1

Landet die Pariser Klimaübereinkunft demnächst auf dem Müllhaufen der Geschichte?

Vorgestern war ein denkwürdiger, ja geschichtsträchtiger Tag. Nicht nur, dass nicht entschieden wurde – und damit entgegen allen Umfragen und Vorhersagen- ob der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wie der bisherige, Donald Trump, oder Joe Biden heißen würde, sondern auch weil seit diesem 3. November 2020 der Ausstieg der USA aus der Pariser Klimaübereinkunft rechtskräftig wurde. Sogar der Tagesschau war diese Tatsache eine kurze Meldung wert.

Und geschichtsträchtig sind wohl auch beide Entwicklungen. Denn wie der nächste Präsident der Vereinigten Staaten heißen wird, entscheidet über den Weg in die Zukunft nicht nur der USA, sondern des gesamten Westens. Darüber sind sich fast alle Beobachter – und erst recht Amtsinhaber und Bewerber- völlig einig.

Wird Biden Präsident dann ist der Weg – auch in den USA – eine sozialistische, planwirtschaftliche Entwicklung vorgezeichnet. Dafür wird, wenn auch nur und unter andem schon der New Green Deal der Sozialistin Cortez sorgen, den Biden, und erst recht die Präsidentin im Wartestand Kamela Harris, vorbehaltlos unterstützen.

Die daraus resultierende wirtschaftliche Schwächung würde zunächst erst durch vielfaches mediales TamTam übertönt werden, dann wird man es irgendwelchen bösen Mächten in die Schuhe schieben, bevor vielleicht eine neue Wahl in bestenfalls vier – aber vermutlich erst in acht oder noch mehr Jahren- wieder eine Richtungsumkehr denkbar werden lässt. Und bis dahin passiert auf der Weltbühne extrem viel. China wird zur dann unangefochtenen und zunehmend aggressiveren Nummer 1 werden. Bei geschwächten USA werden sich die Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika mit ihrem gewaltigen Bevölkerungsdruck zunehmend an China orientieren und ihren Überschuss an Menschen nunmehr verstärkt in das schwache Europa und auch in die USA und Kanada schicken. Die Weichen dafür sind längst gestellt. Der Migrationspakt der UN – ein weiteres UN-Unternehmen, dass allein darauf abzielt den Westen zu schwächen, ohne den Betroffenen zu helfen- ist dafür die Blaupause.

Aber als eine der ersten Vorhaben wird Biden wieder der Paris-Übereinkunft beitreten. Finanziell bedeutet das, dass die noch zahlungskräftigen Länder zunächst jährlich 100 Milliarden $ in den Green Climate Fund einzahlen müssen, und ab 2025 sogar jährlich 500 Milliarden $.

Kein Wunder, dass bei diesem Geldsegen, der über die korruptesten Länder dieser Erde niederprasseln soll, alle potentiellen Empfänger die lautesten Klagelieder anstimmen, wie sehr doch ihre Länder unter dem kommenden Klimawandel leiden werden. Eine Klage, die das CSU MdB Anja Weißgerber- in ihrer Fraktion zuständig für den Klimawandel, kritik- und  ahnungslos übernimmt.

Siegt hingegen Trump, wonach es leider derzeit nicht unbedingt aussieht, dann werden die USA den antisozialistischen Weg weiterhin unbeirrt gehen, und die Vorherrschaft des linksgrünen Establishments noch offensiver zurückdrängen. Der New Green Deal wird der Vergangenheit angehören, ebenso wie eine Unterstützung des „Great Reset“, den das Weltwirschaftsforum mit begeisterter Unterstützung insbesondere der Damen Merkel und v.d.Leyen, unbedingt der Welt verkaufen möchte. China wird einen mächtigen Gegenspieler auf der Weltbühne behalten und weitere Staaten werden dem Vorbild der USA folgen und sich nicht nur passiv der planmäßigen Verarmung, die das Umsteuern auf eine emissionsneutrale Witschaft bedeutet, widersetzen, sondern dies auch offiziell tun.

Denn eines ist auch interessant. Es mangelt zwar nicht an Lippenbekenntnissen vieler Staaten ihre Wirtschaft umzusteuern, aber es folgen ihnen keine Taten. Als wichtigster Beleg dafür mag die an sich schon überaus schwache Selbstverpflichtung der sog. NDC´s (National Determined Contributions) also der Selbstverpflichtungen zur Treibhausgasemissionssenkung gelten.

Bis heute haben nur 2 von 193 UN Mitgliedsstaaten[1], eine 2. Verpflichtung zur Senkung ihrer CO2 Emissionen abgegeben, 186 weitere taten dies nicht. Sie ließen es bei den Lippenbekenntnissen der ersten Verpflichtung bewenden. Russland – immerhin viertgrößter größter Emittent weltweit- hat nicht mal eine erste Verpflichtung abgegeben, die Großemittenten China und Indien allein erhöhen alle drei Jahre ihre Emissionen so stark, dass diese die gesamten Emissionen Deutschlands deutlich übertreffen. Und Indien fängt gerade erst an, und wird in den nächsten Jahren allein soviel Zuwachs haben, wie Deutschland insgesamt erzeugt.

„Nur die USA unter dem bösen Trump und die gute EU senkten ihre Emissionen etwas ab“, sagte der AfD Parlamentarier Karsten Hilse in seiner Rede am 4.11.20 treffend und forderte daher, dass „..auch deswegen Deutschland aus der Pariser Klimaübereinkunft austreten muss…Denn 70 Jahre Sozialismus mit über 100 Millionen Toten sollten wohl für jeden genug sein.“ Und bei einem Sieg von Trump, so Hilse in seiner Rede, „wird die Pariser Klimaübereinkunft wohl bald auf den Müllhaufen der Geschichte befördert werden. Dahin, wo sie von Anfang an hingehört“

Und ein klares Signal dafür ist auch der nun offiziell gewordene Ausstieg aus der Pariser Klimaübereinkunft allemal. Von den 193 Unterzeichnerstaaten ist damit erstmalig einer der weltweit größten Emittenten offiziell ausgetreten, andere werden folgen. Und ob Zufall oder nicht, an just diesem Tag wurde im Deutschen Bundestag auch der Antrag der AfD in dritter Lesung behandelt, sofort und ohne Zögen ebenfalls aus der Pariser Klimaübereinkunft auszutreten.

Bezeichnenderweise war die Hauptbegründung 2017 zum Ausstieg damals von Trump, die USA treten aus, weil diese Übereinkunft den USA schaden würde. So wie sie allen Ländern schadet, die ihr nicht nur beigetreten, sondern auch Verpflichtungen eingegangen sind und diese erfüllen.  Aktuell sind das außer der EU nur sehr wenige Länder. Und das passt dann auch in Trumps Versprechen, amerikanische Interessen in den Vordergrund zu stellen, auf dem Weg zu seinem Ziel: „Make America great again“. Es war auch, aber nicht hauptsächlich, die gesicherte Erkenntnis, dass der Klimawandel weitestgehend unabhängig vom menschlichen Einfluss abläuft, obwohl auch sie bei Trumps Entscheidung eine Rolle spielte.

Dieses unmittelbare, betonte und von Taten begleitete Eintreten für die Interessen seines Landes, ist etwas, was europäischen Führern, voran der deutschen Kanzlerin und ihren Unterstützern völlig abgeht. Für sie gibt es nichts Besseres als dass die nationalen, weil egoistischen Interessen völlig zurückzutreten haben. Ihre offizielle Parole heißt: „Wir müssen die Welt retten, koste es das Land und seine Menschen was immer es wolle“ und niemand ihrer Unterstützer merkt, dass ihnen nicht nur niemand folgt aber sie damit nur verschleiern, dass ihr Ziel ein ganz anderes ist. Nämlich eine Ökodiktatur unter dem Deck-Mantel des Klimaschutzes zu errichten.

MdB Dr. A. Weißgerber bei Ihrer Rede am 4.1.20 im Deutschen Bundestag (DBT) 
Niemand? Nein, nicht ganz, denn ein ganz klein wenig davon hat auch die CSU Klimabeauftragte Anja Weißgerber begriffen, wenn sie am Schluss ihrer Rede anmerkt, dass Deutschland allein nichts bewirken kann. Doch Taten folgen aus dieser Erkenntnis nicht.

Und zum Schluss noch die erhellende Rede der Klimabeauftragten der SPD, die Abgeordnete Dr. Nina Scheer, im Hauptberuf Geigerin, die den Parlamentariern, aber insbesondere denen von der AfD, mal eben das Recht abspricht dem Parlament Vorschläge zu machen, die Missstände beseitigen sollen. Nämlich immer dann, wenn diese Missstände das gefühlte oder reale Wohlwollen der Mehrheit hätten.

Video der Rede vom 4.11.20 des SPD MdB Dr.Nina Scheer zum Antrag auf sofortigen Ausstieg aus der Pariser Klimaübereinkunft. Kleiner Hinweis: man beachte die Klickzahlen aller Reden bei Youtube
[1] Unterzeichner der NDc´s https://www4.unfccc.int/sites/NDCStaging/Pages/All.aspx

186 Parties have submitted their first NDCs. 2 Parties have submitted their second NDCs.

 




Die falschen Klima-Experimente

Kurzfassung


1827 publizierte Joseph Fourier eine Hypothese, wonach Wasserdampf und CO<sub>2</sub> die Erd-Atmosphäre erwärmen würden. Diese These, die später als „Treibhauseffekt“ bekannt wurde, war von vornherein umstritten. Selbst der Begriff war falsch gewählt, da der Erwärmungseffekt von Gewächshäusern nichts mit der Wärmestrahlung der IR-aktiven Gase zu tun hat. So ist es nicht verwunderlich, dass Klima-Alarmisten wie Al Gore und Hoimar von Ditfurth neue „Beweise“ vorlegen wollten, um der breiten Öffentlichkeit die gefährliche Erderwärmung durch CO<sub >2</sub> zu vermitteln. Eine umfangreiche Überprüfung ihrer Experimente zeigt nun, dass sie das falsche Objekt, die Lufttemperatur, untersucht haben und dabei unbemerkt auf die besondere Isolierwirkung von Gas-Schichtungen gestoßen sind. So wird eine besonders starke Lufterwärmung erhalten, wenn CO
2 von unten eingeleitet wird und sich ein „Gas-See“ bildet, der zu einem Schichtungs-Effekt und zu einem Wärmestau führt. Werden aber, wie in der Atmosphäre, Luft und CO2 gleichmäßig vermischt, bleibt die Luft-Erwärmung aus.
Die Öffentlichkeit wird durch diese Experimente manipuliert und getäuscht, da die teilweise beträchtlichen Temperaturerhöhungen nichts mit dem CO
2-Treibhauseffekt zu tun haben. Dabei hätten die Autoren Ihren Irrtum leicht bemerken können, wenn sie ihren „Gas-See“ nur kurz umgerührt hätten.

Einleitung

Folgt man den etablierten Massenmedien ist der angeblich vom Menschen verursachte Klimawandel wissenschaftlich eindeutig bewiesen und benötigt keine weitere Forschung. Zunächst ein Widerspruch in sich, denn die Naturwissenschaft liefert keine absolute Wahrheit, in Stein gemeißelte Gesetze, sondern nur Annahmen und Hypothesen. Selbst wenn sich eine These in der Praxis bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden hat, ist eine kritische Überprüfung kein Sakrileg, sondern unverzichtbare Pflicht eines jeden Wissenschaftlers. Denkverbote und Maulkörbe sind Methoden und typische Merkmale einer drohenden Diktatur, die die Wissenschaft zu einem unwürdigen Knecht der Mächtigen degradiert. Wie glaubwürdig ist eine Gesellschaft, die bunt sein möchte aber Meinungsvielfalt unterdrückt (EIKE, 2019).
Es ist sehr beunruhigend, dass sich beim Thema Klimawandel hauptsächlich nur ehemalige Institutsdirektoren, pensionierte Professoren und Forscher zu Wort melden und den Weltuntergangsszenarien widersprechen. Wenn nur Menschen Widerstand leisten, die sich keine Sorgen bezüglich ihrer Karriere, Reputation oder ihres Einkommens machen müssen. Wenn in Deutschland die ältere Generation von einem öffentlich rechtlichen Sender („Meine Oma ist `ne alte Umweltsau“) verspottet wird.

Für einen Außenstehenden ist es schwer bis unmöglich, die Vorhersagen von Dürre, Hitze, Überschwemmungen und Artensterben zu überprüfen. Es sein denn, man stöbert in uralten Zeitungen und findet düstere Prophezeiungen in schöner Regelmäßigkeit ( Washington Post, 1922, Rückzug der Gletscher, 1934, 50-years-failed-eco-pocalyptic-predictions, 2019). Vielleicht sind es die Lebenserfahrungen der Älteren, dass sie dem Sensations-Journalismus nicht auf den Leim gehen und eher gelassen reagieren.

Die Untergangsprognosen spalten die Gesellschaft in Menschen, die alles glauben was die Medien produzieren und Menschen, die sich lieber selber eine eigene Meinung bilden. Meine experimentellen Untersuchungen richten sich an die letztere Gruppe. Auch wenn sich das komplexe Geschehen von Wetter und Klima im Labor nicht nachbilden lässt, einzelne Aspekte und Aussagen lassen sich durchaus überprüfen. Im folgenden Artikel geht es um spektakuläre Labor-Experimente prominenter Klima-Alarmisten, die kritisch hinterfragt werden sollen. Am Ende wird sich herausstellen, warum ihre Experimente scheitern mussten und ihre Warnung vor dem angeblich gefährlichen CO2 unbegründet ist.

1. Das Hoimar von Ditfurth Experiment

Man findet im Internet eine Reihe von einfachen Versuchen, die den CO2-Treibhauseffekt mit der Lufttemperatur verknüpfen. Danach soll sich CO2 wie eine Glasscheibe verhalten, die kurzwelliges Licht durchlässt, aber langwellige Wärmestrahlung absorbiert und sich dadurch erwärmt. Eine deutliche Erwärmung nach Zugabe von CO2 wurde als Beweis eines Treibhauseffektes erachtet. Die bekanntesten Versuche stammen von Al Gore (2011), Prof. Volker Quaschning (2019), und Hoimar von Ditfurth (1978). Sie haben einen sehr ähnlichen Versuchsaufbau und lassen sich wie folgt charakterisieren:

1. Eine Glühlampe bestrahlt von außen ein Gefäß (Simulation der Sonnenstrahlung).
2. Ein Gefäß wird wahlweise mit normaler oder CO2-haltiger Luft gefüllt (Erd-Atmosphäre).
3. Eine Bodenfläche oder ein kugelförmiger Körper simuliert die Erdoberfläche.

Das wohl spektakulärste Experiment wurde 1978 von dem Autor und Fernsehmoderator Dr. Hoimar von Ditfurth† durchgeführt. Diese Vorführung verdient einige Superlative: Neben spektakulär ist es das größte und gefährlichste Experiment, mit dem stärksten Temperatur-Anstieg und den meisten physikalischen Rätseln.

Auf einer Bühne waren zwei große Zylinder mit den ungefähren Maßen 2 x 3 m aus durchsichtiger Plastikfolie aufgebaut. In jedem dieser Zylinder befand sich eine Testperson, die ein Thermometer beobachtete, aber nur in einem Zylinder wurde CO2 sehr rasch von unten eingeleitet.
Die Zylinder werden mit einem Bühnenscheinwerfer von oben bestrahlt, wodurch sie sich erwärmten.
Am Ende wurde festgestellt, dass der CO2-gefüllte Zylinder 11,3 °C wärmer war als der Vergleichszylinder.
Das YouTube-Video, das noch immer im Internet zugänglich ist, vermittelt eine Botschaft, die wegen ihrer Einfachheit auch von der breiten Öffentlichkeit leicht zu verstehen ist: „Seht her, CO2 kann unsere Erde um 11 °C oder vielleicht noch höher erwärmen, wenn ihr nicht sofort handelt.“ Aber stimmt diese Prophezeiung?

Die Experimente der prominenten Klima-Alarmisten sind reine Demonstrationen. Es fehlen detaillierte Beschreibungen, Angabe der CO2-Konzentrationen und Kontroll-Experimente. Zur Auswertung kommt lediglich eine Vorher- Nachher-Betrachtung. Diese Versäumnisse sollten durch eine gründliche Prüfung behoben werden.

2. Die Versuchsapparatur

Die Versuchs-Apparatur ist eine polierte Aluminiumröhre mit einem Volumen von 65 Liter, die von unten mit Probegasen befüllt werden kann und von oben mit einer 100 W Rotlicht-Lampe aus 60 cm Entfernung bestrahlt wird (Abb. 1).
Das Ende der Röhre ist mit einem Windschutz versehen. Die Röhre kann entweder offenen gelassen werden (Blende 1) oder mit einer PE-Folie verschlossenen werden (Blende 2).
Sieben Thermometer, die an Datenloggern angeschlossen sind, dokumentieren im Minutentakt die Temperaturen innerhalb und außerhalb der Röhre. Die Daten-Aufzeichnungen beginnen 70 Minuten vor Zugabe der Probegase, um die Konstanz der Temperaturen zu zeigen. Um diese Konstanz zu erreichen wird die Rotlicht-Lampe 5 Stunden vorher eingeschaltet. Auch der Versuchsraum hat eine konstante Temperatur und wird als Raum-Temperatur angegeben.
Die Probegase werden innerhalb von 15 Minuten von unten eingeleitet, wodurch die Boden-Temperatur kurzzeitig beeinflusst wird (Abb. 5, 6). Für die Auswertung eines Versuches spielt diese Störung keine Rolle, da alle Temperatur-Änderungen über eine sehr lange Zeitspanne von 4 – 5 Stunden beobachtet wird.
Die Auswertung erfolgt mit Excel-Diagrammen, wobei immer fünf Daten zu einem Durchschnittswert zusammengefasst sind.

2.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes

Wie beim Ditfurth-Experiment wird die mit Luft gefüllte, offene Apparatur (Abb. 2, linkes Bild) mit einer 100 W Rotlicht-Reflektor-Lampe bestrahlt. Die Daten von 0 -70 Minuten zeigen die Temperaturen der luftgefüllten Apparatur vor Zugabe von CO2. Durch die Bestrahlung ist die Versuchs-Apparatur bis zu 10 °C wärmer als die Raum-Luft. Dabei entsteht eine ungewöhnliche Luftschichtung. In geschlossenen Räumen hat normalerweise die Decke die höchste Temperatur aber bei diesem Bestrahlungs-Experiment ist es umgekehrt. Der Boden hat die höchste Temperatur, gefolgt vom Dom und jede weitere Schicht ist kälter als die vorhergehende (Abb. 3).

Die Erklärung ist das Lambert’sche Kosinusgesetz. Der Boden, obwohl am weitesten von der Lampe entfernt, erhält wegen seiner parallelen Ausrichtung zur Strahlungsquelle die größte Strahlungsdichte von der Rotlicht-Lampe. Alle anderen Flächen werden nur schräg angestrahlt und dadurch weniger erwärmt. Die Wärme breitet sich hauptsächlich durch Wärmeleitung aus, wie an der 4 °C Differenz zwischen Boden und Dom-Luft zu sehen ist (Abb. 3, Boden vs. Dom).
Nach Ablauf der 70-minütigen Luft-Messungen werden 23 L CO2 innerhalb von 15 Minuten von unten in die Apparatur eingeleitet. Die Temperaturen in der Apparatur reagieren sofort auf das CO2, allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Boden und Dom-Luft sofort erwärmen, zeigen die anderen Sensoren zunächst eine Abkühlung, um nach einer gewissen Verzögerung ebenfalls einen Anstieg zu vermelden (Abb. 3).

Nach einer Beobachtungszeit von 180 Minuten (Ruhephase) werden die Gase durch das „Einleitungsrohr“ im Boden wieder abgepumpt. Das Abpumpen war als Kontrolle gedacht, um nachzuweisen dass die Temperatur-Anstiege tatsächlich durch CO2 verursacht werden.
Eine Bestimmung der abgepumpten CO
2-Menge ergab, dass nur noch wenig CO2 von den ursprünglichen 23 Litern vorhanden war. Das meiste CO2 war während des Versuches aus der oben offenen Apparatur unbemerkt in den Laborraum entwichen (diffundiert). Der stetige Temperatur-Anstieg der Top-Position (gelbe Linie) zeigt diese Diffusion.

2.2 Das Argon-Kontroll-Experiment

Auf den ersten Blick sieht das vorherige CO2-Experiment wie eine Bestätigung der Ditfurth-Hypothese aus. Aber Zweifel ist die Mutter aller Wissenschaften und so muss auch dieses Ergebnis überprüft werden. Als alternatives Kontroll-Gas bietet sich Argon an. Argon ist wie CO2 ein schweres Gas aber kein Treibhausgas und sollte beim Einleiten in die Röhre keine Temperatur-Änderung verursachen. Der Kontroll-Versuch ist jedoch eine faustdicke Überraschung: Das IR-inaktive Argon verursacht exakt die gleichen Temperatur-Anstiege wie das Treibhausgas CO2 (Abb. 4).

2.3 Schlussfolgerungen

Das Edelgas Argon ist ein IR-inaktives Gas, das weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann. Wenn CO2 und Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit λ als Luft (die Tabelle in Abb. 4). Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen:

Das Ditfurth-Experiment zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Anthony Watts (2011) und Helmut Krebs (2020, S. 91,98), die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten.

3. Experimente in der geschlossenen Apparatur

3.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes in der geschlossenen Apparatur

Da bei der ersten Untersuchung CO2 entweichen konnte, wurde der Versuch von Kap. 2 mit einer geschlossenen Apparatur wiederholt. Hierzu wurde Blende 2 mit Silicon-Gummi oberhalb der konischen Erweiterung eingeklebt. Blende 2 ist mit einer durchsichtigen PE-Folie (Schichtdicke: 11 µm) bespannt, die Wärmestrahlung durchlässt, aber den Austritt von CO2 verhindert (Abb. 1, das Bild in der Mitte). Überraschenderweise gingen bei diesem Versuch die Temperaturen bereits nach zwei Stunden wieder auf die Ausgangswerte zurück, obwohl gar nicht abgepumpt wurde (Abb. 5).

Das abweichende Verhalten lässt sich durch einen unterschiedlichen Verlauf der CO2-Diffusion bei einer offenen und geschlossenen Apparatur erklären.
Beim CO2-Einleiten bildet sich im Dom ein CO2-„See“, vergleichbar mit einer Flüssigkeit, die in eine Schüssel gefüllt wird. (Für diese Art der Gasfüllung wurde die „Abdeckplatte“ im Dom installiert!) Das CO2 breitet sich danach langsam durch Diffusion nach oben aus. Es bilden sich Schichten unterschiedlicher CO2-Konzentration aus, die wie bei einer Mehrfachverglasung von Fensterscheiben die Wärmeleitung erheblich reduzieren.

Da die unterste Schicht aus fast reinem CO2 besteht, ist dieser Bereich der Röhre viel stärker als die oberen Abschnitte von einem Wärmestau betroffen. Das erklärt die entgegengesetzten Temperatur-Änderungen zwischen Boden- und Top-Position in den ersten Minuten kurz nach der CO2-Einleitung.
Durch die Diffusion nähert sich das CO2 der Rotlichtlampe und wird hier stärker erwärmt als in den unteren Schichten, was den Aufstieg beschleunigt. Bei der offenen Apparatur führt das zu einem Entweichen der obersten Schichten CO2. Dadurch nimmt insgesamt die CO2-Menge in der Röhre ab, aber der Schichtungs-Effekt bleibt erhalten.

Bei der geschlossenen Apparatur führt die Diffusion zu einer Vermischung, Homogenisierung mit der Innenluft. Dieser Homogenisierungs-Prozess beseitigt den Schichtungs-Effekt, wodurch der Wärmestau beseitigt wird und die Temperaturen auf ihre Anfangswerte wieder zurückgehen (Abb. 5).

Der starke Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes wird hauptsächlich durch diesen Schichtungs-Effekt verursacht wird.

Bisher hatten Kritiker solcher Bestrahlungs-Experimente argumentiert, dass die geringe spezifische Wärmeleitung von CO2 die Ursache für solche Temperatur-Anstieg ist. Tatsächlich ist der Wärmeleitungs-Effekt gut durchmischter Gase nur für eine minimale Erwärmung von 0,1 – 0,2 °C verantwortlich.

3.2 CO2-Experiment mit beschleunigter Homogenisierung

Die These der internen Vermischung von CO2 und Luft ließ sich experimentell bestätigen. Nach Einleitung von CO2 wurde für 30 Minuten mit einer Aquarium-Pumpe das im Dom befindliche CO2 abgesaugt und in das obere Rohr wieder eingeleitet. Durch dieses Pumpen im Kreis wurde die Homogenisierung beschleunigt und die Temperaturen sanken deutlich schneller als beim vorherigen Versuch (Abb. 6 und Tab. 1).

3.3 Homogenisierungs-Versuche mit schweren Gasen

Weitere Homogenisierungs-Versuche mit unterschiedlichen Mengen CO2, Freon 134a und Argon ergaben immer die gleichen geringen Temperatur-Anstiege von 0,1 – 0,3 °C (Tab. 1). Auch ein CO2-Kontrollversuch mit einem farblosen 100 W Strahler (Abb. 2, rechtes Bild) führte zu keinem anderen Ergebnis.

3.4 Homogenisierungs-Experimente in Argon

In einer letzten Versuchsreihe wurde vor Zugabe von Treibhausgasen die Luft in der Apparatur (die Raumluft) durch Argon ausgetauscht. Durch diese Maßnahme sollte der Einfluss der Wärmeleitung in der Gas-Phase verringert werden. Tatsächlich verursachten jetzt CO2 bzw. Freon 134a keine messbare Erwärmung der Luft in der Dom-Position, während es am Boden sogar zu einer Abkühlung kam (Tab. 2).

4. Das Harald Lesch-Experiment

Kapitel 4 wurde aus aktuellem Anlass, dem offenen Brief von Prof. Döhler et al. an Prof Harald Lesch (Klaus-D. Döhler, 2020), diesem Artikel zugefügt. Prof. Leschs Auftritt im ZDF gehört ebenfalls zu dem Thema „Die falschen Klima-Experimente“, allerdings mit einem anderen Fehler als beim Ditfurth-Experiment.
Prof. Lesch verwechselt Emission mit Absorption und demonstriert lediglich, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist, was Klima-Skeptiker ja gar nicht bezweifeln. Für diese Täuschung verwendet er wesentliche Bausteine der IR-Spektroskopie.
Bei einem IR-Spektrometer wird eine Probe in einer Küvette (bei Lesch ist es die Dose) mit einer Wärmestrahlung hoher Strahlungsdichte durchstrahlt (bei einem IR-Spektrometer sind Strahlungsquellen mit Temperaturen bis zu 1500 °C üblich). Mit dieser Methodik wird nachgewiesen, dass CO2 bestimmte Wellenlängen des IR-Lichtes (Wärmestrahlung) absorbieren kann. Absorption von Wärmestrahlung bedeutet jedoch Aufnahme von Energie, die zwingend zu einer Erwärmung der CO2-haltigen Luft in der Dose führt.
Beim Treibhauseffekt der Atmosphäre geht es aber nicht um die Sonnenstrahlung*), wie Prof. Lesch fälschlich behauptet, sondern hauptsächlich um die IR-Strahlung der Erdoberfläche. Es geht die Frage wie diese Energie von der Erdoberfläche bis zum Rand der Atmosphäre transportiert wird. Neben anderen Mechanismen gelingt das durch eine stetige Wiederholung von Absorption und Emission der IR-Strahlung mit Komponenten der Atmosphäre, die diese Eigenschaft haben. Das geht solange bis die Atmosphäre dünn genug ist, um die Wärmestrahlung endgültig in das Weltall zu entlassen.
Anders als beim Lesch-Experiment sind hier die Strahlungsdichten wesentlich geringer und die Auswirkung auf die Temperatur der unteren Atmosphäre eher gering. Ob, wo und in welchem Umfang eine Temperatur-Erhöhung auftritt ist immer noch heftig umstritten.

Prof. Lesch folgt einem über hundertjährigen Irrtum, der sich nicht ausmerzten lässt. Schlimm, wenn solche Fehler Schülern und Studenten als Treibhauseffekt verkauft werden sollten.

Das Manipulations-Potential zeigt sich in der Größe und dem Ort der Erwärmung. Bei Lesch’s Absorptions-Demonstration können Luft-Erwärmungen von über 10 °C erreicht werden. Bei Strahlungsaustausch-Experimenten (dem wahren Treibhauseffekt) wird eine simulierten Erdoberfläche durch CO2 um etwas mehr als 1 °C erwärmt und die Lufttemperaturen rühren sich nicht (ich möchte nicht vorgreifen, diese Publikationen kommen später, siehe Fazit der Untersuchung).

*) Für die ganz Wachen unter den Lesern und bevor wieder ein Proteststurm losbricht: Ja die Sonnenstrahlung hat auch einen hohen IR-Anteil aber das ist hauptsächlich NIR (nahes IR). Die wenigen relevanten MIR-Anteile (mittleres IR) treffen bereits in der Stratosphäre auf CO2 und kurioserweise bewerten Modellrechnungen dieses Zusammentreffen als eine kühlende Wirkung, denn in dieser Höhe kann die CO2-Strahlung ungehindert in das Weltall entweichen.

5. Fazit der Untersuchung

Die Untersuchungen zum Ditfurth-Experiment wurden mit einfachsten Mitteln durchgeführt und sind deshalb als Versuche für Schüler und Studenten besonders geeignet. Erste Wiederholungen meiner Arbeit durch Studentengruppen bestätigen, dass die Gase Argon und CO2 den gleichen Temperatur-Anstieg ergeben (Axel Jacquin, 2020). Da Argon kein Treibhausgas ist, kann der Treibhauseffekt nicht die Ursache für den beobachteten Temperatur-Anstieg sein.

Die Behauptungen von Al Gore, Ditfurth und Quaschning, den CO2-Treibhauseffekt durch eine Luft-Erwärmung nachgewiesen zu haben, sind falsch. Beseitigt man Sondereffekte, die hauptsächlich durch Gas-Schichtungen und durch die geringe spezifische Wärmeleitung schwerer Gase entstehen, bleibt von der postulierten Erwärmung nichts mehr übrig.

Die Autoren sind Opfer des falschen Begriffes „Treibhauseffekt“ geworden. Der Begriff verleitet zur Annahme, dass man diesen Effekt mit dem Modell eines Gewächshauses, mit und ohne CO2, demonstrieren kann. Bereits 1909 hatte Robert Wood jedoch herausgefunden, dass sich Gewächshäuser nur deshalb erwärmen, weil sie das Aufsteigen und Entweichen erwärmter Luft verhindern. In der Folgezeit wurde Wood‘s Experiment mehrfach wiederholt und seine These bestätigt (Nasif S. Nahle, 2011, Jan-Eric Solheim, 2017).

Der besonders hohe Temperatur-Anstieg des Ditfurth-Experimentes ist einem Schichtungseffekt geschuldet, der ähnlich wie eine Mehrfachverglasung von Fenstern zu einer extrem kleinen Wärmeleitung führt, wodurch ein Wärmestau entsteht. Eine solche Schichtung tritt auf, wenn CO2 von unten in eine Vorrichtung eingebracht wird. Diese Erkenntnis ist neu, denn bisher wurde nur die unterschiedliche spezifische Wärmeleitung von CO2 und Luft als Ursache des Temperatur-Anstieges vermutet. Wird das CO2, wie in der Atmosphäre, gleichmäßig mit der Luft vermischt, gibt es nur eine minimale oder gar keine die Luft-Erwärmung. Damit wurde ein 40 jähriger Widerspruch von CO2-Experimenten, die entweder eine starke oder gar keine Temperatur-Erhöhung ergaben, aufgelöst und eine plausible Erklärung für die unterschiedlichen Resultate gefunden.

Die vorliegende Untersuchung sollte nicht als Ablehnung des Treibhauseffektes missverstanden werden. Es ist unbestritten, dass CO2 ein IR-aktives Gas ist und Wärmestrahlung absorbieren kann. Strittig ist jedoch, wie viel der Treibhauseffekt zur Erwärmung der Erde (Hermann Harde, 2014) bzw. der Atmosphäre beiträgt (Ross McKitrick, 2020) und ob vom CO2 eine Bedrohung der Menschheit ausgeht (Rex J. Fleming, 2019).

Fouriers These, den Treibhauseffekt als eine generelle Luft-Erwärmung zu definieren, war eine naive Vorstellung, die den komplexen Wechselwirkungen von Wärmestrahlung und IR-aktiven Stoffen in der Troposphäre (Erwärmung?) und Stratosphäre (Abkühlung?) nicht gerecht wird. Die Frage, ob und welchen Einfluss die Treibhausgase tatsächlich auf die Temperaturen der Atmosphäre haben, ist Gegenstand der aktuellen Forschung und noch längst nicht „settled“. Erinnert sei hier an der peinlichen „Hot-Spot-Debatte“, die 2007 im 4. IPCC Klimabericht aus Modell-Rechnungen abgeleitet wurde, sich aber durch Messungen nicht bestätigen ließ (Kalte Sonne, 2017).

Treibhaus-Experimente, die sich an der Lufttemperatur orientieren, müssen scheitern, da diese Gase in Labor-Versuchen nur die Boden-Temperatur erhöhen (Michael Schnell, 2019). Wird das berücksichtigt, lässt sich der (geringe) CO2-Treibhauseffekt im Labor nachweisen. Das ist allerdings eine andere Geschichte, über die demnächst berichtet werden soll.

Die englische Version dieses Beitrags ist hier:

The wrong climate experiments




Shit happens – In eigner Sache!

Da in der angezeigten Liste nur „harmlose“ Plugins angezeigt wurden, klickte ich „alle updaten“. Und dann ging es los. Die angezeigten Liste war nämlich nur ein Auszug und das System ratterte alle Plugins durch und brachte sie auf den neuesten Stand. Darunter war leider auch das vielfach erweiterte sog. Theme, dass die Außenansicht (Frontend im Jargons) unserer Website mit Logo, Beschriftungen, Hauptartikel oben und darunter die Bühne mit den 4 aktuellsten Artikeln anzeigte.

Gleichzeitig war auch im Redaktionsteil (Backend) einiges verschlimmbessert worden. Kurzum, ich hatte aus Versehen mehrere dicke Fehler erzeugt.

Zum Glück wird unsere Website zwischen 2 und 3 Uhr morgens vollständig gesichert. Die letzte noch aktuellste Sicherungskopie war die zwischen dem 2. und dem 3. November.

Nach Rücksprache mit unserem Webmaster habe ich entschieden auf diesen Status zurück zu kehren, wissend, das dabei die Artikel vom gestrigen und vom heutigen Tag verloren gehen. Und, leider auch Ihre wertvollen Kommentare.

Ich bitte dafür um Verzeihung, habe soeben für 3o Minuten auf Erbsen gekniet und 50 mal mea culpa, me maxima culpa gerufen.

Wir werden uns bemühen, die Artikel nach und nach wieder einzsustellen, und Sie bitte ich, die Kommentare nochmals zu wiederholen.

Danke für Ihr Verständnis

 

Ihr

 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE

 




Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar

Es tut gut, zu sehen, dass etliche von ihnen, wenn es darauf ankommt, auf Vernunft und Kompetenz anstatt auf Moralismus und seine Unterdrückungsmechanismen setzen. Am Ende dieses Beitrages werden Sie hervorragende Beispiel dafür finden. Das ist jedoch derzeit leider die Ausnahme. Denn das eigentliche Problem, welches nun durch die Corona-Krise in Gänze sichtbar wird, besteht in einem modernen Gruppenmoralismus, der wie eine wirklich gefährliche Pandemie die westlichen Gesellschaften durchdringt – ausgenommen sind allenfalls die Staaten, denen die Erfahrung, in totalitären Systemen zu leben, noch in den Knochen steckt. Seine Botschaft lautet: Der Westen und seine auf individuelle Freiheit setzende Gesellschaften sind schuld am Übel der Welt. Er kann nur durch Aufgabe seines bürgerlichen Kerns geheilt werden.

Dieser Gruppemoralismus grenzt die Fähigkeit mehr und mehr aus, wichtige Zukunftsfragen sach- und kompetenzgesteuert zu diskutieren. Aber nur eine solche freie Diskussion findet die besten Lösungen. Moralismus wirkt dem entgegen, weil er nicht an guten Lösungen interessiert ist, sondern ausschließlich daran, Macht über Andere zu erlangen. Den evolutionssoziologischen Hintergrund des Phänomens Gruppenmoralismus können Sie hier nachlesen.

Warum verhindern Moralisten gute Lösungen? Deshalb: Der natürliche Feind des Moralisten ist die Kompetenz. Denn Kompetenz entlarvt den Moralisten. Dies ist der eigentliche Grund, weshalb sich überall in unserer Gesellschaft Inkompetenz-Netzwerke breitmachen, die dann, wenn sie tatsächliche Probleme zu meistern haben, fachlich versagen müssen. Das gilt für Themenbereiche wie Klima, Energie, Geldwirtschaft, Einwanderung und weiten Teilen der medizinischen Prävention, in der inzwischen eine moralisierende Haltung bzgl. Ernährung, Übergewicht oder gesunden Lebensstil die öffentliche Deutungshoheit besitzt. Das wachsende Problem des Reizdarm-Syndroms beispielsweise entstand nicht ohne Grund.

Die Wissenschaft wurde nicht zuletzt deshalb entwickelt, um dem rein moralisch legitimierten, endgültigen Wahrheitsanspruch von Heilslehren einen möglichst sachlichen und objektiven Streit um die bessere Lösung entgegenzuhalten. Das hat den Westen in all seinen Brüchen so erfolgreich werden lassen. Weil konstruktiver Streit und Wettbewerb nur auf der Basis von individueller Freiheit, Rechtssicherheit und Beteiligung erfolgreich sein kann, streben die meisten Menschen außerhalb unserer Gesellschaftsform danach, in einer solchen zu leben.

Doch was passiert, wenn sich Moralisten in der Wissenschaft breitmachen? Genderstudies. Doch nicht nur. Jedes Forschungsgebiet, dessen Ergebnisse in die öffentliche Wahrnehmung gelangen, steht inzwischen unter Druck, Argumente für die aktuellen Schuld- und Erlösungsthesen zu liefern, egal wie falsch und absurd sie auch sind. Leitungspositionen werden zunehmend an Personen vergeben, die sich zumindest nicht dagegenstemmen. Meine Praxis liegt direkt an der Universität. Habe ich Forscher als Patienten, frage ich sie oft nach ihren Forschungsaktivitäten. Ist ein Vertreter eines solchen Fachs dabei, zum Beispiel Klimaforschung, endet die Antwort oft folgendermaßen: „Sagen sie nicht, dass ich das gesagt habe, sonst habe ich die students for future in meiner Vorlesung.“ Kommt es zum Konflikt, hat der Einzelforscher wenig Rückhalt von der Universität zu erwarten. Machen wir uns nichts vor, in weiten Teilen fällt die Universität inzwischen als Gegenpol einer moralisierenden Meinungsführerschaft aus.

Das Versagen hat System

Wenn solche Inkompetenz-Netzwerke auf reale Probleme treffen, ist das einzige, wozu sie dann in der Lage sind, sich krampfhaft an infantilen Slogans festzuhalten wie derzeit „Gesundheit vor Wirtschaft“ oder an dem wohlfeilen Appell, Solidarität zu üben. Mittels Gesinnungsethik und Political Correctness wird Menschen so suggeriert, auf der richtigen Seite zu stehen – alternativlos. Es gibt kaum etwas autoritär Wirkungsvolleres als die Aufforderung, dann für die „Gute Sache“ Grenzen zu überschreiten. Ich möchte dazu das berühmte Milgram-Experiment aus den 1960ern in Erinnerung rufen.

Wer sich immer noch nicht fügt, für den halten Moralisten völlig spekulative Horrorszenarien bereit. Wenn stolz berichtet wird, dass 80% aller Deutschen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung für richtig finden, obwohl kaum jemand durch diese Erkrankung ein außergewöhnliches Problem erleben musste, geschweige denn die Wenigsten selbst Opfer kennen, sollte jeder Demokrat hellhörig werden. Eine solche monolithische Zustimmung erzielt eine Regierung nur durch Panikmache und Angst, die Verstand und eigenes Nachdenken ausschalten. Die diesbezüglichen Äußerungen der Spitzenpolitik sind so unfassbar wie wirklichkeitsfremd. Die etablierte Presse als Kontrolle fällt weitgehend aus. Sie spielt stattdessen dieses Spiel willig mit. Dazu muss man sie gar nicht zwingen. Die modernen Gesinnungsjournalisten*%?innen glauben inzwischen selbst, die Wirklichkeit biegen zu müssen, um die richtige Botschaft durchzusetzen. Das alles ist pures Gift für jede demokratische Debatte um die beste Lösung.

Die tatsächliche Brutalität der Heilsbringer

Werden sie dennoch einmal von tatsächlichen Fachleuten auf die Unsinnigkeit ihres Handelns hingewiesen, schlagen sie sofort wild um sich. Das hat zuletzt das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin erfahren, als es in einer Stellungnahme auf die fehlende wissenschaftliche Substanz der aktuellen Corona-Maßnahmen hinwies.

Beispiele für diese Mechanismen finden sich in den Beiträgen auf Achgut inzwischen zu Hunderten. Als letztes Mittel droht dann die Diskreditierung, der Rufmord, die Ausgrenzung. Ob dabei Leute Schaden nehmen, die Wirtschaft den Bach runter geht und das gesamte Land leidet, ist Moralisten völlig egal. Man muss sich die evolutionäre Kraft des Gruppenmoralismus bewusst machen, um zu verstehen, dass man mit ihr nicht diskutieren kann, sondern lediglich versuchen muss, sie regelmäßig in die Schranken zu weisen. Der amerikanische Zoologe George Williams schlussfolgert drastisch „die Präferenz für eine Gruppenmoral heißt nichts weiter, als den Völkermord dem einfachen Mord vorzuziehen.“ Der Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud beschreibt diese Kraft in „Das Unbehagen in der Kultur“ folgendermaßen: „(dass) es leicht möglich (ist), eine größere Menge Menschen in Liebe aneinanderzubinden, wenn nur andere für die Äußerung der Aggression übrig bleiben.“

Corona macht Symbolpolitik überprüfbar

Das Gute an Corona ist, dass dieses Problem schnell und unerwartet entstanden ist und die Folgen unmittelbar beurteilbar sind – auch die der Fehlentscheidungen. Es ist keine abstrakte Bedrohung wie die Klimaerwärmung oder das Kippen der Ozeane. Wird eine Pandemie ausgerufen, verbreitet sie sich innerhalb von Wochen und bedarf einer guten Lösung. Da wir jedoch als Gesellschaft gar nicht mehr anders können, als echte Probleme statt sachgerecht dann moralisierend anzugehen, fiel uns diese Fehlentwicklung gehörig auf die Füße. Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.

Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. Nicht zuletzt wurde und wird das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung durch die panischen Fehlentscheidungen erheblich beschädigt. Jetzt schon geht ein großer Teil der in manchen Ländern gemessenen Übersterblichkeit auf Kosten dieser Panik, die Behörden, Patienten wie Ärzte irrational handeln ließen. Darüber wird noch genau zu berichten sein.

Jahreszeitübliche Normalität

Die aktuelle Situation in Deutschland ist an jahreszeitlich bedingter Normalität nicht zu überbieten trotz gleicher Horrorrhetorik wie schon im Frühjahr. Während die Tests ins Bodenlose gesteigert werden und die Rate an positiven Fällen eben nicht exponentiell, sondern mäßig ansteigt, ist die Situation in den Krankenhäusern so normal, wie sie nur normal sein kann. Michael Alberts hat in seinem Achgut.com Beitrag vom 30.10.20 dargelegt, dass die offiziellen Zahlen der RKI-Sentinel-Praxen und -Krankenhäuser, das Beste, was wir derzeit haben, um einigermaßen repräsentative Aussagen zu tätigen, diese Normalität eindeutig anzeigen. Erhellend auch dieser Achgut.com-Beitrag 

Vielleicht wird es hier und da zu Belegungsstress kommen, auch dies jahreszeitlich bedingt immer möglich. Davon abgesehen gehört es zum professionellen Berufsbild des Arztes, mit Mangelversorgung umgehen zu können. Auch ein Notarzt muss sich manchmal entscheiden, welches Unfallopfer er zuerst behandelt und welches warten muss, auch wenn es dabei stirbt. Damit muss man klarkommen, sonst hat man seinen Beruf verfehlt. Deshalb nun zu fordern, man müsse statt einem nun immer drei Notärzte bereithalten, um diese sogenannte Triage zu vermeiden, der hat nicht verstanden, worum es im Gesundheitssystem geht: den sinnvollen Einsatz von Ressourcen, um eine möglichst gute Versorgung hinzubekommen. Alles auf Covid zu fokussieren und alle anderen Krankheitsbilder zu vernachlässigen, richtet viel mehr Schaden an, als es das Virus könnte. Mit Grauen sehe ich schon wieder OP-Verschiebungen und Absagen von Untersuchungsterminen. Es ist zum Haare raufen.

Es ist schlicht irreführend, alle Intensivpatienten auf Corona zu testen, um dann die positiv Getesteten grundsätzlich als Covid-Fälle offiziell zu listen. Ein Herzinfarkt oder Polytrauma ohne schwere Covidsymptome bleibt ein Herzinfarkt und ein Polytrauma, auch mit positivem Test. Die eigenartige Beobachtung, dass die Zahl der Covid-Intensivpatienten ansteigt, während die Gesamtzahl der Intensivpatienten diesen Anstieg kaum wiedergibt, wird wohl dadurch plausibel. Das einzige, was Krankenhäuser derzeit wirklich zu fürchten haben, ist der Personalmangel infolge ständiger Mitarbeiterquarantäne. Schuld daran: der Test. Nirgendwann, weder im Frühjahr und erst recht nicht im Herbst, gab es auch nur annähernd eine Epidemie von nationaler Tragweite.

Nur der Vollständigkeit halber: Diese Feststellung hat nichts damit zu tun und leugnet erst recht nicht, dass Covid-19 für manche eine ziemlich gefährliche Erkrankung sein kann, an der man – wie bei einer Grippe auch – sterben kann. Aber wer eine gesellschaftliche Bedrohung erkennen will, muss auch in der Lage sein, statt emotionaler berichteter Einzelfälle und wilder wirklichkeitsfremder Modellrechnungen irgendwann reale Zahlen vorlegen zu können, die im Vergleich die außergewöhnliche Gefahr belegen. Und genau das ist, Gottseidank, nicht der Fall. Immerhin scheint es inzwischen common sense zu sein, anzuerkennen, dass der Rückgang der Infektionen bereits vor dem Beginn der strengen Schutzmaßnahmen im Frühjahr begann. So vernahm ich es dieser Tage erstaunt aus dem Mund von Maybrit Illner.

Warum sollte es diesmal anders sein?

Ergänzend noch ein paar eigene Vermutungen. Es ist eine Binsenweisheit, dass jedes Virus einer saisonalen Atemwegsinfektion – ob Influenza, Corona oder andere – über den Sommer mutiert und meist in abgeschwächter Form dann im Herbst noch sein Restunwesen treibt. Dagegen haben sich längst neue Influenza- oder Corona-Viren entwickelt, die dann die Todesraten im kommenden Frühjahr ansteigen lassen. Das ist pure Normalität. Da jedoch diese neuen Viren nicht komplett neu sind, reicht der Kontakt mit den Vorgängerviren bei Gesunden allermeist aus, um eine Kreuzimmunität zu bilden. Nur immungeschwächte, meist alte Menschen, sind dann gefährdet, ernsthaft zu erkranken.

Denkbar wäre auch, dass wir aufgrund des milden Virus-Frühjahres 2020 in Deutschland 2021 wieder bei denen sind, die eine Übersterblichkeit erleben. Oft ist es so, dass sich schwere und mildere Verläufe in den einzelnen Ländern abwechseln. Vielleicht, weil bei einer schweren „Grippewelle“ viele Menschen aus der Risikogruppe sterben und somit im nächsten Jahr als Opfer nicht mehr zu Verfügung stehen. So war es immer und so wird es sich wahrscheinlich auch mit SARS-CoV-2 verhalten. Alles spricht dafür. Dafür sprechen auch, leider nur mündliche Mitteilungen, dass es anscheinend ein auffallendes Problem im Rahmen der Corona-Testung gibt. Die Positive-Rate steigt zwar leicht an, es soll jedoch immer schwieriger sein, ein positives Testergebnis durch einen zweiten Test zu bestätigen. Eine Erklärungsmöglichkeit könnte sein, dass eben inzwischen neue Corona-Mutationen mit dem PCR-Test interagieren und so die Ergebnisse verfälschen.

Professor Dr. Beda Stadler, Professor für Immunologie, schrieb im Juni dazu auf Achgut:

„Das Virus ist erst mal weg. Wahrscheinlich wird es im Winter zurückkommen, das wird aber keine zweite Welle sein, sondern eben eine Erkältung. Wer als gesunder junger Mensch derzeit mit einer Maske herumläuft, sollte deshalb gescheiter einen Helm tragen, da das Risiko, dass einem etwas auf den Kopf fallen könnte, größer ist als eine schwere Erkrankung mit Covid-19.“ 

Überwachungs-App-China-Demokratie

Inzwischen betrachte ich Corona als Glücksfall. Er ist der richtige Schuss vor den Bug, durch den endlich die Mehrheit am eigenen Leib erkennen kann, dass das Schiff Bundesrepublik auf falschem Kurs fährt. Ein Kurs, der uns von der eigentlichen Stärke westlich geprägter Demokratien wegführt: von der freien, kompetenzgetragenen Debatte um die besten Lösungen hin zu moralbasierten, alternativlosen Fehlentscheidungen. Damit verlieren wir den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber totalitären Gesellschaften, die dann ohne die Last einer moraleifernden Öffentlichkeit überlegene Lösungen durchsetzen.

Wir verlieren unsere Widerstandskraft, um im globalen Kampf, und was ist es sonst, unsere auf individueller Freiheit, Rechtssicherheit und unternehmerische Kreativität setzende Gesellschaftsform weiter sichern zu können. Gruppenmoralismus und damit Gesinnungsethik und Political Correctness gefährden unseren westlichen demokratischen Rechtsstaat genauso, wie es andere totalitäre Ideologien vorher taten. Wir müssen endlich dagegen offen und gut sichtbar protestieren.

Wenn wir möchten, dass unsere Kinder nicht in einer Art Überwachungs-App-China-Demokratie leben müssen, wo das Kollektiv alles und das Individuum nichts ist, dann dürfen wir uns nicht mehr zurückziehen, wenn wir bei der Arbeit, im Freundes- und Bekanntenkreis und sogar in der eigenen Familie immer wieder auf eine Mauer der Ignoranz stoßen, die uns trotz guter sachlicher Argumenten in die Leugner-, Skeptiker- und rechte Verschwörungsecke drängen will. Mein Appell besonders auch an die Verantwortlichen des Mittelstandes ist, die Appeasement-Politik-aus-Furcht-vor-schlechter-Publicity zu verlassen und, egal ob Klima, Energie oder Corona, auf eine sachgemäße Debatte zu bestehen und Fehlentscheidungen klar und deutlich anzusprechen. Gerade Corona sollte sie mehr als deutlich erkennen lassen, was passiert, sollten wir den aktuellen Kurs beibehalten.

Deshalb: Akzeptieren wir das leere Moralgetöse nicht mehr und halten wir dagegen. Allerdings ruhig und sachlich. Denn Moralismus lässt sich nicht durch Moralismus bekämpfen, auch wenn er das Wort Liebe inflationär gebraucht – Sigmund Freud lässt grüßen. Etwas, was mich Abstand zu manchen „Anti-Corona“-Aktivitäten halten ließ. Vernunft hingegen einzufordern, reicht völlig aus und ist dringend notwendig. Denn wenn die Klugen immer nachgeben, werden die Anderen die Welt regieren. Die Coronakrise wird vielleicht einmal in die Geschichte als Wendepunkt eingehen, an dem sich entschieden hat, ob wir zurück auf den Kurs einer freien Gesellschaft finden oder die Umgestaltung in eine Art Überwachungs-Demokratie akzeptieren – um in Gänze im Dunstkreis Chinas aufzuwachen.

Die Aufrechten

Hier nun Beispiele für aufrechte, wie fähige Wissenschaftler, die sich aktuell angesichts der verfahrenen Corona-Situation zu Wort melden. Es ist ein Genuss.

Gerd Antes ist einer der versiertesten Medizinstatistiker und war Direktor des Deutschen Cochrane-Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg, das medizinische Studien wissenschaftlich prüft und auswertet. Im Oktober meldete er sich in einem Interview mit dem SWR “Experte kritisiert Coronavirus-Strategie“ folgendermaßen zu Wort. „Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann“

Auf die Frage, ob man mit den Schutzmaßnahmen der Bevölkerung falsche Hoffnung mache, sagte er:

„Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein – so hart muss man es sagen – vorhersagbares Versagen. Es ist ja über den ganzen Sommer alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann. Das, womit wir im April hätten anfangen können, um ganz gezielt und schnell Daten zu erheben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht gemacht worden. Das fällt uns jetzt auf die Füße. (…) Über allem schwebt aber der große, dunkle Schatten, dass die Zahlen nicht richtig sind, weil wir keine systematisch erfassten Zahlen haben. Das ist das große Problem gegenwärtig, dass wir das seit acht Monaten versäumt haben.“

„Die Tests liefern für allgemeine Aussagen keine belastbaren Zahlen. Deshalb sind alle Zahlen, die aus diesen Tests abgeleitet werden, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und schlimmstenfalls grob falsch. Am auffälligsten kann man das an der Dunkelziffer erkennen: Wir erwischen nur einen gewissen und völlig unsystematisch erhobenen Anteil der Infizierten.“

„Die Strategie ist nicht falsch, weil es keine Strategie gibt. Das wird nach dem, was ich aus persönlichen Kontakten heraus weiß, überall anders gemacht und ist auch belastet mit einer großen Inkompetenz. Dieses Hochjubeln von Clustern als „Haupttäter“ ist aus meiner Sicht hochgradig inkompetent, weil das immer nur retrospektiv festgehalten werden kann. Hinterher ist es immer ein schönes „Erkenntnisfest“, wenn man sagt: Oh, da sind jetzt 200 Leute infiziert und jetzt können wir die in Quarantäne schicken und dann haben wir richtig was geleistet. Wenn man das mal aufaddiert, dann sieht man sehr schnell, dass der Anteil von sogenannten spontanen Übertragungen unglaublich groß sein muss. Sonst würde man nie auf die Gesamtzahl kommen. Wenn wir jetzt sehen, dass wir gegenwärtig tausende positive Tests haben und dann noch einmal eine große Dunkelziffer obendrauf – dann ist das, was wir über die immer wieder hochgejubelten Events zählen können, verschwindend gering.“

„Wenn man den Tunnelblick der Epidemiologen hat, die nur die Gesundheit interessiert, dann wird es wahrscheinlich gelingen, die Infektionen zu kontrollieren. Aber das sage ich mit extremer Zurückhaltung. Wenn man aber den gesamten gesellschaftlichen Bereich im Blick hat, dann richten wir damit über den langen Zeitraum wahrscheinlich horrende Schäden an. Da wird dann im Vordergrund immer nur der wirtschaftliche Schaden gesehen. Das ist aber ja nur der eine Schaden. Der andere ist der gesellschaftliche Schaden. Erstens glaube ich, dass die Einsamkeit wirklich Auswirkungen haben kann auf die Mortalität von alten Menschen. Das muss sehr ernst genommen werden. Genau wie die Auswirkungen auf Kinder oder Abiturienten, denen das, was vorher alle gemacht haben – also Work and Travel und Co. – auf unbestimmte Zeit unmöglich ist.“

„Zweifel ist die entscheidende Triebfeder der Erkenntnis““

Prof. Jürgen Windeler ist Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Er schrieb am 29. Oktober in der Süddeutschen Zeitung einen Beitrag mit dem Titel „Wir sollten einander wieder zuhören“

Zitate:

„Mitte September hat das deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin (DINEbM), eine etablierte wissenschaftliche Fachgesellschaft, eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit einer Reihe relevanter Fragen rund um die Covid-19 Pandemie befasste. Die Reaktionen waren bemerkenswert: ein Zwitter-Gewitter, Verschwörungsverdächtigungen, Verharmlosungsvorwürfe – das ganze Spektrum dessen, was man aus den letzten Monaten kennt.“

„Zweifel ist die entscheidende und, genaugenommen, neben Neugier die einzige Triebfeder wissenschaftliche Erkenntnis. Wer in den letzten Monaten Zweifel geäußert hat, der konnte erleben, dass das Fragen als solches bereits als eine Form von Häresie betrachtet wurde. Das konnte im Kleinen wie im Großen passieren und egal, ob man Zweifel an einzelnen Zahlen, Verlautbarungen oder Entscheidungen bzw. deren Begründung hatte, oder man es wagte auf einzelne Inkonsistenzen und Ungereimtheiten hinzuweisen, blitzschnell konnte man sich in der Kiste der „Relativierer“, „Verharmloser“  oder gleich der „Covidioten“ wiederfinden.“ 

„Qualitätsmedien gelang es zuweilen nicht mehr, Zwischenfragen und Verschwörung zu unterscheiden. Das hat Wirkung gezeigt: ich kenne eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr sorgfältig überlegen, ihre Fragen noch zu äußern, aus Sorge, mit den „Aluhüten“ in einen Topf geworfen zu werden. Man hätte meinen können, dass sich die Schärfe der Positionen und der gegenseitigen Unterstellungen und Vorwürfe mit der Zeit abschleift. Die heftigen Reaktionen auf die Stellungnahme des DINEbM belegen leider das Gegenteil.“

„Wissenschaft wird polarisieren und, wenn mit richtig und falsch auch gut und böse assoziiert wird“

„Nur in einem offenen Diskurs können Grundlage und Entscheidungen geändert und diese Änderung glaubwürdig begründet werden. Es ist von großer Bedeutung alle verfügbaren Möglichkeiten einer Verbesserung der Erkenntnis in den Diskurs einzubeziehen. Das wiederum setzt voraus das Fragen und Datenlücken thematisiert werden dürfen. Denn der geäußerte Zweifel ist es, der die intensive Suche nach der richtigen Antwort in Gang setzt.“

„Wir müssen nicht alle einer Meinung sein aber wir könnten uns über die Art der Auseinandersetzung verständigen und wir könnten uns wenigstens zuhören. Das ist im Übrigen der erfolgversprechende Weg, den Verschwörungsextremisten die Unterstützung zu entziehen.“

„Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen“

Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Ingrid Mühlhauser veröffentlicht aktuell auf den Seiten des Deutschen Netzwerks evidenzbasierter Medizin den Beitrag: „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten – Zur Bewertung der Daten braucht es eine differenzierte und vergleichende Einordnung.“ (Die Originalquelle, zu der leider kein Link existiert: Ingrid Mühlhauser, „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten“, Seiten 26–29, KVH-Journal 12/20. Hier der Link zu einer früheren Veröffentlichung mit gleichem Thema.)

Zitate:

„Zahlen ohne Bezugsgröße können nicht sinnvoll gedeutet werden. Das EbM Netzwerk hat seit Beginn der Pandemie in mehreren Stellungnahmen eine verständliche Risikokommunikation eingefordert. Dennoch werden diese Kriterien in der medialen Berichterstattung zu SARS-CoV-2/Covid-19 weiterhin nicht angemessen berücksichtigt.“

„Die öffentlichen Medienberichte zu SARS-CoV-2/Covid-19 liefern überwiegend Rohdaten ohne Bezugsgrößen. Vergleiche mit anderen Todesursachen fehlen.“

„Der direkte Vergleich zwischen Infektionen mit SARS-CoV-2/Covid-19 und Influenza-Viren ist nicht möglich, da es keine einheitliche Systematik zur diagnostischen Erfassung und Berichterstattung gibt, das gilt besonders für die Bestimmung der Todesursachen. …. So heißt es auf der Website des RKI: „die offizielle Todesursachenstatistik ist nicht aussagekräftig, sie beruht auf den Angaben auf dem Totenschein, auf dem Influenza praktisch nie als Todesursache eingetragen wird, sondern zum Beispiel die bakterielle Lungenentzündung oder eine fortbestehende Grunderkrankungen wie Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit eines schweren bzw. tödlichen Krankheitsverlaufs erhöht.“ Zur Berechnung wird die sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) ermittelt.“

„In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 660.000 Menschen an einer ambulant erworbenen Pneumonie, ca. 300.000 von diesen werden stationär behandelt, 40.000 versterben an der Erkrankung…. Ein Vergleich mit Covid-19 Pneumonien wäre möglich, wenn sowohl für ambulant erworbene Pneumonien als auch für Covid-19 Pneumonien, aufgeschlüsselt für die unterschiedlichen Altersgruppen, Daten zur Rate an Testpositiven, Erkrankungshäufigkeit, Hospitalisierungsrate, Anzahl der Behandlungen auf Intensivstation sowie Sterberaten verfügbar wären.“

„Das RKI nennt mit Stand 20. Oktober 6179 Covid-19 Fälle, für die bekannt ist, dass diese Person eine Pneumonie entwickelt haben.“

„Nosokomiale Infektionen ziehen sich Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen zu, überwiegend in stationären Einrichtungen (Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen). Die höchsten Infektionsraten kommen auf Intensivstationen vor. Das RKI schätzt die Zahl nosokomiale Infektionen in Deutschland auf etwa 400.000–600.000 pro Jahr und die Todesfälle auf 10–20.000. Mit einer jährlichen Erkrankungsrate von 500-650 Patienten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt (450–500 pro 100.000) das RKI betont dazu: „generell sind Todesfälle durch nosokomiale Infektionen schwer zu bestimmen, insbesondere, weil viele Betroffene an schweren Grunderkrankungen leiden, die bereits ohne Krankenhausinfektion häufig zum Tod führen.“

Als Fazit schreibt Frau Prof. Mühlhauser:

„Vergleiche mit anderen Infektionskrankheiten und Todesursachen können die Beurteilung von Krankheitslast und Sterberisiko durch SARS-CoV-2 Infektionen in einen Bezugsrahmen stellen, unterschiedliche Verfahren der Erfassung und Auswertung müssen dabei berücksichtigt werden. Die Berichterstattung durch das RKI und in den Medien sollte die Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen.“

Meine Anmerkung: Frau Mühlhauser beschreibt ein großes Versäumnis. Würde man den Menschen einen Bezugsrahmen ermöglichen, in dem Zahlen, wie sie Frau Mühlhauser vorschlägt, zusammen mit den Corona-Zahlen gemeldet würden, dann wäre sofort die übertrieben Panik erkennbar. Ein Segen für viele, die aufgrund der geschürten Ängste inzwischen schon monatelang leiden.

Die vorschnelle Beatmung von Corona-Patienten

Die aktuelle Unstatistik des Monats Oktober, unter anderem verfasst von den Professoren Krämer und Gigerenzer, wurde bereits vor ein paar Tagen auf Achgut,com veröffentlicht. Der für mich wichtigste Abschnitt lautet:

„Obgleich die Anzahl der Neuinfektionen derzeit rapide ansteigt, ist das Verhältnis der Verstorbenen zu den zwei Wochen zuvor Infizierten deutlich gesunken. Unter den Erwachsenen bis 60 Jahre ist der Anteil der Verstorbenen an den zuvor positiv getesteten um 90% zurückgegangen, unter den 60- bis 80-Jährigen um 80% und unter den noch älteren um 50%. Zwei Studien in den USA und Großbritannien berichten, dass der Anteil der Verstorbenen stark zurückgegangen ist und zwar gleichmäßig für alle Altersgruppen. (…) Ein Wert von 50 Fällen je 100.000 Einwohner heute hat eine gänzlich andere Bedeutung als vor einem halben Jahr. Hinsichtlich der zu erwartenden Intensivpatienten und Todesfälle dürfte ein Wert von 50 im Oktober maximal einen Wert von 15–20 im April entsprechen; vermutlich entspricht der einem noch geringeren.“

„In Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage“

Und zuletzt ein aktueller Beitrag „Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?“ von dem Psychologen Prof. Christof Kuhbandner, der das hier bereits Gesagte noch einmal eindrücklich argumentativ unterlegt.

Zitat:

„Es lässt sich kein wirklicher Anstieg in der Anzahl der insgesamt belegten Intensivbetten erkennen. Das einzige, was ansteigt, ist die Anzahl der Intensivpatienten mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis.“ 

Dies ist äußerst seltsam, meine These ist, dass das Virus inzwischen mutiert ist zu einer harmloseren Variante, und andere neue Coronaviren interagieren. Herr Kuhbandner findet jedoch auch eine plausible Erklärung in der aktuellen Testpraxis der Labore, die zu einer Ausweitung falsch positiver Ergebnisse führt.

Seine Schlussfolgerungen:

„Die beschriebenen Befunde legen nahe, dass in Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage droht. Weder ist die Gesamtanzahl der belegten Intensivbetten in den letzten Wochen gestiegen, noch die Gesamtanzahl der stationär behandelten SARI-Fälle, noch die Anzahl der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung. Das einzige, was gestiegen ist, ist die Anzahl der Personen mit positiven SARS-CoV-2 Testergebnissen, was angesichts der sich häufenden Meldungen von falsch-positiven Testergebnissen daran liegen könnte, dass viele Labore Single-Target-Tests ohne Bestätigungstest einsetzen, so dass die erhaltenen positiven Testergebnisse womöglich zum Teil eher den üblichen saisonal bedingten Anstieg harmloserer Coronaviren widerspiegeln, als einen dramatischen Anstieg in SARS-CoV-2-Infektionen.

Da die zentrale Begründung für den drohenden „Lockdown 2.0“ ein Anstieg der SARS-CoV-2-Fallzahlen und eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems ist, wäre die politische Entscheidung zur Verordnung des Lockdowns fundamental zu hinterfragen.“

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Corona und der gesunde Menschen­verstand

Die Viruserkrankung Covid-19 befällt hauptsächlich die Atemwege und kann bei schweren Verläufen zum Tod führen – meist durch Lungenentzündung. Krankheitssymptome zeigen sich vor allem bei Erwachsenen, wobei die schweren Verläufe und die Todesfälle vor allem ältere Menschen jenseits der 70 betreffen. Dabei sterben insbesondere solche Patienten, die bereits eine oder mehrere ernsthafte Vorerkrankungen haben. Oft ist die Zuordnung der exakten Todesursache schwer oder gar nicht möglich. Covid-19 ist jedoch nur eine von etlichen Erkrankungen, die bei Menschen mit stark beeinträchtigter Gesundheit einen tödlichen Verlauf nehmen können. Wenn Diabetes, Bluthochdruck oder Arterienverkalkung weit genug fortgeschritten sind, kann schon ein simpler grippaler Infekt das Ende herbeiführen.

Der Tod gehört zum Leben

Natürlich ist jedes Leben wichtig und jeder vorzeitige Tod sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Andererseits muss jeder Mensch einmal sterben. In Deutschland verstarben 2018 fast 955000 Menschen, davon 345300 (36 %) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 230000 (24 %) an Krebs und 71700 (7,5 %) an Erkrankungen des Atmungssystems. Die rund 10.000 Menschen, die 2020 bis Anfang November nicht unbedingt an, jedoch im Zusammenhang mit Covid 19 starben, sind im Vergleich damit lediglich eine Randnotiz in der Größenordnung von 1 %.

Bild 1. Todesursachen in Deutschland im Jahre 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zudem werden zahlreiche dieser Todesfälle von den Betroffenen selbst vorzeitig verursacht, durch Rauchen, Alkohol, Fettsucht, Bewegungsmangel usw. Die Zahl der Menschen, die solchen „Selbstmorden mit Glimmstengel, Schnapsglas oder Messer und Gabel“ vorzeitig zum Opfer fallen, übersteigt die Auswirkungen von Covid-19 turmhoch. Hier könnten durch entsprechende Hilfestellungen z.B. in Form von Beratung sowie Suchtprogrammen mit vergleichsweise geringem Aufwand viele Leben oft um Jahre verlängert werden.

Die spezielle, politisch motivierte Covid-Panik

Ungeachtet dieser Zahlen haben Politik und Medien seit dem Auftauchen der Corona-Erkrankungen in einen regelrechten Panik-Modus geschaltet. Den Anfang machte Merkels enger Freund Macron, als er mit viel Pathos den „Krieg gegen das Virus“ verkündete. Auch in den deutschen Fernsehnachrichten werden täglich die aktuellen Zahlen breit vorgestellt, und monatelang wurden sämtliche Programme zur besten Sendezeit um Sondersendungen ergänzt. Reisen wurden verboten, Schulen und Kindergärten geschlossen und die gesamte Volkswirtschaft massiv beeinträchtigt. Arztpraxen und Krankenhäuser wurden in den Notfallmodus versetzt und Behandlungen u.a. von Krebspatienten verschoben. Bis heute sind keine belastbaren Zahlen darüber verfügbar, wieviele Nicht-Coronakranke dies das Leben gekostet haben könnte. Dabei erwies sich Covid-19 im Vergleich z.B. mit der Grippe als weniger tödlich. Man vergleiche die bis Anfang November 10000 „an und mit“ Covid-19 Verstorbenen mit der Grippesaison 2017/2018, in der mit 25000 Opfern mehr als doppelt so viele Menschen starben. Wobei zu beachten ist, dass die Grippe eine etablierte Seuche ist, zu der es daher in der Bevölkerung eine entsprechend große Zahl an Resistenzen gibt. Obwohl zudem Jahr für Jahr Millionen Grippeimpfungen vorgenommen werden, sterben je nach Saison in Deutschland bis zu 25000 Menschen an dieser Krankheit, ohne dass deswegen großes Aufhebens gemacht würde. Covid-19 ist dagegen eine neuartige Krankheit, gegen die in der Bevölkerung noch keine Immunität aufgebaut werden konnte. Dennoch laufen Politik, Medien und Presse seit Monaten fast schon Amok. Und jeder, der sich dieser Panikmache nicht anschließt, wird verunglimpft, von renommierten Fachleuten wie Prof. Streek oder dem Kassenärztepräsidenten Gassen bis zu den „Querdenkern“, die als „Covidioten“ beschimpft, lächerlich gemacht oder und in die rechte Ecke gedrängt werden.

Einige Zahlen zum Nachdenken

Das Fatale an der Covid-Panik ist, dass unsere sowieso schon durch den „Klimarettungs“-Kreuzzug gebeutelte Volkswirtschaft zusätzlich durch Stilllegungen und Kaufzurückhaltung massivst beeinträchtigt wird. Bereits im Oktober wurde der Schaden regierungsamtlich mit fast 1,5 Billionen € beziffert. Das ist eine ungeheure Zahl mit 13 Stellen vor dem Komma. Besser fasslich wird sie im Vergleich mit den jährlichen Gesundheitskosten in Deutschland, die bei jährlich rund 400 Milliarden € liegen. Das ist lediglich ein Viertel dessen, was in nur sieben Monaten für Corona aufgewendet wurde. Anders ausgedrückt hat man für nur eine Krankheit das gesamte deutsche Gesundheitsbudget von fast vier Jahren ausgegeben. Dabei werden mit dem regulären Budget ja unzählige andere Erkrankungen von der Schwangerendiagnostik bis zur medizinischen Betreuung Sterbender in Palliativstationen bezahlt. Am klarsten wird es, wenn man sich auf den einzelnen deutschen Werktätigen bezieht: Jedem von ihnen wurde zur Bekämpfung dieser einen Krankheit mal so eben eine Schuldenlast von rund 33500,- € aufgebürdet, die er über Jahrzehnte mit Zinsen und Zinseszinsen via Steuern und Abgaben wird zurückzahlen müssen.

Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich mit dem Lebenseinkommen. Dieses liegt im Durchschnitt aktuell bei ziemlich genau 2 Mio. €. Beim aktuellen Preisetikett von 1,5 Bio. € hat die deutsche Politik demnach die gesamte Lebensleistung von rund 750000 Werktätigen nur für Covid-19 verplempert.

Ist Leben nicht mehr wert als Geld?

Bei der Verwendung solcher Zahlen im Zusammenhang mit Krankheiten gerät man schnell in die Kritik, wird von Menschen, die sich auf ethische Prinzipien berufen, als herzlos und kalt bezeichnet. Menschenleben seien nicht mit Geld aufzuwiegen, lautet dann die Parole. Die Wahrheit ist jedoch, dass beide Aspekte nicht voneinander zu trennen sind und die Beschränkung auf Emotionen nicht weiterbringt. In Wirklichkeit muss jeder Mediziner ständig damit zurechtkommen, dass ihm für die Flut menschlicher Leiden, mit der er Tag für Tag zu tun hat, nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Gibt er einem mehr, um sein Leben (oder sein Leiden?) vielleicht um zwei oder drei Monate zu verlängern, so muss er zwangsläufig andere benachteiligen. Diese „kalte“ und unangenehme Aufgabe ist für jeden im Gesundheitswesen unumgänglich. Das gilt nicht nur für Ärzte und Kliniken, sondern auch für alle Verwaltungen im Gesundheitswesen und in den Krankenkassen bis hin zu den politischen Gremien. Auch ein vorgeblich von Ethik durchdrungener Mensch wie Prof. Lauterbach muss ständig Entscheidungen verantworten, die sich letztlich darauf auswirken, wem man welche Behandlung genehmigt oder auch ablehnt.

Ein Beispiel: In der Schweiz, einem der reichsten Staaten Europas mit einem anerkannt guten Gesundheitssystem, wurde noch vor wenigen Jahren Patienten, die an akuter Hepatitis C (einer tödlichen Virusinfektion der Leber) litten, die erforderliche (und sehr teure) Behandlung erst dann genehmigt, wenn der Leberschaden nachweislich bereits groß genug war, um lebensbedrohlich zu sein. Die Folge waren monatelange Verzögerungen der Behandlung. In dieser Zeit konnte die irreversible Zerstörung der Leber ungehindert voranschreiten. Die Frage, wie viele Jahre früher der Betroffene wegen seiner kaputten Leber sterben würde, spielte offenkundig keine Rolle.

Gesundheit muss man sich leisten können

Ein weiterer Punkt, der von „ethisch“ argumentierenden Zeitgenossen gerne außer Acht gelassen wird, ist die Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens. Eine Krankenversorgung, wie wir sie heute genießen, hat es früher nie gegeben. Ohne unsere moderne und leistungsfähige Volkswirtschaft wären weder die finanziellen noch die technischen Möglichkeiten vorhanden, die uns heute eine Lebenserwartung von im Durchschnitt mehr als 80 Jahren ermöglichen. Noch im Mittelalter lag sie bei weniger als 40 Jahren, und für das einfache Volk galt schlicht der Spruch: „Was die Sonne nicht heilt, deckt bald die Erde zu“. Und da liegt der zweite große Fehler der Politik sowie ihrer Gesundheitsberater von den hochgeehrten Medienstars Lauterbach und Drosten bis zum Robert-Koch-Institut: Um eine vergleichsweise weniger aggressive Krankheit zu bekämpfen, werden gigantische Schäden an der Volkswirtschaft billigend in Kauf genommen. Wenn dann noch die Belastungen durch die „Klimarettungs“-Politik obendrauf gesattelt werden, wird unsere Industrie künftig nicht mehr imstande sein, uns den bisher gewohnten Standard der Gesundheitsvorsorge und damit der Lebenserwartung zu erwirtschaften. Wie viele Menschenleben das wohl kosten wird?

Das Virus wird bleiben

Während die Politik samt ihrer auserwählten Virologen anfänglich den Eindruck vermitteln wollte, als könne man die Seuche durch Lockdowns abwehren, stellt sich immer mehr heraus, wie illusorisch dies war. Die Durchseuchung der Bevölkerung ist offenkundig viel weiter fortgeschritten als zugegeben wurde. Offenkundig wird dies erst jetzt im saisonalen Höhepunkt (Herbst bis Frühjahr). Die rasant steigenden Zahlen beweisen, dass wir erst am Anfang der Erkrankungswelle stehen. Darauf deutet auch die inzwischen auf mehr als 5 % der getesteten Personen hochgeschnellte Prozentzahl der positiven Befunde hin. Das Virus hat sich inzwischen weit in der Bevölkerung verteilt, und es gibt keine eindeutigen Schwerpunkte mehr. Aktuell wird behauptet, die Ansteckungen fänden innerhalb der Familien statt. Verschwiegen wird dabei, wo die zuerst erkrankten Familienmitglieder sich den Erreger denn einfangen. Nicht alles kommt vom Balkan, aus Anatolien oder mit Sea Watch. Eine wesentliche Quelle darf man in den chronisch überfüllten Bussen und Bahnen des öffentlichen Verkehrs vermuten. Dort müssen die Passagiere dicht an dicht wie die Heringe in schlechter Luft stehen. Es ist zweifelhaft, dass einfache Masken hier wirklichen Schutz bieten. Während man die privaten Gaststätten, Kinos, Sportvereine, Querdenker-Demonstranten und Messeveranstalter mit Masken- und Distancing-Vorschriften drangsaliert, hat noch kein Politiker auf diese offenkundigen „Superspreader“-Verteiler hingewiesen.

Eine flächendeckende Impfung wird voraussichtlich frühestens ab Mitte 2021 verfügbar sein, und danach könnte es wie bei der Grippe durchaus sein, dass das Virus sich mit den Virologen auf Jahre hinaus eine Hase-und-Igel rennen liefert – und dabei immer eine Nasenlänge Vorsprung hat.

Das Volk wird rebellieren

Seuchen führten schon immer zu gesellschaftlichen Verwerfungen, die den Mächtigen Probleme bereiteten und ihnen daher ein Dorn im Auge waren. Der Mensch ist ein soziales Wesen mit starken Bedürfnissen, die sich nur mit Zwang und auch dann nicht langfristig eindämmen lassen. Schon aus dem Mittelalter gibt es Überlieferungen über einfaches Volk, das in Seuchenzeiten ungeachtet des allgegenwärtigen Todes auf den Straßen feierte und Unzucht trieb. Die aktuellen (Zwangs)-Maßnahmen wurden augenscheinlich von Medizinern entworfen, die zu glauben scheinen, sie könnten die Regeln einer Intensivstation der allgemeinen Bevölkerung überstülpen. Dies dürfte bei unserer offenen Gesellschaft so nicht gehen. Eigentlich wäre bei der letztlichen Entscheidungsfindung neben der Expertenmeinung auch eine gehörige Portion gesunder Menschenverstand gefragt. Den zuständigen Politikern muss man vorwerfen, dass sie zwar vorgeben, auf „die Wissenschaft“ zu hören, sich dabei jedoch nur diejenigen herauspicken, die ihren Vorstellungen entsprechen. Das zeigt sich beispielsweise am Bundesverdienstkreuz für Prof. Drosten, dessen Aussagen zur monatelangen Schließung von Schulen und Kindergärten beitrugen, was heute als Fehler gewertet wird. Auch die gleichzeitige Verleihung der Auszeichnung an die Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die an vorderster Front im Corona-Panikorchester des Fernsehens den Takt vorgibt, spricht Bände. Die Politik hat auf den Einsatz des gesunden Menschenverstandes als Korrektiv zu den weltfremden Ansichten ihrer Berater verzichtet. Als Folge könnten die bereits jetzt in Europa aufbrechenden Rebellionen sich mit Corona-Geschwindigkeit ausbreiten. Die Bevölkerung fühlt sich mehr und mehr verschaukelt: Erst sollte man auf den R-Wert starren, dann auf die Infiziertenzahlen, und jetzt wird mantraartig davon geredet, man müsse „die Welle“ brechen und „Weihnachten retten“. Was ist, wenn es Ende November nicht zu Ende ist und der Lockdown bis Januar verlängert wird? Gesundheitsminister Spahn sprach schon am ersten Lockdown-Tag im Fernsehen davon, dass es „Monate“ statt der in Aussicht gestellten vier Wochen dauern könnte. Vermutlich auch deshalb versucht die Politik fast schon verzweifelt, mit noch mehr Geld um sich zu werfen, um ihre ursprüngliche Fehleinschätzung nicht zugeben zu müssen. Wie lange wird man das wohl durchhalten können? Schon allein der November wird vielen bereits stark geschwächten Unternehmen den Todesstoß versetzen. Schweden wurde dagegen für lange Zeit verlacht. Mal sehen, wer zuletzt lacht.




Gemein und verbreche­risch: Elektro­fahrzeuge werden durch Kinder­arbeit in Afrika ange­trieben!

Hier sind einige wichtige Hintergrundpunkte:

● Kobalt ist ein teures Metall, das in Batterien für Elektroautos verwendet wird und etwa 35.000 Dollar pro Tonne kostet.

● 59% des Kobalts stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.

● Der Kobalt im Kongo wird häufig von Kindern – bis zu 40.000 – unter brutalen und unsicheren Bedingungen abgebaut. Ein Euphemismus für diese Kinder sind „informelle“ Arbeiter.

Was folgt, ist die harte Realität von Kindern, die das Kobalt aus dem Boden kratzen, welches zum Antrieb von Elektrofahrzeugen benötigt wird:

Quelle: Financial Times

Yanick Kalumbu Tshiwengu, ein ehemaliger Kinderarbeiter aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), hat Glück, noch am Leben zu sein. Als er gerade 11 Jahre alt war, ging Yanick nach Kolwezi, um Kobalt abzubauen. Jeden Tag stieg er mehrere Meter unter Tage in behelfsmäßige Stollen und gefährliche Schächte hinab, die von den Bergarbeitern ausgehoben wurden, ohne zu wissen, ob er das Tageslicht und seine Familie jemals wieder sehen würde.

Ohne Schutzkleidung kam es häufig zu Unfällen. Mehrere seiner Freunde starben im Untergrund. Yanick kam zweimal nur knapp mit dem Leben davon: einmal, als ein Bagger begann, die Eingänge zum Grubenschacht zu verschließen, wodurch sein Fluchtweg blockiert wurde, und dann als ein Erdrutsch einen Einsturz verursachte. Wie viele seiner Freunde begann er, Leim und Benzin zu schnüffeln, um seine Ängste zu vertreiben, aber das konnte die schmerzlichen Erinnerungen, die ihn noch immer verfolgen, nicht verdrängen.

Es war die Hölle auf Erden“, sagt er. „Als Kinder wurden wir ausgebeutet und arbeiteten in sehr gefährlichen Situationen. Wir sahen Dinge, die kein Kind sehen sollte. Es gab eine Kultur der Vergewaltigung und Gewalt. Mädchen wurden oft Opfer von Vergewaltigungen, die wir als Kinder nicht verhindern konnten. Manchmal kamen sie für ein paar Franken ums Leben. Aus den Minen kann nie etwas Gutes kommen, und ich möchte, dass sie alle geschlossen werden, damit kein Kind die gleiche Erfahrung macht wie ich“.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Quelle

Einer Untersuchung von CBS News zufolge wird beim gefährlichen Abbau von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo Kinderarbeit eingesetzt. Das Mineral Kobalt wird in praktisch allen Batterien gängiger Geräte verwendet, darunter in Mobiltelefonen, in Laptops und sogar in Elektrofahrzeugen.

Ein Bericht von Amnesty International enthüllte, dass von Kindern abgebautes Kobalt in Produkten mehrerer Unternehmen, darunter Apple, Microsoft, Tesla und Samsung, landete.

Der Kobaltabbau in der DRK ist so heikel, dass alle paar hundert Meter das CBS-Nachrichtenteam angehalten wurde, wobei das Sicherheitspersonal Briefe und Unterlagen anforderte, obwohl wir die offizielle Erlaubnis hatten, dort zu sein. Aber für die chinesischen Zwischenhändler, die das Kobalt kaufen, gab es keine solchen Einschränkungen; sie haben freien Zugang.

In den Minen helfen Frauen und Kinder beim so genannten handwerklichen Bergbau, aber lassen Sie sich nicht täuschen – es ist keine malerische Heimindustrie. Im Alter von kaum 10 Jahren schleppen Kinder schwere Säcke mit Kobalt zum Waschen in die Flüsse. Schon ab vier Jahren können sie es aus einem Haufen herauspicken. Selbst diejenigen, die zu jung zum Arbeiten sind – staubbedeckte Kleinkinder, die sich an ihre Mütter klammern und auf dem schmutzigen Boden spielen – verbringen einen Großteil des Tages damit, giftige Dämpfe einzuatmen.

Quelle: CBS-News

Quelle: france24.com

Quelle: Daily Mail

Quelle: Daily Mail

Quelle: Amnesty International (PDF)

{Bildinschrift: Etwa 100 Menschen, hauptsächlich Frauen und davon viele mit Babys und Kleinkindern, arbeiteten im Wasser und am Ufer des Lake Malo, Kapata, als die Forscher die Stelle besuchten. Eine Frau sagte, dass sie 8 bis 12 50-kg-Säcke pro Tag wasche, wofür sie 1500 kongloesische Franc bekommt (etwa 1,50 US-Dollar), Mai 2015.}

Quelle: Amnesty International (PDF)

{Bildinschrift: Viele Frauen, einige mit Babys und Kleinkindern, waschen und trennen Mineral-Erze am Ufer und im flachen Wasser des Lake Malo vor den Toren der Stadt Kolwezi, DRC}

Dieses Video zeigt Menschen, die das Kobalterz in einem Fluss waschen. Diese grobe Aufbereitungstechnik ist an sich unvorstellbar und wäre in den Vereinigten Staaten absolut illegal:

Eine internationale Gruppe von Anwälten hat eine Klage gegen einige der weltweit größten Technologieunternehmen wegen des Todes und der Verletzungen von Bergarbeiter-Kindern in kongolesischen Kobaltminen eingereicht.

Anwälte für internationale Rechte klagten im Namen von 14 kongolesischen Familien, deren Kinder beim Abbau von Kobalt getötet oder verletzt wurden. Das Metall ist der Hauptbestandteil der wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, die die meisten elektronischen Geräte versorgen.

Zu den Beklagten, die in der Klage genannt werden, gehören Apple, Microsoft, Dell, Tesla und die Muttergesellschaft von Google, Alphabet.

In der Klage werden diese Unternehmen beschuldigt, „wissentlich vom grausamen und brutalen Einsatz von Kleinkindern profitiert und Beihilfe dazu geleistet zu haben“.

Ein Tunnel einer Kobaltmine stürzte ein und begrub 63 Menschen unter sich.

Klage: Apple hat Kinderzwangsarbeit in Kobaltminen „unterstützt und begünstigt“

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/28/mean-and-unclean-electric-cars-powered-by-child-labor-in-africa/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Roger Revelle – die Hintergrund­geschichte des Vaters der atmosphä­rischen CO2-Beobachtung

Der Originalbeitrag über die CO2-Absorption durch die Ozeane, 1957 von Roger Revelle und Hans Suess veröffentlicht, trägt den Titel: „Carbon Dioxide Exchange Between Atmosphere and Ocean and the Question of an Increase of Atmospheric CO2 during the Past Decades” [etwa: Kohlendioxidaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean und die Frage einer Zunahme des atmosphärischen CO2 in den vergangenen Jahrzehnten] (Revelle & Suess, 1957). Dies bedeutete, dass sich die Kohlendioxidemissionen des Menschen in der Atmosphäre anreicherten und dass die atmosphärische CO2-Konzentration zunahm, was wahrscheinlich eine Erwärmung der Erdoberfläche mit einer unbekannten Geschwindigkeit verursachte. Dies ist keine alarmierende Schlussfolgerung, wie Revelle sehr wohl wusste, aber Al Gore hat sie zu einer solchen gemacht.

Einer von Revelle’s guten Freunden war Dr. S. Fred Singer. Singer war Professor für Umweltwissenschaften an der University of Virginia, und sowohl Revelle als auch Singer waren wissenschaftliche Berater im US-Innenministerium gewesen. Sie trafen sich 1957 zum ersten Mal und waren mehr als berufliche Kollegen, sie waren persönliche Freunde (Singer, 2003). Leider verstarb Revelle im Juli 1991 und Singer im April 2020, so dass wir uns auf sie und ihre Freundschaft in der Vergangenheitsform beziehen werden. Beide waren führende Geowissenschaftler, und an der Spitze ihres Fachgebiets war es nur natürlich, dass sie Freunde wurden. Sie hatten auch ein gemeinsames Interesse am Klimawandel und beschlossen, gegen Ende von Revelles Leben gemeinsam einen Artikel zu schreiben.

Der Artikel wurde in Cosmos veröffentlicht und trug den Titel „ What To Do about Greenhouse Warming: Look before You Leap“ (Singer, Revelle, & Starr, 1991). Singer und Revelle hatten bereits einen ersten Entwurf des Artikels geschrieben, als sie den dritten Autor, Chauncey Starr, einluden, ihnen bei der Fertigstellung zu helfen. Starr war ein Experte in Energieforschung und -politik. Er ist Inhaber der National Medal of Technology and Innovation und war Direktor des Electrical Power Research Institute in Palo Alto, Kalifornien. Als führende Wissenschaftler wussten Starr, Singer und Revelle, wie unsicher die möglichen Gefahren der globalen Erwärmung waren, und weil sie nicht wollten, dass die Regierung unüberlegt handelte, schrieben sie:

Wir können unsere Schlussfolgerungen in einer einfachen Botschaft zusammenfassen: Die wissenschaftliche Grundlage für eine Treibhauserwärmung ist zu unsicher, um drastische Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt zu rechtfertigen. Es besteht nur ein geringes Risiko, wenn man politische Antworten auf dieses Jahrhunderte alte Problem hinauszögert, da man davon ausgeht, dass sich das wissenschaftliche Verständnis innerhalb des nächsten Jahrzehnts wesentlich verbessern wird“. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Tatsächlich stiegen die CO2-Emissionen zehn Jahre später immer noch, aber die Welt hatte begonnen, sich abzukühlen, wie aus Abbildung 1 hervorgeht. Dies lässt erhebliche Zweifel an der Vorstellung aufkommen, dass die menschlichen Emissionen die globale Erwärmung irgendwie kontrollieren, da ein anderer, vermutlich natürlicher Faktor stark genug ist, um den allgemeinen Erwärmungstrend für zehn Jahre umzukehren. Revelle hatte Recht, die Regierung zu ermutigen, weitere zehn Jahre zu warten. Nur ein Jahr vor der Veröffentlichung ihres Papiers berichtete der IPCC, dass die bisherige Erwärmung in den Bereich der „natürlichen Variabilität“ falle und dass der Nachweis eines menschlichen Einflusses auf das Klima „wahrscheinlich erst in einem Jahrzehnt oder länger“ zu erwarten sei. (IPCC, 1990, S. XII).

Abbildung: 1990 bzw. 1991 sagten der IPCC und Roger Revelle und Kollegen, es sei zu früh, etwas gegen einen möglichen vom Menschen verursachten Klimawandel zu unternehmen, sie dachten, wir würden in 10 Jahren mehr wissen. Um die Auswirkungen der Ereignisse von El Nino und La Nina zu mindern, wird die Darstellung mit einem 5-Jahres-Durchschnitt geglättet. Dadurch lassen sich die längerfristigen Trends leichter erkennen.

Revelle war sich zwar nicht sicher, ob die Erwärmung ein Problem darstellt. Al Gore, der in der Wissenschaft wenig ausgebildet war, hatte keine solchen Zweifel. Er war sich sicher, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe dazu führt, dass das Kohlendioxid in der Atmosphäre auf „gefährliche“ Werte ansteigt, und war überzeugt, dass dies durch den Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterbedingungen ein Problem für die Zivilisation darstellt. Es gab keine Beweise, die diese Annahmen untermauerten, aber Al Gore brauchte keine Beweise, er konnte sich immer auf Klimamodelle verlassen, und das tat er auch. Revelle hingegen misstraute den Modellen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Al Gore und Klimawandel

Im Jahre 1992, nachdem Singer, Revelle und Starr ihren Cosmos-Artikel veröffentlicht hatten, verursachten ihre Aussagen Al Gore, der zu dieser Zeit als Vizepräsident kandidierte, einige Probleme. Gore hatte gerade „The Earth in the Balance“ (Gore, 1992) veröffentlicht und darin Revelle zugute gehalten, dass er entdeckt hatte, dass menschliche Kohlendioxidemissionen die Erde erwärmen und dies sehr gefährlich sein könnte. Dennoch hieß es in der Zeitung von Singer, Revelle und Starr:

Drastische, überstürzte – und vor allem einseitige – Schritte zur Verzögerung der vermeintlichen Treibhauseffekte können Arbeitsplätze und Wohlstand kosten und die menschlichen Kosten der globalen Armut erhöhen, ohne wirksam zu sein. Strenge wirtschaftliche Kontrollen [der CO2-Emissionen] wären jetzt besonders für die Entwicklungsländer wirtschaftlich verheerend…“. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Sie zitieren auch den Yale-Ökonomen und Nobelpreisträger William Nordhaus, der schrieb:

….diejenigen, die für starke Maßnahmen zur Verlangsamung der Treibhauserwärmung plädieren, sind zu ihrem Schluss gekommen, ohne eine erkennbare Analyse der Kosten und Vorteile…“ (Nordhaus W. , 1990)

Nordhaus hatte sowohl die Kosten als auch den Nutzen der CO2-Reduktion untersucht. Seine Analyse zeigt, dass mit einer Reduzierung der Emissionen wirtschaftlich wenig zu gewinnen ist (Nordhaus W. , 2007, S. 236). Während Nordhaus eine „Kohlenstoffsteuer“ befürwortet, räumt er ein, dass „Tempo und Ausmaß der Erwärmung höchst ungewiss“ sind. Dies steht im Gegensatz dazu, wie Al Gore die Sichtweise von Roger Revelle in seinem Buch charakterisiert:

Professor Revelle erklärte, dass höhere CO2-Konzentrationen den so genannten Treibhauseffekt auslösen würden, der die Erde wärmer werden ließe. Die Auswirkungen seiner Worte waren erschreckend; wir haben nur Informationen aus acht Jahren vor uns, aber wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die menschliche Zivilisation eine tiefgreifende und zerstörerische Veränderung des gesamten globalen Klimas bewirken“. (Gore, 1992, S. 5) Hervorhebung hinzugefügt.

Die Unterschiede zwischen dem, was Nordhaus und Revelle einerseitas und Al Gore andererseits sagen, sind krass. Alle drei glauben, dass die CO2-Emissionen des Menschen zu einer Erwärmung der Erde führen könnten. Aber Gore geht naiverweise davon aus, dass das eine schlechte Sache ist. Revelle und Nordhaus räumen ein, dass es sein könnte, aber sie erkennen an, dass wir es nicht wissen. Darüber hinaus verstehen sie, dass die Zerstörung unserer auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft die Erwärmung möglicherweise nicht lindern und mehr Schaden als Nutzen anrichten kann. Um Bertrand Russell zu zitieren:

Das ganze Problem mit der Welt ist, dass Narren und Fanatiker immer so selbstsicher und klügere Menschen so voller Zweifel sind. Bertrand Russell“

Für einen Wissenschaftler, wie Roger Revelle, war die Unsicherheit offensichtlich. Politiker wie Al Gore und die meisten Nachrichtenmedien machen keine Ungewissheit, alles muss schwarz-weiß sein, und es seien falsche Zwiespältigkeiten, wie sie denken. Man beachte, dass Al Gore vermutlich schreibt: „würde erzwingen“, während Revelle eindeutig schreibt: „könnte erzwingen“. Das ist der Unterschied zwischen einem Politiker mit einer Agenda und einem Wissenschaftler, der weiß, was Unsicherheit ist.

Die Unvereinbarkeit zwischen Revelles wahren Ansichten und der Art und Weise, wie diese in Gores Buch dargestellt werden, wurde von Gregg Easterbrook, einem Newsweek-Redakteur, bemerkt, der darüber in der Ausgabe von New Republic vom 6. Juli 1992 schrieb (Easterbrook, 1992). Dieser Artikel verärgerte Al Gore und seine Unterstützer. Walter Munk und Edward Frieman veröffentlichten 1992 eine kurze Notiz in Oceanography, in der sie gegen den Artikel von Easterbrook Einspruch erhoben und behaupteten, dass der verstorbene Revelle sich Sorgen über die globale Erwärmung gemacht habe, aber wahrscheinlich nicht wolle, dass zu diesem Zeitpunkt „drastische“ Maßnahmen ergriffen würden (Munk & Frieman, 1992). Revelle’s Ansichten waren klar und gut bekannt, und nichts in Munk und Frieman’s Artikel widerspricht dem, was Singer sagte oder was Revelle sagte oder schrieb. Das Folgende stammt aus einem Brief, den Revelle im Juli 1988 an Senator Tim Wirth, einen Verbündeten von Gore und Mitglied der Clinton/Gore-Regierung, sandte:

Wir sollten uns davor hüten, zu viel Alarm auszulösen, bis Tempo und Ausmaß der Erwärmung klarer werden. Es ist noch nicht offensichtlich, dass das heiße Wetter und die Dürre dieses Sommers das Ergebnis einer globalen Klimaveränderung oder einfach ein Beispiel für die Unsicherheiten der Klimavariabilität sind. Meines Erachtens sollten wir lieber noch 10 Jahre warten, bevor wir zuversichtliche Voraussagen machen“. Geschrieben von Roger Revelle, wie berichtet von (Booker, 2013, S. 59).

Im Gegensatz zu den Senatoren Al Gore und Tim Wirth verstand Revelle die Computermodelle zur globalen Erwärmung und traute ihnen nicht. Er diskutierte mit Singer genau über dieses Thema, und Singer überzeugte Revelle, dass die Modelle immer besser würden (Singer, Revelle, & Starr, 1991). Ungeachtet der Genauigkeit der Modelle war Revelle jedoch nicht davon überzeugt, dass die globale Erwärmung ein Problem sei, und er wusste, dass die natürliche Erwärmungsrate und die durch menschliche Treibhausgasemissionen erwartete zusätzliche Menge unbekannt waren. Wie in Abbildung 1 dargestellt, war seine Vorsicht gerechtfertigt, und nur zehn Jahre später zeigte sich, dass sich die Erwärmung verlangsamte. Das Folgende gibt Revelles eigene Ansichten wieder, es stammt aus dem Artikel „Look before you Leap“:

Die zur Berechnung des zukünftigen Klimas verwendeten Modelle sind noch nicht gut genug, weil die Klimaprozesse noch nicht ausreichend verstanden werden, und sie werden wahrscheinlich auch nicht gut genug sein, solange wir nicht durch Beobachtungen und Experimente mehr Verständnis gewinnen. Infolgedessen können wir nicht sicher sein, ob das nächste Jahrhundert eine vernachlässigbare oder eine signifikante Erwärmung bringen wird. Schließlich ist es selbst bei einer globalen Erwärmung und den damit verbundenen Klimaveränderungen fraglich, ob die Folgen gut oder schlecht sein werden; wahrscheinlich würden einige Orte auf dem Planeten profitieren, andere leiden. (Singer, Revelle, & Starr, 1991)

Revelle’s Ansichten waren klar und gut dokumentiert, aber Al Gore und seine Unterstützer wurden durch Easterbrook’s Artikel und Folgeartikel von George Will und anderen blamiert. Dr. Justin Lancaster war Revelle’s Doktorand und Lehrassistent an der Scripps Institution of Oceanography von 1981 bis zu Revelle’s plötzlichem Tod im Juli 1991. Er war auch ein Unterstützer von Al Gore. Lancaster behauptete, Revelle sei von Singer „hinters Licht geführt“ worden, indem er seinen Namen in den Cosmos-Artikel einfügte. Er behauptete auch, Revelle sei „zutiefst beschämt, dass sein Name damit in Verbindung gebracht wurde“. Lancaster behauptete ferner, dass Singers Handlungen „unethisch“ seien und speziell darauf abzielten, Senator Al Gores politische Position zur globalen Erwärmung zu untergraben. Lancaster schikanierte Singer 1992 und beschuldigte ihn, Revelles Namen über seine Einwände hinaus in den Artikel aufgenommen zu haben, und forderte, dass Singer ihn entfernen lassen solle. Er verlangte sogar, dass der Herausgeber eines Bandes, der den Artikel enthalten sollte (Geyer, 1993), ihn entfernen sollte.

Professor Singer, der Cosmos-Verleger des „Look before you Leap“-Artikels und der Herausgeber (CRC Press) von Richard Geyers Buch, erhob Einspruch gegen diese Forderungen und Vorwürfe. Dann verklagte Singer Lancaster mit Hilfe des Center for Individual Rights in Washington, D.C. Professor Singer und das Center gewannen den Prozess und zwangen Lancaster, eine Entschuldigung auszusprechen.

Das Ermittlungsverfahren im Zuge des Gerichtsverfahrens ergab, dass Lancaster eng mit Al Gore und seinen Mitarbeitern zusammenarbeitete. Tatsächlich rief Al Gore Lancaster nach Erscheinen des Easterbrook-Artikels persönlich an und fragte ihn nach Revelles geistiger Leistungsfähigkeit in den Monaten vor seinem Tod im Juli 1991. Freunde und Familie von Revelle erinnern sich, dass er bis zu dem Moment, als er an einem plötzlichen Herzinfarkt verstarb, scharfsinnig und aktiv war. Das hielt Al Gore und Lancaster jedoch nicht davon ab, zu behaupten, Revelle leide an Senilität oder Demenz, und deshalb war der Bericht in Gores Buch so anders als das, was Revelle anderswo schrieb, auch in dem Artikel „Look before you leap“. Sogar Lancaster schrieb in einem Entwurf eines Briefes an Al Gore, dass Revelle „bis zum Ende geistig scharf“ und „in Bezug auf seine Integrität nicht leichtfertig war“ (Singer, 2003).

Während des Prozesses stellten Singer und seine Anwälte fest, dass Lancaster wusste, dass alles, was in dem Artikel „Look before you leap“ stand, zutreffend war, und dass Revelle mit allem darin übereinstimmte. Der Artikel enthielt sogar eine Menge Material, das Revelle zuvor bei einem Treffen der AAAS (American Academy for the Advancement of Science) 1990 vorgelegt hatte. Weitere Einzelheiten sind in der Aussage von Fred Singer zu finden (Jones, 1993).

Die Tochter von Roger Revelle, Carolyn Revelle Hufbaurer, schrieb, dass Revelle über die globale Erwärmung besorgt sei (Hufbauer, 1992). Aber seine Besorgnis ließ später im Leben nach, und er wusste, dass das Problem, wenn es ein Problem gab, nicht dringend war. Er war der Meinung, dass weitere Studien erforderlich seien, bevor etwas unternommen werden könne. Er sprach sich für bescheidene Veränderungen aus, wie z.B. mehr Kernkraft und die Substitution von Kohle und Öl durch Erdgas, aber nicht für eine Kohlenstoffsteuer. Wie üblich haben die Nachrichtenmedien und Politiker kein Gespür für die Komplexität und Unsicherheit, die die wissenschaftliche Debatte über den vom Menschen verursachten Klimawandel umgibt. Als Revelle gegen „drastische“ Maßnahmen argumentierte, meinte er damit Maßnahmen, die Billionen von Dollar kosten und die fossile Brennstoffindustrie und die Entwicklungsländer lähmen würden. Bis zu seinem Tod hielt er extreme Maßnahmen für verfrüht. Er war eindeutig der Meinung, dass wir schauen sollten, bevor wir springen.

Al Gore versuchte, Ted Koppel dazu zu bringen, Singer in seiner Fernsehshow zu demütigen, und das scheiterte spektakulär. Er bat Koppel, die „Anti-Umweltbewegung“ zu untersuchen und insbesondere „die Tatsache aufzudecken“, dass Singer und andere skeptische Wissenschaftler finanzielle Unterstützung von der Kohleindustrie und der zwielichtigen Organisation Lyndon LaRouche erhielten. Anstatt aber dem Drängen von Al Gore nachzugeben, sagte Ted Koppel am 24. Februar 1994 in seiner Fernsehsendung Nightline folgendes

Es liegt eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass Vizepräsident Gore, einer der wissenschaftlich gebildetsten Männer, die in diesem Jahrhundert im Weißen Haus saßen, [zu] politischen Mitteln greift, um das zu erreichen, was letztlich auf rein wissenschaftlicher Grundlage gelöst werden sollte. Das Maß für gute Wissenschaft ist weder die Politik des Wissenschaftlers noch die Menschen, mit denen der Wissenschaftler zusammenarbeitet. Es ist das Eintauchen von Hypothesen in die Säure der Wahrheit. Das ist der harte Weg, aber es ist der einzige Weg, der funktioniert“. Ted Koppel wie berichtet in (Singer, 2003)

Gore als „wissenschaftlich gebildet“ zu bezeichnen, ist fragwürdig, aber im Übrigen hat Koppel Recht. Er hat eine Integrität, die dem Journalismus heute fehlt, außerdem versteht er den wissenschaftlichen Prozess. Der Versuch, Koppel zu benutzen, um Singer zu teeren, brachte Gore eine riesige Menge wohlverdienter Kritik ein.

Angesichts dessen ist es nicht überraschend, dass Lancaster nur zwei Monate später, am 29. April 1994, einer Entschuldigung zustimmte. Lancaster’s Rückzug war konkret:

Ich ziehe alle mündlichen oder schriftlichen Äußerungen, die ich gemacht habe, als ungerechtfertigt zurück, die besagen oder implizieren, dass Professor Revelle kein wahrer und freiwilliger Mitautor des Kosmos-Artikels war, oder die auf andere Weise das Verhalten oder die Motive von Professor Singer in Bezug auf den Kosmos-Artikel (einschließlich, aber nicht beschränkt auf seine Abfassung, Bearbeitung, Veröffentlichung, Wiederveröffentlichung und Verbreitung) in Frage stellen oder verleumden. Ich verpflichte mich, in Zukunft keine derartigen Aussagen zu machen. … Ich entschuldige mich bei Professor Singer“ (Singer, 2003)

Also gab Lancaster in seiner eidesstattlichen Erklärung vor Gericht zu, dass er über Singer gelogen hatte. Danach zog Lancaster seinen gerichtlich angeordneten Widerruf zurück und wiederholte seine Anklage (Lancaster, 2006). Er gibt zu, dass er unter Eid in einem Gerichtssaal und schriftlich gelogen hat, und sagt uns dann, dass er nicht gelogen hat. Er gibt zu, dass Professor Revelle ein echter Mitautor des Papiers war, dann stellt er fest: „Revelle hat es nicht geschrieben“ und „Revelle kann kein Autor sein“. Wie sehr einige Leute bereit sind, im Namen eines katastrophalen Klimawandels ihrem Ruf zu schaden, ist kaum zu glauben. Er widerrief seinen Widerruf trotz dokumentarischer Beweise in Revelles eigener Handschrift und zahlreicher Zeugnisse von anderen, dass Revelle zu dem Artikel beigetragen habe.

Einige von Revelle’s anderen Studien, Briefen und Präsentationen haben eine fast identische Sprache wie die in dem Papier, z.B. bzgl. des Zitates aus seinem Brief an Senator Tim Wirth oben mit der ersten Seite des „Look before you Leap“-Papiers. Darin heißt es, wir müssten warten, weil „das wissenschaftliche Verständnis innerhalb des nächsten Jahrzehnts erheblich verbessert werden wird“ (Singer, Revelle, & Starr, 1991). In dem oben zitierten Brief an Wirth sagt er „10 Jahre“, aber die Bedeutung ist dieselbe. Er und viele andere Klimawissenschaftler hatten Anfang der neunziger Jahre das Gefühl, dass wir nicht genug wussten, um etwas Bedeutendes zu tun. In diesem Punkt hatte er Recht. Die Erwärmung verlief von 2002 bis 2010 negativ, wie wir in Abbildung 1 sehen.

Das Thema wurde in der im Fernsehen übertragenen Debatte des Vizepräsidenten in jenem Jahr angesprochen. Gore reagierte darauf mit dem Protest, dass die Ansichten von Revelle in dem Artikel aus dem Zusammenhang gerissen worden waren. Wir können deutlich sehen, dass es Al Gores Buch war, das Revelles Kommentare aus dem Zusammenhang gerissen hat.

Dieser Beitrag ist aus meinem neuen Buch mit dem Titel „Politics and Climate Change: A History gekürzt und modifiziert.

Die Bibliographie kann hier heruntergeladen werden

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/31/roger-revelle/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Profiteure der Klima-Panik: Milliardengewinne für Elon Musk – persönlich

Dabei hat Tesla noch nie wirklich Gewinn gemacht und verkauft auch nur rund 350.000 Elektro-Luxuswagen im Jahr. Dafür bekam und bekommt Musk Milliardensubventionen aus USA und nun Deutschland. Trotzdem ist der Mann nun laut Bloomberg Billionaires Index der viertreichste Mensch der Welt – nach Jeff Bezos (Amazon, hat dank Corona gewaltige Gewinne gemacht), Billi Gates (Microsoft, will umstrittene Corona-Impfpläne durchsetzen) und Mark Zuckerberg (löscht auf Facebook und Instagram „Haßkommentare“ mit eigenem Zensur-Zentrum in Bochum).

Man sieht, mit dem Heranwanzen an die Politik, die wiederum die Interessen von kleinen privilegierten Interessensgruppen durchsetzt, macht man mittlerweile viel mehr Geld als mit ehrlicher Realwirtschaft. Oder reimt sich die Geschichte, wie Mark Twain einst sagte, da ja Krupp & Co. früher auch schon mit Kaisers Segen mit Waffenproduktion Steuergelder in ihre Taschen leiteten?

Musks kleiner deutscher Bruder ist übrigens der Solarzellenproduzent Frank Asbeck, der die Grünen mitgründete, half, ordentlich Panik vor dem Atomtod und Waldsterben etc. zu schüren, und damit richtig abkassierte. Hunderte Millionen Euro soll der Mann schwer sein. Einige Nummern kleiner als Musk – aber in Amerika ist halt alles größer.




Oktober 2020 – Laut DWD zu nass, zu wenig Sonne, trotzdem zu warm.

Abb. 1: Die Deutschland-Trendlinie des DWD der letzten 140 Jahre zeigt für den Oktober nach oben. Der keinesfalls besorgniserregende Anstieg fand aber größtenteils erst ab 1995 statt. Bei den heutigen über 1900 DWD-Messstationen ist es also wärmer als bei denen vor 140 Jahren, die im damaligen Kaiserreich an den damaligen kälteren Standorten den Mittelwert bildeten.

Die Entwicklung der Oktobertemperaturen in Deutschland

Zunächst lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Oktobertemperaturen und deren Ursachen. Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Temperaturdaten reichen allerdings nur bis 1881 zurück. Es handelt sich um Durchschnittsdaten von über 1900 Stationen über ganz Deutschland verteilt; die neuerdings in ein 1×1 Km²- Rastermittel umgerechnet werden. 1881 standen diese Stationen, welche dafür die Ausgangswerte lieferten, natürlich an ganz anderen Orten und Plätzen als heute; Deutschland war zudem viel dünner besiedelt und viel weniger bebaut. Im Vergleich zu heute ein armes Land mit geringem Energie- und Wärmebedarf.

Wir können für einen noch längeren Zeitraum als bis 1881 jedoch auf Einzelstationen zurückblicken, dabei ist zu gewährleisten, dass sich deren Umgebung nicht wesentlich wärmend verändert hat, denn jede Trockenlegung oder eine umfangreiche Umgebungsbebauung würde auch die Vergleichbarkeit der Daten einschränken.

Die Station des DWD auf dem 988m hohen Hohenpeißenberg erfüllt nicht ganz die von uns aufgestellten Bedingungen. Natürlich hat sich der Berg in den letzten 200 Jahren auch verändert und das Thermometer wurde von der Nordwand der unbeheizten Klosterkirche ab 1936 über Umwege in das heutige moderne DWD-Klimazentrum HPB mit mehreren Gebäuden verlegt. Die Messhütte ist heute ganztägig sonnenbeschienen – falls die Sonne scheint. Zudem ist der neue Standort etwas tiefer gelegen. Hinzu kommen Wärmeinseleffekte durch Versiegelungen und Tourismus. Aber im Vergleich zu München oder vielen anderen bewohnten Orten ist das nur eine minimale Umgebungsveränderung.

Oktobertemperaturen Hohenpeißenberg über die letzten 234 Jahre

Abb. 2: Die langzeitigen Oktobertemperaturen auf dem HPB verhalten sich wie eine Schwingung mit zwei Wellenbergen und einem Wellental. Sie waren zu Beginn der Betrachtung auf einem ähnlichen hohen Niveau wie heute, obwohl die Station an einer kälteren Stelle stand. Die Kältedepression lag im Zeitraum 1860 bis1910

Wir stellen fest: Das Startjahr 1881 des DWD für seine heutigen Deutschlandbetrachtungen lag inmitten einer Kaltphase. (2,1°C auf dem HPB, Oktober 1881). Über die Ursachen dieser kälteren 50 Jahre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen nur Vermutungen vor. Von der CO2-Treibhauswissenschaft wird dieser Zeitraum gar nie thematisiert, nicht einmal erwähnt wie wir es wahrheitsgemäß tun. Seit 1881 bis heute zeigt der HPB eine deutliche Erwärmung. Mit dem früheren Betrachtungsbeginn 1787 bis heute wäre lediglich eine sehr moderate Erwärmung festzustellen, wobei 2001 der wärmste Oktober war. Und nicht vergessen: bis 1936 stand die Messstation auf dem HPB an einem kälteren Platz als heute. Dieser WI-effekt dürfte 0,3 bis 0,4°C betragen

Die CO2-Erwärmungsgläubigen führen die Erwärmung Mitteleuropas seit 1881, also aus dem Kältetal heraus bis heute, ausschließlich auf die steigende CO2-Konzentration zurück. Dabei können sie auf keinerlei Versuchsbeweise zurückgreifen. Es gibt auch keinerlei technische Anwendungen für einen CO2– Erwärmungseffekt. Ein Teil der Physiker meint, der CO2-THE sei bereits weitgehend gesättigt. Für neutrale Beobachter wäre die Frage interessant, welche Klimafaktoren haben die hundertjährige Abkühlung seit 1800 bewirkt? Immerhin begann die Industrialisierung in Deutschland ab etwa 1830, und die Oktobermonate blieben bis 1900 kalt.

Aufgrund fehlenden Datenmaterials können wir diese Frage der Abkühlung im 19. Jhd. nicht beantworten, sondern nur aufwerfen. Vielleicht wurde diese Kaltphase durch verschieden starke Vulkanausbrüche im 19. Jahrhundert verstärkt und verlängert. Außerdem war die Sonnenaktivität zwischen etwa 1860 und 1910 geringer als im späteren 20. Jahrhundert, was an den niedrigeren Maxima der SCHWABE- Zyklen sichtbar wird. Manche Klimaforscher rechnen diesen Abschnitt bis 1900 noch zur „Kleinen Eiszeit“, welche erst nach 1900 endgültig vorbei war:

Abb. 3: Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kam es vorerst letztmalig zu einer geringeren Sonnenaktivität; um 1900 endete die Kleine Eiszeit („End of Little Ice Age“). Mit dem schon merklich schwächeren 24. SCHWABE- Zyklus (Maximum 2014) und dem beginnenden, ähnlich schwachen oder noch schwächeren 25. SCHWABE-Zyklus hat möglicherweise der Übergang in eine neue Kleine Eiszeit bereits begonnen; sicher vorhersagen lässt sich die weitere, langfristige Temperaturentwicklung aber nicht, da viele Faktoren das Wetter und über einen längeren Zeitraum das Klima bestimmen.

Warum wurden die Oktobermonate in Deutschland ab 1881 bis heute wärmer?

Von 1881 bis 2020 erwärmte sich der Oktober in Deutschland um 1,8 Kelvin (1 Kelvin = 1°C) und damit viel deutlicher, als der September. Zwei mögliche natürliche Erwärmungsursachen, eine leichte Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die insgesamt gestiegenen AMO- Werte (ein Indexwert für die Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt die folgende Grafik gleich mit. Eine dritte mögliche Ursache, die Verstädterung sowie die geänderte Landnutzung („Wärmeinseleffekte“ im weitesten Sinne) wurden hier bei EIKE schon oft erläutert und sollen an dieser Stelle bloß erwähnt werden. (Im zweiten Teil des Artikels gehen wir näher auf den anthropogen erzeugten WI-Effekt ein.)

Abb. 4: Der Oktober war in Deutschland immer dann besonders mild, wenn es viel „Südwetter“ gab; das war auch 2018 und 2019 der Fall (rot). Aber auch die gestiegenen AMO-Werte spielten eine Rolle (grün). Wegen der sehr unterschiedlichen Werte der drei Größen wurden Index-Werte berechnet, um sie übersichtlicher in einer Grafik darstellen zu können. Weil für den Oktober 2020 noch keine AMO-Werte vorliegen, endet diese Grafik mit dem Jahr 2019.

Wir erwähnten bereits die natürliche Erwärmung aus der Kaltphase 1881 heraus, die kurz nach 1900 ihr Ende fand. Auf diesem Niveau hielten sich die Temperaturen weitgehend bis 1994. Diese uns aus der Jugendzeit bekannten oft rauen Oktober wurden dann durch einen weiteren Temperatursprung – ebenfalls ein natürlicher Grund einer Klimaänderung – im Jahre 1995 gemildert. Auf diesem etwa um 1 K höheren Oktoberniveau befinden wir uns noch heute.

Das zeigt die nächste Grafik der Oktobertemperatursprünge:

Abb. 5: Die letzte Oktobererwärmung erfolgte im Jahre 1995 durch einen Temperatursprung, der nichts mit CO2 zu tun hat auf das derzeitige höhere Temperaturniveau. Vorher lässt sich eine sehr kühle, erste Phase finden; sie dauerte bis 1906. In einer sehr langen, zweiten Phase (1907 bis 1994) wechselten sich sehr milde und sehr kühle Oktober ab; in diesem Zeitraum erwärmte sich der Oktober nur gering und nicht signifikant. Die aktuelle, ungewöhnlich warme Phase dürfte enden, sobald die zu erwartende AMO-Kaltphase einsetzt.

Doch seit dem Jahr 1995 und in der Gegenwart nach 2000 stagniert die Oktober- Erwärmung in Deutschland – und das trotz weiterer stark gestiegener CO2– Konzentrationen. Damit verhält sich der Monat Oktober genauso wie die anderen Monate. Wir leben somit keineswegs in einer starken Oktobererwärmungsphase, sondern auf hohem Niveau in einer Temperatur-Stagnationsphase. Wie lange noch?

Der wachsende Wärmeinseleffekt der DWD- Wetterstationen.

Das letzte Temperaturplateau ab 1995 bis heute, also 26 Oktobermonate ist bei vielen DWD-Wetterstationen weiter steigend, und zwar bei solchen mit starken Bebauungs- und Umgebungsänderungen seit der Wende. Es sind ausgesprochene Wärmeinselstationen. Dazu zählen nicht nur Städte, sondern auch einst ländliche Stationen im Speckgürtel der sich ausweitenden Städte wie Holzkirchen bei München oder die Wetterstation bei Hof, die einst als Hof (Land) vom DWD geführt wurde.

Abb. 6: Die Umgebung der Wetterstation Hof, einst ländlich und westlich der Stadt wurde nach der Wende mit einem Gewerbegebiet umbaut, deshalb hält die Erwärmung auch seit 1995 weiter an. Ein eindeutiger, vom Menschen verursachter und jährlich zunehmender WI-effekt. Das ist, wenn auch abgeschwächt, der Normalfall bei den meisten der 1900 DWD-Wetterstationen.

Bei den in der Umgebung fast unverändert gebliebenen ländlichen Stationen mit geringen Wärmeinseleffekten – wir nennen sie WI-arme Stationen – stagnieren die Oktobertemperaturen seit 1995 und manche trotz des Temperatursprunges 1995 auch schon länger. Auffallend sind südliche Stationen über 1000m NN, deren Oktobertrend überhaupt nicht mit dem gemessenen CO2-Anstieg der Atmosphäre konform geht.

Abb. 7: Wärmeinselarme ländliche Stationen wie Feldberg/Schwarzwald zeigen keine Korrelation mit dem weltweiten CO2-Anstieg der Keeling-Kurve seit 1958. Allein der Vergleich dieser beider Grafiken sollte die CO2-Treibhausanhänger nachdenklich stimmen. Eine Überprüfung ihres CO2-Erwärmungsglaubens wäre zumindest wünschenswert. Wie überall in Deutschland war auch auf dem Feldberg 2001 der wärmste Oktobermonat, seit 2000 sind die Oktobertemperaturen dort sogar fallend.

Der DWD-Deutschlandschnitt, siehe Grafik 1 ist immer ein Mittelwert zwischen den WI-starken Wetterstationen und den WI-schwachen. Beim DWD überwiegen jedoch die WI-starken in den Städten, im Speckgürtel der Städte, in wachsenden Gemeinden oder an Flughäfen.

Zusammenfassung

  1. Die DWD-Messreihen beginnen im Jahre 1881, das Jahr lag in einer Temperaturdelle. Von einem „Loch“ aus betrachtet geht alles nach oben, es wurde also wärmer. Dabei handelt sich um eine vorwiegend natürliche Erwärmung bis kurz nach 1900.
  2. Ab 1907 bis 1994 herrschten etwa gleiche Oktobertemperaturen, natürlich mit Variationen und in der gewohnten jährlichen Abwechslung.
  3. 1994/1995 erfolgte abermals ein Oktobertemperatursprung auf ein höheres Niveau.
  4. Wärmeinselarme, vorwiegend ländliche Stationen kühlen jedoch seit 2000 wieder leicht ab, bei Höhenstationen ist bereits wieder der Schnitt der 60er-Jahre erreicht.
  5. Dieses in Mitteleuropa geltende Oktoberverhalten korreliert überhaupt nicht mit dem CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre.

Und die Reaktion der Klimaalarmisten auf unsere Grafiken? Antwort: Gar keine, die gut verdienenden Klimafolgenwissenschaftler vom PIK werden niemals von den Medien aufgefordert, eine bestätigende Grafik zu liefern, es sei denn die DWD-Grafik ab 1881. Grundsätzlich wird nur auf Grafiken des steigenden CO2-Gehaltes verwiesen. Das genügt den Medien bereits, weil sie ohne Beweis an einen hohen CO2-THE glauben. Mehr CO2 = heißer. Und wenn die CO2-Wissenschaftler Temperatur-Beispiele der letzten Jahrzehnte erwähnen, dann sind dies stets Großstadtwetterstationen mit wachsender Bebauung und steigendem Flugverkehr: Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin, Köln, Leipzig. Warum nicht die Oktobergrafik des Feldberges seit 1958, die Zugspitze, das ländliche Neugersdorf oder Wutöschingen-Ofteringen. Wolfach, Rosenheim und Mittenwald wenigstens seit 45 Jahren? 80% Deutschlands sind ländliche Flächen, nur die Menschen wohnen in den Städten und Gemeinden und dort wurde der Oktober WI-verursacht auch wärmer.

Damit bleibt festzuhalten: Die DWD-Deutschlandgrafik der Oktobererwärmung ab 1881 ist vorwiegend eine Grafik der sich ausbreitenden Städte, Wohnorte, Gewerbegebiete und Flughäfen. Das sind etwa 20% der Deutschlandfläche, die sich täglich vergrößert.

Oktobertrends in anderen Regionen der Welt.

Ein besonders schönes Beispiel eines ständig wachsenden Wärmeinseleffektes findet sich in den USA, wo sich die Bundeshauptstadt Washington D.C. im Oktober seit 1981 erwärmte, (Verdopplung der Einwohnerzahl), das ländliche, auf gleicher geografischer Breite gut 100 Km weiter westlich gelegene Dale Enterprise (bei einer Farm) aber abkühlte:

Abb. 8: Während sich das immer stärker urbanisierte Washington im Oktober stark erwärmte, blieben sie im ländlichen Dale Enterprise unverändert. Die „Schere“ zwischen beiden ist im Oktober, der wegen zunehmender Bewölkung (weniger Sonnenscheindauer als im Frühling/Sommer), milder Temperaturen (noch keine wesentlichen Heizeffekte durch Industrie oder Hausbrand) und relativ hoher Windgeschwindigkeiten eher WI-arm verläuft, trotzdem gut sichtbar. Die 2020er Oktober-Werte der US-Stationen liegen noch nicht vor.

Langfristige Entwicklung seit 1881, siehe der Unterschied zur DWD-Grafik 1

Anders sieht die langfristige Entwicklung an der schon erwähnten fast WI-freien Dale Enterprise- Station bei einer Farm in Virginia/USA aus; die Werte liegen ab 1881 vor:

Abb. 9: Auch langfristig betrachtet, kühlte sich die ländliche Station Dale Enterprise im Oktober ab. Die Temperatur Oktober 2020 liegt bei 13,6°C. In Nordamerika gab es in den letzten Jahrzehnten keinen Oktobertemperatursprung wie bei uns. Ab 1918 sinken die Oktobertemperaturen noch deutlicher.

In Asien zeigen manche Stationen, möglicherweise bedingt durch einen früheren Wintermonsun ein ähnliches Verhalten, zum Beispiel der ehemalige Austragungsort der olympischen Winterspiele in Sapporo auf Hokkaido/Japan:

Abb. 10: Sogar geringe (nicht signifikante) Oktober-Abkühlung in Sapporo/Japan.

Und in Mittelschweden fast vor unserer Haustür, wo im Oktober ähnliche Temperaturverhältnisse herrschen wie im deutschen November, stagnieren die Oktoberwerte bereits seit gut 60 Jahren: Siehe im Vergleich die CO2-Anstiegskurve

Abb. 11: In Östersund (westliches Mittelschweden am Ostfuß des Skandinavischen Gebirges) bleibt der Oktober ein empfindlich kühler Herbstmonat. Was würde wohl Greta sagen, wenn man ihr diese Grafik ihres Heimatlandes zeigen würde und zugleich die Grafik des CO2-Anstieges?

Ergebnis: Trotz eines starken Anstiegs des „Treibhausgases“ CO2 zeigt der Monat Oktober in den ländlichen Gebieten dieser Welt oft seit vielen Jahrzehnten keine Erwärmung mehr.

Es gibt viele Ursachen und Gründe, die das Klima auf der Erde bestimmen, und der Mensch ist beteiligt durch die weltweite tägliche Vergrößerung der Wärmeinseln, was letztlich eine Naturzerstörung ist. Für Deutschland, siehe hier. Überall wo sich Wärmeinseln seit über 100 Jahren ausbreiten werden die Regionen großflächig wärmer und genau das zeigen die Messstationen. Die WI-Erwärmung ist eindeutig eine anthropogene Erwärmung, für die nicht CO2 verantwortlich sein kann. Will man diese WI- Klimaerwärmung bekämpfen, dann müsste man die Ausbreitung und Vermehrung der Gattung Mensch eindämmen die tägliche Bebauung und Trockenlegung zurückfahren, den Lebensstandard deutlich senken und die Abholzung der Regenwälder stoppen. Sind wir dazu bereit? Schon bei unseren Vorschlägen gegen die weitere Trockenlegung Deutschlands gab es heftige Diskussionen.

Schlussfolgerung: Die gemessene Oktobererwärmung seit 140 Jahren ist menschengemacht (WI-effekt) und natürlichen Ursprunges (Temperatursprünge). Der CO2-Anstieg hat somit keinen oder kaum einen Anteil an der Oktobererwärmung wie wir in diesem Artikel wieder zeigen konnten. Ein Absenken der jährlich gemessenen ppm-Zuwachsraten wäre somit wirkungslos und sollte unterlassen werden. CO2 ist vielmehr ein lebensnotwendiges Gas für die Photosynthese und das Pflanzenwachstum auf dieser Erde. Die Schöpfung der Erde ist auch Kohlenstoff und Kohlendioxid aufgebaut. Ein weiterer CO2-Anstieg hätte positive Wirkungen für das Leben und wäre wünschenswert.

Der fast überall auf der Welt steigende WI-effekt ist der tatsächlich anthropogene Anteil an der Erwärmung und nicht der wirkungslose CO2-Effekt. Es handelt sich um eine wissenschaftliche Verwechslung.




Die Sinnlosigkeit „erneuerbarer“ Energie in zwei einfachen Diagrammen

Abbildung 1. US-Primärenergieverbrauch (1949-2019).Quelle monatlicher Energiebericht EIA und jährliche US- Primärenergieerzeugung

 „Erneuerbare Energie“ umfasst Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. Ein kurzer Blick auf diese Grafik sollte jedem mit mindestens zwei funktionierenden Synapsen in seinem Gehirn (das typische Gehirn hat Billionen von Synapsen) sagen, dass „Erneuerbare Energie“ das Dümmste ist, was jemals gesagt wurde:

Die Bemerkung des Präsidentschafts-Kandidaten der Demokraten Joe Biden ist, dass er die USA zugunsten erneuerbarer Energien vom Öl „entfernen“ würd. Dieses zog am Donnerstagabend die Aufmerksamkeit von Präsident Donald Trump auf sich, der dies als Segen für seine Wahlchancen in Schlüsselstaaten ansah.

„Ich würde mich von der Ölindustrie entfernen, ja“, sagte Biden in den Schlussprotokollen der Präsidentendebatte unter dem „nachbohren“ von Trump. „Die Ölindustrie verschmutzt,  erheblich. … Es muss im Laufe der Zeit durch erneuerbare Energien ersetzt werden.

Quelle AP Biden calls for ‘transition’ from oil, GOP sees opening

Trotz einer „Investition“ von rund 380 Milliarden US-Dollar zwischen 2004 und 2015 stieg der „erneuerbare“ Energieverbrauch nur um 3,6 Quadrillion BTU(im Original gelassen). Das sind 105,56 USD pro Million BTU (mmBTU). Der Bohrlochkopfpreis für Erdgas liegt derzeit bei 3,30 USD / mmBTU, und der US- Haushaltspreis liegt seit 2014 im Durchschnitt bei 10,55 USD / mmBTU.

Englische Quadrillion

Die Bedeutung des Zahlwortes „Quadrillion“ ist je nach Sprache unterschiedlich. Im Deutschen und Französischen steht es für 1024. Im US-Englischen steht „quadrillion“ für 1015, was im Deutschen Billiarde heißt. Die Quadrillion heißt auf Englisch „septillion“. Im Britischen Englischen wird „quadrillion“ aufgrund des Einflusses der USA sowohl für 1015 als auch traditionell für 1024 gebraucht.

[If it was actually possible to replace fossil fuels with “renewables,” at $105.56/mmBTU, it would cost just under $8.5 trillion to replace 80.4 quadrillion BTU of fossil fuels. Depending on when he was misstating his own agenda, Mr. Biden says this must be done by 2025, 2035 or 2050… periods of 5, 15 and 30 years… $1.7 trillion/yr, $566 billion/yr and $283 billion/yr respectively. – 

Da so hohe Zahlen immer die Gefahr der Fehlinterpretation bergen, hier vorstehend das Original – Egal wie, die Absicht des Autors mit der Erwähnung dieser Zahlen ist klar, der Übersetzer]

Wenn es tatsächlich möglich wäre, fossile Brennstoffe mit 105,56 USD / mmBTU durch „erneuerbare Energien“ zu ersetzen, würde der Ersatz von 80,4 Billiarden BTU fossiler Brennstoffe knapp 8,5 Billionen USD kosten. Und je nachdem, wann er seine eigene Agenda im Wahlkampf wiederholt hat, muss dies laut Biden bis 2025, 2035 oder 2050 geschehen… Zeiträume von 5, 15 und 30 Jahren… 1,7 Billionen USD / Jahr, 566 Mrd. USD / Jahr bzw. 283 Mrd. USD / Jahr.

Wem das nicht lustig genug ist, hier sind die gleichen Mengen als Prozentsätze des gesamten Primärenergieverbrauchs.

Abbildung 2. US Primär Energie Verbrauch (1949-2019). EIA

1949 stammten 9% unseres Primärenergieverbrauchs aus realer erneuerbarer Energie (Wasserkraft). Im Jahr 2019 ist der Anteil aufgrund massiver „Investitionen“ in „erneuerbare Energien“ (hauptsächlich Wind & Solar) nur auf 11% gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil fossiler Brennstoffe nur von 91% auf 80% gesunken, wobei der größte Teil auf das Wachstum der Kernenergieerzeugung von 1970-1990 zurückzuführen ist.

[Insgesamt hat der gesamte Energieverbrauch um etwa das zwei-einhalb-fache in dem Zeitraum zugenommen, Ab. 1, – Wie sollte der Anteil von 89% den je zuverlässig durch Wind und Sonne ersetzt werden können? – der Übersetzer]

 

Aus möglichen Copyright Problemen hier aufs eingefügte Bild verzichtet:

Larry the Cable Guy says…amerikanischer Komedian

Sagt im Interview: Nun, das ist jetzt komisch. Ich mache mir nichts draus wer Sie sind, aber das ist komisch.

 https://wattsupwiththat.com/2020/10/29/the-futility-of-renewable-energy-in-two-easy-charts/

Übersetzt durch Andreas Demmig




14 Jahre nach Baubeginn endlich Öffnung des Berliner Großflughafens – und Klimaschützer protestieren dagegen

Die beiden SPD-Ministerpräsidenten Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (Berlin-Brandenburg) haben beim Management des Flughafenneubaus völlig versagt, werden aber nicht zur Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil, Wowereit saß sogar noch grinsend in Talkshows und lachte über das BER-Hickhack.

Das wirkt bis heute nach: Auch am Sonnabend bei Eröffnung gab es seltsame Probleme wie Rolltreppen, die nur nach oben fahren, aber nicht abwärts. Und Fridays for future halfen fleißig dabei, das Funktionieren des Flughafens möglichst stark zu behindern. „Aktivisten“ kletterten aufs Dach, blockierten Rollbahnen und hockten trommelnd in Maleranzügen (?) im Terminal, damit Gäste die Rolltreppe nicht nutzen konnten. Die Polizei schaute – wohl auf politisches Geheiß – nur zu und ließ die Oberschichtkinder gewähren.

Die Protestler waren nicht nur gegen den Flughafen, sondern auch klar linksextrem –

„Burn Capitalism, not Kerosine“.

Eine rein symbolische Aktion der höheren Töchter und Söhne, deren Milieu selbst am meisten (fern-)fliegt. Vermutlich kann man nach der Corona-Blockade viele von ihnen selber beim Einchecken am BER erwischen, wenn es zum Praktikum in Kanada oder zur Trekkingtour in Argentinien geht (s. Carola Rackete). Immerhin dürfte diese Aktion nach über sieben Milliarden Euro Baukosten nur noch Kopfschütteln beim Berliner und Brandenburger hervorrufen, oder gleich Zorn.

Die arbeitende Bevölkerung hat indes auch einige Probleme mit dem Flughafen, die aber bodenständig sind und die FFF-Kinder wohl nur äußerst peripher tangieren: Taxifahrer beklagten, daß nur wenige Betriebe am BER stehen dürfen, und Anwohner beschwerten sich über Lärm und fehlenden technischen Schutz dagegen.




I have a dream: Eine freie kritische Presse nicht nur bei Corona

Man hatte es kommen sehen. Den ganzen Sommer über hatten die Regierungen von Bund und Ländern einen zweiten Lockdown ausgeschlossen. Angesichts der lange vorhergesagten zweiten Corona-Welle und trotz fortgeschrittener Erkenntnisse zum Infektions- und Erkrankungsgeschehen fiel ihnen nun nichts anderes ein, als ihr Wort zu brechen. In einer Videokonferenz am 28. Oktober 2020 fassten die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder den Beschluss, erneut eine Vielzahl von Betrieben zu schließen und die Freiheit der Bürger zu beschränken. Der Steuerzahler soll den betroffenen Firmen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzen (und damit einer Klagewelle vorbeugen?).

Ich enthalte mich eines weitergehenden Kommentars. Als ich nämlich am Morgen des 29. Oktober das Radio einschaltete, stellte ich erfreut fest, dass die Journalisten der Tageszeitungen, deren Beruf das ist und die dieses Handwerk gelernt haben, ihre Aufgabe schon vorbildlich erfüllt hatten. Bereits die kurze Zusammenschau, die der Deutschlandfunk in seiner Presseschau kurz vor 9 Uhr brachte, enthielt so viele scharfe und treffende Argumente gegen den Beschluss, dass ich mir wünschte, die Regierenden wären gezwungen, darauf zu antworten und ihre Entscheidungen vor den Wählern zu rechtfertigen.

Nach einem kurzen Moment der Genugtuung fragte ich mich allerdings: Wo bleibt genau diese, offenbar doch dazu fähige, regierungskritische freie Presse, wenn es um Klimawandel und Energiewende geht? Die Journalisten hätten gar nicht viel Arbeit. Sie bräuchten nur wenige Worte zu ändern, um ihre schlagkräftigen Kommentare gegen den Corona-Beschluss auch gegen die Abschaltung unserer sicheren und funktionierenden Energieversorgung ins Feld zu führen.

Im Folgenden eine kleine Anleitung, da ihnen das freie Denken beim Thema Klima und Energie ja längst systematisch abgewöhnt worden ist. Vorlage ist der Text der Presseschau vom 29. Oktober, verwendet wurde der Überarbeitungsmodus von Word.

————————————

Deutschlandfunk, 29. Oktober 2020. Die Presseschau aus deutschen Zeitungen.

Herausragendes Thema in den Kommentarspalten sind die verschärften, aber befristeten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, auf die sich Bund und Länder gestern verständigt haben ist die EEG-Novelle, die jetzt in erster Lesung im Bundestag beraten wird.

Dazu schreibt die FRANKENPOST: „Egal ob das Ganze nun als zweiter Lockdown Energiewende verkauft wird oder als Lockdown light  Transformation oder – neuerdings etwas verniedlichend – Wellenbrecher nachhaltige Energieversorgung: Die jetzigen Entscheidungen sind wuchtig, massiv, überwältigend, übertrieben und maßlos. Es steht außer Frage, dass einem die täglichdekadisch steigenden Zahlen der Neuinfizierten Erdtemperaturen und die von Tag zu Tag  Jahr zu Jahr stärker rot und dunkelrot eingefärbte Deutschlandkarte die Sprache verschlagen. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, nicht die Nerven zu verlieren oder in Panik zu verfallen. Einige Politiker, die Kanzlerin vorneweg, agieren aber inzwischen alles andere als besonnen“, moniert die FRANKENPOST aus Hof.

Auch der MÜNCHNER MERKUR ist unzufrieden mit der CoronaEnergieversorgungs-Strategie: „Die von der Politik verordnete Medizin hat so schwere Nebenwirkungen, dass ihre dauerhafte Gabe so katastrophal ist wie das Virus die Erderwärmung selbst. So kann es nicht weitergehen, hat die Kanzlerin mit Blick auf die Infektionszahlen Eis- und Gletscherschmelze gesagt. Leider gilt dasselbe auch für die Merkel-SöderLockdown Energie-Politik“, vermerkt der MÜNCHNER MERKUR.

Die THÜRINGER ALLGEMEINE kritisiert: „Was wir kommunikativ in den letzten Tagen erlebten, erinnert an das hektische Treiben der Politik zu Beginn der Pandemie in jeder (vorgeblichen) Krise. Beschlussvorlagen werden nur unter Länderchefs mit dem gleichen Parteibuch gekungelt. Empörung wird öffentlich kundgetan. Versprechungen werden gemacht, die später nicht eingehalten werden – so auch von Bodo Ramelow, der den Thüringern einen Sonderweg Angela Merkel, die den Bundesbürgern 2008 einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft versprach, gestern Abend nur drei Jahre später nach einem Erdbeben in Japan aber dem Landtag Bundestag die Zustimmung zum ‚Lockdown light‘ Gesetzespaket empfahl, das die Stilllegung aller deutschen Kernkraftwerke beinhaltete. Das ist eine Rolle rückwärts in Rekordzeit“, konstatiert die THÜRINGER ALLGEMEINE aus Erfurt.

Die Zeitung RHEINPFALZ wirft ein: „Wissenschaftlich begründbar ist das Herunterfahren des öffentlichen Lebens Abschalten der Kohle- und Kernkraftwerke nicht, weil nur in 30 Prozent der positiven Corona-Infektionen von kaum einem Parameter des Klimawandels die Ursache bekannt ist. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin nicht mehr als ein Tappen im Dunkeln: Sie erheben die bloße Annahme des Risikos zur Gewissheit. Und lassen eine Antwort auf die Frage vermissen, was passiert, wenn die Maßnahmen nicht greifen“, schreibt die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen.

Die neuen Corona CO2-Einsparungs-Auflagen belasten vor allem den Dienstleistungsbereich Industriesektor. Der TAGESSPIEGEL zeigt sich besorgt: „Für die Gastronomie energieintensiven Industrien (Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl), aber auch für Kultureinrichtungen, Sportcenter und den Tourismus Auto-, Schiff- oder Flugzeughersteller können sie sich erneut existenzgefährdend auswirken. Zu rechtfertigen sind sie nur mit der Hoffnung, durch diese weitgehende Einstellung des gesellschaftlichen Miteinanders einer ausreichenden Energieversorgung die Zahl der täglichen Neuinfektionen Wetterunbilden auf diese Weise reduzieren zu können. Mit der Hoffnung, dass im Weihnachtsmonat nächsten Jahrhundert dann ganz vorsichtig wieder der Alltag Wohlstand ins Leben einziehen kann, dass sich vor allem die Familien besuchen Menschen Häuser bauen und beheizen dürfen, erläutert der Berliner TAGESSPIEGEL.

Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ergänzen: „Zwar will Finanzminister Olaf Scholz nochmals Milliarden locker machen, um die gröbsten Probleme zu lindern, doch das wird nicht reichen, um alle Betriebe zu retten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu Insolvenzen in größerem Umfang und zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommt – eine Gefahr für den sozialen Frieden im Land.“

Das HANDELSBLATT plädiert für einen anderen Ansatz: „Außer Kontrolle droht derzeit eher unser Umgang mit Corona dem Klimawandel zu geraten als die Krankheit der Klimawandel selbst. Dabei hat sich die Welt verändert, seit das Virus vor knapp einem Jahr in Wuhan der IPCC 1988 in Genf seinen globalen Eroberungsfeldzug antrat. Wir kennen Corona Ursachen von Wetter- und Klimaschwankungen längst viel besser. Wir wissen, dass das Virus die Emission von CO2 zwar nicht ungefährlich ist, aber auch nicht so todbringend wie anfangs vielerorts befürchtet. Es ist beherrschbar, auch ohne Lockdown überstürzte Abschaltung all unserer effizienten und zuverlässigen Kraftwerke – ein Instrument übrigens, das in der gesamten Menschheitsgeschichte bislang einzigartig ist. Und ob diese Idee des totalen Stillstands Ausstiegs nun die Rettung oder unsere Büchse der Pandora 2.0 war, können vielleicht erst künftige Generationen beurteilen.“ Das war das HANDELSBLATT aus Düsseldorf.

Die ALLGEMEINE ZEITUNG notiert: „Ob die strengen Maßnahmen jetzt verhältnismäßig sind – daran sind sehr große Zweifel angebracht. Ebenso, ob sie vor Gericht Bestand haben werden. Gastronomie und Hotels Kernkraftwerke etwa sind keine Treiber dieser Pandemie des Klimawandels. Trotzdem sollen sie dichtgemacht werden. Dafür sollen sich die Menschen Speisen und Getränke mit nach Hause nehmen dürfen ihr Land mit Windrädern zubauen – obwohl private Zusammenkünfte Windparks ja gerade als Treiber der Infektionen Erdtemperaturen gelten. Wie passt das zusammen? Eben: gar nicht“, unterstreicht die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz.

 

———————

„I have a dream“, kam mir in den Sinn, als ich das Radio ausschaltete. Wie sehr wünsche ich uns allen ein Land, in dem kluge Journalisten mit scharfen Worten die fatale Energiepolitik Deutschlands und der EU anprangern. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der Menschen nicht ins soziale Abseits gedrängt werden, wenn sie das eindimensionale Klima-Dogma hinterfragen. Wie sehr wünsche ich uns ein Land, in der die Freiheit des Wortes nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt wird.

Martin Luther King begann 1963 seine berühmte Rede mit den Worten:

I am happy to join with you today in what will go down in history as the greatest demonstration for freedom in the history of our nation.

Und er endete sie mit:

And when this happens, and when we allow freedom ring, when we let it ring from every village and every hamlet, from every state and every city, we will be able to speed up that day when all of God’s children, black men and white men, Jews and Gentiles, Protestants and Catholics, will be able to join hands and sing in the words of the old Negro spiritual: Free at last, Free at last, Thank God almighty we are free at last.

Wir wissen alle, dass es ihm damals um eine andere bedrohte Freiheit ging. Wir können aber feststellen, dass weite Teile dieser Rede heute aus anderen Gründen wieder aktuell sind.

 

 




Ist wärmeres Klima besser für die Lebenserwartung?

Professor Roland Rau (Uni Rostock)

Der deutschlandweite Befund einer um 4,8 Jahre höheren Lebenserwartung von Frauen bestätigt sich auch auf der Kreisebene ausnahmslos. Selbst im Kreis mit der höchsten Lebenserwartung von Männern (Landkreis München), liegt diese mit 81,2 Jahren immer noch ein gutes halbes Jahr unter der niedrigsten Lebenserwartung von Frauen (Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt). Im Kreis mit der geringsten Lebenswartung für Männer (Bremerhaven) sterben diese mit 75,8 Jahren gar 9,9 Jahre früher als die Frauen im Kreis mit der höchsten weiblichen Lebenserwartung (Starnberg).

Welche Ursachen für die je nach Kreis und Geschlecht mehr oder weniger unterschiedlichen Lebenserwartungen konnten die Autoren ermitteln? Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf und die Arztdichte – Anzahl der Allgemeinmediziner pro 100.000 – erklären jeweils nur einen recht geringen Anteil dieser Unterschiede. Was in Bezug auf die ärztliche Versorgung auch nicht verwundert, denn ab einer bestimmten Schwelle dürfte eine weitere Zunahme der Arztdichte kaum noch zu messbaren Auswirkungen auf die Volksgesundheit führen.

Die von den Autoren gewählten sozioökonomischen Indikatoren erfassen zu einem erheblichen Anteil jeweils dasselbe. Insofern überrascht es nicht, dass sowohl die Arbeitslosenrate als auch der Anteil von Hartz-IV-Beziehern oder Kinderarmut jeweils einen recht bedeutenden Anteil der unterschiedlichen Lebenserwartung zwischen den Kreisen erklären – bei den Männern stärker als bei den Frauen. Sogenannte Lifestyle-Faktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum berücksichtigten die Autoren nicht.

Zwei internationale Vergleiche

Hätten Sie gedacht, dass die deutschlandweit höchste Lebenserwartung von Männern (Landkreis München), gerade einmal der durchschnittlichen männlichen Lebenserwartung in Australien entspricht? Und das, obwohl die Arbeitslosigkeit in Down Under gut doppelt so hoch ist wie im Umland von München. Und vor allem: Wie passt das zu den schrillen Warnungen einschlägiger Kreise über die ganz, ganz schlimmen gesundheitlichen Folgen, sollte es in Deutschland während der nächsten Jahrzehnte ein halbes oder auch ein ganzes Grad wärmer werden? Also mitnichten so warm, wie es in Australien längst ist.

Aber die Autoren erwähnen noch einen weiteren, sehr viel krasseren Vergleich, in dem das Sultanat Oman eine tragende Rolle spielt. Dort hat mit dem Anstieg des BIP, der Verbesserung von Hygiene und Gesundheitsversorgung sowie dem Aufbau eines – für deutsche Verhältnisse – bescheidenen sozialen Sicherungssystems die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten deutlich zugelegt. Mittlerweile haben die omanischen Männer tatsächlich die Lebenserwartung ihrer Geschlechtsgenossen in Bremerhaven erreicht. Und das, obwohl im Bundesland Bremen, zu dem Bremerhaven ja gehört, das BIP pro Kopf immer noch mehr als dreimal so hoch ausfällt und das Gesundheitssystem im Oman deutlich schlechter aufgestellt ist. Die Statistiken zur Arbeitslosigkeit sind widersprüchlich, weisen aber insgesamt auf eine höhere Quote bei den Omanis hin.

Die klimaalarmistische Perspektive

Ist dieser Anschluss des Omans an die Lebenserwartung in Deutschland auf Basis der sozioökonomischen Indikatoren also kaum nachvollziehbar, gilt das erst recht, wenn man dieses Land aus einer klimaalarmistischen Perspektive betrachtet: Der im Südosten der arabischen Halbinsel gelegene Oman weist schließlich eine um satte 16,8 Grad (25,6 vs. 8,8) höhere jährliche Durchschnittstemperatur als Bremerhaven auf. Aber vielleicht wird umgekehrt ein Schuh daraus: Wärme fördert die Lebenserwartung.

Das schließt natürlich weitere Erklärungen nicht aus. Vielleicht hat der im Oman während der letzten 50 Jahre bis vor kurzem regierende Sultan Quabus seinen Job deutlich besser gemacht als die Riege der SPD-Bürgermeister, die seit nunmehr 75 Jahren durchgehend die Geschäfte im Bundesland Bremen führen. Oder die Untertanen des Sultans pflegen einen gesünderen Lebensstil und nehmen sich zudem die Arbeitslosigkeit nicht so zu Herzen – nach dem Motto: Allah nimmt und Allah gibt.

Wie dem auch sei: Angesichts dieses australischen und vor allem omanischen Vergleichs ist es doch wohl an der Zeit, sich bei der Suche nach den Treibern und Bremsern der menschlichen Lebenserwartung auch mit der Rolle von Klima und vor allem der Temperatur zu beschäftigen. Abgesehen von der fehlenden politischen Korrektheit ein möglicherweise auch methodisch nicht ganz einfach zu lösendes Problem, da die Stärke des Temperatur-Effekts zwischen verschiedenen Klimazonen variieren könnte und zudem eingebunden sein dürfte in ein Geflecht sozioökonomischer Bedingungen.

Zuerst erschienen bei der Achse, mit freundlicher Genehmigung.

Wolfgang Meins: Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Geriater und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.




Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?

Viel Corona-Hysterie, nur: Schlimme Auswirkungen sind nicht zu finden

Im Stadtrat von Fürth soll es hitzige Diskussionen wegen des von oben verordneten Corona-Lockdowns gegeben haben. Der (SPD-) Bürgermeister meinte, nachdem es im städtischen Klinikum aktuell nicht einen Corona-Behandlungsfall gibt, könne das Problem bei Weitem nicht so groß sein, wie überall berichtet und man dürfe das lokale Geschehen nicht ignorieren: Zeitungsbericht: Auf der Intensivstation des Fürther Klinikums liegt kein einziger Covid-19 Patient. Auf den Normalstationen seien es neun, die aber wegen anderer Krankheiten behandelt werden – dass sie mit Corona infiziert sind, sei bei Routineuntersuchungen festgestellt worden.

Allerdings ist der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende vom SPD-Kreisverband Fürth völlig anderer Meinung:
… Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Horst Arnold und die SPD-Landtagsfraktion unterstützen die gestern im Bund und heute (29.10.) im bayerischen Kabinett vorgestellten Maßnahmen für einen Teil-Lockdown. „Wir müssen angesichts der stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen gegensteuern. Jede Infektion, die wir verhindern, kann Leben retten. Dafür ist aus meiner Sicht der zeitlich begrenzte Verzicht auf viele Kontakte und Freizeitaktivitäten zumutbar.

Ein vom kommenden Lockdown als Gastronom direkt betroffener Stadtrat der GRÜNEN nannte den Lockdown grotesk, was aber die Einzelmeinung eines Betroffenen sein könnte,

Bild 1 GRÜNE Kreisverband Nürnberg

die Linken wiederum verwiesen auf die immer weiter steigenden Fallzahlen und finden den verordneten Lockdown wohl gut. Von der AfD im Stadtrat berichtet die Lokalzeitung nichts. Eher würde sich die Redaktion da die Hand abhacken:

Bild 2 Tweet von einem AfD-Stadtratsmitglied Fürth (28.10.2020)

Am gleichen Tag in der gleichen Zeitungsausgabe im Politikteil las sich die Info des Fürther Bürgermeisters etwas anders. Da wurden aus den Personen: … die aber wegen anderer Krankheiten behandelt werden – dass sie mit Corona infiziert sind, sei bei Routineuntersuchungen festgestellt worden
auf einmal „Coronapatienten“: .
.. Im Klinikum Fürth werden zwar gerade neun Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben
Ansonsten konnte der Redakteur aber außer einem alarmistische Vorhersehungen berichtenden Klinikarzt auch nichts Coronaschlimmes im Umland finden:
… Trotzdem sagte der Nürnberger Oberarzt Dr. Stefan John (Klinikum Nürnberg): „Bundesweite Rechenmodelle rechnen mit sehr hohen Zahlen für den Dezember“ … Im Klinikum Fürth werden zwar gerade neun Patienten behandelt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, doch keiner von ihnen liegt auf der Intensivstation … in der Region betreibt die Diakonie mehrere Kliniken, etwa die Klinik Schwabach. In den Kliniken liegt keiner der Patienten auf der Intensivstation.

Die Coronadaten der Stadt Fürth

Wieder vorab das übliche Lamento: Auch in Fürth liefert das örtliche Gesundheitsamt einen Viewer im Web mit vielen schönen Grafiken. Wer mit den schönen Bildern jedoch nicht zufrieden ist, muss sich zur eigenen Auswertung die Daten abtippen, da die dort in Menüs angegebenen Ausleitbutten nicht funktionieren.

Bild 4 Stadt Fürth Coronadaten. Quelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

(Nur) Beim etwas genauerem Betrachten fällt in dieser Grafik auf, dass die Anzahl Todesfälle seit Ende Mai praktisch gleich bleiben. Komischer Weise sind in dieser Hauptgrafik der Viewerseite die Gesundeten stark hervorgehoben, obwohl diese praktisch nichts aussagen.

Auf der Homepage der Stadt kann man ebenfalls Zahlen zu Corona finden. Wer mit dieser Tabelle wirklich schlau wird, sei begrüßt, schnellen „Durchblick“ zu vermitteln, scheint aber auch nicht der Sinn dieser Tabelle zu sein.

Bild 5 Stadt Fürth, Corona-Info auf der Stadt-Homepage

Es gibt im WEB aber viele Seiten und auf irgendeiner findet sich nach mehr oder weniger Suchen dann konzentrierte Information, wie zum Beispiel die Mortalität von 4,4 % (gut, die könnte man mit den Daten der Tabelle Bild 5 notfalls auch selbst ausrechnen):

Bild 6 Stadt Fürth Corona-Angaben. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Auf dieser Infoseite kommen noch weitere Grafiken der Infektionen:

Bild 7 Stadt Fürth, Verlauf Anzahl Infektionen. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Und eine zum zeitlichen Verlauf der Corona-Todesfälle:

Bild 8 Stadt Fürth, Verlauf der Corona-Todesfälle. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Recht interessant ist die Aufschlüsselung der bisherigen Todesfälle nach Altersgruppen:

Bild 9 Stadt Fürth, Altersbezug der Corona-Verstorbenen. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Was können uns diese Zahlen „sagen“?

Zuerst einmal: Nach diesen Angaben ist die kleine Stadt recht schlimm von Corona betroffen. Eine Mortalitätsrate von 4,44 % ist fast doppelt so hoch wie der gesamtdeutsche und auch weit höher als der Bayerische Mortalitätswert (3 %).

Was macht Fürth nun falsch und warum „jammert“ deren Bürgermeister wegen des Lockdowns?

Bild 8 gibt den Hinweis. Seit Anfang Mai steigen zwar die Fallzahlen, es gibt aber trotz deren enormem Ansteigen keine weiteren Verstorbenen mehr!

Die Grafik etwas aufbereitet weist darauf hin: Seit Mai nimmt die Mortalitätsrate ab (in der Grafik ca. doppelt so hoch, da auf die Anzahl erkrankter (und nicht Anzahl Infizierte) bezogen.

Bild 10 Coronadaten Fürth. Verlauf Erkrankte (kumuliert) und Mortalitätsrate. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

In der folgenden Grafik sieht man es dann überdeutlich.

Bild 11 Coronadaten Fürth. Verlauf Erkrankte und Todesfälle. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Und nun erkennt man, wie mit den Infektionszahlen und der pauschalen Mortalitätsrate geradezu betrogen und Hysterie geschürt wird:

Zuerst schüren die Infektionszahlen die „gewünschte“ Hysterie:

Bild 12 Stadt Fürth, Infektionszahl. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Und dazu die Meldung eines Mortalitätswertes von 4,44 % (Bild 8), (da diese in Wirklichkeit auf die ca. 400 Infektionsfälle und damals 38 Verstorbene bis Mai bezogen ist, bezogen auf Erkrankte fast 10 %) der sich auf den Anfangszeitraum bezog und seit Mitte Juni durchgängig nur noch 0 % hoch ist.

So wir unterschlagen:
– dass am Anfang der „Pandemie“ bis zum 15. Juni bei 241 Erkrankten (ca. 400 gemeldete Fälle) 38 gemeldete Todesfälle auftraten,
– seit dem 16. Juni bis zum 29. Oktober bei neuen, ebenfalls 240 Erkrankten (oder ca. 400 neu gemeldeten Fällen) jedoch bisher kein weiterer Todesfall!

Irgend etwas muss sich in Fürth und dessen Landkreis seit dem Frühjahr bezüglich „Corona“ also mehr als drastisch verbessert haben und zeigt, dass „Corona“ sehr gut „in den Griff“ zu bekommen ist. Nur interessiert das unsere Politiker nicht im Geringsten, wie deren Reaktionen (schließlich haben diese den gleichen, einfachen Zugriff auf die Daten) zeigen, bis auf den Fürther Bürgermeister, der es aber nicht zu argumentieren schafft.

Neben der seit vier Monaten trotz hoher Fallzahlen auf „0“ gesunkenen Mortalität ist auch die Mortalitätsverteilung zu beachten:
– unter 60 Jahre gab es über die gesamte Zeitdauer keinen Todesfall,
– von 60 – 80 waren es 10 und
– erst ab 80 Jahre fängt eine Mortalitäts-Betroffenheit mit 28 Fällen wirklich an

Folgerung aus den Daten der letzten vier Monate

Nach dieser Analyse gibt es nur eine Feststellung:
– die gesamte Bevölkerung vollständig auszusperren, weil über 80-Jährige
(die man leicht gezielt schützen könnte) betroffen sein können,
– einen pauschalen Lockdown anzuordnen, obwohl lokal seit vielen Monaten „Öffnung“ überhaupt nichts Schlimmes geschieht,
– und es offensichtlich sehr effektive Maßnahmen gibt, die negative Auswirkungen konsequent eindämmen,

ist reinster Irrsinn, wie er nur von einer durch die als unfehlbar erklärte Merkel-degenerierten Politikerclique (und dem Merkel in den Hintern kriechendem) Söder einfallen kann (lokale Politiker und die Redaktion Nordbayerischen Nachrichten leider mit eingeschlossen).

Jeder nur halbwegs Vernünftige würde die lokal und anscheinend auch im Landkreis schon fast perfekt wirkenden Maßnahmen analysieren und (mit Verstand) versuchen, vorsichtshalber die Infektionswerte etwas einzudämmen – aber niemals einen Anlass ableiten, in einer solchen Umgebung aus reiner Machtgier einen völlig unnötigen Lockdown zu verhängen.
Das ist nicht nur die Meinung des Autors:
Achgut 28.10.2020: Kassenärzte und Virologen fordern Corona-Strategiewechsel
Achgut 30.10.2020: Neue RKI Zahlen: Wo ist der Notstand?

Doch was fällt Herrn Söder dazu ein (29.10.2020): München (Reuters) – Bayern will die von Bund und Ländern beschlossenen Kontakteinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch in Privatwohnungen durchsetzen.

Gibt es dagegen wirkliche Opposition? Nicht in Sicht.
Herr Kubicki hat es wenigstens über Twitter versucht. Der Shitstorm ist enorm: news.de: Wolfgang Kubicki in Corona-News„#HaltDieFresseKubicki!“ Twitter beschimpft FDP-Politiker als „Deppen“
Während die Kanzlerin die Infektionszahlen niedrig halten möchte, nannte Wolfgang Kubick die Merkel-Ansprache eine „Verzweiflungstat“. Der FDP-Politiker ruft die Bürger dazu auf, das zu tun, was sie für richtig halten. Dafür erntete er einen heftigen Shitstorm.

Der CDU-Fraktionschef Brinkhaus glänzte mit Unterwürfigkeit seiner Herrin gegenüber:
Tichys Einblick 29. 10.2020: Pandemie-Debatte zwischen Selbstgewissheit und Panik … Die pandemischen Maßnahmen als Aktionismus zu bezeichnen, dafür hätte sich die FDP zu früheren Zeiten „geschämt“, meint Brinkhaus.

Politiker-Hörigkeit geht über alles

Das kleine bisschen Mut zur oppositionellen Haltung hat die Stadtratspolitiker von Fürth schon am nächsten Tag wieder verlassen.

Die Zeitung berichtet: (Grünen-Stadtrat) ... berichtete, er habe seine Kritik am bevorstehenden Lockdown in der jüngsten Stadtratsdebatte auf auf die Folgen für Kultur und Gastronomie bezogen – nicht auf die Gesamtmaßnahmen. Auch habe er zuletzt sehr wohl Zahlen gesehen, die es rechtfertigen, den Lockdown zu erwägen ...
Der Bürgermeister: Fürth wird kein Widerstandsnest: Oberbürgermeister T. Jung äußert Kritik, betont aber, die Stadt werde die neuen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie sehr wohl umsetzen. Jung: „Wir werden in Fürth selbstverständlich alles vollziehen, was Bayern und der Bund beschließen“.

Seit dem „Merkelzeitalter“ interessieren wirklich Daten nicht und Institute die (da fördermittelabhängig) auch vorbeugend das Gewünschte bestätigen, finden sich immer.
Söder: Zeitungsartikel: „Außer Kontrolle“; „ … Sie scheint außer Kontrolle zu geraten … die Zahlen der Intensivpatienten hat sich in neun Tagen verdoppelt. Es gebe Regionen in Bayern, in denen die Intensivbetten knapp werden … Söder zitiert die großen Forschungsinstitute von Fraunhofer bis Leopoldina, die einen gemeinsamen, dringenden Appell an die Politik gerichtet und drastische Schritte gegen die Pandemie gefordert haben …
Warum zitiert Söder nicht auch die andere Meinung: Auchgut 28.10.2020: Kassenärzte und Virologen fordern Corona-Strategiewechsel
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Ärzte und Wissenschaftler haben ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet. Sie empfehlen eine Änderung der Corona-Strategie, eine Abkehr vom Lockdown-Kurs und die Lagebewertung anhand anderer Zahlen, berichtet u.a. 
aerztezeitung.de.

Bild 13 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Nun noch aktuelle, globale Zahlen die angeblich „ … es rechtfertigen, den Lockdown zu erwägen … :

Bild 14 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Bild 15 Stand 29.10.2020 Quelle: DIVI Intensivregister

Nun nochmals Grafiken zu Fürth:

Bild 16 Tägliche Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet)

Bild 17 Ab dem 30.03. (erster Corona-Todesfall in Fürth) kumulierte Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet)

Das gilt nicht nur für Fürth.
Auf Achgut hat ein fleissiger Autor eine ähnliche Betrachtung für das Bundesland Sachsen duchgeführt. Er kommt zu ähnlichen Aussagen:
achgut 31.10.2020: Sächsischer Corona-Zahlensalat?

Anhand solcher Zahlen über die „Corona-Pandemie“ kann sich nun jeder selbst Gedanken machen, ob unsere Politiker mit Besinnung oder doch eher besinnungslos „lenken“.




Offener Brief an Professor Harald Lesch, bezüglich seines „CO2-Experiments“ am Ende der Terra-X Sendung vom 18. Oktober 2020 im ZDF

Jean-Baptiste Joseph Fourier war der Erste, der 1827 eine Erwärmung der Atmosphäre durch CO2 postulierte. Viele Jahre später glaubten Hoimar von Ditfurth (2), Albert Arnold „Al“ Gore und Volker Quaschning, dass sie die Fourier-These experimentell nachgewiesen haben, da sie eine beträchtliche Lufterwärmung bei verschiedenen CO2-Experimenten beobachteten. Eine sorgfältige Überprüfung ihrer Experimente zeigte aber, dass hierbei die Öffentlichkeit manipuliert und getäuscht wurde, ebenso, Herr Kollege Lesch, wie in Ihrem Terra-X „Experiment“. Die Temperaturerhöhungen werden nämlich nicht durch einen „CO2-Treibhauseffekt“, sondern durch die Abnahme der Wärmeleitung verursacht. Besonders starke Effekte erhält man, wenn CO2, das schwerer ist als Luft, wie in Ihrem „Experiment“ als „Gas-See“ unter eine Luftschicht eingeleitet wird. Werden aber, wie in der Atmosphäre üblich, Luft und CO2 gleichmäßig vermischt, bleibt die Erwärmung aus und unter besonderen Umständen kann sogar eine Abkühlung auftreten.

Ein Labor-Experiment, wonach CO2 angeblich die Atmosphäre aufheizt, hat bis heute viel Aufmerksamkeit gefunden und hat zu einer erheblichen Verwirrung geführt. Alles begann mit einem Video vom 21.09.2011 mit Al Gores Mitarbeiter Bill Nye als Erzähler (3). Der Moderator erklärt, dass die Luft-Temperatur ansteigt, wenn man CO2 in einer, von außen beleuchteten, gläsernen Dose einleitet. Dieses Video war von Anfang an heftig umstritten. Anthony Watts, der aufwendig versuchte, das nur mangelhaft beschriebene Experiment nachzumachen, fand keine Erwärmung, sondern sogar eine geringe Abkühlung (4). In der Folge berichteten verschiedene Klima-Wissenschaftler, dass auch sie bei ähnlichem Versuchsaufbau keine Erwärmung gefunden hätten (5).

Dr. Michael Schnell machte ein Kontrollexperiment mit Argon, einem Infrarot-inaktiven Gas, das – im Gegensatz zu CO2weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann (6). Wenn COund Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit als Luft. Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen: Das Ditfurth-Experiment, wie auch Ihr Terra-X Experiment, zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Helmut Krebs und Anthony Watts, die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten (7).

Was sagt nun die Fachwelt zu Ihrem Terra-X „Experiment“? Wir haben nachfolgend einige Kommentare aufgeführt:

„Professor Lesch versucht einen spektroskopischen Effekt, nämlich die Wechselwirkung eines Infrarot(IR)-aktiven Gases (CO2) in der komplexen, zum Weltraum offenen Atmosphäre durch ein Experiment mit einer geschlossenen Dose zu simulieren. Damit ist Herr Lesch als „Magier“ auf jedem Jahrmarkt bestimmt eine Bereicherung, für die Physik ist er eine Schande.“

„Prof. Lesch müsste sich in Grund und Boden schämen, dass er solch eine Spielerei als Experiment bezeichnet. Ohne genormte Gerätschaften, genau abgewogene Reagenzien und geeichte Messinstrumente hätte er sich weigern sollen, solch eine Szene überhaupt abzudrehen.“

„Versuche der hier in Frage stehenden Art werden in jedem Anfängerpraktikum in Physikalischer Chemie durchgeführt. Der Versuchsaufbau ist derartig unsystematisch und jeglicher Laborpraxis widersprechend, dass Lesch zu meiner Zeit aus dem Praktikum geflogen wäre mit dem Rat, doch was sinn-volles wie Sozialpädagogik zu studieren. Dabei sollte man auch einmal berücksichtigen, dass Lesch als Hochschulprofessor das Equipment im Laborschrank hat, so einen Versuch wissenschaftlich halbwegs seriös aufzubauen. Warum also diese mehr als peinliche Scharlatanerie?“

Die Kölner Produktionsfirma der Terra-X Sendung berichtete bezüglich des Experiments: „Das Experiment wurde entwickelt im Rahmen eines sogenannten Klimakoffers. Der Klimakoffer ist als Lehr- und Lernmaterial gedacht für den Unterricht an Schulen (8). Bei solchem Unsinn als Lehrmaterial erklären sich die schwachen Noten unserer Schüler bei den PISA-Untersuchungen!

Mehrere Kommentare befassten sich mit der Tatsache, dass ein Kontrollversuch fehlte. Eine Grundvoraussetzung für „sauberes wissenschaftliches Arbeiten“ (Originalton Harald Lesch).

„Wenn Harald Lesch und auch Dirk Steffens wirklich seriöse Wissenschaftler wären, dann hätten sie ihre eigene Forderung nach „sauberem wissenschaftlichen Arbeiten“ erfüllt und hätten in der ZDF-Sendung ein wissenschaftlich-notwendiges Kontroll-Experiment durchgeführt, mit dem sie hätten überprüfen können, ob so ein behaupteter Erwärmungseffekt bei gleichem Versuchsaufbau auch bei Einleitung anderer Gase auftritt. Aber so ein Experiment wurde nicht gemacht, denn dann wäre ja der ganze CO2-Erwärmungs-Schwindel aufgeflogen.“

„Die gezeigte Temperatursteigerung fände auch statt, wenn jedes andere Gas in die Rohre eingeführt worden wäre. Die Temperatursteigerung geschieht nämlich nicht durch das eingelassene Gas, sondern durch die feste Ummantelung der Röhre, die einen Luftaustausch (Konvektion) verhindert. Das ist der ganze „Trick“, mit dem die Klima(folgen)forscher seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit täuschen.“
„Ich verstehe den Versuch nicht ganz: Ich frage Herrn Lesch: Wo ist der Luftaustritt für die verdrängte Luftmenge, die durch das einströmende CO2 ersetzt werden soll? Falls nicht vorhanden, dann braucht der Versuch noch ein Manometer zur Druckanzeige. Frage: Sind etwa die beiden Plastikfolien zunächst dicht verschlossen festsitzend auf der Dose? Das durch die Reaktion beim Versuchsstart entstandene CO2 erzeugt einen Überdruck im System. Wo ist die Öffnung, damit Luft die Dose verlassen kann? Ansonsten erwärmt sich die Luft im Schlauch und in der Dose sehr rasch aufgrund des Überdruckes. Wäre es so wie ich vermute, dann käme bei dieser Reaktion gar kein CO2 bis in die Dose, denn der in der Dose herrschende Überdruck würde dies verhindern. Deswegen braucht der Versuch neben dem Manometer auch noch ein CO2-Messgerät im Innern der Dose. Ich nehme an, es kommt überhaupt kein CO2 über den Schlauch in die Dose.“

„So wie ich den Versuch verstehe, erfolgt kurzzeitig eine Erwärmung nach Versuchsbeginn aufgrund des Überdruckes im Gesamtsystem, gemessen wird die Temperatur des Überdruckes der Luft in der Dose. Auffallend ist auch, dass der Versuch gleich nach wenigen Sekunden abgebrochen wurde. Weshalb, frage ich? Ein Experiment muss abgeschlossen sein, um Rückschlüsse ziehen zu können. Es ist erst dann abgeschlossen, wenn sich keine Veränderungen mehr zeigen. Entweicht etwa nach einigen Sekunden der erzeugte Überdruck und damit sinkt die Temperatur genauso schlagartig wieder?“

„Lesch ist bekennender Sonnen-Leugner. Das trat auch in der besagten Terra-X Sendung wieder zutage. Er behauptet, die Sonne hätte mit der Erderwärmung nichts zu tun und zeigt als Beweis ein Diagramm in welchem die Skala für die Erdtemperatur gedehnt, die Skala für die Sonnenaktivität aber gestaucht ist (Abb. 1):

Abb. 1: Der Screenshot aus der Terra-X Sendung vom 18.10.2020 im ZDF zeigt die Sonnenaktivität in einer ungeeigneten gestauchten Skala

Deshalb sieht es so aus als ob die Sonnenaktivität seit 1880 unverändert ist, die Temperatur jedoch ansteigt.

Dieser „Trick“, der eines Wissenschaftlers unwürdig ist, wird in der nachfolgenden Abbildung 2 entlarvt. Sie entspricht der Abbildung 14 aus dem Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning (9) und zeigt beispielhaft, wie man durch Dehnung oder Stauchung der Skala den jeweils gewünschten Eindruck erwecken kann. Das gut skalierte Diagramm (obere Grafik der Abbildung 2) zeigt den Anstieg der Sonnenaktivität (rote Kurve) von 1910 bis etwa 1955, der mit einem Anstieg der globalen Temperatur (graue Kurve) einherging. Danach verringerte sich die Aktivität der Sonne bis 1965, was mit einem Abfall der globalen Temperaturen einherging. Danach stieg die Sonnenaktivität bis 1980 wieder an und blieb bis 1995 auf diesem erhöhten Niveau. Parallel hierzu stieg auch die globale Temperatur an.

Dieselben Daten sind in der mittleren Grafik der Abbildung 2 in eine ungeeignete (gestauchte) Skala der Sonnenaktivität eingetragen. Bei dieser Skala sieht es so aus, als ob sich die Sonnenaktivität von 1910 bis 2010 nicht verändert hätte. Mit dieser ungeeigneten Skala versucht Harald Lesch seit Jahren den Einfluss der Sonne auf die globale Temperatur klein zu reden.

Abb. 2: Entwicklung der globalen Temperatur (grau) des CO2 (blau) und der Sonnenaktivität (rot) während der vergangenen 100 Jahre. Diagramm aus (9)

Würde man die CO2-Konzentration in eine gestauchte Skala eintragen, dann sähe es so aus, als ob sich die CO2-Konzentrationen der Erdatmosphäre von 1900 bis 2020 überhaupt nicht verändert hätten (untere Grafik der Abb. 2). Und solche Tricksereien nennt Harald Lesch „sauberes wissenschaftliches Arbeiten“!!!“

„Natürlich ist das kein Versuch zum Treibhauseffekt, denn in dieser kurzen Zeit enthält die Dose noch gar kein CO2, egal ob beim Schlaucheinlass eine Öffnung für den Überdruck ist oder nicht. Nach einigen Sekunden ist nämlich noch alles im Erlenmeyerkolben entstandene CO2 Gas in diesem drin, das meiste sogar noch in der wässrigen Flüssigkeit H20. Sicher ist nur eins, sollte der Einlass Schlauch-Dose luftdicht sein, d.h. mit einem Stopfen abgedichtet, dann verlässt das im Versuch entstehende CO2 den Erlenmeyerkolben überhaupt nicht, da es durch den zunehmenden Überdruck in der Dose daran gehindert würde. Sollte aber die Luft in der Dose entweichen können, dann dauert es einige Minuten bis CO2 in die Dose kommt, weil CO2 schwerer ist als Luft und zuerst die Luftmenge im Erlenmeyerkolben und im Zuführschlauch verdrängen muss. Der Versuch hat überhaupt nichts mit einem CO2-Treishauseffekt zu tun. Der komplizierte Aufbau wird nur gewählt, um die Beobachter zu verwirren.“

„Die Frage nach dem Wärmeeintrag durch CO2 in die Atmosphäre ist letztlich die falsche Frage. Wie „warm“ es in der Atmosphäre ist, ist doch vielmehr die Frage nach dem Wärmeaustrag aus der Atmosphäre (10 – 12). Vielleicht könnte Herr Lesch doch einmal die Frage beantworten, wie denn die wie auch immer in die Atmosphäre gelangte Wärme aus dieser wieder verschwindet. Denn eine weitere Zufuhr von Wärme in die Atmosphäre z.B. durch Absorption von IR-Strahlung würde bei fehlender Abfuhr zu immer mehr Wärme und damit zu stetig weiter steigenden Temperaturen führen.“

„Harald Lesch präsentierte das nachfolgende Schema von der Erdatmosphäre (Abbildung 3). Mich wundert dabei, was er unter der Doppelschicht versteht, welche in seiner Abbildung die Erdatmosphäre zum Weltall hin begrenzt. Anscheinend ist Lesch der Meinung, unsere Atmosphäre sei von einer Trennschicht umgeben (aus CO2 oder aus was?), denn seine Dose, welche die Erdatmosphäre repräsentieren soll, stellt ein geschlossenes System dar. Für den Fall, dass es sich unter Klima-Alarmisten noch nicht herumgesprochen haben soll: Die Erdatmosphäre ist zum Weltraum hin offen!“

Abb. 3: Screenshot aus der Terra-X Sendung vom 18.10.2020 im ZDF

Bereits der Bericht des Weltklimarats IPCC von 2001 besagt „Das Klimasystem ist ein gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System. Daher ist die langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich“ (13). Ein solches System entzieht sich nämlich in seiner Gesamtheit jeder mathematischen Behandlung, jeder Modellierung und jedem terrestrischen Laborexperiment.“

Solch manipulative Beiträge des ZDF verletzen den Staatsvertrag. Lesch ist auch noch der Berater von BMP Söder! Schon der letzte Fernsehbeitrag von Lesch war ein Verstoß gegen den Staatsvertrag. Die Politiker, fehlinformiert von den Leschs et al., rasen mit Höchstgeschwindigkeit in den wirtschaftlichen Abgrund!“

CO2 erhöht die atmosphärische Strahlung bei klarem, kaltem Himmel aber unter tiefen, warmen Wolken hat CO2 so gut wie keine Wirkung mehr. Diese Erkenntnis hat mich zum Klima-Skeptiker gemacht, denn die Alarmisten ignorieren, dass die CO2-Wirkung überlagert ist von vielen weiteren IR-aktiven Komponenten der Atmosphäre, wie Wasserdampf, Wolken und Aerosolen, was die CO2-Bedeutung erheblich reduziert. Wenn es gelingt, solche Untersuchungen mit CO2-Konzentrationen bei 400 und 800 ppm durchzuführen, erst dann wäre ein praktischer Nachweis für was auch immer realisierbar. Solange aber Flaschengase (komprimiert!) in relativ kleinen Apparaturen eingeleitet werden, ohne die Gase zu temperieren, lassen sich mit den besten Thermometern (es läuft ja letztlich alles auf Temperaturen oder „Anomalien“ hinaus…) keine eindeutig zuordenbaren Effekte nachweisen.“

Schuster bleib bei deinem Leisten” müsste man sagen, wenn man den Flop in Terra X vom 18.10. mit dem CO2 Experiment bewerten sollte. Als Astrophysiker sollte Lesch nicht den Meteorologen spielen, denn bei besagtem Experiment war physikalisch / chemisch fast alles falsch und entbehrt jeglicher ernsthaften Wissenschaft. Erschreckend für mich ist aber, wie Lesch und das ZDF mit solchen Falschinformationen die Bevölkerung verwirren und zu erziehen versuchen. Dies ist eine echte Gefahr.“

Lieber Herr Kollege Lesch, wie wäre es, wenn Sie Ihre Publikumswirksamkeit einmal dazu verwenden würden, in einer neuen Folge von Terra-X einige der größten und folgeträchtigsten Irrtümer der Klima-Alarmisten aufzuklären, denn:

  1. Die Erde ist kein Treibhaus, denn Treibhäuser sind geschlossene Systeme, wohingegen die Erdatmosphäre zum Weltraum hin offen ist.
  2. Entgegen der medialen Behauptungen hat die Erhöhung der CO2-Konzentrationen von 0,03 auf 0,04% seit Beginn der Industrialisierung nachweislich der Natur, der Landwirtschaft und der Welternährungssicherheit gut getan. Dies ist leicht ersichtlich aus den in diesem populärwissenschaftlichen Artikel verlinkten Publikationen (14).
  3. Ohne CO2 wäre die Entstehung des Lebens vor etwa 4 Milliarden Jahren nicht möglich gewesen, denn von allen auf der Erde verfügbaren Elementen wie Sonne, Wasser, Mineralstoffe, Stickstoff, Sauerstoff und CO2 hat nur das CO2 den zur Entstehung von Leben notwendigen Kohlenstoff (C) im Molekül.
  4. Eine totale Entfernung von CO2 aus der Luft führt zum sofortigen Absterben allen Lebens auf der Erde, denn für die Photosynthese der Pflanzen, von denen sich Mensch und Tier ernähren, ist CO2 essentiell und kann durch keinen anderen Kohlenstoff-haltigen Stoff ersetzt werden.

Der mit falschen Angaben am Nasenring durch die Manege gezogene deutsche Steuerzahler, dem in Bezug auf Klimawandel und Energiewende bisher Milliarden von Euro Zahlungen aufgezwungen wurden und weitere Zahlungen über hunderte von Milliarden Euro noch aufgezwungen werden sollen, würde Ihnen eine solche aufklärende Sendung danken.“

Übrigens, falls auch Sie die Meinung vertreten sollten, 97% der Wissenschaftler seien sich einig, dass der Mensch, bzw. das vom Menschen emittierte CO2 Schuld sei an der derzeitigen Klimaerwärmung, dann lesen Sie mal die Namen der über 40.000 (vierzigtausend) Wissenschaftler, die anderer Meinung sind und die diese in Form von Petitionen ihren jeweiligen Regierungen gegenüber ausgedrückt haben (15, 16).

Sie – lieber Herr Kollege Lesch – sollten mal Ihre eigenen Worte überdenken und danach handeln: Wenn Menschen Zweifel haben, dann sollen sie Fragen stellen, aber dann müssen sie auch akzeptieren, dass die Wissenschaften Antworten darauf haben“.

Dirk Steffens fragte Sie am Ende der Terra-X Sendung: Was machen wir jetzt?“ und Sie antworteten: „Sauber wissenschaftlich arbeiten!“ Die Fachwelt wünscht Ihnen hierzu alles Gute. Es wurde aber auch Zeit mit Ihrer neuen Erkenntnis!

In diesem Punkt sind wir übrigens der Meinung, dass Sie öfter Videos drehen sollten, in welchen Sie vergleichen, wie maßgeblich sich Ihre Standpunkte zum Klimawandel zwischen 2001 und 2015 geändert haben (17).

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Döhler, Prof. Dr. rer. nat. Hans-Peter Bär, Prof. Dr. phil. nat. Volker Blüm, Dipl. Phys. Dieter Böhme, Dr. phil. Helmut Böttiger, Dr. agr. Arthur Chudy, Werner Eisenkopf, Dr. rer. nat. Siegfried Dittrich, Dr. sc. agr. Albrecht Glatzle, Otto Hahn, Prof. Dr. agr. habil.  Dr. h. c. Martin Körschens, Dr. agr. et Dr. rer. pol. Karlheinz Marquardt, Jutta Heinze, Hartmut Hühne, Prof. Dr. Wolfgang Merbach, Dr. rer. nat. Werner Ockels, Dr. Helmut Roewer, Dr. rer. nat. Gerhard Stehlik, Dr. habil. Lothar Suntheim, Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer, Petra Vooth.

  1. https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/ein-fall-fuer-lesch-und-steffens-108.html
  2. https://www.youtube.com/watch?v=lORAR1nvfjs
  3. https://www.youtube.com/watch?v=3v-w8Cyfoq8
  4. https://wattsupwiththat.com/2011/10/18/replicating-al-gores-climate-101-video-experiment-shows-that-his-high-school-physics-could-never-work-as-advertised/?cn-reloaded=1
  5. https://eike.institute/2017/02/04/10-ikek-prof-em-jan-erik-solheim-start-des-zweitaegigen-al-gore-experiments/
  6. https://eike.institute/2020/06/28/experimentelle-ueberpruefung-des-co2-treibhauseffektes-die-falschen-klima-propheten/
  7. http://menschliches-handeln.de/pdf/Klimawandel_Langfassung.pdf, S. 91,98
  8. https://klimawandel-schule.de/klimakoffer/
  9. https://unerwuenschte-wahrheiten.de/
  10. http://real-planet.eu/treibhausgas.html
  11. http://real-planet.eu/wspeicher.html
  12. http://real-planet.eu/wasserstoffjet.html
  13. IPCC TAR WG1, Working Group I: The Scientific Basis
  14. https://chaco40.com/2019/08/no-demonizar-el-nutriente-esencial-para-la-vida-el-co2/
  15. https://www.sonic-umwelttechnik.de/klarsicht/klarsicht_information_nummer_1.pdf  
  16. https://clintel.nl/wp-content/uploads/2019/10/European-Climate-Declaration-Oslo-18-October-2019.pdf
  17. https://www.youtube.com/watch?v=RrNLNpOdmbA

Hier das vollständige PDF:

offener Brief an Prof. Dr. Harald Lesch – Terra-X..ZDF