1

Direktor der Stromver­sorgung Kaliforniens: „stehen vor ernsten Problemen!“

Eigentlich hat er eine Menge verraten, wenn man die Polit-Sprache richtig liest. Ernsthafte Probleme liegen vor uns. Nachfolgend einige interessante Einblicke, mit Übersetzung, wo nötig.

Zuerst erklärt Mainzer seinen Job: „CAISO betreibt das Hochspannungsübertragungsnetz und den Energiemarkt für etwa 80% von Kalifornien und einen kleinen Teil von Nevada. Wir sind die Instanz, die das Echtzeit-Stromangebot mit der Nachfrage abgleicht und für die effiziente Integration der nächsten Generation sauberer Energiequellen in das Netz verantwortlich ist. Zusätzlich zu unserer grundlegenden Verantwortung als unabhängiger Netzbetreiber in einem einzelnen Bundesstaat übernehmen wir zunehmend weitere Aufgaben im Westen der USA. Dazu gehören die Überwachung der Zuverlässigkeit und der Betrieb eines Energieausgleichsmarktes, der uns den Kauf und Verkauf von Energie mit großen Gebieten der westlichen USA ermöglicht.“

Die Aufgabe von CASIO ist es also, die Lichter am Leuchten zu halten, genau wie ERCOT in Texas. Es ist ein wenig beängstigend zu erfahren, dass Kalifornien auch den Energie-Ungleichgewichtsmarkt für die gesamte Western Interconnection betreibt, also das westliche Netz, das etwa ein Drittel des zusammenhängenden Amerikas umfasst. Wenn also in Kalifornien der Strom ausfällt, was immer wahrscheinlicher wird, wird vielleicht auch das westliche Netz mitgerissen!

Was die Stromausfälle des letzten Sommers angeht, gibt Mainzer natürlich dem Klimawandel die Schuld. Aber dann zeigt er mit dem Finger auf die Solarenergie:

„Kalifornien hatte bei der Planung übersehen, dass zu Spitzenlastzeiten nicht genug Kapazität zur Verfügung steht, um ein Super-Heizungsereignis effektiv zu überstehen. Wenn die Menschen abends nach Hause kommen, die Geräte einschalten und die Klimaanlagen hochfahren, um ihre Häuser zu kühlen, ist das der maximale Punkt der Belastung für das System. Diese Netzspitze kurz nach Sonnenuntergang ist auch der Zeitpunkt, an dem über 10.000 Megawatt Solarstrom nicht mehr erzeugt werden. Die meiste Zeit des Tages wirkt die Solarenergie wie eine negative Last, welche die Nachfrage nach Strom aus anderen Quellen reduziert. Wenn die Sonne untergeht, müssen diese anderen Ressourcen schnell hochgefahren werden, um die Last im System zu decken. Kalifornien hatte einfach nicht genug einplanbare Kapazität zur Verfügung, um die Nachfrage zu decken. Die Standards für die Planung und Beschaffung von Ressourcen hatten nicht ganz Schritt gehalten.“

Sie haben also vergessen, dass die Sonne untergeht. Klingt ungefähr richtig für Kalifornien. Ich denke, sein „nicht ganz mithalten können“ ist stark untertriebene Politsprache.

Ganz nebenbei gibt Mainzer zu, dass die Unterbrechung der erneuerbaren Energien das grundlegende Problem ist. Hier ist, wie er es ausdrückt, wieder Bezug nehmend auf die Stromausfälle des letzten Jahres:

„Die Wind- und Solarenergieressourcen haben weitgehend wie erwartet funktioniert. Aber es handelt sich um Ressourcen, die Brennstoffe verdrängen und dem System kohlenstofffreie Energie zuführen. Wir wissen, dass sie keine planbare Kapazität liefern, also müssen wir sie mit anderen Ressourcen kombinieren. Sicherlich haben die laufenden Veränderungen im Stromsystem dazu beigetragen, was im August in Kalifornien passiert ist. Es ist klar, dass wir diese Kopplung beschleunigen und besser machen müssen. Das wird im Laufe der Zeit der entscheidende Faktor für die Aufrechterhaltung der Zuverlässigkeit sein.“

Natürlich handelt es sich bei seinen abschaltbaren „anderen Ressourcen“ um Zukunftstechnologien, die nicht existieren, und nicht um die offensichtlichen Atom-, Kohle- und Gasressourcen, die Kalifornien gerade abschaltet. Das ist Wunschdenken, keine Energieplanung.

Hier ist der sogenannte Plan: „Wir werden einen Portfolio-Ansatz verfolgen, der neue Brennstoffe, neue Speichertechnologien, Investitionen in Energieeffizienz und Reaktionrn auf Nachfrage-Spitzen erschließt. Kalifornien fängt an, sich mit Offshore-Windkraft zu beschäftigen. Wir erforschen neue Energiespeichertechnologien, die Strom für längere Zeiträume liefern können, verglichen mit der vierstündigen Dauer von Lithium-Ionen-Batterien.“

Das Prinzip ist jedoch klar. Erneuerbare Energien müssen mit planbarem Strom gepaart werden.

Was den kommenden heißen Sommer angeht, ist Mainzer zu Recht besorgt. Er weist darauf hin, dass es im Vergleich zum letzten Jahr fast keine neuen einsatzfähigen Kapazitäten gibt:

„Wir erwarten nicht, dass zwischen jetzt und dem Sommer eine Tonne neuer Kapazitäten ans Netz geht; das ist ein zu enger Zeitrahmen. Aber die zusätzliche abschaltbare Kapazität, die ins Netz kommt, sind etwa 2.000 Megawatt an Lithium-Ionen-Batterien, die während der Netto-Spitzenzeit der maximalen Belastung des Systems, kurz nach Sonnenuntergang in heißen Sommernächten, Strom ins Netz einspeisen können.“

Man beachte, dass 2000 MW Speicher die 10.000 MW an Solarstrom, die bei Sonnenuntergang verloren gehen, nicht ausgleichen. Außerdem sind die 2000 MW nur die Entladerate der Batterie, nicht die Speichermenge, die in MWh gemessen wird. Wenn 10.000 MW an Solarstrom für 16 Stunden verloren gehen, was der Standard ist, sind das 160.000 MWh an Saft. Die Batterien sind nur für 4 Stunden gut, das sind gerade einmal 8.000 MWh oder fast nichts im Vergleich zu den verlorenen Sonnenstunden. Batterien sind in Fällen wie diesem ein Witz.

Was den langfristigen Übergang betrifft, ist die Elektrifizierung ein wichtiges Thema. Er stellt fest:

„Wir werden auch zusätzliche Kapazitäten benötigen, um die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte zu unterstützen und um den Platz von fossilen Brennstoffsystemen einzunehmen, die vom Netz gehen. Die California Public Utilities Commission sorgt dafür, dass die Versorgungsunternehmen die Anreize und Kostendeckungsmechanismen haben, um erweiterte Kapazitäten zu kaufen. CAISO und die großen Übertragungsnetzbetreiber in Kalifornien müssen dafür sorgen, dass das Netz, die Umspannwerke und die Übertragungsleitungen in einem Tempo aktualisiert, erweitert und modernisiert werden, das sicherstellt, dass neue Ressourcen, wenn sie ans Netz gehen, auch physisch an das System angeschlossen werden können. Die Leute, mit denen ich arbeite, sind unglaublich engagiert. Es ist eine echte Herausforderung, aber es ist auch inspirierend, Teil dieser sauberen Energiewende zu sein.“

Kein Wort darüber, was all diese riesige abschaltbare neue Kapazität, die weder fossil noch nuklear ist, sein wird. Wind ist auch nicht planbar. Es muss Magie sein! Es gibt nichts mehr außer Magie.

Und natürlich werden all diese neuen magischen Kapazitäten und ein aufgerüstetes Netz, um sie zu handhaben, ein riesiges Vermögen kosten. Hier zeigt sich Mainzers Talent für politisch korrektes, grobes Understatement. Er sagt einfach: „Die Strompreis-Erhöhungen, die nötig sind, um diese saubere Energiewende zu vollenden, könnten unbequem werden, wenn sie nicht sehr effektiv gehandhabt werden.“

Unbequem? Wie wäre es mit erdrückend oder strafend? Wir reden hier über potenziell Billionen von Dollar.

Er schafft es, einen guten Seitenhieb auf die Trittbrettfahrer unter den Solarkäufern auf den Dächern loszulassen: „Es gibt auch Bedenken bezüglich der Gerechtigkeit. Leute, die Solaranlagen und Batterien auf dem Dach kaufen, hinterlassen erhebliche Fixkosten, die von einer schrumpfenden Gruppe von Verbrauchern bezahlt werden müssen. Viele dieser Verbraucher können es sich nicht leisten, sich vom Netz zu lösen.“

Im wahren kalifornischen Stil schafft es CAISO-Präsident Mainzer sogar, mit einem schreienden Widerspruch zu enden: „Der Staat ist mit voller Geschwindigkeit auf dem Weg, seine Ziele für saubere Energie zu erreichen, während er gleichzeitig versteht, dass Energietarife und Gerechtigkeit kritische Variablen sind, die angegangen werden müssen.“

Es gibt keinen erschwinglichen Weg, ein elektrifiziertes Kalifornien ohne fossile Brennstoffe und Kernkraft zu betreiben. In der Tat ist es zu jedem Preis physikalisch unmöglich. Die CAISO sollte dies laut und oft sagen. Aber zumindest geben sie stillschweigend zu, dass es Probleme gibt.

Das ganze Interview steht hier.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2021/04/19/ca-electric-power-chief-says-serious-problems-lie-ahead/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Frank Schätzing will das Klima retten – mit Kernkraft

Frank Schätzing gehört seit den 90er Jahren zu den wichtigsten Bestseller-Autoren des deutschsprachigen Raums. Allein sein Thriller Der Schwarm verkaufte sich weltweit rund 4,5 Millionen mal. In Feuilletons war einmal zu lesen, daß seine Bücher nicht dafür konzipiert seien, Literaturpreise zu gewinnen, weil sie nicht auf die Ansprüche der Intellektuellen zielen, sondern auf alle Bürger. Völlig zu Recht – Thema, Plot, Spannung, das kann der Mann wirklich.Vielleicht hat das aber einen gewissen Til-Schweiger-Effekt zur Folge – Schätzing ist wie sein Kollege aus den darstellenden Künsten reich, populär und bei Frauen begehrt. Nur die Anerkennung des kleinen Spitzenzirkels von Feuilleton-Journalisten, Philosophen und Edel-Literaten, das bleibt ihm verwehrt.

Schätzing ist nicht so ungeschickt wie Schweiger und läßt seiner Enttäuschung freien Lauf, so er sie denn bewußt empfindet. Das typische virtue signalling, also die zeitgeistige „Tugend-Signalisierung“ im Stil eines George Clooney, die läßt er aber schon erkennen. In seinem letzten Roman Die Tyrannei des Schmetterlings schießt der Autor – völlig unnötig für die Geschichte – gegen Präsident Trump und gibt damit dem Feuilleton seine „richtige“ Gesinnung zu erkennen. Nützte nichts – das Buch wurde verrissen. (Kleine Rezension von uns: Der Schmetterling war tatsächlich kein Höhepunkt, ob mit oder ohne Trump. Aber ganz ok. Limit, Schwarm oder Breaking News, das sollten Sie unbedingt lesen.)

Nun legt Schätzing nach und veröffentlicht nach Nachrichten aus einem unbekannten Universum ein weiteres Sachbuch – nun ja, es geht ums Klima, ist also eher ein polit-aktivistisches Werk. Ganz fremd ist ihm der Themenkomplex der „menschgemachten“ Katastrophen ja auch nicht: Schon im „Schwarm“ ging es um den Angriff einer Mikrobenzivilisation vom Meeresboden, die uns Menschen als planetare Krankheit betrachtet und daher ausradieren will. In anderen Büchern wie Limit versuchen böse Ölmanager, ihren Konkurrenten das zukunftsträchtige Geschäft der Kernfusion mit Helium-3 vom Mond zu entreißen, um selber absahnen zu können. Man sieht, das grün-sozialistische Framing des naturfeindlichen Kapitalismus war in Schätzings Werk stets präsent.

Ob es dem Autor mit Was, wenn wir einfach die Welt retten? gelingt, sowohl hohe Verkaufszahlen wie auch die Anerkennung der Zeitgeist-Generatoren zu erreichen? Vermutlich wird beides nicht gelingen. Sein buntgemischtes Publikum legt Wert auf eine gute Geschichte und Spannung, und wird aktivistisches Weltrettungs-Gedröhne nach den entnervenden Greta- und Coronajahren 2019 und 20 wohl nicht bezahlen und konsumieren wollen. Bei den Intellektuellen wird das Buch wahrscheinlich auch nicht besonders hoch im Kurs stehen, weil Schätzing ähnlich wie Bill Gates einen Rest Realismus bewahrt und Kernkraft befürwortet. Bei titel thesen temperamente in der ARD bemühte er sich zwar redlich, den Journalisten seinen Abscheu vor der Atomkraft, gegen die er als Junge auf die Straße ging, glaubhaft zu machen; letztlich spricht er sich aber doch für sie aus.

… Aber wofür ich plädiere, vor allem in einer Krise, wie der, in der wir stecken; in einer existenziellen Krise – uns bleiben vielleicht noch zehn Jahre Zeit, die Weichen zu stellen – darf es keine Denkverbote geben. Und ich muß eine Technologie, auch wenn sie vor einigen Jahrzehnten einmal katastrophal versagt hat…ich muß sie immer wieder aufs neue darauf überprüfen, ob sie sich in einer Weise weiterentwickelt hat, daß ihre Vorzüge die Risiken übersteigen.

Warum fühlen sich Musiker, Schriftsteller, Kultur-/Sozialwissenschaftler und Schauspieler eigentlich so oft berufen, uns die Welt erklären, und sie zu retten? Das können Naturwissenschaftler, Ärzte und Ingenieure viel besser, aber die haben meist wenig Zeit und Motivation, sich in der Öffentlichkeit zu produzieren. Die Persönlichkeiten, die einfache, aber einträgliche Jobs wählen, sind meist viel „priesterlicher“ eingestellt und wollen im Sinne der Selbstoptimierung als Sinngeber wahrgenommen werden. Mit verheerenden Folgen, wie die jüngere Geschichte lehrt.

Was außer Eitelkeit und Kernkraft-Fürsprache finden wir noch in Schätzings neuem Buch?

Nicht viel – nur olle Kamellen (rheinisch für Bonbons) wie „der Mensch verbraucht die Ressourcen des Planeten, bis nichts mehr da ist“ und Behauptungen, daß der Klimaschutz nicht nur Verzicht bedeutet:

„Unterm Strich wird das Leben sogar schöner“

Für Multimillionäre wie Schätzing und den Reemtsma-Clan vielleicht, weil Krethi und Plethi dann nicht mehr in den Urlaub fliegen und Auto fahren können und fließend warmes Wasser im Haus haben. Da steigt die soziale Distinktion der Privilegierten deutlich an.

Ansonsten wiederholt er die Thesen von PIK-Leuten und anderen, nachdem das Corona-Sars2-Virus mit dem Klimawandel zu tun habe und es sogenannte Kipp-Punkte gäbe, nach denen es nicht mehr möglich sei, etwas zu retten (die berühmten „x Jahre, die wir noch Zeit haben“).

Fazit: Der ansonsten begnadete Erzähler und Rechercheur Frank Schätzing hat mit diesem Buch lediglich die bekannten alarmistischen Erzählungen von umstrittenen Wissenschaftlern und Investoren wie Schellnhuber und Gates aufbereitet. Er hält sich dabei weitgehend an die Vorgaben der Interessensvertreter, was erlaubt ist zu sagen und was nicht. Im Interview treibt er seinen politischen Aktivismus auf die Spitze, als er meint:

Vielen ist zuletzt klar geworden, dass etwas grundlegend schiefläuft: Klima, Pandemie, Massentierhaltung, Armut, häusliche Gewalt, Sexismus, Rassismus, alles hängt zusammen. Die Bereitschaft, sich zu ändern, wächst. Vielfach noch unterschwellig, aber es geschieht. Ich glaube, 2021 wird ein Klimajahr.

„Kapitalismus“ hat er noch vergessen. Denn der ist für viele der Intellektuellen sogar der Ausgangspunkt der anderen „Katastrophen“, die er benennt.




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Wie ein Klimaforscher die Sonne klein redet, Hoffen auf die Kernfusion




Klimaspaß mit EIKE: Fraunhofer-Forscher wollen Autobahnen mit Solardächern überspannen

Wissenschaftler vom Austrian Institute of Technology AIT und vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme entwickelten eine Technologie, um die Versiegelung natürlicher Flächen durch Photovoltaik-Paneele zu vermeiden. Sie kamen auf den Gedanken, bereits zuasphaltieren Boden zu überdachen – und da bietet sich Deutschlands dichtes Autobahnnetz an, das eine Länge von mindestens 13.000 Kilometern hat und eine Fläche von rund 330 qkm bedeckt (entspricht Fläche von München).

Klingt für den Laien erst einmal interessant – die Autobahnen gehören dem Bund, daher könnte man die Überdachung und Wartung zentral unkompliziert steuern. Fraglich ist allerdings, wie eine „wurmförmige“ Autobahn effizient überdacht werden kann. Baut man eine PV-Anlage auf eine Wiese, kann man die geringst mögliche Zahl von Stützen nehmen, die zudem nur etwa 1m hoch sein müssen. Aber über der Autobahn muß man ja mehr als 5m hohe Gerüste bauen, die aus Sicherheitsgründen sehr robust sein müssen. Hinzu kommt auch noch die Notwendigkeit der Reinigung, da verschmutzte Paneele deutlich weniger Sonnenstrahlung umsetzen. Müssen dann einmal die Woche Spezialreinigungsunternehmen mit Fassadenkletterern die Siliziumplatten abwischen? Oder wird das von zu entwickelnden Robotern erledigt, die es noch nicht gibt?

Man sieht – schon wieder eine Schnapsidee zur Rettung der Energiewende, die zwar „beforscht“ wird, aber höchstwahrscheinlich nicht über die geplante Pilotanlage hinauskommen wird.

Neben der grundsätzlichen Umständlichkeit der Autobahnüberdachung müssen ad hoc etliche neue Verfahren und Maschinen entwickelt werden, die anfangs noch nicht richtig funktionieren und zudem sehr teuer sind. Die klassische Fossiltechnologie hingegen wurde Stück für Stück entwickelt und immer wieder auf Wirtschaftlichkeit geprüft. So funktioniert Kapitalismus – dezentral, mit der Notwendigkeit, sich in der Wirklichkeit beweisen zu müssen.

Die Weltretter, beziehungsweise die Umverteiler, wollen eine völlig neue Technologie zentral-planwirtschaftlich aus der Taufe heben, was nach aller Erfahrung nicht funktioniert und nur Millionen oder Milliarden kostet, die der kleine Steuerzahler an die „da oben“ abführen muß.

Einen Vorgeschmack gibt der „Solar-Radweg“ des Potsdamer Unternehmens Solmove in Erftstadt (NRW). Erst soff das Konstrukt im Regenwasser ab, dann schmorten elektrische Anschlüsse durch. Schuld daran ist natürlich nur die Stadtverwaltung. Aus Sicherheitsgründen wurden die Zellen nun abgedeckt, damit sie keine Energie mehr sammeln können, durch die die beschädigten Leitungen dann glühen und qualmen.




Albert Einstein sagte Nein! zu einer Strahlungs-Erwärmung der Atmosphäre durch CO2

Obwohl dies eine verführerisch einfache Idee ist, liegen ihr eine Reihe von Annahmen zugrunde. Eine davon ist, dass die strahlenden Photonen-Absorptions-Emissions-Wechselwirkungen des Spurengases CO<sub>2</sub> die Wärmebewegung in der Atmosphäre dominieren. Und es stellt sich heraus, dass dieses Argument, eine Säule der globalen Erwärmungstheorie, falsch ist – es wurde von keinem Geringeren als Albert Einstein 1917 im Voraus widerlegt.

In dieser Studie aus dem Jahr 1917 (PDF) sagt Einstein Folgendes über die Erwärmung eines Gases durch Strahlung:

Bei der Absorption und Emission von Strahlung findet auch ein Impulsübertrag auf die Moleküle statt. Das bedeutet, dass gerade die Wechselwirkung von Strahlung und Molekülen zu einer Geschwindigkeitsverteilung der letzteren führt. Diese muss sicherlich mit der Geschwindigkeitsverteilung übereinstimmen, die die Moleküle als Ergebnis ihrer gegenseitigen Wechselwirkung durch Stöße erhalten, d.h. sie muss mit der Maxwell-Verteilung übereinstimmen. Wir müssen verlangen, dass die mittlere kinetische Energie, die ein Molekül pro Freiheitsgrad erwirbt in einem Plank’schen Strahlungsfeld der Temperatur T sein muss:

kT / 2

dies muss unabhängig von der Art der Moleküle und unabhängig von den Frequenzen, die die Moleküle absorbieren und emittieren, gelten.“

[Hervorhebung im Original]

Einstein verstand wie kein anderer vor und nach ihm die universelle Einheit von Masse, Licht und Zeit. Die Gleichung E = mc² beschreibt dies.

Masse, so stellt sich heraus, ist eine kondensierte Form von Energie, die sich nicht wirklich grundlegend von Photonen unterscheidet; Masse ist einfach alles, was Trägheit besitzt und sich der Beschleunigung widersetzt: alles, was Sie verlangsamt. Dieses PBS Space-Time Video beleuchtet diese Einheit, beginnend mit einer schönen Demonstration, wie eine hypothetische Box von Photonen, die keine Masse haben sollte, der Beschleunigung widerstehen und genau wie Masse Trägheit ausüben:

https://youtu.be/gSKzgpt4HBU

Eine schöne Erkenntnis aus dieser Präsentation ist, dass die „Geschwindigkeit“ c ist nicht nur die Geschwindigkeit des Lichts – es ist die Geschwindigkeit der Kausalität, die schnellste Geschwindigkeit, die jede Ursache-Wirkung-Agentur Einfluss übertragen kann. Sie ist grundlegend für die Raumzeit und die Architektur des Universums.

Diese grundlegende Wahrheit verbindet sich mit Einsteins Behauptung, dass die Übertragung von Wärmeenergie zwischen Photonen und baryonischen Teilchen in einem Gas im Wesentlichen nicht anders als die Boltzmann-Übertragung von Wärmeenergie von Gasteilchen zu Gasteilchen ist.

Die Erwärmung der Atmosphäre durch CO2 ist eine Geschichte, die nur den Strahlungstransport von Wärme anerkennt. Sie betrachtet den größten Teil der Atmosphäre – all das N2 und O2 zum Beispiel – als thermisch träge. Das ist nicht nur wegen der Konvektion unglaubwürdig, die mindestens genauso viel Wärme bewegt wie die Strahlung. Sondern wegen Einsteins Erkenntnis, dass die Übertragung von Wärme durch Strahlung auf Gas ein Boltzmann-Prozess ist, genau wie die Wärmeübertragung von einem Gasmolekül zum anderen. Und das vielbeschworene Thema der IR-Absorptions-Frequenzbänder ist von vernachlässigbarer Bedeutung – wie Einstein es ausdrückte: „Unabhängig von der Natur der Moleküle und unabhängig von den Frequenzen, bei denen Moleküle absorbieren und emittieren.“

Die Erwärmung der Atmosphäre durch CO2-Rückstrahlung ist ein Irrtum, der von Einstein bereits im Voraus widerlegt wurde. Wie in anderen Bereichen wie Gravitation, Raumzeit und Relativitätstheorie wurde Einstein noch nicht widerlegt. Er wird auch hier nicht widerlegt werden.

Link: https://ptolemy2.wordpress.com/2020/02/16/albert-einstein-said-no-to-co2-radiative-warming-of-the-atmosphere/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




SMR-2021, Xe-100

Das TRi Energy Partnership – ein Wortspiel aus dem TRISO-Brennstoff bzw. der Tri-Cities area – übernimmt die Projektentwicklung für die Genehmigung, den Bau und Betrieb des Kraftwerks. Der angedachte Standort ist neben dem Kernkraftwerk Columbia, einem 1,174-MWe Siedewasserreaktor nahe Richland im Bundesstaat Washington. An diesem Standort sind alle Voraussetzungen für den Transport (Schiene, Straße, Wasserweg) sowie fachkundiges Personal vorhanden. Damit sind erst einmal alle Bedingungen für eine hälftige Finanzierung (50% Staat, 50% privates Risikokapital) nach dem Advanced Reactor Demonstration Program des „US Energieministeriums“ erfüllt.

Der Entwurf

Der Xe-100 besteht aus zwei Zylindern: Dem Reaktor mit einem Durchmesser von etwa 4,9m und einer Höhe von 19,5m und dem Dampferzeuger mit einem Durchmesser von etwa 6,5m und einer Höhe von 25m. Der Reaktor dürfte etwa 200 to wiegen und der Dampferzeuger etwa 700 to. Beides Maße und Gewichte, wie sie z. B. bei Raffinerien und Chemieanlagen heute üblich sind. Insofern sind Montage und Transport für einschlägige Unternehmen kein Problem. Beide Zylinder sind nur durch ein Doppelrohr für das Helium miteinander verschraubt. Eine solche Einheit soll eine Wärmeleistung von 200 MWth und eine elektrische Leistung von etwa 75 MWel haben. Die Eintrittstemperatur in den Reaktor beträgt 260°C und die Austrittstemperatur 750°C. Um überhaupt mit dem Gas Helium ausreichend Wärme bei akzeptabler Strömungsgeschwindigkeit transportieren zu können (kein Phasenübergang), beträgt der Betriebsdruck 70bar. Damit muß man wieder die Festigkeitsprobleme beherrschen, die sich aus der Kombination von hohem Druck bei hoher Temperatur ergeben. Mit anderen Worten: Die beiden „Zylinder“ werden entsprechend dickwandig und damit teuer. Ähnliches gilt für die spiralförmigen Rohre des Dampferzeugers, da sie auf Werte (165bar, 565°C) konventioneller Kraftwerke ausgelegt sind. Alles technisch beherrschbar, aber schon vom Ansatz her teuer.

Die Leistung eines solchen Moduls ist auch durch das „Kugelhaufen-Prinzip“ begrenzt. Das Ganze funktioniert wie ein Silo: Es werden ständig oben frische Brennstoffkugeln dem Reaktor zugeführt (ca. 175 Kugeln täglich) und unten wieder die entsprechende Menge abgebrannter Brennelemente abgezogen. Da die spezifische Leistung bei diesem Prinzip etwa 30 mal geringer als in einem konventionellen Druckwasserreaktor ist, ergibt sich ein „Haufen“ aus rund 220 000 Kugeln. Je größer jedoch ein Reaktorkern ist, um so mehr neigt er zu einem „Eigenleben“. Die sich ergebenden ungleichen Zustände müssen durch Regelstäbe im Griff behalten werden. Ab einer gewissen Größe ist es aber praktisch unmöglich, Regelstäbe in solch einen Haufen einzufahren ohne die Kugeln und die Regelstäbe zu beschädigen.

Sicherheit

Zentrales Sicherheitselement sind auch hier die TRISO-Brennelemente. In jeder einzelnen „Brennstoffkugel“ (6 cm Durchmesser) befinden sich rund 18 000 einzelne „Brennelemente“. Jedes einzelne Körnchen hat seine eigene Schutzhülle aus mehreren Schichten aus denen Spaltprodukte erst einmal entkommen müssen. Hätten sie es geschafft, müßten sie noch die Speicher- und Schutzschichten der Kugel durchdringen. Erst dann könnten sie ins „Kühlmittel“ Helium – das ständig (mit einfachen Mitteln) überwacht wird – gelangen. Bis an die Umwelt müßten sie dann noch den Druckbehälter, das Gebäude etc. überwinden. Die Sicherheitsfrage konzentriert sich damit auf die Beständigkeit der Kugeln. Die Tests über Bestrahlung und Temperatur sind bereits erfolgreich abgeschlossen. Für die Freisetzung von radioaktiven Stoffen ist die Stabilität von Brennelementen (Harrisburg, Fukushima) maßgeblich. Graphitkugeln können nicht schmelzen, sondern sublimieren (unmittelbare Verdampfung ohne Verflüssigung) bei über 3900°C. Diese Temperatur kann aber unter keinen Umständen (nicht im Betrieb und auch nicht durch Nachzerfallswärme) im Reaktor erreicht werden. Jede einzelne Kugel übernimmt quasi die Funktion des Containments von konventionellen Reaktoren (Verhinderung der Freisetzung radioaktiver Stoffe an die Umgebung).

Die Menge an spaltbarem Material (auf 15,5% angereichertes Uran) bzw. der Spaltprodukte (maximaler Abbrand 160 MWd/kg) ist schon durch das Volumen des Reaktors begrenzt. Es ist nur soviel „Überschussreaktivität“ vorhanden, daß die Veränderungen im Betrieb (z. B. Xenonvergiftung im Lastfolgebetrieb) über die Regelstäbe (2 mal 9 Stück) kompensiert werden können. Selbst wenn alle Regelstäbe vollständig gezogen sind, bricht die Kettenreaktion (stark negativer Temperaturkoeffizent) lange vor Erreichen der zulässigen Temperaturen in sich zusammen – der Reaktor ist „walk away sicher“. Fehlbedienungen sind ausgeschlossen bzw. der Reaktor könnte (zeitweise) ohne Personal betrieben werden. Selbst bei einem Ausfall der Kühlung (entweichen des Heliums) reicht die passive Wärmeabfuhr über Strahlung und Wärmeleitung aus um ein Unglück zu verhindern (Fukushima).

Revolutionärer Bestandteil des Genehmigungsverfahrens wird der Nachweis sein, daß keine unzulässige Strahlenbelastung außerhalb des Betriebsgeländes (400m um den Reaktor im Gegensatz zu 10 Meilen) auftreten kann. Alle erforderlichen Nachweise und Auflagen (Besiedelungsdichte, Evakuierungspläne etc.) für eine Genehmigung würden entfallen. Mit anderen Worten: Ein solcher Reaktor könnte unmittelbar neben einem Wohngebiet (z. B. Fernwärme) oder in einem Industriegebiet (Raffinerie, Chemiepark) gebaut werden.

Geschichte

X-energy wurde 2009 von Dr. Kam Ghaffarian gegründet. Es gelang ihm einige Fachleute mit Erfahrung auf dem Gebiet der Kugelhaufenreaktoren anzuwerben. Leitender Ingenieur z. B. ist Dr. Eben Mulder, der schon in Südafrika in der Entwicklung von Hochtemperaturreaktoren tätig war und einst auf diesem Gebiet in Deutschland promovierte. X-energy wuchs schnell und hatte bis 2017 bereits über $34 Millionen Kapital eingeworben. In diesem Jahr startete das Projekt eines 320 MWel Kraftwerks, bestehend aus vier Reaktormodulen. Federführend beteiligt ist Southern Nuclear (betreibt mehrere Kernkraftwerke und baut Vogtle) als Energieversorger und Burns & McDonnell als Ingenieurunternehmen. Richtungsweisend für andere Industriezweige ist die Entwicklung eines „Digitalen Zwillings“ des Reaktors (separat gefördert durch das Energieministerium). Stark vereinfacht gesagt, ist die gesamte Konstruktion als 3D-Modell digital vorhanden und verknüpft mit einschlägigen Programmen zur probabilistischen Sicherheitsanalyse, virtual reality usw. Ziel ist die systematische Ermittlung von Schwachstellen bereits in der Konstruktionsphase und z. B. der Test von Fertigungsrobotern etc. vorab am digitalen Modell. Dieser Ansatz hat sich bereits als revolutionär bei der Entwicklung von Kampfflugzeugen gezeigt. Wie schon immer, ist die Kerntechnik das Labor des technischen Fortschritts für die gesamte Industrie. Nur hier (außerhalb der Rüstungsindustrie) arbeiten die notwendigen Spitzenkräfte aus unterschiedlichen Disziplinen eng zusammen.

Bei den gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren handelt es sich nicht um eine neue Erfindung, sondern eine evolutionäre Entwicklung in verschiedenen Ländern: USA (1944 ORNL, 1966–1974 Peach Bottom, 1967–1988 Fort St. Vrain, ab 2005 NGNP), UK (1966–1975 Dragon), Deutschland (1967–1988 AVR, 1986–1989 THTR), Japan (ab 1998 HTTR) und China (ab 2000 HTR-10). Es kommen über 70 Jahre Forschung und Entwicklung allein in Demonstrationsanlagen zusammen. Dieser Schatz an Daten ist für ein schnelles Genehmigungsverfahren von ausschlaggebender Bedeutung.

Marktpotential

Die Demonstrationsanlage soll aus vier Reaktoren bestehen und eine Leistung von 320 MWel haben. Damit wäre der Beweis für ein funktionstüchtiges Kraftwerk zum Ersatz alter fossiler Kraftwerke an einem gegebenen Standort erbracht. Ob es allerdings eine schlaue Idee ist, ein „Großkraftwerk“ aus zig Modulen zusammenzusetzen, muß sich noch erweisen. Allerdings muß man ganz klar feststellen, daß das Prinzip Kugelhaufenreaktor aus physikalischen Gründen nicht beliebig skalierbar ist. Dieses Reaktorprinzip bleibt nur kleineren Leistungen vorbehalten. Man braucht zur Produktion elektrischer Energie auch keine hohen Temperaturen. Eine Verbesserung des Wirkungsgrades ist bei heutigen Uranpreisen eher eine akademische Fragestellung. Das (bisherige) Alleinstellungsmerkmal liegt vielmehr in der „Walk Away Sicherheit“: Gelingt es, eine Zulassung als Reaktor zu bekommen, der auch bei einem schweren Störfall nur Auswirkungen auf das Betriebsgelände, aber nicht auf die Nachbarschaft hat, eröffnen sich völlig neue Anwendungen:

  • Man kann unmittelbar neben chemischen Anlagen bauen,
  • man kann nukleare Fernwärme nahe Wohngebieten betreiben,
  • man kann einen zeitweiligen Betrieb ohne Personal anstreben,
  • man kann solche SMR dezentral einsetzen, bzw. an abgelegenen Verbrauchsschwerpunkten.

Die Produktion von Heißdampf mit 565°C erlaubt nicht nur den Kauf von Dampfturbinen von der Stange, sondern zielt auch auf typische verfahrenstechnische Anwendungen ab (Raffinerien, Grundchemikalien etc.). So hat X-energy allein in den petrochemischen Anlagen an der Golfküste 41 Dampferzeuger ermittelt. Letztendlich stellt sich die Frage, was eine MWhth bzw. MWhel aus einem Xe-100 Reaktor kostet. Liegt der Preis unterhalb einer Kesselanlage mit Erdgas, läuft das Geschäft in großem Maßstab an. Wenn nicht, ist das Reaktorkonzept eher eine Totgeburt. Die Branche steht nicht zum ersten Mal wieder vor einem Henne-Ei Problem…

Internationale Kontakte

Jordanien ist ein typischer Vertreter von Ländern, deren Mangel an Kühlwasser das Hauptproblem bei der Elektrifizierung ist. Hochtemperaturreaktoren lassen sich auch mit Trockenkühltürmen betreiben. Auch das keine ganz neue Idee: Der THTR in Hamm-Uentrop hatte bereits einen solchen. Schon 2017 hat die Jordan Atomic Energy Commission (JAEC) mit X-energy eine Kooperation abgeschlossen. Zusätzlich haben Saudi Arabien und Jordanien auch Verhandlungen mit China über Hochtemperaturreaktoren geführt.

Letztes Jahr hat X-energy auch ein Genehmigungsverfahren in Kanada gestartet. Es gibt dort die sog. Vendor Design Review (VDR). Ein Verfahren das risikoorientiert ist und drei Schritte umfaßt: Im ersten Schritt wird lediglich geprüft, ob der Reaktor grundsätzlich alle kanadischen Vorschriften erfüllt. Im folgenden zweiten Schritt werden die als kritisch empfundenen Punkte näher betrachtet und diskutiert. In der dritten Phase kann der Antragsteller alle Auflagen aus den vorhergehenden Schritten noch nachbessern. Diese Vorgehensweise erlaubt dem Antragsteller besonders bei innovativen Konzepten jederzeit die Notbremse ziehen zu können, wenn die Kosten explodieren sollten und eine Genehmigung zumindest in weiter Ferne erscheint. Da die Entwicklung des Xe-100 schon weit fortgeschritten ist, werden die ersten beiden Phasen zusammen abgehandelt. Eine Zulassung in Kanada ist für X-energy äußerst wertvoll, da Kanada über eine starke kerntechnische Industrie mit vollständigen Lieferketten verfügt. Die Zulieferer sind aber verständlicherweise erst bereit zu investieren, wenn sie genau wissen, was sie produzieren müssen. So konnte bereits Hatch als Partner für die Detailkonstruktion und den weltweiten Vertrieb gewonnen werden. Ontario Power Generation (OPG) hat in Zusammenarbeit mit anderen Provinzen federführend den (geplanten) Bau eines SMR und den Aufbau der Lieferketten in Angriff genommen. In die engere Betrachtung ist neben dem Xe-100 von X-energy, der Integral Molten Salt Reactor (IMSR) von Terrestrial Energy und der BWRX-300 von General Electric gekommen. Im Moment setzt kein Land außerhalb der USA so konsequent auf die Entwicklung von SMR, wie Kanada. Das macht Sinn, da Kanada mit dem Ausbau seiner Schwerwasserreaktoren mittlerer Größe langsam an die Grenzen stößt. Ein so weites Land mit seinen umfangreichen Bergbauaktivitäten, Ölsänden usw. braucht dringend dezentrale Einheiten. Hinzu kommt der erhebliche Heizwärmebedarf eines nördlichen Landes: Sonne geht gar nicht und mit Windparks hat man nur schlechte Erfahrungen gemacht.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Sogar noch früher als erwartet taucht es auf: der Beginn der Umwelt-Katastrophe durch die Batterien für Elektro-Fahrzeuge

Wenn es um E-Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien und Umweltgrünen bzw. den Profiteuren derselben geht:

Sie wissen, dass es eine Katastrophe ist.

● Wir wissen, dass es eine Katastrophe ist

● Sie wissen, dass wir wissen, dass sie um die Katastrophe wissen

● Aber sie tun immer noch so, als sei es keine Katastrophe

Die gewaltigen Umweltprobleme der E-Autos zeichnen sich ab

Jetzt beginnt es den Grünen zu dämmern: Sie haben ein kolossales Umweltproblem am Hals – ein Problem, vor dem sie schon vor langer Zeit gewarnt wurden und das für real zu halten sie sich geweigert haben, weil es mit ihrer Vision einer grünen Utopie kollidiert.

Grüne spielen es herunter und hoffen auf Lösungen

Im Moment spielen sie es herunter und bestehen darauf, dass Lösungen zur Abwendung des Umweltproblems der Lithium-Ionen-Batterie rechtzeitig gefunden werden. Aber sie werden eindeutig unruhig, da die astronomischen Dimensionen des Problems der Produktion von 200 Millionen Lithium-Ionen-Autobatterien – nebst deren späterer Entsorgung – unübersehbar werden.

Experte: „Dringendes Umweltproblem“

Vor nicht allzu langer Zeit warnte der japanische Chemienobelpreisträger und Lithiumbatterie-Forscher Akira Yoshino, dass Lösungen für das Recycling dieser Batterien dringend benötigt würden und dass es zu einem „drängenden Umweltproblem“ werde.

Riesiges Chaos für die nächsten Generationen

E-Auto-Batterien können, nachdem sie ihren Zweck in E-Fahrzeugen erfüllt haben – nach etwa 8 Jahren – für andere Zwecke mit geringerem Bedarf wiederverwendet werden – ein sogenanntes zweites Leben – etwa als Hausbatterie. Doch das Recycling ist unumgänglich – und es ist kompliziert, energieaufwändig und teuer. Niemand weiß, wie viele derzeit tatsächlich recycelt werden oder einfach nur auf die Mülldeponie geworfen werden.

Wir schaffen ein gigantisches, teures Chaos für die nächsten Generationen.

Vorzeitig im Müll landen“

Schlimmer noch: Claudia Scholz berichtet hier beim Handelsblatt [deutsch], dass E-Auto-Akkus schon jetzt zunehmend im Müll landen – und zwar „vorzeitig“. „Das E-Auto-Problem: Tausende Tonnen Batterien landen vorzeitig im Müll.“

Schon jetzt Tausende Tonnen Batterie-Müll

Das Handelsblatt berichtet, wie „erstaunt“ der Geschäftsführer der Recycling-Firma Erlos Matthias Schmidt ist:

„Eigentlich hatte meine Branche damit gerechnet, erst in acht oder zehn Jahren mit Batterien aus jüngst produzierten Elektroautos überhäuft zu werden. Denn mit einer solchen Lebensdauer kalkuliert die Autobranche beim Akku, der wichtigsten Komponente eines E-Autos“.

Tatsächlich aber landen schon jetzt Tausende Tonnen Antriebsbatterien bei Entsorgungsbetrieben. „Wir hätten nie gedacht, welche Mengen nach so kurzer Zeit schon anfallen würden“, sagt Schmidt. Allein sein Unternehmen und Konkurrent Duesenfeld, die sich beide auf das Recycling von Autobatterien spezialisiert haben, verwerten dieses Jahr über 4000 Tonnen Akkus aus nahezu allen E-Modellen – darunter auch solche, die erst kürzlich auf den Markt gekommen sind.*

[*Aus dem Original. Keine Rückübersetzung]

Das gefährliche Halbwissen der grünen Zentral-Planer:

Aber so ist das nun einmal mit diesen selbsternannten Vordenkern, die an ihren Universitäten dagegen immunisiert wurden, die Gefahren ihres Halbwissens zu begreifen. Es folgt, wie verhängnisvolle linke Ideen ihren Lauf nehmen:

● Sie sind davon überzeugt, dass es eine brillante Idee ist.

● Ignorieren Anzeichen und Warnungen, dass es eine Katastrophe gibt

● Spielen das Desaster herunter, wenn es sich abzeichnet

● Die Katastrophe anerkennen, aber darauf bestehen, dass Lösungen kommen werden

● Verschieben Sie die Torpfosten, wenn die Lösung nicht kommt

● Leugnen Sie die Katastrophe, egal was passiert. Aber wenn Sie es nicht können:

● Dann geben Sie zu, dass es eine Katastrophe gibt.

● Und dann darauf bestehen, dass es nie Ihre Idee war

● Hoffen Sie, dass es vergessen wird

● Schieben Sie alles auf andere, wenn es nicht so ist

Die Zeilen am Anfang sind die Abwandlung eines Spruches von Alexander Solschenitzyn: „Wir wissen, dass sie lügen, sie wissen, dass sie lügen, sie wissen sogar, dass wir wissen, dass sie lügen, wir wissen auch, dass sie wissen, dass wir wissen, dass sie auch lügen, sie wissen natürlich, dass wir sicher wissen, dass sie wissen, dass wir auch wissen, dass sie lügen, aber sie lügen trotzdem“.

Link: http://notrickszone.com/2021/04/17/the-dawn-of-the-e-vehicle-battery-environmental-disaster-discarded-even-sooner-than-expected/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Kältereport Nr. 3

Nach dem Ende der Kältewelle in Europa (ohne dass jedoch jetzt die große Wärme ausbricht) soll dieser Report u. A. zusammenfassend beschreiben, dass die Schäden wohl doch ziemlich erheblich waren. Von keinem einzigen der im Folgenden beschriebenen Sachverhalte habe ich irgendetwas in den MSM entdecken können. – Ende Einführung

Schweiz: Einer der kältesten 10-Tage-Reihen seit fast 20 Jahren

15. April: Schlagzeile: „Periode de froid remarquable pour le mois d’avril 2021“ [etwa: Bemerkenswerter Kälteeinbruch für den Monat April 2021].

In der Schweiz war die erste Aprilhälfte von sehr niedrigen Temperaturen mit häufigem Bodenfrost und Schneefall bis in tiefe Lagen nördlich der Alpen geprägt. Regional war die durchschnittliche Minimum-Temperatur der letzten zehn Tage die niedrigste für den April seit fast 20 Jahren.

Besonders niedrig waren die Tiefsttemperaturen in der West- und Nordwestschweiz, am Zentralhang der Nordalpen, im Wallis und im Tessin.

Schon lange nicht mehr so kalt

An vielen Messstellen war es zuletzt im Jahr 2003 10 Tage lang kälter als jetzt im April.


Auch in höheren Lagen waren die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen sehr niedrig. Auf dem Säntis zum Beispiel lag das durchschnittliche Tagesminimum zwischen dem 4. und 13. April bei -11,3 ° C, dem niedrigsten Wert seit vielen Jahren.

Link: https://www.iceagenow.info/switzerland-one-of-the-coldest-10-day-spells-for-april-in-almost-20-years/

———————————

Brrrr! – Storche in Europa nisten im Schnee

16. April: Nach ihrer langen Reise aus dem tropischen Afrika kamen diese armen Kerle zur falschen Zeit.
Der Storch ist ein Symbol für Mitteleuropa. Ihre Population zählt mehrere tausend Individuen. Jedes Frühjahr machen sich diese majestätischen großen Vögel auf eine lange Reise aus dem tropischen Afrika. Doch manchmal kommen sie zur falschen Zeit an


In diesen Apriltagen waren Deutschland, die Tschechische Republik und Polen mit Schnee bedeckt. Die Höhe des frisch gefallenen Schnees erreicht 10-15 cm (4 bis 6 Zoll).

Sehen Sie Fotos von Störchen im Schnee:

https://www.gismeteo.ru/news/weather/aisty-v-evrope-bedolagi-prileteli-ne-vovremya/

Es folgen noch einige Kälterekorde in West- und Mitteleuropa. Erwähnt wird aber auch eine Wärmewelle in Osteuropa als Gegenströmung.

Link: https://www.iceagenow.info/brrrrr-storks-in-europe-nesting-in-the-snow/

———————————

Noch mehr Schnee in den Neuengland-Staaten (NE-USA) – und das Mitte April!

Auch in mehreren US-Staaten im Mittleren Westen ( Wyoming, Nebraska, Colorado and Kansas) werden bis zu 30 cm Neuschnee vorhergesagt-

Link: https://www.iceagenow.info/more-snow-for-new-england-mid-april/

———————————

Ein sehr langer Winter in den USA

16. April: Einer der frühesten Schneestürme, die jemals aufgezeichnet wurden, fegte am 8. und 9. September 2020 durch Teile der USA, von Montana bis New Mexico, und brachte Rekordschnee und Rekordkälte in weite Teile der Region. Das Wettersystem traf die Region nach rekordverdächtiger Hitze und verursachte einen drastischen Temperaturabfall von 33 °C innerhalb von nur 24 Stunden.

https://watchers.news/2020/09/10/record-early-winter-storm-us-september-2020/

Jetzt kommt der Mitte-April-Schneesturm für den Nordosten, die westlichen Staaten und die Mitte der USA

Bis zu 40 cm Neuschnee in New York, Massachusetts, Vermont, New Hampshire, Maine, Kansas, Wyoming, Colorado, South Dakota, Nebraska, Utah und Kalifornien sind zu erwarten.

Sogar [der voll auf der Alarmistenseite stehende TV-Sender] ABC News gibt dies jetzt zu.

Link: https://www.iceagenow.info/the-us-has-endured-a-very-long-winter/

———————————

Nord-Texas: Tiefstwerte nahe oder etwas unter dem Gefrierpunkt noch bis Mitte nächster Woche

18. April: Der Frost könnte empfindliche Vegetation beschädigen oder abtöten, wenn keine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Tiefstwerte nahe oder leicht unter dem Gefrierpunkt im südwestlichen Texas und in den nordwestlichen Großen Ebenen werden erwartet.

Kommentar des Bloggers Robert W. Felix dazu: Ich nehme an, dass irgendein so genannter Wissenschaftler, irgendwo, irgendwie, einen schwachsinnigen Weg finden wird, um zu erklären, dass diese extreme Kälte durch die globale Erwärmung verursacht wird.

Link: https://www.iceagenow.info/north-texas-lows-near-or-slightly-below-freezing-thru-middle-of-next-week/

———————————

Selbst der fest auf der alarmistischen Seite verdrahtete Blog www.wetteronline.de titelt:

Samstag, 17.04.2021

Schneereichster April seit 1986

Mehr Winter als Frühling – Der April 2021 ist bisher nicht nur kalt gewesen, sondern auch außerordentlich schneereich. Alle Details zum winterlichen Frühlingsmonat hat Björn Goldhausen im Video.

Link: https://www.wetteronline.de/wetter-videos/2021-04-17-as?cat=1

———————————

Frankreich erklärt den Notstand, weil eine Kältewelle die Weinernte im Wert von 2 Milliarden Euro vernichtet hat

Versuch, die französische Weinernte zu retten – Credit Official du Gouvernement – Frankreich

16. April 2021 – Eine geschätzte Produktion im Wert von 2 Milliarden Euro (fast 2,4 Milliarden US-Dollar) ist durch einen markanten „Kälteeinbruch“ verloren gegangen. Und das, nachdem die Industrie im letzten Jahr aufgrund von COVID-19 1 Milliarde Euro an Exporten verloren hat. (Blogger Robert W. Felix: Ich hasse es, wenn die Medien einen solch historischen und verheerenden Frost als „Kälteeinbruch“ bezeichnen.)


Ein früher Warmwettereinbruch hat die Weinreben und Obstbäume zu einer frühen Blüte ermutigt, nur um dann von einem plötzlichen Kälteeinbruch im Keim erstickt zu werden. Betroffen sind die Champagne, Bordeaux, Burgund, die Täler der Rhône und Loire sowie die Provence.
Der Schaden wird auf 2 Mrd. € (1,7 Mrd. £) in Form von Umsatzeinbußen in diesem Jahr geschätzt – zusätzlich zu den Exportverlusten von 1 Mrd. € im letzten Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie.

Link: https://www.iceagenow.info/france-declares-emergency-as-freak-cold-wipes-out-e2-billion-worth-of-wine-crop/

wird fortgesetzt …

Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE




Grönland war in der Vergangenheit viel grüner – ohne menschliches Zutun

Tiefeneis … etwa 75 Meilen landeinwärts von der [heutigen] Küste und nur 800 Meilen vom Nordpol entfernt – schmolz mindestens einmal innerhalb der letzten Million Jahre und war mit Vegetation bedeckt, darunter Moos und vielleicht Bäume. Die neue Forschung, die von der National Science Foundation unterstützt wird, deckt sich mit den Daten von zwei anderen Eiskernen aus dem Zentrum Grönlands, die in den 1990er Jahren gesammelt wurden. Sedimente vom Boden dieser Kerne deuten ebenfalls darauf hin, dass der Eisschild in der jüngsten geologischen Vergangenheit für einige Zeit verschwunden war.

Diese Forschung zeigt, dass Leben in Grönland einst ganz ohne menschlichen Einfluss gediehen ist, wo jetzt nur noch ein gefrorenes Reich aus Eis existiert. Obwohl diese spezielle Studie neu ist, sind ihre Ergebnisse kaum „Entdeckungen“. Wissenschaftler wissen seit langem, dass sich der Globus in den letzten Millionen Jahren zwischen langen Eiszeiten und kurzen Zwischeneiszeiten bewegt hat. Während früherer Zwischeneiszeiten waren die Gebiete, die jetzt unter Tonnen von Eis liegen eisfrei, die Küstenlinien lagen viel weiter landeinwärts und der Meeresspiegel war deutlich höher, auch in Grönland. Grüne Ökosysteme dehnten sich aus und das Leben gedieh, nur um mit der nächsten Eiszeit über weite Teile des Globus wieder zu verschwinden.

„Unsere Studie zeigt, dass Grönland viel empfindlicher auf die natürliche Klimaerwärmung reagiert, als wir bisher dachten – und wir wissen bereits, dass die außer Kontrolle geratene Erwärmung des Planeten durch die Menschheit die natürliche Rate bei weitem übersteigt“ (Hervorhebung hinzugefügt), so einer der Autoren der Studie gegenüber Science Daily.

„Die neue Studie liefert starke Beweise dafür, dass Grönland empfindlicher auf den Klimawandel reagiert als bisher angenommen – und in Gefahr ist, irreversibel zu schmelzen“, so Science Daily.

Tatsächlich jedoch zeigt diese Forschung nichts über „die außer Kontrolle geratene Erwärmung des Planeten durch die Menschheit.“ Wie Eric Utter in American Thinker schreibt, „zog Science Daily … genau die falschen Schlüsse aus der ‚atemberaubenden‘ Entdeckung. Wie kann die Tatsache, dass das Eisschild einmal komplett weggeschmolzen ist, sich anschließend regeneriert hat und heute immer noch da ist … ein Beweis dafür sein, dass es Gefahr läuft, irreversibel zu schmelzen?!“ (Hervorhebung im Original).

SOURCES: Science Daily; American Thinker

Link: aus dem Heartland-Rundbrief Nr. 393 vom 8. April 2021 https://www.heartland.org/news-opinion/news/carbon-dioxide-fertilization-and-biotech-crops-are-the-keys-to-ending-hunger

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Angekündigte aber nicht eingetretene Klimaapokalypsen




Das China-Problem der „erneuerbaren“ Energie

Hier sind die Fakten bzgl. „erneuerbarer“ Energie:

1. Fünf der Top-10-Windturbinenhersteller der Welt sind in chinesischem Besitz oder werden von China betrieben

2. Neun der Top-10-Solarmodulhersteller der Welt sind in chinesischem Besitz oder werden von China betrieben.

3. Mehr als zwei Drittel (2/3) der weltweiten Solarmodule und die Hälfte der Windturbinen werden in China produziert

4. 1954 waren die Vereinigten Staaten bei acht Mineralien, die im Strategic Minerals Act von 1939 aufgeführt sind, zu 100 % von Importen abhängig; heute sind die Vereinigten Staaten bei 17 strategischen Mineralien zu 100 % und bei über 50 % von 28 weit verbreiteten Mineralien von Importen abhängig. China ist eine bedeutende Quelle für die Hälfte dieser 28 Mineralien.

5. China ist verantwortlich für 37% der elektrischen Personenfahrzeuge und 99% der E-Busse, die seit 2011 weltweit verkauft wurden.

6. China kontrolliert 90% der Kobalt-Lieferkette der Batterieindustrie

7. Die Dinge, die China herstellt, werden mit zu zwei Dritteln aus Kohle-erzeugter Energie hergestellt

Jede nennenswerte Einführung von Wind- und Solarenergie macht Amerika also noch abhängiger von China – einem kommunistischen Land, das zunehmend aggressiv und imperialistisch ist, ohne Rücksicht auf die Umwelt oder die Menschenrechte. „Im Jahr 2020 hat China die Menschenrechte in Xinjian missachtet, Cyber-Krieg geführt und seine Nachbarn bedroht.“ Doch, wie der Economist schreibt, beschönigen globale Firmen diese Gräueltaten bereitwillig: Siemens bezeichnet China als „sehr glücklich“. „Phänomenal“ sagt Apple, „bemerkenswert“ sagt Starbucks.

Leider führt die Einführung erneuerbarer Energien dazu, dass die Welt immer stärker auf Dinge wie Konfliktmineralien angewiesen ist. Dies hat bereits zu Vorwürfen von Menschenrechtsverletzungen gegen große Technologieunternehmen wie Apple, Google und Tesla geführt. Eine Studie zeigt, dass 1.500 Tonnen Erde abgebaut werden müssen, um eine Tonne Kobalt zu gewinnen – und der Großteil des weltweiten Kobalts wird in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut.

Eine andere Studie fand heraus, dass der Abbau der Materialien, die für die Herstellung einer einzigen EV-Batterie benötigt werden, den Abbau, den Transport und die Verarbeitung von mehr als 500.000 Pfund an Materialien erfordert. Das ist das Zwanzigfache (20x) der gesamten Erdölmenge, die ein Verbrennungsmotor über seine gesamte Lebensdauer verbraucht. Um es mit den Worten von Dr. Scott Tinker zu sagen: „Das ist so, als ob man der Natur den Schwarzen Peter zuschiebt, um das Klima zu bezahlen.“

Dann gibt es noch das Problem der Energiedichte, das Bill Gates in seinem neuen Buch dankenswerterweise anerkennt, und das zu einer Verschlechterung der Umwelt führt. Erdgas (CH4; meist Wasserstoff) erzeugt etwa 10.000 Watt pro Quadratmeter (W/m²) im Vergleich zu 20 W/m² bei Solar und 2 W/m² bei Wind (ja, nur zwei). Aufgrund der unterschiedlichen Energieerzeugung von Wind und Sonne sind 227.800 Quadratmeilen an Turbinen und Paneelen in den USA erforderlich, um Bidens Ziel für 2030 zu erreichen. Zum Vergleich: Das ist mehr Land als ganz Kalifornien und New York zusammen!

Tatsächlich gibt es gute wissenschaftliche Gründe für die Annahme, dass energiedichte Brennstoffe wie Erdgas (CH4; hauptsächlich Wasserstoff) und Kernkraft uns bis 2050 in die Nähe von Netto-Null bringen können. Darüber hinaus sind die Vereinigten Staaten das erste und einzige Land, das seine Pariser Klimaziele aufgrund unseres reichlich vorhandenen CH4, vor allem Wasserstoff, erreicht hat – und zwar ein Jahrzehnt früher.

Wenn es Grund zu der Annahme gibt, dass wir unsere reichhaltigen und energiereichen natürlichen Ressourcen nutzen können, um den Klimawandel zu bekämpfen, warum scheinen wir dann so begierig darauf zu sein, unsere nationale Souveränität in die Hände eines zunehmend imperialistischen kommunistischen Chinas zu legen?

This article was originally published at Hefner.Energy.

Link: https://cornwallalliance.org/2021/04/renewable-energys-china-problem/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Der sündhaft teure Unfug von Subventionen für Windparks

Hornsea und die Subventions-Flut für Offshorte-Windparks

Andrew Montford, GWPF

Diese Woche wurden die ersten Betriebsergebnisse eines der größten britischen Windparks für das gesamte Jahr veröffentlicht. Beatrice wurde im Moray Firth mit einem Kostenaufwand von fast 2 Milliarden Pfund gebaut und scheint mit einer Auslastung von rund 48 % recht gut zu laufen.

Die Details der Buchhaltung zeigen jedoch, was für eine finanzielle Katastrophe es wirklich ist. Es stellt sich heraus, dass satte 280 Millionen Pfund der Einnahmen – 75% der Gesamtsumme – in Form von Subventionen kamen, wie dieser Auszug zeigt:

Ohne dieses Geld von den Verbrauchern hätte das Unternehmen im vergangenen Jahr etwa 100 Millionen Pfund Verlust gemacht.

Die Subvention ist natürlich eine fortlaufende Zahlung, so dass die Zahler der Stromrechnung noch weit in die Zukunft hinein in gleichem Umfang blechen müssen. In nur sieben Jahren werden sie den Entwicklern genug gezahlt haben, um die Kosten für den Bau des Windparks zu decken.

Die Zahl von 281 Millionen Pfund – über eine Viertelmilliarde Pfund – brachte mich dazu, über einige der anderen Offshore-Windparks nachzudenken, die in den nächsten Jahren in Betrieb gehen werden. Nehmen Sie zum Beispiel Hornsea 1, das nächstes Jahr in Betrieb gehen soll. Er ist mehr als doppelt so groß wie Beatrice, und sein Subventionsvertrag ist nur ein paar Cent mehr pro Megawattstunde wert. Außerdem verwendet es die gleiche Größe von Turbinen, und obwohl es viel weiter südlich steht, ist es viel weiter vom Land entfernt, so dass man eine ähnliche Leistung erwarten kann.

Wenn das stimmt, dann können wir abschätzen, wie hoch seine jährliche Subvention ausfallen wird.

£628 Millionen Pfund pro Jahr. Das ist richtig – mehr als eine halbe Milliarde Pfund pro Jahr.
Gute Arbeit, wenn man sie bekommen kann.

Link: https://www.thegwpf.com/hornsea-windfarm-subsidies/

——————————–

Obszöne“ Subventionen für Windparks enthüllt

Presseerklärung, Global Warming Policy Forum

Das Global Warming Policy Forum hat die „Obszönität“ der Subventionen für Windparks verurteilt und ein komplettes Umdenken in der Energiepolitik gefordert.

GWPF-Recherchen haben gezeigt, dass allein sechs Offshore-Windparks jetzt jedes Jahr 1,6 Milliarden Pfund an Subventionen unter sich aufteilen. Drei erhalten jährliche Subventionen von über einer Viertelmilliarde Pfund pro Jahr. An einem einzigen Tag im April letzten Jahres erhielt Hornsea 1 eine Subventionszahlung von fast 1,5 Millionen Pfund.

Die Höhe der Subventionen reicht aus, um die Baukosten dieser Windparks in nur sechs oder sieben Jahren zu decken, was bedeutet, dass die zukünftigen Zahlungen für die Betreiber fast reinen Gewinn darstellen.

Die Kosten für das System der Contracts for Difference beschleunigen sich und stiegen allein im letzten Jahr um 0,7 Milliarden Pfund und werden 2020 2,3 Milliarden Pfund erreichen. Die Verbraucher zahlen bereits 6 Mrd. £ im Rahmen der Renewables Obligation und weitere 1 Mrd. £ im Rahmen des Kapazitätsmarktes.

Die direkten Subventionen belaufen sich also auf eine jährliche Zahlung von 350 £ pro Haushalt, eine Summe, die jährlich um mindestens 25 £ steigt.

Es gibt noch weitere Rechnungen, die zu zahlen sind, weil Windparks eine Destabilisierung des Stromnetzes verursachen. Die Kosten für den Ausgleichsmechanismus im Stromnetz steigen rapide und kosten jeden Haushalt £65 pro Jahr, eine Zahl, die um £20 pro Jahr steigt.

Und auch für die Aufrüstung des Stromnetzes muss der Verbraucher zahlen.

Lord Lawson, Direktor des GWPF, sagte:

Wir befinden uns mitten in einer Wirtschaftskrise und die Verbraucher werden mit astronomischen Kosten für unzuverlässige Windenergie belastet. Diese milliardenschweren Subventionen sind nicht nur ein massiver Vermögenstransfer von den Armen zu den Reichen, sondern schaden der britischen Wirtschaft als Ganzes. Dieser Wahnsinn muss aufhören.“

Dr. Benny Peiser sagte:

Die Höhe der Subventionen ist eine Schande. Jedes Mal, wenn ein neuer Windpark in Betrieb genommen wird, wird der Verbraucher mit einem doppelten Schlag getroffen – einem unerbittlichen Anstieg der jährlichen Subventionszahlungen an die Windparkbetreiber und einer jährlichen Rechnung für die Behebung der Schäden, die der Netzstabilität zugefügt werden. Das lässt sich nicht mehr lange verheimlichen. Die Lämmer werden schon sehr bald erkennen, wie sie zur Schlachtbank geführt werden, und es wird ein hoher politischer Preis zu zahlen sein!“

Link: https://www.thegwpf.com/high-wind-subsidies/

Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Leser-Reporter-Initiative von EIKE: Leser-Artikel und EIKEpedia

Die EIKE-Redaktion arbeitet zur Zeit an einer kleinen Serie über die zahlreichen Moral- und Umwelt-NGOs in den DACH-Ländern, die bekannterweise keineswegs irgend etwas schützen oder retten, sondern nur als Luxus-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für ansonsten schwer vermittelbare Akademiker dienen. Bezahlen muß der Spaß der Netto-Steuerzahler aus der Wirtschaft oder Infrastruktur, der noch ordentlich ausgebildet ist und richtig arbeitet.

Wir starteten unsere Reihe mit der berüchtigten Deutschen Umwelthilfe von Vielflieger Jürgen Resch, die Luxusimmobilien besitzt, üppige Gehälter zahlt und für beim Bürger verhaßte Aktionen wie Dosenpfand oder Dieseljagd verantwortlich zeichnet.

Als nächstes soll Germanwatch beleuchtet werden, eine schon rund 30 Jahre alte Klima-Entwicklungshilfe-NGO in Bonn, die zwar beim Volk kaum bekannt ist, aber mit ihrem im Stile Michael Manns zusammengeschusterten Klima-Index jährlich in den Massenmedien ist und sogar von anderen Moral-NGOs Steuergelder kassiert. Danach steht die junge NGO Zentrum Liberale Moderne des ehemaligen Böll-Stiftungs-Chefs Ralf Fücks auf der Rechercheliste.

Schon bei der DUH zeigte sich, daß es nur wenige Dokumente oder bewiesene Aussagen dazu gibt, daß Resch und Kollegen halfen, Dosenpfand und surreale Grenzwerte in der Politik durchzusetzen. Es läuft also vieles hinter den Kulissen, wie das bei Finanz-Lobbyisten halt so ist.

Daher fordern wir unsere Leser auf, uns Artikel oder Aussagen aus dem In- oder Ausland zu schicken, die das Gebaren von Germanwatch und Zentrum Liberale Moderne beleuchten! Wer interessante „Schweinereien“ zu anderen Umwelt-NGOs hat, immer her damit! Wer möchte, kann gerne unter Klarnamen als Reporter genannt werden.

leserreporter@eike-klima-energie.eu




Noch einmal Michael Crichton: Ist Umwelt-Bewusstsein eine Religion?

Michael Crichton, bekannt für seine Bücher Jurassic Park, Andromeda Stain, die Verfilmungen dieser und anderer Bücher sowie die preisgekrönte Fernsehserie ER, erhielt seinen medizinischen Abschluss in Harvard, praktizierte aber nie. Stattdessen schrieb und inszenierte er hauptberuflich Filme und TV. Er starb 2008 an Krebs.

Er hatte eine Reihe von ernsthaften Umweltbedenken, die ihn dazu brachten, STATE OF FEAR zu schreiben, einen Roman, der die Realitäten der Bedenken über die globale Erwärmung anspricht. Im September 2003 hielt er vor dem Commonwealth Club in San Francisco einen Vortrag mit dem Titel ENVIRONMENTALISM AS RELIGION.

Da unsere neu gewählte Regierung in Washington DC alle Umweltvorschriften so schnell wie möglich verdoppelt, lohnt es sich, sich auf die Weisheit von Michael Crichton zu besinnen, um die Handlungen dieser Regierung in eine Gesamt-Perspektive zu stellen.

Er stellte eingangs fest, dass das größte Problem, vor dem die Welt steht, wahrscheinlich keines ist, an das Sie gedacht haben. Seiner Meinung nach ist es das Trennen von Wahrheit und Fiktion. Wir werden täglich, heute mehr als zu der Zeit seines Vortrags mit Informationen bombardiert, die nicht leicht von Fehlinformation oder Desinformation zu trennen sind. Ersteres ist nicht unbedingt beabsichtigt, um zu täuschen, letzteres dagegen beabsichtigt genau dies definitiv. In beiden Fällen müssen wir kritisch denken, um für uns selbst zu entscheiden.

Sie malen das Amerika der Ureinwohner, bevor die Europäer kamen, oft als eine traumhafte Welt mit unberührter Natur. Historiker sagen uns heute, dass das alles andere als wahr war, denn es wurde wenig auf die Natur geachtet. Tierherden wurden zerstört, Land wurde verbrannt und Stammeskriege waren üblich und unmenschlich . Liebevoll, friedlich und harmonisch waren keine Worte, die man anwenden konnte.

Kurz gesagt sagt uns Crichton: „…die romantische Sichtweise der natürlichen Welt als ein glückseliges Eden wird nur von Menschen vertreten, die keine wirkliche Erfahrung mit der Natur haben. Menschen, die in der Natur leben, sehen sie überhaupt nicht romantisch.“ Sie wissen, wie schwierig das Überleben sein kann. Die Fernsehproduzenten haben uns das seit Jahren sehr erfolgreich vorgeführt.

Die Wahrheit ist, dass fast niemand die echte Natur erleben will. Die Meisten wollen eine oder zwei Wochen in einer Hütte im Wald mit Bildschirmen und Fenstern verbringen oder ein paar Tage auf einem Fluss-Rafting-Trip, bei dem jemand anders das Kochen übernimmt.

Eine Möglichkeit, so Crichton, „die Verbreitung der Fantasie zu messen, ist, die Zahl der Menschen zu notieren, die sterben, weil sie nicht die geringste Ahnung davon haben, wie die Natur wirklich ist.“

Vor einem Jahrzehnt war ich fast einer von ihnen, als ich eine Wanderung im Grand Canyon innerhalb von 24 Stunden versuchte. Parkranger retteten mich nach 20 Stunden auf dem Weg nach draußen und informierten mich, dass es im Jahr zuvor ein Dutzend Todesfälle gegeben hatte. Ich sagte, ich sei ein Ironman-Triathlet und sie lachten.

Crichton war der erste, der 2003 erkannte, dass ein Schreckgespenst die Welt bereits im Griff hatte. Das war die Überbevölkerung. In den frühen 1990er Jahren sagten die Angstmacher voraus, dass wir auf dem Weg zu einer Bevölkerung von 12 bis 15 Milliarden seien, die wir nicht ernähren könnten. Die vorhergesagten Zahlen waren dann auf unter 10 Milliarden gesunken, während die landwirtschaftlichen Erträge dramatisch gestiegen waren und die Angst vor dem Verhungern beseitigt wurde. Heute sind wir mehr mit den wirtschaftlichen Problemen beschäftigt, die durch eine schrumpfende Bevölkerung entstehen.

Es war nicht nur diese eine Vorhersage, mit der die so genannten Umweltschützer falsch lagen, es gab eine ganze Reihe davon. Es hieß, dass uns das Öl und andere natürliche Ressourcen ausgehen würden und Hunger das Gebot der Stunde sein würde. Was er uns im Jahre 2003 über ihre absurd falschen Vorhersagen für das vergangene Jahr 2020 erzählt hatte, hat sich als lächerlich erwiesen. Sie beinhalten einen Temperaturanstieg von 3 Grad Celsius, eine Verdoppelung des CO2, die Beseitigung des Schnees auf dem Kilimandscharo, einen Anstieg des Meeresspiegels um 60 cm in Florida, das Ende des Eises im Arktischen Meer und das Ende der Gletscher im Glacier National Park.

Crichton fragte sein Publikum: „Bei so vielen Fehlschlägen in der Vergangenheit könnte man meinen, dass Umweltvorhersagen vorsichtiger werden würden. Aber nicht, wenn es eine Religion ist. Denken Sie daran, dass der Verrückte auf dem Bürgersteig, der das Plakat trägt, das das Ende der Welt vorhersagt, nicht aufgibt, wenn die Welt nicht an dem Tag endet, den er erwartet. Er ändert einfach sein Plakat, setzt ein neues Datum für den Weltuntergang fest und geht wieder auf der Straße spazieren. Eines der bestimmenden Merkmale der Religion ist, dass Ihre Überzeugungen nicht durch Fakten gestört werden, weil sie nichts mit Fakten zu tun haben.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Crichton war in dieser Rede einer der ersten wissenschaftlich gebildeten Menschen, der den kompletten Betrug der Eliminierung von DDT zur Bekämpfung von Malaria aufdeckte. Die gesamte Wissenschaft hinter DDT bewies vollständig, dass es Malaria ohne negative Auswirkungen auf Menschen oder Vögel eliminierte. Millionen starben wieder an Malaria, sobald DDT vom Markt genommen wurde.

Der Umweltschutz müsse unbedingt auf objektiver und überprüfbarer Wissenschaft beruhen, sagte er, er müsse rational und flexibel sein, unpolitisch und ohne hektische Phantasien. Er sagte, wir müssen den Umweltschutz aus der Sphäre der Religion herausholen und weg von Weltuntergangs-Prophezeiungen.

Am Ende seiner Rede sagte Crichton weise, dass, wenn wir zulassen, dass die Wissenschaft politisiert wird, „wir in die Internetversion des Dunklen Zeitalters eintreten werden, eine Ära der Ängste und wilden Vorurteile, übertragen auf Menschen, die es nicht besser wissen. … Es ist also an der Zeit, die Religion des Umweltschutzes aufzugeben und zur Wissenschaft des Umweltschutzes zurückzukehren und unsere öffentlichen politischen Entscheidungen fest darauf zu gründen.“

Autor: CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon.

Link: https://www.cfact.org/2021/04/13/michael-crichton-is-environmentalism-a-religion/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bis Greta Thunberg in ihr Leben trat

In ihrem neuen Roman „Über Menschen“ beschreibt Juli Zeh eine Frau, Dora, Mitte dreißig, Werbetexterin, die während der ersten Corona-Phase 2020 vor ihrem zum radikalen und fanatischen Klima- und Corona Schützer mutierten Lebenspartner, Robert, Biologe mit Hochschulabschluss, Online-Journalist, aus Berlin flieht.

Ziel der Flucht vor Roberts öko-grünen Klima- und Corona-Obsessionen aus ihrem bis dato deutlich zufriedenen Berliner Berufs- und Privatleben ist ein fiktives Dorf in der Prignitz. Dort in „Bracken“ versucht sie, sich neu zu finden und zu sortieren. Sie begründet ein auf sich gestelltes Leben, dessen werktätiger Schwerpunkt sich rasch von der kreativen Home-Office-Arbeit als Werbetexterin verlagert, ein jüngst erworbenes, nahezu baufälliges ehemaliges Gutsverwalterhaus samt großem Flurstück herzurichten und zu bewirtschaften.

Die Begegnungen und Erlebnisse am ländlich-dörflichen, radikal fremden und abgeschiedenen Fluchtziel bilden den größten Teil des Romans. Im Zentrum steht die Entwicklung einer überaus sublimen und eindringlich geschilderten Beziehung zum unmittelbaren Nachbarn. Er heißt Gote und stellt sich selber vor: „Ich bin der Dorf-Nazi“.

Statt einer weiteren Aussteigergeschichte erzählt Juli Zeh die höchst aktuelle Geschichte einer Vertreibung, einer von öko-grüner Klima-Hysterie, Katastrophenleidenschaft und Corona-Phobie erzwungenen Stadtflucht in tiefste ländliche Provinz. Doras Berliner

Hinterlassenschaft bleibt durchgängig präsent. Die Einschübe und Rückblicke zu Beruf, Familie, Stadtleben und natürlich zum verlassenen Partner Robert verleihen den ländlichen Ereignissen wie der aus dem neuen Leben geborenen Anschauung der Welt erstaunliche Tiefe, Maßstab und Schwingung. Statt mit den einleitenden Kapiteln zurück gelassen zu werden, tragen sie den gesamten Roman wie eine mal schwach, mal deutlich durchscheinende Grundierung die letzten Farben auf der Oberfläche eines Gemäldes trägt.

Das gilt an vorderster Stelle für Doras „Beziehungsgeschichten“. Indem sie Dora in der „ländlichen Provinz“ auf Männer mit politisch rechter, rechts-radikaler und nazistischer Gesinnung treffen lässt, scheint die Autorin zunächst ein verbreitetes Klischees zu bedienen. Und dass ausgerechnet der unbestrittene Dorf-Nazi als unmittelbarer Nachbar auftritt, macht das Arrangement – zunächst – nicht origineller.

Aber dies ist nur der allererste, zumal oberflächliche Eindruck. Denn tatsächlich verläuft die tiefgründig erzählte Geschichte dieser Nachbarschaft zwischen Dora und Gote äußerst spannungsreich und erhält besonderes Gewicht durch die Frage:

Wie kann es sein, dass eine hoch sensible, kreative, politisch korrekte Frau, die soeben vor krassester Klimaschutz- und Corona-Radikalität in die Einsamkeit geflohen ist, dort in wachsende menschliche Nähe, gar Partnerschaft zum Dorf-Nazi gerät?

Anfangs mag man Schadenfreude empfinden nach dem Motto: „Vereinsamte Städterin tauscht militant-radikalen Klima- und Corona Schützer gegen radikalen Dorf-Nazi“. Aber für solchen Kitsch lässt die Geschichte keinen Raum. Vielmehr führt sie den Leser, ob gewollt oder ungewollt sei dahingestellt, zu einer fundamentalen Frage:

Zur Überwindung der krassen Klima-, Öko- und Corona-Radikalität ihres Partners Robert fand Dora nur das Mittel des Bruchs samt ihrer Flucht in die Einsamkeit. Wie konnte es ihr dagegen gelingen, die Nazi-Radikalität ihres neuen Nachbarn Gote nicht nur zu ertragen, sondern sogar bis hin zu einer fürsorglichen Partnerschaft zu überwinden?

Juli Zeh schildert Doras Leiden an der Wandlung ihres Partners Robert zum so unverständlichen wie unerträglichen öko-grünen Klima- und Corona-Katastrophiker frei von sentimentalem Pathos in eindringlicher und überzeugender Sachlichkeit:

„Dora weiß nicht mehr, wann es angefangen hat. Sie weiß noch, dass sie schon während Roberts Klimaschützerphase manchmal dachte, dass er übertreibt. Wenn er die Politiker als Volltrottel und seine Mitmenschen als selbstsüchtige Ignoranten beschimpfte. Wenn er sich über Doras Fehler bei der Mülltrennung aufregte, als hätte sie ein Verbrechen begangen. Da schien er ihr manchmal übereifrig und unversöhnlich, und sie überlegte, ob er vielleicht an einer Neurose, an einer Art politischem Waschzwang litt, der aus dem nachdenklichen, sanften Menschen einen Besessenen gemacht hat.“ (Juli Zeh, Über Menschen, München 2021)

Bereits dieser kurze Auftakt benennt wesentliche Merkmale Katastrophen-orientierter Radikalisierung:

Die aktuellen Politiker sind Volltrottel, Versager und dem heraufziehenden Unheil nicht gewachsen. Die nicht dem Katastrophenwahn verfallenen Mitmenschen, besonders die nicht mitmarschierenden Lebenspartner sind selbstsüchtig und ignorant. Sie kapieren nicht die den übereifrigen und unversöhnlichen Sehern von Krise und Untergang offenbarten Gebote der Stunde. Indem sie sich den Untergangs-Besessenen entziehen und sich deren massiv übergriffigen Konzepten der Katastrophenabwehr trotzig widersetzen, handeln sie verbrecherisch.

Weiter heißt es in dieser fulminanten Skizze der Erweckungsgeschichte eines öko-grünen Katastrophikers und Untergangssehers:

„Robert wurde politisch aktiv. In der Online-Zeitung, für die er arbeitete, gründete er ein eigenes Ressort für Klimafragen. Außerdem fing er an, sein Leben zu ändern, ernährte sich vegan, kaufte klimafreundliche Klamotten und ging regelmäßig zu den Freitagsdemonstrationen. Dass Dora nicht mitkommen wollte, verstörte ihn. Glaubte sie nicht an den menschengemachten Klimawandel? Sah sie nicht, dass die Welt auf den Untergang zusteuerte? Die Statistiken hielten Einzug in ihre Gespräche. Robert verwies auf Zahlen, Experten und Wissenschaft.“

Dora reagierte als „Repräsentantin der dummen Masse“. Sie sträubte sich. Sie entdeckte und analysierte eine Fülle von Ungereimtheiten und Widersprüchen in den öko-grünen Argumenten zu den Gründen, den Ausmaßen wie den Therapien der drohenden Flut an Katastrophen. Sie versucht Roberts Gemütszustand zu erahnen, wie er hinter jeder Tüte einen Tornado, hinter jeder Glühbirne eine Überschwemmung und hinter jedem SUV einen Bürgerkrieg sehen mochte. Schließlich pflegt sie den Gedanken, dass der Katastrophenwahn die eigentliche Katastrophe sei. So konnte und wollte sie sich partout nicht überzeugen lassen, sie gab sich trotzig:

„Eher eine Art Trotz, ein inneres Ankämpfen gegen die Verhältnisse. Deshalb musste sie Robert irgendwann sagen, dass er aufpassen solle, ab wann es bei seinen Statistiken nicht mehr um ernsthafte Anliegen, sondern ums Rechthaben gehe.“

Aber Robert „saß vor ihr wie eine Instanz, strahlend und selbstsicher. Über jeden Irrtum, jeden Zweifel erhaben. Angehöriger einer Gruppe, die das Mängelwesen Mensch transzendiert hat,…Robert brauchte sich die Sinnfrage nicht mehr zu stellen. Er hatte sogar den Projekte-Kreislauf überwunden, indem er viele kleine zu erreichende Ziele gegen ein vermutlich unerreichbares Großziel eintauschte.“

Um zu retten, was vielleicht noch zu retten war, beschloss Dora, sich Mühe zu geben. Sie verzichtete auf Fleisch. Sie kaufte im Bioladen ein. Robert zuliebe wechselte sie sogar zu einer politisch-korrekten, extremer Nachhaltigkeit verpflichteten Agentur und akzeptierte dort ein geringeres Gehalt.

Doch das alles genügte dem von Katastrophenglauben und Weltrettungsauftrag Besessenen nicht. Dora musste begreifen, dass es in dieser Sphäre von Erweckung, Glauben und Besessenheit nicht um Rationalität geht. Robert folgt Greta Thunberg, wo und wann immer möglich. In ihrem Banne verliert er jegliches Interesse und die Fähigkeit, sich mit Dora zu unterhalten, gemeinsam die Fakten von allen Seiten zu betrachten und alles, was sich als absolute Wahrheit präsentiert, wieder und wieder auf den Prüfstand des tatsächlich und nachvollziehbar Erkannten zu stellen.

Aber es geht nicht um maßvolle und damit praktikable Veränderungen im Alltäglichen. Wer sich sicher ist, über die peinvolle Prüfung durch Attacken von Katastrophen- und Weltuntergangsangst in den Kreis der Berufenen, gar der Erleuchteten gelangt zu sein und in diesem Bewusstsein die heraufziehenden Katastrophen, den nahenden Weltuntergang als Festmahl genießt, lässt sich nicht abspeisen mit dem Linsengericht einer Alltagskorrektur. Er wird fanatisch, er will die Macht, ohne Wenn und Aber.

Das Opfer der Anderen, der Leugner, der Uneinsichtigen ist deren Freiheit. Sie werden missachtet und beiseitegeschoben. Sie haben ihr Recht auf Selbstbestimmung verwirkt. Andersartigkeit und Selbstbestimmung schrumpfen in der höheren Einsicht der Untergangsfanatiker zum unbedeutenden Relikt, bedeutungslos im Kampf um Alles oder Nichts, unbeachtlich im totalitären Kampf um die Rettung der Welt:

„Schließlich begriff Dora, was er wollte, und das konnte sie ihm nicht geben.Er wollte Gefolgschaft. Er wollte ihr Sträuben bezwingen. Er wollte, dass sie einen Treueschwur auf die Apokalypse leistete, und wurde immer wütender auf ihren heimlichen Trotz.“

Damit ist vorgezeichnet, dass die 2020 aufkommende Corona-Epidemie wie ein Brandbeschleuniger Roberts Katastrophenwahn und Weltrettungsfanatismus endgültig zum Lodern bringen musste. Die allgemeine Panik verschaffte Robert Genugtuung, sein Untergangswahn mutierte zur bereitwillig aufgenommenen Berufung:

„Endlich hat das Warten ein Ende, die Katastrophe ist da. Das Schiff ist leck geschlagen, endlich kann man etwas tun. Alles hört auf ein Kommando, jeder Zweifel wird zur Meuterei. Endlich denken alle dasselbe. Endlich reden alle über dasselbe. Endlich gibt es verbindliche Regeln für eine außer Kontrolle geratene Welt. Endlich geht die verdammte Globalisierung in die Knie…“ 

Robert stürzt sich fanatisch in das Endzeitspiel, „The Walking Dead in Berlin“, er unterwirft Dora einem über die staatlichen Regeln hinausreichenden völligen Lockdown. Damit erzwingt er den endgültigen Showdown:

„Sie fragte noch einmal nach, ob er tatsächlich gerade versuche, ihr das Verlassen der Wohnung zu verbieten. Robert dachte kurz nach, er lachte sogar verlegen. Dann nickte er… Das war der Augenblick, in dem sich in Doras Kopf ein Schalter umlegte. Sie schaute das schwarze Display an und dann Robert, der immer noch vor ihr stand. Sie glaubte, diesen Mann nicht mehr zu kennen. Es gab drei Möglichkeiten: Entweder war sie in einen absurden Film geraten, in dem sie eine Rolle spielen musste, ohne das Drehbuch gelesen zu haben. Oder Robert war verrückt geworden. Oder sie selbst. Dora wollte nichts davon. Sie wollte nur noch weg. Ihr Gehirn kam bei dem, was gerade passierte, nicht mehr mit. Sie spürte keinen Schmerz. Nur Verstörung und einen überwältigenden Fluchtreflex. Sie sagte Robert, dass sie eine Weile woanders leben werde, und packte ihre Sachen.“

In dieser Gemütsverfassung begegnet Dora am Fluchtziel, in Bracken dem mit Robert völlig unvergleichbaren Gote; unvergleichbar bis auf einen Wesenskern: Beiden Männern eignet enorme Radikalität.

Dora begegnet ihrem Nachbarn Gote erstmals an der Trennmauer auf der Grundstücksgrenze. Sie sieht nur seinen Kopf mit sauber rasiertem rundem Schädel, der „glänzt wie eine Bowlingkugel“, Tränensäcken, verwaschenem Blick und Bartstoppeln. Sie schätzt sein Alter auf Mitte vierzig, also etwa zehn Jahre älter als sie selber.

Die Begegnung verläuft außerhalb von Norm und Gepflogenheit. Gote ranzt die neue Nachbarin unvermittelt an, weil deren kleiner Hund in seinem Kartoffelbeet gebuddelt hat, klassifiziert den Hund als „total hässlich“ und wirft ihn bedenkenlos über die Mauer zurück auf Doras Grundstück. Anschließend kommt es noch zur eindrucksvollen Selbstvorstellung mit Handreichung und Bekanntgabe: „Gote, ich bin der Dorf-Nazi“.

Abgesehen von der Gote eigenen durchgängigen Unerzogenheit, Ruppigkeit und seinen oft allzu flotten, beleidigenden Sprüchen erfährt der Leser wenig über die praktische Bedeutung dieser nazistischen Grundhaltung. Einmal singt Gote mit drei weiteren Dorfnachbarn im Bierrausch das Horst-Wessel-Lied. Ein anderes Mal beschimpft er, ebenfalls betrunken, einen homosexuellen Dorfnachbarn als Arschficker und Schwanzlutscher.

Die damit nur grob umrissene Ausgangslage zur Nachbarschaft von Dora und Gote ist nicht dazu angetan, beim Leser die Entwicklung einer engeren Beziehung zwischen den so unterschiedlichen und einander wesensmäßig fremden Nachbar zu erwarten. Aber anders als gegenüber Robert behält Dora gegenüber Gote die Nerven, bekämpft wieder und wieder erfolgreich die aus Gotes Ruppigkeiten, Übergriffen und radikalen Parolen genährten Zweifel, gibt sich und ihrem Nachbarn Zeit und vertraut darauf, dass es ihr erspart, bleiben wird, nach Berlin nun auch in Bracken den Stecker zu ziehen, vor Radikalität zu fliehen. Und die Geduld, gepaart mit großzügiger Anpassungsbereitschaft bei Verteidigung der eigenen inneren Freiheit zahlen sich im Laufe der Geschichte mehr und mehr aus. Dora und Gote werden gewiss kein Liebespaar, aber sie werden ein Paar. Ein Paar das sich gegenseitig unterstützt, hilft und auf einer schwer zu fassenden Ebene „paarhaft“ derart miteinander kommuniziert, dass sich Vertrautheit und wechselseitiges Vermissen bei Abwesenheit des jeweils anderen einstellen. Fast überflüssig zu sagen, dass die besondere Beziehung zu Gote die verbindenden Erinnerungen an Robert mehr und mehr verdrängt.

Es mag dem geneigten Leser überlassen bleiben, mithilfe eigener Lektüre dieses eindrucksvollen Romans „Über Menschen“ von Juli Zeh zu entscheiden, ob er wie der Autor dieser Anmerkungen über die Hürde springen mag zu sagen:

Doras Beispiel ist plausibel. Mit einer gehörigen Portion an Kraft, Toleranz und Menschlichkeit mag es eher möglich sein, sich als Mitmensch an die Seite eines Menschen rechter Gesinnung als an die Seite eines totalitären Katastrophikers zu stellen.