Klimaspaß mit EIKE: Elektroroller-Pandemie in unseren Städten

eigenes Werk

von AR Göhring

Wer kennt sie nicht? Seit einigen Jahren bevölkern Hunderte E-Tretroller von zum Beispiel „Bird“ oder „Tier“ deutsche, Schweizer und österreichische Metropolen. Wo kommen sie her? Wer bezahlt sie?

Auch in kleinen Großstädten wie EIKEs Heimstatt und in Mittelstädten tauchen sie jetzt auf: Überall auf Parkplätzen und an Wegesrändern herumstehende E-Tretroller mit Satellitennavigation und Lithium-Akkumulator. Da die Elektromobilität en vogue ist, haben wir bei Stadtverwaltungen nachgefragt, wer das eigentlich alles bezahlt und wer überhaupt auf die Idee kam, derart viele Rollerchen anzuschaffen. Denn eines ist sicher: Die Flitzer, die seit 2017 weltweit auf dem Vormarsch sind, stehen deutlich mehr herum, als daß sie bewegt werden. Man sieht selten jemanden damit fahren.

Der Grund ist klar: Die Ausleihgebühr ist teuer. Ein Kunde erzählte mir, daß er fürs Freischalten 1 Euro zahlt, und dann für fünf Minuten noch einmal knapp 1 Euro. Heißt, in einer Stunde kommen über zehn Euro zusammen. Als schnelle ÖPNV-Alternative ohne Gedränge und Maskenball für Fußgänger attraktiv, aber nur selten bei den Preisen.

Riecht nach ökologischer Bürokraten-Idee, ist aber wohl nicht so. Ein Beamter erzählte uns, daß die Stadt die Roller gar nicht angefordert habe, sondern daß Firmen wie Tier oder Bird sie selbständig hinstellen. Zahlungen fließen in keine Richtung. Die Verwaltungen gehen „Vereinbarungen“, keine Verträge, mit den Besitzern ein, um die Zahl der herumstehenden Flitzer zu begrenzen. Inhalt sind bestimmte Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Eine lautet, daß die Software es dem Nutzer nicht gestattet, seinen Roller neben einem Gewässer wie Spree oder Saale abzustellen, weil Vandalen die Roller gerne ins Wasser schmeißen.

Daß die Stadtverwaltungen nicht interessiert sind, wird durch die Tatsache unterstützt, daß das grüne Soll häufig durch die öffentliche Nahverkehrsbetriebe erfüllt wird, die solide Sitzroller in E-Bauweise anbieten; allerdings nicht in der großen Zahl.

Wie finanzieren sich die Anbieter eigentlich, wenn kaum jemand fährt und die Geräte häufig Opfer von Vandalen (und Dieben) werden? Ein Kollege aus Heidelberg erzählte uns zudem, daß in der Neckarstadt größere Ansammlungen der Roller kurz vorm Stadtrand an Haltestellen stehen, wo die Wahrscheinlichkeit für Laufkundschaft fast 0 ist. In den offiziellen Darstellungen ist von „Wagniskapital“ die Rede; und es gab auch schon Insolvenzen. Die Branchenführer Bird und Tier kommen aus Kalifornien bzw. Berlin. Tier hatte 2020 nach eigenen Angaben über 400 Mitarbeiter.

Unsere nicht unbegründete Vermutung: Die Anbieter könnten ähnlich wie Elon Musk, der mit Tesla auch noch nie Gewinn machte, von Umverteilungen via Klimazertifikate profitieren. Firmen, die noch Verbrennermotoren herstellen, müssen Milliarden Euro an Zeitgenossen wie Musk zahlen, der wiederum wegen der angeblichen Klimafreundlichkeit seiner schmutzigen Stromer Zertifikate anbieten kann.

Daß die Flitzer wegen ihres Preises und ihrer Unbequemlichkeit (kein Sitz, Fahren nur auf Straßen erlaubt), vor allem aber wegen ihres Akkumulators sicher nichts mit Klimaschutz zu tun haben, liegt auf der Hand. Ein Kommentator der Facebook-Gruppe Fakten gegen Klimahysterie meinte so süffisant wie treffend, Fußgänger zu E-Roller-Nutzern zu machen, biete keinen ökologischen Vorteil.

eigenes Werk

 

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14 Kommentare

  1. Es gibt nix BESSERES als die Benziner …Allerdings taugen die mit mehr als 60 PS pro Tonne Leermasse nix. Wer sich sowas anschafft hat nicht mehr alle Tassen im Oberstübchen …

  2. „Da brauche ich keine Zulassung und Extra-Versicherung und habe mit meinen 300 Wh Akku schon 50 km Reichweite.“ Klar!Wenn Du an der Küste startest geht es ja auch nur bergab…

  3. Immerhin, wenn sich Firmen dem Risiko aussetzen, das das ganze ein Flopp ist, warum nicht? Für grüne Schnapsideen stahlt ja sonst immer der Steuerzahler…

      • Was geschieht, wenn man die „Elektronik“ eines Elektrorollers mit einen hinreichend „starken“ Magneten, „bearbeitet“? ++ Oder das „künftige“, die Umwelt maximal verschmutzende E-Auto? Da wird es doch empfindliche, sensible Bauteile geben. Sollen die nicht eine Art „Black Box“ erhalten? Um den Kunden total zu überwachen, gegen seinen ausdrückliche Willen? Wenn da jemand gleich neben dieser Box, einen Supermagneten „dranbaut“, als unmittelbarer, flexibler, intelligenter Nachbar, der, sobald ein Kontrollkörper erscheint, sich elegant davonschleicht. Wie reagieren die Daten darauf? ++ Oder eine Art intelligenter Jammer? Datenaufzeichnung nur wenn der Kunde das für wirklich opportun hält? ++ Eins ist sicher, die Datensammelwut der Unternehmen ist gigantisch, nicht transparent (illegaler Weiterverkauf), zum Schaden des Kunden (vgl. Diskriminierung), letztendlich und so nicht legal. ++ Welche DDR-Lösungen gäbe es da, bitte?

  4.  Teuer….ganz genau das sind sie.           
    Hier in meiner Umgebung in St. Gallen haben einige daran gefallen gefunden, kauften sich aber bald mal selber einen.   
    Hier in SG kostet das Freischalten 1 Franken und dann glaube ich 10 Minuten 3.45 Franken.    Damit ist der Tier-Roller zwar bequem, man kann ihn überallhin fahren, aber teurer wie der Bus. Der Busstakt liegt hier bei 12 Minuten und das Netz ist sehr dicht. Zudem kann man mit 1 Abstempelung bei der Fahrkarte 1 Stunde fahren. Das einfach Billet kostet glaube ich 2.80.-     Im Jahresabo für 1-2 Zonen für 630 Franken zu haben. Mit dem Abo bekommt man aber auch bei Bergbahnen, Liften, Zugfahrten, Schwimmbädern usw. Ermässigungen.   
    Nun diese Roller konkurrenzieren vor allen auch die Busse, ob das sinnvoll ist ?        
    Und bei gewissen Quartieren stehen Morgens oft 7-8 Rollen auf einem Haufen.   
    Quartiere sie am Stadtrand liegen und vom Zentrum 3-4 km entfernt sind.       
    Die müssen dann abgeholt und frisch geladen werden, und hernach wieder in der Innenstadt aufgestellt zu sein.      
    Gewitzte Typen stellen sie hinter Hecken und Mauern, denn sie wollen ihn am Morgen erneut benutzen.          
    Es gibt nun auch E-Fahrräder von Tier die auch überall rumstehen und oder in den Fussgängerzonen umherfahren.         
    Tja, macht man sie günstiger, werden sie natürlich für Fahrten benutzt für die sie eigentlich nie gedacht waren….. 

    • Ein empirischer Bericht: In Bremen zahlt niemand (mit Grips) für das Fahren mit Elektroroller. YouTube, der Freund aller grünen Träume, ist voller kreativer Ideen, wie man das (mit Grips) umgehen kann. Freie Fahrten. Für immer (auf Bird, Tier. Eigentlich jedes Modell). Tips dafür, kommen aus der ganzen Welt. Wie die Geschwindigkeitsbegrenzung umgangen wird. Einige prahlen mit 100 km/h. Wie man das GPS-Teil ausbaut wird auch gelehrt und anderweitig recyclen kann. Oder wie man eigene Akkumulatoren zusammenstellt. Es ist die wahre Freude. ++ In Portugal, Frankreich, Deutschland werden die Dinger (oft) ins Wasser geworfen. ++ Ein YouTube-Video lehrt sogar, wie gleich 20 E-Scooters den Eigentümer wechseln. Ein (mit kyrilischen Schriftzeichen versehenes) Video lehrt, wie man Elektroroller in seine Einzelteile zerlegt und wieder artig zusammenbaut, 😉 wenn das will und Grips hat. Ein vermummter Lehrer (ANTIFA-Mitglied) zeigt, wie man nie wieder für das Fahren mit Bird-Elektroller zahlen muß, was ja aber niemand will. ++ Die Avantgarde unserer Gesellschaft hat immer das passende Werkzeug im Rucksack. Zahlen tun (immer) die anderen dafür oder wer kein Grips haben will. 😉 ++ Ein Elektroroller ohne (ausgebautes) GPS wird schwerst ausgebeutet.

  5. Killefit die Roller. Brauchen eine Zulassung und Extra-Versicherung und werden von den Anbietern per Bulli abgeholt, aufgeladen und wieder abgestellt. Fahren max. 20 km/h und die Reichweite liegt bei 20 km. Mit denen spürt man jedes Schlagloch auf Kopfsteinpflaster funktionieren die schon gar nicht und Gepäck und Einkäufe kann man nicht mitnehmen. Bei mir vor der Tür stehen und liegen die ständig im Dreck. Einer gammelt da im Busch vor sich hin. Das war mal wieder eine tolle Idee der Grünen. Ich wohne ja in einem Stadtteil mit hohen Grünwähleranteil und Biomarkt in der Straße. Von denen fährt dort keiner E-Roller. Eher Lastenrad. Genutzt werden die Roller vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Spaß und zum Kaputtmachen. Ich habe mein Klapprad jetzt zum E-Bike umgebaut. Kosten 400 € für den Nachrüstsatz und Akku. Da brauche ich keine Zulassung und Extra-Versicherung und habe mit meinen 300 Wh Akku schon 50 km Reichweite. Fahren kann ich damit auch 25 km/h also schneller und zwei Fahrradtaschen als Gepäck zuladen. In Bus und Bahn kann ich das Rad geklappt (dauert 10 Sekunden) kostenlos mitnehmen. Geklappt kann ich es mit Fahrradtaschen dann noch als Trolli benutzen. Wenn grüne Stadtplaner/ Verkehrsplaner sich etwas ausdenken, dann kann dabei nur Müll herauskommen. Sprichwörtlich. Die Roller werden teils auch von Brücken in Kanäle und Gräben geschmissen. Just for fun!

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