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Was ist mit Grönlands Tipping Point passiert?

Der nachstehende Link führt zur Webseite des Guardian mit Bericht vom 10. August 2010

https://www.theguardian.com/environment/2010/aug/10/greenland-ice-sheet-tipping-point

Die gesamte Eismasse Grönlands wird von der Weltkarte verschwinden, wenn die Temperaturen nur um 2 ° C steigen, was schwerwiegende Folgen für den Rest der Welt hat, sagte eine Gruppe von Wissenschaftlern heute gegenüber dem Kongress.

Laut Richard Alley, Professor für Geowissenschaften an der Pennsylvania State University, ist in Grönland letzte Woche der größten Eisbrocken seit fast einem halben Jahrhundert abgebrochen (gekalbt) und die Eismasse steht vor einer noch schlimmeren Zukunft.

„Irgendwann im nächsten Jahrzehnt könnten wir diesen Wendepunkt überschreiten, der uns mehr Wärme bringen würde, als die Temperaturen, bei denen Grönland überleben kann“, sagte Alley auf einer Pressekonferenz im Kongress und fügte hinzu, dass ein Temperaturanstieg im Bereich von 2 ° C bis 7 ° C die Auslöschung des grönländischen Eises bedeuten würde.

Der Fallout würde Tausende von Meilen von der Arktis entfernt zu spüren sein und einen globalen Anstieg des Meeresspiegels von 7 Metern auslösen, warnte Alley. Tief liegende Städte wie New Orleans würden verschwinden.

„Was jetzt in der Arktis vor sich geht, ist das Größte und Schnellste, was in der Natur jemals vorkam „, sagte er.

Alley gab dieses Telefoninterview vor einem Briefing des Ausschusses des Repräsentantenhauses über Energieunabhängigkeit und globale Erwärmung.

Grönland verliert mit zunehmender Geschwindigkeit an Eismasse und wirft aufgrund der Erwärmungstemperaturen mehr Eisberge in den Ozean, sagte er.

Die Warnung wurde durch das Auseinanderbrechen eines der größten Gletscher Grönlands in der vergangenen Woche unterstrichen, bei dem ein 100 Quadratmeilen großes Stück Eis in die Nordstraße zwischen Grönland und Kanada driftete. [Davis Strait ?]

In dem Briefing wurde auch festgestellt, dass in den letzten sechs Monate neue Temperaturrekorde festgestellt wurden.

Robert Bindschadler, ein Forscher an der University of Maryland, sagte zu dem Briefing: „Obwohl wir nicht glauben, dass es möglich ist, eine Eisdecke innerhalb eines Jahrzehnts zu verlieren, glauben wir, dass es möglich ist, in einigen Jahrzehnten einen Wendepunkt zu erreichen, der zum vollständigen Verlust der Eisdecke in einem Jahrhundert führt „

Der Eisverlust vom Petermann-Gletscher war das größte derartige Ereignis seit fast 50 Jahren, obwohl es regelmäßige und kleinere „Kalbungen“ gab.

Wie hat denn das geklappt?

Der Artikel wurde 2010 geschrieben und war das wärmste Jahr der Aufzeichnungen, das es je gab. Seitdem haben sich die Temperaturen in Grönland jedoch wieder normalisiert und sind nicht höher als in den 1930er Jahren.

Das Jahr 2010 war kein Beginn eines neuen Trends, sondern nur ein Ausreißer:

https://notalotofpeopleknowthat.wordpress.com/2020/02/16/greenland-temperature-update/

 

Der Peterman-Gletscher befindet sich immer noch mehr oder weniger in der gleichen Ausdehnung wie vor zehn Jahren:

http://polarportal.dk/en/greenland/glacier-front-positions/

Und DMI [s.u. portalportal Dk] berichtet, dass die großen Gletscher Grönlands trotz eines leichten Rückgangs im letzten Jahr vor sieben Jahren aufgehört haben, sich zurückzuziehen: Schmelze in den Sommermonaten!

Verluste durch kalbende Eisflächen

 

http://www.polarportal.dk/de/news/2019-season-report/ .pdf

Seite 5, Abbildung 5: Die Grafik zeigt die gesamten [kumulierten] Verluste durch Abrechen des Eisschildes in der Fläche von 7 der größten Auslassgletscher Grönlands. Es zeigt, dass diese Gletscher [von 2000] bis 2018 eine Fläche von -71,2 ± 1,4 km2 verloren haben. Dieser Verlust  [in 2010] ist der größte in einer ansonsten stabilen Periode, ohne größere Verluste zwischen 2013 und 2018. –

[und was ist nachgewachsen?]

Seite 6, Abbildung 6:

http://www.polarportal.dk/de/news/2019-season-report/ .pdf

Seite 6, Abbildung 6: jährliche Verluste durch kalben der Gletscher

http://www.polarportal.dk/en/news/2019-season-report/ .pdf

Seite  4, Abbildung 3: …Die Schneebedeckung ist zurückgegangen, die Eisfläche war in 2019 die größte der Aufzeichnungen, jedoch nur geringfügig umfangreicher als 2012

 

Und „die Klimaforscher“ fragen sich, warum sie zum Gespött geworden sind!

https://notalotofpeopleknowthat.wordpress.com/2020/06/22/what-happened-to-greenlands-tipping-point/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

Zum Schluss: Die oben verlinkte Webseite des Guardian, zeigt am Ende einen aktuellen Aufruf:

Wir hatten noch nie eine bessere Chance …

… Um eine grünere Welt zu schaffen. Covid-19 hat ungewöhnliche Umweltvorteile gebracht: sauberere Luft, geringere Kohlenstoffemissionen, eine Pause für wild lebende Tiere. Die große Frage ist nun, ob wir diesen Moment nutzen können. Der Guardian will die Debatte nach vorne führen.

Unser Journalismus steht allen offen, weil wir glauben, dass jeder Zugang zu sachlichen Informationen verdient, unabhängig davon, wo er lebt oder was er sich leisten kann, um zu bezahlen. Wenn Sie es sich leisten können, hoffen wir, dass Sie heute in Betracht ziehen, unseren Journalismus zu unterstützen.

Der Guardian glaubt, dass die Klimakrise, mit der wir konfrontiert sind, systemisch ist. Wir werden unsere Leser über Bedrohungen für die Umwelt informieren, die auf wissenschaftlichen Fakten beruhen und nicht auf kommerziellen oder politischen Interessen beruhen.




Woher kommt der Strom? keine negativen Strompreise für Deutschland

Diese Woche ergaben sich keine negativen Strompreise für Deutschland. Der Grund liegt in der verhältnismäßig geringen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger.

Für die Stromkunden in Deutschland bleibt der Strom selbstverständlich teuer. Sie müssen mittels EEG-Umlage das ausgleichen, was den Herstellern von regenerativ erzeugtem Strom versprochen wurde, der Marktpreis aber nicht hergibt. Weil durch Corona der Strombedarf geringer geworden ist, ist ein weiterer Preisschub bei der EEG-Umlage Richtung 8 Cent und mehr ab 2021 zu erwarten. Deshalb hat die Bundesregierung im Corona Konjunkturpaket einen Paradigmenwechsel in Sachen EEG-Umlage eingeleitet:

… Die EEG-Umlage droht im Jahr 2021 aufgrund des corona-bedingten Rückgangs der Wirtschaftsleistung und des damit verbundenen Rückgangs des Börsenstrompreises stark anzusteigen, trotz der beginnenden Zuführung von Einnahmen aus dem nationalen Brennstoffemissionshandel. Um für mehr Verlässlichkeit bei den
staatlichen Strompreisbestandteilen zu sorgen, wird ab 2021 zusätzlich zu diesen Einnahmen aus dem BEHG ein weiterer Zuschuss aus Haushaltsmitteln des Bundes zur schrittweisen verlässlichen Senkung der EEG-Umlage geleistet, sodass diese im Jahr 2021 bei 6,5 ct/kwh, im Jahr 2022 bei 6,0 ct/kwh liegen wird. {Finanzbedarf: 11 Mrd. Euro} … (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr). 

Dieser Schritt hat für die Bundesregierung den Vorteil, dass die Kosten für die Energiewende weniger transparent werden. Sieht und spürt der Bürger diese doch nicht mehr direkt auf seiner Stromrechnung. Auf der anderen Seite unterliegt der Posten „EEG-Umlage aus Steuermitteln“ künftig einer parlamentarischen Kontrolle und hoffentlich kontroversen Diskussion. Der Strompreiserhöhungsautomatismus jedenfalls ist mit dieser Neuerung durchbrochen worden. Billiger wird die Energiewende damit nicht.

Die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung

Der leistungsfähige Bürger, die leistungsfähigen Betriebe, die Steuern zahlen, sind auch allermeistens Stromkunden. Rechte Tasche, linke Tasche könnte man meinen. Nicht ganz. Weniger leistungsstarke Bürger werden über die Stromrechnung nicht weiter belastet. Einkommensteuer zahlen sie ohnehin nicht. Bleiben nur indirekte Steuern, wie z.B. die Mehrwertsteuer, die sie bezahlen. Diese wird aber kaum wegen der teilweisen EEG-Umlage aus Steuermitteln angehoben werden. Wobei die Frage nach der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Dass die Bundesregierung immer noch daran glaubt, dass die PKW-Elektromobilität vor dem Durchbruch steht, belegt die Tatsache, dass sie auch im Konjunkturpaket diese und allfällige Ladeinfrastrukturmaßnahmen fördert, während Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren – und seien sie noch so umweltfreundlich – jegliche spezielle Förderung vorenthalten wird. Im Gegenteil. Die Kfz-Steuer wird für Verbrenner teilweise angehoben (Abbildung 2). Die Tatsachen, dass die Förderung des Ausbaus der  Ladeinfrastruktur erst zum Schluss (Abbildung 3) des aufgeteilten Punkts 35 des Eckpunktepapiers kommt, ist bezeichnend.

Man erkennt offensichtlich nicht, dass der Kauf von Elektrofahrzeugen auf Teufel komm raus gefördert werden soll: Wenn die Menschen keine vernünftig machbare Möglichkeit sehen, ihr Fahrzeug sicher überall aufladen zu können, wird der Elektromobilitätsboom ausbleiben. Wie schwer sich die Bundesregierung mit dem Thema „Ladesäulen“ tut, belegt die Tatsache, dass bereits vor einem Jahr der Masterplan Ladeinfrastruktur ins Auge gefasst wurde (Abbildung 4), Ende 2019 wurde er im Bundeskabinett beschlossen (Abbildung 5). Lesen Sie, welche Aktivitäten bisher im Bundestag gelaufen sind (Abbildung 6). Jetzt kommt noch die Förderung durch das Corona-Konjunkturpaket dazu. Bleibt die Frage, wann denn nun mal mit dem flächendeckenden Ausbau begonnen wird. Ich befürchte gar nicht. Denn: Sähen Firmen – Förderung hin oder her – ein sinnvolles, gewinnbringendes Geschäftsmodell in der Ladesäuleninfrastruktur, dann hätten sie längst damit begonnen. Leider hat niemand die Courage, aufzustehen und zu sagen, dass das Modell E-Auto so nicht funktionieren kann.

Die Tagesanalysen

Diese Woche müssen die Charts mit den Werten der Energy-Charts ausfallen. Als der Artikel geschrieben wurde, standen mir diese nicht zur Verfügung. Energy-Charts ließ sich nicht aufrufen. Diesmal also „nur“ die Analyse mit den Charts und Werten von Agora-Energiewende.

Sonntag, 7.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute keine Erzeugungsspitze mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Strom. Im Gegenteil. Im Tagesverlauf sinkt diese Stromerzeugung massiv. Nach Sonnenuntergang gibt es kaum noch Windstrom, so dass Strom importiert werden muss. Was zu höheren Preis als im übrigen Tagesverlauf, als Strom exportiert wurde, führte.

Montag, 8.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Am frühen Morgen sind die Importpreise moderat. Über Tag aber werden bis zu 41,92 €/MWh aufgerufen.

Dienstag, 9.6.2020:  Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute nur sehr wenig Strom mittels erneuerbarer Energieträger. Wären da nicht Biomasse und Wasserkraft als zuverlässige Stromlieferanten, sähe es richtig mau aus im Energiewendeparadies. Den ganzen Tag will/muss Deutschland Strom importieren.

Mittwoch, 10.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Etwas mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft. Dennoch: Praktisch den ganzen Tag wird per Saldo – wie fast immer diese Woche – Strom importiert.

Donnerstag, 11.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Vor allem auf See. Die Import-Zeiträume werden geringer. Um 8:00 Uhr ist der Exportpreis höher als der Importpreis bis 6:00 Uhr. Auch das gibt es.

Freitag, 12.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Stromerzeugung mittels erneuerbare Energieträger zieht an. Starke Sonnenstromerzeugung plus steigende Windstromerzeugung zum Abend, der Nacht, lassen die Preise z.T. sinken. Aber nicht so massiv, wie es schon vorkam.

Samstag, 13.6.2020: Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute wieder recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung. Ein massives Stromüberangebot bleibt allerdings aus, so dass Preise moderat bleiben. Ob Geld verdient wird, weiß ich nicht. Zumindest aber draufzahlen muss Deutschland nicht.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Zensoren der großen Netzwerke lassen ihre Muskeln spielen

Heute beherrschen große Technologie-Unternehmen den Markt der Informationen und der Online-Werbung in zunehmend skrupelloser Art und Weise um der Profite und des Einflusses auf die Gesellschaft willen. Es kommt immer wieder auf das Eine zurück: Macht.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen in der Öffentlichkeit Bedenken auf hinsichtlich monopolistischer Kontrolle vitaler Industrien, was neue Gesetze und Gerichtsurteile hervorrief, die Standard Oil und andere große Geschäftsimperien in viele kleinere Unternehmen aufteilte.

Anfang des 21. Jahrhunderts bedrohen Google (dem auch YouTube gehört), Twitter und Facebook neben vielen anderen großen Big Tech-Unternehmen das im First Amendment festgeschriebene Recht auf freie Meinungsäußerung und die freie Wahl der Lebensweise der Amerikaner. Google dominiert digitale Werbe-Plattformen und hat einen Anteil von über 90% am Suchmaschinen-Markt.

Das jüngste prominente Beispiel von Zensur war die Forderung von Google, dass die Websites The Federalist und ZeroHedge ihre Kommentarfunktion für die Öffentlichkeit schließen sollten, wurden doch dort Standpunkte beschrieben, denen Google nicht zustimmt, einschließlich Black Lives Matter. Bei einer Ablehnung dieses Ansinnens würde Google diese Sites von seiner Werbeplattform entfernen.

„Kommentare“ von Usern sind oftmals recht störend, aber es sind nicht die Standpunkte des Moderators. Da Google die Werbung im Web dominiert, waren die Sites hinsichtlich ihres „Ungehorsams“ finanziell verwundbar. Google strich dann tatsächlich ZeroHedge, während The Federalist artig seine Kommentarfunktion stilllegte.

Im April entfernte YouTube Videos von zwei Ärzten, welche die Wirksamkeit von ökonomischem Lockdown in Frage stellten zur Bekämpfung des Coronavirus‘ – eine Herausforderung, die immer noch besteht. Facebook beließ die Videos zwar an Ort und Stelle, drückte jedoch seinen eigenen Stempel der Zensur auf, z. B. in Gestalt der Entfernung gewisser Kampagnen-Werbespots, und man blockierte Bemühungen zur Organisierung von Protesten gegen Corona-Lockdowns.

Zensur seitens Big Tech ist so verbreitet geworden, dass man nicht mehr schockiert ist. Google, YouTube und Twitter entfernen missliebige Inhalte unter dem Baldachin von „Hass-Texten“ oder „Falschinformation“, was höchst subjektiv sein kann. Hass-Tiraden sind inakzeptabel, aber wie lange schon bemühte man dieses Etikett, um rein politische Standpunkte, religiöse Doktrinen oder wissenschaftliche Ergebnisse zum Schweigen zu bringen, welche von der Orthodoxie von Big Tech abweichen? Antwort: es ist bereits im Gange!

Der Richter William O. Douglas am Obersten Gerichtshof, ein überzeugter Linker und Befürworter der Freien Rede, schrieb im Jahre 1949 in der Mehrheitsmeinung von Terminello v. Chicago den berühmten Satz:

Eine Funktion der Freien Rede in unserem Regierungssystem ist die Einladung zu Streitgesprächen. Diesem hohen Ziel kann wohl am besten gedient sein, wenn man Bedingungen für Unruhe hervorruft, Unzufriedenheit mit den herrschenden Bedingungen erzeugt oder manch einen sogar verärgert. Sprache ist oftmals provokativ und herausfordernd.

Arthur Terminello, der Beklagte, hielt eine umstrittene Rede, in welcher auch engstirnige Äußerungen gegen jüdische Bürger enthalten waren. Richter Douglas stimmte ihm nicht zu; aber er bekräftigte die Rechte des Redners aus dem First Amendment, als das Gericht die „Bruch-des-Friendes“-Anordnung der Stadt Chicago gegen bestimmte Äußerungen verwarf.

Zensur sollte nicht weniger verboten werden, wenn ein monopolistisches Privatunternehmen im Cyberspace diese ausübt (anstatt einer staatlichen Stelle). Das gilt selbst dann, wenn dieses Unternehmen gesetzlich immun ist ob der Veröffentlichung irgendwelcher Inhalte. Die Waffe gegen Hassreden sollte nicht dem schlüpfrigen Vorgang der Zensur obliegen, welche unscharfe Grenzen hat, sondern mehr Reden, um Falschheiten zu begegnen und zu überwältigen.

Es ist schlimm genug, wenn eine prominente Zeitung wie die New York Times es ablehnt, etwas zu einem Thema zu veröffentlichen, was seinen oberflächlichen Reportern anstößig vorkommt. Aber die Times ist kein Medien-Monopolist; es gibt Myriaden anderer Optionen für den Zugang zu Nachrichten und Meinungen. Ich habe jedenfalls die Times schon vor langer Zeit als Lektüre gestrichen.

Bei Big Tech-Unternehmen ist es aber etwas Anderes. Das jüngste Powerplay von Google in Gestalt der Bedrohung von Websites fordert eine weitere Rote Karte. Es ist an der Zeit, dass dem Unternehmen das widerfährt, was mit Standard Oil passiert ist.

Wird die Regierung das Monopol von Google brechen oder dessen Immunität aufheben gegenüber Gerichtsverfahren wegen geposteter Inhalte? Das Justizministerium und Generalstaatsanwälte denken bereits darüber nach. Unterdessen spielt Google auf Zeit im politischen Sandkasten, verteidigen doch Kongressabgeordnete beider politischen Parteien das Unternehmen.

Falls eine Institution, eine Regierung oder ein monopolistisches Privatunternehmen die Rechte von Bürgern und Organisationen aus dem First Amendments beschneiden können und nichts dagegen unternommen wird, dann wird die Verfassung selbst zu einem Papiertiger, zu einer Abstraktion. Dann wird es noch hässlicher, vor allem, wenn man auf der falschen Seite der Leidenschaft einer Bewegung steht.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/06/19/big-tech-censors-flex-their-muscles/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Elektroautos erhöhen CO2-Emissionen – sie reduzieren sie nicht – Studie aus Kiel

Die nächste heilige Kuh der Klimawandel-Hysteriker entpuppt sich als profanes vergoldetes Kalb.

Wieso kommt Ulrich Schmidt bei seinen Berechnungen zu einem ganz anderen Ergebnis, als die staatstragenden Forscher von Fraunhofer und die Interessenvertreter von Agora? Schmidt behebt einen Fehler, der die Studien der genannten Autoren durchzieht: Er führt die Endlichkeit der Welt ein und trägt der Tatsache Rechnung, dass Strom, der an einer Stelle verbraucht wird, an einer anderen Stelle nicht mehr zur Verfügung steht. Ergo muss, wenn mehr Strom verbraucht wird, mehr Strom produziert werden.

Ein Umstieg von Verbrennungsmotoren in Kfz auf Elektrobetrieb erfordert die Produktion von 94,63 TWh pro Jahr. Dies entspricht zum einen 18,4% der derzeitigen jährlichen Stromproduktion, zum anderen formuliert es einen zusätzlichen Strombedarf. Die Energiewende besteht darin, dass verlässliche Energieträger wie Kernenergie, Kohle oder Gas durch unverlässliche wie Wind- und Solarenergie oder verlässliche, aber im Hinblick auf die Sicherstellung einer Gesamt-Stromversorgung irrelevante Energieträger wie Biogas oder Wasser ersetzt werden. Dieser Prozess, das Ersetzen des einen durch das andere, ist derzeit im Gange, wie jeder an seinen extraordinären Stromkosten, den höchsten (nicht nur) in Europa, ablesen kann.

Der Umstieg auf Elektroautos, der von der Bundesregierung mit einem sozial-disruptiven Bestechungsgeld von 6.000 Euro an die Angehörigen der Mittelschicht, die sich teure Elektroautos leisten können, gefördert wird, ist auch im Gange. Einerseits werden erneuerbare Energien genutzt, um fossile Energieträger zu ersetzen, andererseits entsteht durch den Umstieg auf Elektroautos ein erhöhter Energiebedarf. Nun ist es in einer begrenzten Welt, die nicht von Kobolden und Netzspeichern durchsetzt ist, so, dass Strom aus Erneuerbaren Energieträgern, der den Strom ersetzen soll, der derzeit aus fossilen Quellen stammt, nicht auch noch benutzt werden kann, um die durch den Umstieg auf Elektroautos entstehende erhöhte Stromnachfrage zu decken. Das ist eigentlich offenkundig, so offenkundig, dass man sich nach dem Grund fragt, der Fraunhofer und Agora dazu geführt hat, diesen offenkundigen Umstand zu übersehen.

Wenn demnach Strom aus Erneuerbaren Energieträgern, die nicht erneuerbar sind und nur aus PR-Zwecken so genannt werden, genutzt wird, um Strom aus fossilen Energieträgern zu ersetzen, dann kann er nicht genutzt werden, um die erhöhte Stromnachfrage durch Elektroautos zu decken, weshalb diese Nachfrage aus fossilen Energieträgern gedeckt werden muss. Man kann natürlich auch Strom aus Erneuerbaren Energieträgern nutzen, um die erhöhte Nachfrage, die durch Elektroautos entsteht, zu decken, dann steht er aber nicht mehr zur Verfügung, um Strom aus fossilen Energieträgern zu ersetzen. Wie man es dreht und wendet, immer kommt dabei heraus, dass durch Elektroautos nicht weniger, sondern MEHR CO2 emittiert wird. Im Vergleich zum Weiterbetrieb von Autos mit fossilen Brennstoffen, Diesel oder Benzin, 73% mehr.

Das ist eigentlich nicht schwierig zu verstehen.
Nur: Fraunhofer und Agora haben es offenkundig nicht verstanden oder verstehen wollen.
Die Mitglieder der Bundesregierung, von Parteien und Verbänden der EE-Lobby haben es nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen.

Und weil dem so ist, verdienen sich manche eine goldene Nase daran, dass sie etwas angeblich Klimafreundliches verkaufen, das gemessen an ihren eigenen Maßstäben weit weniger klimafreundlich ist, als ein Diesel-Pkw oder Benziner Ihrer Wahl.

Schilda war gestern. Deutschland ist heute.


Agora Verkehrswende (2019). Klimabilanz von Elektro-autos. Einflussfaktoren und Verbesserungspotential.

Fraunhofer-Institut ISE (2020). Öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland im Jahr 2019. 

Schmidt, Ulrich (2020). Elektromobilität und Klimaschutz: Die große Fehlkalkulation. Kiel: Institut für Weltwirtschaft, Kiel Policy Brief, Nr. 143.

Wietschel, Martin, Kühnbach, Matthias & Rüdiger, David (2019). Die aktuelle Treibhausgasemissionsbilanz von Elektrofahrzeugen in Deutschland. Karlsruhe: Fraunhofer ISI Working Paper Sustainability and Innovations No. 5/2019.




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Bericht zur Coronalage 23.06.2020: Rinderwahn

Jüngstes Beispiel: die zahlreichen positiven Tests in den Tönnies Schlachthöfen und die damit verbundenen Lockdowndrohungen (Karl Lauterbach warnt natürlich besonders).

Das Beste ist, dieser neuen Panikmache mit Logik zu begegnen. So fällt auf, dass positive Testergebnisse immer wieder bei Mitarbeitern von Schlachthöfen gemessen werden. Zufall? Bringen wir Erkenntnisse zusammen, die eine vernünftige Erklärung dafür bieten könnten. Tun wir also wieder das, was die Verantwortlichen immer und immer wieder unterlassen.

1. Christian Drosten gab im Stern vom 21. März ein Interview. Abgesehen davon, dass dieses Interview ein Paradebeispiel darstellt für Selbstüberschätzung, Moralismus und Panikmache, ist besonders seine Antwort auf die Frage interessant, ob China seine Massentierhaltung überdenken soll:

„Bei einem der vier Erkältungs-Corona-Viren, die wir bislang beim Menschen kannten, kann man fast mit Sicherheit sagen, dass es vor etwa 150 Jahren aus dem Rind zum Menschen kam. Als MERS ausbrach (Anm. d. Red.: eine durch Coronaviren verursachte schwere Atemwegserkrankung, die 2012 wahrscheinlich auf der Arabischen Halbinsel ihren Ursprung hatte), kam das Virus von Kamelen. Die wiederum tragen auch ein Rinder-Corona-Virus in sich, wie wir bei Untersuchungen festgestellt haben. Und zudem einen engen Vorfahren eines menschlichen Coronavirus.“

Halten wir daher fest: Rinder tragen viele Coronaviren in sich.

2. Sucht man nach Rindercorona, zeigt sich schnell, dass Durchfallerkrankungen bei Kälbern ein sehr häufiges Problem sind. Einer der Haupterreger dafür: ein für Menschen harmloseres Coronavirus. Deswegen werden die Kühe massenweise gegen dieses Virus geimpft

Halten wir fest: Für Menschen harmlose Coronaviren sind ein großes Problem für die Viehhaltung, und dagegen werden Massenimpfungen durchgeführt.

3. Im Achgut.com-Beitrag von Prof. Beda Stadler („Warum alle falsch lagen“) wird anschaulich erklärt, warum die angewandten Corona-Nachweistests auf alle möglichen Anteile des Coronavirus reagieren. Hier das entsprechende Zitat:

„Macht man also bei einem immunen Menschen einen PCR-Corona-Test, wird ja kein Virus detektiert, sondern nur ein kleines Stück des viralen Genoms. Der Test wird so lange positiv sein, bis keine Trümmer des Virus mehr vorhanden sind. Richtig, auch wenn längst keine infektiösen Viren mehr vorhanden sind, kann ein Corona-Test also noch positiv ausfallen, weil durch die PCR-Methode selbst ein kleines Stück des viralen Genmaterials im Test genügend vervielfältigt wird. So geschehen, als aus Korea die Meldung rund um den Globus ging und von der WHO übernommen wurde, dass mehr als zweihundert Koreaner, die Covid-19 durchgemacht hatten, wieder angesteckt worden seien, dass also wahrscheinlich keine Immunität gegen dieses Virus entstehe. Die Erklärung des wahren Sachverhalts und die Entschuldigung kamen erst etwas später, als man feststellte, dass die immunen Koreaner alle kerngesund seien und nur einen kurzen Zweikampf mit dem Virus hatten. Der Haken war eben, dass die Virustrümmer mit dem allzu sensitiven Test noch erfasst wurden und das Signal „positiv“ auslösten. Wahrscheinlich beruhen bei uns eine Großzahl der täglich rapportierten Ansteckungen bloß auf solchen Virustrümmern.“

Halten wir fest: Der aktuelle Coronatest reagiert positiv auf alle möglichen Corona-Virenbestandteile und -trümmer.

4. Der eine oder andere Leser erinnert sich vielleicht an meinen Achgut.com-Beitrag bezüglich der falsch positiven Testungen. Ich bezog mich auf diesen INSTAND Ringversuch. Aus dem Artikel möchte ich diesen Abschnitt zitieren:

„Die Veröffentlichung (des INSTAND Ringversuchs) stammt vom 2.5.2020. Darin lesen wir tabellarisch auf den Seiten 12–13 (Sie müssen dazu die hohe Prozentzahl der negativ getesteten Proben (richtig-negativ) von 100 Prozent abziehen) 

  • Probe 340062: falsch-positiv Raten von 1,4 Prozent bei Vorliegen keines Virus – S. 12
  • Probe 340060 HCoV OC43: falsch-positiv Raten von 2,2 Prozent (harmloser Erkältung-Corona-Virus) – S. 12
  • Probe 340065 HCoV 229E: falsch-positiv Raten von 7,6 Prozent bei Vorliegen (harmloser Erkältung-Corona-Virus) – S. 13

Das bedeutet, 1,4 Prozent der SARS-CoV-2 Tests schlagen positiv an, obwohl die Probe gar kein Virus enthält. 9,8 Prozent bei Vorliegen eines von zwei anderen, harmloseren Coronavirus-Varianten (wie viele andere, eher harmlose Coronaviren es gibt, die ebenfalls falsch positiv anschlagen könnten, ist mir nicht bekannt).“

Dass bei einer sehr niedrigen Infektionsrate (Prävalenz) die falsch positiven Fälle ein Infektionsgeschehen vortäuschen, welches gar nicht existiert, haben wir ja inzwischen hinreichend geklärt.

Doch wie ist es bezüglich der positiven Testergebnisse aufgrund anderer, für Menschen harmloserer Coronaviren? Hier wäre die entscheidende Information, wie viele der Getesteten mit solchen anderen Coronaviren in Kontakt kamen. Wären es fast 100 Prozent, kommen alle Prozentzahlen, der dadurch ausgelösten positiven (positiv aufgrund anderer Coronaviren als SARS-CoV-2) Testergebnisse voll zum Tragen. Im Fleisch von Rindern (wie es sich bei Schweinen verhält, ist mir nicht bekannt), dürfte es von Corona-Virustrümmern geradezu wimmeln, wegen durchgemachter Corona-Infektionen und Massencorona-Impfungen. Was passiert mit diesen zahllosen Virentrümmern beim Schlachten und Zerlegen des Fleisches?

In einem Tagesschaubericht lesen wir„Bei den Testungen zeigte sich, dass die Zahl der positiven Befunde außerhalb der Zerlegung deutlich niedriger sind als in diesem Betriebsteil“.

Halten wir abschließend fest:

  • Der aktuelle Coronatest reagiert in einem erheblichen Maße positiv auch auf andere, für Menschen harmlose Coronaviren.
  • Das Rindfleisch, welches in Schlachthöfen zerlegt wird, müsste massenweise für Menschen harmlose andere Corona-Virenbestandteile enthalten.
  • Positive Tests von Schlachthofmitarbeitern fallen besonders in den Zerlegeabteilungen auf.

Daraus leiten wir nun folgende These ab: Freigesetzte Corona-Virentrümmer von für Menschen harmlosen Corona-Viren, aus Rinder-Infektionen und Rinder-Impfungen stammend, werden beim Schlachten und Zerlegen von Rindern massenweise freigesetzt und gelangen über die Atemwege auf die Nasenschleimhäute der Mitarbeiter der Schlachthöfe. Dies ist der Grund dafür, dass so viele Tests bei Schlachthof-Mitarbeitern positiv anschlagen.

Welche Fragen müssten geklärt werden, um diese These zu überprüfen? Zunächst sollten wir wissen, wie viele der positiv Getesteten wirklich Symptome von Covid-19 zeigen. Im oben verlinktem Tagesschau-Bericht lesen wir (abgesehen davon, dass wieder und wieder positiv Getestete mit Infizierten verwechselt werden):

„Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infizierten in der Fabrik in Rheda-Wiedenbrück stieg indes auf 1331. Dies teilte der Kreis Gütersloh mit. Die Reihentestungen auf dem Gelände der Firma seien am Samstag abgeschlossen worden. Insgesamt 6139 Tests seien gemacht worden. 5899 Befunde lägen bereits vor. Bei 4568 Beschäftigten wurde das Virus demnach nicht nachgewiesen. „Bei den Testungen zeigte sich, dass die Zahl der positiven Befunde außerhalb der Zerlegung deutlich niedriger sind als in diesem Betriebsteil“, hieß es weiter. In den vier Krankenhäusern im Landkreis werden derzeit 21 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Davon liegen sechs Personen auf der Intensivstation, zwei von ihnen müssen beatmet werden. Fünf der sechs sind nach Angaben des Kreises Tönnies-Beschäftigte.“

In diesem Beitrag zu positiven Testungen, in einem anderen Schlachtunternehmen (Vion), finden wir folgende Aussage:

„Das Unternehmen sprach von einer reinen Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Mitarbeiter. Am Mittwoch der vergangenen Woche waren zunächst zwei Mitarbeiter an einer Covid-19-Infektion erkrankt. Bei den daraufhin veranlassten Tests der örtlichen Gesundheitsbehörden wurde bis Sonntagnachmittag bei mehr als 50 der insgesamt 260 Mitarbeiter des Schlachthofs ein positives Ergebnis festgestellt. Bei 90 Prozent der positiv getesteten Personen sind bisher keine Symptome aufgetreten.“

Wie sind diese Zahlen zu interpretieren?

Option 1:

Wenn den positiven Testungen tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 Viren zugrunde liegt, hätten wir einen guten Hinweis darauf, wie viele dann auch tatsächlich Symptome wie Halsweh entwickeln, bei Vion-Mitarbeitern nämlich 10 Prozent. Wenn von 1.331 der Tönnies-Mitarbeitern positiv Getesteten fünf intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Alter? Vorerkrankung?), dann verläuft bei ca. 0,4 Prozent der Infizierten die Erkrankung lebensgefährlich. Die Letalität ist bisher null. Das ist nicht harmlos, aber zu keinem Zeitpunkt eine gesellschaftliche Bedrohung. Aufgrund dieser Zahlen von einem Lockdown zu sprechen, ist verantwortungslos.

Option 2:

Den positiven Tests liegen andere für Menschen harmlose Rindercorona-Virentrümmer zugrunde. Symptome wie Halsschmerzen (man denke an die gekühlten Räume in den Schlachtanlagen) haben nichts mit Covid-19 zu tun. Die intensivmedizinsch Behandelten haben eine andere infektiöse Atemwegserkrankung oder entsprechende Vorerkrankungen, die eine intensivmedizinische Behandlung notwendig machen.

Wie könnte man hier Licht ins Dunkel bringen? Am besten, wieder durch einen Ringversuch mit folgenden Abstrichen:

  • Abstriche von Rindfleisch, erhoben in einer Zerlegeabteilung der betroffenen Schlachthöfe
  • Abstriche, getunkt in den Rindercorona-Impfstoff

Schlagen dann die Tests zu einem erheblichen Teil positiv an, hätten wir die Masseninfektionen in den Schlachthöfen als Fehlalarm erkannt. Doch das passiert nicht. Lieber bringt man wieder einen Lockdown ohne Sinn und Verstand ins Spiel und hält die Angst am Laufen.

Wo bleiben die Hochschulproteste gegen den Coronawahn?

Von all den guten Coronavideos finde ich derzeit dieses hier besonders aussagekräftig. Es fasst den aktuellen Wahnsinn in gut verständliche Worte. Es ist leider auf Englisch. Gleich mehr dazu.

Es stammt von einem Tanzlehrer, Willem Engel aus den Niederlanden, der früher als Wissenschaftler in der biopharmazeutischen Chemie gearbeitet hat (Genaueres konnte ich dazu nicht finden). Er hat sich in den letzten Monaten intensiv mit den Daten der Coronaepidemie befasst, und das ganz offenbar mit sehr klarem Verstand. Er bezieht sich beispielsweise auf die gleichen Erkenntnisse, wie sie der Immunologe Beda Stadler, hier und hier auf Achgut.com vor kurzem ebenfalls erklärt hat.

Professor Stadler hat sich dabei zu recht darüber beschwert, dass profunde Kritiker des Corona Missmanagements öffentlich in einen Topf gesteckt werden mit Esoterikern und Verschwörungsspinnern. In diesem Topf fühle ich mich ebenfalls äußerst unwohl. Aber in welchem Topf wollen wir denn sein und mit wem? Klar, im Topf der Vernunft und der etablierten Wissenschaft. Doch damit dieser Topf öffentlich dieses Etikett erhält, langt es nicht, dass sich darin nur pensionierte (emeritierte) Wissenschaftler, selbstständige, praktische Ärzte und Wissenschaftler, die in der Privatwirtschaft tätig sind, tummeln.

Ein solcher Topf bekommt derzeit keine politisch/mediale Durchschlagskraft. Denn die einflussreichsten Wissenschaftler sind die, die in den Hochschulen aktiv in Amt und Würden tätig sind und damit in den Gremien sitzen, die die Politik beraten. Solange diese en gros schweigen, erlaubt sich die Politik und die öffentliche Hofberichterstattung weiter mit aller Macht, an der Legende der nützlichen Corona-Schutzmaßnahmen festzuhalten und dabei alle Gesetze der Logik und des Verstands zu brechen.

Dabei ist es inzwischen offiziell: Unsere Regierung hat zu keiner Zeit ein professionelles Risikomanagement betrieben. Der größte Fehler war, sich lediglich auf das Robert-Koch-Institut (RKI) und Professor Christian Drosten zu verlassen, beide vorbelastet durch groteske Fehleinschätzungen während der letzten als Bedrohung deklarierten Pandemie, der Schweinegrippe im Winter 2010. Zu keinem Zeitpunkt wurden führende Wissenschaftler interdisziplinär zusammengeführt, um daraus ein vernünftiges und verhältnisbewahrendes Vorgehen zu entwickeln. Es war ein inkompetenter Blindflug. Jedes kleine Unternehmen muss regelmäßige, höchst nervende ISO-Zertifizierungen über sich ergehen lassen, doch unsere Regierung entscheidet mal eben so aus der Hüfte aufgrund von Hörensagen. Jeder Wissenschaftler, den ich kenne, regt sich darüber auf – im Privaten.

Machen wir doch einmal alle zusammen einen Test. Kennen Sie einen Beitrag in einem für die Öffentlichkeit bestimmten Medium, also außerhalb rein wissenschaftlicher Publikationen, in dem ein an einer Hochschule angestellter Wissenschaftler oder angestellte Wissenschaftlerin, oder noch besser mehrere zusammen, öffentlich an den Corona-Schutzmaßnahmen und ihren tatsächlichen Konsequenzen Kritik üben, gerne auch vornehm zurückhaltend, aber mit klaren Worten? Dann bitte teilen Sie diese in den Kommentaren mit.

Ich kenne im Ausland vor allem Professor John Ioannidis und in Deutschland eigentlich nur Professor Streeck, Professor Karina Reiß, die Pathologenprofessoren Püschel und Schirmacher, den Psychologen Professor Kuhbandner und in Wien Professor Söhnnichsen. Als selbstständiger Arzt habe ich natürlich leicht reden. Niemand droht mir direkt oder indirekt mit Verlust der Forschungsgelder und damit mit dem Ausschluss aus der Forschungsgemeinschaft. Auch habe ich keine Verantwortung für ein ganzes Hochschulinstitut mit vielen Mitarbeitern. Doch angesichts des Schadens für unsere gesamte Gesellschaft sollte die Wissenschaft nicht nur im privaten Kreis ihr Entsetzen dazu äußern, sondern der Öffentlichkeit ihre Existenzberechtigung auch in einer solchen Krise demonstrieren. Sollten wir nach dem ganzen Wahnsinn Instrumente entwickeln, mit deren Hilfe auch aktive Wissenschaftler ohne Bedrohung der eigenen Karriere die Öffentlichkeit auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen aus ihren Fachgebiet heraus aufmerksam machen können, wäre dies zumindest eine positive Folge des aktuellen Schlamassels.

Kommen wir nun zu unserem gut informierten, zahleninterpretationsfesten und klugen Tanzlehrer, der auch diese Website betreibt. Ich fasse für Sie die Hauptaussagen seines (oben bereits erwähnten) Videos zusammen:

  • Die Tests springen auch positiv an, wegen falsch positivem Fehlalarm und wegen Trümmern von bereits von unserem Immunsystem zerstörten Viren, ob es andere Coronaviren waren oder das aktuelle SARS-CoV-2. Die aktuellen positiven Ergebnisse beruhen nur noch auf diesen Fehlern.
  • Testungen, so wie sie gerade durchgeführt werden, können lediglich Infektionsgeschehen innerhalb einer Gesellschaft deuten, aber keinen individuellen Krankheitsfall beurteilen.
  • Die steigende Zahl der Tests erzeugt künstlich ein Infektionswachstum und einen künstlichen Reproduktionswert R, die die Wirklichkeit komplett überzeichnen (Dr. Wolfgang Wodarg hat recht, das Problem ist der Test. Wenn testen, dann nur in Stichproben und die Daten daraus hochvorsichtig bezüglich des Infektionsgeschehen interpretieren).
  • Das Problem dieser Massentestungen auf nur eine bestimmte Erkrankung ist, dass alle anderen Möglichkeiten, warum Menschen erkranken oder sterben, ausgeblendet werden. Wir bekommen einen Schlüssellochblick, anstatt das Ganze zu sehen. Sie machen eine Erkrankung künstlich groß und andere künstlich klein. Viele Covidtote könnten bespielweise in Wirklichkeit an Influenza gestorben sein?
  • Aktuelle Antikörper-Tests sind dazu gemacht, einen Impferfolg zu messen, aber nicht, ob ein Mensch eine Immunität gegen eine Infektion besitzt. Unser Immunsystem benutzt auch andere Abwehrstrategien als nur die Antikörper.
  • Alle Messungen stoppen, einen Schritt zurückgehen und alles erst einmal neu überdenken
  • Impfungen gegen Viruserkrankungen der Atemwege sind problematisch, da die Viren zu jeder neuen Saison sich durch Mutation verändern. Außerdem sind Grippeimpfungen unnötig für die Jungen und Gesunden, aber sie wirken schlechter bei den Risikogruppen, eben weil deren Immunsystem nicht mehr voll leistungsfähig ist (s.a. Beda Stadler). Den Nutzen und Schaden solcher Impfungen zu beurteilen, benötigt Jahre. Es ist völlig unseriös, sie als Lösung der derzeitigen Problemstellungen zu betrachten.
  • Die Modellrechnungen gehen von falschen Grundannahmen aus (shit-in-shit-out Prinzip). Zum Beispiel, dass es eine 100 Prozent fehlende Immunität auf das Coronavirus gibt. Dies ist ganz offensichtlich falsch, wie es Beda Stadler sehr eindrücklich erklärt hat.
  • Somit erzeugen die aktuellen Testungen und Modellrechnungen künstlich eine Pandemie, die in Wirklichkeit relativ gut beherrschbar ist und einen kurzen definierten Zeitverlauf besitzt. In Europa und inzwischen in den USA ist die Infektion so gut wie vorbei. Brasilien wird zeitversetzt folgen.
  • Leider veröffentlichen anerkannte Journals solche Modellrechnungen, die völlig spekulativ sind und später von der Wirklichkeit widerlegt werden, um die Regierungspositionen fälschlicherweise zu legitimieren.
  • Insgesamt betrachtet, arbeiten wir mit Daten, deren falsche Interpretation, ein Problem erzeugen, welches es ohne diese Datenerhebung gar nicht geben würde.
  • Die falsche Interpretation und die Epidemieschimäre führen zu Behandlungsprotokollen, die bei einem positiven Test die richtige Therapie für kranke Menschen erschwert oder gar verhindert.
  • Die Versuche, die aktuelle Winterinfektion zu kontrollieren, richten viel mehr Schaden an als das Virus selbst.

Die Forderungen, die schon längst alle vernünftigen Wissenschaftler öffentlich stellen müssten, lauten:

  • Sofort alle Massentestungen stoppen
  • Stoppen aller spekulativen Modellrechnungen
  • Gründliches Neuüberdenken der Situation
  • Lasst die Ärzte entscheiden, wie man einen Erkrankten behandelt, und zwar anhand seiner Symptome und nicht aufgrund eines individuell völlig nutzlosen Tests.

Schenkt den Menschen endlich reinen Wein ein. Die Infektion ist vorüber, die Angst davor maßlos übertrieben. Wir müssen wieder unser normales Leben führen können. Nur so entwickeln wir Hoffnung, den angerichteten gigantischen Scherbenhaufen wieder aufräumen zu können.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Coronavirus: Wie man die Zahlen richtig liest

In dieser (sehr langen) Studie geht es um die Daten zur COVID-Epidemie weltweit*. Sie besteht hauptsächlich aus Graphiken – wie die oben Stehende – welche die Ergebnisse des Verhaltens des Virus‘ bis heute in verschiedenen Ländern zeigen. Es werden viele schöne Graphiken bzgl. eines höchst unschönen Subjektes gezeigt nebst einigen Interpretationen dieser Graphiken. … Obwohl ich mir erlaube, gelegentlich ein paar bittere Bemerkungen hinsichtlich der Politik fallen zu lassen, gehe ich auf diesen Punkt aber nicht näher ein. Dazu bedarf es eines langen weiteren Beitrags.

[*Der Länge wegen wird diese Übersetzung um einige Gebiete gekürzt. Anm. d. Übers.]

Unsere Welt in Daten

Alle Daten für diesen Beitrag stammen aus dieser Quelle. Sie enthält fast 25.000 Aufzeichnungen. Unsere Welt in Daten ist ein Projekt der Oxford Martin School an der Oxford University. Die Daten sind frei verfügbar, und ich finde sie extrem nützlich. Ich nutze für diesen Beitrag die Daten bis zum 18. Juni.

Darstellung

Es gibt mehrere Probleme hinsichtlich der Art und Weise, wie die Zahlen gemeldet wurden. Erstens sind die Aufzeichnungen nach Territorien aufgeschlüsselt, was bedeutet, dass von Offshore-Gebieten wie Gibraltar oder Puerto Rico erwartet wird, dass sie getrennt von ihrem Mutterland gemeldet werden. Dies ist jedoch nicht immer eingehalten worden. In den meisten Gebieten hat man erst am 20. März oder später mit der Meldung eigener Zahlen begonnen.

Zweitens begannen einige Länder erst zu berichten, als sie tatsächlich ihren ersten bestätigten Fall des Virus‘ hatten. Darüber hinaus gibt es in den frühen Stadien der Epidemie in vielen Ländern sporadisch fehlende Aufzeichnungen. Erst gegen Mitte März begannen alle Länder, explizit „keine neuen Fälle oder Todesfälle“ für diese Tage ohne einen neuen Fall oder einen Todesfall vorzulegen.

Drittens nehmen die nationalen Datenlieferanten recht häufig Adjustierungen ihrer Zahlen vor. Dies kann zu enormen eintägigen Spitzenwerten führen oder zu Tagen mit negativen neuen Fällen oder sogar zu negativen Todesfällen! Und die Zahlen einiger Länder haben mich veranlasst, mich am Kopf zu kratzen. Die französischen Zahlen zum Beispiel fliegen überall herum, seit ich die Epidemie verfolge. Die ecuadorianischen Zahlen ergeben überhaupt keinen Sinn. Und es gibt viele Fälle, bei denen es innerhalb weniger Tage zu einem plötzlichen Anstieg der neu bestätigten Fälle kommt. Das jüngste Beispiel war Schweden, wo ab dem 3. Juni ein enormer Anstieg der neuen Fälle zu verzeichnen war. Vermutlich aufgrund einer großen Anzahl verspäteter Testergebnisse?

Viertens melden nur einige der Länder – in der Regel die größeren – Zahlen der durchgeführten Tests. Und viele von ihnen melden Tests nur wöchentlich oder auf Ad-hoc-Basis.

Fünftens gab es Fälle, in denen die nationalen Datenlieferanten „die Geschichte neu schreiben“ und große Teile der Daten aus der Vergangenheit gesäubert und ersetzt haben. Anfang Juni zum Beispiel haben Großbritannien und die USA alle Daten zu Tests vor dem 26. April bzw. 12. Mai vernichtet. Ich vermute, dass dies auf einen Wechsel der Einheiten zurückzuführen sein könnte, z.B. von getesteten Personen zu durchgeführten Tests (was die Anzahl der aufgezeichneten Tests erhöhen würde).
Sechstens haben die Daten unsichtbare Verzerrungen. Verschiedene Länder haben unterschiedliche Definitionen dessen verwendet, was einen COVID-Todesfall ausmacht. Ein Tod durch COVID unterscheidet sich geringfügig von einem Tod mit COVID, hat jedoch eine andere Todesursache. Darüber hinaus wurden die Fälle in vielen Ländern aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Testausrüstungen stark unterschätzt.

Siebtens gibt es oft, aber nicht immer, einen wöchentlichen Zyklus in den Daten. In der Regel werden freitags und samstags mehr Fälle gemeldet, sonntags und montags weniger. Dieser wöchentliche Meldezyklus unterscheidet sich deutlich von dem 5- bis 6-tägigen „Wackeln“, das in den Rohdaten vieler Länder für neue Fälle sichtbar ist und bei dem die Talsohlen nicht immer mit dem Wochenende zusammenfallen.

Abgesehen davon sind die Zahlen aus Unsere Welt in Daten die besten, die ich habe, also werde ich sie verwenden. Aber um zu versuchen, einige der oben genannten Probleme zu umgehen, habe ich in den meisten meiner Diagramme Zahlen von täglichen Fällen und Todesfällen verwendet, die sich im Durchschnitt über 7 Tage erstrecken, von 3 Tagen vor dem angegebenen Datum bis 3 Tage danach.

Die perfekte Farr-Kurve?

Jetzt endlich ist es an der Zeit für ein paar hübsche Graphiken. Hier zunächst die kumulierten Fälle von Island:

Ist das nicht eine so schöne „Farr-Kurve“ (symmetrische Sigmoid-Kurve), wie man sie sich nur wünschen kann? 1840 analysierte William Farr eine damals aktuelle Pockenepidemie in England. Er zeigte, dass ein Diagramm der Todesfälle mit der Zeit sehr ähnlich aussah wie die Kurve einer normalen Wahrscheinlichkeitsverteilung, die auch als Glockenkurve bekannt ist. Die Farr-Kurve, in der die ansteigenden und abfallenden Phasen symmetrisch und von gleicher Länge sind, ist das Integral einer normalen Wahrscheinlichkeitsverteilung. Schauen wir uns also die (wöchentlich gemittelten) Tagesfälle (und auch die Todesfälle) Islands an.

Das sieht für mich ziemlich „normal“ aus, wenn auch nach oben hin etwas gezackt. So würde man nach meinem Verständnis erwarten, dass die tägliche Fallgrafik einer Epidemie aussieht, falls keinerlei Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens oder durch den Import neuer Fälle von außen diesen beeinflusst. Man beachte auch, wie in Island die Todesfälle in der Regel einige Wochen nach den Fallzahlen folgten.

Als nächstes die Schweiz:

Das ist ein weniger symmetrisches Beispiel für eine Sigmoidkurve. In der Schweiz ist das rechte Ende der Fallkurve etwas weniger als doppelt so lang wie das linke Ende. Die Fallkurven vieler Länder sind ähnlich, obwohl die rechten Enden in vielen Fällen deutlich länger sind als in der Schweiz.
Aber jetzt werfe ich eine besondere Kurve in den Ring: Iran.

Das sieht eher wie der Rücken eines Kamels als wie ein Berggipfel aus! Hier muss etwas anderes im Spiel sein. Die wahrscheinlichste Ursache für die zweite Spitze scheint der Massenandrang am Eid Al-Fitr-Feiertag gegen Ende Mai gewesen zu sein, als es in den meisten Provinzen noch keinen Lockdown gab.

Das Schlimmste vom Schlimmsten

Hier sind die schlimmsten Länder der Welt in Bezug auf die Todesfälle durch das Virus pro Million Einwohner (Stand: 17. Juni).

Man beachte, dass sich die Top Neun alle in Westeuropa befinden. Die USA und Kanada sind ebenso dabei wie drei südamerikanische Länder: Ecuador, Peru und Brasilien. Südamerika scheint sich schnell zu einem „Hot Spot“ für das Virus zu entwickeln. Abgesehen von Irland sind die übrigen Gebiete kleine Ableger von Ländern, die weiter oben auf der Liste stehen: Sint Maarten gehört zu den Niederlanden und Jersey, Isle of Man, Montserrat sowie Guernsey zu Großbritannien.

Im Gegensatz dazu sind hier die Länder mit den meisten bestätigten Fällen pro Million aufgeführt:

Die beiden Listen sind recht unterschiedlich, abgesehen davon, dass bei beiden San Marino und Andorra an der Spitze liegen. Sogar Italien, das „Aushängeschild“ der Epidemie, schafft es bei den Fällen pro Million nicht einmal in die Top 20! Warum die Listen so unterschiedlich sind, liegt auf der Hand: Länder, die mehr Tests durchführen, neigen dazu, mehr leichte und asymptomatische Fälle zu finden, die nicht zu mehr Todesfällen führen. Das scheint zum Beispiel in Bahrain der Fall zu sein, wo man über 400.000 Tests bei einer Bevölkerung von 1,7 Millionen Menschen durchgeführt hatte.

Westeuropa

Ich werde zunächst auf Westeuropa eingehen, da es das am stärksten betroffene Gebiet ist. Hier sind die Todesfälle pro Million:

Einige der hier aufgeführten kleinen Länder sind Inseln, die zu größeren Ländern gehören. Zum Beispiel gehört Guernsey zu UK und die Färöer-Inseln zu Dänemark. Die Außenposten von UK (Jersey, Guernsey und die Isle of Man) haben im Allgemeinen etwas besser abgeschnitten als das Vereinigte Königreich selbst. Abhängigkeiten, die weiter von den Mutterländern entfernt sind, haben noch besser abgeschnitten, wie Gibraltar und das dänische Territorium der Färöer-Inseln.

Von den verbleibenden kleinen Ländern hat Andorra, zwischen Frankreich und Spanien liegend, schlechter abgeschnitten als jedes der beiden Länder. Und San Marino (Binnenland innerhalb Italiens) hat am schlimmsten von allen gelitten. Aber diese beiden Katastrophengebiete sind Ausreißer. Tatsächlich haben kleine Länder, die an größere Länder wie Liechtenstein, Monaco und Luxemburg grenzen, oft besser abgeschnitten als ihre Nachbarn. Selbst der Vatikan fällt in diese Kategorie, trotz seines dritten Platzes bei den Fällen pro Million! Und kleine Inselstaaten wie Island und Malta haben von allen am besten abgeschnitten.

Unter den größeren Ländern ist Deutschland ein Sonderfall. Es hat weit weniger Todesfälle pro Million, als man erwarten würde, wenn man die Zahlen aus anderen europäischen Ländern vergleichbarer Größe zugrunde legt. Deutschland scheint Reisen und Kontakte der Infizierten besser zurückverfolgt zu haben als viele andere europäische Länder. Tatsächlich gehörten die Deutschen zu denjenigen, die die Österreicher auf den Infektionsherd im Tiroler Kurort Ischgl aufmerksam machten.

Um den Verlauf der Epidemie in jedem Land zu zeigen, habe ich die Gesamtzahl der Fälle pro Million Einwohner (bis zum 17. Juni) für jede der vier Ländergruppen von Süden nach Norden aufgetragen, wobei ich die Außengebiete Großbritanniens in die gleichen Gruppe wie das Vereinigte Königreich einbezog. Man beachte die Farr-Kurven! Es sieht so aus, als ob die Kurve umso symmetrischer ist, je kürzer die Dauer der Epidemie in einem Land ist:

In der letzten Grafik sieht man die isländische Farr-Kurve in hellblau, ebenso die zweite Hälfte einer Farr-Kurve (grau) auf den Färöer-Inseln. (Die erste Hälfte der Kurve fehlt, weil die Berichterstattung von den Färöern erst am 24. März begonnen hatte).

Die meisten Länder haben entweder fast alle eine Null-Linie in Bezug auf die Zahl der Fälle pro Million erreicht, oder sie haben einen Zustand erreicht, in dem die Zahl der neuen Fälle gegenüber ihrem Höchststand stark zurückgegangen und in etwa konstant geworden ist. Was die anderen Länder betrifft, so muss Portugal näher betrachtet werden. Großbritannien hat eindeutig „die Wende geschafft“, ist aber noch lange nicht am Nullpunkt angelangt. Auch Gibraltar könnte für einen genaueren Blick lohnend sein. Und Schweden… Ah, Schweden.

Abgesehen davon stimmen die auf www.worldometers.info für die ersten Juni-Tage angezeigten Zahlen neuer Fälle für Schweden nicht mit der Tabelle aus Unsere Welt in Daten überein; auch nicht mit der neuesten Version. Zum Beispiel erscheint ein Spitzenwert von 2214 neuen Fällen am 4. Juni in der letzteren, aber nicht in der ersteren, die nur 1.042 neue Fälle an diesem Tag anzeigt. Was ist da los?

Ein typisches Beispiel – Italien

Hier sind zwei Diagramme, die ich für Italien, das erste europäische Land, das ernsthaft von dem Virus betroffen ist, erstellt habe. Erstens, tägliche neue Fälle und Todesfälle, gemittelt über den Zeitraum von 7 Tagen. Diese Grafik ähnelt in ihrer Form der Schweizer Grafik, aber mit einem viel längeren rechten Ende:

Zweitens dachte ich die Verhältnisse zwischen Todesfällen und Fällen sowie Fällen und Tests im Verlauf der Epidemie zu untersuchen. Ich dachte, dass die Todesfälle pro Fall als Prozentsatz eine nützliche Metrik wäre, und zwar aus zwei Gründen. Erstens ist ein hohes Verhältnis von Todesfällen pro Gesamtzahl der Fälle über einen langen Zeitraum hinweg ein Symptom für ein schlechtes Gesundheitssystem, wenn nicht sogar für eine ungesunde Bevölkerung. Und zweitens ist eine Unterschätzung der Fallzahlen durch fehlende Tests ebenfalls ein Zeichen für ein schlechtes Gesundheitssystem. Und eine solche Unterschätzung führt zu einem Anstieg der Todesfälle pro Anzahl der Fälle.

Ich dachte auch, dass das Verhältnis der positiven Tests zu den Gesamttests („Fälle pro Test“) aufschlussreich sein könnte, und glücklicherweise haben die Italiener die ganze Zeit über täglich eine Anzahl von Tests zur Verfügung gestellt. In beiden Fällen berechne ich die Verhältnisse der kumulativen Zählungen über den gesamten Zeitraum, vom Beginn der Epidemie an. Das sollte eine natürliche „Glättung“ bewirken und Vergleiche zwischen den Ländern ermöglichen, auch wenn sich einige Testergebnisse erheblich verzögern.

Dieses Muster ist typisch für viele Länder. Seit Beginn der Epidemie steigen die bestätigten Fälle pro Test ziemlich stetig bis zu einem Höchststand an. Wenn das Virus Fuß fasst, wird es immer leichter, Menschen zu finden, die daran erkrankt sind. Der Höhepunkt tritt etwa zur gleichen Zeit ein wie der Höhepunkt der neuen Fälle pro Tag. Der Prozentsatz der Fälle pro Test beginnt dann zu sinken, auch wenn die Zahl der Tests immer noch zunimmt oder sogar rasch zunimmt, da die Tests nach und nach auf weniger anfällige Personengruppen ausgeweitet werden.

Was die Todesfälle pro Fall betrifft, so kann dieses Verhältnis anfangs hoch sein, da viele der allerersten diagnostizierten Patienten bereits im Sterben lagen. Aber danach steigt sie langsam an. In vielen Ländern, darunter auch in Italien, flacht sie schließlich ab. In einigen Ländern sinkt sie wieder, aber das ist eine andere Geschichte.

Der kranke Mann Europas – UK

Im 19. Jahrhundert wurde die Türkei von vielen als „der kranke Mann Europas“ bezeichnet. Seitdem wurde dieser Titel verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten verliehen. Aber im Zusammenhang mit COVID-19 denke ich, dass das Vereinigte Königreich diesen Spitznamen gerade jetzt verdient. Hier sind die wöchentlich gemittelten Fälle und Todesfälle:

Der Abschwung ist lang und kurvenreich, aber immerhin geht es abwärts. Man beachte, dass im Gegensatz zu Italien, wo der Höhepunkt der Todesfälle ein paar Tage nach dem Höhepunkt der neuen Fälle eintrat, hier die Todesfälle fast gleichzeitig auftraten. Das mag vielleicht daran liegen, dass ein höherer Anteil derjenigen, die sich im März mit dem Virus angesteckt hatten, am Ende schnell starb als diejenigen, die sich später angesteckt hatten. Und der Anstieg der Fälle Ende Mai könnte vielleicht durch das Feiertagswochenende erklärt werden.

Lassen Sie uns nun die Todesfälle pro Fall und die Fälle pro Test betrachten.

Hey, wo sind die ganzen Daten hin? In der Version der Tabellenkalkulation vom 1. Juni gab es Zahlen zu Tests in Großbritannien, die bis in den Januar zurückreichen. Am 17. Juni sind diese weg!

Interessanter ist jedoch das Verhältnis der Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle. Während sich dieses Verhältnis in Italien und in den meisten anderen westeuropäischen Ländern von unten her einer Konstante anzunähern scheint, wurde es im Vereinigten Königreich überschritten und stiegesf 16%, bevor sie wieder auf 14% zurückging. Dies deutet möglicherweise darauf hin, dass das Virus im Vereinigten Königreich mehr anfällige Personen – ältere Menschen und Menschen mit schweren Vorerkrankungen – gefunden hat als an anderen Orten. Oder vielleicht, dass das für einen Großteil des Vereinigten Königreichs ungewöhnlich warme Wetter während dieses Zeitraums die Letalität des Virus leicht gesenkt hat.

In der obigen Grafik der täglichen Fälle gibt es links in der Grafik ein Detail, das viel zu klein ist, um auf dieser Skala gesehen zu werden, nämlich den Beginn der Epidemie. Deshalb habe ich ein drittes Diagramm entworfen, um dies zu zeigen. Es zeigt das Verhältnis (wöchentlich gemittelt, um enorme frühe Spitzen zu vermeiden) der täglichen Fälle jeden Tag zum Vortag in Prozent. Die Excel-Formel wird ziemlich kompliziert, weil man Tage mit neuen Fällen neben Tagen ohne neue Fälle behandeln muss. Ich beschloss, einen Tag mit Fällen, der auf einen Tag ohne Fälle folgt, mit +100% und umgekehrt mit -100% zu bewerten. Hier ist das Ergebnis für UK:

Wie Sie sehen, hat es in UK zwei getrennte Phasen der Epidemie gegeben. Die erste begann Anfang Februar, kurz nachdem der erste Fall am 31. Januar gemeldet wurde. In dieser Phase gab es insgesamt 9 Fälle. Danach gab es den Rohdaten zufolge eine Zeit lang keine neuen Fälle, nämlich vom 14. bis einschließlich 23. Februar. Ende Februar tauchte ein neuer Ausschlag von Fällen auf, bis am 2. März die Gesamtzahl der Fälle an einem einzigen Tag um über 50% sprang, von 23 auf 36. Diesen Tag habe ich als „Anfangsdatum“ für UK festgelegt; ein Gedanke, auf den ich im nächsten Abschnitt eingehen werde.

Aber jetzt ein paar weitere interessante Grafiken aus Westeuropa. Erstens, Schweden:

Ich bin versucht, auf Hamlet’sche Art und Weise zu sagen, dass Schwedens Fallzahlen von „Spitze oder keine Spitze“ zu „Etwas ist faul im Staate Schweden“ gesprungen sind. Allerdings haben die Schweden ihre Tests in den letzten Wochen erheblich ausgeweitet, so dass ein Teil des jüngsten Anstiegs möglicherweise nur darauf zurückzuführen ist, dass ein höherer Anteil der leichten oder asymptomatischen Fälle gefunden wurde, die bereits vorhanden waren.

Als nächstes Portugal:

Den Portugiesen ging es gut, bis Anfang Mai. Seit Mitte Mai nehmen die neuen Fälle ziemlich linear zu. Nun begann Portugal am 4. Mai mit der Lockerung der Sperrmaßnahmen und der Wiedereröffnung kleiner Geschäfte. Und am 18. Mai gab es eine weitere Lockerung der Beschränkungen, einschließlich der Wiedereröffnung von Restaurants, Cafés und einigen Schulen. Es scheint plausibel, dass diese den anschließenden langsamen Anstieg neuer Fälle verursacht haben könnten.

In Gibraltar war die Pandemie in zwei, vielleicht drei Phasen verlaufen: Die erste derselben zeigte in etwa eine Glockenkurve. Es ist möglich, dass der jüngste neue Ausbruch einer Lockerung des Lockdowns geschuldet und insbesondere einer Wiederöffnung der Grenze für diejenigen, die in Spanien leben und in Gibraltar arbeiten.

Anfangstermine

Wenn die Epidemie in einem bestimmten Land nur eine Phase hinter sich hat, ist es recht einfach, ein Datum für den Ausbruch festzulegen. Dieses definiere ich als den ersten Tag nach dem allerersten Tag, an dem Fälle registriert worden waren, an dem die (rohe) neue Fallzahl um 50% oder mehr gegenüber dem Vortag ansteigt. In Italien zum Beispiel wurden die ersten drei Fälle am 31. Januar gemeldet. Am 22. Februar gab es dann 14 neue Fälle, und am 23. Februar weitere 62. Ich habe daher den 22. Februar als Beginn der italienischen Zählung festgelegt. Wenn das Land mehrere Phasen der Epidemie durchlaufen hat – wie Grossbritannien und Singapur – dann gibt es bei der Entscheidung, welche Phase den Ausbruch darstellt, ein Element der Beurteilung.

Nach dem Ausbruch steigt die Zahl der Fälle eine Zeit lang exponentiell an, manchmal verdoppelt sie sich in etwa 3 Tagen. Aber das dauert nicht länger als eine Woche; ein „Wackel“-Zyklus des Virus. Danach pendelt es sich in einen Zustand ein, in dem die tägliche Zunahme immer noch erheblich ist, aber im Allgemeinen abnimmt. Man kann dies in der obigen Grafik für das Vereinigte Königreich sehen.

Hier ist meine Liste der Anfangsdaten bis einschließlich 14. März:

  • 03 Jan: China (though there had been cases reported earlier)
  • 17 Jan: Thailand
  • 23 Jan: Japan
  • 25 Jan: Taiwan
  • 26 Jan: Australia, South Korea
  • 31 Jan: Vietnam
  • 21 Feb: Iran
  • 22 Feb: Italy, United States
  • 25 Feb: Bahrain, Kuwait
  • 26 Feb: Iraq, Oman, Spain
  • 27 Feb: Sweden
  • 28 Feb: Austria, France, Germany, Norway, Switzerland
  • 29 Feb: Georgia, Iceland, Israel, Netherlands, Romania, Singapore
  • 01 Mar : Algeria, Azerbaijan, Pakistan
  • 02 Mar : Belgium, Ecuador, Finland, Lebanon, Qatar, San Marino, United Kingdom
  • 03 Mar : Czech Republic, India, Russia
  • 04 Mar : Belarus, Denmark, Portugal
  • 05 Mar: Chile, Ireland, Malaysia
  • 06 Mar : Argentina, Botswana, Brazil, Canada, Estonia, Greece, Saudi Arabia, Slovenia
  • 07 Mar : Egypt, Hungary, Indonesia, Luxembourg, Macedonia, Palestine, Philippines, Poland
  • 08 Mar : Afghanistan, Latvia, Malta, Slovakia, South Africa, United Arab Emirates
  • 09 Mar : Bulgaria, Costa Rica, Maldives, Peru
  • 10 Mar : Albania, Dominican Republic, Somalia, Tunisia
  • 11 Mar : Lithuania, Moldova, Panama, Paraguay, Serbia
  • 12 Mar : Armenia, Brunei, Cyprus, Liechtenstein, Mexico, Morocco, Sri Lanka
  • 13 Mar : Cambodia, Congo, Croatia, Jamaica, Turkey, Ukraine
  • 14 Mar : Andorra, Bolivia, Senegal, Trinidad and Tobago

Nun, das ist interessant. Sieben Länder, alle in Asien mit Ausnahme Australiens, hatten das Virus im Januar. Dann wurde es etwa 3 Wochen lang ruhig, bis am 21. und 22. Februar die Epidemie in drei Ländern viral ausbrach (kein Wortspiel beabsichtigt): Iran, Italien und den USA. Dann zeigte es sich innerhalb von 10 Tagen im ganzen Nahen Osten und Westeuropa und innerhalb von drei Wochen überall auf der Welt.

Es gibt eine Lehrmeinung, die davon ausgeht, dass sich ein „italienischer Stamm“ des Virus‘ effektiver verbreitet und in den Ländern und US-Bundesstaaten, die er erreichte, mehr Todesfälle verursacht hat als der ursprüngliche „chinesische Stamm“. Aber das oben Gesagte legt mir nahe, dass die Unterscheidung, wenn es denn eine gibt, vielleicht zwischen dem „Februar-Stamm“ und dem „Januar-Stamm“ getroffen werden sollte. Die Februar-Stämme hätten genauso gut direkt aus China wie über Italien in die USA gelangen können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie erstmals kurz nach dem Ende des (verlängerten) Frühlingsfestes in China aufgetreten waren.

Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle im Vergleich zum Datum des Beginns

Ich hielt einen Scatterplot von Todesfällen pro Million Menschen im Vergleich zum Anfangsdatum für aufschlussreich. In Anlehnung an den bekannten „Hockeyschläger“ nenne ich es den „Fußball-Stiefel“:

Dies zeigt in der Tat, dass fast alle der am schlimmsten betroffenen Länder innerhalb eines kurzen Zeitraums vom 21. Februar bis etwa 7. März erstmals „viral“ wurden. Oberflächlich betrachtet scheint es auch eine zweite Welle um die dritte Märzwoche herum gegeben zu haben. Aber die „Lasche“ des Stiefels – die Länder, die sowohl hohe Sterblichkeitsraten aufweisen als auch ein Auftreten um diese Zeit herum – sind allesamt Außengebiete. Es handelt sich also um ein Artefakt jener Länder, die erst zu diesem Zeitpunkt damit begonnen hatten, ihre Zahlen getrennt zu melden.

Interessanterweise haben alle Länder, die vor dem 21. Februar zum ersten Mal Fälle gemeldet hatten, sehr niedrige Sterbefälle pro Million. Darüber hinaus wurden bis zum 19. Februar außerhalb Chinas nur drei Todesfälle durch das Virus gemeldet: in Frankreich, Japan und auf den Philippinen. Zwei davon waren chinesische Staatsbürger; der dritte war gerade aus Wuhan zurückgekehrt. Die Hypothese, dass der Februar-Stamm des Virus leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden konnte als der Januar-Stamm, oder dass der Februar-Stamm tödlicher war als der Januar-Stamm, kann meines Erachtens aufgrund dieser Beweise nicht ausgeschlossen werden.

Weltweite Gesamtzahl der Fälle und Todesfälle

Bevor ich mich jetzt Regionen und Ländern außerhalb Westeuropas zuwende, möchte ich die Graphik der Fälle und Todesfälle für die Welt als Ganzes zeigen:

Auf der linken Seite erkennt man, und zwar die erste Phase der Epidemie, getrennt von der zweiten durch einige Wochen relativer Ruhe, in der nur in China bedeutende neue Fälle auftraten. Auffallend ist auch die Ähnlichkeit der Fälle, die sich bis März und Anfang April zu einer Farr-Kurve entwickeln, und zwar auch wenn es sich um die täglichen Fälle handelt, nicht um die kumulativen Gesamtzahlen wie bei der isländischen Farr-Kurve!

Dennoch beginnt die Farr-Kurve im April von der Basis abzuweichen. Nachdem sie sich nahezu eingependelt hat, beginnt sie zu wackeln, um dann wieder anzusteigen. Ich frage mich, warum? Eine dritte Phase, vielleicht auf einer längeren Zeitskala als die ersten beiden? Wie wir etwas später sehen werden, ist genau das der Fall. Und zu den Ländern, die davon betroffen sind, gehören einige sehr große und bevölkerungsreiche Länder wie Indien, Pakistan, Bangladesch und Indonesien. Das ist potenziell besorgniserregend. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird und wie weit es nach oben gehen wird.

Aber aus der Grafik der weltweiten Todesfälle pro Fall geht etwas Interessantes hervor:

Dieser signifikante Rückgang des Verhältnisses der (kumulativen) Todesfälle zu den Fällen seit Ende April könnte bedeuten, dass das Virus den größten Teil der anfälligen Menschen aus alternden westlichen Bevölkerungsgruppen befallen hat. Oder dass es schwächer wird. Oder dass es Orte wie das tropische Afrika erreicht, wo die Bedingungen – Hitze und Feuchtigkeit – seinem Überleben und seiner Ausbreitung nicht so förderlich sind. Oder dass die Einführung von Tests immer mehr milde Fälle findet, die nicht mit dem Tod enden. Welche? Ich weiß es nicht.

Da ich vorhin „Todesfälle pro Fall über einen langen Zeitraum“ als potenziell nützliche Metrik zur Beurteilung der Gesundheitssysteme der einzelnen Länder vorgeschlagen habe, werde ich auch die schlimmsten Todesfälle pro Fall im Verhältnis auflisten. Nicht vergessen: Wenn Ihr Land in dieser Tabelle weit oben steht, ist das ein schwarzer Fleck für sein Gesundheitssystem.

Nordamerika

Jetzt ist es an der Zeit, die übrige Welt zu betrachten. Ich habe die Welt willkürlich in neun Regionen eingeteilt: Westeuropa, Osteuropa, Nordamerika (Festland), die Westindischen Inseln [= Karibik], Südamerika, den Nahen Osten sowie Nordafrika, Asien und Australien mit Ozeanien. Beginnen möchte ich mit Nordamerika:

Das sieht nicht gut aus für meine amerikanischen Freunde. Hier die Fälle pro Tag für die USA:

Es sieht so aus, als ob es ein langer, langsamer Weg von der Hochebene herab sein könnte! Obwohl das leichter zu beurteilen wäre, wenn die Zahlen nach Staaten aufgeschlüsselt würden. Immerhin sind die USA in gewisser Weise 50 verschiedene Länder. Amerikanische Freunde könnten eine ähnliche Berechnung wie diese auf der Basis von Bundesstaaten durchführen, wenn die Daten verfügbar sind. Aber das Verhältnis der Todesfälle pro Gesamtzahl der Fälle ist weitaus niedriger als in Westeuropa, etwa 6%; das ist gut.

Kanada hingegen scheint auf dem Wege der Besserung zu sein.

[Die ganzen Verläufe für Süd- und Mittelamerika, aufgeschlüsselt nach Ländern, wird hier in der Übersetzung übersprungen.]

Osteuropa

Sprung zurück über den Atlantik und nach Osteuropa.Ich habe hier Russland mit einbezogen anstatt in Asien, weil die meisten Fälle in Russland im Großraum Moskau aufgetreten waren:

Zumindest bisher ist Osteuropa wesentlich weniger stark betroffen als Westeuropa. In Moldawien hingegen sind die täglichen Fälle oszillierend, aber im Aufwärtstrend, und in jüngster Zeit gab es einen sprunghaften Anstieg neuer Fälle, ein wenig wie in Schweden in kleinerem Maßstab. Es kann also sein, dass sich hier und vielleicht auch in einigen anderen osteuropäischen Ländern Probleme zusammenbrauen.

Hier die russischen Daten:

Es sieht so aus, als ob die täglichen neuen Fälle um Moskau ihren Spitze durchlaufen haben. Aber Russland ist ein großes Land, so dass man dort noch einen weiten Weg vor sich hat.

Naher Osten und Nordafrika sowie Afrika südlich der Sahara

[Auch diese Angaben werden hier übersprungen.]

Und so kommen wir nun zur Quelle all unserer Plagen: China:

Vielleicht gibt es hier nichts zu sehen? Abgesehen von einer riesigen Adjustierung am 13. Februar ist es einer Glockenkurve nicht unähnlich. Aber was ist mit den blauen Stellen weiter rechts? Sie sehen aus wie mehrere kleine Haufen, von denen jeder relativ schnell ausgelöscht wird. Das ist in der täglichen Wachstumskurve sehr deutlich zu erkennen.

Vielleicht haben die Chinesen jetzt ein hohes Maß an Immunität gegen dieses Virus? In diesem Fall könnten ihre jüngsten Fallzahlen sogar der Wahrheit entsprechen. Schade um die Übertragung von Mensch zu Mensch.

[Die Angaben für andere asiatische Gebiete sowie für Australien und Ozeanien werden hier ebenfalls übersprungen]

Wer hat gut und wer hat schlecht abgeschnitten?

In Asien haben mehrere Länder in der Nähe von China (und China selbst, wenn man ihren Zahlen glauben darf) gut daran getan, das Virus lokal einzudämmen. Sie müssen das, was sie von SARS gelernt haben, gut genutzt haben. Es liegt auf der Hand, dass der Schlüsselzeitpunkt für die Eindämmung eines Virus‘ wie diesem ganz am Anfang der Epidemie liegt. Die Rückverfolgung von Kontakten und die Isolierung scheinen die wichtigen Faktoren zu sein, um die Ausbreitung der ursprünglichen Infektionscluster zu stoppen. Wenn man diese erste Schlacht verliert, wird der Krieg lang und blutig sein.

Andererseits gibt es in mindestens zwei asiatischen Ländern, Indien und Bangladesch, nach wie vor einen erheblichen Anstieg der täglichen Neuerkrankungen. Indonesien hat den Höhepunkt noch nicht erreicht. Und alle drei Länder haben große Bevölkerungszahlen.

Einige Länder des Nahen Ostens, insbesondere in der Golfregion, haben ebenfalls gut abgeschnitten; auch hier ist dies wahrscheinlich auf ihre Erfahrungen mit MERS zurückzuführen. Pakistan, Saudi-Arabien, der Iran und das benachbarte Armenien geben Anlass zur Sorge. Nordafrika scheint jedoch relativ wenig betroffen zu sein, was vielleicht auf eine Kombination aus Hitze und geringer Bevölkerungsdichte zurückzuführen ist.

Afrika südlich der Sahara scheint Bedingungen zu bieten, die für das Virus nicht sehr günstig sind. Die meisten afrikanischen Länder kommen daher bisher relativ glimpflich davon, mit Ausnahme Südafrikas. Ich würde erwarten, dass dasselbe auch für das tropische Mittel- und Südamerika gilt. Damit bleiben als die anfälligsten Gebiete übrig: Europa (einschließlich Russland), Nordamerika nördlich der Tropen und Südamerika südlich davon.

Auf dem amerikanischen Kontinent sind die Länder, die derzeit Anlass zur Sorge geben, Mexiko, Chile, Brasilien, Ecuador und (ein wenig) Peru. In den USA haben die neuen Fälle ihren Höhepunkt erreicht, aber es liegt noch eine lange Zeitspanne vor ihnen.

In Osteuropa gibt es bisher generell weniger Fälle und Todesfälle als weiter westlich. Aber einige Länder, wie Moldawien, könnten einen steinigeren Weg nehmen als andere. Und Russland hat noch einen langen Weg vor sich.

In Westeuropa haben in allen Ländern außer Schweden die neuen Fälle inzwischen ihren Höhepunkt erreicht. Aber der Twitter-Feed der britischen Regierung (wie amateurhaft!) meldete am 18. Juni 1346 positive Tests. Und am Vortag wurden 1218 Fälle gezählt; mehr als doppelt so viele wie in Deutschland oder Italien am selben Tag. Es gibt noch viel zu tun.

In Westeuropa insgesamt haben die nordischen Länder, mit Ausnahme natürlich Schwedens, am besten gearbeitet. Die deutschsprachigen Länder sind die nächstbesten. Insbesondere Deutschland hat angesichts seiner Größe sehr gut abgeschnitten; wahrscheinlich aufgrund der relativ guten Kontaktverfolgung in der Anfangsphase der Epidemie. Die katholischen Länder im südlichen und westlichen Mitteleuropa, das Vereinigte Königreich und die Niederlande haben am schlechtesten abgeschnitten.

In zwei kleinen europäischen Ländern war es zur Katastrophe gekommen (San Marino, Andorra). Aber andere (Liechtenstein, Monaco, vielleicht sogar Luxemburg) waren erfolgreicher darin, das Virus in Schach zu halten als ihre Nachbarn. Kleine, geografisch nahe beieinander liegende Außengebiete (wie Jersey) haben tendenziell besser abgeschnitten als ihre Mutterländer, aber nicht enorm. Kleine, abgelegene Außengebiete (Färöer, Grönland, Gibraltar) und kleine Inselstaaten (Island, Malta) haben von allen am besten abgeschnitten.

Der relative Erfolg vieler kleiner Länder und die Katastrophen in anderen Ländern legen nahe, dass bei einem Virus wie diesem Eindämmungsmaßnahmen am besten in der Größenordnung von Zehn- oder höchstens Hunderttausenden von Menschen durchgeführt werden sollten. Das bedeutet Städte und Gemeinden, nicht große Länder oder gar US-Bundesstaaten. Ich glaube, die Österreicher haben es richtig gemacht, als sie das Skigebiet Ischgl unter Quarantäne gestellt haben.

Außerdem halte ich es nicht für sinnvoll, den normalen Alltag in Gebieten abzuschalten, in denen es nur wenige oder gar keine Fälle gibt. Auch nicht, Parks zu schließen. Wenn man will, dass die Menschen „soziale Distanz“ wahren – warum verbietet man ihnen dann genau die Räume, in denen sie eine Chance haben, von anderen Menschen wegzukommen? Es macht in der Tat auch keinen Sinn, symptomfreie Menschen, von denen keine Verbindung zu jemandem mit dem Virus bekannt ist und die nicht kürzlich von einem infizierten Ort zurückgekehrt sind, in die Isolation zu zwingen.

Zum Schluss: Wer wird den „Holzlöffel“ für das Land gewinnen, das am schlechtesten mit dem Virus fertig geworden ist? Zumindest in Westeuropa sind in diesem Rennen nur noch drei Pferde übrig: Belgien, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Die nächste Frage ist, was passiert, wenn die Sperren aufgehoben werden? Das Beispiel Portugals deutet darauf hin, dass neue Fälle wieder zunehmen könnten, aber nicht katastrophal. Ich habe vor, ein paar Wochen zu warten und mir dann erneut anzusehen, was nach der Aufhebung der Sperren geschehen ist (wird)

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/06/20/covid-19-understanding-the-numbers-coronavirus/

Übersetzt von Chris Frey EIKE [größtenteils mit dem Übersetzer Linguee]




Wasserstoff- der neue Wahn

Genau das Gegenteil

Es hieß, „die Sonne schreibt keine Rechnung“ und jetzt haben wir den teuersten Strom der Welt; wir wollten Vorreiter der „Dekarbonisierung“ sein und haben – mit zehn Tonnen – Europas höchsten CO2Abdruck; man versprach, die Ressourcen des Planeten zu schonen und nun raubt man ihr tonnenweise die ohnehin schon „seltenen Erden“, weil die Windkraft das fordert; man predigt Nachhaltigkeit, doch die Rotoren schlagen tot was ihnen in die Quere kommt und wir werden bekommen, was mit DDT nicht gelungen ist: eine Welt ohne Insekten.

Man versprach uns sanfte Technologien und stellt Monster auf, die das Wohnen im Umkreis von 2 km unmöglich machen. Man installiert für viele Milliarden Photovoltaik und merkt erst nachher, dass die Sonne nachts nicht scheint. Man schaltet die Kernkraft ab und merkt dann, dass man im Netz keinen Strom speichern kann.

 

Der weiße Ritter

Doch jetzt kommt ein „weißer Ritter“ der die Energiewende zu epochalem Triumph führen wird. Mit hellen Fanfarenklängen und ohne falsche Zurückhaltung wird er angekündigt: „Eine neue Energie-Ära beginnt, sogar die Bundesregierung denkt bei dem Thema jetzt groß. Deutschland soll Weltmarktführer werden; nicht auf irgendeinem Gebiet, sondern in einer absoluten Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts: der Wasserstofftechnik.“ („Die Welt“ vom 10.6.2020)

Auch Politiker sparen nicht mit starken Worten: Jetzt sei nicht die Zeit für Bedenkenträgerei, jetzt müsse geklotzt werden. Auch der Dümmste müsse verstehen, dass Wasserstoff die Zukunft sei, denn Wasser ist ja genug vorhanden.

Dieser Aufsatz soll Ihnen ein Urteil ermöglichen, das auf eigener Erkenntnis basiert und nicht von smarten Meinungsmachern geliefert wurde.  Dazu müssen wir etwas wissenschaftlich werden. Aber keine Sorge, wir schaffen das.

Wasserkraft und Wasserstoff

Wasser verhält sich zu Wasserstoff wie Kohlendioxid zu Kohlenstoff. Beides sind Verbrennungsprodukte. Man könnte Wasser auch als Wasserstoffoxid bezeichnen. Verbrennungsprodukte sind im Allgemeinen keine guten Energiequellen, und dennoch gibt es seit langer Zeit Wasserkraftwerke. Wir schauen uns das mal an, das hilft uns dann die „Wasserstofftechnik“ besser zu verstehen.

Das Wasser in einem Stausee im Gebirge hat „potenzielle“ Energie, d.h. es könnte Arbeit verrichten, wenn man es nur ließe. Dazu muss man es bergab fließen lassen, um ein Mühlrad oder eine Turbine anzutreiben. Quelle dieses Antriebs ist dabei die Schwerkraft der Erde. Je weiter weg vom Erdmittelpunkt, desto mehr potenzielle Energie verleiht sie einer Masse.

Für ein Wasserkraftwerk brauchen wir also mehr als nur Wasser, wir brauchen auch Berge. Hätte Holland mehr Berge, es wäre ein Dorado der Wasserkraft, denn Wasser gäbe es genug.

Der gemütliche kleine Haushalt

Von Holland machen wir einen Abstecher in ein Wasserstoff-Atom. Das besteht aus einem Kern – der uns hier nicht weiter interessieren soll – und einem Elektron, das sich dank seiner elektrischen Anziehungskraft in der Umgebung des Kerns aufhält, und zwar so nah dran wie möglich.

Schon vor langer Zeit fanden die Wasserstoffatome nun heraus, dass, wenn sie sich paaren und einen Zweier-Haushalt gründen, dass sie dann noch näher an ihre Kerne kommen können. Damit verringern sie ihre potenzielle Energie. So wie Wasser das tiefst  mögliche Energieniveau einnimmt, zu dem es Zugang hat, so machen es auch die Atome.

Wenn Sie sich also auf die Suche nach einzelnen Wasserstoff Atomen machen sollten: viel Glück. Sie werden nur Moleküle finden, genannt H2.

Aber auch die sind nicht leicht zu finden, denn sie neigen dazu, ein Sauerstoff-Atom zu sich in den Zweier-Haushalt aufnehmen. Das macht die potenzielle Energie aller Beteiligten dann noch niedriger. Voilà: Diese „Menage a Trois“ ist das Wassermolekül H2O.

Der große Knall

Nach Sauerstoff braucht man nicht lang zu suchen, er ist ja in der Luft. Würden wir also H2 und O2 -Moleküle mischen, dann würden die nichts lieber tun, als gemeinsame Sache machen. Dazu müssten sie aber erst ihre eigenen kleinen Zweier-Haushalte verlassen, und dazu brauchen sie einen Schubser, aber dann aber geht die Post ab.

Der Schubser kann etwa ein Funke sein; da gibt es dann einen riesen Knall und aus der H2 / O2 -Mischung wird Wasser. Dieses Gasgemisch heißt zu Recht Knallgas. Eine Explosion dieser Art trat übrigens im havarierten Kernkraftwerk von Fukushima auf. Da hatte sich in einem Abklingbecken Knallgas gebildet und die Decke des Gebäudes abgesprengt. Das hatte nichts mit Kernenergie zu tun, es hätte ebenso in einer chemischen Fabrik passieren können.

Statt nun sie Übergangsenergie der Elektronen in das niedrigere Niveau in einem Knall verpuffen zu lassen, kann man sie freundlich bitten, durch einen Draht zu laufen, und dabei sinnvolle Arbeit zu verrichten. Das ist so wie man am Berg das Wasser nicht einfach runterplätschern lässt, sondern durch Rohre leitet und eine Turbine antreibt.

Was Ihr Volt

Die Höhe der Energie Niveaus in den Atomen und Molekülen wird übrigens in Volt gemessen, wir haben es hier ja mit elektrischen Feldern zu tun. Wir reden hier maximal von ein paar Volt.

Besagten Energiegewinn beim Übergang der Elektronen in ein niedrigeres Niveau können wir in einer geeigneten Vorrichtung ernten, genannt Brennstoffzelle. Hier findet die kontrollierte Reaktion von H2 mit O2 statt und es entstehen ca. 0,7 Volt Spannung. Eine Kombination vieler solcher Zellen könnte dann genügend Strom liefern, um eine Maschine anzutreiben, etwa ein Auto. Und offensichtlich entsteht bei der ganzen Geschichte nichts als reinstes Wasser. Wir haben also die perfekte, saubere Energiequelle gefunden – Halleluja.

Die Brennstoffzelle wurde übrigens vor 200 Jahren erfunden. Warum fand die H2-Revolution nicht schon längst statt?

Es gibt da noch ein kleines Problem: woher sollen wir den Wasserstoff nehmen? Den haben wir ebenso wenig, wie die Holländer Berge haben. Aber halt! Aus dem Wasser können wir den doch holen. Und davon gibt es doch genug. Wir brauchen ja nur den Vorgang unserer Brennstoffzelle umzukehren, und dann könnten wir aus Wasser wieder Wasserstoff und Sauerstoff machen!

Auch das ist ein erprobter Vorgang, genannt Elektrolyse. Alles was wir tun müssen ist den Elektronen 1,2 Volt anbieten, und sie werden sich aus dem Wasser Molekül verabschieden.

Ein schlechtes Geschäft

Als aufmerksame Leserin werden Sie nun einwenden, dass das ein schlechtes Geschäft sei: wir stecken 1,2 Volt in die Elektrolyse und bekommen nur 0,7 Volt in der Brennstoffzelle zurück.

Aber genauso ist es. Wir haben es bei diesem Spiel mit drei verschiedenen Energie-Niveaus zu tun: ganz oben, auf 1,2 Volt, sind die einzelnen H-Atome, auf der mittleren Stufe, bei 0,7 Volt, sind die H2-Moleküle und H2O liegt auf Niveau null.

Bei der Elektrolyse geht es von ganz unten nach ganz oben. Dann verbinden sich die H Atome spontan zu H2. In der Brennstoffzelle aber bekommen wir nur noch die 0,7 Volt Differenz von Mitte bis nach unten zurück.

Wozu soll das gut sein? Vorne steckt man Strom rein und hinten kommt nur noch die Hälfte raus. Wer würde so etwas wollen? Und tatsächlich bekommt man nur ein Drittel zurück, da neben der Physik auch noch die technische Umsetzung ihre Reibungsverluste hat.

Die Architekten unserer Energiewende möchten trotzdem so etwas haben. Wind und Photovoltaik bringen zwar nicht immer den Strom, der gerade gebraucht wird, dafür liefern sie zu anderen Zeiten des Guten zu viel. Diesen Überschuss könnte man verwenden um Wasserstoff herzustellen, den man gut aufhebt und erst dann wieder zu Strom macht, wenn Wind und Sonne schwächeln.

Aber nicht nur das. Man könnte flächendeckend unsere Autos mit H2Tanks und Brennstoffzellen ausstatten und sie elektrisch betreiben – total karbonfrei. Und auch die Luftfahrt könnte man auf Wasserstoff umstellen – trotz der schlechten Erfahrungen, die man bei der Hindenburg gemacht hat.

Wird das kommen?

Die neue Goldmine

Prinzipiell ist H2 also der verzweifelt gesuchte Stromspeicher, wenn auch mit katastrophal schlechtem Wirkungsgrad. Damit sich das Modell technisch rechnet müsste der Überschuss an alternativer Energie in Hoch-Zeiten – über Wochen und Monate gemittelt –  dreimal so hoch sein, wie der Mangel in Flaute-Perioden.

Davon ist man heute weit entfernt. Aber ist es unmöglich? Nein – aber es wäre wirtschaftlicher Selbstmord, denn dieses Vorgehen würde den Strom noch teurer machen, als er ohnehin schon ist. Man müsste Wind und Solar aggressiv ausbauen, damit der Überschuss bei Sonne gesteigert und der Mangel bei Flaute verringert werden. Wird das geschehen?

Ich habe keine Zweifel. Das wird der finale Akt im Drama Namens Energiewende; einer Tragödie geprägt von mutwilliger Blindheit gegenüber ökonomischen Realitäten, getrieben von Ideologie und Rechthaberei, frei von Logik und Professionalismus. Und mit diesem letzten Vorhang endet dann auch die Erfolgsgeschichte der deutschen Industrie – „Not with a Bang, but with a Whimper“ – Nicht mit einem Knall, sondern einem Wimmern.

Für Insider allerdings gibt es bis dahin ein noch ein sehr lukratives „Win – Win“ Geschäft: Deutschland wird endlich flächendeckend bis in den letzten Winkel mit Wind und Solar zugebaut. Das bringt weitere Milliarden auf einem etablierten Geschäftsfeld zwischen gut eingespielten Partnern. Parallel dazu wird die neue H2 -Industrie aufgebaut, die ähnlich gigantische Ausmaße haben wird (“Sogar die Bundesregierung denkt bei dem Thema groß“). Das wird dann eine zweite, neue Goldmine, in der die Steuergelder der wehrlosen Bürger mit großen Baggern geschürft werden.

Hatten wir oben gesagt „ein schlechtes Geschäft?“… Nicht für jeden!

 

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“ https://think-again.org/product/grun-und-dumm/.

Außerdem bei der Achse.

 




Von den Grundrechenarten, ihrer Nutzung in der Klimafolgenforschung und Herrn Prof. Dr. Rahmstorf

Insbesondere die viel bekannten, oft zitierten, oft interviewten Klimaforscher wie z.B. der bekannte  Professor Stefan Rahmstorf verweisen bei ihren öffentlichen Vorträgen gern auf die strenge Wissenschaftlichkeit ihres Tuns.

So auch hier in seinem Vortrag in Mainz anlässlich der Reihe „Physik im Theater“ der Uni Mainz am 2.11.19 und anderswo. Sind sachkundige Leute im Saal, dann kommt gelegentlich die Frage, wie es denn möglich sei, eine globale Mitteltemperatur auf 2 Stellen hinter dem Komma, mit nur ± 0,05 ° Unsicherheit zu berechnen, wenn die ursprünglichen Daten selber nicht nur eine sehr viel größere Messunsicherheit von bestenfalls ± 0,5 ° brächten, aber auch vielfältige systematische Fehler diese weit in den Bereich von mehreren Grad verschöben.

Die Antwort darauf ist eigentlich immer dieselbe. Sie lautet, weil man Differenzen (im Jargon: Anomalien) aus zwei Absolutwerten bilde, also den aktuellen Wert von einem Referenzwert abzöge, seien diese sehr viel genauer, weil, und das wird impliziert, wenn auch selten dazu gesagt, sich dann die Fehler von selbst aufhöben, weil ja beide Werte denselben Fehler trügen.

So auch Stefan Rahmstorf in besagtem Vortrag. Er sagte, dass nun mal die Anomalien sehr viel genauer seien, als die Absolutwerte, das sei wissenschaftlich klar belegt, und verwies in diesem Zusammenhang auf seine Website Spectrum.de Scilogs,wo er dieses ausführlich erklärt hätte.

Nun, schaut man dort nach, dann wird zwar ausführlich erläutert, dass es – seiner Meinung nach- nur auf die Veränderung, also die Anomalie, ankäme, aber, obwohl er vorher versprach „Licht ins Dunkle zu bringen“  lässt er seine Leser weiterhin im Dunkeln, behält also die versprochen Erleuchtung für sich und erklärt nichts.

Stattdessen wird dem Leser wortreich mitgeteilt, wie und auf welche  Weise die meteorologischen Rohdaten weltweit – wenn auch sehr spärlich in Raum und Zeit verteilt – gewonnen wurden, und weiter erklärt, dass verschiedene Institute sich weltweit mit deren Auswertung beschäftigten, was natürlich einen gebührenden Eindruck beim Leser hinterlässt, um dann noch stolz zu betonen, dass deren Ergebnisse „dabei in hohem Maße..“ übereinstimmten.

 

Dazu wird die Grafik (s.o) in Abbildung 2 gezeigt.

Die Übereinstimmung ist in der Tat gut, wie jeder sehen kann, erklärt aber immer noch nicht, warum die Anomalien genauer sein sollten als die Absolutwerte, zumal jede Unsicherheitsangabe in der Grafik fehlt. Und beschreibt damit eigentlich auch nur die Selbstverständlichkeit, dass wissenschaftliche Auswertungen von immer denselben Daten auch zu sehr ähnlichen, bis exakt gleichen Ergebnissen führen müssen. Bspw. muss jede Messung der Erdanziehung, egal wie sie durchgeführt wird, immer auf einen Wert von 9,81 m/s2kommen. Kleine Unterschiede, bedeuten dann entweder Fehler oder sind Hinweise auf geologische Anomalien.

Dann, etwas weiter im Text, verspricht Rahmstorf sich der eigentlichen Frage zu stellen:

„Warum sind Differenzen genauer als Absolutwerte?“

lautet zunächst vielversprechend die Überschrift des nächsten Absatzes.

Aber wiederum zeigt er dann nur, dass er wohl bis heute selber nicht verstanden hat, was er den Lesern da eigentlich erzählt. Denn als einzigen Beweis stellt er die Behauptung auf:

„Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer messen kann als Absolutwerte.“

Nun muss noch mal erwähnt werden, dass nur Absolutwerte gemessen und Differenzen aus eben diesen nur errechnet werden können. Doch das begreift Rahmstorf wohl nicht, denn als Beispiel führt er an:

„Um in Paris zu bleiben: gehe ich auf dem Eiffelturm eine Treppenstufe hinauf, kann ich leicht mit einem Lineal messen, wieviel höher ich dann stehe – aber wie viele Meter über dem Erdboden ich insgesamt bin, lässt sich schon schwerer feststellen.“

Das ist zwar eine schöne Metapher, aber erklärt nun wahrlich nicht, warum Differenzen einfacher bzw. genauer gemessen werden können als Absolutwerte. Denn was er so nett beschreibt ist exakt die Messung des Absolutwertes der Höhe dieser Treppenstufe.

Nichts anderes.

Und die hat natürlich die üblichen Fehler einer Messung mit einem Lineal im Zentimeterbereich.

Doch in einem hat er recht, von der Höhe der Treppenstufe lässt sich nun wirklich nicht ableiten, egal mit welcher Genauigkeit, wie hoch sich diese über Grund befindet. Dazu fehlt die zweite wichtige Angabe, nämlich deren absolute Höhe über Grund. Und die kann, ebenso wie die, die der Treppenstufe selber, nur absolut bestimmt werden.

Offensichtlich hat er bis heute nicht begriffen, dass er mit diesem Vergleich seine eigene Argumentation ad absurdum führt. Nämlich, indem er wieder einen Absolutwert bestimmt, und diesen jetzt fälschlich zur Differenz erklärt. Differenzen müssen nun mal aus den Absolutwerten gerechnet und können nicht gemessen werden, da beißt nun mal die Maus keinen Faden ab. Und dazu braucht man von den Grundrechenarten die Subtraktion A-B = C. C wird errechnet und enthält somit nach der Fehlerfortpflanzung die Summenfehler von A und B. Genauer, die Wurzel der Summe der Quadrate der Fehler von A+B.

Niemand misst die meteorologische Differenztemperatur in einer Wetterhütte.

In dem er also die Höhe der Treppenstufe misst, schafft er das Problem nicht aus der Welt, er vernebelt es nur.

Das allerdings tut er im Folgenden sehr wortreich. Zwischendurch konzediert er zwar, eher beiläufig, dass die Wetterstationen weltweit   .. den Absolutwert der Temperatur, also z.B. 13,1 °C oder –5,4 °C“messen, lenkt dann aber die Aufmerksamkeit des Lesers auf, in diesem Zusammenhang völlig unwichtige, Nebenkriegsschauplätze. Und merkt das vermutlich nicht einmal selber.

Um dann, statt Klärung und Beweis auf diesen allein wichtigen Punkt einzugehen, einfach  so zu behaupten,..

„Die klimatischen Veränderungen der Temperatur kann man dagegen viel genauer bestimmen: schon für die Monatsmittelwerte der globalen Temperatur auf plus oder minus einige Hundertstel Grad genau. Das liegt einfach daran, dass Abweichungen der Monatsmitteltemperatur großräumig korreliert sind: wie Datenanalysen ergeben haben über einen Radius von mehr als eintausend Kilometern (Hansen et al. 1999).“

Abbildung 2: Verteilung der einbezogenen GHCN Messstationen nach Hansen & Lebedeff von 1870 bis 1960 sowie deren postulierte Abdeckung

Das war’s. Kein Beweis, keine Herleitung. Nur eine Behauptung.

Nun sind Korrelationen und Datenunsicherheiten zwei paar Schuhe, und der von ihm zitierte Herr Hansen hat sicher viel für die Klimapanik weltweit getan, aber in dessen hier zitierter Arbeit wird mit keinem Wort nachgewiesen, dass Anomalien genauer wären, als die ihnen zugrunde liegenden Absolutwerte. Es findet sich nichts darin,  gar nichts, sondern nur mehrfache Verweise auf eigene frühere Arbeiten, insbesondere auf Hansen und Lebedeff 1987[1].

Doch auch dort haben sie zwar die sehr kühne Behauptung aufgestellt, dass Wetterstationen, die bis zu 2400 km (1200 km Radius,) entfernt voneinander stünden, das ist immerhin die Entfernung Berlin – Malaga, immer hoch korrelierte Trends aufwiesen. Um im Umkehrschluss dann kühn zu folgern, dass deshalb nur einige wenige dieser Stationen ausreichten, um die globalen Trends der (Mittel-)Temperatur extrem genau zu berechnen. Und das, wie Rahmstorf seine Leser und Zuhörer glauben machen will „auf einige hundertstel Grad genau“. Aber auch dazu wiederum findet sich kein Wort, warum Anomalien genauer sein sollen, als ihre jeweiligen Bezugs- und Rechengrößen.

In einem meiner früheren Artikeln zum Thema (hier) in dem ich diese Aussage untersuchte, schrieb ich deshalb:

„Hansen ist auch derjenige, der 1988 dem amerikanischen Senat bei drückend heißem Wetter und unter tatkräftiger Mithilfe seines Kumpels -des Politprofis Al Gore- die Nachteile der künftigen vermutlich katastrophalen Erwärmung näherbrachte.

In einem Aufsatz von 1987 [3] im damals noch angesehenen JOURNAL OF GEOPHYSICAL RESEARCH durften die  Autoren  „peer reviewed“ verkünden, dass es dank ihrer Forschung möglich sei, aus der Not eine Tugend zu machen. Nämlich aus der Not keine flächenmäßig ausreichende Abdeckung mit Klimamessstationen zu haben, die Tugend, diese auch gar nicht zu brauchen. Und nur deswegen, weil man nun die Vorzüge von Korrelationen für unbekannte Trends einzusetzen imstande sei.“

…und über Fehler bzw. deren Größe und Korrektur findet man nur:

„In der Zusammenfassung des Aufsatzes steht:

“..Wir zeigen, dass die Temperaturen von Messstationen mittlerer und hoher Breite über 1000 km miteinander hoch korreliert sind. Bei Stationen in niederer Breite fällt die Korrelation mit der Entfernung stärker ab

Und etwas später ebenda:

“.. Fehlerabschätzungen basieren in Teilen auf Studien wie genau die derzeitigen Stationsverteilungen in der Lage sind Temperaturänderungen in einem globalen Datensatz zu repoduzieren, die von einem dreidimensionalen GCM (General Circulation Model) mit realistischer Variabilität erzeugt wurden.“ 

In diesem hochtrabenden, etwas verschwurbelten Satz steht also im Klartext:

“ Wir haben eine Fehlerabschätzung (in Teilen? Welche Teile?) gemacht, indem wir die Ergebnisse mit Modellen, die „realistische“ Temperaturvariationen zuvor errechnet hatten, verglichen haben.“

Also nix mit Realitätsvergleich, nix mit Überprüfung der Daten der einbezogenen Stationen, sondern stattdessen Überprüfung mit Modellen! Der künftige modellverliebte Kurs der Klimaforschung des IPCC wurde hier schon vorgezeichnet. „

Und in diesem Beitrag „von Korrelationen und Anomalien“wird dann nochmals im Detail nachgewiesen, dass auch die Behauptung über die Nutzbarkeit von Korrelationen zur Trendbestimmung weit entfernter Stationen mit fehlerhaften Messungen absoluter Humbug ist.

Zitat (Willis Eschenbach) daraus

„Hansen und Lebedeff lagen richtig damit, dass die jährlichen Temperatur-Historien von weit auseinander liegenden Messstationen dazu neigen, gut korreliert zu sein. Allerdings lagen sie nicht richtig mit ihrer Meinung, dass dies für die Trends der gut korrelierten Temperatur-Historien gälte. Deren Trends können völlig ungleich sein. Im Ergebnis ist die Extrapolation von Trends aus einer bis zu 1200 km entfernten Messstation ein unzulässiges Verfahren ohne jegliche mathematische Basis.

Soweit der pfiffige, misstrauische Willis Eschenbach.“

Doch da Rahmstorf immer wieder denselben Unsinn erzählt, kann man wohl davon ausgehen, dass er vielleicht gelegentlich bei den Grundrechenarten etwas Nachhilfe benötigt, und von Fehlerrechnung – und -fortpflanzung auch nicht viel Ahnung zu haben scheint.

Denn Böswilligkeit, um mittels bewusst falscher Behauptungen seine Ideen zu verbreiten, will man ihm ja nun wirklich nicht unterstellen.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf das ausgezeichnete Video vom Team Klimamanifest von Heiligenroth aufmerksam machen das den bezeichnenden Titel trägt

Das #Verwirrspiel des Stefan @Rahmstorf (V3a)

 

 

und sich intensiv mit der Verneblungstaktik im Wesentlichen von S. Rahmstorf beschäftigt, um nicht zugeben zu müssen, dass das Pariser Zweigradziel auf tönernen Füßen steht, bzw. ohne jede Grundlage ist. Es lohnt die Zeit zu investieren und es sich in ganzer Länge anzuschauen.

 

[1]Hansen, J. and Lebedeff, S., Global Trends of Measured Surface Air Temperature, J. Geophys. Res., 1987, 92 (D11), 13345-13372.

 




Covid und Hurrikan: Anlass zum Nachdenken

Nehmen wir beispielsweise Hurrikane. Heutzutage werden mehr tropische Stürme klassifiziert als vor 70 Jahren. Nichtsdestotrotz war der Zeitraum vor 70 Jahren Schauplatz der drei Hurrikan-stärksten Jahrzehnte an der US-Küste. Heute werden mehr Stürme mitten im Nirgendwo [über dem Ozean] mit einer Bezeichnung versehen, weil wir sie jetzt einfach besser erkennen. Es ist so, wenn man mehr sieht, schenkt man dem auch mehr Aufmerksamkeit. Aber steigt auch die Anzahl schwerer, auf das Festland übergreifender Hurrikane? Nein! Bei COVID: FALLS MAN MEHR TESTET, DANN ZEIGEN SICH MEHR POSITIVA, FALLS ES SIE GIBT – was der Fall ist. Betrachtet man jedoch auf das Festland übertretende starke Hurrikane, dann waren es im Zeitraum 1931 bis 1960 fast 30. Aber seit dem Jahr 1991 (also in dem Zeitraum, in welchem es angeblich immer schlimmer werden soll) waren es 16 Übertritte. Nimmt man jetzt 1 oder 2 starke Hurrikane, dann sind es immer noch viel weniger als während der schlimmsten 30-Jahre-Periode.

Wenn man behauptet, dass heute alles viel schlimmer ist, dann leugnet man das Gestern.

Im Falle COVID – falls man nicht die entscheidende Graphik der Prozentzahl positiv Getesteter hat, dann denkt man natürlich, dass sich die Lage nicht verbessert. Sie verbessert sich, aber langsamer als die Infektionen abnehmen, jedoch sehen wir nicht alle Daten. Die Prozentzahl positiv Getesteter ist entscheidend.

Zurück zu den Wirbelstürmen. In den 1950er Jahren lag die durchschnittliche ACE/Sturm* bei über 10. Trotz der Katrinas, Ritas etc. konnten die letzten 30 Jahre im ACE-Index pro Dekade nicht mit den 1950er Jahren konkurrieren. Warum? Weil so viele Stürme, die es in den 1930er-1950er Jahren vielleicht nicht gegeben hat, jetzt mit mehr schwächeren Mitgliedern mitten im Nirgendwo erkennbar sind, trägt dies zur Gesamtzahl bei und senkt den ACE/Storm-Durchschnitt.

[*ACE/storm = Accumulated Cyclone Energy pro Sturm. Anm. d. Übers.]

Also noch einmal die Parallele zu COVID: wenn man mehr testet, muss man mehr sehen. Wenn man in Satellitenbildern jeden Cumuluswirbel betrachtet, sieht man mehr. Hätten wir also damals die Art der Abdeckung wie heute gehabt, könnten einige dieser Stürme über dem Wasser stärker gewesen sein. Was ist der Grund dafür? Man betrachte die Art und Weise, wie mehr Stürme im Zeitraum 1931 bis 1950 in der Nähe ihres Intensitätsmaximums auftraten im Vergleich zu Stürmen heute, die mit Ausnahme von Harvey und Michael in diesem Jahrzehnt AUSSERHALB IHRER SPITZE zuschlugen. Katrina und Rita waren bei ihrem Übertritt stark, befanden sich aber nicht dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Unter dem Strich, d.h. bei den Auswirkungen, sehen wir also die Hysterie um doom and gloom tropischer Wirbelstürmen ohne das Gesamtbild, man kann sich einbilden, dass es schlimmer denn je ist. Genauso ist es bei Tornados: starke bis sehr starke Tornados nehmen ab.

COVID-Hochrisikogebiete sind anfälliger für Ausbrüche, genau wie es Gebiete gibt, in denen es wahrscheinlicher zu Hurrikanen und Tornados kommt. Aber bedeutet das, dass Menschen, die nicht in diesen Gebieten leben, die gleichen Vorsorgemaßnahmen treffen müssen? Wir müssen diese regionalen COVID-Ausbrüche stoppen, aber wir wussten, dass wir es mit einem solchen Risiko zu tun hatten. Genauso ist es, wenn ein starker Hurrikan die Stadt Miami trifft, bedeutet das nicht, dass die Bewohner der Stadt Des Moines in Iowa sich genauso darauf vorbereiten sollten. Ein starker Tornado in den Großen Ebenen bedeutet nicht, dass es in anderen Gebieten zu genauso schweren Tornados kommt.

Der gemeinsame Nenner besteht für mich darin, hinter die Kulissen zu blicken und zu graben, um einigen Fehltritten entgegenzuwirken, mit denen ein Thema politisch zur Waffe gemacht werden soll. Als jemand, der sich an der Klimadebatte beteiligt hat, konnte ich nicht umhin, diese Ideen einmal vorzubringen.

Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore.

Link: https://www.cfact.org/2020/06/17/covid-and-hurricane-points-to-ponder/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




„Die Kaiser sind nackt“: Greta Thunberg begeistert von Corona-Angst?

Die medial designten Klima- und Virus-Krisen haben gemeinsam, daß auf einem mehr oder minder kleinen Phänomen der Realwelt ein gewaltiger Überbau von Panikschürung, politischem Profit und Geldmacherei konstruiert wird. Insofern wundert es nicht, daß die Klimaaktivisten Greta Thunberg begeistert von der konformistischen Angstreaktion der Bürger, sogar weltweit, ist.

Sie sagte, „dieses Krisenmanagement eröffnet eine vollkommen neue Dimension.“ Die Menschen hätten so agiert, wie es sein müsse. Internationale Krisengipfel würden einberufen, immense Krisenpakete verabschiedet.

Seltsam, weil ja auch der klimapolitmediale Komplex genau das tut: Internationale Gipfel ausrichten, einen nach dem anderen; und Milliarden und Billionen Euros der Steuerzahler von unten nach oben umverteilen und verbrennen. Aber noch nicht genug; und in der Tat kann man mit Panikmache vor Virusseuchen wesentlich mehr Steuergeld wesentlich schneller flüssig machen. Da sind die Klima-Alarmisten wohl ein bißchen neidisch. Greta selbst wohl nicht; denn ihr kann man ja abnehmen, daß sie an das glaubt, was sie sagt. Sie ist immerhin erst 17 (biologisch eher 15) und an Autismus erkrankt. Umso leichter ist sie aber lenkbar und sagt das, was ihre Entourage aus PR-Experten und CO2-Zertifikate-Geschäftsleuten ihr vorgeben.

In dem Zusammenhang machte ich eine interessante Beobachtung: Es gibt seit einigen Wochen Anti-Corona-Demos, die sich zu meinem Erstaunen aber großteils nicht aus „Rechten“, „Spinnern und Wirrköpfen“ (Tagesthemen, Rainald Becker) zusammensetzen, sondern auch aus Linksalternativen. Des Rätsels Lösung: Ein Organisator meinte zu mir, er sei Geschäftsführer eines Institutes für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, so eine Art lokales PIK. Und da das Sars2-Virus seit Monaten den Greta-Komplex aus den Medien verdrängt, und die Klima-Alarmisten somit richtig Geld kostet, sind sie natürlich für eine Verkleinerung des Corona-politischen Komplexes.

Viele geneigte EIKE-Leser haben vielleicht schon gemerkt, daß grün-linke Akteure in der Politik und den Wissenschaften gerne die bürgerlich-rationalen Argumente gegen sie umdrehen, um selber als „rational“ zu erscheinen. Folgerichtig nutzt Greta das Argument aus Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider:

„Die Kaiser sind nackt, jeder einzelne von ihnen. Es zeigt sich, daß unsere ganze Gesellschaft eine Nudistenparty ist.“

Zur Erinnerung: Der dumme Kaiser im Märchen wird von betrügerischen Schneidern hereingelegt, und weil die Blamage keiner zugeben will, tun er und seine Höflinge so, als trage er ein prächtiges Gewand, obwohl er nur Unterhosen anhat. Heißt, Greta hält uns für dumme und selbstbetrügerische Narren, die ihre Erleuchtung nicht teilen? Na, danke schön auch, Greta. Eigentlich hat Andersen recht, weil er in seiner Parabel gerade die Inkompetenz und Verkommenheit viel zu mächtiger Eliten aufzeigt. Das ist wohl ein Bumerang, Familie Thunberg und Berater.

 

 

 




Eine unbequeme Wahrheit: Gores spektakulär falsche Prophezeiung bzgl. Schnee auf dem Kilimandscharo

Auf Seite 45 seines Buches aus dem Jahr 2006 schreibt Gore [übersetzt]: „Ein weiter Freund, Dr. Lonnie Thompson von der Ohio State University, ist der weltführende Experte bzgl. Berggletscher. Hier steht er im Jahre 2000 auf dem Gipfel des Kilimandscharo mit den beklagenswerten Resten seiner einst großen Gletscher. Er prophezeit, dass auch diese Reste während der nächsten 10 Jahre verschwinden werden. Dann heißt es nicht mehr ,der Schnee des Kilimandscharo’“.

Jedoch … die Website www.just-kilimanjaro.com berichtet, dass der schneebedeckte Gipfel weiterhin besteht mit „permanenten Gletschern, die seinen gesamten oberen Teil überdecken“ (hier).

Auch die Website www.deeperafrica.com berichtet von das ganze Jahr über vorhandenem Schnee. „Eis und Schnee gibt es das ganze Jahr über auf den oberen Teilen des Berges. Es gibt dort massive Gletscher, Eisfelder und sich auftürmende Eiswände, die unter der Äquatorsonne glänzen“, heißt es auf der Website.

Und schließlich, wie oben bereits erwähnt, die heutige 8-Tage-Prognose [vom 6. Juni bis 13. Juni]:

[Zum Bild: 28°F ≅ -2°C 33/34°F ≅ +1°C 19/22°F ≅ -6°C. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit (Mitte) bezieht sich auf heute und morgen. Die Zeile unten zeigt die erwähnte 8-Tage-Prognose. Bildquelle]

Klima-Alarmismus ist settled Wissenschaft, oder? Die Infragestellung der Behauptungen von Al Gore und anderen Klima-Alarmisten ist „Leugnung der Klimawissenschaft“ und „Angriff auf die Wissenschaft“, oder?

Wir auf diesem Blog werden sofort berichten, wenn das Korrektur-Statement von Al Gore mit Sicherheit sehr bald erscheint.

James Taylor is Director of the Arthur B. Robinson Center for Climate and Environmental Policy at The Heartland Institute. Taylor is the former managing editor (2001-2014) of Environment & Climate News, a national monthly publication devoted to sound science and free-market environmentalism.

Link: http://climaterealism.com/2020/06/an-inconvenient-truth-gore-spectacularly-wrong-on-snows-of-kilimanjaro/

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Und hier gleich noch eine unbequeme Wahrheit. Bei www.climaterealism.com findet man noch weitere. Anm. d. Übers.]

Noch eine unbequeme Wahrheit: Gores spektakulär falsche Prophezeiung bzgl. <i>Glacier National Park</i>

James Taylor

In seinem Buch aus dem Jahr 2006 An Inconvenient Truth posaunte Al Gore außerdem hinaus, dass es bis zum Jahre 2012 im Glacier National Park keine Gletscher mehr geben werde. „Unser heimischer Glacier National Park muss sehr bald umbenannt werden zu ,Der Park der ehemaligen Gletscher’“, schrieb Gore. Jedoch … wir befinden uns im Jahr 2020, und die Gletscher im Park sind üppig und vielfältig. Also noch eine grandios gescheiterte Prophezeiung von ihm.

Gegenwärtige Bedingungen im Park: Hier versucht man, die Going-to-the-Sun Road wieder zu öffnen. Bildquelle

Auf Seite 47 seines Buches schreibt Gore: „Ich bestieg den Gipfel des größten Gletschers in dem Park mit einer meiner Töchter im Jahre 1997. Die mich begleitenden Wissenschaftler sagten mir, dass sämtliche Gletscher des Parks innerhalb der nächsten 15 Jahre vollständig verschwinden werden“.

Jedoch … Caitlyn Florentine, eine Physikerin am Northern Rocky Mountain Science Center des U.S. Geological Survey, gab in einem Interview von Montana Public Radio Anfang des Jahres bekannt, dass 26 namentlich bezeichnete Gletscher im Park existieren, sogar noch 8 Jahre nach dem von Gore genannten Termin.

Gores Behauptung, dass die Gletscher bis zum Jahr 2012 verschwunden sein würden, war nicht die einzige alarmistische Prophezeiung, die sich als völlig falsch erwiesen hat. Die Betreiber des Parks stellten aufgrund jener Behauptungen Schilder auf des Inhalts, dass alle Gletscher bis 2020 verschwunden sein werden. Anfang dieses Jahres hat man versucht, all diese Hinweistafeln wieder zu entfernen, ohne dies jemandem zu sagen. Die Besucher bemerkten es trotzdem.

„Man nenne niemals einen Zeitpunkt für Untergangs-Prophezeiungen“, schrieb der Kolumnist James Delingpole in einem Kommentar zum Tarnkappenschild-Ersatzprogramm des Parkdienstes.

Das vielleicht eindrucksvollste Beispiel fehlender Glaubwürdigkeit oder Integrität der Klima-Alarmisten bietet die Website GlacierHub, welche die falsche Prophezeiung des Park Service‘ in diesem Jahr unter die Schlagzeile stellte [übersetzt] „Klima-Leugner schlagen zu!“ [Climate denialists pounce]. Ja, man liest richtig. Der Betreiber des Parks stellte im gesamten Park – auf Kosten der Steuerzahler – Schilder mit der Behauptung auf, dass es im Jahre 2020 keine Gletscher mehr geben werde. Klima-Realisten haben diese Behauptung von Anfang an in Frage gestellt und wurden darob als „Wissenschafts-Leugner“ gebrandmarkt. Der Termin verstrich, der Park Service lag erwiesen falsch, und die Klima-Realisten hatten vollkommen recht. Die Alarmisten reagieren darauf, indem sie die bestätigten Klima-Realisten „Leugner“ nennen.

Übrigens, das Earth Institute der Columbia University zeichnet GlacierHub aus mit der Einladung, sich der Website des Earth Institutes anzuschließen. Ethische, objektive, ordentliche Wissenschaft in Reinformat.

Wie auch immer, der Verlust sämtlicher Gletscher des Parks bis zum Jahr 2012 ist nichts als eine weitere alarmistische Prophezeiung, die sich als spektakulär falsch erwiesen hat. Wir hier bei Climate Realism erwarten schnellstens eine vollständige Korrektur und Entschuldigung von Al Gore und werden sofort melden, wenn diese erscheint.

James Taylor is Director of the Arthur B. Robinson Center for Climate and Environmental Policy at The Heartland Institute. Taylor is the former managing editor (2001-2014) of Environment & Climate News, a national monthly publication devoted to sound science and free-market environmentalism.

Link: http://climaterealism.com/2020/06/an-inconvenient-truth-gore-spectacularly-wrong-on-glacier-national-park/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neues aus der Anstalt – Klimakrise ist jetzt „Wasserkrise“

In weiten Teilen Deutschlands regnet es gerade ausgiebig, was unseren Pflanzen (zum Beispiel meinen Harzfeuer-Tomaten) im Angesicht des Sommers richtig gut tut. dpa meldet allerdings, daß wegen der „Klimakrise“, in der wir jetzt bereits steckten, es im Sommer immer längere Trockenperioden und gleichzeitig schnelle Starkregenfälle gäbe. Zur Erinnerung: Der letzte Sommer war nur über ein paar Wochen richtig warm; in Thüringen mußte man schon Ende August abends die Jacke anlegen (und frühmorgens Handschuhe beim Fahrradfahren).

Trotzdem seien in Europa 40% der Oberflächengewässer durch Klimawandel und Dünger belastet; das Grundwasser sinke kontinuierlich. Klimawandel im Fluß? Wie sieht das aus? Nun, die Gewässer würden immer wärmer. Ob das objektiv stimmt, kann ich nur vermuten. Im Angesicht des städtischen Wärmeinsel-Effektes, den unser Referent Nicola Scafetta in München sehr anschaulich beschrieb, aber auch kein Wunder. Siedlungen mit ihren Kraftwerken und Industrieanlagen liegen nun mal fast immer an Flüssen; außerdem brauchen wir Bürger immer mehr Energie zum Heizen, Autofahren, Kochen, für Medien usw. Vor allem wohlhabende Klimaschützer; denn die haben stets den größten ökologischen Fußbadruck, Tesla in der Garage hin oder her.

Fazit: Wie Dushan Wegner so schön sagt, glaube wenig, prüfe alles und denke selber. Von daher haben wir bei den Dürrewarnungen wieder die übliche Gemengelage aus Interessen der städtischen Klima-Profiteure, der ländlichen Bauern und der panik-affinen Medien. Nur die Interessen der Allgemeinheit, die sind mal wieder nicht vertreten.




Wenn sich Lobbyisten als Klimaexperten ausgeben

 Gemeint ist die Lobbyistin Simone Peter.

Wie schon im Frühjahr als eine normale Sturmflut die deutschen Küsten traf und sie deshalb in Panik verfiel aber gleichzeitig über viel Windstrom frohlockte, ist es jetzt das Thema Sibirien. Das ist gerade eine beliebte Sau, die durchs Klima-Dorf getrieben wird. Nochmal zur Erinnerung. Sibirien ist fast 40 mal so groß wie Deutschland, es gibt nicht die Standardtemperatur für Sibirien, denn die Ausdehnung reicht von Kasachstan bis zum Nordpolarmeer und vom Ural bis an den Pazifik. Simone Peter beruft sich auf einen Artikel des Guardian. Und der macht nettes Cherry Picking und verwechselt munter Wetter und Klima:

„Russian towns in the Arctic circle have recorded extraordinary temperatures, with Nizhnyaya Pesha hitting 30C on 9 June and Khatanga, which usually has daytime temperatures of around 0C at this time of year, hitting 25C on 22 May. The previous record was 12C.“

Sie unterliegt dabei demselben Missverständnis wie unsere Lieblingsbiologin Melanie Bergmann aus Bremen. In dem riesigen Land können die Temperaturen im Laufe des Jahres erheblich schwanken, von minus 40 Grad bis plus 40 Grad kann alles dabei sein. In keinem Fall beträgt die durchschnittliche Temperatur in dem riesigen Land im Sommer 0 Grad. Sie schwankt. Es wird sich aber ein Ereignis herausgepickt, im Falle von Nizhnyaya Pesha sanken die Temperaturen am nächsten Tag von 30 auf 10 Grad. Das war aber keine Erwähnung mehr wert. Wieso auch, das ist Wetter und nicht Klima.

Das zweite Beispiel Khatanga profitiert momentan von einer südlichen Strömung. Warme Luft kühlt auf dem Weg über das Land kaum ab und daher ist es im Süden Sibiriens gerade warm. Man nennt das ebenfalls Wetter, das gleiche Wetter sorgt nämlich im Norden Sibiriens für kühles Wetter, weil der Wind von Nord und über die See kommt. Das kann in sehr kurzer Zeit schon wieder komplett anders aussehen.

Beide sibirischen Städte haben, da sie auf der Nordhalbkugel liegen, gerade Sommer. Die Sonne scheint sehr lang und hat so die Möglichkeit die Luft zu erwärmen. Strömungen sorgen darüber hinaus für unterschiedliches Wetter. Man erkennt es auf der Karte von Ventusky sehr gut an der grünen Farbe. Dort ist es aktuell kühl. Für Lobbyisten vom Schlage Simone Peter ist das wahrscheinlich ein unvorstellbares Ereignis. Sie mischen munter Wetter und Klima, weil es gerade gut passt. Würde irgendjemand bei einem neuen Tiefstwert im Winter in Sibirien eine neue Eiszeit ausrufen? Nein, denn das wäre in etwa auf dem gleichen Niveau wie Simone Peter.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier




Unzuverlässige Winde auf See: Ausbeute der offshore Windkraftanlagen in einigen europäischen Ländern

Der einfachste Weg zu demonstrieren, warum sich keine Volkswirtschaft jemals mit Windkraft betrieben hat (und warum keine Volkswirtschaft dies jemals tun wird), besteht darin, sich die aktuellen Zahlen anzusehen. Paul Homewood tut genau das mit Hilfe einer neuen Website, die die erbärmlichen Outputs von Windparks in ganz Europa und Großbritannien erfasst.

 

Neue Website für Windparkdaten

Not a lot of people know that,

Paul Homewood, 17. Mai 2020

Jemand hat mich auf diese Website hingewiesen, die viele nützliche Daten zu erneuerbaren Energien einiger europäischer Länder enthält:

https://energynumbers.info/uk-offshore-wind-capacity-factors

 

Es lohnt sich, damit herumzuspielen, denn eine nützliche Funktion ist eine Tabelle mit Leistung, Kapazitätsfaktoren usw. für jede Offshore-Installation in Großbritannien. Derzeit beträgt die durchschnittliche Kapazitätsbelastung nach 12 Monaten 40,6%.

[und auch Dänische, Deutsche und Belgische Offshore Installation, sowie kombinierte CO2 arme Stromerzeugung in Deutschland: Kernkraft und EE]

Was ich besonders nützlich fand, ist diese Tabelle:

Es zeigt die zeitliche Verteilung der Kapazitätslasten (des tatsächlich gelieferten Stromes)  sowohl für einzelne Windparks als auch insgesamt [– hier UK offshore!]

So betrug beispielsweise der Auslastungsfaktor in 50% der Fälle 36,3% oder mehr im Durchschnitt.

Die Kurve für alle Windparks ist über die letzten fünf Jahre gerechnet.

Wenn wir uns Extreme ansehen, stellen wir fest, dass die Auslastung 31% der Zeit unter 20% liegt, dh unter der Hälfte des Durchschnitts.

Am anderen Ende liegt die Leistung in 12% der Zeit über 80%.

Mit anderen Worten, die Auslastung ist für 43% des Jahres entweder extrem hoch oder extrem niedrig. Dies widerlegt die Behauptung, dass Windkraft die meiste Zeit zuverlässig ist und dass die Auslastung aufgrund der weit verbreiteten geografischen Verteilung geglättet wird – in gern behaupteten Worten:  „ der Wind immer irgendwo weht!“

Aus o.g. Informations-Webseite: Hier die obige Kurve, aber für deutsche offshore Windkraftanlagen

Insbesondere wird allgemein behauptet, dass Winde auf See viel weniger volatil sind als über Land.

Not a lot of people know that

https://stopthesethings.com/2020/06/11/woeful-wind-new-data-shows-wind-power-output-is-pathetic-across-uk-europe/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Neuer Elektrotrabi ID.3 von Volkswagen: der stotternde Start des „neuen Zugpferdes“

Da die Autoindustrie sich nicht gegen irrsinnige Abgasnormen, die von sinistren Abmahnvereinen wie der Deutschen Umwelthilfe ersonnen wurden, gewehrt hat, mußte man mit Motor-Software betrügen. Der Skandal wiederum hatte zur Folge, daß die VW-Führung sich völlig hat breitschlagen lassen und in einigen Jahren nur noch E-Autos anbieten will, ein wirtschaftlicher Wahnsinn sondergleichen.

Nicht nur, daß die E-Autos durch ihre Produktion wesentlich mehr Ressourcen verbrauchen und sogar aus Klimarettersicht viel mehr klimakillende Emissionen bewirken. Nein, sie sind auch noch deutlich teurer und haben realiter nur eine Reichweite von etwa 200km. Als wäre das noch nicht genug, um den Käufer nachhaltig zu vergrätzen (das ist nun wirklich mal nachhaltig im Wortsinne), bauen die Ingenieure von VW nun noch zusätzlich Mist und schaffen es nicht, den Stromer funktionierend an den Kunden auszuliefern. Die FAZ schreibt süffisant:

Wer von seinem VW-Händler bislang ein fertiges Auto erwartet hat, der muss jetzt ein bisschen umdenken.

Grund sind – das ist jetzt wirklich pikant – Softwareprobleme. Wohl deswegen wurde der Preis noch einmal gesenkt (Subvention?), so daß man voraussichtlich ab September einen ID.3 haben kann. Die Wolfsburger vergleichen den Lithium-Rohrkrepierer allen Ernstes mit dem Käfer, der sprichwörtlich zuverlässig und billig war. Das ist beim ID.3 garantiert nicht der Fall – selbst die 30.000 Euro, die der Stromer jetzt noch kostet, sind ganz schön teuer für einen „Volks“wagen der Breitensport-Kategorie. Und die geringe Reichweite, verbunden mit stundenlangen Ladezeiten, macht den ID.3 zu einem Zweitwagenkandidaten grüner Großstadtbewohner, die damit zum Bioladen schleichen.

Konkrete Daten, wenn sie jemand glauben will:

204 PS stark, 160 km/h schnell und mit 58 kWh Akkukapazität nach Norm für bis zu 420 Kilometer gerüstet