Die Deutsche Energiewende aus meteorologischer Sicht – ein Desaster
Die Energiewende – eine ökologisch verbrämte Mogelpackung
Bevor die meteorologischen Bedingungen ins Spiel kommen, soll ein kritischer Blick auf die von Politik und links-grüner Lügen- und Hetzpresse hochgejubelte Energiewende geworfen werden. Schon der Begriff ist irreführend – es müsste „Stromwende“ heißen, denn nur bei der Stromerzeugung konnten regenerative Energieträger in den vergangenen Jahrzehnten merklich an Bedeutung gewinnen. Ein Blick auf den Primärenergieverbrauch und dessen Entwicklung in Deutschland zeigt das ganze Dilemma:
Und was den Strom betrifft – den müssen die Haushalte Dank der „Erneuerbaren Quellen“ teuer bezahlen – seit dem Jahr 2000 haben sich die Preise für Haushaltsstrom mehr als verdoppelt – weitaus stärker, als die übrigen Verbraucherpreise:
Auf die genauen Ursachen der hohen Preise soll hier nicht umfassend eingegangen werden; doch spielt neben der geringen Energiedichte, dem Netzausbau und dem extrem hohen Flächen- und Materialbedarf der „Erneuerbaren“ auch die massive Zunahme so genannter „Redispatchment-Maßnahmen eine Rolle, welche nun zur Stabilisierung des Stromnetzes erforderlich werden. Sie sind sehr teuer:
Diese Redispatch-Maßnahmen sind mitunter verbrauchsbedingt, meist aber der starken Witterungsabhängigkeit der Erneuerbaren Energien geschuldet – womit wir nun beim Thema wären.
Zwischen Mangel und Überproduktion – das Wetter führt Regie
Gerade in den Jahren 2018 bis 2020 häuften sich Witterungsextreme, welche massive Auswirkungen auf die Stromerzeugung hatten. Ein Paradebeispiel für Überproduktion und extreme Schwankungen ist der stürmische, milde Februar 2020:
Nur ein Jahr zuvor führte der Februar ein ganz anderes Regime:
Ein Blick auf zwei typische Wetterlagen beider Februar-Monate verdeutlicht den Unterschied:
Ein schönes Beispiel für den extremen, über längere Zeit währenden Mangel an Wind- und Solarenergie findet sich im Januar 2020; Näheres zu den meteorologischen Besonderheiten des Januars 2020 hier.
Zirkulationsarme, unbestimmte (XX)-Wetterlagen häufen sich – schlecht für die Wind- und Solarenergie
Was zirkulationsarme, unbestimmte Großwetterlagen sind, wird hier näher erläutert. Eine Häufung dieser Lagen deutet sich bei freilich großer Streuung an:
Sehr häufig traten derartige XX-Lagen im Juni und August 2020 auf, was die Produktion der Windenergie zeitweise fast zum Erliegen brachte. Und bei dem teilweise bewölkten Himmel war auch die Ausbeute an Solarenergie für Juni nur mäßig; ein Beispiel vom 16. Juni 2020 belegt das eindrucksvoll:
Auch für dieses Beispiel soll noch ein Blick auf die Wetterkarte geworfen werden:
Geht dem Wind die Puste aus?
Näheres zu dieser Fragestellung hier. Leider liegen im DWD-Messnetz die monatsweisen Daten für die Windgeschwindigkeit nur in Beaufort und sehr lückig sowie nicht als Flächenmittel vor; doch aus 25 Stationen konnte der Autor ein näherungsweises Windmittel für die Nordhälfte Deutschlands, wo ja die meisten Windkraftanlagen (WKA) stehen, berechnen:
Außer der Häufung der XX-Lagen könnte auch der massive Zubau an WKA den Wind zunehmend bremsen – die Anlagen nehmen ihn sich gegenseitig weg. Und die WKA stehen außerdem unter dem begründeten Verdacht, merklich zur Klimaerwärmung beizutragen sowie die Niederschlags- und Morgentaubildung zu behindern.
Kann mehr Solarstrom die Energiewende retten?
Auf den ersten Blick könnte ja vielleicht mehr Solarstrom die Probleme mit der stagnierenden Windenergie ausgleichen, zumal die Sonnenscheindauer seit ihrem Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951 im DWD-Mittel merklich zunahm. Aber ausgerechnet im Winter und Herbst, wo dieser Strom in der dunklen Jahreszeit am meisten benötigt würde, gab es nur eine geringe Zunahme, im Herbst gar eine minimale Abnahme der Sonnenstunden:
Die extrem unterschiedliche saisonale und monatsweise Ausbeute an Solarstrom verdeutlicht folgende Grafik:
Aber wie gut ergänzen sich Solar- und Windenergie? Ein Blick auf den witterungsmäßig fast durchschnittlichen, für deutsche Verhältnisse typisch wechselhaften Juni 2020 sorgt für Ernüchterung:
Das häufige Zusammenfallen beider oder das um wenige Stunden dem Solarstrom-Maximum nachlaufende Maximum der Windstrom-Erzeugung ist typisch für das Sommerhalbjahr und eine Folge des Antriebs lokaler Windsysteme durch die solare Einstrahlung. Diese Lokalwinde (Land-Seewind, Berg-Talwind, Flurwinde) erreichen meist zwischen 13 und 17 Uhr ihr Geschwindigkeitsmaximum. Aber in den Nächten „schläft“ ohne Einstrahlung der Wind entweder völlig ein, oder die lokal durchaus vorhandenen Nachtwinde sind nur sehr schwach.
Ohne Wasser, merkt Euch das…
…macht Wasserkraft halt keinen Spaß. Die ohnehin nur bescheidenen Wasserkraft-Ressourcen Deutschlands sind seit Jahrzehnten fast ausgereizt, große Neubauten wären aus Sicht des Landschaftsschutzes und der Ökonomie kaum verantwortbar. Aber leider ist auch das insgesamt bescheidene Stromaufkommen der Wasserkraft alles andere als stabil:
Warum auch Biomasse unsere Energieprobleme nicht löst
Auf die ökologisch-ethischen Probleme der Bio-Energien (Monokulturen, Artensterben, Überdüngung, Bodenzerstörung, Konkurrenz zu lebenswichtigen Nahrungsmitteln) soll hier nicht eingegangen werden, wohl aber auf deren extrem geringe Energiedichte und deren starke, witterungsbedingte Ertragsabhängigkeit. Während Wind- und Solarenergie wenigstens noch eine geringe Effizienz der Ausnutzung des Energieangebotes erreichen, wird bei der Fotosynthese nur etwa 1% der Solarenergie in Biomasse umgewandelt – und die muss dann vor der Nutzung als Energielieferant fast immer erst weiter verarbeitet werden – wofür Energie verbraucht wird. Die Hektar-Erträge sind, je nach Witterung, sehr verschieden und bei einer der wichtigsten Energiepflanzen, dem Raps, ganz anders als bei vielen anderen Nutzpflanzen, in den letzten 25 Jahren auch witterungsbedingt trotz viel intensiverer Bewirtschaftung nicht angestiegen:
Um nicht missverstanden zu werden – die energetische Verwertung nicht anders nutzbarer organischer Abfälle kann im Einzelfall sinnvoll sein; ebenso ein extensiver Anbau von „Energiepflanzen“ auf Brach- und Splitterflächen, sofern dies nicht den Erfordernissen des Landschafts- und Naturschutzes widerspricht. Aber große Energiemengen werden sich mit Biomasse niemals umweltfreundlich gewinnen lassen. Der Acker als Bohrloch des 21. Jahrhunderts – das bleibt eine skurrile Fantasie des grünen Oberlehrers Trittin.
Ein ernüchterndes Resümee der Energiewende
Zu teuer, unzuverlässig, umweltschädlich und extrem witterungsabhängig sowie ressourcenintensiv – so lautet das vernichtende Urteil zur Energiewende in Deutschland. Selbst die eher zu den Energiewende-Befürwortern gehörende Dena erkannte in einer im Jahre 2012 erschienenen Studie: „Fossile Kraftwerke auch 2050 unverzichtbar – Deutschland wird zum Stromimporteur“. Näheres zu dieser Studie hier. Doch von der Politik werden derartige, unbequeme Wahrheiten ignoriert – die dummen Verbraucher zahlen ja brav für diesen Energiewende-Unsinn. Der Autor dieses Beitrages plant jedoch weitere Beiträge zu den meteorologischen Problemen der Energiewende in unregelmäßigen Abständen; unter anderem werden dann witterungsmäßig extreme Monate näher beleuchtet.