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Diese Einhörner jener „grünen Energie“…

Da die politischen Entscheidungsträger den Schwerpunkt von den Herausforderungen einer Pandemie auf die wirtschaftliche Erholung verlagert haben, werden Infrastrukturpläne wieder aktiv diskutiert, auch solche, die sich auf Energie beziehen. Die Befürworter grüner Energie verdoppeln ihren Druck, den Einsatz von Wind- und Sonnenenergie sowie von Elektroautos fortzusetzen oder sogar zu erhöhen. Aus der Diskussion ausgeklammert bleibt jede ernsthafte Berücksichtigung der weitreichenden Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf die Umwelt und die Versorgungskette.

Wie ich bereits in einem früheren Beitrag „The New Energy Economy: An Exercise in Magical Thinking“[1] untersucht habe, glauben viele Enthusiasten an Dinge, die physikalisch unmöglich sind, wenn es um die Physik der Treibstoffversorgung der Gesellschaft geht, nicht zuletzt der magische Glaube, dass „saubere“ Energie die Geschwindigkeit des Fortschritts der digitalen Technologien widerspiegeln kann. Das kann sie nicht.

Dieses Papier wendet sich einer anderen Realität zu: Alle Energie erzeugenden Maschinen müssen aus Materialien hergestellt werden, die aus der Erde gewonnen werden. Kein Energiesystem, kurz gesagt, ist tatsächlich „erneuerbar“, da alle Maschinen den kontinuierlichen Abbau und die Verarbeitung von Millionen Tonnen von Primärmaterialien sowie die Entsorgung von Hardware erfordern, die sich unweigerlich abnutzt. Im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen führen grüne Maschinen im Durchschnitt zu einer Verzehnfachung der gewonnenen und verarbeiteten Materialmengen, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Hier die Studie von Mark P. Mills mit dem Titel: „Mines, Minerals and ‘Green’ Energy: A Reality Check“:

Es scheint der in der Realität verwurzelten Gemeinschaft nie in den Sinn zu kommen, dass man in der realen Welt über „A“ hinaus denken muss, also zu „B“, um viele andere Buchstaben des Alphabets einzubeziehen, wenn sich die Variablen auftürmen. Mit anderen Worten: Wenn Sie glauben, dass Sie durch den Anschluss Ihres Elektrofahrzeugs an eine handliche Steckdose die fossilen Brennstoffe und die Nebenindustrien aus dem Geschäft gedrängt haben, während Sie ansonsten Ihren Lebensstil fortsetzen und obendrein noch Geld sparen, dann denken Sie noch einmal darüber nach.

Wie Mills hervorhebt, gehören zur „grünen Energie“ folgende Realitäten:

Der Bau von Windturbinen und Sonnenkollektoren zur Stromerzeugung sowie von Batterien zur Versorgung von Elektrofahrzeugen erfordert im Durchschnitt mehr als die zehnfache Menge an Materialien, verglichen mit Baumaschinen, die Kohlenwasserstoffe verwenden, um die gleiche Menge an Energie für die Gesellschaft zu liefern.

Ein einziges Elektroauto enthält mehr Kobalt als 1.000 Smartphone-Batterien; die Blätter einer einzigen Windturbine enthalten mehr Kunststoff als 5 Millionen Smartphones; und eine Solaranlage, die ein Rechenzentrum antreiben kann, verbraucht mehr Glas als 50 Millionen Telefone.

Das Ersetzen von Kohlenwasserstoffen durch umweltfreundliche Maschinen unter den derzeitigen Plänen – ohne Rücksicht auf das Streben nach weit größerer Expansion – wird den Abbau verschiedener kritischer Mineralien auf der ganzen Welt erheblich steigern. Eine einzige Elektroautobatterie mit einem Gewicht von 1.000 Pfund erfordert zum Beispiel die Gewinnung und Verarbeitung von etwa 500.000 Pfund an Materialien. Über die Lebensdauer einer Batterie gemittelt „verbraucht“ jede Meile, die ein Elektroauto fährt, fünf Pfund Erde. Die Verwendung eines Verbrennungsmotors verbraucht etwa 0,2 Pfund Flüssigkeit pro Meile.

Öl, Erdgas und Kohle werden zur Herstellung von Beton, Stahl, Kunststoffen und gereinigten Mineralien benötigt, die für den Bau umweltfreundlicher Maschinen verwendet werden. Das Energie-Äquivalent von 100 Barrel Öl wird in den Prozessen verwendet, um eine einzige Batterie herzustellen, die das Äquivalent von einem Barrel Öl speichern kann.

Nach den derzeitigen Plänen wird bis 2050 die Menge ausgedienten Sonnenkollektoren – von denen ein Großteil nicht wiederverwertbar ist – die doppelte Tonnage des gesamten heutigen weltweiten Kunststoffabfalls ausmachen, zusammen mit über 3 Millionen Tonnen pro Jahr an nicht wiederverwertbaren Kunststoffen aus ausgedienten Windturbinenblättern. Bis 2030 werden mehr als 10 Millionen Tonnen Batterien pro Jahr zu Abfall werden.

Ja, nun, sicherlich hat die „Grünaille“ über diese ganze „grüne“ Sache nachgedacht, oder? Traurigerweise, nein. Denn die „grüne Bewegung“ wird nicht nur entsetzlich teuer sein und zu keinen nennenswert besseren ökologischen Zielen führen, sondern die Gewinnung ihrer notwendigen Materialien – denn selbst Einhörner müssen ja irgendwo herkommen – wird auch mehr kosten und noch mehr Umweltverschmutzung verursachen als die derzeitigen fossilen Brennstoffe.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Um beispielsweise den Energieertrag einer einzigen 100-MW-Erdgasturbine zu ersetzen, die selbst etwa die Größe eines Wohnhauses hat (und genug Strom für 75.000 Haushalte erzeugt), sind mindestens 20 Windturbinen erforderlich, von denen jede etwa so groß ist wie das Washington Monument und etwa 10 Quadratmeilen Land einnimmt[4].

Der Bau dieser Windmaschinen verbraucht enorme Mengen konventioneller Materialien, darunter Beton, Stahl und Fiberglas, sowie weniger gebräuchliche Materialien, darunter „Seltene Erden“-Elemente wie Dysprosium. In einer Studie der Weltbank wurde festgestellt, was jeder Bergbauingenieur weiß: „[T]echnologien, von denen angenommen wird, dass sie den Wandel zu sauberer Energie bevölkern … sind in ihrer Zusammensetzung tatsächlich wesentlich materialintensiver als die derzeitigen traditionellen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Energieversorgungssysteme“[5].

Nichts kommt von nichts, und die seltenen Erden und andere Notwendigkeiten, um „grüne Energie“-Maschinen zu bauen, müssen genauso wie fossile Brennstoffe gewonnen werden, nur viel teurer. „Windparks kommen beim Materialverbrauch nahe an die Wasserdämme heran, und Solarparks übertreffen beides“, schreibt Mills. „In allen drei Fällen machen den größte Anteil der Tonnage konventionelle Materialien wie Beton, Stahl und Glas aus. Im Vergleich zu einem Erdgaskraftwerk benötigen alle drei mindestens eine zehnmal so hohe geförderte, bewegte und in Maschinen umgewandelte Gesamttonnage, um die gleiche Energiemenge zu liefern“.

Bitte klicken Sie auf den Link oben, um viel, viel mehr zu diesem Thema zu lesen. Die Kurzfassung ist, dass diejenigen, die die vorzeitliche Vision einer „sauberen und grünen“ Energie beherbergen, nicht nur sich selbst etwas vormachen, sondern auch den Rest von uns in Gefahr bringen, während sie ihren neototalitären Phantasien von Straßen nachgeben, deren einziger Verkehr der von kleinen Prinzessinnen auf Einhörnern sein wird.

Stattdessen wird, wie Mills abschließend feststellt, die Zukunft wirklich all das oben Gesagte sein – natürlich ohne die Einhörner:

Selbst ohne Subventionen, Mandate und eine grüne Energie begünstigende Politik wird die Zukunft sowohl für Amerika als auch für den Rest der Welt viel mehr Wind- und Solarparks und viel mehr Elektroautos sehen. Das wird genau deshalb geschehen, weil diese Technologien reif genug sind, um eine bedeutende Rolle zu spielen. Und angesichts des Ausmaßes des weltweiten Nachholbedarfs an Energie und Energie verbrauchenden Maschinen und Dienstleistungen – insbesondere nach dem Ausweg aus der Rezession – ist es eine Wahrheit und kein Schlagwort, dass die Welt „all das“ bei der Energieversorgung brauchen wird.

Diese Realitäten, kombiniert mit der unveränderlichen Tatsache, dass grüne Maschinen außergewöhnliche Mengen an Energiemineralien benötigen, können vielleicht eine gemeinsame Schnittmenge von Interessen bilden, die eine Ausweitung des heimischen Bergbaus unterstützen. Das wäre schließlich von strategischem und wirtschaftlichem Nutzen für die Vereinigten Staaten, unabhängig von den Debatten darüber, ob grüne Energie ein Ersatz für Kohlenwasserstoffe ist, was sie nicht ist, oder ein bedeutender neuer und wertvoller Energiesektor, was sie ganz sicher ist.

Dass man von Big Green nichts davon hören wird, sagt alles, was ma über ihre wahren Motive wissen müssen. Michael Walsh ist Journalist, Autor und Drehbuchautor. Er war 16 Jahre lang Musikkritiker und Auslandskorrespondent des Time Magazine. Zu seinen Werken gehören die Romane As Time Goes By sowie And All the Saints und die Bestsellerreihe „Devlin“, der NSA-Thriller und Sachbuch-Bestseller „The Devil’s Pleasure Palace“ und dessen Fortsetzung „The Fiery Angel“. Sein neuestes Buch „Last Stands“, eine Studie zur Militärgeschichte von den Griechen bis zur Gegenwart, wird im Dezember bei St. Martin’s Press erscheinen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/08/03/about-those-green-energy-unicorns/




Kalifornien: Verlust von tausenden Arbeits­plätzen und notwen­digen Treib­stoffen mit der Stilllegung der Raffinerie Marathon Martinez

Da Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffe praktisch stillgelegt sind und mit dem Transportwesen auf einem historischen Tiefstand ist auch die Nachfrage nach Kraftstoffen und Erdölderivaten, die aus Erdöl hergestellt werden, auf einem historischen Tiefstand. Die Raffinerie in Nordkalifornien, eine der größten Raffinerien des Bundesstaates, ist gerade Opfer von COVID geworden.

Wir alle haben die Fotos dieser ausländischen Tanker mit Rohöl gesehen, die vor der Küste Kaliforniens dümpeln, weil es sich für die Raffinerien die Erzeugung von Produkten, die nur begrenzt nachgefragt wurden, nicht rechnete. Da die innerstaatliche Rohölproduktion auf einem historischen Tiefstand ist und auf Druck des Gouverneurs immer weiter zurückgeht, hat die Abhängigkeit Kaliforniens von anderen Lieferanten die Rohölimporte aus dem Ausland von 5 Prozent im Jahr 1992 auf heute 58 Prozent des Gesamtverbrauchs erhöht (hier). Das importierte Rohöl kostet Kalifornien mehr als 60 Millionen Dollar pro Tag, ja jeden Tag. Das fließt an das ölreiche Ausland, wodurch den Kaliforniern Arbeitsplätze, Karrieren und Geschäftsmöglichkeiten vorenthalten werden.

Die Zukunft sieht für ALLE 40 Millionen Einwohner des Bundesstaates sehr düster aus, da die Wirtschaft beginnt, sich wieder auf einen nahezu normalen Brennstoffbedarf für die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt zu erholen. Der nahezu normale tägliche Energieverbrauch der 145 kalifornischen Flughäfen (einschließlich 33 Militärflughäfen, 10 Großflughäfen und mehr als 100 Flughäfen der allgemeinen Luftfahrt) betrug 13 Millionen Gallonen [59 Millionen Liter] Flugbenzin, was einem Fünftel des nationalen Kerosinverbrauchs entspricht. Die 31 Millionen in Kalifornien zugelassenen Fahrzeuge verbrauchten 10 Millionen Gallonen Diesel und 42 Millionen Gallonen Benzin pro Tag.

Insgesamt sind das etwa 65 Millionen Gallonen verschiedener Kraftstoffe, die täglich für den Betrieb der CA-Wirtschaft benötigt werden, aber jetzt, da Marathon Martinez nicht mehr in Betrieb ist, wird das zukünftige Angebot die Nachfrage möglicherweise nicht mehr decken können.

Die unmittelbaren Auswirkungen auf die kalifornische Wirtschaft werden NUR 1.000 Arbeitsplätze sein, die meisten der 700 Mitarbeiter von Marathon Martinez und die der Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung der Raffinerie bereitgestellt haben. Die meisten der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaates werden nicht sofort, sondern erst später betroffen sein. Während wir uns von der Pandemie erholen, wird der Bedarf der Wirtschaft an Kraftstoffen nicht ohne weiteres verfügbar sein.

Da der Bundesstaat eine Energieinsel und ein EnergieGroßverbraucher, ist Kalifornien für seinen Treibstoffbedarf stark von der innerstaatlichen Produktion abhängig. Kalifornien ist eine „Energieinsel“ zwischen dem Pazifischen Ozean und einer Linie von Arizona bis nach Nevada, und es gibt keine bestehenden Pipelines über die Sierra Nevada hinweg. Der Bundesstaat wird von etwa 40 Millionen Bürgern bewohnt und ist ein Energie-Großverbraucher, der täglich mehr als 65 Millionen Gallonen verschiedener Transportkraftstoffe von seinen Lieferanten benötigt, um die fünftgrößte Wirtschaft der Welt anzutreiben.

Kalifornier zahlen bereits jetzt fast $1,00 mehr pro Gallone Kraftstoff als der Rest des Landes, und zwar aufgrund a) der staatlichen Verkaufssteuer pro Gallone, die zu den höchsten im Land zählt, b) der Kosten für die Neuformatierung der Raffinerie pro Gallone, c) der Kosten für die Einhaltung des Cap-and-Trade-Programms pro Gallone, d) der Kosten für die Einhaltung des Standardprogramms für kohlenstoffarme Kraftstoffe pro Gallone und e) der Kosten für die Einhaltung des Standardprogramms für erneuerbare Kraftstoffe pro Gallone. Da das künftige Angebot den Bedarf der Bundesstaaten wahrscheinlich nicht decken wird, werden die Kraftstoffpreise allein für die 40 Millionen Einwohner des Bundesstaates mit ziemlicher Sicherheit weiter steigen.

Im Laufe der Jahre haben wir alle die Auswirkungen auf die kalifornischen Kraftstoffpreise gesehen, wenn einer der wenigen Raffinerien wegen Wartungsarbeiten ausfällt, oder was die Branche als „Turnaround“ bezeichnet. Die Gaspreise steigen während dieser vorübergehenden Ausfälle in die Höhe, aber da Marathon auf unbestimmte Zeit stillsteht, wird der Ausfall NICHT vorübergehend, sondern dauerhaft sein.

Ironischerweise waren es nicht die bizarren Gesetze und Vorschriften der AQMD oder die gewerkschaftlichen Tarifverträge oder die anderen geschäftsfeindlichen Regelungen, sondern COVID-19, die den Staat auf absehbare Zeit beeinflussen werden. Hispanoamerikaner und Afroamerikaner, die 45 % der 40 Millionen Einwohner Kaliforniens ausmachen, gehören zu denjenigen, die sich auf Dauer am wenigsten teurere Energie leisten können und die die wirtschaftliche Erholung Kaliforniens von der Pandemie noch schwieriger machen.

Autor: Ronald Stein is an engineer who, drawing upon 25 years of project management and business development experience, launched PTS Advance in 1995. He is an author, engineer, and energy expert who writes frequently on issues of energy and economics.

Link: https://www.cfact.org/2020/08/04/california-loses-thousands-of-jobs-and-crucial-fuel-as-marathon-matinez-refinery-goes-idle/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Woher kommt der Strom? Exportpreis im Keller

Die 30. Woche : Abbildung, bitte unbedingt anklicken.

Exportpreis im Keller (Abbildung 1) (Abbildung 2).

Dementsprechend stellen die konventionellen Stromerzeuger den Strom her (Abbildung 3), der fehlt. Komplett? Nein, nur in der Mittagsspitze reicht der Strom, der in Deutschland erzeugt wird. Ansonsten wird Strom importiert. Aus dem benachbarten Ausland, das sich diesen Strom verhältnismäßig teuer bezahlen lässt. Der regelmäßige Leser dieser Kolumne weiß, was das bedeutet. Exportiert Deutschland Strom, fallen die Preise, importiert Deutschland Strom, steigt der Preis. Abbildung 4 belegt dieses Muster eindrucksvoll. Lediglich in den frühen Morgenstunden kann Deutschland zu geringen Preisen den Strom einführen, den es zur Deckung des Bedarfs benötigt.

In dieser Woche waren die Niederlande und Dänemark die Länder, welche Deutschland in erster Linie mit Strom belieferten (Abbildung 5). Über das Jahr gesehen, bleibt Frankreich Hauptstromlieferant Deutschlands (Abbildung 6). Ansonsten als Ergänzung wie immer die Werte der Energie-Charts in der Tabelle und dem daraus generierten Chart (Abbildung 7).

Vor gut einem Monat wurde das Kohleausstiegsgesetz beschlossen. Um den schwächelnden Windkraftausbau wenigstens auf See weiter voranzutreiben, wurden von der Bundesregierung die Ausbaupläne erweitert. Zu den bereits vorhandenen 7,5 GW (1.500 Windkraftanlagen) installierte Leistung Windkraft Offshore sollen bis 2030 12,5 GW hinzugebaut werden. Das wären 1.667 Anlagen à 7,5 MW. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass diese Windkraftanlagen (dann 3.167 Stück) auf See insgesamt etwa 10 TWh weniger erzeugen werden als die konventionellen Anlagen (Braunkohle & Kernenergie gesamt 11 GW), die bis 2022 abgeschaltet werden, wenn man die realen Strom-Erzeugungszahlen der Energie-Charts 2019 zugrunde legt. Was nicht weiter verwundert, wenn man sich die installierte Leistung der einzelnen Energieträger und deren faktische Stromerzeugung anschaut (Abbildung 8).

Die Tagesanalysen

Sonntag, 19.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,71 Prozent, davon Windstrom 6,67 Prozent, Sonnenstrom 23.81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag war sehr windarm. Die Sonnenstromerzeugung war befriedigend. So war der Preis, welchen Deutschland beim Export über Tag erzielte, recht gering. Im Gegensatz zu dem Preis, den es gegen Abend bezahlen musste. Österreich machte feine Preisdifferenzgeschäfte.

Montag, 20.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,08 Prozent, davon Windstrom 12,30 Prozent, Sonnenstrom 19,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag, höherer Strombedarf. Die Windstromerzeugung steigt an. Die konventionelle Stromerzeugung ebenfalls. Man will wohl nicht in eine Importhochpreisfalle hineinschlittern. Ganz lässt es ich nicht vermeiden. Am Abend, zur Nacht werden über 40 €/MWh aufgerufen. Viel Geld, wenn man es in Relation zum Exportpreis über Tag setzt. Neben Österreich spekuliert die Schweiz heute erfolgreich beim „Spiel“: Strom günstig einkaufen, Strom teuer verkaufen.

Dienstag, 21.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,09 Prozentdavon Windstrom 12,50 Prozent, Sonnenstrom 21,09 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,50 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Dienstag: Ein ähnliches Bild wie gestern. Über Tag reicht der in Deutschland produzierte Strom so gerade aus, um den Bedarf zu decken. Morgens und abends fehlt Strom und muss importiert werden. Von wem? Hier klicken.

Mittwoch, 22.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das stabile Wetter führt auch am Mittwoch zu dem fast gleichen Bild wie Montag und Dienstag. Hohe Importpreise – außer am frühen Morgen –, tiefe Exportpreise. Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die Niederlande bereits die ganze Woche praktisch den ganzen Tag über Strom nach Deutschland exportieren. Da liegt wahrscheinlich eine vertragliche Regelung vor. Ob da tatsächlich die jeweiligen Börsenpreise bezahlt werden, wage ich zu bezweifeln. Mit Dänemark könnte es ähnlich aussehen.

Donnerstag, 23.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,27 Prozent, davon Windstrom 7,14 Prozent, Sonnenstrom 21,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag ist von den Werten (Energy-Charts) her, aber auch als Bild ein Abbild des Mittwoch. So wird der Tages– und Wochenverlauf „verfestigt“. Die Im-, und Exportzahlen pro Land: Hier klicken.

Freitag, 24.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,06 Prozent, davon Windstrom 19,38 Prozent, Sonnenstrom 16,28 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,40 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung legt stark zu. „Zum Glück“ lässt die Sonnenstromerzeugung nach, so dass der Exportstrompreis mit 24 €/MWh noch im positiven Bereich liegt. Die Im- und Exportzahlen pro Land: Hier klicken

Samstag, 25.7.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 48,15 Prozent, davon Windstrom 13,89 Prozent, Sonnenstrom 19,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Einstieg in das Wochenende. Weniger Bedarf. Über Tag ist zu viel Strom im Markt. Die Preise fallen unter 20 €/MWh. Sie bleiben aber positiv. Da hat es schon schlimmere Tage gegeben.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Die „Zweite Welle“: Kompetenzfrei und rein alarmistisch

Bei inzwischen fast 600.000 Test wöchentlich stieg der prozentuale Anteil der positiv Getesteten von 0,6 auf 1 Prozent an (Epidemiologisches Bulletin Seite 31). Daraus wird die „zweite Welle“ konstruiert, während es gute Argumente dafür gibt, dies als normale Schwankungsbreite vor allem falsch positiver Ergebnisse eines immer noch nicht ordnungsgemäß überprüften Tests anzusehen (Stichwort niedrige Prävalenz). Nach wie vor wird irreführend dabei von Infizierten gesprochen.

Alle Voraussagen zu einer echten Welle aufgrund der Massendemonstrationen sind nicht eingetroffen. Wäre das Virus tatsächlich so infektiös und die Bevölkerung ohne Immunschutz, müssten ganz andere Zahlen auffallen. Die wirklich relevante Information ist jedoch, wer krank wird. Zumindest gibt es die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten.

Eine fachkundiger Leser gab mir den Hinweis, dass diese deutschlandweit kontinuierlich von 3.000 im April auf derzeit 229 abgesunkenist (Stand 07.08.2020). Leider werden das Durchschnittsalter und die Grunderkrankungen nicht mittgeteilt. Wer hier von gesellschaftlicher Bedrohung spricht, tut dies kompetenzfrei und rein alarmistisch.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

Mehr Informationen zum Thema hier

daraus:

Prof. Dr. Ulrike Kämmerer, Virologin und Immunologin:

PCR-Test ist wie»Kaffeesatzlesen«




Die Abrechnung … mit der Energiewende – der Energiewende-Check

Das Buch wurde im Juli 2020 veröffentlicht. Klaus Maier, ein erfahrener Elektroingenieur im Ruhestand, hat sich mit der Energiewende viele Jahre intensiv beschäftigt. Schon das Geleitwort von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn zeigt, worauf das Buch abzielt: Den gut klingenden Beschreibungen und Behauptungen der Energiewende-Ideologen und -Profiteure müssen endlich belastbare, zahlengestützte Fakten entgegengehalten werden. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Autor „Die Abrechnung“ als Titel gewählt hat.

Das fast schon erdrückende, aber sehr gut strukturierte Zahlenmaterial liefert viele Einsichten. Durch diese quantitative Sicht auf das Thema hebt sich dieses Buch von vielen anderen vergleichbaren Büchern ab. So werden insbesondere die immensen Kosten der Energiewende mit den daraus resultierenden Risiken für den Industriestandort Deutschland auch quantitativ und damit nachvollziehbar deutlich.

Die drei Teile des Buchs behandeln das Thema in unterschiedlicher Tiefe, so dass der einfach Interessierte, wie auch der wissenschaftlich Orientierte die für ihn notwendigen Informationen, Begründungen und Analysen findet. Angefangen von der Frage, was Energie ist und welche Bedeutung sie hat, bis zur Berechnung eines konkreten Zukunftsszenarios eines Strom- und Energieversorgungssystems mit Sektorkopplung zieht sich der Spannungsbogen. Die Berechnung dieses Szenarios über 50 Seiten verlangt einige Mitarbeit des Lesers, die erhaltene  Informationen rechtfertigt diesen Aufwand aber.

Praktisch alle Aspekte und Fassetten der Energiewende werden behandelt. Letztlich geht es um die Frage: Ist die Energiewende überhaupt technisch, ökonomisch und gesellschaftlich umsetzbar? Der Autor kommt zu dem zahlenmäßig unwiderlegbaren Schluss, dass die Energiewende, so wie sie begründet und geplant ist, weder nötig ist, noch jemals erfolgreich werden kann.

Im Buch gibt es neben den technischen Passagen auch locker Formuliertes, wobei den politischen, psychologischen und menschlichen Fragen nachgegangen wird, um auf diese Weise den vielfältigen und unterschiedlichen aspekten des Großprojekts Energiewende Rechnung zu tragen. Als stellvertretendes Beispiel sei der allgemeine Umgang mit Risiken erwähnt. Wer weiß schon, welche Rolle die sicher unzutreffende LNT-Hypothese bei der Beurteilung radioaktiver Strahlung spielt?

Das Buch ist in 41 Kapiteln gegliedert. Querverweise zwischen den Kapiteln erlauben das systematische Erarbeiten von detaillierteren Fragen zur Energiewende. Über 500 Quellenangaben und Erläuterungen, ein Glossar und ein ausführliches Stichwortverzeichnis runden das Werk ab.

Das Buch hat das Ziel, dem Wust der vielfältigen Meinungen und Interessen ein faktenbasiertes Kompendium zur Versachlichung entgegenzuhalten. Die Daten des Buchs:

524 Seiten, 27 Tabellen, 169 Abbildungen (48 in Farbe);

Paperback, 978-3-347-06789-9:  24,95 EUR, Bestellung hier

als Hardcover 978-3-347-06790-5:  32,95 EUR. Bestellung hier:

 




Cancel Culture will Schlüssel zum Abbrechen von Diskussion und zum Löschen der Historie

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichten sogar die gemäßigten Redakteure des Wall Street Journal „A Note to Readers“, dass „diese Seiten unter dem Druck der Cancel-Culture nicht zerfallen werden“. Die Notiz wurde als Antwort auf einen durchgesickerten Brief herausgegeben, der von 280 ihrer „Kollegen“ unterzeichnet worden war, die die Zulassung konservativer Standpunkte in ihrem Meinungsteil kritisierten.

Anfang dieses Monats trat Bari Weiss, eine prominente Reporterin der New York Times, zurück, und zwar mit einem vernichtenden offenen Brief, in dem sie schwerwiegende Vorwürfe erhob: Sie sei „Gegenstand ständiger Schikanen von Kollegen gewesen, die mit meinen Ansichten nicht einverstanden waren“, und von diesen Kollegen als „Nazi und Rassistin“ bezeichnet worden zu sein.

Weiss behauptete auch, dass die Herausgeber des Blattes mehr daran interessiert seien, mächtigen linken und sozialen Medieneinflüssen zu genüen, als objektive Beurteilungen von Nachrichten vorzunehmen. Sie schrieb: „Twitter steht zwar nicht auf dem Impressum der New York Times, aber Twitter ist deren ultimativer Herausgeber geworden“. Darüber hinaus verwies Weiss darauf, dass sich die Zeitung zunehmend zu einer „Art Plattform“ entwickelt habe, in dem Inhalte so ausgewählt und präsentiert werden, „dass sie eine kleine Gruppe des Publikums zufrieden stellen, anstatt einem größeren neugierigen Publikum zu erlauben, über die Welt zu lesen und dann seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen“.

Ebenfalls im April trauten sich schließlich rund 150 Schriftsteller, von denen die meisten eindeutig linke Überzeugungen vertraten, in der Zeitschrift HarpersA Letter on Justice and Open Debate“ zu veröffentlichen, in dem dazu aufgerufen wird, sich mit dem zunehmend erstickenden Klima der Unfreiheit auseinanderzusetzen, das sich hinsichtlich aller Aspekte des Themas eingestellt hat.

Die Unterzeichner des Briefes warnen davor, dass „[angemessen gerechte] mächtige Proteste für Rassengerechtigkeit und Forderungen nach einer Polizeireform zusammen mit größerer Gleichheit und Inklusivität“ auch zu einer „verstärkten neuen Reihe von moralischen Einstellungen und politischen Verpflichtungen geführt haben, die dazu neigen, unsere Normen der offenen Debatte und der Duldung von Differenzen zugunsten ideologischer Konformität zu schwächen“.

Der Harpers-Brief stellt fest, dass der freie Austausch von Informationen und Gedanken, die das Lebenselixier einer liberalen Gesellschaft ausmachen, von Tag zu Tag immer mehr eingeschränkt wird. Die Zensur breitet sich aus, ebenso wie die Intoleranz gegenüber gegensätzlichen Ansichten, eine Tendenz zu öffentlicher Beschämung und Ächtung sowie die Tendenz, komplexe politische Fragen in einer blind machenden moralischen Gewissheit aufzulösen.

Sie schreiben: „Wir halten den Wert einer robusten und sogar bissigen Gegenrede von allen Seiten hoch. Aber es ist heute allzu häufig zu hören, dass als Reaktion auf vermeintliche Übertretungen von Reden und Gedanken schnelle und schwere Vergeltungsmaßnahmen gefordert werden“.

Zum Beispiel: „Redakteure werden gefeuert, weil sie umstrittene Werke veröffentlicht haben; Bücher werden wegen angeblicher Unwahrheit zurückgezogen; Journalisten dürfen nicht über bestimmte Themen schreiben; gegen Professoren wird ermittelt, weil sie im Unterricht literarische Werke zitiert haben; ein Forscher wird gefeuert, weil er eine von Fachkollegen begutachtete akademische Studie in Umlauf gebracht hat; und die Leiter von Organisationen werden wegen manchmal nur ungeschickter Fehler entlassen“.

Da die Grenzen dessen, was ohne die Androhung von Repressalien gesagt werden kann und was nicht, immer enger werden, befürchten Schriftsteller, Journalisten und Künstler den Verlust ihrer Lebensgrundlage, wenn sie es wagen, vom Konsens abzuweichen, oder wenn man ihnen sogar mangelnden Einigungswillen vorwirft.

Der theoretische Physiker Lawrence Krauss erörtert in The Wall Street Journal, wie die ideologische Aggression der Cancel-Kultur die wissenschaftliche Forschung unterdrückt und korrumpiert.

Krauss stellt fest, dass „führende Vertreter der akademischen Wissenschaft die Sprache der Dominanz und Unterdrückung, die zuvor auf ‚kulturwissenschaftliche‘ Zeitschriften beschränkt war, im Großen und Ganzen übernommen haben, um ihre Disziplinen dazu anzuleiten, abweichende Ansichten zu zensieren und um Lehrkräfte aus Führungspositionen zu entfernen, wenn ihre Forschung von Gegnern zur Unterstützung systemischer Unterdrückung beansprucht wird“.

Eine Gruppe von Demonstranten nutzte einen Streik an der Michigan State University, um den Rücktritt ihres Vizepräsidenten für Forschung, Stephen Hsu, zu erzwingen, weil er untersucht hatte, wie die Humangenetik die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen könnte – etwas, das sie mit einem Beigeschmack von Eugenik belegten. Hsu wurde auch der Sünde beschuldigt, die psychologische Forschung an der MSU über Statistiken zu Polizeischießereien unterstützt zu haben, die die Behauptungen einer rassistischen Voreingenommenheit nicht eindeutig untermauerten.

Eine Gruppe von Sprachstudenten initiierte eine öffentliche Petition, in der gefordert wurde, dem Psychologen Steven Pinker seine Position als Mitglied der Linguistics Society of America wegen solcher Vergehen wie dem Twittern eines Artikels der New York Times, den sie missbilligten, zu entziehen.

Ein angesehener Chemiker in Kanada wurde von seinem Vorgesetzten zensiert, weil er für eine auf Verdiensten basierende Wissenschaft und gegen Einstellungspraktiken argumentierte, die auf gleiche Ergebnisse abzielen, wenn sie „zur Diskriminierung der verdienstvollsten Kandidaten“ führen.

Dr. Krauss glaubt, dass viele Wissenschaftler sich zurückhalten, wenn es darum geht, die harten Wissenschaften gegen solche korrumpierenden Eingriffen zu verteidigen, indem sie miterleben, was mit denen geschieht, die es tun. Krauss schreibt: „Sie sehen, wie Forscher Gelder verlieren, wenn sie nicht darlegen können, wie ihre Forschungsprogramme explizit behaupteten systemischen Rassismus oder Sexismus bekämpfen werden“.

Auch Gerard Baker schreibt im Wall Street Journal: „In Klassenzimmern, Nachrichtenredaktionen und Sitzungssälen im ganzen Land kann man das Schweigen fast hören, wenn die Leute intern überprüfen, was sie sagen, in dem Wissen, dass sie, wenn sie die Grenze überschreiten, öffentlich angeprangert und sehr wahrscheinlich entlassen werden“.

Baker beklagt, dass diese Finsternis in der Tat die Demokratie vereinnahmt hat, und fragt dann: „Wird die Demokratie, die wirkliche Demokratie, in der die Menschen noch einen Ort finden können, an dem sie ihren Dissens zum Ausdruck bringen können, die Finsternis überleben, die über sie hereinbrechen wird?“

Wir könnten uns alle fragen und vielleicht Licht im Mut finden, die Tyrannei zu entlarven.

Autor: Larry Bell heads the graduate program in space architecture at the University of Houston. He founded and directs the Sasakawa International Center for Space Architecture. He is also the author of „Climate of Corruption: Politics and Power Behind the Global Warming Hoax.“

Link: https://www.cfact.org/2020/08/03/cancel-culture-wants-delete-key-for-discourse-history/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Offshore-Windenergie: Definitiv teuer!

Wie war diese bemerkenswerte Veränderung in der Wirtschaftlichkeit der Offshore-Windenergie erreicht worden? Niemand wusste es wirklich sicher, doch umweltbewusste Korrespondenten in den Mainstream-Medien bestanden darauf, dass der Wandel real war.

In einer kurze Zeit später veröffentlichten Studie wiesen Gordon Hughes et al. darauf hin, dass es kaum Anzeichen für sinkende Kosten von Offshore-Windparks gebe. Tatsächlich stiegen sie im Allgemeinen, da die Entwickler auf der Suche nach zuverlässigeren Windgeschwindigkeiten in tiefere Gewässer vorstießen. Selbst wenn man solche Faktoren berücksichtigt, scheinen die Kosten für vergleichbare Anlagen nur leicht zu sinken. Es gab absolut keine Anzeichen für revolutionäre Veränderungen. Die Verteidiger der grünen Orthodoxie argumentierten, die Hughes-Analyse sei rückwärtsgewandt und könne technologische Fortschritte nicht berücksichtigen (obwohl sie nie klar gesagt haben, um welche es sich dabei handelte).

Im Gegensatz dazu lautet Hughes‘ Theorie, die in einem späteren Aufsatz skizziert wird, dass die niedrigen CfD-Gebote im Wesentlichen ein Hasardspiel auf die zukünftigen Strompreise sind. Er glaubt, dass die Entwickler hoffen, dass die Strompreise bis zur Inbetriebnahme der Windparks im Jahr 2022 so hoch sein werden, dass sie sich von ihren CfDs verabschieden und stattdessen den Marktpreis nehmen können. Dafür gäbe es nur geringe Kontaktstrafen. Hughes et al. haben weiterhin argumentiert, dass die Kosten der Offshore-Windenergie bis heute sehr hoch sind.

Kürzlich tauchten einige weitere harte Beweise auf, die zeigen, dass Hughes Recht hat. Einer der Niedrigpreis-Windparks hat seine letzten Finanzberichte veröffentlicht, und diese vermitteln ein Gefühl dafür, ob die Kostensenkungen real sind. Moray East ist ein Gigant mit 100 Turbinen und einer Leistung von 950 MW, der sich derzeit vor der schottischen Küste in der Entwicklung befindet. Die Entwickler haben gesagt, dass der Bau 2,6 Milliarden Pfund kosten wird, obwohl diese Zahl mit Vorbehalten versehen ist. Sie beinhaltet mit ziemlicher Sicherheit nicht die Offshore-Übertragungsanlagen, die das Unternehmen bauen muss, und den Rückverkauf an das Netz. Außerdem sind die angekündigten Kosten für Windparks stets zu niedrig angesetzt. Hughes geht davon aus, dass sich die endgültigen Kosten auf etwa 3,8 Milliarden Pfund belaufen werden. Wenn der Windpark einen Gewinn von etwa 60 Pfund/MWh erzielen soll, müssen die Kosten weniger als die Hälfte (bei einer optimistischen Annahme darüber, wie viel Strom er erzeugen wird) und realistischerweise ein Drittel davon betragen.

Zum Jahresende (31. Dezember 2019) befand sich Moray East noch in der frühen Entwicklungsphase. Die Fundamente waren noch nicht ganz fertiggestellt, und die Übertragungsanlagen befanden sich zwar im Bau, waren aber noch lange nicht fertig. Die Leitungen für einen Teil der Kabel waren bereits fertiggestellt. Wie viel dürfte das Unternehmen bis jetzt ausgegeben haben? Ich habe die hier veröffentlichte Kostenanalyse verwendet, um den prozentualen Anteil der einzelnen Hauptkomponenten an den Gesamtkosten zu ermitteln. Dann wandte ich diese an, und eine Schätzung, wie vollständig jede Komponente war, zusammen mit dem Gesamtwert von 3,8 Milliarden Pfund Sterling von Hughes ergab eine Erwartung. Die Antwort: etwas mehr als 1 Milliarde Pfund.

Und die tatsächlichen Ausgaben bis jetzt? 1,2 Milliarden Pfund.

Es scheint daher fast unbestreitbar zu sein, dass es sich um einen Windpark in Höhe von 3,8 Milliarden Pfund handelt und nicht um einen Windpark in Höhe von 1,9 Millionen Pfund (was es sein müsste, um im Rahmen der CfD rentabel zu sein, selbst unter den großzügigsten Annahmen über den Kapazitätsfaktor, den er erreichen könnte).

Man könnte argumentieren, dass meine Vermutungen völlig falsch sind, aber man denke einmal anders darüber nach. Um einen Gewinn von 60 Pfund/MWh zu erzielen, müssen die Kapitalkosten von Moray East deutlich unter 1,9 Milliarden Pfund liegen. Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, die restlichen Kapitalarbeiten – einschließlich der Turbinen selbst – für 0,7 Milliarden Pfund abzuschließen. Das wird nicht geschehen.

Strom wird entweder sehr, sehr teuer werden, oder bestimmte Investoren in das Offshore-Windgeschäft werden ihr letztes Hemd verlieren.

Link: https://www.thegwpf.com/offshore-wind-definitely-expensive/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




„Umweltsäue?“ Die Zahl der Dienstreisen per Flugzeug ist 2019 wieder deutlich gestiegen




Letalitätsrate und Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern  

Es gab zwar die üblichen Verdächtigen wie etwa den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach oder den Berliner Virologen Christian Drosten oder auch das Robert KochInstitut ( RKI ), die mit ihren Warnungen  die Angst in der Bevölkerung am Köcheln zu halten versuchten– was möglicherweise auch der Gesichtswahrung  der die Coronanotstandsmaßnahmen zu verantwortenden exekutiven Staatsspitze zu dienen bestimmt war.

Dies konnte aber zwanglos als alarmistisches „busines as usual“ verstanden werden, bis am 25 Juli über die Medien prominent verbreitet wurde, dass Sachsens MP Michael Kretschmer der Meinung sei, dass die „zweite Welle“ nicht etwa erst drohe, sondern in Deutschland schon da sei. Der MP berief sich auf  zwei Tage hintereinander von 500 auf etwa 800 gestiegene Fallzahlen. Der Vorfall zeigt exemplarisch die falsche Fokussierung der Politik auf  die Fallzahlen des Virus statt auf seine Letalität.

Für die Einschätzung der Gefährlichkeit eines Virus ist in erster Linie seine Letalität entscheidend, nicht seine Infektiösität. Das Coronavirus hat eine relativ hohe Infektiösität, aber, wie noch zu zeigen sein wird, eine eher geringe Letalität. Zum anderen zeigt der Vorfall die Unkenntnis verantwortlicher Politiker  über die  epidemiologischen „basics“. Eine „zweite“ Welle sollte ja zumindest annähernd die Durchschlagskraft der ersten Welle haben. Die hatte in ihrer Spitze im März 2020 7000 neue Positivtestungen  täglich. Zur Zeit von Kretschmers  Äußerung waren die Fallzahlen gerade einmal um 300  ( von 500 auf 800 ) gestiegen, und nur an zwei Tagen hintereinander .Man kann den Eindruck gewinnen, dass ein politisch eher blasser MP auch einmal die Schlagzeilen bestimmen wollte. Und das funktioniert gegenwärtig am besten auf der Schiene des Coronaalarmismus.  Dann wird sich Kretschmer  kaum über den  einen Tag später gemeldeten Rückgang der Neudiagnosen auf 305 gefreut haben, Ende Juli / Anfang August betrug die 7-Tage-Durchschnittszahl 680 Neudiagnosen. Eine „zweite Welle“ sieht anders aus, da müssten die täglichen Positivtestungen  in die Tausende gehen.

Dies hielt das  RKI nicht davon ab, drei Tage nach der Alarmmeldung Kretschmers eine Pressekonferenz  zu geben und das zu tun, was es am Besten kann: zu warnen. Die Gefahr einer zweiten schweren Welle bestehe weiterhin. Das Infektionsgeschehen habe sich landesweit ausgeweitet, noch handele es sich zwar um „kleinere Ausbrüche“. Aber: „Die Pandemie ist nicht vorbei“ hieß es drohend.. Das RKI sollte aufpassen, dass es seine Glaubwürdigkeit nicht verliert. Nicht alle Fernsehschauer haben vergessen, dass die Fallzahlen zur Hochzeit der Epidemie in Deutschland im März grosso modo zehnmal höher als gegenwärtig waren.

Wo das RKI  warnt, darf der bayrische MP Söder nicht fehlen. Am 2. August warnte er vor einer zweiten „schweren“ Welle, ausgelöst durch die zurückkehrenden Urlauber. Söder ist ein weiteres Beispiel für die sachwidrige  Fixierung der Politik auf die Infektionszahlen unter systematischer Ignorierung der Letalitätsrate desVirus. Nur letztere drückt die Gefährlichkeit des Virus aus, und sie ist relativ niedrig ( s. unten unter 2.).

Bei den übertriebenen Warnungen von Seiten der Politik und RKI  kann man den Eindruck gewinnen, dass dahinter die geheime Hoffnung steht, das  Virus durch geeignete Maßnahmen zum Verschwinden zu bringen. Dies ist eine vergebliche Hoffnung. SARS-CoV-2 wird sich den bereits vorhandenen vier Typen von Coronaviren hinzu gesellen, die zum Teil seit Jahrhunderten hierzulande aktiv sind. Wir müssen daher lernen, mit SARS-CoV-2 zu leben, was angesichts seiner begrenzten Gefährlichkeit auch ohne weiteres möglich sein sollte.

  1. Auch die als große politische Show inszenierte Vorstellung der neuen Corona-Warn-App hat als Hauptfunktion die Aufrechterhaltung der Corona-Alarmstimmung in der Bevölkerung. Die verbliebenen erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie die Maskenpflicht beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, das 2-m-Abstandsgebot zwischen den Restauranttischen sowie das Verbot von Großveranstaltungen u.a. verlangen die Aufrechterhaltung der Massenloyalität der Bevölkerung. Dass diese Strategie freilich an Grenzen stößt, zeigt die Zurückhaltung, mit der die Bevölkerung die Warn-App aufgenommen hat: Nur 16 Mio. Menschen hatten sie bis Ende Juli heruntergeladen, weit hinter dem angestrebten Zielwert. Die zwischenzeitlich aufgetretenen technischen Störungen waren und sind sicherlich nicht dazu angetan, die Attraktivität der App zu steigern.
  2. Die 7-Tage-Durchschnittszahl der positiv Getesteten lagim Juli um die 600.  Gegenwärtig werden etwa 500 000 Tests pro Woche vorgenommen, wobei das Testverfahren nicht validiert ist. Bei einem Testfehler von nur 1 %  bei „falsch positiv“ wären das 5000 Fehler pro Woche oder etwa 700 pro Tag –  deutlich mehr als die Zahl der  durchschnittlich 600 täglich neu positiv Getesteten im Juli. Es könnte also sein, dass es  im Juli überhaupt keine  tatsächlich neu Infizierten mehr gab.
  3. Im Juni war es zu einigen „super spreading events“ indeutschen Schlachthöfen gekommen,  die von den Medien dann auch geradezu mit Dankbarkeit aufgenommen wurden, die aber lokale Ereignisse blieben. Von den ca` 1500 positiv auf Corona Getesteten des Schlachtbetriebs Tönnies in NRW mussten 9 auf die Intensivstation, 2 wurden beatmet, ein Todesfall ist nicht eingetreten. Die 9 Intensivkranken stellen eine sehr niedrige Rate von weit unter 1 % dar, die in Verbindung mit der Letalitätsrate von 0 % ebenfalls bestätigt, dass SARS-CoV-2 ein zwar ernst zu nehmendes, aber insgesamt doch eher harmloses Virus ist. Derartige auf der Hand liegende, der Corona-Entwarnung dienende Schlussfolgerungen interessieren freilich die deutschen Medien nicht ( und anscheinend auch das RKI nicht ), ihr alarmistischer Blick wendet sich dann lieber den USA, Brasilien oder Indien mit ihren steigenden Infektionszahlen zu. Die deutschen Medien scheinen nicht zu merken, dass ihr beibehaltener Panikmodus dem ersehnten Anspringen der Konjunktur hierzulande abträglich sein könnte. Da wäre vielleicht einmal ein sanfter Hinweis vom Bundeskanzleramt an die beflissenen Medien sinnvoll.

Die  Tönnies-Zahlen sind dazu angetan, einer „zweiten“ Infektionswelle den Schrecken zu nehmen. Auf 1500 Infizierte kamen 9 Intensivkranke, zwei Beatmungsfälle und 0 Tote. Übertragen auf eine neue Welle mit beispielsweise 90 000 neu Infizierten bedeutet das eine Versechsigfachung der Zahlen, also 540 Intensivfälle, 120  Beatmungsfälle und weiterhin 0 Tote. Dieses durchaus realistische Rechenexempel nimmt einer imaginierten neuen Infektionswelle in der Tat den Schrecken. Dies ist auch der Grund dafür, dass ein solches nie in den deutschen Medien angestellt wurde.

  1. Mitte Juli machte im Internet die Nachricht die Runde, dass die FAZ den Abdruck einerCorona-Anzeige der Professoren Bhakdi, Homburg u.a. verweigert hat, in der die Shutdown-Politik der Bundesregierung und der MP der Länder mit wissenschaftlichen Argumenten scharf zurückgewiesen wurde. Das in Art. 5 Abs. 1 GG garantierte Recht, „seine Meinung … frei zu äußern und zu verbreiten“, gehört laut BVerfG zu den „vornehmsten Menschenrechten überhaupt“ und ist für ein freiheitliches, demokratisches Gemeinwesen konstituierend. In Art. 5 Abs. 1 GG heißt es dann noch kurz und bündig: „Eine Zensur findet nicht statt“. Die von der FAZ ausgeübte Zensur widerspricht darüber hinaus  der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex statuierten Verpflichtung zu „wahrhaftiger Unterrichtung der Öffentlichkeit“, und stellt auch die historische Ausgangslage auf den Kopf, in der im 19. Jahrhundert das liberale Bürgertum Meinungs- und Pressefreiheit gegen den Obrigkeitsstaat durchgesetzt hat. In der BRD hat der „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ ( Jürgen Habermas ) nun eine neue Form angenommen, in der die Presse und die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-und Fernsehanstalten zumindest auf  zwei zentralen Politikfeldern, nämlich bei der Corona-Politik und bei der Klimapolitik, in einer unheiligen Allianz mit der staatlichen Politik die Kritik von Seiten nonkonformistischer  gesellschaftlicher Akteure abzuwehren versuchen. Es hat sich ein politisch-medialer Komplex herausgebildet, der sich hermetisch gegen oppositionelle Einflüsse von außen abschließt. Mit dem Internet ist glücklicherweise weltweit ein neues Medium entstanden, welches den eingetretenen Demokratieverlust zu einem Teil kompensieren kann – zumindest bislang.

Um noch einmal auf die FAZ zurückzukommen. Gemäß der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex niedergelegten Verpflichtung zu einer „wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit“ hätte die FAZ nicht nur die privat bezahlte Anzeige bringen, sondern sogar über deren wesentlichen Inhalt im redaktionellen Teil kostenlos berichten müssen.

  1. Während der großen Verhandlungen zwischen den 27 Regierungschefs der EU vom 18. bis 21. Juli 2020 über den künftigen Haushalt der EU und den Corona-Hilfsfonds wurden Polen und Ungarn unter dem Aspekt der Rechtsstaatlichkeit von Politik und Öffentlichkeit in Deutschland zum Teil heftig kritisiert. Diese Kritik ist überaus scheinheilig, wenn man bedenkt, mit welcher Bedenkenlosigkeit gerade auch die deutsche Politik vor kurzem ohne ausreichende Faktenevidenz die Grundrechte einer ganzen Nation außer Kraft gesetzt hat (vgl. näher Nahamowitz 2020). Die Grundrechte sind unbestritten die Basis der Rechtsstaatlichkeit. eines jeden Landes. Nimmt man die offenkundigenDemokratiedefizite hinzu, welche ich unter Punkt 5. angesprochen habe, kann einem um Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland (und der EU) Angst und Bange werden.
  2. Am 1. August fand eine große Demonstration von Coronakritikern mit 20 000 Teilnehmern in Berlin statt, meistenteils ohne Masken und Abstandswahrung. Dahinter steht eine hervorragende Organisationsleistung, die freilich die Frage beantworten muss, wie zukünftig verhindert werden kann, dass die Polizei die Demonstration wegen Verletzung der Corona-Regeln auflöst. Wie zu erwarten, stieß die Demonstration auf „Unverständnis“, jedenfalls bei den Vertretern der vier Corona-Parteien. Der Berliner OB Müller warf den Demonstranten im Nachgang vor, sie würden die Fakten der möglichen Gesundheitsgefährdung der Mitbürger ignorieren. Dieses Statement zeigt wieder einmal die Ahnungslosigkeit und zugleich .einseitige Orientierung der deutschen MP..

Die Maskenpflicht ist sinnlos, weil die Poren der normalen Stoffmasken doppelt so groß sind wie das Virus selbst. Es kann daher ungehindert die Maske durchdringen ( Reiss, Bhakdi 2020. 70 ). Diese Einsicht war übrigens zu Beginn des Auftretens von Corona bei Wissenschaft und Politik allgemein verbreitet. Der Berliner Virologe Christian Drosten, regelmäßiger Wortführer der Corona-Alarmisten, äußerte sich im Februar dahingehend, dass die „technischen Daten nicht günstig für die Masken“ seien. Ähnlich äußerte sich das RKI. Und der bayrische MP Söder stellte sehr entschieden mit all seiner schlitzohrigen Unbedarftheit die vollkommene Ungeeignetheit der Masken fest. Es lässt sich nur spekulieren, was den Gesinnungswandel bei der Politik ausgelöst hat. Ich bevorzuge die These, dass die Beibehaltung der Maskenpflicht der Aufrechterhaltung der Alarmstimmung in der Bevölkerung dient. Sehr viel bösartiger ist die alternative These, dass die Politik einmal ausprobieren möchte, wie weit sie mit Gehirnwäsche  bei der Bevölkerung kommen kann.

Und was die Faktenkenntnis weiter angeht, zeigt Müllers Bemerkung, dass ihm jedes Wissen darüber fehlt, dass die sog. Corona-Krise bisher keinerlei Auswirkungen auf die Sterblichkeit in Deutschland gezeigt hat. Darauf wird zurückzukommen sein ( vgl unten unter 3.).

Einseitig ist die Kritik des Berliner OB an den Demonstranten, weil seine Polizei ansonsten sich sehr großzügig bei den Freizeitaktivitäten der Berliner Bevölkerung gezeigt hat, was die Befolgung der Corona-Regeln angeht. Hier scheint mir ein klarer Verstoß gegen den Gleichheitssatz vorzuliegen.

Ich möchte im folgenden zwei Problemkreise vertieft erörtern: Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland ? Und wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern ?

  1. Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2Virus in Deutschland:0,37 % oder 4,7 %?

Ich hatte in meinem Artikel „Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown In Deutschland“ eine Rechnung aufgemacht, nach der Mitte Mai 2020 bei den damals 170 000 positiv Getesteten die Zahl der „echten“ Coronatoten unter 100 lag ( Nahamowitz 2020 ). Dieses sensationell niedrige Ergebnis beruhte zum einen auf einem Forschungsergebnis des Bonner Virologen Prof . Hendrik Streeck, zum anderen auf Angaben von Prof. Sucharit Bhakdi, der sich auf eine amtliche Zählung des italienischen Gesundheitsinstituts berief.

Eine in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg vom Bonner Virologen Prof. Streeck Anfang April 2020 erhobene repräsentative Stichprobe mit 1000 Probanden hatte als ein wichtiges Ergebnis eine Letalitätsrate von 0, 37 %  erbracht ( mit einer Fehlermarge  von 0,19 % – 0,45 % ). Das würde 370 Tote auf 100 000 positiv Getestete und 740 Tote auf 200 000 positiv Getestete bedeuten, was ausgesprochen wenig ist.  Diese Zahlen konfligieren freilich massiv mit der vom RKI vorgenommenen Zählweise, nach der im Mai  2020 durchschnittlich  auf insgesamt 170 000 „Infizierte“ rund 8000 Tote kamen, was einer Letalitätsrate von  grob 4,7 % entspricht  – ungefähr das Zwölffache der Heinsbergrate.

In den zahlreichen Interviews, die Streeck in den letzten Monaten gegeben hat, wurde diese Differenz von den Moderatoren mit der Ausnahme  von Markus Lanz seltsamerweise nie thematisiert. Ich vermute bei den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, dass dies mit Bedacht erfolgte, birgt diese Differenz doch gewaltigen Sprengstoff für die offizielle Corona-Politik. Denn die Heinsbergstudie war methodisch schulmäßig als repräsentative Zufallsstichprobe durchgeführt worden, woraus grundsätzlich die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf ganz Deutschland folgt. Wie aber sollte die Politik die Fortführung der Coronarestriktionen durch den formellen Beschluss der Bundesregierung  und der MP der Länder am 15. April angesichts einer derart niedrigen Letalitätsrate rechtfertigen? Offenbar entschloss man sich, das Heinsbergergebnis komplett zu ignorieren, das gilt besonders für den MP von NRW Armin Laschet, der bei der Vorstellung der Heinsbergergebnisse auf der Pressekonferenz Anfang April sogar persönlich anwesend gewesen war.

Das Totschweigen der Differenz zwischen der Letalitätsrate der Heinsbergstudie und der des RKI wurde meines Wissens erst Ende Mai beendet, und zwar bezeichnenderweise wieder bei Markus Lanz. Auffällig war das letztlich defensive  Verhalten von Streeck. Er insistierte zwar auf der Letalitätsrate von 0, 37 %, äußerte sich aber auf die  Frage der Vorsitzenden der Europäischen Ethikkommission Prof. Christiane Woopen, die explizit auf die Differenz zur Letalitätsrate des RKI von 4, 7% verwies, dahin gehend, dass man nicht wisse, ob und wie die 0, 37 %  für ganz Deutschland gelten. Zu keinem Moment berief er sich offensiv auf die Repräsentativität seiner Studie oder stellte Erwägungen über die Sinnhaftigkeit des Shutdown an. Immerhin ließ er sich zu der Bemerkung hinreißen, dass in China zu Beginn der Pandemie die Krankheitsverläufe zu 91 % mild bis moderat gewesen seien, woraus schon damals gefolgt sei, dass das Corona-Virus zwar „ernstzunehmen“, aber nicht zu „überdramatisieren“ sei. Die Frage, unter welche Alternative der von der Politik verordnete Shutdown zu subsumieren sei, wurde weder von ihm noch von der Talkrunde gestellt. Gleichwohl kann die Bemerkung als versteckte Kritik an einer überdramatisiernden Shutdown-Politik verstanden werden, welche die elementaren verfassungsrechtlichen Gebote der Verhältnismäßigkeit eklatant verletzte ( Nahamowitz 2020 ). In einer nachfolgenden Sitzung bei Markus Lanz am 1. Juli 2020 nahm Streeck seiner Position dann jeden Stachel, indem er die Politik des Shutdown ausdrücklich gut hieß.

Ich habe die Vorfälle um den Virologen Streeck aus zwei Gründen so ausführlich dargestellt. Einmal zeigen sie den Druck, der auf einem  etablierten und zugleich innovativen Wissenschaftler in Deutschland lastet, der zu einem nicht politikkonformen  Forschungsergebnis  gekommen war. Zur Gewährleistung seines künftigen seelischen Wohlbefindens ( es gab gegen ihn Strafanzeigen und Morddrohungen ) und sicher auch um seine berufliche Position als Direktor derVirologie der Bonner Universitätsklinik nicht zu gefährden, wurden seine öffentlichen Äußerungen immer defensiver, um schließlich in der Apologie der Shutdown-Politik zu enden.

Dieses alles in allem defensive bis apologetische Verhalten macht den Unterschied zu prominenten kritischen Wissenschaftlern wie Prof. Sucharit Bhakdi und Prof. Stefan Homburg aus, die ihre Ablehnung der Coronapolitik präzise begründen und  unverhohlen äußern ( vgl. näher Nahamowitz, ebd. ). Als Reaktion werden sie von den öffentlich-rechtlichen Sendern geschnitten – ein implizites, aber weit hallendes Eingeständnis der eigenen argumentativen Schwäche. Aufgrund derartiger Parteilichkeiten nennt der alternative Arzt Rüdiger Dahlke  die öffentlich-rechtlichen Sender die öffentlich-unrechtlichen.Den beiden Wissenschaftlern bleibt nur, aber immerhin, das Internet, wo sie äußerst erfolgreich agieren. Bhakdis „Offener Brief an die Bundeskanzlerin“ von Ende März z.B. hat über zwei Mio. Aufrufe ausgelöst.

Unter demokratietheoretischem, aber auch unter verfassungsrechtlichem Aspekt ( vgl. die Verfassungsdirektive des „demokratischen“ Bundesstaats in Art. 20 Abs. 1 GG ) ist es nicht akzeptabel, dass die aus Gebühren finanzierten Sender ARD und ZDF unter Missachtung ihres öffentlich-rechtlichen  Auftrags in bestimmten Pölitikbereichen zu Regierungssendern verkommen, die  systematisch verhindern, dass oppositionelle Stimmen aus der Gesellschaft zu Wort kommen. Dass dahinter System und wahrscheinlich eine lenkende Hand stecken, erkennt man daran, mit welcher Konsequenz die Strategie der Diskussionsverweigerung von allen Moderatoren durchgehalten wird. Betroffen ist neben der Corona-Politik. wie schon gesagt, vor allem die Klimapolitik. Der öffentlich-unrechtliche Gleichklang geht bis zur einheitlichen Sprachregelung in den Sendungen, vor kurzem z. B. die durchgängige Behauptung, die Anticoronademonstranten der vergangenen Monate  würden von  „Verschwörungstheoretikern“ und „Rechtsextremen“ instrumentalisiert.

Ich komme zurück zu meiner Berechnung der Coronasterblichkeit und und unterstreiche, dass ich an der Heinsberger Letalitätsrate von 0, 37 %  festhalte. Damit befinde ich mich in Übereinstimmung mit der internationalen Studienlage, welche die Letalität von SARS-CoV-2 im Ergebnis mit der einer mittelschweren Grippe vergleicht ( vgl. unten ). Streeck selbst hatte in einem Interview angegeben, dass er zur Sicherung der Repräsentativität der Studie sich eines professionellen Meinungsforschungsinstituts bedient hatte.

Da aber offensichtlich gegenwärtig der Graben zu der 4, 7 % – Letalitätsrate des RKI nicht überzeugend überbrückt werden kann, möchte ich in einer Alternativrechnung die Zahlen des RKI zugrunde legen. Ich gehe dann für Mitte Mai von 8000 „Coronatoten“ in Deutschland aus. Aber auch diese Zahl muss sich, wobei ich  Angaben  Sucharit Bhakdis folge, gemäß einer amtlichen italienischen Rechnung reduzieren lassen auf nur noch 12 %, d.h. 960 echte, wirklich „an“ Covit-19 Verstorbene ( vgl. Nahamowitz 2020 ).. Ich habe keinen Grund, an der Seriosität der italienischen Rechnung zu zweifeln, nach der 88 % der „Coronatoten“, nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona  verstorben sind . Diese Zahlen hat Bhakdi nun in seinem, mit seiner Frau verfassten Bestseller  bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020,27 f ).

960 „echte“ Coronatote bis Mitte Mai in Deutschland sind grob das Zehnfache meiner ursprünglichen Zahl von „unter 100“. Die Schlussfolgerung aber bleibt dieselbe: Angesichts der immer noch äußerst niedrigen, die Aufnahmekapazität des deutschen Krankenhaussystems weit unterschreitenden Opferzahl ist evident, dass die deutsche Coronapolitik – auch in Anbetracht ihrer immensen sozialen, psychischen und finanziellen Kosten auf allen Ebenen der  Gesellschaft – „außerhalb jeder Erforderlichkeit liegt und auch jede Form von Zweck/Mittelproportionalität sprengt und damit verfassungswidrig ist“ ( Nahamowitz ebd. ). Oder anders ausgedrückt: SARS-CoV-2 ist ein zwar relativ infektiöses, aber eher harmloses Virus, vergleichbar in seiner Gefährlichkeit mit einem leicht bis mittel gefährlichen Grippevirus.

Die Heinsberger Letalitätsrate von 0,37 % ( einschließlich der Fehlermarge von 0,19 % – 0,45 % ) bewegt sich  in etwa  auf dem Niveau der Letalitätsraten zwischen 0, 02 %  und 0 4 %, welches Prof. Joannidis nach einer Auswertung von 12 Studien gefunden hat. Die Unterschiede beruhen auf lokalen, regionalen und auch nationalen Besonderheiten wie Altersstruktur, Zählweise, allgemeiner Gesundheitszustand, Qualität der Krankenhäuser u.a.  Zahlreiche andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen ( vgl. den Überblick bei Reiss, Bhakdi 2020, 33 f ). Einen gewissen, aber nicht signifikanten Ausreißer nach oben stellt die  französische Corona-Studie mit einer Letalitätsrate von 1,3 % dar ( Roussel et al. 2020 ).

Der Grund für die relative Einheitlichkeit der Ergebnisse liegt in dem elementaren Umstand begründet, dass SARSE-CoV-2 ein auf der ganzen Welt identisches Virus ist. Deswegen ist die Letalität des Virus „als solche“ ( d.h. unabhängig von seiner physischen und sozialen Umgebung ) auf der ganzen Welt, solange es nicht  mutiert ist, gleich.

Zum Abschluss der Thematik sei tentativ eine Vermutung geäußert, wie der Widerspruch zwischen der Heinsberger Letalitätsrate  und der des RKI epidemiologisch überbrückt werden kann. Dabei gehe ich von einer hohen Dunkelziffer in Deutschland bei den Infektionen im Verhältnis von 1 zu 10 aus ( Reiss, Bhakdi 2020, 33 ). Das bedeutet, dass wir im Mai 2020 nicht 170 000, sondern 1700 000 Infizierte in Deutschland hatten. Die Dunkelziffer umfasste dann entweder asymptomatische oder so mild infizierte Menschen, dass sie sich nicht haben testen lassen In diesem Fall würde sich die Letalitätsrate von 4, 7 % in 0, 47 % umwandeln, eine Rate, die nahe  bei der Heinsberger Rate von 0, 37 % liegt.

  1. Wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern?

Ich möchte im folgenden anhand der vom European Mortality Monitoring Project ( Euromomo ) gelieferten Statistiken, welche die Sterbedaten von 24 europäischen Ländern von 2015 bis zum aktuellen Rand erfassen, die Mortalität in Deutschland und einigen europäischen Ländern darstellen.

Wir beginnen als gesamteuropäischer Überblick mit den Sterbefällen aller 24 an Euromomo  beteiligten Länder und zwar für alle Altersklassen. Die  blaue Kurve zeigt für das Jahr 2020 den steilen, in der KW 8 ( 17. 2. bis 23. 2 2020 ) beginnenden Anstieg, der in den Peak der KW 14 ( 30. 3. bis 5. 4. 2020 ) mündet. Dieser überragt die vorhergehenden Grippepeaks der Winter 2017, 2018 und 2019 deutlich und löst die kurze vorhergehende Kurve der Grippemortalität ab. Am aktuellen Rand zeigt die Kurve, dass auf gesamteuropäischer Ebene die Epidemie überwunden ist : Die Zahl der Todesfälle ist nach einem steilen Abstieg auf die dunkle Basislinie.zurückgefallen.

Die deutsche Mortalitätskurve des Jahres 2020 ist im Gegensatz zur gesamteuropäischen Kurve flach mit  nur kleinen Erhebungen. Würde man einen Besucher vom Mars fragen, in welchem Jahr die große Corona-Epidemie in Deutschland stattgefunden hat, würde er wahrscheinlich auf die Kurve des Jahres 2018 zeigen, als des Jahres mit zwei größeren Erhebungen im Winter und Sommer, welche recht deutlich über die rote Linie ( substantial increase ) hinausgehen. In Wahrheit sind damit aber die winterliche Grippetoten einerseits und  die sommerlichen Hitzetoten des Jahres 2018 andererseits bezeichnet. Sodann würde der Blick des Marsbewohners wahrscheinlich auf das Jahr 2017 fallen, aber auch diesmal würde er enttäuscht werden, denn die Erhebung zeigt wieder nur eine Grippewelle.

Die Corona-Krise zeigt sich nicht in der deutschen Sterbestatistik, sie erscheint als  rein fiktives Phänomen, welches erst durch eine panische Politik zu einer gesamtgesellschaftlichen Krise mit all ihren negativen ökonomischen, sozialen und rechtlichen  Begleiterscheinungen geworden ist.. Die Kurve zeigt weder vor noch in einem relevanten Zeitraum nach den Shutdownbeschlüssen vom 23. März und 15. April eine deutliche Zunahme der Sterblichkeit. Am aktuellen Rand ist sie sogar unter die Basislinie und damit in den Minusbereich gefallen. Meinen „Sechs kurzen Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland“ (Nahamowitz 2020) gesellt sich das Mortalitätsargument als siebte Begründung hinzu.

An die Bundesregierung wäre in einem Verfahren gerichtlicher oder politischer Überprüfung, zu dem es hoffentlich kommen wird, die Frage zu stellen, aufgrund welcher Erwägungen die Shutdown- Beschlüsse eigentlich getroffen worden sind. Ein sachlicher Grund für die  politischen Notstandsmaßnahmen lässt sich der Sterbestatistik des Jahres 2020 jedenfalls nicht entnehmen.

Der Euromomo-Befund der quantitativen Bedeutungslosigkeit der Coronasterbefälle deckt sich mit den Ergebnissen des weltweit anerkannten Statistikers John Joannidis, der für Deutschland für Anfang April innerhalb der Hochrisikogruppe der Jahrgänge achtzig und älter unter 10 000 Personen auf die minimale Zahl von zwei Corona-Toten gekommen war. Auch wenn Bhakdi diese Zahl für Ende April auf acht ( unter 10 000 ! ) erhöhte, ändert dies nichts an der marginalen Bedeutung der Corona-Todesfälle in Deutschland ( vgl.Nahamowitz 2020 ). Diese Zahlen hat Bhakdi in seinem aktuellen Buch auch für Mitte Mai bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020, 29 ). Die geringfügige Corona-Mortalität passt gut zu der von Prof. Streeck festgestellten geringen Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus.

In wie weit die politische Diskussion in Deutschland gerade auch durch die öffentlich-unrechtlichen TV-Sender manipuliert wird, lässt sich beispielhaft am Umgang der Satiresendung „Die Anstalt“ mit den beiden eben gezeigten Kurven demonstrieren. Die im Juni 2020 ausgestrahlte Sendung hatte Corona zum Thema und zeigte unter  Bezugnahme auf „Euromomo“ die gesamteuropäische Kurve mit ihrem steilen Anstieg, wobei der unkundige Zuschauer freilich zu dem Eindruck gelangen konnte bzw. sogar musste, dass dies die deutsche Kurve sei. Die wirkliche flache deutsche Kurve wurde verborgen gehalten. Schließlich ließ man es sich nicht nehmen, John Joannidis mithilfe einer unsäglichen Story um 1000 Dollar zu  diskreditieren.

Früher hatten die Hofnarren das Privileg, dem Herrscher gegenüber unangenehme Wahrheiten zu artikulieren, ohne ihren Kopf zu riskieren. Die modernen Satiriker als Nachfolger der Hofnarren dienen sich den Herrschenden mit Verve und Einfallsreichtum ganz von selbst an.

Wir werfen nun einen Blick auf die spanische und französische Kurve.

Die spanische und die französische Kurve unterscheiden sich von der deutschen durch den deutlichen Peak in der 14. KW ( Ende März / Anfang April ), wobei der spanische Gipfelpunkt sehr viel stärker ausgeprägt ist als der französische. In beiden Ländern setzt dann aber ein rascher Abstieg ein, der fast so dynamisch ist wie der Anstieg. In Frankreich ist der Abstieg deutlich unter die gestrichelte  Basislinie gegangen, in Spanien gibt es ganz aktuell wieder eine moderate Aufwärtsbewegung. M.E. Ist sie eine Reaktion auf die zuvor exekutierte scharfe und langandauernde Repressionspolitik nach ihrer Lockerung: Die aufgestaute Virenlast bricht sich ihre Bahn. Darin liegt das generelle Dilemma einer  scharfen Lockdown-Strategie begründet.

Die Mortalitätszahl ist in Frankreich deswegen so deutlich  in den Bereich der Untersterblichkeit abgesunken, weil der vorgehende starke Anstieg nahezu vollständig durch sterbenskranke Menschen verursacht worden war, für welche die Coronainfektion nur der  todbringende „letzte Tropfen“, der in ein  „randvolles Glas“ fällt ( Reiss, Bhakdi 2020, 36 ) gewesen war. Sie standen für die spätere Sterbestatistik dann nicht mehr zur Verfügung. Die Mortalitätsentwicklung bestätigt auch noch einmal die Plausibilität der italienischen offiziellen Statistik, wonach die überwältigende Mehrheit von 88 % der Corona-Toten nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona verstorben ist. Dieses Ergebnis entspricht auch dem Befund, den der Hamburger Rechtsmediziner Prof. Püschel an über 200 obduzierten Toten erhoben hat ( vgl. Püschel 2020 ).

Die große Frage ist, warum die Sterblichkeit in beiden Ländern so viel höher war als in Deutschland? Der Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland spiegelt sich übrigens auch in den unterschiedlich hohen Letalitätsraten beider Länder wider. Während gemäß der französischen Corona-Studie die französische Rate bei 1,3 % liegt ( Roussel et al. 2020 ), liegt sie gemäß der Heinsbergstudie bei 0, 37 %, das ist weniger als ein Drittel.

Entgegen allen falschen deutschen Erwartungen ist festzustellen, dass die Härte der Abwehrmaßnahmen in beiden Ländern deutlich größer war als hierzulande und diese auch eher eingesetzt hatten. Hier könnte aber ein Grund liegen für die deutsche, epidemiologisch nicht gebotene Panikreaktion am 23. März, dem Tag des shutdown. Im Gegensatz zu Schweden hat es Deutschland nicht vermocht, kühlen Kopf zu behalten und dem Nachahmungsdruck standzuhalten.

Als Grund für die höhere Sterblichkeit des hier nicht in den Graphiken dargestellten Italien im Vergleich zu Deutschland ( wobei die italienische Sterblichkeit übrigens niedriger war als die französische und spanische ) wurde mitunter auf die Luftverschmutzung im hoch industrialisierten Norditalien sowie auf das marode Krankenhaussystem verwiesen. Ersterer Grund trifft nicht für Frankreich und Spanien zu, wohl aber letzterer. Alle drei Südländer mussten sich in der Vergangenheit auf Druck der EU-Kommission harten Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung mit den bekannten Folgen für die Sozialsysteme und auch das Gesundheitssystem unterziehen.

Eine derartige Rosskur ist Deutschland aufgrund seiner günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung erspart geblieben, was dem Gesundheitssystem insgesamt und auch den Krankenhäusern hierzulande zu gute gekommen ist. Ich möchte aber neben dem funktionstüchtigeren Krankenhaussystem als weiteres Differenzierungsmerkmal zwischen Deutschland und den drei Südländern dieErnährung  anführen. Die von Politik, Schulmedizin und auch der öffentlichen Meinung systematisch unterschätzte Ernährung ist der Schlüssel für die Gesundheit  bis ins hohe Alter bzw. umgekehrt für vorzeitige Krankheit und Tod. Schädlich sind vor allem Zucker und Kohlenhydrate ( vgl.ausführlich  Perlmutter 2014 ). Beide Nahrungsmittel erzeugen u.a. Diabetes und seine Vorform Prädiabetes. Laut RKI  gehören Diabetiker ganz wesentlich zur Risikogruppe für schwere Verläufe bei Coronaerkrankungen. Kohlenhydrate konsumieren die Südländer – vor allem wegen ihrer extremen Vorliebe für Weißmehl – viel häufiger als die Deutschen. Das Baguette darf bei keinem französischen Gericht fehlen. In Spanien wird Weißbrot zu jeder Mahlzeit serviert. In Italien herrschen die drei P ( Pane, Pasta, Pizza ) über die Esstische. In den deutschen Privathaushalten hingegen wird üblicherweise kein Brot zum Essen gereicht. Die bei uns beliebten Kartoffeln sind zwar auch Kohlenhydrate, sie sind aber langkettig und daher nicht so gesundheitsschädlich.

Im Kontext Ernährung sei ein Hinweis auf die Fernsehsendung „Die Ernährungsdocs“ im 3. Programm des NDR gestattet, die auch bei schweren Erkrankungen erstaunliche Heilerfolge allein durch die Umstellung der Ernährung erzielen. Ein weiterer Hinweis bezieht sich auf Vitamin Din  hoher Konzentration ( mindestens 5000 I. E.) , welches neben seiner antidepressiven Wirkung eine starke, die Immunabwehr stimulierende Wirkung hat. Es ist sehr bezeichnend, dass die Corona abwehrenden Virologen und staatlichen Instanzen dieses preiswerte und wirksame Mittel der Naturheilkunde nicht publik machen.

Wir werfen abschließend noch einen Blick auf Schweden, das einzige europäische Land, welches bewusst auf die Notstandsmaßnahme des Shutdown verzichtet hatte.

Der Peak der Mortalität liegt in Schweden in KW 15 / 16  2020 und damit knapp zwei Wochen später als in Frankreich und Spanien. Der Abstieg vom Gipfel erfolgte relativ rasch, innerhalb von 6  Wochen wurde die rote Linie „substantial increase“ unterschritten. Der Vorgang ist Ausdruck der inhärenten zyklischen Dynamik einer Epidemie, welche immer ein zeitlich befristetes Ereignis darstellt ( Sucharit Bhakdi ). Der leichte Anstieg in KW 24 stellte deswegen auch nicht den Beginn einer „zweiten Welle“ dar, vielmehr  handelt es sich um einen „Ausrutscher“,  der immer mal passiert  und sogar im durchregulierten Spanien vorgekommen ist ( s. o. ). Die Dynamik des Ausrutschers in Schweden ist in KW 25/ 26 zum Erliegen gekommen.  In KW 27 ( 29. 6. bis 5. 7. ) hat es Schweden dann geschafft, in der Statistik „Map of z-scores by country“ in die unterste Stufe ( „no excess ) zu gelangen, nachdem es zuvor wochenlang in der Stufe darüber ( „low excess“ ) festgehalten worden war. Die Aufhebung der Reisewarnung für Schweden Mitte Juli durch die deutsche Regierung kann dann als Bestätigung dieser Einstufung gelten.

Entgegen vielen Unterstellungen, vor allem von deutscher Seite, ist die Sterberate in Schweden nicht außergewöhnlich hoch. Sie liegt deutlich niedriger als in Italien, Großbritannien, Polen, Spanien, Frankreich und Belgien, die alle einen Lockdown hatten. Im Vergleich  mit 13 europäischen Ländern mit Lockdown liegt Schweden nur ganz knapp  über dem Mittelwert der Sterberaten ( Reiss, Bhakdi 2020, 110 ).

Gegenwärtig  spricht viel dafür, dass die liberale, die Grundfreiheiten der Bürger schützende schwedische Corona-Strategie am Ende erfolgreich sein wird und ein tragfähiges Gegenmodell zum autoritären Notstandsmodell der Coronaabwehr verkörpern kann, wie es leider in Deutschland empiriefrei und mit verantwortungslosem Dezisionismus verfolgt worden ist. Allem Anschein nach war China mit seinen rigorosen Absperrmaßnahmen das Vorbild, ein Land, welches unter dem Aspekt der Menschenrechte ansonsten gerne von Deutschland kritisiert wird

Quellen:

Nahamowitz, Peter 2020: Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, Eike Publikation vom 17. 5.

Perlmutter, David  2014 : Dumm wie Brot, München ( 6. Auflage ).

Püschel, Klaus 2020: Youtube-Video, Interview vom 2. 4. 20.

Reiss, Karina, Bhakdi, Sucharit2020 : Corona Fehlalarm ?,  Berlin.

Roussel, Yanis et al. 2020 : SARS-CoV-2 : fear versus data, in :International Journal of Antimicrobial Agents, 19 March.

 

Der Autor war Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrechr sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover und ist seit 2007 im Ruhestand.

 




Das schmutzige Geheimnis „sauberer“ Elektro­fahrzeuge

Die weit verbreitete Ansicht, dass fossile Brennstoffe „schmutzig“ und erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie sowie Elektrofahrzeuge „sauber“ seien, ist in den entwickelten Ländern zu einem festen Bestandteil der Mainstream-Medien und der politischen Vorgaben im gesamten politischen Spektrum geworden, vielleicht mit Ausnahme der von Trump geführten US-Regierung. In der Tat will man uns glauben machen, dass es die letzte und entscheidende Frage ist, wie schnell aufgeklärte westliche Regierungen, angeführt von einem angeblichen wissenschaftlichen Konsens, in einem Wettlauf zur Rettung der Welt vor der drohenden Klimakatastrophe mit sauberer Energie diese „dekarbonisieren“ können.

Das Mantra „Gesamt-Null bis 2050“, dem zufolge die Kohlenstoffemissionen innerhalb von drei Jahrzehnten vollständig eliminiert werden müssen, ist heute die Klarstellung, die Regierungen und zwischenstaatliche Organisationen in der ganzen entwickelten Welt – von mehreren EU-Mitgliedstaaten und Großbritannien bis hin zur Internationalen Energieagentur und zum Internationalen Währungsfonds – fordern.

Bergbau: Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß

Beginnen wir mit Elon Musk’s Tesla, dem Liebling des smarten Sets. Mit einer erstaunlichen Leistung für ein Unternehmen, das im vergangenen Monat zum vierten Mal in Folge einen Quartalsgewinn zum ersten Mal überhaupt erzielte, ist Tesla nun das wertvollste Automobilunternehmen der Welt. Die Nachfrage nach EVs wird steigen, da die Regierungspolitik den Kauf von EVs subventioniert, um den Verbrennungsmotor von Benzin- und Dieselfahrzeugen zu ersetzen, und da der Besitz eines „sauberen“ und „grünen“ Autos für viele tugendbewusste Kunden zu einem moralischen Aushängeschild wird.

Wenn man jedoch unter die Haube von batteriebetriebenen EVs mit „sauberer Energie“ schaut, würde der gefundene Dreck am meisten überraschen. Die wichtigste Komponente in den EVs ist der Lithium-Ionen-Akku, der von entscheidenden mineralischen Rohstoffen wie Kobalt, Graphit, Lithium und Mangan abhängt. Bei der Rückverfolgung der Quelle dieser Mineralien in der sogenannten „Full-Cycle-Economy“ wird deutlich, dass EVs eine breite Spur der Verschmutzung aus dem Abbau und der Verarbeitung der Mineralien erzeugen.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen warnt davor, dass die in Batterien für Elektroautos verwendeten Rohstoffe stark in einer kleinen Anzahl von Ländern konzentriert sind, in denen es nur wenige oder gar keine Umwelt- und Arbeitsvorschriften gibt. So treibt die Batterieproduktion für Elektroautos einen Boom der kleinen oder „handwerklichen“ Erzeugung von Kobalt in der Demokratischen Republik Kongo an, die zwei Drittel der weltweiten Produktion des Minerals liefert. Diese kleinen Minen, die bis zu einem Viertel der Erzeugung des Landes ausmachen, haben sich als gefährlich erwiesen, und Kinder werden dort zur Arbeit gezwungen.

In Anbetracht dessen, was das Bild von Kindern, die in Afrika mit der Hand Mineralienaus dem Gestein kratzen, für das saubere und grüne Image der High-Tech-Industrie bedeuten kann, vermeiden die meisten Kobalt und andere giftige Schwermetalle verwendenden Technologie- und Autofirmen den direkten Bezug aus Minen. Tesla Inc. schloss letzten Monat einen Vertrag mit dem in der Schweiz ansässigen Unternehmen Glencore Plc. ab, um jährlich bis zu 6.000 Tonnen Kobalt aus dessen kongolesischen Minen zu kaufen. Während Tesla erklärt hat, dass es darauf abzielt, Reputationsrisiken im Zusammenhang mit der Beschaffung von Mineralien aus Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, in denen Korruption grassiert, zu beseitigen, versichert Glencore den Käufern, dass in seinen mechanisierten Minen kein von Hand gegrabenes Kobalt behandelt wird.

Heute gibt es 7,2 Millionen batteriebetriebene EVs oder etwa 1% der gesamten Fahrzeugflotte. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, in welchem Umfang Rohstoffe abgebaut werden müssen, um die Benzin- und Dieselfahrzeuge der Welt durch EVs zu ersetzen, können wir uns das Beispiel Großbritanniens ansehen, wie es Michael Kelly, der emeritierte Prince-Philip-Professor für Technologie an der Universität Cambridge, darlegte. Laut Professor Kelly würden wir, wenn wir die gesamte Fahrzeugflotte Großbritanniens durch EVs ersetzen, unter der Annahme, dass sie die ressourcenschonendsten Batterien der nächsten Generation verwenden, die folgenden Materialien benötigen: etwa das Doppelte der weltweiten jährlichen Erzeugung von Kobalt; drei Viertel der weltweiten Erzeugung von Lithiumkarbonat; fast die gesamte weltweite Erzeugung von Neodym; und mehr als die Hälfte der weltweiten Erzeugung von Kupfer, alles jeweils im Vergleich zum Jahr 2018.

Und das gilt nur für Großbritannien. Professor Kelly schätzt, dass falls die ganze Welt auf Elektrofahrzeugen umrüstet, die enorme Nachfrage der oben genannten Rohstoffe weit über die bekannten Reserven hinausgehen würde. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen des stark ausgeweiteten Abbaus dieser Materialien – von denen einige hochgiftig sind, wenn sie abgebaut, transportiert und verarbeitet werden – in Ländern, die von Korruption und der Missachtung von Menschenrechten betroffen sind, können nur erahnt werden. Das saubere und grüne Image von Elektrofahrzeugen steht in krassem Gegensatz zu den Realitäten der Batterieherstellung.

Befürworter von EVs könnten erwidern, dass trotz dieser offensichtlichen ökologischen und sozialen Probleme, die mit dem Bergbau in vielen Ländern der Dritten Welt verbunden sind, es weiterhin so ist, dass EVs dazu beitragen, die Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren, die mit den mit Benzin- und Dieselkraftstoffen betriebenen Verbrennungsmotoren verbunden sind. Laut des herrschenden Klimawandel-Narrativs sind es schließlich diese Emissionen, die im globalen Maßstab eine Umweltkatastrophe heraufbeschwören. Um die Welt zu retten, könnten die Klimakreuzritter der reicheren Nationen bereit sein, die lokale Umweltverschmutzung und die Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Mineralien und seltenen Erden in Afrika, China, Lateinamerika und anderswo zu ignorieren.

Während man die inhärente Ungerechtigkeit bei der Auferlegung eines solchen Kompromisses in Frage stellen könnte, werden die vermeintlichen Vorteile von EVs bei der Emission geringerer Kohlenstoffemissionen laut einer von Experten begutachteten Lebenszyklus-Studie, die konventionelle und Elektrofahrzeuge vergleicht, überbewertet. Zum Einen stammt etwa die Hälfte der Kohlendioxidemissionen eines Elektroautos während dessen gesamter Lebensdauer von der Energie, die zur Herstellung des Autos verwendet wird, insbesondere bei der Gewinnung und Verarbeitung der für die Batterie benötigten Rohstoffe. Dies ist ein ungünstiger Vergleich mit der Herstellung eines benzinbetriebenen Autos, das für 17% der Kohlendioxidemissionen während der Lebensdauer des Autos verantwortlich ist. Wenn ein neues Elektroauto in den Ausstellungsraum kommt, hat es bereits 30.000 Pfund Kohlendioxidemissionen verursacht. Die entsprechende Menge für die Herstellung eines herkömmlichen Autos beträgt 14.000 Pfund.

Anmerkung: Dies ist ein Auszug aus einem Rundbrief der GWPF. Der ganze Beitrag steht hier.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Herzlos: Befürworter erneuerbarer Energien lieben die Reichen und halten die Armen arm

Nachdem die Kalifornier jahrzehntelang Milliarden von Steuergeldern auf unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie geworfen haben, zahlen sie jetzt 60% mehr für ihren Strom als der nächstteuerste Staat in den USA: Die Strompreise sind mehr als fünfmal so schnell gestiegen wie in den anderen Staaten der USA in den letzten acht Jahren.

In Kalifornien ist Mitgefühl ein seltenes Gut unter denjenigen, die subventionierten Wind und Sonne anpreisen und davon profitieren. Die“ Dead Kennedys“, eine kalifornische Punk-Band, scheinen die verrückte Energiepolitik ihres Staates mit ihrem fröhlichen Lied “ Kill the Poor “ vorweggenommen zu haben. Weil es die Armen und Verletzlichen sind, die am meisten unter den explodierenden Strompreisen leiden.

Für Arbeitslose, Unterbeschäftigte und einen großen Teil der arbeitenden Niedriglohnempfänger ist Elektrizität jetzt und für immer unerreichbar.

Wo einst die politischen Entscheidungsträger eine „progressive“ Besteuerung entwickelten, die die größte Belastung für diejenigen darstellen sollte, die es sich am meisten leisten konnten, sind die endgültigen Kosten für subventionierte erneuerbare Energien heutzutage nicht nur rückläufig, sondern erdrückend.

 

Die staatliche Energiepolitik gibt den Reichen und nimmt dem Armen

Orange County Register, Steven Greenhut

An einer bedeutenden neuen Studie von UCLA-Forschern über die Energiepolitik Kaliforniens faszinieren nicht die naheliegenden Schlussfolgerungen, sondern der Hinweis auf eine wachsende Kluft in der Umweltblase zwischen denjenigen, die die weitreichende „grüne“ Politik des Staates befürworten – und denjenigen, die uns dazu bringen wollen, weniger Energie zu verbrauchen.

„Reichtum ist ein wichtiger Treiber der Nachfrage nach Energie für Privathaushalte„, schrieben die Autoren. „Weltweit führen wohlhabendere Gruppen ein materiell und energetisch intensiveres Leben als die weniger wohlhabenden und verbrauchen mehr als das, was sie benötigen, um ihre wesentlichen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Diese Erkenntnis ist atemberaubend in ihrem Wahnsinn. Ist jemand schockiert, dass diejenigen mit höherem Einkommen in größeren Häusern leben und mehr ausgeben, um sie zu kühlen, als diejenigen mit niedrigerem Einkommen?

„Dieses Konsumniveau liegt eindeutig über dem, was Sie für Ihr Überleben benötigen, um ein funktionierendes Mitglied in der Gesellschaft zu sein“, sagte der Hauptautor der Studie, Eric Fournier, gegenüber der Los Angeles Times.

Er und seine Kollegen haben lange und gründlich über ihre Beschreibungen des „übermäßigen“ und sogar „verschwenderischen“ Energieverbrauchs nachgedacht. Anscheinend sollten Akademiker entscheiden, wie viel Strom alle anderen verbrauchen dürfen.

Ich habe ein ständige Thema in der Umweltgemeinschaft gefunden, um die es in jeder ressourcenbezogenen politische Debatte geht. Von der Stromerzeugung über fossile Brennstoffe bis hin zur Wasserverfügbarkeit. Aktivisten sprechen über die Verbesserung der Effizienz und die Bekämpfung des Klimawandels, aber sie scheinen hauptsächlich beleidigt zu sein, dass die Menschen nicht genug einsparen. Ich „lehne mich hier aus dem Fenster“, aber es ist zweifellos gut, dass wir mehr Energie verbrauchen können, als wir für unser grundlegendes Überleben benötigen.

Dennoch hat die Studie einen interessanten – wenn auch erstaunlich offensichtlichen – Punkt angesprochen, da Kalifornien seinen rasanten Ansturm in eine grüne Energiezukunft fortsetzt, die auf Befehls- und Kontrollverordnungen, Subventionen und marktbeeinflussenden Mechanismen wie Cap und Trade basiert [~begrenzen und bepreisen, Emmissionshandel]. Es wurde festgestellt, dass Anreizprogramme für Elektroautos und Solarmodule sowie einige andere kostspielige Energiepolitiken „wohlhabendere Menschen überproportional begünstigen“.

Nun, arme Leute installieren im Allgemeinen keine Sonnenkollektoren und kaufen keine Autos im Wert von 50.000 US-Dollar und mehr. Man muss nicht die Diagramme der Studie von Los Angeles County lesen, um zu wissen, dass die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Beverly Hills höher ist als in Watts [dem Brennpunktviertel in Los Angeles mit der höchsten Kriminalitätsrate] Ich bin für die Entwicklung zukunftsfähiger Energien, aber die Verwendung öffentlicher Mittel und das fesseln der alten Energiewirtschaft durch übermäßige Vorschriften und Steuern ist ein Vermögenstransfer von arm zu reich. Wie üblich hat die progressive Politik des Staates unbeabsichtigte Konsequenzen.

„Wenn die alternative Energiepolitik des Staates in sich selbst erfolgreich ist, wird sie die künftige Stromnachfrage wahrscheinlich erheblich erhöhen“, beklagt die Studie.

Bisher erhöhen diese Maßnahmen hauptsächlich die Preise, aber wenn sie sie letztendlich sinken sollten, werden die Menschen tatsächlich mehr Energie verbrauchen. So funktionieren Angebot und Nachfrage. Billigere Energie ermöglicht es jedem, ob arm oder reich, ein angenehmeres Leben zu führen. Dies senkt die Kosten für Unternehmen, die dann Arbeitsplätze und Chancen bieten können.

Das bringt uns zurück zu den oben erwähnten Diskrepanzen. Sind Umweltschützer tatsächlich daran interessiert, die Umwelt zu verbessern oder wollen sie einfach unsere Lebensweise bestimmend verändern? Es scheint oft das letztere zu sein.

Fournier fügte hinzu: „Irgendwann muss man an einen Punkt gelangen, von dem aus man weniger Energie verbraucht.“

Warum soll das so sein? Wenn Energie reichlicher und umweltfreundlicher wird, wen interessiert es dann, wenn ich mehr davon verwende, um den Whirlpool warm zu halten? Es geht niemanden außer mir selbst etwas an, wenn ich den ganzen Tag das Licht anlasse – solange ich meine Stromrechnung bezahle.

Kalifornien ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Es ist ein Land mit unergründlichem Reichtum, aber es hat auch die höchste Armutsquote der Nation. Diese Quote liegt nach dem an die Lebenshaltungskosten angepassten Modell des Census Bureau über 20 Prozent, obwohl Kalifornien auch über die großzügigsten Programme zur Armutsbekämpfung verfügt. Ein Grund für diese düsteren Zahlen ist die Umweltpolitik unseres Staates, die die Lebenshaltungskosten erhöht.

Kalifornien hat eine Politik des langsamen Wachstums verabschiedet, die den Wohnungsbau begrenzt, indem die Kosten für bebaubares Land erhöht werden. Der Staat erhebt Regulierungskosten, die an einigen Orten 40 Prozent der Kosten eines neuen Eigenheims ausmachen. Das Ergebnis sind Durchschnittspreise für Eigenheime, die für Menschen mit niedrigem Einkommen und sogar für Mittelständler unerreichbar sind. Wir alle mögen Freiräume, aber jede politische Entscheidung hat ihren Preis, oft einen hohen.

Ebenso gehören unsere Energiepreise zu den höchsten in den USA. Dank kalifornischer Bestimmungen kostet unser Benzin mehr als in anderen Bundesstaaten, mit Ausnahme des abgelegenen Hawaii. Unsere Wasser- und Strompolitik erhöht die Kosten für diese notwendigen Produkte – und der Staat trägt zu unseren himmelhohen Steuerbelastungen bei, indem er Subventionen verteilt. Kalifornien stellt Anforderungen für alternative Energien, die dazu zwingen, 29 Prozent unseres Stroms zu importieren, was die Preise für diejenigen erhöht, die es sich am wenigsten leisten können.

Und dann sind die Forscher schockiert zu entdecken, dass die kalifornische Energiepolitik armen Menschen unverhältnismäßige Kosten auferlegt. Die Lösung besteht darin, Energiereichtum, freiere Märkte und weniger Regulierung zu fördern – anstatt noch mehr Vorschriften zu erfinden oder Vorstadtbewohner einzuschüchtern, dass diese ihre Klimaanlage „überbeanspruchen“ würden,  wenn sie ihre Häuser kühlen.

Orange County Register

https://stopthesethings.com/2020/07/30/heartless-renewable-energy-advocates-hate-the-poor-want-to-keep-them-that-way/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Der VAE-Reaktor – ein Schlüsselprojekt

Die VAE haben sich bewusst zur ausschließlichen friedlichen Nutzung bekannt. Sie haben deshalb bewusst auf einen eigenen Brennstoffkreislauf vertraglich verzichtet: Keine Anreicherung von Uran und keinerlei Gewinnung von Plutonium, um „Verdachtsmomente“ einer militärischen Nutzung vollständig auszuschließen. Bezug von Brennstoff nur in der Form einsatzbereiter Brennelemente. So radikal hat sich bisher keine Nation positioniert. Extremes Gegenbeispiel ist der Nachbar auf der anderen Seite des Golfs. Im Mullah-Iran wird die Anreicherung von Uran und die Gewinnung von (waffengrädigem) Plutonium leichtgläubigen Europäern als notwendig für den Betrieb des Kernkraftwerks Busher verkauft.

Der Verzicht auf einen eigenen Brennstoffkreislauf hat einerseits enorme diplomatische Verwerfungen ausgelöst und andererseits interessante neuartige Ansätze erschaffen. So haben die USA größte Bauchschmerzen bei der Lieferung von Kernkraftwerken an Saudi-Arabien oder Indien. Indien ist bereits faktisch „Atommacht“. Saudi-Arabien ist nicht grundsätzlich bereit, einen faktischen Verzicht auf Kernwaffen auszusprechen, solange der „Erzfeind Iran“ weiter offen an der „Atombombe“ bastelt. Schon aus diesem Grund ist das – insbesondere von Deutschland – immer noch verzweifelt hoch gelobte „Iranabkommen“ äußerst kontraproduktiv gewesen. Andererseits ist durch die inzwischen verwirklichte Brennstoffbank mehr als ein Ansatz für die Nichtverbreitung von Kernwaffen geschaffen worden.

Um die Brennstoffversorgung zu sichern, wurde die Versorgung durch die VAE in fünf Bereiche vom Uranbergbau bis zum Brennelement gegliedert. Für jede Stufe werden mit mehreren Lieferanten aus unterschiedlichen Ländern Lieferverträge abgeschlossen. Für die Erstbeladung allein mit sechs Unternehmen. Für abgebrannte Brennelemente werden drei Perioden (bis 20 Jahre, bis 200 Jahre und darüber hinaus) definiert. Für die Lagerung bis zu 20 Jahren sind Abklingbecken vorgesehen. Alle sechs Jahre sollen die Elemente in oberirdische Betontresore für mindestens (mögliche) 200 Jahre umgelagert werden. Für den Zeitraum danach kann eine Wiederaufbereitung im Ausland durchgeführt oder eine direkte Endlagerung vorgenommen werden. Eine endgültige Entscheidung wird dann wahrscheinlich nach Kosten gefällt werden.

Die Energiesituation in den VAE

Im Jahr 2007 wurde eine umfangreiche Energiestudie durchgeführt. Man kam zu der Erkenntnis, dass der Verbrauch an elektrischer Energie mit einer Rate von 9 Prozent jährlich wachsen würde. Es blieb daher nur der Weg über den Neubau von Kernkraftwerken oder Kohlekraftwerken. Ab dem Jahr 2007 wurden die VAE bereits zum Netto-Gasimporteur mit stetig steigender Tendenz. Noch heute wird fast 98 Prozent der elektrischen Energie aus Erdgas gewonnen. Der Primärenergieverbrauch wurde 2018 aus etwa 40 Prozent Öl und 59 Prozent Erdgas gedeckt. Im Jahr 2017 wurden 127 TWh elektrische Energie verbraucht. Das Kernkraftwerk Barakah mit 4 Blöcken vom Typ APR1400 kann rund 44 TWh jährlich produzieren. Damit können erhebliche Mengen Erdgas in den nächsten Jahren für die Industrie oder den Export freigesetzt werden.

Ein mutiger Schritt auf beiden Seiten

Nach internationaler Ausschreibung und mehr als einjähriger Prüfung ging der Auftrag 2009 an die Korea Electric Power Company über die schlüsselfertige Lieferung zum Festpreis von 20 Milliarden USD für das Kernkraftwerk Barakah (3600 USD/kW). Es war der erste Exporterfolg Koreas für Reaktoren der sogenannten III. Generation. Insofern ein mutiger Schritt auf beiden Seiten. Vor der Entscheidung wurden zahlreiche internationale Fachleute mit Erfahrungen im Bau von Kernkraftwerken im Auftrag der VAE nach Korea entsandt. Ihr Auftrag war die Beurteilung der Zulieferer und der Baustellen des gleichen Typs. Die VAE selbst verfügen über zahlreiche Erfahrungen in der Abwicklung von Großprojekten ihrer Öl- und Gasindustrie und den Bau und Betrieb zahlreicher Gas-Kombi-Kraftwerke.

Im Jahr 2016 gingen die VAE und Korea eine gegenseitige Beteiligung ein. Man gründete „Barakah One (BO)“ als Finanzierungs- und „Nawah“ als gemeinsame Betriebsgesellschaft. An diesen beiden Gesellschaften hat jeweils die „Emirates Nuclear Energy Corporation (ENEC)“ einen Anteil von 82 Prozent und die „Korea Electric Power Corporation (KEPCO)“ einen Anteil von 18 Prozent. BO verfügt über ein Kapital von 24,4 Milliarden USD. Davon sind 4,7 Milliarden Eigenkapital und rund 19,6 Milliarden Fremdfinanzierung. Das Department of Finance of Abu Dhabi hat 16,2 Milliarden beigesteuert und die Export-Importbank von Korea (KEXIM) 2,5 Milliarden. Weitere Mittel kommen von einem Bankenkonsortium (National Bank of Abu Dhabi, First Gulf Bank, HSBC, Standard Chartered Bank). Das Volumen beinhaltet den Auftragswert (overnight cost), die Zinsen und etwaige Kostensteigerung durch Inflation während der Bauzeit, sowie die erste Brennstoffladung.

Die Baustelle als ein Konjunkturprogramm

Im Juli 2012 begann der Bau mit dem Betonieren der Grundplatte des Reaktors 1. Diese Arbeiten gelten international als der Baubeginn eines Kernkraftwerks. Im Mai 2013 folgte die Grundplatte des Reaktors 2 und im September 2014 Grundplatte 3 beziehungsweise im September 2015 Grundplatte 4. Hier wird schon das Prinzip eines kostengünstigen Bauens erkennbar: Man baut viermal die gleiche Anlage, aber geringfügig zeitversetzt. So hat man jeweils nach dem Bau der Anlage 1 ein bereits geübtes Team für die Anlagen 2 bis 4 vor Ort. Dies bietet die größte Rationalisierung und Sicherheit vor Fehlern, die zu Bauverzögerungen führen. Eine stets wiederkehrende Erfahrung auf allen Baustellen der Welt. Dieser Takt wurde auch bei den Komponenten gehalten:

Zum Beispiel beim Einbau des ersten Reaktordruckgefäßes im Mai 2014, im Reaktor 2 im Juni 2015, im Reaktor 3, Juli 2016, und 2017 im Reaktor 4. Eine solche Auftragsvergabe wirkt sich natürlich auch kostensenkend bei den Zulieferern aus. Eine Kleinserie ist immer günstiger als eine spezielle Einzelanfertigung. Jedes „erste Mal“ birgt immer das Risiko nicht vorhergesehener Probleme, die automatisch zu Verzögerungen führen.

Auf der Baustelle arbeiteten mehr als 18.000 Menschen. So viele Menschen über so lange Zeit mit Unterkunft, Essen, sauberer Arbeitsbekleidung etc. zu versorgen, ist ein enormer Input für die lokale Wirtschaft. Hinzu kommen die Aufträge im Inland. Rund 1.400 Unternehmen aus den VAE erhielten vom Generalunternehmer Aufträge über mehr als 3 Milliarden USD. Viel bedeutender als der Geldwert ist jedoch der Wissenstransfer: Alle Produkte und Dienstleistungen müssen den strengen Qualitätsanforderungen der Kerntechnik genügen. So haben die koreanischen Zulieferer durch tatkräftige Hilfe dazu beigetragen, dass zahlreiche Unternehmen sich erstmalig für eine Zulassung bei der American Society of Mechanical Engineers (ASME) zertifizieren konnten.

So besitzen zum Beispiel Emirates Steel durch ihre Lieferung für Betonstahl nun eine ASME-Zulassung für Kernkraftwerke. Solche Zertifikate müssen beileibe keine Eintagsfliegen sein. So konnte der Kabellieferant Ducab inzwischen sogar Kabel für das Kernkraftwerk Shin Hanul in Korea liefern. Es ist kein Zufall, dass hier keine Rede mehr von DIN und sonstigen deutschen Regelwerken ist. Keine Exporte von Kernkraftwerken, keine Verbreitung von deutscher Spitzentechnik. Wer seinen Betrieb einmal aufwendig auf die US-Maßsysteme und ihre Technik-Philosophie eingestellt hat, wird nur sehr unwillig alles ändern. Dies gilt auch für andere Produkte.

Die Folgeaufträge

Ein solches Projekt ergibt eine gegenseitige Verknüpfung der Wirtschaftsbeziehungen für Jahrzehnte. Für den Lieferanten ergeben sich unzählige lukrative Folgeaufträge. So hat die Korea Hydro und Nuclear Power (KHNP) mit der Betriebsgesellschaft Nawah ein „Operating Support Service Agreement (QSSA)“ abgeschlossen. Für 10 Jahre nach Fertigstellung sollen 400 Fachkräfte von KHNP den Betrieb vor Ort unterstützen. Der Auftragswert: 880 Millionen USD. Hinzu kam 2017 ein weiteres Abkommen zwischen KHNP und Nawah über den gemeinsamen Einkauf von Ersatzteilen für die koreanischen und VAE Kraftwerke vom Typ APR1400. Im März 2019 hat Nawah einen fünfjährigen Wartungsvertrag mit Kepco und Doosan Heavy Industries abgeschlossen.

Man muss nicht nur unzählige „Elektro-Golfs“ verkaufen, bis man einen Umsatz von 20 Milliarden erzielt hat, sondern bei einem Kernkraftwerk fallen einem auch noch weitere Milliardenaufträge quasi ins Haus. Nicht zu unterschätzen, welche ganz anderen Aufträge man durch solch enge Kontakte einwerben kann. So haben sich die Koreaner schon vorher durch den Bau von Gaskraftwerken und Meerwasserentsalzungsanlagen einen Namen in den VAE gemacht. So wie einst Siemens – jedenfalls sind nicht immer höhere Lohnkosten in Deutschland eine Ausrede für alles. Politischer Wille spielt auch eine nicht ganz unwichtige Rolle. Wenn man jedenfalls sein Heil in der Neuerfindung mittelalterlicher Techniken sucht, sollte man sich über keinen Stellenabbau wundern.

Der steinige Weg

Es ist eine nicht zu unterschätzende Leistung, ein bitterarmes Volk aus einer nahezu unbewohnbaren Salzwüste in das 21. Jahrhundert zu katapultieren. Inzwischen setzt sich in allen Ölförderländern die Erkenntnis durch, dass nur durch eine konsequente Industrialisierung dauerhaft gut bezahlte und anspruchsvolle Arbeitsplätze geschaffen werden können. Davor steht wiederum Bildung und Ausbildung. So ist die Emirates Nuclear Energy Corporation (ENEC) buchstäblich aus dem Nichts 2008 entstanden. Heute hat die ENEC über 2.900 Mitarbeiter. Der Anteil der Emiratis ist inzwischen auf 60 Prozent angestiegen und der Anteil der Frauen beträgt 20 Prozent, was vielleicht viele „Gender-Gaga-Anhänger“ erstaunen mag. Hier wächst eine Generation hoch qualifizierter Frauen heran, von denen bereits einige Führungspositionen – nicht durch Quote, sondern durch Fleiß (Kerntechnik-Studium) und Befähigung – erklommen haben.

Der Weg ist durchaus eine Orientierung für andere Schwellen- oder gar Entwicklungsländer, die Kernenergie nutzen wollen. Auch Wissen kann importiert werden. Man hat Fachleute aus aller Welt mit mindestens 25-jähriger einschlägiger Berufserfahrung angeworben. Der eigene Nachwuchs lernt durch die unmittelbare Zusammenarbeit an dem konkreten Projekt. Für die Grundausbildung sind vier Züge vorgesehen:

  1. Weiterbildung von erfahrenem Personal aus anderen Industriezweigen des Landes.
  2. Studium von besonders qualifizierten Studenten der eigenen Hochschulen zur Erlangung eines „Nuclear Masters“ an renommierten Universitäten im Ausland.
  3. Aufbau eines „Bachelors der Kerntechnik“ an den Hochschulen des Landes.
  4. Techniker für Wartung und Betrieb im eigenen Kraftwerk.

KHNP und ENEC haben 2016 einen Vertrag über die Entsendung von 50 Fachkräften für die Ausbildung in Korea abgeschlossen. Daraus sind unter anderem 10 voll ausgebildete und zertifizierte Reaktorfahrer hervorgegangen. Seit 2010 läuft das „Energy Pioneers Program“ mit den USA. Bisher wurden 500 Emiratis ausgebildet. Weiter werden 200 Emiratis durch die USA zu Reaktorfahrern ausgebildet. Im Juli 2019 wurden die ersten 15 Reaktorfahrer nach dreijähriger praktischer Ausbildung in Korea, Südafrika und den USA von der ENEC zugelassen. Für den Betrieb des Kraftwerks geht ENEC von etwa 2.000 Dauerarbeitsplätzen aus.

Zwangsläufige Verzögerungen

Die Kernenergie in den VAE wurde praktisch auf einem weißen Blatt begonnen. Von Anfang an hat man die Kooperation mit dem Ausland angestrebt, um aus Erfahrungen und Fehlern zu lernen. Auf Transparenz gegenüber allen internationalen Institutionen wurde stets großer Wert gelegt. Die Federal Authority for Nuclear Regulation (FANR) der VAE ging nie allein vor.

Bereits im Mai 2017 wurden vertragsgemäß die Brennelemente für den ersten Reaktor geliefert und im Kraftwerk bis zur Erlangung einer Betriebsgenehmigung eingelagert. Im Oktober 2017 hat ein „Pre-Operational Safety Review Team (Pre-OSART)“ der „World Association of Nuclear Operators (WANO)“ die Anlage auf ihre Betriebssicherheit überprüft. 15 internationale Fachleute aus sieben Ländern haben 18 Tage vor Ort das Kraftwerk begutachtet. Hierbei geht es vor allen Dingen um die Einhaltung der Sicherheitsstandards der „International Atomic Energy Agency (IAEA)“. Der Bericht schloss mit einem Lob für die Bildung der „Multi-Kulti“-Betriebsmannschaft, aber auch mit einiger Kritik ab. Es wurde für die Behebung der Mängel ein Zeitraum von 18 Monaten vorgegeben.

Im März 2018 wurde der erste Reaktor offiziell fertiggestellt und dem Kunden übergeben. Damit sind alle Tests und Prüfungen unter Fremdenergie abgeschlossen und die Betriebsfähigkeit nachgewiesen. Der Reaktor durfte aber erst mit Kernbrennstoff beladen werden, nachdem die Betriebsgesellschaft Nawah eine Betriebserlaubnis erhalten hatte.

Im November 2019 führte die WANO eine „Pre-Start Up Review“ durch und erklärte den Reaktor 1 für betriebsbereit. Am 17.2.2020 erteilte die FANR als zuständige Institution der Nawah eine Betriebsgenehmigung für 60 Jahre. Dies geschah, nachdem über 14.000 eingereichte Seiten technische Dokumentation geprüft, 255 Inspektionen durchgeführt, 2.000 ergänzende Anfragen bearbeitet und 40 internationale Inspektionen durch WANO und IAEA durchgeführt worden waren. Damit konnte Reaktor 1 mit Kernbrennstoff beladen werden. Die Erstbeladung konnte bereits durch ein Team aus 90 Prozent Emitatis eigenverantwortlich durchgeführt werden. Trotz Corona konnte nun endlich zum 1. August der erste Block seine Kettenreaktion einleiten. Es beginnen jetzt die üblichen Garantietests in verschiedenen Leistungsstufen. Man strebt eine vollständige Übergabe bis Ende des Jahres an. Gleichwohl wird schon in dieser Inbetriebnahmephase elektrische Energie in das Verteilnetz der VAE eingespeist.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Nuke-Klaus.




Grüner „Schmutz“?

Sie verbreiten ihre Botschaft durch Schlagzeilen, Artikel, Aussagen und Bilder (viele davon computergestützt), die lebendige, beunruhigende Bilder und Botschaften von (angeblich) bevorstehenden Umweltkatastrophen verbreiten.  Sie betten ihre Botschaft in Filme, Fernsehsendungen, Werbung, Online-Klickköder usw. ein. Beängstigende Szenarien sind der Vorrat im Handel. Die nicht enden wollende grüne Erzählung hat Millionen von jungen Menschen grausame psychologische Schäden zugefügt. Aus Nachrichtenberichten geht hervor, dass 20, 30 oder mehr Prozent der jungen Menschen (Greta Thunberg ist nur die Spitze des Eisbergs) unter klimabedingten Ängsten, Depressionen oder Furcht gelitten haben.

Grüner Schmutz ist produktiv und allgegenwärtig. Seit Jahrzehnten haben die Grünen Millionen von Menschen mit beängstigenden Szenarien und Vorhersagen gequält, die von landwirtschaftlichen Verwüstungen bis hin zu überfluteten Städten reichen – keines davon wird sich erfüllen. Manchmal sind sie absurd widersprüchlich, wie z.B. die Vorhersage von vor einigen Jahrzehnten, dass Großbritannien bis 2020 ein sibirisches Klima haben würde, während der Arktische Ozean eisfrei sein würde (nichts dergleichen ist eingetreten).

Die Grünen haben den Klimawandel als die bisher größte Gefahr für das menschliche Wohlbefinden gehypt. Sie haben geschrien, dass die Welt „gefährlich nahe“ an einem „unumkehrbaren Wandel“ sei. Jeremiads behauptet, die Erde „könnte unerkennbar sein“ (aber beachten Sie das Wackelwort „könnte“). In einem Artikel zu Beginn dieses Sommers wurde verkündet: „Der Klimawandel tötet Amerikaner“ (obwohl der Artikel kaum Beweise enthielt).

Grüner Schmutz nutzt alle Formen von Medien aus. Fernsehsendungen enthalten so bedrückend absurde Dialoge wie: „Wir werden überflutet und verbrennen und verhungern“. In vielen Büchern wird davor gewarnt, dass die Erde „unbewohnbar“ wird, grüne Pornos ergehen sich in wilden Spekulationen über verschiedene Möglichkeiten, wie die menschliche Rasse „ausgelöscht“ werden könnte. Apokalyptische Phantasien sind im Überfluss vorhanden. Realitätsprüfung: Keine dieser übertriebenen Vorhersagen ist auch nur annähernd möglich, es sei denn, ein riesiger Asteroid trifft unseren Planeten, die Plattentektonik der Erde gerät in Krämpfe oder der Sonnenausstoß ändert sich. Mehr CO2 in der Atmosphäre (wo es im Rahmen des lebensrettenden Treibhauseffekts eine relativ geringe Nebenrolle gegenüber Wasserdampf spielt) wird das Leben, wie wir es kennen, nicht beenden.

Grüne Pornos können lächerlich absurd sein. Ein Beispiel: „Experten“-Behauptungen, dass der Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Klimawandels zerstörerischer ist als Atombomben. Ach, wirklich? Eine Atombombe kann Manhattan in einer Minute flach machen, während es bei der derzeitigen Anstiegsrate des Meeresspiegels von sieben Zoll pro Jahrhundert 1200 Jahre dauern würde, bis der Wasserspiegel um sieben Fuß ansteigt, was die derzeit niedrigste Erhebung auf Manhattan Island ist. Bevor Sie vor Furcht vor dem bevorstehenden Untertauchen unter dem steigenden Meeresspiegel zittern, denken Sie an die Prophezeiung eines UN-Umweltbeamten aus dem Jahr 1989, dass „ganze Nationen durch den Anstieg des Meeresspiegels von den Gesichtern der Erde verschwinden könnten, wenn der globale Erwärmungstrend nicht bis zum Jahr 2000 umgekehrt wird“. Hoppla. (Übrigens, wenn Sie eine „Greatest Hits“-Zusammenstellung fehlgeschlagener Katastrophen-Prophezeiungen aus dem Bereich grünen Schmutzes lesen möchten, sehen Sie sich die „Wrong Again: 50 Years of Failed Eco-pocalyptic Predictions des Competitive Enterprise Institute an).

Sind Sie, wie ich, ein Tierliebhaber? Dann beunruhigen Sie vielleicht die grünen Behauptungen, wonach bis zu 75 Prozent der Arten dem Untergang geweiht sind und dass in den nächsten 30 oder 40 Jahren jährlich 25.000 bis 30.000 Arten aussterben werden. Solche phantastischen – und phantastisch falschen – Prophezeiungen über das Aussterben von Arten gibt es seit Jahrzehnten. So hat zum Beispiel die grüne Ikone Paul Ehrlich einmal kühn behauptet: „[Bis 1985] wird alles wichtige Tierleben im Meer ausgelöscht sein“. Heute, 35 Jahre nach 1985, liegt die Rate des Artensterbens zwischen zwei pro Jahr und weniger als der Hälfte pro Jahr, je nachdem, wer mitzählt. Fazit: Es gibt keinen Grund, eine massive Aussterbewelle zu befürchten.

Anfang dieses Jahres griff UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf grünen Schmutz zurück und erklärte: „Unser Planet brennt, aber zu viele Entscheidungsträger tüfteln weiter. Die Nero-Anspielung ist nett, aber als vernünftige Einschätzung des Zustands des Planeten ist Guterres noch nicht einmal in der Nähe des Spielfeldes.

Die Erde hat sich um ein oder zwei Grad erwärmt, seit sie aus der Kleinen Eiszeit um 1800 auftauchte. Zwei Grad wärmer als eine kleine Eiszeit – die zufällig einige Grad kühler ist als die römische und minoische Periode, in der die Zivilisationen vorrückten – da wird nicht gerade gebraten. Wir sollten für die Erwärmung dankbar sein, die uns aus der Kleinen Eiszeit herausgehoben hat.

Das wirksamste Gegenmittel gegen grüne Pornos ist die Kenntnis einschlägiger Fakten. Man mache sich klar, dass die Anbieter grüner Schmutzfinken, wie die Anbieter aller Pornos, aus den egoistischsten Gründen darin verwickelt sind – Geld, Popularität (wer kann die meisten Augäpfel verführen?) und trendige Ideologie. Wenn Ihnen eine apokalyptische Schlagzeile ins Auge fällt, die das durch den Klimawandel verursachte Ende der Welt verkündet, seien Sie wachsam. Lassen Sie sich nicht von den grünen Pornografen benutzen.

Nachdenken, evaluieren, bewerten – das hassen sie.

Autor: Mark Hendrickson, Ph.D., is an economist who has analyzed the global warming story for 30 years.

Link: https://www.cfact.org/2020/08/02/green-porn/




Europas Wasserstoff-Strategie ins Nichts

Die Europäische Kommission hat ihre Wasserstoff-Strategie im Juli 2020 vorgestellt. Sie ist überzeugt, dass es möglich sein wird, „sauberen“ Wasserstoff zu einer tragfähigen Lösung für eine klimaneutrale Wirtschaft zu machen und eine dynamische Wertschöpfungskette für diese Ressource in der EU aufzubauen. Sie ist sogar überzeugt, dies in den nächsten fünf Jahren zu tun. Die Europäische Kommission ist überzeugt, dass „Wasserstoff von 2025 bis 2030 zu einem festen Bestandteil unseres integrierten Energiesystems werden muss, mit mindestens 40 GW an erneuerbaren Wasserstoff-Elektrolyseuren und der Produktion von bis zu 10 Millionen Tonnen erneuerbarem Wasserstoff in der EU“. Im Jahr 2030 sollte mit erneuerbarer Energie erzeugter Wasserstoff in der gesamten EU eingesetzt werden. Damit folgt sie dem Beispiel Deutschlands, das einen Monat zuvor seine Wasserstoffstrategie gestartet hat. Die Kommission ist sich bewusst, dass dies im Widerspruch zum Marktrecht steht und schlägt daher vor, eine Wertschöpfungskette zu schaffen, indem die Nachfrage nach Wasserstoff angekurbelt wird, die derzeit noch nicht besteht; dies erfordert einen „unterstützenden Rahmen“, d.h. eine Auferlegung des Marktes durch die Politik.

Die falsche Lösung für ein reales Problem

Seit mehr als 40 Jahren fördert die EU erneuerbare Energien zunächst durch die Unterstützung der Entwicklung neuer Technologien, seit 2001 durch die gesetzliche Verpflichtung zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien und ab 2009 auch für andere erneuerbare Energien. Seit 2000 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten mehr als 1 Billion Euro ausgegeben, um mit Wind- und Sonnenenergie 2,5% ihres Primärenergiebedarfs zu erreichen. Das Ziel ist nun, bis 2050 100 % zu erreichen. Trotz einer starken Entwicklung im Zeitraum 2008-2015 halten die Investitionen in die intermittierende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der EU nicht Schritt. Aber einige Mitgliedstaaten setzen ihren überstürzten Wettlauf zu einer totgeborenen Lösung fort. Erinnern wir uns auch daran, dass erneuerbare Energien für die EU praktisch Wind und Sonne bedeuten. Für sie ist die Wasserkraft, die das Flaggschiff der dauerhaften, kontrollierbaren, wirtschaftlichen und sauberen erneuerbaren Energien ist, die in den 1950er Jahren massiv installiert wurden, ein Tabuthema. Da die Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie von Natur aus intermittierend ist, muss bei unzureichender Nachfrage der Überschuss durch Zahlung entsorgt werden, und diese Kosten werden von allen Verbrauchern, insbesondere den Haushalten, getragen.

Die Speicherung dieses Überschusses an Elektrizität ist daher ein Muss, aber die utopischen Versprechungen, die von Politikern und bestimmten Industriellen bezüglich der Batterien wurden und werden aus intrinsischen Gründen, die mit der Elektrochemie, aber auch mit der Geopolitik zusammenhängen, nicht eingehalten, da China den Batteriemarkt durch seinen Würgegriff auf die seltenen Erden kontrolliert. Es bleibt die Lösung, die Elektrizität, die der Markt nicht will, in Wasserstoff umzuwandeln. Das ist der Grundgedanke hinter der Strategie: eine Lösung für das Problem der Intermittenz von Wind- und Sonnenstrom zu finden.

Eine sehr ineffiziente Lösung

Die Umwandlung dieser unerwünschten überschüssigen Stromes in Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser realisiert und dann entweder als Brennstoff verwendet oder in Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt. Das ist ein Wunder: sauberer Strom, der sauberen Brennstoff erzeugt, der nur dann Wasser produziert, wenn es verbraucht wird. Als Bonus wird dies eine Alternative zu Elektrofahrzeugen sein, falls auch diese andere auferlegte Strategie nicht funktioniert! Beachten wir, dass Deutschland, Japan, Südkorea und sogar Russland gerade große Investitionen in wasserstoffbetriebene Mobilität angekündigt haben, um nicht zu sehr von seltenen Erden und chinesischen Batterien abhängig zu sein. Die Begeisterung ist auf dem Höhepunkt: Züge, Schiffe und sogar Flugzeuge werden mit Wasserstoff betrieben werden. Über wasserstoffbetriebene Fahrräder und Tretroller haben sie noch nicht nachgedacht, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis sie es tun!

Dies geht weit über die Utopie der Biokraftstoffe zu Beginn der 2000er Jahre hinaus, die von der EU trotz gesundem Menschenverstand und gegen wissenschaftliche Daten durchgesetzt wurde und deren Echo des Scheiterns sehr diskret bleibt. Im Jahr 2008 hatte die EU eine 10%ige Erzeugung von Biokraftstoffen für den Verkehrssektor bis 2020 verordnet, aber 2018 beschloss dieselbe EU, von einem „Minimum“ zu einem „Maximum“ überzugehen. Sie konnten sie trotz der negativen Auswirkungen auf die Umwelt nicht verbieten, weil ihre Richtlinie von 2008 Industrielle dazu veranlasst hatte, in diesen Sektor zu investieren. Wir subventionieren also weiterhin eine Erzeugung, die schlecht für die Umwelt ist. Mit der neuen Wasserstoffstrategie stürzen wir uns auf den gleichen Misserfolg und die gleiche Verschwendung von Subventionen, weil sie aus energetischer Sicht völlig ineffizient ist.

Das Verfahren im Einzelnen:

  1. Mit Wind- und Sonnenenergie intermittierend und daher manchmal überschüssigen Strom produzieren.
    2. Diesen Strom durch Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff umwandeln.
    3. Den Wasserstoff komprimieren oder verflüssigen, um ihn zu speichern und zu transportieren.
    4. Verbrennen des Wasserstoffs zur Erzeugung von Strom.

Keiner dieser Schritte erfordert eine neue Technologie, sondern nur die Investitionen, die zur Realisierung erforderlich sind. Aber industrielle chemische Prozesse sind nie 100% effizient. Stufe 2 ist bestenfalls zu 80% effizient, und Stufe 3 ist zu 70% effizient. Stufe 4 mit Brennstoffzellen – eine teure Technologie, die trotz 30 Jahren öffentlicher Förderung in der EU und den USA noch nicht in Serie produziert wird – ist heute zu 50% effizient. Die Effizienz des gesamten Prozesses beträgt daher 0,80 x 0,70 x 0,50 = 0,28. Von den 100 Energieeinheiten, die von Windturbinen oder Sonnenkollektoren erzeugt werden, bleiben nicht einmal 30% übrig. Das Verfahren ist völlig ineffizient und wird daher ohne Subventionen keine industrielle Anwendung finden. Die Ineffizienz schlägt sich natürlich in höheren Kosten nieder.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/europes-hydrogen-strategy-to-nowhere/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Norwegens Rentierfarmer verklagen schwedisch-deutsches Windkraft-Unternehmen, um ihre Herde zu retten

Die Installation von chaotisch intermittierenden Windstromanlagen, bedeutet die mutwillige Zerstörung unberührter Wildnis, idyllischer Landschaften, ländlicher Gemeinden und die Tötung Millionen von Vögeln und Fledermäusen (einschließlich zahlreicher Arten, die vom Aussterben bedroht sind).

Im gefrorenen Norden wehren sich die Sami, um zu verhindern, dass ihre Heimat vom industriellen Ansturm der Windindustrie überrannt wird. Anstatt die üblichen Lügen und hohlen Versprechungen von der betreffenden Windkraftinvestoren zu kaufen, gehen sie vor Gericht, um ihre angestammten Siedlungsgebiete davor zu schützen, ein industrielles Ödland zu werden – und zu verhindern, dass ihre Rentierweiden der Vergangenheit angehören.

 

Rentierhirten klagen, um Norwegens größten Windpark zu stoppen

Artic Today, Kevin McGwin 1. Juli 2020

Eine Gruppe samischer Rentierhirten in Norwegen will rechtliche Schritte gegen die Eigentümer des größten Windparks des Landes einzuleiten, die ihre Rechte zu verletzen, indem sie die Rentierwanderung zwischen Winter- und Sommerfuttergebieten behindern.

Die Ankündigung der Hirten des Bezirks Jillen-Njaarke im Landkreis Nordland mit Unterstützung von Motvind, einer norwegischen Anti-Windkraft-Gruppe, findet inmitten zunehmender Spannungen mit Eolus statt, dem schwedisch-deutschen Eigentümer des Øyfjellet-Projekts [Das Øyfjellet-Projekt wurde von Eolus entwickelt und gehört einem deutschen Investor].

Das Projekt, dem 2016 die Erlaubnis erteilt wurde, 72 Turbinen auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern zu errichten, wurde im Dezember für den Baubeginn freigegeben, sofern Eolus bis zum 11. März eine Vereinbarung mit Rentierhirten treffen kann, die den Durchgang ihrer 2.000 Rentiere ermöglichen. Die Herden wandern im Frühjahr zu den 12 Kilometer entfernten Frühlingsweideflächen.

Dies ist nicht geschehen, laut der Hirten, die sich auch darüber beschweren, dass Eolus gegen die Bestimmungen der Vereinbarung mit dem norwegischen Staat verstoßen hat, der ihm die Erlaubnis zum Bau des Windparks erteilt hat, aber den Bau einer 11 Kilometer langen Zufahrtsstraße nicht stoppte, die durch das Wanderungsgebiet der Rentiere führt.

Nach Eolus‘ Version der Ereignisse, wurde den Hirten zunächst mitgeteilt, dass die Bauarbeiten zwischen dem 10. und 16. April im Zusammenhang aufgrund einer Reihe von Feiertagen eingestellt würden. Als die Herde zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorbeigekommen war, erhielt Eolus von den Aufsichtsbehörden die Erlaubnis, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Als die Firma am 27. April darüber informiert wurde, dass die Rentiere auszugsfertig waren, wurde der Bau an diesem Abend eingestellt und am Abend des 29. April wieder aufgenommen, nachdem die Hauptherde vorbeigetrieben war.

Die Hirten sagen, dass es eine Verletzung ihrer Rechte darstellt, wenn ihnen vorgeschrieben wird, wann und wie viel Zeit sie haben, um ihre Tiere zu bewegen. Ihre Beschwerde wird von Kreisbeamten unterstützt, die den Aufsichtsbehörden sagten, dass Wanderungsbewegungen durch Wetter- und Weidebedingungen bestimmt werden und dass sie nicht im Voraus geplant werden könnten.

Die Hirten fordern, dass der Bau des Windanlagen sofort eingestellt und die Pläne für den Windpark annulliert werden.

Der Windpark Øyfjellet, der 2021 in Betrieb gehen soll, würde [in den Fällen, in denen der Wind eine optimale Geschwindigkeit hat] Energie für eine nahe gelegene Alcoa-Aluminiumschmelze produzieren, die sich verpflichtet hat, den gesamten Strom zu abzunehmen, den die Anlagen für einen Zeitraum von 15 Jahren produzieren [Bei Windstille, muss die Aluminiumschmelze selbst sehen, von wo sie die Energie herbekommt].

Eine Crowdfunding-Kampagne, die am Sonntag gestartet wurde, erreichte bereits mehr als 90% des Geld für die Klage, man rechnet 500.000 Kronen zu erreichen. Motvind rechnete jedoch damit, dass 10 Millionen Kronen benötigt werden würden, um die Anwaltskosten zu decken und eine Entschädigung zu zahlen, falls es zu einer Abweisung der Klage kommen sollte.

Øyfjellet und Sjonfjellet … sind Windkraftprojekte, die größer sind als alles, was Norwegen bisher gesehen hat. Und es soll in der Energieregion Nordland, der Grafschaft in Norwegen mit dem größten Stromüberschuss gebaut werden. Die vorhandene Energie stammt aus sauberer Wasserkraft, die bereits ausgebaut wurde und die aber weiter aufgerüstet und effizienter gestaltet werden kann, um zusätzliche Energie daraus zu gewinnen.

Die Energiebehörden haben ein Erklärungsproblem, warum zusätzlich naturzerstörende und konfliktschaffende Windkraftanlagen gebaut werden müssen. Sie können keine Erklärung angeben und deshalb wächst die Opposition.

Die drohende Klage kommt nach wiederholten Versuchen, zwischen Eolus und den Hirten, eine Einigung zu erzielen, die ihnen Zugang oder Entschädigung gewähren soll.

Laut Eolus sind die Hirten die letzte von etwa hundert vom Windpark betroffenen Gruppen, mit denen keine Einigung über das Projekt erzielt wurde.

Die Hirten sagen, dass die Verantwortung, eine tragfähige Vereinbarung zu treffen, bei Eolus bleibt.

„[Eolus] gab zu, dass sie keine Lösung gesehen haben. Dazu würde ich sagen, dass der Investor die Verantwortung hat, eine Lösung zu finden, nicht wir “, sagte Torstein Appfjell, ein Sprecher der Jillen-Njaarke-Hirten, gegenüber NRK.

Anfang dieses Jahres erhielt eine Gruppe von Hirten in Trøndelag eine Entschädigung in Höhe von 90 Millionen Kronen, als sie aufgrund des Baus eines Windparks den Zugang zu ihren Weideflächen verloren. Appfjell unterstrich jedoch auch, dass die Hirten von Jillen-Njaarke den Sinn ihrer Klage darlegten, um zu beweisen, dass die Festlegung der Bedingungen, unter denen ihr Rentier den Windpark passieren könne, ihre verfassungsmäßigen Rechte verletze.

Artic Today

Sehen Sie im Original ein beeindruckendes Aufmacherbild: Ein 70 Meter langer Flügel einer Windkraftanlage ist auf dem Weg zum Windpark Guleslettene in der Nähe von Floro, Norwegen, am 17. Juni 2020. (Tore Meek / NTB Scanpix über Reuters)

https://stopthesethings.com/2020/07/31/norways-reindeer-farmers-sue-swedish-german-wind-power-outfit-to-save-their-herd/

Übersetzt durch Andreas Demmig