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EEG – wie man Menschen herabwürdigt.

„Apropos Strompreis. Wie zum Beispiel finden Sie dies? Ein Ökonom sagt, das Unternehmen Deutsche Bahn könne (noch) höhere Strompreise gut verkraften (hier). Woher der Ökonom das weiß? Ganz einfach: Die Bahn kann die zusätzliche Verteuerung auf ihre Fahrpreise aufschlagen, also auf ihre Kundschaft abwälzen. So nämlich begründet der Ökonom, wessen er sich gewiss ist. Aber es geht bei der weiteren Stromverteuerung nicht bloß um die Bahn, der Ökonom nennt sie nur als pars pro toto für alle Unternehmen, die Strom fürs Geschäft brauchen, und es gibt bekanntlich kein Unternehmen, das keinen Strom braucht. Der Ökonom heißt Heinz Bontrup und arbeitet im Westfälischen Energieinstitut.*) Nach Bontrup werden auch andere Unternehmen die höheren Stromkosten verkraften, weil – wie die Deutsche Apropos Strompreis. Wie zum Beispiel finden Sie dies? Ein Ökonom sagt, das Bahn – auch sie höhere Preise relativ leicht bei ihren Kunden durchsetzen können, jedenfalls dann, wenn sie nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Bontrups Botschaft an die Politik lautet: Wenn Strom als Folge der „Energiewende“ immer noch teurer wird, den Unternehmen macht das nichts, sie reichen die Zusatzbelastung einfach weiter. Nicht in den Sinn kommt ihm, ob die privaten Stromverbraucher, ob es die Menschen schaffen, die politisch verursachte, ständige Stromverteuerung zu verkraften. Dummerweise kommen auch sie nicht ohne Strom aus.

Die eigentliche, aber zu Personal degradierte Herrschaft: das Volk

Ja, ja, die Menschen, das Volk, die Wähler – sie kommen auch den Merkels, den Gabriels und all’ den anderen Energiewendehälsen samt den botmäßigen Claqueuren aus Wissenschaft und Wirtschaft nicht in den Sinn. Zwar tönen die Polit-Täter frömmelnd-heuchlerisch „Die Strompreise müssen bezahlbar bleiben“, aber mit dem, was sie tun und anrichten, kümmert sie das Volk nicht, es ist ihnen piep-egal. Dabei sind sie nur das politische Personal, das sich das Volk als dessen Herrschaft hält. So jedenfalls sollte es sein. Die politische Wirklichkeit sieht anders aus: Das Personal hat sich zur Herrschaft aufgeschwungen, und würdigt die Herrschaft zu Personal herab, das degradiert und erniedrigt zu parieren hat. Aber stimmt das Volk seiner Degradierung nicht zu, weil auch seine Mehrheit die Energiewende für notwendig hält? Ja, danach sieht es aus. Doch warum? Weil es desinformiert wird und sich täuschen lässt.

Das Personal tanzt der Herrschaft auf der Nase herum

Am 9. April (Mittwoch) soll das Kabinett Merkel den Gesetzentwurf von Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschließen. Es wird das sein, worauf sich Merkel, Gabriel und die Länder-Ministerpräsidenten beim Geschacher am späten Abend des 1. April im Bundeskanzleramt verständigt hatten (hier). Leider kein April-Scherz, deutsche Wirklichkeit. Alle Teilnehmer der Runde strahlten hinterher, nur Hannelore Kraft von NRW wohl eher gequält. Der einzige Verlierer: die privaten Stromverbraucher. Klar, keiner von ihnen saß in der Runde mit am Tisch, und hätte einer dort gesessen, alle übrigen wären gegen ihn gewesen, hätten ihn überstimmt. Die Herrschaft war ausgesperrt, das Personal tanzte ihr auf der Nase herum. Auch so drückt sich Menschenverachtung aus.

Wenn Subventionsempfänger Mehrheit werden

Bezeichnend für das Ergebnis der Kanzlerrunde ist, was zwei FAZ-Kommentatoren*) so formuliert haben: „Wer glaubt, bei den Einwänden der Länder – Schleswig-Holstein und Bayern taten sich besonders hervor – sei es um die Energiewende, um Ökologie oder gar um die gebeutelten Stromkunden gegangen, der nimmt das EEG von der falschen Seite wahr. Wenn daran etwas geändert wird, holen die Regierungschefs der Länder nicht das Ökobarometer aus der Tasche, um zu sehen, ob die Änderungen etwas taugen, sondern den Rechenschieber aus dem Finanzministerium. Denn das EEG ist eine Umverteilungsmaschine, die den einen, etwa dem SPD-regierten Schleswig-Holstein, ungeahnte Perspektiven öffnet, den anderen, zum Beispiel dem SPD-regierten Nordrhein-Westfalen, zusätzliche Belastungen bringt.“ Und die andere Feststellung:„Selbst die große Koalition schreckt vor den mächtigen Lobbygruppen der Energiewende zurück. Bundeskanzlerin Angela Merkel beschrieb die Wirkung des EEG vor dem Wirtschaftsrat der CDU einmal so: Man könne daran studieren, wie es sei, wenn Mehrheiten zu Subventionsempfängern würden und nicht mehr bereit seien, die eigene Subvention abzuschaffen.“**) Vulgo: Diese Subventionsempfänger beuten die Stromverbraucher ungehindert aus. Aber die Kanzlerin – wie lautet man noch ihr Amtseid? – tut dagegen nichts, sie spielt mit, könnte sonst vielleicht ihren Job verlieren.

Die Pfründen der Bundesländer auch diesmal wieder gesichert

Ursprünglich sollte es darum gehen, den zusätzlichen Bau von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen deutlich zu beschränken und die Ausnahmen der energieintensiven Industrie von der EEG-Umlage EU-konform zu ändern. Michael Limburg vom Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE) kommentierte am 3. April in einer Mail: „Die Ziele wurden nicht erreicht. Die geplante ohnehin nur gering wirkende Deckelung der Zubauraten bei Wind- und Solar wurde mit Auslegungstricks erheblich aufgeweicht. Die Bundesländer sicherten, auch diesmal wieder, ihre Pfründe zu Lasten der Verbraucher. Die vereinbarten Korrekturen liegen daher im kosmetischen Bereich. Der Anstieg der EEG Umlage wird so gut wie ungebremst weitergehen. … Die EEG Umlage treibt die Stromkosten der deutschen Verbraucher immer weiter dramatisch in die Höhe. Schon jetzt gehören sie zu den höchsten in Europa. Seit Beginn des EEG summierten sich die Zahlungen deutscher Netzbetreiber an die Besitzer von „Erneuerbaren“ auf über 120 Milliarden Euro. Von den Verbrauchern bezahlt. Allein 2013 waren es 23 Milliarden. Tendenz stark steigend. Der damit erzeugte Strom war an der Börse nur ein Bruchteil von rund. 15 Prozent davon wert.“

Energiewende bedeutet Kosten ohne Ende

Limburg weiter: „Würde das EEG sofort beendet werden, müssten die Verbraucher immer noch rund 330 Milliarden an die Betreiber zahlen, denn dazu zwingt sie das EEG wegen seiner zwanzigjährigenjährigen Preisfestschreibung samt Abnahmegarantie in unbegrenzter Höhe für denselben Zeitraum. Diese Riesenbelastung wird dazu noch mit jedem Jahr weiter deutlich steigen. Deswegen ist jede zaghafte „Korrektur“ oder „Reform“ nur ein sinnloses herumdoktern an Symptomen. Die Kostenbelastung der deutschen Verbraucher ist schon jetzt immens und für über 600.000 Haushalte bereits nicht mehr tragbar. Gleichzeitig wandern immer mehr Industriearbeitsplätze ins billigere Ausland ab. Deren Zahl liegt bereits bei einigen zehntausend. Auch da ist die Tendenz stark steigend.“ Energiewende bedeutet Kosten ohne Ende. Sehen Sie sich diese Grafik an: hier und auch die Web-Seite der Stromverbraucherschutz-Vereinigung NAEBhier.

Die Strompreisspirale dreht sich weiter nach oben

Nur eine einzige konkurrenzfähige politische Partei tritt bisher dafür ein, das EEG und seine Folgeregelungen ersatzlos abzuschaffen: die noch junge Partei Alternative für Deutschland(AfD)***) – siehe hier. Ebendies empfiehlt auch die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) in ihrem Gutachten für die Bundesregierung, siehe hier. Doch kritisiert sie nicht den Irrtum, mit Sonne, Wind und „Biogas“ volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvoll Strom für das allgemeine Versorgungsnetz produzieren zu wollen, sondern nur das EEG. Die Energiewende steht für sie nicht zur Disposition, wird an keiner Stelle in Frage gestellt. Im Gegenteil, die Kommission beklagt ausdrücklich, mit dem EEG würden die CO2-Emissionen nicht verringert, und damit fehle es an der Wirksamkeit, das Klima im gewünschten Sinn zu beeinflussen. Im Übrigen leistet das Gutachten dem politischen Plan Vorschub, für das Subventionieren der Stromerzeugung mit Sonne, Wind und „Biogas“ ein anderes Entgeltverfahren (Quotenmodell) zu installieren. Aber die durch diesen Strom weiter steigende Kostenbelastung kann auch ein anderes Verfahren nicht aufhalten, geschweige denn senken. Mit dem weiter vorgesehenen Ausbau der „Ökostrom“-Erzeugung und dem deutschen Ausstieg aus der Kernkraft dreht sich die Strompreisspirale in Deutschland weiter nach oben.

Vernichtende Kritik von vielen Seiten

Zu den Kritikern von EEG und Energiewende gehört neben NAEB und EIKE inzwischen auch der Bundesrechnungshof. Er sieht enorme Risiken. Die Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit hat darüber berichtet (hier). Schon früher hatten sich der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Jahresbericht 2013/2014) und die Monopolkommission kritisch zur Energiewende geäußert. Nicht zu vergessen ist der Wirtschaftswissenschafter Hans-Werner Sinn (Präsident des Ifo-Instituts in München) mit dem Titel „Energiewende ins Nichts“ am 16. Dezember 2013 (hier). Abschließend verweise ich auf das „Energiepolitische Manifest“ der Energiefachleute Günter Keil, Michael Limburg und Burkhard Reimer. Ihr „Faktencheck“ ist für die Politik der Energiewende und des EEG vernichtend (hier). Berichtet darüber habe ich hier. Inzwischen liegt der Text auch gedruckt und geheftet vor (DIN-A4-Format, 29 Seiten). Wer mag, kann ein Exemplar bei mir bestellen und unentgeltlich bekommen.

Was getan werden muss

Die staatliche Planwirtschaft in der deutschen Stromversorgung ist zu beenden. Der Staat hat sich darauf zu beschränken, den Wettbewerb auf dem Markt für Strom zu schützen und ihn von Beschränkungen freizuhalten. Der Staat darf in allen Bereichen der Energieversorgung nur Forschung und Entwicklung unterstützen, aber hat es zu unterlassen, die Stromerzeugung zu subventionieren. Das EEG und die Folgegesetze (wie die EnEV, das EnLAG und EEWärmeG) sind ersatzlos zu streichen, Marktwirtschaft und Wettbewerb in der Stromversorgung wieder herzustellen. Die mit der sogenannten Energiewende beschäftigten staatlichen bzw. halbstaatlichen Institutionen wie Deutsche Energie-Agentur (DENA) und EEG-Clearingstelle müssen dementsprechend, weil überflüssig, ebenfalls verschwinden.

Erst handeln, wenn wirklich gesicherte Erkenntnisse vorliegen

Ob menschenverursachte CO2-Emissionen wirklich zu bedeutsamer Klimaerwärmung führen, ist wissenschaftlich sehr umstritten. Folglich sollte dies weiterhin und vorrangig genauer erforscht werden. Doch müssen dann auch solche Wissenschaftler öffentlich zu Wort kommen und berücksichtigt werden, die diese Erwärmungsthese plausibel und belegbar bestreiten. Solange die These umstritten bleibt, ist es wirtschaftlich vernünftiger, sich auf Überlegungen und Planen von Maßnahmen zu beschränken, wie man sich vor einer wahrnehmbaren Erwärmung schützen kann, statt mit staatlichen „Energiewende“-Interventionen und ohne Einsatz von Kernkraft die Kosten der Stromerzeugung in Hunderter-Milliarden-Höhe zu treiben und damit ein Land wirtschaftlich zu ruinieren. Der CO2-Zertifikate-Handel ist auszusetzen, bis gesicherte Erkenntnisse über seine tatsächliche Notwendigkeit vorliegen. Alle Reglementierungen für die Emissionen von CO2 sind solange einzustellen.

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*) Jasper von Altenbockum, FAZ vom 3. April 2014, Seite1 und Holger Steltzner in der gleichen Ausgabe Seite 17.

**) Leider greift die FAZ die FAZ noch immer nicht den CO2-Wahn und die Klimaschutzpolitik an, sondern nimmt sie hin, als sei die Erwärmungsthese bewiesen, was sie nicht ist.

***) Aber wie die FAZ wagt auch die AfD es nicht, entschieden genug gegen die Behauptung vorzugehen, dass die anthropogenen CO2-Emissionen gefährlich die Erde aufheize und daher das Klima zu „schützen“ sei.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Dr. K.P. Krause hier




Scheinriesen der Moderne – Turturische Energien

Heutiges Thema: Eine tragbare Brennstoffzelle zum Aufladen von Handys

Auf dem Technikportal heise.de wird von der Mobilfunkmesse MWC gemeldet: Brennstoffzelle für fünf Handy-Ladungen, produziert von dem britischen Unternehmen Upp, die dazu aufrufen, sich für immer von der Steckdose zu befreien („Liberate yourself from the wall socket forever.“) Deren Webseite ist voll mit Lifestyle-Bildern von jungen Menschen, die im Flughafen rumhängen, oder mit der Harley durch die Wüste fahren, oder einfach nur hipp „UppTM“ sind.

Aber nicht rechnen können.

Ein paar technische Daten sind auf der Upp Seite und auf der heise Seite gelistet. Die Brennstoffzelle liefert bis zu 25Wh Energie, und sie nutzt reinen Wasserstoff, gespeichert in Metall-Hydrid in einer Cartridge, die separat von der eigentlichen Brennstoffzelle ist. Das führt zu einem hohen System Gewicht von 235g für die Brennstoffzelle plus 385g für die Cartridge = 620g. Dies ergibt eine Energiedichte von 25 Wh/620g = 40 Wh/kg, also gerade mal so viel wie ein klassischer Bleiakku aufweist, und nur ca. 1/4 dessen eines Li-Polymer-Akkus, wie er in Smartphones und Laptops benutzt wird.

Die Preise sind nach heise $200 für die Brennstoffzelle, und $5 – $10 pro Ladung. Da Upp 5 Ladungen pro Cartridge verspricht kostet die Cartridge also $25 – $50.

Keine Frage, die Technologie funktioniert prinzipiell, z.B. in U-Booten seit Jahrzehnten, wo das hohe Gewicht des Metall-Hydrid Speichers sogar geschätzt wird, und erlaubt hier den leisen elektrischen Antrieb. Siemens ist einer der Hersteller.

Nach heise kann man die Cartridges nachfüllen. Wieviel Wasserstoff benötigt wird ist unbekannt, und auch der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle wird nicht genannt. Aber Wasserstoff in Metall-Hydrid zu füllen, ist erheblich komplexer als das Nachfüllen von Feuerzeugen mit Butan-Gas. Bei der Befüllung wird die Adsorptionswärme von ~20MJ/kg H2 frei. Übrigens, bei der Nutzung muss eben diese Energie wieder zugeführt werden, damit Wasserstoff freigesetzt wird, sprich, der Cartridge muss Wärme zugeführt werden – woher kommt die eigentlich? Etwa durch Verbrennen von Wasserstoff?

Der normale Nutzer wird also entweder einen großen Vorrat neuer Cartridges kaufen müssen, oder einen kommerziellen Befüller finden. Sucht man danach auf der Upp-Website ergibt sich „No results found in a 125km radius“ sowohl bei London als auch bei Düsseldorf. Nun ja, kommt vielleicht noch.

Wie sehen jetzt die Nutzungsszenarien aus?

Ich fahre auf meiner Harley durch die Wüste – ach, da gibt es kein Mobilfunknetz. Aber vielleicht will ich ja Videos gucken während der Fahrt. Nun gibt es da das 12V Bordnetz der Harley – also hier brauche ich keine Brennstoffzelle.

Dann also im Flugzeug, natürlich Langstrecke. Telefonieren kann ich zwar auch nicht, aber Videos gucken, oder Spielen, oder (demnächst) surfen und Emails schreiben. Nun finde ich an den Sitzen Stromanschluss für 220V, 110V und 5V per USB. Also, hier brauche ich auch keine Brennstoffzelle.

Egal, ich bin eben „UppTM“, zu Fuß unterwegs, übernachte unter Brücken, und brauche für 7 Tage Vollversorgung für mein Smartphone. Aus den 25Wh lassen sich 5 Ladungen nur entnehmen mit Handys der vorletzten Generation, wie uncool. Mein neues Smartphone hingegen hat einen 3500mAh Akku, speichert also ca. 3500mAh*3.7V = 13 Wh., und kann von einer Cartridge somit höchstens 2x aufgeladen werden (wobei ich Ladeverluste schon völlig ignoriere).

Also packe ich 1 Brennstoffzelle und 4 Cartridges in meinen Rucksack ein. Mithin für 100 Wh also $300 – $400 bei einem Gewicht von 1.78 kg.

Weniger „UppTM“e Menschen würden vielleicht bei Amazon 2 Powerpacks kaufen, die jeweils 50Wh bieten für 33€ bei einem Gewicht von 318g, und an der Steckdose wieder aufgeladen werden können. Mithin für 100 Wh also 66€ bei einem Gewicht von 0.64 kg.
Und noch weniger „UppTM“e Menschen überlegen, AA Batterien zu kaufen, mit denen 100 Wh mit 23 Stück à ca. 1.70€ bei 14.5g/Stck erreicht werden, plus einem Notfall-Ladegerät von 10€ bei 80g. Mithin für 100 Wh also 50€ bei einem Gewicht von 0.41 kg.

Eine Brennstoffzelle, beworben ausdrücklich für mobile Zwecke, die nicht nur 2 – 4x schwerer, sondern auch noch 5 – 8x teurer ist als Alternativlösungen, hat das Prädikat Turturische Energie wohlverdient!

Über den Autor:

Dr. Ulrich Steiner ist Physiker mit Diplom in Kernphysik. Seine Promotion erlangte er in der Krebsforschung mit einem biophysikalischen Thema. Nach über zwei Jahrzehnten in der Human-Pharmazeutischen Biotechnologie in Forschung, Entwicklung, Produktion und Planung begann er, Bioenergien und andere „Erneuerbare“ auf ihre Eignung für großtechnische Nutzung zu durchsuchen. Was er fand waren vor allem, nun ja, Turturische Energien.




Droht nach der Energiewende nun “Die Hauswende”?

Die ebenfalls medial glanzvoll verteidigte Energiewende hat offensichtlich ihren Glanz nach wenigen Jahren verloren, weil jeder Haushalt inzwischen bemerkt hat, dass er deswegen rund 600,- € im Jahr weniger in der Haushaltskasse hat und dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist.

Bild rechts: v.l.n.r.: Andreas Lücke (BDH-Hauptgeschäftsführer), Manfred Greis (BDH-Präsident), Dr. Barbara Hendricks (Bundesbauministerin), Stephan Kohler (geea-Sprecher und Vorsitzender der dena-Geschäftsführung), Marianne Tritz (GDI-Geschäftsführerin), Ulrich Tschorn (VFF-Geschäftsführer) Foto: dena/P. Becerra

Es werden ja noch Ausgleichszahlungen für zuverlässig arbeitende Schattenkraftwerke hinzukommen, die wegen des Wackelstroms aus Sonne und Wind weiter erforderlich sind.

Es werden sich die Kosten für die neuen Stromtrassen hinzuaddieren und dazu Entschädigungszahlungen für die Besitzer der Kernkraftwerke kommen, die nicht weiter betrieben werden dürfen, sowie die Kosten für den Neubau neuer zuverlässig arbeitender Stromkraftwerke, die nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke zur Stabilisierung der Stromnetze unerlässlich sind. Und nicht zu vergessen sind die Kosten für Speicherungen der Wackelstromarten aus Sonne und Wind, wenn solche jemals realisiert werden könnten. Nicht vergessen werden sollten noch die erforderlichen Sozialleistungen für unsere armen Bürger, damit diese nicht vom Strombezug wegen unbezahlbarer Kosten ausgeschlossen werden.

Mutmaßlich hat man inzwischen den Murks bei der Energiewende erkannt und will jetzt vom ungelösten und inzwischen stark kritisierten Thema ablenken. Deshalb wird jetzt der Fokus auf “Die Hauswende” gerichtet, auch wenn schon der Begriff  “Hauswende” sowohl auf eine unglückliche Wortwahl als auch auf eine weitere Fortsetzung von Diletantismus hinweist. Längst sind die Bürger nämlich durch TV-Sendungen und einige verantwortungsvolle Medien aufgeklärt worden, dass sich die Plastikverpackung unserer Gebäude

Ÿ ♦ wirtschaftlich überschaubar nicht rechnet,

Ÿ ♦ keine beweisbaren Vorteile für die Umwelt hat,

Ÿ ♦ eine erhöhte Gefährdung im Brandfalle darstellt,

Ÿ ♦ bautechnisch nicht nachhaltig ist und

Ÿ ♦ den Sondermüll von morgen darstellt.

Weshalb sich Bundesbauministerin Dr. Barbara  Hendricks von der SPD trotzdem gegen die tatsächlichen Bürgerinteressen mit den Profiteuren solcher  “Hauswende”-Maßnahmen verbündet, erschließt sich für den neutralen Betrachter nicht, sollte sie doch eigentlich neutral vermitteln.

Wenigstens ist die Aussage in der Bekanntgabe für die Kampagne “Die Hauswende” ehrlich, wessen  Karren die Ministerin ziehen will. Es ist der Karren der “relevanten  Brachenverbände” und “zahlreicher Unternehmen”, darunter der

Ÿ ♦ Bundesverband Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH)

Ÿ ♦ Gesamtverband Dämmstoffindustrie (GDI)

Ÿ ♦ Verband Fenster + Fassade (VFF),

Ÿ ♦ Bundesverband Flachglas (BF)

Ÿ ♦ der Baufinanzierer Wüstenrot und

Ÿ ♦ die rührige Firma Sto AG.

Rädelsführer dieser Kampagne ist die dena um Stephan Kohler, der sich seine “neutralen Studien” u.a. von der BASF mitfinanzieren lässt (siehe TV-Sendung “Könnes kämpft”).

Wie immer wurde der betroffene Eigentümer und Mieter zur Kampagne weder gehört noch irgendwie einbezogen. Die Bundesregierung beteiligt sich mit 1,3 Millionen Euro an dem “Aufklärungs-Projekt”, sprich an der Werbekampagne der Verbände. Hier haben wir die Einbeziehung des Bürgers wenigstens mit seinem Steuergeld.

Vielen Dank dafür – Frau Bundesbauministerin.

Mit unserem Geld dürfen wir wie immer dabei sein.

Norbert Deul – Vorstand

Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.

www.hausgeld-vergleich.de




Helmholtz-Klimadebatte „Was können wir glauben?“ – sollte heißen „Wem können wir glauben?“

EIKE war natürlich auch dabei, wenn auch nicht aufs Podium gebeten. Für die, dank der Überzahl der Protagonisten, etwas undankbare Rolle des Klimarealisten war Dr. Peter Heller vom Science Sceptical Blog eingeladen. Die anderen waren Hans von Storch, Klimaforscher vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung, , Andreas Hense, Professor für Klimadynamik von der Universität Bonn, Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik sowie Frank Driescher von der Wochenzeitung Die Zeit

Bild rechts: Die Podiumsteilnehmer; mit Diskussionsleiter Jens Peter Wiarda Bild Focus@Helmholtz

Den Auftakt -heute Impulsvortrag genannt- und damit die Debatte lenkend, machte Prof. Hans v. Storch mit einem kurzen Überblick über die, seiner Meinung nach, bestehenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Klimarealisten -von ihm Klimaskeptiker genannt- und den Klimaalarmisten oder Befürwortern der Hypothese vom anthropogen induzierten Klimawandel.  Sein Vortrag lässt sich kurz zusammenfassen mit seiner Aussage:„Die Erderwärmung ist ein Fakt und ohne die ebenfalls zu beobachtende Zunahme der Treibhausgase ist sie wissenschaftlich nicht zu erklären“.

Das war eine starke Aussage. Besonders der zweite Teil. Sie wurde noch unterstützt durch die Behauptung von Storchs, dass die Zustimmung der Klimawissenschaftler in den 80 bis 90er Prozentbereich lägen [1]. Und so wurde sie auch verstanden, denn Widerspruch vom Podium erhob sich nicht.  Denn immerhin ist von Storch nicht irgendwer, sondern einer der Platzhirsche, dessen „Markenzeichen“ in demonstrativer Herablassung samt einer gegenüber der IPCC konformen Klimaforschung kritischen Haltung besteht.

Er begründete seine Meinung mit einigen wenigen Folien, von denen zwei hier ausschnittsweise gezeigt werden. Denn sie waren symptomatisch für die Art seiner und der IPCC Beweisführung.

Abbildung 1: Anomalie der globalen Mitteltemperatur Quelle UK Metoffice

Den Anfang machte, wie immer, eine Kurve, wie die in Abbildung 1, welche die Erwärmung im letzten Jahrhundert bezogen auf einen Referenzwert um ca. 0,8 K zeigte. Das zeige –so v. Storch- den „Klimawandel“ deutlich. Schon in diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass die Frage, ob denn diese Erwärmung des 20. Jh., gemessen an den in zahlreichen Proxy-Reihen abzulesenden Erwärmungsphasen der letzten 2000 Jahre, überhaupt als ungewöhnlich angesehen werden darf, offenbar überhaupt nicht bekannt ist. Nach unserer Kenntnis der Fachliteratur liegt die Erwärmung im 20. Jh. im Normalbereich der Vergangenheit. So zeigt beispielsweise die Reihe von Büntgen et al. (Science 331, 578, 2011), die eine Zusammenfassung unzähliger Baumringreihen, zurückgehend bis 500 vor Chr. darstellt, die Reihe von Christiansen und Ljungqvist (Clim. Past, 8, 2012), die eine Zusammenfassung von etwa 100 Einzelproxies wie Stalagmiten, Baumringen, Sedimenten etc. zurückgehend bis 0 n.Chr. ist und Einzelreihen wie die Stalagmitenkurve von A. Mangini (Earth & Planetary Science Letters 235, 2005), dass die Erwärmungsphase des 20. Jahrhunderts sowohl in ihrer Zeitlänge und ihrer Stärke in der Vergangenheit oft übertroffen wurde. Auf diese wichtige Beobachtung wurde jedoch nicht eingegangen. Richtig war allerdings seine Aussage, dass diese Kurve selber nicht umstritten sei.

Dann zeigte v. Storch eine Abbildung, die der hier gezeigten ähnelt.

Abbildung 2: Modellberechnungen für verschiedene Kontinente des jeweiligen Verlaufs der Mitteltemperatur mit und ohne die Annahme der Wirkung der Treibhausgase (gemeint war immer als stärkster Treiber CO2 (Quelle: IPCC AR4 4)

V. Storch erklärte beispielhaft, dass man sich einig sein, dass sozusagen das Geld von der Bank weg sei, und meinte damit die beobachtete Erwärmung (darüber besteht, zumindest was die terrestrischen Stationen anbelangt, Einigkeit zwischen den Parteien) im  letzten Jahrhundert  und man sich jetzt nur noch um die Frage kümmern müsste, wer denn in den Kreis, der als Bankräuber zu verdächtigen, gehörte.

Und wie in Abbildung 2 gezeigt, würden die Klimamodelle eindeutig zeigen, dass der Temperaturanstieg allein aus  natürlichen Ursachen heraus nicht erklärlich sei, erst die Zufügung von Treibhausgasen zu der beobachteten Erwärmung führen gäbe die gesuchte Erklärung. Wir können diese Erwärmung, so v. Storch, anders nicht erklären.

Soweit so plausibel, oder?

Jedenfalls sahen es die Podiumsteilnehmer so, denn Widerspruch zu diesem absurden logischen Schluss (man kennt den wahren Grund nicht, schließt wichtige potentielle Ursachen zudem aus, ergo muss er das anthropogene CO2 sein) erhob sich nicht.

Doch wenn man etwas tiefer in diese Art der Beweisführung – die gern die Ausschließtheorie genannt wird, wie wir sie von jedem Tatort im Fernsehen kennen- einsteigt, dann stellen sich dem interessierten Beobachter sofort die folgenden Fragen.

1.    Wie viele und welche „Verdächtige“ wurden einbezogen? War der/die Haupttäter überhaupt dabei?

2.    Wie wurden die Modelle programmiert. Müssen sie nicht den einprogrammierten Einfluss der Treibhausgase zeigen, weil ihr Programm, ihre Start- und Laufbedingungen genau dies vorsieht?

Zur Beantwortung dieser Fragen schauen wir uns an, welche „Verdächtige“ (Forcings) in die Modellläufe einbezogen werden. Beim IPCC werden wir fündig.

Abbildung 2: Art, Anzahl und Einfluss der Forcings lt. IPCC AR5 (Quelle Fig SPM 5 IPCC WG1 SPM)

Zur Frage 1

In Abbildung 2 erkennen wir insgesamt nur 12 Einzel- oder gruppierte Verdächtige (Forcings). Doch das stärkste Treibhausgas -nämlich der Wasserdampf- fehlt völlig. Und auch der vielfältig dokumentierte, in vielerlei Ausformungen vorhandene solare Einfluss, wie er z.B. in „die kalte Sonne“ ausführlichst und mit sehr vielen Quellen belegt, beschrieben wird, ist nur mit mickrigen 0,05 (Bandbreite 0,00 bis 0,10) Wm-2 erwähnt. Also nur mit einem Bruchteilchen von 2.2 % der „gut bekannten“ anthropogenen Einflüsse.

Zudem wird behauptet, diese Abbildung zeige den Zuwachs seit 1750, so tuend als ob man diese Zahlenwerte  schon für 1750 mit hinreichender Genauigkeit kennen würde. Doch das soll uns hier jetzt nicht interessieren.

Wir können also zunächst festhalten, dass die Suche nach dem „Bankräuber“ sich von vornherein auf wenige „Sollverdächtige“ konzentriert, aber die Hauptverdächtigen Sonne und Wasserdampf -aus welchen Gründen immer- gar nicht erst gesucht werden.

Aus meiner Sicht ein klassischer Fall von Justizirrtum, man kann auch sagen Schauprozess, der uns da vorgeführt wird. Beweiskräftig, wie es nun mal die Wissenschaft normalerweise verlangt, ist das jedenfalls nicht. Besser eine versuchte Irreführung. So etwas funktioniert wohl nur in der zur „Königsdisziplin“ erhobenen Klimawissenschaft.

Zur Frage 2

Stellen Sie sich vor, sie schreiben ein einfaches Computermodell zur Lösung der Aufgabe wie man 2 Äpfel und 2 Äpfel addiert. Das Ergebnis würde immer 4 lauten. Und da sie Zahlen nach einer bestimmten Regel berechnen, ist es egal, ob sie Äpfel, Birnen, Kirschen addierten. Der Computer kommt immer zu dem Ergebnis 4. So ist er programmiert und das würde auch stimmen.

Nun werden sie aufgefordert doch bestimmte Rücksichten zu nehmen, aus einem wichtigen Grunde solle immer 5 statt 4 herauskommen, wenn eine bestimmte Zutat dazu gegeben würde. Sie programmieren also

2+2 = 4 + (wenn…; dann) 1

Dann rechnet ihr Programm, oder Modell, immer dann 5 aus, wenn diese Bedingung erfüllt ist. Diese Bedingung heißt bei den IPCC Klimamodellierern

„Wenn Treibhausgas CO2 in bekannter Konzentration vorhanden; dann 5, wenn nicht, dann 4″

Also wird ihre Modell genau nach dieser Vorgabe rechnen. Übertragen auf unseren Fall heißt das, mit CO2 gibt’s eine Temperaturerhöhung, ohne CO2 gibt’s keine. Nun ist völlig klar, dass Klimamodelle um Größenordnungen komplizierter sind, als das oben angeführte Simpelmodell. Die Einflussgrößen sind weit zahlreicher, ihre Verknüpfungen Legion. Aber das Grundprinzip bleibt dasselbe. Der Computer rechnet das aus, wie und was ihm vorgegeben wird
Und da Sie -ihrem Gründungsauftrag [2] folgend nur die menschlichen Einflüsse zu untersuchen und zudem deren zuvor festgelegte „Gefährlichkeit“ zu bestimmen, und Sie die wichtigsten „Verdächtigen“ vorn vornherein ausgeschlossen haben, kann  Ihre Beweisführung nur zu einem Schuldspruch für CO2 führen.

Dumm nur, dass sich die Messungen (so wie die oben erwähnten Proxy-Reihen), die Natur und zunehmend mehr Klimawissenschaftler nicht mehr an diese Vorgaben halten. Abbildung 3 zeigt dies deutlich.

Abbildung 3: Vergleich der Mittelwerte der globalen Temperaturanomalie gemessen mittels Satelliten und Radiosonden mit dem Mittelwert der sich auch 100 Modellläufen ergibt. Die Abweichungen könnten nicht größer.

Es soll nun keineswegs behauptet werden, dass auch nur einer der Anwesenden wissentlich oder gar vorsätzlich diese voreingenommene Art der Beweisführung verfolgen würde, aber die normale Logik, verbunden mit etwas Recherche, lässt keinen anderen Schluss zu, als dass wir hier alle hinters Licht geführt werden. Vermutlich ungewollt, wenn man sich die oft beeindruckende Vita der Beteiligten anschaut.

Deswegen lautet die eigentliche Frage, die das Podium hätte klären müssen:

Wem sollen wir glauben?

Im Einführungstext ist diese Frage – wenn auch vermutlich anders gemeint- gestellt worden. Beantwortet wurde sie nicht. Von keinem!

Wer daher zur Klärung der Sache etwas beizutragen wünscht, möge ich melden. Sachliche Kommentare werden gern entgegen genommen.


[1] Legates et. al 2013 fanden heraus, dass der z.B. von Cook angeführte Konsens mit der Standard-Definition: „dass der Mensch das meiste der Erwärmung nach 1950 verursacht hat“, selbst unter dieser schwächeren Definition unter den veröffentlichten wissenschaftlichen Studien der Konsens nicht 97,1% betrug, wie Cook behauptet hat, sondern nur 0,3%. Näheres dazu hier: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/cooks-97-prozent-widerlegt-durch-eine-neue-begutachtete-studie/

[2] Gründungsauftrag des IPCC http://www.ipcc.ch/about/index.htm: Dort steht: „Das IPCC wurde gegründet, um die (politischen) Entscheidungsträger und andere Interessierte Personen über den Klimawandel mit einer objektiven Quelle von Informationen über den Klimawandel zu versorgen. Das IPCC betreibt weder Forschung noch überwacht es Klimadaten oder Parameter. Die Aufgabe des IPCC ist es, auf einer umfassenden, objektiven, offenen und transparenten Grundlage der neuesten wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Literatur weltweit das Risikoverständnis des vom Menschen verursachten Klimawandel, seine beobachteten und der zu erwarteten Auswirkungen und Optionen für eine Schadensbegrenzung zu bewerten. IPCC-Berichte sollten politisch neutral sein, auch wenn sie objektiv politisch-relevante wissenschaftliche, technische und sozioökonomischen Faktoren behandeln. Die IPCC-Berichte sollten von hohem wissenschaftlichen und technischen Standard sein und sollten das Ziel haben, eine Reihe von Ansichten, Know-how und die breite geografische Abdeckung zu reflektieren. “ (Fettmarkierung und Unterstreichung im Text von Verfasser vorgenommen)




Über Deutschland lacht manchmal die Sonne, über Westerwälder Politiker die ganze Welt

Dummerweise gibt es in großen Abständen Wahlen. Und typische Politiker, die wie der gegelte Herr von und zu Guttenberg (CDU) durch Lug und Trug aufgefallen oder sich wie ein Herr Edathy über die von den Steuerzahlern finanzierten Server an nackten Kindern ergötzt haben, bekommen dann vom Wähler mitunter die ganze Verachtung gezeigt. Im Hohen Westerwald stellt die Kaste der Politiker derzeit allerdings alles in den Schatten, was man gemeinhin mit Politikern verbindet. Jedenfalls sieht man in dem kleinen Städtchen Bad Marienberg, warum das Rückgrat bei Politikern häufig so unterentwickelt ist – weil es so wenig benutzt wird.

Antiwindkraftlied der damit gebeutelten Rhöner Sauwantzt

Seit weit mehr als zwei Jahren haben wir an dieser Stelle über drollige Westerwälder Politiker berichtet, die auf Biegen und Brechen zu Lasten der Natur unbedingt einen Windpark um eine vom Steuerzahler finanzierte Greifvogel-Aufzuchtstation bauen und mit diesem Schildbürgerstreich allein durch die öffentlich bekannt gewordene Planung wohl gleich auch noch die Immobilieneigentümer in der Region um 160 Millionen Euro enteignet haben. Jedenfalls hat ein Architekt mitgeteilt, dass bei geschätzten rund 6000 Immobilien die Bad Marienberger Bürger schon jetzt um rund 160 Millionen enteignet wurden, weil ihre Häuser allein durch die Planungen stark im Verkaufswert gefallen sind. Immobilien in der Nähe von WKA seien quasi unverkäuflich, sagt auch Jürgen-Michael Schick, Sprecher des Verbandes Deutscher Makler (VDM). Verbandsmitglieder beklagten, dass einige Häuser seit Jahren erfolglos mit Preisabschlägen von bis zu 40 Prozent angeboten würden. Dennoch gebe es nicht einmal Interessenten für diese Objekte, sagt Schick.

160 Millionen Euro? Das ist eine Summe, die sich ein Lokalpolitiker in Bad Marienberg wahrscheinlich kaum vorstellen kann. Aber ist ja auch egal. Ist ja auch das Geld der Bürger. Den örtlichen Politikern, die über die Planungen für den Bau eines gigantischen Windparks abzustimmen hatten, waren die Sorgen der Bürger und die im Planungsgebiet bedrohten und auf der Roten Liste stehenden Tierarten (Roter Milan, Uhus und Fledermäuse) offenkundig völlig egal. Jedenfalls hat nicht ein einziges Gemeinderatsmitglied bei der entscheidenden Abstimmung im Februar 2014 dagegen gestimmt. 100 Prozent aller Fraktionen stimmten bei 100 Prozent der Abstimmungen zu 100 Prozent dafür, dass rund um die Verbandsgemeinde in ausgewiesenen Brutgebieten von Rotem Milan, Uhus und bedrohten Fledermäusen Windräder mit bis zu 200 Metern Höhe gebaut werden dürfen. Im örtlichen Mitteilungsheft Wäller Blättchen war die Sitzung vom 10. Februar 2014, bei der es für die Bürger um sehr viel ging, ein kleines Randthema, der Aufmacher war »90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Langenbach«. Man bekam da als Bürger wohl nicht zu Unrecht den Eindruck, dass das Thema möglichst lange vor den Bürgern verheimlicht werden sollte. Immerhin hatten bei der entscheidenden Abnickung der Zerstörung der Rückzugsgebiete für Roten Milan, Uhus und Fledermäuse Politiker aller Fraktionen ausdrücklich Wert auf die Aufnahme ihrer Aussage ins Protokoll gelegt, wonach sie und ihre Parteien schon lange zu 100 Prozent hinter den Planungen stünden. Das ist für den Fortgang der Geschichte wichtig.

Unsere Artikel über die drolligen Bad Marienberger Politiker, die mit voller Kraft die Natur in ihrer Heimat zerstören wollen, hat weit über den Westerwald hinaus in der Bevölkerung über alle Parteigrenzen hinaus für großes Aufsehen gesorgt. Man muss dazu wissen, dass unsere Nachrichtenseiten im Web monatlich durchschnittlich rund 28 Millionen Mal angeklickt werden und im deutschsprachigen Raum um Platz 400 der Webseiten rangieren. Und sie werden zudem unzählige Male kopiert und auf anderen befreundeten Portalen verbreitet. Würden wir zusammen mit befreundeten Seiten zu einem Flashmob-Treffen in Bad Marienberg zugunsten der dort bedrohten Tiere aufrufen, dann könnte man dort aufseiten der Schildbürger-Politiker wohl nur noch die weiße Fahne hissen.

Inzwischen haben extrem viele Menschen mitbekommen, wie die Bad Marienberger Schildbürger vom Aussterben bedrohte Tiere eiskalt lächelnd vernichten wollten. Und dann hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Auf einen Schlag ist nun alles anders. Denn die windigen Politiker müssen sich in wenigen Wochen im Mai 2014 den Wählern stellen. Und die Bürgerinitiative zugunsten der geschützten Tiere hat so rasend schnell Zulauf, dass die eher trägen Politiker nicht mehr mitkommen.

Parallel zur Gründung der Bürgerinitiative verlautbarte erst die um ihre Wählerstimmen zitternde CDU, dass man nun doch irgendwie nicht mehr für den Bau eines Windparks im Brutgebiet der bedrohten Tiere sei, wenige Stunden später auch die SPD. Die Pharisäer, die wenige Tage zuvor noch ohne Skrupel zu 100 Prozent für die Vogelschredder stimmten, hatten keine Skrupel, als Wendehälse geoutet zu werden. Hauptsache, sie können weiter ihre geliebten Ämter und Posten behalten.

Wie auch immer die Geschichte weitergehen wird, die Lokalpolitiker verlieren in der Bevölkerung rasant an Ansehen und werden bei der Wahl im Mai 2014 wohl kräftig abgewatscht werden wie noch nie. Denn inzwischen kam heraus: Die finanziell schwer angeschlagene Gemeinde hat Steuergelder für die Vorplanung des mehr als fragwürdigen Projekts im Sinne ihrer wohl eher zwielichtigen Geschäftspartner (Windparkbauer Juwi) ausgegeben.

Und die Lokalpolitiker aus Bad Marienberg werden den Bürgern jetzt einiges erklären müssen. Denn die Schildbürger haben den Windpark nicht nur mitten im Brutgebiet vom Aussterben bedrohter Tiere abgesegnet, sondern auch mitten in einem alten Bergbaugebiet, welches nach Angaben der älteren Einwohner der Region löchrig wie ein Schweizer Käse ist. Offenkundig hatten die ohne Kenntnis von Heimatkunde planenden Politiker vergessen, dass das Gebiet um die Bad Marienberger Höhe seit Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Grubenbetreiber Concordia und Georgszeche unterhöhlt wurde. Weil spätestens 40 Zentimeter unter dem Waldboden Basaltstein kommt, müsste man sprengen, um überhaupt Fundamente für Windräder bauen zu können. Und das würde die Jahrhunderte alten Stollen, die heute den vom Aussterben bedrohten Fledermäusen überall in dem Gebiet als Tag- und Winterquartiere dienen, zum Einsturz bringen und auch den Lebensraum der Fledermäuse zerstören. Erstaunlicherweise sind diese alten Stollen, die ein weit verzweigtes und nicht kartiertes unterirdisches Höhlensystem bilden, im Artenschutzgutachten, welches die Gemeinde beim Diplombiologen Malte Fuhrmann in Auftrag gegeben hatte, nicht erwähnt. Das Gutachten, welches eine der wichtigsten Grundlagen für die Planungen des Windparks inmitten der Lebensräume von Rotem Milan, Fledermäusen und Uhu war, hat aber noch eine andere interessante Besonderheit: Es gibt dort erstaunlicherweise keinen Hinweis auf das Barotrauma. Das aber zerfetzt Fledermäusen durch den Unterdruck der Windkraft-Rotoren die Lungen. Sie sterben dann nicht am Rotorschlag. Das Gutachten zu den Fledermäusen geht aber nur auf den Rotorschlag ein, daher hatten wir am 9. März 2014 eine Mail mit folgendem Inhalt zu seinem Gutachten an den Diplombiologen Malte Fuhrmann geschickt:

Darin finde ich mit nicht einem Wort das Barotrauma erwähnt, an dem die Fledermäuse in der Nähe von WKA sterben, denn der Rotorschlag ist bei ihnen ja nicht die Haupttodesursache. Ich bin Journalist und verfasse derzeit ein Sachbuch über Gutachten und Gutachter zu Naturschutzthemen. Mir ist aufgefallen, dass Ihr Gutachten nicht dem Stand der Wissenschaft entsprach, zumindest entstand dieser Eindruck beim sorgfältigen Studieren. Vom Spiegel bis Spektrum der Wissenschaft berichten auch die populärwissenschaftlichen Journalisten schon seit vielen Jahren über das Barotrauma als Todesursache bei Fledermäusen in der Nähe von WKA – warum kommt‘s bei Ihnen schlicht nicht vor? Oder sollte ich es übersehen haben???

Wir haben bis heute weder auf diese Mail noch auf telefonische Nachfrage eine Antwort bekommen. Es wäre vielleicht an der Zeit, dass die Bad Marienberger Politiker jene Steuergelder, die sie für das »Gutachten« ausgegeben haben, zurückfordern. Die Schildbürger aus dem Gemeinderat sollten jedenfalls ganz schnell versuchen, den von ihnen angerichteten Schaden zu begrenzen. Oder aber sie arbeiten emsig weiter daran, das Ansehen von Politikern auf ein noch niedrigeres Niveau abzusenken.

Das alles kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie unsere Politiker ticken: Die politische Korrektheit ist ihnen ganz wichtig. Immer mehr Bürger entwickeln da eine gewisse Wut. Und irgendwann knallt es dann. Politiker, welche immer neue Windparks planen lassen, fachen dieseunheilvolle Entwicklun noch an. Schließlichproduzieren immer mehr Windparks immer weniger Strom – und die Zeche zahlen die Verbraucher. Nicht nur das ist irre, denn klar ist inzwischen auch: Windräder heizen denKlimawandel an, weil sie den Austausch der Luftschichten verhindern. Und alle Windräder, die bislang gebaut wurden,haben an der CO2-Bilanz nach Angaben desSpiegel rein gar nichts verändert.

Im hessischen Teil des Westerwaldes haben die Politiker deshalb gerade die Notbremse gezogen: Dort darf jetzt kein neues Windrad mehr geplant werden. Nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt gibt es aber im rheinland-pfälzischen Teil des Westerwaldes bei der kleinen Gemeinde Bad Marienberg immer noch ewig-gestrige Schildbürgermeister, die das alles wohl noch nicht mitbekommen haben. Dabei warnt sie nicht nur der Bürgermeister des rheinland-pfälzischen Städtchens Weisenheim. Denn Windparks nutzen vor allem zwielichtigen Betreibern wie Juwi. Und was lernen wir aus alledem? Autoverkäufer verkaufen Autos. Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen. Und Volksvertreter? Aber dieses Mal haben sich die Volksvertreter wohl getäuscht: Dieses Mal wollen sich die Menschen nicht von windigen Politikern verkaufen lassen. 

Die örtlichen Politiker haben wohl noch keine rechte Ahnung, was da derzeit an Empörung in der Bevölkerung auf sie zurollt. Bad Marienberg dürfte jedenfalls schnell international bekannt werden. Denn Politiker aller Fraktionen sollen dort nach einer jetzt geplanten ersten Aktion in den Gaststätten Hausverbot bekommen und einfach nicht mehr bedient werden. Kein Bier für Politiker heißt die Aktion, welche wohl auch überregional Beachtung finden dürfte.

Das alles könnte aber schnell noch weitaus größere Kreise ziehen, wenn das Gerücht bestätigt wird, wonach die windigen Politiker schon insgeheim Verträge mit dem Windanlagenbauer Juwi geschlossen haben, um sich die Taschen zu füllen. Für die Bürger könnte das eine Lektion werden, wie sehr unsere frühere Demokratie schon zur Farce geworden ist.

Der Beitrag wurde mit Dank vom Kopp Verlag in Kopp Online übernommen udn mit dem Antwiwindkraftlied der Rhöner Sauwantz „angereichert“




FDP Energiepapier – Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben

Das FDP-Papier zur Energiewende – Diagnose ziemlich zutreffend, Therapie falsch

Ich entkleide das Energiepapier des FDP-Präsidiums mal von miserablem Bürokraten-Deutsch und sprachlichen Ballast und zitiere daher den wesentlichen Inhalt in indirekter Rede. Der Wortlaut des FDP-Papiers hier.

Der deutsche Strompreis ein echtes Wettbewerbshemmnis

Was in dem Papier stimmt, ist dies: Die deutschen Bürger und Betriebe kämen mehr und mehr an ihre Belastungsgrenze. Der Strompreis in Deutschland sei ein echtes Wettbewerbshemmnis geworden. Es sei jetzt an der Zeit, die an staatlich-zentraler Planwirtschaft ausgerichteten Subventionsinstrumente abzulösen und stattdessen den gesamten Energiemarkt wieder auf Wettbewerb auszurichten. Die Stromwirtschaft leide unter den Auswüchsen einer übermäßigen staatlichen Mikrosteuerung aus anlassbezogenen Korrekturen, Ausnahmen und Gegenausnahmen. Die für die Versorgungssicherheit unerlässlichen fossilen Kraftwerke seien vielfach nicht mehr rentabel. Das liege im Wesentlichen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Gedacht sei es nur, um neue Techniken in den Markt einzuführen. Diese Phase jedoch hätten die „Erneuerbaren Energien“ (EE) mit ihrem Marktanteil von rund 25 Prozent längst hinter sich gelassen.

Fehlgesteuert und sozial unausgewogen

Ebenfalls zu recht beklagt das FDP-Präsidium, das EEG belaste die deutschen Stromverbraucher (nach der Prognose für das Jahr 2014) mit Kosten für die Erzeugung von Strom in Höhe von rund 21 Milliarden Euro, aber der Marktwert dieses Stroms betrage nur rund 2,1 Milliarden. Die Ursache seien falsche Anreize. Sie gingen aus von der garantierten Einspeisevergütung. Es werde nicht sichergestellt, dass sich die kostengünstigsten Techniken und Standorte durchsetzten. Das bestehende System sei fehlgesteuert und sozial unausgewogen: Einkommens- und vermögensstarke Haushalte könnten von der garantierten Subventionierung eigener EE-Anlagen profitieren, während alle, auch einkommensschwache Haushalte mit der EEG-Umlage belastet würden.

Das EEG vernichtet volkswirtschaftliche Werte

Und auch dieses stimmt: Von den europaweit sinkenden Preisen für Industriestrom könne Deutschland weiterhin nicht profitieren. Im ersten Halbjahr 2013 seien die heimischen Preise um weitere sieben Prozent gestiegen. Sie lägen damit rund 19 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Die Verbraucherpreise für Strom überträfen den europäischen Durchschnitt inzwischen um 48 Prozent. Das EEG vernichte volkswirtschaftliche Werte und gefährde in Deutschland, zusammen mit den stetig steigenden Netzentgelten, die industrielle Basis, die eng geknüpften Wertschöpfungsketten und damit Arbeitsplätze. Für Privathaushalte und Wirtschaft sei der ungebremste Ausbau der erneuerbaren Energien zu einer Belastung geworden.

Wildwuchsartiger, wirtschaftlich absurder Ausbau

Schließlich trifft auch dieses zu: Das EEG entwickele sich immer mehr zu einem Problem wirtschaftsverfassungsrechtlicher Dimension: Es hebe die Steuerungsmechanismen der Sozialen Marktwirtschaft aus den Angeln. Politisch festgelegte Preise nebst Absatzgarantie hätten Investoren attraktive Garantiedividenden eröffnet, ohne dass sich diese an den Interessen und Bedürfnissen der Kunden einschließlich der Verbraucher orientieren müssten. Die Steuerungs- und Koordinationsfunktion der Energiepreise sei aufgehoben worden. Das habe zu einem wildwuchsartigen und wirtschaftlich absurden Ausbau geführt. Dadurch sei zusammen mit dem Abschalten systemrelevanter Kraftwerke die Stabilität der Stromversorgung gefährdet. Der Betrieb von Gas- und Kohlekraftwerken gerate zum Verlustgeschäft. Um Stromausfälle („Blackouts“) zu verhindern, zwinge die Bundesnetzagentur die Kraftwerksbetreiber, gegen ihren Willen auch solche Kraftwerke am Netz zu halten, deren Betrieb sich nicht rechne. Auch hier droht der noch tiefere Weg in die Kommandowirtschaft.

Die FDP-Vorschläge auf unseriösem, brüchigem Fundament

Wie wahr das alles doch ist und als Bestandsaufnahme weitgehend gelungen. Umso erschreckender dagegen sind die Therapievorschläge. Der Satz „Ziel ist Wettbewerb um die besten Lösungen für den Klimaschutz und die Umsetzung der Energiewende“, sagt aber ebenfalls alles. Die Vorschläge kranken von vornherein daran, dass auch das FDP-Präsidium als zutreffend und unstreitig unterstellt, das anthropogene CO2 bewirke eine übermäßige globale Erwärmung und daher müsse dieses Kohlendioxid verringert werden, um das Klima zu schützen. Aber weil diese bislang unbewiesene Unterstellung nicht zutrifft, sondern auf entschiedenen Widerstand stößt und die Widerständler das Gegenteil wissenschaftlich sogar belegen, stehen die Vorschläge für den Neustart auf einem Fundament, das offenkundig unseriös, brüchig und damit unverantwortlich ist. Folglich auch taugen die Vorschläge nichts.

Spott und Freude über Deutschlands „Energiewende“ im Ausland

Ebenso hält das FDP-Präsidium die „Energiewende“, ohne zu zweifeln, im Grundsatz für richtig, sie werde nur falsch angepackt. Schlimmer noch: Die Energiewende müsse endlich als europäisches Projekt konzipiert werden. Ach ja? Die anderen EU-Mitgliedstaaten werden begeistert sein (Vorsicht: Ironie). Sie halten wohlweislich an der Kernkraft fest und denken nicht daran, den verrückten Deutschen nachzulaufen. Im Ausland wird, wie man so hört, über die „Energiewende“ der Deutschen gespottet – und sich gefreut, dass Deutschland seine Wettbewerbskraft aus freien Stücken schwächt. Das Wort „Energiewende“ hat gute Aussichten, ebenfalls zum Sprachgebrauch im Englischen zu werden wie der deutsche „Kindergarten“ und der „Blitzkrieg“.

Mit den neuen instabilen Energien immer weiter und weiter

Auch will die FDP in Gestalt ihres Präsidiums die neuen instabilen Energien (Wind und Sonne, die nur Zufallsstrom ermöglichen, also Strom, der mal aufflackert und dann wieder erlischt) weiter ausgebaut sehen, nur solle das „dringend entschleunigt“ geschehen, auf dass, so der Sinn, Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz zunächst nicht völlig aus dem Ruder laufen. Aber das Verlangen nach einer “Entschleunigung” bedeutet, es geht mit dem Ausbau weiter und weiter, das Ausbautempo wird nur verlangsamt. Auch der Netzausbau soll weitergehen, weil sonst der dezentral erzeugte Zufallsstrom nicht wegzubringen ist. Der treibt die Kosten zusätzlich hoch. Ohne die neuen instabilen Energien wäre er überhaupt nicht nötig.

Das sind Rattenfängermethoden

Aber wie wird der Netzausbau schmackhaft gemacht? Wir lesen: „Es ist offensichtlich: Unser Land kann seinen Wohlstand mehren, wenn der Ökostrom dort produziert wird, wo es am günstigsten ist. Solarstrom aus Südeuropa, Wasserkraft aus Skandinavien und Windenergie von der deutschen Küste würde den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger schonen und über bezahlbare Strompreise die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und damit auch unsere Arbeitsplätze sichern.“ Das sind Rattenfängermethoden. Ohnehin würde der bürgerliche Geldbeutel alles andere als geschont, er würde noch mehr strapaziert.

Was im FDP-Papier „Systemwechsel“ heißt, ist Systemfortsetzung

„Von den ursprünglichen Zielen der Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1998 scheint Deutschland mittlerweile Lichtjahre entfernt zu sein“, liest man in dem Papier. Doch das FDP-Präsidium wirkt mit seinem Vorschlag, die „vielfältigen instrumentellen Ansätze der Energiewende und des Klimaschutzes“ in einem ‚Energie-Marktgesetz’ zu bündeln, nun selbst daran mit, dass die Entfernung noch größer wird, denn jedem neuen Gesetz folgen weitere Regulierungen. Außerdem verlangt das Präsidium ein „europäisch verankertes Quotenmodell“. Dieses gebe den Energieversorgungsunternehmen eine Quote vor, wie hoch der Anteil ihres verkauften Ökostroms mindestens sein müsse. Die Ökostromquote könne auf dem Markt auch durch handelbare Ökostromzertifikate abgedeckt werden. Regulierung, Regulierung, nix da von Liberalisierung, auch von der FDP nicht. Und alles segelt bei ihr schönfärberisch unter mehr Wettbewerb. Das FDP-Präsidium verkauft das als „einen grundlegenden Systemwechsel“. Aber das ist kein Systemwechsel, das ist eine Systemfortsetzung und Systemvertiefung mit einigen anderen und zusätzlichen Mitteln. Ein wirklicher Systemwechsel wäre die Rückkehr zur bewährten, kostengünstigen und sicheren Stromversorgung, wie sie Deutschland vor dieser „Energiewende“ besaß.

Den Mut, der der FDP abhanden kam, muss jetzt die AfD zeigen

Mit so einer Politik kommt die FDP nicht wieder auf die Beine. Dabei wird auch sie im Bundestag als Opposition gebraucht. Mit dieser Partei ist kein Staat mehr zu machen. Mit den anderen Altparteien allerdings ebenfalls nicht. Diese Lücke will und kann die neue Partei Alternative für Deutschland (AfD) füllen. Wäre sie auf der politischen Bühne nicht erschienen (erst vor einem Jahr!), hätte sich das FDP-Präsidium wohl noch nicht einmal aufgerafft, ein solches Papier zur Energiewende überhaupt vorzulegen. Nun aber ist die AfD am Zug und muss beweisen, dass sie es besser kann und auch in der Energiepolitik eine wirkliche Alternative bietet und – so ihr Wahlspruch – den „Mut zur Wahrheit“ auch hier beweist. Diesen Mut, der der FDP schon lange abhanden gekommen ist, könnte sie jetzt zeigen: auf ihrem Programmn-Parteitag in Erfurt diese Woche am 22. März zum Wahlkampf für den Einzug in das EU-Parlament. Aber sicher ist das noch keineswegs. Dabei ist die Energiewendepolitik für Deutschland noch kostspieliger und ruinöser als die Euro-Rettungspolitik der Europäischen Union.




Wie man als Grüner erfolgreich um ergiebige Pfründe kämpft- Verhaltensregeln für erfolgreiche Poltiker!

1. Mehrheit beanspruchen. Behaupten Sie, die Meinung der Mehrheit zu vertreten, auch wenn Sie im Augenblick der einzige Mensch im Universum sind, der diesen Unsinn vertritt. Die meisten Menschen neigen dazu, das zu glauben, was ihrer Meinung nach die Mehrzahl der anderen Menschen glaubt. Bei der Frage „Mehrheit wovon?“ können sie großzügig verfahren. „Die Mehrheit der führenden / relevanten /verantwortungsbewussten / fortschrittlichen Wissenschaftler ist meiner Meinung“ überzeugt schnell und ist auch nicht falsch, da Sie es sind, der bestimmt, wer zur Referenzgruppe gehört.

2.  Netzwerk bilden. Bilden Sie mit Genossen aus anderen Kampfkadern ein Kartell der gegenseitigen Bestätigung und Bewunderung nach der Devise: „Lobst du mich, dann lob ich dich“. Schon haben Sie die Zustimmung einer „kritischen“ Öffentlichkeit, die Sie selbst geschaffen haben.

3. Behauptungen wiederholen. Ermutigen Sie möglichst viele aus Ihrer kleinen, aber aktiven Anhängerschaft, mit der Darstellung kommender Katastrophen an die Öffentlichkeit zu gehen. Ihre Behauptungen bekommen damit eine Bestätigung, welche die Wahrheitsvermutung steigen lässt.

4. Autoritäten gewinnen. Es spielt keine Rolle, dass Ihre Behauptungen in der Fachwelt als völlig unbewiesen gelten, wenn es Ihnen gelingt, einen Sympathieträger auf Ihre Seite zu ziehen. Treten Sie gemeinsam mit einem gekauften Professor, Bischof oder einer lokalen Berühmtheit auf und Ihr Anliegen gewinnt an Glaubwürdigkeit.

5. Verwirrung stiften.
Stellen Sie eine alarmierende Frage an den Anfang Ihrer Rede: „Sind Ihre Kinder in Gefahr?“. Sprechen Sie von stark angestiegenen Umwelteinflüssen, die höhere oder niedrigere Temperaturen auslösen, als es normalerweise zu dieser Jahreszeit üblich ist (achten Sie dabei auf den Wetterbericht, was gerade angesagt ist) .  Daraus resultieren dann  Trockenheit oder zu feuchtes Klima, zu wenig oder zu viel Wind für die Energiewende. Nutzen Sie Ausdrücke wie Tornados, Hurrikans, ohne objektive Daten über Anzahl, Ursache und Historie dieser Naturereignisse anzugeben.

6. Weist  Sie jemand darauf hin, dass die Bilanzen der Rückversicherer gerade wieder in Folge weitere Gewinnschwellen erreicht haben, da die Ausgaben für Schäden aus Naturkatastrophen stark rückläufig sind, so behaupten Sie , dass eine hat mit dem anderen nichts zu tun, schließlich haben wir ja gerade in Deutschland schlimme Überschwemmungen hinter uns. Kommt einer mit Bildern von Hochwassermarken an Gebäuden, die zeigen, dass die Überschwemmungen gerade in früheren Jahrhunderten weitaus häufiger und höher ausgefallen sind, antworten Sie einfach, dass derjenige keine Ahnung von Statistik hat.

7. Stellen Sie Zusammenhänge her, wo keine sind: „Dieser Tsunami zeigt uns doch, die Erde wehrt sich. Wie viele Todesfälle muss es noch geben, bevor Sie Ihre Meinung ändern?“.

8.  Setzen Sie absolute Maßstäbe, die Ihr Gegner niemals einhalten kann: „Können Sie garantieren, dass meine Kinder und Enkel  in 100 Jahren noch leben können auf dieser ausgebeuteten Erde?“

9.  Panik erzeugen. „Wir können nicht auf die letzten zweifelsfreien  Ergebnisse der Wissenschaft, warten. Wir müssen jetzt handeln.“

10. Skeptiker diskreditieren. Diese als unehrlich, nicht vertrauenswürdig, inkompetent, voreingenommen, rassistisch, sexistisch, korrupt, nicht auf der Höhe der Zeit, von der Industrie gekauft, darstellen. Entlarven Sie Ihre Gegner als Agenten profitgieriger Kapitalisten: „Es ist bekannt, dass Sie Auftragsforschung für die XY-AG durchgeführt haben.“ Wenn die Gegenseite fragt, welchen Nutzen die von Ihnen geforderten Staatsausgaben haben, dann antworten Sie: „Was ist Ihnen wichtiger, die Menschen oder das Geld?“

11. Opferrolle wählen. Stellen Sie sich selbst als den uneigennützigen Vertreter einer entmachteten Bevölkerungsmehrheit dar, die von einem zahlenmäßig kleinen aber übermächtigen Gegner (Kapital, orthodoxe Wissenschaft) misshandelt/ geschädigt/ desinformiert wird. Sehr schnell haben Sie als „Querdenker“ die Sympathie der Medien.

12. Erfinden Sie sensationelle Probleme die Laien nicht ohne Mühe verstehen können. „Das System von Umwelt und den Bedürfnissen der Fauna und Flora ist fein austariert. Erst der Mensch, vor allem der wohlhabende der westlichen Industriestaaten bringt dieses System durch übermäßige Ausbeutung der Ressourcen durcheinander.

Wenn jemand kommt und Ihnen nachweist, wie lange die Ressourcen an Erdgas, Steinkohle und Erdöl oder gar Uran noch reichen und als Beispiel USA bringt, so weisen Sie auf die vielen Probleme für Arbeitsplätze hin, die durch zu billige Rohstoffe nicht finanziert werden können.

13. Der Niedergang der vorher so hochgejubelten Ökoindustrie liegt natürlich nur an China und den Dumpingpreisen, die unserer Industrie das Wasser abgraben.  Gerade deshalb sollte jeder aufrechte Deutsche mit Freude die Preise für Energie akzeptieren, denn damit stützen wir die einheimische Zukunftsindustrie. Lassen Sie sich dabei nur nicht auf eine Diskussion a‘ la viele zahlen zwangsweise für wenige Profiteure. Das sind im Gegenteil  Unternehmer die im Wohle der Allgemeinheit agieren. Das es so oft schiefgeht, liegt dann nur an der Politik, die sich von Lobbyisten der Industrie von gestern zu sehr beeinflussen lässt.

14. Unterwerfung belohnen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Bürgertum und gerade Eliten mit hohem Bildungsgrad und Stand  gegenüber totalitären Persönlichkeiten zu einer Beschwichtigungspolitik neigt. Diese äußert sich unter anderem durch:
a. Sponsoring Ihrer Aktionen,
b. Inanspruchnahme Ihres Know-hows zur Entwicklung von Öko-Bilanzen „carbon footprints“,
c. Durchführung von Öko-Audits gegen Honorar,
d. Beratung gegen Honorar,
e. Weckung von Umweltbewusstsein bei Mitarbeitern gegen Honorar.

15. Wenn ein Unternehmer gezeigt hat, dass er bereit ist, sich bedingungslos ihrer Führung zu unterwerfen, dann sollten sie großzügig sein und seine Unterordnung durch einen Ökopreis belohnen (intern „grüner Nasenring“ genannt). Jenen Unter-nehmern, die es weiterhin wagen, ihnen öffentlich zu widersprechen, sollten sie in Zusammenarbeit mit ihren Genossen in Bürokratien und Medien demonstrieren, was Meinungsführerschaft bedeutet.

Original von Herr M.Schneider am 18.06.2011,
angepasst und ergänzt durch Andreas Demmig




Umverteilung von unten nach oben – wie funktioniert das EEG? Oder – „Energiewirtes“ neue Kleider!

 Nun kommen Politiker auf die Idee, ein neues Geschäftsmodell mit Wind Kühen (WK) in Gesetzestexte zu gießen. Damit sich Züchter finden, die in diese  neuen Kühe investieren, wird für die gelieferte Milch der WK ein Abnahmepreis von 1,50 € auf 20 Jahre bestimmt. Außerdem  muss die Milch der WK  durch die Molkerei  bevorzugt abgenommen werden. egal wieviel und wann geliefert wird. Es kommt wie gewünscht, Milchbauern und solche die es werden wollen, legen damit ihr Geld viel lieber in WK an, das bringt den Prospekten nach eine Rendite von 8 bis 12% , bei der Bank gibt es nur  popelige 1%.

Der erste baut nun einen schönen Stall für 100 WK, er hat noch einen Acker, da passt das gerade hin. Da die Molkerei verpflichtet ist, die Milch dieser Kühe täglich abzuholen, egal wo der Stall steht, muss sie sich nun auch einen neuen Milchwagen anschaffen, denn sonst ist das mit der abseits gelegen Lieferstelle nicht zu schaffen.  Der Milchwagen ist genauso groß wie der bisherige, aber, die WK sind launisch wie der Wind: Mal geben sie nur 500l, mal gar nichts, mal 3000l. Auf Jahr gerechnet sind dass aber immerhin 219.000l, also soviel wie die NK an 55 Tagen liefern.  Aber bei 1,50 Euro/l sind das schon 328.500 Euro aufs Jahr.

Da man aber nicht weis, wann die WK und wenn, wieviel liefern, wird der normale Bauer mit seinen NK verpflichtet, täglich seine Milch vorzuhalten, damit der Verbrauch bedient wird. Abgenommen, bzw. bezahlt  wird zwar nur die Differenz zwischen den benötigten 4.000l, abzüglich WK Milch, und auch das wie gehabt nur mit 30ct, aber der hatte ja in den Jahren vorher immer viel verdient, so ist die neue Zeit. In diesem Jahr bekommt er also immerhin noch 372.300 Euro.

Von den Endkunden verlangt die Molkerei  nun einen höheren Preis, die anteilige teure WK Milch und die neuen Milchwagen müssen schließlich bezahlt werden. Dafür  macht man den Endkunden weis, dass Milch von Wind Kühen viel nahrhafter sei als von den konventionellen.

Die Geschichte spricht sich bei den Wohlhabenden und Besitzern von Grundstücken rum, es werden nun  weitere 6oo WK angeschafft, in neuen Ställen, jeder wo halt das Grundstück dafür geeignet ist.  Die Molkerei  braucht weitere Milchautos, aber immerhin könnte ja nun 100% Milch ausschließlich von den WK geliefert werden (0,15 % mal 7 ~ 100%). 100% Versorgung von WK ist machbar, jubeln die Politiker.  Aufs Jahr kommen  so nun 1‘533.000l Milch zusammen, zwar mehr als nötig, s.o. , macht ja nichts, die Molkerei zahlt 2‘299.500 Euro aus und belastet diese mit Zuschlägen für Milchabholung (Infrastruktur), Standortzuschlag ( Off-shore Umlage) usw.  ihren Endkunden;  Mehrwertsteuer kommt natürlich auch noch drauf.

Aber oh weh, die WK sprechen sich wohl ab, es gibt Tage, sehr wenige aber immerhin, da lieferten alle wie doll.  An einem Tag waren es sogar mal 20.000l, neuer Rekord. Die Molkerei verschleudert die Übermenge ins Ausland, denn hier gibt  es keinen, der soviel in so kurzer Zeit überhaupt trinken kann.  Da wird noch etwas Geld draufgelegt, schließlich gibt es einen Verrückten, der sich damit sein Schwimmbad oben in den Bergen füllt.
Genau so schlimm sind die Tage, wo keine der WK Lust auf Lieferung hat, Null Liter, dabei könnten doch nun 700 Kühe konstant mal mehr liefern als die ersten 100!? Die Molkerei  hat den Preis für die Endkunden bereits in schwindelnde Höhen gesteigert, aber die können nicht ausweichen. Sollen sie halt weniger Milch trinken, das spart.

Der konventionelle Milchbauer mit seinen NK hat inzwischen umgeschult und will seine NK auch nicht mehr als Liebhaberei behalten, er bekommt nur noch selten Geld.  Das petzen die Molkereien nun bei den Politikern: „Da wird es nun es Zeiten  geben, wo es gar keine Milch gibt, denn der Normalbauer hat dicht gemacht, und auch wieder Tage, an den wir sogar noch etwas drauflegen müssen, damit überhaupt jemand solche riesigen Mengen kurzfristig  abnimmt. Oder wir kippen die überschüssige WK Milch weg, bezahlt ist die eh‘ schon.  Aber das wird den Endkunden gar nicht gefallen, denkt mal an die kommenden Wahlen! “

„Schuld ist der Bauer mit seinen Normalkühen, der hat die Zeiten der Zeit noch nicht verstanden“ schreien die Öko’s zusammen mit den Politikern: „ Normalbauer, Du must Deine NK noch mindesten zwei Jahre lang vorhalten als Backup-Reserve.  Na gut, wenn wir schon den Milchauto-Investitionsfond durch die Endkunden bezahlen lassen, dann heißen Deine Kühe ab sofort Backup-Kühe. Diese sind etwas Besonderes und müssen von den Milchtrinkern allein fürs da sein bezahlt werden. Du fütterst und pflegst Sie wie gewohnt, die Milch kann dann bei Dir abgeholt werden, oder du kippst Sie eben weg. Ist ja egal, ist ja auch schon bezahlt.“

So leben die Investoren, die Banker, der Finanzminister und die Politiker alle in Ruhe und Zufriedenheit, denn die vielen Habenichtse können gar nicht ausweichen, sondern müssen schlucken was wir ihnen vorschreiben. Zuviel Milch ist schließlich ungesund, da zu fett.

Da wachte ich auf:

Was ein Glück, ich hatte nur geträumt,  dass Windkraftanlagen auf Generationen hinaus die die Natur nachhaltig zerstören und unsere heimische Tierwelt schädigen. Schlafstörungen durch die Geräusche eines unter Wind stehenden Windrades haben die Investoren nicht, diese wohnen bevorzugt möglichst weit weg davon.

Und dann hörte ich noch, es gibt auch Sonnenkühe, die ängstigen sich vor Wolken und Dunkelheit und produzieren dann gar nichts mehr. Dafür sind die Literpreise für deren Milch noch höher als für WK, denn was knapp  ist, wurde schon immer teurer gehandelt!?




Fukushima – der innere Reichsparteitag der grünen Seelen

Es ist ganz sicher nicht übertrieben, im Zusammenhang mit dem Tsunami von einer Katastrophe epochalen Ausmaßes zu sprechen. Man sollte meinen, dass Mitgefühl und Hilfsbereitschaft die erste und natürliche Reaktion eines jeden Menschen sein würden. Aber nicht in Deutschland. Bei uns wurde der Tsunami fast ausschließlich auf den Begriff „Fukushima“ verengt und für die hehrsten Öko-Zwecke instrumentalisiert.

Erinnern wir uns: bereits am Tag der Katastrophe fokussierten alle öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ihr Hauptaugenmerk auf den Reaktorunfall in Fukushima, natürlich nicht ohne ständige Sondersendungen zu Tschernobyl dazwischenzuschalten. Bereits einen Tag nach der Katastrophe wusste der Loser unter den Umweltministern, Norbert Röttgen, dass sich eine Kernschmelze ereignet hätte, obwohl es keine sachlichen Hinweise dafür gab. Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami waren in Deutschland die Jodtabletten und Geigerzähler ausverkauft, weil die Deutschen lieber Nabelschau betrieben und ihrer völlig irrationalen Angst vor der Atomkraft frönten. Drei Tage später schaltete die CDU-geführte Bundesregierung die Atommeiler in Deutschland ab. Und zwei Jahre später zum Jahrestag der Katastrophe erdreistete sich die Parteivorsitzende der Grünen, Claudia Roth, auf ihrer Facebook-Seite die 17.000 Tsunamitoten zu Opfern eines Atomreaktorunfalls umzudeuten.

Wohlgemerkt: diese panisch-egoistischen Verhaltensmuster gab es nur in Deutschland. Statt die ungeheuren Zerstörungskräfte der Natur in den Fokus zu rücken, sahen die Deutschen mit dem zweiten Auge einfach besser und glotzten nur auf den Reaktorunfall. Eine Zahl, die der Internetsuchdienst Meltwater veröffentlichte, mag das verdeutlichen: von insgesamt 53.000 Internetartikeln, die in den ersten fünf Wochen nach dem Tsunami erschienen und die beiden Stichworte Fukushima und Atomausstieg (natürlich in den jeweiligen Landessprachen) beinhalteten, kamen 43.000 aus Deutschland.  Es war wirklich zum Fremdschämen.

Und wie reagierten die Korrespondenten des Staatsfunks auf die Heimsuchung biblischen Ausmaßes in Japan? Die ersten Tage trauten sie sich aus ihren Redaktionsräumen in Tokio nicht hinaus, bevor einige wegen der vermeintlichen Strahlenbelastung nach Deutschland zurückkehrten und andere wegen der „Bedrohung“ ins 500km südlich von Tokio entfernte Osaka flüchteten. Das sind unsere Helden der Arbeit!

Die Japaner dagegen bewahrten zu jedem Zeitpunkt eine fast unheimliche Ruhe, halfen sich gegenseitig, und die Geschäfte versuchten, ohne überhöhte Preise die Versorgung der Bürger aufrecht zu erhalten. Keine Plünderungen, keine Gewaltausbrüche, keine Exzesse. Zwei Gefühle hatte Japan in diesen Tagen verdient: Mitleid und tiefste Bewunderung.

In der Tagesschau wurde jedoch in bester DDR-Manier versucht, irgendwelche kleinen Gruppen, die sich in Tokio versammelten, um gegen die Politik der Regierung zu demonstrieren, als großartig wachsende Antiatomkraftbewegung hochzujazzen. Das hat sich in der Berichterstattung der späteren Jahre nicht geändert. Auch gestern, am Jahrestag der Katastrophe, erinnerten die Korrespondenten in ARD und ZDF an die Gefahren der Atomkraft, schafften es aber nur einige Millisekunden lang, Anti-Atomkraft-Protestierer in Japan zu zeigen, eben weil es keine nennenswerte Gegenbewegung zur Atomkraft in Japan gibt. Heute wissen wir, dass Japan mit Billigung der eigenen Bevölkerung weitere Atomkraftwerke bauen wird und der Glaube an die Technik nicht gelitten hat. Soviel zum Alternativlosen.

Das, was wir unter den Begriff „Fukushima“ subsummieren, war die Folge einer verheerenden Flutwelle, die Teile der japanischen Küste sprichwörtlich dem Erdboden gleich gemacht hatte (nachdem das Wasser wieder abgezogen war). Die 6 Meter hohe Flutmauer um das Kernkraftwerk hatte nicht ausgereicht, um die eindringenden Wassermassen abzuwehren. Wäre die Flutmauer 10 Meter hoch gewesen, hätte sich der Atomkraftunfall nicht ereignet.

Und auch wenn Frau Roth von den Grünen auf ihrer Facebook-Seite gerne lügt: die mehr als 17.000 Toten in Japan durch die Folgen des Tsunamis gehen allein auf die Flutwelle zurück; eine Flutwelle, die man getrost als reinen Ausdruck der Natur bezeichnen kann. Weder die Klimaveränderung noch der Mensch haben auch nur den geringsten Anteil an ihr. Nicht ein einziger Mensch ist bisher an den Folgen von „Fukushima“ gestorben (Stand Ende 2013), ganz im Gegensatz zu Tschernobyl, wo ein völlig anderer Reaktortyp den GAU auslöste (und ein menschenverachtendes Regime viele Menschen in den Tod schickte).

Der Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) brachte das Gefühl vieler grüner Seelen auf den Punkt, als er im Zuge der Hoffnung auf den Ausbau der Offshore-Parks als Resultat aus dem Atomausstieg der Deutschen folgendes kundtat: “Wir haben geglaubt, Fukushima ist für uns der Sechser im Lotto.“

So geschmacklos drückt sich ein innerer Reichsparteitag in modernen Zeiten aus.

Der Beitrag erschien zuerst auf ACHGUT 

Mehr dazu: http://www.der-gruene-wahn.de




Energie als politisches Druckmittel?

Energie als Handelsware

Prinzipiell sind alle Energieträger ganz normale Handelsgüter. Sie liegen in unterschiedlichen Formen vor: Als Rohstoffe (Erdöl, Kohle, Uran usw.), als Halbfertigprodukte (Diesel, Benzin, „Erdgas“ etc.) und als spezielle Endprodukte (Wechselstrom 50 Hz, Super Benzin, usw.). Analog z. B. zu Kupferbarren, Kupferdraht und einer Spule. Die simple Tatsache, daß Energieträger nicht gleich Energieträger ist, ist bereits eine sehr wichtige Erkenntnis. Je spezieller der Stoff ist, je schwieriger ist er zu ersetzen und je enger werden die möglichen Bezugsquellen. Ein Motor, der für Dieselkraftstoff gebaut ist, braucht auch Dieselkraftstoff. Selbst wenn Benzin im Überfluß vorhanden ist, nützt dies dem Betreiber gar nichts. Anders sieht es z. B. in der Elektrizitätswirtschaft aus. Besitzt man — wie in Deutschland — noch einen Kraftwerkspark aus Steinkohle-, Braunkohle, Gas- und Kernkraftwerken etc., sieht die Lage völlig anders aus. Selbst wenn ein Brennstoff nahezu vollständig ausfällt, muß dies noch lange nicht zu Einschränkung führen. Geht man noch eine Ebene höher, ergibt sich noch mehr Flexibilität. Verringert sich z. B. das Angebot an Erdgas, kann man bewußt den Verbrauch in Kraftwerken einstellen um genug Heizgas zur Verfügung zu haben. Ein ganz normaler Vorgang, wie er jeden Winter üblich ist. Es gibt sogar Kraftwerke, die für mehrere Brennstoffe geeignet sind. Da der Anteil vom Erdgas am Primärenergieverbrauch in Deutschland nur rund 21 % beträgt und allein der Lagervorrat etwa 1/6 des Jahresverbrauches beträgt, braucht keine Panik vor einem „Erdgasboykott“ zu bestehen. Da Russland ohnehin nur etwa ⅓ des Verbrauches liefert, könnten sie gern ihre Lieferungen vollständig einstellen. Deswegen würde hier keine Wohnung kalt bleiben oder eine Fabrik stillstehen. Selbst die Auswirkungen auf die Erdgaspreise dürften gering bleiben, weil viele Verbraucher (vor allem Kraftwerke) auf andere Energieträger ausweichen könnten bzw. andere Lieferanten gern die russischen Marktanteile übernehmen würden.

Der Faktor Zeit

Die Frage, ob man einen Energieträger durch einen anderen ersetzen kann, ist nicht so entscheidend, wie die Zeitdauer die hierfür erforderlich ist. Wobei die Zeitdauer weniger technisch bedingt, als eine Frage der Kosten ist. Besonders unflexibel sind Gaspipelines. Bis man neue Leitungen verlegt hat oder einen angeschlossenen Verbraucher umgestellt hat, können Jahre vergehen. Geht man auf die volkswirtschaftliche Ebene, wird man eher in Jahrzehnten denken müssen. Ein Beispiel hierfür, ist der massive Ausbau der Kernkraftwerke als Ersatz für Ölkraftwerke infolge der sog. Ölkriesen (1973 und 1976).

Für kurzfristige Versorgungslücken ist die Lagerung von Brennstoff ein probates Mittel. Auch hier ist Erdgas die technisch schwierigste und damit kostspieligste Lösung. Brennstäbe für Kernkraftwerke nehmen nur wenig Platz ein und ein Kernkraftwerk läuft ohnehin viele Monate, bis eine Nachladung nötig wird. Steinkohle hat auch eine recht hohe Energiedichte und ist relativ einfach zu lagern. Es war nicht zufällig im alten West-Berlin der Brennstoff der Wahl, zur Absicherung gegen „Berlin-Blockaden“.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Transportwege und Transportmittel. Öltanker und Massengutfrachter kann man noch auf hoher See umleiten. Bei der heute weltweiten Verteilung von Öl und Kohle ist der Lieferboykott eines Landes oder einer Gruppe von Ländern (OPEC) ein völlig stumpfes Schwert. Im Gegenteil, man weitet diesen Zustand auch immer weiter auf Erdgas aus. Überall auf der Welt, entstehen Anlagen zur Verflüssigung und Rückvergasung von Erdgas. Der neuste Trend dabei ist, solche Anlagen komplett auf Spezialschiffen zu installieren, die gegebenenfalls auch noch flexibel verlagert werden können. Nicht zuletzt Russland, hat diesen Trend schon vor der aktuellen  Krise durch seine Preispolitik und seine Lieferunterbrechungen an die Ukraine enorm beschleunigt. Nur Deutschland hat konsequent auf Pipelines nach Russland gesetzt. All unsere Nachbarn haben bereits Flüssiggasterminals in Betrieb oder im Bau. Es geht halt nichts über wahre Männerfreundschaften, nicht wahr, Gerhard und Vladimir?

Der Faktor Geographie

Energieträger sind — mit Ausnahme von Uran und Thorium — Massengüter. Transportmittel der Wahl, ist deshalb das Schiff. Pipelinenetze lohnen sich wegen der enormen Kapitalkosten nur in Verbrauchsschwerpunkten oder bei sehr großen Feldern. Zumindest übergangsweise, dient auch die Eisenbahn als Transportmittel. Rußland ist zur Zeit (noch) der größte Ölproduzent vor den USA und Saudi Arabien. Anders als diese beiden, verfügt es aber über keine bedeutenden Häfen. Die längste Zeit des Jahres liegen seine Küsten und Flüsse unter einem Eispanzer. Für Rußland sind seine Pipelines in den Westen lebenswichtige Adern. Selbst mit seinem Eisenbahnnetz (Breitspur) hat es sich bewußt vom Rest der Welt abgegrenzt. Verglichen z. B. mit dem Iran, eine fatale Situation bei einem Abnahmeboykott.

Der Faktor Wirtschaft

Russland ist kein Industrieland, sondern spielt eher in der Liga von Nigeria, Venezuela etc. Geschätzt zwischen 70 bis 90 % aller Staatseinnahmen stammen aus dem Export von Öl und Gas. Es gibt praktisch keine russischen Produkte, die auf dem Weltmarkt verkäuflich sind. Die Situation ist noch desolater, als in der ehemaligen „DDR“. Die konnte wenigstens einen Teil ihrer Erzeugnisse über Dumpingpreise auf dem Weltmarkt verschleudern um an Devisen zu gelangen. Selbst der einstige Exportschlager Waffen, ist wegen seiner erwiesenen schlechten Qualität, immer unverkäuflicher. Klassische Importeure sind entweder bereits untergegangen (Irak, Lybien, etc.) oder wenden sich mit grausen ab (Indien, Vietnam usw.).

Rußland hat seine „fetten Jahre“ vergeudet. Während im kommunistischen Bruderland China eine Auto-, Computer- und Mobilfunkfabrik nach der nächsten gebaut wurde, hat man sich in der „Putinkratie“ lieber Fußballvereine im Ausland gekauft. Die Angst vor und die Verachtung für das eigene Volk, scheint unvergleichlich höher. Selbst in den Staaten der Arabischen Halbinsel hat man schon vor Jahrzehnten realisiert, daß die Öleinnahmen mal nicht mehr so sprudeln werden und man deshalb einen Sprung in die industriealisierte Welt schaffen muß. Gerade, wenn man die dort — praktisch in wenigen Jahrzehnten aus dem Wüstensand heraus — geschaffene Infrastruktur und Industrie betrachtet, kann man die ganze Erbärmlichkeit der russischen Oberschicht ermessen.

Was dies für die internationalen Energiemärkte bedeuten könnte

Die Selbstisolation, durch militärische Bedrohung der Nachbarn, erinnert an das Verhalten von Potentaten in Entwicklungsländern kurz vor deren Untergang. Wenn Putin nicht einlenkt, wird man ihn stoppen müssen. Er täuscht sich gewaltig, wenn er glaubt, er könne Teile Europas in den gleichen Abgrund, wie Syrien stürzen. Gerade sein Syrienabenteuer wird ihm in der nächsten Zeit auf die Füße fallen. Er hat sich bei allen Staaten — die zufällig zu den größten Gas- und Ölproduzenten zählen — äußerst unbeliebt gemacht. Für die, dürfte es alles andere als ein Zufall sein, daß gerade die muslimischen Tataren auf der Krim am meisten unter seiner „Ukrainepolitik“ leiden. Es könnte sein, daß dies der berühmte Tropfen ist, der das Fass zum überlaufen bringt. Zumindest in Saudi Arabien ist die Erinnerung an die „brüderliche Waffenhilfe der Sowjets“ in Afghanistan und Putins Vorgehen in Tschetschenien noch sehr lebendig.

Wenn Putin nicht einlenkt, wird man ihn wirtschaftlich unter Druck setzen (müssen). Das kann sehr schnell und sehr schmerzhaft geschehen, ohne daß man überhaupt wirtschaftliche Sanktionen beschließen muß. Man muß nur die russischen Preise für Energieträger unterbieten. Jeder Kontrakt, der Rußland vollkommen verloren geht, reißt ein tiefes Loch, jeder gesenkte Preis, ein etwas kleineres Loch, in die Kassen des Kreml. Jeder Verfall des Rubel verteuert darüber hinaus die lebenswichtigen Importe. Ein faktisches Entwicklungsland wie Rußland, hat dem nichts entgegen zu setzen. Eigentlich sollte gerade Rußland aus dem Kollaps des Sowjetreichs seine Lehren gezogen haben: Als es glaubte, die Welt mit Waffengewalt beherrschen zu können (Einmarsch in das sozialistische Bruderland Afghanistan) nahm Ronald Reagen die Herausforderung an und erschuf den „Krieg der Sterne“. Putin mag als guter Schachspieler gelten, aber die USA sind immer noch die Nation der Poker-Spieler. Putin wird noch lernen müssen, wenn man kein gutes Blatt in den Händen hält und nichts in der Tasche hat, sollte man besser nicht, die wirklich großen Jungs reizen.

Kohle

Die russische Kohleindustrie ist durch und durch marode. Das gilt auch und gerade für das Revier im Osten der Ukraine. Die Produktionskosten sind teilweise so hoch, daß jetzt schon mit Verlusten produziert wird. Demgegenüber hat allein die USA schier unerschöpfliche Kohlenmengen verfügbar. Dies betrifft sogar die Transport- und Hafenkapazitäten. Es ist ein leichtes, den Vertrieb zu intensivieren und sich um jeden russischen Kunden zu bemühen. Man muß nur jeweils etwas unter den russischen Preisen anbieten. Dies wird nicht einmal an den Weltmärkten zu Verwerfungen führen. Der Exportanteil Russlands ist einfach zu gering. Für Russland andererseits, ist jede nicht verkaufte Schiffsladung ein Problem.

Öl

Russland, USA und Saudi Arabien sind die drei größten Ölförderländer. Die USA werden in den nächsten Jahren zur absoluten Nummer eins aufsteigen. Schon jetzt liegen die Preise in den USA (WTI) rund zehn Dollar unter den Preisen in Europa (Brent). Es schwelt schon lange ein Konflikt, um die Aufhebung des Exportverbotes. Ein denkbarer Kompromiß, wäre eine Aufhebung für „befreundete Nationen“ in Europa. Geschieht das, rächt sich die Vernachlässigung der russischen Transportkapazitäten. Die USA können zusammen mit Saudi Arabien die Ölpreise in den klassischen Abnehmerländern Russlands in beliebige Tiefen treiben. Dies gilt vor allem für die hochwertigen Rohöl-Qualitäten. Zusätzlich noch ein bischen Konjunkturabschwächung in China und der russische Staatshaushalt gerät aus den Fugen.

Erdgas

Russland besitzt nach wie vor die größten konventionellen Erdgasreserven. Danach folgen Qatar und Iran. Alle drei sind tief im Syrienkonflikt verstrickt. Alle drei aus dem gleichen Grund, wenn auch auf verschiedenen Seiten. Syrien ist das potentielle Transitland für Erdgas aus dem Golf-Gebiet. Rußland schürt mit allen Mitteln den Krieg, um einen geplanten Ausbau des Pipelinenetzes aus Süd-Irak zu verhindern. Ist das Gas erstmal im Irak angekommen, ist der Anschluß an die südeuropäischen Netze nicht mehr weit. Qatar kann die gemeinsamen Gasfelder mit Iran weiterhin günstig ausbeuten, solange dem Iran mangels Transportkapazität der Absatzmarkt fehlt. Iran verfügt genauso wenig wie Russland, über die Technologie für eine LNG-Kette. Iran bekommt keine Unterstützung, solange es an einer Atombombe bastelt. Russland kann sich (noch) mit Importen der Anlagentechnik aus dem Westen im bescheidenen Maße behelfen.

Allein in den USA befinden sich zwanzig Anlagen zur Verflüssigung und anschließendem Export in der Genehmigung. Der Weltmarkt für Erdgas wird sich in den nächsten Jahren völlig verändern. Deutliches Zeichen sind die Verwerfungen in den Preisen. In Europa sind die Preise derzeit etwa doppelt so hoch, wie in den USA. In Asien sogar drei bis vier mal so hoch. Hauptursache in Asien sind die enormen Importe durch Japan als Ersatz für die abgeschalteten Kernkraftwerke. Sobald Japan wieder seine Kernkraftwerke in Betrieb nimmt — was technisch innerhalb weniger Wochen möglich wäre — werden die Erdgaspreise in Asien mangels Nachfrage deutlich sinken. Es bietet sich dann an, diese Ströme nach Europa umzuleiten. Ausgerechnet die Golfstaaten verfügen über die größten Verflüssigungsanlagen und Transportflotten. Ganz schlecht für Putin, wenn er weiterhin den Krieg in Syrien schüren will und die muslimischen Krim-Tataren erneut vertreiben will. Putin wird sich mit den Gaspreisen zufrieden geben müssen, die ihm die USA und die arabische Welt zugestehen werden. Ein Ausweichen auf andere Kunden ist praktisch nicht möglich. Pipelines lassen sich im Gegensatz zu Tankerflotten zwar abschalten, nicht aber umleiten.

Fazit

Energie ist immer auch Politik. Eine Tatsache, die nach den Erfahrungen der 1970er Jahre mit den sog. „Ölkrisen“ gern wieder verdrängt wurde. In den vergangenen Jahrzehnten gehörte es für jeden Linken (Schröder, Fischer etc.) zu den festen Glaubensgrundsätzen, daß die USA nur „Kriege wegen Öl“ führen. Stets von Schule bis Medien in diesem Glauben geschult, hat man in Deutschland einfach nicht wahrnehmen wollen, welche Veränderungen (gerade) durch Präsident Bush in den USA stattgefunden haben. In einer gigantischen Kraftanstrengung wurde das gesamte Öl- und Gasgeschäft praktisch neu erfunden.

Heute, gilt mehr denn je, der „Fluch der Rohstoffe“. Länder, die über billige Energievorkommen verfügen, aber nicht verstehen, etwas vernünftiges mit den daraus resultierenden Devisenströmen an zu fangen, drohen durch zu viel Geld weiter zu verarmen. Nigeria, Venezuela und Russland sind hierfür typische Beispiele.

Länder, die durchaus energieautark sein könnten (Deutschland z. B. gehört zu den zehn Ländern mit den größten Kohlevorkommen weltweit), können es sich erlauben, „hochwertige Waren“ gegen „billigere Energie“ (volkswirtschaftlich) gewinnbringend zu tauschen. Man — meint zumindest — sogar auf neuere Fördermethoden verzichten zu können (sog. Fracking-Verbot in Deutschland und Frankreich).

Stellvertretend für die Energieversorgung (im Sinne von Energiepolitik) des 21. Jahrhunderts ist die Kernenergie: Der Brennstoff Uran ist überall, preiswert und in beliebigen Mengen erhältlich. Er ist einfach zu lagern. Kernkraftwerke können über Jahre mit einer Brennstoffladung betrieben werden. Die „Kunst“ besteht in der Beherrschung der Technik. Die Ersatzteile, das Fachpersonal und der allgemeine industrielle Hintergrund bestimmen die Versorgungssicherheit. Insofern dürfte sich Russland durch seine Abenteuer in der Ukraine auch aus diesem Geschäftsbereich selbst herauskatapultiert haben.

Zuerst erschienen bei NUKEKLAUS 




Münchner Rück – Ein Dax-Vorstand und die Klimagerechtigkeit – Ein merkwürdiger Aufsatz in der FAS

„Wo bleibt die Klimagerechtigkeit?“

lautet deshalb schon in der Überschrift die Frage auf Seite 22 im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und sie wird von keinem geringeren gestellt als von Nikolaus von Bomhard, dem Vorstandvorsitzenden einer der größten Rückversicherungsgesellschaften der Welt, der Münchner Re. Wenn das kein Kulturwandel ist ? Jetzt fordert schon einer der höchstbezahlten Bosse der Finanzwirtschaft mehr Gerechtigkeit, wenn auch nur für das Klima. Aber wer weiß, was sich daraus noch alles entwickeln kann. Je öfter ich den Artikel gelesen habe, umso verwirrter war ich, fielen mir immer mehr Widersprüche auf. Da geht doch einiges kreuz und quer, so dass ich zu einem vorsichtigen Schluss komme: Dieses Elaborat muss ein Hilfsreferent geschrieben haben, denn dass sich ein Topmanager auf soviel Ungereimtes beruft und vielleicht auch noch daran glaubt, kann ich mir einfach nicht vorstellen, denn das würde ein verheerendes Licht auf die Qualität der Vorstandsetagen werfen.

„Der Klimawandel beflügelt die Migration“ ist die dick gedruckte Hauptüberschrift. Das ist nun wirklich eine Binsenwahrheit, die wir aus den Geschichtsbüchern wissen. Die Wanderungen der Germanen aus den Weiten Eurasiens nach Westeuropa werden mit massiven Klimaveränderungen begründet. Die Hinweise auf Hochkulturen, die in der Sahara gefunden werden, lassen darauf schließen, das Nordafrika einst ein mildes, menschenfreundliches Klima hatte. Diese Liste lässt sich lange fortsetzen. Die für uns alle noch nachvollziehbare Wanderungswelle am Anfang des 19. Jahrhunderts von Europa nach Amerika hing mit einer langen verheerenden Kältewelle zusammen, bei der in Deutschland Hunderttausende und in Irland fast zwei Millionen Menschen verhungerten.

„Arme sind von Naturkatastrophen besonders betroffen. Oft bleibt ihnen nichts anderes übrig, als abzuhauen“, ist eine weitere Feststellung, mit der der Artikel überschrieben ist. Während der erste Teil dieser Aussage uneingeschränkt stimmt, beschreibt die Schlussfolgerung zumindest zurzeit nicht die Realität. Das Erdbeben in Haiti und die Auswirkungen des Tsunami für die Provinz Aceh auf Sumatra, haben jeweils über Hunderttausende in großer Armut lebende Völker betroffen. An den Ursachen, den schweren Erdbeben kann der Mensch nichts ändern. Aber die Folgen für die Betroffenen können durch technische und wirtschaftliche Hilfen der wohlhabenden Nationen gelindert werden. Zu großen Auswanderungswellen haben beide Katastrophen nicht geführt. Die Flüchtlingsströme, die von Süd nach Nord unterwegs sind, werden von Menschen angetrieben – von skrupellosen Diktatoren wie Simbabwes Mugabe oder Syriens Assad. Die Unterdrückung und Misswirtschaft in Eritrea, Somalia, Äthiopien, dem Sudan und vielen mehr treibt die Bevölkerung in die Arme der Menschenhändler, die sie nach Europa schleusen. Aber wer sollen die 25 Millionen Flüchtlinge sein, die 2005 durch Klimakatastrophen zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen wurden und von denen Nikolaus von Bomhard schreibt?

Der Boss dieser mächtigen Versicherung beruft sich auf den Weltklimarat, den IPCC, der behauptet, dass ein sich wandelndes Klima in vielen Regionen zu veränderten Wetterextremen führen wird. Ich bin über von Bomhards Gutgläubigkeit erstaunt. Deshalb einige Hinweise: Der Weltklimarat schreibt: das Klima wird sich ändern – also von einem Zustand, der erst eintreten wird. Wieso hatten wir dann 2005 schon 24 Millionen Klimaflüchtlinge?

Der Weltklimarat und seine 2007 veröffentlichte „Klimabibel“ ist alles andere als eine zuverlässige Quelle. Ich rate Herrn von Bomhard dringend die Untersuchung der kanadischen Journalisten Donna Laframboise zu lesen. Sie hat mit über 40 Kollegen die über 18 000 Gutachten des Weltklimarates überprüft, die laut eigener Aussage von den besten Wissenschaftlern der Welt verfasst und zertifiziert wurden. Dabei kam heraus, dass über 5000 Arbeiten von Umweltaktivisten ohne wissenschaftliche Überprüfung übernommen wurden, dass der Weltklimarat seine eigenen Standards nicht einhält und dass die politischen Zusammenfassungen in vielen Fällen mit den wissenschaftlichen Ausführungen nichts zu tun haben. Wohl aber ist der Weltklimarat, ähnlich wie der Club of Rom, immer gut, wenn es um den drohenden Weltuntergang geht.

Auf der einen Seite stellt Nikolaus von Bomhard fest, dass es letztlich keine Rolle spielt, ob natürliche Klimaschwankungen oder anthropogene Einflüsse für das Wetter- und Klimageschehen verantwortlich sind, die die Lebensgrundlagen für Millionen Menschen wegbrechen lassen, aber auf der anderen Seite behauptet er, die Wetterkatastrophen hätten in den vergangenen Jahrzehnten global stark zugenommen. Dabei schwingt immer mit, dass der Mensch, vor allem die Industriestaaten für diese Wetterkapriolen die Verantwortung tragen. Seine Sympathien für eine UN-Klimakonvention und einer Fortführung des Kyotoprotokolls sind nicht zu übersehen. Aber der Artikel bleibt merkwürdig diffus, außer, dass am Ende mehr Klimagerechtigkeit gefordert wird.

Er schreibt, dass die Wetterkapriolen zunehmen. Nach dem Hurrican Katharina, der New Orleans verwüstet hat, erzählten uns die Klimakatastrophler, dass dank der Treibhausgase und der Erderwärmung die Zahl der Hurrikans und Taifune zunehmen würden. Aber nichts passierte. Drei Jahre lang fiel die Hurrikan-Saison aus. Nach dem Monstersturm Haiyan, der Tacloban in den Philippinen verwüstete, lautet jetzt die Voraussage: Es wird weniger, dafür aber umso heftigere Stürme geben. Auch dafür gibt es in den langjährigen Aufzeichnungen keinen Beleg. Nur die Berichterstattung ändert sich: Jeder Taifun und Hurrikan wird mit Sondersendungen begleitet oder wie Sturm „Xaver“ an der deutschen Nordseeküste im Herbst zu einem Monster aufgebaut, dass dann keines war, aber im Bewusstsein der Fernsehzuschauer ganz schön gruselig daher kam.

Trotz unseres schlappen Winters 2013/2014 verzeichnet die Welttemperatur seit 1998, also seit 16 Jahren eine leichte Abkühlung – und das trotz steigendem Ausstoß von Treibhausgasen. Im letzten Jahr ist die Schadenssumme der Münchner Re deutlich geringer gewesen, als im Jahr zuvor. Warum also diese Aufregung? Ist es wirklich die Sorge für eine Welt, die wegen zunehmender Klimakatastrophen in unlösbare Konflikte gestürzt wird, die den Versicherungsboss motiviert hat, einen Vortrag bei der 50. Sicherheitskonferenz in München über Klimagerechtigkeit zu halten, der in Auszügen Grundlage für den Artikel in der FAS ist? Oder treibt ihn doch mehr das Geschäftsfeld „Wetterderivate“, das die Münchner Re ausbauen will, wie die Versicherung in einer Pressemeldung verkündete, um dabei zusätzliche Risiken und Branchen zu erschließen. So entpuppen sich die Anlagen für „Erneuerbare Energien“ durchaus als Möglichkeit neue Verträge abzuschließen: zum Beispiel eine Versicherung gegen unzureichende Wind- oder Sonnenstrahlung.

Mir kommt es so vor, als habe ein PR-Berater seinem Vorstandschef eine Vorlage geschrieben, in der alles so vorkommt, was heute den politischen Mainstream befriedigt. Dazu gehört der Begriff „Gerechtigkeit“. Nun hätte ein Unternehmer ja auch mehr Marktwirtschaft fordern können, die pure Planwirtschaft der Energiewende kritisieren dürfen und dabei mehr Gerechtigkeit für die gebeutelten Stromkunden verlangen, die von kleinen Einkommen leben müssen. Aber das Wort „Klimagerechtigkeit“ deckt ja gleich zwei Begriffe ab: „Klima“ und „Gerechtigkeit“. Das kommt gut an, wird sogar von der FAS in die Überschrift genommen. (Ob die Redakteure der FAS erklären können, was das ist?) Dann gibt es zurzeit die Angstvokabel „Migration“. Dazu gehören die Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken – ganz furchtbar ist das. Hier haben wollen wir sie auch nicht: Einwanderung in unser soziales Netz, Kinder mit Migrantenhintergrund in den Schulen – alles was mit dem Begriff Migrant zu tun hat, ist schlecht. So ist die Überschrift. „Klimawandel beflügelt die Migration“ geradezu ein Musterbeispiel für erfolgreiche PR-Beeinflussung: Der Angst einflößende Klimawandel treibt uns jetzt auch noch die Migranten ins Land. Das sitzt! Und jetzt noch die Mitleidsnummer: Der Klimawandel treibt die Armen zur Migration – spätestens jetzt ist die Botschaft rund: Wer den Menschen gemachten Klimawandel bekämpft, verhindert Armut und Migration! Alles klar?

Dafür nimmt ein Dax-Vorstand offenbar Planwirtschaft, Staatsmonopolkapitalismus und Steuererhöhungen in Kauf. Man muss auch einmal (ordnungspolitische) Opfer bringen – solange die Opfer dann aber durch staatliche Garantien (EEG-Zwangseinspeisegebühren) die eigenen Profite sichern.

Aber ich will nicht die Motive des Nikolaus von Bomhard ergründen. Ein paar Fakten helfen da eher. Die Münchner Rückversicherung unterstützt seit Jahren Organisationen wie „german watch“, die für die Verbreitung der Horrormeldungen über den Menschen gemachten Klimawandel unterwegs ist. Ein Vorschlag für die Münchner Rück: Im April treffen in Mannheim Wissenschaftler zusammen, die ihre Forschungen über den Einfluss der Sonne auf unser Klima vorstellen. Darunter Prof. Dr. Nir Shariv aus Jerusalem, Prof. Dr. Hendrik Svensmark vom Dänischen Weltraumforschungszentrum Kopenhagern, Prof. Dr. Richard Lindzen vom MIT in Cambrigde. Er berichtet zum Beispiel vom Konflikt der zwischen Klimamodellen und den tatsächlichen Messungen besteht. Auch Donna Laframboise ist da und klärt über die peinlichen Lügen des Weltklimarates auf.

Natürlich kann sich ein DAX-Vorstandschef nicht die Zeit nehmen, um sich anzuhören, was es an Erkenntnissen über das Klima gibt. Aber vielleicht sollten seine Mitarbeiter, die das schwurbelige Referat über den noch schwurbeligeren Begriff „Klimagerechtigkeit“ geschrieben haben, die Gelegenheit nutzen, sich weiter zu bilden. Es würde der Glaubwürdigkeit des Unternehmens dienlich sein.




Die unheimlichen Wirkungen des unhörbaren Infraschalls von Windkraftanlagen

Mit der Zunahme des Lärms in den Industrieländern erkannte man, dass hörbarer Schall den ganzen menschlichen Organismus schädigen kann. In den Ohren umgewandelte Schallimpulse führen zu einer Dauerreizung des Gehirns, werden als Nervenstimuli in den Körper weitergeleitet und können dort besonders an den sensiblen inneren Organen Gesundheitsstörungen begünstigen oder bestehende Leiden verschlechtern. Als besonders störanfällig erweist sich das Schlafverhalten, hier konnte durch eine Untersuchung bereits ab

32 dB (A) ein Störverhalten an der Körpermotorik nachgewiesen werden. Erst in der jüngsten Vergangenheit begannen Mediziner, die Aufmerksamkeit auch auf den unhörbaren tieffrequenten Schallbereich, hier als Infra- und Tieffrequenzschall (ILFN, infra- and low frequency noise) bezeichnet, auszudehnen. Dabei erwiesen sich die aus dem hörbaren Schallbereich abgeleiteten Feststellungen wie, der Schall müsse eine Hör- oder Wahrnehmbarkeits-Schwelle überschreiten, um eine Schädigung auszulösen, als nicht zutreffend.

Die Ansicht, dass ILFN erst oberhalb einer Wahrnehmungsschwelle Schäden bewirken würde, kann heute als überholt gelten und ist widerlegt worden. In neueren wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass durch ILFN deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle beeinträchtigende Nervenstimuli über das Innenohr und das Gleichgewichtsorgan direkt auf das Gehirn und andere Körperorgane einwirken können. Gesundheitliche Beschwerden und chronische Erkrankungen entstehen dabei durch die Summation andauernder unterschwelliger Schallreize, deren gesundheitliche Auswirkungen hier als Windturbinen-Syndrom (WTS) bezeichnet werden.

Windkraftanlagen (WKA) sind Energiewandler, von denen der größere Teil der Windkraft in Rotationsenergie und ein bedeutender Teil in Schall, mit einem hohen Infraschallanteil, umgewandelt wird. Die Lärmkomponente entsteht überwiegend an den Rotorblättern. Durch die Größe und Elastizität der Blätter, die langsame Drehzahl und die Eigenfrequenz der Rotorblätter von ca.
1 – 20 Hz werden bedeutende Mengen von unhörbarem Tieffrequenz- und Infraschall von < 20 Hz emittiert. Dabei gilt die Regel, je größer die Blätter, umso höher der Infraschallanteil. Je windschwächer ein Gebiet, wie Süddeutschland, umso größere WKA werden aus Gründen der Energieeffizienz erstellt.

Die Rotorblätter der WKA gehören gegenwärtig zu den größten und effektivsten Infraschallerzeugern, die es in der Industrie gibt. Daneben gibt es weitere natürliche und technische Quellen für Infraschall. Zu Ersteren zählen Vulkanausbrüche, Erdbeben, Donner, zu Letzteren Gebläse, große Stanzen, Vibratoren, große Motoren u.a.

Die gültigen deutschen Vorschriften zur  Messung und Bewertung von Schall stützen sich auf die TA Lärm zum Bundesimmisionsschutzgesetz und die DIN 45680 – Beurteilung tieffrequenter Geräuschemissionen. Gemessen wird mit dem A-Filter. Durch dieses Filter wird der Schalldruckpegel mit tiefer werdender Frequenz um einen zunehmenden Betrag reduziert, Frequenzen unterhalb 20 Hz werden gar nicht registriert. Daraus folgt, dass der größte Teil des tieffrequenten Lärms nicht und der Infraschall überhaupt nicht erfaßt werden.

Das veranlaßt die deutschen Behörden zu der irreführenden Feststellung WKA würden so geringe IS- Schallmengen emittieren „wie das Blätterrauschen im Wald“ (wörtlich – LUBW auf einer Veranstaltung in Malsch).

Maßgebliche Forscher halten die A- Filterung des Schalls für völlig ungeeignet für die gesundheitliche Bewertung von ILFN.

International gibt es zahlreiche Forschergruppen, speziell in den englisch sprechenden und den skandinavischen Ländern, die die  gesundheitliche Wirkung von unterschwelligem ILFN untersucht haben. Sie kommen übereinstimmend  zu dem Ergebnis, dass unhörbarer ILFN durch die Summation unterschwelliger Effekte zu Gesundheitsbeeinträchtigung und –schäden führt.

Wegen ihrer besonderen Bedeutung für die medizinische Infraschallforschung werden im Rahmen dieses Vortrag  die Ergebnisse der Arbeiten von PIERPONT und SALT vorgestellt. Beiden Forschern ist es gelungen, jeweils auf ihrem Arbeitsgebiet eine plausible Erklärung zu den durch ILFN ausgelösten physiologischen Reaktionen und der Gesundheits-Symptomatik, darzulegen.

Einen eindrucksvollen Bericht zum Windturbinen-Syndrom gibt die amerikanische Medizinerin Dr. NINA PIERPONT in ihrem Buch „Wind-Turbine-Syndrome – A Report on a natural Experiment“.

PIERPONT untersuchte über 4 Jahre in Form einer Fall-/Kontrollstudie mit statistischer Sicherung der Ergebnisse 10 Familien mit 38 Personen, die in der Nähe (innerhalb von 3 km) von WKA
(1,5 – 3 MW) wohnten, die nach 2004 errichtet wurden. Sie stellte bei diesen Personen Krankheitssymptome fest, die konsistent von Person zu Person waren, weshalb Sie die Bezeichnung Wind Turbinen Syndrom als gerechtfertigt ansah. Die Symptome des WTS traten erst auf, nachdem die WKA in Betrieb genommen worden waren, sie verschwanden, wenn die Familien ihre Häuser verließen, und traten erneut auf, sobald die Familien wieder in ihre Häuser zurückkehrten. 9 der 10 Familien haben ihre Häuser wegen der Beschwerden für immer verlassen.

Ergebnisse ihrer Studie:

1.     Alle Probanden litten unter Schlafstörungen, verbunden mit nächtlicher Angst, Herzrasen und nächtlichem Harndrang.

2.     Die Hälfte der Personen hatte Kopfschmerzen während der Einwirkung.

3.     Auffallend viele litten unter Tinnitus während der Einwirkung.

4.     Mehrheitlich litten die Erwachsenen der Studie unter Symptomen wie:

a.     inneres Pochen, Zittern, Vibrieren

b.     Nervosität, Unruhe, Angst, das Bedürfnis zu fliehen

c.     Schwitzen, schneller Herzschlag, Übelkeit.

5.     Fast alle Probanden litten unter Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, hinzu kam der teilweise Verlust von kognitiven Fähigkeiten, z. B. nachlassende Leistungen von Kindern in der Schule.

6.     Bei den meisten Personen, Erwachsenen oder Kindern, kam es zu erhöhter Reizbarkeit oder Zornanfällen.

7.     Ein weiteres Kernsymptom war nachlassende Motivation und Aktivität, verbunden mit bleierner Müdigkeit, vielleicht auch als Zeichen des Schlafmangels.

Das innerliche Zittern, Pochen oder Pulsieren und der damit verbundene Komplex von Nervosität, Angst, Alarm, Reizbarkeit, Herzrasen, Übelkeit und Schlafstörungen stellen den Beschwerdekomplex dar, den sie als Windturbinen Syndrom, bezeichnet.

Etwa zwei Drittel der Erwachsenen (14 von 21) wiesen Symptome des WTS auf. Bei 7 von 10 an der Studie teilnehmenden Kindern und Teenagern, welche die Schule besuchten (Alter 5 – 17), war ein Nachlassen in der schulischen Leistung im Vergleich zum Zeitraum vor der Exposition zu verzeichnen, hingegen trat eine beachtenswerte Verbesserung ein, nachdem die Familien von den WKA weggezogen waren.

Die Schlüsselrolle für das Verständnis des WTS spielt das Otolithenorgan, ein Bestandteil des Gleichgewichtsorgans. Amerikanische Forscher konnten 2008 nachweisen, dass das Vestibulärsystem des Menschen eine sehr hohe Sensitivität für Vibrationen und niedrige Frequenzen hat. Bei ihren Untersuchungen leiteten sie Vibrationen von 100 Hz direkt über die Schädelknochen (Mastoid) ins Innenohr und leiteten elektrische Potenziale von den Augenmuskeln ab. Es zeigte sich, dass, wenn die Intensität des eingeleiteten Schalls bereits so niedrig war, dass er nicht mehr gehört wurde, immer noch Potenziale abgeleitet werden konnten. Eine Vestibulärreaktion konnte noch bei 3 % der Intensität gemessen werden, die erforderlich war, um den Ton zu hören. Das bedeutet, dass das menschliche Vestibulärorgan für knochengeleiteten Schall deutlich empfindlicher ist als die inneren Haarzellen des Innenohrs.

Eine Kernaussage ihres Berichtes lautet:

Die übliche Vorstellung, dass ein Laut, der zu schwach ist, um gehört zu werden, keine physiologischen Reaktionen auslösen kann, bestätigt sich damit nicht!

Sie stellte fest – die von ILFN ausgelösten Symptome sind neurologischer und nicht psychologischer Natur und damit nicht eingebildet. Die Betroffenen haben keinen Einfluss darauf, wie ihr Organismus auf den niederfrequenten Schall reagiert, es handelt sich um neurologisch-physiologische Reaktionen, die nicht dem bewussten Willen unterliegen.

Professor ALEC SALT, Physiologe und Wissenschaftler  an der Washington University in St. Louis, USA,

untersuchte die Wirkung von Infraschall auf das Innenohr. Er beschreibt: Weil die inneren Haarzellen (IHC, inner hair cells) nicht die Deckmembranen der Bogengänge der Schnecke berühren, sind sie empfindlich für schnelle Bewegungsveränderungen durch die hörbaren Frequenzen. Als Resultat davon verlieren die IHC rasch ihre Empfindlichkeit, wenn die stimulierende Frequenz verlangsamt wird, was bedeutet, dass tiefe Frequenzen zunehmend schlechter oder gar nicht gehört werden. Die äußeren Haarzellen in der Schnecke (OHC, outer hair cells) sind, anders als die inneren Haarzellen, fest mit der Basalmembran verbunden, dadurch ist auch bei langsamen Schwingungen eine große Auslenkung, d. h. ein großer Stimulus möglich.

Eine Überprüfung von G-bewerteten Geräuschpegeln (erfasst das Frequenzspektrum < 100 Hz) von WKA ergab für ILFN bereits ab ca. 60 dB (G) eine Stimulation der OHC. Das deutet darauf hin, dass über die Schallpegel der meisten WKA eine unhörbare permanente Stimulation des Innenohrs erfolgt.

Prof. SALT vermerkt hierzu: „Die Reaktion des Ohrs auf Infraschall kann enorm sein – über 4 Mal stärker als auf die lautesten hörbaren Geräusche. Das Ohr wird durch permanente niederfrequente Geräusche und durch Infraschall ständig überreizt. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass die langfristige Belastung durch niederfrequenten Schall wirklich gefährlich ist.

Was für die gesundheitliche Bewertung von Infraschall ausschlaggebend ist, ist Prof. SALTS Entdeckung, dass die äußeren Haarzellen im  Innenohr auf unterschwelligen Infraschall ansprechen und als Reaktion Signale an das Gehirn sendet. Die gesundheitlichen Folgen dieser Störimpulse sind Missempfindungen und Beeinträchtigungen der Gesundheit, die als vibroacustic desease (VAD) in der medizinischen Literatur, beschrieben werden.

Zu der großen Bedeutung, die die Art der Schallmessung an WKA für die gesundheitliche Relevanz hat, führt Prof. SALT Folgendes aus: „Der ausgewiesene Lärmpegel ist maßgeblich abhängig davon, wie der Schall gewertet wird. Die A-gewichteten Schallpegelmessungen unterdrücken besonders die für die gesundheitlichen Auswirkungen des WTS relevanten niedrigen Frequenzen, was unter dem Strich die Aussagekraft A-bewerteter Messungen entwertet. Die Windradindustrie benutzt weiter die dB (A)-Gewichtung, vermutlich um zu suggerieren, dass sich keine wirksamen Schallleistungspegel im niederfrequenten Bereich nachweisen lassen“.

Professor Salt zieht aus seinen Untersuchungen folgende Schlussfolgerungen:

·       Das Innenohr ist empfindlich für Infraschall unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

·       Ab 60 dB (G) werden die äußeren Haarzellen angeregt und senden Nervenimpulse aus.

·       Das Konzept „Was man nicht hören kann, schadet auch nicht.“ ist ungültig.

·       A-gewichtete Schallmessungen von WKA sind nicht repräsentativ für die Frage, ob dieser Schall das Gehör beeinflussen kann.

Die Ergebnisse der Forschungen von Prof. Salt sind interessant und wertvoll, weil sie der Behauptung kategorisch widersprechen, der Infraschall von Windkraftanlagen sei ohne Bedeutung für die Gesundheit des Menschen, da dieser, so diese Behauptung, unterhalb der Hörschwelle der meisten Menschen liege. Im Gegenteil – das Ohr zeigt physiologische Reaktion auf niederfrequenten Lärm in Pegelbereichen, wie sie von Windkraftanlagen emittiert werden, selbst wenn dieser Lärm nicht gehört werden kann.

Obwohl die komplexen physiologischen Reaktionen des Innenohres (und des Gleichgewichtsorgans) auf  Infraschall wissenschaftlich noch nicht ganz verstanden werden, rechtfertigen ja erfordern, die bisher vorliegenden Erkenntnisse und die weltweit vorliegenden zahlreichen Fallbeschreibungen von Betroffenen, die am WTS bzw. VAD Syndrom leiden, ein unverzügliches Handeln im Sinne eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes.

Der nächtliche Umgebungslärm im hörbaren und, wie wir jetzt wissen, im unhörbaren Infraschallbereich wirkt sich negativ auf den Schlaf auf. Längerfristiger Schlafverlust oder Schlafstörungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Die Lärmexposition erhöht die Produktion der Stresshormone, erhöht den Blutdruck und das allgemeine Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der ungestörte Nachtschlaf ist deshalb ein guter Indikator für einen ausreichenden Schutz vor den Schallemissionen der WKA.

Welche Konsequenzen lassen sich für den Gesundheitsschutz aus diesen Ergebnissen zu ziehen?

Gegenwärtig gibt es nur eine Möglichkeit, um Gesundheitsschäden durch WKA zu begrenzen, und die besteht darin, dass der Mindestabstand zwischen den Windkraftanlagen und der Wohnbebauung ausreichend groß sein sollte damit Beeinträchtigungen oder Schäden der Gesundheit oder schwerwiegende Belästigungen sowie Störungen des Nachtschlafes mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können.

Die zurzeit in Deutschland geltenden Mindestabstände von 700 – 1000 m und für Außengehöfte von nur 400 m sind eindeutig zu gering, um die Anwohner vor Gesundheitsbeeinträchtigungen und schwerwiegenden Belästigungen zu bewahren.

International werden Mindestabstände von 2,5 -18,00 km vorgeschlagen.

Da eine große Anzahl von Neuanlagen geplant ist, sollte in Deutschland rasch gehandelt und die bisherigen deutlich zu geringen Mindestabstände vergrößert werden.

Beispielhaft ist die Entscheidung der Ministerpräsidenten von Bayern und Sachsen, die in ihren Ländern größere Mindestabstände einsetzen wollen. Als Richtschnur soll das Zehnfache der Anlagenhöhe gelten, für ein 200 m Windrad sind das 2000m Abstand. In den Koalitionverhandlungen zum EEG ist ein Vorschlag zur Flexibilisierung der Abstände zur Bebauung enthalten.

Aus pragmatischen Erwägungen wird auch vorgeschlagen, auf die englischen Mindestabstände zurückzugreifen, die für eine WKA von 150 m Nabenhöhe und höher mindestens 3.000 m betragen und für jede weitere WKA zu vergrößern sind.

Abschließend das Zitat eines Polikers der mit seltener Klarheit das Dilemma erkannte, das sich aus dem ungezügelten Ausbau der Windkraft ergeben hat:

Oskar Lafontaine:

„Es sind neue Argumente aufgetaucht, die den Ausbau absurd erscheinen lassen.



Erstens: Trotz des ungesteuerten Ausbaus hat die Windkraft 2012 einen Anteil von nur
1,3 Prozent der Primärenergie erbracht.



Zweitens: Durch die Netzstruktur und den Kraftwerkspark führt der Zubau von Windkraftanlagen
zu einem erhöhten CO-Ausstoß. Weil sich Gaskraftwerke nicht mehr rechnen, werden alte
Braunkohlekraftwerke zugeschaltet.



Drittens: Aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erhöht jeder Zubau den Strompreis
für die Verbraucher. Also sage ich: Der Stopp des Ausbaus ist jetzt die richtige Antwort“.



„Es ist doch pervers, wenn man, um die Umwelt zu schützen, den CO-Ausstoß steigert und die Landschaft zerstört. „

Zitat aus Saarbrücker Zeitung

Dr. med. Bernhard Voigt, Facharzt für Arbeitsmedizin Gaggenau -Freiolsheim; dr.b.voigt@t-online.de

Literaturverzeichnis:

1.     Pierpont N., MD, PhD, Wind Turbine Syndrome – A Report on a natural Experiment,

Santa Fe / New Mexico, K-Selected Books, 2009

2.     Salt A.N., Hullar T.E., Responses of the Ear to Low Frequency Sounds, Infrasound and Wind Turbines, Hearing Research 2010; 268: 12-21

3.     Salt A.N., Kaltenbach J.A., Infrasound from Wind Turbines could Affect Humans, Bulletin of Science, Technology & Society 31, 296-302, 2011

4.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Gill R.M., Hartsock J.J. Large endolymphatic potentials from low-frequency and infrasonic tones in the guinea pig, J. Acoust Soc. Am. 2013, 133: 1561-1571

5.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Perception-based protection from low-frequency sounds may not be enough, Proceedings of InterNoise 2012, New Yourk, 2012

6.     Salt A.N., Lichtenhan J.T., Responses of the Inner Ear to Infrasound, Proceedings oft he Fourth International Meeting on Wind Turbine Noise, Rome Italy April 2011

7.     Bill: Wind turbines (Minimum Distances from Residential Premises) link: http://www.publications.parliament.uk/pa/ld201011/ldbills/017/11017.1-i.html, orderd to be Printed, 14th May 2012

Über den Autor

Facharzt für Arbeitshygiene, ab 1983 Ärztlicher Leiter des Instituts für Arbeits- und Sozialhygiene in Karlsruhe bis 1998.

Ab 1985 Lehrauftrag an der Uni in Karlsruhe, Vorlesungstätigkeit u. a. zur Hygiene der Umwelt, also zu umweltrelevanten Einflüssen wie Schadstoffen und Lärm auf die menschliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit, bis 1996.

Seitdem selbständige arbeitsmedizinische Tätigkeit unter besonderer Berücksichtigung von die Gesundheit beeinflussenden Umweltfaktoren,  zahlreiche

Stellungnahmen und Gutachten hierzu.

Seit Sommer 2012 wissenschaftliche Beschäftigung mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Windkraftanlagen, speziell durch Infraschall. Seitdem eine Reihe von Veröffentlichungen im Internet und Vorträge dazu. Medizinischer Berater des „Landesverbandes der baden-württembergischen Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in Natur-und Kulturlandschaften i.G.“ (lvbw-bi-wka.de).




Energiewende wirkt: Regierungskommission „Forschung und Innovation“ fordert EEG Abschaffung wegen erwiesener Nutzlosigkeit

Doch damit nicht genug, denn das EEG verpflichtet die Netzbetreiber diesen Flatterstrom die nächsten 20 Jahre in jeder herstellbaren Menge abzunehmen. Auch die Rechnung dafür darf an den Verbraucher weitergereicht werden.  Und die summiert sich auf satte 330 Mrd € bis zum Ende der Laufzeit. Nun hat die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission „Forschung und Innovation“ in ihrem Jahresbericht festgestellt, dass das EEG zwar extrem teuer ist, aber seinen Zweck, den „Klimaschutz“ durch Reduktion der CO2 Emissionen, total verfehlt und in der Technologieförderung auch nichts bringt. Sie empfiehlt daher die vollständige Abschaffung. Jetzt erst!

Die EIKE Redaktion kommentiert:

Das EEG – EIKE’s Logbuch der Bescheuerten und Bekloppten

Wer kennt nicht Wischmeyers Logbuch der Bescheuerten und Bekloppten in der ZDF-„Heutehow“? Das EEG wäre für sie ein passendes Thema. Freilich kann dies das ZDF nicht wagen. EIKE dagegen ist ideologiefrei und unabhängig. Da die Wirklichkeit des EEG  alles Bescheuerte und Bekloppte dieser Welt in den Schatten stellt, fällt uns das Thema EEG nicht gerade leicht. Kann man eine Realsatire mit weiterer Satire überhaupt noch toppen? Wir wollen es  nachfolgend einfach einmal versuchen, zumindest Wischmeyer wird uns verstehen.

Mit wirksamen Methoden aus dem Arsenal der DDR Kaderschmieden hat es eine junge Politikerin aus der DDR mit dem schönen Namen Angela fertig gebracht, alle Konkurrenten wegzuputzen. Seitdem regiert sie unangefochten unsere Republik. Regieren ist natürlich stark übertrieben. Sie reitet einfach das Pferd „Volksstimme“ und schnippt es locker mit dem Zaumzügel in die Richtung ihres machtpolitischen Schachs. Politischen oder gar demokratischen Gestaltungswillen sucht man freilich bei Angela absolut vergebens. Dafür ist sie beim Volk als „Mutti“ ja so beliebt. Die Volksstimme wiederum hört schon längstens nur noch auf die Einflüsterungen grün-roter Medien: „Wir müssen das Klima schützen“, „Wir dürfen nicht so viel Energie verbrauchen“, „Kohle oder gar Uran zu verbrennen ist des Teufels“, „Wir müssen die Energiewende durchführen, weil wir sie wollen (Besonders schönes Zitat: C. Kemfert)“, „Wir dürfen kein Fleisch mehr essen, das ist böse“ und vielen weiteren Unsinn mehr. Das passt natürlich bestens in Angelas Machtkonzept. Zur Absicherung ihrer Agenda hat sie als „Klimaberater“ einen lustigen Wissenschafts-Clown engagiert, der die Welt mit einer großen Transformation durch absurde 2 Grad Begrenzung einer seit anderthalb Jahrzehnten ohnehin ausbleibenden globalen Erwärmung retten kannl. Sie lässt außerdem einen wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU)  regierungsoffizielle Schriften veröffentlichen, in denen die Vernichtung eines ganzen Industriezweigs (Kohle) gefordert wird. Dass der WBGU, ehemals ein Expertengremium, längst von fachfremden Ideologen bestimmt wird, versteht sich von selber. Niemand nahm die WBGU-Forderung gar zum Anlass, Klage gegen Angela wegen Volksverhetzung einzureichen, nicht einmal der ehemalige Koalitionspartner FDP. Der nickte diese undemokratischen Durchstechereien einfach ab, er wollte nun einmal um jeden Preis weiter mitregieren. Angela schaffte schließlich auch noch die sichersten Kernkraftwerke der Welt ab – nicht einmal die sicherheitsbesessenen Schweden machten so etwas beklopptes. Für diesen Zweck setzte sie eine Ethik-Kommission ein, in der drei Kirchen-Heinis, der Rest überwiegend Fachbescheuertee aber kein einziger Energie-Experte saßen. Das Ergebnis war, als ob man Gänse über den Sinn des Weihnachtsfestbratens hätte abstimmen lassen. Absurder ging es wirklich nicht mehr, die Wirklichkeit schlug jede denkbare Satire mit Längen.

Videoausschnitt von einem Gespräch mit Cem Özedemir, Bundes-Vorsitzender der Grünen, zum „Stromverbrauch“ in Deutschland. Er dürfte nicht der Einzige im Parlament sein, der keine Ahnung von dem hat, wovon er spricht und entscheidet. Bei diesem geballten Sachverstand braucht keiner der EEG Gewinner Angst um seine Pfründe zu haben

Und die Folgen von diesem ganzen hirnverbrannten Unsinn? Wir müssen immer mehr für Strom bezahlen, Arbeitsplätze in energieintensiven Industrien gehen verloren, Windradungetüme höher als das Ulmer Münster verschandeln unsere Landschaften, töten Hekatomben von Vögeln und Fledermäusen und nerven die Anrainer. Quecksilbervergiftete Sparlampen müssen wir kaufen, es drohen völlig überflüssige Riesenstromleitungen quer durch Deutschland, die Stabilität der Stromnetze sinkt dramatisch, ein mehrtägiger Blackout droht. Niemand in unserem ehemals gut funktionierenden Strom-Land bleibt von dieser Ökonummer verschont. In den Schulen und sogar Kindergärten werden die Kleinen und Allerkleinsten auf  Ökolinie gebracht – oh Angela, Du bist wahrlich die späte Rache Erich Honneckers und Walter Ulbrichts in einem! Die ganze Welt lacht nun über die dummen Deutschen. Die Regierungen der Welt aber bewundern heimlich unsere Angela – toll, wie sie das mit der Macht hinbekommt. Ihre Masche sollten wir vielleicht auch einmal versuchen, dann bleiben wir ewig im Amt! Wer nun logisch folgert, der aufsummierte  Öko-Dummquatsch müsste eigentlich Angela das politische Genick brechen, irrt sich. Sie sitzt fester im Sattel als je zu vor. Einzige mögliche Schlussfolgerung: Angela ist die wirklich kluge, nur wir Deutschen sind ein Volk von Bekloppten und Bescheuerten!

Nun geht es aber doch nicht mehr weiter. Selbst den Genossen in der GroKo schwant, dass die Energiewende an Beklopptheit und Gefährlichkeit für ihr politisches Wohlergehen unüberbietbar ist. Ganz abschaffen geht aber nicht, dann müssten ja praktisch alle deutschen Politker den Hut nehmen, denn wer hat eigentlich nicht mitgemacht. Sigi Gabriel hat sich nun  vorgenommen, das Ding zu retten. Es kann unmöglich gelingen. Da die technischen Hochschulen Deutschlands, die es wohl besser wissen, immer noch schweigen – Drittmittel, Drittmittel, Drittmittel, man muss schließlich überleben, hält daher besser die Klappe und profitiert von den Ökosubventionen -, ist keine Remedur in Sicht. Oder doch? Die FAZ, einer der wenigen Medien-Lichtblicke im Medien-DDR-Deutschland, berichtet am 26.2.2014, dass eine vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission rät, das EEG gänzlich abzuschaffen. Diese Kommission muss zuvor EIKE gelesen haben! Genau dies fordern wir bekanntlich schon von Beginn der bescheuerten Energiewende an und belegten es stets mit Fakten. Die Politik schert sich darum natürlich nicht, und um die Expertenkommission wird sie sich ebenfalls nicht scheren. Ob das gut gehen kann?  Die FAZ schreibt hierzu: „DAS EEG SEI WEDER EIN KOSTENEFFIZIENTES INSTRUMENT FÜR DEN KLIMSCHUTZ, NOCH ENTFALTE ES EINE MESSBARE INNOVATIONSWIRKUNG“ und weiter: „Für ihren radikalen Rat haben die Experten mehrere Begründungen parat: Die steigenden Kosten von zuletzt 22 Milliarden Euro im Jahr, überschätzte Auswirkungen auf den Klimaschutz, vor allem aber die von der Förderung ausgehende „sehr geringe technologiespezifische Innovationswirkung in Deutschland“. Gerade das Technologieargument spielt in den politischen Debatten eine wichtige Rolle. Um so mehr lässt aufhören, dass die Forscher aus dem Umfeld des renommierten Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft genau das in Zweifel ziehen. Die sechs Gutachter unter Leitung des Managementprofessors Dietmar Harhoff von der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen sich dabei auf Studien, die unter anderem die Patentanmeldungen als Indikator für Innovationen beurteilen. Die kämen zu keinem positiven Ergebnis. „Eine empirische Untersuchung für den Zeitraum 1990 bis 2005 kann eine Innovationswirkung von Stromeinspeisevergütungen für erneuerbare Energien in Deutschland lediglich für Windenergie feststellen“, stellen sie fest. Eine aktuelle Analyse, die speziell die Wirkung der Einspeisevergütungen des EEG von 2000 bis 2009 technologiespezifisch untersucht habe, finde „in keinem Technologiebereich einen positiven Zusammenhang“. Als Grund machen die Forscher aus, dass die festen Einspeisevergütungen „keinen Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien“ böten. Da sich die Vergütung nach den Durchschnittskosten richte, verdiene ein Innovator an einer neuartigen Technologie nicht mehr als an einer schon eingeführten. Allerdings sei die Investition in eine neue Technologie mit einem höheren Risiko verbunden.“ So ist es, liebe Expertenkommission. Als Ergänzung hättet ihr allerdings noch hinzufügen sollen: ES GIBT KEIN KONSTANTES KLIMA, JEDES KLIMA IN JEDER KLIMAZONE UNSERER ERDE HAT SICH SCHON IMMER GEÄNDERT. Liebe Kommission: Wie sollen wir das Klima dann Eurer Meinung nach schützen, wenn es mit der Energiewende nicht klappt? Sollen wir dazu vielleicht doch erst mit dem Wetterschutz anfangen? Wir fragen zwischenzeitlich mal bei prominenten Karnevalsvereinen nach, wie die fachlich über den Klimaschutz denken.  EIKE hätte Eurem Gutachten allerdings Folgendes hinzugefügt: „Die Forschung an inhärent sicheren Brutreaktoren der neuen Generation, die praktisch keinen radioaktiven Abfall mehr erzeugen“ entfaltet umgekehrt genau die gewünschte Wirkung von technologischer Innovation. Ihr solltet mal darüber nachdenken und Euer Gutachten ergänzen!

Nun darf man sich aber nicht zu früh freuen. Heinrich Duepmann von NAEBe.V. (Stromverbraucherschutz)  schreibt nämlich zum Thema: „Ich bekam heute eine große Zahl von Emails und auch Anrufe von sehr erfreuten Freunden, die hoffen, dass nun der Spuk ein Ende hat. Leider ist hier der Wunsch der Vater des Gedanken und sie haben wohl die Nachricht nicht sorgfältig gelesen. Die Energiewende steht nicht zur Disposition! Es geht ausschließlich um das EEG, von dem wir schon seit bald 2 Jahren behaupten, dass man das ersetzen wird durch ein anderes Entgelt-Verfahren. Solange man die Zielvorgaben zur CO2-Reduktion noch verstärkt (55% statt 50% bis 2030 gemäß Koalitionsvereinbarung) statt sie aufzugeben, fördert man damit den weiteren Ausbau dieses Unfugs. Für die Nimbys aus dem Süden kommt es vermutlich noch schlimmer, da sie wegen verstärkten Kostendrucks noch stärker von dem WKA-Ausbau betroffen sein werden, als bisher befürchtet. (Bayerischer Windstrom ist nun mal preisgünstiger als Offshore-Strom).  Die vorläufig lachenden Dritten werden die Trassen-Gegner sein, für die der Strom ja aus der Steckdose kommt. Wie nun die Neuregelung sein wird, ist noch unklar. Es kann ein reines Quotenmodell sein, es kann aber auch ein überlagertes System von Quotenmodell / Ausschreibeverfahren mit Jahrespflichtmengen sein. Eines ist jedenfalls klar: Da die Bäume der EEG-Profiteure bisher nicht in den Himmel gewachsen sind, wird eine gegen Null schrumpfende Marge nicht wesentlich die Kosten senken, im Gegenteil die zusätzlichen Kostentreiber wie Trassen (vielleicht nicht die Nord-Süd) und Schattenkraftwerk-Vorhalte-Kosten kommen ja erst noch. Dass allerdings gewaltiges Geschütz aufgefahren werden muss – und da ist diese Studie erst der Anfang – hängt schon damit zusammen, dass man den 1,35 Millionen EEG-Profiteuren den Geldhahn zudrehen muss. Und man wird es tun, dass lässt schon aus Punkt 2 ableiten – unseren Gegnern ist schon klar, dass die Stunde der Wahrheit kommt. In diesem Zusammenhang sei auch das Märchen Bestandsschutz kurz als solches erklärt. Das Ankassieren von Beträgen für eine (fast) wertlose Leistung (Energiewende-Strom) ist sittenwidrig. Sittenwidrige Vertragserfüllung kann man nicht einklagen.

Zurück zum EEG, denn nun wird es spannend: Wie zieht sich Angela aus der Affäre? Vielleicht lassen sich ja irgendwelche Zusammenhänge mit  Verwerflichem wie z.B. Kinderpornographie und den Mitgliedern der besagten Expertenkommission konstruieren, so dass man sie elegant los werden kann. Dem Beraterstab von Angela wird schon etwas einfallen. Auffällig ist auch das dröhnende Schweigen von ARD und ZDF. In keiner ihrer aktuellen Sendungen tauchte dieses Thema auf.

Doch uns fallen hierzu nur folgend Fragen ein: Warum fasst sich nicht einmal irgendein mutiger Bürger oder eine mutige Institution ein Herz und zeigt Angela Merkel bei der Bundes-Staatanwaltschaft wegen Untreue an (Abschalten der deutschen Kernkraftwerke). Warum gibt es keine Anzeigen gegen deutsche Landes- und Bundesbehörden wegen Gefährdung der Sicherheit von Leib und Leben von deutschen Bürgern infolge Einspeisung von immer mehr Wind- und Sonnenstrom, der die Stabilität der Stromnetze zerstört? Wo bleiben hier die sonst so eifrigen Staatsanwälte? Man darf gespannt sein, wie lange sich unsere Bevölkerung noch das Treiben dieser bescheuerten und bekloppten Politikerkaste bieten lässt.




GAU zuhause? Die Bundesregierung auf dem Wege zu einer oberirdischen Endlagerung hochradioaktiver Abfälle – Das Standortauswahlgesetz macht es möglich –

Die politische Prämisse seit Jahren bei allen Parteien: Um die Entsorgung radioaktiver Abfälle hat sich jene Generation zu kümmern, die auch den Nutzen der Kernenergie hat. Es sei unverantwortlich, dieses Problem nachfolgenden Generationen aufzubürden.

Als eine der sichersten Methoden der Entsorgung  radioaktiver Abfälle sah die Bundesregierung  bislang das Einbringen der radioaktiven Abfälle in Gesteinsformationen des geologischen Untergrundes an. Nach eigener Aussage /1/ hatte sie bereits Anfang der 60er Jahre begonnen, Vorbereitungen für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zu treffen. Steinsalzformationen nehmen nach der Erkenntnis der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe dabei aufgrund ihrer für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle günstigen Eigenschaften eine Vorrangstellung ein /2/. 

Die Bundesregierung bekräftige die Notwendigkeit der Endlagerung in der Bundestagsdrucksache von 1977 /3/: „Eine Zwischenlagerung kann aus grundsätzlichen Sicherheitserwägungen die endgültige Beseitigung der radioaktiven Abfälle nicht ersetzen, sondern nur als befristete Übergangslösung zugelassen werden.“ Mit Blick auf die aktuelle Situation gewinnt  folgende Aussage in gleicher Drucksache an Gewicht: „Eine langfristige Zwischenlagerung über Jahrzehnte schafft wegen der notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Zwischenlager zusätzliche Sicherheitsprobleme.“

Trotz anerkannter Notwendigkeit der Endlagerung waren die politischen Debatten hierüber in den Folgejahren von zum Teil heftigen Auseinandersetzungen geprägt. Die fehlende Endlagerung diente als Argument gegen die Nutzung der Kernenergie. Im Jahre 2000 erließ  die Bundesregierung der 14. Legislaturperiode gar ein zehnjähriges Moratorium der Endlagererkundung  am Salzstock Gorleben.  Ein Licht am Ende des Tunnels tauchte im Koalitionsvertrag von 2009 auf. Dort heißt es zum Thema „Nukleare Sicherheit“: „Eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie bedingt auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle. Wir werden deshalb das Moratorium zur Erkundung des Salzstocks Gorleben unverzüglich aufheben und ergebnisoffen die Erkundungsarbeiten fortsetzen. Wir wollen, dass eine International Peer Review Group begleitend prüft, ob Gorleben den neuesten internationalen Standards genügt. Der gesamte Prozess wird öffentlich und transparent gestaltet.“  

Ein Gesetz gegen Glaubwürdigkeit und Vernunft

Das Licht erwies sich als eine Fata Morgana. Es wurde schlimmer als je zuvor: Zum Ende der 17. Legislaturperiode einigten sich die Regierungsparteien CDU/CSU und FDP in seltener Einmütigkeit zusammen mit SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie den Ländern auf ein „Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle und zu Änderung anderer Gesetze“, kurz Standortauswahlgesetz genannt.

Dieses Gesetz ist eine 180 Grad- Wende zum Koalitionsvertrag. In dem Gesetz heißt es nunmehr: „Die bergmännische Erkundung des Salzstocks Gorleben wird mit Inkrafttreten dieses Gesetzes beendet.“ Und etwas später im Gesetzestext: „Die vorläufige Sicherheitsuntersuchung des Standortes Gorleben wird spätestens mit Inkrafttreten dieses Gesetzes ohne eine Eignungsprognose für den Standort Gorleben eingestellt.“

Die Suche nach einem Standort für die Endlagerung von Wärme entwickelnden radioaktiven Abfälle in einer tiefen geologischen Formation beginnt wieder von vorn. Erneut eine Entscheidung aus parteipolitischem Kalkül ohne Vernunft und Maß, nur um  auch bei SPD und Die Grünen Akzeptanz für ein Endlager für Wärme entwickelnde Abfälle zu erreichen. Was eben noch als Bedingung für eine verantwortungsvolle Nutzung  der Kernenergie galt, wird ad acta gelegt und auf den Sankt Nimmerleinstag vertagt. Um das Verantwortungsbewusstsein der Politiker scheint  es nicht gut bestellt zu sein.

In den zurückliegenden 37 Jahren hat es keine Bundesregierung vermocht, den 1977 benannten Standort Gorleben abschließend zu erkunden. Ihre gesetzlich auferlegte Verpflichtung,  Endlager einzurichten, bleibt weiterhin unerfüllt. Nach Lage der Dinge wird sie auch in den nächsten Jahrzehnten ihrer Verpflichtung nicht gerecht.

Dabei lassen die Ergebnisse der mehrjährigen – aber noch nicht vollständig abgeschlossenen – Erkundung des Salzstockes Gorleben die Eignung des Salzstockes als Endlager erwarten. Die Bundesregierung bestätigte dies ausdrücklich  in ihrer Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen im Juni 2000. Gleichwohl wurde die weitere Erkundung für 10 Jahre ausgesetzt. Erst ab 2010 wurden die bisherigen Befunde erneut einer Bewertung unterzogen, die zum gleichen Ergebnis führte: Keine Erkenntnisse, die gegen eine Eignung sprächen. Gegenteilige Äußerungen von Politikern, denen der Salzstock ungeeignet erscheint,  sind ideologisch motiviert und haben keinen fachlichen Hintergrund.

Wie es aussieht, werden 37 Jahre intensiver Standortauswahl und bergmännischer Erkundung des Salzstockes in den Wind geschrieben und das trotz nachweislich aussichtsreicher  Eignung des Salzstockes. Rund 1,6 Milliarden Euro sind bisher von den Abfallverursachern für die Erkundung aufgebracht worden, Geld, das über den Strompreis von den Stromkunden bezahlt worden ist. Liefert die Bundesregierung keine schlüssige Begründung für die Aufgabe des Standortes Gorleben, riskiert sie eine Schadensersatzklage.

Als Grund für den Neustart der Standortsuche heißt es im Gesetz:

„Ziel des Standortauswahlverfahrens ist, in einem wissenschaftsbasierten und transparenten Verfahren für die im Inland verursachten, insbesondere hoch radioaktiven Abfälle den Standort für eine Anlage zur Endlagerung nach § 9a Absatz 3 Satz 1 des Atomgesetzes in der Bundesrepublik Deutschland zu finden, der die bestmögliche Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet.“

„Das Standortauswahlverfahren soll bis zum Jahre 2031 abgeschlossen sein.“

Im Umkehrschluss bedeutet diese gesetzliche Formulierung, dass die bisherige Standortauswahl auf keinem wissenschaftlichen und transparenten Verfahren beruhte. Das ist eine unglaubliche, zudem völlig haltlose Kritik an Bundesbehörden, Wissenschaftlern und Sachverständigen, die für diese Auswahl verantwortlich waren.  Auch steht sie im krassen Gegensatz zu dem unten zitierten Ergebnis der Gorleben Untersuchungskommission.

Bereits in den 60er Jahren wurde Salzgestein als Endlager für alle Arten radioaktiver Abfälle als vorteilhaft gegenüber Ton und Granit durch die Vorgängerbehörde der heutigen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ausgewählt. Es würde den Rahmen sprengen, den Vergleich der Gesteinsarten hier darzulegen. Wichtig ist vielmehr, dass im Jahre 2006 die Bundesanstalt erneut einen Bericht vorlegte, in dem nach nochmaliger wissenschaftlicher Expertise Salzgestein der Vorzug eingeräumt wird. Also beschränkten sich damals Bund und Länder zu recht auf einen Standort mit Salzstock. Insgesamt wurden in den 70er Jahren über 140 potenzielle Standorte nach wissenschaftlich gesicherten Auswahlkriterien unterzogen, die heutigen, auch internationalen Anforderungen  entsprechen. Am Ende dieses Prozesses blieben drei Standorte übrig, von denen 1977 Gorleben ausgewählt wurde. Im gleichen Jahr wurde die so genannte  Gorleben-Kommission des Landkreises Lüchow-Dannenberg eingesetzt, die zunächst mit Kommunalpolitikern, später auch mit Verbandsmitgliedern besetzt wurde. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1991 hat sie in 70 Sitzungen die Entwicklungen und Ergebnisse der Standortuntersuchung verfolgt und darüber berichtet.

Eine Bestätigung für das sachgerechte Vorgehen der Standortauswahl wie der anschließenden Erkundung lieferte die Beschlussempfehlung des ersten Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages /4/. In der zusammenfassenden Bewertung der Regierungsparteien heißt es:

„Auch die Entscheidung für den Salzstock Gorleben als Erkundungsstandort für ein mögliches Endlager im Jahr 1977 ist nachvollziehbar, schrittweise und nach wissenschaftlich abgesicherten Kriterien erfolgt. Sie entsprach nicht nur dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik, sondern war auch aus heutiger Sicht geradezu beispielhaft und fortschrittlich. Zwei verschiedene Auswahlverfahren – durch die Kernbrennstoffwiederaufarbeitungsgesellschaft mbH (KEWA) im Auftrag des Bundes und  durch einen interministeriellen Arbeitskreis (IMAK) des Landes Niedersachsen – kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der Standort Gorleben nach den damals anzulegenden und angelegten Bewertungsmaßstäben der geeignetste Standort ist.“

Auch an sicherheitstechnischen Regelungen gab es kein Defizit. Die Anforderungen an einen Standort  sowie dessen Erkundung, wie auch die Planung und den Betrieb eines Endlagers wurden bereits 1983 als „Sicherheitskriterien für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk“ /5/ vom damals zuständigen  Bundesminister des Innern  vorgegeben. Diese Anforderungen wurden nach aktuellen, auch internationalen Erfordernissen überarbeitet und durch die „Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“ /6/ im Juli 2009 ersetzt. Unter anderem wird darin gefordert, „die Integrität des Gebirgsbereiches muss über einen Zeitraum von einer Million Jahren sichergestellt sein.“

Fazit also:

Auswahl und Erkundung des Standortes Gorleben erfolgte nach wissenschaftlichen Kriterien, die  noch heute,  auch gemessen an internationalen Maßstäben, dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Es ist folglich zu erwarten, dass für die erneute Standortauswahl keine entscheidend anderen Kriterien zugrunde gelegt werden als für Gorleben. Es gibt daher keine sachlich-fachlichen Gründe, den Standort Gorleben aufzugeben und einen neuen Standort zu suchen.

Ein sinnloser Vergleich

Neu im Gesetz ist ein vergleichendes Standortauswahlverfahren, „das auf die Ermittlung des im Hinblick auf die Sicherheit bestmöglichen Standortes in Deutschland gerichtet ist,“ so der Wortlaut in der Gesetzesbegründung. Dieses Ziel ist, was trivial und einsichtig ist, denklogisch nicht erreichbar. Dies würde voraussetzen, dass alle potenziellen Standorte untertägig erkundet und dann miteinander verglichen werden müssten. Die Suche des „bestmöglichen“ Standortes durch vergleichende Standortuntersuchungen ist faktisch unmöglich, da durch die Variabilität geologischer Formationen sowie die möglicherweise beabsichtigte Einbeziehung unterschiedlicher Wirtsgesteine (Salz, Ton, Granit) grundsätzlich unterschiedliche Endlagerkonzepte (technisch und geotechnisch) erforderlich sind. Die Bewertung der Endlagersicherheit kann daher nur für einen konkreten Standort auf der Grundlage des Gesamtkonzeptes erfolgen.

Ein Vergleich der Ergebnisse wäre zudem wegen der Komplexität der Systeme nicht objektivierbar, ein eindeutiges Ranking daher nicht möglich /7/.

Auch ist international eine untertägige Erkundung mehrerer Standorte mit dem Ziel den „bestmöglichen“ Standort zu finden, weder Stand von Wissenschaft und Technik noch wird in anderen Ländern ein derartiges Vorgehen angestrebt. International werden Vergleiche im Rahmen von Standortauswahlverfahren allenfalls auf der Basis der Ergebnisse von übertägigen Erkundungen beziehungsweise Bohrungen wie in Finnland und Schweden im Sinne einer Standortvorauswahl durchgeführt.

Fazit:

Die Auffindung des bestmöglichen Standortes ist nicht realisierbar. Ein Standortvergleich ist wegen der Variabilität geologischer Formationen faktisch nicht möglich. Die Endlagersicherheit kann nur in Verbindung mit dem Endlagerkonzept bewertet werden. Letzteres liegt nur für Salzgestein vor, nicht aber für Ton oder Granit.

Dem Auswahlverfahren soll eine Erörterung und Klärung von Grundsatzfragen der Endlagerung, insbesondere auch von Ausschlusskriterien, Mindestanforderungen und Abwägungskriterien für die Standortauswahl sowie die Prüfung von Alternativen  in einer pluralistisch zusammengesetzten Kommission vorausgehen. Hier stellt sich  erneut die Frage, ob die Bundesregierung ihrem mit Fachleuten besetzten und mit der Einrichtung von Endlagern betrauten Bundesamt für Strahlenschutz wie auch ihrer Beratungskommission für Entsorgungsangelegenheiten (ESK) keine ausreichende Fachqualifikation zugesteht. Überdies wird eine pluralistisch besetzte  Kommission in der beabsichtigten Größe erfahrungsgemäß wohl kaum zu einem einheitlichen Votum bei der Klärung der ihr zugewiesenen Aufgaben gelangen. Demokratische Abstimmungen aber sind in Sicherheitsfragen, und um solche geht es, nicht zulässig.

Zudem muss sich die Bundesregierung den Vorwurf gefallen lassen, dass in der Vergangenheit offensichtlich geschludert wurde, wenn erst jetzt eine Klärung der Grundsatzfragen der Endlagerung herbeigeführt  werden soll. Die Beschlussempfehlung der Bundesregierung  im Bericht des ersten Untersuchungsausschusses  /4/  offenbart dagegen ein vollkommen anderes Verständnis vom voran gegangenen  Auswahlverfahren. Es wurde ein positives Fazit über die Standortauswahl Gorleben gezogen, Defizite waren nicht festgestellt worden. 

Wo keine Bereitschaft ist, ist auch kein Weg

Ein an „gesellschaftlichen Partizipationsprozessen orientierter  Auswahlprozess“ soll zur Grundlage einer Entscheidung gemacht werden. Hierbei wird die Öffentlichkeit wohl in einem stärkeren Maße einbezogen, als es in der Vergangenheit der Fall war. Unbewiesen ist jedoch, ob dadurch tatsächlich das Ziel einer höheren Akzeptanz für einen Endlagerstandort erreicht wird. Wahrscheinlich wird es dieselben politischen Auseinandersetzungen geben wie in der Vergangenheit. Dann allerdings nicht nur an einem Standort, sondern bereits bei mehreren zur Erkundung vorgesehenen Standorten /8/.

Zu keiner Zeit haben sich alle im Bundestag vertretenen Parteien eindeutig und mit Nachdruck zur Errichtung eines Endlagers bekannt und eingesetzt. Schlimmer noch, jede sich bietende Gelegenheit wurde genutzt, um die Standorterkundung zu verzögern und obendrein die Eignung des Standortes ständig infrage zu stellen, obwohl bereits positive wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Erkundungen gezogen worden sind. Gebetsmühlenartig konnte so die fehlende Endlagerung als Argument  gegen die Kernenergienutzung ins Feld geführt werden. In ihrer ständigen kontroversen Auseinandersetzung um die Endlagerung boten die Parteien ein verheerendes Bild in der Öffentlichkeit und schürten auf diese Weise Angst und Widerstand bei Bürgern gegen jegliches Endlagervorhaben. Ein Paradebeispiel bietet das  Forschungsbergwerk Asse. Längst bekannte schwach radioaktive Sickerwasser wurden urplötzlich politisch interessant, um sowohl die Asse selbst in Misskredit zu bringen, aber auch um für das Endlagervorhaben in Gorleben  als schlechtes Vorbild zu dienen. Die „Geister“, die die Politiker damit hervorriefen, werden sie nicht mehr los. Überdies ist trotz des mehrheitlichen Bekenntnisses zum Standortauswahlgesetz nicht glaubhaft, dass die Kernenergiekritiker unter den Politikern sich nunmehr künftig für die Endlagerung aussprechen werden, besonders wenn sich Widerstand an den ausgesuchten Standorten aufbaut.

Die Mitsprache der Öffentlichkeit bei Großvorhaben, insbesondere von der  vom Vorhaben betroffenen Bevölkerung, entspricht dem heutigen Zeitgeist. Es darf aber kein Zweifel darüber aufkommen, dass die Entscheidung über die sicherheitsgerichteten Auswahlkriterien sowie über Eignungsfragen auf der Basis über- und untertägiger Erkundung von Fachleuten getroffen werden müssen und nicht von Politikern oder der Öffentlichkeit.

Das Standortauswahlgesetz: Ein politisches Blendwerk

Es gibt keine sachlich-fachlichen Gründe den Standort Gorleben ruhen zu lassen oder gar aufzugeben. Die Eignungshöffigkeit des Salzstockes  wurde wiederholt belegt.

Auswahl und Erkundung des Standortes Gorleben erfolgte nach wissenschaftlichen Kriterien, die  noch heute  auch gemessen an internationalen Maßstäben dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.

Ein Standortvergleich mit dem Ziel, den bestmöglichen Standort zu finden – ein Hauptanliegen des Standortauswahlgesetz -,  ist nicht realisierbar.

Die mit der Klärung von Grundsatzfragen der Endlagerung beauftragte Kommission wird nach Lage der Dinge, wenn überhaupt, zu keinen entscheidend anderen Ergebnissen kommen, wie sie bereits für Auswahl und Erkundung von Gorleben vorgelegen haben.

Bei dem Standortauswahlgesetz handelt es sich nicht um einen fachlich-wissenschaftlichen gebotenen Prozess, wie auch in /8/ festgestellt wurde. Vielmehr  handelt es sich um den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ der zustimmenden Parteien, um das Thema Endlagerung zwischen ihnen streitfrei zu stellen. Die Dauerhaftigkeit dieses zu erheblichen finanziellen Lasten der Abfallverursacher getroffenen Konsenses  ist zweifelhaft.

Die tatsächliche Quintessenz des Standortauswahlgesetzes aber ist die, dass es infolge der im Gesetz vorgesehenen Zeitabläufe und öffentlichen Beteiligungen wie auch die Erweiterung der Klagebefugnis für die Standortgemeinden ganz sicher vor 2060 kein untertägiges Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle geben wird. Auch 2080 wäre keineswegs abwegig.

Insbesondere wird dieses Klagerecht das Standortauswahlverfahren um eine weitere zeitraubende „Schleife“ verkomplizieren und verlängern /9/. Zudem stellt es eine eindeutige Abkehr von der Drittschutzdogmatik dar, wonach nur bei Verletzung der Rechte von unmittelbar Betroffenen Klagebefugnis für diese Personen besteht. Die im letzten Moment ins Gesetz aufgenommene Erweiterung der Klagebefugnis hat präjudizierende Wirkung und wird sich von daher noch als belastende Hypothek bei künftigen Großprojekten erweisen.

Die Zwischenlagerung in Ewigkeit

Nicht nur, dass die Bundesregierung mit dem Standortauswahlgesetz den Grundsatz der Generationengerechtigkeit bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle aufgibt, auch entgegen früherer Erklärungen (siehe oben) strebt sie erklärtermaßen die extrem langfristige oberirdische Zwischenlagerung an und schafft damit faktisch oberirdische Endlager für hochradioaktive Abfälle. Wenn ein Politiker in den 90er Jahren oder früher jemals einen solchen Vorschlag geäußert hätte, es hätte im Bundesparlament einen Sturm der Entrüstung gegeben. Es klingt sarkastisch, aber tatsächlich werden wohl die meisten der Politiker, die diesem Gesetz zugestimmt haben, eine etwaige Realisierung der untertägigen Endlagerung nicht miterleben.

50, 60 oder noch mehr Jahre müssen verglaste hochradioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente in Castor-Behältern im Zwischenlager Gorleben über den heutigen Zeitpunkt hinaus aufbewahrt werden, einem Lager, das einstmals von der niedersächsischen Umweltministerin Griefahn wegen seiner leichten Bauweise heftig verunglimpft worden ist. Ein vergleichbares Zwischenlager mit den Brennelementkugeln des Hochtemperaturreaktors steht in Ahaus und weitere Brennelement-Zwischenlager wurden an sämtlichen Kernkraftwerksstandorten errichtet. Ihnen allen steht die dauerhafte Zwischenlagerung bevor. Die Lagerung abgebrannter Brennelemente in Kernkraftwerksnähe war von der rot-grünen Bundesregierung in 2001 gesetzlich verlangt worden. Die Genehmigung sämtlicher Zwischenlager ist auf 40 Jahre befristet, von denen aber je nach  Zeitpunkt ihrer Genehmigung schon etliche Jahre verstrichen sind. Sämtliche abgebrannten Brennelemente enthalten zwar noch einen nutzbaren Anteil an den Kernbrennstoffen Uran und Plutonium, ihre Wiederaufarbeitung im Ausland aber wurde durch ein rechtliches Transportverbot zu den Wiederaufarbeitungsanlagen ebenfalls in 2001 unterbunden.

Welchen gerichtlichen Unwägbarkeiten Zwischenlager ausgesetzt sein können, wird am Beispiel des Kernkraftwerkes Brunsbüttel deutlich. Dem dortigen Zwischenlager entzog das OVG Schleswig im Juni 2013 die Genehmigung, die es zehn Jahre zuvor bekommen hatte. In der mündlichen Urteilsbegründung hieß es, „das Bundesamt für Strahlenschutz habe es versäumt, die Folgen eines Absturzes eines Airbus A380 auf das Zwischenlager vor der Genehmigungserteilung zu ermitteln, obwohl die hierfür erforderlichen Daten vorlagen. Das Gericht habe offen gelassen, ob dieses Ermittlungsdefizit durch eine nachträgliche Untersuchung der Behörde aus dem Jahr 2010 gegenstandslos geworden sei; insoweit bestünden aber jedenfalls Zweifel gegenüber der verwendeten Untersuchungsmethodik. 

Politischer Konsens „heiligt“ die Mittel. Oder?

Dieses Urteil ist aus einem weiteren Grund bedeutsam. Die Einigung mit der niedersächsischen Landesregierung über das Standortauswahlgesetz „konnte nur zu dem Preis erzielt werden, dass das zentrale Zwischenlager Gorleben, das als einziges Zwischenlager in Deutschland über eine Genehmigung zur Lagerung der aus Frankreich und Großbritannien zurückzunehmenden Castor-Behältern verfügt, eben für diese Behälter ausgeschlossen wird. Gleichzeitig haben Bund und Länder vereinbart, bis Januar 2014 drei Standorte in drei  Bundesländern für die Zwischenlagerung dieser Behälter zu finden“ /9/. Bis auf zwei Bundesländer haben alle anderen signalisiert, keine aus dem Ausland zurückkommenden Castor-Behälter aufzunehmen. Doch angesichts des OVG-Urteils geschieht zunächst nichts.

Ziemlich perfide wirkt vor diesem Hintergrund deshalb eine Regelung im Standortauswahlgesetz, wonach den Betreibern von Kernkraftwerken aufgegeben wird, dafür zu sorgen, dass die aus der Wiederaufarbeitung stammenden mit verglasten hochradioaktiven Abfällen beladenen Castor-Behältern in Lager am Kernkraftwerk aufbewahrt werden. Die dazu erforderlichen Genehmigungsverfahren werden zudem nicht ohne Umweltverträglichkeitsprüfungen und vermutlich auch nicht ohne Klageverfahren zu haben sein, die sich außerdem über mehrere Jahre hinziehen können /9/. Dieser Konsens wurde vom ehemals federführenden Umweltminister als „Durchbruch“ bezeichnet. Der Konsens trägt eher das Etikett „Einbruch in privatwirtschaftliche Verantwortlichkeiten.“ 

Welchen Wert und welche Zuverlässigkeit daher politische Aussagen haben wie die im Koalitionsvertrag von 2006  „Die Bundesregierung geht die Lösung der Endlagerfrage zügig und ergebnisorientiert an und beabsichtigt, in dieser (!) Legislaturperiode zu einer Lösung zu kommen“, mag jeder für sich beantworten. Schwerwiegender aber ist, dass die eingangs erwähnten grundsätzlichen Sicherheitserwägungen, die oberirdische Zwischenlagerung nur als befristete Übergangslösung zu akzeptieren, politischen Erwägungen geopfert werden. Das schafft kein Vertrauen in der Bevölkerung.

Dr. Klaus Tägder Februar 2014

Über den Autor

Dr. Klaus Tägder – Diplomphysiker –

Berufliche Tätigkeiten als:

       wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Nuklearmedizin der Med. Hochschule Hannover zuständig für den Betrieb des Forschungsreaktors und diverse medizinische Untersuchungen (6 Jahre)

       Sachverständiger beim TÜV Hannover, Bereich Kerntechnik, überwiegend als Projektleiter für das vormals geplante Nukleare Entsorgungszentrum Gorleben und für das Castor – Zwischenlager (7 Jahre)

       Wirtschaftsverbandes Kernbrennstoff – Kreislauf e.V., Bonn und Berlin (26 Jahre, davon 10 Jahre Geschäftsführer) 

Wissensgebiete:

       Strahlenphysik (Strahlenschutz, -wirkung, -messungen, -abschirmungen)

       Kernbrennstoffe (Verarbeitung, Anreicherung, Wiederaufarbeitung, Kernmaterialkontrolle)

       Anlagensicherheit, Objektschutz

       Radioaktive Abfälle (Behandlung, Transporte, Lagerung, Endlagerung)

       Atomrecht, Strahlenschutzrecht

Literatur

/1/ Bundestagsdrucksache 9/1231  vom 22.12.1981

/2/ Zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, Information des Bundesministers für Forschung und Technologie, 1977, ISBN 3-88135-000-4

/3/ Bundestagsdrucksache 8/570 vom 08.06.1977

/4/  Deutscher Bundestag, Beschlussempfehlung und Bericht des 1. Untersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes vom 23.05. 2013, Drucksache 17/13700

/5/ Bundesministerium des Innern (BMI), Sicherheitskriterien für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk, GMBl. 1983, S.220

/6/ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle, Juli 2009

/7/ http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/atomare-endlagerplanung-ein-endloser-akt-politischen-unwillens/

/8/ Deutscher Bundestag Plenarprotokoll 17/251 vom 28. Juli 2013, Anlage 5, Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Michael Paul (CDU/CSU)

/9/ Das Standortauswahlgesetz oder „Des Kaisers neue Kleider“, Ulrike Feldmann, Atomwirtschaft (atw) Vol. 58 (2013), S. 543f




Energiewende wirkt: Anteil energiearmer Haushalte steigt auf 17 Prozent

Bei Spiegel Online  berichtet ein Florian Diekmann

Kostenexplosion bei Strom, Öl, Gas: Energiearmut in Deutschland nimmt drastisch zu

Strom, Heizung und Warmwasser sind für immer mehr Bundesbürger kaum noch bezahlbar. 6,9 Millionen Haushalte müssen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE mehr als jeden zehnten Euro für Energie ausgeben – 2008 waren es erst 5,5 Millionen Haushalte.

Hamburg – Steigende Energiekosten werden zu einem Problem für immer mehr Bürger in Deutschland. Allein von 2008 bis 2011 ist der Anteil sogenannter energiearmer Haushalte in der Bundesrepublik von 13,8 auf 17 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Damit gilt inzwischen mehr als jeder sechste Haushalt als energiearm….

..“Die fossilen Energien werden zur Armutsfalle, und die Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie jedes Jahr 400.000 Haushalte mehr in diese Falle geraten“, sagt die Grünen-Umweltexpertin Bärbel Höhn. Das von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) angekündigte „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ sei ohne Maßnahmen zur Energieeinsparung zum Scheitern verurteilt, kritisiert die Grünen-Bundestagsabgeordnete.

Und im Handelsblatt Online ist zu lesen :

Die Grünen haben über eine Anfrage an die Bundesregierung beunruhigendes aufgedeckt: Zusehends mehr Menschen rutschen angesichts steigender Kosten in die „Energiearmut“. Die Oppositionspartei spart nun nicht an Kritik. Die Grünen warfen der Regierung vor, sie tue zu wenig, um Gebäude besser zu isolieren und den Einbau sparsamerer Heizungen zu fördern. So würden die Menschen von den steigenden Kosten überfordert: „Das Resultat sind vermehrte Gassperren und Leute, die an allen Ecken und Enden sparen müssen, um in kalten Wintern die Rechnungen bezahlen zu können“, sagte Grünen-Energieexpertin Bärbel Höhn.

Die links-grüne Zeit   konnte sich bisher noch nicht auf die richtige Blattlinie einigen und übernahm nur die SPON Variante des Einführunsgtextes. Der „weiterführende“ Link führt zu einer Fülle fachfremder Beiträge, aber nicht zur Energiearmut. Vielleicht ist es auch besser so.

Auch Science Sceptical hat sich dieser vorhersehbaren Heuchelei angenommen.

Autor Rudolf Kipp bemerkt:

…Es ist immer ein gefundenes Fressen für einen Blogger wenn er seine Auffassung, die bislang in den Mainstream-Medien eher stiefmütterlich vertreten wurde, an so prominenter Stelle vertreten findet. Allerdings machte sich beim Lesen des Artikels erst eine gewisse Ernüchterung breit, die nach vollständiger Lektüre zu staunendem Unglauben wurde. Grund für diese Gefühlsentwicklung war, dass ein für das Verständnis der dargestellten  Problematik Energiearmut  wesentlicher Begriff in dem Beitrag überhaupt nicht genannt wurde.

Daher hier die Frage an die Leser: Welcher gesuchte Begriff taucht in dem Spiegel-Online Artikel nicht ein einziges Mal auf?

Dirk Maxeiner von ACHGUT spießt besonders die Heuchelei der Grünen auf:

 

Grünes Armuts-Beschaffungsprogramm immer erfolgreicher

Das ist die hohe Kunst der Politik. Schritt eins: Man verursache ein Problem. Schritt zwei: Man schiebe dieses Problem anderen in die Schuhe. Schritt drei: Man stelle allerlei Forderungen auf, die das Problem nicht lösen, sondern weitere Probleme schaffen. Wie dieser Dreisprung geht, führt gerade die Grüne Exministerin Bärbel Höhn in Vollendung vor. Im Angesicht der durch die grüne Wind- und Sonnen-Ideologie explodierenden Strompreise entdeckt die Dame plötzlich “Energiearmut”. Die hat aber nicht etwa etwas mit der Zwangs-Förderung der sogenannten erneuerbaren Energien zu tun, sondern ganz im Gegnteil: “Die fossilen Energien werden zur Armutsfalle, und die Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie jedes Jahr 400.000 Haushalte mehr in diese Falle geraten”, sagt Frau Höhn.

Die Logik hinter dieser Aussage bleibt ihr absolutes Geheimnis, schließlich liegt der Energiepreis in Ländern, die beispielsweise auf Gas vertrauen, um bis zu zwei Drittel (USA) niedriger als hier. Und deshalb fordert Frau Höhn den nächsten Unsinn: die Bundesregierung müsse die energetische Sanierung von Gebäuden stärker finanziell fördern. Konkret sollten die Kosten von der Steuer absetzbar sein, Förderprogramme der staatseigenen KfW-Bank besser ausgestattet und ein Klimazuschuss zum Wohngeld gewährt werden, sagt Höhn. Eine Studie der KFW-Bank hatte vergangenes Jahr ergeben, das die energetische Sanierung von Häusern für die Besitzer (und erst recht die Mieter) häufig unwirtschaftlich ist: “Die staatliche Förderbank KfW hat in einer Pressemitteilung zu den volkswirtschaftlichen Konsequenzen der Energiewende eingeräumt, dass sich aus heutiger Sicht die Investitionen in energieeffizientes Bauen und Sanieren „nicht allein aus den eingesparten Energiekosten refinanzieren lassen“.Siehe hier. Weiter so im Armutsbeschaffungs-Programm!