Ein Kommentar zu dem Artikel in der WELT am Sonntag vom 25.April 2021 „ Goliaths fürs Klima“

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von Andrea Andromidas
Schon die Gründung des Club of Rome vor einem halben Jahrhundert war ein handverlesener Club der Goliaths, der Mächtigen, der Reichen und des Adels. Was ist daraus geworden?

Schon die Gründung des Club of Rome vor einem halben Jahrhundert war ein handverlesener Club der Goliaths, der Mächtigen, der Reichen und des Adels. Seine Botschaft war, dass die Grenzen des Wachstums nun erreicht seien, weil eine Industrialisierung anderer Kontinente mit dem Rohstoffhunger der westlichen Industriestaaten nicht zu vereinbaren sei. Der Gründung des Clubs folgte am 10. Dezember 1974 das berüchtigte Strategiepapier NSSM 200 ( National Security Study Memorandum 200) mit dem Titel: „ Memorandum 200 zur nationalen Sicherheit: Implikationen des weltweiten Bevölkerungswachstums für die Sicherheitsinteressen der USA in Übersee.“, unterzeichnet vom damaligen Außenminister Kissinger.

Zitat aus dem umfangreichen Text, Kapitel III:

Der größte Faktor, der die Nachfrage nach nichtlandwirtschaftlichen Rohstoffen beeinflußt, ist das Niveau der industriellen Aktivität, regional und global. So konsumieren z.B. die USA mit 6% der Weltbevölkerung etwa ein Drittel der Ressourcen. Die Nachfrage nach Rohstoffen, im Unterschied zu den Nahrungsmitteln, ist nicht direkt vom Bevölkerungswachstum abhängig. Die gegenwärtige Verknappung und die hohen Preise für die meisten dieser Rohstoffe ist im Wesentlichen ein Resultat des Aufschwunges in allen Industrieregionen in den Jahren 1972 und 73.“ (hier)

Dieses Papier und etliche weitere unterlagen bis 1990 strenger Geheimhaltung, denn wer wollte schon offen zugeben, dass die Politik darauf abzielte, eine erfolgreiche Industrialisierung der Entwicklungsländer zu verhindern?

Die Idee von den Grenzen des Wachstums wurde deshalb in Tücher des Umweltschutzes verpackt und dem Club in den Schoß gelegt, der sich in den folgenden Jahrzehnten an verschiedensten Themen wie schwindende Ozonschicht, neue drohende Eiszeit, Waldsterben usw. versuchte. Shließlich fand man, dass der Klimawandel von allen Themen das geeignetste sein könnte. Betrachten wir die Welt nicht vom deutschen Standpunkt, sondern als Ganzes, muß man allerdings zu dem Schluß kommen: Ein Erfolgskonzept war der Klimawandel nicht, trotz jahrzehntelanger Propaganda. Auch deswegen gehen die Goliaths jetzt aufs Ganze.

Mission Possible Partnership

Die Hysterie, die man seit dem jüngsten Weltwirtschaftsforum im Januar beobachten kann, legt selbst naiven Beobachtern nahe, dass es nicht im entferntesten um den Planeten geht, sondern um die Rettung mächtiger Ansprüche seitens der „Mission Possible Partnership“, die 2019 gegründet und am 27. Januar 2021 bei der fünftägigen WEF-Konferenz von deren maßgebenden Vertretern Klaus Schwab, Prinz Charles und Mark Carney vorgestellt wurde. Die Mission Possible Partnership fordert jetzt den Turbo-Gang für die Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche in den nächsten 10 Jahren. Die Forderung nach 100 prozentiger Dekarbonisierung bis 2050 bedeutet nichts weniger als die schon öfters geäußerte politische Absicht, die gesamte Zivilisation um mindestens 250 Jahre zurückzuwerfen.

Sie fordert die radikale Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche, besonders auch der energieintensiven wie Zement-, Stahl-, Aluminium- und Chemieindustrie, sowie Schiffs- und Flugverkehr, Lastwagen, kurz, aller Transportmittel. Aber auch die Nahrungsmittelproduktion und das Gesundheitssystem stehen im Fokus. In der Zusammenfassung für Führungskräfte wird beklagt, dass der Gesundheitssektor (weltweit gerechnet) als Planetenverschmutzer an 5. Stelle steht und dass die USA alleine für 57 mal so viel Emissionen im Vergleich zu Indien verantwortlich sind. Die Antreiber dieser Zerstörungswut sind wieder altbekannte Institutionen: Das WEF   mit seinem exekutiven Arm, der Energy Transmission Commission, geleitet von Lord Adair Turner of Ecchinswell, mit 50 „Beauftragten“ aus den größten Finanzinstituten und multinationalen Konzernen der westlichen Gesellschaft, dann das Rocky Mountain Institute, gegründet 1982 und 2014 fusioniert mit Richard Bransons Carbon War Room und die Koalition globalierter Unternehmen We Mean Business. Dazu zählen einige der größten Banken weltweit wie Wells Fargo, Goldman Sachs, Bank of Amerika und JP Morgan. Es dürfte jedem auffallen, dass der Finanzsektor bei dieser Turbo-Strategie seit der Pariser Klimakonferenz im Mittelpunkt steht. Paul Bodnar, Vorsitzender des Center for Climate-Aligned Finance und Geschäftsführer des Rocky Mountain Institute gibt freimütig zu, dass es nicht ganz einfach ist ,die Industrie auf Linie zu bringen:

“Die Klimaausrichtung festigt sich als Goldstandard für den Finanzsektor, aber wir müssen anerkennen, wie schwierig es ist, die Weichen der Weltwirtschaft auf Netto-Null zu stellen. Das Center ( Center for climate aligned finance, AA) wird mitprägen, wie ehrgeizige Verpflichtungen tatsächlich zu nachhaltigen Auswirkungen umgesetzt werden können”.

Ein Rückfall in die Barbarei

Das Mercator-Research-Institute on Global Commons and Climate-Change in Berlin hat eine Studie gemacht, die selbst Schulkindern den Wahnsinn dieser Politik ganz einfach verdeutlichen kann. Die Studie trägt die Überschrift: 140000-quadratkilometer-solarzellen-fuer-co2-freien-flugverkehr im Jahr 2050.

Untersucht wurde in verschiedenen Szenarien die mögliche Dekarbonisierung des künftigen Flugverkehrs für den Passagierbereich. Wollte man Kerosin durch strombasierte Treibstoffe für 15,9 Billionen Passagierkilometer ersetzen, bräuchte man für deren Produktion eine entsprechende Anzahl von Solarpanelen, was 40 % der Fläche Deutschlands in Anspruch nehmen würde. Das Institut schlägt daher aus offensichtlichen Gründen vor, dass Wüstenregionen vorzugsweise dafür in Frage kämmen. Wie oben beschrieben, haben wir es nun nicht allein mit dem Passagierflugsektor zu tun. Dazu kommen die Stahl-, Aluminium- ,Zement-, Kühlmittel-Industrie, der gesamte Verkehrs-, Nahrungsmittel-, und Gesundheitssektor und das ist noch längst nicht alles.

Es drängen sich folgende Fragen auf:

  1. Erheben diese Leute Anspruch auf Fächen anderer Länder oder gar Kontinente?
  2. Erwarten diese Leute, dass Entwicklungsländer ihre Kohlekraftwerke dichtmachen, um Platz für Wind- und Solartechnik zu bekommen?
  3. Volk ohne Raum? Die Widerkehr der braunen Gespenster?

Da nicht zu erwarten ist, dass die ganze Welt sich diesem Wahnsinn beugt, ist wohl eher damit zu rechnen, dass in den Ländern, die den Irrsinn mitmachen wie z.B. Deutschland, die Industrie verschwindet, die Transformation sich Bahn bricht oder dass es gar zum Bürgerkrieg kommt.

Race to Zero

Die Schrecklichkeit dieser malthusianischen Verirrungen findet sich in allen Einzelheiten und alle Bereiche einbeziehend auf der Kampagnenseite für den nächsten Klimagipfel COP26 in Glasgow:

In einem Interview, das der „UN High Level Champion for Climate Action“ Nigel Topping mit dem „UN Special Envoy on Climate Action and Finance“ Mark Carney am 21. April führte, stellen sie ihr neues Projekt für das Verschieben von Trillionen in die Dekarbonisierung vor: GFANZ ( Glasgow Financial Alliance for Net Zero). Die Koalition, unter Vorsitz von Mark Carney, (von 2013 bis 2020 Governor der Bank of England), wird mit 160 Firmen aufwarten, die ein Kapital von insgesamt 70 Billionen US$ managen und zusätzlich 40 Banken, die zu den Gründern der Net Zero Banking Alliance (NZBA) gehören (hier).

Die Botschaft ist eindeutig und auch so gewollt: Wir sind die Goliaths. Wenn eure Regierungen und Parlamente zu lahm sind, dann machen wir Druck. Mark Carney: „Der Wettlauf für Klima-Neutralität bedeutet unter anderem folgendes: Es heißt, dass bestimmte Aktivitäten und Geschäftsfelder nicht mehr profitabel sind und nicht mehr in die Wirtschaft gehören, und das ist auch gut so. Sie waren überhaupt nie profitabel, weil sie nie die Kosten des Klimawandels beinhalteten.

Was ist also die Absicht?

1.) Investitionen ausschließlich in Technik niedrigster Energiedichte zu kanalisieren

2) Industrialisierung besonders in Entwicklungsländern zu behindern oder zu ersticken

3) Investitionen in ESG-konforme Kunstprodukte zu lenken, die sich vorwiegend für spekulative Zwecke eignen und von denen nur eine kleine Schicht große Profite macht.

Es geht um Systemwechsel, um eine große Transformation.

Aus allem läßt sich nur ein Schluß ziehen: Wir brauchen einen David!

 

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8 Kommentare

  1. Den David gibt es doch schon, zumindest in den USA, der seit 2016 bis zum heutigen Tag gegen die „Sumpfkreaturen“ (Goliath) kämpft. Das ist US-Präsident Trump, hier seine Wahlkampfrede aus dem Jahr 2016, wo er Goliath den Krieg erklärt:https://www.youtube.com/watch?v=RyBVAbzAps8 Ca. die Hälfte der Staaten sind mittlerweile befreit, keine Maske, kein Abstand und alle US-Amerikaner sehen deutlich, was China-Joe für einen gewaltigen Schaden anrichtet. Die Überprüfung des gigantischen Wahlbetrugs (EpochTimes berichtete damals sehr ausführlich darüber) läuft gerade in Arizona und ist fast abgeschlossen. Es wird sehr, sehr eng für den Deep-State. Aber auch hier in Deutschland gibt es immer mehr Mini-Trumps, die Widerstand leisten, z.B. die Richter aus Weimar, Weilheim oder Karlsruhe. Die Rolle als „David“ würde ich den neuen Parteien AFD und dieBasis zutrauen, wenn sie denn in Regierungsverantwortung kommen sollten.Von den Altparteien/medien ist jedenfalls keine Hilfe zu erwarten, da selbst voll unter der Kontrolle des tiefen Staates.

  2. Und unsere Angelas, Ursula und Luisas ganz vorne mit dabei! Wer hat uns nur mit diesen Klima-benebelten Frauen gestraft? Die inkompetentesten Geschöpfe, die die Menschheit jemals hervorgebracht hat – können wir sie denn nicht zurückgeben? Die jeden Schwachsinn hemmungslos nachplärren und dabei Billionen verplempern? Eine sind wir hoffentlich bald los. Ansonsten anscheinend B-Ware – Umtausch ausgeschlossen.

  3.  Die „Goliats der Finanzelite“ haben ein brennendes Problem, sie müssen ständig hohe Profitabilität publizieren, damit ihnen die Anleger nicht abspringen. Diese Anleger sind vor allem Pensionsfonds, die einerseits Auszahlungen von Pensionen leisten, und gleichzeitig neue Optionen mit hohen Erträgen in Auftrag geben. Es geht in der Sache, überhaupt nicht um die Effizienz einer Realwirtschaft, sonder darum die finanzielle und politische Herrschaft über die Bevölkerung zu organisieren. Es ist das Elite-Projekt einer Menschen verachtenden Klasse, so wie es Robert Malthus, dem Englischen Adel gefällig lieferte, der auf die profitable Ausbeutung der Iren, auch bei Millionen Hungertoten, nicht verzichten mochte. Die Strategie der Finanzelite hat keine humane Empathie, ganz im Gegenteil sie bleibt destruktiv undemokratisch. Allgemeiner Wohlstand durch Wirtschaftswachstum wird durch eine Dekarbonisierung in China stattfinden. 

  4. Es ist für mich schwer vorstellbar, daß man in großen Teilen der Welt die bestehende bestens funktionierende Infrastruktur ohne bekannte Alternativen einer freiwilligen Zerstörung/Außerbetriebsetzung  preisgibt, nur um die Industrie zu zwingen, bei Banken Kredite für Investitionen aufzunehmen, von denen noch nicht einmal klar ist, in welche Richtung sie überhaupt konkret gehen sollen. Und all das nur mit dem eigentlichen Ziel, die Banken reicher zu machen?

  5. Vor etwa 10 Jahren wurden in einer Zeitschrift (Bild der Wissenschaft oder Spektrum der Wissenschaft) ein Artikel veröffentlicht. Ein anderer Forscher hatte kurz zuvor das Computermodell des Club of Rome mal ausprobiert, einmal mit Menschen und einmal ohne Menschen. Bei der Berechnung mit Menschen ging die Welt unter. Dann hat er das Computerspiel (muss man doch so bezeichnen) des Club of Rome ohne Menschen getestet. Und die Welt ging genauso unter. Es dauerte bis zum Weltuntergang nur 100 Jahre länger. Den Artikel finde ich jetzt nicht so schnell. Mein Archiv mit den aus Zeitschriften gesammelten Seiten ist viel zu groß.

  6. Goliath sind die Philanthropen, die meinen, sie bräuchten Strom, um menschliche Davids durch Künstliche Idiotie [K.I.] aus Gombuderei zu ersetzen. Ich sehe den unausweich­lichen Verteilungs­kämpfen der Goliath­kommissionäre (äh, Werbe­müll­beauftragte) mit aufmerk­samer Gelassenheit entgegen.

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