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Irreführende Berichterstattung im ARD-Nachtmagazin: Durch den Atomgau von Fukushima kamen mehr als 18.000 Menschen ums Leben

Anmerkung der Redaktion: Die Wahrheit ist, nach allen vorliegenden offiziellen Untersuchungen, kam durch die Strahlung bei der Kraftwerkshavarie kein einziger ums Leben. Hingegen starben die genannten 18.000 Menschen an den Folgen des Tsunami. Weitere rd. 1600 kamen bisher stressbedingt durch die von den Behörden angeordneten Massen-Evakuierungen um Leben, die nach Meinung vieler Strahlungsexperten völlig unnötig war.

Videoausschnitt der skandalös falschen und grob irreführenden Berichterstattung von Nachtmagazin Moderator Gabi Bauer über die Folgen des AtomGau von Fukushima vor vier Jahren: Zitat „Als erstes explodiert Reaktorblock Eins des Atomkraftwerks Fukushima, in drei Blöcken kommt es später zur Kernschmelze. Mehr als 18.000 Menschen werden bei dem Unglück getötet.“ Mit Dank an Michael Krüger für das Herunterladen und Aufbereiten in Youtube. Zuerst erschienen bei ScienceSceptical

♦  Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok, im Gedenken an die 20.000 Opfer der Atom-Katastrophe in Fukushima

♦  Eltern beim Sex erwischt: Das Bundesumweltministerium erfreut Klimaschützer mit Videokampagne

♦  Deutsche Welle: Tausende Menschen starben wegen Kernschmelze in Fukushima




Windrad-Subventionsindustrie und Politik: Artenschutz adé!

Nach der Rechtsprechung der Oberverwaltungsgerichte bzw. Verwaltungsgerichtshöfe sowie des Bundesverwaltungsgerichts sind auch Windradvorhaben nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes dort unzulässig, wo sie zu einem „signifikant erhöhten Tötungsrisiko“ für dort geschützte Tiere führen. Hier soll einmal der aufgrund seines geringen Meideverhaltens gegenüber Windrädern besonders gefährdete Rotmilan als Beispiel herausgegriffen werden. In Rheinland-Pfalz ist der Bestand dieser sowohl national als auch europarechtlich streng geschützten Art in den zehn Jahren seit Beginn der rücksichtslosen Nutzung des Waldes als Industriestandort für Großwindanlagen in diesem Bundesland bereits um ca. 15% gesunken. Dieser signifikante Rückgang ist ein starker Hinweis darauf, dass man es bei den Windrad-Planungen und Genehmigungen mit dem Artenschutz wohl doch oftmals nicht so genau nimmt. Dabei trägt gerade der Südwesten Deutschlands als internationales Hauptbrutgebiet dieses majestätischen Greifvogels die Hauptverantwortung für die Erhaltung der Art. Windräder sind heute schon die Todesursache Nr. 1 für Rotmilane und da die meisten Tiere auf Jagdflügen während der Brutzeit von den Großwindanlagen zerhackt werden, sind die Folgeverluste durch das Sterben auch der Nestlinge besonders dramatisch.

Wie rücksichtslos die Naturschutzbelange zuweilen beiseite geschoben werden, soll hier anhand der von uns in langwieriger ehrenamtlicher Tätigkeit durchleuchteten Windkraftplanung von Ottweiler im Saarland aufgezeigt werden. Schon im Rahmen der Behördenbeteiligung sind die Stadt Ottweiler bzw. ihre Planungsfirma ArgusConcept vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz überdeutlich auf die Problematik und die sachliche Unrichtigkeit ihrer Vorgehensweise hingewiesen worden: „Gegen die geplante Änderung des Flächennutzungsplans bestehen aus Sicht der Naturschutzbehörde erhebliche Bedenken. Die von der Länderarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten und auch die in den „Leitfaden zur Beachtung artenschutzrechtlicher Belange beim Ausbau der Windenergienutzung im Saarland“ aufgenommenen empfohlenen Vorsorgeabstände zu windkraftrelevanten Vogelarten sind generell nicht berücksichtigt. Beim Rotmilan werden Mindestabstände von 1.500 m zu den Horststandorten empfohlen, die in drei vorgeschlagenen Konzentrationszonen sehr erheblich unterschritten werden.“ (veröffentlicht in ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 15). Stellungnahme Ottweiler/Argus: Keine. (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 15).

Weiter bringt das das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz schon aufgrund der objektiv bekannten Vorkommen (artenschutzrechtliche Prüfung ausstehend) sehr klar zum Ausdruck, dass das Vorgehen der Stadt Ottweiler unzulässig ist: „In den Erhaltungszielen ist für diese Gebiete explizit der Rotmilan aufgeführt. Er brütet in räumlicher Nähe (ca. 52 m, ca. 508 m, ca. 1.590 m) zu den vorgeschlagenen Konzentrationszonen … Dies muss mit fachlich nachvollziehbaren Schutzabständen berücksichtigt werden, oder es muss vorab durch eine Aktionsraumanalyse des betreffenden Rotmilanvorkommens geklärt werden, ob ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko im Sinne des § 44 BNatSchG durch die Unterschreitung der empfohlenen Schutzabstände besteht.“ (veröffentlicht in ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 16 f.).

Aber auch diese Ermahnung führte nicht zu einer Änderung des Flächennutzungsplan-Entwurfes zugunsten des Rotmilans und zu Lasten der Vertragspartner der Stadt Ottweiler aus der Windrad-Industrie. Wie kam es zu einer solchen Abirrung von dem durch das Recht geforderten Vorgehen bei der Planaufstellung?

Statt entsprechenden Erkenntnissen aus der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durch weitere Prüfungen Rechnung zu tragen, wie das nach den Vorgaben der obergerichtlichen Rechtsprechung für eine rechtmäßige Planung erforderlich gewesen wäre, ist die Stadt Ottweiler einen sogar gegenteiligen Weg gegangen und hat sogar bisher respektierte Schutzabstände zu bereits bekannten Rotmilanvorkommen von 1.500m faktisch auf irrwitzige 20m (!) herabgesetzt, um an ihrer Planung festhalten zu können:

Im August 2013 hieß es bezüglich der Schutzabstände zu Rotmilanvorkommen noch: „Die Gemeinde hat die ihr bekannten Rotmilanvorkommen dargestellt und den 1.500 m Vorsorgeraum um die jeweilige Brutstätte als Ausschlusskriterien für Konzentrationszonen dargestellt. Die Gemeinde ist sich bewusst, dass der Aktionsraum des Rotmilans einerseits größer ist als der 1.500 m Vorsorgeradius um die Brutstätte, andererseits dieser Raum von dieser Art nicht gleichmäßig genutzt wird“. (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 14. August 2013, S. 6 f.).

Die Entdeckung eines weiteren Rotmilan-Horsts im Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung hatte dann in der Zwischenzeit bis zum Planbeschluss am 10. April 2014 zu der Situation geführt, dass man die Planung auf dieser Basis hätte grundlegend ändern müssen:

„Tabelle 8: Entfernung bekannter windkraftempfindlicher Arten zu den Konzentrationszonen.
Konzentrationszone Am Himmelwald; Windkraftempfindliche Arten: Rotmilan; Abstand (m) zu den Außengrenzen der Konzentrationszonen: ca 20m (…) Deshalb ist nach derzeitiger Datenlage davon auszugehen, dass der Bau und Betrieb möglicher Windenergieanlagen innerhalb der geplanten Konzentrationszonen in Teilen der Konzentrationszonen mit erheblichen Risiken in Hinblick auf o.g. windkraftempfindliche Arten verbunden ist. Es liegen außerdem Hinweise auf Vorkommen des Baumfalken und des Wanderfalken (…) vor, die aufgrund des relativ geringen Abstandes zu den Konzentrationszonen „Nördlich Reitersbrunnen“ (Baumfalke, 230 m) und „Am Krokenwald“ (Wanderfalke, 500m) potenziell beeinträchtigt werden können“. (ArgusConcept, Abschließender Beschluss Teiländerung des Flächennutzungsplans der Stadt Ottweiler, S. 47).

Unter Beibehaltung der Schutzabstände, etwa von 1.500 m zu Rotmilanhorsten, wären somit Änderungen der bisherigen Planung v.a. am Himmelwald zu Lasten der Firma ABO Wind AG notwendig geworden. Zum Zeitpunkt der hier dargestellten Kritik des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz und zum Zeitpunkt des Planbeschlusses des streitigen Flächennutzungsplans am 10. April 2014 existierten bereits sowohl unzulässige vertragliche als auch faktische Vorfestlegungen (zu letzteren unser nächster Beitrag) zugunsten von ABO Wind AG, die es dem Stadtrat nicht mehr erlaubten, im Rechtssinne „ohne Vorfestlegung“ zu entscheiden. Da dies im Ottweiler Rathaus in Abrede gestellt wird, sollen die relevanten Verträge an dieser Stelle präzise bezeichnet werden: 1. Sondernutzungsvertrag zwischen der Stadt Ottweiler und ABO Wind AG, Gestattung zum Ausbau und zur Nutzung von Zuwegungen/Erdkabel, Wetschhausen (Zuwegung Himmelwald) gegen Nutzungsentgelt, unterzeichnet 12.12.2013 von ABO Wind AG und am 18.12.2013 von Bürgermeister Holger Schäfer, sowie 2. Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Ottweiler und ABO Wind AG, Bereitstellung von Grund und Boden durch Ottweiler zur Planung und Errichtung und zum Betrieb von WEA am Himmelwald gegen Nutzungsentgelt, unterzeichnet am 12.12.2013 durch ABO Wind AG und am 18.12.2013 durch Bürgermeister Holger Schäfer.

In dieser Situation des Konflikts zwischen bestehenden Vorfestlegungen zugunsten von ABO Wind AG und dem mißlicherweise neu entdeckten Rotmilanhorst vollzog die Stadt Ottweiler/Argus einen Paradigmenwechsel hinsichtlich des Artenschutzes, einen Paradigmenwechsel hin zum – auch ersichtlich durch den Ottweiler/Argus vorliegenden überdeutlichen Hinweis des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz und die Rechtsprechung des Saarländischen Oberverwaltungsgerichts – klar Rechtswidrigen: „Die Verwaltung der Stadt Ottweiler hat beschlossen, die Berücksichtigung der Belange des Schutzes windkraftsensibler Vogelarten insb. des Rotmilans dahingehend zu ändern, dass der jeweilige Schutzabstand von z.B. 1.500 m zu nachgewiesenen Horststandorten des Rotmilans nicht mehr als strikte Ausschlussfläche für die Windkraftnutzung dargestellt werden sollen, sondern als Flächen, die im nachgelagerten Genehmigungsverfahren besonders zu berücksichtigen sind. Die Erfahrung (…) hat gezeigt, dass eine Nutzung der Windkraft auch z.B. innerhalb eines Schutzabstandes von 1.500 m möglich ist, ohne dass der Rotmilan signifikant beeinträchtigt wird (…) Ein pauschaler Schutzabstand wird diesem Sachverhalt nicht gerecht.“ (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 06.03.2014, S. 18).

Es ist unfassbar, dass die Verantwortlichen im Ottweiler Rathaus der breiten Öffentlichkeit zu diesem gerade aufgrund der widersprechenden Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz hervorgehobenen Thema der Planung heute das exakte Gegenteil erzählen. Auf unsere Kritik hin ist eine Desinformation der Öffentlichkeit u.a. über die Saarbrücker Zeitung erfolgt, die hoffentlich bald auch von den dafür Verantwortlichen im Rathaus rückhaltlos richtiggestellt wird: „Öffentlichkeit und Träger der öffentlichen Belange seien durch dreimalige Offenlegung der Planung einbezogen gewesen. Dabei seien auch begründete Einwendungen – etwa der Schutz des Rotmilans – eingearbeitet worden“ („Bürgermeister: Kritik ist unseriös“, Saarbrücker Zeitung vom 11. Februar 2015, S. C2).

Die erhebliche Konfliktpotential u.a. mit dem Rotmilan, das selbst von der Planungsfirma der Stadt in ihrer Beschlussvorlage erkannt wurde (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6.3.2014, S. 45 f.), hätte es zwingend erfordert, vor dem Planbeschluss eine zumindest einjährige avifaunistische Prüfung durchzuführen, die abklärt, ob dieser Planung Belange des Vogelschutzes bzw. Fledermausschutzes entgegenstehen (zu den Kriterien: Urteil v. 10.01.2008, DVBl. 2008, 733 und OVG Thüringen Urteil v. 29.01.2009, BauR 2009, 859). Zu der Ermittlung des insofern für die Abwägungsentscheidung des Stadtrats erheblichen Materials zählen somit insbesondere avifaunistische Gutachten, die unabdingbar sind, um die Grundlage zu schaffen, aufgrund zu hohen Konfliktpotentials ungeeignete Flächen ausscheiden zu können.

Diese Prüfung darf in keinem Fall auf eine nachgelagerte Ebene, z.B. das Genehmigungsverfahren verschoben werden (oft in der Hoffnung, dass sie gänzlich entfallen möge) – die Pflicht zur planerischen Konfliktbewältigung trifft den Stadtrat als das für die Planung zuständige unmittelbar demokratisch legitimierte Rechtsetzungsorgan der Kommune. Dies hat das hier zuständige Oberverwaltungsgericht des Saarlandes im Einklang mit der Rechtsprechung der anderen Verwaltungsgerichtshöfe/Oberverwaltungsgerichte und des Bundesverwaltungsgerichts in seinem Urteil vom 17.1.2008 – OVG 2 R 11/06 speziell für die Windrad-Planung eindeutig für Recht erkannt: „Dort wird im Abschnitt 4.2 („Auswirkungen“ von Windkraftanlagen, Seite 16) allgemein auf die Gefahren für „Vögel“ hingewiesen („Vogelschlagrisiko“), dann allerdings darauf verwiesen, dass eine detaillierte Untersuchung der avifaunistischen Belange „auf der Ebene des nachfolgenden Bebauungsplans“ erfolge. (…) Eine Verlagerung von Konflikten im Rahmen der bauleitplanerischen Abwägung auf spätere Prüfungen und nachfolgende selbständige Verfahren ist dem Planer allerdings generell mit Blick auf das geltende Gebot einer Konfliktbewältigung durch die Planung nur dann erlaubt, wenn eventuelle Hindernisse für die Umsetzung der Planung grundsätzlich ausräumbar erscheinen. Das ist bei den genannten Artenschutzproblemen nicht der Fall. Deswegen hätte es der Beigeladenen zu 1) oblegen, auf eine derartige Konfliktlage hindeutenden Hinweisen nachzugehen und die Frage des Ausmaßes der Betroffenheit geschützter Habitate konkret nachzuprüfen.“

Genau wie in diesem Parallelfall ist der Abwägungsfehler aber auch bei der Planung in Ottweiler geschehen, wie aus den Stellungnahmen der planenden Firma ArgusConcept, welche uno actu vom Stadtrat Ottweiler per Planbeschluss übernommen wurde, klar ersichtlich ist:
– „Im Zuge nachgeordneter Genehmigungsverfahren ist die Nutzung der Fläche durch den Rotmilan in Zuge eines avifaunistischen Gutachtens genauer zu untersuchen. Mögliche Vermeidungs- u. Minderungsmaßnahmen sowie Ausgleichsmaßnahmen für den Rotmilan können auf Flächennutzungsplanebene aufgrund fehlender Kenntnisse noch nicht festgelegt werden.“ (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 14.08.2013, S. 26).
– „Beeinträchtigungen windkraftrelevanter Vogel- und Fledermausarten sind zu erwarten, können jedoch hier angesichts mangelnder Kenntnis von Art und Umfang möglicher Vorhaben keine näheren Angaben gemacht werden.“ (ArgusConcept, Begründung zur FNP-Teiländerung „Windenergie“ Endgültiger Beschluss, v. 10.6.2013, S. 40 – 438 der Aktenpaginierung).
– „Eigene Erhebungen wurden … nicht gemacht.“ (ArgusConcept, Begründung zur FNP-Teiländerung „Windenergie“ Endgültiger Beschluss, v. 10.6.2013, S. 38, 436 der Aktenpaginierung).

Wie das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes in dem Parallelfall festgestellt hat, führt diese Missachtung der rechtlichen Anforderungen zu einem Abwägungsfehler, der die Planung rechtswidrig und nichtig macht. Nun sind aber schon wenige (Winter-)Monate nach der – aufgrund der Rechtslage unerklärlichen – Genehmigung des Flächennutzungsplans durch die Kommunalaufsicht erste Genehmigungen auf Grundlage dieses nichtigen Flächennutzungsplans erteilt worden. Die einjährige artenschutzrechtliche Prüfung (Rotmilane sind im Winter zumeist auslandsabwesend) ist offenkundig im juristischen Niemandsland zwischen den auf wundersame Weise zusammenwirkenden Entscheidungsebenen verschwunden – honi soit qui mal y pense! Nun könnte man sagen: Eine Geschichte aus Schilda, die eben aufgearbeitet werden muss. Das Schlimme daran ist aber: Dies ist kein Einzelfall, sondern ein sehr häufig anzutreffendes Muster, nach dem der Artenschutz in einer perfiden Systematik zwischen den Entscheidungsebenen aufgerieben wird. Und an einer Aufarbeitung sind die meisten Behörden – wie wir in unserer juristischen Praxis immer wieder teils ganz offen zu hören bekommen – auch aufgrund Drucks „von oben“ überhaupt nicht interessiert.

Der einzige staatliche Arm hingegen, der zu diesem traurigen „Spiel“ zu Lasten unserer herrlichen Natur immer wieder deutlich sagt: „Das ist Unrecht!“, die Dritte Gewalt, wird von der Parteienoligarchie in Parlament und Exekutive seit Jahren finanziell und personell ausgetrocknet und kann schon deswegen oft die Rechtswidrigkeit nur noch feststellen, wenn längst vollendete Tatsachen geschaffen sind, wenn Rotmilan, Uhu, Wildkatze & Co. nicht mehr sind.

Prof. Dr. Michael Elicker ist Staatsrechtslehrer
an der Universität des Saarlandes und Rechtsanwalt in Luxemburg

Andreas Langenbahn ist Rechtsanwalt und Doktorand bei Professor Elicker
zum Thema „Offene Rechtsschutzfragen bei Planung
und Genehmigung von Windenergieanlagen“

zuerst erschienen beim Deutschen Arbeitgeber Verband hier




Stellungnahme III zum Grünbuch Strommarkt des BMWI

Dr. oec. Karl-Heinz Glandorf – Manfred-Kyber-Straße 5 – 74544 Michelbach

Dr. rer. nat. Friedrich Buer – Georg-Vogel-Str. 6 – 91413 Neustadt a.d. Aisch 

An das

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Scharnhorststraße 34-37

10115 Berlin

per E-mail an: gruenbuch-strommarkt@bmwi.bund.de

 

Stellungnahme zum Grünbuch „Strommarkt-Design“  24. Februar 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

über Ihre Internetseite fordern Sie die interessierte Öffentlichkeit zur Abgabe einer formlosen Stellungnahme zu Ihren Plänen für ein „Strommarkt-Design“ auf.

Davon erhoffen Sie sich nach eigenem Bekunden eine „ breite, lösungsorientierte Diskussion und eine fundierte politische Entscheidung.“

Fachliche fundierte Entscheidungen sind in der Energiepolitik in der Tat dringend erforderlich. Die auf diesem Feld politisch erzeugten Probleme sind offenkundig und wurden von zahlreichen renommierten Fachleuten und wissenschaftlichen Gremien vielfach und eindringlich beschrieben – Lösungen inklusive:

Die Wurzel aller Probleme liegt im Subventionssystem für Strom aus sogenannten „Erneuerbaren Energien“, namentlich dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Exakt dort liegt der grundlegende „Designfehler“. An dessen Behebung führt kein Weg vorbei, wenn man die Interventionsspirale nicht immer schneller immer weiter drehen will und den Zielen Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit Bedeutung beimisst.

Der wissenschaftliche Beirat Ihres Ministeriums hat sich wiederholt dahingehend geäußert.1 Auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage hat in seinen letzten drei Jahresgutachten gleichlautende Empfehlungen abgegeben.2 Die Bundestags-Expertenkommission Forschung und Innovation3 und die Monopolkommission4 haben ebenso eindeutig Stellung bezogen. Es ist aus fachlicher Sicht also klar, was im Sinne des energie-politischen Zieldreiecks zu tun ist:

Die allen marktwirtschaftlichen Prinzipien zuwiderlaufende und hinsichtlich der proklamierten Klimaschutzziele sowohl ineffiziente als auch ineffektive EEG-Förderung ist einzustellen. Der Ausbau wetterabhängiger Energieerzeugungsanlagen ist auszusetzen, bis der produzierte Strom ökonomisch und ökologisch sinnvoll genutzt werden kann (Moratorium).

Die wissenschaftlich begründeten Stellungnahmen zu diesem grundlegenden Designfehler wurden – ebenso wie unsere – im Rahmen der letzten EEG-Novelle vollständig ignoriert. Der Sachverständigenrat sah „niedrige Erwartungen bestätigt“.

Offensichtlich fehlte der Politik der Mut, fachlich dringend gebotene Entscheidungen zu treffen und wenigstens die gravierendsten Fehlanreize des EEG

– Vergütung von nicht produziertem Strom (§ 15), Preis- und Abnahmegarantie auf 20 Jahre (§19), Subventionsbemessung in negativer Abhängigkeit von der Standort-eignung (§ 49 Abs. 2) –

zu beheben. Ursächlich scheint das in der ZEIT vom 14.12.2014 beschriebene Phänomen:

„Rund um die Branche der Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter politisch-industrieller Komplex herangewachsen. In seinem Einfluss ist er wahrscheinlich nur dem Geflecht zwischen Staat und Atomwirtschaft im vergangenen Jahrhundert vergleichbar. Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und die Sonnenbranche weiter subventioniert werden.“

Aus der ZEIT vom 14.12.2014

Genau jene EEG-Profiteure, die zu überwinden die Wirtschaftsweisen dringlich anmahnten,

“Wer die Energiewende erfolgreich umsetzen will, muss den politischen Widerstand der größten Profiteure des aktuellen Fördersystems zum Wohle der Verbraucher überwinden.”  Quelle Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten (2013/14)

haben die stärksten Anreize und die besten Möglichkeiten, sich in den „Design-Wettbewerb“ zum Grünbuch einzubringen.

Vor diesem Hintergrund mutet eine solche pseudo-öffentliche, pseudo-demokratische Umfrage befremdlich an. Mit den Worten der Bundeskanzlerin: Es besteht kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.

Unbeschadet dieses Befremdens möchten wir  – stellvertretend für aktuell 491 windkraft-kritische, naturaffine Bürgerinitiativen in ganz Deutschland5 – drei Designvorschläge unterbreiten:

(1) EEG abschaffen, Subventionskarussel anhalten.

Das EEG hemmt die technologische Entwicklung. Es bewirkt keinen zusätzlichen Klimaschutz, sondern macht ihn nur unnötig teuer.6 Zudem induziert dieses Gesetz einen Subventionswettlauf, der sich in einem regelrechten Feldzug gegen Natur und Landschaft manifestiert und der Lebensqualität von Menschen schadet:

Ein Strommarktdesign für die Energiewende 

Eingefügt von der Redaktion: Video der Rede von Rainer Baake, Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin, auf der Smart Renewables 2015 vom 24. bis 25. Februar 2015 in Berlin.

Orte, die bisher vergleichsweise unberührt waren und Mensch und Natur Rückzugsraum boten, sind durch das EEG ins Visier von Projektierern und Investoren geraten. Zigtausend Windkraftanlagen sind in Wäldern im Bau und in Planung. Für eine jede wird mindestens ein Hektar ökologisch wertvoller Lebensraum zerstört. Wasserkreisläufe, Filterfunktionen und das lokale Mikroklima werden beeinträchtigt.

Hunderttausende Vögel und Fledermäuse werden getötet. Der Biomasseanbau verwandelt artenreiche Kulturlandschaft in ökologisch tote Agrarsteppe. Der „ländliche Raum“ wird flächendeckend zur Industriezone. Nicht nur das touristische Potenzial von Regionen,7 auch das Wohneigentum und damit die Altersvorsorge8 unzähliger Menschen wird dadurch entwertet. 

 

 

 

 

Abbildungen 1-4: Wohnimpressionen aus Brandenburg und Rheinland-Pfalz, Vorbereitung für den Aufbau von „Ökostrom“-Anlagen im Saarland. 

(2) Energieversorgung auf tragfähige Säulen stellen.

Gemäß Rhetorik des Bundeswirtschaftsministeriums gelten Windkraft und Photovoltaik als „Säulen der Energiewende“. Tatsächlich tragen diese „Säulen“ Ihren eigenen Zahlen zufolge zusammen gerade einmal zwei Prozent zur Deckung unseres Energiebedarfs bei.

Der in Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugte Strom nimmt mengenmäßig zwar zu; in Relation zur Anzahl der aufgestellten Anlagen (installierte Kapazität) wächst die produzierte Strommenge jedoch unterproportional. In qualitativer Hinsicht gilt, dass die „Säulen“ zur gesicherten Leistung und damit zur bedarfsgerechten Versorgung exakt nichts beitragen.

In den folgenden Abbildungen ist die installierte Kapazität, d.h. die kumulierte Nennleistung aller deutschen Windkraftanlagen, als hellblaue Hintergrundfläche dargestellt. Wie unschwer zu erkennen ist, wurde diese kontinuierlich ausgebaut. Die dunkelblaue Vordergrundfläche gibt die tatsächlichen Einspeisungen wieder. Wie ebenfalls unschwer zu erkennen, ist die Windkraft extrem volatil. An einigen Viertelstunden des Jahres liefern alle rund 25.000 Anlagen viel Strom, an anderen zusammen fast nichts.

Abb. 5 und 6: Installierte Leistung und tatsächliche Einspeisung. Januar bis April und Mai bis August 2014.

Abb. 7: Installierte Leistung und tatsächliche Einspeisung (Viertelstundenwerte), Januar bis Dezember 2014.

Nicht im Ansatz ist eine Sockelbildung – also eine Art verlässliche Mindestgröße im Sinne einer Grundlastabdeckung – erkennbar. Der Grundsatz “viel hilft viel” gilt nicht. Dass er auch künftig nicht gelten wird, ist mathematisch bewiesen.9

Abgesehen von der partout nicht geringer werden wollenden Volatilität/Erratik der Einspeisung, sprich der Qualität der Stromlieferung,  ist auch die Menge des produzierten Stroms frappierend gering: Die durchschnittliche Einspeisung (arithmetisches Mittel) beträgt über alle 25.000 Anlagen hinweg gerade einmal 14,8 Prozent der Nennleistung.

Abb. 8 : Kennzahlen zur Windkraft in Deutschland, 2014.

Ein „Marktdesign“10, das den energiewirtschaftlich unsinnigen weiteren Ausbau dieser Anlagen fördert, ist daher dringend i.S.v. (1) zu überarbeiten.

(3) Statistische Gesetzmäßigkeiten anerkennen und Implikationen berücksichtigen.

Dem gegenwärtigem Ausbau von wetterabhängigen Stromerzeugungsanlagen sowie der Vorstellung, die dadurch hervorgerufenen Verwerfungen durch ein neues „Marktdesign“ in den Griff zu bekommen, liegt eine gravierende Fehleinschätzung physikalischer und statistischer Gesetzmäßigkeiten zugrunde:

Staatssekretär Rainer Baake11, die von ihm gegründete AGORA und weitere wichtige Entscheidungsträger propagieren die Thesen, dass

a)  „Wind und Sonne sich gut ergänzen“ und dass

b) ein „weiterer Ausbau zu einer Glättung der Einspeiseleistung“ und damit einer Verringerung der Probleme (Negativpreise, Netzinstabilitäten) führt.

Ersteres ist offenkundig falsch und durch jede windstille Nacht widerlegt.

Letzteres klingt intuitiv plausibel („irgendwo weht immer Wind“) ist jedoch ebenfalls falsch. Das Gegenteil ist mit der schlichten Strenge mathematischer Gesetze bewiesen.12

Die Spitzen in Abb. 5-7 werden höher, ohne dass die Täler gefüllt werden. Das „Gezappel“ nimmt immer weiter zu.

Die ökonomische Implikation:

Jede weitere Windkraftanlage führt dazu, dass die Häufigkeit, mit der die Windstromproduktion über die Aufnahmefähigkeit des Systems hinausgeht und Windkraftanlagen zur Abwendung eines Blackouts abgeregelt werden müssen, zunimmt.

In Verbindung mit der sogenannten „Härtefall-Regelung“ (§ 15 EEG), wonach die Stromkunden den Subventionsempfängern auch nicht produzierten Strom bezahlen müssen, wird der Strompreis unweigerlich weiter steigen.

Die politische Implikation:

Diese Regelung ist in der Tat ein unzumutbarer „Härtefall“ für die ökonomische und ökologische Vernunft. Die Vorschrift befördert einen widersinnigen Ausbau nicht sinnvoll nutzbarer Stromerzeugungskapazitäten. Diese Härte ist abzumildern und die Pflicht zur Vergütung nicht-produzierten Stroms unverzüglich auszusetzen. 

Mit dringender Bitte um Beachtung und freundlichem Gruß,

 

Dr. Karl-Heinz Glandorf                                                      Dr. Friedrich Buer

Mitglied des Vorstands und               Fachbereichsleiter Ökologie

Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit

1 Wissenschaftlicher Beirat, Gutachten „zur Förderung erneuerbarer Energien“ und „Wege zu wirksamer Klimapolitik

2 Sachverständigenrat , Jahresgutachten 2014/152013/14 und 2012/13

3 Bundestags-Expertenkommission Forschung und Innovation: Gutachten vom 26. Februar 2014

4 Monopolkommission, (2013): Wettbewerb in Zeiten der Energiewende7 In einer Broschüre des BMWi aus dem Oktober 2014 wird dies zu Recht thematisiert. 

5 Eine Übersicht finden Sie unter http://www.vernunftkraft.de/Bundesinitiative/

Bundestagsexpertenkommission EFI (2014)

7 In einer Broschüre des BMWi aus dem Oktober 2014 wird dies zu Recht thematisiert.

8 Der Verband Haus & Grund wies im März 2014 auf diese Wertvernichtung hin.

9 Siehe http://www.vernunftkraft.de/windkraft-versus-wuerfeln/

10 Dieses Wort ist ein Widerspruch in sich und lediglich ein Euphemismus für „Subventionssystem“. 

11 Herr Staatssekretär Baake schätzt zentrale ökonomische und physikalische Sachverhalte falsch ein. Mit Brief vom 18.12.14 haben wir ihn darüber informiert. Eine Beantwortung steht aus.

12 Siehe http://www.vernunftkraft.de/windkraft-versus-wuerfeln/

Weitere Links bzw. Stellungnahmen mit Grünbuch -Bürgerbeiträgen

 

Prof. Dr. F. Endres – Grünbuch zur Energiewende

Dr. Christoph Leinß Stellungnahme zum Grünbuch „Strommarkt-Design“




Selber denken nicht erwünscht: der Niedergang der FAZ

Grundsätzlich ist v. Rauchhaupt bei seiner Diskreditierung von wissenschaftlich qualifizierten Skeptikern der folgende zentrale Punkt komplett unbekannt: ORDENTLICHE Wissenschaft (nicht nur Klimawissenschaft) wird prinzipiell und immer NUR von SKEPTIKERN betrieben. Ohne Skepsis kann es gar keinen wissenschaftlichen Fortschritt geben, lediglich Stillstand und Bestätigungen eines jeweils herrschenden Konsens. Musterbeispiel dafür bietet uns die Wissenschaft des europäischen Mittelalters unter dem Diktat von Aristoteles und katholischer Kirche (Scholastik). Echte Wissenschaft sucht dagegen die Wahrheit und muss infolgedessen alle bisher bekannten wissenschaftlichen Ergebnisse inklusive der eigenen permanent immer wieder in Frage stellen.

Man wird bei der naiven Katalogisierung v. Rauchhaupts in „Berge von Konsens“ auf der einen und „Skeptiker“ auf der anderen Seite an eine Aussage Albert Einsteins erinnert, der im beginnenden dritten Reich auf den persönlichen Anwurf, Hunderte deutscher Physiker hätten seine Relativitätstheorie widerlegt, antwortete: „Wieso Hunderte, einer genügt“. Immerhin gibt Rauchhaupt vor, in der Klimaliteratur geschnuppert und zahlreiche skeptische Fachautoren entdeckt zu haben, vermutlich hat er sie sich aber doch nur von einem Fachmann benennen lassen. Es sind Fachautoren, deren Forschungsergebnisse nicht mit dem von ihm beschworenen AGW-Konsens zusammenpassen. Dabei vermeidet er wenigstens den in den Medien so beliebten 97%-Konsensquatsch. Leider bleibt es bei diesem kleinen Pluspunkt, der Rest seines Artikels ist in seiner intellektuellen Qualität erbärmlich.

Um den von ihm selbst bemerkten Fehler der Nennung von ernst zu nehmenden Skeptikern an der reinen AGW-Lehre (AGW = anthropogenic global warming) wieder gutzumachen, ist der Folgefehler wohl unvermeidbar, die fachliche Kompetenz der aufgeführten Skeptiker anzuzweifeln. V. Rauchhaupt schreibt nämlich: „Auffällig ist allerdings, dass viele von ihnen gar nicht aus der Klima- oder Atmosphärenforschung kommen“. Seltsam, denn schließlich kommt ja selbst der bekannteste deutsche Klima-Alarmist Stephan Rahmstorf in seiner universitären Ausbildung nicht unmittelbar vom Klimafach sondern der Relativitätstheorie (hier).

Vielleicht ist aber hier eine erheiternde Diskussion des Autors mit einem Fachkollegen aus der Volkswirtschaft hilfreich. Dieser tat eine begutachtete Klimaveröffentlichung als wertlos ab, weil der Verfasser Physiker und daher kein Klimaforscher sei. Der Autor ist sich auch heute noch nicht sicher, ob es ihm gelang seinem Kollegen – immerhin Professor für Volkswirtschaft, also zwangsweise mit Abitur und Studium geschmückt – verständlich zu machen, dass Klimaforschung zur Physik gehört, auf dem sich (sic) Physiker, Meteorologen, Chemiker, Mathematiker etc. ohne jedwede fachlichen Abstriche tummeln, jeder ohnehin wieder auf einem Spezialgebiet innerhalb von „Klima“. Der Oberbegriff all dieser Fachleute ist nun einmal deswegen „Klimaforscher“, weil sie ihre Forschungsergebnisse in begutachteten Klimafachjournalen publizieren. Ein universitäres Studienfach „Klima“ gibt es nicht.

Extreme fachliche Nähe, die von den Medien bei umstrittenen wissenschaftlichen Erkenntnissen oft mit der unabdingbaren Forderung nach „Fachexperten von der Pike auf“ verbunden wird (so wie bei unserem lustigen Volkswirt-Kollegen), hat vielleicht für das manuelle Handwerk seine Berechtigung, nicht aber für die wissenschaftliche Forschung. Zahlreiche naturwissenschaftliche Nobelpreise sind an Forscher gegangen, die keinesfalls von der Pike auf das Gebiet bearbeiteten, auf dem sie später ausgezeichnet wurden. Forscher, die ihr früheres Spezialgebiet verließen und dabei natürlich bei ihrem Fachgebiet blieben, produzierten oft besonders interessante und gute Arbeiten. Verständlich, denn nur das Abweichen von ausgetretenen Pfaden führt auf neue Wege.

Ob diese Zusammenhänge auch Zeitungsredakteuren ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund geläufig sind? Heute geraten diese einfachen Zusammenhänge tatsächlich zunehmend in Vergessenheit, denn die Jagd nach Drittmitteln erlaubt es guten universitären Forschern immer seltener, wissenschaftlich einmal etwas völlig Neues zu beginnen. Wer mehrere Jahre nicht publiziert, weil er sich in Neues einarbeitet, ist aus dem Geschäft, seine Forschungsmittel trocknen aus. Auf diese Weise kann auch „Konsens“ entstehen. Einstein oder Heisenberg hätten heute keine guten Karten im Wissenschaftsbetrieb.

Die von v. Rauchhaupt wegen ihrer nicht unmittelbaren Zuständigkeit diskreditierten Forscher publizieren in begutachteten Fachzeitschriften, was bedeutet, dass die eingereichten Arbeiten von anonymen Klima-Fachkollegen (Peer Review) auf Korrektheit und ausreichendes Niveau überprüft werden. Der persönliche Fachhintergrund der Verfasser spielt dabei keine Rolle. Ordentliche wissenschaftliche Publikationen beschränken sich auf das bearbeitete Thema, ziehen im Allgemeinen keine über das Fachliche hinausgehenden Schlüsse und dürfen nicht voreingenommen sein. Sind sie diese Bedingungen nicht erfüllt, insbesondere die letztgenannte, werden sie abgelehnt, wie es dem Klima-Alarmisten Stephan Rahmstorf mit einer eingereichten Arbeit geschah (hier), (hier).

Verlassen wir nun die v. Rauchhaupt’sche Erbsenzählerei von begutachteten Fachpublikationen mit Ergebnissen, die von unkundigen Journalisten einer politisch unkorrekten, weil skeptischen Sicht zugeordnet werden. In einer vom Autor verfassten EIKE-News wurde dieses Thema schon weit gründlicher behandelt (hier), v. Rauchhaupt hätte sich zuvor besser bei EIKE informieren sollen. Wenden wir uns jetzt lieber dem „selber denken unerwünscht“ zu! Dazu ist es zweckmäßig, die einschlägigen wissenschaftlichen Klimapublikationen in MESSUNGEN und THEORIE/Modelle zu unterscheiden. Dies ist tatsächlich der zentrale Punkt! Nur Theorie(Modell)-Publikationen kennen eine maßgebende anthropogene Klimabeeinflussung. Publikationen, die sich mit dem Gewinnen/Analyse von Klimamessdaten befassen, kennen sie praktisch nicht. Können wir daraus etwas lernen? Durchaus! Hören wir uns dazu einfach den nach Einstein vielleicht berühmtesten Physiker des 20. Jahrhunderts, Richard Feynman, an, der sinngemäß folgendes, insbesondere zur heutigen Klimaforschung passendes,  sagte:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der eine Theorie vorstellt,

egal, wie elegant sie ist,

egal wie plausibel sie klingt,

egal wer sie unterstützt,

……

wenn sie nicht durch Messungen (Beobachtungen) bestätigt wird, dann ist sie falsch.

Tatsächlich ist bis heute kein maßgebender anthropogener Einfluss auf Klimaänderungen auf der Basis von Messungen und/oder Beobachtungen nachweisbar. Alle seit Beginn der Industrialisierung – man wählt hierzu im allg. das Jahr 1850 – gemessenen Klimaänderungen bewegen sich im bekannten Schwankungsbereich der früheren Vergangenheit und erreichen selbst in ihren Maximalausschlägen nach oben oder unten nicht die Extrema, die im Zeitraum ab Ende der letzten Eiszeit (grob 10 000 Jahre) bis 1850 mehrfach aufzufinden sind. Und noch mehr: Es sind ab 1850 keine, über den klimahistorisch bekannten Bereich hinaus gehenden Extremwetterveränderungen, Eisschmelzen oder Meeresspiegelveränderungen bekannt [1] und (hier), (hier).

Mit dem Maßstab von Feynman, dessen Gültigkeit bis heute nicht in Zweifel gezogen wird und der DAS Paradigma der modernen Naturwissenschaft überhaupt darstellt, ist die AGW-Hypothese schlicht FALSCH.

Um nicht missverstanden zu werden: aus physikalischen Gründen muss es einen anthropogenen Klimaeinfluss geben, er ist aber so schwach, dass er bis heute messtechnisch aus dem natürlichen Klimarauschen nicht herausfilterbar ist, was (sehr frei) nach Wittgenstein bedeutet: „Über etwas, was man nicht messen kann, sollte man sich nicht den Kopf zerbrechen und schon gar keine politischen Agenden konstruieren“.

Richard Feynman muss eigentlich ausreichen, um ideologisch angetriebenen Klima-Alarmismus ins Reich der Science Fiction oder Scholastik zu verbannen. Aber leider ist dies nicht so, insbesondere die westliche Politik ist vom Klima-Alarmismus so fasziniert wie Fliegen von dem berühmten Misthaufen. Die Welt teilt sich hier in zwei Lager: wenig beeindruckt von dem gemäß Feynman-Maßstab fiktiven AGW ist weit überwiegend die dritte Welt (nur Länder mit Profithoffnungen, wie die Malediven, machen da eine Ausnahme) und sind es China, Indien, Brasilien, Russland, inzwischen sogar Australien. Dagegen verharren in unbeirrbarer Befolgung des sakrosankten Erwärmungskanons die EU, die Schweiz und die USA. Beeindruckend ist, wie deren politischen Verantwortlichen jedwede Diskussion über Sachgrundlage, Sinn und Unsinn dieser AGW-Aktion schon im Grundsatz ablehnen, vermeiden, ja undemokratisch abwürgen und sich ungeprüft auf die Seite des IPCC schlagen. Es soll aus Platzgründen hier nicht entschieden werden, ob dieser Mangel an Einsicht auf intellektuelle Defizite, ideologischen Glauben, politische Korrektheit (undemokratischer Fraktionszwang in deutschen Parlamenten), politisches Erfolgsstreben oder schlicht auf profane Profitgier zurückzuführen ist.

Weiter wollen wir uns jetzt anhören, was ein ebenso bedeutender und bekannter Physiker wie Albert Einstein und Richard Feynman, nämlich Werner Heisenberg, zum Problem der zu lauten Verkündigung von angeblich gesicherten wissenschaftlichen Wahrheiten seitens Fachkollegen, Medien und Laien anmerkte:

Will man den Wahrheitsgehalt einer Aussage beurteilen, sollte man sich zuerst die Methoden des Aussagenden ansehen“.

Für jeden ehrlichen, nicht auf den Kopf gefallenen Zeitgenossen ist dieses Vorgehen gut nachvollziehbar. Man braucht sich hierzu nur den sachlichen Mega-Unsinn von prominenten Exponenten des PIK wie „2 Grad-Ziel“, „große Transformation“ oder „Umverteilung des Weltvermögens“ vor Augen zu halten. Zweifellos geht es diesen Alarmisten allein um politische Ideologie, nicht um die Sorge vor einer globalen Erwärmung. Man schüttelt bei diesen Aussagen aus dem PIK nur noch den Kopf und fragt sich, warum insbesondere wir Deutsche so schwer aus unserer bisherigen Geschichte lernen und undemokratische Propagandisten nicht einfach aus ihren Ämtern entfernen.

Ebenso „heisenbergfündig“ wird man beim IPCC, einem ökoideologischen Verein, von Regierungen installiert und beherrscht (4), der mit Wissenschaft absolut nichts gemein hat und von dem – aktuell des polizeirelevanten Vorwurfs sexueller Übergriffe wegen zum Rücktritt gezwungen – Vorsitzenden Pachauri geleitet wurde. Dieser ehrenvolle Herr Pachauri hat die dem IPCC stets gebannt lauschende Weltöffentlichkeit schamlos belogen (z.B. Himalaya-Gletscherschmelze), wobei ein Irrtum immer einmal vorkommen kann, nicht aber das Beharren auf ihm, wenn die Fakten bereits bekannt sind.

Die durchgesickerten E-Mail von dem IPCC zuarbeitenden Forschern scheinen ebenfalls für die Anwendung der Heisenberg-Regel gut geeignet (hierzu gibt es zu viele Links, daher einfach im EIKE-Suchfunktionsfenster climategate einsetzen und selber auswählen). Welche Lehre können wir aus all dem ziehen? Diese muss jeder Leser für sich selber auswählen. Zumindest die folgende Lehre ist aber definitiv allgemeingültig:

Ehrliche Wissenschaft ist ausschließlich der Wahrheit verpflichtet, muss sich stets in Frage stellen und darf sich grundsätzlich niemals an industrielle, politische oder ideologische Interessen verkaufen. Die dabei zugrunde liegenden Motive der Wissenschaftler sind irrelevant. Sie lassen sich immer als für die menschliche Gemeinschaft nützlich oder gar unverzichtbar begründen. Die Wirklichkeit sieht sehr oft anders aus. In einem heute kaum noch vorstellbaren Extremfall wurde schon einmal hierzulande aus unvollständig gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Kampagne geschmiedet, die Millionen Menschenleben gekostet hat. Es war die Eugenik des dritten Reichs. Das damals durchaus als ehrenwert geltende Motiv der beteiligten Forscher war die Reinhaltung der arischen Rasse. Mit diesem Extrembeispiel soll keine Verbindung zwischen der heutigen CO2-Kampagne und einem der dunkelsten Punkte der deutschen Wissenschaft hergestellt werden. Es zeigt nur, wie gefährlich es ist, wenn sich Forscher außerwissenschaftlichen Institutionen, wie hier dem IPCC, zur Verfügung stellen, welches dann ihre Forschungsergebnisse für seine fragwürdige Ideologie und Politik vereinnahmt.

Noch ein Wort zum Niedergang der deutschen Qualitäts-Printmedien. Zumindest die FAZ war früher einmal kritisch (hier), (hier), (hier) und [2], man mag es kaum noch glauben. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Heute hat sich politische Korrektheit wie Mehltau über das ehemals hochwertige Blatt gelegt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde verliert die FAZ kontinuierlich Leser. So übernimmt v. Rauchhaupt ungeprüft die inzwischen unzählige Male wiederholte und noch niemals nachgewiesene Verleumdung, Klimarealisten – im vorliegenden Fall der Klimaforscher Wei-Hock Soon – würden von der Erdölindustrie finanziert. Die Assoziation, dass damit ihre Forschungsergebnisse den Wünschen der Geldgeber folgen, ergibt sich dann, wohl beabsichtigt, von selber. V. Rauchhaupt schreibt nämlich (Hervorhebung vom Autor):

Am selben Tag berichtete die New York Times über Dokumente, die nahelegen, dass der Klimaforscher Wei-Hock „Willie“ Soon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) mehr als 1,2 Millionen Dollar von Unternehmen bekam, die von der Nutzung fossiler Energieträger leben – und diese Einnahmequelle verheimlicht hat. Soons Forschungsarbeiten, sogar seine Aussagen vor dem amerikanischen Kongress waren in seinen Vereinbarungen mit den Geldgebern aus der Kohle- und Erdölbranche als „lieferbare Resultate“ (deliverables) bezeichnet worden.

Der Autor möchte hierzu zweierlei anmerken: das bereits genannte PIK führt auf seiner Webseite alle Geldgeber auf [3], darunter erstaunlicherweise sogar die katholische Kirche, somit also Geld aus Spenden von Gläubigen, von denen man annehmen darf, dass sie von dieser Verwendung nichts wussten und mehr an „Brot für die Welt“ dachten. Die katholische Kirche ist wohl ebenso „klimazuständig“ wie die Erdölindustrie. Zum zweiten zahlt die Kohle- und Erdölindustrie ihre Steuern und ist für Auto-, Luftverkehr und chemische Industrie unverzichtbar. Wenn grün-rote Ideologie diese Industrien im Reich des Bösen verortet, sollte sie einmal darüber nachdenken, wie sich das Leben in der Steinzeit ohne Medikamente, Zahnärzte und maschinelle Fortbewegung anfühlte.

Ob irgend etwas Substantielles an den Vorwürfen gegen Wei-Hock Soon vorliegt, kann hier natürlich nicht entschieden werden. Die Replik Soons ist dieser EIKE-News angefügt (in Englisch), vor Beweis des Gegenteils ist ihr Glauben zu schenken. Man darf freilich mit Sicherheit davon ausgehen, dass bei einem Beleg der Richtigkeit von Soons Replik keinerlei Berichtigung des Redakteurs v. Rauchhaupt in der FAZ erfolgen wird – das wäre dann wieder eine Bestätigung der Heisenberg-Regel oder vielleicht dogar Bestätigung der Bezeichnung (Lügenpresse), mit dem Dresdner Demonstranten die deutschen Medien abkanzelten.

Wir bedauern zwar den Abstieg der FAZ, lesen an Stelle der FAZ lieber GEOLITICO und informieren uns ferner fast nur noch im Internet über die Fakten. Für Zeitgenossen, die mitdenken und nicht jeden Medien-Mist, angefangen von den öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Sendern bis hin zu den schon erwähnten rot-grünen Kampfblättern, schlucken, ist dies die bessere Option. Ganz wertlos ist das Studium von FAZ, der Alpen-Prawda (Süddeutsche Zeitung) und dem ersten ideologischen Kampfblatt „Frankfurter Rundschau“ dennoch nicht. Man lernt dabei, wie weit Deutschland bereits von objektiven Medienberichten und -Analysen grüngesäubert ist. Wer noch tiefer blickt, lernt außerdem, in welche Richtung der Leser manipuliert wird, vermag also einzuschätzen, was die jeweiligen Machtelite, die steuert, was in den Printmedien stehen muss, mit uns vorhat.

Anhang Statement of Dr. Willie Soon

In recent weeks I have been the target of attacks in the press by various radical environmental and politically motivated groups. This effort should be seen for what it is: a shameless attempt to silence my scientific research and writings, and to make an example out of me as a warning to any other researcher who may dare question in the slightest their fervently held orthodoxy of anthropogenic global warming.

I am saddened and appalled by this effort, not only because of the personal hurt it causes me and my family and friends, but also because of the damage it does to the integrity of the scientific process. I am willing to debate the substance of my research and competing views of climate change with anyone, anytime, anywhere. It is a shame that those who disagree with me resolutely decline all public debate and stoop instead to underhanded and unscientific ad hominem tactics.

Let me be clear. I have never been motivated by financial gain to write any scientific paper, nor have I ever hidden grants or any other alleged conflict of interest. I have been a solar and stellar physicist at the Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics for a quarter of a century, during which time I have published numerous peer-reviewed, scholarly articles. The fact that my research has been supported in part by donations to the Smithsonian Institution from many sources, including some energy producers, has long been a matter of public record. In submitting my academic writings I have always complied with what I understood to be disclosure practices in my field generally, consistent with the level of disclosure made by many of my Smithsonian colleagues.

If the standards for disclosure are to change, then let them change evenly. If a journal that has peer-reviewed and published my work concludes that additional disclosures are appropriate, I am happy to comply. I would ask only that other authors—on all sides of the debate—are also required to make similar disclosures. And I call on the media outlets that have so quickly repeated my attackers’ accusations to similarly look into the motivations of and disclosures that may or may not have been made by their preferred, IPCC-linked scientists.

I regret deeply that the attacks on me now appear to have spilled over onto other scientists who have dared to question the degree to which human activities might be causing dangerous global warming, a topic that ought rightly be the subject of rigorous open debate, not personal attack. I similarly regret the terrible message this pillorying sends young researchers about the costs of questioning widely accepted “truths.”

Finally, I thank all my many colleagues and friends who have bravely objected to this smear campaign on my behalf and I challenge all parties involved to focus on real scientific issues for the betterment of humanity.

Quellen:

[1] IPCC Climate Change 2001, the sientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155 (hier) sowie IPCC Extremwetterbericht (2012) 

[2] FAZ vom 8.4.2007: “Wissenschaftliches Stückwerk“

[3] Sachbericht 2013 – Potsdam Institute for Climate Impact, aus dem Internet frei herunterladbar. Bericht von EIKE dazu hier

[4] Der scheidende Vorsitzende des IPCC Rachendra Pachauri sagte am 3. September 2010 in Beantwortung der Frage “Stifling politics out of science, does that make it devoid of its real social purpose?” Pachauri sagte der Times of India, (Hervorhebungen hinzugefügt) Let’s face it, we are an intergovernmental body and our strength and acceptability of what we produce is largely because we are owned by governments. If that was not the case, then we would be like any other scientific body that maybe producing first-rate reports but don’t see the light of the day because they don’t matter in policy-making. Now clearly, if it’s an inter-governmental body and we want governments’ ownership of what we produce, obviously they will give us guidance of what direction to follow, what are the questions they want answered. Unfortunately, people have completely missed the original resolution by which IPCC was set up. It clearly says that our assessment should include realistic response strategies. If that is not an assessment of policies, then what does it represent?




Der Spiegel: Zurück zum Öko-Kampfblatt

Jetzt also: „Der verheizte Planet“, Klimawandel, was sonst? Nicht mehr nur der Wald verschwindet jetzt, sondern gleich unsere ganze Lebensgrundlage, der Planet. Wenn sich nichts mehr verkauft, Angst geht immer. Da wird zum einen ein Interview mit der Globalisierungskritikerin Naomi Klein schwer in Szene gesetzt. (hier eine Rezension) Ihrer Ansicht nach hätten die Menschen ja in den 80er Jahren erkannt, dass die Welt gemeinsam gegen den Klimawandel zu Felde ziehen müsse, aber dann passierte leider etwas Schlimmes: der Zusammenbruch des Ostblocks. Und damit waren alle Anstrengungen von vornherein zum Scheitern verurteilt, meint Klein – allen Ernstes. Die Sowjetunion, die ja bekanntlich wesensmäßig auf Elektrizität basiert, und dann die DDR mit ihrer Braunkohlewirtschaft, die polnischen Stahlhütten in Oberschlesien, garantiert filterfrei – was waren das alles noch für Hoffnungsträger in Sachen Nullemission und effiziente Klimapolitik. Die sind jetzt verschwunden, und jetzt muss man wieder ganz von vorn anfangen, den Kapitalismus zu überwinden, um den überhitzten Planeten zu retten. Die Spiegel-Redakteure wollen sich das zwar nicht ganz zu eigen machen, suggerieren mit ihren Fragen aber lediglich, dass die Reihenfolge vielleicht nicht die richtige sei: Wenn man erst das Gesellschaftssystem überwinden wolle, würde ja nichts daraus, halten da die Journalisten dagegen. Klimawandel hin, Alarmismus her – dass ganz im Gegensatz zur These von Klein die Luft nach dem Crash im Osten erheblich sauberer geworden ist, daran konnte sich offenbar keine Seite mehr erinnern in dem Gespräch. Ist ja auch lange her.

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Zweierlei Maß

Seit den späten sechziger bis siebziger Jahren arbeiten weltweit interessierte Kräfte daran, den Menschen Angst vorm Klimawandel einzujagen. Das klar verfolgte Ziel dieser Leute ist, den Menschen zum Feind seiner selbst zu machen, der aber nicht nur sich selber gefährdet, sondern den ganzen „unschuldigen“ Planeten  gleich mit. Für diese Möglichkeit, die großartige  Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten – wie z.B. auch die christliche Idee von der Erbsünde- verspricht und dazu noch hoch profitable Geschäftsfelder ermöglicht, wurde die Idee vom menschgemachten Klimawandel in die Welt gesetzt. Und begeistert von all denen aufgegriffen, die schon immer wussten, dass die Menschen letztendlich nur eine Krankheit auf diesem Planeten sind. Die anderen Menschen versteht sich. 

Wissenschaft wird zu Religionsersatz

Zu diesem Zweck bediente man sich der neuen Hohen Priester der Neuzeit., die in Gestalt von „Wissenschaftlern“ daher kommen. Das war geschickt und glaubwürdig, verdanken wir doch „der Wissenschaft“ und ihrem Ableger „der Technik“, bis dahin ungeahnten Wohlstand. Ihre Mitglieder hatten und haben daher eine hohe Reputation, galten und gelten als weitestgehend unbestechlich weil nur der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet und deswegen als besonders ehrlich und glaubwürdig. Dass Mitglieder auch dieser Profession, ganz profanen Ideen, Sehnsüchten und  Begehrlichkeiten und sonstigen weniger hehren Neigungen unterworfen sind wie alle anderen Menschen auch, hat sich bis heute bei der Masse der Bevölkerung nicht herumgesprochen.  Wenn in einem Medium steht, was „Wissenschaftler“ sagen, warnen, oder schlicht herausgefunden haben, dann ist das für die meisten Mitbürger sakrosankt.

Erster Versuch- eine neue Eiszeit kommt, dann, die Erde wird zu warm

Diese Situation machten sich die Strippenzieher der neuen Erbsünde vom menschgemachten Klimawandel geschickt zu nutze. Nicht ohne zuerst ein paar Fehlversuche (wie das Verkünden einer neuen Eiszeit, hier eine sehenswerte Dokumentation dazu) gestartet zu haben, die aber schnell – und ohne große Glaubwürdigkeitsverluste – korrigiert werden konnten.

Den Anfang machte der Club of Rome [1] indem er kurzerhand die Menschheit selbst zu Feinden ihrer selbst erklärte.

„Auf der Suche nach einem neuen Feind, der uns vereint, kamen wir auf die Idee, dass sich dazu die Umweltverschmutzung, die Gefahr globaler Erwärmung, Wasserknappheit, Hunger und dergleichen gut eignen würden…. Alle diese Gefahren werden durch menschliches Eingreifen verursacht…Der wirkliche Feind wäre dann die Menschheit selbst….“[2]

Und diese Idee – insbesondere die von der Gefahr globaler Erwärmung- fiel auf sehr fruchtbaren Boden.

Doch zunächst fing die Geschichte anders an. Es sollte zunächst mal eine neue kleine Eiszeit drohen.  War man zuerst noch bemüht diese als unabwendbar und vor allem menschgenacht darzustellen, setzte sich kurze Zeit später die Erwärmungsfraktion durch  und warnte und drohte vor einer alles in Gefahr bringenden menschgemachten globalen Erwärmung.

Was passierte wann? Klima ist Nebensache

Zum besseren Verständnis deshalb hier ein kurzer Abriss (bei weitem nicht vollständig) der Ereignisse,  die in immer kürzerer Folge  – „wissenschaftlich“ begründet- in die mediale und politische Welt  gepresst wurden.

1972 erläuterte Club of Rome „Auf der Suche nach einem neuen Feind, der uns vereint, kamen wir auf die Idee, dass sich dazu die Umweltverschmutzung, die Gefahr globaler Erwärmung, Wasserknappheit, Hunger und dergleichen gut eignen würden…. Alle diese Gefahren werden durch menschliches Eingreifen verursacht…Der wirkliche Feind wäre dann die Menschheit selbst….“ (2)

1976 Beginn der globalen Erwärmung (nach HadCrut Daten)

1978 USA Präsident Jimmy Carter beauftragt den Physiker Tom Schilling via NAS Argumente für eine globale gefährliche Erwärmung dank des „Carbon Dioxide Problems“ zu finden. Der wendet sich an das IIASA [3]

1982 IIASA Laxenburg startet erste Klimakonferenz

1986 Spiegelartikel mit Kölner Dom unter Wasser

1988 IPCC Gründung

1990 IPCC FAR

1992 Rio Erdgipfel

1996 Ende der Erwärmung (Sat Messung)

1997 Im Dezember wird das Kyotoprotokoll verabschiedet

Dabei fällt auf, dass eine Tatsache völlig außen vor blieb. Nämlich die Definition des statistischen Kunstbegriffes „Klima“. Die Klimatologen  sprechen dann vom „Klima“, wenn es  sich um statistisch-mathematisch verdichtete, überdies lokale Wetterdaten, über sehr lange Zeiträume, handelt. Am Besten mindestens 50, besser 100 Jahre. Erst dann, so die Überzeugung, können evtl. langfristige Änderungen der lokalen Wettermuster festgestellt werden. Änderungen, die man dann lokalen Klimawandel nennen könnte. (Sie merken, die Betonung liegt auch noch auf dem Wörtchen „lokal“; ein Weltklima gibt es nicht). Doch da diese langen Zeiträume die Beobachtungsspanne einzelner Personen im allgemeinen weit übersteigen, einigte man sich bei der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) auf eine Zeitspanne von mindestens 30 Jahren. Eine Klimaperiode soll also mindestens 30 Jahre dauern.

Und nun schauen Sie sich mal die Zeittafel oben darauf hin an.

Mit der Rettung des „Weltklimas“ hatte die ganze Kampagne von Anfang an nichts zu tun

Nur ca. 4 Jahre nach der Idee des Club of Rome, nämlich um 1976, begann eine Trendwende zu wärmeren Temperaturen hin. Zumindest zeigten das die heutigen Temperatur-Zeitreihen, die aber erst viel später zusammengestellt wurden.

Und bereits 6 Jahre später – aber immer noch ohne jede Kenntnis der realen Verhältnisse- beauftragte der damalige US Präsident Jimmy Carter (Großer Umweltbewegter, in seiner Regierungszeit wurde das Werk „Global 2000“ geschrieben, dass die Erkenntnisse des Club of Rome in politische Handlungsanweisungen umzusetzen versuchte. Ein Werk das heute mit gutem Grund völlig vergessen  ist, aber die Grundlage für die milliardenschwere staatlich hoch subventionierte Ökoindustrie legte) das Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften NAS in den USA Tom Schilling eine Strategie gegen die bereits jetzt schon als gefährlich eingestufte Erwärmung, dank des „Carbon Dioxide Problems“ zu entwickeln.

Die geringe Erhöhung der globalen Mitteltemperatur war gerade mal zwei Jahre jung. Doch selbst das wusste man zu der Zeit noch nicht, denn die Auswertung globaler Temperaturdaten aus Wetterstationen begann erst gegen Ende der 70er Jahre [4]. Was man aber „wusste“, besser zu wissen glaubte,  war,

….dass zusätzliches CO2 in der Atmosphäre zur Erwärmung führen würde

…und diese gefährlich wäre für Mensch und Umwelt und der Mensch daran schuld sei.

Und nach dieser, bis heute durch keinerlei Beobachtung gestützter Hypothese,  wurde, insbesondere politisch, unter Einsatz schwer aktiver „Wissenschaftler“ weiter so verfahren.

Das neue Glaubensbekenntnis: Der Mensch ist schuld am Klima

Das neue Glaubensbekenntnis war geschaffen. Der Mensch (gemeint war aber allein der weiße, westliche Mensch) ist die große Gefahr, der durch seinen Wohlstand den Rest der Welt aufs höchste  gefährdet.

Einer der lautesten hierzulande war übrigens der Hamburger Meteorologie Professor Hartmut Grassl, zu dessen Ehren anlässlich seines 75. Geburtstages die üblichen Nutznießer und Verdächtigen am 18. März in Hamburg ein Symposium [5] abhalten. Natürlich voll gepackt mit Warnungen und Alarmmeldungen.

Zurück zu Tom Schilling. Der wandte sich sogleich an das als Ost-West- Krisenvermeidungsinstitut gegründete Internationale Institut für angewandte Systemanalyse IIASA im österreichischen Laxenburg. Die hatten sich schon sehr früh mit der Grundidee von der menschlichen Schuld angefreundet und begannen unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit, die nur behauptete Gefahr der human induzierten globalen Erwärmung zu „erforschen“[6].

Und sie organisierten nach gründlicher Vorbereitung und nur sechs Jahre nach Beginn der Minierwärmung, die aber immer noch keiner berechnet hatte, also auf reine Anweisung hin, im Jahre 1982 (± 1 Jahr, genauer ließ sich das so schnell nicht feststellen) den ersten internationalen Klimakongress. Der Vorläufer aller späteren internationalen jährlichen Kongresse von UNFCC, und WMO, die IPCC Kongresse.

Die Klimakongresseritis nahm Fahrt auf

Immer noch war nichts beobachtet oder gar bewiesen worden, aber die Sache nahm politisch und medial weiter Fahrt auf. Nur 10 Jahre später, also immer noch weit entfernt vom Erreichen irgendeiner Klimareferenzperiode, erfand die damals noch ehrwürdige Deutsche Physikalische Gesellschaft  DPG den Begriff von der „Klimakatstrophe“ und der Spiegel –sich selbst bezeichnend, als das Sturmgeschütz der Demokratie- griff dies begierig auf und   lancierte im August 1986 seinen legendären Titel „Die Klimakatastrophe“ mit dem Kölner Dom unter Wasser.

Abb. 1 Spiegeltitel von 1986 – Kölner Dom unter Wasser

Ein Titel über den Augstein-Freund und Zeitzeuge Hartmut Bachmann berichtet[7]:

„Von wahrheitsgetreuer Berichterstattung bezüglich der Klimaänderung konnte ab 11. August 1986, dem Tage als Rudolf Augstein mittels seines ‚DER SPIEGEL‘ den Kölner Dom in der Nordsee ersäufte nicht mehr reden. Nach diesem Bericht damals schwante mir Böses. Anfang September 1986 rief ich ihn in Hamburg aus Kissimmee (Florida) aus meinem Büro an.

Folgenden Dialog habe ich fixiert:

>Was hast Du Dir denn dabei gedacht?

< >Wobei gedacht?<

>Na beim Ersäufen des Kölner Doms.<

>Aufwecken, munter machen.<

>Und Angst machen< antwortete ich.

>Ohne Angst der Massen gibt es keine Bewegung der Massen.<

Ich antwortete: >Deine Aktion wird Folgen haben.<

Augstein: >Hoffentlich. Wenn Du was für mich hast, ruf durch.<“ (DILLENBERG 2008)

Die „Klimakatastrophe“ wird organisatorisch zur Dauerveranstaltung umgebaut

Nur weitere zwei Jahre später wurde auf Betreiben div. Gruppen, aber insbesondere der Amerikaner und Briten von WMO und UNEP (United Nations Environment Programme) das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hierzulande „veredelnd“ Weltklimarat genannt, gegründet. Im selben Jahr überzeugte -am heißesten Tag des Jahres und bei abgeschalteten Klimaanlagen- der Senator der Demokraten Al Gore mit Hilfe seines ebenfalls den Demokraten angehörenden Senator Kollegen Tim Wirth  und mittels des Physikers und Klimaaktivisten Jim Hansen den US Senat, dass die gefährliche Erderwärmung unmittelbar bevorstehe. Tom Wirth gab danach seiner Überzeugung wie folgt Ausdruck:

„Wir haben das Treibhausthema zu nutzen. Auch wenn die Treibhaustheorie falsch sein sollte, tun wir das Richtige im Hinblick auf Wirtschafts- und Umweltpolitik.“[8]

Doch noch immer war keine klimarelevante Zeitspanne vergangen. Aber die Lawine begann sich wie gewünscht machtvoll in Bewegung zu setzen.

Der erste IPCC Bericht FAR gibt noch Entwarnung

Mit Vorlage des ersten Berichtes des IPCC (First Assessment Report FAR) im Jahre 1990 schien dann erst mal die Luft raus, denn unter der Leitung des ehrlichen Klimatologen und Begründers der Climate Research Unit an der Universität vom East Anglia (CRU) Hubert Lamb stellte der Bericht lakonisch fest, dass menschliches Einwirken auf das Klima beim besten Willen nicht feststellbar sei.

Doch da hatten die damals beteiligten Wissenschaftler die Rechnung ohne den Wirt – in diesem Fall der Politik- gemacht. Wer zahlt schafft an, hieß und heißt das Motto. Denn die Politik war sich schon lange bewusst, dass der Glaube an den menschgemachten Klimawandel als Teil einer weltweiten Umweltbewegung viel zu wertvoll war, um ihn einfach wieder zu den Akten zu legen. Deshalb suchte man sich weltbekannte ideologisch gefestigte Spezialisten, die die Sache in die Hand nehmen sollten.

Der kanadische Öl-Multimillionär Maurice Strong erwies sich als ideale Besetzung dafür. Er wurde damals vom UN Generalsekretär Kofi Anan beauftragt im Jahre 1992 die Umweltkonferenz von Rio zu organisieren. Das tat er und wurde zur Belohnung deren Generalsekretär. Derselbe Maurice Strong, der von sich sagte: „[I am] a socialist in ideology, a capitalist in methodology.“[9].

Die Rio Konferenz (Earth Summit) bringt 1992 den Durchbruch

Strong war zuvor über halbstaatliche Energiefirmen zum vielfachen Millionär geworden, stand lange Zeit dem UNO-Umweltprogramm (UNEP) vor, organisierte dann den ersten UNO-Earthday 1972. Er warnte als einer der Ersten vor der Klimaerwärmung und leitete die Umorganisation der UNO. Er musste wegen Betrügereien im Zusammenhang mit dem Food-for-Oil Progamm der UNO zur Vorbereitung der Eroberung des Irak zurücktreten. Und im Mai 1990 im Interview mit  Daniel Wood im West Magazine (Kanada) stellte er unverblümt seine Überzeugung fest:

“Der einzige Weg, um den Planeten vor der Zerstörung zu retten, ist der Kollaps der industriellen Zivilisation. Haben wir nicht die Verantwortung, dass es dazu auch kommt?“

Dieser Maurice Strong leitete nun die Organisation der Rio Konferenz 1992 entsprechend. Einer Konferenz, von der die damalige Chefin der Sozialistischen Internationale Gro Harlem Brundland später zu Protokoll gab: Sie definiere im Wesentlichen die Ziele der sozialistischen Internationale.“

Und diese Konferenz brachte jetzt das lange ersehnte und von starken Kräften herbeigeführte Momentum. Aber noch immer war keine klimarelevante Zeit verstrichen, obwohl Jim Hansen dem Senat 1988 erste Trendberechnungen der globalen Mitteltemperatur vorlegte[10]., die aber auch nach damaliger Einschätzung wissenschaftlich fragwürdig, ja unhaltbar waren.

Klimarelavante Zeiträume waren immer noch nicht verstrichen. Fakten wurden weiterhin ignoriert.

Die geringe Erwärmung seit 1976 währte ja nun mal gerade 16 Jahre. Und sie wurde auch nur von den terrestrischen Messstationen ermittelt. Die sehr viel genaueren Messungen der Satelliten, die seit 1979 die Erde umkreisen, zeigten diese Erwärmung nicht, ebenso wenig wie die Millionen von Radioballonsmessungen die seit Mitte der fünfziger Jahr täglich aufgelassen wurden.

Doch das bedeutete alles nichts – der Zug war in Fahrt gebracht worden, Fakten interessierten nun überhaupt nicht mehr. Angela Merkel bestand als frisch gekürte deutsche Umweltministerin ihre Feuertaufe in Rio und erkannte mit vielen Gleichgesinnten die einmalige Chance die Menschheit insgesamt und die Deutschen insbesondere, über die Angst vor der Klimakatastrophe zu kujonieren, dann zu drangsalieren und schließlich abzukassieren. Und das alles würden die so Drangsalierten auch noch freiwillig mit sich geschehen lassen! Jedenfalls weite Teilen der Bevölkerung. Wer will denn nicht, mit kleinem Einsatz -so wurde versprochen- und vom Sofa aus die Welt retten helfen? Fast alle wollten. Was will man als Politiker mehr?

Doch noch immer war keine klimarelevante Zeit verstrichen, als die Erwärmung sich bereits 1996 bis 1997 ihrem Ende zuneigte.

Abb. 2: Trendverlauf der globalen Mitteltemperatur nach HADCRUT. Quelle Wood for Trees.

Abb. 3: Trendverlauf der globalen Mitteltemperatur nach Satellit Auswertung RSS.


Und dann – im Dezember 1997-  verabschiedete man das Kyotoprotokoll.

Der erste internationale Vertrag, der die Emissionen der als „Treibhausgase“ und „Klimakiller“ bezeichneten Spurengase CO2, Methan etc. um geringe 5 % verringern sollte. Obwohl inzwischen rd. 195 Nationen dem Kyoto Protokoll beitraten, kann man getrost von seinem furiosen Scheitern sprechen, denn niemand dachte wirklich daran, und wusste auch nicht wie- ohne den Kollaps der eigenen Wirtschaft zu riskieren- man die Emissionen senken sollte. Sie stiegen jedenfalls seitdem kräftig an. Nur die globale  Mitteltemperatur weigerte sich plötzlich weiter mit zu tun. Sie stagnierte. Und das bis heute.

Es wird später mal als Treppenwitz der Geschichte eingehen, dass die Erwärmung – jedenfalls dann wenn man den Satellitenmessungen glaubt- im Jahr des Beschlusses des Kyotoprotokolls im Jahre 1997, zu Ende ging. Seit dieser Zeit ist der Trend der globalen Mitteltemperatur flach, der Anstieg Null. Und das seit mehr als 18 Jahren!

Doch – wie das mit Religionen so ist- der Glaube an die menschgemachten Klimawandel hatte sich schon lange von den Tatsachen gelöst. Immer unverblümter werden daher auch die öffentlichen Verlautbarungen der Klimaoffiziellen ebenso wie die ihrer Stichwortgeber, dass es allein um den Umbau der Gesellschaft, weg vom Kapitalismus hin zum Sozialismus, geht. Kürzlich  formulierte das die Generalsekretärin der UNFCC in Vorbereitung des Pariser IPCC Gipfels Christina Figueres so.

Abb. 4: Die Generalsekretärin die Costa Ricanische Millionärstochter Christiana Figueres bei ihrer denkwürdigen Pressekonferenz anlässlich des DAVOSER Wirtschaftsgipfels. Weitere Details zu ihren und der UN Pläne hier

Zu lukrativ -in jeder Hinsicht- sind die Möglichkeiten, die diese moderne Religion ihren Befürwortern und Nutznießern bietet. Dagegen sind die Erträge in Bezug auf Herrschaft und Geld z.B. der katholischen Kirche klein. Und allein deswegen wird das Hohelied von der menschgemachten globalen Erwärmung noch lange gesungen werden. Dass hier – wie so oft in der Politik-  mit zweierlei Maß gemessen wird, weil Pseudo-Wissenschaft weiter als Religionsersatz herhalten kann, stört im Grunde niemanden.

Nachtrag: IPCC Boss Pachauri zurückgetreten

Soeben erreicht mich die Nachricht, dass der inzwischen 75jährige langjährige IPCC Chef Dr. Ing. Rachendra Pachauri wegen gegen ihn erhobener Vorwürfe wegen sexueller Belästigung einer Untergebenen von seinem Posten als IPCC Chef zurückgetreten ist. In seinem Rücktrittsschreiben formuliert er sein Glaubensbekenntnis

Aus Pachauris Rücktritts Brief über Religion :

“ Für mich ist der Schutz des Planeten Erde , das Überleben aller Arten und Nachhaltigkeit unserer Ökosysteme mehr als eine Mission. Es ist meine Religion und mein Dharma (*). „

* Was den Klima-Religiösen nicht daran hinderte auf dem viele Hektar großen öffentlichen Gelände, das seinem TERI Institut vom indischen Staat zur Verfügung gestellt worden war, einen privaten 9 Loch Golfplatz anzulegen, mit einem täglichen Wasserverbrauch von über 1 Mio l. weitere Details hier

Die IPCC Kritikerin und Journalistin Donna Laframboise antwortet auf dieses Bekenntnis:

Ja , das IPCC -, von dem uns gesagt  wird, wir sollen es ernst zu nehmen, weil es ein wissenschaftliches Gremium besetzt mit Wissenschaftlern als Gutachter ist- wurde in der Tat von einem Umweltschützer auf einer Mission geleitet. Von jemanden, für den der Schutz des Planeten eine religiöse Berufung ist. “ (11)

Mehr dazu in diesem Artikel

w.z.b.w.


[1] Lister der Mitglieder http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mitglieder_des_Club_of_Rome

[2] zitiert aus King & Schneider, 1991

[3]  http://www.iiasa.ac.at/web/home/about/achievments/scientificachievementsandpolicyimpact/From-Ice-Age-to-Heat-Wave.en.html

[4] Aus Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Instrumental_temperature_record There are three main datasets showing analyses of global temperatures, all developed since the late 1970s: the HadCRUT analysis is compiled in a collaboration between the University of East Anglia’s Climatic Research Unit and the Hadley Centre for Climate Prediction and Research,[6][7], independent analyses largely based on the same raw data are produced using different levels of interpolation by the Goddard Institute for Space Studies and by the National Climatic Data Center.[7] These datasets are updated on a monthly basis and are generally in close agreement.

[5] Details dazu hier: http://klima-wandel.vdw-ev.de/

[6] Eine Zusammenfassung der Aktivitäten der IIASA zum Klimawandel findet sich hier: http://www.iiasa.ac.at/web/home/about/achievments/scientificachievementsandpolicyimpact/From-Ice-Age-to-Heat-Wave.en.html

[7] Details hier Die Entstehung des Weltklimarates IPCC; www.iavg.org/iavg035.pdf / Stand: 03.01.2009

[8] (Timothy Wirth zitiert in Michael Fumento „Science under Siege“ – Belagerte Wissenschaft)

[9] Maurice Strong as quoted in Macleans Magazine

[10] Details dazu hier: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/jim-hansens-99-sicherheit-zur-globalen-erwaermung-ist-nicht-haltbar/

(11) hier der Originaltext

Pachauri’s resignation letter on religion: ‚For me the protection of Planet Earth, the survival of all species and sustainability of our ecosystems is more than a mission. It is my religion and my dharma.‘ 

UN IPCC critic Journalist Donna Laframboise responds: ‚Yes, the IPCC – which we’re told to take seriously because it is a scientific body producing scientific reports – has, in fact, been led by an environmentalist on a mission. By someone for whom protecting the planet is a religious calling.‘




„Killer-Strom“: Die Fledermaus-Vernichter – Die Windkraftanlagen sind Todesmaschinen für die Vogelwelt

Die Tier- und Vogelschützer haben gewarnt. In Medienberichten kamen sie zwar zu Wort, aber nur gelegentlich und vergeblich. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) pflegt das Problem zu verharmlosen, Strom aus Wind ist ihm wichtiger als Naturschutz. Doch ein kurioses Ereignis im Raum Lübeck bringt zumindest das Fledermaussterben wieder in öffentliche Wahrnehmung.

Tempo 70 für den Fledermausschutz

Von Lübeck in Richtung Ratzeburg/Mölln ist eine Umgehungsstraße fertig geworden, die neue B 207. Sie entlastet die Ortschaften Groß Grönau, Groß Sarau und Pogeez vom Durchgangsverkehr, der sich hier nur mit 50 Stundenkilometern bewegen darf. Doch auf einem längeren Streckenabschnitt der neuen Bundesstraße fällt auf, dass man dort nicht 100 fahren darf, sondern nur 70. Wie das? Eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion in Kiel brachte es ans Licht: Die Geschwindigkeitsbegrenzung soll die Fledermäuse schützen. So jedenfalls lautet die Antwort des Verkehrsministeriums. Im Amtsdeutsch: Die Tempobegrenzung diene ausschließlich „zur weitgehenden Vermeidung von Kollisionen mit Individuen der vorkommenden Fledermauspopulation“.

Wieso auf einer nagelneuen Umgehungsstraße langsamer fahren?

Die regionale Tageszeitung „Lübecker Nachrichten“ berichtete darüber in ihrer Ausgabe vom 12. Februar und zitierte den FDP-Landtagsabgeordneten Christopher Vogt: Der Neubau der B 207 zwischen Pogeez und Lübeck sei ja grundsätzlich ein sinnvolles Projekt, „aber es ist doch niemandem zu vermitteln, dass eine Bundesstraße für fast 46 Millionen Euro aus drei Orten herausverlegt wird und man dann auf der neugebauten Strecke deutlich langsamer fahren muss als auf jeder gewöhnlichen Kreisstraße“. Ferner ist in dem Blatt zu lesen: „Auch viel weiter nördlich auf der B207, bei Heiligenhafen, sollen im Zuge des vierspurigen Ausbaus hohe Schutzwände für Fledermäuse gebaut und das Tempo gedrosselt werden. In der Nähe eines Fledermausquartiers in Mönchneversdorf wird auf einer Landesstraße monatsweise das Tempo begrenzt.“ Vom Verkehrsminister Reinhard Meyer erfährt man, spezielle Fledermaus-Warnschilder habe man nicht aufstellen können, weil es solche Schilder laut Straßenverkehrsordnung gar nicht gebe. Außerdem sei der Fledermausschutz schon lange ein Thema bei Baumaßnahmen im Land. Eine Schutzzone für Fledermäuse habe Meyer für die A20 bei Bad Segeberg ebenfalls schon in die Debatte gebracht.

Fledermausschutz vor Autos, aber nicht vor Windkraftanlagen?

Sonderbar, sonderbar. Zwar nimmt man wohlgefällig zur Kenntnis, dass den Tieren durch unliebsame Zusammenstöße mit dem einen oder anderen Auto kein Leid geschehen soll. Aber wer schützt die Fledermäuse vor den rotierenden Blättern der vielen, vielen Windkraftanlagen? Schleswig-Holstein ist voll davon, rund 2.400 stehen dort. Im ganzen Bundesgebiet sind es über 24.000. Es ehrt die „Lübecker Nachrichten“, dass sie, der journalistischen Tugend folgend, auf der gleichen Seite ihrer Ausgabe darüber informierten, wie viele Fledermäuse durch die Windkraftanlagen zu Tode kommen („Windräder als Todesfalle“). Das Blatt schreibt:

Windkraftanlagen werden für Fledermäuse immer mehr zur Todesfalle

„Windräder werden immer mehr zur Todesfalle für Fledermäuse, sagen Berliner Forscher um den Biologen Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Allein in Deutschland würden pro Jahr mehr als 250.000 Tiere umkommen, weil die Anlagen ohne Rücksicht auf den Naturschutz betrieben werden, schreiben sie im Fachblatt ‚European Journal of Wildlife Research‘. Die Forscher haben verschiedene Studien gesichtet. Deren Schätzungen, wie viele Fledermäuse im Jahr umkommen, reichen von unter 100.000 bis über 400.000. Tatsächlich könnten es noch mehr Fledermäuse sein, weil sich die Studien bislang nur auf Suchaktionen unterhalb von Windrädern stützen. Dort würden Forscher aber nur Tiere finden, die sofort umkommen, weil sie Knochenbrüche erlitten haben oder erschlagen wurden. In anderen Fällen zerreißen innere Organe durch die großen Luftdruckänderungen. Experten sprechen vom Barotrauma.“

Sie drehen sich friedlich langsam und sind in Wahrheit sehr schnell

Zwar drehen sich die Rotorblätter aus der Ferne gesehen nur langsam und friedlich. Aber, so schreibt der Biologe Dr. Friedrich Buer: „Tatsächlich fegen die Spitzen der Rotorblätter schon bei mäßigem Wind mit 170 Stundenkilometern durch die Luft, und laut Informationstafel am Schellenberg bei Neustadt a. d. Aisch liegt die Spitzengeschwindigkeit bei 272,3 Stundenkilometer. Neuere Anlagen erreichen gar 300 bis 400 Stundenkilometer. Kommt ein Vogel oder eine Fledermaus auch nur in die Nähe des Rotorblatts, saugt sie der Unterdruck unweigerlich gegen das Rotorblatt und es ist um sie geschehen. Dieser Unterdruck baut sich immer dann auf, wenn der Wind langsamer wird und sich das Rotorblatt wegen seines hohen Trägheitsmoments nur verzögert verlangsamen kann. Da der Wind ständig wechselt, wechseln auch der Unterdruck und der resultierende Sog ständig. Verstärkt werden die Druckschwankungen und der Sog durch den Turmschatten‐Effekt, weil immer dann, wenn ein Rotorblatt hinter dem Turm vorbei saust, es durch den Windschatten muss, den der Turm erzeugt.“

Warum man die toten Tiere kaum findet

Das schrieb Buer im Oktober 2011, und die Frage „Aber warum findet man praktisch nie die Opfer?“ beantwortet er so: „Das liegt einmal daran, dass sie nur ausnahmsweise direkt unter das Windrad fallen, sondern von ihm aus einer Höhe von bis zu 180 Metern mit Geschwindigkeiten zwischen 100 und 270 Stundenkilometern und mehr weit weggeschleudert werden und zwar bei Kollisionen oberhalb der Rotornabe nach der einen Seite und unterhalb der Rotornabe nach der anderen Seite. Außerdem werden sie je nach Windrichtung in andere Richtungen geschleudert. So werden die Opfer durch die Rotoren auf einer riesigen Kreisfläche von mehreren Hektar verteilt und sind kaum zu finden. Bei noch höheren Windrädern wird die Suche praktisch aussichtslos, erst recht im Wald oder auf gar auf See.“

Wo bleibt der Aufschrei der Naturschutzverbände?

Es fällt auf, dass sich die Naturschutzverbände weder für die Fledermäuse noch für die Vogelwelt ins Zeug legen, um sie vor dem Massensterben zu bewahren. Ihr Aufschrei und ständiges Mahnen bleiben aus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beispielsweise pflegt das Problem zu verharmlosen, Strom aus Wind („Ökostrom“) ist ihm offensichtlich wichtiger als Naturschutz. Arm in Arm mit dem Bundesverband Windenergie setzte er sich sogar dafür ein, die „Ausbaupotentiale der Windenergie an Land stärker zu nutzen“. So zum Beispiel in der Pressemitteilung vom 23. Juni 2011.

Der BUND will Vögel vor den Landwirten retten, aber nicht vor der Windindustrie

Wohl warnt der BUND vor einem „Vogelsterben“, wie man auf seiner Web-Seite nach einigem Suchen finden kann, aber nur vor einem Sterben der Vögel, dass durch den immer noch zu hohen Pestizideinsatz in der Landwirtschaft ausgelöst wird (so unter dem Datum 7. Januar 2013). Allein um die „Folgen der industriellen Landwirtschaft“ geht es ihm, nicht um die Folgen der industriellen Windkraftanlagen (so in der Publikation „Vögel retten“ vom 18. Mai 2012). Künftig müsse dem Arten- und Flächenschutz mehr Gewicht beigemessen werden. Welche Verlogenheit.

Bild 1: Immer wieder gern gezeigt. Vogel von Öl befallen

Bild 2: Selten gezeigt: Vogel (einer von jährlich hunderttausenden) von WKA zerhackt. Alle Bilder der Doku von BOB HOYE „CURIOSITIES“ entnommen (s. Anhang)

Verlogen unter den Teppich gekehrt

Diese Verlogenheit kommt auch in der Antwort des Verbandes an einen Leser seines „BUNDmagazin“ zum Ausdruck. BUND-Mitglied H. Hackl hatte sich beklagt: „Warum schreiben Sie nichts von den Abertausenden von Fledermäusen, die zum Beispiel durch Windräder umkommen?“ Die Antwort des Verbandes: „Sie haben natürlich recht: An sich sinnvolle Ziele (wie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien) haben mitunter unerwünschte Nebenwirkungen, die wir mitnichten unter den Teppich kehren wollen. Wenn der BUND Partei nimmt (wie im aktuellen ‚BUNDmagazin‘), dann immer nur im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes.“ Tatsache ist, dass er sie doch unter den Teppich kehrt. Fledermäuse und Vögel vor dem Sterben durch Windkraftanlagen zu bewahren, gilt dem BUND offenbar nicht als Umwelt- und Artenschutz, das scheint für ihn eine andere Art von Schutz zu sein.

Was ein „BUNDmagazin“-Leser dem BUND vorwirft

Die beiden Leser des „BUNDmagazin“ Hans und Waltraud König hielten dem Verband dies vor (Leserbriefe der Ausgabe 3/2012): „Einige Einschätzungen im Beitrag ‚Gutteil der Energiewende’ können nicht unwidersprochen bleiben.

Erstens: Der Autor behauptet, dass an einem Windrad in 35 Jahren nur ein Rotmilan verunglücke. Sehr schön. Rechnet man das auf die zitierten 20.000 Windkraftanlagen hoch, ergibt sich eine Summe von 571 toten Milanen pro Jahr. Dies verschweigt der energiepolitische Sprecher.

Zweitens: Außerdem ignoriert er die von Experten geschätzten circa 220.000 Fledermausopfer pro Jahr an Windrädern.

Drittens: Dass die Gutachten von den Betreibern bezahlt werden und entsprechend ausfallen, ist ihm anscheinend auch nicht bekannt, sonst würde er die regelmäßigen Untersuchungen nicht so positiv darstellen.

Viertens: Dass Repowering den Fledermausschlag reduziert, ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen ebenfalls falsch.

Fünftens: Windkraftanlagen in FFH-Gebieten toleriert der BUND, wenn sie den Schutzzweck nicht gefährden. Auch hier beurteilen dies die von den Betreibern beauftragten Gutachter.

Wir empfinden die Aussagen von Werner Neumann als bewusste Verharmlosung und gezielte Manipulation der BUND-Mitglieder. Der BUND macht sich damit – nicht zum ersten Mal – zum Handlanger einer Windenergielobby, die unter dem Deckmantel der Energiewende ungehemmt Natur zerstört. Dem BUND ist zu empfehlen, das ‚N‘ aus seinem Namen zu streichen.“

Windstrom ist in Wahrheit Vogelkiller-Strom

Das führt zu der Frage, die auf der Hand liegt: Aber warum laufen die Natur- und Umweltschutzverbände nicht Sturm gegen Windräder? Warum preisen sie sogar die Wälder als neue Standorte? Friedrich Buer hat darauf diese Antwort (2011): „Diese Verbände stecken in einer Zwickmühle. Jahrelang haben sie die Angst vor der angeblich drohenden Klimakatastrophe geschürt und als Rettungsschirm alternative Energiequellen wie Windräder gefordert. Jetzt zeigt sich: Vögel und Fledermäuse werden durch die Aktivitäten der Verbände nicht geschützt, sondern erschlagen. Windstrom ist in Wahrheit Vogelkiller-Strom. Und zu allem Überfluss wurde es in den letzten zehn Jahren kühler statt wärmer, und das bei weiter steigenden CO2-Emissionen.“

Die Naturschutz-Funktionäre in der Klemme

„Das ist die Zwickmühle, in der vor allem die Spitzenfunktionäre stecken und von der die vielen gutgläubigen Mitglieder der Natur- und Umweltschutzverbände kaum etwas erfahren. Die Funktionäre müssten ihren Irrtum zugeben, aber dann wäre ihre Glaubwürdigkeit dahin, zumal sie mit dem ausufernden Maisanbau für Biogas, der den Artenschwund in Deutschland beschleunigt und den Hunger in der Dritten Welt verschlimmert, noch eine weitere Fehlentwicklung zu verantworten haben. Auch hat sich herumgesprochen, dass wenige Finanzkräftige an den ‚Bürgerwindrädern‘ verdienen und sich als ökologisch vorbildlich feiern lassen und bei den anderen per Stromrechnung kassieren.“ Eine Frage, die Buer nicht aufgreift, ist die, ob das Schweigen der Naturschutzfunktionäre erkauft ist.

Auch bei Windkraft in Wäldern spielen die Funktionäre mit

Buer weiter: „Auch wehren sich immer mehr Bürger, denn niemand will ein Windrad vor seiner Haustür haben. Also müssen die Wälder als Standorte für diese Industrieanlagen her, weil da keiner wohnt und Wälder oft dem Staat gehören, über den die Windrad-Politiker nach Belieben verfügen können. Und wieder machen die Spitzenfunktionäre der Natur- und Umweltschutzverbände widerspruchslos mit und applaudieren sogar.“

Dringend empfohlen: Nachtruhe für Windkraftanlagen

Zurück nach Lübeck und zur Tempobegrenzung von 70 Stundenkilometern auf jenem Teil der neuen B 207. Wie wäre es mit dieser Lösung? Bekanntlich pflegen Fledermäuse tagsüber der Nachtruhe und sind nur in der Abenddämmerung und des Nachts aktiv, um nach Essbarem zu jagen. Folglich sollten die Temposchilder mit dem Zusatz versehen werden: „Nur in der Abenddämmerung und nachts“. Dann können die Autos tagsüber 100 fahren. Aber weit bedrohlicher als die Autos sind die Windkraftanlagen für die Fledermäuse. Daher die dringende Empfehlung: Vor allem für sie muss es von sofort an heißen: Absolute Nachtruhe! Abschalten!

Übernommen vom KPKrauses Blog 

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Fracking und die Öffentlich-rechtlichen: Erst diffamieren dann leise verdrücken

Hier der Link zur Einleitung. Angeblich reagierte der Programmbeirat auf einen FAZ-Artikel, der die reißerische Ankündigung des “Kampagnenjournalismus”-Films auf Arte noch im August 2014, deutlich kritisierte. Doch die Entscheidung der öffentlich-rechtlichen Sender kommt vier Jahre zu spät.

Denn bereits spätestens seit Mai 2011 ist bekannt, dass der “Gasland”-Filmemacher Josh Fox bewusst unwahre Aussagen/Darstellungen in sein Machwerk integriert hat. Das hat der investigative Journalist Phelim McAleer herausgefunden, indem er bei einer Veranstaltung Josh Fox unbequeme Fragen stellte. Im Verlauf der Befragung musste dann Fox eingestehen, dass ihm bekannt war, dass lange vor Fracarbeiten Methan im Grundwasser enthalten war und somit das Phänomen der entflammbaren Wasserhähne altbekannt ist (YouTube-Video “Gasland director hides full facts“).

Auf diesen Sachverhalt wurde in Forenbeiträgen bei Arte und 3sat teilweise noch vor der Ausstrahlung mehrfach hingewiesen, jedoch wurden diese Hinweise konsequent ignoriert. Dieses Ignorieren hatte fatale Folgen, denn das in “Gasland” Dargestellte und Behauptete wurde von zahlreichen Mitbürgern unkritisch als der Realität entsprechend angenommen.

Das hatte zur Folge, dass die ungefähr zum Jahreswechsel 2010/2011 angelaufene und im wesentlichen auf emotionaler Ebene geführte Debatte um die auch in Deutschland seit Jahrzehnten etablierte Technologie des Hydraulic “Fracking” Fracturing verschärft wurde. Ich bin sogar überzeugt davon, dass es ohne diesen Film, an dem quasi nichts Wahres dran ist (siehe “Fracking in den USA – ‘Gasland’ und die Fakten”  hier ScienceSkeptical), es dies Debatte nicht gegeben hätte. Schließlich beriefen sich bereits vor der Ausstrahlung des Films Medienberichte auf Szenen und Behauptungen aus “Gasland”.

Die Debatte, die von durch “Gasland” bzw. durch die genannten Medienberichte verunsicherte Mitbürger angestoßen wurde, erreichte zügig die Politik, angefangen von der kommunalen Ebene bishin zur bundespolitischen. Im Wesentlichen geht es in der Debatte um vermutete, jedoch bislang unerschlossene Erdgasvorkommen in Tongesteinen mit hohen organischen Anteilen (“Schiefergas”) sowie untergeordnet in Kohleflözen (“Coal Bed Methane” bzw. “CBM”).

Dabei ist zur Erschließung der Schiefergaslagerstätten der Einsatz des Hydraulic Fracturing unumgänglich. In CBM-Lagerstätten kann das Speichergestein durch gebirgsmechanische/tektonische Prozesse bereits ausreichend durchlässig sein, um das in den Kohleflözen enthaltene Erdgas ohne den Einsatz künstlicher hydraulischer Risserzeugung gewinnen zu können.

Aber auch das bereits seit fünf Jahrzehnten (!) in Deutschland ohne umweltrelevante Probleme in Sandsteinen unterschiedlicher geologischer Formationen (Buntsandstein, unterpermisches Rotliegendes sowie Karbon und ganz untergeordnet im Jura) sowie auf dem Gebiet der DDR auch im Staßfurtkarbonat des Zechstein durchgeführte Hydraulic Fracturing geriet in den Fokus der Kritik. Für das Jahr 2011 anberaumte Projekte in den Bohrungen “Bötersen Z11″ (Rotliegendes, Landkreis Rotenburg) sowie “Düste Z10″ (Karbon, Landkreis Diepholz) sind bis heute nicht umgesetzt worden.

Lediglich in der Erdölbohrung “E Barth 11″ in Vorpommern konnte im Jahr 2014 durch geschickte Argumentation des Unternehmens CEP Central European Petroleum GmbH (CEP) eine Mehrfach-Fracbehandlung in der horizontalen Bohrstrecke im Speichergestein (Staßfurtkarbonat) durchgeführt werden. CEP distanzierte sich deutlich vom “Fracking” in Schiefergaslagerstätten.

Dabei muss man bedenken, dass der vor 2010/2011 in Deutschland unbekannte Begriff des “Fracking” als Kurzform für “Hydraulic Fracturing” mittlerweile durch Bürgerinitiativen (BI), Umweltverbände und zahlreiche Medien zur Definition des Gesamtprozesses der Schiefergasförderung umgedeutet wurde. Oder auch nicht. Je nachdem, wie es den Gegnern des weltweit über 2,5 Millionen Mal durchgeführten Standardverfahrens gerade ins Konzept passt.

Da in Deutschland irgendwo immer Wahlkampf ist und die gut organisierten BI, Umweltverbände sowie Journalisten wie der “Solarpreisträger für persönliches Engagement” Jürgen Döschner vom zur Neutralität (!) verpflichteten öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ARD) es erfolgreich geschafft haben, den Eindruck zu vermitteln, dass der überwiegende Anteil der deutschen Bevölkerung gegen Hydraulic Fracturing eingestellt ist, sah sich die Politik gezwungen, dem vermeintlichen Wählerwillen entsprechend zu handeln.

Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Mehrheit der Deutschen eine ablehnende Haltung gegenüber Hydraulic Fracturing hat. Das ist meiner Ansicht nach eine Folge jahrelanger medialer Desinformation, die mit der unkritischen Berichterstattung über die angeblichen unausweichlichen Folgen der Schiefergasgewinnung begann und sich dabei mit Szenen aus “Gasland” bediente und schließlich in der mehrfachen Ausstrahlung dieses Filmes gipfelte. Wissenschaftler, die über Expertise auf dem Gebiet verfügen, wurden vorsichtshalber nicht in die Berichterstattung einbezogen.

Ohne nachvollziehbaren Grund ist die Politik deshalb bestrebt, die Möglichkeiten zur Durchführung des Hydraulic Fracturings erheblich einzuschränken. Der Satiriker und Kabarettist Dieter Nuhr hat dieses Bestreben folgendermaßen dargestellt:

“Das Umweltbundesamt will das Fracking verbieten, weil sich die Risiken dieser Technologie noch nicht sicher vorhersagen lassen. Also nicht, weil es ein Risiko gäbe, sondern weil es eins geben könnte. […]”

Dieses Zitat ist einem beim WDR ausgestrahlten Podcast entnommenworden. Nuhr erntete für seinen satirischen Beitrag üble Beschimpfungen aus den Kreisen der selbsternannten “Anti-Fracking-Bewegung”, was ich in dem Beitrag “Wegen Satire: Dieter Nuhr erntet üble Beschimpfungen von “Fracking”-Gegnern” beschrieben habe.

Während die Bundesregierung lediglich infolge der von “Gasland” ausgelösten Debatte wie oben geschrieben die Möglichkeiten zur Durchführung des Hydraulic Fracturings erheblich einschränken will, wollen einzelne Landesregierungen das Standartverfahren komplett verbieten. Eine nachvollziehbare, wissenschaftlich begründete Grundlage dafür existiert jedoch nicht.

Zwar hat bereits die vorangegangene Bundesregierung über das meiner Ansicht nach politisierte/ideoligisierte Umweltbundesamt (UBA) eine zweiteilige Risikostudie zum “Fracking” in Auftrag gegeben, aber das Ergebnis, insbesondere des zweiten Teils, entspricht nicht den Vorstellungen des Auftraggebers. Der Geophysiker Prof. Dr. Horst Rüter dazu in seinem bissig-pointierten Beitrag “Fracking – kann die Politik noch sachbezogen handeln?”:

“Es wurden Gutachten und Studien in Auftrag gegeben (NRW und UBA 1 und 2). Die Wissenschaftler wurden sorgfältig so ausgesucht, dass sie von Fracking möglichst keine Ahnung hatten, zumindest aber noch nie etwas zum Thema veröffentlicht hatten. Dennoch entstanden überraschenderweise brauchbare Gutachten, die zum größten Leidwesen der Politik deren populistische Positionen nicht begründeten”.

Der Chefgutachter des zweiten Teiles, Uwe Dannwolf, widersprach sogar öffentlich der Interpretation des Gutachtens seines Auftraggebers, dem UBA. Dieser Widerspruch wurde in einer kleinen Serie des NDR/ARD Magazins “Panorama” sowie dessen Ablegern thematisiert. Im Rahmen dieser Serie wurde dann auch endlich “Gasland” als das dargestellt, was der Film ist: Hochgradig unseriös.

Einer der Beiträge wurde treffenderweise “Fracking: Die Angst der Politik vorm Bürger” genannt. Ich habe diesen Beitrag bewusst verlinkt, da anhand der unter dem Beitrag zu findenden Kommentare hervorgeht, wie die “Fracking”-Gegner reagieren, wenn sich ein Magazin auf sachlicher Ebene einem heiß diskutierten Thema nähert. Ich denke, es ist überflüssig zu erwähnen, dass einige Kommentare an Niveaulosigkeit, ähnlich wie zum Nuhr-Beitrag, kaum zu unterbieten sind.

 Video (in Englisch) zur Befragung der Macher von Gasland durch Phelim McAleer nach den Gründen warum sie die wichtigsten Fakten bezüglich des Methanaustritts aus Wasserhähnen wegließen

NDR/ARD reagierten mit “Die Wucht der Vorwürfe hat uns überrascht”entsprechend irritiert auf die unsachlichen Kommentare der “Fracking”-Gegner. Was ich an dieser Stelle der “Panorama”-Redaktion hoch anrechne ist das Eingeständnis, dass auch sie sich von “Gasland” beeindrucken ließen und die Szene mit den brennenden Wasserhähnen als wahr verkauften. Aber sie hatten den Anstand, diesen Fehler einzugestehen während von Arte und Co. keine Reaktion zu vernehmen war.

Auf die Serie der “Panorama”-Redaktion folgte eine Replik der Kollegen vom “Monitor”-Magazin, an der auch der bereits erwähnte Jürgen Döschner beteiligt war. Dazu habe ich mich ausführlich im ScienceSkeptical-Beitrag“Öffentlich-rechtliche Diffamierung von Wissenschaftlern”ausgelassen. Einen lesenswerten Artikel dazu gibt es auch bei “Die Achse des Guten” mit dem Titel “Fräck ju, Panorama!” von Wolfgang Röhl.

Allerdings erschienen die “Panorama”-Beiträge erst nach der letzten “Gasland”-Ausstrahlung bei Arte. Und diese Ausstrahlung wurde vom grünen Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, Johannes Remmel, via Twitter beworben (Filmtipp Remmel). Es ist peinlich, dass von einem Landesminister ein Film beworben wird, der vor nachgewiesenen Unwahrheiten nur so strotzt.

Fataler ist jedoch, dass aufgrund der dank “Gasland” seit inzwischen 4 Jahren anhaltenden Debatte um ein bewährtes Verfahren auf inzwischen sämtlichen politischen Ebenen, die inländische Erdöl-Erdgasindustrie keine Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen mehr hat. Dieser Umstand hat zur Folge, dass seit fast vier Jahren keine Fracmaßnahme in Erdgaslagerstätten mehr durchgeführt wurde und Anträge nicht bearbeitet werden, obwohl sich die Gesetzeslage nicht geändert hat. Das wiederum hat zur Folge, dass der seit etwas mehr als 10 Jahren zu verzeichnende Förderabfall beschleunigt hat.

Der ungerechtfertigte Genehmigungsstillstand sowie die wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren, da unbegründeten geplanten Erschwerungen der Genehmigungspraxis für hydraulische Stimulationsmaßnahmen haben zudem noch weitere Folgen: Anberaumte Projekte wurden auf Eis gelegt oder sogar komplett in den Orkus geworfen, so dass inzwischen Bohrkontraktoren wie die im niedersächsischen Celle beheimatete ITAG Kurzarbeit einführen mussten oder bei Mitbewerbern wie der KCA Deutag Kurzarbeit ansteht. Hinzu kommt, dass sich der Eigenversorgungsanteil von einst 20 Prozent auf jetzt lediglich nur noch 10 Prozent weiter verringern wird.

Und das alles ohne Not, nur weil es ein längst als unwahr entlarvter Film geschafft hat, große Bevölkerungsteile, von denen sich wiederum einige in Bürgerinitiativen engagieren, zu verunsichern. Diese verunsicherten Bürger haben es wiederum geschafft, teilweise mit befangenen Journalisten, die Politik vor sich herzutreiben, die sogar soweit geht, Ergebnisse von ihr selbst in Auftrag gegebener Studien nicht zu akzeptieren. In anderen Bereichen hätte dies einen politischen Skandal zur Folge, bei dem die Verantwortlichen wie die UBA-Präsidentin Krautzberger (SPD) sowie deren Weisungsbefugte und Parteigenossin, die Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks, ihren Hut hätten nehmen müssen. Wenn es um fossile (Energie-) Rohstoffe geht, gelten jedoch anscheinend andere Regeln.

Steven Arndt betreibt die Webseite “Erdöl und Erdgas in Deutschland

Übernommen von ScienceSceptical




SPON- Visionen zum Strommarkt der Zukunft – Wenig Science, viel Fiction

Das von beiden Einrichtungen erarbeitete Konzept ist nach Einschätzung des Autors ebenso revolutionär wie radikal und werde in der Energiewelt zu einem Machtkampf führen. Als Heilsweg wird dabei die Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch vorgeschlagen: Werde gerade mehr Strom produziert als gebraucht wird, so solle sein Preis deutlich sinken. Große Abnehmer sollen so dazu gebracht werden, mehr zu verbrauchen. Fabriken könnten zum Beispiel die Produktion erhöhen, große Kühlhäuser stärker kühlen. In Zeiten, in denen mehr Strom gebraucht wird als gerade verfügbar ist, sollen die Preise dagegen deutlich steigen. Verbraucher sollen so dazu gebracht werden, sich zu bescheiden.

 

EE-Fortschritt: In Zukunft soll unser Leben wieder den Zufällen von Wind und Wetter unterworfen werden

Das Bild rechts wurde von der SPON Website übernommen

Drei Hebel für die Steuerung des Strompreises

Durch Vernetzung und Kommunikation, so das Fazit, sollen sowohl Erzeugung – bevorzugt durch EE-Quellen – als auch Verbraucher sich kurzfristig auf wechselnde Strompreise einstellen. Als zentrale Hebel sieht man die EEG-Umlage, die Netzentgelte und den Kraft-Wärme-Kopplungsbonus, den Kraftwerke dann erhalten, wenn sie die Abwärme ihrer Stromproduktion ins Wärmenetz einspeisen. Der Vorschlag dieser „Wissenschaftler“ sieht nun vor, alle drei Umlagen zu Zeiten eines Stromüberangebots zu senken, um dadurch den Strom deutlich billiger zu machen, im umgekehrten Fall dagegen zu steigern, d.h. den Strom deutlich teurer zu machen. Schon heute, so ihr Argument, gebe es in Deutschland eine Reihe „wetterfühliger Fabriken“. Künftig solle diese Technik zum Standard werden.

 

Abb. 1: Schöne neue Energiewelt: Schneller schweißen Jungs, gleich wird der Strom teurer

Fernab jeden Realitätsbezugs

Für jeden, der die Realitäten des Stromverbrauchs sowohl im Haushalt als auch im industriellen Bereich auch nur näherungsweise kennt, stellt sich die Frage, aus welcher Abteilung man denn heute solche „Wissenschaftler“ rekrutiert. Schon im Haushalt werden Strom, Heizung, Warmwasser und Licht dann gebraucht, wenn die Bewohner zuhause sind und es zum Tagesablauf passt. Den Bürgern vorschreiben zu wollen, sie sollten morgens ungewaschen zur Arbeit gehen, weil der Wind gerade nicht weht, zeugt geradezu von Infantilität. Auch werden Straßenbahn und Eisenbahn ihre Fahrpläne wohl kaum nach solchen Kriterien kurzfristig über den Haufen werfen. In der heutigen Zeit gibt es kaum eine Fabrik, die ihre Produktion einem wechselnden Stromaufkommen anpassen könnte, selbst Aluminiumhütten und Stahlwerke können höchstens kurzfristig mal die Produktion herunterfahren. Bei Ausfällen im Bereich mehrerer Stunden ist Schluss mit lustig, dann besteht die Gefahr, dass ihnen die Öfen einfrieren. Eine Steigerung ist dagegen faktisch unmöglich, da solche Produktionseinrichtungen ansonsten stets mit der maximal möglichen Auslastung gefahren werden, mehr Strom kann gar nicht in mehr Produktion umgesetzt werden. Moderne, computergesteuerte Fertigungsanlagen können ihre Produktion, die von ausgetüftelten Parametern, langfristigen Planungen, Transport- und Logistikketten sowie Markterfordernissen diktiert wird, sowieso nicht mal „so eben“ den Launen von Wind und Sonne anpassen. Der Vorschlag dieser angeblichen Wissenschaftler ist so unsinnig, dass jedem, der moderne Fabriken und ihre Abläufe kennt, schlicht die Worte fehlen, um den hinter solchen Vorschlägen steckenden Grad an Ignoranz noch mit halbwegs höflichen Worten zu beschreiben. Ebenso könnte man vorschlagen, die zeitlich bis ins kleinste Detail durchoptimierten Abläufe in einem modernen Containerhafen wieder an das Timing von Teeklippern anzupassen, die auf See mal wieder in eine Flaute geraten sind. Oder einer werdenden Mutter raten, die Wehen doch bis nächste Woche aufzuschieben….

Fred F. Mueller

[SPIE] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/energiewende-so-koennte-der-strommarkt-der-zukunft-aussehen-a-1017164.html

(1) Stefan Schultz Vita

Jahrgang 1980, studierte Medienkultur, Politik und Britische Literatur in Hamburg und Lissabon (M.A.). Praktika und freie Mitarbeit bei „Hamburger Abendblatt Online“, „Prinz“, „Hamburg LIVE“ und der portugiesischen Tageszeitung „24 Horas“. Entwicklungsredakteur und Crossmedia-Beauftragter für die Print- und TV-Ausgabe von „Deutschland International“. Seit 2007 Volontär bei SPIEGEL ONLINE. Seit 2008 Redakteur im Ressort Wirtschaft, Spezialgebiete: Energie, IT-Wirtschaft und China. Kurzkorrespondenz in San Francisco (2009) und New York (2010). Ernst-Schneider-Preis für Online-Journalisten (2011). Dreimonatiges Journalisten-Stipendium in China (2012).




Niedersachens Grüner Umwelt-Minister Wenzel möchte Hannover zur Klimaschutz-Hauptstadt machen

1. Brief an den Minister Wenzel

Sehr geehrter Herr Minister Wenzel,

Aus der Presse entnehme ich, dass Sie einen internationalen Klimagipfel in Hannover planen. Ich protestiere energisch gegen dieses Vorhaben, weil ich nicht will, dass meine Steuergelder für diesen Unfug verwendet werden. Sie können keinen wissenschaftlichen Beweis vorlegen, dass anthropogenes CO2 eine Gefahr für das Klima darstellt. Nicht eine der von den Panikverbreitern benannte Klimaänderung oder Wetterextreme kann für sich in Anspruch nehmen, dass sie nicht schon vor 1850 auf ganz natürliche Weise ohne CO2 Einwirkung vorgekommen ist. Es gibt noch nicht einmal eine schlüssige Korrelation von CO2 Anstieg in der Atmosphäre und einem Temperaturanstieg. Eine Hypothese ist solange wissenschaftlich als falsch anzusehen, wie sie nicht durch gemessenen Beweis bestätigt ist. Deswegen sind Konferenzen mit dem Ziel Klimaschutz monokausal durch CO2 Minimierung zu organisieren völlig überflüssig. Noch überflüssiger sind alle Maßnahmen, wie  z. B. die Energiewende, die diese Hypothese als Begründung anführen. Ich bin nicht bereit diesen Unfug widerspruchlos hinzunehmen.

Mit ärgerlichen Gruß

Georg v. Petersdorff

Antwort aus dem Ministerbüro

From: Kollenrott, Marie

Sent: Monday, January 26, 2015 11:17 AM

To: mailto:georg31@web.de

Subject: Klimawandel und Klimakonferenz

Sehr geehrter Herr von Petersdorff,

Herzlichen Dank für ihre Mail. Ich gebe Ihnen Recht, es gibt keinen hundertprozentigen wissenschaftlichen Beweis, dass anthropogenes CO2 den Klimawandel verursacht. Jedoch kann es in der seriösen Wissenschaft niemals hundertprozentige Gewissheit geben.

Die im IPCC versammelten, weltweit führenden Klimaforscher haben zahlreiche Daten und Studien zum Klimawandel gebündelt. Der IPCC schreibt in seinem 2013 erschienenen fünften Sachstandsbericht, es sei extrem wahrscheinlich, dass die beobachtete Erwärmung vom Menschen verursacht wird.

Auch wenn es nie hundertprozentige Sicherheit gibt. Die Folgen des Klimawandels sind für den Menschen und die Umwelt katastrophal. Das Risiko nicht zu handeln, ist zu groß – dies hielten wir für unverantwortlich. 

Neben dem Klimawandel gibt es auch andere gute Gründe für eine ökologische Modernisierung der Energieversorgung. Die Energiepolitik steht vor einer epochalen Herausforderung. Die Probleme des wachsenden Energiehungers, der zunehmenden Rohstoffknappheit und der steigenden Energiepreise müssen gelöst werden.

Die fossilen Ressourcen sind begrenzt. Langfristig werden die Strompreise aufgrund der Rohstoffknappheit steigen und zukünftig die nötigen Investitionen für eine Energiewende übersteigen. Ganz zu schweigen von den Kosten, die uns noch für die Atommüllentsorgung bevorstehen.

Somit ist auch wirtschaftlich gesehen der Umstieg auf erneuerbare Energien günstiger. Die Energiewende bringt langfristig transparente und stabilere Energiepreise mit sich, da die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen und Rohstoff-Importen sinkt.

Ihnen ist sicherlich bekannt, dass sich die Grünen seit Jahren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und den Klimaschutz engagieren. Aus all den oben genannten Gründen, werden wir dies auch weiterhin tun.

i.A.

Marie Kollenrott

Persoenliche Mitarbeiterin

Marie.Kollenrott@lt.Niedersachsen.de

Abgeordnetenbuero

Stefan Wenzel MdL 

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag Hinrich-Wilhelm-Kopf Platz 1

Telefon: +49 (0) 511 – 3030 – 3301

Stefan.Wenzel@lt.niedersachsen.de

www.Stefan-Wenzel.de

Vorstellungsvideo der Persönlichen Mitarbeiterin des Ministers: Marie Kollentrott auf dem Wahlparteitag der Niedersächsischen Grünen am 2. Juli 2012 in Wolfsburg;, mit Dank an Spürnase H.R.Vogt:

Erneute Replik des Wählers Georg v. Petersdorff

Sehr geehrte Frau Kollenrott

Auf meine etwas zornige Einlassung antworten sie bemerkenswert freundlich. Dafür danke ich Ihnen. Ich gehe aber davon aus, dass Sie nicht der Meinung sind mich argumentativ überzeugt zu haben. Darum etwas deutlicher und ausführlicher meine Antwort.

Sie schreiben, es kann in der seriösen Wissenschaft nie eine hundert prozentische Sicherheit geben. Richtig, solange eine Hypothese durch Messungen nicht bestätigt ist, ist sie als falsch anzusehen. Und das trifft nun einmal für die Horrorszenarien für den Klimawandel zu. Alle, in den nun schon fast seit 30 Jahren auf Computermodellen basierenden, Prognosen waren falsch. Deshalb ist eine wesentliche Klimaerwärmung durch anthropogenes CO2 mehr als unwahrscheinlich.

Sie schreiben weiter, „Die im IPCC versammelten weltweit führenden Klimaforscher…..“ Sie erlauben, dass ich da ein Fragezeichen setze. Wenn Studenten und Doktoranden dafür Berichte schreiben dürfen und wirkliche renommierte Wissenschaftler ihre Mitarbeit aufkündigen, weil sie die Ergebnisse nicht mehr mit tragen können, habe ich ein Problem mit dieser Aussage. Außerdem ignoriert diese Aussage tausende von Wissenschaftlern, die andere Ursachen für den Klimawandel benennen, als das Spurengas CO2. Und wenn Sie auf die Anfänge von IPCC zurückblenden und sehen, dass der Auftrag der UNEP an das neu gegründete IPCC lautete, Argumente zu suchen die den durch anthropogenes CO2 verursachten Klimawandel bestätigen. Der Auftrag lautete nicht, danach zu suchen ob es sich so verhält, dann muss man sich nicht wundern, wenn alle Hinweise, die dieser Hypothese widersprechen aus den Sachstandberichten ausgeblendet werden. Wenn Sie weiter berücksichtigen, dass der Sachstandbericht für die Öffentlichkeit, auf den Sie sich berufen, das Produkt eines politischen Feilschens ist, bei dem gerade die Deutschen unrühmlich versucht haben der CO2 Hypothese widersprechende Fakten nicht in dem Bericht mit aufzunehmen, dann trägt das ebenfalls nicht zur Glaubwürdigkeit der CO2 Hypothese bei. Der Skandal ist, dass das Ganze politisch eingefädelt und/oder naiv geglaubt wird und das genügend Wissenschaftlicher bereit sind sich dafür kaufen zu lassen.

Sie schreiben weiter: „Auch wenn es nie hundertprozentige Sicherheit gibt, die Folgen des Klimawandels sind für die Menschen und Umwelt katastrophal. (Sagt das PIK) Das Risiko nicht zu handeln ist zu groß.“  Auch das sehe ich völlig anders. Die Wahrscheinlichkeit, dass anthropogenes CO2 ein Klimarisiko darstellt ist außerordentlich gering. Seit dem Ende der kleinen Eiszeit ist die Globale Temperatur, bei allem Vorbehalt für diese Formulierung, mit Schwankungen um weniger als 1° C angestiegen in den letzten 17 Jahren überhaupt nicht mehr. Dieser Wert ist erstens  sehr moderat und bewegt sich in der bekannten Schwankungsbreite der natürlichen Klimaänderung. Die Rechnermodelle der Klimawarner haben das so nicht vorausgesehen, ja mehr noch, es sind nicht wenige Fakten versuchter und durchgeführter Datenmanipulationen bekannt geworden, mit dem Ziel möglichst  hohe Temperaturanstiege zu beweisen. Es da verantwortlich zu nennen 1 Billion für eine  untaugliche Energiewende in den Sand zu setzen, kann ich nicht nachvollziehen. Was könnte damit für Anpassung an mögliche Klimaänderungen alles getan werden, oder besser Wie viel Hunger und Elend in der Welt damit gelindert werden. Hier nur noch der Hinweis, die Warmzeiten waren die guten Zeiten für die Menschen, nicht die Kaltzeiten. Kommt noch hinzu, dass die Energiewende das Ziel der CO2 Einsparung überhaupt nicht erreicht, wenn die Investitionen in Stahl, Beton, Silizium u. a. m. mit bilanziert und zusätzlich der CO2 Ausstoß der nicht ausgelasteten konventionellen Kraftwerke berücksichtigt wird. Dem Klima ist es egal, der Glaubwürdigkeit der politisch Handelnden kaum.

Weiter heißt es bei Ihnen, „Neben dem Klimawandel gibt es auch andere gute Gründe für eine ökologische Modernisierung der Energieversorgung.“ Sie begründen das mit zunehmenden Energiebedarf und der Endlichkeit fossiler Ressourcen. Der zunehmende Energiebedarf ist sicher ein Faktum und die Voraussetzung für mehr Wohlstand weltweit, dabei reden wir nicht nur von elektrischer Energie. Was die Endlichkeit der fossilen Rohstoffe betrifft, erleben wir z. Zt. gerade das Finden immer neuer Lagerstätten und die zunehmende Erkenntnis, dass der Ursprung von Gas vermutlich auch Öl nicht fossil ist sonder geologischen Prozessen zuzuordnen ist und von da her von der „Endlichkeit“  noch weit entfernt ist. In jedem Fall ist der Vorrat an brennbaren Rohstoffen  so groß, dass noch genügend Zeit ist dem Markt und damit der menschlichen Innovation es zu überlassen andere oder bessere Energiequellen zu erschließen. Ob man das für seltene Erden, die für Solaranlagen und Windkrafträder benötigt werden auch sagen kann ist fraglich.  Die Steinzeit ging auch nicht zu Ende weil es keine Steine mehr gab, sondern weil den Menschen was Besseres eingefallen ist.

Die durch die Politik verordnete Energiewende hin zur elektrischen Energiegewinnung aus Wind, Sonne und Biomasse, ökologisch und modern zu bezeichnen, ist für eine  Industrienation ein Witz. Es widerspricht den in Deutschland bis jetzt doch erfolgreichen Umwelt- Naturschutz- und Ökologiebestrebungen mit Windmühlen die Landschaft zu verschandeln, Vögel und Fledermäuse zu schreddern, mit Infraschall die Menschen zu belästigen, riesige Stahlbetonmengen in die Erde zu buddeln, Zuwege zu bauen, Wälder abzuholzen und das sogar in Naturschutzgebieten, Umweltschäden bei der Herstellung von Solarzellen in China in Kauf zu nehmen, Starkstromtrassen quer durch die Republik zu bauen, Solaranlagen auf fruchtbaren Ackerböden zu errichten, Monokulturen für Biogas zu fördern, den Austausch von Urwald in Ölpalmen zuzulassen, von nicht gelösten Speichertechniken ganz zu schweigen. Und eine Technik als modern zu bezeichnen, die nur dann elektrischen Strom liefert, wenn Wetter und Tageszeit es zulassen, die zur Aufrechterhaltung der Versorgung eine konventionelle Versorgung zusätzlich im Standby Modus erforderlich macht, nur weil man glaubt mit politischen Gesetzen physikalische Gesetze aushebeln zu können kann man nur als lächerlich bezeichnen. Minister Gabriel hat zu Recht behauptet,  „Andere halten uns für bekloppt“

Sehr geehrte Frau Kollenrott, gerade mit dem letzten Absatz appelliere ich an das grüne Gewissen.

Weder der Klimaschutz noch eine Ressourcenknappheit, liefert ein Alibi für diese verkorkste Energiewende. Ihre Hoffnung, dass in absehbarer Zeit Strom aus den s. g. Erneuerbaren günstiger sein wird als aus konventionellen Kraftwerken teile ich nicht. Das einsammeln von Energie mit geringer Dichte aus der Fläche ist bleibt sicher teurer als die Umwandlung konzentrierter Energieträger an zentralen Plätzen. Zur Kernenergie nur so viel: Eine Lagerung sollte aus heutiger Sicht rückholbar sein, denn Wissenschaft und Forschung sind auf dem besten Weg die Wiederverwertung des heutigen Abfalls rentabel zu machen. Ebenso halte ich eine Generelle Verweigerung gegenüber der kerntechnischen Energieerzeugung für falsch, sondern denke, dass Wissenschaft und Forschung auch hier zu inhärent sicherer Technik verhilft. Leider wird das vermutlich nicht in Deutschland geschehen.

Sie haben im Auftrag von Minister Wenzel geschrieben, daher bitte ich darum auch die Antwort vorzulegen.

Mit freundlichen Grüßen

Georg v. Petersdorff

Jetzt mit Antwort von Frau Kollenrott

From: Kollenrott, Marie

Sent: Monday, February 02, 2015 11:01 AM

To: ‚Georg von Petersdorff-Campen‘

Subject: AW: Klimawandel und Klimakonferenz

Sehr geehrter Herr von Petersdorf,

danke für ihre E-Mail.

Es ist richtig, wir werden uns argumentativ nicht einig werden.

Ich möchte Sie der Form halber darauf hinweisen, dass ich nicht im Namen des Ministers geantwortet habe, sondern in meinem Namen aus dem Landtagsbüro. So steht es auch unter meiner an Sie gerichteten Mail in der Signatur. Da sie diese veröffentlicht haben, möchte ich Sie bitten diesen Punkt richtig zu stellen. Wenn Sie eine Antwort des Ministers wünschen, wenden Sie sich bitte an die folgende Adresse:

Stefan.Wenzel@mu.niedersachsen.de

Mit besten Grüßen,

Marie Kollenrott

Persoenliche Mitarbeiterin

Marie.Kollenrott@lt.Niedersachsen.de




Deja Vu auf dem World Economic Forum – Katastrophen Al (Gore) darf wieder Katastrophen predigen und die Erlösung gleich mitliefern.

Derzeit verbringen die Führer der Welt, oder die sich dafür halten, ihre Zeit beim World  Economic Forum, der pfiffigen PR Veranstaltung des  „Who is Who“ der Welt, organisiert vom genialen PR-Vermarkter und Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab. Nicht nur der in Deutschland schmählich gescheiterte ehemalige FDP Chef und Wirtschaftsminister Rösler darf dort „liefern“, sondern auch der ebenso politisch gescheiterte ehemalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten  Al Gore.

Video des Vortrags von Al Gore auf dem World Economic Forum 2015, mit Dank an Spürnase R. Hoffmann

Und der haut bei seinem Vortrag vor illustrem Publikum in bekannter Manier -und in Breitwand- immer wieder auf dieselbe Pauke. Dabei geht ihm nicht um die Wahrheit, es geht ihm allein ums Geschäft. Doch das verkauft er geschickt als Erlösung vom Übel. Jede Katastrophe weltweit, ist ihm gerade gut genug, um seine Mär von der vom anthropogenen CO2 induzierten Erwärmung zu unterstützen. Kein Wort vom nunmehr bereits 18 jährigen Stillstand der globalen Mitteltemperatur. Trotz steig steigender CO2 Konzentration. Kein Wort von der deutlichen Abnahme schwerer Stürme in den letzten Jahrzehnten.

Im Gegenteil alles wird furchtbar wärmer und immer schlimmer. Sämtliche Wetterextreme der letzten Jahre werden von ihm systematisch zu Klimaänderungen umdefiniert, garniert mit schrecklichen Bildern ertrinkender Menschen.

Die Luftverschmutzung in Beijing ist für ihn Folge des Klimawandels, alle Überschwemmungen sind Folgen des Klimawandels, Waldbrände sind Folgen des Klimawandels, kurz alle Katastrophen, alles Schlechte auf dieser Welt ist Folge des Klimawandels. Des menschgemachten versteht sich. Selbst die zigfach als grobe Fälschung (1) entlarvte Mannsche Hockeyschägerkurve zerrt er vom Müllhaufen der Geschichte um seine Behauptungen zu unterstützen.

Und er macht es gut. Denn das Publikum der Weltführer hängt offensichtlich gebannt an seinen Lippen.

Doch Gore wäre nicht Gore, gelernter Polit-Prediger der er ist, wenn er nicht nach all den gezeigten Katastrophen auch den Weg zur Erlösung aufzeigen würde:

Es ist die „grüne Wirtschaft“ angetrieben von „grüner Energie“ . Überall auf dieser Welt – so Gore in seinem Vortrag- siegen die „Erneuerbaren! – zumindest will er es uns so  glauben machen. Und zwar deswegen weil sie so gut sind und die Erlösung bringen.

Leider bestätigt sich auch hier wieder die zeitlose Wahrheit die der große Denker Ale­xis de To­qu­e­ville so formulierte:

„Das Pub­li­kum wird eher die ein­fa­che Lüge, als die kom­pli­zier­te Wahr­heit glau­ben“,

Und das gilt für die Führer dieser Welt ebenso wie für die Medienvertreter die uns all das täglich vermitteln.

Über sie sagte John Swinton damals  He­raus­ge­ber New York Ti­mes in sei­ner Ab­schieds­re­de 1880. Jhh. Details hier

„So et­was wie eine freie Pres­se gibt es nicht. Sie wis­sen es, und ich weiß es“, Und fuhr fort: „Nicht ei­ner un­ter Ih­nen wür­de sich trau­en, sei­ne ehr­li­che Mei­nung zu sa­gen. Die ei­gent­li­che Auf­ga­be des Jour­na­lis­ten bes­teht da­rin, die Wahr­heit zu zer­stö­ren, faust­di­cke Lü­gen zu er­zäh­len, die Din­ge zu ver­dre­hen und sich selbst, sein Land und sei­ne Ras­se für sein täg­li­ches Brot zu ver­kau­fen. Wir sind Werk­zeu­ge und Ma­ri­o­net­ten der Rei­chen, die hin­ter den Ku­lis­sen die Fä­den in der Hand hal­ten. Sie spie­len die Me­lo­die, nach der wir tan­zen. Un­se­re Ta­len­te, un­se­re Mög­lich­kei­ten und un­ser Le­ben be­fin­den sich in den Hän­den die­ser Leu­te. – Wir sind nichts wei­ter als in­tel­lek­tu­el­le Prosti­tu­ier­te.“

Hat sich bis heute irgendetwas daran geändert? Eher nicht, schauen Sie mal hier rein!

(1) Übernommen von Die kalte Sonne: Apropos “The Hockey Stick Illusion”.

Ein wichtiges Element der Hockeyschläger-Affäre waren Baumringe, die in kreativer Weise in fragwürdige Klimasignale umgesetzt wurden. Ein Forscherteam um Matthew Salzer von der University of Arizona hat nun eine weitere Bestätigung gefunden, dass die damals verwendeten Baumringdaten krass von der Temperaturentwicklung abwichen. Alles schön nachzulesen in WUWT,Climate Audit und JoNova basierend auf Salzer et al.. Hier die Kurzfassung der Arbeit aus den Enviromental Research Letters, die dort im November 2014 erschien:

Changing climate response in near-treeline bristlecone pine with elevation and aspect
In the White Mountains of California, eight bristlecone pine (Pinus longaeva) tree-ring width chronologies were developed from trees at upper treeline and just below upper treeline along North- and South-facing elevational transects from treeline to ~90 m below. There is evidence for a climate-response threshold between approximately 60–80 vertical m below treeline, above which trees have shown a positive growth-response to temperature and below which they do not. Chronologies from 80 m or more below treeline show a change in climate response and do not correlate strongly with temperature-sensitive chronologies developed from trees growing at upper treeline. Rather, they more closely resemble lower elevationprecipitation-sensitive chronologies. At the highest sites, trees on South-facing slopes grow faster than trees on North-facing slopes. High growth rates in the treeline South-facing trees have declined since the mid-1990s. This suggests the possibility that the climate-response of the highest South-facing trees may have changed and that temperature may no longer be the main limiting factor for growth on the South aspect. These results indicate that increasing warmth may lead to a divergence between tree growth and temperature at previously temperature-limited sites.

 




Die Zwecklosigkeit der Klimamodelle: „Sie sind einfach Unsinn“

Eine Untersuchung ergab den Grund sofort: das Modell parametriert parasitäre Kapazitäten zu einem einzigen einfachen Wert: die Realität der Halbleiter ist, dass die Kapazität mit der angelegten Spannung variiert – ein Effekt der heutzutage in jedem Radio als Kapazitätsdiode genutzt wird. Für kleine Signale ist dies ein akzeptabler Kompromiss. Über große Spannungsbereiche ist der Effekt massiv nicht linear. Das Modell war schlicht ungeeignet.

Die meiste Ingenieursarbeit ist es, die Dinge so zu gestalten, dass kleine unvorhersehbare Effekte in ihren Auswirkungen überdeckt werden durch große vorhersagbare Einflüsse. Jede stabile Schaltung hat so zu arbeiten. Ist dies nicht der Fall, ist es nicht stabil oder reproduzierbar.

Das führt zu einer direkten Technik Weisheit: Wird ein System nicht von wenigen großen Rückkopplungsfaktoren dominiert, ist es nicht stabil. Und wenn es Bereiche der Stabilität hat, resultiert ein Betreiben außerhalb dieser Bereiche in großer Instabilität und die Lebensdauer wird kurz sein.

Das Klima ist in Realität erstaunlich stabil. Seit Millionen von Jahren hat es einen Durchschnitt von etwa 282 Grad absolute gehalten, plus-minus etwa 5 Grad.

Die so genannte „Klimaforschung“ stützt sich auf eine netto positive Rückkopplung um alarmierende Ansichten zu entwerfen – und das positive Feedback hätte angeblich nichts mit CO2 zu tun: im Gegenteil, es ist eine Temperaturänderung – rein in den Verstärker und fertig.

Wenn eine solche Rückkopplung existiert, dann muss irgendein Temperaturtreiber, von einer geringfügigen Änderung in der Sonnenstrahlung bis zu einem Vulkanausbruch unweigerlich massive Temperaturschwankungen auslösen. Aber das ist schlicht nie passiert, oder wir würden nicht hier sein um solchen Unsinn auszuspucken.

Mit allen einfachen bekannten Faktoren der vom IPCC genutzten Basis reduziert sich die Gleichung auf:

∆T = λklog( ∆CO2)

wobei Lambda (λ) die Klimasensitivität ist. Die vorausgesetzte Tendenz jeder Erwärmung wird direkt dem CO2 (k.log (CO2)) Strahlungsantrieb zugerechnet und die daraus resultierende unmittelbare Temperaturänderung – von einem unerklärlichen und unbekannten Rückkopplungsfaktor verstärkt  – der angepasst wird, um einer Erwärmung im späten 20. Jahrhunderts zu entsprechen, wie sie einigermaßen sicher war.

Jeder argumentiert über den Wert von Lambda, niemand streitet über die tatsächliche Form der Gleichung selbst. Und das ist der Kunstgriff des IPCC … Argumente über Klimasensitivität sind reine Irreführung weg von der Wirklichkeit, weg von dem was vor sich geht.

Betrachten wir eine Alternative:

∆T = klog( ∆CO2) + f(∆x)

In Bezug auf die Erwärmung des späten 20. Jahrhundert, ist dies genauso gut und stützt sich lediglich auf die Einführung eine anderen Unbekannten, die die Unbekannte Lambda ersetzt, diesmal nicht als Multiplikator der von CO2 angetrieben Änderung, sondern als völlig unabhängige Variable.

Philosophisch betrachtet haben beide Formeln eine Unbekannte. Es gibt wenig, um zwischen ihnen zu wählen. Wissenschaftlich passen sowohl der Aufstieg und als auch die Pause[in der realen Temperaturentwicklung] bei der zweiten Modellgleichung viel besser.

Schlimmer noch, betrachten wir einige Möglichkeiten für was X stehen könnte:

∆T = klog( ∆CO2) + f(∆T).

Angenommen, f(∆T) ist in der Tat eine Funktion, deren aktueller Wert von nicht-linearen und zeitverzögerten Werten vergangener Temperatur abhängt. So repräsentiert es tatsächlich Temperaturrückkopplungen um neue Temperaturen zu kreieren!

Das ist ganz in der Nähe der IPCC-Modellgleichung, aber mit einem wichtigen Vorbehalt. Die allgemeine langfristige Rückkopplung muss negativ sein, sonst würden die Temperaturen über geologische Zeitskalen massiv instabil sein.

Aber wir wissen, dass kurzfristige Schwankungen von recht deutlichem Wert – Eis- und Warmzeiten – auch in Erscheinung treten.

Können langfristig negative Rückkopplung auf kürzere Sicht Instabilität schaffen? Oh ja! Wenn Sie genug Daten und etwas Zeitverzögerung haben, ist es ein Mist („it’s a piece of piss”).

Das Klima benötigt alle Elemente: Temperatur und Wasser, Wasserdampf (Treibhausgase: sollen die Temperaturen erhöhen), Wolken (Reduzieren die Tagestemperaturen, erhöhen die Nachttemperaturen) und Eis (massive Albedo Modifikatoren: verringern die Temperaturen) sind Funktionen der See- und Lufttemperatur. Und See-und Lufttemperatur sind eine Funktion der Albedo und Treibhaus-Modifikatoren, und der Wasserdampfkonzentration. Außerdem, die latente Wärme von Eis / Wasser stellt große Mengen an benötigter Energie dar, um einen Phasenübergang bei einer einzigen Temperatur zu bewirken.

Viele schöne Nichtlinearitäten gibt es. Plus große Verzögerungen der dekadischen oder multidekadischen Periodenlänge in Bezug auf die Meeresströmung und dem schmelzen- / gefrieren der Eisschilde und des Permafrosts.

Ganz zu schweigen von der Kontinentaldrift, die weitere Variablen des Wasserkreislaufs- in den Mix hinzufügt. Oder Vereisung, die ein Fallen des Meeresspiegels verursacht. Dadurch wird mehr Land frei gesetzt, um die Albedo zu senken, dort wo die Erde nicht gefroren ist. Und Vereisung, die Wasserdampf in der Luft abreichert, verringert die Wolkenalbedo in nicht vergletscherten Gebieten.

Es ist ein riesiges System, nichtlinearer und enorm verzögerter negativer Rückkopplung. Und das ist nur Wasser und Eis. Bevor wir uns auf vulkanische Aktivität, Meteor Einschläge, Kontinentaldrift. Sonnenvariabilität und Milankovitch Zyklen und.. und …und … stürzen.

Das Wunder der AGW ist, dass all dies einfach beiseite geworfen wurde. Als einziger Treiber wurde CO2 als eine Art Konstante oder ein Multiplikator genommen. Wenn alles, was Sie kennen, lineare Systeme sind, sieht alles aus wie ein lineares System von einem externen Treiber gestört. Wenn der einzige Treiber den Sie haben CO2 ist, sieht alles aus wie CO2.

Ingenieure, die die Theorie der Regelungstechnik studiert haben, sind nicht so arrogant. Und können in dem unregelmäßigen Sägezahn der Temperatur-aufzeichnungen der Eiszeit ein System erkennen, das bemerkenswert aussieht wie böse mehrere (negative) Rückkopplungen eines verzögerten Relaxationsoszillator [einfach ausgedrückt: Sägezahngenerator]. Oszillatoren müssen keine externen Signale bekommen um sich zu ändern, sie tun dies vollständig innerhalb der Rückkopplungen, die sie enthalten. Es genügt ein Elektron des thermischen Rauschens und sie beginnen.

Die Prüfung der Temperaturaufzeichnung zeigt, dass Vereisung langsam vor sich geht. Es dauert viele, viele Tausende von Jahren während das Eis zunimmt bevor die niedrigsten Temperaturen erreicht werden. Positiver werdende Temperaturen sind viel schneller – es sind nur 10.000 Jahre nach der letzten Eiszeit.

Der Schlusspunkt ist dies: Für einen Ingenieur ist die Klimawissenschaft des IPCC schlicht Unsinn. Es stehen viel viel bessere Modelle zur Verfügung, um den Klimawandel auf der Grundlage der Komplexität der Wechselwirkungen mit der Wassertemperatur zu erklären. Leider sind sie auch für die größten Computer viel zu komplex, um in Klima-Simulationen von großem Nutzen zu sein. Und sie haben keinen politischen Wert wie auch immer, da sie im Wesentlichen sagen „Klimaänderungen sind unabhängig von menschlichen Aktivitäten, über Hauptzyklen von 100.000 Jahren, und damit einfach unberechenbar aufgrund erheblich vielfältiger Faktoren über die wir keine Kontrolle haben“


UPDATE: Ein zusätzlicher und klärender Kommentar wurde von Leo Smith am 6. Januar 2015 um 6:32 Uhr veröffentlicht

Schaut mal, da wurde dieser eilig eingetippte Beitrag (ohne dass ich es wusste …) als Blog-Kommentar hochgeladen. Ich akzeptiere, die Formel ist nicht ganz das, was ich meinte, aber Sie haben die allgemeine Idee mitbekommen; OK?

Wenn ich gewusst hätte, es würde ein Post werden, hätte ich viel mehr Sorgfalt darauf verwendet. Ich hätte k nicht verwendet, wo es verwirren könnte, dargestellt, dass Delta log nicht das gleiche ist wie log delta ..

Aber die Hauptpunkte bleiben:

(i)             Die IPCC „Formel“ bildet die Daten schlechter ab als andere, ebenso einfache Formeln mit ebenso vielen Unbekannten.

(ii)            Die IPCC Formel ist eine lineare Differentialgleichung.

(iii)          Es gibt keinen Grund zu bezweifeln, dass große Teile des Strahlungs- / konvektiven Wärmekreislaufs / Gleichgewicht des Klimas nicht linear sind.

(iv)         Es gibt gute historische Gründe, anzunehmen, dass die Gesamtrückmeldungen des Klimasystems negativ sind, und nicht positiv, wie das IPCC davon ausgeht.

(v)           angesichts der Zahl der Rückkopplungspfade und der Verzögerungen die mit ihnen verbunden sind, gibt es mehr als genug Spielraum im Klima für selbst erzeugte, chaotische quasi-periodische Schwankungen auch ohne externe Impulse, die durch eine stetige Sonne erzeugt werden.

(vi)         Angesichts der wahrscheinlichen Form einer gesamten realen Klima Gleichung, gibt es keine Hoffnung, so etwas wie eine realistische Prognose mit der aktuellen Generation von Computersystemen und mathematischen Berechnungsmethoden zu erhalten.

(vii)        Chaos Stil Gleichungen gehören zu den härtesten und schwierigsten Problemen die wir haben. In der Tat kann es auch keine endgültige Antwort auf den Klimawandel geben, jenseits des Flügelschlagens eines Schmetterling in Brasilien und dem Kippen des Klimas in eine neue Eiszeit oder eine Warmzeit 😉

(viii)      Ein Punkt, den ich nicht machte: ein chaotisches System ist niemals „im Gleichgewicht“, und sogar ihr Mittelwert hat wenig Sinn, weil es nur eine mathematische Kuriosität ist- ein einzelner Punkt in einem Bereich, während das System keine Pause kennt – es stellt lediglich einen Punkt  zwischen den oberen und unteren Grenzen dar; Schlimmer noch, ein System mit mehreren Attraktoren, mag für längere Zeit noch nicht einmal in die Nähe des Systemorbits kommen.

Kurz gesagt, sind meine derzeitigen Überlegungen:

– Es gibt weder so etwas wie ein normales Klima, noch eine Balance, die der Mensch gestört hat oder stören könnte. Es wechselt ständig und kann überall von Eiszeit zu ernsthafter Wärme gehen über extrem lange Zeiträume. Es tut dies ganz von allein. Es braucht keine externen Treiber, um es von einem Attraktor zum anderen zu bewegen oder beliebige Attraktoren zu umkreisen. Dass es Klimaveränderungen gibt ist unbestreitbar. Dass irgendetwas, außerhalb des Klimas selbst, Änderungen verursacht, ist zutiefst zweifelhaft. Dass das CO2 hat einen großen Einfluss hat, ist bei den gegebenen Daten, so absurd, als wenn behauptet wird, CO2 hat überhaupt keine Wirkung.

Was wir hier erleben ist eine sehr klug eingefädelte Irreleitung, gebacken aus wirtschaftlichen und politischen Motiven: Es passte vielen Leuten in die Geschäftsbücher, CO2-Emissionen als beängstigenden Schadstoff zu darzustellen. Eine temporäre Korrelation der steigenden Temperaturen und CO2 wurde in einer linearen Weise verknüpft, sodass jeder drittklassiger Wissenschaftler es verstehen konnte, eine plausible Formel für eine beängstigende AGW zu präsentieren. Ich habe darauf hingewiesen, dass auch andere Interpretationen der realen Daten kein beängstigendes Szenario ergeben, und in der Tat, posten Sie die [Text-] Pause,… tatsächlich passen die Daten besser.

Ockhams Rasiermesser hat nichts zur Verteidigung von Beiden zu sagen.

Poppers Falsifizierbarkeit ist keine Hilfe, weil das eine Modell – das des IPCC – gefälscht worden ist. Das andere kann keine Vorhersagen treffen über „Änderungen passieren ganz von selbst, in einer Weise, die wir nicht vorhersagen können“. Damit kann das nicht verfälscht werden. Wenn Sie die Newtonschen Gesetze testen wollen, so wäre der letzte Versuch Sie verwenden würden, ein Ei auf einen Dorn zu werfen, um vorherzusagen, wo die Bits der Eierschale landen werden….

Das Ergebnis propagierten Klimawissenschaft ist es nicht wert, einen Cent darauf zu setzen. Wir sollten das Geld sinnvoller ausgeben um für moderate Klimaänderung in beiden Richtungen gewappnet zu sein. Vor einigen Jahren wollte mein Geschäftspartner – 10 Jahre jünger als ich – eine Versicherung abschließen, für den Fall das ich sterbe oder unter einen Bus komme. „Wie viel [Versicherungsleistung], für wie viel [Prämie]?“  – „Nun, da Sie auch ein Raucher sind und alt, so kostet das eine Menge“ Es war teuer genug die jährlichen Gewinne zu vernichten und unser Geschäft gleich zweimal. Seltsamerweise ist nun mein Partner tot durch Prostata-Krebs und ich habe Hodenkrebs überlebt. Und mit etwas Glück, auch eine blockierte Korona Arterie. Manchmal können Sie das Risiko selbst tragen, weil die Versicherung dagegen mehr kostet … wenn wir wirklich ernsthaft über den Klimawandel besorgt wären, würden wir mittlerweile bereits bei 100% Kernkraft sein. Es ist eine erprobte und sichere Technik und hat Dollar für Dollar den zehnfachen Einfluss an Kohlenstoffreduzierung bewiesen gegenüber erneuerbaren Energien. Aber natürlich war die Kohlenstoff-Reduktion nicht das eigentlich geplante Spiel. Die politische Kontrolle von Energie war es. Es ist so viel einfacher und billiger Regierungen zu bestechen als in einem freien Markt zu konkurrieren…

Wenn – und das ist etwas, nachweisbar sein sollte – die dominanten Bedingungen der Rückkopplung in den realen Klima Gleichungen nicht linear und mehrfach zeitverzögert sind DANN haben wir ein komplexes chaotisches System, das ständig in einem mehr oder weniger unvorhersehbaren Fluss sein wird.

Und wir pinkeln gegen den Wind, wenn wir es mit einfachen linearen Differentialgleichungen versuchen um parametrierten Unsinn zu modellieren.

Die ganze Fingerfertigkeit der AGW Bewegung war es, Wissenschaftler, die keine Ahnung von der nicht-linearen Systemtheorie haben, davon zu überzeugen, dass sie sie nicht brauchen, um Klimamodelle zu erstellen. Und dass alle Schwankungen „verursacht werden MÜSSEN“ und CO2die politisch beste und kommerziell bequemste Äußerlichkeit ist –– dabei schwingt wesentlich eine Anti-Wissenschaft und nichtkommerzielle Stimmung mit, die von den ideologischen Schlachten im Kalten Krieg übrig geblieben sind.

AGW ist politische Propaganda und keine Wissenschaft. AGW schmeichelt all den schlimmsten Menschen zu denken, sie wären wichtiger als sie es sind. Für einige zahlt sich die grüne Bewegung in klingender Münze aus, so wie für die Universitäten. Sie alle tanzen nach der Pfeife, die von der unheiligen Allianz aus kommerziellem Interesse, politischer Macht und politischem Marketing bezahlt wird. Sie kauften sie alle, jedoch das Klima konnten sie nicht kaufen. Mutter Natur ist keine Hure.

Ob AGW ein vorsätzlicher Betrug ist, ein ehrlicher Fehler oder nur schlampige und ignorante Wissenschaft ist strittig. Zu jeder gegebenen Version gibt es die eine oder andere oder jede beliebige Kombination.

Was es wirklich ist, ist eine emotionale Erzählung, darauf ausgerichtet, den Dummen zu schmeicheln und ihre Scheinheiligkeit zu begünstigen. Damit werden sie zu Verbündeten in einem Prozess gemacht, dem sie sich völlig widersetzen würden, wenn sie von den dahinter stehenden Absichten wüssten.

Die enormen Schäden an der Umwelt werden von Umweltschützern gerechtfertigt, weil der höhere Zweck sagt, Windmühlen und Sonnenkollektoren retten den Planeten. Auch wenn es möglich ist zu zeigen, dass diese so gut wie keine Auswirkungen auf die Emissionen überhaupt haben und es ist zutiefst zweifelhaft ist, ob diese Emissionen in irgendeiner Weise überhaupt signifikant sind.

Grün ist völlig Anti-Nuclear. Wobei – sogar nach ihren eigenen Behauptungen – ein paar hundert Tonnen langlebige Radionuklide in Glas verkleidet und eine Meile tief im Untergrund versenkt weniger schädlich ist als eine Milliarde Tonnen CO2?

Offenbar ist die Strahlung, die in Fukushima keine einzige Person weder verletzt noch getötet hat, weit, weit gefährlicher als das CO2. Weil Deutschland lieber stinkende Braunkohle verbrennt und seine Flüsse im Tagebau verschmutzt, als es zu erlauben, ein Kernkraftwerk innerhalb seiner Landesgrenzen zu betreiben.

Vor Jahren sang Roy Harper [britischer Singer-Songwriter]:
„Man kann ein Pferd zum Wasser führen, aber man kann ihm nicht beibringen zu trinken. Sie können einen Mann zu seinem Schlachter führen, aber Sie werden es nie schaffen ihn zum Denken zu bringen“

Ich hatte ein Gespräch mit einem Freund, der düsteren Gedanken nachhing. Wir stimmten überein, die Welt ist ein Chaos, weil die Leute nicht denken, sondern sie folgen Führern, Trends und emotionalen Erzählungen, obwohl sie Weisheit erhielten. Nicht ein einziges Mal traten sie einen Schritt zurück und fragen: was ist denn wirklich hier los? „.

Eine andere Bekanntschaft macht Ausbildung in Finanz-Management. Auf der Schulungstafel steht geschrieben: Jeder, der eine Erklärung mit den Worten:“ Ich glaube“ anfängt und dann zu einer fremden Meinung, Analyse oder Lehrmeinung übergeht, wird in diesem Kurs durchfallen und kurzerhand rausgeworfen.

Und schließlich Anthony (Watts), ich bin nicht sicher, dass ich diesen Beitrag posten wollte. Ich möchte nicht von jemand anderem die Weisheit bekommen. Ich möchte, dass die Kerle anfangen für sich selbst zu denken.

Wenn das bedeutet, Systemanalyse der Regelungstechnik und Chaos Mathematik zu studieren, dann mach es. Und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung

„Folgen Sie nicht dem Führer, beachten Sie ihre eigenen Erkenntnisse“ Ich sage dass die Leute nicht denken. Beweisen Sie, dass ich falsch liege. Glauben Sie nicht mir, machen Sie Ihre eigene Analyse. Hören Sie auf vertrauensvoll zu sein und beginnen Sie zu denken.

Ich werde Sie mit einem letzten erschreckenden Gedanken verlassen. Denken Sie über folgende Aussage:

„100% aller Nachrichten “ in den Medien und „90% der so genannten“ Wissenschaft und eine alarmierende Zahl von Blog Material erklärt nicht das, was tatsächlich ist. Noch ist das, was die Leute denken wie es tatsächlich wäre, korrekt. Aber aus persönlichen Gründen möchten die Leute, dass das was sie denken richtig ist.

Schließlich, wenn ich je zum Abschluss komme, für diejenigen, die fragen: „Wie kann es sein, dass so viele Menschen gefangen sein sollen, wie Sie behaupten, in einer großen Verschwörung oder so etwas in der Art?“

Ich bin beschäftigt mit dem Schreiben einer philosophischen, psychologischen und sozialen Erklärung. Es heißt „bequeme Lügen“ und es zeigt, dass bigotte Vorurteile wie Dummheit und Bestechlichkeit meistens nützlich sind für das Überleben von Arten.

Natürlich, die jetzigen dunklen Zeiten sind eine interessante Facette, aber sie ist das gefährlichste der Welt. Der Herde folgen ist sicherer als alleine zu gehen und sich zu verirren. Es sei denn, die Herde nähert sich der Klippe und die Führer sorgen sich mehr darum wer ihnen folgt als das über das wohin sie gehen … AGW ist eine der großen Gefahren für die Menschheit, nicht weil es wahr ist¸ sondern weil es allgemein geglaubt und nachweislich falsch ist.

Meine Analyse der bequemen Lügen zeigt, dass der tiefe soziale und wirtschaftliche Wandel in der Gesellschaft das gefährlichste ist, wenn die Konventionen einfach nicht gut sind.

Ich fühle in diesen Tagen mehr Angst als zu irgendeinem Zeitpunkt des kalten Krieges. Damals spürte man, dass niemand dumm genug wäre, um Weltkrieg drei starten. Heute habe ich nicht mehr diese Überzeugung. Zwei Generationen von Social Engineering, die auf das Ziel hinarbeiten, alle Risiken zu beseitigen bringt eine Gesellschaft hervor, die dumm genug und selbstgefällig ist und sich sicher fühlt, um die westliche Zivilisation zu zerstören, nur weil sie das als ganz selbstverständlich annehmen.

Für sie ist die Förderung der AGW eine Erfolgsgeschichte in Bezug auf die politische und kommerzielle Vermarktung. Die Tatsache, dass sie uns über eine Klippe in ein neues finsteres Zeitalter führt, ist etwas, das sie einfach nicht berücksichtigen.

Für ihre Gewinne haben sie das Risiko und abweichende Meinungen aus der Gesellschaft verbannt. Sie hinterlassen eine Gesellschaft, die nicht für sich selbst denken kann und es auch nicht nötig hat. Es gilt, folgen Sie blind den Regeln. Die Theorie des Steuerungssystems sagt, dass dieses anders als das Klima, eine zutiefst instabile Situation ist.

Wach auf, riechen Sie den Duft. .AGW ist einfach ein anderes Element im Trend zur politischen Kontrolle über alles und die Unterwerfung des Individuums in der Masse der Gesellschaft insgesamt. Keine Entscheidung ist von der Einzelperson zu treffen, alles wird durch die zentralisierten bürokratischen Strukturen entschieden, wie die des IPCC. Die Frage ist, ist das eine funktionale und effektive Möglichkeit, die Gesellschaft zu strukturieren?

Ich behaupte, dieses ist zutiefst gefährlich. Es führt zu einer massiven und langsamen zentralen Steuerung, schlimmer noch, es führt einen Einzelfehler ein. Hat die Zentralregierung eine Panne oder gerät ins Stocken, wissen die Menschen nicht mehr was zu tun ist. Niemand hat mehr die Fähigkeit oder die Praxis zu lokalisierten Entscheidungen.

Es geht darum, AGW und die ganze grün laufende Maschine nur als einen Aspekt einer bestimmten Phase der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen und zu verstehen. Vor dem Zeitalter des Telegrafen und der sofortigen Kommunikation, mussten die Regierungen Entscheidungen delegieren – die Verzögerung war zu groß, um Entscheidungen zentralen Behörden zu überlassen. Heute denken wir, wir könnten die Zentrale entscheiden lassen, aber es gibt sowohl eine bürokratische Verzögerung, als auch bürokratische Inkompetenz.

Systemtheorie, auf politische Systeme angewendet, gibt eine wirklich beängstigende Vorhersage. Wir sind am Anfang des fast völligen Zusammenbruchs und wir haben keine lokalen Systeme um die zentralen Strukturen, die völlig dysfunktional sind, zu ersetzen. Früher oder später wird irgendein Anlass die Fähigkeit der zentralen Bürokratie damit umzugehen, überwältigen, und sie wird scheitern. Und nichts sonst wird gelingen, weil die Menschen nicht mehr für sich selbst denken können.

Die Menschen sind faul und überlassen anderen das Denken. Und sie bezahlen ihnen riesige Summen und akzeptieren die Ergebnisse bedingungslos.

Glückliches neues Jahr

Leo Smith – January 6, 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

Quelle: http://wattsupwiththat.com/2015/01/06/on-the-futility-of-climate-models-simplistic-nonsense/

Obiger Beitrag schlug bei Watts Up With That  hohe Wellen. Am 13. Jan. waren bereits  662 Kommentare gepostet.

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Energiewende: Der Katalog des Versagens!

Es handelt sich nicht um ein zufälliges, fast tragisches Versagen, sondern um ein systematisches Versagen der früheren und auch der jetzigen Regierung, wobei man die dafür maßgeblichen Gründe in einer grünen Ideologie, in einer Ausschaltung der Marktwirtschaft und einer Hinwendung zur Planwirtschaft und natürlich zu einem beträchtlichen Teil auch  in der Unfähigkeit der verantwortlichen Politiker und ihrer ministerialen Zuarbeiter suchen und finden kann. Die folgende Zusammenstellung listet die meisten gravierenden Fehler auf. Vermutlich fallen den Lesern noch weitere ein.

Video eines kippenden Windrades. Menetekel für die Energiewende?

1. Bereits bei der Konzeption der Energiewende geschah die größte Planungskatastrophe: Das „Vergessen“ der unverzichtbaren Stromspeicher für den Ausgleich der wetterabhängigen und daher stark schwankenden Leistung der als künftig wichtigste Stromerzeuger auserkorenen Wind- und Solaranlagen – und das fast zwei Jahre andauernde Ignorieren dieser Tatsache. Dann wurde es schließlich klar, dass es in den nächsten 30 Jahren niemals eine auch nur annähernd ausreichende und dazu noch bezahlbare Speichertechnik für Elektrizität in Deutschland geben kann. Für die einzig geeigneten Pumpspeicherkraftwerke, die in riesiger Anzahl benötigt werden, fehlt es in diesem Lande an einer ebensolchen Anzahl von hohen Gipfeln und Bergseen. Damit war die Energiewende von Vornherein zum Scheitern verurteilt und jeder dafür ausgegebene Euro vergeudet.

2. Der zweite für die Energiewendepläne tödliche Fehler bestand in der Ignoranz gegenüber den mit allen Maßnahmen verbundenen Kosten und deren Auswirkung. Diese Kosten waren von Anfang an für die politisch bevorzugten Technologien Photovoltaik, Biomasse-Stromerzeugung und Windkraft – insbesondere die Offshoreanlagen außerordentlich viel höher als die der konventionellen Stromerzeugung. Und sie sanken in Folge der massiven Subventionierung nur teilweise bei der Photovoltaik und der Windkraft an Land; nur unwesentlich bei der Biomasse-Stromerzeugung und bei der Offshore-Windkraft stiegen sie beträchtlich – mit der Aussicht auf weitere Steigerung. Hinzu kommen die Kosten für den riesigen Ausbau zunächst des Höchstspannungsnetzes und danach der noch viel größeren unteren Netzebenen.

Was die ministerialen Planer offenbar nicht begriffen hatten, waren die Konsequenzen des EEG für die konventionelle Kraftwerkswirtschaft, deren Betreiber nun in den wirtschaftlichen Ruin getrieben werden. In der Logik der Planwirtschaftler im Bundeswirtschaftsministerium wird das mit einer neuen Subventionierung der  Kohle- und Gaskraftwerke sowie der Pumpspeicher-Kraftwerke gelöst. Mit neuen riesigen Kosten.

Deutschland erhält dadurch ein doppeltes und auch doppelt unrentables  Stromerzeugungssystem – die hochsubventionierten „Erneuerbaren“ und die dann notleidenden und gleichfalls subventionierten „Konventionellen“.

Um den Exodus der Industrie etwas zu verlangsamen, wird man die energieintensiven Unternehmen ebenfalls finanziell unterstützen müssen und ebenso viele der von den extremen Energiekosten überforderten Bürger. Weil gleichzeitig wegen der Industrieabwanderung die Steuereinnahmen sinken und die Arbeitslosigkeit steigt, verschlechtert sich die Lage weiter. Wie viele Billionen am Ende für diesen wirtschaftlichen Selbstversuch eines Industrielandes verloren sein werden, ist nicht abschätzbar. Sicher ist nur, dass dies der zweite Sargnagel für die Energiewende ist.

3. Die in einer Panikaktion und ohne ausreichende Prüfung und parlamentarische Debatten – somit undemokratisch und manipulativ – gesetzlich beschlossene Stilllegung der Kernkraftwerke bleibt in Bezug auf die Vorgehensweise ein dunkler Fleck auf der zuvor reinen Weste der deutschen Demokratie.

Die für die Kernkraft positive und fachlich fundiert begründete Stellungnahme der Reaktorsicherheits-Kommission  wurde vom Tisch gewischt und eine überwiegend von Kirchenvertretern besetzte Ethik-Kommission, der kein Experte der Energiewirtschaft angehörte, wurde zum Hohen Gericht über die Kernkraft ernannt. Sie lieferte dann auftragsgemäß ein sogar mit detaillierten Empfehlungen versehenes negatives Urteil ab. Dass sich das Parlament das gefallen ließ, gehört nicht zu seinen Ruhmestaten.

Die sofortige Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke reduzierte die Grundlast-Stromerzeugung massiv – und die für die folgenden Jahre gesetzlich beschlossene Stilllegung aller übrigen KKW führt zu einer völligen Abhängigkeit vom Energieträger Kohle für die unverzichtbare Grundlast.  Für Süddeutschland gilt nicht einmal das – siehe Ziff.3. Ein Industriezweig, der laufend modernisiert und mit höchster Zuverlässigkeit die Stromversorgung stützte, wird ohne stichhaltigen Grund verschrottet – die Wertevernichtung beträgt viele Milliarden Euro. Damit wurden aber auch alle großspurigen Ankündigungen, die CO2-Emissionen für das zentrale Ziel der ganzen Energiewende – den sog. Klimaschutz – weiterhin beträchtlich zu senken, zur Makulatur. So wurde bereits im ersten Halbjahr 2011 die Begründung für die Energiewende aufgegeben; benutzt wird jedoch dieses leere Argument weiterhin.

Einen zutreffenden Eindruck von der Qualität des  Regierungshandelns erhält man auch, wenn man sich vor Augen führt, dass der Ausstiegsbeschluss nur wenige Monate nach der gesetzlichen Verlängerung der Kernkraftwerks-Laufzeiten erfolgte – zwei Beschlüsse der gleichen Regierung.

4.  Die Energiewendepolitik wurde inzwischen für Süddeutschland zu einer echten Gefahr. Im Monitoringbericht 2014 (1) wird festgestellt:

„Es besteht südlich der kritischen Netzregionen (Anm.:das bezieht sich auf den Leitungs-Engpass auf der Höhe von Frankfurt/Main) ein Defizit an gesicherter Kraftwerksleistung.  Im Süden Deutschlands ist in besonders kritischen Netzsituationen nicht in ausreichendem Umfang Kraftwerksleistung für die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zur Durchführung von Redispatchmaßnahmen (Anm.: ausgleichende Gegenmaßnahmen) vorhanden.

Vor diesem Hintergrund müssen die ÜNB bereits seit dem Winter 2011/2012 zusätzliche Reservekraftwerke aus dem südlichen Ausland vertraglich beschaffen.“

Und weiter wird zugegeben: „Große praktische Bedeutung kommt den ausländischen Kraftwerksbetreibern zu, insbesondere aus Italien, Frankreich und Östereich, ohne deren Anlagen der Reservebedarf nicht gedeckt werden könnte.“

Diese Situation wird sich verschlimmern, wenn spätestens Ende 2015 das Kernkraftwerk  Grafenrheinfeld vom Netz geht, gefolgt von der Außerbetriebnahme des KKW Grundremmingen B spätestens am 31.12.2017.

Die von einer Versorgung aus Nord- und Mitteldeutschland abgetrennten und ihrer wichtigsten Grundlastkraftwerke beraubten süddeutschen Bundesländer werden somit ausweglos von einer immer stärkeren Stromversorgung aus dem Ausland abhängig. Dies werden die ersten größeren Energiewende-Opfer sein.

5. Die weitaus größte Energiemenge wird in Mittel- und Nordeuropa für die Heizung benötigt. Ein Programm, das die Aufgabe einer Reduzierung dieses Energieverbrauchs in Verbindung mit einer Kostenentlastung angeht, wie es zum Beispiel Dänemark mit der solarthermischen Fernheizung vorführt, hätte Sinn gemacht. Die Regierung hat jedoch fast alle ihre Förderinstrumente, allen voran das EEG, aus unverständlichen Gründen auf die Stromerzeugung fokussiert – und dabei auch noch die am Wenigsten geeigneten Techniken ausgewählt:

– Die Erzeugung von Solarstrom, also die ineffizienteste, Tageslicht- und Wetter-abhängige und zugleich teuerste Methode.

– Die Erzeugung von Windstrom, also die physikalisch bedingt extrem schwankende Erzeugungsmethode, die zusätzlich die Sicherheit des Stromnetzes gefährdet.

– Die Erzeugung von Strom aus Biomasse, verbunden mit einem riesenhaften Flächenverbrauch sowie einer massiven Umweltgefährdung.

Diese Fehlentscheidung wird  bis heute trotz aller damit bereits angerichteten Schäden durchgehalten.

6. Das EEG als das zentrale Instrument der sog. Energiewende bietet Einspeisevergütungen für die Stromerzeugung und ist damit eine reine Absatzsubvention. Sie bietet keinen Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien, denn die dazu nötigen Aufwendungen mit ihrem Risiko sind unnötig, weil an bestehender Technik leichter und risikoloser verdient wird. Es wird nur ein Markt vergrößert, was dann am Ende dazu führt, dass Wettbewerber mit günstigeren Produktionskosten den Markt übernehmen – vor allem China. Die Regierung hätte das Schwergewicht aller Förderungsmaßnahmen auf die Forschung und Entwicklung innovativer Energietechnologien setzen müssen, wenn sie Deutschland als Vorbild für Spitzenleistungen in der Welt präsentieren wollte. Stattdessen hat sie sich durch die Verschleuderung von Milliarden für die massenhafte Einführung von nutzlosen, aber teuren „Erneuerbaren“ bei gleichzeitiger Ruinierung der Kraftwerkswirtschaft international zum Gespött gemacht. Durch diese Fehlentscheidung hat die Regierung die einzige theoretisch bestehende Chance zum Erreichen und Vergrößern einer technologischen Führungsposition bei erneuerbaren Energietechnologien verspielt.

7. Eine Politik, die ernsthaft an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem Gebiet der Energietechnologien interessiert gewesen wäre, hätte das Schwergewicht aller Förderungsmaßnahmen auf die Forschung und Entwicklung (F&E) gelegt – ohne ideologische Vorgaben.   Die nicht vorhersehbaren, aber mit Sicherheit reichhaltigen Resultate einer starken F&E-Förderung hätten die Arbeitsplätze mit Zukunftschancen hervorgebracht, die man mit der jetzigen Energiewendepolitik trotz ihres gigantischen finanziellen Aufwands für die Überflutung des Marktes mit bekannter Technik niemals erreichen konnte.

8. Außerhalb der EEG-Subventionierungen hat die Regierung die Beeinflussung des Energieverbrauchs für Hausheizungen mittels Gesetzen und Verordnungen unternommen. Und abermals hat man gezielt mit der Energieeinsparverordnung EnEV die am Wenigsten geeignete und besonders teure Sanierungsmaßnahme bevorzugt: Die Wärmedämmung der Hausfassaden. Für Fachleute der Bauphysik kommt diese Maßnahme in ihrer Wirksamkeit erst an vierter oder fünfter Stelle hinter der Dachisolierung, der Isolierung der Kellerdecke, der Modernisierung der Heizungsanlage und dem Einbau neuer Fenster. Für diese zudem kaum wirksame Sanierungsmaßnahme, deren Energieeinsparwirkung niemals die hohen Kosten einspielen kann, werden von fehlgeleiteten und falsch beratenen Hauseigentümern Milliarden ausgegeben.  Es handelt sich dabei in Wahrheit um ein Konjunkturprogramm für Dämmstoffhersteller, das weder der Energieeinsparung noch dem Klimaschutz nutzt. Insofern ist das eine für die Energiewendepolitik sehr typische Maßnahme.

9. Die Regierung plant mit ihrer Energiewende, die Stromversorgung des Landes bis 2025 zu 40 % und bis 2035 zu 60 % mit den sog. Erneuerbaren sicherzustellen. Die dabei „vergessenen“, nicht existierenden Speicherkraftwerke stellen gewiss das größte Versagen der Planer dar. Hinzu kommt aber noch eine weitere gravierende Fehleinschätzung: Nach dem Kernkraft-Ausstieg sollte die notwendig verbleibende „konventionelle“ Kraftwerkskapazität vornehmlich durch emissionsärmere Gaskraftwerke realisiert werden.  Gaskraftwerke sind jedoch teure Stromerzeuger und für die Grundlastversorgung ungeeignet. Sie müssen ihre Leistung in den sog. Spitzenlastzeiten – vor allem in den Mittagsstunden – anbieten, um rentabel zu sein. Dieses Marktmodell wurde durch das EEG zerstört, denn das Preisdumping durch  Überflutung des Netzes mit hochsubventioniertem Solarstrom treibt Gaskraftwerke in die Verlustzone. Zahlreiche Stilllegungen – auch modernster Anlagen – sind bereits erfolgt, weitere sind beantragt. An Neubau-Investitionen ist nicht mehr zu denken. Auch die Wirtschaftlichkeit von Steinkohlekraftwerken und sogar die der wenigen Pumpspeicherkraftwerke ist aus dem gleichen Grund bedroht. Damit haben die Energiewende-Planer mit ihrem wichtigsten Instrument EEG nichts anderes geleistet, als einen bisher funktionierenden Teil der deutschen Stromwirtschaft in den Ruin zu treiben und damit die zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität und für ihre Energiewende unverzichtbare konventionelle Kraftwerkskapazität mittelfristig zu zerstören. Es handelt sich somit um die Fortsetzung des Zerstörungswerks an der Stromversorgung, das mit dem Kernkraftausstieg begonnen wurde.

10.  Bei den Offshore-Windparks hat die Regierung bereits ihre bisherigen Ausbauziele in einer erstaunlichen Einsicht in deren Unerreichbarkeit drastisch zurückgestutzt. Jetzt drohen jedoch hohe Kosten ohne damit verbundenen Nutzen, weil sich Kabelverbindungen als nicht benötigt erweisen könnten. Weiterhin ist die Leistung der bereits errichteten Offshore-Windparks seit Oktober 2013 dramatisch eingebrochen; man sucht die Fehlerursachen. Im Übrigen zeigten die Windräder auf See auch keine deutlich größeren Volllast-Stunden als ihre Gegenstücke an Land, wie es zur Rechtfertigung dieser kostspieligen Anlagen behauptet worden ist. Anscheinend ist die Tatsache, dass sowohl in Schleswig-Holstein als auch in der Deutschen Bucht das gleiche Wetter herrscht, dafür verantwortlich. Angesichts der großen Probleme, die mit der überstürzten Errichtung einer unzulänglich erprobten, schwierigen Technik zusammenhängen, kann man von  Forderungen nach weiteren und höheren Subventionen seitens der Errichter und Betreiber sicher ausgehen.    Nach den bisherigen Erfahrungen werden sie erfüllt werden. Der angeblich entscheidende Stützpfeiler der ganzen Energiewende zeigt somit erhebliche Schwächen. Von einer seriösen Planung kann keine Rede sein.

11. Die Planung für den Ausbau des Höchstspannungsnetzes ist in mehrfacher Hinsicht unbrauchbar: Es ist nicht nur zu teuer, sondern auch sinnlos.

Sinnlos ist es, weil der damit von Nord- nach Süddeutschland zu transportierende Windstrom extrem schwankt und wiederholt für Tage und auch Wochen ausfällt. Dieser Strom ist für die damit „versorgten“ süddeutschen Länder, für deren Industrie und für die Bürger völlig unbrauchbar. Die aus der Trassenführung klar erkennbare Anbindung der neuen Nord-Süd-Trassen an die 3 Braunkohlereviere mit ihren Kraftwerken kann zwar tatsächlich dafür sorgen, dass über diese Leitungen wirklich brauchbarer Grundlaststrom transportiert wird; die Behauptung, das diene dem sog. Klimaschutz ist jedoch eine Unwahrheit und eine Täuschung der vom Leitungsbau Betroffenen.  Die Bürgerinitiativen gegen den Trassenbauhaben diese Lüge durchschaut. 

Die geplanten Leitungen sind im Übrigen zu teuer, weil sie für die maximal vorkommende Windstromleistung dimensioniert wurden, die wetterbedingt nur sehr selten auftritt. Ein Abschneiden dieser ohnehin unbrauchbaren Leistungsspitzen durch Abschalten von Windrädern und die konsequente Auslegung der Leitungen für eine deutlich kleinere Maximalleistung wäre die einzig sinnvolle Maßnahme. Die Rücknahme dieses teuren Planungsfehlers ist bisher nicht erfolgt.

Im Übrigen wäre ohne die Abschaltung insbesondere der süddeutschen Kernkraftwerke der gesamte Ausbau des Höchstspannungsnetzes vollkommen überflüssig.

12. Die Energiewende-Planer haben Zielwerte für die jährliche Erhöhung der Energieeffizienz festgelegt, die erheblich über den Zahlen liegen, die von der Industrie, die an dieser Aufgabe seit vielen Jahrzehnten ohne Vorgaben einer Regierung erfolgreich arbeitet, erreicht wurden. Die für diese willkürlich angenommene, gravierende Beschleunigung des Verbesserungsprozesses angeführten Begründungen sind sämtlich nicht stichhaltig. Sie beweisen nur die Unkenntnis über die bisherige Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs in der Wirtschaft – insbesondere auch über die Gründe für den systematischen Rückgang der erzielbaren Verbesserungen, wenn man sich physikalischen Grenzen annähert. Die Zielvorgaben sind irrelevant und niemand wird sie beachten.

13. Die Eigenstromerzeugung ist seit jeher für viele Unternehmen eine Selbstverständlichkeit, besonders für jene, die brennbare Gase als Abfallprodukte ihrer Produktion erhalten. Ferner verfügen viele Unternehmen über leistungsfähige Notstromversorgungen. Mit der Energiewende stiegen die Strompreise, was viele Betriebe dazu bewog, ihre Eigenstromversorgung zu verstärken oder sie neu einzurichten, um weiteren Preiserhöhungen zu entgehen. Die regelmäßigen politischen Bekenntnisse zum angeblichen Nutzen einer unbedingt erstrebenswerten dezentralisierten Stromversorgung mögen den Unternehmen dabei die Gewissheit vermittelt haben, dass diese Eigeninitiativen positiv gesehen und anerkannt werden. Ein Irrtum: Jetzt ging die Regierung auf Gegenkurs. Eigenstromerzeugung ist plötzlich unsolidarisch, weil sich die Betreiber damit der EEG-Umlage entziehen – mit dem Resultat, dass die Übrigen umso mehr bezahlen müssen. Für Neuanlagen sollen daher künftig ebenfalls Beiträge für die EEG-Umlage bezahlt werden. Der Wegfall jeglicher Verlässlichkeit ist ein typisches Merkmal der Energiepolitik, was zu einer Zurückhaltung jeglicher Investitionen führt.

14. Auch die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Nachbarländern, mit der die deutsche Regierung ihre Energiepolitik seit 2011 vorantrieb, ist unentschuldbar. Inzwischen hat die Energiewende erhebliche Störungen und  massive wirtschaftliche Schäden in der Schweiz und auch Netzstörungen in Tschechien, Polen und den Niederlanden angerichtet. So sind in der Schweiz die Wasserkraftwerke durch den subventionierten deutschen EEG-Dumpingstrom in Existenznöte geraten. Die deutsche Energiewende trifft also ausgerechnet die umweltfreundlichsten Stromerzeuger im Nachbarland. Gegenmaßnahmen seitens dieser Länder sind absehbar und unvermeidlich. Deutschland wird künftig die wetterbedingten extremen Leistungsspitzen der Windkraftanlagen im eigenen Stromnetz bewältigen müssen – ohne die Möglichkeit, diesen Abfallstrom in benachbarte Netze zu drücken. Damit erhöht sich die Gefahr unbeherrschbarer Netzstörungen. Die Bundesnetzagentur hat bereits warnend auf diese Situation hingewiesen.

15. Erst zu Beginn des Jahres 2014 scheint die Regierung begriffen zu haben, dass ihre Energiepolitik, die inzwischen zu den zweithöchsten Strompreisen in Europa geführt hat,  die energieintensive Industrie systematisch aus dem Lande hinaustreibt. Die bereits seit mehreren Jahren klar dokumentierte Zurückhaltung bei Investitionen, die deutlich von den Abschreibungen übertroffen werden, scheint niemand aufgefallen zu sein. Die Absetzbewegung ist bereits im Gange. Jetzt wird versucht, die Industrie wenigstens zum Teil vor weiteren Strompreissteigerungen durch die EEG-Umlage zu schützen. Damit verschlechtert sich die Situation der Industrie weiter, nur langsamer. Die Deindustrialisierung geht also weiter.

16. Vor allem die durch das EEG extrem geförderten Maßnahmen Biomasseanbau für die Stromerzeugung sowie die Windkraftanlagen, die im Vergleich mit konventionellen Kraftwerken zur Erzeugung einer Kilowattstunde Strom das 370-fache (Windkraft) bis zum 12.400-fachen (Biomasse) an Fläche benötigen, sind durch ihren ins Riesenhafte getriebenen Ausbau zu ebenso riesigen Umweltproblemen geworden, was ebenfalls von vornherein klar war. Während der hochsubventionierte Biomasseanbau  durch seine Monokulturen die Artenvielfalt beeinträchtigt und das Grundwasser durch Nitrate verunreinigt hat, führen die Windparks neben ihrer Landschaftsverschandelung, dem Töten von Vögeln und Fledermäusen und der Gesundheitsschädigung von Menschen neuerdings auch noch zur Abholzung großer Waldflächen. Letzteres ist die Folge einer Windkraft-Offensive der Regierung, die die Bundesländer zu einer stärkeren Nutzung der Wälder für die Errichtung von Windkraftanlagen aufgerufen hat. Dies ist eine Politik, die im Namen des sogenannten Klimaschutzes die Umwelt unseres Landes in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zerstört. Der verzweifelte Kampf von bald 1000 Bürgerinitiativen gegen diese Politik hat bisher bei den Verursachern in Berlin keine Wirkung gezeigt.  Es handelt sich nicht mehr um Versagen, sondern um die bewusste Hinnahme einer Zerstörung der Umwelt aus „höheren“ politischen Gründen.

17. Die Energiewende-Politik hat zu einer Umverteilung von unten nach oben in einem bisher nicht gekannten Ausmaß geführt. Auch diese Auswirkung war von Anfang an bekannt – und daher auch bewusst in Kauf genommen oder sogar gewollt. Die stärkste dieser Umverteilungen wird durch die Subventionierung der Photovoltaik bewirkt, deren Anlagen zum größten Teil auf den Dächern von Einfamilienhäusern und landwirtschaftlichen Gebäuden installiert sind. Bezahlt werden die Profite der Hausbesitzer durch die EEG-Umlagen in den Stromrechnungen der Mietshausbewohner.

Aber auch mit Windparks wird viel Geld verdient, das in die Taschen der Planer, der Errichter, der Dienstleistungsfirmen und – wenn sie nicht getäuscht und hereingelegt worden sind – auch der kommunalen Betreiber der Windräder fließt. Auch dieses Geld wird von den Stromkunden einkassiert. Bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen das Gleiche.

Bemerkenswert bei dieser Umverteilung ist das Schweigen der Sozialpolitiker aller Parteien, die sich ansonsten bei jeder Ungerechtigkeit und sozialen Benachteiligung sehr engagiert zu Wort melden. Möglicherweise liegt eine Erklärung dafür in der verschiedentlich geäußerten Vermutung, dass viele Abgeordnete Anteile an PV- und Windkraftunternehmen und –Fonds besitzen.

18. Die Regierung wählte niemals den einzig akzeptablen Weg, neue, als falsch erkannte Gesetze und Maßnahmen wieder durch bewährte alte Regeln zu ersetzen. Sie wählte stets den Weg des Erlasses neuer Reparatur-Regeln, die ebenso regelmäßig „nicht vorhersehbare“ Nebenwirkungen und Kollateralschäden verursachten.

Die Gesetzes- und Verordnungsflut im Bereich der Energiewirtschaft hatte jedoch noch eine weitere, grundsätzliche Nebenwirkung: Sie zerstörte die Verlässlichkeit für jede Investition in Energieanlagen, insbesondere für Kraftwerksneubauten. Langfristige Investitionen, die sich innerhalb von  20 – 30 Jahren rentieren müssen, benötigen ebenso langfristige Geschäftsgrundlagen. Wenn aber tatsächlich die Bedingungen fast im Jahresrhythmus geändert werden, erstirbt jede Investitionsbereitschaft. Genau das ist jetzt die Situation.

Gemäß dem bisherigen Weg der Regierung in die Planwirtschaft ist die folgende Lösung zu erwarten: Ersatz der nicht erfolgten, aber notwendigen Investitionen durch den Bau von Staatskraftwerken – und damit ein weiterer Schritt in die Verstaatlichung des Energiesektors.

Es darf darüber spekuliert werden, wann die Übermacht negativer Entwicklungen zu einer grundlegenden Revision der Energiepolitik führen wird. Nach den bisherigen Erfahrungen steht zumindest fest, dass dies nicht durch Einsicht geschieht. Es bedarf eines starken Drucks aus der Wirtschaft, von Bürgerinitiativen, von der Parteibasis, von Mieterverbänden, vom Naturschutz – aber vor allem von den Medien, die von der Politik gefürchtet werden. Bis das geschieht wird es erst einmal noch viel teurer.

Quelle:

(1) Monitoringbericht 2014, Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur, 14.11.2014;

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Allgemeines/Bundesnetzagentur/Publikationen/Berichte/2013/Monitoringbericht_2014_BF.pdf




Wie verseucht und gefährdet sind die Ozeane?

Vor dem Hintergrund, dass Hinweise auf die kritische Entwicklung des Zustandes der Ozeane nicht neu sind, sondern bereits seit Jahrzehnten (W. Marx, 1969) oder (R.B. Clark, 1992) vorliegen, ist die Erinnerung an dieses ungelöste und inzwischen verschärfte Problem dringend notwendig. Vom Autor, der am Helmholtz-Zentrum  für Ozeanforschung In Kiel tätig ist und an der Universität Kiel lehrt, erwartet der Leser eine umfassende sach- und faktenbezogene Wissensvermittlung.

Der Leser wird jedoch schon im Vorwort auf der ersten Textseite mit CO2  als Umweltgift aus der Sicht des Ozeanforschers konfrontiert. Mit einer derart einseitigen Qualifizierung des CO2  als  lebensnotwendige C-Quelle für die globale Vegetation unserer Erde, warten üblicherweise greengepeacte Umweltschützer auf. Zwei Seiten später ist undifferenziert von Radioaktivität, Öl, Gift, Plastik, Kunstdünger, Abwässer… die Rede, die nach dem Motto: „Immer rein ins Meer“ die Ozeane verseuchen.

Und nach der dritten Seite greift der faktenorientierte Leser verzweifelt ins Bücherregal, nimmt die ältere Literatur zur Hand und sucht obendrein im Internet nach Fakten, die der Autor aus welchen Gründen auch immer, nicht liefert.

Was die Unterstellung von immer mehr Kunstdünger aus der Landwirtschaft „rein ins Meer“ betrifft, hätte Herr Latif nach einem Blick in die Statistiken feststellen können, dass der Aufwand an Kunstdünger in der Landwirtschaft der BRD seit 1980 deutlich verringert wurde und zwar: minus 78% Phosphat, minus 75% Kalium und minus 21% Stickstoff. (www.bv-agrar.de). Dass die Einträge von Nährstoffen in Nord- und Ostsee deutlich verringert wurden – (Markgraf et.al. 2011) – hätte der Ozeanwissenschaftler leicht in dem auch im Internet zugänglichen Gutachten nachlesen können. Die Phosphateinträge in beide Randmeere  wurden um ca. 75% und die Stickstoffeinträge um ca. 50% reduziert. Das ist vor allem dem Bau von Kläranlagen zu verdanken, mit deren Hilfe insbesondere das Algenwachstum fördernde Phosphat zurückgehalten, ausgefällt wird, wie Chemiker zu sagen pflegen.

Phosphat spielte und spielt auch die größte Rolle bei der Eutrophierung des Bodensees und aller übrigen limnischen Gewässer. Durch den Bau von Kläranlagen und dem Verbot von Phosphat in Waschmitteln ist dieses Problem übrigens in den vergangenen 50 Jahren behoben worden. Jedenfalls ist der ursprüngliche oligotrophe Zustand des Bodensees heute wieder hergestellt und dieser Zustand bleibt erhalten trotz der weit überwiegend konventionell landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen im Einzugsgebiet des Sees (www.hydra-institute.com/igkb/inhalt/html; Kiefer, F.; Zintz, K. et.al).

Soviel zum „Reinkippen von Kunstdünger“, der schließlich über Bäche und Flüsse (z.B. Bodensee – Rhein) in die Ozeane eingetragen wird.

Das faktisch basierte Gutachten von Markgraf et.al. besagt auch, dass in Nord- und Ostsee sinkende Radioaktivitätswerte zu verzeichnen sind. Von Becker, M. ist In der Spiegel-Internetausgabe vom 30.12. 2014 der Beitrag: „Forscher halten Fukushima –Strahlung im Meer für harmlos“, lesenswert. Was veranlasst den Wissenschaftler Latif dazu, seinen Lesern ein ausschließlich einseitiges, düsteres Katastrophen- ja Untergangsszenario bezüglich des Zustandes der Ozeane darzustellen? Dem Leser drängt sich die Frage auf, ob denn die Arbeiten der zahlreichen Wissenschaftler, die rund um den Globus an und in den Ozeanen forschen komplett erfolglos ist? Erfolglos, obwohl Herr Latif zahlreiche Arbeiten seiner KollegInnen zitiert und lobt? Der nach  Fakten suchende Laie wird hier alleine gelassen und es stellen sich zahlreiche Fragen – zum Beispiel:

–       die Gasspeicherkapazität von Meerwasser in Abhängigkeit von der Temperatur.

–       nähere Quantifizierungen über Mengen an Oel aus Bohrstellen, oder anderen Quellen und deren möglicher Abbau durch Einsatz von Bakterien.

–       Können Bakterienstämme selektiert oder gezüchtet werden, mit denen man den Abbau von Oel in den Ozeanen  effektiver betreiben kann?

–       Sind Mengen-Relationen von natürlichen Oelaustritten in die Ozeane im Vergleich zur Mensch gemachten Oel-Verschmutzung bekannt?

–       Was ist mit „natürlichem“ Methanhydrat?

–       Was ist mit Abwässern aus Schiffen

–       Wie wirken Abgase der mit Schweroel betriebenen Schiffsmotoren auf die Ozeane?

–       Welche pH-Wert erhöhenden Effekte sind durch den ständigen Eintrag von alkalisch wirkenden Substanzen in die Ozeane zu erwarten?

–       Wie kann die CO2 –Bindung in den Ozeanen gezielt beeinflusst – erhöht werden?

–       Wie ist globale Fischerei an die Entwicklung der Fischpopulationen zu organisieren?

–        Und, und, und  …

Natürlich geht es im Zusammenhang mit der CO2-Bindung in den Ozeanen nicht darum: „…jede Menge Eisenverbindungen ins Meer zu kippen, um Algenblüten zu verursachen, die dann das CO2 aus der Luft aufnehmen“ – wie der Autor pauschal unterstellt.

Sondern es geht zunächst darum, im Labormaßstab solche Wirkungen mit Meerwasser, effektiven Algenarten und definierten Eisenzugaben experimentell zu prüfen. Da könnte der Ozeanforscher bei den Limnologen z.B. vom Bodensee, Zürichsee … einiges lernen.

Chemisch, physikalisches Grundlagenwissen und darauf basierende Experimente sind gefragt und nicht etwa undifferenzierte greengepeacte Phrasen, angereichert  mit   Vergiftungs- und Katastrophenhysterie. Der Leser kann sich nur enttäuscht abwenden und nach Literatur mit mehr und vor allem objektiveren Inhalten suchen.

Vom Klima- und Ozeanwissenschaftler hätte man schließlich auch gerne eine Antwort darauf, wie CO2-Konzentrationen von ca.1400 bis 1500 ppm in der Erdatmoshpäre vor ca. 250 Mio Jahre zustande gekommen sind (Berger et: al.), obwohl seinerzeit weder der Homo sapiens noch seine Vorstufen auf unserem Globus existierten.

Schließlich: Was veranlasst den Wissenschaftler Latif dazu auf Seite 205 seines Buches für sich und den Klimastrategen vom IPCC zu reklamieren, im Besitz der einzigen und alleinigen Wahrheit zu sein? Da ist die Publikation von Weede: „Wahrheit und Gewissheit; Klimaschutz und Politik“ als Lektüre zu empfehlen. Jedenfalls weist Weede jeden Unfehlbarkeitsanspruch in jeder Wissenschaft grundsätzlich zurück. Das Filmdokument von der Vorlesung Prof. Weedes anlässlich der Hayek Tage 2012 in Bayreuth ist auch außerordentlich  hörens- und sehenswert.

Das Buch von Mojib Latif ist in sofern positiv zu bewerten, als es den interessierten Leser veranlasst, auf die Suche zu gehen und zwar auf die Suche nach mehr und eindeutig belegten Zahlen und Fakten in Sachen Ozeane.

Das Buch:

Mojib Latif: „Das Ende der Ozeane Warum wir ohne Meere nich überleben werden“

Herder Verlag, Freiburg 2014; ISBN 798-3-451-31237-3

Literatur:

Becker, M. (2014): „Forscher halten Fukushima-Strahlung im Meer für harmlos“; Spiegel-Internetausgabe 30.12. 2014

Berger, U.; H. Streif (Hrsg. – 2004): „Klimafakten Der Rückblick –  Ein Schlüssel für die Zukunft“

Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung;  ISBN 3-510-95913-2

Clark, R.B. (1992): „Kranke Meere? Verschmutzung und ihre Folgen“; Spektrum Akademischer Verlag;

ISBN 3-86025-049-3

Kiefer, F. (1972): „Naturkunde des Bodensees“; Jan Thorbecke Verlag; ISBN: 3-7995-5001-1

Marggraf, R.; Projektleitung (2011): „Gutachten zur Erstellung der ökonomischen Anfangsbewertung im Rahmen der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MRSRL)“ http://www.uni-goettingen.de/de/19014.html

Marx, W. (1969): „Bis das Meer zum Himmel stinkt“; Albert Müller Verlag

Weede, E. (2012): „Wahrheit und Gewissheit; Klimaschutz und Politik“

ORDO Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft (Lucius & Lucius, Stuttgart Bd. 63; S. 385-401

Weede, E. (2012): Vorlesung Hajek Tage 2012 in Bayreuth http://www.youtube.com/watch?v=t_GAtZCyNe8

www.bv-agrar.de/sites/default/files/pdf/info/statistik/iva_wichtige_zahlen_2011-2012.pdf

Zintz, K. et. al. (2009). „Der Bodensee Ein Naturraum im Wandel“; Jan Thorbecke Verlag;ISBN: 978-3-7995-0838-4

Über den Autor:

Erich Grantzau ist Mitglied im Deutschen Fachjournlisten Verband

Seine Arbeitsschwerpunkte sind:

Agrarthemen sowie Pedologie, Natur- u. Umweltschutz,

Z.Zt. arbeitet er u.a. an der Darstellung von chemischen, physikalischen und biologischen Bodeneigenschaften in Zusammenhang mit dem Vorkommen von heimischen Orchideen.




Kommentar zur Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall des Bundesumweltamtes

Vorgeschichte und maßgebende Versäumnisse der MSWI Studie

Die Gutachter haben es sich mit der Sichtung von über 1200  Veröffentlichungen nicht leicht gemacht. Davon wurden 166 kurz im Text zitiert, aber nur die drei des US-amerikanischen Neurobiologen Alec Salt /2/ ausführlich besprochen. Es handelt sich um den experimentellen Nachweis, dass die äußeren Haarzellen im Innenohr Druckwellen im IS-Bereich in elektrische Signale wandeln können. Damit bewies Salt die  Wahrnehmbarkeit des IS unterhalb der Hörschwelle. Man muss den Autoren der MSWI danken, dass sie dieser Arbeit so viel Raum einräumten, obwohl sie wissen mussten, dass  damit das Standardargument, IS sei unschädlich, da unhörbar, falsifiziert worden war.

Nur einer einzigen weiteren Beobachtung gaben die Gutachter vergleichbares Gewicht. Sie betonten immer wieder, dass als besonders belästigend  Tonhaltigkeit im IS-Bereich und Pegelschwankungen im tieffrequenten Hörbereich empfunden würden. Dabei lägen die Modulationsfrequenzen dieser Schwankungen (nicht die Frequenzen der Seitenbänder!) im Bereich um 1Hz, also ebenfalls im IS-Bereich. Nicht unwichtig sind auch die Hinweise, dass Personen, die in ländlichen Gegenden wohnen, die älter sind oder die langzeitlich von IS belastet wurden, von diesen Beschwerden besonders betroffen seien.

Eine systematische Dokumentation der Häufigkeit der im Zusammenhang mit IS berichteten Beschwerden wird man in der MSWI nicht finden. Erwähnt  werden Schlafstörungen als Leitsymptom, Kopfschmerzen, Angstgefühle, Schwindel- und Unbehaglichkeitsempfindungen, Auswirkungen auf Konzentration und Reaktionszeit, auf  Nervensystem und Gleichgewichtsorgane und insbesondere Depressionen, als nichtmentale Beeinträchtigungen auch Herz- und Kreislaufprobleme.  Die viel beachtete Arbeit der amerikanischen Kinderärztin N. Pearpont /3/ wird ignoriert. Diese zeigte in zehn Fallstudien, dass  ursprünglich gesunde Personen, die im Umkreis von Windrädern wohnten, nach deren Inbetriebnahme so stark  unter psychischen Störungen gelitten hätten, dass sie zusammen mit ihren Familien den Wohnsitz wechseln mussten. Danach wären die betreffenden Krankheitsbilder verschwunden. Es mag sein, dass die Beweiskraft der von Pearpont angewandten Methode nicht allzu hoch ist, aber eine ähnliche schlagen auch die Autoren der MSWI für weiterführende Studien vor.

Alle psychischen Dysfunktionen, die in der MSWI als auch in Pearponts Arbeit  aufgelistet wurden, sind seit jeher bei  Föhn beobachtet worden (s. Tab. 1). Aber erst vor 10 Jahren konnte die Münchner Meteorologin E. Wanka /4/ praktisch unwiderlegbar nachweisen, dass schmalbandiger IS das Vehikel ist, mit dem Föhn auf den menschlichen Organismus einwirkt. Diese Übereinstimmung mit den in der

Autor

MWSI /1/

Pearpont /3/

Faust /6/

Wanka /5/

Jahr

2014

2009

1976

2003

IS-Quelle

Beliebig

Windrad

(Wetter)

Föhn/Wetter

Frequenz (Hz)

0.1 – 10

0.1 – 10

0.001 – 0.1

0.001 – 0.1

Symptome

Schlafstörungen,

Tinnitus

Schlafstörungen,

Tinnitus

Schlafstörungen

Kopfschmerzen,

Unbehaglichkeit

Kopfschmerzen,

Übelkeit

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen,

Migräne, Phantom-

Schmerzen

Konzentrations-

Schwächen

Konzentrations-,

Gedächtnis- und

Lernschwächen

Konzentrations- und

Gedächtnis-

Schwächen

Angst, Depression

Angst, Panik,

Depression

Nervosität, Angst,

depressive

Stimmung, Suizid

Psychiatrische Störung,

Suizidversuch, Suizid

Reizbarkeit, Zorn

Aggression

Herz- und Kreis-

Laufprobleme

Herzrasen

Herz- und Kreislauf-

Probleme

Herz- und Kreislauf-

Probleme

Tab. 1: Vergleichende Auflistung der Symptome, die in der MSWI /1/ und in den Veröffentlichungen von Pearpont /3/, Faust /5/ und Wanka /6/ mit Infraschall in Verbindung gebracht werden.

MSWI zitierten Ergebnissen ist sehr bemerkenswert. Weiterhin ist Wankas Arbeit zu entnehmen, dass sehr breitbandiger IS, also Rauschen, keine solche Wirkung hat. Man kann daraus folgern – soweit ging Wanka allerdings nicht – dass das Signal-Rausch-Verhältnis der eigentliche, bisher verborgene Parameter ist, zu dem die beobachteten Beschwerden korreliert sind. Mit dieser Hypothese kann auch die in der MSWI erwähnte besondere Sensibilität der ländlichen Bevölkerung erklärt werden: dort ist der Pegel des von (verkehrs-)technischen Einrichtungen emittierten IS-Rauschens niedrig, daher wird  bei vorgegebener Signalamplitude das Signal-Rausch-Verhältnis entsprechend größer. Bekannt ist auch, dass nach Oberbayern Zugezogene erst nach etwa 10 Jahren föhnempfindlich werden – ebenfalls eine Analogie zu der in der MSWI erwähnten  Sensibilisierung mit der Dauer der IS-Belastung.

Das experimentum crucis von Wanka

Insgesamt gleichen die Wirkungen und Wirkmechanismen des föhngenerierten IS denen des windradgenerierten so sehr, dass es nicht einsichtig ist, warum in der MSWI die statistisch gut abgesicherten Ergebnisse der Föhnstdien nicht berücksichtigt wurden. Formal erklärt dies die  Beschränkung der MSWI auf den Frequenzbereich 0,1 – 20 Hz. Wetterbedingte IS-Resonanzen werden aber eher im Bereich 0,001 – 0,1 Hz beobachtet. In diesen beiden Teilbereichen des IS werden die von den Haarzellen in elektrische Wellen transformierten Druckwellen dem Zentralhirn durch das Nervensystem zugeleitet .  Die Frequenzanalyse  im Hörbereich ist komplizierter und  stellt so ein charakteristisches  Merkmal bereit, das den IS-Bereich vom Hörbereich bei menschlichen Organismen  abgrenzt. Trotzdem wird in der MSWI immer wieder versucht, Vorstellungen, die sich im Hörbereich bewährt haben, auf das Problem der Gesundheitsgefährdung durch IS zu übertragen. So geht man dort  davon aus, dass höhere Frequenzanteile zu den bekannten Belästigungen führen und  dass der Beitrag des IS auf eine Herabsetzung  der Hörschwelle bei einigen Personen beschränkt ist. Damit jedoch bleibt unverständlich, warum breitbandiger IS  (Rauschen) unschädlich, schmalbandiger aber schädlich ist.

Wesentlich plausibler scheint eine Hypothese zu sein, deren Bruchstücke vor allem im Internet zu finden sind und die die Bedeutung des IS für die Evolution unterstreicht. Sie lässt sich mit folgender Wirkungskette skizzieren: Erzeugung von IS durch die Schrittfolge eines Feindes – Wahrnehmung durch die äußeren Haarzellen oder das Gleichgewichtsorgan –  Interpretation durch das Zentralnervensystem als Bedrohung –  Schlaflosigkeit (besser erhöhte Wachsamkeit und Aufmerksamkeit) – Fight orflight bzw. Aggression oder Depression. Im Laufe der Evolution hat erst diese Art der Wahrnehmung den Fluchttieren das Überleben ermöglicht. Allgemein gilt, dass einfach strukturierte Signale, die sich mit großem aber konstantem  Zeitabstand wiederholen, vom Zentralnervensystem als Bedrohung interpretiert werden. So haben vom IS um den Schlaf Gebrachte den Eindruck, Einbrecher seien im Hause /3/. Im weiteren Sinne fällt unter dieser Kategorie die Unüberhörbarkeit der akustischen Warnsignale von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeugen, die Unübersehbarkeit der optischen Blinksignale bei Baustellen, Bahnübergängen und Leuchttürmen sowie die Unerträglichkeit eines tropfenden Wasserhahnes.   

Der MSWI sind quantitative Zusammenhänge zwischen IS-Pegel und Häufigkeit bestimmter Beschwerden nicht zu entnehmen. Trotzdem haben die Gutachter für die Dimensionierung von Experimenten, die diese Kenntnisse liefern sollen, präzise Vorstellungen. Die vorgeschlagene Zahl von Probanden ist jedoch viel zu klein, um Beschwerden außer Schlaflosigkeit und vielleicht noch Tinnitus nachzuweisen. Ein Blick in Wankas Diplomarbeit /5/ hätte geholfen. Auch ihr gelang es  nicht, durch Befragungen von  30 Probanden Korrelationen zwischen föhngeneriertem IS und Kopfschmerzen signifikant nachzuweisen. Erst mit ca. 1,5 Millionen Probanden, den Einwohnern von München und Umgebung, gelang ihr in einem natürlichen Experiment der Beweis, dass mit Föhn verknüpfter IS in München maximal eine Verdreifachung der durch Suizid, Suizidversuch oder psychische Störungen bedingten täglichen Rettungsdiensteinsätze bewirkt. Danach wären solche Folgen schwerster Depressionen bei ca. 0,1% des Bevölkerungsanteils, der windradgeneriertem IS ausgesetzt würde, zu erwarten. Da zumindest Suizid nicht als zumutbare Belästigung eingestuft werden kann, sollte dieser  Zahlenwert den Umfang der in der MSWI geplanten Stichproben bestimmen.

Obwohl alles darauf hinweist, dass das Phänomen der Gesundheitsgefährdung durch IS mit herkömmliche Theorien nicht erklärbar ist, wird im letzten Abschnitt der MSWI empfohlen, die Vorstellungen, die der TA Lärm und der DIN 45680 zugrunde liegen, mit minimalen Änderungen in die Neufassung dieser DIN-Vorschrift zu übernehmen. Etwas salopp ausgedrückt besagen diese Vorstellungen, solange IS nicht die Ohren betäubt und das Trommelfell zerreißt, sei er gesundheitlich unbedenklich. Darauf weist insbesondere die vorgesehene Streichung der Berücksichtigung einer Tonhaltigkeit hin sowie die Versuche, die Belästigungspotentiale von tieffrequentem Hörschall und von IS  gemeinsam durch eine Ein-Zahl-Bewertung zu charakterisieren.

Abschließende Bewertung der MSWI Studie

Die MSWI hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Mit der Betonung der Wahrnehmbarkeit des IS weit unterhalb der Hörschwelle und der besonderen Wirksamkeit schmalbandiger IS-Signale stellt sie den Stand der Wissenschaft angemessen dar, soweit es sich um Wirkungsmechanismen handelt. Ebenfalls zeigt sie, dass die Ausbreitung des IS nicht prognostizierbar sei. Dagegen werden wesentliche  Veröffentlichungen über die gesundheitsschädigenden Wirkungen des IS ignoriert. Als machbar  wird  eine Befragung vorgeschlagen, die mit Sicherheit schwere Gesundheitsstörungen nicht erfassen wird. Abschließend wird dem Gesetzgeber ohne hinreichende Begründung bescheinigt, dass  geringfügige Anpassungen der geltenden Schallschutzverordnungen genügen würden, IS-Immissionen angemessen zu bewerten. Die sich zwingend ergebenden Konsequenzen werden verschwiegen: der bisherigen Genehmigungspraxis für WEA-Standorte sind nachträglich  die Grundlagen entzogen worden und  Planungen für geeignete Standorte sind nicht mehr möglich.               

Es  wäre naiv, dem Bundesumweltamt zu unterstellen, es wäre sich der Brisanz, aber auch der Mängel der MSWI nicht bewusst gewesen. Man erkennt dies am Fazit, das offensichtlich nicht die sachliche Handschrift der Gutachter trägt. Es lautet:

 Eine nachhaltige Konfliktbewältigung erfordert eine ganzheitliche Beurteilung, die Festlegung von Grenzwerten sowie standardisierte und genormte Prognoseverfahren. Pauschale Ansätze, die eine Prognosesituation mit dem Ziel einer Konfliktbewältigung einseitig überschätzen wie beispielsweise die Festlegung von Mindestabständen, erscheinen ohne fundierte wissenschaftliche Kenntnisse über die Wirkmechanismen als nicht sachgerecht.

Dieses Fazit wird der Bedeutung der MSWI in keiner Weise gerecht.  Die Behauptung, es gäbe keine fundierten Kenntnisse über dieWirkmechanismen ist grob irreführend und steht im Widerspruch zum Inhalt der MSWI. Die Festlegung von Mindestabständen steht sowieso nicht mehr auf der  Agenda, da, wie auch in der MSWI festgestellt wurde, die Ausbreitung von Infraschall nicht prognostizierbar ist. Die Verwendung des Begriffes  nachhaltige Konfliktbewältigung soll wohl suggerieren, dass die Bewertung der Ergebnisse der Studie im gesellschaftlichen Konsens erfolgen müsse, was hieße, das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit könne Gegenstand eines Interessenaus-gleiches sein. Sachgerecht  wäre der Nachweis der gesundheitlichen Unschädlichkeit von windradgeneriertem IS, den der Verursacher zu erbringen hätte. 

Die Umweltämter des Bundes und der Länder haben jahrelang die Öffentlichkeit und die aufsichtsführenden Ministerien mit der These, windradgenerierter Infraschall sei gesundheitlich unbedenklich, da unhörbar, in die Irre geführt. Von dieser These hat es sich das BUA jetzt  klammheimlich verabschiedet. Trotzdem sieht es keinen Anlass, den forcierten Ausbau der Energiegewinnung aus Windkraft in Frage zu stellen. Dabei wird nach meiner Ansicht eine stetig zunehmende Gesundheitsgefährdung vieler Bürger in Kauf genommen. Die vorgeschlagenen Feldstudien besitzen allenfalls eine Alibifunktion. Sie werden bestätigen, dass windradgenerierter Infraschall Schlafstörungen bewirkt, wobei man wahrscheinlich versuchen wird, diese als zumutbare Belästigungen einzustufen – in Guantanamo zählte Schlafentzug als hochwirksame Foltermethode. Die Auslegung jedoch wurde so bemessen, dass die wesentlich schwerwiegenderen Folgereaktionen  vermutlich unterhalb der Nachweisschwelle verbleiben werden.

Literatur:

/1/ Krahe, D., Schreckenberg, D., Ebner, F., Eulitz, C., Möhler, U.,  Machbarkeitsstudie zu Wirkungen des Infraschalls , (2014), www.umweltbundesamt.de (PDF) 
/2/ Salt, A.N. andHullar, T.E., Responses oftheeartolowfrequencysounds, infrasoundand windturbines, Hearing Research, (268) 12- 21 (2010) 
/3/ Pearpont, N., Wind turbinesyndrome, K-selected Books (2009)
/4/ Wanka, R. and P. Höppe, Human biometeorologicalrelevanceoflowfrequencyair
pressureoscillations,
Meteorologische Zeitschrift, 14, 279 -284 (2005)
/5/ Wanka, R., Messung und Analyse niederfrequenter Luftdruckschwankungen in München, Diplomarbeit LMU München (2003)
/6/ Faust, V. Biometeorologie, Hippokrates Verlag, Stuttgart (1976)

*Anschrift: Dr. Joachim Schlüter, Hohlenweg 8, 79410 Badenweiler, e-mail: schlueter-j@gmx.de