China rekolonisiert Afrika

Hat allen Grund, über den westlichen Energie-Idiotismus zu lachen: China! Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de

Duggan Flanakin
Die Politik des Westens schädigt Afrika und den Planeten. Sie tötet Millionen Menschen und öffnet Tür und Tor für China!

Joe Biden hat versprochen, dass eine seiner ersten Amtshandlungen als Präsident der Wiedereintritt in das Pariser Klima-Abkommen sein wird – worin China ein Aufschub bis mindestens zum Jahr 2030 gewährt wird, seine Emissionen zu reduzieren. Sogar Bidens designierter „Klimabeauftragter“, der ehemalige Außenminister John Kerry, sagt, dass der bestehende Vertrag „stärker sein muss“, behauptet dann aber, dass China irgendwie ein aktiver Partner werden wird, anstatt der Konkurrent und Gegner zu sein, der es eindeutig ist. Seine Begründung: „Klima ist zwingend notwendig, für China genauso wie für uns.“

Was die Tatsache betrifft, dass China mehr grüne Technologie einsetzt und sich an das Pariser Abkommen hält (geschweige denn es stärkt) – die Beweislage dafür ist bestenfalls lückenhaft, schlimmstenfalls das komplette Gegenteil. Präsident Trump hat die USA aus dem Pariser Abkommen herausgeholt, aber zwischen Januar 2017 und Mai 2019 haben die USA 50 Kohlekraftwerke stillgelegt und 51 weitere Stilllegungen angekündigt, was die Gesamtzahl der Stilllegungen seit 2010 auf 289 erhöht (330, wenn die angekündigten Stilllegungen auch stattfinden), so dass bald weniger als 200 noch in Betrieb sind.

In der Zwischenzeit, im Jahr 2019, hatte China 2.363 aktive Kohlekraftwerke und baute weitere 1.171 im Reich der Mitte – plus hunderte weitere in Afrika, Asien und anderswo. Eine Studie der CO2 Coalition von Kathleen Hartnett White und Caleb Rossiter enthüllt, dass China mittlerweile über moderne Technologien zur Entfernung von Schadstoffen bei über 80 % seiner Kohlekraftwerke verfügt, aber nichts dergleichen an irgendwelchen in China gebauten Kohlekraftwerken in Afrika (oder wahrscheinlich irgendwo sonst) einsetzt – und nirgendwo welche, die Kohlendioxid entfernen.

Der China-Spezialist der Harvard University, Edward Cunningham, sagt, dass China mehr als 300 Kohlekraftwerke baut, plant oder finanziert, und zwar an so unterschiedlichen Orten wie der Türkei, Ägypten, Vietnam, Indonesien, Bangladesch und den Philippinen. Auch Indien, Südkorea, Japan, Südafrika und sogar Deutschland errichten Hunderte Kohlekraftwerke. Egal, wie viele die USA schließen, es wird keinen globalen Unterschied machen.

Daten der Boston University deuten darauf hin, dass China in den letzten Jahren über 50 Milliarden Dollar in den Bau neuer Kohlekraftwerke in Übersee investiert hat, und mehr als ein Viertel der neuen Kohlekraftwerke außerhalb des Reichs der Mitte haben irgendeine Zusage oder ein Finanzierungsangebot von chinesischen Finanzinstituten.

Warum setzt China weltweit auf Kohle?“ fragt sich [die Denkfabirk] NPR. Das ist eine 40- oder sogar 50-jährige Verpflichtung, die Lebensdauer von Kohlekraftwerken. Die NPR-Autoren zitieren sogar den Südostasien-Analysten der Denkfabrik Stinson Center, der sagt: „Es ist nicht klar, wenn man sich die tatsächlichen Projekte ansieht, die China finanziert, dass sie wirklich grün sind.“ Sie sind offensichtlich nicht grün, und es geht offensichtlich mehr vor sich, als ihr schlechtes Sehvermögen wahrnehmen kann.

China weiß, dass es und die Welt noch jahrzehntelang Öl, Erdgas und Kohle brauchen werden. Es betrachtet „grün“ als die Farbe des Geldes und ist gerne bereit, Kredite zu für China sehr günstigen Bedingungen zu vergeben. Die kommunistische Parteiführung strebt nach globaler militärischer und wirtschaftlicher Macht – und nach globaler Kontrolle über die Stromerzeugung, die Rohstoffgewinnung und die Herstellung von Windturbinen, Solarpaneelen und Batteriemodulen, die sie verkaufen werden, um die Besessenheit des Westens von der „menschengemachten Klimakrise“ und „erneuerbarer, nachhaltiger“ Energie anzugehen.

Die Parteiführer wissen auch, dass ihre Produktion „grüner“ Technologien ein guter Deckmantel für all diese Kohlekraft ist – und nur wenige westliche Regierungen werden es wagen, China deswegen oder wegen Covid scharf zu kritisieren.

Ein aktueller Bericht* der Global Warming Policy Foundation beschreibt „Umweltschützer“ (wie John Kerry) als „nützliche Idioten“, die „das Ausmaß der chinesischen Ambitionen in Bezug auf den Klimawandel loben, während sie bei der Kritik an Chinas massiver Kohleexpansion nur Lippenbekenntnisse ablegen.“ Er stellt fest, dass China selten seine internationalen Vereinbarungen einhält und keine Bereitschaft zeigt, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

[In deutscher Übersetzung findet sich eine Beschreibung dieses Berichtes hier. Anm. d. Übers.]

Aber was sollen Afrika und andere Entwicklungsländer tun? Der Westen wird nicht einmal saubere Kohleprojekte finanzieren, die die Umweltverschmutzung durch Dung und Holzfeuer beseitigen und gleichzeitig zuverlässigen, erschwinglichen Strom für Licht, Kühlschränke, Schulen, Geschäfte, Krankenhäuser, Fabriken und vieles mehr liefern würden. China wird es tun – und trotz des hohen Preises erfordert seine eigene Nachfrage nach Energie, dass es Strom mit allen Mitteln zur Verfügung hat.

Mit 1,1 Milliarden Menschen ist Afrika südlich der Sahara nach wie vor die ärmste Region der Welt – trotz riesiger Bodenschätze und einer jungen, tatkräftigen Bevölkerung mit einer Affinität zum Unternehmertum. Der niederländische Ökonom Wim Naudé sagt, dass Afrika sich industrialisieren muss, was bedeutet, dass es erschwingliche, zuverlässige Elektrizität haben muss, wenn es Armut und Krankheit überwinden, Arbeitsplätze schaffen und den Terrorismus eindämmen will.

Unglücklicherweise hat die Politik der USA, der EU, der UN und der Weltbank die Entwicklung der afrikanischen Energieressourcen behindert. Wie White und Rossiter anmerken, ist die US-Politik seit der Obama-Ära dagegen, dass die Afrikaner die reichlich vorhandene Kohle und das Gas des Kontinents zum Betreiben von Kraftwerken nutzen, mit der Begründung, dass Kohlendioxid aus fossilen Brennstoffen den Klimawandel verschärfen könnte.

Der Vorstandsvorsitzende der African Energy Chamber NJ Ayuk berichtete kürzlich, dass auch Großbritannien beschlossen hat, ab dem 4. November 2021, dem fünften Jahrestag des Pariser Abkommens, keine neuen Öl-, Gas- und Kohleprojekte mehr zu finanzieren. Die Entscheidung ist ein Kotau vor dem Widerstand der Grünen gegen die Unterstützung der britischen Exportfinanzierung für ein mosambikanisches Terminal zum Export von CO2-armem Flüssiggas.

Ayuk hatte Erdgas als zunehmende Option für afrikanische Kraftwerke angepriesen und damit geprahlt, dass in Afrika vier der 20 größten Erdölproduzenten der Welt beheimatet sind (Nigeria, Angola, Algerien und Libyen); Algerien und Nigeria gehören zu den 20 größten Erdgasproduzenten; und Mosambik verfügt ebenfalls über riesige Gasreserven.

Es ist beunruhigend“, sagte Ayuk, „dass eine aggressive, aus dem Ausland finanzierte anti-afrikanische Energiekampagne weiterhin das Potenzial untergräbt, Mosambik zu einer Oase für die Monetarisierung von Gas zu machen und unseren steigenden Energiebedarf zu decken.“ Trotz dieses Rückschlags, so Ayuk weiter, „müssen wir uns weiterhin unbeirrt für Afrikas Energiesektor, seine Arbeiter, die Reduzierung der Energiearmut und jene marktwirtschaftlichen Werte einsetzen, die unseren Kontinent für engagierte Energieinvestoren attraktiv machen.“

In weiten Teilen Afrikas übersteigt die Stromnachfrage das Angebot bei weitem. „In Fabriken, Unternehmen, Regierungsgebäuden und wohlhabenden Vierteln in jedem afrikanischen Land“, beobachten White und Rossiter, „bricht eine kakophonische Symphonie von Ruß speienden Notstrom-Dieselmotoren aus, wenn das Netz ausfällt, was normalerweise jeden Tag der Fall ist.“ Tatsächlich, so die International Finance Corporation der Weltbank, geben viele afrikanische Länder mehr für schmutzige Notstromversorgung aus als für den Strom für das Netz selbst; in Westafrika machen die Notstromkilowatt 40 % der gesamten Netzkilowatt aus.

Im Sudan, der 30 % seiner Energie aus Staudämmen am Nil bezieht, laufen dieselbetriebene Pumpen ständig, um Flusswasser für die Bewässerung zu heben, selbst am Zusammenfluss des Blauen und Weißen Nils. In Nigeria verbieten Hotels ihren Gästen das Joggen, weil sie den Ruß ihrer Dieselgeneratoren einatmen, die immer wieder anspringen, wenn es in den Vierteln dunkel wird. Im südlichen Afrika lassen Baustellen einfach den ganzen Tag über Generatoren laufen und füllen die umliegenden Straßen mit giftigen Wolken. Universitäten verlassen sich auf Dieselmotoren, um alte, ineffiziente Klimaanlagen zu betreiben.

White und Rossiter weisen darauf hin, dass die amerikanische saubere Kohletechnologie, wie sie das Turk-Kraftwerk in Arkansas aufweist, die Gesundheitsgefährdung durch Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub praktisch eliminiert. Sie fordern die USA auf, Vorschläge afrikanischer Regierungen zum Import dieser Technologie zu unterstützen, da Elektrizität „das zentrale Nervensystem einer modernen Wirtschaft und einer modernen Lebenserwartung sei. Afrikas Elektrizitätsdefizit bedeutet direkt eine Verkürzung der Lebenserwartung von 15 Jahren pro Person.“

Millionen Menschen sterben jedes Jahr unnötig an den unzähligen Krankheiten, die mit der Energieversorgung und der wirtschaftlichen Armut zusammenhängen.

Aber unter einer Biden-Harris-Regierung mit John Kerry an vorderster Front gibt es wenig Hoffnung, dass diese afrikanischen und anderen Bitten gehört werden. Mit europäischen Verbündeten im kurzsichtigen puritanischen Gleichschritt wird China weiterhin einen totalen Freifahrtschein für die Erfüllung grüner Forderungen erhalten – und wird freie Hand haben, Subsahara-Afrika in eine riesige chinesische Kolonie zu verwandeln, trotz der Umweltschäden, der monströsen Schulden, der Sklaven- und Kinderarbeit unter schrecklichen Arbeitsbedingungen und der wahrscheinlich bescheidenen Vorteile für die Afrikaner.

Das ist Öko-Imperialismus und Öko-Mord in seiner schlimmsten Form. Wo sind hier die gepriesenen Hüter der Klima- und Umweltgerechtigkeit?

Duggan Flanakin is Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org)

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Dieser Beitrag ist dem Übersetzer per E-Mail zugesandt worden, so dass kein expliziter Link angegeben werden kann. Wer die Übersetzung überprüfen will, kann das hier mit dem beigefügten Original machen:

China recolonizes Africa

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20 Kommentare

    • @Dr. Denzer,

      es steht außer Frage, dass in China beim Auftauchen eines damals noch unbekannten neuen Virus Fehler gemacht wurden. Im Westen inkl. Deutschland wurden aber angesichts einer inzwischen bereits gut bekannten Gefahr durch dieses Virus wesentlich massivere und bis heute andauernde Fehler gemacht, die inzwischen vermutlich bereits mehr als eine Million Tote gefordert haben. Deshalb hat „der Westen“ nicht die geringste Veranlassung, China im Zusammenhang mit Covid 19 an den Pranger zu stellen. Stattdessen wurden teils wilde Behauptungen aufgestellt, z.B. dass das Virus in einem chinesischen Labor absichtlich gezüchtet und freigesetzt worden sei und dass man China wegen der Folgen der Seuche auf Schadenersatz verklagen solle. Haupturheber solcher Schmarrn ist ein Mr. Trump nebst seinen Spießgesellen in der republikanischen Partei, den man nicht nur als notorischen Lügner, sondern inzwischen auch als als Putschisten und Aufrührer kennt. Ich sehe eine echte Gefahr, dass Trump und auch seine Nachfolger wegen ihres verqueren China-Hasses einen Krieg vom Zaun zu brechen versuchen.

      Dem darf und sollte man  entgegentreten. Die chinesische Führung besteht aus normalen Menschen, nicht aus Teufeln. Sie sind sicherlich nicht schlechter als unsere Verbündeten, die Saudis, denen wir ja gerne Rüstungsgüter liefern, die sie dann gegen ihre Nachbarn gebrauchen. Unsere eigenen Politiker haben mindestens genausoviel Dreck am Stecken wie die chinesische Führung. Ich lehne eine „Verteidigung der Interessen Europas im Gelben Meer“ ab. Meine Familie hat bei solchen Gelegenheiten – damals ging es um „Lebensraum im Osten“ – einen sehr hohen Blutzoll zahlen müssen. Für nichts und wieder nichts. Im eigenen Interesse sollte man deshalb die Dinge in den richtigen Zusammenhang stellen. Was solche Richtigstellungen mit einer von Ihnen behaupteten „Diffamierung von Kritikern an China“  zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

  1. Gottseidank gibt es hier viele kritische Kommentatoren, die das plumpe China-Verhetzen benennen. Wenn sowas aus britischer bzw. amerikanischer Richtung kommt, ist der Verdacht der Lügerei schon sehr begründet. Wo haben denn die USA Wohlstand und Freiheit errichtet? Massenmord pflastert deren Wege! Auch die ach-so-edlen Briten haben nur gestohlen, gemordet, geraubt. Allein Südafrika sollte den Briten zur ewigen Schande gereichen: Zuerst haben sie den Buren das Land an der Küste geraubt, dann raubten sie ihnen noch – wegen Gold und Diamanten – ihr Land im Landeinneren! 1 Million Soldaten wurden verschifft, für den Landraub und Völkermord an den Buren. Cecil Rhodes, eigentlich Großverbrecher, wird heute noch gefeiert!Dagegen waren die deutschen Kolonialisten schon seinerzeit Gutmenschen, die auch das Wohl der Kolonien im Auge hatten, Infrastruktur aufbauten und rührende Kleinigkeiten, wie eine Schriftsprache für die „Neger“ entwickelten. Nach Raub der deutschen Kolonien durch die Briten, waren die Einheimischen tieftraurig und sie gedenken noch heute der „Traumzeit“ unter deutscher Herrschaft.Daher sehe ich heute eine Parallele. Zwar glaube ich nicht, daß die Chinesen ähnliche Gutmenschen wie seinerzeit die Deutschen sind, doch glaube ich, daß sie mit ihrer banalen Merkantilität für die Afrikaner tausendmal nützlicher sind, als die VERLOGENEN Amis, Briten, Europäer …

  2. Sehr geehrte Herren Kleen, Pietrusky und Berger!Ihre Kommentare sind Balsam für meine mittlerweile geschundene Seele. Mir fällt auch auf, daß EIKE diesbezüglich ziemlich einseitig (entsprechend den Mainstreammedien) aufgestellt ist. Ich habe ja nichts dagegen, aber man sollte doch die andere Seite der Medaille auf dieser anspruchsvollen Plattform ebenfalls präsentieren!Zum Beispiel Auszüge aus Texten, Büchern und/oder Videos von Zhang Dahong, Wolfram Elsner, Daniele Ganser, …

    • @ Herr Suntinger, ich schließe mich voll und ganz Ihrer Meinung an.

      Ich weiß nicht, warum EIKE in das China-Bashing so tief einsteigt.

      China ist nicht die Gefahr für andere Länder. China betreibt Interessenpolitik für China. So wie es jedes andere Land ebenso tut. Und nutzt natürlich Blödheiten und Fehler anderer Länder aus. Wekches Land tut das nicht?

      China kolonialisiert auch kein Land in Afrika, so wie das Kolonialstaaten wie USA, Frankreich, Großbritannien und Belgien getan haben und es versuchen, auch heute noch zu tun.

    • @ Heimo Suntinger :

      Herr Suntinger, Sie schrieben „Mir fällt auch auf, daß EIKE diesbezüglich ziemlich einseitig (entsprechend den Mainstreammedien) aufgestellt ist.“ Wo findet denn in dem obigen Artikel von Herrn Chris Frey ein einseitiges China – Bashing statt (bitte zitieren !) oder lesen Sie nur die Überschrift. Und dass Herr Hajo Blaschke Sie dafür auch noch lobt, spricht auch nicht für seinen Intellekt. Was sind Sie nur für ein xxxxxxxxx, Herr Suntinger !

      • @admin

        „Was sind Sie nur für ein xxxxxxxxx, Herr Suntinger !“
        Schade, daß Sie einen informativen Teil des letzten Satzes zensurierten! Die vielen „x“ hätten mir einen weiteren Teil des „Intellektes“ von Herrn Denzer erschlossen! Derzeit verbleibe ich gerne auf intellektueller Ebene mit Herrn @Blaschke.

        Übrigens habe ich den Artikel von Herrn Frey nicht explizit kritisiert, sondern nur EIKE aufgrund „einseitiger Aufstellung“. Ich erlaubte mir auch, entsprechende Alternativen vorzuschlagen.

        Und zu den von mir hochgeschätzten Scholl-Latour gab ich ebenfalls meinen Kommentar. Wer da wohl nur Überschriften liest?

        • @ Heimo Suntinger :

          Da ich über den von mir hoch geschätzten Peter Scholl-Latour dieselbe positive Meinung habe wie Sie, verstehe ich Ihren letzten Satz nicht. Mein xxxxx bezog sich auf das Schwarz-Weiß-Denken von Ihnen bzw. Schubladendenken und nicht auf irgendwelche Kraftausdrücke.

  3. Es ist eine eigentümliche Mischung, wenn die „Reduzierung der Energiearmut“ angemahnt, aber die effektive Hilfe aus tatsächlich gravierender Not, diffamiert wird. Afrikanische „Umweltschäden, monströsen Schulden, Sklaven- und Kinderarbeit unter schrecklichen Arbeitsbedingungen“ China anzulasten, und die Warnung, es werde „Subsahara-Afrika in eine riesige chinesische Kolonie … verwandeln“, zeugt von Unlogik oder PR.   Im Beitrag werden, wie bei vielen schein-wissenschaftlichen Abhandlungen, Konflikte entwickelt und Probleme gewälzt, die keine sind. China hat tatsächlich, verständlicher Weise, wie auch Lateinamerika und in großen Teilen Asiens, gewaltigen Nachholbedarf bei Industrie, Landwirtschaft und v.a. im Lebensniveau. Bei 1,4 Mia Bürgern, niedrigem durchschnittlichen Lebensniveau und entstehender Infrastruktur mit weltweit beispielhaften Schnellbahnnetzen, darf es nicht erstaunen, dass Energie benötigt wird, auf grundlastfähige Kraftwerke gesetzt wird, und Nuklearforschung forciert werden muss.Zudem lassen sich die realen Probleme aller ehemalig geschundenen Kolonien nicht auf CO2 und Feinstaub reduzieren (obwohl Harvard und Boston emsig am Thema forschten mögen).  Aus dem Beitrag entstehen mehr Fragen (hier nicht enthalten), als Antworten, und einige Anmerkungen:  Dass „grüne Technologien ein guter Deckmantel“ sind, ist kein chinesisches Problem, es ist das des Westens, dessen, v.a. vierte Gewalt zunehmend die Qualität billig-recycelten grünen Papiers aufweisen. Zwei wichtige Erkenntnisse enthält der Beitrag doch:  1. „dass die Politik der USA, der EU, der UN und der Weltbank die Entwicklung der afrikanischen Energieressourcen behindert hat“. Doch dies geschah vorsätzlich (nicht etwa nur „Unglücklicherweise“) und ist noch immer Politik, die mittels Geheimplänen – wie NSSM-200 (1974) und „Washingtoner Konsens“ forciert war. 2. Erstmalig wird nun auch die USA de-karbonisiert, indem der CO2-Ausstoß gegen „NULL“ gesenkt werden soll (https://youtu.be/-MV7T6f0BUo?t=857). Wenn aber die USA nur noch „grüne“ Investitionen erlauben, wird dies zum Ende der Industrienation u.a. Katastrophen führen, weil Wirtschaft und Lebensniveau noch weiter zerstört werden. Das wird selbst verursacht sein.

  4. Und wieder einmal ist China böse. Man hätte es ja schon anhand der Überschrift erahnen können was einem erwartet. Wieviele Kolonien hat nochmal China in den letzten 2000 Jahren? Ach, keine! Da wird wohl mal wieder von uns selbst auf andere geschlossen. Hat China tatsächlich die Ausbeutung Afrikas im Sinn? Der Werteweste hat da ja seit seit Jahrhunderten so gemacht. Die Rohstoffe gestohlen und Zwietracht gesäht. Ist China wirklich so bescheiden Intelligent und gierig oder hat es mehr Weitsicht? Dem aufmerksamen Beobachter wird es wohl schon aufgefallen sein, dass Chine sehr weise voraus plant. Warum sollte China dann Afrika plündern, wenn es doch so dringend Absatzmärkte für seine Produkte benötigt? Wäre es da nicht sinnvoller einen Markt zu erschaffen wo menschliches Potential und Bedürfnisse vorhanden ist?… Nur wer dei richtigen Fragen stellt, wird die richtigen Antworten finden. 

    • Herr Berger,

      Kolonialismus funktioniert heutzutage auch wie Anno dazumal und noch mit anderen zusätzlicheren Mitteln. Auch die Belgier, Franzosen und Briten bauten vor über 100 Jahren die Infrastruktur in Afrika aus. Die Chinesen machen dies auch. Auf der einen Seite gebrauchten die Europäer die Kolonien als Rohstoff-Lieferant und auf der anderen Seite als Absatzmarkt für ihre Produkte. Die Chinesen machen das auch. Westliche Staaten gaben den postkolonialen Staaten gutverzinste Kredite, und führten Afrika so in eine neue Finanzabhängigkeit, ein Neo-Kolonialismus (siehe Frankreichs CFA-System). China macht das auch mit Krediten auf Basis des Yuan-Fiat-Money der eigenen Zentralbank.

      Sie schreiben korrekt, dass China keine direkten Kolonien hat (nur einen einzigen Militärstützpunkt), aber das braucht man nicht unbedingt. Man solle bloß nicht dem falschen Eindruck erliegen, dass Schwarz-Afrika in politischer Verwaltung wie der Rest der Welt auf intakten Landesgrenzen beruht, sondern auf sich wandelnden Einflusszonen. Warum eigene Kolonien haben, wenn man die schon vorhandenen Politiker kaufen kann? Die US-Politik nahm so schon nach dem kalten Krieg in den 1990er Einfluss in Schwarzafrika. Korrupte War-Lords und Staatsmänner (darunter auch ehemalige Marxisten) wickelten sich das Mäntelchen der  Demokratie um (man nannte sie „Clinton-Boys“), und bekamen reichlich US-Unterstützung.

      Seit nunmehr 20 Jahren kümmert sich Rot-China auch um die „Belange Afrikas“. Von der Bezeichnung „westliche Werte in Übersee“ habe ich nie was gehalten, besser wäre die Bezeichnung „Staatsinteressen“. Auch China hat nur Staatsinteressen anderswo.

       

      Die Doku „Afrikanische Totenklage“ (2002, Peter Scholl-Latour) beschreibt die Situation auf dem schwarzen Kontinent. Und nun muss man sich China als zusätzlichen Spieler am Poker-Tisch vorstellen, aber man darf nicht dem rot-chinesischen Poker-Face verfallen: Nach den „Clinton-Boys“ kommen nun eben die „Xi-Boys“. Chinas neue Seidenstraße reicht bis zum Kongo-Fluss.
      Übrigens: ich habe im privaten Umfeld genügend Bekannte aus Schwarzafrika. Glauben Sie bitte nicht, dass die Afrikaner zufrieden sind mit der Feststellung, dass die europäischen Kolonialherren nun durch asiatische ersetzt werden. Die Politik wird eben nun auch mit Yuan korrumpiert, und nicht mehr nur mit Dollars und Euros. Aber davon haben die Chinesen auch genug in Reserve.
      Noch ein afrikanischer Witz zum Schluss: Was ist der Unterschied zwischen einem Polizisten und einem Banditen? Der Polizist trägt eine Uniform. –>Welcher Normal-Mensch interessiert sich dann noch unter solchen Umständen für einen funktionierenden Staat?

      • Herr Scholzen,

        Sie haben die Situation in vielen Punkten richtig beschrieben. Mit Blick auf China ist es selbstverständlich so, dass auch dort Interessenpolitik betrieben wird. Das sind keine Engel, sondern Händler. Der wichtigste Unterschied ist zunächst, dass China keine massive Gewalt ausübt: Keine Truppen wie Frankreich und Deutschland in Mali, keine Stützpunkte, keine Drohnenmorde, keine AFRICOM-Militärstruktur und keine überall auf dem Kontinent willkürlich eingreifenden Spezialeinheiten wie die USA.

        Der zweite wesentliche Unterschied ist der, dass China Afrika als zukünftigen Markt entwickeln will. Einfache Logik: Wer nur ausgebeutet wird, kann auf Dauer auch keine chinesischen Produkte kaufen. Deshalb werden Infrastrukturmaßnahmen und Entwicklungsprojekte vorangetrieben, welche die vorhandenen Defizite verbessern, siehe Kraftwerke, Eisenbahnen u.s.w.

        Der letztlich entscheidende Punkt an Artikeln wie dem obigen ist jedoch, dass ihre wahre Absicht die ist, Washington bei der schon seit längerem betriebenen  aggressiven Einkreisungs- und Bedrohungspolitik gegenüber China zu unterstützen. China wird als aggressiv dargestellt, weil es historische Rechte verteidigt, die ihm zu Kolonialzeiten mit Gewalt entrissen wurden. Unser Medien verschweigen dabei, dass z.B. auch Taiwan (als Republic of China) historisch begründete großräumige Ansprüche im südchinesischen Meer erhebt (z.B. Itu Aba (in Taiwan: Taiping-Insel)). Man darf nicht vergessen, dass China militärisch deutlich unterlegen ist und unter der Bedrohung tausender US-Atombomben steht. Die USA behalten sich das Recht vor, als Erste Atomwaffen einzusetzen, selbst dann, wenn der Gegner keine verwendet.

        Die zur Rechtfertigung verwendete primitive Anti-China-Rhetorik ist so dämlich, dass sie anwidert: Die Folternation USA wirft China Folter vor, die Nation, die unter flagrantem Bruch internationalen Rechts überall auf der Welt militärisch eingreift und Nationen wie Somalia, Libyen, Afghanistan oder Syrien verwüstet hat, verlangt einen „rules based Order“, während ihre Drohnen weltweit Mordaufträge ohne Gerichtsurteil und Prozess ausführen.  Die USA brechen ganz nach Lust und Laune Verträge wie z.B. das Atomabkommen mit Iran, sanktionieren  selbst Verbündete wie Deutschland, zerreißen ganz nach Belieben Handelsabkommen. Bei China versuchen sie dasselbe wie in den 1940er Jahren mit Japan: Solange in die Ecke treiben, bis der Drangsalierte keinen Ausweg mehr sieht und einen Befreiungsschlag versucht. Und Politiker in Europa inklusive Deutschland versuchen, uns solche üblen Spiele als „alternativlos“ unterzujubeln. Deutsche Truppen kämpfen bereits in Mali und den Nachbarstaaten für Frankreichs neokoloniale Machtinteressen. Ohne internationales Mandat. Die SPD versucht, uns den Einstieg in die Drohnenmordpolitik schmackhaft zu machen. Und Fr. Kramp-Karrenbauer strebt danach, die Bundesmarine gegen China in Stellung zu bringen. Was haben unsere Jungs denn da bitteschön verloren?

        EIKE ist ein Forum für Menschen aller Couleur, die sich gegen die Klimalüge engagieren wollen. Keine Plattform für Verleumdungen und Kriegsrhetorik des westlichen Neokolonialismus. Die geradezu primitive Propaganda, die mit Artikeln wie dem obigen betrieben wird, kenne ich noch aus Schulzeiten von US-amerikanischen Mitschülern. Für die war jeder der Feind, der ihre verqueren Ansichten über ihr Recht zur uneingeschränkten Weltherrschaft nicht bedingungslos unterstützte. Das muss bei EIKE nun wirklich nicht sein.

        • @ Hubert Kleen

          Hundertprozentige Zustimmung.

          Allerdings, wenn China als Hauptgläubiger der USA seine Obligationen auf den Markt wirft, sind diese USA pleite. Der verzweifelte Versuch der Yankees, ihren Zahlungsverpflichtungen China gegenüber durch Chinabashing zu entgehen, wird in die Hose gehen.

          • Was Sie hier beschreiben, erinnert mich an die Politik des Römischen Reiches in der Kaiserzeit. Die Pax Romana war die political correctness der Kaiserzeit: Rom exportierte faktisch nur Gold und Krieg. Einen solchen Zustand kann niemand dauerhaft aufrecht erhalten.

      • Sehr geehrter Herr Scholzen!

        Peter Scholl-Latour schätze ich heute noch sehr. Für mich war er der lebende Beweis für unabhängigen Journalismus.  Ebenso wie zum Beispiel Gabriele Krone-Schmalz, Henryk Broder und viele, viele andere, welche, beginnend vor zirka 20 Jahren, allmählich von den Mainstreammedien „entsorgt“ wurden. Der Film ist 18 Jahre alt. Fast eine Generation, zumindest in Afrika! In diesem Zeitraum ist viel passiert! China hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten aufgrund seiner jahrtausendealten Kultur gesellschaftlich und wirtschaftlich positiv entwickelt. Das würde er, lebte er noch, ebenso sehen! Er würde aber auch die negative Entwicklung unserer ach so freien westlichen „Wertegemeinschaft“ sehen: Aggressionswahnsinn, Klimawahnsinn, Coronawahnsinn, Linksrotgrünwahnsinn, nicht zu vergessen den Genderwahnsinn! Als gebildeter und vornehmer Mann wird er deshalb aber nicht vom Himmel zu uns herab erbrechen, sondern nur milde lächeln. Gott hab ihn selig!

        Abschließend zur Information, wenn es halt wen interessiert:

        https://kenfm.de/wolfram-elsner/

         

      • @ Guido Scholzen :

        Sehr geehrter Herr Guido Scholzen,

        zunächst möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie Ihrem Kommentar das großartige Video von und mit Peter Scholl-Latour, einem von mir sehr verehrten und leider verstorbenen Journalisten beigefügt haben. Auch der Text Ihres Kommentars gefällt mir gut. Die sowohl deutliche als auch informative und ausgewogene Berichterstattung von Peter Scholl-Latour könnte auch für einige Kommentatoren hier in diesem Forum ein Leitbild sein, die scheinbar nur Überschriften und nicht den Inhalt von Artikeln lesen !

  5. Wieder einer dieser in sich widersprüchlichen Artikel aus den USA bzw. von der britischen GWPF. Darin wird festgestellt fest, dass China doch eigentlich konsequent richtig im Sinne des Ablehnung des Klimawandel-Unsinns handelt. Dennoch wird geradezu krampfhaft versucht, dem Ganzen eine negative Stoßrichtung gegen China zu geben.So wird z.B. korrekt festgestellt, dass Afrika südlich der Sahara mit 1,1 Milliarden Menschen die ärmste Region der Welt ist und unter brutaler Energienot leidet, vor allem bei der Elektrizität. Der Westen weigert sich aufgrund seiner Klimahysterie, den afrikanischen Nationen die benötigte Technologie zu liefern, obwohl Elektrizität für die Region „das zentrale Nervensystem einer modernen Wirtschaft und einer modernen Lebenserwartung“ ist. Afrikas Elektrizitätsdefizit „bedeutet direkt eine Verkürzung der Lebenserwartung von 15 Jahren pro Person.“Oder anders ausgedrückt: Durch die Weigerung, moderne fossile Kraftwerke zu liefern, verurteilt der Westen Hunderte Millionen Afrikaner zu vorzeitigem Siechtum und Tod. Allein China ist bereit, die benötigte Technologie zu liefern. Dass diese Händlernation das nicht umsonst tun kann oder will, wird ihr dann in einem „eleganten“ Schwenk der Argumentation als Ausbeutung Afrikas durch „monströse Schulden“ ausgelegt.Und dann kommt im letzten Kapitel der Hammer mit „Sklaven- und Kinderarbeit unter schrecklichen Arbeitsbedingungen“. Handelt es sich hierbei um chinesische Firmen, ist dort chinesisches Wachpersonal im Einsatz, stehen dort chinesische Truppen? Beweise?Diese Sorte Artikel ist in letzter Zeit bei EIKE häufiger zu finden. Warum? Unser Problem ist doch der Kampf gegen die Klimahysterie und nicht die Vorbereitung eines Feldzugs gegen China, oder? Englands neue Flugzeuträgergruppe wird sich demnächst ins südchinesischer Meer begeben, die NATO will China verstärkt militärisch angehen. Wo sind denn die uns bedrohenden chinesischen Kriegsschiffe in der Nordsee oder im Atlantik?

  6. Jedes Jahrhundert hat seine Plage, in diesem ist es die grüne. Grüne samt Seelenverwandte und Klima-Alarmforscher haben CO2 als Schadgas umetikettiert und zahllose Trottel(innen) glauben es –  vor allem im Westen. Einstein hatte recht, die menschliche Dummheit ist grenzenlos!

    • Dankeschön für die Wahrheiten im EIKE-Artikel und Dankeschön für den tollen  Beitrag von Dr. Roland Ullrich.

      Bernd Weißenborn

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