1

Kernkraft liefert saubere Energie, die auch grundlastfähig ist

Falsch verstandene Sicherheitsbedenken beginnen aus der Erinnerung zu verblassen. Das einst wohlbekannte Ereignis auf Three Mile Island in Pennsylvania war auf fehlerhafte Instrumente zurückzuführen, die falsche Messwerte für die Umgebung des Reaktorbehälters lieferten. Nach einer Reihe von Gerätefehlern und menschlichem Versagen wurde der Reaktorkern beschädigt, und es kam zu einer teilweisen Kernschmelze.

Dennoch war das aus dem Reaktorkern freigesetzte radioaktive Wasser sicher in der Struktur des Reaktorsicherheitsbehälters eingeschlossen, und es wurde nur sehr wenig Strahlung an die Umgebung abgegeben.

Der Vorfall von Three Mile Island unterstreicht in der Tat die relative Sicherheit von Kernkraftwerken: Die Sicherheitsvorrichtungen funktionierten wie vorgesehen und verhinderten Verletzungen von Menschen, Tieren oder eine Schädigung der Umwelt in der Nähe ihres Standortes.

Darüber hinaus führte der Unfall unmittelbar zu weiteren Verbesserungen der Verfahren, der Instrumentierung und der Sicherheitssysteme. US-Kernreaktoren sind dadurch wesentlich sicherer geworden. Block Eins von Three Mile Island arbeitet immer noch mit einer tadellosen Bilanz.

Tschernobyl war eine Anomalie

Die schlimmste Kernkraftwerkskatastrophe der Geschichte ereignete sich, als es im Tschernobyl-Reaktor in der Ukraine zu einer (nicht nuklearen) Hitzeexplosion kam. Hätte sich eine solche Explosion in einem westlichen Kernkraftwerk ereignet, wäre sie eingedämmt worden, denn alle westlichen Anlagen müssen über einen Sicherheitsbehälter verfügen – eine solide Struktur aus stahlbewehrtem Beton, die den Kernreaktorbehälter vollständig umschließt.

Das Kernkraftwerk von Tschernobyl verfügte nicht über diese grundlegende Sicherheitsstruktur, und die Explosion sprengte die Spitze des Reaktorgebäudes und schleuderte Strahlung und Reaktorkernstücke in die Luft.

Es war jedoch nicht die Explosion, sondern das anschließende Feuer, das Radioisotope in der Gegend verbreitete. Der Graphitreaktor brannte heftig – was nicht hätte geschehen können, wenn die Anlage von einem Sicherheitsbehälter umschlossen gewesen wäre, aus dem Sauerstoff ausgeschlossen werden konnte.

Das Design des Tschernobyl-Werks war auch in anderer Hinsicht minderwertig. Die Kernreaktoren westlicher Kraftwerke sind so ausgelegt, dass sie unter Betriebsbedingungen negative Leistungskoeffizienten der Reaktivität aufweisen. Das bedeutet, wenn die Kontrolle über die Reaktion verloren geht, verlangsamt sich die Reaktion, anstatt sich zu beschleunigen, was einen solchen unkontrollierten Unfall unmöglich macht.

Das fehlerhafte Kernkraftwerk Tschernobyl wäre in den Vereinigten Staaten oder in einem anderen westlichen Land nie für den Betrieb zugelassen worden, und der Unfall, der sich dort ereignete, konnte sich einfach nicht anderswo ereignen.

Die Umstände des Unfalls waren in vielerlei Hinsicht die schlimmstmöglichen, mit einem exponierten Reaktorkern, einem offenen Gebäude und schlecht ausgebildeten Bedienern. 49 Werksarbeiter und Feuerwehrleute starben direkt an der Strahlenbelastung in Tschernobyl.

Auswirkungen auf die Öffentlichkeit waren gering

Im September 2000 veröffentlichte der Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation der Vereinten Nationen (UNSCEAR) seinen Bericht an die Generalversammlung , ein rund 1.220 Seiten umfassendes Dokument, das sich mit den Expositionen und Auswirkungen des Unfalls von Tschernobyl befasst.

Abgesehen von etwa 1.800 Schilddrüsenkrebsfällen, die bei Kindern und einigen Erwachsenen registriert wurden und von denen mehr als 99 Prozent geheilt wurden, kam der UN-Bericht zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf größere Auswirkungen der Strahlenbelastung nach dem Unfall auf die öffentliche Gesundheit gibt. Das gleiche Ergebnis wurde nach der Tragödie von Fukushima im Jahr 2011 erzielt, wo bis zu 20.000 Menschen an den Folgen der Überschwemmungen und der Umweltverschmutzung durch den Tsunami starben, aber kein einziger durch Strahlung.

In Fukushima gab es keinen Anstieg der allgemeinen Krebsinzidenz oder -mortalität oder der nicht-malignen Erkrankungen, die mit der Strahlenbelastung in Zusammenhang stehen könnten. Die Inzidenz von Leukämie ist aufgrund ihrer kurzen Inkubationszeit ein guter Indikator für Strahlenschäden. Sie ist weder bei den etwa fünf Millionen Einwohnern der kontaminierten Regionen noch bei den evakuierten Personen oder den Mitarbeitern von Bergungsoperationen erhöht.

In der Bevölkerung der kontaminierten Regionen wurden keine direkt auf die Exposition durch die Tschernobyl-Strahlung zurückzuführenden Todesfälle festgestellt.

Tatsächlich waren die Krebsinzidenzraten in den am stärksten kontaminierten Regionen der Ukraine in der Nähe von Tschernobyl durchweg niedriger als die Raten im ganzen Land. Auch die Inzidenz von soliden Krebsarten unter den russischen Mitarbeitern der Reparatur-Mannschaft war niedriger als in der Allgemeinbevölkerung. Aus diesem Grund gibt es in der Medizin die Strahlentherapie. Während vieles sehr schlecht ist, kann ein wenig sehr gut sein.

Dies steht im Einklang mit Studien aus den Atombombenexplosionen des Zweiten Weltkriegs, bei denen geringe Strahlendosen, die weit vom Bodennullpunkt entfernt empfangen wurden, zu niedrigeren Krebsraten führten als in der Allgemeinbevölkerung. Es stimmt auch mit der medizinischen Forschung überein, die darauf hinweist, dass niedrig dosierte Strahlung tatsächlich dazu dient, gefährdete Personen vor der Entwicklung von Krebs zu schützen.

Die Ganzkörper-Strahlendosis aufgrund des radioaktiven Niederschlags von Tschernobyl, der Einzelpersonen in den am stärksten kontaminierten Teilen der ehemaligen Sowjetunion ausgesetzt waren (etwa 1 mSv pro Jahr), ist 10 bis 100 Mal niedriger als die Dosis ionisierender Strahlung aus natürlichen Quellen, die Einzelpersonen in vielen andere Regionen der Welt erhalten haben. Weder strahleninduzierte Krankheiten noch genetische Störungen wurden in diesen Regionen jemals festgestellt.

Zwar gab es eindeutig Todesfälle im Zusammenhang mit dem Abbau von Kohle, dem Bohren nach Öl und der Verbrennung von Erdgas, aber es stellt sich heraus, dass die Kernkraft überraschenderweise die sicherste Art der Stromerzeugung ist. In den USA kann sie jedoch aufgrund unnötig überflüssiger Sicherheitsanforderungen wirtschaftlich nicht mehr mit fossilen Brennstoffen konkurrieren. Glücklicherweise erzeugen andere Länder wie Frankreich, Korea und China Kernkraft sicher und zu viel niedrigeren Kosten.

Autor: CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon.

Link: https://www.cfact.org/2020/11/19/nuclear-power-provides-clean-energy-that-works/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der „Great Reset“ und die Utopie des Transhumanismus

Was unter „Great Reset“ zu verstehen ist,  braucht hier nicht mehr erklärt werden. Es handelt sich um den Versuch, die westlichen Industrieländer ingenieursmäßig dem chinesischen Modell entsprechend umzubauen. Das ist keine Verschwörungstheorie. Denn der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab, Gründer und Spiritus rector des jährlich in Davos stattfindenden Milliardärs- und Prominenten-Treffs „World Economic Forum (WEF)“, hat in Büchern, Artikeln und Video-Filmen offen dargelegt, was ihm und seinen Gästen vorschwebt. Er möchte, wie er in seinem zusammen mit Thierry Malleret verfassten Buch mit dem Titel „Covid-19: Der große Umbruch“ darlegt, das in der Covid-Epidemie (eigentlich Endemie) erzeugte Klima der Angst nutzen, um weltweit die Ziele „Nachhaltigkeit“, „Gleichheit“ und „Fairness“ durchzusetzen. Um der dafür notwendigen politischen Gleichschaltung näher zu kommen, dienen u.a. die pompösen Treffs in Davos.

Nach Meinung Klaus Schwabs und seines Ko-Autors Thierry Malleret steht die Welt vor einem fundamentalen Umbruch, der nur mit der Menschwerdung Jesu Christi vergleichbar ist. Es gebe eine Welt „vor Corona“ (BC) und eine Welt „nach Corona“ (AC) mit einer „neuen Normalität“. Diese sei u. a. gekennzeichnet durch eine wachsende Interdependenz aller Erdbewohner durch das Internet der Dinge sowie die überraschende Geschwindigkeit der exponentiellen Virus-Ausbreitung in „Hot Spots“ und, damit zusammenhängend, die komplexe Verschränkung gesellschaftlicher Risiken, aber auch die teilweise Rücknahme der Globalisierung durch die Verkürzung von Lieferketten einschließlich der zunehmenden Entkoppelung zwischen den USA und China, die Beschleunigung der Automatisierung, die verstärkte Überwachung und Kontrolle (im Sinne von Fernsteuerung) der Menschen, die zunehmende Attraktivität des Wohlfahrtsstaates und die wachsende Angst vor unkontrollierter Einwanderung. Daraus ergebe sich die Chance, die ganze Weltwirtschaft „an den Bedürfnissen unserer globalen Gemeinschaftsgüter“ auszurichten.

Hier sehen sich die Verfasser in der Rolle „Erleuchteter“, die den Menschen den Weg zu einer neuen Weltordnung nachhaltiger Fairness weisen. Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass Covid-19 alles in allem gefährlicher ist als eine mittelschwere Influenza-Epidemie, halten die Autoren das zeitweilige Herunterfahren der Wirtschaft (Lockdown) für alternativlos und gehen davon aus, dass die Welt noch bis zu 24 Monate mit dem Virus SARS-CoV2 kämpfen muss und dabei zahlreiche Unternehmen auf der Strecke bleiben. Ein erneuter Konjunkturaufschwung sei erst möglich, wenn das Virus besiegt sei. Eine Rückkehr zur „Normalität“ sei nicht vorstellbar, bevor es einen Impfstoff gegen das neue Virus gibt.

Covid-19 werde wahrscheinlich den Tod des Neoliberalismus mit seinem „Marktfetischismus“ einläuten, schreiben Klaus Schwab und Thierry Malleret. Zumal Länder wie die USA und Großbritannien, die am klarsten auf den Neoliberalismus gesetzt haben, davon am stärksten betroffen seien. Was ist dann mit sozialistisch regierten Ländern wie Frankreich und Spanien? Die Corona-Epidemie verstärke die gesellschaftliche Ungleichheit und damit das Risiko sozialer Unruhen, räumen die beiden ein. Es sei daher gut, dass die Regierungen heute sich vom Ansatz Margaret Thatchers distanzieren und zur aktiven Gestaltung nachhaltiger Märkte übergehen.

Da ich selbst kein Anhänger der Theorie vom Gesellschaftsvertrag bin, überspringe ich, was die Autoren über dessen angeblich notwendige Neudefinition schreiben. Um eine Revolution abzuwenden, sei jedenfalls ein Neustart („Great Reset“) nötig. „Es geht darum, die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen…“, schreiben Schwab und Malleret. Deshalb werben sie für den „Green Deal“ der EU und einen (feudal-kommunistischen) „Stakeholder-Kapitalismus“ und registrieren mit Genugtuung, dass der Ölkonzern BP schon im Juni 2020 ganze 17,5 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten abgeschrieben hat, um sich auf eine „grüne“ Zukunft einzustellen. Die Geschichte lehre aber, dass Pandemien eher zur Entsolidarisierung und zum Rückzug auf Nationen und Kleingruppen führen, mahnen die Autoren. Umso notwendiger erscheint es ihnen offenbar, die Menschen durch die Angst vor dem Virus in die von ihnen propagierte neue Weltordnung zu treiben.

„Die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns angewöhnt haben, werden wir in den nächsten 30 Jahren verlassen“, hatte die kinderlose Übermutter Angela Merkel schon auf dem letzten WEF-Treffen in Davos erklärt. Und ihr Parteifreund Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte im Sommer 2020 präzisiert: „Die Corona-Krise ist eine große Chance. Der Widerstand gegen Veränderung wird in der Krise geringer. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen…“ Und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen blies vor wenigen Tagen in einer Rede vor den WEF ins gleiche Horn, als sie Covid-19 als große Chance für die beschleunigte Umsetzung der globalen Klima- und Digitalisierungspolitik hinstellte. Es ist also alles andere als eine Verschwörungstheorie zu behaupten, dass eine selbsternannte globale Elite von Konzernlenkern, Milliardären, Berufspolitiker, Spitzenbeamten von Organisationen der UN und Vertretern so genannter Nichtregierungsorganisationen (NGO) dabei ist, die Coronakrise für die Beschleunigung des Umbaus des Weltsystems im Sinne der von der UN-Vollversammlung beschlossenen Agenda 2030 durch „global governance“ zu nutzen. Selbstredend geht es dabei nur um auf den ersten Blick unverdächtige „gute“ Ziele.

Wie Klaus Schwab in seinem vor vier Jahren erschienenen Buch „Die vierte industrielle Revolution“ darlegte, sollen Güter und Dienstleistungen schon in wenigen Jahren nicht mehr gekauft, sondern nur noch gemietet werden können. Totale Überwachung mache den Eigentumsbegriff obsolet. Das private und gesellschaftliche Leben werde durch allgegenwärtige Algorithmen Künstlicher Intelligenz (KI) geregelt. Für die große Masse der Menschen werde es so etwas wie Privatsphäre nicht mehr geben. Bewegungsfreiheit nur noch für Geimpfte. Winzige Roboter (Nano-Bots) in unseren Blutgefäßen sollen die Heilung von Krankheiten übernehmen. Krankenhäuser würden dann überflüssig. Die Grenzen der menschlichen Intelligenz sollen durch ins Gehirn implantierte Chips überwunden werden. Hinzu kommen weitere Anleihen bei Wunschbildern des Transhumanismus wie vor allem die Hoffnung auf beliebige Verlängerung der Lebenserwartung mithilfe von KI in der medizinischen Diagnostik, dem Einsatz Nano-Bots im Immunsystem und der Remote Reprogrammierung von Hirn-Prothesen.

Kurz: Die „Erleuchteten“ vom WEF haben nicht weniger vor, als Gott zu spielen. Allerdings endeten bislang alle Versuche, das zu tun, im Chaos. Gängiges Lehrbuchbeispiel dafür ist die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel. Menschen sind eben keine eindimensionalen, seelenlose Körper oder reine Vernunftwesen, sondern im Abendland definiert als dreifaltige, zur Transzendenz fähige Wesen, das heißt als Einheit von Geist, unsterblicher Seele und Körper. Hinter der Ideologie des Transhumanismus steht in Wirklichkeit der Wunsch nach Verwandlung der in verschiedenen Religionen und Kulturen verwurzelten Menschen in geschichtslose Strichmännchen, das heißt nach Abschaffung des Menschen. Ihrer Fähigkeit zur Transzendenz entkleidet, wären die Menschen beinahe grenzenlos manipulierbar, denn die unterdrückten Teile ihres dreifaltigen Wesens wären nicht einfach weg, sondern gehörten dem, der Herrschaft über sie besitzt, wie die Schriftstellerin Monika Hausammann (Autorenname Frank Jordan) kürzlich auf Facebook herausstellte. Es fragt sich allerdings, wie weit es den „Erleuchteten“ gelingen wird, von den Seelen der Menschen Besitz zu ergreifen.

Auf diesem Hintergrund erscheint die Rolle, die die Davos-Elite der KI zuweist, als gefährliche Kinderei. Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz. Nur die analytische Intelligenz kann bislang durch KI simuliert werden. Die emotionale Intelligenz folgt einer anderen Logik. Die Methoden der KI versagen vollends, wenn das den menschlichen Individuen eigene Bewusstsein ins Spiel kommt. Noch immer ist weitgehend unklar, was Bewusstsein überhaupt ist und wie es entsteht. Marc Rameaux, ein führender französischer Statistiker und Data Scientist, sieht im Bewusstsein vor allem die Fähigkeit, sich blitzschnell zwischen verschiedenen Konditionierungen und Argumentationslogiken entscheiden zu können, das heißt „out oft he box“ denken zu können. Der KI ist es hingegen nicht möglich, die Barrieren zwischen verschiedenen Kontexten zu überschreiten. So wird verständlich, warum so viele Menschen in der aktuellen Corona-Epidemie oder bei der scheinbar drohenden Klimakrise nicht den anscheinend vernünftigen Argumenten derer folgen wollen, die ihre Seele längst verkauft haben. Und man versteht auch, warum die Kader der kommunistischen Partei Chinas so große Mühe mit den unterschiedlichen religiösen Überzeugungen ihrer Untertanen haben.

Langer Rede kurzer Sinn: Es wird den Propagandisten einer vermeintlich harmonischen neuen Weltordnung nicht gelingen, die widersprüchliche, zur Transzendenz fähige menschliche Natur zu verändern. Es wird sich immer wieder Widerstand gegen die Entwurzelung und Gleichschaltung der Menschen regen. Deshalb müssen alle Versuche, eine auf Gleichschaltung beruhende neue Weltordnung herzustellen, im Chaos enden.




Deutschlands Klima-Konsens zeigt wegen der Kosten immer mehr Risse

Deutschland überarbeitet die Ausbaupläne für Wind- und Solarenergie für das kommende Jahrzehnt und legt damit die Differenzen innerhalb der Regierung offen, wie viel davon benötigt wird, um die europäischen Kohlenstoffreduktionsziele zu erreichen.

Ein derzeit dem Parlament vorliegender Gesetzentwurf zielt darauf ab, neue Ziele und finanzielle Unterstützung für saubere Energie festzulegen, um Europas Plan zu erfüllen, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 55% zu reduzieren. Die Gesetzgeber in der Koalition von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind sich über den Umfang der Ziele uneinig. Die Sozialdemokraten unterstützen Energie-Think-Tanks und Versorgungsunternehmen, die einen wesentlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien fordern, als im Gesetzentwurf vorgesehen.

Unter der Leitung von Umweltministerin Svenja Schulze sagten Kritiker des Gesetzes, das Kohlenstoffreduktionsziel der EU bedeute, dass Deutschland die Umweltverschmutzung bis 2030 um 65% reduzieren müsse und nicht um 55%, wie in der Gesetzgebung vorgesehen. Das höhere Ziel ist das Ergebnis von EU-Lastenteilungsregeln, die an die Größe der Volkswirtschaften der Mitgliedsstaaten gebunden sind.

Aus Kostengründen sind Merkels Christdemokraten und ihr Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier nicht bereit, die Ökostrom-Ziele zu erhöhen, was zu einer Sackgasse für den Gesetzentwurf führt, der nächste Woche verabschiedet werden soll, und zu einem ungelösten Streit darüber, wie Wind- und Sonnenenergie in diesem Jahrzehnt wachsen sollen.

Deutschland ist unter den EU-27 nicht das einzige Land, das damit kämpft, die Auswirkungen der weitreichenden Klimapläne zu verdauen. Die Staats- und Regierungschefs der EU könnten eine Entscheidung über die Kohlenstoffziele, die für den 10. bis 11. Dezember geplant sind, inmitten von Meinungsverschiedenheiten verzögern, hieß es am Donnerstag in einem Bericht.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/germanys-climate-consensus-cracks-as-costs-mount/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bericht zur Coronalage vom 24.11.2020: Gute Nachrichten, schlechte Presse

Ich möchte Ihnen nun eine Auswertung der Initiative für Qualitätsmedizin, einem Zusammenschluss deutscher und schweizerischer Kliniken erläutern. Sie trägt den Namen „Effekte der SARS-CoV-2 Pandemie auf die stationäre Versorgung im ersten Halbjahr 2020“. Sie bezieht sich auf 2,8 Millionen Behandlungsfälle in 421 Krankenhäusern aller Versorgungsstufen und damit auf 35 Prozent aller deutschen Krankenhausfälle.

Diese Erhebung basiert nicht auf unrealistischen Horror-Modellrechnungen von Panikmachern, auf die sich ganz offenbar die Politik verlässt, sondern auf den Krankheitscodierungen der Abrechnungsdaten und kommt damit der Wirklichkeit so nahe, wie es derzeit möglich ist. Das Ergebnis: Es gab 2020 weniger stationär behandelte schwere Atemwegsinfektionen als 2019 und zwar inklusive Covid-19. Man bedenke, 2019 war im Vergleich zu 2018 eher eine milde Grippewelle. Es gab bzgl. Atemwegsinfektionen sogar 2020 weniger Beatmungsfälle als 2019. Auch weitere Details dieser Auswertung, auf die ich weiter unten ausführlich eingehe, geben Anlass zur Entwarnung und zum Nachdenken.

Was jedoch sehr irritiert, ist, dass diese Erhebung schon Ende Oktober veröffentlicht wurde und weder Politik noch Medien diese gute Nachricht an die Bevölkerung weitergegeben haben. Ein Leser hat mich darauf hingewiesen mit der Bitte, diese Auswertung auf Achgut.com zu veröffentlichen. Die Medien würden sie ignorieren. Kann es sein, weil diese Arbeit die Annahme einer Epidemie nationalen Ausmaßes endgültig widerlegt?

Denn durch diese Auswertung wissen wir es nun schwarz auf weiß, dass die neuen einschneidenden Corona-Schutzmaßnahmen angesichts des massiven gesellschaftlichen, auch gesundheitlichen, Schadens keinen Sinn machen. Wer hier von einem Präventionsparadox spricht (das Missachten von Maßnahmen, weil sie wirken), der hat nicht verstanden, dass im Frühjahr die Infektionen bereits vor dem Lockdown zurückgingen und dass die Infektion ihren Weg geht, egal ob sich Länder zu einem milden, mittleren oder schweren Lockdown entschließen. Die neuen Maßnahmen haben, wenn überhaupt, einen geringgradigen Einfluss auf die Virusverbreitung. Und da die meisten Infizierten quasi fast symptomfrei sind, wird eine Nachverfolgungsstrategie selbst bei bestausgestatteten Gesundheitsämtern – und davon sind wir Lichtjahre entfernt – kaum möglich sein. Kurz: das ausgebrochene Virus lässt sich nicht wirksam eindämmen.

Weg von der Angstkommunikation

Darauf weist in eindringlichem Ton auch eine weitere Stellungnahme eines Autorenkreises, bestehend aus ehemaligen Mitgliedern des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung, Medizinprofessoren, Fachleute der Krankenkassen, hin.

Eine ernüchternde Analyse des bisherigen Pandemiegeschehens und der Forderung eines Strategiewechsels, weg von der Angstkommunikation, Beenden der einschränkenden Maßnahmen und direkter Fokus auf die Pflegeheime mittels besserer Ausstattung an Material und Pflegekräften. Dies ist die 6. Stellungnahme, in der die Autoren die offizielle Coronapolitik kritisieren. Sie bescheinigen der Regierung Beratungsresistenz. Ich bin mir sehr sicher, die Frage, inwieweit solche Epidemien in den Pflegeheimen Todesopfer fordern und auch Intensivabteilungen punktuell überfordern, entscheidet sich anhand einer intelligenten, interdisziplinären Strategie in der Prävention und Therapie von Atemwegsinfektionen bei alten, vorerkrankten Menschen vor Ort und nicht in der Gesellschaft. Eine Corona-Strategie wie sie auf Achgut.com schon seit März gefordert wurde und die mit einem Bruchteil des inzwischen verbrannten Geldes in den Pflegeheimen hervorragend hätte umgesetzt werden können.

Was mich persönlich hochgradig empört ist die martialische, permanente wie omnipräsente Angstpropaganda und ihre erwartbare negative Wirkung auf Psyche und Körper. Selbst wenn die Corona-Epidemie ähnlich wie 2018 unter den Älteren gewütet hätte, wäre die von der Regierung verbreitete Panik völig unangebracht.Eine demokratisch gewählte Regierung sollte ihre Bürger durch gute Informationen motivieren und Zuversicht vermitteln. 2020 jedoch fällt das Bild einer gefährlichen Bedrohung durch ein unsichtbares Killervirus angesichts der Wirklichkeit wie ein Kartenhaus zusammen.

Weitere Details der Auswertung erstaunen, andere wiederum waren erwartbar. Vor allem Stephan Kohn, der einzige Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums (BMI), der dort bereit war, seine Arbeit zu tun, nämlich eine Risikoanalyse der Schutzmaßnahmen zu erstellen, hat eindringlich auf die negativen Auswirkungen auch im Gesundheitsbereich frühzeitig hingewiesen. Das BMI versucht immer noch juristisch, seinen Beamten deswegen, und defacto nur deswegen, rauszuschmeißen. Ein Skandal, den niemanden in der Presse interessiert.

Nicht ignorieren möchte ich an dieser Stelle in aller Klarheit, dass COVID-19 für die Risikogruppen eine schwere, tödliche Erkrankung sein kann, die vorgestellte Auswertung bestätigt dies noch einmal. Es macht auch weiter Sinn, altbekannte Hygienemaßnahmen in der Grippesaison ernst zu nehmen, wie Händewaschen und für die Risikogruppen das Meiden von Menschenansammlungen in engen Räumen. Jedoch zeigt die Auswertung in aller Deutlichkeit, dass die aktuellen, einschneidenden Maßnahmen in keinem Verhältnis zu der Gesamtgefahr durch COVID-19 für die Bevölkerung stehen.

Bevor ich Ihnen die Auswertung nun näher vorstelle, habe ich eine Bitte: Verbreiten sie diesen Hoffnung machenden Beitrag an möglichst viele weiter. Verzeihen Sie, wenn ich darauf hinweise, am besten ruhig und sachlich. Viele Menschen schwanken angesichts der Horrormeldung und der tatsächlich erlebten Wirklichkeit. Diese Diskrepanz verstört. Sie brauchen jetzt die Chance ohne Druck, Häme oder hochspekulatives bis abwegiges Beiwerk, die schlichte Wirklichkeit wahrzunehmen. Das ist die beste Medizin gegen den Viruswahn.

Die Auswertung im Detail

Hier ist der Link zu dieser Arbeit. Am besten Sie drucken sie sich aus:

https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19-pandemie

Ich darf Ihnen die wichtigsten Aussagen dieser Arbeit nun vorstellen und einige der darin enthaltenen Grafiken besprechen und erläutern:

Bei der Analyse der im Krankenhaus behandelten Atemwegsinfektionen wird der Oberbegriff SARI verwendet (Severe Acute Respiratory Infections/ „Schwere akute respiratorische Infektionen“). Die Analyse unterscheidet:

  • “SARI no-COVID”, wenn ein SARI Code ohne einen COVID Code verwendet wurde;
  • “SARI U07.1” / “SARI U07.2”, wenn ein SARI Code mit einem der COVID Codes verbunden war;
  • “U07.1 / U07.2 no SARI”, wenn einer der COVID Codes ohne einen SARI Code verwendet wurde.

Also Atemwegsinfizierte ohne Corona, Atemwegsinfizierte mit Corona und Coronakranke ohne Atemwegsinfektion.

Anmerkung zu Abbildung 2 (Scrollen):

Hier sieht man, dass neben den 14.783 COVID-Fällen mit nachgewiesener Corona Infektion die viel höhere Zahl von 46.919 COVID-Fällen ohne Virusnachweis behandelt wurden. Die Sterblichkeit lag bei nachgewiesener Infektion bei 19%. Maschinell beatmet wurden 18,9%. Bei den COVID Fällen ohne Nachweis war die Sterblichkeit niedriger mit 6,6% und 5,7% Beatmungsfällen. Somit handelt es sich ziemlich wahrscheinlich um eine andere Erregergruppe. Doch welche? Eine mildere Form der Influenza? Die Sentineldaten sprechen eher dagegen, aber irgendetwas anderes muss es sein. An dieser Stelle möchte ich nicht müde werden, auf das Problem der zu frühen invasiven Beatmung bei Viruspneumonien hinzuweisen.

Anmerkung zu Abbildung 3 (Scrollen):

Vergleich des wöchentlichen Verlaus der SARI-Fälle im ersten Halbjahr 2019 und 2020. Sie sehen, die Kurven laufen parallel, wobei 2020 sogar weniger Behandlungsfälle zu verzeichnen sind. Die Kurve steigt 2019 im Herbst dann wieder an, auch das ist die Situation, die wir gerade erleben. Ob sie 2020 stärker ansteigt, wissen wir noch nicht. Das kann durchaus sein. Welche Rolle die Panik dann dabei spielt, müsste ebenfalls diskutiert werden. Ganz sicher ist, würde man noch das Jahr 2018 als Vergleich hinzunehmen, wäre die Diskrepanz zu 2020 noch wesentlich größer.

Die Autoren schreiben:

„Überraschenderweise war die SARI-Fallzahl im ersten Halbjahr 2019 mit 221.841 Fällen höher als 2020 mit insgesamt 187.174 Fällen, obwohl darin auch die COVID bedingten SARI-Fälle miteingeschlossen wurden. Die nicht mit COVID in Verbindung stehenden SARI-Fälle summieren sich auf 166.214; SARI U07.1 auf 11.132; SARI U07.2 auf 11.206. Es ist auffällig, dass bei mehr als 35.000 Patienten ein COVID-Verdacht (U07.2) kodiert wurde, ohne dass ein SARI vorlag.“

Und weiter:

„Die Beobachtung, dass ca. dreimal mehr Fälle mit COVID-Verdacht als mit einer nachgewiesenen Infektion kodiert waren, ist absolut erstaunlich. Allerdings findet sich ein vergleichbares Verhältnis in den InEk Daten von Ende Mai für ganz Deutschland, wo neben den 34.916 U07.1 Fällen 111.769 U07.2 Fälle kodiert sind.

Natürlich könnte man annehmen, dass hierfür gerade am Anfang der Pandemie mangelnde Testkapazitäten verantwortlich waren, was aber nicht zum später auftretenden zeitlichen Verlauf der Verdachtsfälle passt (Abb. 2). Die wahrscheinlichste Erklärung ist unseres Erachtens nach, dass in Anbetracht der medialen Präsenz des Themas und der damit einhergehenden Aufmerksamkeit Fälle mit passender Symptomatik selbst dann als COVID-Verdacht behandelt wurden, wenn die PCR negativ blieb. In der Literatur sind bis zu 30% falsch negativer PCR Befunde beschrieben, sodass dies eine Grundlage für diese Kodierung bieten mag. In der Summe resultierte hieraus allerdings eine nicht plausibel hohe Anzahl an Verdachtsfällen. Das zog möglicherweise einen nicht begründet hohen Aufwand für Schutzmaßnahmen in den Krankenhäusern nach sich, sofern diese Patienten mit denselben oder ähnlichen Maßnahmen behandelt wurden wie nachgewiesene COVID-Fälle.

Meine Anmerkung:

Hier sprechen die Autoren ein ganz aktuelles Problem an. Die Panikmache der Politik und der Medien führte dazu, dass viel zu viele Atemwegsinfektionen als COVID-Patienten eingestuft wurden, sogar 35.000 Fälle ohne Atemwegsymptome. Alle wurden dann stationär als COVID-Fälle gehandhabt, obwohl dies oft gar nicht nötig gewesen wäre (und die ohne Panik möglicherweise ambulant viel besser zu behandeln gewesen wären). Das führt direkt zu dem Problem, dass die dann stationär Aufgenommenen unter Quarantänebedingungen behandelt und gepflegt werden müssen, was einen erheblichen Mehraufwand bedeutet. Dies ist die Situation, die die Krankenhäuser derzeit massiv belastet. Was dazu führt, solche Patienten ohne Nachweis oder Symptome mit der Diagnose COVID zu belegen (Panik, Angst-etwas-falsch-zu-machen, Abrechnungsanreize), sollte extra untersucht werden.

Anmerkung zu Abbildung 6 (Scrollen)

Bestätigung von Alter als wesentlicher Risikofaktor bezogen auf alle Formen der Atemwegsinfektionen, jedoch ganz besonders bei den gesicherten COVID Fällen.

Effekte der Pandemie auf andere Krankenhausfälle

Anmerkung zu Abbildung 7 (Scrollen) 

Die Autoren: „Während der Phase des Lockdowns waren die Krankenhausbehandlungen um ca. 40% reduziert, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass zu der Zeit weitreichende Regularien das elektive Behandlungsangebot für Patienten bundesweit einschränkten. Auch nach Beendigung des Lockdowns bewegten sich die Fallzahlen nur langsam wieder aufwärts, sodass am Ende des ersten Halbjahres 2020 ca. 15% weniger Fälle im Krankenhaus behandelt wurden als zur selben Zeit im vergangenen Jahr.“

Anmerkung zu Abbildung 8 (Scrollen) 

„Interessanterweise beobachteten wir für den Verlauf der Intensivaufenthalte und auch für die Anzahl der maschinell beatmeten Patienten keine Zunahme im Vergleich zu 2019. Im Gegenteil, die Anzahl von Intensivfällen war im Lockdown deutlich geringer, und die Beatmungsfälle blieben weitgehend unverändert.“

Meine Anmerkung: Natürlich hängt dies auch, wie die Autoren weiter schreiben, mit der Absage von geplanten Operationen und weiteren elektiven Behandlungen zusammen, aber eben nicht nur. Es gab auch weniger Notfallbehandlungen, und das sollte zu denken geben.

Anmerkung zu Abbildung 10 (Scrollen) 

Die Autoren: „Während die Reduktion der elektiven Behandlungen das Ziel der Maßnahmen war, sollten weiterhin alle Notfälle behandelt und dringliche Behandlungen ungehindert fortgeführt werden. Dass allerdings die Pandemie auch deutliche Folgen für die Notfallversorgung hatte, soll am Beispiel der Herzerkrankungen gezeigt werden. Sowohl für den akuten Herzinfarkt als auch für die Herzinsuffizienz waren die Fallzahlen um 24 bzw. 35 Prozent während des Lockdowns erniedrigt. In der Phase danach waren die Zahlen für den Herzinfarkt wieder vergleichbar zu dem Niveau vorher, während für die Herzinsuffizienz die Fallzahlen weiterhin um 15 Prozent im wöchentlichen Durchschnitt erniedrigt blieben.“

Effekte der Pandemie auf andere Krankenhausfälle – Sterblichkeit

Die Autoren:

„Während des Lockdowns nahmen die wöchentlichen Krankenhausfälle um 37% ab und blieben auch in der Phase nach dem Lockdown bis zum Ende des ersten Halbjahres um 18% erniedrigt. Die Krankenhaussterblichkeit war in dieser Zeit prozentual von ca. 2,2% auf 3,5% erhöht, was aber nicht auf absolut mehr Todesfälle, sondern darauf zurückzuführen ist, dass weniger Patienten ins Krankenhaus kamen (Abb. 11).

So war beispielsweise die beschriebene Fallzahl für den akuten Herzinfarkt und die Herzinsuffizienz während und nach dem Lockdown deutlich geringer. Dass die prozentuale Krankenhaussterblichkeit in dieser Phase für den Herzinfarkt von 7,6% in 2019 auf 9,0% in 2020 und auch für die Herzinsuffizienz von 7,1% auf 9,0% anstieg, war vor allem hierauf zurückzuführen, und wiederum nicht darauf, dass mehr Patienten im Krankenhaus verstarben als im Vorjahr.

Bei der Lungenentzündung ist ein anderes Bild zu beobachten. Hier nahm die wöchentliche Fallzahl um 9% zu, es verstarben in der Zeit des Lockdowns allerdings 76% mehr Fälle im Krankenhaus, sodass der Letalitätsanstieg auf eine faktische Übersterblichkeit zurückzuführen ist. Erstaunlicherweise sank nach dem Lockdown die Anzahl der Fälle von Lungenentzündung um 21% verglichen zum Vorjahr, was möglicherweise Ausdruck der Abstands- und Hygienemaßnahmen ist, die nicht nur COVID, sondern auch die Übertragung anderer Lungenentzündungen vermindern können.“

Meine Anmerkung: Herzkrankheiten sind nicht wegen des Lockdowns verschwunden, sondern betroffene Patienten trauten sich nicht, den Arzt zu rufen. Und starben dann wohl in vielen Fällen zu Hause, weil sie nicht oder zu spät behandelt wurden. In welcher Dimension, wird sicher noch genauer untersucht werden.

Es mag tatsächlich sein, dass die Zahl der Ansteckungen bei Atemwegsinfektionen insgesamt durch die Lockdown Maßnahmen gedrückt wurde. Die Daten der Sentinelerhebung deuten nicht zwingend darauf hin, aber zumindest wäre dieser Effekt plausibel. Angesichts Abb. 3 beantwortet sich die Frage, ob dieser Effekt aber überhaupt notwendig war, eindeutig mit nein. Wenn, dann wurde er mit zigfachen Nachteilen auf anderen Feldern erkauft.

Schlussfolgerungen:

Die Autoren:

„Im ersten Halbjahr 2020 wurden deutlich weniger Patienten im Krankenhaus behandelt als 2019. Auch die Gesamtzahl der SARI-Fälle, Intensivfälle und Beatmungsfälle war zu jedem Zeitpunkt geringer als 2019. Zu keinem Zeitpunkt war in den beteiligten Krankenhäusern ein Kapazitätsengpass messbar. Die Folgen der verminderten Krankenhausbehandlungen müssen genau und zeitnah analysiert werden, um auch anhand dieser Daten zu bilanzieren, welche Maßnahmen angemessen sind.“

Diskussion vor dem Hintergrund der kürzlich publizierten Bundesstatistik der Sterbefälle. Die Autoren:

„In Zusammenhang mit unseren Beobachtungen ist die Publikation der Sterbefälle für das Jahr 2020 (bis August) durch das Statistische Bundesamt interessant, die eine Analyse der sogenannten Übersterblichkeit ermöglicht, also den Vergleich der auftretenden Sterbefälle mit den erwarteten, die typischerweise aus einem Durchschnitt der Vorjahre berechnet werden

Hier zeigt sich, dass die Sterbefälle 2020 nur unwesentlich von dem Mittel der Sterbefälle der Jahre 2016-19 abweichen. Die als „Exzess Letalität“ bezeichnete Differenz ist in der folgenden Abb. 12 für die einzelnen Monate dargestellt, wobei wir die monatlich berichteten Zahlen der an Corona Verstorbenen.“

„Während im April die Übersterblichkeit zeitlich mit der Sterblichkeit an Corona zusammenfiel, war die Übersterblichkeit im August augenscheinlich nicht auf Corona zurückzuführen. Das Statistische Bundesamt gibt in seiner Publikation die Hitzewelle als mögliche Ursache der Beobachtung im August an. Dieser Effekt könnte allerdings auch auf die verminderte Krankenhausversorgung gerade bei Notfällen während der vorhergehenden Monate zurückführbar sein. Eine tiefere Analyse der zugrundeliegenden Zusammenhänge ist zur weiteren Beurteilung wünschenswert.“

Meine Anmerkung: Dem kann ich mich nur anschließen. Noch eines. Das Thema Übersterblichkeit wird immer wieder missbräuchlich verwendet, um die These eines außergewöhnlich gefährlichen Infektionsgeschehens 2020 zu rechtfertigen. Doch dies gelingt nur mit leicht durchschaubaren Darstellungstricks. Auf ScienceFiles wurde dieses Thema ausreichend mit aussagekräftigen Grafiken herausgearbeitet. Mit dieser Kritik am Missbrauch einer angeblichen Übersterblichkeit meine ich ausdrücklich nicht die Autoren dieser Auswertung, die korrekt den gesamten zeitlichen Rahmen darstellen. Sie haben, obwohl sie mit dieser Veröffentlichung der offiziellen Darstellung diametral widersprechen, diese gut zugänglich publiziert. Es wird Zeit, dass solche belastbaren Vergleichszahlen angemessen wahrgenommen werden.

Es wird auf diese Weise immer schwerer werden, die Wirklichkeit zu verneinen. Denn wir brauchen als Gesellschaft keine Angst vor Corona und COVID-19 zu haben, nur Respekt. Es handelt sich um eine in Deutschland übliche saisonale, virale Atemwegsinfektion mittlerer Ausprägung. Nicht mehr aber auch nicht weniger. COVID-19 befällt dabei in besonderer Weise die Lunge, während Influenza vermehrt auch zu Herzproblemen führen kann. Was wir zukünftig benötigen, sind intelligentere Strategien und bessere Ausstattungen für die Pflegeheime selbst. Denn dort und nicht in der Gesellschaft entscheidet sich, ob eine solche Infektion zu hohen Todesraten und unwürdigem Sterben, isoliert unter Quarantäne, führt oder nicht.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Es war einmal als ein Parteichef erklärte : „Das EEG muss weg“

In politisch grauer Vorzeit – es war der 26. Juni 2014 – publizierte ein deutscher Parteichef in der Zeitung „Der Tagesspiegel“ einen Gastbeitrag mit dem Titel    „Von wegen-Reform – das EEG muss weg“.
Nicht der, an den Sie jetzt denken. Es war vielmehr der FDP-Chef Christian Lindner. Sie können noch heute diesen Artikel im Internet lesen; die Web-Adresse finden Sie am Schluss dieses Beitrags.
Wenn man es liest, stellt man ziemlich perplex fest, dass nahezu alles, was Lindner damals an Kritik äußerte, noch heute gilt – bis auf den Umstand, dass es inzwischen nur noch schlimmer geworden ist. Für diejenigen, die es jetzt etwas bequemer haben möchten, füge ich den kompletten Text des Artikels im Folgenden bei.

Unter der o.e. Überschrift steht eine Art von Extrem-Zusammenfassung (vermutlich von der Redaktion), die den Wortlaut hat: „FDP-Chef Christian Lindner fordert ein Ende der EEG-Reform. Statt auf bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, fokussiert sich Deutschland geradezu religiös überhöht auf den Klimaschutz.“ Und unter seinem Foto steht die Bildunterschrift „Der Bundesvorsitzende der FDP Christian Lindner hält die Energiewende für gescheitert.“

Der Text des Artikels:
“Das Jahrhundertprojekt Energiewende ist gescheitert. Keines der vereinbarten Ziele wird gegenwärtig erreicht. Der Klimaschutz kommt nicht voran, die Energiepreise steigen, belasten uns als Stromverbraucher genau so wie Industrie und Mittelstand. Nicht zuletzt wird es in den Wintermonaten immer schwieriger, eine sichere Stromversorgung zu garantieren.

Das Planungsbüro der DDR hätte die Energiewende nicht schlechter konzipieren können. Deutschland hat mit Italien die höchsten Industriestrompreise in der EU (Anm.G.K.: Heute sind wir aber die unbestrittene Nr.1) – Arbeitsplätze und Investitionen werden ins Ausland verlagert. Konventionelle Kraftwerke können nicht mehr rentabel betrieben werden, Stromanbieter ziehen sich vom Markt zurück, Kohle- und Gaskraftwerke sollen dann staatliche Zuschüsse erhalten. (Anm.G.K.: Jetzt jedoch Kohleausstieg sowie Stilllegung von Gaskraftwerken. Vom späteren Kernkraft-Ausstieg – als einziges Land der Welt –  konnte Herr Lindner 2014 wirklich nichts ahnen). Statt auf Wirksamkeit, bezahlbare Preise und Versorgungssicherheit zu achten, orientiert sich Deutschland einseitig und geradezu religiös auf den Klimaschutz.

Die Preise werden weiter steigen – ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hält mit seiner EEG-Reform am bisherigen Irrweg einer staatlichen Energie-Planwirtschaft fest. Erneuerbare Energien sollen auch in Zukunft subventioniert werden, obwohl Wind- und Solarstrom heute oftmals kostenlos an das Ausland abgegeben wird.
(Weitere Anm.: Inzwischen bezahlt Deutschland die Nachbarländer, wenn sie diese nicht benötigten Leistungsspitzen annehmen ).

Die Reform ist außer Kontrolle geraten.

Der SPD-Vorsitzende will sogar die Unternehmen finanziell belasten , die ihren Stromverbrauch aus eigenen Kraftwerken decken. Wenn Union und SPD das im Deutschen Bundestag tatsächlich so beschließen, wäre das für Deutschland eine industriepolitische Katastrophe. Ob bei der Stahlerzeugung oder der chemischen Industrie – in vielen Branchen würde die Deindustrialisierung weiter voranschreiten, weil es sich dann endültig nicht mehr lohnt, am Standort Deutschland in Anlagen und Arbeitsplätze zu investieren.
Nicht zuletzt: Nach dem Strompreis ist jetzt auch die Reform außer Kontrolle geraten. Das Beratungsverfahren im Bundestag ist völlig chaotisch. Statt Gabriel, der sich als roter Ludwig Erhard inszenieren wollte, gibt nun sein grüner Staatssekretär die Richtung vor: 24 Milliarden Euro Umverteilung im Jahr und 250 Euro Preisaufschlag für eine dreiköpfige Familie – das müsste eine vernunftgeleitete Bundesregierung veranlassen, die Reform zu stoppen und das EEG ganz aus dem Verkehr zu ziehen.

Kein Sonderweg für Deutschland

Die Eneriewende muss grundlegend neu konzipiert werden.

Erstens: Die Energiewende muss endlich zu einem europäischen Projekt werden. Bücher kann man in Polen bestellen – warum nicht auch Strom ?
(Anm.G.K.: Das ist heute die Realität geworden. Aber nicht durch eine europäisch vereinbarte Verteilung der Stromerzeugungs-Kapazitäten, sondern durch die blanke Not, wenn durch Flauten oder Starkwind das deutsche Stromnetz zusammenzubrechen droht.) Im europäischen Durchschnitt ist der Haushaltsstrompreis circa zwei Drittel niedriger als in Deutschland – davon sollen auch die deutschen Bürger profitieren können. Voraussetzung ist ein europäisches Stromnetz – das muss an die Spitze der Agenda der neuen EU-Kommission.
(Anm.G.K.: Das gibt es schon länger, aber neu ist, dass mehrere Nachbarländer an den Netz-Grenz-Verbindungen sog. Phasenschieber – regelbare Großtransformatoren – aufbauen, mit denen sie schnell und bequem die unerwünschten „Zappelstrom“-Importe aus Deutschland abschalten können.)

Zweitens: Erneuerbare Energien sollen keine Subventionen mehr erhalten. Das Einspeiseprivileg gehört abgeschafft. Wer sich Solarmodule aufs Dach schraubt oder Windparks betreiben möchte, soll den Strom selbst nutzen, ihn speichern oder an einen Zwischenhändler verkaufen – wenn sich das aber nicht lohnt, soll der Staat diesem Geschäftsmodell aber nicht weiter das Geld der Bürger hinterherwerfen. Vor allem dürfen Importe von günstigem Ökostrom nicht länger diskriminiert werden.
(Anm.G.K.: Aus dem Ausland importiert D Kernkraft- und Kohlestrom – als Rettung vor dem großen Blackout. Ökostrom – vor allem Windstrom – gibt es entweder zu wenig oder im Überfluss, weshalb man ihn dann mit Zuzahlungen loswerden muss. Ein riesiges Verlustgeschäft, das die Bürger bezahlen dürfen. Mit dem EEG –Zuschlag. Und die großräumigen Wettersituationen bewirken, dass alle europäischen Länder gleichzeitig entweder zu viel oder zu wenig Windstrom haben. Allein Deutschland – wegen des extremen Ausbaus sehr oft im Windstrom-Überschuss oder –Mangel – stört das europäische Verbundnetz. Es ist kein guter Ökostromproduzent, sondern der Netz-Störenfried.)

Drittens: Eine Neukonzeption muss nicht übers Knie gebrochen werden – Europa sollte sich Zeit nehmen, die Klimaschutzziele bis zum Jahr 2050 schrittweise angehen und den europäischen CO2-Zertifikatehandel optimieren. Denn aktuell bremst die einseitige finanzielle Förderung von Solar- Wind- und Biogasanlagen sogar Innovationen in neue Technologien, Speicher oder Energiesparmodelle aus. Das bestätigen  auch zahlreiche Forscher und Institute, wie jüngst die vom Bundestag  eingesetzte Expertenkommission Forschung und Innovation oder sogar der Weltklimarat IPCC.

Deutschland muss jetzt als erstes seinen Sonderweg verlassen. Das EEG funktioniert nicht mehr – es ist Zeit, ihm den Strom abzudrehen. Dies steht einer verantwortungsvollen Energie- und Umweltpolitik in keiner Weise im Wege, weil es Alternativen gibt, wie man Klimaschutz effizienter und effektiver erreichen kann.

Christian Lindner, MdL, Bundesvorsitzender der FDP.“
Ende des Artikels.

Nachwort:
Ich hoffe, dass meine Anmerkungen (kursiv) nicht gestört haben. Sie beschreiben die Situation von heute – sie ist in der Tat schlimmer, als es Herr Lindner vermuten konnte. Wie wäre es, wenn die FDP diesen Empfehlungen konsequent gefolgt wäre ?
Es ist schon beeindruckend, wie weit sie bereits vor 6 Jahren war. An einer Analyse und Bewertung dieser Regierungspolitik hat es wahrlich nicht gefehlt..
Welche Gründe gab es für diesen Politikwechsel, der in Wahrheit ein Politikverzicht war ?
Gute Frage….

Die Quelle: https://www.tagesspiegel.de/meinung/gastbeitrag-von-fdp-chef-lindner-von-wegen-reform-das-eeg-muss-weg/10105230.html/

 




Woher kommt der Strom? Durchschnittsrechnungen sind Schall und Rauch

 (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr)

Ist das nicht der Fall, fällt das Stromnetz ab. Um das böse Black-Wort nicht zu verwenden: Die Lichter gehen aus. Deshalb müssen in den ersten 4 Tagen der Woche die konventionellen Stromerzeuger wirklich Vollgas geben (Abbildung 1). Der Bedarf liegt teilweise bei 80 GW. Trotz einer konventionellen Produktion von über zum Teil über 60 GW muss an einigen Tagen Strom hinzugekauft werden (Abbildung 2). Meist am frühen Morgen zu dann moderaten Preisen. Den höchsten Preis erzielt allerdings Deutschland am 10.11.2020 um 17:00 Uhr. Fast 80€/MWh bekommt Deutschland per Saldo für 0,653 GW Exportstrom von diesen Nachbarn (Abbildung 3). Das ergibt immerhin eine Einnahme von gut 52.000 €. Leider ist das die Ausnahme. Ab Donnerstag steigt die Windkrafterzeugung wieder an, um zum Sonntag eine Dimension zu erreichen, die den Strompreis ins Bodenlose sinken lässt. Um 23:00 am Samstag werden bereits lediglich 21,56 €/MWh aufgerufen, der Tiefstpreis der 46. Woche. Dazu dann mehr in der nächsten Woche.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und vor allem der aus dieser Tabelle generierte Chart belegen sehr eindrücklich die geringe Wind- und- Sonnenstromerzeugung der 46. Woche (Abbildung 4). Montag, Dienstag und Mittwoch liegen Wind- und Sonnenstromerzeugung zusammen unter der Stromerzeugung mittels Biomasse und Wasserkraft. Das sind mit der am Sonntag ebenfalls schwachen Erzeugung insgesamt 102 Stunden, in denen Wind- und Sonnenstrom fast ausfällt. Bedenkt man, dass bis 2022 die Stromerzeugung per Kernkraft, bis 2030 die komplette Kohlestromerzeugung in Deutschland wegfallen soll und betrachtet Abbildung 1, dann weiß man, dass die Stromerzeugung Deutschland und die damit verbundene Versorgungssicherheit zukünftig auf kleinen, tönernen Füßchen stehen wird. Ich befürchte, dass den verantwortlichen Politikern dieser Sachverhalt gar nicht richtig bewusst ist. Fehlt es ihnen doch oft schon an den einfachsten Grundkenntnissen in Sachen Strom. Sonst wäre so ein Desaster der Ahnungslosigkeit, wie es Wirtschaftsminister Altmaier kürzlich im Bundestag offenbart hat, unmöglich (Abbildung 5).

Der Im-, Exportchart der 46. Woche (Abbildung 6) zeigt, dass vor allem Frankreich den Bedarf Deutschlands gedeckt hat, wenn die eigene Kraftwerksproduktion nicht ausreichte. Die Exporte sind um einiges höher als der Import und selbstverständlich sind auch die Einnahmen aus dem Export absolut gesehen höher. Heruntergerechnet auf €/MWh zeigt sich der ´wahre` Preis, den Deutschland für Exportstrom bekommt, für Importstrom zahlen muss. Sehen Sie sich bitte Abbildung 7 an.

Bei der geringen Wind-, Stromerzeugung der 46. Woche wundert es wenig, dass auch angenommene Verdoppelung des Wind-, Sonnenstroms bei weitem nicht ausgereicht hätte, den Strom-Bedarf Deutschland auch nur annähernd zu decken. Am Dienstag und Mittwoch wurden sogar jeweils über eine Terawattstunde (TWh) zusätzlicher Strom benötigt. Rufen Sie den Chart auf, den Sie unter Abbildung 8 herunterladen können.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 8.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozent, davon Windstrom 9,82 Prozent, Sonnenstrom 8,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Preise, die Deutschland heute für den Export erzielt, für den Import zahlen muss, liegen um die 30€/MWh. Erst ab 14:00 Uhr steigen sie an. Ab 15:00 Uhr bis 21:00 Uhr werden 40€ und mehr pro MWh gezahlt, eingenommen. Gäbe es die konventionelle Stromerzeugung mittels Kohle und Kernkraft nicht, sähe es finster aus in Deutschland. 

Montag, 9.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,40 Prozent, davon Windstrom 7,09 Prozent, Sonnenstrom 4,26 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Wind-, Sonnenstromerzeugung sinkt nochmals ab. Die Exportpreise, die Deutschland erzielt sind erklecklich. Die zu zahlenden Importpreise sind moderat. Um 17:00 muss Deutschland für gleichwohl sehr wenig (179 MW) Importstrom über 72€/MWh  bezahlen. Die konventionelle Stromerzeugung bullert kräftig. 

Dienstag, 10.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 20,00 Prozentdavon Windstrom 5,52 Prozent, Sonnenstrom 2,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es geht weiter Abwärts mit der regenerativen Stromerzeugung. Die Stromerzeugung Deutschlands ist auf Kante genäht. Die Preise sind in Ordnung. Konventioneller Strom wird dringend gebraucht … und produziert.

Mittwoch, 11.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 19,15 Prozentdavon Windstrom 4,96 Prozent, Sonnenstrom 2,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es geht noch weniger. Bei einem Bedarf von 78,567 GW um 11:00 Uhr werden insgesamt 13,73 GW Strom regenerativ erzeugt. Die Lücke von 64,887 GW werden durch die eigene Stromversorgung nicht geschlossen. 3,761 GW müssen noch importiert werden. Zu genau 50,43 €/MWh. Natürlich wissen die konventionellen Stromerzeuger, dass am Donnerstag die Flaute zu Ende sein wird. Deshalb fahren sie ihre Kraftwerke nicht noch höher, als das ohnehin schon der Fall ist

Donnerstag, 12.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,67 Prozent, davon Windstrom 23,33 Prozent, Sonnenstrom 2,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,67 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht wie erwartet an. Stromstrom fließt weiter nur in geringem Ausmaß. Entstehender Stromüberschuss wird auskömmlich veräußert. Fehlender Strom wird günstig – weil am frühen Morgen – eingekauft. Von diesen Nachbarn. Konventionelle Stromerzeugung bleibt selbstverständlich notwendig. Nur die 60 GW-Grenze wird nicht mehr überschritten. 

Freitag, 13.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,53 Prozent, davon Windstrom 20,29 Prozent, Sonnenstrom 4,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Freitag, den 13.11.2020 dümpelt die Wind-, Sonnenstromerzeugung so vor sich hin. Konventioneller Strom wird sauber – in der Menge – hinzu erzeugt. Der Überschuss kann zu einem Großteil auskömmlich verkauft werden. Diese Nachbarn nehmen den Strom ab. 

Samstag, 17.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,24 Prozent, davon Windstrom 26,19 Prozent, Sonnenstrom 6,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Am Samstagnachmittag deutetet sich ein strammer Windstromanstieg an. Ab 18:00 Uhr (44,56 €/MWh) fallen die Strompreise zügig auf ein Niveau, das um 23:00 Uhr bei um die 21,- €/MWh liegt. Ein Ende des Absturzes ist auf Grund der stürmischen Wetterlage nicht in Sicht. Die konventionellen Stromerzeuger fahren die Kraftwerke herunter, aber eine Mindestleistung von 20 GW – konventionell erzeugt – ist immer! erforderlich, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Große rotierende Massen sind dafür notwendig. Viele tausende und aber-tausende Mini-Stromerzeuger erzeugen sogenannten ´Flatterstrom`, da vor allem die „Natur“ keinerlei Kontinuität gewährleisten kann. Das können nur Kern-, Kohle- oder Gaskraftwerke. 

Womit der erste Teil der Frage eines Lesers dieser Kolumne beantwortet wäre. Der schreibt:

In Gesprächen mit Freunden und Bekannten ist es ziemlich schwierig die von Ihnen berichteten Fakten zu vermitteln. Solange der Strompreis in geringen Dosen erhöht wird und weiterhin Strom aus der Steckdose kommt, kümmern sich die Menschen vorrangig um eine Vielzahl anderer Probleme. Zu dem Thema Blackout und Stabilität der Netzfrequenz wurde behauptet, dass dafür mehrere Kraftwerke ständig am Laufen sind. Der Strom, der bei starker Wind- und Sonnenstromproduktion überschüssig ist, werde in die Erde abgeleitet. Meine Recherche im Internet ergab kein Ergebnis, das diese Aussage bestätigt oder widerlegt. Können Sie da helfen? 

Ja es müssen immer konventionelle Kraftwerke mit ihren gewaltigen Generatoren Strom erzeugen. Etwa 20 GW sind notwendig. Was jetzt im Winter knapp ein Viertel des Strombedarfs gesamt ausmacht. Mit den 20 GW immer notwendigen konventionellem Strom ergibt sich insbesondere im Sommer bei kräftiger Sonnenstromerzeugung das Problem, dass zur Mittagszeit, wenn der regenerativ erzeugte Strom an den 90% und mehr kratzt, ein Überschuss entsteht, der in aller Regel sehr günstig abgegeben, verschenkt oder sogar mit einen Bonusscheck versehen verschenkt werden muss. Das Problem verschärft sich, je mehr Solarkraftwerke gebaut werden. 

Überschüssiger Strom muss „verbraucht“, besser verkauft werden. Ableiten geht nicht. Es sei denn zu Stromverbrauchern. Das können Windradgeneratoren sein, das können alte Kraftwerks-Generatoren sein. Selbstverständlich erst dann, wenn alle vorhandenen Speicher aufgefüllt sind. Vor allem die heimischen, aber auch die in Österreich und der Schweiz. Eins muss allerdings bedacht werden: Alle Speicher zusammen reichen nicht aus, um die 4-Tagelücke Strom wie oben gesehen zu schließen. Deshalb sollten die Verantwortlichen sich ihre Abschaltfantasien noch mal genau überlegen. Der Kernkraftzug ist abgefahren. Aber bei der Kohle sollte zumindest solange gewartet werden, bis genügend Gaskraftwerke deren Stromerzeugung übernehmen können. Die allerdings müssen noch gebaut werden. Zumindest zu einem großen Teil.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de




Corona-Panik, die dritte : Zentrale Gründe für die Verfassungswidrigkeit des Teil-Lockdown vom 28. Oktober 2020

Eine verfassungsgerichtliche Überprüfung durch das Oberverwaltungsgericht oder das Bundesverfassungsgericht hätte jedoch nicht den Beschluss zum Gegenstand, sondern die ihn umsetzenden Rechtsverordnungen, welche von den zuständigen Stellen der einzelnen Bundesländer erlassen werden. Die nachfolgende verfassungsrechtliche Prüfung hingegen hat nicht eine konkrete Landesverordnung zum Gegenstand, sondern den Beschluss vom 28. Oktober 2020. Dabei unterstelle ich, dass die Landesverordnungen sich eng an die Anordnungen und Begründungen der unten zitierten Verlautbarung der Bundesregierung zum Bund-Länder-Beschluss halten.

Regelungsgegenstand

Das außerhalb des Grundgesetzes bestehende, informelle Entscheidungsgremium aus den 16 Ministerpräsidenten der Länder und dem „Coronakabinett“ der Bundesregierung hat am 28.10.2020 für den Monat November einen Teil-Lockdown beschlossen, der weniger strikt ist als der vom 23. März. Vor allem die Schulen und Kitas bleiben offen, ebenso der Groß-und Einzelhandel sowie die Friseure. Geschlossen werden die Restaurants, Bars, Clubs, Kneipen, Diskotheken sowie die Hotels für touristische Übernachtungen.

Geschlossen werden auch die Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Theater, Konzerthäuser, Kinos oder auch Schwimmbäder und Fitnessstudios. Der Freizeit- und Amateursportbetrieb wird eingestellt. Profisportveranstaltungen dürfen nur ohne Zuschauer stattfinden.

Private Kontakte in der Öffentlichkeit sind auf maximal 10 Personen beschränkt und nur mit Angehörigen aus dem eigenen und einem weiteren  Hausstand möglich. In der privaten Häuslichkeit sollen Feieraktivitäten vermieden werden.

Angesichts der „inzwischen exponentiellen Infektionsdynamik und um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden“, ist es erklärtes Ziel der Maßnahmen, „das Infektionsgeschehen aufzuhalten und  die Zahl der Neuinfektionen wieder in die nachverfolgbare Größenordnung  von unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche zu senken“.

Der Bund gewährt Unternehmen und Einrichtungen, die von den Schließungen erfasst werden, eine außerordentliche Wirtschaftshilfe. Sie erhalten Ersatz für ihre Umsatzverluste in Höhe von 75 % des Umsatzes im November 2019. Bestehende Hilfsmaßnahmen für die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft sowie die Soloselbständigen werden verlängert (Aus der Verlautbarung der Bundesregierung vom 28. Oktober zum Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Pandemie).

 

Grundrechtseingriffe

Die angeordneten Kontaktbeschränkungen stellen Eingriffe in die Versammlungsfreiheit des Art. 8 Abs. 1 GG dar. Die Verbote und Einschränkungen der beruflichen und wirtschaftlichen Aktivitäten  in den unterschiedlichen Bereichen sind Eingriffe in die Berufsfreiheit des Art. 12 Abs. 1 GG. Rechtlich umstritten ist es, ob letztere, und zwar unter dem Aspekt des „eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs“, auch Eingriffe in das Eigentumsrecht des Art. 14 GG darstellen. Dieses innerrechtliche Problem soll im Folgenden offen bleiben und nur Art 12 Abs. 1 GG geprüft werden.

 

Verfassungsmäßigkeit der Eingriffe

Die Verfassungsmäßigkeit der Eingriffe in Grundrechte richtet sich, wie sich erfreulicherweise mittlerweile herumgesprochen hat, in erster Linie nach dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz mit seinen drei Elementen der Geeignetheit, der Erforderlichkeit und der Zweck/ Mittelproportionalität der Eingriffe. Für diese Prüfung, die hier allein auf der grundrechtlichen Ebene der Art. 8 Abs. 1 und 12 Abs. 1 GG erfolgt, spielt die Gewährung von Entschädigungszahlungen keine Rolle. Die Grundrechte sind grundsätzlich nicht monetarisierbar.

Während die beiden Lockdownbeschlüsse vom März und April noch ohne explizite verfassungsrechtliche Bezugnahme auskamen, verwendete die Bundeskanzlerin nun mit demonstrativer Betonung die trinitarische Formel des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes. Hilfreich für diesen Lernprozess mögen die gerichtlichen Niederlagen gewesen sein, welche zu zahlreichen Aufhebungen von Bestimmungen der  Länderverordnungen (vor allem.bei den Beherbergungsverboten) geführt hatten. Freilich ist die bloß demonstrative und affirmative Verwendung der Verhältnismäßigkeitsformel unzureichend, wenn sie nicht mit überzeugendem Inhalt gefüllt wird.

 

  1. Die Geeignetheit der Eingriffe

Bei der Prüfung dieses Merkmals des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes (wie auch bei der Prüfung der beiden anderen Merkmale) gilt grundsätzlich das Prinzip des Gestaltungs- und Prognosespielraums der handelnden legislativen (Gesetzgeber) oder exekutiven (Verordnungsgeber) Organe. Das Bundesverfassungsgericht spricht auch von der „Einschätzungsprärogative“ dieser Organe. Je intensiver freilich in die Grundrechte eingegriffen wird und je gewichtiger der Sachverhalt ist, desto intensiver erfolgt auch die gerichtliche Kontrolle, wie das BVerfG u.a. in seinem bahnbrechenden Mitbestimmungsurteil postuliert hat (BVerfGE 50, 290 /  333-Mitbestimmung; näher zum Problem der unterschiedlichen verfassungsrechtlichen Kontrolldichten Schlaich / Korioth 2017, 398 ff) . Da auch der Lockdown light in historisch einmaliger Schärfe in wesentliche Grundrechte einer ganzen Nation eingreift, ist mit der intensiven Inhaltskontrolle der strengste verfassungsgerichtliche Kontrollmaßstab anzuwenden. Er reduziert die Einschätzungsprärogative des Bundes- und Landesverordnungsgebers auf Null.

Die Beschränkung der menschlichen Kontakte in der dargestellten Weise greift in den personalen Kernbereich der Versammlungsfreiheit des Art. Abs. 1 GG ein. Die zeitweise Schließung von Geschäften und Unternehmen greift in den personalen Kernbereich der Berufsfreiheit des Art. 12 Abs. 1 GG ein, es handelt sich um temporäre Berufsverbote. Die Eignung dieser Anordnungen, das Infektionsgeschehen aufzuhalten, hätte daher sorgfältig begründet werden müssen. Dies ist nicht erfolgt.

Als Ziele des Lockdown nennt der Beschluss, 1. „das Infektionsgeschehen aufzuhalten“ und 2. die 7-Tage-Inzidenz wieder unter 50 pro 100.000 Einwohner zu senken. Über die Erreichung des ersten Ziels gibt die folgende Graphik aus worldometer Auskunft:

Es zeigt sich, dass am Beginn des Lockdown am 2.11.2020 der „7–day moving average“ der Fallzahlen bei rund 15.700 lag und am 23.11.2020 bei rund 18.450. Das Infektionsgeschehen aufzuhalten, ist bei strenger Betrachtung offensichtlich auch nach 3 Wochen nicht erreicht worden. Allerdings hat sich die Zunahme seit dem 7.11. auf hohem  Niveau stabilisiert. Dies könnte als „Aufhalten“ gesehen werden. Entscheidend dafür ist mangels Einschätzungsprärogative aber nicht die Auffassung des Verordnungsgebers, sondern die des Gerichts. Dieses wird erstens das Eingeständnis des RKI in Rechnung stellen, dass die Stabilisierung der Fallzahlen zumindest zum Teil auf die aktuelle Verringerung der Tests, nicht aber auf die Maßnahmen zurückzuführen ist. Das Gericht wird außerdem das 2. Ziel der 50/100.000 -Inzidenz hinzunehmen und dann wahrscheinlich die Zielerreichung verneinen. Denn laut täglichem Lagebericht des RKI vom 23.11, d.h. nach immerhin 3 Wochen Laufzeit der Maßnahmen, kommen nicht 50, sondern 141 „Infizierte“ auf 100.000 Einwohner.

Die fehlende Zielerreichung des Lockdown wiederholt die Erfahrung aus dem Frühjahr. Damals konnte eine weitere Absenkung des R-Faktors als eines zentralen Indikators für die Infektionsdynamik, nachdem er einmal unter 1 gefallen war, auch Wochen nach der Anordnung des Lockdown nicht erreicht werden (Nahamowitz 2020). In dieselbe Richtung weist die Erfahrung, dass die am 22. April eingeführte Maskenpflicht ohne Einfluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland war (CIDM online, Graphik Aktuelles Corona-Monitoring 2 / 2).

Diese negativen Erfahrungen aus dem Frühjahr können verallgemeinert werden. In einer hochrangigen aktuellen Studie des amerikanischen National Bureau of Economic Research wird gezeigt, dass Lockdowns, Schließungen, Reisebeschränkungen, Quarantänemaßnahmen Sperrstunden und Masken keinen Einfluss auf die Übertragungsraten des Corona-Virus und die Todesfälle haben (Atkeson, Kopecky, Zha 2020). Ob diese Erfahrung aus dem Frühjahr eins zu eins auf die gegenwärtige kalte und dunkle Jahreszeit übertragen werden kann, erscheint zweifelhaft. Immerhin erhält die Studie die Erinnerung wach an die inhärenten, von politischen Steuerungsmaßnahmen nicht oder kaum beeinflussbaren Tendenzen einer Epidemie – das ist angesichts des allerorten auffindbaren politischen Aktionismus ein wertvoller Fingerzeig.

Letztlich kann freilich die Frage der Geeignetheit des Teil-Lockdown dahingestellt bleiben. Denn wie im folgenden zu zeigen sein wird, folgt seine Verfassungswidrigkeit eindeutig aus seiner mangelnden Erforderlichkeit.

  1. Die Erforderlichkeit der Grundrechtseingriffe

Die Erörterung der Erforderlichkeit ist die zweite Station der Verhältnismäßigkeitsprüfung. Ein Grundrechtseingriff ist nur dann erforderlich, wenn es kein milderes Mittel zur Zielerreichung gibt. Das wäre im Fall eines Lockdown nur dann der Fall, wenn Corona ein gemeingefährliches Killervirus wäre. Hätte es hingegen nur die Gefährlichkeit eines Grippevirus, wäre überhaupt keine staatliche Zwangsmaßnahme zum Schutz des Gesundheitswesens vor Überforderung erforderlich. Nirgendwo auf der Welt, und auch nicht in Deutschland, wird gegen eine Grippeepidemie mit staatlichen Zwangsmaßnahmen vorgegangen, auch nicht beim Auftreten einer schweren Grippewelle mit vielen Tausend Toten.

 

  1. 2. 1. Ist SARS-CoV-2 gefährlicher als das Grippevirus?

Es ist vor allem der seit seiner Heinsbergstudie prominent gewordene Bonner Virologe Hendrik Streeck, der mit großer Entschiedenheit die Auffassung vertritt, zuletzt in den Talkshows von Lanz und Maischberger, dass Corona 4 bis 5 Mal gefährlicher als das Grippevirus sei. Der Meinung des ansonsten geschätzten Virologen ist mit derselben Entschiedenheit zu widersprechen.

Die kürzliche schwere Grippewelle von 2017/ 18 forderte in Deutschland nach Schätzung des RKI 25.000 Todesopfer. Sie ist kein Einzellfall. Ihre Vorläufer waren die Grippewellen 1995/ 96 (mehr als 30.000 Tote), 2002/ 2003 (etwa 15.000 Tote), 2004/ 2005 (ebenfalls etwa 15.000 Tote). Alle Todeszahlen gelten für Deutschland (vgl. Reiss, Bhakdi 2020, 32 f). Während in Deutschland eine gewöhnliche saisonale Grippe mit einigen Hundert Toten eine Fallsterblichkeit von 0,1 % bis 0,2 % hat, lag die Sterblichkeitsrate der Grippe 2017/ 18 deutlich über 1 % (ebd.). Ihr steht die in der Heinsbergstudie für Corona festgestellte Letalitätsrate von 0,37 % gegenüber, welche Streeck viele Anfeindungen eingebracht hat, liegt sie doch mehr als ein Zehntel niedriger als die von WHO und RKI lange Zeit propagierten  Sterblichkeitsraten von 3 – 5%.

Im Vergleich zu einer gewöhnlichen saisonalen Grippe liegt die Heinsbergrate von 0,37 % etwa  2 bis 3 Mal höher, im Vergleich zu den nicht seltenen schweren Grippewellen ist sie viel niedriger. Insgesamt geht man sicher nicht fehl, wenn man Grippevirus und Coronavirus als etwa gleich gefährlich einstuft. Diese Einschätzung hat nun eine sensationelle Bestätigung durch einen Strategieschwenk der WHO erfahren. Das Bulletin der WHO vom 14. Oktober enthält die Ergebnisse einer umfangreichen Metaanalyse des weltweit renommierten Stanford Epidemiologen John Ioannidis von über 60 vorliegenden Coronastudien, einschließlich der Heinsbergstudie (Ioannidis 2020). Ioannidis sieht die Median-COVID-19-Infektionssterblichkeitsrate bei nur 0,23 %. Sie liegt damit auf dem Niveau eines mittelschweren Grippevirus. Diese Veröffentlichung hat das Zeug zum game changer im weltweiten Corona-Spiel. Nirgendwo auf der Welt hat bisher das Grippevirus,   auch nicht in seinen schweren Varianten, spezielle staatliche Schutzmaßnahmen ausgelöst, welche über die jährliche Grippeimpfung mit ihrer in Deutschland durchschnittlichen Wirksamkeit von nur 10 % hinausgehen. Offenbar gelten derartige Schutzmaßnahmen weltweit nicht als erforderlich.

Im Zusammenhang mit dem WHO-Bulletin ergibt sich zunächst die Frage, wie es zu dieser überraschenden Veröffentlichung kommen konnte, galt die WHO doch bis dahin allgemein als die globale Speerspitze der Corona-Alarmisten. Die Vermutung ist, dass chinesischer Druck die Veröffentlichung befördert hat. Das chinesische Interesse an einer solchen Deeskalation ist ökonomischer Art. Zur Aufrechterhaltung der eigenen Exporte soll verhindert werden, dass die besinnungslose Jagd auf das Virus via staatlicher Containement-Maßnahmen zu einer erneuten drastischen Schwächung der Wirtschaft in den Industrieländern führt.

Wichtiger ist freilich die Frage, warum die WHO-Publikation nicht bremsend auf die europäischen Länder Deutschland, Frankreich, Italien, England, Griechenland u.a. gewirkt hat, die etwa 14 Tage nach Veröffentlichung der Publikation gleichsam im Gleichschritt rigide Beschränkungen  angeordnet haben. Immerhin impliziert das Ergebnis der Veröffentlichung die Gleichsetzung der Gefährlichkeit von Corona mit einem mittelschweren Grippevirus.

Man kann von den Regierungen nicht erwarten, dass sie die Veröffentlichungen der WHO kennen. Das kann man aber von ihren Public-Health-Instituten, in Deutschland dem RKI, erwarten. Das RKI, eine Bundesoberbehörde, hat sicherlich Kenntnis von der Publikation genommen. Die Frage ist, hat es seine Kenntnis nicht an seinen Dienstherrn weiter gegeben, oder hat sich die Regierung über sie hinweg gesetzt? Die Beantwortung dieser spannenden Frage muss leider offen bleiben.

Klar aber ist, dass die WHO-Botschaft potentiell eine große Explosivkraft für die Lockdown-Regierungen hat. Denn sie bedeutet, dass die Regierungen von Beginn der Corona-Krise an einer Chimäre nachgejagt sind. Statt ein gemeingefährliches haben sie ein Virus gejagt, dessen  Gefährlichkeit auf dem Niveau eines mittelschweren Grippevirus liegt. Würde das der Öffentlichkeit bewusst werden, wären die negativen Konsequenzen für das politische Renommee, die Popularität und die Legitimation der verantwortlichen Regierungen gar nicht zu überschätzen.

Die Nichtbeachtung der empirischen Evidenz, welche die Lockdown-Strategie der staatlichen Corona-Bekämpfung von Beginn an auszeichnet (Nahamowitz 2020), ergibt sich noch aus einer anderen Überlegung, in deren Mittelpunkt noch einmal die große Grippewelle 2017/ 18 steht. Diese raffte in 3 Monaten nach der Schätzung des RKI 25.000 Menschen dahin. Die Krankheit COVID-19 forderte in den 9 Monaten ihres Wirkens von Februar bis November 2020 knapp 11.000 Tausend Tote, wobei in dieser Zahl auch die große Anzahl bloß „mit“ Corona Verstorbener enthalten ist. Der unmittelbare Vergleich zeigt die sehr viel höhere Gefährlichkeit des Influenzavirus gegenüber SARS-CoV-2. Mir ist bei ARD und ZDF unter den unzähligen Corona- Sendungen keine einzige bekannt, in der ein solcher doch nahe liegender Vergleich angestellt worden wäre – man erkennt, die TV-Sender sind mit viel Beflissenheit im Dienst der Regierung am Werk. Außerdem erkennt man, dass das Evidenz-Argument  nicht immer hochwissenschaftlicher Forschungsanstrengungen im Stil eines John Ioannidis bedarf, manchmal genügt die alltägliche vergleichende Anschauung. Auch sie ergibt die fehlende Erforderlichkeit des Teil-Lockdown.

3.2.2. Das Ignorieren der Testhäufigkeit führt in die Verfassungswidrigkeit

Von KW 33 (10.8. – 16.8.2020) bis KW 46 (9.11. – 15.11.2020) nahm die Zahl der Testungen um etwa 850.000 auf ungefähr das Doppelte zu (vgl. die Graphik).

Da dadurch die relativ hohe Dunkelziffer von etwa 10:1 (Reiss, Bhakdi 2020, 33) stärker ausgeleuchtet wurde, stieg zwangsläufig auch die wöchentliche Zahl der positiv (und falsch-positiv) Getesteten in KW 46 auf 131.037). Sie ist auf der roten „Panikkurve“ abgetragen. Durch die Zunahme der Testungen hat die Politik also wesentlich selbst den Zustand geschaffen, den sie nun mittels Lockdown bekämpft.

Bezieht man hingegen zutreffend die positiv Getesteten auf 100.000 Testungen, ergibt sich statt des steilen („exponentiellen“) Anstiegs der roten Kurve ein sanfter Anstieg auf 7.786 positiv Getestete in KW 46,  wie ihn die blaue „Realkurve“ zeigt. Von den im Lockdownbeschluss an die Wand gemalten Schreckensbildern einer „exponentiellen Infektionsdynamik“ und einer drohenden „Überforderung des Gesundheitswesens“ kann dann keine Rede sein. Die Realkurve entzieht dem Lockdown die epidemische Grundlage, womit seine Erforderlichkeit und damit seine verfassungsrechtliche Legitimation entfällt. In epidemiologischer Hinsicht widerlegt die Realkurve zudem die permanente öffentliche Behauptung von der Existenz einer „zweiten Welle“.

3.2.3. Untersterblichkeit in Deutschland – Lockdown auch deswegen nicht erforderlich

Seit KW 35 (24. 8. – 30.8.2020) besteht in Deutschland (hier für Berlin gezeigt) vermutlich eine beträchtliche Untersterblichkeit, die sich letzthin sogar verstärkt hat. Das macht die Euromomo-Kurve anschaulich.

Grob gesprochen bedeutet Untersterblichkeit, dass die Sterbezahlen im fraglichen Zeitraum im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre niedriger sind. In KW 46 (9.11. – 15.11.), der  zweiten Woche des Lockdown, betrug der Untersterblichkeitswert (Standardabweichung) beträchtliche  minus 1,65. Zurückgehende Sterblichkeitszahlen entlasten das Gesundheitssystem auf allen Ebenen, vor allem die Krankenhäuser und Intensivabteilungen – das Gegenteil der im Lockdownbeschluss heraufbeschworenen Belastung.

Die gegenwärtigen Meldungen, dass die Intensivbettenbelegung den Höchststand vom Frühjahr überschreite, haben mal wieder eine alarmistische Zielsetzung. Sie unterschlagen, dass nicht nur die Zunahme für die Herbstsaison normal ist, sondern vor allem, dass im Frühjahr die Intensivabteilungen in Deutschland zu 50 % unterbelegt waren, so dass aus dem Ausland Patienten aufgenommen wurden und zudem Kurzarbeit für die Ärzte angemeldet werden musste,

Gegenwärtig taucht in diversen Talkshows der Hamburger Intensivmediziner Stefan Kluge auf, der das vor allem vom RKI propagierte Narrativ, dass die deutschen Intensivstationen alsbald drohen, „an ihre Kapazitätsgrenzen zu stoßen“, beflissen bestätigt. Der Mediziner, gleichsam das Hamburger Gegenstück zum Corona-kritischen Rechtsmediziners Prof. Püschel, sollte einmal erklären, wie es sein kann, dass in einer längeren Phase deutlicher Untersterblichkeit im Land die Intensivstationen überzulaufen drohen. Laut RKI sind gegenwärtig denn auch nur 3.700 Corona-Kranke auf Intensivstation (bei insgesamt 28.000 Intensivbetten), wobei man sicher sein kann, dass unter ihnen ein hoher Anteil auf Corona umetikettierter Kranker sich befindet.

Das im Lockdownbeschluss formulierte Ziel, „die Zahl der Neuinfektionen wieder in die nachverfolgbare Größenordnung von unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche zu senken“, spricht die gegenwärtige Überlastung der Gesundheitsämter an. Diese liegt freilich in erster Linie an den politisch via Zunahme der Testungen gesteigerten „Infektions“-Zahlen. Würde sich die Politik außerdem endlich die tatsächliche nur mittlere Gefährlichkeit des Corona-Virus eingestehen, entfiele gänzlich der Grund, die Gesundheitsämter mit der Wahrnehmung von Tracing-Aktivitäten zu überlasten. Damit entfällt auch unter diesem Aspekt die Erforderlichkeit des Lockdown.

Die These, dass die Intensivstationen in Deutschland weit entfernt davon sind, an ihre Kapazitätsgrenzen zu stoßen, wird bestätigt durch eine weitere Graphik der Corona Initiative Deutscher Mittelstand.

Die nahezu waagrechte braune Kurve unten bildet die Corona-Krankheitsfälle in Behandlung ab. Sie ist gegenwärtig nicht nur flacher als im April, sondern ergibt auch zusammen mit den stark gestiegenen absoluten Fallzahlen das „Corona-Paradox“: anders als im Frühjahr bilden die gegenwärtigen Krankheitszahlen nicht mehr so proportional das Steigen der Fallzahlen ab, sie haben sich relativ von diesen entkoppelt.

Angesichts der aus mehreren Gründen festgestellten fehlenden Erforderlichkeit des Teil-Lockdown erübrigt sich die Erörterung der Zweck/ Mittelproportionalität als des dritten Elements des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes. Der Teil-Lockdown vom 28. Oktober ist im Gesamtergebnis verfassungswidrig.

Schlussbetrachtung: Die doppelte Absurdität der Corona-Politik

In Deutschland sterben gegenwärtig im Jahr durchschnittlich rund 950.000 Menschen, das sind 2.600 am Tag. An und mit Corona starben im laufenden 7-Tage- Durchschnitt laut worldometer 236 Menschen, etwa 9 % der´Toten dieser Tage. Zur Erinnerung: davon sind höchstens die Hälfte „echte“, d.h. „an“ Corona Verstorbene. Von den Ü80-Jährigen sterben fast die Hälfte an Herz-Kreislauferkrankungen, fast ein Drittel an Krebs und nur ca` 10 % an Atemwegserkrankungen wie Influenza oder COVID-19 (Reiss, Bhakdi 2020, 29).

Auf diese 9 % „Corona-Tote“ konzentriert sich seit März in Deutschland absurderweise nicht nur die Gesundheitspolitik, sondern auch fast die gesamte übrige Politik, vor allem die Wirtschaftspolitik mit viel Energie und gewaltigen Finanzmitteln. Andere wichtige Krankheits- und Todesursachen genießen nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit.

Um die geschätzt jährlich 30 – 40.000 Tote aufgrund von Krankenhauskeimen z.B. kümmert sich die Politik nicht. Krankenhauskeime töten, weil erstens in den Krankenhäusern aufgrund von Sparmaßnahmen nicht ausreichend gereinigt wird und zweitens die Pharmakonzerne wegen zu geringer Renditechancen nicht in die Antibiotikaforschung investieren (näher zum Problem der Krankenhauskeime Arvay 2020, 79 ff). Ein Bruchteil der für die Corona-Bekämpfung aufgewendeten staatlichen Finanzmittel würde in diesem Bereich wahrscheinlich signifikante Erfolge erzielen. Dass dies nicht geschieht, entlarvt das von der Politik beim Kampf gegen Corona immer wieder betonte humanistische Engagement für die Erhaltung von Leben als verlogen und scheinheilig.

Ebenfalls nicht wichtig erscheint der Politik die konsequente Vermeidung von Zucker. Dieser, verborgen in den industriell gefertigten Nahrungsmitteln, ist eine primäre Ursache für Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck und auch Krebs (Perlmutter 2014), welche wesentliche letale Vorerkrankungen bei den „Corona-Toten“ sind. Hier fehlt es an angemessenen Verboten und gezielter Aufklärung, die auch für ausreichend körperliche Bewegung werben sollte.

Abschließend werfen wir noch einmal einen Blick auf die epidemiologische Gegensätzlichkeit der drei winterlichen Grippemonate 2018 einerseits und der Lockdownphase ab 2. November 2020 andererseits. Die obige Euromomo-Graphik weist die hohe Übersterblichkeit des Grippewinters 2018 mit einer Standardabweichung von in der Spitze plus 7,82 aus, auf der anderen Seite die erste Woche (KW 45) des Teil-Lockdown im November 2020 mit ihrer beträchtlichen Untersterblichkeit (Standardabweichung minus 1,71). Die Absurdität besteht darin, dass die Phase hoher Übersterblichkeit mit ihren zwangsläufigen Belastungen für das Gesundheitswesen von diesem gewissermaßen lautlos verarbeitet wurde und die Politik nicht zu besonderen Schutzmaßnahmen veranlasst hat, wohl aber die gegenwärtige Phase beträchtlicher Untersterblichkeit mit ihren zwangsläufigen Entlastungen des Gesundheitswesens.

Gesamtfazit: Die deutsche Corona-Politik ist durch eine von Beginn an bestehende Unverhältnismäßigkeit und das heißt auch: durch das Schießen mit Kanonen auf Spatzen, Panik, Ignoranz und Unwahrhaftigkeit gekennzeichnet. Ich habe die Hoffnung, dass die politisch Verantwortlichen in dieser oder jener Form für ihre unablässigen Fehlleistungen, deren schädliche Effekte in alle Poren der Gesellschaft eingedrungen sind, zur Verantwortung gezogen werden.

 

Quellen:

Arvay, Clemens G. 2020: Wir können es besser,  Köln.

Atkeson, Andrew, Kopecky, Karen, Zha, Tao 2020:  Four stylized facts about COVID-19, Working Paper 27719, National Bureau of Economic Research.

Joannidis, John P.A 2020: Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data, Bulletin der WHO vom 14. Oktober.

Nahamowitz, Peter 2020: Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, EIKE-Publikation vom 17. Mai.

Perlmutter, David 2014: Dumm wie Brot, München (6. Aufl.).

Reiss, Karina, Bhakdi, Sucharit 2020: Corona Fehlalarm ?, Berlin.

Schlaich / Korioth 2017: Das Bundesverfassungsgericht. Stellung, Verfahren, Entscheidungen, Mü

Zum Autor:

Peter Nahamowitz war Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrecht sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Leibniz Universität Hannover. Er ist seit 2007 im Ruhestand.




Aktuelle Corona­daten zur Info

Doch was geben die Sterbezahlen her?

Aktuelle Grafiken anbei.
Anmerkung: Wer meint, nach der Zerstörung eines Großteils des Dienstleistungssektors, des öffentlichen Lebens und immer neu gepuschter Hiobsmeldungen fände man die Detail-Grafiken inzwischen übersichtlich zusammengestellt auf Amtsseiten, irrt gewaltig.
Wer es wissen möchte, ist gezwungen, sich diese zu suchen, Detaillierte muss man sich aber meistens selbst erstellen (gnädig finden sich mit etwas Mühe wenigstens die Urdaten, auch wenn man diese teils noch nachbearbeiten muss).
Die Frage stellt sich: Machen das die Politiker, die Deutschlands Wirtschaft und dessen öffentliches Leben über Monate kaputt machen? Warum fordern diese nicht, dass es eine Behörde zentral übersichtlich und mit sicheren Daten erstellt?
Daran, dass die Daten aus den verschiedenen Quellen teils nicht übereinstimmen, muss man sich gewöhnen. Wo Chaos regiert, sind die Daten eben auch entsprechend.

Dazu fällt einem ein: Jemand fällt im Wald mit einer stumpfen Axt mühsam Bäume. Ein Wanderer kommt vorbei und fragt: Warum schärfst du die Axt nicht, dann geht es doch viel schneller? Der Holzfäller antwortet: Ich muss fertig werden und habe noch so viel zu schlagen, deshalb habe ich keine Zeit dazu.
Aber die Zeit, Gesetze zu machen, die ihr stümperhaftes Vorgehen kaschieren, haben sie schon.

Bild 1 Originalbild Destatis: Sterbefallzahlen Deutschland im Vergleich. Abgerufen: 23.11.2020

Bild 2 Sterbefallzahlen Deutschland im Vergleich, Jahreswerte einzeln. Grafik vom Autor erstellt. Quelle Destatis. Abgerufen: 23.11.2020

Bild 3 Deutschland, Sterbefallzahlen Einwohner bis 70 Jahre, Jahreswerte einzeln. Grafik vom Autor erstellt. Quelle Destatis. Abgerufen: 23.11.2020

Bild 4 Deutschland, Sterbefallzahlen Einwohner über 70 Jahre, Jahreswerte einzeln. Grafik vom Autor erstellt. Quelle Destatis. Abgerufen: 23.11.2020

Bild 5 Deutschland, Sterbefallzahlen Einwohner bis 70 Jahre und über 70 Jahre im gleichen Maßstab, Jahreswerte einzeln. Grafik vom Autor erstellt. Quelle Destatis. Abgerufen: 23.11.2020

Bild 6 Deutschland Corona-Meldefälle und Anzahl Todesfälle. Quelle: statista

Bild 7 Deutschland Covid-19, Anzahl Verstorbene. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: RKI

Bild 8 Deutschland: Covid-19 Meldefälle und Todesfälle aus dem EU-Portal (deaths: Rechte Achse) Grafik vom Autor erstellt. Quelle: European Centre for Disease Prevention and Control, An agency of the European Union: the daily number of new reported cases of COVID-19 by country worldwide

Bild 9 Deutschland Bettenbelegungen. Quelle: DIVI Intensivregister (Stand 23.11.2020)

Bild 10 Deutschland Bettenbelegungen. Quelle: DIVI Intensivregister (Stand 23.11.2020)

Bild 11 Helios-Kliniken. Bettenbelegungen allgemein. Quelle: Helios Kliniken, Broschüre Information zu aktuellen COVID-19-Fallzahlen

Bild 12Helios-Kliniken. Bettenbelegungen Corona-Fälle. Quelle: Helios Kliniken, Broschüre Information zu aktuellen COVID-19-Fallzahlen

Bild 13 Helios-Kliniken. Fälle gesamt und Fälle Covid vom Autor im gleichen Maßstab übereinander kopiert

Bild 14 Schweden, Corona Fallzahlen. Quelle: Wikipedia

Bild 15 Schweden, Corona-Todesfälle. Quelle: Wikipedia

Bild 16 Schweden Sterbezahlen (Jahr 2020: 01.01. – 12. Nov. Quelle. SCB Number of deaths reported to Statistics Sweden, per day for 2015-2020 (entire country). Abgerufen 23.11.2020

Bild 17 Schweden Sterbezahlen Einzeljahre (Jahr 2020: 01.01. – 12. Nov. Quelle. SCB Number of deaths reported to Statistics Sweden, per day for 2015-20201 (entire country). Abgerufen 23.11.2020

 




Sektierer der erneuerbaren Energien sind entschlossen, den Wohlstand und die Arbeitsplätze der Industrie zu zerstören

Im australischen Bundesstaat New South Wales wurde die Logik vor Jahren zu Tode gefoltert, und die Vernunft wird als Geisel der Wahnideologie angesehen. Nicht wahnhafter als der Plan des sogenannten Energieministers, [dem Bundesstaat] Südaustralien in seinem Energiemangel zu folgen, mit massiven Subventionen für intermittierenden Wind-  und Sonnenstrom und einem Selbstmordversuch, die Überreste seiner zuverlässigen Kohlekraftwerksflotte zu zerstören.

Aber nicht, wenn Mark Latham von One Nation es verhindern kann.
[One Nation spielt seit mehr als zwei Jahrzehnten eine einflussreiche Rolle in der australischen Politik. Der Mainstream behandelt One Nation ähnlich wie die AfD in Deutschland].

Hier sein Interview auf SkyNews.

 

Die Wirtschaftlichkeit des New South Wales-Plans würde Stalin vor Neid erblassen  lassen.

Sky News, Mark Latham, [Parlamentarier in NSW]
15. November 2020

Mark Latham, Vorsitzender von One Nation in New South Wales, sagt, dass es im Landtag ein „Klimakartell“ gibt, nachdem die Regierung ihren Plan für erneuerbare Energien als Bestandteil des Haushaltsbudgets angekündigt hat. Dies kam zutage, als der Energieminister von New South Wales, Matt Kean, seinen Plan für den Bundestaat aufstellte, eine Supermacht in  erneuerbaren Energien zu werden.

Der Plan zielt darauf ab, den Staat auf erneuerbare Energiequellen umzustellen, indem Investitionen von privaten Investoren in die Infrastruktur, mit 32 Mrd. USD gefördert werden [sollen].

„Diese Gesetzesvorlage ist die größte Wirtschaftsreform in New South Wales seit einem halben Jahrhundert. Sie verändert das Stromnetz und die Energiebasis grundlegend“, sagte Latham gegenüber Sky News.

„Man braucht eine absolute Kontrolle über [einen wesentlichen Bestandteil unserer Ökonomie], was im Wesentlichen sowjetischer Planungs- und Kontrolle Gepflogenheiten entspricht, um erneuerbare Energien und sonst nichts zu haben. Dies würde Joe Stalin in Bezug auf seine Durchschlagskraft erröten lassen. Für eine Partei, die einst an Marktwirtschaft glaubte, ist es eine Schande, ein 20-Jahres-Planmodell der Energieversorgung für sich zu übernehmen.  Ich werde alles tun was ich machen kann, um mich dagegen zu wehren.“

 

Transkript

Rowan Dean: Matt Kean, der Charakter, den ich zuvor erwähnt habe, sollte Matt Green heißen, er ist angeblich ein Liberaler in der liberalen Regierung, aber er hat dieses massive Energieprogramm der Regierung von New South Wales vorgelegt. Sie sitzen da [im Parlament], sagen Sie uns, was passiert.

Mark Latham: Nun, es gibt ein Kartell zum Klimawandel in der Macquarie Street in Sydney, in dem sich die Liberalen kombiniert mit den Nationals und Labour im Parlament, den Grünen und jedem anderen Cross-Bencher [Mitglied einer Minderheitspartei] zusammengetan haben, um alle relevanten Informationen und Untersuchungen zu einem Gesetz zu unterdrücken. Diese Gesetzesvorlage ist die größte Wirtschaftsreform in New South Wales seit einem halben Jahrhundert. Es verändert das Stromnetz, die Basis unserer Energie. Wir sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass niemand seinen Job verliert, dass es keine Stromausfälle und steigende Preise gibt. Sie brauchen also eine absolute Kontrolle über etwas, das im Wesentlichen sowjetischer Planungs- und Kontrolle Gepflogenheiten entspricht, , um erneuerbare Energien und sonst nichts zu haben . Dies würde Joe Stalin in Bezug auf seine Effizienz erröten lassen

Jetzt, normalerweise im neuen Oberhaus von Südwales, wo ich sitze, haben wir, wenn ein Laubfrosch furzt, ein Untersuchungskomitees und einen Aufruf zur Einreichung von Unterlagen einzurichten, um alle Informationen zu erhalten. Die Forderung nach Studien, die ich eingereicht hatte, um alle Daten und Modelle sowie das wirtschaftliche Material über die Auswirkungen dieses Mülls zu erhalten, wurde von einer Koalition der Liberalen, der Nationals und der Grünen im Oberhaus zurückgewiesen. Und nächste Woche, wenn wir versuchen, einen Ausschussprozess in Gang zu bringen, wird Labour gemeinsam mit diesem Klimakartell oder Schutzgelderpresser gegen die Menschen in New South Wales alle Informationen unterdrücken.

Normalerweise hätten wir einen 18-monatigen Vorlauf zu einem Gesetz, das so umfangreich, so wichtig, so detailliert und so fehlerhaft ist, aber stattdessen werden sie versuchen, es in 18 Stunden durchzuarbeiten. Und das an sich ist eine Täuschung. Es ist eine Schande für die Demokratie in New South Wales. Und jeder, und ich möchte darauf hinweisen, jeder da draußen, der sich als konservativ oder als jemand im Zentrum der Politik betrachtet und denkt, er glaubt an Transparenz und Aufmerksamkeit für die Fakten und rationale Entscheidungsfindung, wenn Sie liberal wählen. Sie Verschwenden Sie Ihre Stimme und Ihre Zeit, weil die Konservativen innerhalb der liberalen Partei, Matt Green, schlimm genug sind, aber die Konservativen kämpfen nicht.

Sie stehen nicht auf und nennen diesen Müll so, wie es ist. Und für eine Partei, die einst an Marktwirtschaft glaubte, ist es eine Schande, ein sowjetisches 5-20-Jahres-Planmodell der Energieversorgung zu übernehmen. Also werde ich alles tun, um mich dagegen zu wehren. Es gibt nur ein paar von uns im Oberhaus, zusammen mit meinem Kollegen Rod Roberts, aber auch die Shooters Party wird Transparenz und ordnungsgemäße Regierungsführung in dieser Angelegenheit unterstützen, aber ansonsten haben das Kartell, das Kartell und alle seine finanziellen Interessenten die Zahlen und Sie werden diese Woche versuchen, sie hinzutrimmen.

Rowan Dean: Also, was ist das Herzstück dieses sogenannten Plans von Matt Kean? Ist es im Grunde ein vollständiger Übergang von Kohle und fossilen Brennstoffen?

Mark Latham: Ja, absolut. Und es ist fehlerhaft, weil die Modellierung sehr optimistische Annahmen darüber enthält, wie viel Investitionen in erneuerbare Energien Sie in so genannten Zonen für erneuerbare Energien erhalten würden. Drei von ihnen werden in New South Wales ausgewiesen. Und da es sich um eine intermittierende Energieversorgung handelt, benötigen Sie natürlich nicht nur die Investition in Wind- und Solarenergie, sondern auch Speicher, die Backup-Kapazität, die in Betrieb befindliche Wasserkraft, gepumpte Wasserkraft und Batterien, die alle ungetestet und unbewiesen sind. Ich habe keine zufriedenstellende Modellierung gesehen, dass es in New South Wales funktionieren würde. Das bedeutet also, dass jeder einzelne Arbeiter, jedes Unternehmen und jeder Haushalt in New South Wales blind der Religion der erneuerbaren Energien beitritt, ohne gültige Annahmen, um sie richtig einzuschätzen.

Gleichzeitig gibt es Prognosen, dass die bestehenden Kohlekraftwerke vorzeitig geschlossen werden, da Sie aufgrund dieser falschen Projektionen erneuerbare Energien hochpushen. So wird New South Wales vom Schlimmsten beider Welten zerquetsch. Wir erhalten keine Investition in erneuerbare Energien, weil es unter diesem Modell nicht wirtschaftlich ist, aber es wird die bestehende Stromversorgung abschrecken, so dass die Kraftwerke  früher abgeschaltet werden.  Damit bekommen Sie einen Versorgungsengpass, Stromausfälle und steigende Preise für die Verbraucher.

Und das Besondere an diesem Modell ist, dass sich die Menschen vielleicht an die Zeit vor fünf Jahren erinnern. Dies ist dieselbe Regierung, die die alten Elektrizitätsanlagen privatisiert hat und sagt, dass die Regierung nicht beteiligt sein sollte. Jetzt sichern sie das neue erneuerbare System finanziell ab und kehren mit einem Planungs- und-Wirtschaftsmodell vom Typ Joe Stalin zurück.

In der einen Minute müssen Sie also privatisieren, weil die Regierung dieses Gebiet abstößt, aber um der erneuerbaren Energien willen kehren sie zurück und verstaatlichen die Rentabilität des Rendite suchenden Unternehmens für erneuerbare Energien. Dies ist wie ein Arbeitsplatzerhalt für Gauner. Arbeitsplatzerhalt für Gauner heißt das Modell und sie werden es durchwinken, sie versuchen es in 18 Stunden durchzuwinken und es sind nur One Nation und die Shooters [Partei für Jäger, Fischer und Bauern], die zwischen ihnen und diesem Ziel stehen.

Rowan Dean: Und das Wichtigste ist, dass wir glauben: „Oh, wir haben eine konservative liberale Regierung, die sich natürlich gegen diese Art von… opponiert..

Mark Latham: Sie haben eine liberale grüne Regierung, weil Gladys Berejiklian und Kean sich genauso gut bei den Grünen anmelden könnten und die Grünen Teil der Schutzgelderpressung sind. Wie oft ich gehört habe, dass Shoebridge im Oberhaus sagt [amtierender Senator der Australian Greens im Senat von New South Wales, Sympathisant von  Extinction Rebellion]: „Die Führungskraft zur Rechenschaft ziehen, die Führungskraft zur Rechenschaft ziehen, Transparenz, die Daten herausholen, die Fakten analysieren.“

Wenn es um seine erneuerbare Religion geht, ist es wie mit einen Verkehrspolizisten, der sagt: „Komm fahr, du bist durch gewunken, du bist durch, du bist durch.“ Noch ein paar Stunden parlamentarischer Debatte, um diese Transformation der Wirtschaft in New South Wales zu ermöglichen, nicht weil es Transparenz gibt, nicht weil wir jemanden zur Rechenschaft ziehen, sondern weil er den Altar der erneuerbaren Energien verehrt und das ist gut genug, um die gesamte Wirtschaft von New South Wales gefährden.

Rowan Dean: Was für eine Katastrophe. Nun…

Mark Latham: Schauen Sie sich diese Debatte an. Wir werden unser Bestes geben, aber jeder da draußen, der glaubt, es gibt eine Politik des gesunden Menschenverstandes, was eine ehrliche Regierung und Transparenz schafft,  und besonders wenn Sie denken, dass Sie ein Konservativer sind, denken Sie noch einmal nach, ob Sie für eine grün-liberale Regierung im Bündnis mit den eigentlichen Grünen stimmen.

Sky News

https://stopthesethings.com/2020/11/23/society-wreckers-renewable-energy-cult-determined-to-destroy-industry-wealth-jobs/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Matt Ridley: 10 Gründe, warum die Grüne Agenda von Boris Johnson einfach nur falsch ist

Unser furchtloser Führer ist mit einem 10-Punkte-Plan für eine grüne industrielle Revolution vom Berg herabgestiegen. Mit einem Kostenaufwand von 12 Milliarden Pfund lässt er alle Briten Elektroautos fahren, die von Windturbinen in der Nordsee angetrieben werden, und lässt sie ihre Gaskessel aufgeben, um ihre Häuser mit Erdwärmepumpen zu heizen. Er wird Null-Emissions-Flugzeuge und -Schiffe erfinden. Dieses riesige Unternehmen wird 250.000 Arbeitsplätze schaffen. Ich bin ein loyaler Unterstützer des Premierministers, aber diese Politik von Ed Miliband macht in jeder Hinsicht keinen Sinn. Hier sind 10 Gründe dafür.

Erstens, wenn es um Arbeitsplätze geht, die wir anstreben, dann sind 48.000 Pfund pro Arbeitsplatz eine Menge. Es ist billiger, wie Lord Lawson es ausdrückte, die gleiche Beschäftigung zu schaffen, indem man in jeder Stadt eine Boris-Statue errichtet. Jedenfalls ist es rückwärts gerichtet: Nicht Arbeitsplätze in der Energieerzeugung zählen, sondern Arbeitsplätze, die Energie verbrauchen. Die Bereitstellung billiger, zuverlässiger Energie ermöglicht es der Privatwirtschaft, für den Steuerzahler kostenlos Arbeitsplätze zu schaffen.

Zweitens sieht er falsch, wie Innovation funktioniert, ein Thema, über das ich gerade ein Buch geschrieben habe. Innovation wird in den nächsten 10 Jahren wunderbare, unerwartete Dinge hervorbringen. Aber wenn man in jedem beliebigen Sektor Innovationen wie Elektroflugzeuge und billige Methoden zur Herstellung von Wasserstoff nur durch Geldausgaben auf den Markt bringen könnte, dann wären die Versprechen meiner Kindheit wahr geworden: routinemäßige Raumfahrt, persönliche Jetpacks* und fliegende Autos. Stattdessen sind wir mehr als 50 Jahre lang in 747s geflogen.

Drittens unterschätzt er drastisch die Kosten. Die Windindustrie behauptet, dass ihre Kosten sinken. Aber die Bilanzen der Windenergieunternehmen zeigen, dass sowohl die Kapital- als auch die Betriebsausgaben von Offshore-Windparks weiter steigen, wie Gordon Hughes von der Universität Edinburgh und John Aldersey-Williams von der Aberdeen Busines School festgestellt haben. Windfirmen unterzeichnen Verträge, um billigen Strom zu liefern, aber die Strafen für den Ausstieg aus diesen Verträgen, die in Zukunft höhere Preise aus einem desolaten Netz fordern, sind minimal, und ihre Investoren wissen das. Großbritannien zahlt bereits jetzt mit die höchsten Strompreise für Unternehmen in Europa wegen der 10 Milliarden Pfund pro Jahr, die die Stromverbraucher für die Subventionierung der reichen Kapitalisten ausgeben, die Windparks besitzen Die weitere Erhöhung derselben wird weit mehr als 250.000 Arbeitsplätze vernichten.

Viertens wird diese Politik die Emissionen der Nation, geschweige denn die der Welt, nicht wesentlich reduzieren. Es entstehen viel mehr Emissionen, um ein Elektroauto herzustellen als ein Benzinfahrzeug, und zwar wegen der Batterie. Diese wird normalerweise in China hergestellt. Wenn die Batterie 100.000 Meilen lang hält – was optimistisch ist – und der Strom, mit der sie aufgeladen wird, zum Teil mit Gas erzeugt wird, dann gibt es nur eine geringe Einsparung an Emissionen über die Lebensdauer des Autos, so Gautam Kalghatgi von der Universität Oxford.

Fünftens wird der Plan die Stromversorgung weniger zuverlässig machen. Bereits im Herbst dieses Jahres kam es zu Beinahe-Stromausfällen und 2019 zu einem schlimmen Stromausfall. Teure Dieselgeneratoren kamen uns zu Hilfe, aber es wird immer schwieriger, das Netz stabil zu halten, und sowohl in Australien als auch in Kalifornien sind Stromausfälle häufiger geworden, weil man sich auf erneuerbare Energien verlässt. Intelligente Stromzähler, die die Batterie Ihres Elektroautos entleeren, um die Lichter anderer Leute eingeschaltet zu lassen, könnten helfen. Aber wenn Sie glauben, dass das beliebt sein wird, Boris, dann viel Glück, und warten Sie, bis die Lichter ausgehen oder die Heizkosten für Ihr Haus explodieren.

Der ganze Beitrag steht hier hinter einer Zahlschranke.

Link: https://www.thegwpf.com/matt-ridley-ten-reasons-why-boriss-green-agenda-is-just-plain-wrong/




Wie Facebook und Climate Feedback den Great Reset voran treiben

Während viel über die diesjährigen kalifornischen Waldbrände gesprochen wurde, wird eine Seite der Debatte routinemäßig zensiert, während alle Äußerungen der anderen Seite blind hinaus posaunt werden. Climate Feedback (CF) bezeichnen sich selbst als „unabhängige Faktenprüfer“, und Facebook hat dieser kleinen Gruppe von Aktivisten die Macht gegeben, jede Botschaft/Site/Organisation zu zensieren, die ihrer Meinung nach die von Menschen gemachte Theorie der globalen Erwärmung aus den Angeln heben könnte.

Dies ist ein gefährliches Spiel, und auch ein chaotisches. Wer sagt, dass die Wissenschaftler bei Climate Feedback ein besseres Verständnis von Wäldern und Waldbränden haben als etwa der erfahrene Waldökologe Dr. Patrick Moore, der sagt: „Die Anhäufung von Brennstoff ist viel bedeutsamer als ein paar Grad Temperaturänderung. Im Westen gab es schon immer Dürreperioden, manche seit 200 Jahren“. Bei gut recherchierten und logischen Äußerungen wie dieser läuft Dr. Moore nun Gefahr, zensiert und mundtot gemacht zu werden. Und ich will hier nicht dramatisch sein. Menschen wurden schon für viel weniger stillgelegt. Nehmen wir den amerikanischen Fernsehstar John Stossel als Beispiel.

Im September 2020 ließ Stossel ein Video von Facebook „abwürgen“, weil es lediglich die Ansichten des Aktivisten Michael Shellenberger enthielt. Stossel schrieb über die Zensur: „Sie wollen die Leute nicht hören lassen, wie der Umweltschützer @ShellenbergerMD erklärt, dass schlechte politische Maßnahmen weitaus mehr Ursache der Brände sind als der Klimawandel“.

Shellenberger war fast zwei Jahrzehnte seines Lebens ein Top-Alarmist bzgl. globaler Erwärmung. In diesem Jahr erkannte er schließlich die Fehler seines Denkens, als er in einem 1.700 Wörter umfassenden Meinungsartikel für die australische Zeitung schrieb: „Im Namen der Umweltschützer in aller Welt möchte ich mich formell für die Klimaangst entschuldigen, die wir in den letzten 30 Jahren geschaffen haben.“ (Das Op-ed erschien erstmals drei Tage zuvor in Forbes, wurde aber vom Blatt entfernt, „weil es gegen unsere redaktionellen Richtlinien zur Selbstdarstellung verstieß“).

Shellenberger schrieb, dass der Klimawandel Naturkatastrophen nicht verschlimmere, und er untermauerte dies mit Fakten: Er wies darauf hin, dass die Waldbrände seit 2003 weltweit zurückgegangen seien und dass die gefährlicheren Brände in Australien und Kalifornien nicht auf den Klimawandel zurückzuführen seien, sondern auf die Ansammlung von Totholz und verstärktem Häuserbau in Waldnähe.

Shellenbergers Haltung wiederum folgt einer Logik, die von vielen, vielen Wissenschaftlern auf der ganzen Welt unterstützt wird. Doch die Mächtigen und ihre radikalen Klimaaktivisten-Erfüllungsgehilfen waren von Shellenbergers Seitenwechsel alles andere als beeindruckt, und sie bringen seine Botschaft weiterhin bei jeder Gelegenheit zum Schweigen.

Ein Taktik ist es, seine Interviews gezielt zu führen, sehr zum Leidwesen von Leuten wie Stossel: „Ein ‚Faktenprüfer‘ von Facebook brachte Facebook dazu, mein Video zu abzuwürgen“, schrieb der Journalist, der über 1+ Millionen Anhänger von FB hat: „Traurigerweise lässt Facebook von AKTIVISTEN die Debatte ersticken.“

Eine Warnung von Facebook hat Gewicht, und nach Stossels Interview mit Shellenberger werden nun ALLE seine Inhalte „von weniger Menschen gelesen, weil sie von einem unabhängigen Faktenprüfer als „falsche Inhalte‘ bewertet wurden“.

Am meisten auf Facebook umstritten war ein Video, in dem Stossel über die kalifornischen Waldbrände sprach. Climate Feedback zitiert Stossel so: „Waldbrände werden durch schlechte Waldbewirtschaftung verursacht. Nicht durch den Klimawandel“ – eine völlig vernünftige Behauptung, aber eine, die Stossel nicht einmal aufgestellt hat! Was Stossel tatsächlich sagte, war: „Der Klimawandel hat alles noch schlimmer gemacht“ – das stimmt, Stossel ist offen für die Idee der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung, er sagte sogar, er „empfinde etwas für Mark Zuckerberg“. Aber Trotzdem versuchen die Radikalen, ihn abzuschalten. Und warum? Weil Stossel, wie jeder gute Reporter, im selben Video eine Debatte eröffnet hat. Dabei berief er sich auf die Ansichten von Michael Shellenberger, der argumentierte: „Eine kleine Veränderung der Temperatur ist nicht der Unterschied zwischen Normalität und Katastrophe.“ Nun, das ist wohl kaum eine ketzerische Meinung, aber laut Stossel: „Climate Feedback will nicht, dass die Leute das hören.“

Facebook sagt, es gäbe Einsprüche, aber es stellt sich heraus, dass die Beschwerde bei genau denselben Leuten eingeht, die die Zensur überhaupt erst vorgenommen hatten. Stossel sagte, er habe versucht, den Herausgeber von Climate Feedback zu kontaktieren, aber keine Antwort erhalten. Er hatte jedoch mehr Glück mit zweien der Wissenschaftler, die sein Video angeblich als „irreführend“ bezeichneten. Ich sage „angeblich“, weil Stossel herausfand, dass diese beiden Wissenschaftler sein Video noch nicht einmal gesehen hatten. In einem Interview mit Stossel sagten die beiden, der wahrscheinliche Grund für die Kennzeichnung des Inhalts sei, dass Michael Shellenberger „auftaucht“.

Climate Feedback mag Shellenberger nicht.

Auch sein Buch, das den Klima-Alarmismus kritisiert, gefällt ihnen nicht.

Und sie lehnen seine artikulierten und logischen, von Fakten geleiteten Positionen entschieden ab.

Die beiden Climate Feedback-Wissenschaftler gingen dann sogar noch weiter und sagten, bei der Durchsicht von Stossels Video sei klar, dass die Behauptungen von CF unbegründet seien und dass tatsächlich beide Seiten der Geschichte angesprochen würden. Aber, und hier ist der Knüller, beide Wissenschaftler haben diese Aussagen inzwischen zurückgezogen und unterstützen nun die ursprüngliche Haltung von Climate Feedback voll und ganz.

Darüber hinaus wurde Stossels formelle Berufung abgelehnt, weil seine „Behauptungen die wissenschaftlichen Beweise nicht korrekt wiedergeben“. Frustrierenderweise gibt es keinen Mechanismus zur Überprüfung der Fakten, die Logik kennt kein Berufungsverfahren: „Es ist empörend, dass Facebook diesen Aktivisten die Macht gibt, eine Seite der Debatte zum Schweigen zu bringen“, beklagte Stossel, dessen Video nach wie vor zensiert wird.

Stossels „Fehler“ bestand darin, dass er es versäumt hatte, die Botschaft von Angst, Spaltung und Katastrophe, die von den Eliten entworfen und von ihren radikalen aktivistischen Handlangern umgesetzt wurde, blind zu verbreiten.

[Hervorhebung im Original]

Wir leben heute in einer Welt, in der abweichende wissenschaftliche Ansichten und Theorien leicht und sofort unterdrückt werden können. Dies ist eine deprimierende Tatsache. Am beunruhigendsten sind jedoch die Grenzen, die dieser wissenschaftsfeindliche Ansatz dem Fortschritt setzt. Unsere moderne Zivilisation wird erdrosselt, in einen sehr engen Pferch gezwängt, in dem Sprache und Ideen genau auf eine ganz bestimmte Erzählung abgestimmt werden müssen. Anstatt eine bessere Welt zu errichten, wird dies unüberwindliche Härten und Einschränkungen mit sich bringen, es wird eine solche Spaltung, einen solchen Machtkampf und einen solchen Zwist hervorrufen, dass die Massen schon bald ihre Herren um die Große Rückstellung anflehen werden.

Ich glaube, wir stecken zu tief drin, als dass wir dem Einhalt gebieten könnten.

Mein Rat lautet wie immer, sich entsprechend vorzubereiten: Man jage den Tatsachen nach und lerne sie kennen. Verlagern Sie den Standort, wenn nötig, und bauen Sie Ihren eigenen auf – völlig eigenständig zu sein ist der Schlüssel.

Ich wünsche Ihnen viel Glück.

Link: https://electroverse.net/facebook-and-climate-feedback-assisting-the-great-reset/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Maskenpflicht wird immer zweifelhafter

Update vom 25.11.20

Die Einwände zur Maskenstudie

Von Dr. Jochen Ziegler

Da einige kompetente Leser zu meiner Darstellung der dänischen Maskenstudie Einwände vorgetragen haben, möchte ich hier noch einiges klarstellen.

Erster Einwand

Der Haupteinwand der Kommentare besteht daran, dass die Studie nicht gezeigt habe, dass Masken nicht die Ausbreitung des Virus verhindern, sondern lediglich, dass ihre Träger nicht weniger vor einer Infektion geschützt wurden als die Vergleichsgruppe ohne Maske. Dies sei aber schon bekannt gewesen.

Weiterlesen bei ACHGUT hier

 

…(Wir sprechen von SARS-CoV-X, da das Virus, welches nun weltweit endemisch ist, in den vielen Generationszyklen, die es durchlaufen hat, stark mutiert ist, so dass vom ursprünglich charakterisierten SARS-CoV-2 in genetischer Hinsicht nicht mehr die Rede sein kann.) Ich beschäftige mich deswegen mit der Fragen, ob Masken die Ausbreitung des Virus unterbinden.

Bevor wir sie beantworten, muss zunächst einmal festgestellt werden, dass die Gefährlichkeit des Virus keinerlei Präventivmaßnahmen rechtfertigt. Denn mit einer Letalität von 1,5 bis 2 Promille (bei den unter 70-Jährigen nur etwa 3:10.000) und einem Durchschnittsalter der Verstorbenen von 80 Jahren oder darüber ist COVID eine natürliche Todesursache, man stirbt daran in der Regel aus Altersschwäche. SARS-CoV-X ist weniger gefährlich als Influenza, aber etwa so gefährlich wie andere Erreger grippaler Infekte – doch mit beiden Erregerklassen lebt die Menschheit seit jeher ohne “AHA” (Abstand – Hygiene – Masken), sondern mit zivilisatorisch gut erprobten sozialen Normen für das Verhalten bei Erkältungen und Grippe.

Evidenz für nicht-letale Dauerschäden durch das Virus, wie wir sie etwa von Mumps (Enzephalitis mit dauerhaften Lähmungen, dauerhafter Taubheit oder Unfruchtbarkeit) kennen, sind nicht bekannt. Berichte von Einzelfällen mit angeblichen neurologischen Dauerschäden sind ätiologisch umstritten und epidemiologisch irrelevant. Besondere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sind also unnötig und medizinisch sinnlos, da man endemische Erreger nicht eindämmen kann: Sie persistieren einfach in der Population wie alle viralen Erreger grippaler Infekte.

Helfen die Masken nun oder helfen sie nicht?

Warum leiden die Menschen unter den Masken? Erstens führen die Masken bei längerem Tragen zu einer milden Hyperkapnie, einem leicht erhöhten Kohlendioxidgehalt im Blut, was eine respiratorischen Azidose (Übersäuerung des Blutes) zur Folge hat. Jüngere Maskenträger gleichen das über die Nierenleistung aus, die Nieren scheiden die überschüssigen Protonen aus – sie bekommen allenfalls Kopfschmerzen, was viele, die die Masken länger tragen müssen, bestätigen können. Ältere Patienten oder Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion können jedoch ernstere Folgen erleiden, beispielsweise einer Erhöhung der Schlaganfallwahrscheinlichkeit. Ob dies epidemiologisch relevant ist, wurde allerdings noch nicht untersucht. Zweitens schränken die Masken die Lebensqualität ein, weil die Kommunikation mit anderen Menschen dadurch deutlich eingeschränkt wird.

Helfen die Masken nun oder helfen sie nicht? Aus biophysikalischer Sicht sind die Masken sinnlos. Sie werden in der medizinischen Praxis zur Prophylaxe einer bakteriellen Infektion von Eingriffsgebieten (etwa eines OP-Situs oder einer Kathetereinführungsstelle) genutzt. Gegen Viren verwendet man im Ernstfall, etwa beim Umgang mit Ebola, Atemschutzgerät (bei dem man aus der Flasche atmet). Der Grund dafür ist, dass die in den Masken verwobenen Stoff- oder Papiermolekülkettengitter deutlich gröber sind als die Viruspartikel, die nur etwa 100 Nanometer groß sind. Partikel, die in Aerosolen gelöst sind, fliegen beim Sprechen, Singen, Lachen, Niesen oder Husten einfach durch die Masken hindurch, und zwar auch durch die FFP2-Masken.

Tröpfchen mit Viruspartikeln könnten die Masken theoretisch bremsen. Darauf weist eine bekannte, bereits im Februar/März durchgeführte Studie hin. Doch diese Studie, die für Aerosole keine Wirkung der Maske, bei Tröpfchen eine geringe Wirkung zeigte, hatte viel zu wenig Patienten, um aussagekräftig zu sein. Sie war, wie man in der Statistik sagt, “unterpowert”, das bedeutet, es gab viel zu wenig Studienteilnehmer, um die Verwerfung der Hypothese zu bestätigen. Dieses Phänomen (und einige andere, insbesondere Studiendesignverzerrungen (Bias)) führen dazu, dass die Mehrheit aller in medizinischen Bereich publizierten Studienergebnisse unwahr sind, wie John Ioannidis in einer berühmten Abhandlung gezeigt hat.

Die bisher größte und am bestem durchgeführte Studie

Nun gibt es eine neue Studie aus Dänemark, bei der die Fallzahlen für die Prüfung der Hypothese der Wirksamkeit der Masken ausreichend sind. Von April bis Juni 2020 wurden 6.000 Studienteilnehmer zwei Gruppen (mit Maske: 3.030, ohne Maske: 2.994 Teilnehmer) zugewiesen. Dies ist meines Wissens nach die bisher größte und am bestem durchgeführte Studie zu dem Thema, wahrscheinlich die erste wirklich aussagekräftige. 4.862 Teilnehmer nahmen bis zum Ende der Studie daran teil, das Studiendesign war einwandfrei, die Durchführung und Auswertung makellos. Es wurden bei den Maskenträgern 42 SARS-CoV-2 positive und bei den Maskenlosen 53 positive gefunden (der Nachweis erfolgte über den Antikörper- oder den PCR-Test). Der statistische Test der Daten ergab keinerlei Wirkung der Maske auf die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Virus – der P-Wert zur Ablehnung der Nullhypothese keines Unterschiedes zwischen den Gruppen mit dem verwendeten statistischen Test lag mit P = 0,33 dafür viel zu hoch.

Man merkt den Autoren der Publikation die Enttäuschung über das Ergebnis an, denn obwohl sie zugeben, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gab, versuchen sie einen herbeizudiskutieren (“Although the difference observed was not statistically significant, the 95% CIs are compatible with a 46% reduction to a 23% increase in infection.”).

Das Ergebnis ist sehr wichtig, da es anhand einer großen, sehr gut gemachten Studie zeigt, dass die Masken keinerlei präventive Wirkung auf die Ausbreitung des Virus haben.

Schlussfolgerung: Masken weg

Biophysikalisch war vom Anfang des Hypes um SARS-CoV-2 an klar, dass Masken keine präventive Wirkung haben. Anderslautende Hinweise aus dem Nature-Medicine-Paper oder ideologisch gefärbten Mitteilungen waren viel zu schlecht belegt und schlicht und ergreifend falsch. Nun ist erwiesen, dass die Masken keine Wirkung haben. Man könnte einwenden, dass die Reproduktion des Virus in der untersuchten Population in den Monaten der Untersuchung (April bis Juni) schwächer war als im Winter, und das ist sicher richtig. Doch wenn die Masken eine physikalische Wirkung auf die Virusverbreitung hätten, müsste diese gerade bei geringerer Viruslast besonders gut beobachtbar sein. Denn wie soll ein Instrument unter Last funktionieren, das schon bei wenig Last keine Wirkung hat? Im Winter ist nicht nur mehr virushaltiges Aerosol in der Luft, sondern sind auch deutlich mehr Flächen mit dem Virus kontaminiert; die Masken wirken dann keinesfalls besser als im April bis Juni.

Die einzig richtige Schlussfolgerung lautet also: Abschaffung der Maskenpflicht zum Wohle der Bevölkerung. Wer das als Politiker jetzt nicht umsetzt, hat anderes im Sinn als Gesundheitsfürsorge.

 

Dr. Jochen Ziegler ist Arzt und Biochemiker. Er arbeitet als Berater für private Anbieter des Gesundheitssystems und lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Klimaretten: 10 Tipps für den Kampf gegen das CO2 (Teil 2)

In Teil 2 geht es um:

4. Dämme Deine Fleischeslust ein

5. Pullover und Winterjacke statt Heizung

6. Schluss mit dem Sauberkeitswahn

7. Klickscham: Klimakiller Internet

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=uUGY2…

Teil 3 folgt in Kürze

LINK: Die Universität von East Anglia forderte 2014 ihre Studierenden auf, möglichst beim Duschen zu urinieren, um Wasser zu sparen: https://www.bbc.com/news/uk-england-n…




Klimarealist David Legates zum Chef des U.S. Global Change Research Program ernannt

Dieser hat die Aufgabe einen neuen US-Klimabericht vorbereitet. Es wird erwartet, dass die Biden-Administration den Posten neu besetzen wird, bis dahin wird Legates jedoch bei der Autorennominierung für den Klimabericht mitwirken. Die Washington Post schreibt hierzu:

While the bulk of the work on the report will take place under Biden’s administration, government officials are starting to select participating scientists now, with the first deadline for author nominations this Saturday. Once authors are selected, it can be difficult to remove them.

in Deutsch

Während der Großteil der Arbeit an dem Bericht unter der Verwaltung der Biden-Regierung stattfinden wird, beginnen Regierungsbeamte jetzt mit der Auswahl der teilnehmenden Wissenschaftler, wobei die erste Frist für die Nominierung von Autoren an diesem Samstag endet. Sobald Autoren ausgewählt sind, kann es schwierig sein, sie zu entfernen.

Wer nur die deutschen Medien in ihrer Berichterstattung zur Frage wer der zukünftige Präsident der USA wird, verfolgt hat, wird Legates potentiellem Wirken keine große Zukunft zusprechen. Die internationalen, aber vor allem die freien, Medien berichten aber übereinstimmend, dass das Rennen bei weitem noch nicht entschieden ist. Zu groß sind die gemeldeten Abweichungen der Zahlen der Trump Wähler von den offiziell verkündeten, aber immer noch nicht zertifizierten Zahlen der Biden Wähler. Man sehe bspw. unter vielen anderen nur die Berichte der EpochTimes oder auch die gut recherchierten des Blogs Science Files bspw. hier. und hier

Des ungeachtet bleibt festzustellen, dass David auch schon bisher Autor oder Co-Autor von bemerkenswerten papers zum Klimawandel war, aber auch solcher, welche die 97 % Lüge des australischen Kognitions-Psyschologen John Cook genüsslich und faktenbasiert auseinandernahm.

Hier die Geschichte in Kurzform:

Fast immer basiert die Behauptung von „97 % der Wissenschaftler..“ auf einer missverstandenen Studie des australischen Kognitions-Psychologen John Cook et al  „Quantifying the Consensus on Anthropogenic Global Warming in the Scientific Literature „. Darin behauptet er, dass „unter deren Abstracts 97,1% die Konsens-Position bestätigt haben, wonach Menschen die globale Erwärmung verursachen“. Nun ist die Phrase „Menschen verursachen globale Erwärmung“ eine solche, die fast jeder Skeptiker bestätigen könnte Die Frage lautet aber nicht, ob wir eine globale Erwärmung verursachen, sondern ob wir für den größten Teil der jüngsten Erwärmung ursächlich sind, ob die Erwärmung gefährlich ist und ob wir Energieerzeugung aus bezahlbaren, zuverlässigen und reichlich vorhandenen fossilenRessourcen aufgeben und ersetzen sollten durch dürftige, teure und unterbrochene „Erneuerbare“ in dem Bemühen, den Klimawandel zu stoppen.

Die Studie von Cook et al. wurde daher auch in einer anderen Studie von David Legates et al. kritisiert. Dieser hatte die gleichen Studien unter die Lupe genommen wie Cook et al. und war zu dem Ergebnis gekommen, dass der tatsächliche Konsens in deren Abstracts nur 0,3% betragen hat. Legates et al. kritisierten lediglich die statistischen Verfahren und die Art und Weise, mit der Cook et al. die Literatur interpretiert hatten, nicht aber die Qualität des Auswahlverfahrens, mittels welchem Cook et al. festlegten, welche Studien man betrachtete und welche Studien außen vor bleiben sollten. Aber ein anderer Gelehrter, nämlich José Duarte, hat genau dieses Auswahlverfahren unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es „in vielfacher Hinsicht betrügerisch“ war. Also forderte Duarte in einem Brief die Environmental Research Letters auf, Cook et al. zurückzuziehen. Er wies darauf hin, dass obwohl Cook et al. behauptet hatten, Studien zu „Sozialwissenschaft, Bildung, Forschungen bzgl. der Meinung der Öffentlichkeit zum Klimawandel“ nicht berücksichtigt zu haben, er in Wirklichkeit viele derartige Studien mit einbezogen hat. Er listete auch viele ordentliche wissenschaftliche Studien, die Cook et al. ignoriert hatten, was aber nicht hätte sein dürfen, und welche im Widerspruch zu ihrer Schlussfolgerung standen. Cook et al. beleuchteten 11.944 Studien zur globalen Erwärmung, welche von 1991 bis 2012 veröffentlicht worden waren. Sie haben diese Studien nicht gelesen oder mit deren Autoren gesprochen, sondern sie haben die Abstracts gelesen. Die Ergebnisse dieser Abstracts wurden in 7 Kategorien eingeteilt:

  1. Die Menschheit verursacht die gesamte Erwärmung                                                         64
  2. Die Menschheit verursacht über 50% der Erwärmung                                                   922
  3. Die Menschheit verursacht weniger als 50% der Erwärmung                                     2910
  4. Keine Meinung oder unsicher                                                                                             7930
  5. Die Menschheit verursacht einige Erwärmung, aber weit weniger als 50%                 54
  6. Die Menschheit verursacht keine Erwärmung,with qualifications                                15
  7. Die Menschheit verursacht keinerlei Erwärmung                                                               9

Es scheint, dass Cook et al. sich entschlossen haben, nur jene Wissenschaftler untereinander zu vergleichen, welche eine eindeutige feste Meinung haben. Falls das so ist, repräsentieren die ersten beiden Kategorien Wissenschaftler, die glauben, dass die Menschheit die gesamte Erwärmung oder den größten Teil davon verursacht (986), während jene in den Kategorien 6 und 7 glauben, dass der Mensch keine oder fast keine Erwärmung auslöst (24). Das Verhältnis beträgt etwa 97%. Aber das wichtigste Ergebnis dieser Studie lautet, dass fast 8000 Wissenschaftler keine Meinung dazu hatten oder sich dessen unsicher waren. So viel zu den 97%.

 




Millionen Afrikaner werden auf dem Altar „grüner Energie“ geopfert und zu extremer Armut und frühzei­tigem Tod verurteilt

Die Studie der in Arlington, Virginia, ansässigen Koalition von 60 Klimawissenschaftlern und Energieingenieuren kommt zu dem Schluss, dass ein unzureichender Zugang zu Elektrizität einer der Hauptgründe für die drückende Armut Afrikas ist.

Wirtschaftliches Wachstum in einem wettbewerbsorientierten, globalen Markt erfordert eine zuverlässige, universelle Elektrifizierung. Ohne ausreichende Elektrizität zum Heizen und Kochen sind die Afrikaner einer hohen Innenraumverschmutzung durch schmutzige Brennstoffe ausgesetzt, die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) das weltweit größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko darstellt.

Die WHO schätzt, dass weltweit immer noch 3 Milliarden Menschen mit festen Brennstoffen – Holz, Holzkohle und getrocknetem Tierdung – kochen, heizen und ihre Häuser beleuchten.

Die Gifte und Feinstaubpartikel aus der Verbrennung dieser festen Brennstoffe töten jährlich fast 4 Millionen Menschen an Lungenentzündung, Herz- und anderen Lungenkrankheiten, Schlaganfall, Lungenkrebs und einer Vielzahl beeinträchtigter Immunsysteme. Die Hälfte der durch Lungenentzündung verursachten Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren sind auf Ruß im Haus zurückzuführen.

UNICEF schätzt, dass der afrikanische Anteil an diesen 4 Millionen vorzeitigen Todesfällen 400.000 beträgt.

Gefährliche Werte der Luftverschmutzung in Innenräumen sind für Familien ohne Zugang zu Elektrizität fast garantiert.

Sie berichten auch, dass 352 Millionen afrikanische Kinder in Häusern leben, in denen mit festen Brennstoffen gekocht wird. Millionen von Frauen und Kindern laufen weiterhin viele Kilometer am Tag, um nicht nur Wasser, sondern auch Holz für die Verbrennung in Innenräumen zu sammeln, was zur Abholzung der Wälder beiträgt.

Die Krankheiten, Todesfälle und das Elend, die die Folge der Energiearmut in Afrika sind, verbessern sich im Vergleich zum Rest der Welt nur langsam.

Im Jahre 1960 hatten die Menschen in China und in Afrika südlich der Sahara mit 44 Jahren eine fast gleich hohe Lebenserwartung. Heute liegt die Lebenserwartung in China bei 77 Jahren und damit nur geringfügig unter der der USA mit 79 Jahren. Bedauerlicherweise liegt der afrikanische Durchschnitt bei 61 Jahren, was zwar besser ist als vor 60 Jahren, aber immer noch hinter dem Großteil der übrigen Welt zurückbleibt.

Nach den neuen Untersuchungen bedeutet dies, dass die 1 Milliarde Afrikaner südlich der Sahara im Vergleich zu den Chinesen insgesamt 16 Milliarden Lebensjahre verloren haben.

Extreme Generationsarmut ist in Subsahara-Afrika endemisch. 41% der Bevölkerung leben in absoluter Armut, von der Weltbank definiert als ein Einkommen von weniger als 1,40 Dollar pro Tag.

Der fehlende Zugang zu zuverlässiger Elektrizität ist einer der Hauptgründe für dieses mangelnde Wirtschaftswachstum.

Selbst in den elektrifizierten Gebieten Afrikas gibt es immer wieder Stromausfälle, da das Netz oft, manchmal sogar täglich, ausfällt.

Das hat in den letzten Jahrzehnten zu einer „Dieselisierung“ des Kontinents geführt. Für die Häuser der Wohlhabenden, für Fabriken und Regierungsgebäude gibt es rußende, dieselbetriebene Notstromgeneratoren. Die Abhängigkeit von dieser schmutzigen Energiequelle ist so groß, dass man schätzt, dass viele afrikanische Nationen mehr für die Dieselerzeugung als für das Stromnetz selbst ausgeben.

Ist die Antwort auf diese Energiearmut eine vollständige Abhängigkeit von Wind- und Sonnenenergie? Ganz und gar nicht, denn die Unzuverlässigkeit der „erneuerbaren“ Energien würde noch mehr Stromausfälle bedeuten, was zu noch weiter zunehmender „Dieselisierung“ führen würde.

Die Lösung für die Bereitstellung zuverlässiger, erschwinglicher Elektrizität könnte unter den Füßen der Afrikaner in Form von billigen, reichlich vorhandenen Kohlereserven liegen, die mit der amerikanischen Technologie für saubere Kohle erschlossen werden könnten.

Südafrika kontrolliert fast 70% der Reserven des Kontinents, aber auch in Ostafrika und in der Sahelzone Westafrikas gibt es beträchtliche Kohlevorkommen. Mehr als 100 neue Kohlekraftwerke sind in 11 afrikanischen Ländern in Planung, und fast die Hälfte davon wird von China finanziert und gebaut.

Trotz der tödlichen Gesundheitskrise in Afrika verbietet die Weltbank nun die Kreditvergabe für die Instandhaltung oder den Bau neuer Kohlekraftwerke. Stattdessen vergibt sie Kredite an Länder, um sie bei der Schließung von Minen und dem Ersatz der bestehenden Kraftwerke durch „erneuerbare“ Energien zu unterstützen – samt der vielfach verheerenden Folgen dieser Energieform.

Laut Akinwumi Adesina, dem Präsidenten der Afrikanischen Entwicklungsbank, „ist Kohle die Vergangenheit, und erneuerbare Energien sind die Zukunft“. Er fügte hinzu: „Es gibt einen Grund, warum Gott Afrika Sonnenlicht geschenkt hat“.

Aber das ist genau die falsche Formel.

Unabhängig davon, wer nach dem 20. Januar im Oval Office sitzt, sollte der Präsident erwägen, die Beschränkungen der afrikanischen Energieentwicklung zurückzunehmen, um das Leben von Millionen unserer afrikanischen Brüder und Schwestern zu verbessern.

African lives matter, too!

Link: https://www.dailysignal.com/2020/11/17/millions-in-africa-are-being-sacrificed-to-extreme-poverty-premature-death-on-the-altar-of-green-energy/?

Übersetzt von Chris Frey EIKE