Amtlich festgestellt: Energiewende ist vermurkst

Murks bleibt Murks, Symbolbild Helmut J. Salzer / pixelio.de

Manfred Haferburg
Die Energiewende hat einen Schwachpunkt. Das hat eine von der Regierung eingesetzte Expertenkommission herausgefunden.

Wie jetzt, die Energiewende und ein Schwachpunkt? Das kann doch nicht sein, schließlich ist Deutschland Vorreiter und Herr Minister Altmaier sagt: „die ganze Welt eifert uns nach“, eine einzige Erfolgsstory. Und Frau Professor Claudi Kemfert hat das sogar wissenschaftlich bestätigt. Und nun soll ein nicht existenter „Schwachpunkt“ verschwinden?

Eine halbe Billion Euro (500.000.000.000 Euro) haben Stromkunden und Steuerzahler bisher so ungefähr in die Energiewende investiert. Jeder Deutsche, vom Baby bis zum Greis, hat in den letzten Jahren über 6.000 Euro für die Energiewende zwangsbezahlt. Und nun stellen von der Bundesregierung berufene Experten fest, dass die Maßnahmen der Regierung „zu kleinteilig, kurzfristig und nicht miteinander verzahnt“ sind, was „einer kosteneffizienten Klimapolitik entgegensteht“. Zu gut Deutsch: Die Energiewende ist ein einziger Murks. Doch das Geld ist futsch, es haben jetzt eben Andere.

Wer den Energiewendepfusch bisher kritisiert hat, war Klimaleugner und wurde als psychisch krank diagnostiziert. Andere Kritiker wurden als Energiewende-Hasser etikettiert und waren AFD-nah-zi. Die Vorgaben zur Energiewende kamen schließlich doch von „Experten“. In den von der Bundesregierung berufenen Kommissionen saßen renommierte Mitglieder von Naturschutzgruppen, BUND, Greenpeace, Potsdamer „Klimaforscher“, Ökoexperten, Wind- und Solarlobbyisten und Kirchenvertreter. Die Créme de la Créme der deutschen Umweltlobby – ein Schelm, wer dabei an Absicht denkt.

Das Problem der Merkelschen Kommisionitis dabei war eigentlich nicht das Ergebnis, das Problem war die Auswahl der Kommissionsmitglieder und deren Aufgabenstellung. Neudeutsch heißt sowas: „shit in – shit out“. Folgerichtig kam der Kernenergieausstieg bei gleichzeitigem Kohleausstieg heraus. Die Regierung aber freut sich, jetzt, wo’s schiefgeht, ist sie fein raus. Sie hat ja die Verantwortung für ihren politischen Pfusch auf Kosten der Bürger an Kommissionen ausgelagert. Das ist so eine typische „Merkelnummer“: Jetzt ist es eben passiert. Kann doch mal passieren.

Steuern statt Umlagen

Die Gutachter der Bundesregierung von der „unabhängigen Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende“ empfehlen nunmehr, die leidige EEG- und KWK-Umlage komplett zu streichen und die Stromsteuer zu halbieren. Damit fielen zur Finanzierung der Energiewende pro Jahr zunächst einmal rund 25 Milliarden Euro aus EEG- und KWK-Umlage sowie 6,7 Milliarden Euro Einnahmen aus der Stromsteuer weg – da wissen die Leser endlich mal, wo ihr Geld so bleibt.

Die Gutachter der Bundesregierung wären aber nicht Gutachter der Bundesregierung, wenn sie nicht der Regierung eine satte CO2-Steuererhöhung in Höhe von 50 Euro pro Tonne CO2 empfehlen würden, die überall gelten soll, wo fossile Kraft- und Brennstoffe genutzt werden: vom Kraftwerk über die Tankstelle bis zur Heizungsanlage, ja eigentlich bis zum Frühstücksbrötchen.

Das reicht aber nicht, um das ewige Loch im Energiewende-Staatssäckel zu stopfen. Deshalb sollen in einer „Übergangszeit“ zum Stopfen der Finanzierungslücken Steuergelder eingesetzt werden, um die Taschen der Ökogewinnler weiterhin zu füllen und die Stromkunden zu entlasten.

Wenn ich höre „Stromkunden entlasten“, gehen bei mir alle Warnlampen an. Die bundesamtlichen Experten sagen: „bei einem Wenigfahrer mit effizienter Heizung“ bleiben dann unterm Strich noch 30 Euro Entlastung übrig. Das ist doch was, Hosianna! Nur, für die entbeutelten Bürger, die nicht „Wenigfahrer“, sondern Pendler sind und die Mieter, die sich keine „effiziente Heizung“ leisten können, heißt das nichts anderes als Mehrkosten: rechte Tasche, linke Tasche, noch mehr Energieabzocke. Denn Steuerzahler oder Stromkunden sind in der Regel dieselben Leute.

Der von mir hochgeschätzte Journalist Daniel Wetzel stellt in einem Kommentar der Welt-Online der Bundesregierung ein vernichtendes Zeugnis aus: „Der Bürger zahlt für politische Verantwortungslosigkeit“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Energiewende aber schreitet weiter voran, solange die Zahlmichel sich das gefallen lassen. Was stört uns da die Wirtschaftskrise nach Corona – wir benennen Krisen einfach in „Herausforderungen“ um.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

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19 Kommentare

  1. Ein genialer Vorschlag.
    Vielleicht, aber nur vielleicht, würde der MICHEL begreifen, wie tief der Staat in seine Taschen greift!

  2. „Die Gutachter der Bundesregierung wären aber nicht Gutachter der Bundesregierung, wenn sie nicht der Regierung eine satte CO2-Steuererhöhung in Höhe von 50 Euro pro Tonne CO2 empfehlen würden, die überall gelten soll, wo fossile Kraft- und Brennstoffe genutzt werden:“

    Eine gute Sache das mit den 50 Euro pro Tonne CO2.
    Da sichern sich die Menschen mit den Solaralgen, E-Autos, Wärmepumpen und so Sachen einsetzen einen extremen Kostenvorteil gegen über denen die Kohle, Gas, Öl und so Sachen einsetzen.

    • Hallo Herr Thümlinger, haben Sie schon mal ein Frühstücksbrötchen gegessen, bei dessen Herstellung kein CO2 anfiel? Nichts was Sie kaufen können, wird ohne CO2 produziert und muss daher anteilig die CO2 „Bepreisung“ (anderes Wort für Steuer) zahlen. Ja selbst der Müll, der verbrannt wird, erzeugt CO2 und wird deshalb nächsts Jahr um 10% teurer. Erstmal, jedes Jahr mehr. Diese vielen Preiserhöhungen werden auch „die Menschen mit den Solaranlagen, E-Autos, Wärmepumpen und so Sachen“ mit bezahlen müssen. Ich zweifle an, dass das wirklich für Wenigverdiener eine so gute Sache ist.

    • Z.B. viele tausend Euro Zuschuss für Elektroautos, die wir alle bezahlen müssen, und vieles andere mehr – das ist nur in einem Land möglich, in dem die fortgeschrittene grüne Klimahysterie grassiert! Tragisch, dass es zahlreiche unkritische Zeitgenossen gibt, die sowas für richtig halten und die grüne CO2-Vermeidungsideologie auch noch gutheißen! Wie man sieht, hat die Klimaalarm-„Wissenschaft“ mit ihren schon immer falschen Katastrophenmodellen gemäß politischem Auftrag ganze Arbeit geleistet.
      Herr Thümlinger, bitte nicht nur einem Herrn Rahmstorf und den Grünen nachplappern, sondern anhand zahlreicher guter und kritischer Beiträge hier auch mal eigenständig nachdenken! Ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder?

  3. Wer es mal genau lesen möchte, was die Monitoring- Komission rausgelassen hat:

    https://www.wiwi.uni-muenster.de/fakultaet/sites/fakultaet/files/attachments/kommentar2020.pdf

    Zusammenfassend kann man aus den Einlassungen der Komission zwar herauslesen und auf *gut deutsch* die Energiewende als *vermurkst* bezeichnen, aber das ist nun nicht wirklich die Intention der Münsteraner. Deren Kritikpunkte beziehen sich im wesentlichen auf die aktuelle und auf weitere Zeit absehbar unhaltbare Preis- und Umlagensituation bei den Strompreisen.

    Ansonsten alles wie gehabt:
    – verstärkter Ausbau *EE*
    – Green New Deal
    – Green Finance
    – E- Mobilität
    – Co2- Bepreisung beschleunigen
    – Kohleausstieg, keine Kernkraft
    – Wasserstoff usw…
    – Kohleausstieg

  4. Nun, so lange sich Frau Claudia Kemfert über Energie „ausläßt“, so lange braucht die Fachwelt keine Sorgen zu haben.
    Frau Kemfert hat sich letzte Woche in einem ZDF-Vormittagsmagazin als Energie-Ökonomin präsentieren lassen, die 5 Grad postulierte Temperaturerhöhung als gesichert, ja bewiesen, hingestellt und versichert, mit dem derzeitigen „Ökostrom“ könnten 50 Millionen E-Autos gesichert mit elektrischer Energie versorgt werden.
    Frau Kemfert
    a) weiß nicht, daß man Energie als eines der grundlegenden Naturprinzipien gar nicht
    ökonomisieren kann,
    b) hat von Wissenschaftstheorie wohl noch nie gehört, denn diese 5 Grad sind
    allenfalls eine spekulative These, noch nicht einmal eine Arbeitshypothese.
    Sie stellt ein angebliches Faktum als gesichert hin, das es erst auf der Basis
    einer wissenschaftlich begründeten Hypothese durch Messungen zu überprüfen gilt,
    c) glaubt, der sog. „Ökostrom“ könne dem Verbundnetz allein entzogen und Autobatterien
    zugeführt werden
    und
    d) hat noch immer nicht begriffen, daß es eine Energiewende mit den „Erneuerbaren“
    oder „Regenerativen“ mangels hoch kapazitiver Energiespeicher im hohen 3-stelligen
    MWh-Bereich, wie z. B. Pumpspeicherkraftwerken, zu Tausenden gar nicht geben kann.

    • Ich glaube nicht ,daß Frau Prof.Kemfert das alles nicht weiß.Ich vermute ,daß sie der Meinung ist ,daß man den Kartoffeln das alles weis machen kann.Wobei wir anhand des Wahlverhaltens durchaus den Eindruck haben ,daß sie nicht ganz falsch liegt.Frau Prof.Kemfert verfolgt ,wie viele Andere auch, die Zerstörung der Lebensgrundlage der Bevölkerung durch Deindustrialisierung ,vermutlich in fremdem Auftrag und böser Absicht.

      • Ich hatte schon mal das Vergnügen, einen Vortrag von Frau Prof. Kemfert live zu hören / sehen.
        Nach meiner Meinung ist sie oben noch zu höflich beschrieben worden.

    • Frau Kemfert ist das Paradebeispiel für den Begriff von Hanlon’s Razor, welcher lautet: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“.

  5. Man kann aber auch sagen :“Die Energie(w)ende ist vermurkselt.“

    Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Murks:
    Murks, auch Pfusch, ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Arbeit einer Person ohne ausreichende Fachkenntnisse – beziehungsweise deren Ergebnis, ein fehlerhaftes Produkt, einen Baumangel oder eine miserable, stümperhafte Dienstleistung.

    Aus https://de.wiktionary.org/wiki/murksen:
    intransitiv: unfähig oder schlampig vorgehen, insbesondere bei der Arbeit, so dass nichts oder nichts Rechtes zuwege gebracht wird oder doch nicht in annehmbarer Zeit

    „murkseln“ findet man noch nicht, könnte aber so definiert sein:
    intransitiv: Wie die „Raute des Grauens“ unfähig oder schlampig vorgehen, insbesondere bei der Arbeit, so dass nichts oder nichts Rechtes zuwege gebracht wird, außer dem Verbrennen von Steuergeldern.

  6. Klasse, Herr Haferburg!! Diese „kompetente“ Regierung liefert eine Steilvorlage nach der anderen – die textliche „Würdigung“ gelingt Ihnen wie immer punktgenau!
    Aber wie kann man Irre überzeugen, dass sie irren? Oder anders: Wie kann man nicht vorhandenes Hirn vom Fehlen desselben überzeugen? Per se unmöglich!
    Gilt leider auch für Wähler, dort haben die Klima-Alarmisten und Panik-Verbreiter ganze Arbeit geleistet!
    Wer durchtrennt den gordischen Knoten?

    • Sehr geehrter Herr Dr. Ullrich,
      der gordische Konten bleibt festgeschnürt – bis zum Untergang.
      Es steht nicht in Aussicht, daß ein versoffener, massenmordender Mazedone des Weges kommt und ihn einfach zerschlägt.
      Es geht weiter bis es nicht mehr geht.
      Und das Nichts und der Niemand werden daran etwas ändern.
      Wir driften in den Untergang. Aber wir können sagen…wir waren dabei.
      Viele Grüße
      S. Eulitz

  7. Da sich wohl die meisten Leute keine Gedanken mehr darüber machen was der Staat ihnen wirklich abnimmt müsste die Rechnungstellung anders gestaltet sein.
    100 Euro an Kosten für den Strom im Monat müsste in 2 Rechnungen unterteilt werden, einmal die Bezahlung an den Versorger also 29€ und einmal an den Staat mit EEG Netzentgelt und Steuern 71€. Fast genau so sieht es an den Tankstellen aus.
    Erst dann würde der Michel begreifen wie Tief der Staat ihn in die Taschen greift.

    • Ein genialer Vorschlag.
      Vielleicht, aber nur vielleicht, würde der MICHEL begreifen, wie tief der Staat in seine Taschen greift! „Leider ist der Kampf gegen die Dummheit nicht zu gewinnen.“

  8. Was hat sich die Linke auf die Fahnen geschrieben: „Den Kapitalismus überwinden“.
    Wie macht man das? Als erstes macht man die funktionierende Wirtschaft kaputt.
    Das ist genau das, was aktuell passiert. Das ist das eigentliche Ziel der sogenannten Energiewende.

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