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Wiederher­stellung einer wissen­schaft­lichen Debatte zum Thema Klima

Im Jahre 2017 drängte Dr. Steve Koonin, ein Physiker, der als Obamas Unterstaatssekretär für Wissenschaft im US-Energieministerium tätig war, in seinem Artikel A ‚Red Team‘ Exercise Would Strengthen Climate Science (etwa: Eine Aktivität des ,roten Teams‘ würde die Klimawissenschaft stärken) darauf, Debatten des roten Teams mit dem blauen Team für die Klimawissenschaft einzuberufen. „Die nationale Sicherheitsgemeinschaft leistete mit der Methodik des ,Roten Teams‘ Pionierarbeit, um Annahmen und Analysen zu testen, Risiken zu identifizieren und Unsicherheiten zu verringern – oder zumindest zu verstehen. Das Verfahren gilt heute als bewährte Praxis in Situationen mit hoher Konsequenz“.

Leider wurde die öffentliche klimawissenschaftliche Debatte als „Leugner“ versus „Alarmisten“ oder „ehrliche heilige Wissenschaftler“ versus „korrupte Betrüger“ degradiert. Die Medien posaunen übertriebene Krisenbehauptungen hinaus, während einige Wissenschaftler ihre Hypothesen mit der Behauptung, die „Wissenschaft sei settled“, irreführend zur alleinigen Wahrheit erheben. Aber die Wissenschaft ist ein Prozess und niemals settled. Alle Seiten sind sich jedoch einig, dass Kohlendioxid ein Treibhausgas ist und dass die Konzentrationen zugenommen haben. Alle Seiten sind sich einig, dass sich das Klima verändert. Diese Wissenschaft ist in der Tat settled. Aber die komplexe Klimadynamik wird nicht allein vom CO2 angetrieben, und viele Fragen sind noch ungeklärt. Wissenschaftler debattieren immer noch, ob das Klima eine höhere oder geringere Empfindlichkeit gegenüber dem steigenden CO2 hat. Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, ob die Wissenschaft konkurrierende Beiträge von natürlicher Variabilität und Landschaftsveränderungen betrachtet. Und da steigender CO2-Gehalt und Wärme der Photosynthese von Pflanzen zugute kommen, diskutieren die Wissenschaftler die positiven Beiträge des steigenden CO2-Gehaltes.

Klimamodelle konnten die jüngste Erwärmung nicht reproduzieren, wenn nur der natürliche Klimawandel berücksichtigt wurde. Aber die Modelle könnten die jüngste Erwärmung seit den 1970er Jahren nach Zugabe von CO2 simulieren. Das war der einzige Beweis, der die Annahme unterstützte, dass die Zunahme von CO2 eine beobachtete Erwärmung verursachte. Es gibt jedoch einen Fehler in dieser Argumentation. Modelle, die sich nur auf die natürliche Klimadynamik beschränkten, konnten die jüngsten Veränderungen nicht erklären, einfach weil unser Verständnis noch unvollständig ist. So wurde zum Beispiel die Pazifische Dekadische Oszillation, eine Haupttriebkraft des natürlichen Klimawandels, erst 1997 erkannt, aber es hat sich gezeigt, dass sie für 100 Jahre des Klimawandels an den Küsten des nordöstlichen Pazifiks verantwortlich ist.

Zahlreiche von Fachkollegen begutachtete Forschungsarbeiten zeigen, dass Veränderungen in Landschaften die Erwärmung dämpfen oder verstärken. Regionale Modellstudien ergaben, dass Landschaftsveränderungen extreme Temperaturen ähnlich einer Verdoppelung der CO2-Konzentration erzeugen könnten. Städtische Wärmeinseln und Entwaldung verstärken unbestreitbar Temperaturänderungen und verändern das regionale Klima. Solche Landschaftseffekte erklären am besten, warum 38% der US-Wetterstationen Abkühlungstendenzen aufweisen und warum die beste Wissenschaft bzgl. Baumringe vermuten lässt, dass die Temperaturen nicht über den warmen Spitzenwert der 1930er und 1940er Jahre hinausgegangen sind. Die irreführende Verharmlosung solch wichtiger Landschaftsveränderungen in Klimamodellen führte zum Rücktritt von Klimawissenschaftlern vom IPCC.

Profil des Stadtwärme-Effektes von den Lawrence Berkeley Labs

Da der Klimawissenschaftler Tom Wigley nicht in der Lage war, die Erwärmungsspitze der 1940er Jahre zu modellieren, schlug er seinen Kollegen per E-Mail vor: „Es wäre gut, zumindest einen Teil der Erwärmungsspitze der 1940er Jahre zu entfernen“. In der Folge wurde der „40er Jahre Warm Blip“ aus vielen Datensätzen entfernt, was zu weit verbreitetem Misstrauen führte. Öffentliche Debatten zwischen dem roten und dem blauen Team, in denen solche Datenanpassungen untersucht wurden, könnten die Gründe für diese Anpassungen klären.

Im Jahr 2016 war der Klimawissenschaftler Michael Mann Mitverfasser einer Studie mit dem Titel [übersetzt] „Wissenschaft und Öffentlichkeit: Debatte, Verleugnung und Skepsis“, in dem er richtig argumentiert: „Wissenschaft ist Debatte“ und „Öffentliche Debatte und Skepsis sind wesentlich für eine funktionierende Demokratie“. Schizophrenerweise wandte sich Mann jedoch gegen Debatten im roten Team und im blauen Team und bezeichnete sie als „Desinformationskampagne, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger zu verwirren“.

Das Misstrauen gegenüber Michael Mann und seinen Kollegen in der Denkschule der „hohen CO2-Sensitivität und des katastrophalen Klimawandels“ wuchs, als sie sich dafür einsetzten, Skeptiker als „Leugner“ oder „Abweichler“ zu verunglimpfen, die nicht in peer-reviewed Journalen veröffentlichen dürfen. Gleichzeitig arbeitete Mann aber auch daran, skeptische Veröffentlichungen zu unterdrücken. Zwei Harvard-Astrophysiker, Dr. Soon und Dr. Baliunas, publizierten eine von Fachkollegen begutachtete Arbeit, in der sie 240 wissenschaftliche Arbeiten zusammenfassten, und zeigten, dass die Temperaturen in jüngster Zeit denen der mittelalterlichen Wärmeperiode ähnlich seien. Da er seine Hypothesen durch solche Forschungen bedroht sah, wetterte Mann: „Der Peer-Review-Prozess bei Climate Research [der Zeitschrift] ist von einigen Skeptikern übernommen worden“.

Beim Versuch, skeptische wissenschaftliche Veröffentlichungen zu unterdrücken, schrieb er per E-Mail an seine Kollegen: „Ich denke, wir müssen aufhören, die Klimaforschung als legitime, von Fachkollegen begutachtete Wissenschaft zu betrachten. Vielleicht sollten wir unsere Kollegen in der Klimaforschungsgemeinschaft ermutigen, ihre Arbeiten nicht mehr bei diesen Zeitschriften einzureichen oder Beiträge darin zu zitieren“. Sie diskutierten dann, wie man alle Redakteure, die skeptischen Argumenten aufgeschlossen gegenüber stehen, drangsalieren könnte, um weitere skeptische Veröffentlichungen zu verhindern.

Es ist unbestreitbar, dass einige Klimawissenschaftler ehrliche, skeptische Wissenschaftler klammheimlich an den Rand gedrängt haben. Vertrauen Sie der Wissenschaft, aber nur, wenn sie mit ihren Hypothesen übereinstimmt. Sie haben argumentiert, man solle nicht mit Skeptikern debattieren, weil „eine Debatte den alternativen Ansichten tatsächlich Glaubwürdigkeit verleiht“. Aber der wissenschaftliche Prozess verlangt eine gründliche Prüfung alternativer Erklärungen. Es ist die rigorose Prüfung durch Kontrahenten, die Wissenschaft vertrauenswürdig macht, aber ein solch voreingenommenes Gatekeeping untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung transparenter öffentlicher Debatten zwischen dem roten und dem blauen Team unser Vertrauen wiederherstellen und die öffentliche Politik genauer lenken kann.

Jim Steele is Director emeritus of San Francisco State’s Sierra Nevada Field Campus and authored Landscapes and Cycles: An Environmentalist’s Journey to Climate Skepticism

Veröffentlicht in Pacifica Tribune am 30. September 2020

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/03/restoring-scientific-debate-on-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das deutsche „CO“-Syndrom – Solingen

Die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets

In der neuesten Ausgabe von „Romerike Berge“ – der Zeitschrift für das Bergische Land – erschien ein lesenswerter Beitrag von Dietrich Thier[1].

Er zeigt, wie die Industrialisierung des Ruhrgebietes begann. Dabei wird die große Bedeutung von Friedrich Harkort (1793 – 1880) und die Gründung von einer auf Dampfmaschinen beruhenden Industrie dargestellt.

In der Tat haben der Kohlebergbau und die Einführung der Dampfmaschine nach englischem Vorbild die wirtschaftliche Entwicklung im Westen Deutschlands entscheidend geprägt. Zahlreiche Unternehmen entstanden in den südlich angrenzenden Regionen (Sauerland, Bergisches Land und Siegerland). Wasserwege wurden ausgebaut, es entstanden neue Kanäle, die den Transport von Kohle nach Mitteldeutschland und an die Nordseeküste ermöglichten. Das bot auch gute Transportmöglichkeiten für schwedisches Erz, das die relativ geringen Erzvorkommen des Siegerlandes wirkungsvoll ergänzte.

Wachsende Stahlindustrie und weitere Industrien führten zu einem starken Bevölkerungsboom. Dem folgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dann auch eine Industrialisierung in den südlich gelegenen Mittelgebirgsregionen.

Dramatische Änderungen der Randbedingungen

Nach dem 2. Weltkrieg ergab sich dann eine dramatische Änderung der ökonomischen Rahmenbedingungen: Preisgünstigere Importkohle verdrängte die Ruhrkohle, die Stahlindustrie verlagerte ihre Standorte an die belgische und niederländische Küste, denn dort stehen Kohle und Erz zu niedrigeren Kosten zur Verfügung.

Das Ruhrgebiet erlebte eine dramatische Existenzkrise, die NRW-Regierung versuchte mit dem „Entwicklungsprogrammen RUHR“ aus dem Jahre 1968 gegenzusteuern[2]. Trotz gigantischer Investitionen dauerte es gleichwohl Jahrzehnte, bis sich das Land von diesen dramatischen Veränderungen einigermaßen erholt hatte und die Maßnahmen von Bund und NRW griffen. Die Folgen dieser Krise sind heute noch zu spüren. Der Markt sorgte in den vergangenen Jahrzehnten dafür, dass in NRW ein tragfähiger Mix an Energieträgern aus Erdgas, Erdöl und Kohleimporten entstand. Damit  erreichte man eine halbwegs krisenfreie wirtschaftliche Entwicklung.

Der Himmel über der Ruhr wurde wieder „blau“.

Vergessene Strukturkrise

Für Regionalökonomen war es ein außerordentlich wichtiges Arbeitsfeld. Für einen, der diese dramatische Entwicklung in den 60er-, 70er- und 80er-Jahre verfolgen konnte, ist es unbegreiflich, wie die derzeitige deutsche „Klimapolitik“ einfach so hingenommen und die eigentlich gar nicht so lange zurückliegende Zeit der Strukturkrise an der Ruhr schlicht vergessen wird.

Vor Jahrhunderten stand am heutigen Mühlenhof (heute Solinger Innenstadt) eine windbetriebene Getreidemühle. Diese Investition stellte sich jedoch als nicht erfolgreich heraus. Deshalb trat dann ein Antrieb durch Zugtiere an die Stelle.

Kohle spielte erst dann eine Rolle für die wirtschaftliche und energetische Entwicklung Solingens, als sie nicht mehr mit Pferdefuhrwerken über „Kohlenstraßen“ sondern durch die Eisenbahn transportiert wurde. Erst mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Ohligs nach Remscheid – mit der berühmten Müngstener Brücke – und mit der sogenannten „Korkenziehertrasse“ über Wald und Gräfrath nach Wuppertal-Vohwinkel war eine leistungsfähige Versorgung der Stadt mit Kohle und Gas möglich. Das galt natürlich auch für die Lieferung bzw. den Abtransport von Roh- und Fertigprodukten.

Bis dahin aber herrschte Energiemangel in Solingen. Die Stadt musste sich – wie auch viele andere Städte südlich der Ruhr – gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Es gab hier keine nennenswerten Erzvorkommen. Die Solinger Hersteller von Messer- und Besteckwaren waren auf Importe von Vorprodukten, Rohstoffen und Energie angewiesen und die aus der Wupper mit Stauwerken gewonnene Energie reichte für das Schmiedehandwerk und die Herstellung von Klingen so eben aus.

Entwicklung des Iserlohner Wirtschaftsraumes

Im Vergleich zu Solingen – wegen der Nähe zu Köln und der Rheinschiene – nahm das märkische Iserlohn zusammen mit anderen Städten am Nordrand des rheinischen Schiefergebirges eine Entwicklung unter ganz anderen Bedingungen. Bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts erlangten  hier der Eisenerz- und Galmeibergbau[3] prägende Bedeutung. Als Energiequellen standen dort in geringem Umfang Kohle und in bedeutenderem Umfang Holz aus dem gemeindlich bewirtschafteten Stadtwald zur Verfügung. Der märkische „Ose-mund“ („Ose“ steht für Stab und „Mund“ oder „Mud“ steht für Erz) war ein begehrtes Produkt im Mittelalter. Dickere Eisenstangen wurden in Drahtziehereien zu dünneren Drähten verarbeitet. Das geschah in zahlreichen Betrieben der sog. Gilde der >Panzerer<[4].

 

Die weitere Entwicklung des Iserlohner Wirtschaftsraumes ist von der vorab bereits angeführten Industriedynamik des Ruhrgebietes bestimmt[5]. Die Umstellung auf  „Import“ von Rohprodukten bereitete der Iserlohner Wirtschaft Schwierigkeiten. Zwar gab es im preußischen Potsdam schon frühzeitig Überlegungen, Iserlohn an die Lennetal-Eisenbahnlinie vom Ruhrgebiet ins Siegerland anzubinden, das traf aber auf Widerstand[6]. Später nach Fertigstellung der Bahnlinie von Letmathe bis Iserlohn[7] und dem Bahnanschluss an Dortmund – half man sich mit einer anderen Form von „Straßenbahn“[8]. Die Güterwagen der Reichs- und später Bundesbahn wurden auf Fahrgestelle der Kreisbahn mit schmalerer Spurbreite „aufgespurt“ und dann zu den verschiedenen Kunden (Industriebetriebe, Schlachthof, Gaswerke etc.) transportiert. Dieses Verfahren wurde noch bis in die späten 1950er Jahre praktiziert.

Solinger Stadtwerke opfern die Hälfte ihres Energieangebotes der „Energiewende“

An beiden betrachteten Standorten wurde dann der Transport von Gütern auf normalen Straßen von Kraftfahrzeugen übernommen. In Solingen stellte man die sog. „Korkenziehertrasse“ ein und wandelte sie in einen Wander- und Radweg um. Solinger Güterbahnhöfe gab man auf und der alte zentrale „Personen“-Bahnhof wurde an eine andere Stelle verlegt. Er stellt sich nun nur  noch als schlichter Haltepunkt für Dieseltriebwagen dar.

Die Solinger Stadtwerke propagieren die „Energiewende“ und setzen sich über >facebook< für den Ausbau der „Wind- und Solarenergie“ ein.

https://www.stadtwerke-solingen.de/ueber-uns/events/elektromobilitaetstag

Das ist nicht unproblematisch. Eine Stadt, die eine – wie oben bereits gezeigt wurde – kritische Energievergangenheit überlebt hat, übernimmt ohne sorgfältige Prüfung die Politik der deutschen „Klima- und Energiewende“, die auf Kohle und Kernenergie verzichten will.

Dazu hilft ein Blick auf die deutsche Energielage am 18. August 2020. An diesem Tage werden um 12 Uhr bundesweit insgesamt 69,03 GW  Strom angeboten. Davon stammen 24,76 GW – also knapp 25 % aus Stein-und Braunkohlekraftwerken sowie aus Kernenergie.

Am gleichen Tage (18. August 2020) um 1.0 Uhr betrug das Stromangebot insgesamt 43,87 GW. Kohle- und Kernenergie lieferten  nahezu unverändert 24,93 GW.

Der „Energiewende“ (ohne Kohle- und Kernenergie) sol-len – folgt man den Solinger Stadtwerken – 56,8% des derzeitigen Energieangebotes geopfert werden. Die o.a. Angaben[9] enthalten keine Daten über den Energieverbrauch im Verkehrssektor. Es fehlen also die Energiemengen, die an Kfz-Tankstellen in Form von Benzin, Super, Diesel und Gas an „traditionelle“ Kfz-Nutzer ausgegeben werden.

Beim Kraftfahrt-Bundesamt wurden in 2018 insgesamt 46.4 Mio Kraftfahrzeuge registriert. Davon hatten 30,4 Mio einen Benzin- und 15,2 Mio einen Diesel-Antrieb. Nur 53.861 Kfz. wurden elektrisch und 236.710 hybrid angetrieben.[10]

Folgen der Energiewende für Solingen

Wird also die „Energiewende“ nach den derzeit geltenden politischen Plänen durchgeführt, wird in Nachtzeiten, die nach den Vorstellungen der „Energiewender“ zum Aufladen der Kfz-Batterien genutzt werden könnten, also deutlich weniger Stromenergie  zur Verfügung stehen, da die Sonne zu dieser Zeit nicht scheint.

Sollte die deutsche Energiepolitik („Weg von Kohle und Kernenergie“) Realität werden, werden die nächtlichen Lade-Möglichkeiten für E-Kfz und die Nachfrage nach „Ladestrom“ begrenzt. Somit verlagert sich diese Nachfrage in die Tageszeiten und damit gleichzeitig aus den Vororten und Wohngebieten in die Zentrumslagen der Städte mit stadtfunktionell wichtigen Beschäftigungs- und Einkaufsmöglichkeiten.

Profitable Lademöglichkeiten für E-Motoren könnten sich dann in den Stadtzentren konzentrieren. Das verändert die Angebotsseite städtischer Grundstücksmärkte dramatisch. Um die neuen Vorstellungen von Mobilität der Einwohner zu gewährleisten, müssen an Wohn-, Beschäftigungs- und Einkaufsstandorten in Städten ausreichende E-Ladekapazitäten zur Verfügung stehen.

Zuverlässige Aussagen darüber, wo genau die E-Mobil-Nutzer die Möglichkeiten zur Aufladung ihrer Fahrzeuge suchen werden, kann es nicht derzeit geben. Aussagen darüber, was die Umgestaltung der E-Netze die Bürger kosten wird, lassen sich derzeit ebenfalls nicht machen. An einigen Stellen in Solingen wurden bereits Ladesäulen aufgestellt (so auf dem Gelände der Stadtsparkasse in Central und auf einem Parkplatz in Wald), Hinweise darauf, in welchem Umfang die genutzt werden, fehlen.

Traditionelle Anbieter von Treibstoffen (Tankstellen) kalkulieren ihren – lagebedingt – kostspieligen Flächenbedarf aufgrund der Zeit, die für das Betanken von Fahrzeugen an ihren Tanksäulen benötigt wird. Je kürzer die Tankzeiten sind, umso mehr Kunden werden in gegebener Zeit ihre Treibstoffnachfrage befriedigen und damit für Umsatz sorgen. So gibt es gute Gründe dafür, dass die Betreiber von Tankstellen nicht nur verschiedene Einzelhandelswaren (Süßigkeiten, Getränke etc.) anbieten, sondern auch verschiedene andere Dienstleistungen (Wagenwäsche, Ölwechsel und andere einfache Reparaturen etc) anbieten. Anbieter von traditionellen Tankstellen werden also aus wirtschaftlichen Gründen keine Fläche für zeitaufwendige E-Betankung anbieten.

Welche Technologie steht zur Verfügung?

Einen breiten, aber auch beunruhigenden Einblick in die derzeit auf dem Markt befindlichen Technologien zur  Beladung von Kraftfahrzeugen mit Elektrizität bietet: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladestation_(Elektrofahrzeug)

Je nach derzeit verfügbarer Technologie entstehen nicht nur erhebliche Probleme mit dem Flächenbedarf in Innenstädten sondern auch in Gebieten mit verdichteter Wohnbebauung (Beispiele: Kinderhaus und Berg Fidel in Münster, Hasseldelle in Solingen, ausgedehnte Plattenbaugebiete in vielen anderen Städten in West- und Ostdeutschland).

Die Solinger Innenstadt wurde gegen Ende des Krieges durch Bomben zerstört. In den 80er-Jahren gab es eine Keller-Ladenpassage unter der zentralen Haltestelle des mit Strom betriebenen O-Bus-Systems am Neumarkt. Fußgänger erreichten die  Geschäftsflächen über schräge Rampen. Diese „Einkaufspassage“ wurde später aufgegeben und es entstanden Tiefgaragen (Mühlenhof, Hofgarten u.a.). Dazu gibt es noch einen oberirdischen, gebührenpflichtigen Parkplatz zwischen Neumarkt und Kölner Straße. Der wird jedoch dem Neubau der Stadtsparkasse weichen.

In letzter Zeit gab es verschiedene Berichte über E-Mobile, die in Brand gerieten.[11] Die Deutsche Post AG gab den Einsatz von E-Gepäcktransportern auf. Sollte es sich erweisen, dass E-Mobile die vorhandenen Tiefgaragen aus Sicherheitsgründen nicht nutzen dürfen, wird die Erreichbarkeit der Innenstadt für Käufer und Besucher extrem reduziert. Das wird auch gelten, wenn E-Mobilisten die Tiefgaragen zwar benutzen dürfen, wohl aber unter allen Umständen meiden, weil die Bilder von explodierenden E-Autos Wirkung zeigen. Nutzer herkömmlicher Fahrzeuge werden Tiefgaragen dann wohl ebenfalls meiden.

In Solingen werden demzufolge die Parkhäuser vor allem am Mühlenhof und Hofcenter leer stehen. Das wird die bereits bestehenden Leerstände im Innenstadt-Einzelhandel klar verstärken. Die Funktion der Solinger Innenstadt würde also in Frage gestellt. Bisher gab es eigenartigerweise noch keine Kritik aus Händlerkreisen an der E-Mobilitätskampagne der Stadtwerke.

Nicht nur im Innenstadtbereich wird es erhebliche Flächenkonflikte mit normalen PKW-Nutzern geben, die ihre Fahrzeuge bisher am Straßenrand kostenfrei parken können und nun mit der steigenden Nachfrage nach E-Ladeplätzen konfrontiert werden.  Eigentümer von Privatparkplätzen werden je nach Ladetechnologie mit erheblichem Investitionsaufwand rechnen müssen.

Urbane Grundstrukturen werden zerstört

Insgesamt wird also mit einem beachtlichen Um- und Ausbau des städtischen Stromnetzes zu rechnen sein. Die Träume der Solinger Stadtwerke werden die Bürger sehr teuer bezahlen.

Hier tut sich ein neues Feld auf: Städte konkurrieren um zufriedene Einwohner und gute Möglichkeiten für Einkauf und Beschäftigung.

Was passiert, wenn urbane Grundfunktionen gestört werden, war sehr deutlich an ostdeutschen Städten zu sehen. Der systembedingten Zerstörung ostdeutscher Städte[12] folgten nach 1989 zunächst zahlreiche gigantisch große Kaufparks auf der grünen Wiese zwischen oder nahe an traditionellen Städten („Saale-Park“ zwischen Halle und Leipzig, das „Röhrsdorf-Center“ bei Chemnitz, das  „Pleissen-Center“ bei Zwickau und viele andere).

Die Bemühungen (sog. „Zwickau-Arcaden“ und Tiefgarage am innerstädtischen Kornmarkt) um die Wiederbelebung der Zwickauer Innenstadt habe ich in meiner Zwickauer Zeit in der Zusammenarbeit mit der „AG Stadtmarketing Zwickau“ erlebt. Dort wurde nicht nur das „Globus-Center“ nahe an der Stadtgrenze sondern auch der Endpunkt der „Vogtlandbahn“ in unmittelbarer Nähe des Zwickauer Rathauses zu einem ernsthaften Urbanitätsproblem. Eine wichtige radiale  Verkehrsachse ins Zentrum wurde unter Bahnrecht gestellt und damit stadtfunktionell entwertet.

Nach all diesen Erfahrungen bleiben mir als Regionalökonom erhebliche Zweifel, ob die „E-Mobilisierung“ ein Segen für die Städte sein kann.

Allein zwischen Ladesäulenanbietern und traditionellen Tankstellen wird ein mörderischer Wettbewerb entstehen. Die Auswirkungen auf den urbanen Grundstücksmarkt sind unkalkulierbar. Verheerende Auswirkungen wird diese Politik auch auf die Mobilität der Bevölkerung haben. Andere Städte werden dem Beispiel wohl nicht folgen, in Solingen könnte es also zu massiven Bevölkerungsverlusten kommen.

Zuverlässige Aussagen darüber, was die Umgestaltung der E-Netze den Bürger insgesamt kosten wird, lassen sich derzeit nicht machen.

Hans-Lothar Fischer promovierte 1968 bei Hans K. Schneider am Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Universität Münster über das wirtschaftliche Wachstum von Städten, arbeitete von 1969 bis 1974 als Dezernent bei der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Wiesbaden. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung in 2003 lehrte er als Professur für Regionalökonomik und allgemeine VWL an der FH für öffentliche Verwaltung NW (Münster und Düsseldorf), an der FHöV Brandenburg (Bernau) und an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

 

[1] Dietrich Thier, Bergisches Kapital für das Ruhrgebiet – Die Kontakte und das Kapital einer frühen Maschinenbauanstalt des Ruhrgebietes kamen aus dem Tal der Wupper, Romerike Berge, Heft 2/2020, S. 2 – 21

[2] Hans Karl Schneider, Herbert Biermann, Hans-Lothar Fischer, Die Einkommens- und Beschäftigungswirkungen der Teilmaßnahmen des Entwicklungsprogramms Ruhr, Gutachten im Auftrag der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Münster 1968, unveröffentlicht. Die Werte unserer Beschäftigtenprognose lagen um Größenordnungen unter den von der Landesregierung erhofften (und verkündeten) Werten.

[3] Wilhelm Schulte, Iserlohn – Geschichte einer Stadt, 1937, S. 82. Für das Jahr 1688 sind in einem Bericht des Rechenmeisters Jakob am Ende insgesamt 17 Eisenbergwerke aufgezeichnet. Der gleiche Bericht nennt 11 Eisenhütten.

[4] „Die Bedingungen für die Aufnahme in die Panzergilde sind in den Ordnungen von 1570 und 1675 im wesentlichen die gleichen“, Wilhelm Schulte, aaO, S. 122

[5] Theo Horstmann (Hrsg.), Elektrifizierung in Westfalen, Fotodokumente aus dem Archiv der VEW, Essen 2000

[6] Hans-Werner Hildenbrand, Die Iserlohner Industrie – vom Panzerhemd zur Ankerkette, Zeitungsverlag Iserlohn 1983, S. 68 – 69

[7] Beim Bau dieser Strecke wurde übrigens die „Dechenhöhle“ – eine Tropfsteinhöhle entdeckt.

[8] Rolf Löttgers, Wolfgang Reimann, Kleinbahn Westig-Ihmert-Altena und Iserlohner Kreisbahn, Die Geschichte der Iserlohner Kreisbahn, Band 2: Der Güterverkehr, DGEG Medien 2015. Wie das  konkret aussah, zeigt ein Foto in: https://ruhrkultour.de/das-deutsche-co-syndrom-solingen/?fbclid=IwAR12rHXR2udwqSi6xPwXAjjT2gaL41Md7We7RwYtSEjnFkUGWq_mZbOhKVU

[9] https://www.energy-charts.de/power_de.htm

[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftfahrzeug#Deutschland_2

[11] In einem dieser TV-Berichte wurde die Aussage getroffen, dass E-Mobile nicht häufiger in Brand gerieten  als  normal angetriebene Kraftfahrzeuge. Diese Aussage kann man nicht unkommentiert lassen. Die Anzahl der konventionell angetriebenen Kraftfahrzeuge über steigt die der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge derzeit noch um ein Vielfaches.

https://www.youtube.com/watch?v=W4J5bWv2-QY

Also ist die Explosions- und Brandwahrscheinlichkeit bei E-Mobilen im Vergleich zu der bei traditionell betriebenen Kraftfahrzeugen um Zehnerpotenzen höher. Das ist also – wie so oft in Politik und öffentlicher Verwaltung – ein überaus schludriger Umgang mit Methoden der Statistik

[12] Eine Produktion des DDR-Fernsehens im Oktober 1989 trug den Titel „Ist Leipzig noch zu retten“.




WDR-Umfrage – Wollen Deutsche Automobilindustrie opfern?

von Michael Klein, Sciencefiles

Das hier muss man erst einmal verarbeiten:

Die Umfrage ist eine Umfrage auf Twitter.
Twitter ist das El Dorado der selbstgerechten und unverantwortlichen Linken in Deutschland (und nicht nur hier).

Das alles in Rechnung gestellt, ist die Tatsache, dass 1881 der 2.169, die hier abgestimmt haben, eine fiktive Idee, von der ihnen erzählt wurde, dass sie einen Einfluss auf ihre Lebensqualität (irgendwann einmal) habe, einem tatsächlichen Nutzen, der in Arbeitsplätzen, Umsatz, Steuereinnahmen, Wirtschaftsleistung besteht, vorziehen, ein Maß der ideologischen Verblödung, das man erklären muss (wer es kann, nur zu).

Dr. Malte Kaufmann, der für die AfD im November Oberbürgermeister in Stuttgart werden will, hat das Ergebnis oben wohl ähnlich erschreckt wie uns, weshalb er eine eigene Umfrage auf Twitter gestartet hat. Hier das Ergebnis:

Mehr Befragte, mehr oder minder dasselbe Ergebnis: 3.560 Teilnehmer der Umfrage von Kaufmann sind der Ansicht, man könne die Automobilindustrie und ihren konkreten Nutzen, dem eingebildeten Nutzen, der vielleicht von Klimaschutz ausgeht, opfern. Erschreckend.

Um die deutsche Autoindustrie, um die es hier geht, einzuordnen:

Stand Juli 2020:
Destatis Genesis-Online
WZ08-29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

  • 971 Unternehmen,
  • 804.088 Beschäftigt,

Stand 2019:

  • Jahresumsatz: 436.155.636.000 Euro;
  • Jahreslohnzahlungen: 57.472.835.000 Euro;
  • Exportumsatz: 283.730.570.000 Euro;
  • Anteil an der Bruttowertschöpfung rund 5%;

1.881 Teilnehmer an der Umfrage von WDR-Investigativ und 3.560 Teilnehmer an der Umfrage von Kaufmann sind bereit, diesen konkreten Nutzen zu opfern, um einen fiktiven Nutzen, von dem niemand weiß, ob er überhaupt eintritt, vielleicht zu erreichen. Das ist schon fortgeschrittener Wahnsinn hervorgebracht durch systematische Indoktrination. Man kann davon ausgehen, dass die meisten der Teilnehmer die Daten oben nicht kennen, der Ansicht sind, Strom komme aus der Steckdose, bislang wenig bis gar keinen Steuerbeitrag zum Gemeinwesen geleistet haben und auf eine Lebenserfahrung zurückschauen, die so kümmerlich ist, dass man weinen möchte. Viele von diesen Personen haben ein Wahlrecht. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, das Wahlrecht nicht zu verramschen und jedem, der in der Lage ist, seinen Namen zu schreiben, zuzusprechen, sondern es im Gegenteil zum seltenen Gut zu machen, das man sich als Nettosteuerzahler ab dem Alter von 25 Jahren verdient hat. Wenn diejenigen, die wählen auch diejenigen sind, die die Schoße bezahlen, dann wird daraus mit ziemlicher Sicherheit nicht nur ein pfleglicherer Umgang mit Steuergeldern resultieren, sondern auch eine realistische Politik, die am Nutzen der jetzt Lebenden ausgerichtet ist, nicht am phantasierten Nutzen einer zukünftigen Generation.



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Behörden in Pennsylvanien weisen Aktionen des Gouverneurs bzgl. Klimawandel zurück

Der Senat des Bundesstaates verabschiedete am Mittwoch ein Gesetz, das es Gouverneur Tom Wolf (Demokraten) verbietet, sich der regionalen Treibhausgas-Initiative anzuschließen und Kohlenstoffsteuern ohne die Zustimmung der Generalversammlung von Pennsylvania einzuführen.

Ein Senatsausschuss des Staates stimmte letzte Woche dafür, zwei Gesetzesvorlagen in das Plenum zu bringen, die die Autorität der Generalversammlung über die Steuerpolitik bekräftigen und gleichzeitig bekräftigen, dass Wolfs Umweltschutzministerium nicht einseitig handeln kann, „um Kohlendioxidemissionen zu verringern, zu kontrollieren oder zu begrenzen, indem es eine Einnahmen erzeugende Steuer oder Gebühr auf Kohlendioxidemissionen erhebt“.

Der Senat verabschiedete die Version des Gesetzes am Mittwoch mit 33-17 Stimmen, eine Stimme zu wenig für eine vetosichere Mehrheit.

„Ich glaube nicht, dass der Gouverneur die rechtliche Befugnis hat, so zu verfahren, wie er ist“, sagte Senator Joe Pittman, ein den 41. Distrikt vertretender Republikaner, der sich über die Bezirke Armstrong, Butler, Indiana und Westmoreland erstreckt.

„Letztendlich sind wir kein Anhängsel des Gouverneursamtes, sondern ein gleichberechtigter Zweig der Regierung“, sagte Pittman in einem Telefoninterview mit The Daily Signal, „und wenn Sie dem Volk eine jährliche Stromsteuer von 300 Millionen Dollar auferlegen wollen, dann müssen die gewählten Volksvertreter in diesem Prozess eine Stimme haben!“

Die Zahl von 300 Millionen Dollar, die in einem Dokument der Umweltschutzbehörde des Bundesstaates genannt worden war, stammt aus Schätzungen der Kosten für die Teilnahme Pennsylvanias an der Initiative im Jahr 2022.

Das Haus verabschiedete den HB 2025, den sieben von Wolfs Mit-Demokraten mitgetragen haben, im Juli mit 130-71 Stimmen.

Der Senatsausschuss für Umweltressourcen und Energie stimmt für diesen Gesetzentwurf [des Widerstands gegen Gouverneur Wolf], und der begleitende Gesetzentwurf SB 950 erhielt ebenfalls parteiübergreifend Unterstützung. Senator Andy Dinniman von Pennsylvanien, ein Demokrat aus Chester County, der den 19. Distrikt vertritt, schloss sich mit 8-3 Stimmen den Republikanern an, um die beiden den Gouverneur herausfordernden Gesetzesvorlagen voranzutreiben.

Nachdem der Senat den Gesetzentwurf im Repräsentantenhaus eingebracht hatte, sagte ein Mitarbeiter des Senatsausschusses gegenüber The Daily Signal, Wolf werde 10 Tage Zeit haben, um zu entscheiden, ob er unterschreibt oder sein Veto einlegt.

„Die Senatsvorlage 950 muss noch vom Bewilligungsausschuss des Senats geprüft werden“, sagte der Mitarbeiter. „Diese Gesetzesvorlage könnte bereits in der Woche vom 21. September vom gesamten Senat geprüft werden“.

Druck aufrecht erhalten“

Pittman, Hauptsponsor von SB 950 und stellvertretender Vorsitzender des Umwelt- und Energieausschusses, sagte, er sei ermutigt durch die Unterstützung, welche die Version seines Gesetzentwurfs im Repräsentantenhaus gefunden habe, und er sehe eine „ähnliche Dynamik“ im Senat am Werk:

Bei der Abstimmung im Repräsentantenhaus gab es einen sehr großen Anteil des demokratischen Ausschusses des Repräsentantenhauses, der die Besorgnis der arbeitenden Frauen und Männer und vieler Industriearbeiter über die möglichen Auswirkungen einer Kohlenstoffsteuer auf ihren Lebensunterhalt voll anerkennt. Ich hoffe, dass es im Senat zu einem ähnlichen Ergebnis kommen wird. Wir müssen dies weiter vorantreiben, damit wir den Gouverneur zu echten Gesprächen darüber bewegen können, wie die Gemeinden betroffen und schwerwiegend beeinträchtigt werden, wenn sie dieser Vereinbarung beitreten.

Die Regionale Treibhausgas-Initiative RGGI ist ein Zusammenschluss von Neuengland-Staaten und mittelatlantischen Staaten, zu denen derzeit Connecticut, Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New York, Rhode Island, Vermont und New Jersey gehören. Der Beitritt Virginias ist für 2021 geplant.

Wolf erließ im Oktober 2019 eine Verfügung, mit der das Umweltministerium des Bundesstaates angewiesen wurde, mit der Formulierung von Vorschriften zu beginnen, die es Pennsylvania ermöglichen würden, dem Klimaschutzabkommen beizutreten.

Ursprünglich hatte der Gouverneur eine Frist bis zum 31. Juli gesetzt, bis zu der die Abteilung dem Environmental Quality Board des Bundesstaates einen Regulierungsplan vorlegen musste, aber er verlängerte diese Frist bis zum 15. September.

Wenn der Senat des Bundesstaates dem Haus bei der Verabschiedung von Gesetzen folgt, die es der Wolf-Regierung verbieten, Anti-Emissionsvorschriften ohne die Zustimmung der Generalversammlung umzusetzen, könnte es zu einem konstitutionellen Showdown kommen.

Wolf sollte den Rat seiner eigenen beratenden Ausschüsse beherzigen, die davon abrieten, das Pennsylvania dem Klimaabkommen beitritt, sagte Senator Gene Yaw, ein Republikaner, der den 23. Bezirk vertritt (zu dem die Bezirke Bradford, Lycoming, Sullivan, Susquehanna und Union gehören), in einem Interview.

Drei Gremien, die die Umweltagentur beraten, haben gegen Wolfs Vorschlag, RGGI beizutreten, gestimmt: das Small Business Compliance Advisory Committee, der Citizens Advisory Council und das Air Quality Technical Advisory Committee. Zu den Gremien gehören einige Mitglieder, die vom Gouverneur und anderen ernannt werden.

„Wozu gibt es beratende Ausschüsse, wenn man ihnen keine Aufmerksamkeit schenken will?“ sagte Yaw. „Sie hatten drei Treffer und sollten eigentlich angehört werden*, aber der Gouverneur macht weiter, obwohl er keine Unterstützung von seinen eigenen Leuten im Ausschuss bekommen kann. Diese wurden aufgrund ihres Fachwissens in bestimmten Bereichen ausgewählt und weil sie einer vernünftigen, rationalen Herangehensweise an bestimmte Fragen folgen würden, und dem haben sie auch Rechnung getragen.

[*Original: „ They’ve had three strikes and they should be out“. Ein Vergleich mit den Regeln im Baseball, die zu erläutern hier zu weit führen würde. Anm. d. Übers.]

Wir sollten zu Rate gezogen werden!“

Als Vorsitzender des Senatsausschusses für Umweltressourcen und Energie hielt Yaw zwei Anhörungen ab, bei denen die potentielle Auswirkung von RGGI auf Pennsylvania untersucht wurde, wobei Vertreter der Industrie, Umweltgruppen und Beamte der Verwaltung von Gouverneur Wolf angehört worden sind.

Yaw sagte gegenüber The Daily Signal, dass seine Besorgnis über die von Wolf vorgeschlagenen Regelungen „noch über die Fragen hinausgehen“, die er und andere Gesetzgeber ob des Umstandes aufgeworfen hatten, dass der Gouverneur seine Befugnisse zu überschreiten scheint.

Aus politischer Sicht, so Yaw, sei er nicht davon überzeugt, dass RGGI greifbare Vorteile für die Umwelt bringen würde, aber er erwarte, dass die daraus resultierenden Vorschriften die Energiekosten erhöhen würden:

Ich denke, was der Gouverneur tut, ist eine sehr engstirnige, kurzsichtige Sichtweise der Umweltbelange, die es da draußen gibt. Ich habe die unmittelbare Sorge, was das mit den Strompreisen in Pennsylvania machen wird, und diese Strompreise werden sich auf die Gesundheit, das Wohlergehen, die Arbeitsplätze und alles andere auswirken. Dies sind politische Entscheidungen, die über eine einzelne Person hinausgehen, und ich denke, dass die Legislative hieran beteiligt werden muss und dass wir konsultiert werden sollten“.

Der Schlüssel zu RGGI ist ein Budgethandelsprogramm für Kohlendioxid, das sowohl die CO2-Emissionen von Elektrizitätskraftwerken begrenzt als auch „Zertifikate“ für die Emissionen ausgibt.

Mit anderen Worten: RGGI ermächtigt Regierungsbeamte zur Durchführung von „Cap and Trade“-Maßnahmen, bei denen die Regulierungsbehörden eine Obergrenze oder „Deckelung“ für die Kohlendioxidmenge in Kraftwerken festlegen. Die Regulierer stellen auch „Zertifikate“ innerhalb zwischenstaatlicher Auktionen aus, die zwischen Unternehmen, die der Kohlendioxid-Obergrenze unterliegen, hin und her gehandelt werden können, so dass einige eine Obergrenze überschreiten dürfen, solange andere darunter bleiben.

Wolf hat argumentiert, dass Pennsylvania Anti-Kohlenstoff-Regelungen einführen müsse, um das zu bekämpfen, was er als „globale Klimakrise“ bezeichnet, und dass dies in Partnerschaft mit anderen Staaten geschehen sollte.

„Selbst wenn wir weiterhin daran arbeiten, die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, können wir unsere Verantwortung und unsere Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels nicht vernachlässigen“, sagte Wolf in einer Presseerklärung vom 22. Juni.

Portfolio diverser Energiequellen“

Die Website des Umweltministeriums des Bundesstaates, die dem RGGI gewidmet ist, hebt die Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft hervor, die die Wolf-Administration für die Bürger von Pennsylvanien erwartet, wenn der Bundesstaat dem Klimaabkommen beitritt.

Doch bevor er alternative Energieformen vorantreibt, sagte Yaw, würde er es begrüßen, wenn die politischen Entscheidungsträger den ökologischen Fußabdruck so genannter „sauberer Energiequellen“ wie Wind und Sonne genauer unter die Lupe nähmen und auch prüfen würden, was in den Bau von Kernkraftwerken fließt.

Ökologische und wirtschaftliche Vorteile ergeben sich auch aus den riesigen Erdgaslieferungen Pennsylvanias, sagte Yaw:

Ich glaube, wir sollten ein vielfältiges Energieportfolio haben. Im Moment sind wir ein Energieexporteur und wir haben all dieses neue Erdgas, und das war enorm vorteilhaft. Ich habe auch Zahlen gesehen, die besagen, dass die Treibhausgasemissionen in ganz Pennsylvania in den letzten 15 Jahren um etwa 30% gesunken sind. Das ist eine Menge, und das kann darauf zurückgeführt werden, dass ein größerer Teil unserer Elektrizität durch Erdgas erzeugt wird“.

Die U.S. Energy Information Administration EIA berichtet, dass Pennsylvania bei der Erdöl- und Erdgasförderung nach Texas an zweiter Stelle steht. In einem Artikel in Forbes vor vier Jahren wurde ausführlich beschrieben, wie der Staat durch Erdgas den Kohlendioxidausstoß um 30% senken konnte.

„Meiner Meinung nach betrachtet RGGI viel zu oberflächlich, wie hoch die tatsächlichen Energiekosten sind“, sagte Yaw. „Nehmen wir nur das Beispiel Sonnenkollektoren. Für die Herstellung von Sonnenkollektoren werden Mineralien seltener Erden benötigt, und wir haben nicht genug dieser seltenen Erden in den USA.

Wir werden sie also importieren müssen, und wie werden diese Mineralien produziert? Nun, sie werden durch Bergbau gewonnen. In der Republik Kongo, wo Kobalt abgebaut wird, werden dafür kleine Kinder eingesetzt. Ich glaube nicht, dass wir in Pennsylvania dafür bekannt sein wollen, dass wir Kinder für diese Arbeit einsetzen“.

Yaw sprach auch die potenziellen Umweltschäden durch Sonnen- und Windenergie an.

„Wir müssen einen Weg finden, Sonnenkollektoren am Ende ihrer Nutzungsdauer zu recyceln oder zu entsorgen, und dasselbe sollte auch für Windmühlen gelten“, sagte er. „Wir müssen uns fragen, wie hoch die tatsächlichen Energiekosten sind und was bedeutet es, wenn man sagt, dies sei saubere Energie“.

Ein Vorteil“

RGGI gilt typischerweise für mit fossilen Brennstoffen befeuerte Stromgeneratoren mit einer Leistung von 25 Megawatt oder mehr. Sollte Pennsylvania dem Abkommen beitreten, wären alle fünf verbleibenden Kohlekraftwerke des Bundesstaates in Keystone, Conemaugh, Homer City, Cheswick und Montour sowie alle Erdgaskraftwerke betroffen.

Da Pennsylvania sich an die Regeln und Bestimmungen von RGGI anpassen müsse, so Yaw, habe er Angst, dass der Staat seine Stellung als Energielieferant und -exporteur verlieren könnte.

„Wir sind ein Stromerzeuger“, sagte er. „Die anderen Staaten [in RGGI] erzeugen keinen Strom, sondern sie importieren ihn nur, und sie werden uns sagen, dass wir als Erzeuger ihre Emissionsstandards einhalten müssen. Das bedeutet, dass Pennsylvania Schaden nehmen wird.“

Pittman, der die Gesetzesvorlage des Senats unterstützte, sagte, er habe ähnliche Bedenken, dass die RGGI die Import-Export-Bilanz beeinflussen würde. Pennsylvania agiere nicht in einer „Blase“, sagte er gegenüber The Daily Signal, und die Aktionen anderer Staaten müssten berücksichtigt werden.

„Wir sind Teil eines Mehrstaaten-Stromnetzes und exportieren derzeit Strom in andere Staaten“, sagte er und fügte hinzu:

Wenn wir uns dafür entscheiden, voranzuschreiten und unsere Stromerzeugung einzustellen, werden wir diese Produktion im Wesentlichen auf andere Staaten verlagern, und diese anderen Staaten werden bei der Erzeugung unseres Stroms Kohlenstoff freisetzen. Für mich geht es nicht darum, die Produktion in andere Staaten verlagern zu müssen, sondern den Marktkräften zu erlauben, weiterhin das zu tun, was sie getan haben.

Im Moment haben wir ein sehr vielfältiges Stromnetz, das in der Lage ist, Schwankungen und Rohstoffpreise auszugleichen und wirklich alle Sektoren so wettbewerbsfähig wie möglich zu halten. Und ich denke, das ist ein Vorteil, den wir nicht aufgeben sollten, insbesondere wenn man die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen betrachtet. Wir haben allein in den letzten 10 oder 15 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, und zwar ohne die starke Hand der Regierung. Es ist durch die Marktkräfte geschehen“.

Kevin Mooney ist ein investigativer Reporter für The Daily Signal.

Dieser Artikel erschien erstmals in The Daily Signal.

Link: https://heartlanddailynews.com/2020/09/pennsylvania-lawmakers-resist-governors-executive-actions-on-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Von der Startrampe zum Bremsklotz — 20 Jahre EEG – ein Fossil hat Geburtstag

Als „Erfolgsgeschichte“, eine „grüne Idee für die Welt“ bezeichnet die Grünen-Bundestagsfraktion das EEG. Nimmt man als einzige Sichtweise den Ausbau ausgesuchter regenerativer Stromeinspeiser, so trifft dies vollumfänglich zu. Um mehr als um das Sechseinhalb fache erhöhte sich die so produzierte Strommenge. Das „PV-Magazin“ jubelt über die „Startrampe des globalen Siegeszugs der Solartechnik“. Auch dies ist nicht falsch, allerdings unvollständig. Sieg klingt nach Krieg, gegen wen? Gegen einen ausgewogenen Energiemix mit verträglichen Kosten? Die Startrampe bewirkt die größte Umverteilung von arm zu reich seit Bestehen der Bundesrepublik, sie beschert uns die europaweit höchsten Strompreise und Zahlungsverpflichtungen für die nächsten Jahre, die wie ein Klotz am Bein hängen. Und sie verhindert sowohl die Marktfähigkeit von Wind- und Sonnenstrom als auch „100-Prozent Erneuerbar“. Ein großer Chor bejubelt das EEG, um im selben Atemzug dringenden Änderungsbedarf anzumelden. Dann kann es so gut doch nicht sein.

Die Ursprungsfassung des EEG enthielt 12 Paragrafen auf 6 Seiten. Über die Novellen in den Jahren 2004, 2009, 2012, 2014 und 2017 (die nächste in 2021) kletterte der Umfang auf 104 Paragrafen und 116 Seiten zuzüglich 4 Anhängen, in denen unter anderem über 5.900 verschiedene Vergütungskategorien und -höhenfür Ökostrom festgelegt sind. Der Inhalt des Gesetzes ist in für Laien unverständlicher Sprache formuliert und durch eine Vielzahl von Verweisen und Bezugnahmen nur noch Experten zugänglich. Den Paragrafenfetischisten unter den Lesern empfehle ich die Lektüre meines Lieblingsparagrafen 36h, einem Hochamt von Juristerei und Bürokratie. Der vom Bundesverfassungsgericht angemahnten Normenklarheit widerspricht das Gesetz in eklatanter Weise. Es steht als Symbol für staatlich gelenkte Energiewirtschaft und bewirkt den gleitenden Übergang vom Markt zum Plan.

Etwa 24,6 Milliarden Euro wird der Ökostrom in diesem Jahr kosten. Das Geld wird via Stromversorger von den Endkunden eingesammelt und an die Betreiber durchgereicht – nachdem es vorher mit der Mehrwertsteuer „veredelt“ wurde. Auch dies ein Grund, weshalb sich das staatliche Interesse an niedrigeren Strompreisen in Grenzen hält. Die 24,6 Milliarden Euro übertreffen übrigens die Etats der Bundesministerien für Umwelt, Ernährung/Landwirtschaft und Wirtschaft von insgesamt 21 Milliarden Euro und auch den des Bundesforschungsministeriums (20,4 Milliarden).

Trotz regelmäßig wiederkehrender Prognosen interessengeleiteter Thinktanks oder auch des DIW von künftig sinkenden Umlagen droht nun für 2021 eine Erhöhung auf über sieben Cent pro Kilowattstunde. Dies wird verursacht durch den Rückgang wirtschaftlicher Aktivitäten während der Pandemie und der Produktion von Ökostrom mit Einspeisegarantie am Bedarf vorbei. Nun greift die richtunggebende Politik ein, um Widerstand vorzubeugen und die Energiewende unverändert weiter als Erfolgsgeschichte verkaufen zu können. Das Einfrieren der EEG-Umlage auf 6,5 Cent für das nächste Jahr wird man sich vermutlich 11 Milliarden Euro aus dem Steuersäckel kosten lassen.

Voraussichtlich wird es 2021 etwa 20 Milliarden Euro Steuermindereinnahmen geben und die Neuverschuldung wird 96 Milliarden betragen, wovon also 11 nötig werden, dem Weg der kostenmaximierten Energiewende weiter zu folgen. Oder anders gesehen: Um unser heutiges Energiesystem weiter zu finanzieren, müssen wir über Staatsschulden nachfolgende Generationen belasten. Eine Erfolgsgeschichte ist das nur für diejenigen, die von Ökostromanlagen profitieren. Die vorgesehen Deckelung 2022 auf 6 Cent wird den notwendigen staatlichen Zuschuss steigen lassen

Teures Netz

Die EEG-Umlage wird also nicht mehr der Strompreistreiber sein, sondern nur auf hohem Niveau verharren. Der Turbo beim Strompreis wird von den Netzentgelten ausgehen. Aus kosmetischen Gründen wurden bereits die sündhaft teuren Anschlusskosten der Offshore-Windanlagen in die neue Rechnungsposition „Offshore-Umlage“ überführt. Die Netzentgelte werden in den nächsten Jahren von folgenden vier Faktoren getrieben:

– Notwendiger Netzausbau auf allen Spannungsebenen, auch in den Verteilnetzen infolge dezentraler kleinteiliger Einspeisung und Zunahme der Elektromobilität sowie der teuren Erdverkabelung im Hochspannungsbereich über große Distanzen.

– Steigende Systemkosten durch Vorhaltung und Betrieb von Reservekraftwerken (über 10.000 Megawatt sind im Winter 22/23 durch die Bundesnetzagentur vertraglich zu binden). Es handelt sich dabei zumeist um zur Stilllegung angemeldete Altanlagen auf Gasbasis mit schlechten Wirkungsgraden. Ein Teil des entfallenden emissionsarmen Atomstroms wird durch emissionsreichen fossilen Strom ersetzt werden. Damit werden die Emissionsziele konterkariert, der geplante Reduktionspfad wird nicht erreicht werden.

– So genannte Netzstabilitätsanlagen bei den Netzbetreibern (neu zu errichtende Gas- oder Ölkraftwerke), die südlich der Mainlinie, der so genannten Südzone, errichtet werden müssen. Sie sollen nur im Notfall betrieben werden, haben einen schlechten Wirkungsgrad (offene Gasturbinenanlagen, die das heiße Abgas ungenutzt in die Umwelt pusten) und sind auch ohne Chance auf Amortisation durch wirtschaftlichen Betrieb. Sie sollen nur 10 Jahre betriebsfähig sein. Kostenpunkt: 1,2 Milliarden Euro.

– So genannte Netzbooster, die durch die Netzbetreiber an Engstellen in Form von Großbatterien errichtet werden. Ursache dafür ist der nachhängende Netzausbau und die fehlende Synchronisierung des Zubaus volatiler „Erneuerbarer“ mit dem Netzausbau. Regional hätte es Ausbaumoratorien geben müssen, aber die Lobby treibt die Regierung vor sich her. Kostenpunkt: Mehrere hundert Millionen Euro.

Zudem wird die Erweiterung der Gaskraftwerkskapazitäten erforderlich. Der BDEW geht von einem nötigen Zubau von 17 Gigawatt bis 2030 aus, Greenpeace von einer Verdopplung der jetzigen Kapazitäten (28 Gigawatt), eine Studie der Leopoldina und anderer1 geht von einer gesicherten Leistung etwa in der Höhe der 2017 verfügbaren 90 Gigawatt aus. Die Sektorenkopplung werde den Stromverbrauch erhöhen, der entsprechend abgesichert sein muss.

Dies kann man annehmen, fordern oder wünschen – praktisch passiert in dieser Hinsicht so gut wie nichts. Im Gegenteil. Neben den Ausschreitungen am Tagebau Hambach am 26. September (47 Festnahmen) wurde auch das Gaskraftwerk Lausward in Düsseldorf zum Ziel eines (noch friedlichen) Protests. Dies werden gewünschte Investoren in künftige Gaskraftwerke aufmerksam registrieren, wie auch den von den Grünen angedachten Gasausstieg ab 2030. Private Investitionen in fossile Kraftwerke wird es nicht mehr geben, abgesehen von Ersatzbauten für Kohleanlagen im kommunalen Bereich. Zusätzliche große Gaskraftwerke, die Teile der Kernkraft- und Kohlekapazitäten ersetzen für die Sicherung der Versorgung müssen vom Staat initiiert, zumindest aber finanziert werden. Darüber schlummert man im Bundeswirtschaftsministerium noch, obwohl die Zeit knapp wird. Lieber träumt man von breiten Ausbaukorridoren der „Erneuerbaren“, die irgendwie immer genug Strom liefern sollen.

Windstrom im Netz – kann sein, oder auch nicht

Bekanntermaßen tun sie dies nicht. Am 15. September, einem Werktag, lieferten die fast 30.000 Windkraftanlagen zur besten „Sendezeit“, das heißt Produktionszeit in der Wirtschaft zwischen 9 und 20 Uhr weniger als 2.000 Megawatt ins Netz – bei 62.200 Megawatt installierter Leistung. Das entspricht 3,2 Prozent. Am 21. September fächelte der Wind um 16:50 Uhr ganze 400 Megawatt ins Netz, was 0,64 Prozent entspricht. Die Verbraucher im Land zogen zu diesem Zeitpunkt 59.000 Megawatt. Der Strompreis stieg auf 200 Euro pro Megawattstunde, etwa dem achtfachen des Durchschnitts. Zum ohnehin teuren Strom werden sich die Knappheitssignale des Marktes finanziell künftig addieren. Dies trifft vor allem die heute von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen, denen die Umlage nicht gegen gerechnet wird.

Was passiert, wenn Wind- und Solarkapazitäten weiter exzessiv zugebaut werden? Bei Dunkelheit oder Windstille bleibt die Leistung null, bei einer Hellbrise gibt es dann ein Überangebot, was zu negativen Börsenstrompreisen und der Vergütung von Phantomstrom führt (nicht produzierter Strom von zwangsabgeschalteten Anlagen, der nach §15 EEG zu 90 % vergütet werden muss).

Von Marktpreisen könnten die Anlagen nicht leben, denn die Gleichzeitigkeit der Einspeisung sorgt bei entsprechend starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung für einen Verfall des Börsenpreises. Anstelle die „Erneuerbaren“ marktfähig zu machen, bewirkt das EEG das Gegenteil – die Revolution frisst ihre Kinder durch die schiere Vielzahl der Anlagen.

Von den inzwischen mehr als 120.000 Megawatt installierter Ökostromanlagen gelten nur 7.000 Megawatt als gesicherte Leistung (Wasser, Biomasse, Müll, Geothermie). Genau die wäre aber nötig für ein dekarbonisiertes System. Offensichtlich ist, dass es einer völligen Umsteuerung bedarf. Aber selbst ein Vorschlag2 eines der Autoren des Ur-EEG, Hans-Josef Fell von den Grünen, der in die Richtung der Übernahme von Systemverantwortung durch „Erneuerbare“ geht, wird standhaft ignoriert.

So wird absehbar die EEG-Novelle 2021 die Rückbeschränkung auf alte „Erneuerbare“ zementieren, die technisch ausentwickelt sind. Durch ihre geringe Energiedichte erfordern sie einen riesigen Flächenbedarf, ohne infolge erratischer Stromproduktion Versorgung sicherstellen zu können. Durch die Erweiterung der Förderung von Anlagen an windarmen Standorten, das so genannte Referenzertragsmodell, werden im Zusammenwirken mit dem Infrastrukturbeschleunigungsgesetz mehr Anlagen in Süddeutschland aufgebaut werden. Man wird auf Bergrücken und Bergspitzen in Größenordnungen Wälder einschlagen, um wenig Ertrag zu erzielen. Neue Ideen für neue Technologien gibt es nicht.

Ziel ist die Vollversorgung des Landes mit „100-Prozent-Erneuerbar“. Genau dies verhindert das EEG in der jetzigen Form:

– Die Übernahme von Systemverantwortung wird verhindert durch die Förderung von Zufallsstrom am Bedarf vorbei.

– Der Bau von Stromspeicherkapazitäten wird verhindert (durch die Einordnung der Stromspeicher als Letztverbraucher und die damit verbundene Belastung des Speicherstroms mit der   EEG-Umlage, anderen Umlagen und der Stromsteuer).

– Neue Technologien werden ausgeschlossen.

– Selbstregulierende Kräfte des Marktes wirken nicht mehr.

Ein SPD-Vorschlag, die EEG-Umlage zu streichen und dafür die Stromsteuer entsprechend zu erhöhen, würde dem rechte-Tasche-linke-Tasche-Prinzip folgen. Am Strompreis würde sich nichts ändern, der Vorteil bestünde allerdings in einer erheblichen Bürokratievermeidung. Genau deshalb hat der Vorschlag keine Chance. Rings um das EEG hat sich eine Schicht aus Fördermittel- und anderen Beratern, Anwälten, spezialisierten Steuerexperten sowie einer Fülle von „klimabasierten“ Arbeitsplätzen gebildet, die nicht ohne Widerstand den Entfall eines Teils ihrer Einkünfte hinnehmen wird.

Das alles überragende Argument des Klimaschutzes ist ein Vorgeschobenes. In Wirklichkeit geht es um die Maximierung des Ausbaus ausgewählter EE-Anlagen, an denen eine ausgewählte Industrie verdient. „Agora Energiewende“ formuliert das in seinem Hauptsatz unverblümt:

„Der erste Hauptsatz der Energiewende lautet: Im Mittelpunkt stehen Wind und Solar! Darauf baut alles Weitere auf.“

Selbst wenn über das EEG die Dekarbonisierung des Landes erreichbar wäre, bliebe diese Emissionssenkung auf unser Land beschränkt und könnte nur einmal durchgeführt werden. Was, wenn danach der Klimawandel weitergeht?

Das IPCC präsentiert neben der Empfehlung zu regenerative Energieerzeugung weitere Vorschläge, wie die Emissionsziele erreicht werden könnten. Zum einen über den Weg negativer Emissionen, die über die CCS- oder CCU- Technologien3 erreichbar wären. Mit der  Abscheidung von CO2 aus der Biomasse-Verbrennung ergäben sich unmittelbar negative Emissionen. Deutschland war um 2010 mit der Pilotanlage von Vattenfall in Schwarze Pumpe führend, bis die Politik  den Prellbock aufstellte. Als zweite Option führt das IPCC die Kernenergie an. Auch auf diesem Feld war Deutschland einst führend. Ein deutsches Patent für einen  Dual-Fluid-Reaktor, der maßgeblich zur Dekarbonisierung beitragen und quasi nebenbei das Endlagerproblem lösen würde, bleibt unbeachtet.

Das Pariser Klimaabkommen ermöglicht auch Emissionssenkung durch Aufforstung, ein Konzept dazu stellte unlängst der Energievernunft Mitteldeutschland e.V. vor. Diese anderen, auch global wirkenden Maßnahmen würden die exzessive Verspiegelung und Verspargelung unseres Landes vermeiden. Aber sie werden  verhindert, um die Geldumverteilungsmaschinerie zugunsten alter „Erneuerbarer“ nicht zu gefährden.

Die Deutschen sind bekannt dafür, alles gründlich zu tun. Wir werden den Weg bis zum Ende der Sackgasse gehen müssen. Ab 2023 fehlen uns etwa 20 Gigawatt gesicherte Stromeinspeisung. Die Kanzlerin ist nicht bekannt für die Korrektur ihrer Entscheidungen, auch nicht der ihrer Fehlentscheidungen. Wenn es dann knapp wird, wird sie nicht mehr im Amt sein. Sie gibt dann die Projektionsfläche ab für Schuldzuweisungen aus verschiedensten Richtungen. Auch dann wird man, wie über das heutige EEG, sagen: Keine Fehlerdiskussion, wir müssen nach vorn blicken.

Die Kosten trägt der Steuerzahler.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 

 

 

 

 

 

 

Zur Vertiefung:

Am 30. September war das EEG Thema einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung des Landtags NRW.

Zur Meinungsbildung finden sich hier die Stellungnahmen der IHK NRW, des VKU NRW, von „Die Familienunternehmen“ NRW, BDEW Landesgruppe NRW, Landesverband Erneuerbare Energien NRW, sowie von Prof. Dr. Lüdecke (EIKE) und mir. Das Protokoll der Veranstaltung folgt später.

 

 

 

 

 

 

1         –           Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), acatech

(Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) und

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

„Sektorkopplung – Optionen für die nächste Phase der

Energiewende“, 2017

2         –           „Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative zur Systemintegration

Erneuerbarer Energien“

EnergyWatchGroup, April 2020.

3         –           CCS – Carbon capture and storage – Abtrennung und Speicherung

von CO2

                                       CCU – Carbon capture and utilization – Abtrennung und Nutzung von

CO2




Zwischenbericht zur Endlagersuche

Eine mehrere tausend Seiten umfassende Dokumentation, die sicherlich jedem Bachelor-Studenten der Geologie zu einem Fleißkärtchen gereicht hätte. Auftrag erfüllt, Gorleben ist als Standort rausgeschmissen, dafür selbst die Hauptstadt in der engeren Wahl belassen. Jedenfalls meldete das Inforadio vom rbb am gleichen Morgen Berlin-Spandau und Berlin-Reinickendorf als geeignete Standorte. Wenn die Sache nicht so ernst wäre, könnte man das als Comedy abhaken – freilich nicht einmal auf dem Niveau einschlägiger Sendungen des ZDF. Wenn man es jedoch nach fachlichen Gesichtspunkten betrachtet, ist es ein Paradebeispiel für Lyssenkoismus.

Umgang mit hochaktiven Abfällen

Kaum je, war einer der Grundsätze sozialistischer Systeme besser getroffen: Erst einmal die Probleme schaffen, die man anschließend vorgibt zu lösen. Besser kann man den „Atomausstieg“ und die „Endlagerfrage“ nicht beschreiben. Nie hatte man in Deutschland vor, benutzte Brennelemente einfach zu verbuddeln. Selbst am Standort Gorleben war ein integriertes Entsorgungszentrum mit Wiederaufbereitung und anschließender Endlagerung der Abfälle im Salzstock geplant – keinesfalls aber das Verbuddeln kompletter Brennelemente. Warum? Weil abgebrannte Brennelemente zu mindestens 95% noch zur Energieerzeugung verwendbar sind und höchstens 5% in diesem Sinne Abfall darstellen. Damit ist schon mal die Frage des notwendigen Volumens beantwortet. Merke: Je größer die Menge „Atommüll“, je besser läßt sie sich propagandistisch ausschlachten. In der typischen moralischen Überhöhung schwätzt man nun von der Verantwortung diesen „Atommüll“ im eigenen Land opfervoll endlagern zu müssen. Nur folgen „unserem Vorangehen“ nicht einmal unsere unmittelbaren Nachbarländer. Insofern ist das unwiederbringliche verbuddeln riesiger Energiemengen eher eine Gehässigkeit und Umweltsünde. Das Uran und Plutonium das unsere Gutmenschen zu ihren politischen Zwecken verbuddeln wollen, muß in anderen Ländern mühselig gefördert bzw. erbrütet werden. Selbst bei einem „Atomausstieg“ bedeutet eine Wiederaufbereitung (in anderen Ländern) eine erhebliche Verringerung der Belastungen für das eigene Land.

Die Gefährlichkeit des „Atommülls“

Will man die Diskussion um die Hinterlassenschaften der „Atomindustrie“ zurück auf eine rationale Ebene führen, ist es unerläßlich die potentiellen Gefahren klar zu benennen. Von den „Atomkraftgegnern“ wurde der Popanz der sicheren Endlagerung für mindestens eine Million Jahre erfunden. Dieser Unsinn gilt noch heute manchen als das Totschlagargument gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie. Für die biologische Wirkung auf die Menschen ist einzig die Art und Dosis der ionisierenden Strahlung verantwortlich. Dies gilt heute genauso, wie in einer Million Jahren. Deshalb hier noch mal in aller Kürze die wesentlichen Einflussfaktoren:

  • Strahlung. Man unterscheidet α-, β- und γ-Strahlung. In diesem Zusammenhang ist besonders wichtig, daß α-Strahlung nur biologisch wirken kann, wenn der Stoff in den Körper aufgenommen wurde oder etwas flapsig gesagt: Niemand ist gezwungen, abgebrannte Brennelemente zu essen.
  • (Halbwerts)Zeit. Der radioaktive Zerfall geht immer nur in eine Richtung, das heißt die ursprüngliche Menge der radioaktiven Stoffe wird beständig weniger. Das Maß ist die jeweilige Halbwertszeit. Je länger die Halbwertszeit des Abfalls ist, je länger sollte er von der Biosphäre fern gehalten werden, aber um so weniger „feuert“ er auch. Das ist der Grund, warum man z. B. Uran (immer noch der größte Anteil in abgebrannten Brennelementen) gefahrlos in die bloße Hand nehmen kann. Mit einem Stück Co60 wäre das nicht empfehlenswert. Ein übliches Maß für das „Verschwinden“ radioaktiver Stoffe ist die zehnfache Halbwertszeit. Mit anderen Worten: Zum Zeitpunkt der Einlagerung sind alle Stoffe mit einer Halbwertszeit die kleiner als ein Zehntel der Zeitspanne seit dem Verlassen des Reaktors ist, bereits verschwunden. Das ist der Grund, warum man dann bereits recht gefahrlos mit dem „Atommüll“ umgehen kann oder warum auch Länder, die eine Wiederaufbereitung durchführen bzw. anstreben eine „Langzeit-Zwischenlagerung“ betreiben. Die Behauptung, man hätte weltweit noch keine Lösung für den „Atommüll“ ist ebenfalls nichts als Propaganda.
  • Chemie der Abfälle. Damit die radioaktiven Stoffe überhaupt in die Umwelt gelangen können, müssen sie zuerst freigesetzt werden. Standard ist heute die Verglasung (es gibt auch noch andere Verfahren). Man erzeugt bei der Wiederaufbereitung eine „Suppe aus Spaltprodukten“ mit möglichst wenig Aktinoiden (lange Halbwertszeiten) und löst diese in einer Glasschmelze auf, die man in einen Behälter aus Edelstahl einbringt. Glas ist sehr beständig. Damit die radioaktiven Stoffe da raus können, muß erstmal das Glas aufgelöst werden. Hierbei stehen sich radioaktiver Zerfall und Auflösung eines solchen Glasblocks durchaus in gleicher zeitlicher Größenordnung gegenüber.
  • Wärmeentwicklung. Bei jedem radioaktiven Zerfall wird Energie in Form von Wärme freigesetzt. Technisch von Bedeutung ist lediglich die entstehende Temperatur im Gebinde (Glas und Edelstahl) und in unmittelbarer Umgebung des Lagers (Salz, Ton oder kristallines Gestein). Dies ist eine rein technische Aufgabe, die beliebig über die Zeit bis zur Einlagerung und die Konzentration und Form der Gebinde eingestellt werden kann.
  • Chemie der Umgebung. Ob, wenn ja wieviel, in welcher Zeit, von den eingelagerten Stoffen bis in die Biosphäre gelangt, hängt wesentlich von der Bodenbeschaffenheit und weniger von irgendwelchen Wässern ab. Boden ist immer – mehr oder weniger – ein Ionentauscher. So haben z. B. die Unglücke in Hanford (Durchrostung von mit Spaltproduktlösungen gefüllter Erdtanks) gezeigt, daß selbst oberflächennah der Transport Jahrzehnte für wenige Meter benötigt hat.
  • Biologische Halbwertszeit. Letztendlich ist für die „Schädlichkeit“ nur verantwortlich, wieviel radioaktive Stoffe und welche (biologische Halbwertszeit als Maß für die laufende Ausscheidung) vom Menschen aufgenommen werden. Über die Pfade gibt es sehr gute und verlässliche Kenntnisse. Teilweise sogar die Gesundheit fördernd – man denke nur an gewisse Mineralwässer.

Als Anregung zum Nachdenken: Radioaktive Stoffe zerfallen und verschwinden damit unweigerlich. Bei chemischen Stoffen ist das durchaus nicht immer der Fall (z. B. Quecksilber, Arsen, Asbest etc.). Warum diskutieren selbsternannte „Umweltschützer“ nur über Deponien für radioaktive Stoffe und warum sind Deponien für „Chemiemüll“ kein Aufreger? Was ist z. B. mit dem weltgrößten unterirdischen Lager für richtig gefährliche Stoffe in Herfa-Neurode? Dort sind bereits mehrere Millionen Tonnen „Gift“ eingelagert. Ging es den „Atomkraftgegnern“ vielleicht immer schon um ganz andere Dinge?

Das Standortauswahlgesetz (StandAG)

Die Vorstellung, man muß nur den einen Ort finden, der den „Atommüll“ für eine Million Jahre sorglos verschwinden läßt, mutet schon kindlich naiv an oder ist eine böswillige politische Farce – jeder Leser mag das für sich selbst entscheiden. Weder braucht man einen Einschluß für „mindestens eine Million Jahre“, noch kann ein ernsthafter Mensch glauben, daß man die Zukunft über Millionen Jahre verlässlich vorhersagen kann. Parallelen zu den Prognosen von der menschengemachten Klimakatastrophe drängen sich unmittelbar auf. In diesem Zwischenbericht gehen die Geologen von 10 Eiszeiten in dem betrachteten Zeitraum aus, bei denen zumindest die norddeutsche Tiefebene jeweils mit Eis überdeckt ist. Soviel dazu. Die Herren und Damen wären aber nicht lange im (politischen) Geschäft der Gutachten, wenn sie nicht pflichtgemäß politisch korrekt im unmittelbar folgenden Satz auf die vom Menschen verursachte Erderwärmung hinweisen würden, die selbstverständlich in diesem Gutachten noch nicht abschließend beurteilt werden kann.

Aber es wäre ungerecht, nur die Gutachter für dieses Machwerk verantwortlich zu machen. Vielmehr sind es unsere Parlamentarier, die das Gesetz – ohne es zu lesen oder auch nur ansatzweise zu verstehen – durchgewunken haben. So ist das nun mal, man bekommt nur das, was man ausdrücklich bestellt und bezahlt. Wenn man als gewählter Volksvertreter nicht den Mut hat, hin und wieder Stopp zu sagen, degradiert man sich selbst zur Marionette cleverer Lobbyisten. Nun kann man bei der beruflichen Zusammensetzung unseres Parlaments wahrlich keine geologische Kompetenz erwarten. Man hätte aber mal Menschen fragen können, die von der Materie etwas verstehen. Früher – vor den Besetzungsorgien unter Rot/Grün – gab es jede Menge qualifizierter Fachleute in den Ministerien. Zumindest aber, hätten in der Gesetzgebung erfahrenen Abgeordneten die Ohren bei einem zeitlich über mehrere Legislaturperioden ausgedehnten, dreistufigen K.o-Verfahren klingeln müssen. Man muß nur in Phase I die unliebsamen Standorte raus kegeln und der Drops scheint gelutscht. Das ganze geschah nun auf einer Datenbasis, die kaum verschieden (Geologie!) der gegenüber 1973–1979 ist. Wie absurd die Entscheidung ist, zeigt sich daran, daß die Hauptstadt (!) und zerklüftete Gebiete in Bayern als geeignet erklärt wurden. Weil man offensichtlich selbst kalte Füße hat, erklärt man flugs eine mögliche Kompensation durch technische Maßnahmen für möglich – für eine Sicherheit von mindestens einer Million Jahren. Deutschland scheint sich endgültig international zur Lachnummer machen zu wollen.

Der Salzstock Gorleben

Man hat den Salzstock Gorleben in den Jahren 1979–1983 von oberhalb und 1986–2000 untertägig erforscht. Hunderte von wissenschaftlichen Mannjahren, Regale voll Meßwerten und Auswertungen und 1,6 Milliarden Euro Kosten, die allein wir Stromverbraucher bezahlt haben. Allein von den Kosten her, glaubt irgendjemand, daß noch einmal ein solches Programm für zwei weitere Standorte durchgezogen wird? Vorsichtshalber wurde gleich ins Gesetz rein geschrieben, daß Gorleben nicht als Referenzobjekt herangezogen werden darf (§36 des StandAG). Gott bewahre, wenn sich nach zwei weiteren Forschungsbergwerken herausstellt, daß der Salzstock in Gorleben doch nicht der Schlechteste war. Dagegen ist der „Maut-Skandal“ wahrlich eine Petitesse.

In dem Standortauswahlgesetz in §22 werden explizit sechs Ausschlusskriterien benannt (Vertikalbewegungen, Störungszonen, frühere bergbaulicher Tätigkeit, seismische Aktivität, vulkanische Aktivität und Grundwasseralter). Ergebnis des Zwischenberichts: Es liegt kein Ausschlusskriterium vor. Lediglich ist ein Radius von 25 m um einige alte Ölbohrungen auszuschließen. In dem Standortauswahlgesetz in §23 werden explizit fünf Mindestanforderungen genannt (Gebirgsdurchlässigkeit, Mächtigkeit, minimale Teufe, Fläche und Barrierewirkung). Ergebnis des Zwischenberichts: Es sind alle Mindestanforderungen erfüllt. In der Anlage zu §24 sind die geowissenschaftlichen Abwägungskriterien aufgeführt. Die Tabelle 1 des Zwischenberichts führt akribisch 25 Bewertungen auf. Und jetzt aufgepasst: 22 Punkte werden mit „günstig“ bewertet, einer mit „weniger günstig“ und zwei mit „nicht günstig“. In Tabelle 2 und 3 sind auch alle Kriterien „günstig“. Plötzlich taucht in Tabelle 5 das vermeintliche Killerkriterium auf: „Gesamtbewertung des Kriteriums zur Bewertung des Schutzes des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs durch das Deckgebirge“: „ungünstig“. Wir erinnern uns an die 10 erwarteten Eiszeiten, die immer mehr Deckgebirge abschleifen sollen. Nur, wer will denn den Atommüll in das Deckgebirge einlagern? Der Salzstock geht doch mehrere tausend Meter in die Tiefe…

Die Gefährdung der Demokratie

Was hier abläuft, ist ein Aufruf an alle möglichen Interessenverbände zum Widerstand. Wissenschaft zählt nicht, Steuergeld ohnehin nicht, ihr müßt nur möglichst militanten Widerstand leisten, dann zwingt ihr die Politik in die Knie. Hier ist allerdings der Widerstand von Gorleben ausdrücklich als Referenz erwünscht. Ein paar Alt-68er-Datschenbesitzer haben erfolgreich ihren Altersruhesitz verteidigt. Der Gipfel wäre noch, man baut das Endlager auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Dort hat Bündnis 90/Die Grünen ohnehin nur wenig Wähler und sollte sich dort auch nur leichter Protest regen, kann man schnell mit der Keule alles „Rechtsradikale“ zuschlagen. Uns im „Westen“ bleibt ja noch die Asse und Schacht Konrad als Aufreger. Um die Deponie Morsleben im „Osten“ war und ist es ja immer bemerkenswert still. Also auf in den Wahlkampf.

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USA, Rußland, Deutschland: Ist der „alte weiße Mann“ fast allein für die Klimakatastrophe verantwortlich?

Alle in den westlichen Medien und der Politik behaupteten Großprobleme haben gemein, daß die Schuld allein der „alte weiße Mann“ trage – Rassismus, Sexismus, Klimaschädigung, und so weiter. Im englischen Original heißt es WHM – white heterosexual male. Der unsachliche Kampfbegriff wird von den meist fließend englischsprechenden kosmopolitischen Wohlstandstöchtern mittlerweile auch in Deutschland häufiger verwendet, zum Beispiel von Luisa Neubauer bei Hart aber fair in der Debatte mit Ulf Poschardt.

Der Grund ist einfach: „Alte weiße Männer“ tragen die Hauptsteuerlast in den Ländern des Westens – da tut es nicht Wunder, daß akademische Umverteiler Probleme konstruieren, an denen der Haupt-Steuerzahler schuld sei und für deren „Lösung“ er nun bezahlen soll.

Die „männlich-weiße“ Schuld wird nicht einfach nur von Langstrecken-Luisa et alii in Talkshows behauptet, sondern auch von „Wissenschaftlern“ in Fachmagazin-Artikeln „bewiesen“. Jason Hickel, ein Wirtschaftsanthropologe aus London, behauptet in The Lancet Planet Health dementsprechend, die Industrie der USA und Europas habe seit 1850 einen Anteil von über 80 Prozent an den „übermäßigen“ CO2-Emissionen (was ist übermäßig?). Die Länder unterhalb des Äquators seien nur für 8% verantwortlich zu machen.

Daß die Erfinderländer der modernen Wärmekraftmaschinen und der kapitalistischen Industrie seit 1800 am meisten Kohle, Öl und Gas verbrennen, ist keine Information, die irgendjemanden erstaunen würde, da sie ein Gemeinplatz ist. Was will der Anthropologe also Neues mitteilen? Denn neue Informationen muß ein Forschungsartikel enthalten; es sei denn, er faßt die Ergebnisse anderer Wissenschaftler als Übersicht zusammen (Review).

Das „Neue“ ist hier die Behauptung, die Atmosphäre des Planeten sei wie das Meer ein Gemeingut, das jedes Land nur gemäß Weltbevölkerungsanteil nutzen dürfe. Große Völker dürften laut Hickel mehr Emissionen verursachen als kleine; alle zusammen aber nur 350ppm CO2 (ppm= Teile pro Million, Millionstel). Ab 1990 sei diese Grenze überschritten worden, und seitdem sähe der Planet laut Hickel dem „Klima-Zusammenbruch“ entgegen.

Um bei 350ppm stehen zu bleiben, hätte die Menschheit seiner Meinung nach seit 1850 nur rund 830 Gigatonnen Kohlen-zwei-Sauerstoff ausstoßen dürfen; tatsächlich sei es aber fast die doppelte Menge gewesen, 1.516 Gigatonnen. Nun hat Hickel ausgerechnet (?), welchen historischen und aktuellen Emissions-Anteil die Länder des bösen weißen Mannes oder sein Konsum daran hätten, und kam auf die gar nicht überraschenden 80%. China hätte, gemessen an der gigantischen Bevölkerungsgröße, selbst 2015 sein von Hickel erlaubtes Budget noch nicht ausgeschöpft.

Welche weißen Mannes-Länder seien die schlimmsten Klimaverschmutzer? (Werte für 2015)

Platz 1: USA – erlaubt: 41,5 Gigatonnen, absolut: 420,5 Gt

Platz 2: Rußland – erlaubt: 27 Gigatonnen, absolut: 105 Gt

Platz 3: Deutschland – erlaubt: 18,4 Gigatonnen, absolut: 91,3 Gt.

Besonders klimafreundlich seien laut Studie Indien, China, Bangladesch, Indonesien, Nigeria, Pakistan, Äthiopien und Vietnam. Die Staaten der nördlichen Hemisphäre, die nur rund 10% der „übermäßigen“ CO2-Emissionen zu verantworten hätten, seien Japan, Kanada, Israel und Australien/Neuseeland.

Was soll man zu so einem politischen Pseudowissenschaftsartikel sagen? Zunächst das übliche: Was die Politiker üppig finanzieren, wird auch üppig beforscht. Und damit die Fördergelder weiter üppig fließen, wird nichts politisch Unkorrektes „herausgefunden“.

Da Hickel garantiert nicht mit Bleistift und Papier gerechnet hat, sondern wie das Potsdam-Institut für Klimaforschungsfolgen PIK mit irgendwelchen zusammengeschusterten Computerprogrammen, ist klar, wie er auf das erwünschte Ergebnis des schuldigen weißen Mannes kam. Doch halt, wir wollen fair bleiben. Daß Deutschland und die USA, seit 1900 die stärksten Industriestaaten des Planeten, auch am meisten verbrannt haben, ist ja nachvollziehbar. Der russische zweite Platz ist vermutlich der Stalinschen Zwangsindustrialisierung ab 1925 geschuldet. Tastsächlich hat die Sowjetunion noch zur Wendezeit gigantische Mengen an Stahl produziert – typischerweise höchst ineffizient mit gewaltiger Naturzerstörung und Luftverpestung.

Interessant ist aber der „Freispruch“ für die Weltrekord-Industrialisierer China und Indien. Politisch wundert er überhaupt nicht, da Greta Thunfisch von Peking höchstwahrscheinlich sowieso Einreiseverbot bekäme. Und im demokratischen Indien würde sich niemand für ihre unfrohe Botschaft interessieren – das teils immer noch bitterarme Land braucht dringend billige Energie, um Wohlstand zu schaffen. Es gäbe vielleicht sogar ordentlich Gegendemonstrationen von erbosten Indern, die sich von westlichen Besserwissern und Moralaposteln nicht sagen lassen wollen, wie sie zu leben haben. Nebenbei: Die Chinesen haben für westliche Weltretter das Spottwort Bai-Zuao geschaffen, „linke Weiße“; frei übersetzt „doofe Europäer“.

Gretas Eltern, Hickel und andere Profiteure wissen daher ganz genau, daß bei den anderen Kulturen nichts zu holen ist und erklären sie daher für halbwegs unschuldig. Hauptsächlich verantwortlich sei wie gehabt der böse weiße Mann, in dessen Ländern man problemlos laufend demonstrieren und Milliardenbeträge in die eigene Tasche umleiten kann.

So weit, so bekannt. Aber warum dieser Artikel, abgesehen vom Forschungsbudget der Universität? Ganz einfach: Das Argument von bösen weißen Klimaleugner wie uns von EIKE, daß der aktuelle CO2-Emissions-Anteil z.B. Deutschlands gerade einmal rund 2% sei, ist schlagend. Dagegen können die Panikmacher nur entgegnen, daß ja jemand einmal damit anfangen müsse, die Welt zu retten. Die anderen würden dann sehen, wie gut wir es machen, und folgten uns. Pustekuchen, Bai-Zuao! Alle unsere Nachbarn sehen unsere von Windrädern verspargelten Landschaften und unsere Rekord-Strompreise und tun einen Teufel, uns etwas nachzumachen. Selbst die Windrad-Pioniere in Dänemark fangen wegen Merkels Politik an, zu zweifeln, und fahren ihren Anlagenbau langsam wieder zurück.

Das wissen die Priester der Church of Global Warming natürlich alles und wechseln ihre Argumentation in Richtung einer historischen Schuld, die wir abzutragen hätten. Da wir schon um 1850 Eisenbahnen u.ä. gebaut hätten, müßten wir nun mehr einsparen als andere.

Normalerweise lesen nur Gleichgesinnte die Fachartikel der Klima-Lyssenkos. Wer kennt schon The Lancet Planet Health? Allein der Titel des Magazins klingt wie Satire: „Planeten-Gesundheit“. Aber in solchen Pseudowissenschaftler-Magazinen wird halt die politische Argumentation, teils etwas verklausuliert, entwickelt. Und damit die erpresserischen Vorhaltungen schnell beim bösen weißen Steuerzahler ankommen, lesen Redakteure von Heise und anderen Qualitätszeitungen die Weltuntergangs-Predigten und publizieren sie möglichst breit. Bald auch in den Tagesthemen?




Wieviel Energie liefern 100 Millionen Windräder bei Windstille?

Offener Brief von Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt (FH Aachen) an den Deutschlandfunk vom 26.9.2020:

Sehr geehrte Damen und Herren vom Deutschlandfunk,

da ich täglich die in aller Regel informativen Sendungen des Deutschlandfunks mit Gewinn höre, war ich heute früh maßlos enttäuscht, von 6:45 Uhr bis kurz vor 7 Uhr die Lügenmärchen von Herrn Reiner Priggen, ehemals Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Nordrhein-Westfalen, seit 2016 Vorstandsvorsitzender der Lobbyorganisation „Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW)“ über die Stromerzeugung der rd. 30.000 Windenergieanlagen in Deutschland ohne auch nur einen Widerspruch Ihres Redakteurs anhören zu müssen. Herr Priggen forderte, den weiteren Ausbau der Windenergieanlagen über genossenschaftliche Bürgerbeteiligungen zu forcieren, da damit eine bedarfsdeckende Stromerzeugung erreichbar sei. Dies ist eine reine Lüge, da bei nicht ganz seltener Windstille weder die Windenergieanlagen oder bei bedeckten Himmel, nachts immer, die Solaranlagen einen nennenswerten Stromerzeugungsbeitrag bereit stellen können. Siehe hierzu die Leistungsganglinien aller regenerativer Anlagen in Deutschland am Beispiel August 2020 in den Anlagen zu dieser mail.

Bei der Kernenergie hat man solche Ideen der Bürgerbeteiligung an die niedrigen Stromerzeugungskosten dieser Anlagen stets strickt abgelehnt, dann hätten die meisten wohl Kernkraftwerksstrom haben wollen, der bis heute zu, entgegen den „Grünen Behauptungen„,  die nachweislich niedrigsten Kosten, ohne CO2 Emission, verursacht. Beweis: Siehe die Strompreise in Frankreich (70 % Kernenergie), in Relation zu Deutschland und Dänemark in Windanlagen führend, dafür aber bei doppelten Stromkosten gegenüber Frankreich.

Die von mir regelmäßig zum Monatsanfang erstellten entsprechenden Hilfsblätter der Anlagen für meine Studentinnen und Studenten an der FH Aachen, die auch Herrn Priggen, der in Aachen zu Hause ist bekannt sind,  werden von Ihm zur Rettung seiner Lobbyistenarbeit ebenso gemieden zur Kenntnis zu nehmen, wie der Teufel das Weihwasser meidet.

Ihre Fachjournalisten müßten derartige Sachverhalte aber doch anmahnen und jeweils den Hörerinnen und Hörern erklären, ob es sich bei den Ganglinien der Leistung um 1/4 h Mittelwerte, um Stunden-Mittelwerte oder gar um Tages-Mittelwerte handelt. Bei der Tagesmittelwert-Darstellung,  die von den „Grünen“ oft vermittelt wird,  scheint die Sonne auch in der Nacht, so das man naiven Mitmenschen glauben machen kann, dass durch Erhöhung der Zahl an Wind- und Solaranlagen 100 % Lastdeckung erreichbar sei.  Wie wir wissen, ist das schlicht die Unwahrheit, ja vorsätzlich gelogen, es scheint mir wichtig, dies auch deutlich in einem öffentlich-rechtlichen Sender, wie dem Deutschlandfunk als besten deutschen Sender,  zu sagen.

Auch stelle ich schon seit Jahren in einem Diagramm den Vergleich der Last in Relation zum dreifachen Wert der aktuellen Wind- und Solarstromerzeugung dar, siehe Hilfsblatt 423 der Anlage. Dies vermittelt einen Blick in die Zukunft und zeigt, dass der weitere Zubau dieser Anlagen mit nur fluktuierend verfügbarer Leistung  zwangsläufig immer ineffektiver wird. Derzeit sind 62,6 GW Windenergieanlagen und 51,7 GW Solaranlagen installiert, insgesamt 114,3 GW, deutlich mehr als der Spitzenlastbedarf im Winter von rd. 85 GW. Jedes GW installierter Leistung haben die Stromverbraucher als Annuität lebenslang bezüglich dieser Anlagen, sowie auch bezüglich des eigenen Lebens als Stromverbraucher, zu bezahlen, das dürfen wir nicht vergessen!

In der Anlage finden Sie meine 6 Hilfsblätter für den Monat August, die bereits am 2.9. zur Verfügung standen. Ich wäre Ihnen auch dankbar, wenn Sie diese Mail an die betreffenden Redakteure in Ihrem Hause weiterleiten würden, daher vielen Dank im voraus.

Noch zur Frage der Grundlastdeckung:
Etwa 40 % der Leistung wird in Deutschland rund um die Uhr benötigt, das nennt man die Grundlast. Es ist zwar richtig, dass der Wind oft weht und die Sonne am Tage oft scheint, nachts aber nie, der Wind weht auch in der Nacht wie am Tag, mehr oder weniger, leider von Nord bis Süd über Europa hinweg manchmal zeitgleich auch fast nicht.

Also nicht immer, bezahlbare Stromspeicher, um 5 Tage mit bis zu 8 TWh energetisch zu überbrücken, gibt es aus physikalischen Gründen nicht und wird es auch in denkbarer Zukunft leider nicht geben können. Es sei denn, ein Wunder geschieht, wie vor 2000 Jahren auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa. Das sollte Basiswissen aller Journalisten und Politiker sein.

Als ich bei unseren wöchentlichen Fahrradtouren im Freundeskreis eine Fahrerin darauf aufmerksam machte, dass sie das Licht an habe, antwortete sie mir klug, dass dies bei ihrem Rad keine Rolle spiele, denn sie hätte einen „Nabendynamo“! Der Mitfahrerin war bekannt, dass zwischen der drehenden Nabe mit den Dauermagneten und der Wicklung des Nabendynamos, bis auf die Kugellager, kein mechanischer Kontakt bestand und damit auch nach Ihrer Einsicht keine bremsende Wirkung. Im Gegensatz zu den üblichen reifenanliegenden früheren Dynamos, bei denen sie selbstverständlich eine bremsende Wirkung durch die Kraftübertragung erkannte.

Es bedurfte einiger Mühe, der lieben Freundin einsehbar zu erklären, dass dies ebenso ein Irrtum sei, wie die Versprechungen der Grünen, bedarfsgerechte und bezahlbare Stromversorgung in Zukunft, nur aus Solar- und Windenergieanlagen, generieren zu können, wie Herr Priggen heute früh – wider besseres Wissen – der DLF-Hörerschaft erfolgreich und unwidersprochen suggerieren konnte!
q.e.d.

 

 

 

 

 

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Das Windräder-Sterben in Mecklenburg-Vorpommern steht bevor

Jedem zweiten Windrad in Mecklenburg-Vorpommern droht das Aus. Denn gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft die Förderung nach 20 Jahren Betriebszeit einer Anlage aus. Das EEG trat 2000 in Kraft und garantierte den Betreibern 20 Jahre lang einen festen Preis pro Kilowattstunde des eingespeisten Stroms. Danach können die Betreiber zwar nach wie vor ihre Anlagen laufen lassen, müssen allerdings den Strom auf dem freien Markt oder direkt an Abnehmer aus Industrie und Gewerbe verkaufen. Doch das rechnet sich in keiner Weise, zumal noch offen ist, zu welchen Preisen der Strom an der Börse im kommenden Jahr verkauft wird.

Insgesamt stehen nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie 1.942 Windräder in Mecklenburg-Vorpommern. Knapp die Hälfte der Anlagen ist älter als zehn Jahre.

Der Verband sieht Potenziale für das sogenannte »Repowering«, also den Abriss der alten Anlagen und den Aufbau neuer und höherer Windräder. Solche neuen Anlagen müssten allerdings erst an einer Ausschreibung teilnehmen und könnten dann erneut gefördert werden.

»Mecklenburg-Vorpommern könnte allein durch Windenergie zum wichtigen Stromexporteur werden«, träumt der Verband. »Damit trägt der Nordosten zum Wohlstand der gesamten deutschen Volkswirtschaft bei und schafft sich zugleich ein weiteres wichtiges Standbein, um das Land für Menschen und Unternehmen noch attraktiver zu machen.« Die Lobbyisten beklagen allerdings fehlende Kapazitäten der Stromnetze, daher müsse das große in Mecklenburg-Vorpommern bestehende Windenergiepotenzial ungenutzt bleiben.Vor dem Schrottproblem steht das Bundesland im Nordosten nicht allein. Zusammen werden zunächst deutschlandweit rund 6.000 von den etwa 30.000 Windrädern insgesamt betroffen sein. Die können nicht mehr für die Betreiber wirtschaftlich betrieben werden. Nach einer Faustregel bekommen die Betreiber etwa zwei Drittel ihrer Einnahmen aus der Förderung nach jenem Erneuerbare-Energien-Gesetz und nur ein Drittel über den aktuellen Strompreis.

Was dann geschieht, ist noch offen. Windräder sind großindustrielle Anlagen, für die kein Entsorgungskonzept existiert. Ein Abriss ist schwierig und teuer, und das Umweltbundesamt sieht ein erhebliches Recyclingproblem. Wohin mit den alten Rotoren? Diese Frage ist immer noch ungeklärt. Die Flügel bestehen aus Glas- und Kohlefaser-Verbundwerkstoffen, die mit Epoxydharzen miteinander verbunden sind und als Sondermüll gelten.

Das bevorstehende Aus zahlreicher Windanlagen in Mecklenburg-Vorpommern zeigt deutlich, auf welch tönernen Füßen dieses Gebilde »Energiewende« gebaut ist. Diese Wende, auf die die Welt nach den großsprecherischen Worten der Politik schauen sollte, bedeutet im Klartext: Ohne Förderung lohnt kein einziges Windrad.

Aber vielleicht werden die Lobbyisten der Windindustrie Druck für neue Regelungen machen. Die Anlagen bleiben stehen, sie drehen sich nicht mehr, die Betreiber bekommen dennoch ihre Millionen. Vorbild könnte Schleswig-Holstein sein. Dort konnten in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt 1.534 GWh Strom aus den Anlagen der Windindustrie nicht erzeugt werden. Der Grund war die drohende Netzüberlastung. Im Klartext: Der Strom konnte beim besten Willen nicht mehr abgenommen werden. Dennoch erhielten die betroffenen Windparkbetreiber 153 Millionen Euro an Entschädigungen – der bisher zweithöchste Wert in einem Quartal. Diesen nicht produzierten Phantomstrom müssen die Kunden bezahlen.

Susanne Kirchhof, die Landeschefin von Vernunftkraft Schleswig-Holstein, schimpfte in einem Gespräch mit der shz: »Sogar das Nichteinspeisen von Strom ist in Schleswig-Holstein offensichtlich ausreichend lukrativ – sonst würde die Branche nicht so massiv einen weiteren Zubau von Windkraftanlagen fordern.«

Für die Verbraucher bedeuten Energiewenden-Erfolgsmeldungen jeglicher Weise nur eines: weiterhin rasant steigende Strompreise. Gerade haben nach Angaben des Vergleichsportals Verivox bereits 86 Versorger weitere Strompreiserhöhungen von durchschnittlich 8,1 Prozent angekündigt. Mehrkosten für einen durchschnittlichen Haushalt: wieder 100 Euro pro Jahr.

Das Bundeswirtschaftsministerium betreibt dagegen Kosmetik nach Altmaier-Art: Die direkten Preise sollen nicht mehr weiter steigen, die kommenden Kostenerhöhungen sollen direkt mit Steuergeld finanziert werden.

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„Vom Menschen verursachte“ globale Erwärmung ist ein Betrug seitens der UN, genau wie COVID

Dies steht im Gegensatz zu dem opportunistischen neuen Bereich der „Klimawissenschaft“, in welchem hauptsächlich Computermodellierer arbeiten, die nur die letzten 150 Jahre studiert haben (Hervorhebung hinzugefügt) und deren Karrieren vom Glauben der Öffentlichkeit abhängen, dass die gegenwärtige Erwärmung durch das vom Menschen verursachte CO2 und nicht durch den größten Aktivitäts-Anstieg unserer Sonne in 10.000 Jahren zwischen 1937 und 2004 verursacht wurde.

WER BIN ICH? Ein 66-jähriger unabhängiger Geologe (Sedimentologe) mit einem Doktortitel in Geologie (Universität Oxford 1982-86) und 35 Jahren weltweiter geologischer Beratungserfahrung.

Ich befinde mich jetzt im 5. Jahr meiner unbezahlten, selbstfinanzierten (und daher unvoreingenommenen) Vollzeit-Literaturrecherche, die ALLE wissenschaftlichen Aspekte des Klimawandels integriert, einschließlich Geologie, Geophysik, Archäologie, Ozeanographie, Meteorologie, Glaziologie, Astrophysik, Paläoklimatologie und „Klimawissenschaft“ (hauptsächlich Computermodellierung des Klimas, mit einem starken Interesse (Erhaltung des Arbeitsplatzes & Publikationsgeschichte) daran, dem CO2 die Schuld zu geben).

Ich begann diese Suche nach der Klimawahrheit im Jahr 2015 in der Erwartung, zu überprüfen, was der IPCC, die Medien und Regierungen über CO2 als vermeintlichen „Schadstoff“ sagten (schrien).

Wie sehr ich falsch gelegen habe

Mein ResearchGate-Projekt umfasst etwa 30 kurze und leicht verständliche Beiträge, meist ‚Technische Anmerkungen‘ (in der Regel 1 bis 5 PDF-Folien, die sich mit einem Laptop betrachten und projizieren lassen) und einseitige Konferenz-Abstracts, die sich über die Jahre 2016-2020 erstrecken. In der Regel füge ich alle paar Wochen einen neuen Beitrag hinzu. Diese Beiträge fassen meine bisherigen Schlussfolgerungen und Vorhersagen zusammen.

MEINE HOFFNUNG bei der Wahl des prestigeträchtigen und unpolitischen ResearchGate als Plattform für meine Klimabeiträge ist es, andere Wissenschaftler (ORDENTLICHE, unparteiische Wissenschaftler ohne Eigeninteressen) zu informieren, insbesondere Hochschullehrer, die dann die Aufgabe übernehmen werden, der breiten Öffentlichkeit zu erklären, dass sie und ihre Kinder jahrzehntelang falsch informiert wurden: Tatsächlich hat die globale Erwärmung nichts mit CO2 zu tun; und die ‚97% der Wissenschaftler‘, die behaupten, dass ‚die Wissenschaft geregelt ist‘, sind nur KLIMAwissenschaftler.

Das Klima hat sich IMMER verändert; fragen Sie jeden Geologen. Das Klima wird von drei Faktoren gesteuert: Die Eigenschaften der Erdumlaufbahn (Milankovitch), die Variationen der Sonne (Svensmark) und in geringem Maße kurzfristig durch Mega-Vulkanausbrüche. Der Mensch kann NICHTS gegen das Klima unternehmen.

Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung in 500 Worten, von einem Geologen … hier:

https://www.researchgate.net/publication/341622566_IPCC_three_pillars_of_man-made_global_warming_collapsed (PDF)

Link: https://www.iceagenow.info/man-made-global-warming-is-a-united-nations-fraud-like-covid-says-geologist/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




PCR: Über die Kunst etwas zu finden, wo nichts mehr ist

zu Covid 19 bei nüchterner Betrachtung

In der mathematischen Analyse der Zahlen des RKI ist zu erkennen, dass die „steigenden Fallzahlen“ nichts weiter sind als das nichtssagende Rauschen im Radio, dass ja auch lauter wird, wenn man aufdreht. Ein kleiner Fehler wird erkennbarer, aber nicht wahrer, wenn man ihn millionenfach verstärkt.

Corona-Positiv Getestes vs. Anzahl Tests einschließlich KW 38 Quelle RKI

Immer noch wird die Zahl der durchgeführten Tests nicht genannt, wenn uns „Fallzahlen“ präsentiert werden. Dass selbst Wissenschaftsjournalisten in den großen öffentlichen Medien das seit Monaten mitmachen (müssen?), begründet einen Anfangsverdacht auf institutionelle Korruption. Bei uns an der Küste sagt man: „Der Fisch stinkt vom Kopfe her.“

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Klimawandel und die Debatte Trump ↔ Biden

Ich ziehe eine etwas weniger turbulente Debatte vor, aber nicht zu viel. Die beiden Kandidaten haben sich gestritten, was normalerweise zu Unterbrechungen und einem Gespräch über einander mit einigen Beleidigungen führt. Ich bin nicht so konsterniert wie es andere zu sein vorgeben (in den Nachrichten und auf Twitter), dass die Kandidaten im Fernsehen eine verbale Schlacht ausgefochten hatten, außer in dem Maße, in dem sie über den Inhalt der Themen hinausging.

Mr. Wallace begann mit Präsident Donald Trump mit dem Thema Klimawandel, indem er eine „belastete“ [loaded] Frage stellte, d.h. ihre Prämisse war zweifelhaft, wurde aber als Wahrheit formuliert. Nachdem er die Waldbrände in Kalifornien erwähnt hatte, fragte Wallace: „Was glauben Sie der Wissenschaft des Klimawandels? Und was werden Sie in den nächsten vier Jahren tun, um ihm entgegenzutreten“?

Ähnlich wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden ist Mr. Wallace der Ansicht, dass der Klimawandel von einer Natur ist, dass man sich ihm stellen muss. Wie so viele in den Medien hat er keine Ahnung, dass das Thema komplizierter ist, geschweige denn dass es ohne wissenschaftliche Gewissheit viel weniger Konsens gibt. In seiner Antwort erklärte der Präsident richtig, dass die Waldbrände das Ergebnis eines schlechten Forstmanagements seien, die das Bereinigen von Totholz vernachlässigt.

Mr. Wallace war damit nicht zufrieden und machte den Kardinalfehler, Teil der Debatte zu werden, anstatt Mr. Biden zur Antwort aufzufordern. Wallace stellte nicht eine, sondern mehrere „Folgefragen“ – wobei er in Wirklichkeit wechselseitig mit Biden versuchte, mit Trump über das Klima zu debattieren. Es ging hin und her, als Wallace mehrere Klimafragen aufwarf, darunter den Clean Power Plan der Obama-Biden-Regierung, den durchschnittlichen Standard bzgl. Kraftstoffverbrauch der Unternehmen und die Pariser Klimavereinbarungen, womit er Bidens Arbeit für diesen erledigte.

Der Präsident erkannte zutreffend an, dass „eine Menge“ zur Erwärmung des Planeten beiträgt, nicht nur „menschliche Verschmutzung“ und Treibhausgase, wie Wallace behauptete. Trump kritisierte auch das Pariser Abkommen und sagte richtig, dass das Land schon jetzt die Kohlenstoffemissionen reduziere. Er erklärte weiter, dass der Clean Power Plan die Energiekosten erhöht hätte (was das Lebenselixier der verarbeitenden Industrie ist, wie ich hinzufügen möchte), und dass die Senkung der CAFE-Standards den Preis für neue Autos niedriger hält und ältere, weniger effiziente Fahrzeuge auf der Straße schneller ersetzt.

Dann kam Mr. Biden an die Reihe. Herr Wallace setzte seine Kumpanei mit ihm fort, indem er das Grüne Programm des Kandidaten als suggestive „Frage“ behandelte, als ob er ihn daran erinnern wollte, was er vorschlug. Biden hob seine Versprechungen bzgl. „Millionen von [grünen] Arbeitsplätzen“ hervor, die Nachrüstung von vier Millionen Gebäuden und seinen Widerstand gegen fossile Brennstoffe mit den Worten: „Niemand wird in Amerika ein weiteres Kohlekraftwerk bauen. Niemand wird ein weiteres Ölfeuer (sic) in Amerika bauen“.

Dann ging es durcheinander. Nachdem Trump behauptet hatte, der Green New Deal würde 100 Billionen Dollar kosten, konterte Biden mit den Worten, er „würde sich von selbst bezahlt machen“, was die einfältige Behauptung von Sen. Bernie Sanders nachplappert. Als Wallace jedoch fragte, ob er den GND unterstütze, antwortete Biden: „Ich unterstütze den Green New Deal nicht“.

Der ehemalige Vizepräsident widersprach sich selbst in der Debatte ebenso wie seiner Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, der Senatorin Kamala Harris, und auch seinem seit langem vertretenen Programm von Mitte 2009, als er seine grünen Vorschläge vorstellte, und seiner eigenen Kampagnen-Website, auf der es heißt: „Biden glaubt, dass der Green New Deal ein entscheidender Rahmen für die Bewältigung des Klimawandel-Problems ist, vor dem wir stehen“.

Es hat zwar Variationen dessen gegeben, was den Green New Deal ausmacht, aber es ist Sophisterei, wenn Mr. Biden seine Unterstützung verweigert, da sein eigener Plan seine wesentlichen Bestimmungen widerspiegelt, die die Energiemärkte und die Wirtschaft des Landes durch regierungsamtliche Anordnungen von oben nach unten neu gestalten würden. Zu diesen Bestimmungen gehören die Nachrüstung von Gebäuden, die Vorschrift bzgl. Elektrofahrzeugen, die Beendigung der Förderung von Kohle, Fracking und Öl, der Versuch, den Kohlenstoffausstoß auf „Netto-Null“ zu reduzieren, die Finanzierung durch höhere Steuern („Schaffung“) von Arbeitsplätzen im Bereich der „erneuerbaren“ Energien und vieles mehr.

Die voraussichtlichen Kosten der Versionen des GND schwanken in Billionen von Dollar und belaufen sich auf fast 100 Billionen Dollar, je nach der Anzahl der Jahre, die für die Implementierung gezählt werden.

Ungeachtet des Tumults bei dieser ersten Präsidentschaftsdebatte und -schlacht lohnt es sich, die Bitterkeit zu überwinden und den Kontrast zwischen den Positionen der Kandidaten zur Bewältigung des Klimawandels zu erkennen, die sehr unterschiedlich sind.

Besonders wichtig ist es, Ursache und Wirkung zu verstehen, d.h. werden die Ausgaben von Billionen von Dollar für die Nachrüstung von Gebäuden und die Einführung erneuerbarer Energien und der Rest das Klima der Erde verändern? Und ist es die höheren Kosten und wirtschaftlichen Verwerfungen wert?

Amerika steht vor einer klimapolitischen Weggabelung, wie ich geschrieben habe, und wir stehen weniger als fünf Wochen vor der Entscheidung, in welche Richtung.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/10/01/climate-change-and-the-trump-biden-debate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Reiner Unsinn: Es gibt kein wirtschaftliches Argument für die Umwandlung von Wind- oder Sonnenstrom in Wasserstoffgas

Der größte Teil des auf dem Markt verfügbaren Wasserstoffs (rund 95%) wird aus fossilen Brennstoffen durch Dampfreformierung oder partielle Oxidation der Methan- und Kohlevergasung hergestellt, wobei nur ein winziger Teil durch Biomassevergasung oder Elektrolyse von Wasser oder Solarthermochemie erzeugt wird.

Die Dampf-Methan-Reformierung, die derzeit führende Technologie zur Erzeugung von Wasserstoff in großen Mengen, extrahiert Wasserstoff aus Methan, letzteres üblicherweise in Form von Erdgas. Der Prozess setzt Kohlendioxid und Kohlenmonoxid in die Atmosphäre frei. Was natürlich nicht zum Klimakult passt.

Eine andere Methode zur Erzeugung von Wasserstoff ist die Elektrolyse, bei der enorme Mengen an Elektrizität zerkaut werden, die durch ein riesiges Wasservolumen geleitet wird, um die Wasserstoff- und Sauerstoffatome zu trennen. Das große Plus dieser Methode soll sein, dass [beim Gewinnen von Wasserstoffgas und auch dem späteren Verbrennen] kein Kohlendioxid freigesetzt wird.

Rendite Suchende für erneuerbare Energien, haben das Konzept der Erzeugung von Wasserstoffgas mithilfe von Wind und Sonne aufgegriffen, um nutzlosen, unvorhersehbaren und unzuverlässigen Strom in etwas umzuwandeln, das nach Bedarf genutzt werden kann. Anstatt vorher als etwas, das von den Launen der Mutter Natur abhängt.

Wenn die Erzeugung industrieller Wasserstoffmengen mit Elektrizität nur vage wirtschaftlich wäre, wäre [es schon längst gemacht worden …, wäre dann] Kohlekraft zu nutzen, der naheliegende Weg, als die billigste und zuverlässigste Stromquelle von allen, [auch deshalb, weil Australien über riesige Kohlenvorräte verfügt].

Aber das ist nicht der Sinn und Zweck des großen Wasserstoffschwindels. Hier geht es um Unternehmensgier und Rendite.

Die Regeln der Physik (nicht zuletzt die Thermodynamik) erzwingen, dass unabhängig von der Stromquelle mehr Energie verbraucht wird als jemals zuvor, wenn Elektrizität in Wasserstoffgas umgewandelt, gespeichert und wieder zu Wärme oder Strom gewandelt wird. Dies bedeutet, dass dies keinen Nettoenergievorteil zur Folge hat.

Die Speicherung und Verteilung von Wasserstoffgas ist nicht ohne Herausforderungen. Der Versuch, das Gas in großen Mengen einzudämmen, birgt die Gefahr von Explosionen im industriellen Maßstab, da es einen niedrigen Zündpunkt hat und leicht brennbar ist. [Aufgrund der kleinsten Moleküle,] neigt Wasserstoff dazu, selbst aus Stahltanks auszutreten [~ zu diffundieren]. Mehr als nur einige Anlagen und Wasserstoffspeicher  und Tankstellen  sind explodiert .

Viv Forbes weist auch darauf hin, dass der Wasserverbrauch dabei nicht unerheblich ist, insbesondere in Australien: dem trockensten Kontinent der Erde.

 

Nicht so grün
Saltbush Club
Viv Forbes
11. September 2020

Solarenergie ist sehr dünn, daher bedecken Solarkollektoren gewöhnlich große Freiflächen, stehlen Ackerland, lassen wilde Kräuter und Gräser nach Sonnenlicht hungern und schaffen „Sonnenwüsten“.

Windkraftanlagen beziehen Energie aus Winden, die häufig Feuchtigkeit aus dem Ozean bringen. Diese Wälle von Turbinen erzeugen dann Regenschatten, die mehr Regen in der Nähe der Turbinen und mehr Dürren nach dem Abwind erzeugen, damit erhöhen sie das Buschbrandrisiko. Am besten funktionieren die Windanlagen entlang der Gratlinien, wo auch Adler nach Thermik suchen.  Es ist kein Wunder, dass Vögel und Fledermäuse wie von wirbelnden Sensen zerhackt werden. WKA‘s nerven auch Mensch und Tier mit Lärm.

Offshore breiten sich Windanlagen wie eine Wand aus Türmen vor der Küste aus, so dass weniger Wind und Regen das Ufer erreichen. Das ist überhaupt nicht grün.

Dann haben wir auch noch die Biokraftstoffskandale. Dies ist eine von den Vereinten Nationen geförderte Dummheit, bei der Wälder in Amerika abgeholzt und über den Atlantik verschifft werden, um in einem britischen Kraftwerk zu verbrennen.  In Indonesien und Brasilien. werden einheimische Wälder gerodet, um Palmöl für Biodiesel anzubauen; und es werden Lebensmittelkörner destilliert, um Ethanolkraftstoff für Kraftfahrzeuge herzustellen. An nichts davon ist Grünes dran.

Jetzt wollen grüne Träumer unser kostbares Wasser nutzen, um Wasserstoff in einem Round-Robin-Elektrolyseprozess herzustellen, der weitaus mehr Energie verbraucht, als er jemals produzieren kann. [Ringversuch oder Ringvergleich bzw. Laborleistungstest  -englisch Round Robin Test / Proficiency Test]

Die Elektrolyse verbraucht neun Tonnen Wasser plus jede Menge Strom, um eine Tonne Wasserstoff zu gewinnen. Dieses aufbereitete Wasser wird erst zurückgewonnen, wenn der Wasserstoff verbrannt ist (im Gegensatz zu Wasser in Dampfturbinen, in denen das meiste Wasser wiederverwendet wird und ein Teil über Kühltürme in die Atmosphäre entweicht).

Wasserstoff ist ein niedrig-energie aber explosives Gas. [Hier ein Vergleich Heizwerte zu Benzin / Diesel].  Das Sammeln, Lagern und Exportieren wird ein gefährliches Geschäft sein und das Produzieren wird eine Unmenge australische Wasser- und Strommengen verbrauchen, um trendigen „grünen“ Kraftstoff für Asien zu erzeugen. Durch das Verbrennen dieses Kraftstoffs wird reines australisches Wasser in den diesigen asiatischen Himmel freigesetzt. Aber die australische Regierung finanziert Wasserstoffspekulationen mit 70 Millionen Dollar.

Grüne Energie ist nicht grün. Es hat enorme Kosten für seltene Metalle; es schafft Giftmüllprobleme; Sonnenkollektoren erzeugen Sonnenwüsten; Windflügel hacken Vögel und stehlen Wind und Regen aus dem Landesinneren; und jetzt wollen sie frisches Wasser und Energie stehlen, um energiesparenden explosiven Wasserstoff zu exportieren.

Im Gegensatz dazu ist Kohle fossiler Sonnenschein. Das Verbrennen setzt neue Energie für die Industrie frei und seine Verbrennungsprodukte bringen große Vorteile für die grüne Welt – Wasserdampf, Kohlendioxid-Pflanzennahrung und wertvolle pflanzliche Mikronährstoffe [und nicht zu vergessen Gips für die Bauindustrie].

Warum sollten wir unseren Sonnenschein, Wind und unser frisches Wasser über Wasserstoff exportieren und unseren reichlich vorhandenen fossilen Sonnenschein als „politisch gestrandetes Gut“ unter der Erde einsperren?

Alles das ist nicht grün – es ist grüne Dummheit.
Saltbush Club

https://stopthesethings.com/2020/10/01/pure-nonsense-no-economic-case-for-converting-wind-or-solar-power-to-hydrogen-gas/




Keine September­klimaer­wärmung in Deutschland – Wo bleibt die angebliche Erwärmung durch das Gas Kohlendioxid?

Was will uns der DWD damit sagen? Wir reihen diesen September ein und stellen fest: Seit über 100 Jahren gibt es keine signifikante Septembererwärmung in Deutschland.

Abb. 1a: Der Monat September hat sich laut DWD nur unwesentlich erwärmt. Im gleichen Zeitraum ist der CO2-Anteil jedoch um über 120 ppm gestiegen. Die Temperaturen korrelieren überhaupt nicht mit der Mouna-Loa Kurve; zur Mitte des 20. Jh. erkennt man schon mit bloßem Auge eine kühlere Phase, welche nicht zur steigenden CO2-Konzentration passt.

Abb. 1b: An der wichtigsten Messstation Mauna Loa auf Hawaii zeigten laut NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) die Messgeräte am 21.01.2020 ein Tagesmittel von 415,79 parts per million. Im Jahre 1781 sollen es noch 280 ppm gewesen sein.

Abb. 1c: Auch auf dem Hohenpeißenberg, der Vorzeigewetterstation des DWD gibt es keinerlei Zusammenhang zwischen Septembertemperaturen und CO2-Konzentration der Atmosphäre. Fast kein Temperaturanstieg, obwohl die Wetterstation seit 1936 an einem wärmeren Platz steht.

Bereits 1935 musste die Wetterstation auf Betreiben des Reichswetterdienstes von der Nordwand der Klosterkirche entfernt und an einem frei zugänglichen Ort aufgestellt werden. Seit gut 50 Jahren ist ihr Freiplatz im neu erbauten DWD-Beobachtungszentrum, das Thermometer erfasst alle Septembersonnenstunden, die in den beiden letzten Jahrzehnten wie überall in Deutschland zunehmend sind.

Zerlegen wir nun den Temperaturverlauf des HPB nach den Zeiträumen der 2 verschiedenen Standortplätze der Wetterstation auf dem 988 m hohen Berg im Alpenvorland

Abb. 2: Der September kühlte sich sogar ganz leicht ab im 155-jährigen Zeitraum, als die Wetterstation an der Nordwand der Klosterkirche in 7 m Höhe hing, also auf 995 mNN und keinen Sonnenstrahl abbekam. Seit 1936 bis heute zeigt der erste Herbstmonat auf dem HPB zwar auch keine Erwärmung, das Temperaturniveau ist seit dem Stationswechsel jedoch insgesamt um 0,5°C höher. (11,6°C zu 12,1°C) Stationshöhe heute 977m NN.

Temperatursprünge

Unter dem Begriff sind nicht Einzelmonate gemeint, die aus der Reihe fallen, sondern ein Sprung nach oben oder unten, ein neues Plateau, das für mehrere Jahrzehnte sein Niveau hält.

Temperatursprünge haben natürliche Gründe als Ursache. Es sei denn wie beim HPB, dass die Wetterstation umgestellt wurde. Aber ansonsten sind beim Monat September weder in der DWD-Reihe, die derzeit den Schnitt aus 1900 Einzelstationen bildet, noch beim HPB größere Temperatursprünge erkennbar. In diesem Artikel wurden die Temperatursprünge der Jahreszeiten erstmals näher beschrieben.

Während der Herbst letztmals 1994 einen kleinen Temperatursprung hatte, finden wir diesen beim September erst 5 Jahre später in den DWD-Reihen; alle September-Temperatursprünge seit 1881 sehen so aus:

Abbildung 3: Von 1881 bis 1925 herrschte im September eine Kaltphase mit leichter Abkühlungstendenz; es folgte die grob mit der ersten AMO-Warmphase zusammenfallende erste Warmphase bis 1961, als dritte eine kühlere Periode bis 1998 und letztendlich die aktuelle Warmphase, welche gegenüber der jetzigen AMO-Warmphase um gut 10 Jahre verspätet einsetzte. Auffallend ist die geringere einfache Standardabweichung S der beiden Kaltphasen; herausragend warme oder kalte Monate sind beschriftet.

Abb. 4: Auch der September hat viele kleinere Temperatursprünge, interessant ist der letzte, da er in die Zeit der Klimahysterie fällt. Von 1998 auf 99 war ein kleinerer Sprung, aber seitdem hält sich die Trendlinie knapp über 14°C.

Der September 2020 wird vom DWD mit 14,8°C genannt, nur unwesentlich wärmer als 1917 bei den damaligen Wetterstationen im Kaiserreich an ganz anderen, im Vergleich zu heute viel kälteren Standorten. Der DWD berichtet von 2020: Mit 206 Sonnenstunden übertraf der September 2020 sein Sonnenscheinsoll von 150 Stunden deutlich. Damit hätte der leichte Anstieg seit 1999 seine Ursache auch in den vermehrten Sonnenstunden.

Dass CO2 die Wolkenbildung reduziert, bzw. mehr Sonnenstunden zur Folge hätte, wird auch von den CO2-Anhängern nicht behauptet. Infolgedessen hat der kleine September-Temperatursprung, der nun 22 Jahre anhält, natürliche Ursachen.

Wärmeinseleffekt: Die Umgebungsveränderung bei einer Wetterstation bestimmt den Temperaturverlauf mit. Bei den Standorten der 1900 DWD-Stationen wächst der WI-Effekt von Jahr zu Jahr. Die zunehmende Bebauung und Trockenlegung der Landschaft sind letztlich die Ursachen der menschenerzeugten Erwärmung. Im Osten Deutschlands geht dieser Prozess vielerorts langsamer vor sich und deshalb sehen wir sogar in dem kurzen Zeitraum seit 1999 deutliche Unterschiede zwischen WI-hohen Standorten und WI-armen: Goldbach liegt im Osten Sachsens, in der Nähe der Kleinstadt Bischofswerda. Hof in NO-Bayerns. Beide Wetterstationsstandorte befinden sich außerhalb der Stadt. Trotzdem existiert ein großer Unterschied. Goldbach blieb ländlich und Hof wurde in ein Gewerbegebiet eingemauert mit einer vierspurigen Bundesstraße als Autobahnzubringer in unmittelbarer Nähe der Wetterstation.

Abb. 5: Die Umgebungsveränderung bei einer Wetterstation bestimmt den Temperaurverlauf ganz wesentlich. Die DWD-Wetterstation Hof verliert zunehmend ihre ländliche Umgebung. Aufgrund der Höhendifferenz von 250m ist der September in Goldbach aber immer noch wärmer als im Gewerbegebiet von Hof.

Auch erste, vereinzelte Frühfröste in Norddeutschland passen nicht zur angeblichen CO2-Erwärmungswirkung

In den Morgenstunden des 18. und 19. Septembers 2020 wurden ganz vereinzelt erste Luftfröste (solche in zwei Metern Messhöhe) registriert; stellvertretend seien hier die Temperaturminima des 19. Septembers gezeigt:

Abbildung 6: Verbreitet Temperaturminima zwischen 0 und 5°C über Nord- und Ostdeutschland; im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern und südlich von Berlin Luftfrost von 0 bis minus 1°C. Fast überall gab es Bodenfrost. Bildquelle wetterzentrale.de

Die folgende Bodenwetterkarte vom 17. September 2020 zeigt den diesen Frühfrösten vorausgehenden, antizyklonalen Kaltlufteinbruch nach Norddeutschland:

Abbildung 7: Am Rande eines mit etwa 1034 hPa recht kräftigen Nordsee-Hochs strömte trocken-kalte Nordluft heran; erreichte aber Südwestdeutschland kaum und erwärmte sich tagsüber bei aufhörender Kaltluftzufuhr schnell wieder; nur die Nächte blieben anfangs sehr kalt. Als weitere Besonderheit erkennt man einen „Medicane“ zwischen Süditalien und Griechenland. Aber diese schwächere, seltenere mediterrane Abart der atlantischen Hurrikane ist auch keine Folge der Klimaerwärmung, sondern wohl schon in der frühen Antike aufgetreten; wie sonst hätte Homer in seiner „Odyssee“ von Poseidons Wut berichten können! Bildquelle wetter3.de/Metoffice; ergänzt.

Zusammenfassung:

Trotz eines CO2-Temperaturanstieges zeigt der Monat September in Deutschland auch über einen längeren Zeitraum keinen Temperaturanstieg.

Der Monat hat nur kleine Temperatursprünge in den letzten 100 Jahren vorzuweisen, der letzte war 1999 auf ein leicht höheres Temperaturplateau, auf dem wir uns derzeit noch befinden.

Innerhalb eines Plateaus bleiben die Temperaturen meist konstant. Nur Wärmeinselstandorte zeigen je nach wärmender Standortveränderung einen weiteren Anstieg.

Das irdische Leben ist auf dem Element Kohlenstoff aufgebaut. Deswegen ist die CO2-Zunahme der Atmosphäre erfreulich. Das unsichtbare Gas ist ein Düngemittel für alle Pflanzen, führt zu einem beschleunigten Wachstum, steigert die Hektarerträge und bekämpft somit den Hunger in der Welt. Ohne Kohlendioxid wäre die Erde kahl wie der Mond. Das Leben auf der Erde braucht Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid und eine angenehm milde Temperatur.

Fazit: Es wird endlich Zeit, dass Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt politischen Handelns gestellt werden, und nicht das Geschäftsmodell Klimaschutz. Die ständige weitere Bebauung und Versiegelung einst freier natürlicher Flächen führt bei den Wetterstationen zu einer schleichenden Erwärmung, die je nach Monat und Jahreszeit sehr unterschiedlich ausfallen kann. Der Monat September zeigt: Eine Klimakatastrophe ist nicht in Sicht.




FridaysForFuture-Aussteiger: FFF sei Rebellion der Privilegierten- „Arzttöchter treffen auf Juristensöhne“

Nichts Neues unter der Sonne: Auch FFF ist wieder eine revolutionäre Bewegung von oben. Langstrecken-Luisa Neubauer, ihre Cousine Carla Reemtsma und viele andere Kinder teils schwerreicher Familien wollen ihr Leben optimieren, und ohne langwieriges, forderndes Studium und die Ochsentour durch eine Partei sogleich zu Ruhm, Posten und Geld kommen.

Diese Strategie erinnert pikanterweise an die Bewerber der Dieter-Bohlen-Shows, die hoffen, mit ihrem Talent im Fernsehen entdeckt und gleich Stars zu werden.

Die nötigen Ellenbogen für die mediale Klima-Talentsuche bringen einige offensichtlich schon mit Anfang 20 mit – Neubauer wurde Anfang 2020 intern heftig kritisiert, weil sie mit einigen Getreuen alle Pressetermine für sich reklamierte – um den „Fame“ alleine zu ernten. Dies ist nicht nur die Sicht eines dissidentischen Klimaleugners, sondern auch der Eindruck von Clemens Traub, eines FFF-Aussteigers, der kürzlich im Potsdamer Cicero seine enttäuschenden Erfahrungen schilderte.

Der Autor beschreibt darin seine ländliche Herkunft, da er wie die Trump(f)s aus der Pfalz stammt. In seiner Heimat gibt es noch Schlachtfeste, und für die Befindlichkeiten der elitären Großstädter, etwa die Klimarettung, interessieren sich die „Pälzer“ nicht die Bohne. Man hat andere Sorgen und ist sowieso bodenständig.

Traub ging zum Studium in die Großstadt und wurde dort Teil des politkorrekten Milieus: „großstädtisch, linksliberal, hip.“ („Liberal“ ist an der Stelle aber wohl eher ein Euphemismus für „radikal“.)

Gin-Tasting und Diskussionen über plastikfreies Einkaufen und ‚Zero waste‘ stehen nebeneinander auf der Tagesordnung. Veganismus steht ebenso zum unausgesprochenen Kodex des Hipseins wie der Einkauf im Secondhandladen. ….Akademikerkinder bleiben unter sich.

(Gin-Tasting ist vermutlich eine Art Weinprobe mit Hochprozentigem.)

Über das Klima-Engagement der elitären Kinder urteilt der Dissident scharf:

Nur wem es materiell gut geht, der hat letztlich die Zeit und auch die Muße, den Klimaschutz als das persönlich wichtigste und auch einzige politische Thema unserer Zeit zu betrachten und ihm alles andere unterzuordnen.

Man sieht, Traub ist immer noch ein Gläubiger der Church of Global Warming; aber ist es nicht in Ordnung, wenn die Privilegierten der Gesellschaft etwas zurückgeben und ihre enormen freien Ressourcen dem Umweltschutz widmen, was die Geringverdiener nicht können? So naiv ist unser Kritiker nicht, denn er sieht die wahren Motive der Luisas und Carlas sehr wohl:

FFF ist die Rebellion der Privilegierten, und die Bewegung bietet Ihnen die perfekte Möglichkeit, ihren eigenen kosmopolitischen Lebensstil und das eigene Talent zur Schau zu stellen.

Der Autor will oder kann also nicht akzeptieren, daß Narrative wie „Klimawandel“ oder „Waldsterben“ von vornherein nur mediale Konstrukte sind, um dem oberen Viertel der Gesellschaft eine anstrengungslose Karriere auf Kosten der Plebejer zu ermöglichen. Er benennt aber klar den rücksichtslosen Egoismus der FFF-Vertreter, die die „Katastrophe“ für den eigenen Vorteil nutzen.

Was Traub auch klar benennt, und das kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen, ist die Verachtung der angeblichen Klimaschützer für die sozial Schwächeren im Lande, die die Folgen der Umsetzung irrwitziger Ideen von teils schwerreichen Erbinnen und Erben ausbaden müssen.

Zitat: Daß es Menschen gibt, bei denen die Sorgen angesichts immer höherer Strom- und Mietpreise die Diskussion über den Verzicht auf Flugreisen von vornherein obsolet machen, das kommt den Demonstranten gar nicht in den Sinn.

Weil solche Probleme in ihrer wohlbehüteten Lebenswelt ganz weit weg seien. Denkt man; aber auch eine Luisa Neubauer begegnet ja mal einer Krankenschwester beim Vorsorgetermin, einem Klempner beim Schrauben im Elternhaus oder einem Taxifahrer, der zehn bis zwölf Stunden im Auto hockt. Und nicht zu vergessen die meist nicht-studierten Stewardessen auf den Fernflügen, denen Luisa schon sehr häufig begegnet ist.

So weit weg ist die Welt der Nicht-Millionäre und Nicht-Villenbewohner also nicht; eine simple Nachfrage nach der Arbeitszeit zum Beispiel würde das Weltbild deutlich erweitern. Wesentlich mehr als ein Langstreckenflug auf jeden Fall. Aber es sind wohl schlicht nicht nur reiche Bürgerkinder, die den klimapolitmedialen Komplex bevölkern, sondern auch bestimmte Persönlichkeitstypen, die man ganz aktuell als „narzißtisch“ bezeichnen würde.

Neben der Unmoralität und Asozialität der angeblichen Klimaretter macht Traub auf ein Problem aufmerksam, das selbst „Klimaleugnern“ häufig nicht auffällt: Die Klimarettungsmaßnahmen finden zumeist auf Kosten der Masse der Gering- und Mittelverdiener statt und grenzen diese kulturell aus. Zudem werden erhebliche Mittel in das Lieblingsthema der reichen Linken geleitet, während klassische Sozialthemen zunehmend arrogant übersehen werden.

Traub fordert daher eine soziale Ausgewogenheit von klimapolitischen Maßnahmen.

…immer mehr Menschen fragen [sich], wann endlich für ihre Alltagssorgen auf die Straße gegangen werde: für bezahlbare Wohnungen, für gerechte Renten…Themen gibt es viele.

Zu viele, würde ich ergänzen; allein der Pflegenotstand drängt seit 20 Jahren, während das grüne Juste Milieu immer neue Geld-Umverteilungs-Themen (unten-oben) erfindet. Eins kann man knallhart sagen: Die jungen reichen Bürgerkinder werden auf keinen Fall für die Lösung der Alltagssorgen der Werktätigen auf die Straße gehen, wenn es sich nicht für sie lohnt – und zwar ordentlich.

Die Folge: Wir alle sitzen auf einem Pulverfaß voller sozialem Sprengstoff.

Stimmt, aber was heißt das für die elitären Linken? Sind sie in Gefahr, guillotiniert zu werden? Noch nicht einmal in Frankreich, die Zeiten sind vorbei. Die meisten abgehängten deutschen Werktätigen, die sich angesichts der Über-Privilegierung von autochthonen Weltrettern und Millionen importierten Kostgängern völlig zu Recht als Bürger zweiter Klasse fühlen, würden kaum mehr tun als böse Emails an Kanzlerin und Ministerpräsidenten schicken und ihr Kreuz bei der AfD machen. Die Postmoderne wird eher langsam verglühen als mit einem Knall enden, hat schon Botho Strauß im anschwellenden Bocksgesang vorhergesagt.

Natürlich wird das Leben auch für viele narzißtische Bürgerkinder ungemütlich, wenn laufend der superteure Strom ausfällt, die E-Autos nicht mehr geladen werden können, und die Öffis von jungen Frauen wegen der dort lauernden kriminiellen Gefahr kaum noch genutzt werden können. Aber das dauert noch; zuerst sind die Plebejer dran.

Oder irre ich? Wir bei EIKE diskutieren noch und halten unsere jeweilige Meinung nicht für das Weltwissen wie das die infantilen Klimahüpfer tun. Clemens Traub registrierte in seiner pfälzischen Heimat schon einen gewissen Groll, da seine alten Freunde

…das bevormundende Auftreten vieler ‚Fridays for Future‘-Demonstranten, die Dieselfahrer und Fleischesser zu Menschen zweiter Klasse machten, immer mehr störte.

Braut sich in der Fläche doch etwas zusammen, was in einer rechten „28er Revolte“ gegen das Anciem Régime gauche enden könnte?

Traub beschreibt seine erste emotionale Reaktion auf die Ignoranz der Zweitklassigen als überempfindlich und haßerfüllt.

In meinen Augen gab es auf einmal nur noch Klimahelden auf der einen Seite oder Klimasünder auf der anderen. Das total Gute oder das total Böse.

Die typische Denkweise von kleinen Kindern und erwachsenen Narzißten. Was nicht heißt, daß man solcherlei Persönlichkeiten nicht ernst nehmen muß: ganz im Gegenteil! Der ugandische Diktator Idi Amin etwa war der brutalste Schlächter seiner Zeit auf dem Schwarzen Kontinent und galt doch als kindlich-zurückgeblieben. Und Hitler und Stalin gelten den meisten Historikern als un-erwachsene Persönlichkeiten, die nicht beziehungsgfähig waren und nur auf dem Plakat die Rolle des Vaters einnehmen konnten.

Traub wurde erstaunlich schnell erwachsen und entdeckte die differenzierte Denkweise. Hilfreich waren ihm dabei Erlebnisse, die er in seiner Unimensa mit FfF-Begeisterten machte. Die überheblichen Klimaretter beleidigten das Personal, weil dieses sich über ein neues Plastiktellerverbot lustig machte, da laufend Essen auf dem Boden landete.

Nie werde ich vergessen, wie meine Kommilitonen im vermeintlichen Kampf für den Klimaschutz an diesem Tag jeden menschlichen Anstand verloren.

Was auch nicht wundert, da es Weltrettern aller Art seit jeher nicht um den Nächsten geht, sondern nur um den eigenen Vorteil. Wer der Karriere der Eliten im Wege steht, zieht dann den Haß auf sich, wie es Kritiker von Corona/Klima/Gender/Massenimmigration und so weiter heute häufig erleben.

Traub zog daraus den Schluß, daß

…nur wer auf Menschen zugeht, sie ernst nimmt, ihren Alltag verstehen möchte, dem wird auch zugehört. Der kann etwas verändern. Im besten Fall sogar unseren Planeten retten!

Da irrt unser Idealist, weil die studierenden Neofeudalisten die untere Hälfte ausplündern wollen, wie so oft in der Geschichte. Und Gott bewahre, daß die FfF-Kinder ihre PR deutlich verbessern – das würde den demokratischen Widerstand der Werktätigen schwächen. Es geht sowieso nicht: Wer mit Windkraft-Aktien oder CO2-Zertifikaten richtig absahnen will, muß den einfachen Steuerzahlern eben viel Geld abnehmen. Das geht nicht „sozial“, wie Traub es sich vorstellt.

In dem Zusammenhang ist interessant, daß der Autor soziologische Studien zur FfF-Bewegung zitiert. Demnach hätten über 90% der Befragten Abitur, Fachhochschulreife oder seien dabei, diese höchsten Schulabschlüsse zu erreichen. Nun gut, für seine Herkunft kann fast niemand etwas, aber Traub geht auch mit dem Verhalten der Protagonisten ins Gericht. Luisa Neubauer wirft er vor, Stipendiatin der grünen Böll-Stiftung zu sein, gleichzeitig Mitglied der Partei, und nur noch über ihr Management erreichbar (mit 24!). Zudem will Vielflieger-Luisa „nicht ausschließen“, eine Politkarriere zu machen.

Rebellion von unten sieht anders aus. Perfekte Selbstvermarktung trifft es wohl eher…Demonstranten als Popstars!…Aus der Klimabewegung ist zwischenzeitlich vor allem eines geworden: ein Karrieresprungbrett für den Elitennachwuchs.

Und dieser Nachwuchs singt nicht nur oder tanzt wie die Karriere-Süchtigen bei Dieter Bohlen. Nein, er gefalle sich laut Traub in der Rolle des unverstandenen Außenseiters und pöbelt gegen das „umweltfeindliche Dieselauto“, mit dem der Werktätige jeden Tag zur Arbeit fährt. Und diese Pöbelei wird nach und nach in praktische Finanzpolitik umgesetzt. Wo wird das enden? Wird es eine 28er Revolte geben?