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10 Jahre Fukushima – 10 Jahre Ausstieg aus der Kernenergie

Es war die Bundeskanzlerin, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke  abgestellt werden sollten. Da die Bundesregierung ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz wie das Atomgesetz nicht einfach außer Kraft setzen kann, sprach der Bundesverfassungsrichter Hans-Jürgen Papier von verfassungswidrigem Vorgehen.

Wie immer in krisenhaften Situationen, wie etwa bei der Öffnung der Grenzen 2015 oder in der Coronakrise, ließ sich die Bundeskanzlerin treiben von der öffentlichen Meinung. Die war aber durch Angst- und Panikmache, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, aufgeputscht und klar auf der Seite des Ausstiegs. Wir erinnern uns noch gut an die täglichen abendlichen Brennpunkte in ARD und ZDF mit dem immer wiederkehrenden Yogeshwar, in deren Folge in Deutschland, 9000 Kilometer von Japan entfernt, die Geigerzähler ausverkauft waren.

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass ein anderer Bundeskanzler zunächst Ursachenforschung betrieben hätte und nach dem Abklingen der ersten verständlichen Erregung und Angst entschieden hätte, was im Interesse Deutschlands und nicht im Interesse des eigenen politischen Überlebens notwendig war. Noch im Jahr 2010 war die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke um 8 – 14 Jahre durch den deutschen Bundestag beschlossen worden. Noch 2008 sagte Bundeskanzlerin Merkel: „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Kernenergie einstellt.“

Eine nähere Untersuchung hätte ergeben, dass der Unfall in Deutschland niemals hätte passieren können, wie auch die Reaktorsicherheitskommission feststellte. Denn abgesehen davon, dass die Kraftwerke von Fukushima zu gering gegen Flutwellen und Überschwemmung geschützt waren, gab es dort auch nicht das im Jahre 1986 in Deutschland eingeführte »Wallmann-Ventil«. Ein solches Ventil sorgt dafür, dass bei Überdruckbildung im Sicherheitsbehälter (containment) Gase gefiltert entlastet werden können. Das Wallmann-Ventil war im Zuge der Überarbeitung der Sicherheitskonzepte deutscher Kernkraftwerke nach der Katastrophe von Tschernobyl eingeführt worden. Auch die sogenannten »Töpfer-Kerzen«, d. h. Wasserstoff-Rekombinatoren, mit denen deutsche Kernkraftwerke längst nachgerüstet waren, hätten eine Wasserstoffexplosion wie in Fukushima in Deutschland vermieden.

Trotz Fukushima kamen alle anderen Kernenergieländer der Welt zu anderen Schlussfolgerungen. Spanien, Belgien, Schweiz, USA und Schweden verlängerten die Laufzeit ihrer Kernkraftwerke. Holland und Polen planen den Einstieg in die Kerntechnik. Schweden, das in den 1980er-Jahren beschlossen hatte, bis 2000 alle Kernkraftwerke zu schließen, hat mittlerweile den Betrieb einzelner Kraftwerke bis 2040 erlaubt. Sogar der Ersatz bestehender Kernkraftwerke ist dort nunmehr möglich.

In Deutschland war die Laufzeitverlängerung ein halbes Jahr vor dem Ausstiegsbeschluss ebenfalls erfolgt: Im Herbst 2010 beschloss der Deutsche Bundestag eine Verlängerung der Laufzeiten um acht Betriebsjahre für ältere Kraftwerke und um 14 Jahre für jüngere Kraftwerke. Danach wäre Brokdorf im Jahre 2036 vom Netz gegangen.

Durch die Einrichtung einer Ethikkommission, die sich dadurch auszeichnete, dass in ihr kein einziger Energiefachmann vertreten war, allerdings mehrere Kirchenvertreter und Ausstiegsaktivisten, erhielt die Bundeskanzlerin ein Votum, das sie für eine gesetzliche Regelung brauchte. Am 9. Juni 2011 erklärte sie im Deutschen Bundestag „Die Nutzung der Kernenergie wird bis 2022 beendet“. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung bei wenigen Gegenstimmen (einer der wenigen Mutigen war Arnold Vaatz (CDU)) das »13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes«, das die Stilllegung aller Kernkraftwerke bis 2022 vorsah.

Die Folgeschäden der Fehlentscheidung der Kanzlerin und des deutschen Bundestages für den Wohlstand Deutschlands sind immens. Denn in der Regierungserklärung von 2009 hatte die CDU-FDP Koalition das Ziel der Vorgängerregierung einer 40%-igen CO2-Minderung bis 2020 übernommen.

Ein Großteil der durch den Ausstieg wegfallenden, CO2-freien Stromproduktion musste nun durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke ersetzt werden. Dadurch blieben die CO2-Emissionen durch die Stromerzeugung bis 2018 weitgehend konstant, obwohl massive Subventionen in Höhe von 400 Milliarden € für Windkraftanlagen und Photovoltaikdächer zu einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien führte. Hinzu treten die Kosten von etwa 100 Milliarden €, die für die Hochspannungstrassen auszugeben sind, um Windstrom vom Norden in den früher kernkraftreichen Süden zu transportieren. Die Subvention, die auf jeden Stromkunden umgelegt wurde, führte zu einem massiven Strompreisanstieg.

Deutschland hat mit 32 Eurocent pro Kilowattstunde den höchsten Strompreis der Welt, der internationale Durchschnitt liegt bei 12 Eurocent/kWh. Die Erneuerbaren-Energie-Umlage beträgt mittlerweile 10 Eurocent /kwh, die mittlerweile zum Teil vom Steuerzahler bezahlt wird. Der höchste Strompreis der Welt, eine Folge der falschen Entscheidung im Jahre 2011, trifft nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Gewerbe und deren Arbeitsplätze, soweit sie nicht zu den wenigen Betrieben gehören, die von der Umlage befreit sind. Der Wirtschaftsstandort Deutschland zerbröselt. Schon heute investiert die chemische Industrie vor allen Dingen wegen der prohibitiv hohen Stromkosten weniger als die Höhe der Abschreibungen. Die Industrie schrumpft.

Um die CO2-Ziele trotz Kernenergieausstiegs dennoch einzuhalten, mussten andere Bereiche herangezogen werden wie der Verkehr, die Wärmeversorgung und die Landwirtschaft, die mit weiteren CO2– Einsparvorgaben belastet wurden. Am Ende wurde sogar der Verbrennungsmotor geopfert, eine Schlüsseltechnologie Deutschlands. Es war allerdings schon 2011 erkennbar, dass im Jahre 2020 die CO2-Ziele nicht eingehalten werden konnten – diese fehlende Zielerreichung war einer der Gründe, die zum Anschwellen der »Fridays for Future«-Bewegung 2019 führte. Dank eines umfassenden Corona-Lockdowns wurde das Minderungsziel allerdings kurzfristig erreicht.

Durch den Doppelschlag des Verzichts auf Kernenergie und Kohle fallen 80 % der gesicherten Leistung an Strom weg und werden ersetzt durch Strom, der von Wind und Wetter abhängt und mit Dunkelflauten im Winter von bis zu 10 Tagen eine Strommangelwirtschaft hervorrufen wird, die wir nur von Entwicklungsländern kennen. In Anbetracht dieser Tatsache, Verkehr und Wärmeversorgung zukünftig auch noch zusätzlich von fluktuierenden Stromquellen wie Sonne und Wind abhängig zu machen, grenzt an politisch-wirtschaftlichen Harakiri. Die hierfür notwendige Speicherung durch Wasserstoff oder Batterien ist schlicht unbezahlbar.

Mit der Stilllegung der Kernkraftwerke ist das Problem der radioaktiven Rückstände in den abgebrannten Brennelementen, die in 12 Zwischenlager neben den Kernkraftwerken aufbewahrt werden, ungelöst. Eine neue Generation von Kerntechnologien, die inhärent sicher sind und das Endlagerproblem auflösen, wird weltweit entwickelt, nur nicht in Deutschland. Denn die bis 2011 gültige Zweckbestimmung des Atomgesetzes, die Erforschung der Nutzung der Kernenergie zu fördern, wurde ersatzlos gestrichen. Die Kernforschung zum Zwecke der Energieerzeugung wurde eingestellt.

Die Kerntechnik der 4. Generation, an der weltweit geforscht wird, arbeitet überwiegend mit schnellen Neutronen. Sie sind in der Lage, auch nicht spaltbare Atomkerne durch Neutroneneinfang zu spaltbaren zu machen. Damit wäre das Problem der Reichweite gelöst, denn herkömmliche Reaktoren nutzen lediglich 5% des Urans durch Kernspaltung. Zugleich wird aber auch das Problem des Atomabfalls gelöst, denn dieser kann als Ausgangsstoff eingesetzt werden. Selbst wenn es nicht um die kostengünstige CO2-freie Stromerzeugung durch Kernenergie ginge, müsste sich Deutschland mit dieser Technologie befassen, denn sie sichert die Umwandlung der über Zehntausende von Jahren langlebigen Rückstände in Stoffe, die bereits nach einigen hundert Jahren als abgeklungen gelten.

Ein neues Konzept der    IV. Generation ist auch der Dual-Fluid-Reaktor (DFR). Er wurde als privates Projekt von Kernphysikern aus Deutschland ohne staatliche Zuschüsse entwickelt und hat mittlerweile weltweit Patente.

Die Beschreibung des Reaktors durch die Erfinder liest sich wie die Beschreibung des Steins der Weisen:

-Der DFR erzeugt wie die meisten Konzepte der 4. Generation keinen langlebigen Atommüll, im Gegenteil, er baut den bestehenden Atommüll ab;

-die Energieeffizienz ist etwa 1000 Mal so groß wie bei Stromerzeugungen auf Basis Erneuerbarer Energien;

-das Kraftwerk ist inhärent sicher;

-die Erzeugungskosten für Strom sollen für ein Großkraftwerk von 1500 Megawatt elektrischer Leistung bei  1 €ct pro Kilowattstunde liegen.

Die Patentinhaber, die sich im privaten Institut für Festkörper-Kernphysik in Berlin organisiert haben, haben ihre Zelte mittlerweile in Vancouver in Kanada aufgeschlagen.

Je mehr die desaströsen Unzulänglichkeiten der Energiewende auf Wind- und Solarbasis in den nächsten Jahren zutage treten werden, umso mehr sollte auch die Offenheit kluger politischer Köpfe auch in Deutschland wachsen, sich mit einem neuen, sicheren Kapitel der Kernenergie zu beschäftigen. Dazu braucht es einen Wechsel in der politischen Führung, vor allen Dingen aber ein Umdenken in den Redaktionsstuben deutscher Medien, in denen nach einer Untersuchung von Prof. Kepplinger 70 % der Journalisten immer noch der Auffassung sind, dass Fukushima „endgültig bewiesen“ habe, dass „die Risiken der Kernenergie nicht tragbar sind“.

Aber bevor es den ersten „Brennpunkt“ in ARD oder ZDF zur Technologie der 4. Generation gibt, müsste uns alle die berechtigte Angst um die Sicherheit unserer Energieversorgung erschüttern. Aber das dauert nicht mehr lange.

Dieser Artikel erschien zuerst in Cicero (11.3.2021)




Man mache sich keine Illusionen bzgl. der Kosten von Net Zero

Der Rechnungsprüfungsausschuss des britischen Parlaments (Public Accounts Committee, PAC) veröffentlichte letzte Woche einen Bericht, der feststellte, dass es „keinen koordinierten Plan mit klaren Meilensteinen zum Erreichen“ von ‚Netto-Null‘-Emission bis zum Jahr 2050 gibt. Dieses Fehlen eines Plans, so behauptete der Ausschuss, mache es für das Parlament und die Öffentlichkeit schwierig, den Fortschritt auf dem Weg zum Ziel zu verstehen oder zu überprüfen.

Sonderausschüsse wie der PAC werden von Abgeordneten aller Parteien besetzt und sind einer der wichtigsten Mechanismen des Parlaments, um Ministerien, Minister und die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen. Aber während das PAC zu Recht darauf hinweist, dass die Regierung keine Ahnung hat, wie das Netto-Null-Ziel erreicht werden soll, haben die Abgeordneten auch keine, obwohl sie dafür ebenso viel Verantwortung tragen.

Natürlich gibt es keinen Plan, wie man Net Zero erreichen kann. Genau wie beim Climate Change Act (CCA) 2008, der eine Emissionsreduktion von 80 Prozent forderte, wurde das Net-Zero-Ziel festgelegt, lange bevor sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie es tatsächlich erreicht werden kann. Der politische Konsens, der uns das Netto-Null-Ziel bescherte, wird durch drei Faktoren konterkariert: das Fehlen eines globalen Netto-Null-Abkommens, der Mangel an verfügbarer Technologie und die fehlende Unterstützung der Bevölkerung.

Zu der Zeit, als die Abgeordneten 2008 das CCA unterzeichneten, war die Politikverdrossenheit der Bevölkerung auf einem Rekordniveau. Dies öffnete Kampagnen der grünen Lobby und ähnlicher Organisationen Tür und Tor. Diese Sonderinteressen behaupteten, dass die Klimapolitik – einschließlich großzügiger Subventionen für grüne Technologien – grüne Innovationen und wirtschaftliche Wiederbelebung bringen würde. Sie behaupteten auch, dass die „Rettung des Planeten“ ein populäres Anliegen werden würde und die öffentliche Meinung mobilisieren würde. Diese Versprechen erwiesen sich als haltlos.

Das Problem kristallisiert sich in der Zusammenfassung des PAC-Berichts heraus:

Bis zu 62 Prozent der zukünftigen Emissionsreduzierung werden von individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen abhängen, von Entsc heidungen bzgl. des alltäglichen Lebensstils bis hin zu einmaligen Anschaffungen wie dem Austausch von Heizkesseln, die fossile Brennstoffe verwenden, oder dem Kauf eines Elektrofahrzeugs. Die Regierung hat sich noch nicht richtig mit der Öffentlichkeit über die erheblichen Verhaltensänderungen auseinandergesetzt, die das Erreichen von Net Zero erfordern wird.

Wenn aber 62 Prozent der Emissionsreduzierung „auf individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen beruhen sollen“, dann erfordert die Net Zero-Politik notwendigerweise die Abschaffung von „Entscheidungen“ der Öffentlichkeit und die staatliche Regulierung ihrer „Verhaltensweisen“. Und da es keinen gleichwertigen, emissionsfreien Ersatz für Ihre Heizung, Ihr Auto oder für die vielen anderen alltäglichen, Energie benötigenden Aktivitäten gibt, ist das unvermeidliche Ergebnis von Netto-Null eine Reduzierung des Lebensstandards und der Lebensqualität der meisten Menschen.

Grüne Befürworter behaupten zum Beispiel, dass neue Technologien unsere Abhängigkeit vom Gasnetz beenden können. Und die Regierung hat angekündigt, dass die Installation von Gaskesseln in den 2030er Jahren verboten werden soll, um den Einsatz von Wärmepumpen zu fördern. Aber das hat auch seine Schattenseiten. Wärmepumpen kosten in der Regel ein Vielfaches dessen, was ein Gaskessel kostet – mindestens das 3,5-fache für das Gerät selbst, die Installationskosten nicht mitgerechnet. Sie benötigen viel größere Heizkörper, als die meisten Häuser bereits haben, und laute Wärmetauscher-Einheiten (identisch mit Klimaanlagen) müssen auch an der Außenseite jedes Hauses installiert werden. Und da Wärmepumpen weniger in der Lage sind, Wärme bei Bedarf zu erzeugen, müssen Häuser, in denen sie installiert sind, erheblich isoliert werden.

Außerdem sind Wärmepumpen kategorisch keine gleichwertigen Produkte zu Heizkesseln. „Gaskessel heizen Ihr Haus auf Knopfdruck, während eine Wärmepumpe 24 Stunden braucht, um das Haus auf 17 bis 19 Grad zu erwärmen“, räumte Chris Stark, der Vorsitzende des Climate Change Committee, kürzlich ein. Die Tatsache, dass man sein Haus nicht auf Zimmertemperatur heizen kann, „wird ein Umdenken erfordern“, fügte Stark hinzu.

Aber selbst wenn die „Einstellung“ der Menschen so verändert werden könnte, dass sie den Entwürfen von Beamten entspricht, ist es nicht die „Einstellung“, die benötigt wird, um die Zehntausende von Euro aufzubringen, die es kostet, ein gewöhnliches Haus in ein Net Zero-konformes Haus zu verwandeln. Eine Studie der Stadtverwaltung von Nottingham, bei der 10 ganz gewöhnliche Häuser nachgerüstet wurden, ergab, dass ein kleines Haus fast 90.000 Pfund benötigt, um es „kohlenstoffarm“ zu machen.

Das grüne Lager hat keine Erklärung angeboten, um zu zeigen, dass diese Kosten reduziert werden können, außer Annahmen über Größenvorteile. Aber das könnte eine unsichere Annahme sein, da die grüne Politik auch die Baupreise in die Höhe treiben wird. Die „Nachrüstung“ könnte die Haushalte am Ende fast das Äquivalent eines Jahrhunderts heutiger Energierechnungen kosten, für das Versprechen von bescheidenen (wenn überhaupt) Einsparungen bei zukünftigen Energierechnungen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/ben-pile-come-clean-about-the-cost-of-net-zero/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Verursacht der Nord-Polarwirbel in Südafrika Hagelstürme?

Ein EIKE-Freund, in Johannesburg geboren, berichtete uns von Hagelstürmen, die Verwandte ihm aus der alten Heimat schickten. Zu sehen: Ein heftiger Hagelsturm, der das Dach von einem Haus der Familie überlastete und einbrechen ließ. Hier ein Video aus Benoni nahe Johannesburg:

Nebenbei: In Südafrika ist gerade Hochsommer, sonst mit Temperaturen von 30 bis 35°C. Zwar gibt es immer mal wieder Schneefälle im Land, aber nicht derart heftig. Wie erklärte der WDR auf der Facebook-Seite von Quarks noch gleich? Der Wirbel über dem Nordpol schwäche sich ab, da der Temperaturgradient zwischen Pol und Äquator immer geringer werde und somit per Fliehkraft (?) Arme des Wirbels nach Süden entkommen könnten.

Quelle: WDR: https://www.facebook.com/quarks.de/videos/132851045361014

Ob der Nordpolarwirbel nun über den Äquator hinweg seine Arme bis Südafrika geschickt hat? Übrigens war Neu Süd-Wales in Australien vor sieben Monaten auch schon eingeschneit. Ein seltener antarktischer Blast, wie die Medien dort meinten? Also nur Wetter, kein Klima? Hoffen wir es, denn warm ist gut, kalt ist schlecht.

 




Umweltgruppen: NABU bekommt Konkurrenz*

Nachdem der neue Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, Ende letzten Jahres mit den Grünen sein neues Strategiepapier zur „Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie“ ausgehandelt hatte, erfolgte von offizieller Seite die schärfste Kritik an der Neuausrichtung des NABU von dessen Konkurrenz.

Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) mit Sitz in Quirnbach (Westerwald) stellte klar, dass Windenergie grundsätzlich nicht naturverträglich ausgebaut werden könne, schon gar nicht in den Dimensionen, auf welche die politischen Ziele im Rahmen der Energiewende mittlerweile hinauslaufen. Das Papier sei alles andere als eine Grundlage für den vorgeblich geschlossenen „Frieden“ der Windkraftindustrie mit der Natur, sondern belege eher den Abschied des einstigen Vogelschutzverbandes vom Natur- und Artenschutz. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ werde die Umwandlung von Landschaften und Wäldern in Energie-Industriegebiete gerechtfertigt.

Krügers Strategiepapier mit Grünen

Als grobe Irreführung bezeichnete Neumann die Abmachung, dass zwei Prozent der Landesfläche als Vorrangflächen für Windparks genügen würden. Da die Politik die Windenergie „als tragende Säule der Energiewende“ propagiere und im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der aktuellen Fassung die Forderung der Windlobby nach einer Vervielfachung der Windkraft an Land und Offshore unterstütze, stünden im Hintergrund die sogenannte Nationale Wasserstoffstrategie, Elektromobilität und Power-to-X (Speichertechnologie).

Naturschützern, die mit der offenbar ins Ungewisse führenden Strategie des NABU-Vorstands hadern, bietet sich die Naturschutzinitiative als Alternative an. Vorgänger des 2016 gegründeten Vereins war die „Naturschutzinitiative Westerwald“. Mit ihrer Satzung hat die Naturschutzinitiative sichergestellt, dass ihre Arbeit dauerhaft in Unabhängigkeit von Politik, Industrie und Lobbyverbänden betrieben wird. Noch ist der neue Naturschutzverein vornehmlich in Rheinland-Pfalz, dem angrenzenden Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Baden-Württemberg tätig. Man freue sich aber auch über Fördermitglieder aus den Bundesländern, die derzeit noch nicht betreut werden, heißt es.

Kritik von innen wie außen

Der aktuelle Vorsitzende hatte 2014 seinen Posten als Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz wegen interner Konflikte beim Thema Windkraft und Naturschutz aufgegeben. 2016 trat er endgültig aus dem BUND aus und begründete dies unter anderem mit dessen enger Verflechtung mit der Landespolitik und der Windkraftindustrie. Die Klimawende sei zum Maß aller Dinge erklärt und der Naturschutz verhandelbar geworden. Die große Bedeutung der Biodiversität für den Natur- und Klimaschutz sowie die Folgen der industriellen Eingriffe durch die Windenergie-Strategie für die biologische Vielfalt würden demgegenüber ausgeblendet.

Gegenwärtig wird der NABU von massiven internen Protesten und Mitgliederaustritten wegen des Alleingangs seines neuen Präsidenten geschüttelt, ohne dass jedoch Rücktritte auf höchster Ebene bekannt geworden seien. Dabei dürfte eigentlich niemand von dem weitreichenden Zugeständnis des NABU an die Grünen und die Windbranche überrascht gewesen sein, hatten doch die NRW-Landesverbände von BUND, NABU und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) bereits 2015 eine Erklärung formuliert, die dem damaligen grünen NRW-Landesumweltminister Johannes Remmel am 26. Juni im Düsseldorfer Landtag überreicht wurde.

< Zwischen-Anmerkung der EIKE-Redaktion: Zwei hier ursprünglich folgende Sätze des PAZ-Original-Artikels wurden auf Wunsch und Korrektur-Hinweis des NABU/NRW an dieser Stelle gelöscht. (18.03.2021; 14.35 Uhr) >

„Wenn aber der Kontrolleur gemeinsame Sache mit dem zu Kontrollierenden macht, wo bleibt dann die Kontrolle?“, fragte seinerzeit zweifelnd das Online-Magazin „eifelon“. Ende Januar dieses Jahres nun kritisierte Naderer den Alleingang Krügers scharf und distanzierte sich im Namen des drittgrößten NABU-Landesverbands Nordrhein-Westfalen förmlich.

Mit einem klaren Bekenntnis zum unverhandelbaren Schutz der heimischen Wälder, von Natura-2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturparks positioniert sich demgegenüber die Naturschutzinitiative. Man werde nicht tatenlos zusehen, wie die Natur als Lebensgrundlage sowie zunehmend auch der Rechtsstaat und die Naturschutzgesetze unter die Räder kommen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  12. März 2021, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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CSU jetzt auch auf Grünkurs: Andreas Scheuer will Verbrenner ab 2035 abschaffen

Franz Josef Strauß meinte 1986 sinngemäß, daß das Regieren unter Schwarzgelb etwas langweilig sei, Deutschland wäre aber wohlgeordnet und für alle wäre gesorgt. Wenn hingegen Rotgrün drankäme, würde es „spannend“ werden, weil die Ideologen das Land für die Realisierung ihrer Hirngespinste stückweise abbauen würden.

Die rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder machte die Vorhersage Straußens nur teilweise wahr, weil Schröder und sogar Josef Fischer un-grün und rational genug waren, die Forderungen der jeweiligen Parteilinken nicht alle umzusetzen. Die aus der DDR stammende ehemalige FDJ-Sekretärin Angela Merkel hingegen, die niemals in die CDU eingetreten war, schickt sich seit 2010 sehr wohl an, das Land als CDU-Kanzlerin im sozialistischen Sinne an die Wand zu fahren.

Womit der olle Strauß nicht gerechnet hatte (zum Glück, er war herzkrank), ist, daß seine CSU eines Tages Heimstatt inkompetenter Berufspolitiker sein könnte, die es in der Wirtschaft oder Infrastruktur zu nichts bringen würden und daher in der Politik dilettieren müssen. Ein solcher Fall ist Andreas Scheuer, der sehr wohl weiß, wo oben und unten, was Recht und Unrecht ist, wie er in der Asylkrise bewies, als er von Til Schweiger beschimpft wurde.

Scheuer hat aber nur einen „halben“ Doktortitel (Doktorat) aus Tschechien und mittlerweile kein Rückgrat mehr, weswegen er nun das Ende von Diesel und Benziner will.

„Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“.

Er hätte auch sagen können, unser Ziel muß die Abwanderung der deutschen Automobilindustrie nach Rußland und Rumänien und der Abbau des deutschen Wohlstandes bis 2035 sein. Und das weiß der Mann genau; glauben Sie ihm kein Wort, wenn er grün daherredet.

Immerhin will er richtige Motoren nicht verbieten, weil die ja mit synthetischen Kraftstoffen aus „erneuerbaren“ Energien betrieben werden können. Technisch ist das schon möglich, aber die Verluste werden wie beim Wasserstoff horrend sein. Was das für den Literpreis Kraftstoff bedeutet, muß dem schlauen EIKE-Leser wohl nicht gesagt werden. Es sei nur daran erinnert, daß Leuna-Benzin nur im Zweiten Weltkrieg flächendeckend genutzt wurde, weil es kein billiges Erdöl für die Wehrmacht gab.




Treiben Windmühlen die Zwergfleder­mäuse in den Untergang?

Laut einer neuen Studie in Scientific Reports machen Zwergfledermäuse mehr als die Hälfte aller Fledermaus-Todesfälle an Turbinenstandorten in Europa aus. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, aber die Ergebnisse des Berichts deuten darauf hin, dass die Fledermäuse aus irgendeinem besonderen Grund von den Windturbinen angezogen werden könnten.

Auf der Website der University of Exeter liest man:

Die Aktivität von Zwergfledermäusen wurde an 23 britischen Windparks und ähnlichen „Kontrollstandorten“ in der Nähe ohne Turbinen überwacht.

Die Aktivität war an den Turbinen um etwa ein Drittel höher als an den Kontrollstandorten, und zwei Drittel des Auftretens hoher Aktivität wurden eher an den Turbinen als an den Kontrollstandorten registriert.

Die Gründe dafür sind nicht klar. Möglicherweise werden die Fledermäuse von den Turbinen selbst angezogen oder es gibt in der Nähe der Turbinen mehr Beuteinsekten für die Fledermäuse.

So oder so bedeutet dies, dass das Risiko von Todesfällen an Windturbinen erhöht ist und erklärt wahrscheinlich die hohen Todesfälle von Zwergfledermäusen, die in einigen Windparks in Europa beobachtet wurden“, sagt Dr. Suzanne Richardson.

Diese Erkenntnis, nämlich dass Zwergfledermäuse tatsächlich von Windkraftanlagen angezogen werden, könnte erklären, warum die aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfungen bei der Vorhersage der tatsächlichen Todesraten von Fledermäusen schlecht abgeschnitten haben.

Darüber hinaus, so heißt es in dem Bericht, „legen sie auch nahe, dass betriebliche Abhilfemaßnahmen (Minimierung der Blattrotation in Zeiten mit hohem Kollisionsrisiko) wahrscheinlich der effektivste Weg sind, um Kollisionen zu reduzieren, da die Anwesenheit von Turbinen die Fledermausaktivität verändert.“

Der ganze Bericht steht hier.

Autor: Craig Rucker is a co-founder of CFACT and currently serves as its president.

Link: https://www.cfact.org/2021/03/04/do-wind-turbines-draw-pipistrelle-bats-to-their-doom/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Svenja Schulze und der weltweite Atomausstieg

So kam sie in die „Schüler*innenvertretung“ (bei dieser Schreibweise wehrt sich meine Rechtschreibkontrolle mit Händen und Füssen). Die Jusos waren für Frau Schulze „wirklich klasse“ – so wurde sie Juso-Landesvorsitzende. Von da war es nicht weit bis zur AStA-Vorsitzenden, wo sie gegen den Golf-Krieg demonstrierte unter dem Motto „Kein Blut für Öl“. Nachdem sie die „Studiengebühren in NRW wieder abschaffen und viel Geld für die Hochschulen in NRW mobilisieren konnte“ – man fragt sich unwillkürlich, wessen Geld? –, wurde sie Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Und als solche verfolgt die studierte Germanistin und Politikwissenschaftlerin nun ambitioniert globale Zielsetzungen, nämlich den „deutschen europäischen und weltweiten vollendeten Atomausstieg“.

In dem „12 Punkte Programm für die Vollendung des Atomausstiegs – die Position des Bundesumweltministeriums“ vom 11.03.21 heißt es:

„Das Bundesumweltministerium sieht seinen Einsatz für den Atomausstieg aber noch lange nicht als beendet an. Im Gegenteil: Wir arbeiten mit voller Kraft weiter. Denn vollendet ist der Atomausstieg Ende 2022 noch nicht. Es bleiben nukleare Risiken, die weitere konsequente Schritte erfordern: in Deutschland, in Europa und weltweit.“

Weltweit und vollendet, darunter machen es deutsche Politiker niemals. Hört mal, ihr Russen, Amerikaner, Chinesen und Franzosen und wer da noch so mit den Atomen rumspielt, eure Risiken machen nicht an den deutschen Landesgrenzen halt.

Deshalb ist die weitere Nutzung der Atomenergie im Ausland nicht im deutschen Interesse, schon gar nicht staatlich geförderte Neubauten in der EU. Insbesondere in den grenznahen Regionen sind viele Menschen über den Betrieb alter Atomkraftwerke in Nachbarländern besorgt. Gleichzeitig sollen für diese Reaktoren in vielen Fällen die Laufzeiten teils erheblich über die ursprünglich genehmigten Betriebsdauern hinaus verlängert werden. Das Bundesumweltministerium teilt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und setzt sich dafür ein, dass ihre Interessen gewahrt werden“.

Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug

Wie sich Svenja Schulze im einzelnen für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger einsetzt, bleibt nebulös, aber vielleicht gibt es ja noch ein paar Versprengte von der Kavallerie ihres Genossen Steinbrück.

Als Grund für die Sinnlosigkeit der „Atomkraft“ führt die Umweltministerin an, „Ihr Anteil am weltweiten Primärenergieverbrauch beträgt nicht einmal 5 Prozent. Sie kann schon deshalb keinen substanziellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele erbringen“. Oh, chère Madame, dünnes Eis. Die Heilsbringer Wind und Sonne schaffen nämlich mit 4,5 Prozent noch weniger. Können die womöglich auch keinen substanziellen Beitrag erbringen?

Deshalb will das BMU „vollständig raus aus der Atomkraft“. Der Fadenriss ist noch nicht endgültig genug. Jetzt sind die „Atomfabriken“ Lingen und Gronau dran. Brennelemente herstellen geht gar nicht, sie sollen in der nächsten Legislaturperiode geschlossen werden, per Gesetz, versteht sich. „Nach Auffassung des BMU ist eine gesetzliche Regelung zur Beendigung der Brennelementfabrikation in Deutschland und des Betriebs der Urananreicherungsanlage in Gronau die rechtssichere, richtige Lösung, um die untragbare Situation zu beenden, dass grenznahe ausländische Alt-AKW mit Brennelementen aus deutscher Produktion betrieben werden“.

Was scheren Svenja Schulze von der Arbeiterpartei SPD die 300 Angestellten von Gronau? Was stört sie, dass die etwa 350 Angestellten von Lingen ihren Arbeitsplatz verlieren? Schließlich werden der Ministerin ihre 25.000 Euro monatlich pünktlich überwiesen, auch oder gerade in Corona-Zeiten. „Nach Gutachten im Auftrag des BMU wäre eine Schließung rechtssicher möglich“. Hau wech, die Sch…

Um den Atomausstieg zu vollenden, braucht man nach Ansicht von Svenja Schulze nur „konsequent den nächsten Schritt zu gehen und angesichts eines höheren EU-Klimaziels beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Anstrengungen bis 2030 zu verdoppeln“. Anstrengungen verdoppeln, Gemeint sind natürlich die Steuerzahler und eine Verdoppelung der hübschen Windräder von derzeit 30.000 auf 60.000. Zur Information für Frau Schulze die Information in leichter Sprache: Bei Windstille ist 30.000 mal null gleich null. Und 60.000 mal null ist auch gleich null.

Wie man Freunde gewinnt

Und dann will das BMU noch den „Schulterschluss der atomkritischen Staaten suchen“. Steht etwa die Gründung einer internationalen Anti-Atom-Kavallerie unter deutscher Führung im Raum? Im Positionspapier heißt es dazu:

Zielbestimmungen des Euratom-Vertrages hinsichtlich der Nutzung der Atomenergie müssen an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Staatlich geförderte AKW-Neubauten in der EU sind nicht im deutschen Interesse und auch nicht im Sinne von Klimaschutz und Energiewende… Dank zielstrebiger Verhandlungen gelang es unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft im Dezember 2020, zur Espoo-Konvention über grenzüberschreitende UVP einen völkerrechtlich verbindlichen Leitfaden zu verabschieden, der klarstellt, unter welchen Voraussetzungen bei Laufzeitverlängerungen eine UVP geprüft und durchgeführt werden muss. Der Espoo-Konvention gehören 45 Staaten an. Der Leitfaden macht die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken, die unter bestimmten Bedingungen eine UVP-Pflicht auch bei Laufzeitverlängerungen klarstellt, zum allgemeinen Maßstab und damit auch für Nicht EU-Mitgliedstaaten mit alten AKW – wie die Schweiz, Großbritannien, Ukraine und Belarus – bindend.“

Mein Kommentar dazu: Wie man Freunde gewinnt.

Den Atomsündern soll darüber hinaus der Geldhahn zugedreht werden: „kein öffentliches Geld für Atomkraftwerke in der EU und darüber hinaus“ (sic), während den Atomskeptikern der Ausstieg mit deutschem Geld vergoldet werden soll: „Das BMU setzt sich dafür ein, dass bei der laufenden EU-Beihilfereform die Interessen der Mitgliedstaaten der EU, die aus der Atomenergie aussteigen wollen oder ausgestiegen sind, umfassend berücksichtigt werden“.

Das BMU schließt das Positionspapier mit der Forderung, dass Deutschland auch in Zukunft „Kompetenz erhalten und solide Fakten in den internationalen Atom-Diskurs und zu neuen Reaktorkonzepten einbringen“ soll. Wie dies aussieht, kann man unmittelbar auf der letzten Seite des BMU-Positionspapiers in einer Stellungnahme zu den neuen Reaktoren der Generation 4 nachlesen – eine Argumentation, die direkt aus der Feder eines Greenpeace-Volontärs mit Abschluss in Germanistik und Politologie stammen könnte.

Corona-Lesetipp: Manfred Haferburg ist Autor des Romans „Wohn-Haft“ (4,9 von 5 Punkten bei 148 Bewertungen), der sich immer mehr in eine Dystopie entwickelt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Grüße aus Frankreich: Emmanuel Macrons Klimagesetz

Macron hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, bei der Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens von 2015 nachhaltigen Ruhm zu erwerben. Gilt doch das Pariser Vertragswerk als Meisterstück französischer Diplomatie. Deshalb kündigte er schon bei seiner Wahl im Jahre 2017 ein umfassendes Klimaschutzgesetz (loi sur le climat) an. Dieses soll sowohl die verschiedenen Formen der Energiegewinnung als auch des (sparsamen) Energieeinsatzes regeln. Um ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen, war der Rat von Fachleuten offenbar zunächst wenig gefragt. Um dem Ruf der „Gelbwesten“ und anderer Bürgerbewegungen nach etwas mehr direkter Demokratie in der nach wie vor überzentralisierten Republik zumindest formal nachzugeben, berief die Regierung stattdessen eine „Convention citoyenne sur le climat“ ein. Diesem Bürger-Komitee gehörten 149 angeblich nach dem Zufallsprinzip ausgewählte einfache Franzosen an.

Wie man sich denken kann, stellten diese Menschen eine nicht zuletzt durch den Medienstar Greta Thunberg beeinflusste Wunschliste zusammen, in der so gut wie nichts zusammenpasst: Zum Beispiel 100 Prozent Elektromobilität und gleichzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie-Nutzung. Viele Vorschläge waren so utopisch, dass sie bei der Abfassung eines Gesetzesvorschlags durch ein Redaktions-Komitee von vornherein nicht berücksichtigt werden konnten. Der in der zweiten März-Woche einem Ausschuss der Nationalversammlung vorgelegte Gesetzentwurf umfasst 79 Artikel, die in sechs Kapitel unterteilt sind. Der Ausschuss muss sich mit mehr als 5.000 Änderungsvorschlägen herumplagen. Am Ende wird wohl niemand mit dem gewählten Prozedere glücklich sein.

Emmanuel Macron selbst repräsentiert im Grunde nicht mehr Franzosen als die, die ihn 2017 im ersten Wahlgang gewählt haben, das heißt 24 Prozent der Wähler. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er in der Zwischenzeit mehr Franzosen überzeugen konnte. Bei den Kommunalwahlen im Frühjahr 2020 wurde Macrons Bewegung „La République en Marche (LREM)“ gar von der Splitterpartei der Grünen überrundet. Seither versucht Macron noch deutlicher als zuvor, den Grünen durch Anbiederung Wind aus den Segeln zu nehmen. Für die energetische Zukunft Frankreichs bedeutet das nichts Gutes.

Barbara Pompili, Macrons Ministerin für die ökologische Wende, übt sich schon jetzt fleißig in Anti-Kernkraft-Propaganda und macht Reklame für 100 Prozent erneuerbare Energien. Nur so sei das Ziel, die Energieversorgung bis zum Jahre 2050 CO2-frei zu machen erreichbar. Sie „vergisst“ dabei, dass die französische Elektrizitätsversorgung dank des hohen Anteils von Kernkraftwerken von über 70 Prozent und eines beachtlichen Beitrags von Wasserkraftwerken schon jetzt deutlich über 90 Prozent CO2-frei ist. Durch die Ausweitung des Beitrags von Wind- und Solarkraftwerken würde die Kohlenstoff-Intensität der Energiegewinnung unweigerlich wieder steigen. Denn während Kernkraftwerke über ihren gesamten Lebenszyklus nur 6 Gramm je Kilowattstunde ausstoßen, sind es bei der Windenergie 15 und bei der Solarenergie sogar 50 Gramm. Noch ungünstiger fällt der Vergleich des Flächenbedarfs aus: Je erzeugter Terawattstunde sind es bei der Kernenergie 8 Hektar, bei der Solarenergie jedoch 1.600 und bei der Windenergie gar 14.000 Hektar. Wer oder was treibt die französische politische Klasse, ihren Trumpf, die Kernenergie so leicht aus der Hand zu geben?




Klimaduell: Verzichtvorschläge von Nachhaltigkeitsstudenten

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Brandenburg HNNE starten am 23. März ein „Klimaduell“. Dabei geht es keineswegs darum, Argumente für oder gegen den menschgemachten Klimawandel zu auszutauschen, denn der gilt als Voraussetzung für die Existenz ganzer Studiengänge.

Nein, es sollen von Mitarbeitern und Studenten praktikable Ideen ausgearbeitet werden, im Alltag CO2 einzusparen. Da unsere Industriezivilisation fast vollständig auf Wärmekraftmaschinen beruht, ist klar, worauf es hinausläuft: eine Woche kalt duschen, Bücher lesen statt Netflix-Filme gucken, Heizung abdrehen, Fahrrad fahren und nicht in den Urlaub fliegen.

Trotz der ganzen Verzichts-Arien wissen die Studenten natürlich:

Klimaschutz kann jeder und jede und es macht sogar Spaß

Ja, das wollen wir sehen, daß die Generation Smartphone & Weltbürger auf irgend etwas verzichtet, wenn die Kamera nicht dabei ist. Vielleicht kann Stefan Rahmstorf den zukünftigen Klimarettern ins Gewissen reden; er hält nämlich den Eröffnungsvortrag und leitet Seminare.

Die HNNE in Eberswalde scheint eine höhere Bildungseinrichtung eigens für das „woke“ Bildungsbürgertum zu sein, wo Arzttöchter und Anwaltsöhne für die Klimaöko-NGOs und den höheren öffentlichen Dienst ausgebildet werden. Die angebotenen Masterstudiengänge klingen schon nach Greenpeace oder anderen Transfergeldjob-Organisationen:

Global Change Management M.Sc.
Forestry System Transformation M.Sc.
Forest Information Technolgy
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz
Regionalentwicklung und Naturschutz M.Sc.
Öko-Agrarmanagement M.Sc.
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement M.A. (karrierebegleitend)
Bildung-Nachhaltigkeit-Transformation M.A. (karrierebegleitend)
Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft
Nachhaltige Unternehmensführung M.A.
Nachhaltiges Tourismusmanagement M.A.

Wem das nicht reicht, findet in Deutschland zahlreiche andere kleine Provinz-Hochschulen, die, um genügend Studenten in ihre Region zu locken und Fördergelder zu bekommen, „woke“ grüne Studiengäne anbieten, die für die Wirtschaft und die Infrastruktur uninteressant sind, aber meist mit Steuern gut finanziert werden. Wie wäre es mit dem Bachelor Klimaschutz und Klimaanpassung in Bingen am Rhein, wo der berühmte Mäuseturm ist?

Der Meeresspiegel steigt, Gletscher schmelzen, Küstenstädte drohen zu versinken – Klimawandel ist eine Tatsache. Im bundesweit ersten Bachelor Klimaschutz und Klimaanpassung befassen Sie sich mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie den Strategien zu Schutz und Anpassung. Das Studium baut auf den Grundlagen, den Naturwissenschaften auf.




Es gibt solche Modelle und solche Modelle

Ich erwähne das alles, um Sie wissen zu lassen, dass ich weit, weit davon entfernt bin, ein Anfänger oder gar ein Programmierer-Geselle zu sein. Ich habe z. B. mit „computerbasierter Evolution“ gearbeitet, um zu versuchen, den Aktienmarkt zu analysieren, bevor die meisten Leute überhaupt davon gehört haben. …

Nun, wer meine Arbeiten gelesen hat weiß, dass ich weit davon entfernt bin, Computer-Klimamodelle zu lieben. Ich wurde gefragt: „Was haben Sie gegen Computermodelle?“ und „Wie können Sie den Modellen nicht vertrauen, wir benutzen sie doch für alles?“

Nun, basierend auf einer lebenslangen Erfahrung auf diesem Gebiet kann ich Ihnen ein paar Dinge über Computerklimamodelle und Computermodelle im Allgemeinen versichern. Hier ist die Kurzfassung:

● Ein Computermodell ist nichts anderes als eine physikalische Umsetzung der Überzeugungen, Vorstellungen, falschen Ideen und Missverständnisse desjenigen, der das Modell geschrieben hat. Daher werden die Ergebnisse, die es produziert, die Überzeugungen, Auffassungen, falschen Ideen und Missverständnisse des Programmierers unterstützen, bestätigen und verkörpern. Alles, was der Computer tut, ist, diese Überzeugungen und Missverständnisse offiziell und vernünftig aussehen zu lassen. Oh, und er macht sehr, sehr schnell Fehler. Ich habe das schon erlebt.

● Computer-Klimamodelle gehören zu einer bestimmten Klasse von Modellen, die „iterative“ Computermodelle genannt werden. In dieser Klasse von Modellen wird die Ausgabe eines Zeitschrittes als Eingabe für den nächsten Zeitschritt in den Computer zurückgespeist. Mitglieder dieser Klasse von Modellen sind notorisch launisch, instabil und neigen zu internen Oszillationen und allgemein zum Herunterfallen. Normalerweise müssen sie in gewisser Weise künstlich „eingezäunt“ werden, damit sie nicht außer Kontrolle geraten.

● Wie jeder bestätigen kann, der schon einmal versucht hat, z. B. den Aktienmarkt zu modellieren, kann ein Modell, das die Vergangenheit absolut fehlerfrei reproduzieren kann, in der Tat sehr wahrscheinlich völlig falsche Vorhersagen für die Zukunft liefern wird. Ich habe das auch schon erlebt. Wie es in der Brokerwerbung in den USA heißen muss: „Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftigen Erfolg“.

● Das bedeutet, dass die Tatsache, dass ein Klimamodell das vergangene Klima perfekt nachzeichnen kann, NICHT bedeutet, dass es eine genaue Darstellung der Realität ist. Und vor allem bedeutet es NICHT, dass es die Zukunft genau vorhersagen kann.

● Chaotische Systeme wie Wetter und Klima sind notorisch schwer zu modellieren, selbst auf kurze Sicht. Das ist der Grund, warum Vorhersagen über den zukünftigen Weg eines Wirbelsturms in den nächsten 48 Stunden die Form eines Kegels und nicht einer geraden Linie haben.

● Es gibt einen ganzen Zweig der Informatik namens „V&V“, was für Validierung und Verifizierung steht. So können Sie sicher sein, dass Ihre Software der Aufgabe gewachsen ist, für die sie entwickelt wurde. Hier ist eine Beschreibung aus dem Internet:

Was ist Software-Verifizierung und -Validierung (V&V)?

Verifizierung

820.3(a) Verifikation ist die Bestätigung durch Prüfung und Erbringung eines objektiven Nachweises, dass festgelegte Anforderungen erfüllt wurden.

„Dokumentierte Verfahren, die in der Benutzerumgebung durchgeführt werden, um die Ergebnisse zu erhalten, aufzuzeichnen und zu interpretieren, die erforderlich sind, um festzustellen, dass die vorgegebenen Spezifikationen erfüllt wurden“ (AAMI).

Validierung

820.3(z) Validierung bedeutet die Bestätigung durch Untersuchung und Erbringung eines objektiven Nachweises, dass die besonderen Anforderungen für einen bestimmten Verwendungszweck konsistent erfüllt werden können.

Prozessvalidierung bedeutet die Feststellung durch objektive Beweise, dass ein Prozess konsistent ein Ergebnis oder ein Produkt erzeugt, das seinen vorgegebenen Spezifikationen entspricht.

Designvalidierung ist der objektive Nachweis, dass die Produktspezifikationen mit den Bedürfnissen des Anwenders und der vorgesehenen Verwendung(en) übereinstimmen.

Dokumentiertes Verfahren zur Erlangung, Aufzeichnung und Interpretation der Ergebnisse, die erforderlich sind, um festzustellen, dass ein Prozess konsistent ein Produkt hervorbringt, das den vorgegebenen Spezifikationen entspricht“ (AAMI).

Weitere Informationen zu V&V hier.

● Ihre durchschnittliche Fahrstuhl-Steuerungssoftware wurde mehr V&V unterzogen als die Computerklimamodelle. Und wenn die Software eines Computermodells nicht einer umfangreichen und strengen V&V unterzogen wurde, ist die Tatsache, dass das Modell sagt, dass etwas in der Modellwelt passiert, KEIN Beweis dafür, dass es in der realen Welt tatsächlich passiert … und selbst dann, wie man sagt, „Mist auftritt“. Wir haben eine Marssonde verloren, weil jemand eine einzige Zahl nicht von imperialen Maßen in metrische umgerechnet hat … und Sie können darauf wetten, dass die NASA ihre Programme einer umfangreichen und strengen V&V unterzieht.

● Computermodellierer, mich manchmal eingeschlossen, unterliegen alle dem fast unwiderstehlichen Wunsch, die Modellwelt mit der realen Welt zu verwechseln. Sie sagen Dinge wie „Wir haben festgestellt, dass das Klimaphänomen X durch den Antrieb Y verursacht wird“. Richtig wäre aber: „Wir haben festgestellt, dass in unserem Modell das modellierte Klimaphänomen X durch unseren modellierten Antrieb Y verursacht wird“. Leider sind die Modellierer nicht die einzigen, die bei diesem Prozess getäuscht werden.

● Je mehr einstellbare Parameter ein Modell hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es die Realität genau abbildet. Klimamodelle haben Dutzende von abstimmbaren Parametern. Hier sind 25 von ihnen, es gibt aber noch viele mehr:

Was ist falsch mit Parametern in einem Modell? Hier ist eine oft wiederholte Geschichte über den berühmten Physiker Freeman Dyson, der von dem noch berühmteren Enrico Fermi zu diesem Thema belehrt wurde …

Im Frühjahr 1953 hatten wir nach heroischen Anstrengungen theoretische Graphen der Meson-Proton-Streuung gezeichnet. Wir beobachteten freudig, dass unsere berechneten Zahlen ziemlich gut mit den gemessenen Zahlen von Fermi übereinstimmten. Also machte ich einen Termin aus, um mich mit Fermi zu treffen und ihm unsere Ergebnisse zu zeigen. Stolz fuhr ich mit dem Greyhound-Bus von Ithaca nach Chicago, um Fermi ein Paket mit unseren theoretischen Graphen zu zeigen.

Als ich in Fermis Büro ankam, überreichte ich Fermi die Graphen, aber er warf kaum einen Blick auf sie. Er lud mich ein, Platz zu nehmen, und fragte mich freundlich nach der Gesundheit meiner Frau und unseres neugeborenen kleinen Sohnes, der jetzt fünfzig Jahre alt geworden war. Dann verkündete er sein Urteil mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. „Es gibt zwei Wege, Berechnungen in der theoretischen Physik durchzuführen“, sagte er. „Der eine Weg, und das ist der Weg, den ich bevorzuge, besteht darin, ein klares physikalisches Bild von dem Prozess zu haben, den man berechnet. Der andere Weg ist, einen präzisen und in sich konsistenten mathematischen Formalismus zu haben. Beides hat man nicht.“

Ich war etwas verblüfft, wagte es aber ihn zu fragen, warum er die pseudoskalare Mesontheorie nicht als einen in sich konsistenten mathematischen Formalismus ansah. Er antwortete: „Die Quanten-Elektrodynamik ist eine gute Theorie, weil die Kräfte schwach sind, und wenn der Formalismus mehrdeutig ist, haben wir ein klares physikalisches Bild, das uns leitet. Bei der pseudoskalaren Mesonentheorie gibt es kein physikalisches Bild, und die Kräfte sind so stark, dass nichts konvergiert. Um Ihre berechneten Ergebnisse zu erreichen, mussten Sie willkürliche Abschneideverfahren einführen, die weder auf solider Physik noch auf solider Mathematik beruhen.“

In meiner Verzweiflung fragte ich Fermi, ob er nicht beeindruckt sei von der Übereinstimmung zwischen unseren berechneten Zahlen und seinen gemessenen Zahlen. Er antwortete: „Wie viele willkürliche Parameter haben Sie für Ihre Berechnungen verwendet?“ Ich dachte einen Moment über unsere Abschneideverfahren nach und sagte: „Vier.“ Er sagte: „Ich erinnere mich, dass mein Freund John von Neumann zu sagen pflegte: Mit vier Parametern kann ich einen Elefanten einpassen, und mit fünf kann ich ihn mit dem Rüssel wackeln lassen.“ Damit war das Gespräch beendet. Ich bedankte mich bei Fermi für seine Zeit und Mühe, und nahm traurig den nächsten Bus zurück nach Ithaca, um den Studenten die schlechte Nachricht zu überbringen.

● Das Klima ist wohl das komplexeste System, das der Mensch zu modellieren versucht hat. Es hat nicht weniger als sechs große Subsysteme – den Ozean, die Atmosphäre, die Lithosphäre, die Cryosphäre, die Biosphäre und die Elektrosphäre. Keines dieser Subsysteme ist für sich genommen gut verstanden, und wir haben nur punktuelle, lückenhafte, grobe Messungen von jedem einzelnen. Jedes von ihnen hat seine eigenen internen Zyklen, Mechanismen, Phänomene, Resonanzen und Rückkopplungen. Jedes der Subsysteme interagiert mit jedem der anderen. Es gibt wichtige Phänomene, die auf allen Zeitskalen von Nanosekunden bis zu Millionen von Jahren und auf allen räumlichen Skalen von Nanometern bis zum gesamten Planeten auftreten. Schließlich gibt es sowohl interne als auch externe Einflüsse von unbekanntem Ausmaß und Wirkung. Wie wirkt sich zum Beispiel der Sonnenwind auf die Biosphäre aus? Nicht nur das, wir sind erst seit ein paar Jahrzehnten an dem Projekt dran. Unsere Modelle sind … nun ja … um großzügig zu sein, würde ich sie als Bastelvorlagen für die Komplexität der realen Welt bezeichnen.

Viele Läufe von Klimamodellen enden auf dem Fußboden des Schneideraums, weil sie nicht mit den Überzeugungen, Auffassungen, falschen Ideen und Missverständnissen des besagten Programmierers übereinstimmen. Sie zeigen uns nur die Ergebnisse der Modellläufe, mit denen sie einverstanden sind, nicht aber die Ergebnisse der Läufe, bei denen das Modell aus den Fugen geraten ist. Hier sind zweitausend Läufe von 414 Versionen eines Modells, das zuerst eine Kontroll- und dann eine Doppel-CO2-Simulation durchführt. Man erkennt, dass viele der Ergebnisse weit aus dem Rahmen fallen:

Aus all diesen Überlegungen folgt, dass jeder, der glaubt, dass die Klimamodelle etwas „beweisen“ oder „feststellen“ oder „verifizieren“ können, was vor fünfhundert Jahren passiert ist oder in hundert Jahren passieren wird, in einem Narrenparadies lebt. Diese Modelle sind dieser Aufgabe in keiner Weise gewachsen. Sie mögen uns Einsichten bieten oder uns dazu bringen, neue Ideen in Betracht zu ziehen, aber sie können nur Dinge in der Modellwelt „beweisen“, nicht aber in der realen Welt.

Ich möchte klarstellen, dass ich selbst Dutzende von Modellen geschrieben habe und nicht gegen Modelle bin. Ich habe sie mein ganzes Leben lang geschrieben und benutzt. Allerdings gibt es diese Modelle, und dann gibt es jene Modelle. Einige Modelle wurden getestet und einer umfangreichen V&V unterzogen, und ihre Ergebnisse wurden mit der realen Welt verglichen und als sehr genau befunden. Also benutzen wir sie, um interplanetare Sonden zu navigieren und neue Flugzeug-Tragflächen und ähnliches zu entwerfen.

Klimamodelle gehören leider nicht zu dieser Klasse von Modellen. Verdammt, wenn sie es wären, bräuchten wir nur eines von ihnen, anstatt der Dutzenden, die heute existieren und die uns alle unterschiedliche Antworten geben … was zu der ultimativen Hybris der Modellierer führt, der Idee, dass die Mittelung dieser Dutzenden von Modellen das „Rauschen“ beseitigt und nur solide Ergebnisse zurücklässt.

Schließlich könnte ich als lebenslanger Computerprogrammierer der Behauptung „Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich“ nicht mehr widersprechen. Nehmen wir beispielsweise die CFD-Modelle, die die Boeing-Ingenieure verwenden, um die Tragflächen von Jumbo-Jets zu entwerfen oder die Modelle, die unsere Aufzüge steuern. Will mir jemand ernsthaft weismachen, dass diese Modelle falsch sind? Wer das wirklich glaubt, würde nie wieder fliegen oder in einen Aufzug steigen. Sicher, sie sind keine exakten Reproduktionen der Realität, das ist es, was „Modell“ bedeutet … aber sie sind richtig genug, um sich in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, auf sie verlassen zu können.

Lassen Sie mich diese Frage klar formulieren. Während Modelle, die richtig sind, absolut nützlich sind, ist es sicherlich auch möglich, dass ein Modell, das falsch ist, nützlich ist.

Aber damit ein Modell, das falsch ist, nützlich ist, müssen wir unbedingt verstehen, WARUM es falsch ist. Sobald wir wissen, wo es falsch gelaufen ist, können wir den Fehler beheben. Aber bei den komplexen iterativen Klimamodellen, die Dutzende von Parametern benötigen, bei denen die Ausgabe eines Zyklus‘ als Eingabe für den nächsten Zyklus verwendet wird und bei denen ein hundertjähriger Lauf mit einem halbstündigen Zeitschritt 1,75 Millionen Schritte umfasst, ist es fast unmöglich zu bestimmen, wo ein Klimamodell vom Weg abgekommen ist. War es ein Fehler in dem Parameter, der die Eistemperatur in 10.000 Fuß Höhe angibt? War es ein Fehler in dem Parameter, der die Bildung von Schmelztümpeln auf dem Meereis nur auf bestimmte Monate beschränkt? Es gibt keine Möglichkeit, das festzustellen, also gibt es auch keine Möglichkeit, aus unseren Fehlern zu lernen.

Als nächstes werden alle diese Modelle „getrimmt“, um den vergangenen langsamen Erwärmungstrend darzustellen. Und im Allgemeinen machen sie das gut … weil die verschiedenen Parameter angepasst und das Modell im Laufe der Zeit verändert wurde, bis sie das taten. Es ist also keine Überraschung, dass sie diesen Job gut machen können … zumindest in den Teilen der Vergangenheit, auf die sie getrimmt worden waren, um sie zu reproduzieren.

Aber dann ziehen die Modellierer die modellierten „anthropogenen Antriebe“ wie CO2 heraus und verkünden stolz, dass – da das Modell die vergangene allmähliche Erwärmung nicht mehr reproduzieren kann – dies beweist, dass die anthropogenen Antriebe die Ursache der Erwärmung sind … Ich nehme an, dass das Problem mit dieser Behauptung klar wird.

Hinzu kommt, dass die Gittergröße der Computermodelle weit größer ist als wichtige Klimaphänomene wie Gewitter, Staubteufel und Tornados. Wenn das Klimamodell falsch ist, liegt das daran, dass es diese Phänomene nicht enthält? Ich sage: ja … die Klima-Computermodellierer sagen nichts.

Wir wissen ja nicht einmal, ob die Navier-Stokes-Gleichungen der Strömungsdynamik, wie sie in den Klimamodellen verwendet werden, zur richtigen Antwort konvergieren, und soweit ich das beurteilen kann, gibt es keine Möglichkeit, das zu bestimmen.

Um den Kreis zu schließen, lassen Sie mich zu meinem Ausgangspunkt zurückkehren – ein Computermodell ist nichts anderes als meine Ideen, die verfestigt wurden. Das war’s. Das ist alles.

Wenn ich also denke, dass CO2 der geheime Steuerknopf für die globale Temperatur ist, dann wird die Ausgabe eines jeden von mir erstellten Modells diese Annahme widerspiegeln und verifizieren.

Wenn ich aber denke (wie ich es tue), dass die Temperatur durch sich entwickelnde Phänomene in engen Grenzen gehalten wird, dann wird die Ausgabe meines neuen Modells diese Annahme widerspiegeln und verifizieren.

Nun, würden die Ausgaben eines dieser sehr unterschiedlichen Modelle „Beweise“ für die reale Welt sein?

Nicht auf diesem Planeten.

Und das ist die kurze Liste der Dinge, die mit Computermodellen falsch sind … es gibt viel mehr, aber wie Pierre sagte, „die Ränder dieser Seite sind zu klein, um sie zu enthalten“ …

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/03/12/there-are-climate-models-and-there-are-climate-models/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Diesel – das Nachrüstungs-Desaster

Die Autos fahren dafür jetzt in östlichen Ländern. Wesentlich verantwortlich: der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann.

Die Bauernfängerei verfing nicht. Die Diesel-Nachrüstung wurde zum Megaflop. Kaum ein Dieselfahrer wollte sein Auto nachrüsten lassen, obwohl ein erheblicher politischer Druck von Grünen und dem Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) aufgebaut wurde. Deren Forderung: Die Autoindustrie sollte die Nachrüstung bezahlen. Die Hersteller legten schließlich 3.000 Euro pro Diesel dazu – doch fast niemand wollte die haben. Laut Stuttgarter Zeitung hat Daimler knapp 900, VW knapp 200 mal den Zuschuss bezahlt.

Was bleibt: Milliardenschäden für Tausende von Dieselfahrern und eine grüne Landesregierung von Baden-Württemberg, die in Stuttgart das einzige Diesel-Fahrverbot für eine komplette Region verantwortet. Dort dürfen sogar relativ neue Euro 5 Diesel-Fahrzeuge nicht fahren.

Aber auch Hersteller von Nachrüst-Systemen wurden nicht glücklich, obwohl sie doch so schön Umwelt-NGOs geschmiert und Millionen in die Entwicklung der Nachrüstsätze investiert hatten. Einer der Hersteller, der auf fette Gewinne durch Abgas-Nachrüstsysteme spekulierte, war die Baumot-Group, laut Eigenwerbung »führender Anbieter ganzheitlicher Lösungen im Bereich der Abgasnachbehandlung«. Die hatte Mitte Januar Insolvenzschutz beantragt. Ihre große Hoffnung auf viele Nachrüst-Systeme hat sich nicht erfüllt.

Zur Erinnerung: Nachrüstung – das war eines jener großen Themen im Gefolge des Dieselskandals. Diesel-Motoren sollten viele 100.000 »vorzeitige Tote« verursachen, wie in Simulationsmodellen ausgerechnet wurde. Über die EU wurden sinnlose, absurd niedrige Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide festgelegt. Die lieferten die Begründung, dass Dieselfahrzeuge nicht mehr in viele Innenstädte fahren durften, und legten die Grundlage für eine regelrechte Flut an Klagen der DUH vor Verwaltungsgerichten, damit Städte Fahrverbote verhängen sollten.

Die angepriesene Lösung: Nachrüstsätze sollten scheinbar einfach in den Diesel-Abgasstrang eingebaut werden, und Dieselfahrzeuge damit wieder in verbotene Innenstädte fahren dürfen.

»Seien Sie einer der ersten, dessen Auto nicht von Fahrverboten betroffen sein wird.« Der Werbespruch kam von einer »Aktion Hardwarenachrüstung«. Die wiederum war eine Initiative des Aktionsbündnisses »Gerechtigkeit im VW-Abgasskandal«.

Seinerzeit mit bei den Gerechtigkeitsfanatikern: Mitbegründer Axel Friedrich, Hartmut Bäumer von Bündnis 90/die Grünen, ehemaliger Richter und Landtagsabgeordneter, und einer der Hersteller der SCR-Nachrüstsysteme, die Baumot Group AG, die den Autofahrern da so nett Gerechtigkeit widerfahren lassen wollten.

Der Chemiker und Aktivist Axel Friedrich ist eine ominöse Figur, die mal Abteilungsleiter des Umweltbundesamts war, dann die internationale NGO international Council on clean Transportation (ITCC) mit begründete – die hatte den VW-Skandal ausgelöst – und der schließlich mit seinem Institut … dem Abmahnverein DUH zuarbeitet.

Er, der um die von langer Hand vorbereiteten schrittweisen Herabsetzungen der Grenzwerte für Abgase bis in technisch nicht erreichbare Bereich genau Bescheid wusste, warnte seinerzeit das Bundesumweltministerium mit dem SPD-Mann Siegmar Gabriel an der Spitze vor einem drohenden Desaster.

Unter den Akteuren weiterhin: Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik des ADAC. Der brachte die frühere Interessensvertretung der Autofahrer auf dunkelgrünen Kurs. Kolke arbeitete vorher als Ingenieur bei einem Hersteller der Nachrüstsysteme. Er wirkte zudem, bevor er beim ADAC diese Lösung eifrig verfocht, beim Umweltbundesamt – unter wiederum jenem Axel Friedrich. Dann war Kolke noch bei – HJS.

HJS wiederum ist ein Hersteller von Partikelfilter in Menden im Sauerland. Der war einer der Lieferanten der Test-Katalysatoren, die in Baden-Württemberg der ADAC im Augenblick in einem Langzeittest unter die Lupe nahm. HJS ist jener Filterhersteller, der sich schon früh gegenüber der (DUH) erkenntlich gezeigt hat und diesen Verein mit Spenden bedachte.

Fachleuten war bereits damals klar, dass eine solche Nachrüstung teurer absoluter Unsinn ist. Zu tiefgreifend mussten die Eingriffe in Technik des Abgasstrangs und Motorensteuerung sein. Auch der Effekt war vernachlässigbar, um willkürlich festgelegte Grenzwerte ohne Sinn nahe an der natürlichen Grenze noch ein wenig herunterzudrücken. Verwaltungsrichter winkten jedoch praktisch im Fließbandverfahren sämtliche Klagen der Deutschen Umwelthilfe durch.

Völlig verblüfft hörten die Abgeordneten im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, dass es technisch enorm komplex ist, in das sorgfältig ausgetüftelte und getestete Abgassystem eines Autos nachträglich eine neue Technologie einzubauen. FDP und Linke hatten eine Anhörung von Experten beantragt. Der Stuttgarter AfD-Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperten Dirk Spaniel: »Nachrüstung ist Unsinn. Es ist nicht damit getan, SCR-Kats, AdBlue-Tanks, Leitungen, Pumpen für AdBlue, Gasgenerator für die Harnstoff-Hydrolyse, Steuerelektronik einzubauen. Das Ganze muss im Sommer und Winter getestet werden ebenso mit Crashtest. Man will ja auch wissen, ob sich die Katanlage im Falle eines Crashs in den Passagierraum bohrt.«

Er sah »überhaupt keinen Handlungsbedarf«, die Diskussion um Stickoxide sei reine Panikmache, die von dubiosen Umweltverbänden gesteuert werde. Außer dem ehemaligen Daimler-Automobilingenieur hat vermutlich noch kein Abgeordneter einen Motor von innen gesehen.

Eine gespenstische Debatte setzte ein, bei der Fakten keine Rolle mehr spielten. Auch externe Fachleute wie der Maschinenbau-Professor Dr. Koch vom Karlsruher Institut für Technologie KIT wiesen auf die enormen Kosten und den geringen Nutzen und die hohen Risiken einer Nachrüstung hin.

Demgegenüber forderten Deutsche Umwelthilfe und BUND lautstark Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Hersteller. Der ADAC hatte es eilig: »Um Fahrverbote für Euro-5-Dieselfahrzeuge zu vermeiden und die Luft in besonders belasteten Städten wie Stuttgart rasch zu verbessern, müssen so schnell wie möglich Nachrüstsätze für volumenstarke Modelle anderer Hersteller auf den Markt kommen.«

Doch jetzt stellt sich das gesamte Nachrüst-Unterfangen als millionenteures Desaster heraus. Ein Sprecher von VW zur Stuttgarter Zeitung: »Das Konzept der Hardware Nachrüstung darf als gescheitert angesehen werden. Die Kunden fragen die Lösung so gut wie nicht nach.«

Für die Dieselfahrer bleiben Schäden in Milliardenhöhe. Ihre teilweise fünf, sechs Jahre neuen Autos waren plötzlich wertlos. Sie konnten nicht mehr mit ihren Autos in die Innenstadt von Stuttgart fahren. Die Autos fahren dafür jetzt in östlichen Ländern.
Wesentlich verantwortlich für das Dieseldesaster in Baden-Württemberg: der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann. In dessen Ministerium wirkt Uwe Lahl, ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter des Umweltbundesamtes. In seiner Zeit in diesem Amt wurden Autokäufer mit Steuervergünstigungen zum Kauf »sauberer« Euro-5 Diesel geködert. Lahl wusste schon damals, dass mit diesen Diesel-Fahrzeugen die Luftgrenzwerte bis 2020 nicht eingehalten werden konnten.

Verkehrsminister Hermann lehnt übrigens eine Aufhebung des Diesel-Fahrverbotes im Großraum Stuttgart standhaft ab. Euro 5 Diesel dürfen nicht fahren in der Stadt, in der einst das Automobil erfunden wurde.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Studie: „Fridays for Future“ nicht repräsentativ für Jugend

Die Welt vom 10. März berichtet über die Umfrage der EIB zum Klimawandel 2019-2020, die ergab, daß  Menschen über 65 Jahre in einigen Fragen zum Klima deutlich besorgter seien als jüngere. Zum Beispiel halten 47% der Rentner das Verbot besonders emissionslastiger Produkte und Dienstleistungen für richtig, aber nur 27% der 15- bis 29-jährigen. Ähnlich sieht es beim Verbot von Inlandsflügen aus, die nur 31% der jüngeren Vergleichsgruppe, aber 46% der Rentner.

Das zweite Beispiel zeigt, woher der Wind weht: Die Jüngeren wollen Spaß haben und konsumieren; oder sie brauchen bestimmte Dinge, um im Job und Familienleben bestehen zu können. Die Rentner sind flexibler und haben erfahrungsgemäß ein höheres Verantwortungsbewußtsein, das durch mediale PR aktiviert werden kann.

Darüberhinaus ist Fridays for future keineswegs eine idealistische Jugendbewegung, sondern die schönste Ausrede, seit es Schulschwänzen gibt. Das Verhalten der Kinder, Jugendlichen und Studenten auf den Demos (und im Alltag) zegt deutlich, daß eigener Verzicht eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Spaß, Gemeinschaftserleben, draußen sein, eigenes „Macht“-Erleben denen „da oben“ gegenüber, das ist sichtbar das wahrscheinliche Hauptmotiv für FFF. Ein Leser schrieb uns zum Beispiel, daß seine Enkelin am Freitag fürs Klima hüpft, aber kein Problem damit hat, am Samstag zum Festival nach Schottland zu fliegen.

Die anderen Ergebnisse der EIB-Studie stimmen den Klimakritiker aber weniger optimistisch, da sie zeigt, wie viele Menschen in Europa den Aussagen der Alarmisten Glauben schenken. Interessanterweise gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Der protestantische Norden macht sich mehr Sorgen ums „heißer“ werdende Klima, der katholische Süden weniger. Tatsächlich muß es genau so sein, weil es ja dank solarer Zyklen kälter und der Norden noch härtere Winter bekommen wird, während das im Sommer glühende Rom sich auf milde Temperaturen freuen kann.

Wie mag es zum Meinungsgefälle in Europa kommen? Die nördlichen Staaten wie Deutschland oder Schweden sind seit Jahrzehnten sehr wohlhabend und haben daher seit den 1980ern eine gut ausgebaute Sozial- und NGO-Industrie, die ihre Interessen zu vertreten weiß. Im Süden ist das Kapital eher in den Familien verankert und steht von Transfergeld abhängigen Vereinen nicht zur Verfügung.

 




Fukushima und die deutsche Angstkompetenz

Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr Ortszeit ereignete sich 160 Kilometer vor der Küste der japanischen Hauptinsel Honshu das viertstärkste je gemessene Erdbeben (9,0). 50 Minuten später traf eine gigantische Tsunami-Welle die Küste. Fast 20.000 Menschen fielen dieser tragischen Naturkatastrophe zum Opfer. In der Folge wurden mehr deutsche als japanische Kernkraftwerke zerstört.

Das Kernkraftwerk (KKW) Fukushima-Daiichi steht nur zehn Meter über dem Meeresspiegel. Die Flutschutzmauer ist für Wellen bis acht Meter ausgelegt. Ein fataler Fehler des Projekts, der sich bitter rächten. Zunächst hatte sich das KKW Fukushima-Daiichi (wie auch Fukushima-Daiini, Onagawa und Tokai-2) nach dem Beben selbst abgeschaltet und in den sicheren Zustand versetzt. Die Notstromgeneratoren liefen und die Blöcke waren weitgehend unbeschädigt.

Die Tsunami-Welle flutete dann aber die Gebäude mit weitreichenden Folgeschäden an elektrischen Anlagen und der prekären Folge des Ausfalls der Notstromdiesel.  Die Nachzerfallswärme in den Reaktoren der Blöcke 1 bis 3 konnte nicht mehr abgeführt werden, so dass Druck und Temperatur im ersten Kreislauf stiegen. Durch chemische Reaktionen kam es zur Bildung großer Mengen von Wasserstoff. Da die Ventile zur Druckentlastung über den Kamin nicht funktionsfähig waren, gelangte Wasserstoff in das Reaktorgebäude und bildete Knallgas. Dieses entzündete sich und verpuffte, wodurch das Dach des Gebäudes abhob. Die entsprechende Filmsequenz wurde auf deutschen Fernsehkanälen x-fach wiederholt, es gab zu diesem Ablauf keine technischen Erklärungen. Man ließ den Anti-Atom-Michel in seinem Glauben, der Reaktor sei „explodiert“ wie eine Atombombe. Dazu aber fehlte schlicht die kritische Masse, die eine ungesteuerte Kettenreaktion ermöglicht hätte. Diese Erläuterung wiederum hätte die deutsche Bevölkerung in ihrer systematisch anerzogenen Atomangst verunsichern können.

Dennoch war es natürlich der „größte anzunehmende Unfall“ (GAU), gekennzeichnet durch die Kernschmelze und den Austritt radioaktiven Materials in die Umgebung. Letztlich forderte der GAU keine Todesopfer infolge Verstrahlung. Es gab sie durch die Flutwelle und die Evakuierungen von etwa 150.000 Menschen, auch aus Krankenhäusern und Altenheimen. Im Rückblick betrachtet hätten die Evakuierungen auf Grund der Strahlenbelastung nicht in diesem Umfang erfolgen müssen. Es gab keine Strahlenopfer, aber Strahlenschutzopfer.

Weltweit fanden nach der Havarie Überprüfungen an Kernkraftwerken statt, auch  an Plänen und Projekten zu Neubauten. In der EU wurden Stresstests an allen KKW durchgeführt. In Japan gab es ebensolche Prüfungen, nach und nach gingen einige Werke wieder in Betrieb. Zeitweise musste viel Kohle und Öl importiert werden, um die Stromversorgung zu sichern. Umgehend beklagten NGOs die Tatsache, dass die japanischen CO2-Emissionen stiegen.

Der deutsche Medien- und Politik-Tsunami

Kurz nach dem GAU waren in Deutschland die Geigerzähler ausverkauft. Eine Reaktion, wohl nur möglich in einem Land, in dem inzwischen der dritten Generation von Kindesbeinen an Atomangst eingeimpft wird. Analysen ergaben, dass in keinem anderen Land der Welt – Japan ausgenommen – mehr über das havarierte Kernkraftwerk berichtet wurde als in Deutschland. Ein medialer Tsunami ergoss sich über die Kernkraft. Die Todesopfer wurden mit dem Kraftwerks-GAU in Verbindung gebracht. Interviewpartner suchte man tendenziell in Kreisen von NGOs, Grünen und Atomkritikern. Symbolisch formuliert durfte der stellvertretende Energiebeauftragte der Grünen Jugend Hintertupfingen seine Betroffenheit ins Mikro sprechen, der Leiter eines Lehrstuhls für Kernphysik wurde nicht gefragt.

Es gibt kein Leid auf der Welt, das nicht von deutschen Politikern instrumentalisiert werden würde. Die Fachfrau für Empörungskommunikation und Mythenbildung Claudia Roth stellte sich dabei an die Spitze:

 „Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen . . .“,

vertraute sie in gewohnter Betroffenheit ihrem Facebook-Account an. Nach einigem Widerspruch ruderte sie zurück. Ihr Parteigenosse Trittin äußerte sich ähnlich („19.000 Menschen starben bei Tsunami und Reaktorkatastrophe“). Auch öffentlich-rechtliche Medien folgten der grünen Umdeutung:

„Japan gedenkt heute der Opfer der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vor zwei Jahren. Ein Erdbeben der Stärke neun hatte damals den Nordosten des Landes erschüttert und eine bis zu 20 Meter hohe Tsunamiwelle ausgelöst. In der Folge kam es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima. Dabei kamen ungefähr 16.000 Menschen ums Leben . . . “.

So der Originalton der ARD-„Tagesschau“ vom 11. März 2013. Eine sprachlich nachlässige Formulierung kann man hier ausschließen, es ging um die Meinungsbildung in der Bevölkerung, um die Deutung von Geschichte in eine gewünschte Richtung. Ein GEZ-Medium als verlängerter Arm der richtunggebenden Politik. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns Schulkinder erzählen werden, dass in Japan 2011 die Explosion eines Atomkraftwerks einen Tsunami verursachte.

Auch die zeitgeistkompatible und regierungstreue Kirche sprang der Propaganda bei. Kardinal Marx bezeichnete die Kernkraft als Teufelszeug. Vermutlich werden deutsche Kirchenfürsten die Windkraft bald als „Geschenk des Himmels“ feiern.

Kanzlerin Merkel erkannte, dass die veröffentlichte Meinung drehte und Machtverlust drohte. Die Wahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt standen vor der Tür. Wie immer änderte sie flexibel ihre Überzeugungen, verabschiedete sich von den erst 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerungen für die deutschen KKW und erklärte die Kernenergie für nicht beherrschbar. Vergessen ihre Äußerungen aus dem Bundestagswahlkampf 2005:

 „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Atomenergie einstellt. Deutschland macht sich lächerlich, wenn es sich dadurch ein gutes Gewissen machen will, dass Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden und gleichzeitig Strom, der aus denselben Energieträgern erzeugt worden ist, aus den Nachbarländern importiert wird.“

Zur Legitimation des Purzelbaums wurde die „Ethikkommission Sichere Energieversorgung“ eingesetzt, dominiert von Bischöfen, Philosophen, Soziologen und anderen Geisteswissenschaftlern. Zwei Alibi-Exoten wurden auch aufgenommen. Ein Gewerkschaftsvorsitzender und ein Manager aus der chemischen Industrie durften ihre Anmerkungen machen. Am Ende erklärte die Kommission im Abschlussbericht den Kernenergieausstieg für möglich, unter anderem deshalb, weil  das Projekt „Desertec“ ein wichtiger Ansatz sei, also Wüstenstrom nach Deutschland kommen würde. Heute lautet die Lösung bekanntlich: Wasserstoff aus Afrika. Beides ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.

Schon Ende Juni 2011, nur reichliche drei Monate nach dem Tsunami, verabschiedete der Bundestag die Novelle des Atomgesetzes mit konkreten Abschaltterminen, ein weltweit einmaliger Vorgang. Die CSU hatte bereits im Mai 2011 auf einem Parteitag das Abschalten der bayrischen KKW bis Ende 2022 beschlossen. Der ab dann  absehbare Strommangel in der Südzone sollte jedenfalls nicht zu bayrischen Vorwürfen gegenüber der Bundesregierung führen.

Hochbezahlte Minderleister

Die hastig gestrickten Gesetze und Verordnungen erwiesen sich als handwerklich schlampig und kostenmaximierend. Schon die vor Fukushima eingeführte Brennelementesteuer hielt vor dem Verfassungsgericht nicht stand, die Einnahmen mussten verzinst zurück gezahlt werden. Auch das „Atom-Moratorium“, die angeordnete sofortige Abschaltung der sieben ältesten Kernkraftwerke nach dem Ereignis in Fukushima, war nach Spruch des Bundesverwaltungsgerichts rechtswidrig. Die Ereignisse in Japan seien kaum auf Deutschland übertragbar, meinte das Gericht. Der damalige Umweltminister Röttgen (CDU) rechtfertigte die Anordnung mit dem „Gebot äußerster Vorsorge“, das die Bundesregierung hinsichtlich infraschallgeschädigter Windkraftanwohner oder heutzutage bei der Besorgung von Corona-Impfstoff allerdings nicht erkennen lässt.

Um den Schadenersatzforderungen der Kernkraftbetreiber zu entgehen, einigte man sich darauf, diese aus der Endlager-Verantwortung zu entlassen. Dadurch kommen vermutlich 100 Milliarden Euro (oder mehr) auf die Steuerzahler zu.

Bei der Novelle des Atomgesetzes 2011, die den Ausstieg terminlich festschrieb, vergaß man, die vereinbarten Strommengen aus dem Atomgesetz 2002 sauber zu berücksichtigen. Dort waren Reststrommengenfestgeschrieben worden, die zwischen den Anlagen verschoben werden konnten. Nun hatte man die Laufzeiten limitiert, in denen allerdings die festgelegten Strommengen nicht mehr produziert werden können. Im November 2020 gewann Vattenfall vor dem Bundesverfassungsgericht eine Klage gegen den Zwangsverkauf dieser Produktion an Eon. Nun hat man sich geeinigt und weitere 2,4 Milliarden Euro darf der Steuerzahler für den formalen Pfusch zum Atomausstieg berappen. Auch der Streit mit Vattenfall vor dem internationalen Schiedsgericht (ICSID) ist damit beigelegt. Insgesamt lässt es sich Deutschland viele Milliarden Euro kosten, um emissionsarme Stromproduktion einzustellen, Strommangel zu verursachen und Haushalte wie Wirtschaft künftig weiter steigenden Preisen auszusetzen.

Am Ende ließ sich nicht vermeiden, dass in Stuttgart ein grüner Landesfürst den Thron bestieg, aber immerhin ein Katholik, der heute die Kanzlerin in seine Gebete einschließt. Ein über Parteigrenzen hinweg relativ seltener Vorgang.

Energiewende national

Offensichtlich war der Regierung und dem Bundestag völlig gleichgültig, dass so umfangreiche  Abschaltungen gesamteuropäische Auswirkungen haben würden. Nicht nur die direkten Nachbarländer sind in ihren nationalen Energiestrategien und –plänen betroffen. Während Merkel bei jedem sich zeigenden Problem nach einer „europäischen“ (sie meint natürlich die EU) Lösung ruft, ist die deutsche Energiewende ein streng nationales Projekt. Angesichts der fehlenden Rücksichtnahme auf die Nachbarländer könnte man sie auch als nationalistisch bezeichnen.

Unverdrossen behaupten die regierungsbegleitenden Medien, der Atomausstieg (wie auch der Kohleausstieg) seien weltweit im Gang. In Wahrheit setzt die Kernenergie weltweit zu einer Renaissance an. Europäische Länder verlängern Laufzeiten, bauen aus oder steigen ein, auch vor dem Hintergrund entfallender deutscher Kapazitäten: Großbritannien, Frankreich, Holland, Finnland, Gretas Schweden, Weißrussland, Russland, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien. Darüber hinaus gibt es Investitionen in der Türkei, Ägypten, den Emiraten, Saudi-Arabien, Bangla-Desh und ohnehin in den wachstumsstarken Ländern wie Indien, China und Südkorea. In den USA sieht Präsident Biden die Kernenergie als Mittel des Klimaschutzes.

In Nairobi gründete sich 2019 die „Africa Nuclear Business Platform“. Der Kontinent benötigt sichere und saubere Energie und will die Kräfte bündeln beim Einstieg in die Kernkraft.  Teilnehmer sind Algerien, Ägypten, Ghana, Kenia, Marokko, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda,  Sambia, Senegal, Sudan, Tansania, Tunesien und Uganda.

Dies wird in unseren Medien weitgehend verschwiegen. Wenn die genannten Länder in Wind- und Solaranlagen investieren, kommt es allerdings zu prominenter  Berichterstattung. Die Verbreitung von Halbwahrheiten ist Methode, um die Realitäten in ein gewünschtes Weltbild zu kleiden. Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge, heißt es.

Fukushima heute

Die drei havarierten Blöcke in Fukushima-Daiichi sind wirtschaftliche Totalschäden und ihr Abriss wird Jahrzehnte dauern. In der Region ist weitgehend Normalität eingezogen. Einwohner durften zurückkehren, so sie wollten. Deutsche Medien berichteten, sie „müssten“ zurückkehren. Als Badestrände in der Nähe wieder freigegeben wurden, ereiferten sich einige deutsche Medien ob der angeblichen Verantwortungslosigkeit. Dass die Japaner in ihrem Hochtechnologieland durchaus Geigerzähler bedienen und mit Grenzwerten umgehen können, wurde damit schlicht angezweifelt. Unter deutscher hochmütiger Moral und Atomangst lässt sich latent vorhandene Ausländerfeindlichkeit gut transportieren.

Ein Windkraft-Offshoreprojekt vor Fukushima wurde inzwischen wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

Deutschland heute

Durch das Erdbeben vor Japan am 11. März 2011 wurden mehr deutsche als japanische Reaktoren zerstört. Spätestens ab 2023 wird es in Deutschland nicht mehr ausreichend selbst produzierten Strom an jedem Tag des Jahres geben. Die Verknappung der Ware Strom wird einen Kostentsunami zur Folge haben.

Dennoch sieht man sich dabei als Vorreiter einer vorgeblich weltweiten Entwicklung. Das ist ein Trugschluss. Niemand folgt uns, wir sind der Geisterfahrer der globalen Energiewirtschaft.




Der Weg zum ewigen Lockdown – Studie von Umweltaktivisten fordert drastische CO2-Reduzierungen

The Guardian, Fiona Harvey Environment correspondent, 03.März 2021

Die Kohlendioxidemissionen müssen für das nächste Jahrzehnt ungefähr alle zwei Jahre um das Äquivalent eines globalen Lockdowns sinken, damit die Welt innerhalb sicherer Grenzen der globalen Erwärmung bleibt, wie Untersuchungen gezeigt haben .

Lockdowns auf der ganzen Welt führten zu einem beispiellosen Rückgang der Emissionen um etwa 7% im Jahr 2020 oder um etwa 2,6 Mrd. Tonnen CO 2 , aber jedes Jahr des nächsten Jahrzehnts sind Reduzierungen zwischen 1 Mrd. und 2 Mrd. Tonnen erforderlich, um gute Chancen zu haben, den Temperaturanstieg zu begrenzen. Die Temperatur steigt auf 1,5 ° C oder 2 ° C des vorindustriellen Niveaus, wie es das Pariser Abkommen vorschreibt.

[Es drängt sich mir die Frage auf: .. vorindustrielles Niveau, also 1750 und früher? Da hatten wir die „kleine Eiszeit“, mit zugefrorenen Grachten in Holland, dem Eismarkt auf der Themse bei London, die Nahrungsmittel waren knapp, da die Wachstumsperiode zu gering und zu kalt waren – der Übersetzer]

Am Mittwoch veröffentlichte Untersuchungen zeigen, dass die Länder ihre Treibhausgasemissionsraten bereits vor der Covid-19-Pandemie zu verlangsamen begannen, jedoch nicht auf das Niveau, das zur Abwendung des Klimaschutzes erforderlich ist. Seit die Lockdowns in vielen Ländern im vergangenen Jahr gelockert wurden, gab es starke Anzeichen dafür, dass die Emissionen wieder auf Werte über die von 2019 steigen werden , was die Aussichten auf die Erreichung der Pariser Ziele erheblich beeinträchtigt.

Corinne Le Quéré, Hauptautorin der Studie, sagte, die Welt stehe an einem entscheidenden Punkt, als die Regierungen Geld in die Wirtschaft steckten, um mit den Auswirkungen der Pandemie fertig zu werden. „Wir brauchen alle zwei Jahre eine Reduzierung der Emissionen um etwa die Größe des Rückgangs [aufgrund der Lockdowns], jedoch mit völlig anderen Methoden „, sagte sie.

Die Regierungen müssen Klimaschutzmaßnahmen priorisieren, um sich von der Pandemie zu erholen, sagte sie:

 „Wir haben es in der Vergangenheit versäumt zu verstehen, dass wir den Klimawandel nicht als Nebenproblem angehen können. Es kann nicht um ein Gesetz oder eine Politik gehen, es muss in den Mittelpunkt jeder Politik gestellt werden. Jede Strategie und jeder Plan jeder Regierung muss im Einklang mit der Bekämpfung des Klimawandels stehen.“

Die Studie schließt sich anderen Untersuchungen an, die zeigen, dass der drastische Rückgang der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit der Pandemie nur geringe Auswirkungen auf die langfristigen Klimaziele haben wird und möglicherweise eine Rückschlag folgt, sofern die Länder nicht rasch Maßnahmen ergreifen , um ihre Volkswirtschaften von fossilen Brennstoffen abzuwenden

„Es gibt einen echten Widerspruch zwischen dem, was die Regierungen sagen, um eine grüne Erholung zu erreichen, und dem, was sie tun „, sagte Le Quéré. „Das ist sehr besorgniserregend.“

Glen Peters vom Cicero-Zentrum for climate research in Norway [Klimaforschung], der die Studie mitverfasst hat, sagte, dass strukturelle Veränderungen für Volkswirtschaften auf der ganzen Welt erforderlich seien, um sich von fossilen Brennstoffen und anderen kohlenstoffreichen Aktivitäten zu lösen:

„Die Emissionen waren im Jahr 2020 niedriger, da fossile Brennstoffe weniger genutzt wurden, nicht weil die Infrastruktur geschlossen wurde. Wenn die Infrastruktur für fossile Brennstoffe wieder vermehrt genutzt wird, besteht die Gefahr eines starken Anstiegs der Emissionen im Jahr 2021, wie dies nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 zu beobachten war .“

Die in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt, dass viele der größten Volkswirtschaften der Welt ihre Emissionen [bereits] vor der Pandemie reduziert haben. Das Global Carbon Project, ein Team von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, stellte fest, dass 64 Länder ihre Emissionen im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 im Vergleich zu 2011 bis 2015 gesenkt hatten, 150 Länder verzeichneten jedoch einen Anstieg der Emissionen.

Die Länder müssen ihre Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen dringend verstärken, sagte Le Quéré. Die Studie zeigt, dass sich die jährliche Emissionssenkungsrate von 160 Mio. Tonnen pro Jahr in Ländern mit hohem Lebensstandard vor Ausbruch der Pandemie etwa verzehnfachen muss.

In Ländern mit niedrigerem Lebensstandard gab es zwischen 2016 und 2019 keine wirkliche Verlangsamung der Emissionen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Fünfjahresperioden. Auch solche Länder müssen ihren Emissionsanstieg in Zukunft drastisch verlangsamen, wenn die Pariser Ziele erreicht werden sollen.

Joeri Rogelj, Dozent für Klima am Imperial College London, (der nicht an der Studie beteiligt war), sagte, dass die Regierungen aufgrund der Pandemie und der Eile, die ins Stocken geratenen Volkswirtschaften wieder in Gang zu bringen, in Gefahr seien, ihre Klimaschutzverpflichtungen zurückzunehmen:

„Die Regierungen müssen ihre Erholungs Stimulus auf intelligente, zukunftssichere Weise anwenden, [aber] andere Analysen haben gezeigt, dass nur sehr wenige Regierungen diese Gelegenheit nutzen. Derzeit treiben die Maßnahmen und Investitionen vieler Regierungen als Reaktion auf Covid-19 die Emissionen in die entgegengesetzte Richtung.“

Dave Reay, Professor für Kohlenstoffmanagement an der Universität von Edinburgh, (der ebenfalls nicht an der Studie beteiligt war), sagte:

Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass es sich nicht um einen bessere Rückkehr zur Öffnung handelt, sondern häufiger um eine Rückkehr, zu was auch immer. Wenn wir die Chance nutzen wollen, wieder auf Kurs zu kommen, um die Pariser Ziele zu erreichen, muss der Weg aus der Pandemie sowohl global als auch grün sein. “

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[Ab dieser Stelle fährt der Guardian mit Eigenwerbung fort]

… Wenn Sie heute aus Deutschland zu uns kommen, bitten wir um einen kleine Spende. In diesen turbulenten und herausfordernden Zeiten wie diesen, verlassen sich Millionen auf den Guardian für einen unabhängigen Journalismus, der für Wahrheit und Integrität steht. Die Leser haben sich entschieden, uns im Jahr 2020 mehr als 1,5 Millionen Mal finanziell zu unterstützen und sich bestehenden Unterstützern in 180 Ländern anzuschließen.

Für das Jahr 2021 verpflichten wir uns zu einem weiteren Jahr mit aussagekräftiger Berichterstattung, wir wirken Fehlinformationen entgegen und bieten eine maßgebliche, vertrauenswürdige Nachrichtenquelle für alle. Ohne Aktionäre oder Milliardärs-Eigentümer legen wir unsere eigene Agenda fest und bieten einen wahrheitsgetreuen Journalismus, der frei von kommerziellem und politischem Einfluss ist. Nie war es mehr darauf angekommen, ohne Angst oder Gunst nachzuforschen und heraus zu fordern.

Im Gegensatz zu vielen anderen haben wir unsere Entscheidung beibehalten: den Guardian-Journalismus für alle Leser offen zu halten, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie sich leisten können, um zu bezahlen. Wir tun dies, weil wir an die Gleichheit der Informationen glauben, bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen. Immer mehr Menschen sind über die Weltereignisse gut informiert und werden zu sinnvollen Maßnahmen inspiriert.

Alleine im letzten Jahr haben wir den Lesern eine umfassende internationale Perspektive auf kritische Ereignisse geboten – von den Protesten gegen Black Lives Matter über die US-Präsidentschaftswahlen, den Brexit bis hin zur anhaltenden Pandemie. Wir haben unseren Reputation für eine dringende und aussagekräftige Berichterstattung über den Klimanotfall gestärkt und beschlossen, Werbung von Unternehmen für fossile Brennstoffe abzulehnen, uns von der Öl- und Gasindustrie zu trennen und die Weichen zu stellen, um bis 2030 keine Nettoemissionen zu erzielen.

https://www.theguardian.com/environment/2021/mar/03/global-lockdown-every-two-years-needed-to-meet-paris-co2-goals-study

Auf obige Geschichte bin ich durch Markus Gärtner, PI-News aufmerksam geworden, der darüber kurz berichtete: https://www.youtube.com/watch?v=B0eE2SIKCfM

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Ergänzung

In Anlehnung an obige Selbstdarstellung des Guardian: „…bei der jeder es verdient, genaue Nachrichten und durchdachte Analysen zu lesen..“, hier die Informationen zu den Protagonisten

Fiona Harvey ist eine preisgekrönte Umweltjournalistin für den Guardian

Fiona Harvey. Zuvor arbeitete sie mehr als ein Jahrzehnt für die Financial Times. Sie hat über alle wichtigen Umweltprobleme berichtet, von der Arktis bis zum Amazonas. Zu ihren zahlreichen Befragten gehören Ban Ki-moon, Tony Blair, Al Gore und Jeff Immelt

https://www.nature.com/articles/s41558-021-01001-0#author-information

Sowohl School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, UK
als auch Tyndall Centre for Climate Change Research, University of East Anglia, Norwich, UK

Corinne Le Quéré & Matthew W. Jones

Corinne Le Quéré ist eine kanadische Klimawissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Klimawandelwissenschaft und -politik an der University of East Anglia und frühere langjährige Leiterin des Tyndall Centre for Climate Change Research.

Matthew W. Jones ist Mitglied im Global Carbon Project (GCP) bei. Das GCP bewertet jedes Jahr das globale Kohlenstoffbudget unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen aus fossilen Quellen, der Entwaldung und anderer Landnutzungsänderungen, der Aufnahme von CO2 durch Land und Ozeane sowie des in der Atmosphäre verbleibenden CO2.

Matt trug zu den GCP-Bewertungen 2019 und 2020 des globalen Kohlenstoffbudgets bei (Friedlingstein et al., 2019; 2020; Earth System Science Data).

CICERO Center for International Climate Research, Oslo, Norway
Glen P. Peters & Robbie M. Andrew

Glen P. Peters ,Research Director für die Forschung über menschliche Treiber des globalen Klimawandels, des globalen Kohlenstoffkreislaufs, der Bioenergie, der Szenarien, des nachhaltigen Verbrauchs, der internationalen Handels- und Klimapolitik, der Emissionsmetriken und vielem mehr.

Robbie Andrew ist Senior Researcher in der Climate Economics Unit. Sein Hauptinteresse ist es, die Zusammenhänge zwischen unserem Verhalten als Verbraucher und den entfernten und oft unsichtbaren Folgen dieser Verhaltensweisen aufzudecken.

Sowohl College of Engineering, Mathematics and Physical Sciences, University of Exeter, Exeter, England
Als auch LMD/IPSL, École Normale Supérieure/PSL Université, CNRS, École Polytechnique, Sorbonne Université, Paris, France
Pierre Friedlingstein

Professor Pierre Friedlingstein ist Empfänger des Wolfson Research Merit der Royal Society und hat einen Lehrstuhl für mathematische Modellierung des Klimasystems an der University of Exeter inne. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der globalen biogeochemischen Kreisläufe und ihrer Wechselwirkung mit dem Klimasystem.

.. Er ist Mitglied des Joint Steering Committee (JSC) des World Climate Research Program (WCRP) sowie Co-Vorsitzender der WCRP   Grand Challenge zu CO2-Rückkopplungen im Klimasystem . Er koordiniert das jährliche Global Carbon Budget des  Global Carbon – Projektes  (GCP) und auch das Co-Leitung   gekoppelten Klimakohlenstoffkreislauf intercomparison Projektes (C4MIP) und die TRENDY Land Kohlenstoff – Simulationen .

Seit 1994 ist er durch seine Teilnahme am Zwischenstaatlichen Gremium für Klimawandel (IPCC) aktiv an der Klimabewertung beteiligt. Er war Hauptautor des I PCC Fifth Assessment Report sowohl für die Arbeitsgruppe I als auch für den Synthesebericht.

Global Carbon Project, CSIRO Oceans and Atmosphere, Canberra, Australian Capital Territory, Australia
Josep G. Canadell

Dr. Josep (Pep) Canadell, Ph.D. Biology (Terrestrial ecology)
1995 University Autonomous of Barcelona, Spain, Executive Director Global Carbon Project and CSIRO Research Scientist

Department of Earth System Science, University of California, Irvine, Irvine, CA, USA
Steven J. Davis

University of California, Irvine  |  Dept. of Earth System Science

Die Befriedigung der weltweiten Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und Gütern ohne CO2-Ausstoß in die Atmosphäre ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Meine Forschung zielt darauf ab, das Ausmaß dieser Herausforderung zu verstehen und Wege zu finden, um sie zu bewältigen

Earth System Science Department, Stanford University, Stanford, CA, USA
Robert B. Jackson

Dort in den Bereichen

Rob Jackson und sein Labor untersuchen die vielfältigen Auswirkungen von Menschen auf die Erde. Sie suchen nach grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und nutzen diese, um die Politik zu gestalten und den ökologischen Fußabdruck der globalen Erwärmung, der Energiegewinnung und anderer Probleme zu verringern. Sie untersuchen derzeit die Auswirkungen des Klimawandels und der Dürre auf die Waldsterblichkeit und die Grünlandökosysteme. Sie arbeiten auch daran, die Treibhausgasemissionen durch das Global Carbon Project (globalcarbonproject.org), dessen Vorsitzender Jackson ist, zu messen und zu reduzieren.

 


Die Studie

Es wird hier ausschließlich mit absoluten Zahlen von CO2 operiert, ohne diese in einen Prozentualen Zusammenhang ihrem Anteil in der Atmosphäre zu stellen. –  siehe unten, Größenordnungen.  Viel mehr als, ich Ihnen hier herausgestellt habe, gibt es nicht zu entdecken.

Der Übersetzer

Fossil CO2 emissions in the post-COVID-19 era

Published: 03 March 2021

…. Die weltweiten fossilen CO 2 -Emissionen sind im Jahr 2020 um rund 2,6 Gt CO 2 auf 34 GtCO 2 gesunken (Abb. 1 ). Dieser projizierte Rückgang, der hauptsächlich durch die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie verursacht wurde, liegt laut der Analyse des Global Carbon Project 1 auf der Grundlage mehrerer Studien 2 , 3 , 4 und aktueller monatlicher Energiedaten etwa 7% unter dem Niveau von 2019.

 …. Die Widerstandsfähigkeit der Erzeugung erneuerbarer Energien während der Krise 13 , 19 Sinkende Kosten und Vorteile für die Luftqualität sind zusätzliche Anreize zur Unterstützung des großflächigen Einsatzes erneuerbarer Energien als Maßnahme nach der Krise, die zur Bereitstellung von kohlenstoffarmem Strom erforderlich ist.

 

Größenordnungen sind:

[https://de.wikipedia.org/wiki/Erdatmospäre  5,15 x 10^18 kg]

Die gesamte Atmosphäre hat etwa die Masse von 1 Mio x 1 Mio x 1Mio in kg = 10 ^18 kg

Das sind als Größenordnung dann 10^15 Tonnen

[Der Co2 Anteil beträgt rund 0,04 % = 0,4 Promille = 400 ppm,]

Größenordnung bei 1%o wären das 10^12 Tonnen = 1000 Giga Tonnen

o.g. 34 Gt entsprechen dann davon rd. 3,4 % – und davon soll die Erde untergehen??




WDR und Wetterdienst: Die Winter werden immer wärmer!

Der Kälteeinbruch mit heftigen Eisstürmen im Februar; zuvor schon im Dezember im Alpenland; setzt die Klimaforscher und ihre Herolde in den Staatsmedien offenbar gehörig unter Argumentationszwang. Deswegen behaupten sie nicht mehr frech wie Latif im Jahre 2.000, es gäbe bald gar keine kalten Winter mehr mit Eis und Schnee, sondern erklären die Kälte zur Folge der Erderwärmung. Um den kritischen Bürger vom Zweifeln abzuhalten, kommen ARD/ZDF-Wetterfrösche und die Quarks-Journalisten dann mit Versatzstücken und Fachbegriffen wie „Polarwirbel“, von denen der Zuschauer noch nie etwas gehört hat und dann glaubt, die „Experten“ müssen es ja wissen.

Oder auch nicht, wie die Kommentare unter dem WDR-Beitrag auf Facebook zeigen. Desewegen legen die Klimareporter und der Deutsche Wetterdienst nun nach und präsentieren eine pikanterweise widersprechende Erzählung, nach der Winter seit 1880 kontinuierlich wärmer geworden sein.

Aber die Mehrzahl der Kommentatoren merkt den Trick und erdreistet sich, alternative Daten zu präsentieren, die nicht von der AfD, sondern von Wikipedia stammen, wo Klimaleugner bekanntlich nichts zu sagen haben.

Von Rosentod, Marsupilami – https://www.esrl.noaa.gov/psd/data/correlation/amon.us.long.data, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4313165

Einige Zitate:

Ist die durchgezogene rote Linie per Hand nach Gefühl eingezogen worden oder mathematisch berechnet mit einem Programm? An einigen Stellen scheint Trendlinie auf die Zeit nicht wirklich stimmig eingezogen zu sein. Ab Jahr 2000 sehe ich diesen Trend ähnlich steigend, unabhängig realen Wetters und Klimas, in der Kurve sichtbar steigend… Dafür sieht mir das nicht nach einer Steigung im Trend über die gesamte gezeigte Zeit aus?

 

Was ist das für eine Trendlinie? Wieso soll hier ein linearer Trend unterlegt werden, wenn die Periode von 1880- 1970 überhaupt keinen derartigen Trend ergibt! So manipuliert man, Quarks, stoppt das! Fast die gleiche Kurve zeigt die jährliche Sonnenscheindauer. Ungeachtet der fortgesetzten Erwärmung sinken jedoch die Januartempersturen in D! Erwärmt sich eigentlich die ganze Welt? Merke: es ist Zeit viele Klimafaktoren vollständig zu untersuchen, aber nicht mit manipulierenden Teilfaktoren schon Klimagesetze festzuschreiben. Mit all den Teilfaktoren und Studien ist noch niemanden gelungen, die Vergangenheit des Klimas nachzuvollziehen. Voraus ins Unbekannte kann jeder seine Meinung einbringen, aber irgendjemand von denen, die sich über die Zukunft und die Trends so sicher sind, sollte unbedingt mal die Vergangenheit im Nachhinein vorhersagen. Das hat bisher noch keiner geschafft!

 

Die gezeigte Kurve für das kleine Deutschland zeigt mit Blick auf Klimaentwicklung leider fast gar nichts.. Wärmere Winter in den letzten gut 20 Jahren in Deutschland dargestellt, zeigen höchstens das Wetter auf einem sehr kleinen Ausschnitt (Deutschland) der Welt. Mit Klima kann das kausal vielleicht zusammenhängen, muß aber nicht mehr als eine Entwicklung des Wetters sein. Eine Aussage mit Blick auf den Klimawandel, der wiederum seit mehr als 100 Jahren gesehen wird, kann ich mit diesem genau genommen einseitig motivierten Bild nicht erkennen. Wie ist denn die Entwicklung der Temperaturen der durchschnittlichen Wintertemperaturen im ganzen geographischen Europa gewesen? Das wäre dann ein ausreichend großes Gebiet, aber bitte nicht nur das Zipfelchen Deutschland für die Betrachtung der Klimaentwicklung heranziehen. Das ist, schon wieder wie bei anderen Themen leider auch in den letzten Monaten, politisch motiviertes „Zuschauer für dumm“ halten.

 

Ihr müsst schon mehr von der Zeitachse zeigen! Mit einem kleinen Ausschnitt lässt sich beliebig manipulieren! Übrigens wir sollten um jedes Grad froh sein, bei der jämmerlichen und unzuverlässigen Stromversorgung in Deutschland!

Quarks, früher Quarks & Co. (und davor die Wissenschaftsshow), war schon vor dem Abgang von Ranga Yogeshwar in die Kritik der Einseitigkeit geraten. Nach der Übernahme von Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim wurde Quarks bei politisch relevanten Themen klar zum Sprachrohr von Regierung und Interessensgruppen, was groteske Blüten treibt: So forderte Nguyen-Kim eine Art Wissenschafts-TÜV für „richtige“ Forschung; und Kritikern wird schon einmal gesagt, „Fresse halten“, „F**k Dich ins Knie!“ und „Nach Deiner Meinung hab ich sicher nicht gefragt“.