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„Klartext Klima“: Vier Stühle – eine Meinung – wenig Zuseher

Vier Stühle – eine Meinung: Klartext Klima ist eine YouTube Reihe, in der sich Klimaaktivisten unterhalten. Das Format hat aktuell 99 Abonnenten, die Folge 3 vom 01.05.2020 haben bisher 400 Menschen gesehen (Stand 06.05.2020 abends, Anmerkung der Redaktion: Zum Zeitpunkt 9.5.20 12:35 Uhr da diese Meldung eingestellt wurde, zählt „Klartext“ 454 Klicks)).

Es geht in dieser Folge 3 um die Herrn Professoren Stefan Rahmstorf und Volker Quaschning, den Meteorologen Özden Terli und Frau Maja Göpel, ebenfalls Professorin in Sachen Politökonomie und Nachhaltigkeitswissenschaft. Die Folge 3 handelt vom Wegschwimmen der eigenen Felle, weil Corona momentan das alles überstrahlende Thema ist und eben nicht das Klima. Also werden diese beiden komplett unterschiedlichen Themen einfach in einen Topf geworfen, auch wenn sich das eigentlich verbietet, wie der Wissenschafts-Journalist Axel Bojanowski feststellte:

„Corona-Pandemie und Klimawandel zu vergleichen, ist ein guter Indikator, beide Probleme nicht verstanden zu haben.“

In dieser Folge vom Klartext Klima wird es daher hinten höher als vorne. Professor Rahmstorf sagt nämlich:

„Was nützt uns eine Wissenschaft, die in der Lage ist Vorhersagen zu machen, wenn wir dann lediglich dazu bereit sind abzuwarten, bis diese Vorhersagen eingetreten sind.“

Gemünzt ist das offenbar auch auf Corona. Aber gerade da könnten die genannten Personen einiges von den Corona-Wissenschaftlern lernen, die gerade prominent durch die Medien gereicht werden.

Klima ist gemitteltes Wetter auf 30 Jahre, folglich dauern Ergebnisse entsprechend lange oder anders gesagt, man kann sich die letzten 30 Jahre (oder länger) ansehen und versuchen Schlüsse daraus zu ziehen. Das ist schon ein erster sehr eklatanter Unterschied zu Corona, wo es eine ganz andere, nämlich nahezu tägliche Dynamik gibt.

Und wie gut oder schlecht eine Wissenschaft in der Lage ist Vorhersagen zu machen, zeigt das Thema Klima sehr schön. Bisher konnte noch kein Klima-Modell die reale Vergangenheit korrekt nachmodellieren. Bei jeder Überprüfung der Modelle kommen erstaunliche Abweichungen zur Realitätzu Tage. Insofern müsste man Herrn Professor Rahmstorf einfach mal fragen, welche Vorhersagen er denn meint? Auf was bitte soll gewartet werden, wenn es nicht stimmt? Die Liste der nicht eingetretenen wissenschaftlichen Prognosen in dieser Sache ist sehr lang und sollte doch eigentlich Mahnung sein, diese Prognosen einmal auf den Prüfstand zu stellen. Und zwar jeden Tag erneut. Corona zeigt nämlich sehr schön, dass Wissenschaft immer nur der aktuelle Stand des Irrtums ist. Das ist zwar zugespitzt, aber es trifft den Kern.

Beim Thema Klima läuft es aber anders, da gibt es nur eine Wahrheit, also etwas Absolutes, fast wie im Glauben und in der Kirche. Theorien werden per zweifelhafter Prozentzahl als Zustimmung bestätigt, aber nicht durch Thesen oder Gegenthesen. Die Headline einer Studie reichte schon aus, nicht der Inhalt. Wer daran Zweifel oder Fragen hat, der wird in irgendwelche Ecken gestellt und gilt als Leugner oder Verschwörungstheoretiker. Eine schöne Art, es sich in der eigenen Blase bequem zu machen. Die Corona-Wissenschaftler sind sich nicht zu schade, sogar Theorien, die ganz neu oder sehr alt sind, über den Haufen zu werfen, wenn sie Zweifel haben, sie sind Wissenschaftler im besten Sinne. Noch nie war das Wissen über das Unwissen so groß, um es mit dem Philosophen Habermas zu sagen. Und ganz besonders ragt Professor Christian Drosten und seine Auffassung von Wissenschaft heraus. Wir zitieren ihn hier deshalb noch mal:

„Es seien nicht Wissenschaftler, sondern die Politik, die Entscheidungen in der Krise treffe. Seine und die Aufgabe seiner Kollegen sei es, Daten zur Verfügung zu stellen und diese zu erklären. „Das ist ja das, was im Moment Wissenschaftler auch vielfach tun – und dafür dann leider auch überzeichnet werden“, setzt Drosten dann an. Seriöse Wissenschaftler würden weder bereits getroffene Entscheidungen bewerten noch konkrete Entscheidungen von der Politik einfordern.“

Es steht im krassen Widerspruch zu oben den genannten Aktivisten. Sie machen genau das Gegenteil von dem, was Drostens Auffassung von Wissenschaft ist. Der Grund könnte sein, dass Drosten einfach kein Aktivist ist.

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Wie geht man mit unbequemen Kritikern um? Früher hat der König sie einfach in den Kerker gesperrt und sie dort langsam verhungern lassen. Heute ist man da deutlich zivilisierter. Kritiker werden „nur noch“ als Nazi beschimpft, ihnen werden heimliche und üppig entlohnte Lobbyarbeit für das dreckige Großkapital unterstellt und allerlei andere Verschwörungstheorien aufgestellt. Da kommt man als naiv-wissenschaftlich denkender Kritiker ganz schön ins Grübeln, denn offenbar lassen sich die kritischen Argumente auf der Sachebene nicht so leicht entkräften, so dass andere Geschütze aufgefahren werden müssen.

Susan Crockford ist Zoologin und wehrt sich entschieden gegen die klimaalarmistische Instrumentalisierung von Eisbären. Das gefällt den Klimaalarm-Vertretern natürlich überhaupt nicht. Wie könnte man Susan zum Schweigen bringen, hat man sich schon lange gefragt. Nun hat man einen Weg gefunden. Zwar ist es nicht der Kerker, aber so ähnlich. Die University of Victoria hat Susan Crockford nun den Status als Adjunct Professor entzogen. Anstatt sich ihren Argumenten zu stellen, will man ihr den akademischen Boden unter den Füßen wegziehen. Nachzulesen bei WUWT hier, hierund hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei die kalte Sonne hier




Vergiftete Rotmilane – Ob dort wohl Windparkstandorte in Planung sind?

Vergiftete Rotmilane: Landesjagdverband bittet um Hinweise

Insgesamt elf tote Rotmilane wurden dem LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) seit 2017 aus dem Bereich südlich von Neumünster gemeldet. Neun der seltenen Greifvögel starben an verbotenem Insektengift. Der Rotmilan gehört wie alle Greifvögel zu den streng geschützten Arten und unterliegt dem Schutz des Jagdrechts.
Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. (LJV) lobt eine Belohnung in Höhe von 1.000€ aus, für Hinweise die zur Aufklärung führen.

https://www.presseportal.de/pm/133184/4591947

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Wer macht Jagd auf Schleswig-Holsteins Rotmilane und Seeadler? Allein im Raum Neumünster wurden 11 tote Rotmilane gemeldet.  […]

https://www.blickpunkt-sh.com/2020/05/08/wer-macht-jagd-auf-schleswig-holsteins-rotmilane-und-seeadler-allein-im-raum-neumuenster-wurden-11-tote-rotmilane-gemeldet/

Mit freundlichen Grüßen
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Und ein anderer Fall erregt zu Recht die Gemüter in Minden und Umgebung, so schreibt das Westfalenblatt in seiner Ausgabe von heute:

 

Ortsvorsteher und Bürgermeister zum erschossenen Rotmilanweibchen in Borchen„Tötung geschah mit einer klaren Absicht“

Ein Mitarbeiter der Biologischen Station beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens.

Ein Mitarbeiter der Biologischen Station beim Bergen des verendeten Rotmilan-Weibchens. Foto: Biologische Station

Borchen-Dörenhagen (WB). Der Ortsvorsteher von Dörenhagen, Heinz Rebbe, und der Bürgermeister der Gemeinde Borchen, Reiner Allerdissen, haben in einer Pressemitteilung eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Sie sind darüber entsetzt, dass ein brütendes Rotmilanweibchen im Nest erschossen wurde .

„Verschiedene Leserbriefe zeigen die ganze Erschütterung der Menschen, aber auch Ohnmacht darüber“, heißt es in der Erklärung. Dörenhagens Ortsvorsteher Heinz Rebbe und Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen haben nur wenig Zweifel, dass auch diese Tötung im Zusammenhang mit der Absicht steht, weitere Windkraftanlagen in Dörenhagen zu errichten. „Dies, obwohl wir es in Dörenhagen mit der einmaligen Situation zu tun haben, dass wir in keine Richtung mehr schauen können, ohne unzählige Windkraftanlagen zu sehen.“

Nach Ausführungen der Richterin erschreckt

Weiter heißt es: „Wir waren beide bei der letzten Gerichtsverhandlung vor dem Verwaltungsgericht Minden zugegen. Die Ausführungen der Richterin, dass sie es dem Grunde nach begrüßt, wenn dort Betriebsbeschränkungen für die Windkraftanlagen nicht angeordnet werden müssen oder wieder aufgehoben werden können, wenn schützenswerte Arten dort nicht mehr nachgewiesen werden können, haben uns in jeder Hinsicht erschreckt.“ Der Bürgermeister der Gemeinde Borchen habe vehement darauf hingewiesen, dass schon die Bauarbeiten geeignet sind, alle schützenswerten Arten zu vertreiben.

„Wenn man ehrlich ist, hat der Täter im Ergebnis also nur die Situation herbeigeführt, über die das Gericht dort laut nachgedacht hat“, so Rebbe und Allerdissen.

Weiterlesen hier




Größter politischer Betrug der Geschichte

Hier einige Auszüge daraus:

Tatsache ist: COVID-19 ist eine reale Krankheit, die einige krank macht, sich als gefährlich für andere erweist, zumeist ältere Menschen – und keinerlei Auswirkungen auf die große Mehrheit hat.

Das ist alles!

„Müssen wir uns immer noch verkriechen?“, fragen Dan Erickson und Artin Massih, Doktoren und Miteigentümer von Accelerated Urgent Care in Bakersfield, Kalifornien. „Unsere Antwort lautet nachdrücklich nein! Müssen wir Geschäftszweige schließen? Nachdrücklich nein … Die Daten geben eindeutig her, die Beschränkungen aufzuheben“, sagte Erickson in einem Interview vor Kurzem.

Die Wissenschaftler, welche führend waren bzgl. des Coronavirus-Shutdowns prophezeiten im März, dass in Amerika zwischen 100.000 und 200.000 Menschen sterben würden. Sie begründeten diese Schätzungen mit (fehlerhaften) Computermodellen. (Allerdings) sind etwa 56.000 Amerikaner gestorben – oder doch nicht? Auch hier – die Fakten sind fadenscheinig.

Der Kongress verabschiedete Gesetze, denen zufolge Krankenhäuser Milliarden Dollar für die Behandlung von Coronavirus-Patienten bekommen sollen. Interessenkonflikt? Ja, natürlich!

Den Zahlen bzgl. Coronavirus, bereits fehlerhaft durch Computermodelle, wurde dann auch noch eine fehlerhafte Handhabung zuteil. „In Pennsylvanien strich man über 200 Todesfälle aus der offiziellen Liste von Coronavirus-Fällen, und zwar angesichts immer weiterer Fragen hinsichtlich der Datenerfassung und -genauigkeit“, berichtet der Inquirer. „Die totale Außerkraftsetzung von Bürgerrechten ist dadurch nicht gerechtfertigt. Dieses aufgebauschte, weit über das Ziel hinaus schießende Durchgreifen dauert bereits viel, viel zu lange“.

Und noch einmal Erickson: „Als ich meinen Report über Todesfälle schrieb, zwang man mich, COVID hinzuzufügen. Warum wird dieser Druck auf uns ausgeübt? Um vielleicht die Zahlen hoch zu treiben und es schlimmer aussehen zu lassen als es ist.

Wir werden intern gezwungen, COVID der Diagnoseliste hinzuzufügen, auch wenn wir glauben, dass der eigentliche Todesfall gar nichts damit zu tun hat. Die wahre Todesursache war nicht COVID, sondern er wurde lediglich als einer der Gründe angeführt … COVID hat sie nicht umgebracht, sondern 25 Jahre intensiven Rauchens.

Entweder haben Politiker zu viel Angst, irgendetwas zu machen, weil es sie später politisch benachteiligen würde, oder Politiker nutzen dieses Coronavirus zu ihrem politischen Vorteil – also um Waffengesetze zu erlassen, wie es der Gouverneur von Virginia Ralph Northam getan hat. Oder sie machen sich Hoffnungen auf Vorteile im kommenden Wahlkampf auf der Grundlage der verwüsteten Wirtschaft – wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden und – ach ja – alle zur Wahl stehenden Demokraten.

Das Coronavirus ist wohl real – aber der Hype darum herum ist Narretei“.

Der ganze großartige Artikel steht hier.

Link: https://www.iceagenow.info/biggest-political-hoax-in-history/

Übersetzt von Chris Frey EKE




Globale Mittlere Temperatur verflacht die Vergangenheit

Tausendjährige Temperaturtrends zeigen globale Abkühlung

Anomalien der globalen mittleren Temperatur wurden kürzlich vom Pages 2K Consortium unter Führung von Nuekom berechnet (2019). Deren statistische Mittelwerte sind ein Konglomerat von sieben unterschiedlichen Verfahren für 7000 Proxy-Aufzeichnungen über die letzten 2000 Jahre. Das Mittel aller dieser Verfahren wird als gestrichelte Linie in Abbildung 1 gezeigt und mit den veröffentlichten regionalen Pages 2k-Rekonstruktionen verglichen. Alle Mittelwerte zeigen ähnliche Trends und werden fortan einfach als die globalen Mittel bezeichnet.

Es wurden solche regionalen Temperatur-Rekonstruktionen gewählt, die ähnliche Proxy-Datensätze heranziehen wie bei der Berechnung globaler Mittelwerte. Die Arktis-Rekonstruktion von McKay umfasst eine Palette von Proxy-Aufzeichnungen, bestehend aus Eisbohrkernen, Baumringen, Sedimenten in Seen und im Ozean nördlich von 60°N. Die Northern Hemisphere (NH) European Rekonstruktion von Luterbacher basiert auf Baumringen. Und die Antarktis-Rekonstruktion von Stenni beruht hauptsächlich auf Isotopen in Eisbohrkernen.

Das globale Mittel von Pages 2k scheint vernünftig zu sein im Vergleich zu regionalen Konstruktionen von der Gegenwart bis zurück zur Kleinen Eiszeit, genauer bis etwa zum Jahr 1250. Es ist schwierig zu erkennen, wie der Mittelwert im Vergleich zu regionalen Rekonstruktionen in der Gegenwart aussieht, wenn man einen Referenz-Zeitraum von 1961-1990 verwendet, da alle Rekonstruktionen konvergieren und den „Hockeyschläger“-Effekt erzeugen. Vor 1250 n. Chr. scheint der globale Mittelwert parallel zu den Temperaturen im NH Europa zu liegen, wovon die Antarktis weitgehend ausgespart ist.

Abbildung 1: Die obere Grafik zeigt Temperatur-Rekonstruktionen mit einem 50-Jahre Loess-Filter [?] mit den globalen Mittelwerten des 7000 Member umfassenden Ensembles von Pages 2K mit allen Verfahren. Die untere Graphik zeigt lineare Trends der letzten 2000 Jahre.

Eine lineare Regressionsanalyse der Temperatur-Rekonstruktionen in Abbildung 1 unten zeigt während der letzten 2000 Jahre Abkühlungstrends. Überraschenderweise zeigt sich sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis ein ähnlicher langzeitlicher Abkühlungstrend von 0,4°C über 1000 Jahre. Tatsache ist, dass alle regionalen Konstruktionen eine negative Neigung – oder einen Abkühlungstrend – aufweisen während der letzten 2000 Jahre. Dies wird in Tabelle 1 dargestellt.

Interessanterweise verlaufen alle globalen Mittel fast flach oder zeigen einen dezenten Abkühlungstrend. Der globale mittlere Abkühlungstrend liegt mehr auf einer Linie mit der NH-Europa-Temperatur-Rekonstruktion. Man beachte, dass 97,5% der globalen mittleren Abkühlungstrends von 0,2°C pro 1000 Jahre immer noch flacher verlaufen als der mittlere Abkühlungstrend von 0,4°C pro 1000 Jahre in Arktis und Antarktis. Auch ist die mittlere globale geringe Bandbreite von 2,5% von 0,04°C pro 1000 Jahre viel flacher als die untere Bandbreite irgendwelcher regionalen Rekonstruktionen.

Tabelle 1: Jahrtausend-Trends räumlicher Temperatur-Rekonstruktionen während der letzten 2000 Jahre im Vergleich zu den globalen Mittelwerten von Pages 2K. Mittelwerte und Bandbreite für die Arktis stammen von McKay, für die Antarktis von Stenni, für Europa von Luterbacker und für globale Mittel von Neukom.

Von allen regionalen Temperatur-Rekonstruktionen zeigt der mittlere tausendjährige Trend von NH Europa die geringste Abkühlung während der letzten 2000 Jahre von lediglich 0,2°C pro 1000 Jahre. Diese Temperatur-Rekonstruktion beruht ausschließlich auf Baumring-Proxydaten. Es gibt eine merkliche Verschiebung hinsichtlich Datenmenge und -qualität in den Baumring-Datensätzen um das Jahr 1000. Die Anzahl der Baumring-Aufzeichnungen sind signifikant reduziert von 400 Aufzeichnungen nach dem Jahr 1600 auf weniger als 30 Aufzeichnungen vor dem Jahr 1000 (Luterbacher 2016).

McKay meldet einen Abkühlungstrend in der Arktis von 0,47°C pro 1000 Jahre im Zeitraum des Jahres 0 bis zum Jahr 1900. Der hier beschriebene Abkühlungstrend gilt für den Zeitraum von 0 bis zum Jahr 2000 und umfasst auch die Gegenwart. Bezieht man diese mit ein, reduziert sich der arktische tausendjährige Abkühlungstrend etwas, nämlich von 0,47°C auf 0,40°C pro 1000 Jahre. Wie erwartet zeigt sich in der Arktis-Rekonstruktion mit großen Temperaturschwankungen von Jahrhundert zu Jahrhundert die höchste Verteilung tausendjähriger Trends mit einer Bandbreite von -0,1°C bis -0,7°C pro 1000 Jahren.

Stenni (2017) zeigt Abkühlungstrends von 0,3°C pro 1000 Jahre für das Ostantarktische Plateau bis 0,52°C pro 1000 Jahre für die Antarktische Halbinsel, jeweils im Zeitraum 0 bis 1900. Die letzten 100 Jahre werden dabei separat betrachtet, was die größere Häufigkeit kürzerfristiger hundertjähriger Erwärmungen der Gegenwart zeigt. Bezieht man die Gegenwart mit ein, nimmt die Bandbreite des tausendjährigen Abkühlungstrends in der Antarktis etwas zu. Die Ostantarktis ist das letzte Gebiet auf der Erde, wo die gegenwärtige hundertjährige Erwärmung aufgetreten ist. Diese verzögerte Erwärmung wird von den Klimamodellen nicht erfasst, neigen diese doch dazu, die Erwärmung der Antarktis zu übertreiben (Stenni 2017).

Das globale Mittel liegt außerhalb der Arktis-Antarktis-Umhüllung

Wie schon in meinem vorigen Beitrag angesprochen ziehe ich es vor, für erweiterte Temperatur-Rekonstruktionen die Kleine Eiszeit (LIA) von 1600 bis 1700 als Referenzlinie heranzuziehen und nicht so sehr den Referenzzeitraum 1961 bis 1990. Beim Verwenden des LIA-Referenzzeitraumes bleibt die Temperaturkonvergenz während der kalten LIA erhalten, ebenso wie Temperaturdivergenzen zwischen Arktis und Antarktis in wärmeren Perioden. Damit werden die Mittelalterliche Warmzeit MWP, die Römische Warmzeit RWP und die LIA als Klima-Ereignisse in den Arktis-Daten der Abbildung 2 gut erkennbar. Zusätzlich sind diese Polargebiete dann in einen geeigneten Zusammenhang gestellt mit dem Umstand, dass es in der Antarktis stärkere negative Temperaturabweichungen gibt als in der Arktis.

Allgemeine Beobachtungen zeigen, dass die MWP und die RWP eine arktische Temperaturspitze wie das heutige Maximum von 1940 bis zur Gegenwart aufweisen. Alle drei Spitzen sind etwa 1,3°C wärmer als die LIA-Basislinie. Im Gegensatz dazu lagen die Temperaturen in der Antarktis während der MWP und der RWP um 0,25°C bis 0,50°C höher als heute.

Der globale Mittelwert wird grundsätzlich rückwärts in der Zeit abgeflacht, indem die zugrunde liegenden tausendjährigen Abkühlungstendenzen nicht berücksichtigt werden. Wenn Rekonstruktionen auf die LIA datiert werden, liegt der globale Mittelwert außerhalb der arktischen und antarktischen Bandbreite vor dem Jahr 1250. Vom Jahr 0 bis zum Jahr 1250 zeigt der Mittelwert niedrigere globale Temperatur-[Anomalien] als selbst die Antarktis. Ein einfacher Unterschied in der Durchschnittstemperatur zwischen der LIA und Rekonstruktionen von 0-1000 ist aufschlussreich. Sie zeigt den globalen Mittelwert mit einer leichten Erwärmung von nur 0,25°C vor der LIA, im Gegensatz zur Antarktis und Arktis, die eine Erwärmung von 0,5°C bzw. 0,8°C vor der LIA aufweisen. Das globale Mittel erscheint in der Gegenwart vernünftig.

Abbildung 2: Temperatur-Rekonstruktionen von Arktis und Antarktis der globalen Mittelwerte nach Pages 2K im Vergleich zum Referenzzeitraum 1600 bis 1700. Die Rekonstruktionen sind mit einem 50-Jahre-Loess-Filter versehen. Die untere Graphik ist eine Vergrößerung, welche lineare Trends von der MWP zur LIA zeigt. Diese Rekonstruktionen sind mit einem 30-Jahre-Loess-Filter versehen.

Wie erwartet ist der Jahrtausend-Trend im Hintergrund mit der Zeit vorübergehend. Beispiel: Die Abkühlung von der MWP zur LIA verlief schneller als die Abkühlung der letzten 2000 Jahre (untere Graphik in Abbildung 2). Die Arktis weist eine Abkühlung um 1,1°C pro 1000 Jahre auf, und die Antarktis kühlt sich mit einer Rate von 0,6°C ab. Unglaublicherweise zeigt das globale Mittel nach Pages 2K eine LIA-Abkühlungsrate von lediglich 0,2°C pro 1000 Jahre, das ist sogar noch geringer als in der Antarktis. Der Abflachungs-Effekt reduziert die Temperatur-Anomalie der Warmzeiten vor der LIA und zeigt nicht angemessen den LIA-Abkühlungstrend.

Der globale Mittelwert wird von Baumring-Proxys verzerrt

Die von Pages 2K zur Berechnung globaler Mittelwerte herangezogenen Daten beruhen auf 7000 Proxy-Aufzeichnungen. Die Mehrzahl der Aufzeichnungen jedoch (59%) besteht aus Baumringdaten hauptsächlich der Nordhemisphäre (Pages 2k, 2017). Nuekon (2019) räumt ein, dass Baumring-Aufzeichnungen trendbereinigt sind und daher nicht Trends im Zeitmaßstab von einem oder mehreren Jahrhunderten erfassen können. Auch erhalten sie nicht längerzeitliche tausendjährige Trends. Außerdem bestätigt er, dass sich dieses Problem verstärkt, je weiter man zeitlich zurückgeht. Das führt zu einer Unterschätzung der niederfrequenten Variabilität besonders während des ersten Jahrtausends der modernen Zeitrechnung. Das wäre analog zu Warmzeiten wie der MWP und der RWP. Die Mittelwert-Berechnungen von Pages 2K sind beherrscht von Proxydaten der Nordhemisphäre mit einer Überbetonung von Baumring-Proxys, und das ist der Hauptgrund für die Abflachung während der Vergangenheit.

Christiansen et al. (2017) haben eine exzellente Analyse und Diskussion über das Fehlen der Erhaltung niederfrequenter oder langzeitlicher Variabilität in Proxy-Aufzeichnungen sowie Temperatur-Rekonstruktionen im großräumigen Maßstab. Die Autoren stellen fest, dass Baumring-Aufzeichnungen eine absolute jährliche Datierungs-Kontrolle aufweisen und mit anderen Chronologien verglichen werden können. Allerdings räumt er ebenfalls die Probleme von Baumring-Daten bzgl. der Variabilität ein. Außerdem stellt er fest, dass die Mittelung von Proxys als ein Low-Pass-Filter wirken, was das Signal sich abflachen lässt. Damit wird die wahre Amplitude von Kalt- und Warmzeiten in Temperatur-Rekonstruktionen nicht erfasst. Beides gilt für das globale Mittel während RWP und MWP, weshalb man bzgl. der absoluten Temperaturwerte diese nicht mit der hundertjährigen Erwärmung der Gegenwart vergleichen kann.

Zusätzlich sind Baumring-Aufzeichungen vor dem Jahr 1000 hinsichtlich Datenquantität und -qualität reduziert. Für eine objektive Begutachtung der Pages 2K-Baumring-Proxys empfehle ich die Lektüre der Beiträge von Steve McIntyre hierzu. Er diskutiert die Genauigkeit von Baumringdaten, das Divergenz-Problem und die Rosinenpickerei hinsichtlich der Daten.

Conclusions

Die im Jahr 2019 veröffentlichte globale Mitteltemperatur von Pages 2K erfasst nicht den tausendjährigen Abkühlungstrend, wie er in Temperatur-Rekonstruktionen in Arktis und Antarktis aufgetreten war. Deren globales Mittel stützt sich auf eine Datengrundlage, welche verzerrt ist durch Baumring-Proxys der Nordhemisphäre, welche keine langzeitlichen Temperaturtrends der Polargebiete erfassen.

Die Auswirkung insgesamt des Pages 2K-Datensatzes und der daraus gebildeten Mittelwerte besteht darin, dass Temperaturtrends der Vergangenheit abgeflacht werden, besonders während RWP und MWP, welche Schlüssel-Analogien der heutigen Zeit sind. Die Abkühlung bis zur LIA ist weitgehend verschwunden. Höhere Temperaturen in Arktis und Antarktis während RWP und MWP sind minimiert und werden durch die globale Mitteltemperatur nicht repräsentiert.

Ergo: das Pages 2K-Consortium hat das Profil der globalen mittleren Temperatur in der Vergangenheit abgeflacht.

Acknowledgements: Special thanks to Donald Ince and Andy May for reviewing and editing this article.

References Cited:
Christiansen, B. & Ljungqvist, F. C. Challenges and perspectives for large-scale temperature reconstructions of the past two millennia. Rev. Geophys. 55, 40–96 (2017). https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2016RG000521

Luterbacher J et al. European summer temperatures since Roman times. Environmental Research Letters 11, 024001, DOI: 10.1088/1748-9326/11/2/024001, 2016.

McKay, N. P. and Kaufman, D. S.: An extended Arctic proxy temperature database for the past 2,000 years, Scientific Data 1:140026, doi:10.1038/sdata.2014.26, 2014 Dataset: https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/arctic2014temperature-v1.1.txt

McIntyre, S. Climate Audit blog. https://climateaudit.org/?s=Pages

PAGES 2k Consortium: Continental-scale temperature variability during the past two millennia, Nat. Geosci., 6, 339–346, Published online 21 April 2013, https://doi.org/10.1038/NGEO1797, 2013.1c PAYWALLED. Dataset available see above.

PAGES 2k Consortium- Neukom, R., Barboza, L.A., Erb, M.P. et al. Consistent multidecadal variability in global temperature reconstructions and simulations over the Common Era. Nat. Geosci. 12, 643–649 (2019). https://doi.org/10.1038/s41561-019-0400-0. Paywalled, but shared by the author at the following link. http://pastglobalchanges.org/science/wg/2k-network/nature-geosc-2k-july-19

Stenni, B., Curran, M. A. J., Abram, N. J., Orsi, A., Goursaud, S., Masson-Delmotte, V., Neukom, R., Goosse, H., Divine, D., van Ommen, T., Steig, E. J., Dixon, D. A., Thomas, E. R., Bertler, N. A. N., Isaksson, E., Ekaykin, A., Werner, M., and Frezzotti, M.: Antarctic climate variability on regional and continental scales over the last 2000 years, Clim. Past, 13, 1609–1634, https://doi.org/10.5194/cp-13-1609-2017, 2017.

Temperature Reconstruction Datasets

Arctic McKay, 2014. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/arctic2014temperature-v1.1.txt
Antarctic Stenni, 2017. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/stenni2017antarctica/CPSrecons/All_regions_recons_CPS.csv
Europe Luterbacher, 2016. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/pages2k/EuroMed2k/eujja_2krecon_nested_cps.txt
SH Nuekom, 2014. https://www1.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/contributions_by_author/neukom2014/SH_Fig2_recons_Ens-means_wrt1000-2000.txt
Pages 2K 2013 dataset. www.ncdc.noaa.gov/paleo/pages2k/pages-2k-network.html
Pages 2K-Nuekom Ensemble Means 2019. https://www.ncdc.noaa.gov/paleo-search/study/26872 .

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/03/global-mean-temperature-flattens-the-past/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




CO2, das chinesische Virus und die Profiteure des Untergangs

Aber Anthony Watts hat in einem Kommentar schon darauf hingewiesen, dass der Temperaturrückgang nichts mit einer Abnahme der CO2-Konzentration zu tun hat, egal ob dieser nun dem Lockdown geschuldet ist oder nicht. Die Operateure der Mauna Loa-Aufzeichnung stimmen ihm zu:

Ist eine CO2-Änderung in den Aufzeichnungen wegen COVID-19 erkennbar?

Es gab schon viele Untersuchungen zu der Frage, ob wir eine Verringerung der CO2-Emissionen in unseren Messungen am Mauna Loa aufgrund einer geringeren Verbrennung fossiler Treibstoffe erkennen können. Jener Rückgang der Emissionen muss hoch genug sein, um ihn von der natürlichen CO2-Variabilität unterscheiden zu können, die ins Spiel kommt durch jährliche und jahreszeitliche Variationen von Temperatur, Feuchtigkeit, Bodenfeuchte usw. Diese natürlichen Variationen sind erheblich, und bislang zeichnen sich die „fehlenden“ Emissionen nicht ab, aber vielleicht sind sie mit dem Fortschreiten des Jahrs erkennbar. Beispiel: Falls die Emissionen um 25% geringer sind, dann sollte man für den Monat März eine Verringerung am Mauna Loa um 0,2 ppm erkennen. Betrachten wir über viele Jahre den Unterschied zwischen Februar und März, kann man im März einen um 0,74 ppm höheren Wert erwarten. Aber die Variabilität von Jahr zu Jahr (eine Standardabweichung) der Differenz beträgt 0,4 ppm. In diesem Jahr beträgt die Differenz 0,4 ppm oder liegt um 0,33 ppm unter dem Mittelwert. Hingegen lag es im vorigen Jahr um 0,52 ppm unter dem Mittelwert.

Die meisten Emissionen stammen aus urbanen Gebieten, so dass der Effekt vielleicht im Lee von Städten einfacher zu erkennen ist, obwohl sich auch hier das Ganze von der natürlichen Variabilität abheben muss. Nur Messungen von C14 im CO2 würde es uns ermöglichen, CO2 aus fossilen Treibstoffen klar von den natürlichen CO2-Quellen zu unterscheiden, egal wie variabel Letzteres ist.

Nehmen wir für den Moment einmal an, es gäbe wirklich einen Rückgang unserer Emissions-Sünden um 25% und dass das so weitergeht bis die Pandemie in 18 Monaten endet, wie es einige Epidemiologen prophezeit haben. Nehmen wir weiter an, dass es eine weitere Reduktion des CO2-Gehaltes um 0,2 ppm in jedem der nächsten 18 Monate gibt. Dann wäre die Konzentration um schwindelnde 3,6 ppm gesunken.

Vielleicht. Das IPCC sagt, dass CO2 etwa 125 Jahre lang in der Luft bleibt. In diesem Fall wird nichts, was wir in diesem Jahrhundert tun, einen großen Unterschied in der CO2-Konzentration bewirken.

Allerdings wollen wir uns nur mal so vorstellen, dass die Konzentration in der Tat während der nächsten 18 Monate um 3,6 ppm sinken wird. Versuchen wir mal zu ergründen, wie viel globale Erwärmung uns die Zehner-Billionen, die uns das Chinesen-Virus gekostet hat, eingebracht hätten.

Im März wurde am Mauna Loa eine CO2-Konzentration C0 von 414,5 ppm gemessen. Am Ende der Pandemie wären es dann noch 410,9 ppm. Tun wir einmal so, wie es die Untergangs-Apologeten gerne hätten, dass die Konzentration danach nicht wieder steigt, sondern dass die Pandemie alle nachfolgenden CO2-Konzentrationen um 3,6 ppm reduzieren wird, egal was anderenfalls gewesen wäre. Tun wir weiter so, als würde die Reduktion sofort eintreten und nicht erst in 125 Jahren.

Der Koeffizient k in der CO2-Antriebsgleichung beträgt 5 (abgeleitet von Andrews et al. 2012). Der Planck- oder Null-Rückkopplungs-Sensitivitäts-Parameter P beträgt 0,3 K/Wm². Der system-gain-Faktor G aus Rückkopplungen ist der erheblich übertriebene Wert von 3, wie ihn sich das IPCC vorstellt (er liegt eher bei 1,2 – was bedeutet, dass es keinen Klima-„Notstand“ gibt, aber sind wir gnädig gegenüber dem Kult).

Setzt man in Gleichung (1) diese Zahlen ein, ergibt sich die Reduktion der globalen Erwärmung aufgrund der drastischen Emissions-Minderungen infolge der Pandemie unter der großzügigen Annahme, dass die Reduktion permanent ist:

Wunderbar!! Nur ein 25-stel eines Grades!! Heiliger Strohsack!!

Alle in Gleichung (1) eingegebenen Zahlen einschließlich der Gleichung selbst entsprechen der „Mainstream-Wissenschaft“. Und genau das ist das ganze Problem mit diesem Unsinn um globale Erwärmung. Die Kosten sind genauso hoch wie die Vorteile klein sind. Selbst wenn wir bis zum Jahr 2050 ganz mit CO2-Emissionen aufhören – falls das IPCC recht hat, wird diese geringe Verminderung der globalen Temperatur in 125 Jahren vollendet sein.

Allein schon aus diesem Grund, noch bevor man den eklatanten Fehler der offiziellen Klimatologie bei der Definition der Temperatur-Rückkopplung zulässt – einen Fehler, an dem das IPCC in betrügerischer Absicht in seinem Sechsten Sachstandsbericht festhalten will, obwohl ihm schriftlich mitgeteilt wurde, dass seine Definition falsch ist – macht es wirtschaftlich keinen Sinn, irgendetwas gegen die globale Erwärmung zu unternehmen, außer sie zuzulassen, sich an sie anzupassen und den Sonnenschein zu genießen.

Wer sagt es den Jüngern der Welt?

Die heutigen Graphiken zeigen einen fortgesetzten Rückgang aktueller Infektionen, aber die mittlere tägliche Rate der Gesamt-Zunahme von Todesfällen bleibt hoch. Grund hierfür ist, dass in diesem Stadium der Pandemie die Todesfall-Rate sehr hoch ist. Man denke an die USA.

Es gab bei Redaktionsschluss dieses Beitrags 66.000 registrierte Todesfälle, aber die Centers for Disease Control (CDC) folgerten vor ein paar Tagen, dass diese Zahl um etwa 15% unterschätzt worden sein könnte. Das wären dann etwa 76.000 Todesfälle.

Nimmt man im Mittel 17 Tage an vom Ausbruch der Krankheit bis zum Tod, stiegen die berichteten Fallzahlen bis zum 13. April auf etwa 715.000 Fälle. Die US-Sterberate liegt also grob geschätzt bei 10,5% im Vergleich zu global 7,5% (und mehr wie 24% in UK).

Inzwischen gibt es jedoch 1,131 Millionen Fälle in den USA. Hinsichtlich der gegenwärtigen leichten Verlangsamung sowohl der Infektionen als auch der Todesfall-Zahlen und selbst wenn es keine weiteren Fälle gibt (gegenwärtig gibt es 30.000 neue Fälle pro Tag), kann man bis Mitte Juni und vielleicht noch eher 125.000 Todesfälle in den USA erwarten in Verbindung mit dem chinesischen Virus – Tendenz steigend.

In den Zusammenhang gestellt – die CDC hat geschätzt, dass die Grippe-Saison des letzten Winters zwischen 20.000 und 62.000 Todesopfer gefordert hatte. Schon jetzt haben die Todesfälle infolge des chinesischen Virus‘ die Obergrenze der Schätzung innerhalb nur weniger Wochen überschritten. Unglücklicherweise wird es noch viele weitere Todesfälle geben.

Abbildung 1: Mittlere gesamte Todesrate bei geschätzten aktiven Fällen von COVID-19 für die Welt ohne China (rot) und für viele individuelle Nationen, gemittelt über aufeinander folgende 7-Tage-Perioden für alle Tage von 1. bis zum 30. April 2020.

Abbildung 2: Mittlere gesamte Todesrate bei geschätzten aktiven Fällen von COVID-19 für die Welt ohne China (rot) und für viele individuelle Nationen, gemittelt über aufeinander folgende 7-Tage-Perioden für alle Tage von 8. bis zum 30. April 2020.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/02/co2-the-chinese-virus-and-the-profiteers-of-doom/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimaaktivisten nutzen die COVID-19-Krise als Trittbrett, um mehr Subventionen für Wind & Solar zu fordern

Es ist egal, dass die am schlimmsten betroffenen COVID-19-Opfer auf Intensivstationen aufgenommen und an Beatmungsgeräte angeschlossen werden müssen, für die unabhängig von Wetter und Tageszeit rund um die Uhr Strom geliefert werden muss.

Hinter den kränklichen Bedenkenträgern des zukünftigen Wetters in dreißig oder mehr Jahren verbirgt sich eine Gruppe zynischer und opportunistischer Profitsuchender für erneuerbare Energien, die die Nacht zum Tag gemacht haben und mehr Unterstützung durch die Steuerzahler für bereits stark subventionierte und für immer chaotisch und intermittierende bleibende Wind- und Sonneneinstrahlung fordern.

‚Audacity‘ hier Verwegenheit, Beherztheit deckt es nicht wirklich ab, wie Alan Moran unten berichtet.

 

Grüne Aktivisten hoffen auf COVID Mitnahmeeffekt

Quadrant, Alan Moran, 16. April 2020

Der Papst nannte das Coronavirus törichterweise „Reaktion der Natur“ auf Versäumnisse, gegen den Klimawandel vorzugehen. Es war daher nicht verwunderlich, dass das Coronavirus rekrutiert werden würde, um zusätzliche Subventionen für erneuerbare Energien zu fordern, damit diese noch mehr den Strom von geringer Qualität verteuern können.

Coal Wire, eine Anti-Fossilen Publikation, kam eine Harvard- Studie gerade recht, in der festgestellt wurde, dass der Feinstaub PM2.5 [die Gesundheitsbelastung durch] das Coronavirus verschlimmert und Kohlekraftwerke daher eine wichtige Schadstoffquelle darstellen. Tatsächlich stammen jedoch weniger als 5 Prozent der PM2,5-Partikelemissionen aus der Energieerzeugung.

European enviroment agency

Ebenfalls schnell aus den Puschen kam der Leiter der in Paris ansässigen Internationalen Anti-Fossil-Energieagentur (IEA), Fatih Birol. Birol argumentierte, dass die Förderung „sauberer Energietechnologien wie Sonne , Wind , Wasserstoff , Batterien und Kohlenstoffabscheidung ein zentraler Bestandteil der Regierungen sein sollte“ (Anreizplan), um eine Krise niemals zu verschwenden. Dies wird durch eine Petition unterstützt, die von 180 EU-Politikern und Aktivisten unterzeichnet wurde. Die IEA geht davon aus, dass in diesem Jahr die Anzahl neuer Anlagen für erneuerbare Energien zurückgehen werden, hauptsächlich aufgrund von wirtschaftlichen Auswirkungen („Die Coronavirus-Pandemie könnte den Fortschritt der erneuerbaren Energien beeinträchtigen. Regierungen können helfen“).

Die australische Niederlassung der globalen Netzwerks Climateworks folgte dem mit einem überarbeiteten Zukunfts-Bericht-Entkarbonisierung und deren Leiterin, Anna Skarbek, erklärte Adam Morton von The Guardian, wie die Corona-Pandemie verwendet werden könnte, die Subventionen für erneuerbare Energien zu beschleunigen. Angesichts der hohen Kosten und der geringen Zuverlässigkeit von Wind / Sonne wäre dies eine große Herausforderung, selbst wenn die erzwungene Nachfragereduzierungen nicht zu einer Halbierung des Spotpreises von 90 USD pro MWh im letzten Jahr geführt hätten.

Sicherlich unterscheidet sich die Marktreaktion von der, die sich die Subventionsprofiteure und die Alarmisten erhofft haben. Der Kohleverbrauch bleibt auf einem Aufwärtstrend. Laut GlobalData wird die Produktion von thermischer Kohle in den nächsten vier Jahren aufgrund der steigenden Nachfrage aus Indien und China voraussichtlich um 1,9 Prozent pro Jahr auf 7,6 Milliarden Tonnen pro Jahr wachsen.

Goldman Sachs hat seine EU-CO2-Preisprognose halbiert, und Bloomberg stellt einen Einbruch der Nachfrage nach Dachanlagen für Photovoltaik fest. Matthew Warren, ein ehemaliger Lobbyist für die erneuerbare Industrie, fordert nun eine kontrollierte „ Verlangsamung “ seiner Unterstützung durch die Regierungen. [durch die niedrigen Preise für Gas und Öl, geraten die EE noch mehr in eine unrentable Hochpreissituation]

Australien orientiert sich jedoch weiterhin an der IEA und verfolgt weiterhin das Trugbild der Innovationen im Bereich der Kosten für erneuerbare Energien. Energieminister Angus Taylor, der von seinen Bürokraten unter Druck gesetzt wird, stellt nicht nur 70 Millionen Dollar zur Verfügung, um einen phantasievollen Durchbruch bei der Umwandlung von Wasserstoff in Energie zu erzielen, sondern besteht darauf – warten Sie einen Moment! – „Unternehmen Zugang zu öffentlichen Geldern im Wert von 70 Millionen Dollar gewähren, wenn diese Wasserstoffprojekte im kommerziellen Maßstab entwickeln. Es müssen jedoch erneuerbare Energien für „grünem Wasserstoff“ verwendet werden. Ich habe einen Artikel im Spectator, in dem die Katastrophe von Regierungen besprochen wird, die sich dem grünen Alarmismus und den Subventionssuchenden zuwenden.

Die Subventionen und Vorschriften, die die Nutzung von Wind / Sonne zur Stromerzeugung erfordern, kosten australische Haushalte und Unternehmen derzeit über 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr. [In Deutschland Größenordnung 30 Mrd. Euro] Darüber hinaus hat dies zur Schließung eines kostengünstigen, zuverlässigen Kohlekraftwerks geführt und infolgedessen zu einem Anstieg des Großhandelspreises für Strom zwischen 2015 und 2019 um 55 USD pro MWh. Bei einem Markt von 230.000 GWh hat kostete der Preisanstieg für 2015-19 fast 13 Milliarden Dollar pro Jahr.

Daher zahlen wir [in Australien] 17 Milliarden Dollar pro Jahr, um uns selbst Schaden zuzufügen! Der Verzicht auf die Stromsubventionen und -vorschriften würde uns einen Vorteil von 170 Milliarden Dollar bringen – das allein würde mehr als die Hälfte der 320 Milliarden Dollar abdecken, die für Coronavirus-gesteuerte Stimuli / Konsumunterstützung ausgegeben wurden.

Vorschriften wie die für Energie haben Australien seit Jahrzehnten dazu gebracht, den höchsten Lebensstandard der Welt zu verlieren. Ein einfaches Zurückwickeln bietet die Möglichkeit, die Auswirkungen der Coronavirus-Maßnahmen zu minimieren. Aber haben wir das Kaliber eines Politikers, der dies versteht und die notwendigen Reformen durchsetzen kann?

Quadrant

https://stopthesethings.com/2020/04/19/climate-cult-hijacks-covid-19-crisis-by-demanding-more-subsidies-for-wind-solar/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Sehr geehrte Frau Bundesminister Svenja Schulze, wir hätten da mal ein paar Fragen..

Eine der Befragten war die Frau Bundesminister (O-Ton Schäuble) Svenja Schulze, die sich den Abgeordneten stellen musste. Und Frau Schulze, im früheren Leben Unternehmensberaterin in der Werbebranche, tat das auf ihre unnachahmlich weitschweifige, jede präzise Antwort auf präzise Fragen vermeidende, Art und Weise. Wer sich das antun möchte kann das alles gern hier im Sitzungsprotokoll nachlesen.

Gleich vorweg sei mitgeteilt: Es lohnt nicht. Denn es reden dort jeweils manch ein Sehender mit einer gewollt Blinden über Farben, oder ein Musiker mit einer Hörgeschädigten, die auch nur jedes vierte Wort verschwommen wahrnimmt und dies auch noch sinnentstellt.  Und dann auf etwas ganz anderes antwortet als gefragt wurde. Und weil das so gut wie immer so ist, mag es einer der Gründe gewesen sein, warum das Plenum so leer war. Corona-Abstandsregeln, dürften dann gute zusätzliche Entschuldigungen geliefert haben, der Sitzung fern zu bleiben.

Plenum des Deutschen Bundestages zur Fragestunde am 6.5.20 Bild DBT

Daher meinen wir, wenn es schon keine präzisen Antworten auf wichtige Fragen gibt, auch weil diese oft gar nicht erst gestellt werden, wollen wir nun die Fragen an Frau Bundesminister Svenja Schulze stellen, die wir gern präzise beantwortet hätten:

 

Sehr geehrte Frau Bundesminister

  1. Warum sehen Sie im Lichte der reduzierten Wirtschaftskraft durch den Lockdown die teuren Bemühungen für den Klimaschutz für verhältnismäßig oder geboten und wenn ja, warum teilen Sie die Auffassung von Frau Kotting-Uhl, MdB in ihrem Gastbeitrag in der taz, dass für den Klimaschutz mehr, Zitat, „Suffizienz“ eine Lösung sein könnte, auch wenn dadurch verstärkt Armut droht.

Mögliche Nachfrage: Weniger Wohlstand bedeutet mehr Armut, Armut führt zu geringerer Lebenserwartung, Geld, das für den Klimaschutz ausgegeben wird, steht für die Gesundheit nicht zur Verfügung. Wie schon jetzt zu beobachten und von Medizinern und Soziologen prognostiziert steigt damit die Zahl der Opfer, auch der Todesopfer. Warum wären Sie bereit für den Klimaschutz in Deutschland Menschenleben zu opfern?

  1. In einem Wortbeitrag im Bayerischen Rundfunk im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie sagten Sie korrekt „Wir merken im Moment ja alle, dass wir eben nicht alles steuern können“ (1) (7). Dem können wir nur zustimmen. Würden Sie uns daher bitte in einfachen verständlichen Worten erklären, was Sie und Ihre Regierung dazu veranlasst zu glauben, und alle Steuermöglichkeiten des Staates und der Gesellschaft auch darauf auszurichten, dass das mindestens so komplexe, eher noch viel komplexere Klimasystem der Erde sich von uns, von Ihnen oder der Weltgemeinschaft steuern ließe?

 

  1. Im weiteren Verlauf dieses Interviews bekräftigten Sie die Absicht „den Klimawandel, auch weiter tatkräftig (zu) bekämpfen und dass da alle auch mitmachen“. Angenommen, Ihr Kampf sei dahingehend erfolgreich, dass Deutschland, gern auch die EU, bis 2050 „klimaneutral“(2) sein würden, wie groß wäre Ihrer Ansicht nach der Anteil Deutschlands, gern auch der EU, an der erhofften Minderung der globalen Mitteltemperatur, wie sie von der Pariser Klimaübereinkunft verlangt wird? Sie können gern zehntel, oder hundertstel oder tausendstel Grad angeben. Wir überprüfen das.

Quelle: Global integrated drought monitoring and prediction system link: https://www.nature.com/articles/sdata20141?wptouch_preview_theme=enabled

https://cei.org/file/lomborg-global-deaths-climate-and-non-climate-catastrophes-1920-2018-figure-7

  1. In Ihrer Rede vor dem deutschen Klima Konsortium (3) am 14.11.19 sagten Sie u.a. dass bei einer „Erderhitzung“ von 1,5 Grad schwerere Schäden als bisher angenommen drohen würden. Nun zeigen sämtliche Extremwetterstatistiken der letzten Jahrzehnte weltweit, meistens einen klaren Rückgang, bspw. bei Dürren und Buschbränden, aber auch Überflutungen, oder zumindest keinerlei Zunahme. Die Zahl der klimabedingten Todesopfer (4) ging sogar um nicht weniger als 90 % zurück.
    Unsere Fragen dazu:

    • Warum benutzen Sie auf den Begriff „Erderhitzung“, wenn man wissen muss, dass bereits 1 ° der als „zulässig“ erklärten 1,5 ° C seit Beginn der Aufzeichnung „verbraucht“ wurden. Also nur noch schlappe 0,5 ° C übrig bleiben würden?
    • Welche „Experten“ flüstern Ihnen ein, dass „sogar noch schwerere Schäden“ bei nur 0,5 °C mehr drohten, wenn die Beobachtungen das genaue Gegenteil zeigen?

 

  1. In Ihrer Rede vor dem deutschen Klima Konsortium (3) am 14.11.19 sagten Sie u.a. „„Viele Player auf dem Weltmarkt haben mittlerweile verstanden, dass sie langfristig nur dann erfolgreich sind, wenn sie klimaneutral werden und Ressourcen schonen.“
    Tatsache ist jedoch .. und ich zitiere den Forscher und früheren UK Regierungsberater Rupert Derwall: „dass 1981 das letzte Jahr war, in welchem die Kohlenstoff-Emissionen des Westens jene aus dem Rest der Welt übertrafen. Bevor die Pandemie zuschlug, waren es (nur noch) etwa 25%. Der Schwanz der Dekarbonisierung im Westen wird nicht mit dem globalen Hund wedeln. Zu versuchen, Net Zero zu erreichen, wäre in der Tat eine tiefgreifende und brutale Entscheidung – zugunsten des Verschwindens von der Weltbühne.“ (6)
    Unsere Frage an Sie lautet daher. Welche „Player auf dem Weltmarkt“ meinen Sie, wenn die globale Entwicklung eine völlig andere ist, als Sie sich und anderen hier vorzumachen glauben? Und warum wollen Sie verantworten, dass Deutschland und die EU von der Weltbühne verschwinden?

The West vs. the Rest

  1. Bei Ihrer Rede zur Eröffnung der COP 26 in Madrid versprachen Sie den deutschen Anteil am 100 Milliarden Green Climate Fund auf 4 Milliarden bis 2020 zu verdoppeln. Kanzlerin Merkel wiederholte – trotz dank der von Ihrer Regierung mit geschürten Coronapanik selbst herbeigeführten schwersten Rezession seit dem Ende des 2. Weltkrieges- dieses Versprechen, anlässlich ihrer Rede zum Petersberger Klimadialog am 28.4.20.
    Fakt ist: Per Februar d. Jahres waren von den erhofften 100 Milliarden gerade mal 8,24 Mrd. $US zugesagt, von denen sogar nur 6,715 Mrd $ garantiert sind(5). Deutschlands Anteil daran betrug 843 Mio $ US. Also deutlich mehr als 10 %; obwohl Deutschland nur 2,2 % zu den Emissionen beiträgt.
    Wie können Sie es verantworten, dem bereits gezahlten schlechten Geld, das knapp fünffache – noch in diesem Jahr- hinterher zu werfen, was zuvor schon weltweit nichts bewirkt hat, denn die CO2 Emissionen stiegen weltweit weiterhin kräftig an, wo gleichzeitig die deutsche Wirtschaft in eine nie dagewesene Rezession gezwungen wurde, die Sie und ihre Regierung zwar selbst herbei geführt haben, zu deren Linderung Sie aber bereits jetzt die Schuldenbremse gerissen haben und den Haushalt allein in diesem Jahr um 150 Milliarden € per Schuldenaufnahme aufblähten?

(1) Quelle Bayern 2 radiowelt (br 24) https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/umweltministerin-schulze-krisensituation-fuehrt-zum-nachdenken,RxQe6N3

(2) nach gängiger Rechtsauslegung müssen auch Umweltziele überprüfbar sein. Siehe dazu „Umweltziele und Indikatoren“ von Huber Wiggering und Fellix Müller Springer 2004

(3) 14.11.2019 https://www.bmu.de/rede/rede-von-svenja-schulze-beim-deutschen-klima-konsortium-dkk/

(4) OFDA/CRED International Database www.emdat.de averaged by B. Lomborg over decades 1920-1929,1930-1939,—2010-2018

(5) Green Climate Fund  https://www.greenclimate.fund/about/timeline 2019: Contributors have pledged more than USD 9.8 billion for the GCF-1 programming period. Tatsache ist. Es gibt per Februar 2020 nur Zusagen über 8,24 Mrd. $US von denen nur 6,715 Mrd $ garantiert sind. Davon von der EU 2,7 Mrd$ davon Deutschland 842 Mio $

(6) Zitat aus https://eike.institute/2020/05/01/zur-rettung-der-wirtschaft-muessen-kostspielige-klima-massnahmen-sofort-aufgegeben-werden/

Original hier:

Costly Climate Policies Must Be Abandoned To Save Economy

(7) erfreulicherweise wurde diese Frage, wenn auch etwas verändert, vom AfD Abgeordneten Dr. Rainer Kraft gestellt. Die Antwort der Frau Bundesminister kam prompt, entbehrt aber nicht einer gewissen Komik.

 

Svenja Schulze,Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit:

Sehr geehrter Herr Abgeordneter, Sie sagen: Klimaschutz wird teuer. – Ich sage Ihnen: Kein Klimaschutz, das würde enorm teuer werden.(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN) Wir haben gerade den Petersberger Klimadialog hinter uns, und wir haben aus der ganzen Welt Berichte bekommen, was Klimaveränderungen heute schon bedeuten. Wenn Sie Beispiele aus Deutschland wollen, dann reden Sie doch einfach mal mit Landwirten, mit Forstwirten darüber, was Klimaveränderungen heute schon kosten, etwa wegen Dürre auf unseren Feldern, auf unseren Äckern, in unseren Wäldern. Wenn wir nicht handeln, wenn wir einfach alles auf uns zukommen ließen, dann würden wir als Politik unverantwortlich agieren, und deswegen ist es so zentral, dass wir jetzt in Klimaschutz investieren, dass wir in die Zukunft investieren. Wenn Sie den Vergleich mit Corona gerne möchten: Bei Corona suchen wir immer noch nach einem Impfstoff; wir suchen nach Medikamenten, die wirklich helfen. Im Klimaschutz ist dieser Impfstoff, sind diese Medikamente schon lange klar: Das ist der Ausbau erneuerbarer Energien, das ist ein stärkerer Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft, das ist Grüner Wasserstoff in der Industrie, das sind neue Mobilitätskonzepte, die ohne CO2 klarkommen; um nur einige Beispiele zu nennen. Die Maßnahmen sind da wirklich klar, und deswegen: Kein Klimaschutz wäre teurer.

Präsident Dr. Wolfgang Schäuble:Vielen Dank. – Nachfrage? – Herr Kollege Dr. Kraft.Dr.

 

Rainer Kraft (AfD):

Vielen Dank. – Ich entnehme Ihren Worten, dass Sie sagen: Wir können das Klima genau steuern, diese Milliarden sind zielgerecht eingesetzt, und wir werden dafür am Ende konkrete Maßnahmen bekommen. – Wunderbar! Dann frage ich Sie ganz konkret: Um wie viel wird sich pro eingesetzten 100 Milliarden Euro die globale Durchschnittsniederschlagsmenge in Deutschland erhöhen, wodurch die Dürren bekämpft werden?

 

Svenja Schulze,Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit:

 

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

wir können nicht alles im Detail steuern. Wir kennen aber die Maßnahmen, die helfen, die Erderwärmung zu reduzieren. Wir werden die Erderwärmung nicht mehr ganz stoppen können; aber wir können sie noch reduzieren, und wir können Schlimmeres noch verhindern. Deswegen ist die ganz einfache Antwort: Jede einzelne eingesparte Tonne CO2 zählt, und zwar weltweit. Insofern dürfen wir nicht die Einzigen sein, die handeln. Das Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet nämlich alle Staaten auf der Welt, zu handeln. Beim Petersberger Klimadialog ist gerade noch mal sehr deutlich geworden, dass auch alle bereit sind, etwas zu tun, dass übrigens auch die Wirtschaft bereit ist, etwas zu tun. Es gab einen Aufruf von über 60 Unternehmen, gerade auch aus der chemischen Industrie, aus der energieintensiven Industrie, aus dem Stahlsektor. Diese Unternehmen haben gesagt: Klimaschutz muss jetzt der Kompass sein. – Das sollte auch Sie erkennen lassen, dass es in dieser Frage inzwischen einen breiten Konsens darüber gibt, dass wir in diesem Feld handeln müssen und nicht einfach abwarten können, ob es noch schlimmer wird

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)




Woher kommt der Strom? viel zu viel Strom mittels erneuerbarer Energieträger

Grund: Hier klicken……..

Diese Woche macht Deutschland den besonders billigen Jakob in Sachen Strom.

….

Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Stromerzeugung gesamt mittels erneuerbarer Energieträger diese Woche in der Spitze pro Tag (Dienstag) lediglich knapp 80 Prozent des deutschen Gesamtbedarfs ausmachte. Es muss also immer, wie bisher immer seit Beginn der Energiewende, Strom konventionell hinzu erzeugt werden. Selbstverständlich muss auch diese Woche, viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern hin oder her, Strom importiert werden.

Ab Donnerstag, als die große Windflaute einsetzt – der Windbuckel Freitag/Samstag ist tatsächlich nur ein Buckel – wird aus Deutschland ein Stromimportland. Mehr dazu in der nächsten Woche. Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart veranschaulichen die 17. Woche noch mal aus einem anderen, dem zahlenmäßigen Blickwinkel. Ebenso wie die Charts mit dem Im- und Export der 17. Woche sowie dem Im- und Export des bisherigen Jahres 2020. Zum Schluss noch der Chart mit dem Verlauf der Stromerzeugung vom 15.3.2020 bis zum Ende der 17. Analysewoche.

Tagesanalysen

Sonntag, 19.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,75 Prozent, davon Windstrom 36,13 Prozent, Sonnenstrom 20,17 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute, am Sonntag um 14:00 Uhr erreicht der mittels erneuerbarer Energieträger gesamt erzeugte Strom 52,555 von 58,766 GW benötigten Stroms. Macht fast 90 Prozent.  Über den Tag gerechnet, sind es knapp 70 Prozent. Sonntags wird wenig Strom benötigt. Also ist viel zu viel Strom im Markt. Wind und Sonne kümmern sich nicht um Angebot und Nachfrage. Also muss der zu viel vorhandene Strom verschenkt werden. Über Mittag zum Teil mit erheblichem Bonus. Zu besagten 14:00 Uhr beträgt dieser 18,50 €/MWh. Macht für 14,18 GW exportiertem Strom 255.240 €. Zusätzlich zum verschenkten Strom. Dafür muss eine alte Frau lange stricken. Oder ist es ein alter weißer Mann? Egal! Es ist richtig teuer für den Stromkunden. Denn er bezahlt wie selbstverständlich den erneuerbar erzeugten Strom über die EEG-Umlage und einiges mehr auch noch. Welche Nachbarn profitieren richtig? Die Schweiz und Frankreich: Es sei ihnen gegönnt.

Montag, 20.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,86 Prozent, davon Windstrom 44,83 Prozent, Sonnenstrom 19,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird es noch teurer. Heute sind es um 14:00 Uhr erneuerbar erzeugte 67,52 von 71,172 benötigten GW. Macht fast 95 Prozent. Über den ganzen Tag sind es 75,86 Prozent. Der Bonus 14:00 Uhr wird diesmal noch knackiger: 44,25 €/MWh  für 15,326 GW. Das macht lockere 678.176 €. Zusätzlich zum Strom, der nur dem deutschen Stromkunden Geld kostet. Diesmal ist vor allem Frankreich der Hauptgewinner.

Dienstag, 21.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,43 Prozentdavon Windstrom 49,02 Prozent, Sonnenstrom 18,30 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch eine Steigerung gefällig? Heute liegt der Bonus um 14:00 Uhr bei 83,94 €/MWh. Für 12,234 GW. Gesamtbonus: 1.026.922 €. Macht irgendwie richtig Spaß, oder?

Mittwoch, 22.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,54 Prozent, davon Windstrom 41,72 Prozent, Sonnenstrom 20,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute werden um 14:00 Uhr „nur“ 424.996 € mitgegeben. Dafür muss zum Abend gleichwohl Strom per Saldo importiert werden. Der Preis pro MWh beträgt um 20:00 Uhr 25,54 €. Klingt günstig. Relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass Frankreich noch um 14:00 Uhr 29,98 €/MWh mitgegeben wurde. Um 20:00 Uhr bekommt Frankreich nun die 25,54 €/MWh für den Strom, den es nach Deutschland exportiert. Ein feines Differenzgeschäft.

Donnerstag, 23.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54.46 Prozent, davon Windstrom 14,29 Prozent, Sonnenstrom 25,00 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ist Schluss mit Windstrom. Ab 8:00 Uhr herrscht den ganzen Tag bei schönstem Sonnenschein Flaute. Deshalb wird fast den ganzen Tag per Saldo Strom importiert. Fallen negative Strompreise an? Natürlich nicht. Deutschland zahlt. Vielleicht weniger, als wenn es die eigene konventionelle Stromerzeugung hochfahren würde? Man weiß es nicht. Zum Abend jedenfalls werden um 20:00 Uhr mal lockere 69,68 €/MWh aufgerufen.

Freitag, den 24.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,25 Prozent, davon Windstrom 28,21 Prozent, Sonnenstrom 20,51 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken. & Samstag, 18.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 62,75 Prozent, davon Windstrom 21,57 ProzentSonnenstrom 23,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,65 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute baut sich über Tag ein Windbuckel auf, der in der Nacht zum Samstag wieder abflaut. Die Windstromerzeugung liegt danach tagelang darnieder. Erst ab Mitte der 18. Analysewoche wird sie sich erholen. An der Preisentwicklung dieser beiden Tage kann man sehr schön nachvollziehen, dass Deutschland Strom billig verkauft, exportiert und teuer einkauft, importiert.

Robert Habeck mit einem echten Knaller

Vor kurzem „feierte“ das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr) den 20. Jahrestag seines Bestehens. Da kommen Annalena Baerbock und Robert Habeck mit einem echten Knaller daher:

Berlin – Die Grünen wollen Strom bald deutlich billiger machen, um die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder anzukurbeln. „Zur Unterstützung von Selbstständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden, also um rund 75 Prozent“, schrieben die Parteichefs Annalena Baerbock und Robert Habeck in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Der Strompreis würde dadurch um etwa ein Sechstel sinken. Die beiden Grünen-Vorsitzenden verwiesen darauf, dass dann auch Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoff-Anwendungen wirtschaftlicher würden. Das bringe auch einen „Innovationsschub“ […]. (Abbildung 1)

Da haben sich die beiden Obergrünen wohl mal was gedacht. Etwas ganz Sinnvolles. Denn mit der EEG-Umlage wird ja vor allem der mittels erneuerbarer Energieträger hergestellte Strom bezahlt, der hochsubventioniert oft billig verkauft, verschenkt oder gar mit Bonus abgegeben werden muss. Wie oben wieder mal sehr eindrucksvoll gezeigt wurde. Weshalb aber wird der Vorschlag nicht breit diskutiert? Weil die Grünen damit indirekt zugeben würden, dass das EEG wenig sinnvoll war/ist.

Zumindest nicht für den Stromkunden. Der merkt, daß er jahrelang verschaukelt wurde, wenn das nun so einfach geht mit dem Senken des Strompreises. Für Investoren allerdings, die ohne Risiko drei bis fünf Prozent Rendite einfahren, ist die Umlage sehr sinnvoll. So wie die DDR sinnvoll für Honecker & Konsorten war. Aber für die Partei Bündnis90/Die Grünen wenig sinnvoll. Ein weiterer Absturz in den Umfragen wäre wahrscheinlich vorprogrammiert. Dann wäre man bald wieder da, wo man mit der Bundestagswahl 2017 angefangen hat: Unter zehn Prozent (Abbildung 2). Da legt man doch besser den Mantel des Schweigens über den Vorschlag, kommuniziert dies den grün-freundlichen Medien und gut isses. Das Schlimmste wurde so verhindert. Eine für die Grünen höchst schädliche Debatte zu Strompreisen in Deutschland und deren Zustandekommen.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 

 




Wind und Solar fügen dem Netz Null Wert zu

Der Begriff Netz [grid] ist der Terminus der Elektroindustrie für die gesamte Hard- und Software, die zur Umwandlung von Treibstoff in Strom erforderlich ist. Der Strom wird durch Fernleitungen, Transformatoren und Unterstationen zu uns allen geleitet. Das System muss sicher gegen Störungen sein sowie die Sicherheit der Verbraucher und der Gemeinden gewährleisten.

Hierzu ein einfaches Beispiel: Nehmen wir einen lokalen Stromversorger in Smallville in den USA. Die Stadt hat 50.000 Einwohner sowie weitere 25.000 Landwirte auf Bauernhöfen in der Umgebung. Es gibt auch kleine Fabriken, professionelle Büros, Geschäfte, ein Krankenhaus, Bäckereien usw. Jedermann in dem Gebiet braucht zuverlässigen und bezahlbaren Strom. Über die Jahre hat Smallville ein modernes Netz installiert mit einer Zuverlässigkeit von 99,98%. Um diese zuverlässige Verfügbarkeit zu erhalten, muss das Netz der Gemeinde mindestens 75% Überkapazität über der Alltagsnorm aufweisen. 25% dieser Überkapazität müssen im „Reserve-Modus“ [spinning reserve mode] gehalten werden, weitere 25% im „peaking mode“ und nochmals 25% im „Backup-mode“. Jeden dieser drei Anteile dieser notwendigen Reserven wollen wir jetzt betrachten.

Zu „spinning reserve“: Falls es zu irgendeiner Zeit zu einer Störung kommt und ein Kraftwerk seinen Betrieb einstellt, muss ein Reserve-Kraftwerk innerhalb von Sekunden einspringen und den ausfallenden Strom zu 100% übernehmen. Falls das ein paar Sekunden zu spät erfolgt, wird die Stromnachfrage das Netz überfordern mit der Folge eines „Brownout“ oder schlimmer noch, einem „Blackout“. Das ist wie ein Run auf eine Bank, wobei jeder zur gleichen Zeit all sein Geld abheben will. Es ist eine Katastrophe.

Die einzige Möglichkeit sicherzustellen, dass es nicht zu einem solchen Blackout kommt ist, ein fossil betriebenes Backup-Kraftwerk zu haben, welches bereits mit 90% bis 95% seiner Nennkapazität läuft. Dabei wird etwa die gleiche Menge von Treibstoff verbrannt wie ohne jede Anbindung von Solar- oder Windkraftwerken ans Netz, weil Wind und Solar als Backup einfach unbrauchbar sind. Die Backup-Energie muss zu 100% zuverlässig sein. Alle bestehenden Solar- und Windkraftwerke bedürfen des fossil angetriebenen Backups, während der umgekehrte Fall, also Wind und Solar als Backup für fossil betriebene Kraftwerke, wegen ihrer Unzuverlässigkeit völlig unbrauchbar sind. Als Folge davon verschwenden Versorger Kapital, Treibstoff und Betriebskosten mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Wind und Solar einen signifikanten Anteil der benötigten Energie beisteuern können. Das Einzige, was erreicht wird, sind immer weiter steigende Kosten für Gemeinde und Verbraucher.

Spitzenwert-Modus: Dies ist die zusätzliche elektrische Leistung, die zweimal am Tag benötigt wird, normalerweise für jeweils zwei bis drei Stunden. Die erste Spitze tritt von sechs bis neun Uhr morgens auf, um Frühstück zu kochen und sich für den Schulweg und die Arbeit vorzubereiten. Der andere Zeitraum mit hohem Bedarf liegt normalerweise zwischen fünf und sieben Uhr abends. In dieser Zeit wird die zusätzliche Leistung benötigt, um das Abendessen zu kochen, die Klimaanlage oder die Zentralheizung aufzudrehen usw. Solaranlagen können keine dieser beiden Bedarfsspitzen abdecken. Das liegt daran, dass Solaranlagen Strom hauptsächlich gegen Mittag produzieren, wenn er am wenigsten gebraucht wird. Windturbinen könnten einige Stunden morgens oder abends in Betrieb genommen werden. In allen Fällen benötigen sie jedoch immer noch als Backup die spinning reserve fossil betriebener Kraftwerke, die zu 100% der Zeit mit etwa 90% der Nennleistung laufen.

Backup-Reserve: Diese Kraftwerke sind wie ein Reservereifen im Kofferraum eines Autos; sie liegen dort, bis sie gebraucht werden. Aber im Gegensatz zur spinning reserve müssen sie nicht in Sekundenschnelle einsatzbereit sein. Sie laufen also nur, wenn sie gestartet werden, typischerweise für planmäßige Wartungsarbeiten an anderen Anlagen. Je nach Art der Anlage kann es mehrere Stunden oder noch länger dauern, bis sie online sind, und dann laufen sie Tage, Wochen oder ein Jahr lang ununterbrochen. Ein Kraftwerk, das die meiste Zeit einfach nur dasteht und nichts erzeugt, ist zwar sehr teuer, aber eine wertvolle Versicherung gegen Ausfälle.

Schauen wir mal auf die realen Erfahrungen in Deutschland, wo die Regierung die gewagte Entscheidung getroffen hat, alles auf „grün“ zu schalten. Das Land ist jetzt der Erzeuger Nummer 1 von Wind- und Solarstrom weltweit auf Pro-Kopf-Grundlage. Im Jahre 2004 setzte Deutschland einen aggressiven Plan um, viele der Kohle- und Kernkraftwerke des Landes durch Wind und Solar zu ersetzen. Bis zum Jahr 2018 installierte man dort die elektrische Grundlage von etwa 210 GW. Davon machte Windenergie 28% und Solarenergie 26% aus. Den restlichen Anteil von 46% deckten die verbleibenden fossil betriebenen und Kernkraftwerke zusammen mit etwas Wasserkraft. Zumindest ist dies die Nennwert-Kapazität dieser Solar- und Wind-Installationen, wenn sie unter besten Bedingungen laufen. Die tatsächliche Erzeugung ist jedoch um Einiges anders.

Während diese Wind- und Solarkraftwerke theoretisch den Bedarf Deutschlands zu 46% decken könnten, erzeugen sie aber in Wirklichkeit nur etwa 12% des gesamten, in Deutschland erzeugten Stromes. Wer konnte ahnen, dass eines der wohlhabendsten und industrialisierten Nationen der Welt nicht darauf kommt, wie man mit Wind und Solar genug Strom erzeugen kann, um den Bedarf der eigenen Industrie und Bevölkerung zu decken?

Um dieser nationalen Verknappung zu begegnen, hat Deutschland riesige Mengen Strom importiert, hauptsächlich aus Frankreich, und das zu exorbitanten Preisen. Die mittleren Stromkosten in Deutschland liegen derzeit fast dreimal so hoch wie in den USA.

Deutschland setzt jetzt ein umfangreiches Programm um, um Dutzende fossil befeuerter Kraftwerke neu zu errichten. Man hat auch einen Vertrag mit Russland geschlossen, eine Erdgas-Pipeline aus Sibirien zu bauen, um den Bedarf zu decken und als Backup für unzuverlässige Wind- und Solarkraftwerke.

In Schweden kam es zu einer witzigen, aber traurigen Story, die der Leserschaft nicht vorenthalten werden soll. Man hat dort vor einem Jahrzehnt ein umfangreiches Windprogramm in Kraft gesetzt, was sich inzwischen als ein Problem als Folge der schwierigen Umwelt des Landes herausgestellt hat. In den nördlichen Gebieten war Solar kein Thema. Auch bei Wind gab es Probleme. Dieses Photo [welches aus Copyright-Gründen hier nicht gezeigt werden kann, Anm. d. Übers.] zeigt einen schwedischen Hubschrauber, der versucht, eine eingefrorene Windmühle zu enteisen, genau wie auch Flugzeuge mittels entsprechender Fahrzeuge auf Flughäfen enteist werden. Nur dass die Windmühle vier bis fünf mal größer ist als eine Boeing 747 und ein Hubschrauber lediglich 20% bis 30% der Last dessen tragen kann, was ein Lastwagen auf dem Flughafen halten kann. Jetzt stelle man sich einen Windpark mit Hunderten derartiger Turbinen vor. Über dieses Photo können noch Bände geschrieben werden. Aber für Schweden ist das alles andere als lustig.

Autor: CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon.

Link: https://www.cfact.org/2020/04/30/wind-and-solar-add-zero-value-to-the-grid/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Noch ein Wissen­schaftler, der kein Wort glaubt von dem, was er selbst sagt

Aus dem Telegraph:

Exklusiv: Der regierungsamtliche Wissenschaftler Neil Ferguson tritt zurück, nachdem er die <i>Lockdown</i>- Regeln gebrochen hatte, um seine verheiratete Geliebte zu treffen.

Abbildung (nur im Original): Neil Ferguson und Antonia Staats

Eben der Wissenschaftler, auf dessen Ratschlag hin Boris Johnson UK einen Lockdown übergestülpt hatte, trat von seinem Amt als Berater der Regierung zurück, nachdem der Telegraph enthüllt hatte, dass er die Vorschriften der sozialen Distanz verletzt hatte, um seine verheiratete Geliebte zu treffen.

Professor Neil Ferguson erlaubte es der Frau, ihn während des Lockdowns zu Hause zu besuchen, während er der Öffentlichkeit die Notwendigkeit strikter sozialer Distanz predigte, um die Ausbreitung des Coronavirus‘ zu bremsen. Die Frau lebt mit Ehemann und ihren Kindern in einem anderen Haus.

Mehr hier im Telegraph.

Man erinnere sich, das ist genau der Knabe mit dem COVID-19-Computermodell, welches ganz allein die globale Wirtschaft zerstörte durch dessen anfängliche Prophezeiung einer gewaltigen Anzahl von Todesfällen. Die Angst davor führte zu dem weltweiten Lockdown und ökonomischer Verheerung.

Ach ja, und seine Konkubine Antonia Staats ist eine von Soros finanzierte Aktivistin der Klimatheater-Organisation in UK, die bekannt ist unter dem Namen Avaaz.

Josh jedenfalls hat eine dezidierte Meinung dazu:

Bildinschrift: Neil Ferguson, berühmter Alarmisten-Pandemie-Modellierer, auf frischer Tat ertappt mit einer Affäre während des Lockdowns. Das ist ein wenig wie Klimawissenschaftler, die Katastrophe und Untergang predigen, während sie zu allen möglichen exotischen Orten auf der ganzen Welt jetten.

Josh steht voll und ganz auf der Realisten-Seite und bittet, falls möglich, hier um eine kleine Gabe.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/06/another-scientist-who-doesnt-believe-in-a-word-he-says/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Duplik auf die Kritik von Justus Lex an meinem Artikel zur Verfassungswidrigkeit der beiden Shutdownbeschlüsse

Er ist auch einverstanden mit meiner Einschätzung der Verfassungswidrigkeit des Shutdownverlängerungsbeschlusses vom 15. 4. 2020. Das sind schon 75 % Übereinstimmung. Dissens besteht bezüglich der verfassungsrechtlichen Einordnung des ersten Shutdownbeschlusses vom 23. 3. 2020. Hier übersieht Lex die umfassende empirische Studie aus Frankreich mit dem schon alles sagenden Titel „SARS-CoV-2 : fear versus data“. Hätte er seine Energien nicht so stark auf die Feinheiten des Verfassungsprozessrechts konzentriert, sondern auf diese bahnbrechende Studie, welche SARS-CoV-2 in seiner Gefährlichkeit gleichsetzt  mit der alltäglicher  Coronaviren, hätte er im Quellenverzeichnis bemerkt, dass die Studie am 19. 3. 2020 erschienen ist, vier Tage vor dem Shutdownbeschluss. Es gehört zu den essentiellen Aufgaben eines auf Epidemien spezialisierten Instituts wie des Robert Koch Insituts ( RKI ), die einschlägige internationale Fachliteratur im Blick zu haben, gerade im Vorfeld eines für das Land so bedeutsamen Regierungsbeschlusses. Dann hätte es unverzüglich die Bundesregierung unterrichten müssen und diese hätte angemessen reagieren, d.h. auf den Shutdown verzichten müssen.

Ich muss aber einräumen, dass ich in meinem Text den zeitlichen Vorlauf des Erscheinens der Studie zum späteren Shutdownbeschluss nicht kommuniziert habe. Am Ende eines herausfordernden Schreibprozesses, in dem ich mich mit der fremdartigen epidemiologischen Materie vertraut machen musste,  war mir offensichtlich die Konzentration abhanden gekommen. Umso mehr wäre ich auf aufmerksame Leser angewiesen gewesen.

 

2.  Ich bin erstaunt über das Hohe Lied, das Lex auf das RKI anstimmt. Auf das Unterlassen zentraler epidemiologischer Unterscheidungen bezüglich des Krankheitszustands der Infizierten und der eigentlichen Todesursache , verabsäumt durch die Politik uind das RKI, habe ich gleich zu Beginn meines Artikels hingewiesen. Diese Unterlassungen hatten eine unnötige Beunruhigung und Angsterzeugung in der Bevölkerung zum Ergebnis. Das RKI hat bis in die unmittelbare Gegenwart den epidemiologischen hardliner gespielt.  Seitdem die Fallzahlen deutlich sinken, fängt der Präsident des RKI plötzlich an, von der „zweiten oder gar dritten Infektionswelle“ zu fabulieren. Dies ist reine Angstmache, seit hundet Jahren hat es in Deutschland keine Infektionswelle gegeben, welche nach dem Abklingen noch einmal angeschwollen wäre. Das ist genau die angsterzeugende Rolle, die das Umweltbundesamt, wie das RKI eine Bundesoberbehörde, in der Klimapolitik spielt. Diese auffällige Parallele hätte Lex eigenlich nicht entgehen dürfen.

 

3.  Stichwort: Risikoanalyse von 2013. Dazu stelle ich Lex nur eine Frage: Warum ist ihm die völlig überzogene Risikoanalyse der Bundesregierung von 2013 ( 26 Mio Kranke und 7,5 Mio. Tote in Folge einer Sars-Epidemie ) so bedeutsam, die Risikoanalyse des Weltklimarats IPCC bezüglich des Klimawandels ( Gefahr des Untergangs der ganzen Menschheit in wenigen Jahrzehnten ) aber, wie ich mal unterstelle, nicht ?

 

4.  Rechtfertigung der deutschen Coronapolitik durch Lex: Nahezu alle Länder der Welt haben ähnlich drakonische Maßnahmen ergriffen. Gegenfeststellung : 190 Länder haben das Pariser Klimaschutzabkommen unterschrieben. Frage: Wird es dadurch richtig?

 

5.  Die Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers / Verordnungsgebers, die grundsätzlich besteht, ist umso geringer, je intensiver der Grundrechtseingriff ist. Der Grundrechtseingriff durch den Shutdown ist historisch beispiellos. Daher kommt der strengste richterliche Kontrollmaßstab, die Inhaltskontrolle, zum Zuge. Die Einschätzungsprärogative ist hier auf  Null reduziert. Da wird vom Gericht alles auf Punkt und Komma auf den Prüfstand gestellt. In unserem Fall würde das Gericht bei der Prüfung des  Shutdownbeschlusses vom 23. 3. 2020 nicht nur die  französischen Studie, sondern etwa auch etwa die Beispiele Südkorea und Schweden in Betracht ziehen, die – ohne Shutdown- erfolgreich mit dem Coronaproblem umgegangen sind. Das Gericht würde auch die erstaunliche Entwicklung des Reproduktionswerts R in seine Erwägung einbeziehen, auf die ich in meinem Artikel hingewiesen habe. R hatte sich in Deutschland von einer Messzahl weit über 3 in kurzer Zeit nach unten bewegt und war bereits einige Tage vor dem Shutdownbeschluss vom 23. 3. 2020 auf unter 1 gefallen –  ein Wert, den Merkel immer wieder als Ziel angegeben hatte. Bei all diesen entscheidungsrelevanten Faktoren könnte sich die Bundesregierung nicht darauf berufen, sie nicht gekannt oder anders gewichtet zu haben.

 

6.  Lex rekurriert bei der Verfassungsbeschwerde maßgeblich auf den Grundsatz der Subsidiarität. Dieser Grundsatz ist inder Tat zentral für die Verfassungsbeschwerde., es gibt aber in Form der sog. Vorabentscheidung gem § 90 Abs.2 S. 2 BVerfGG eine wichtige Ausnahme, die von Lex ignoriert wird. Das BVerfG kann, wenn eine Verfassungsbeschwerde von „allgemeiner Bedeutung “ ist, vor Erschöpfung des Rechtwegs entscheiden. Wann, wenn nicht im gegenwärtigen Fall einer historisch beispiellosen Grundrechsbeeinträchtigung einer ganzen Nation, liegt die „allgemeine Bedeutung“ vor.? Ich glaube, es gibt gute Gründe, diese Verfassungslage nicht von einem mit drei Verwaltungsrichtern besetzten OVG beurteilen zu lassen, sondern vom BVerfG.

 

7.  Das für Lex so zentrale Verfassungsprozessrecht spielt in der universitären Praxis überhaupt keine Rolle. Ich bin Prof. für Öffentliches Wirtschafts- und Finanzrecht, d.h. für materielles Recht, nicht für Prozessrecht, welcher Art auch immer. Zusätzlich bin ich einer  der ganz wenigen Juristen mit einer interdisziplinären Venia, welche auch noch die Politikwissenschaft einschließt. Mein Interessenspektrum ist weit, daher lese ich Eike ( u.a. ).

Mein Artikel war auch nicht für den “ nach Recht suchenden Bürger “ ( Zitat Lex ) gedacht, Rechtsberatung machen die Rechtsanwälte. Sondern als kritische interdisziplinäre Analyse der Coronahysterie einschließlich der verfassungsrechtlichen Einordnung der staatlichen Beschränkungsmaßnahmen. Dass Lex die Parallele zur Klimahysterie nicht erkennt, finde ich außerordentlich bedauerlich.




Bericht zur Coronalage 07.05.2020 – eine Risikoabwägung fand und findet nicht statt

Zwei Analysen sind getrennt durchzuführen, jeweils in zwei Unterkategorien. Erstens die Analyse der Gefährlichkeit der Krankheit selbst, mit den Unterkategorien Risiko für den Erkrankten und Risiko für die Allgemeinheit. Zweitens eine Analyse der möglichen Schutzmaßnahmen, unterteilt in die Unterkategorien Nutzen und Schaden, den sie verursachen. Die erste Risikoanalyse ist eine rein medizinische. Bei der zweiten sind alle möglichen Fächer und Gebiete gefordert.

In den beiden vorangegangenen Coronabeiträgen ging es um die Gefährlichkeit der Erkrankung für die Allgemeinheit. Dies ist die Domäne der Epidemiologen und Immunologen. Und man kann es gar nicht oft genug sagen, nicht die der Virologen, die fälschlicherweise in den Medien dazu stets befragt werden. Sprechen wir nun von der Gefährlichkeit der Krankheit, die den Namen Covid-19 erhalten hat, für den Erkrankten selbst. Und diese Frage können die medizinischen Praktiker beantworten.

Wie gefährlich ist Covid-19 für die daran Erkrankten?

Wie sehen Verlauf und Therapie bei der Krankheit mit namen Covid-19 aus, gibt es Folgeschäden und wer ist davon betroffen? Beginnen wir mit dem Tod. Hic Gaudet Mors Succurrere Vitae(hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen), lautet der Wahlspruch der Pathologie. Sie ist es, die uns vor allen sagen kann, wie man an einer Erkrankung verstirbt bzw. wegen oder mit ihr. Doch dazu benötigt es eine fachgerechte Obduktion, die anfangs regelrecht verhindert wurde, weil als Covidtote geltende Verstorbene panisch sofort in Plastiksäcke verfrachtet und verbrannt wurden. Dies hat sich durch die Intervention der Pathologen geändert. Ich hatte Gelegenheit, Herrn Professor Dr. Peter Schirmacher, Geschäftsführender Direktor der Allgemeinen Pathologie der Universität Heidelberg, dazu zu befragen – hier meine Fragen und seine Antworten:

Sehr geehrter Herr Kollege Prof. Schirmacher, wie viele Verstorbene, die auf dem Totenschein als Todesursache Covid-19 stehen hatten, haben Sie obduziert?

Schirrmacher: Zehn.

Wie viele offiziell an Covid-19 Verstorbene wurden insgesamt in Deutschland obduziert?

An den akademischen Zentren in Deutschland 50, eine geringere Zahl weiterer Obduktionen mag an Prosekturen/Krankenhauspathologien erfolgt sein, sicher weniger, aber genaue Zahlen habe ich hierzu nicht. Zudem haben Obduktionen in der Rechtsmedizin (Prof. Püschel hat darüber berichtet: Meines Wissens nach werden in Hamburg alle COVID Fälle in der Rechtsmedizin obduziert – bislang wohl etwa 100) und in den Zentralkrankenhäusern der Bundeswehr stattgefunden; insgesamt würde ich von etwa 180–200 ausgehen.

Woran sind die Toten verstorben?

Wenn die Verstorbenen sicher an COVID verstorben sind, sind sie an fortgeschrittenen Lungenveränderungen verstorben. Wir haben auch zwei Verstorbene, bei denen zwar COVID Veränderungen vorliegen, die aber m.E. das Versterben nicht hinreichend erklären. Herr Püschel meint, dass etwa ein Viertel seiner COVID-Toten nicht an COVID verstorben sind; auch diese Fälle haben wir.

Woran machen Sie die Krankheit fest?

Wir konnten mittlerweile ein typisches histologisches Bild der Lungenveränderungen und dessen Entwicklung ermitteln, das auch zur Symptomatik passt und das Versterben erklärt. Wir planen, dies schon in der nächsten Woche zusammenzufassen und rasch zu publizieren.

Welche wichtige Rolle spielt aus Ihrer Sicht dabei der Test?

Für uns erst einmal keine; wir reagieren auf das positive/negative Testergebnis entsprechend; fehlt bei einer passenden Symptomatik das Testergebnis, holen wir dies vor Obduktion ein oder warten auf das klinische Testergebnis. 

Würden Sie Verstorbene mit typischen Befunden auch der Erkrankung Covid-19 zuordnen, wenn deren Test negativ war.

Die Erkrankung zeigt ein recht einheitliches Bild, das aber nicht spezifisch ist und z.B. bei ARDS/Beatmungslunge [Anmerkung: Überdruckbeatmung] in ähnlicher Form auftreten kann, was sicher auch eine Rolle spielt. Aber natürlich würde sich im Kontext des klinischen Bildes, der Anamnese etc. die Frage stellen. M.W. sind die jetzt durchgeführten Tests sehr sensitiv, so dass ich bei Verstorbenen praktisch kaum mit derartigen Fällen rechne.

Gibt es eine spezielle Risikogruppe, und wie ist die Altersverteilung der Toten?

Wir haben einen Verstorbenen von 41 Jahren obduziert, der jedoch nicht an der Covid-Lungenerkrankung verstorben ist, ansonsten sind alle unsere Verstorbenen und Obduzierten über 76 Jahre mit einem Median von über 80 Jahren. Männer sind auch bei uns häufiger, und natürlich finden sich bei einem signifikanten Teil der Verstorbenen in diesem Alter auch schwere andere Grunderkrankungen, wie durch Bluthochdruck verursachte Herzmuskelerkrankung, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung oder auch eine Leberzirrhose [Anmerkung, dies deckt sich mit den Aussagen des Rechtsmediziners Prof. Püschel]. Grundsätzlich ist die altersspezifische Mortalität inzwischen gut bekannt: Sie ist für unter 20-Jährige praktisch null, bei unter 40-Jährigen wohl deutlich unter 1 Promille und geht ab da langsam hoch; signifikant wird sie erst für die über 60-Jährigen, vor allem mit Vorerkrankungen. Natürlich können an Viruserkrankungen auch junge Menschen sterben, das gilt für die Influenza, oder denken sie an eine Cosackievirus-Infektion. Aber diese Fälle sind immer sehr selten.

Fürchten Sie, dass bei Überlebenden schweren Folgeschäden bleiben, z.B. eine Lungenfibrose?

Ja, bei den Beatmeten kann dies je nach Schwere und Beatmungsdauer der Fall sein. M.W. sprechen die Beatmungsmediziner von durchschnittlich 30 Prozent Lungenfunktionsreduktion nach stattgehabter Überdruckbeatmung. Da spielen aber viele Faktoren eine Rolle (Dauer/Art Beatmung, Weening, Vorerkrankungen, Alter etc.). Genaues hierzu kann sicher ein Beatmungsmediziner angeben; zu Spätfolgen kann m.E. bei diesen Patienten noch niemand etwas sagen. Bei den nicht beatmeten Patienten gibt es wenig Anhaltspunkte; gemäß der Neurologen, können die bei etwa 30 Prozent beobachteten neurologischen Ausfälle (überwiegend Geruchs-/Geschmackssinn) wohl in einzelnen Fällen länger anhalten; genaueres können hier sicher die Neurologen sagen.

Früh auf wahrscheinliche Behandlungsfehler hingewiesen

Soweit der Pathologe. Hören wir nun die Meinung der Therapeuten. Hier gibt es kaum Qualifiziertere als die Lungenärzte des Verbandes Pneumologischer Kliniken (VPK), die sehr früh und sehr nachdrücklich auf wahrscheinliche Behandlungsfehler hinwiesen, die inzwischen auch international bestätigt wurden. Allein dafür gebührt diesem Fachverband großer Dank und Anerkennung. Hier nun Fragen an den Präsidenten des VPK, Herrn Dr. med. Thomas Voshaar, Chefarzt der Medizinischen Klinik III des Bethanien Krankenhauses in Moers, nach seiner Erfahrung im Umgang mit an Covid-19 Erkrankten (wie dort eine fachlich hochwertige Covidtherapie umgesetzt wird, können Sie übrigens hier anschauen)

Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Voshaar, ist Ihrer Meinung nach Covid-19 eine eigenständige Erkrankung, und woran machen Sie diese Erkrankung fest?

Vosshaar:Sie gehört zur Gruppe der Viruspneumonien, die oft vielgestaltig sind. Covid-19 zeigt aber in den schweren Fällen ein typisches Bild. Die meisten Menschen bemerken eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 gar nicht oder erleben eine Woche lang Symptome der oberen Atemwege, wie Halsschmerzen und heilen dann aus. Bei manchen entwickelt sich jedoch in der zweiten Woche eine sich rasch verschlechternde Lungenentzündung mit Atemnot. Wir haben bisher 44 Patienten stationär deswegen behandelt. Gelingt es, eine Intubation [Einführung eines Schlauchs in die Luftröhre unter Narkose] zu vermeiden, gesunden auch diese Patienten fast immer.

Was ist für Sie entscheidend für die Diagnose?

Die Symptomatik der Patienten, dann die typischen Lungenveränderungen in einem CT sowie eine Blutdiagnostik, die z.B. andere Ursachen auszuschließt. Der Test selbst kann durchaus auch negativ sein, wenn beispielsweise die Infektion vom Hals in die Lunge gewandert ist. Dann spricht der Test nicht mehr an. 

Wie steckt man sich eigentlich genau an?

Wir glauben, dass die Tröpfchengröße eine wesentliche Rolle spielt. Wenn man z.B. niest, dann fallen die großen Tropfen mit der Viruslast, wir sprechen von Aerosolen, schnell zu Boden. Die winzig kleinen schweben jedoch länger in der Luft. Diese werden auch durch Sprechen freigesetzt. Befinden sich mehrere Menschen in kleinen geschlossenen Räumen, dann können diese winzigen Aerosole auch den Weg direkt in die Lunge finden und sofort eine schwere primäre Pneumonie auslösen. Interessanterweise stecken sich dabei aber bei weitem nicht alle an. Warum? Eine Frage, die sicher noch zu beantworten ist, vielleicht gibt es ja bei manchen eine mögliche Immunität durch andere durchgemachte Coronainfektionen, oder das Virus mutiert schnell, und wir haben in Deutschland eine mildere Variante erlebt. Das sind Spekulationen. Sicher ist, dass winzige Aerosole schnell verweht werden, weshalb eine Ansteckung im Freien sehr selten sein dürfte. Neben den klassischen Regeln der Hygiene ist es essenziell, regelmäßig zu lüften, um die Ansteckung in geschlossenen Räumen zu verhindern.

Gibt es eine spezifische Behandlung?

Nein, aber eine Sache ist sehr wichtig. Man muss versuchen, eine Intubation, für die man die Patienten narkotisieren muss, und eine folgende maschinelle Überdruckbehandlung möglichst zu vermeiden. An einer Viruspneumonie Erkrankte sterben oft 24 Stunden nach einer solchen Behandlung, oder es gelingt oft nicht, sie wieder in eine selbstständige Atmung zurückzuführen. Man sollte deshalb Covid-19 Kranke, solange sie ansprechbar, einigermaßen bei Kräften sind, keine Blutbildauffälligkeiten und kein schwerkrankes Herz haben, nicht intubieren, sondern sie über eine Maske mit Sauerstoffzufuhr frei atmen lassen, sowie lindernde Medikamente geben. Das gelingt fast immer, und nach einer Woche heilen diese Patienten aus. Allerdings sinkt die Sauerstoffsättigung dabei stark ab, in einem Fall bei uns sogar bis 70 Prozent, aber wenn man dann solche Patienten intubiert, zeigt sich, dass sich nahezu alle Patienten direkt schon bei Intubation verschlechtern. Das zeigen auch Berichte aus den USA, der Kreislauf bricht sofort ein, es müssen stützende Medikamente gegeben werden und dann muss auch die Beatmung rasch so angepasst werden, dass gute Werte „entstehen“, dafür hat man schließlich intubiert. Konkret heißt das meist, dass die inspiratorische Sauerstoffkonzentration und der Beatmungsdruck angepasst werden müssen. Beides schädigt aber die Lunge, wie wir schon lange wissen. Die gerade durch ein Virus entzündete Lunge schädigt es möglicherweise noch mehr. Mit den Kreislaufveränderungen kommen nach Intubation auch erst die Probleme an Niere etc. etc.

Kann man einschätzen, für wen diese Erkrankung schwerwiegend verlaufen wird und für wen sie tödlich endet?

Es sind die bekannten Risikofaktoren, die zu Todesfällen führen können, wahrscheinlich vor allem Herz-, Diabetes- oder Krebserkrankungen. Wir haben insgesamt einen Patienten verloren. Dieser litt an einer schweren Muskelerkrankung. Asthma gehört meiner Einschätzung aber nicht dazu. Aber auch die frühe Intubation ist, wie gesagt, ein Risikofaktor. In den USA wird derzeit dieser Fehler erkannt. Dort wurden sogar gut ansprechbare Patienten narkotisiert und intubiert. Ähnlich ist man wahrscheinlich auch in China und Italien verfahren. Ich fürchte, dies macht einen beträchtlichen Teil der Todeszahlen aus.

Sind Folgeschäden wie z.B. eine Lungenfibrose bei überlebenden Schwererkrankten zu erwarten? 

Was die Folgeschäden angeht, wissen wir von einigen Patienten, die wir bereits nachuntersucht haben und die alle nicht beatmet wurden, dass es wohl ohne Residuen [Anmerkung: Gewebeverdichtungen] abheilt. Einige Narben bleiben wohl auf der Lunge, das aber ist auch nach bakteriellen Pneumonien so, also nichts Besorgniserregendes. Wurde maschinell beatmet, kommt es auf die Dauer und den Beatmungsdruck an. Je länger und je höher, desto mehr entwickeln sich Folgeschäden. Auffallend ist, dass SARS-CoV-2 auch Nerven befällt, sowohl im Gehirn als auch peripher. Die Riechstörungen sind bekannt. Ein Patient berichtete von Gefühlsstörungen, vielleicht gibt es noch andere Hirnschäden. Die meisten dieser Beschwerden dürften sich wieder zurück entwickeln, aber insgesamt ist die Frage nach Folgeschäden erst nach vielen Monaten wirklich beantwortbar. An dieser Stelle wird auch deutlich, dass eine zentrale Stelle, die schnell interdisziplinäres Wissen bereitstellt, fehlt. Ich muss mir z.B. selbst Neurologen oder Pathologen suchen, um wichtige Informationen außerhalb meines Fachgebietes zu erhalten.

Wären viele der stationär Behandelten auch ambulant behandelbar, welche Ressourcen bräuchte es dazu?

Wir behandeln jetzt viele schon ambulant, wobei wir sie via App oft überwachen. In anderen Fällen sagen wir, dass sie sofort anrufen bzw. kommen sollen, wenn es schlechter geht.

Könnte es sein, dass viele der hochbetagten Verstorbenen sinnvoller palliativ in ihren Pflegeheimen hätten versorgt werden können?

Ja. In diesem Zusammenhang sollte man auch realistisch sehen, dass ein alter Mensch nach einer langen Phase der maschinellen Überdruckbeatmung kaum in ein selbstbestimmtes Leben zurückkehren wird. Nach gründlicher Aufklärung sollte im Erkrankungsfall geklärt sein, und jede Entscheidung ist zu respektieren, ob ein sehr alter Mensch bei Verlust der Entscheidungsfähigkeit, vorher in der Patientenverfügung auch eine Intubation ablehnen kann. Voraussetzung dafür ist eine gute hausärztliche und palliativmedizinische Versorgung in den Pflegeheimen selbst.

Bestand oder besteht die Gefahr, dass es in ihrem Krankenhaus zu einer Überbelegung und Minderversorgung hätte kommen können, oder ist diese Frage nicht beantwortbar?

Wir hatten nie Sorge, in eine bedrohliche Überbelegung zu geraten. Wir konnten uns sicher auch mit mehr Zeit vorbereiten als Italien. 

Besteht eine relevante Gefahr für die Behandler, sich selbst zu infizieren und schwer zu erkranken?

Wenn eine professionelle Maskennutzung gewährleistet wird, kaum. Auch einfache Maßnahmen wie regelmäßiges und häufiges Lüften der Zimmer sind sehr wichtig. 

Fazit der medizinischen Risikoanalyse

(bezogen auf den Erkrankten und die Allgemeinheit)

Für den Erkrankten ist Covid-19 gefährlicher als eine Grippe. Covid-19 ist eine infektiöse Erkrankung der Lunge. Sie ist als eigenständiges Erscheinungsbild zu sehen und stellt eine neue, schwere Viruserkrankung dar, ausgelöst durch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus. Für die meisten Infizierten stellt sie jedoch keine Bedrohung dar. Ein kleiner Anteil der Infizierten entwickelt jedoch eine gefährliche Lungenentzündung, vor allem ältere Menschen, die aber auch bei jüngeren vorkommt. Dadurch unterscheidet sie sich von einer Influenza (Grippe), bei der Pneumonien auch oft vorkommen, aber nicht in diesem Maße.

Richtig behandelt, vor allem bei Vermeidung einer Intubation mit Narkose und maschineller Überdruckbeatmung trotz niedriger Sauerstoffblutsättigung, heilen fast alle Patienten aus. Wahrscheinlich werden kaum Folgeschäden später zu beobachten sein, das gilt es aber in den nächsten Monaten sicherer zu beurteilen. Problematisch wird es, wenn schwere Begleiterkrankungen vorliegen, wie oft bei alten Menschen. Dann kann die Lungenentzündung tödlich enden oder den Tod durch die Grunderkrankung beschleunigen. Viele als Covid-19 Tote geltende werden an dieser Grunderkrankung gestorben sein und mit Covid. Ganz grundsätzlich können auch gesunde, junge Menschen an Covid-19, wie auch an Influenza, sterben, aber das ist die absolute Ausnahme.

Die tragische Besonderheit von Covid-19, die auch für andere Viruspneumonien gilt, die nicht in einem solch öffentlichen Fokus standen, ist: Die auf vielen Intensivabteilungen übliche, schnelle Intubation bei Sinken der Sauerstoffblutsättigung trotz Ansprechbarkeit der Patienten, mit Narkose und maschineller Überdruckbehandlung, stellt einen eigenen Risikofaktor dar. Die zu frühe Intubation ist für die meisten Folgeschäden und für einen beträchtlichen Teil der Todesopfer verantwortlich zu machen. Diese Erkenntnis scheint sich nun international durchzusetzen und stellt einen bedeutenden Fortschritt für die zukünftige Behandlung von Viruspneumonien dar.

Keine Killerseuche

Für die Allgemeinheit ist Covid-19 nicht gefährlicher als eine Grippe (siehe meine beiden vorausgegangenen Beiträge). Covid-19 ist, bezogen auf die Gefahr für die Gesamtgesellschaft, keine Killerseuche. Infektiösität und Letalität sind geringer als vielfach erwartet. Derzeit liegt der Anteil von Covid-Toten in Deutschland, bezogen auf 100.000 Einwohner/Jahr, bei unter 10 und reiht sich weiter hinten ein in der Rangliste der gefährlichen Todesursachen. Dies würde sich auch nicht ändern, wäre der Anteil doppelt oder gar dreifach so hoch. Der Infektionsverlauf ähnelt der einer klassischen Grippe. Die Infektion ist spätestens seit Mitte März im Abklingen.

Die Todeszahlen werden sich länderspezifisch nicht oder wenig dramatisch von den Zahlen der Vorjahre unterscheiden. Die klare Risikogruppe erlaubt ein schützendes Vorgehen, ohne die gesamte Gesellschaft in Quarantäne zu nehmen und den massiven Folgeschäden auszusetzen. Ob nun in den einzelnen Ländern 5.000 mehr oder weniger versterben, ist für jeden einzelnen Toten tragisch, ändert jedoch nichts bezüglich der geringen Gefahr für die Gesamtgesellschaft. Diese belastbare Einschätzung wird auch nicht von Bildern geändert werden können, die überfüllte Intensivabteilungen, gestapelte Särge oder Leichen in Kühllastern zeigen, ohne diese in den Kontext von Umstände und Gesamtzahlen zu setzen.

Hochqualifizierte interdisziplinäre Netzwerke ermöglichen auch bei dünner Datenlage gute Einschätzungen. Die Leserinnen und Leser meiner Beiträge werden feststellen, dass diese Risikoeinschätzung schon vor 50 Tagen möglich war undvier Tage später mit aller Deutlichkeit.

Auch andere kamen bekanntlich früh zu diesen Rückschlüssen. Doch wie ist das möglich, die damalige Datengrundlage war viel dünner? Ganz sicher nicht deshalb, weil man gut geraten hat, sondern deshalb, weil es möglich war, abseits jeder Panikreaktion die wenigen vorhandenen Fakten und Hinweise, die es gab, in den richtigen Kontext zu stellen und sich die jeweils passenden Fachexpertisen einzuholen. Bekannt war zum Beispiel, dass die Hotspots offensichtlich sich nicht weiter in den Ländern verbreiteten (weit vor dem Lockdown), die Daten der Diamant Princess, die Daten von Prof. Hendrik Streeck, die Vergleichszahlen mit den Vorjahren und einiges mehr.

All dies deutete mit ausreichender Klarheit darauf hin, dass es sich hochwahrscheinlich nicht um eine Killerseuche mit zig Millionen möglichen Todesopfern weltweit handelt. Alles, was man dazu benötigt, ist ein interdisziplinäres Denken, welches bei wichtigen Fragen die jeweils zuständige Fachmeinung berücksichtigt. Zur Behandlung von Covid fragt man die Kliniker, aber zur allgemeinen Gefährlichkeit eben die Epidemiologen, wie die des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Solch hochqualifizierte Meinungen lassen sich ohne Weiteres finden, sowohl in Deutschland als auch international, man muss nur danach suchen.

Lauterbach schätzte gefährliche Medikamente falsch ein

Am Ende muss man sich auf die rationale Intuition eines interdisziplinären Teams verlassen. Noch etwas anderes Entscheidendes kommt dazu. Am Ende des Tages, erfolgt eine Risikoeinschätzung auf der Basis dessen, was der Psychologe Prof. Julius Kuhl rationale Intuition nennt. Zu bedenken ist, dass Statistik selbst nur auf Modellen beruht, und Modelle können aus methodischen Gründen keine Hypothese beweisen. Das bedeutet, auch die beste Statistik bildet nie die Wirklichkeit ab, sie nähert sich ihr immer nur an. Deshalb kommt es entscheidend darauf an, mit welcher reflektierten Vorerfahrung die Statistik interpretiert wird. Sind es Fachleute, die ihre Kompetenz genau auf dem infrage kommenden Gebiert belegt haben und – waren sie fähig aus ihren bisherigen Fehlern zu lernen, handeln sie also reflektiert?

Nur ein Beispiel. Wenn der meiner begründeten Meinung nach beste derzeitige Epidemiologie John Iaonnidis davor warnt, die getroffenen Maßnahmen seien übertreiben, weil die Letalität viel niedriger und die Ausbreitung schon viel weiter fortgeschritten sei, dann ist es unverantwortlich, eine solche Stimme mattzusetzen durch die eines auf Viren-RNA-Forschung spezialisierten Virologen, der schon einmal in einem ähnlichen Fall eine falsche Risikoeinschätzung getroffen hat und nie hat erkennen lassen, dass er daraus gelernt hat. Wenn ich wissen will, ob das Dach dicht ist, frage ich den Dachdecker und nicht den Heizungsmonteur. Vor allem, wenn mich der Heizungsmonteur schon einmal falsch bezüglich des Daches beraten hat.

Auch Prof. Karl Lauterbach, der zurzeit in den Medien vorrangig um seine wissenschaftliche Einschätzung gefragt wird, hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er gefährliche Medikamente falsch einschätzt und deren Zulassung maßgeblich fördert, obwohl die vorhandene Datenlage davon abriet. Diese Medikamente wurden dann auch wegen ihrer gefährlichen Nebenwirkungen später vom Markt genommen, beispielsweise Cerivastatin (Lipobay) oder Sibutramin (Reductil) (s.a. Gunter Frank, Schlechte Medizin, Knaus Verlag) Deswegen wäre ich hinsichtlich der Fähigkeit einer reflektierten Risikoanalyse bei ihm skeptisch. Experten wie Professor Sucharit Bakhdi oder Professor Stefan Hockertz schätze ich deutlich kompetenter ein, doch sie werden aus den Leitmedien ausgeschlossen.

Es kommt eben darauf an, wen man fragt und welche Meinung man als die maßgebliche auswählt. Im Unvermögen, die passenden Expertenmeinungen zu den jeweils anliegenden, wichtigen Fragestellungen zu identifizieren und zu moderieren, lag von Anfang an der Systemfehler und da liegt er immer noch. Denn es geht weiter. Impfungen? Diese Frage ist derzeit nicht relevant, weil jeder Fachmann weiß, dass ein guter Impfstoff frühestens in einem Jahr genutzt werden kann. Auch Bill Gates kann nicht zaubern. Dazu kommt, dieser Impfstoff müsste dann hochwahrscheinlich vor Covid-20 schützen. Zweite Welle? Mit welchem fachlichen Geheimwissen wird davor gewarnt, mit welchen Quellen? Es ist eine hochspekulative Hypothese, die gerade im geöffneten Österreich faktisch widerlegt wird. Und warum wurde, wenn man so viel Angst davor hat, eine Herdenimmunität durch den Lockdown verhindert? Das alles spricht nicht für ein reflektiertes, kompetenzgesteuertes Krisenmanagement.

Eine kompetente Risikoanalyse hätte den falschen Alarm schon längst abgeblasen. Der Pandemie Krisenstab im Max-Weber-Land, hätte frühzeitig Großveranstaltungen abgesagt und bei den früh bekannten Risikogruppen die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz dieser Gruppe diskutiert sowie professionell, konsequent und human umgesetzt (auch mit Hilfe der präventiv angelegten Pandemievorräte). Man hätte Pläne ausgearbeitet für Schwerpunktkrankenhäuser, die von den zuständigen Spezialisten, den Lungenfachärzten geleitet worden wären. Man hätte Hausärzte, Palliativmediziner und Pflegedienste einen eigenen Stab bilden lassen, um gute Lösungen für die ambulante Versorgung der Schwerkranken und Pflegebedürftigen zu finden.

Vor allem hätte der Krisenstab eine umfassende Risikoanalyse der weitergehenden Schutzmaßnahmen durchgeführt und festgestellt, dass deren Schadenspotential extrem hoch ist. Spätesten Mitte März hätte der Krisenstab festgestellt, dass bezüglich einer die Allgemeinheit bedrohenden Pandemie ein falscher Alarm besteht. Weil das Risikopotential von Covid 19 bezogen auf die Allgemeinheit deutlich geringer ist, als das der weiteren Schutzmassnahmen (Schulschliessungen und Lockdown), hätte man diese nicht eingeleitet. Daraufhin hätte der Krisenstab die Politik und diese die Bevölkerung entsprechend informiert. Daraufhin wäre der Krisenstab nach Hause gegangen, um die anderen ihre Arbeit machen zu lassen.

So wäre die Risikoanalyse im Max-Weber-Land verlaufen. In der Bundesrepublik Deutschland und in fast allen anderen Demokratien kam es bekanntlich anders. Warum das so ist, und was wir vor allem Anderen ändern müssen, um solche Desaster in Zukunft zu vermeiden, darum geht es in dem nächsten und für mich abschließenden Corona Beitrag hier auf der Achse des Guten. Es geht vor allem darum wie die Demokratie es geschafft hat, ihre eigentliche Stärke, die offene Debatte, in eine Schwäche zu verwandeln.

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Die Geschichte von zweimal Panik – COVID und Klima

Zunächst einmal begannen beide Paniken mit Runaway-Computermodellen. Im Falle von COVID wurde die Anzahl der Todesfälle in den USA zu etwa 2 Millionen projiziert, was eindeutig nach drakonischen Maßnahmen seitens der Regierung rief, die auch bald folgten. Die tatsächliche Zahl beträgt derzeit 60.000 und liegt damit etwa so hoch wie bei der schlimmen Grippewelle des vorigen Jahres, aber die Schäden treten deutlich hervor.

Behauptungen, wonach die ruinösen Maßnahmen die Zahlen niedriger werden ließen, werden von denjenigen Ländern Lügen gestraft, denen es auch ohne derartige Maßnahmen relativ gut geht. Wir wissen auch nicht, welcher Umstand für die extrem hohen Modell-Zahlen verantwortlich war. Das ist noch nicht analysiert, ja noch nicht einmal angemessen dokumentiert und für eine Analyse bereit gestellt worden.

Im Falle Klima machen die Modelle aus einer geringen Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes eine kommende Katastrophe. Hier kennen wir allerdings den Grund dafür. Sie nehmen massive (und rein spekulative) positive Rückkopplungen an durch Wasserdampf und Wolken. Dass diese Modelle längst durch Beobachtungen falsifiziert worden sind, wird von den Modellbauern ignoriert.

In beiden Fällen ist der spekulative zu erwartende Schrecken von den Mainstream-Medien mit voller Inbrunst aufgenommen worden, begleitet von unermüdlichen Schreien nach Maßnahmen. Wie zu erwarten war, reagierte die Öffentlichkeit mit Angst, was Maßnahmen der Regierung Tür und Tor öffnete.

In beiden Fällen waren die Folge Vorschriften für ökonomisch verheerende Abstinenz. Im Falle COVID lautet die Vorschrift, sich selbst wegzusperren. Geht nicht nach draußen, geht nicht zur Arbeit, geht nicht zur Schule! Dass die Wirtschaft so schnell kollabiert, ist kein Wunder.

Im Falle Klima lautet die Vorschrift aufzuhören, unsere primäre Energiequelle zu nutzen – fossile Treibstoffe. Fahrt nicht! Fliegt nicht! Esst kein Fleisch! Baut Millionen Windmühlen und Sonnenkollektoren! Begeht Null-Kohlenstoff-Selbstmord! Dass dabei die Wirtschaft allmählich kollabiert, ist kein Wunder. Die Energiepreise steigen und steigen.

In beiden Fällen ist das lächerliche Pflaster gegen den katastrophalen Kollaps ein so genanntes „Stimulans“. Millionen sind arbeitslos, so dass sie lediglich etwas über 1000 Dollars bekommen. Windmühlen und Solarpaneele funktionieren nicht so, wie sie sollen, also werden sie subventioniert. Und immer noch befeuert die Regierung die Angst.

Was in beiden Fällen wirklich gebraucht wird sind Freiheit und Realitätssinn. Freiheit von Computer-getriebenen Ängsten, Freiheit von Angst-getriebenen Vorschriften und die Realität, dass das Problem, welches hier durch den Kollaps gelöst werden soll, von Anfang an gar nicht existierte.

In beiden Fällen handelt es sich um Panik – schlicht und ergreifend. Davon loszukommen wird nicht einfach sein, weil Angst, so diese erst einmal erzeugt worden ist, langlebig ist. Kindern wurden schon Alpträume verschafft, getrieben von Klima-Angst – jetzt haben sie Angst, draußen zu spielen. In beiden Fällen könnte das Schlimmste erst noch bevorstehen, weil die Angsterzeuger einfach nicht müde werden.

Dennoch werden wir uns aus diesem Schlamm heraus wälzen – trotz der Regierungen, die uns da hinein geworfen haben.

Die größere Herausforderung lautet aber: Wie können wir katastrophale Panik in Zukunft verhindern? In der Kommunikationswissenschaft nennt man so etwas eine „Kaskade“. Die Modellergebnisse rufen die Presse auf den Plan, diese daraufhin dann die Menschen, die dann wiederum das Moment auslösen.

Jeder Schritt wirkt als Verstärker, während ein überhitztes Modell Millionen Menschen schädigt. Vielleicht sollte man bei den Modellen ansetzen. Vielleicht sollte man die Präsentation katastrophaler Mutmaßungen als etablierte Tatsachen unter Strafe stellen, so dass das unterbleibt.

Falschen Alarm zu schlagen, der große Schäden verursacht, ist falsch. Den falschen Alarm Wissenschaft zu nennen ändert nichts an dieser Tatsache. Falls überhaupt wird es es nur immer schlimmer. Wissenschaftler sollen ihrem Wesen nach sehr sorgfältig hinsichtlich ihrer Behauptungen sein.

Natürlich müssen wir auch das Virus bekämpfen – aber medizinisch, nicht sozial. Wir brauchen auch eine machbare Virus-Prävention und ein Schutzsystem, vor allem ein solches, das Panik verhindert. Eine gute Möglichkeit, ein solches System zu finanzieren wäre es, das Geld für den idiotischen Kampf gegen CO2 genau dahin umzuleiten.

Siehe auch hier: https://clintel.org/fight-virus-not-carbon/ .

Link: https://www.cfact.org/2020/04/27/tale-of-two-panics-covid-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wind- und Solar­industrie durch COVID-19 zerschlagen

In dem Bestreben, von Amerikas Reaktion auf die Coronavirus-Krise zu profitieren, versuchten die Wind- und Solarenergieunternehmen der USA, Milliarden Dollar aus dem Coronavirus-Hilfspaket der Trump-Regierung in Höhe von 2 Billionen Dollar herauszuholen (hier). Aber vergeblich. Der Kongress wird sich wahrscheinlich weiterhin auf umfassende Wirtschaftshilfen für Arbeiter und kleine Betriebe konzentrieren. Die massiven und endlosen Subventionen für Wind- und Solarstrom werden wahrscheinlich auf später verschoben.

Weit davon entfernt, „wesentlich“ zu sein, erscheinen die schwer subventionierten und chaotisch intermittenten Wind und Solar sowie die flüchtigen Arbeitsplätze, welche diese Industrie schafft, wie verschwenderischer Luxus, den sich nur Mega-Ökonomien wie in Deutschland, Australien und Amerika leisten können.

Es gab ernste Einschnitte bei der Nutzung von Infrastruktur des Transportwesens, bei Fluglinien und Kreuzfahrtschiffen ebenso wie bei Autos und Lastwagen nebst deren Auswirkung auf die Freizeit- und Unterhaltungs-Industrie – alles, um Ansammlungen von Menschen zu vermeiden.

Zusammen mit jenen Verkehrsoptionen haben wir praktisch auch die Milliarden Autofahrten zu und von Flughäfen, Hotels, Häfen und Freizeitparks eliminiert, welche bis dato in jedem Jahr zugenommen haben. COVID-19 hat uns gezeigt, dass gesellschaftliche Änderungen den Bedarf derartiger Unternehmungen stark verringern können.

Ja doch, vielleicht haben wir für Freizeit und Unterhaltung zu extensiv fossile Treibstoffe verbraucht, aber die Welt hat sich nun einmal so entwickelt, wie sie es bis heute getan hat. Wir sind gesünder und wohlhabender wegen all der Produkte, die wir aus diesen Öl-Folgeprodukten bekommen.

Trotz der unablässigen Predigten über die Strom-Erlösung von Wind und Solar wird immer offensichtlicher, dass infolge von deren Intermittenz und Unzuverlässigkeit sowie ihrer Unfähigkeit, auch nur ein einziges der Öl-Folgeprodukte zu ersetzen, die Gesellschaften auf der ganzen Welt nicht zu sehr darauf erpicht sind, sich weiterhin den gegenwärtigen sozialen Änderungen auszusetzen, was aber erforderlich wäre, um Strom allein aus Wind und Solar zu verbrauchen. Erinnert man sich noch an die Great Horse Manure Crisis [große Pferdemist-Krise {?}] im Jahre 1894 in London vor den fossilen Treibstoffen?

Jenseits der stabilen Energieversorgung, die z. B. für Krankenhäuser unabdingbar ist, sind die auf Petroleum-Basis hergestellten Produkte das, was es den heroischen Hilfskräften überhaupt erst ermöglicht zu arbeiten. Produkte und entscheidende medizinische Apparate wie Ultraschall, Ventilatoren, CT-Systeme und Röntgen-Apparate, aber auch persönliche Schutzkleidung, Arzneien, Schutzmasken, Handschuhe, Seife zum Desinfizieren der Hände sind das, was es ohne die traditionelle Energie aus fossilen Treibstoffen gar nicht geben würde.

Die Null-Treibhausgas-Emissionen von industriellen Windrädern und Solarpaneelen sind nur für die Stromerzeugung ambitionierte Ziele, aber der ökonomische Umbruch durch das Ende der traditionellen Energieerzeugung wäre höchstwahrscheinlich finanziell katastrophal. Die Klima-Lösungen für Wind- und Solarstrom sind idealistisch, unrealistisch und übermäßig abhängig von unbewiesenen Technologien. Dies erzeugt eine Weggabelung hinsichtlich der Frage, wie wir in Zukunft hinsichtlich unserer Energieversorgung vorgehen.

Vor COVID-19 transportierten Flugzeuge, die es vor dem Jahr 1900 noch gar nicht gab, im Jahre 2017 vier Milliarden Menschen um die ganze Welt und Projektionen bis zum Jahr 2036 von 7,8 Milliarden Passagieren. Kreuzfahrtschiffe, die es ebenfalls vor 1900 nicht gab, befördern in jedem Jahr 25 Millionen Passagiere hin und her.

Um niedrigere Emissionsziele zu erreichen, müssen wir die Reisenachfrage der Gesellschaft weiterhin reduzieren, und COVID-19 könnte uns zeigen, wie wir uns der extravaganten Nutzung der verschiedenen Transportsysteme entledigen, die es vor der Existenz fossiler Treibstoffe auch noch nicht gab.

Vor [der Ära] fossiler Treibstoffe und der tausenden von Produkten auf Petroleum-Basis sowie der Stromerzeugung, welche der Entdeckung von Öl folgte, war die Welt eine Nullsummen-Schlangengrube in Gestalt eines Krieges von jedem gegen jeden auf der Hatz nach Nahrung, Wasser und Unterschlupf. Im 19. Jahrhundert entfernten sich die meisten Menschen nicht weiter als 100 bis 200 km von ihren Geburtsorten. Die Lebenserwartung in ganz Europa verharrte zwischen 20 und 30 Jahren.

Die sozialen Lebensstile vor dem Jahr 1900 boten keine dieser Transportmöglichkeiten. Es gab keine Autos, Flugzeuge oder Kreuzfahrtschiffe, mit denen man hätte reisen können. Die Erfindung von Autos und Flugzeugen sowie der Verbrauch von Petroleum zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten uns in die Industrielle Revolution. Rohöl, Erdgas und Kohle änderten den Lebensstil eines jeden Menschen in entwickelten Ländern – zum Besseren!

Allein das Konzept der Stromerzeugung nur durch Wind und Solar wurde durch COVID-19 bloßgestellt als das, was es ist: unfähig zur Versorgung des Militärs, des Luftverkehrs und von Handelsschiffen sowie der gesamten Transport-Infrastruktur allgemein, welche hinter dem weltweiten Kommerz stehen. Unsere zukünftige Existenz kann weniger Ferien und weniger Konferenzen bereit halten. Außerdem wären Verminderung von Unterhaltung und Gastwirtschaft, welche es vor fossilen Treibstoffen nicht gab, vielleicht ebenfalls erforderlich.

Während wir weiterhin die Notwendigkeit von Umweltschutz und großer Effizienz betonen, während sich die Welt von der Überbeanspruchung fossiler Brennstoffe entwöhnt, werden wir unseren Bedarf an Transportinfrastruktur senken müssen. COVID-19 hat uns den Weg gewiesen und klar gemacht, warum die Wind- und Solarindustrie allein zur Stromerzeugung von COVID-19 zerschlagen wurde.

Autor: Ronald Stein is an engineer who, drawing upon 25 years of project management and business development experience, launched PTS Advance in 1995. He is an author, engineer, and energy expert who writes frequently on issues of energy and economics.

Link: https://www.cfact.org/2020/04/29/wind-solar-industries-crushed-by-covid-19/




Keine staatstragende Statistik?

 Ein Blick in die offizielle Sterbestatistik zeigt: COVID-19-Sterbefälle machen sich bislang in der Gesamtzahl der Sterbefälle nicht bemerkbar. Eine Übersterblichkeit durch COVID-19 ist bisher nicht feststellbar. Das ergibt sich aus der am 30.04.2020 veröffentlichten Sonderauswertungdes Statistischen Bundesamts zu den Sterbefallzahlen in Deutschland für den Zeitraum vom 01. Januar 2016 bis 05. April 2020. Das Statistische Bundesamt versucht sich trotz dieses Befundes in regierungstreuer Stimmungsmache und konstruiert einen Zusammenhang von Corona und erhöhten Sterbefallzahlen.

Private Grafik von Mathias Seifert aus den Daten des statistischen Bundesamtes. Sein Kommentar dazu: Laut WHO starben die ersten beiden Personen in Deutschland mit/an Covid-19 am 10.03.2020, am 26.03.2020 starben 49 Personen, am 31.03.2020 128, am 05.04.2020 184 und am 06.04.2020 waren es 92. Der (bisherige) Maximalwert wurde am 16.04.2020 mit 315 Verstorbenen erreicht. Und Herr Söder befürchtet ja inzwischen, dass es zu einer zweiten Welle kommen könnte, die ähnlich schlimm wie die erste ist.

Hier zunächst die vom Statistischen Bundesamt verlautbarten Fallzahlen zu den Sterbefällen 2016 bis 2020:

Gesamtjahr:

2016: 910.902

2017: 932.272

2018: 954.874

2019: 935.292

Nur Januar-März:

2016: 242.030

2017: 269.618

2018: 277.876

2019: 251.876

2020: 250.338

Nur März:

2016: 83.669

2017: 82.934

2018: 107.104

2019: 86.419

2020: 85.922

Da sich auf dieser Basis eine Übersterblichkeit wegen COVID-19 nicht feststellen lässt, griff das Statistische Bundesamt in die Trickkiste. Es verlängerte den nach der ersten Sonderauswertung vom 17.04.2020 angekündigten Berichtszeitraum. Statt wie eigentlich vorgesehen die Sterbefallzahlen für den Zeitraum bis 31. März 2020 mitzuteilen, wurde der Zeitraum bis zum 05. April 2020 verlängert.

Das ermöglichte es dem Bundesamt, in einer Pressemitteilung wie folgt einen angeblichen Zusammenhang zwischen Sterbefallzahlen und Corona unter Bezugnahme auf nur eine einzige Woche herzustellen:

Auch im März 2020 mit insgesamt mindestens 85.900 Sterbefällen ist bei einer monatsweisen Betrachtung kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar. Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle 2020 seit März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen.

Tatsächlich liegen die Sterbefallzahlen für die Woche vom 30.03. bis 05.04.2020 zwar leicht über den Vorjahreszahlen. Aber es ist unseriös, aus den Zahlen von nur einer Woche Rückschlüsse auf einen Corona-Zusammenhang zu ziehen. Es gibt stets, wie man bereits an den oben aufgeführten Zahlen sehen kann, erhebliche Schwankungen in den Fallzahlen, sowohl wöchentlich als auch monatlich und jährlich.

Lässt man sich dennoch einmal auf diese Wochenbetrachtung des Statistischen Bundesamts ein, so ist folgendes auffällig: Die erhöhte Sterblichkeit betrifft nur die Altersgruppe über 80 Jahre. Die Sterbefallzahlen für die Altersgruppe bis 80 Jahre liegen hingegen im normalen Bereich, wie die nachfolgende Auflistung zeigt.

Anzahl Sterbefälle Woche 30.03.-05.04. (Alter bis 80 Jahre):

2016: 8.622

2017: 7.913

2018: 8.637

2019: 8.156

2020: 8.147

Corona als Grund für die erhöhte Sterblichkeit der über 80-Jährigen zu benennen, wie es das Statistische Bundesamt tut, ist nach derzeitigem Kenntnisstand rein spekulativ. Die Erhöhung liegt im Rahmen der normalen Schwankungen. Der Erhöhung könnte auch ein Nachholeffekt zugrunde liegen.

Der Zeitraum Januar bis März 2020 weist geringere Sterbefallzahlen auf als die entsprechenden Vorjahreszeiträume 2017 bis 2019. Das gilt auch für die über 80-Jährigen: Auch bei ihnen sind die Sterbefallzahlen von Januar bis März 2020 mit 146.097 geringer als in den Vorjahren 2017 und 2018 (155.364 bzw. 159.664) und auch als im Jahr 2019 (143.958), wenn man berücksichtigt, dass 2020 einen Tag mehr hatte. Wenn Corona der Grund für eine etwas erhöhte Sterblichkeit bei den über 80-Jährigen sein sollte, dann ist der Effekt jedenfalls nicht größer als bei einer Influenza.

Das Narrativ der Bundesregierung gerät weiter ins Wanken

1. COVID-19 macht sich bisher statistisch nicht als Sondereffekt bemerkbar. Die bisherigen Sterbefallzahlen (bis 05.04.2020) lassen auch nicht erkennen, daß es eine hohe Dunkelziffer bei den COVID-19-Sterbefällen geben könnte, wie teilweise gemutmaßt wird. Vielmehr deuten sie darauf hin, dass die Corona-Gefahr überschätzt wird.

2. Das Statistische Bundesamt bezeichnet einen möglichen Zusammenhang zwischen Corona und erhöhten Sterbefallzahlen als naheliegend, obgleich diese Annahme anhand der Zahlen von nur einer Woche angesichts der natürlichen Schwankungsbreite derzeit rein spekulativ ist.

3. Lässt man sich mit dem Statistischen Bundesamt dennoch auf eine Betrachtung der einen Woche vom 30.03. bis 05.04.2020 ein, so ist folgendes festzustellen:

  • Es sind immer noch weniger Sterbefälle als im „Grippejahr“ 2018.
  • Die etwas erhöhten Sterbefallzahlen betreffen nur die Altersgruppe über 80 Jahre.
  • Ein Nachholeffekt aufgrund geringerer Sterbefallzahlen in den Vormonaten ist denkbar.
  • Wenn COVID-19 eine Rolle spielt, dann ist sie nicht sehr bedeutend.
  • Demographisch bedingt sind gegenüber früheren Jahren ohnehin tendenziell mehr Sterbefälle zu erwarten, da die Lebenserwartung seit Jahren stagniert und die Zahl der alten Menschen im typischen Sterbealter stark zunimmt.

4. Das Narrativ der Bundesregierung (Corona als ein ohne Rücksicht auf Verluste mit allen Mitteln zu bekämpfendes Killervirus) gerät weiter ins Wanken. Die Sterbefallzahlen lassen bislang keine außergewöhnlichen und dramatischen Auswirkungen erkennen und stellen die Sinnhaftigkeit und Aufrechterhaltung vieler getroffenen Maßnahmen infrage. Eine Gefährdung des Gesundheitswesens (die zu vermeiden erklärtes Ziel der Maßnahmen war) ist nicht ersichtlich.

5. Es ist beschämend und bezeichnend zugleich, dass das Deutschland des Jahres 2020 nicht in der Lage ist, zeitnah die Sterbefallzahlen zu aktualisieren, sondern eine Nachlaufzeit von drei bis vier Wochen benötigt. Zur politischen Verantwortung gehört es auch, für eine sichere Datengrundlage zu sorgen, um sachgerechte Entscheidungen treffen und Maßnahmen auch kurzfristig wieder aufheben zu können. So sollten derzeit zumindest Zahlen bis 26.04.2020 zur Verfügung stehen. Hier haben Bundesregierung und Landesregierungen versagt.

Anhand aktuellerer Sterbefallzahlen ließe sich leicht überprüfen, ob ein bis 05.04.2020 noch nicht feststellbarer Zusammenhang mit Corona mittlerweile eventuell doch gegeben sein könnte und welche Altersgruppen gegebenenfalls betroffen sind. Etwaig erforderliche Schutzmaßnahmen, aber auch deren Aufhebung, ließen sich dann sehr viel zeitnäher, zielgenauer und risikogruppenorientiert treffen. Das Versagen der Regierung wird die Bürger aufgrund an falscher Stelle ansetzender und zu lange andauernder Maßnahmen sehr teuer zu stehen kommen und die ohnehin eintretenden Wohlstandsverluste vervielfachen.

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