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Schweden: Tödlicher Sonderweg

Was die Schweden bei „Corona“ alles falsch gemacht haben

SZ [1] (stark gekürzt):
Der Schutz der Alten war Schweden beim Kampf gegen das Virus wichtig – ist aber nicht gelungen. Die Zahl der Opfer ist hoch, wirklich verantwortlich fühlt sich niemand.
Tödlicher Sonderweg
Als Schweden sich aufmachte auf seinen Sonderweg in der Corona-Krise, da gab es ein Versprechen an die Alten im Lande: Man werde eine Mauer um sie bauen. Allen war klar: In einer Gesellschaft, die beim Abstandhalten auf Freiwilligkeit setzte statt auf Verbote, mussten die Risikogruppen besonders geschützt werden.
Der Schutz der Alten wurde zu einer zentralen Säule des schwedischen Kurses erklärt. Und spätestens kurz vor Ostern war klar: Dieser Teil der Strategie war „katastrophal gescheitert“, wie das Boulevardblatt
Aftonbladet schrieb, sonst ein treuer Befürworter der schwedischen Linie.
Schweden zählt am Montag mit 3256 Coronatoten mehr als drei Mal so viele Todesfälle durch Covid-19 wie seine Nachbarn Dänemark (529), Finnland (271) und Norwegen (219) zusammen. Und Statistiken des Nationalen Amtes für Gesundheit und Soziales von letzter Woche zeigen, dass weit mehr als die Hälfte der Todesfälle gezählt wurden in Alten- und Pflegeheimen und unter Menschen, die zu Hause von Pflegediensten betreut wurden … Keiner habe gewusst, wie schlimm es um den Zustand der Altenpflege im Lande bestellt gewesen sei …

Nun kommt eine lange Litanei, wie die Regierung in Schweden bei den Alten und Altenheimen versagt hat. Diese endet:
… Wirklich verantwortlich dafür, wie das Virus unter den Alten in den Heimen gewütet hat, scheint sich aber im Moment niemand zu fühlen …
Der Journalist Björn Hygstedt sprach im selben Sender von seiner Wut. Hygstedts 92-jähriger Vater hatte sich in einem Altersheim mit Corona infiziert und war gestorben, ohne einen Angehörigen an seiner Seite. Hygstedt hatte einen viel gelesenen Text über den Tod seines Vaters geschrieben. Und er ist sich sicher: Es ist die Schuld der Behörden. „Ihr Versagen hat so viele Leben gekostet.“

Es klingt gut, wenn Journalisten sich sicher sind, genau die „Schlimmen“ zu identifizieren und dazu Ursachen benennen zu können.
Den Autor wundert nur: Im Landkreis Fürth und Fürth Stadt waren praktisch alle (mit ganz, ganz wenigen „Ausreißern“) Corona-Verstorbenen aus Altersheimen und Pflegeeinrichtungen. In anderen Landkreisen soll es nicht viel anders gewesen sein.

Wenn jedoch nur der „Schwedische Weg“ so erkennbar falsch war, muss sich das in den Zahlen zeigen.
Anbei eine Nachschau.

Sterbedaten

Anmerkung: Die verwendeten Sterbedaten hat der Autor am 12.05. von den Amtsstellen der Länder geladen. Da nur Deutschland Tagesauflösung bietet, sind leider alle Grafiken in Wochenauflösung. Wie man an den Bildern 4/5 sieht, geht dadurch leider einiges an Information verloren.

Schweden

Anbei die Grafik der Rohdaten, Anzahl Verstorbener seit Anfang 2020

Bild 1 Schweden Sterbedaten 2020. Beachten: Für die Altersgruppe bis 64 gilt die rechte Y-Achse. Grafik vom Autor erstellt

Schweiz

Anbei die Grafik der Rohdaten, Anzahl Verstorbener seit Anfang 2020

Bild 2 Schweiz Sterbedaten 2020. Beachten: Für die Altersgruppe bis 64 gilt die rechte Y-Achse. Grafik vom Autor erstellt

Deutschland

Anbei die Grafik der Rohdaten, Anzahl Verstorbener seit Anfang 2020

Bild 3 Deutschland Sterbedaten 2020. Beachten: Für die Altersgruppe bis 64 gilt die rechte Y-Achse. Grafik vom Autor erstellt

In der Grafik zu Deutschland sieht man in der Gesamt-Sterbekurve fast kein „Corona“, deshalb eine „Dehnung“:

Bild 4 Deutschland Sterbedaten 2020. Grafik vom Autor erstellt

Man sollte Deutschland wegen des flachen „Coronaverlaufs“ jedoch nicht übertrieben loben. Bei uns im Land sterben die Menschen weniger stark an einer solchen Pandemie, dafür verstärkt in häufigeren Grippejahren.

Detailliertes zu solchen Verläufen von Deutschland findet sich im vorhergehenden Artikel:
[2] EIKE: Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel? Ergänzung

Bild 5 Deutschland Sterbedaten 1016 – 2020 in Wochenauflösung. Grafik vom Autor erstellt

Bild 6 [2] Daten von Bild 4 in Tagesauflösung und „gedehnt“. Grafik vom Autor erstellt

Vergleich Schweden, Schweiz und Deutschland

Ein solcher Vergleich bietet sich an. Schweden nahm seinen Sonderweg und die Schweiz ist sehr restriktiv vorgegangen, also eher mit dem Vorgehen von Deutschland vergleichbar:
[3] FAZ 09.05.2020: Corona in der Schweiz : Musterland in der Krise
In der Schweiz führt die Regierung per Notrecht durch die Corona-Pandemie. Für die eidgenössische Demokratie ist das eine besondere Herausforderung. Kritiker reden gar von einer „Diktatur“.
… „Wir erleben eine Krise, wie es sie in der Geschichte der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat.“

Als Referenz dient also die Schweiz. Um die Werte direkt vergleichen zu können, wurden die Zahlen von Deutschland Deutschland und Schweden auf die Einwohnerzahl der Schweiz „herabgerechnet“.

Ist es nicht erschreckend, dass ausgerechnet das Hochtechnologieland Deutschland – dessen Führerin ob ihres „Corona-Managements“ überall in den höchsten Tönen gelobt wird – weil es nach anfänglicher Verharmlosung dann besonders restriktiv vorgegangen ist -, die höchsten relativen Sterbezahlen ausweist?

Allerdings auch das überrascht: In Deutschland sterben ganz allgemein schon viel mehr Einwohner als in den andren, beiden Ländern.

Es braucht gar keine Pandemie, um in Deutschland Werte auszuweisen, die in anderen Ländern nur bei einer Pandemie auftreten (wie es bei Grippe aussieht, zeigt Bild 6).

Bild 7 2020, Sterbedaten der drei Länder, auf die Einwohnerzahl der Schweiz hochgerechnet. Grafik vom Autor erstellt

Schon die wenigen Datengrafiken zeigen allerdings, dass sich die drei Länder nicht einfach direkt vergleichen lassen.

Um den „Fall“ Schweden zu (er)klären, ist es besser, zuerst Schweden nur mit der Schweiz zu vergleichen.

Vergleich Schweden, Schweiz

Im folgenden Bild sind wieder die Daten von Schweden auf die der Schweiz normiert. Man sieht, dass die Schweiz allgemein etwas weniger Mortalität ausweist.

Bild 8 2020 Sterbedaten Schweiz/Schweden. Daten Schweden auf die Schweiz normiert. Grafik vom Autor erstellt

Nimmt man an, dass der geringe Unterschied nicht coronabedingt ist, rechnet man den Wert „Schweden“ auf gleichen „Standardverlauf“ bis zum Beginn des eindeutiger Corona-bedingten Anstiegs hoch und hat damit eine wohl brauchbare Näherung des Mortalitätsunterschiedes beider „Coronaverfahren“.

Und mit diesem Verlauf stellt sich die Frage, ob der „Schwedische Weg“ wirklich so schlecht und „undenkbar“ ist, wie in unsere Politik und Medien berichten.

Bild 9 2020 Sterbedaten Schweiz/Schweden. Daten Schweden auf die Anfangs-Verlaufsdaten der Schweiz normiert. Grafik vom Autor erstellt

Vergleich Schweden, Schweiz und Deutschland nach Altersgruppen

Gerade diese Vergleiche zeigen, dass nicht die Anderen, sondern Deutschland „Hausaufgaben“ machen müsste.

Bild 10 Altersgruppe 65 und älter. 2020 Sterbedaten Deutschland, Schweiz, Schweden. Auf die Einwohnerzahl CH hochgerechnet. Grafik vom Autor erstellt

Der Vergleich der mobilen und von Corona wenig betroffenen Altersgruppe weist den „Schwedischen Weg“ als den richtigen aus.
Trotz wenig Abschottung sind diese in Schweden am wenigsten verstorben. Also kommt es darauf an – und reicht aus -, vor allem die Risikogruppe der Betagten zu schützen, genau wie es B. Palmer aus Tübingen auch auffiel.

Bild 11 Altersgruppe 0-64. 2020 Sterbedaten Deutschland, Schweiz, Schweden. Auf die Einwohnerzahl CH hochgerechnet. Grafik vom Autor erstellt

Das Problem ist nicht wirklich (nur) die Pandemie …

Wenn man den SZ-Artikel liest, könnte man meinen, „Altenheimprobleme“ gäbe es nur in Schweden. Dabei scheint zumindest das geschilderte Hauptproblem der Virenübertragung in solche Heime mit Hoch-Risikogruppen genau so auch in Deutschland vorzuliegen.
nordbayern.de, 20.04.2020: Corona-Todesfälle in Fürth: Vor allem Awo-Häuser betroffen
„Zufall und Pech“: Fürther Heimleiter sieht keine strukturellen Zusammenhänge
… 67 Menschen sind in Stadt und Landkreis Fürth nach einer Corona-Infektion gestorben. Auffällig: Fast alle bewohnten Senioren- und Pflegeheime der Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Deshalb muss man nicht nur „die Schweden“ (wie es die SZ macht), sondern genau so auch Deutschlands politische Führung fragen, ob sie überhaupt Ahnung von einer effektiven Pandemielösung hat.

– Deutschland hat nach diesem Ländervergleich auch ohne Pandemie und Grippe hohe Mortalitätswerte
– allem Augenschein nach lässt sich eine Pandemie dieser Art durch geeignete Abschottung der wirklich Gefährdeten weit effektiver und billiger lösen, als mit den aktuellen Global-Hauruck-Verfahren. Boris Palmer lässt dazu grüßen.
– Es müsste auch möglich sein, die technischen Mittel bereitzustellen, dass solche Abschottungen der Risiko-Altersgruppe dann nicht zu den geschehenen, sozialen Kontaktproblemen führen. Geeignete Kommunikationsmittel sind bestimmt billiger, als jedes Mal eine gesamte Volkswirtschaft zu ruinieren und dann wieder retten zu müssen, wie es derzeit versucht wird.
– und es muss die Frage erlaubt sein, mit welcher Begründung bei einer Grippewelle viel, viel mehr Personen als während einer Pandemie sterben „dürfen“, ohne dass es die politische Führung bisher auch nur entfernt “aufregt“ (siehe dazu Bild 6)

Allerdings sind unsere Regierung und auch die Medien bei Weitem nicht untätig. Auf „allen Kanälen“ wird nun gegen die Corona-„Verschwörungstäter*innen“ gekämpft. Fachpersonen, welche Maßnahmen und deren Effektivität, oder gar die Gefährlichkeitsdarstellungen des Virus in Frage stellen, werden zunehmend öffentlich an den Pranger gestellt.
Beispielhaft die Lokalzeitung des Autors, welche fast auf einer ganzen Seite darstellte, dass es Ärzten und einem Mikrobiologie-Professor nicht ansteht, die Kenntnisse und Maßnahmen unserer Politik, den Behörden und der beratenden Wissenschaftler wie auch der Vereinten Nationen zu kritisieren. Denn diese hätten klare und wahre Fakten und die richtigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen, auf welche ihre Entscheidungen fundiert aufbauen.
Auf die Idee, der Bevölkerung wirklich aussagekräftige Datendarstellungen als Argumentationshilfen zu liefern, kommen sie nicht (zumindest gelang es dem Autor bisher nicht, solche zu finden).

Ordentliche Untertanen wissen beispielsweise, dass es alleine auf fundierten, wissenschaftlichen Pandemie-Erkenntnissen beruht, in Bayern bald Biergärten (mit Einschränkungen) öffnen zu dürfen, aber nur bis 20 Uhr. Diese Uhrzeit muss ein wesentlicher Schlüssel zur weiteren Pandemieverhinderung sein.

Zurück zum Ursprung

Der zweite Artikel des Autors zum Thema Corona hieß nicht zufällig: Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel?
Angemerkt wurde darin, dass die Coronapandemie bezüglich des Regierungshandelns eine vorgezogene Zeitraffer-Reise des Klimawandels ist. Begründung: Im Blindflug mit aktionistischen Maßnahmen ohne Rücksicht auf Kosten keinen Lösungsweg finden, die sich beim genaueren Betrachten unter Weglassen der Hysterie durch einfache, billige(re) Maßnahmen jedoch erschließen.

Gemeint ist damit: Egal wie sich das Klima seit Urzeiten laufend verändert. Es ist viel billiger und effektiver, die Bevölkerung direkt vor Wetterunbilden zu schützen, als zu meinen, das Klima – und damit das Wetter – mittels CO2-Maßnahmen signifikant – und auch immer in die richtige Richtung – lenken zu können.

Damit widerspricht der Autor allerdings dem berühmten „Stern-Report“, unsere Regierung beratende Wissenschaftler*innen und besonders schlimm: auch noch unserer Kanzlerin und der Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau von der Leyen.

So etwas kann sich nur ein Rentner leisten. Obwohl, gerade ist zu lesen, dass denen wegen Corona vielleicht dieses Jahr die geplante Rentenerhöhung gestrichen wird, sozusagen als neuer Pflichtbeitrag für „gerettete Lebenszeit“.

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung 12.05.2020: Coronavirus in Schweden: Tödlicher Sonderweg

[2] EIKE: Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel? Ergänzung

[3] FAZ 09.05.2020: Corona in der Schweiz : Musterland in der Krise




Prioritätenliste: Klima vor Pandemien

Wegen COVID ist die Wirtschaft in den USA und weltweit seit Anfang März drastisch herunter gefahren worden. Über 30 Millionen amerikanischer Arbeiter sind jetzt bei ihrer Arbeitslosigkeit-Versicherung vorstellig geworden, während Zehner-Millionen Andere ernsthafte Einkommenseinbußen und die Verringerung ihrer Arbeitszeit hinnehmen mussten. In den meisten Staaten ist ein Ende des Lockdowns noch nicht abzusehen, Millionen Unternehmen stehen vor dem Bankrott oder verschwinden einfach. Falls die Bleibt-zu-Hause-Anordnungen nicht bald beendet werden, dürfte die Erholung der kürzlich noch florierenden US-Wirtschaft Jahre dauern.

Auch die Eurozone befindet sich in ernsten Schwierigkeiten, ebenso wie zahlreiche andere Länder auf der ganzen Welt. In Afrika breitet sich das Coronavirus inmitten einer der schlimmsten Heuschrecken-Plagen der Geschichte aus.

Die vielleicht vitalste und fundamentalste Rolle der Regierung auf allen Ebenen ist es, die Bevölkerung vor Invasionen, Naturkatastrophen und anderen Bedrohungen zu schützen – einschließlich Pandemien, welche die Menschheit in ihrer Geschichte wiederholt heimgesucht haben. Daraus erheben sich zwei ungemein wichtige Fragen.

Erstens, unabhängig vom plötzlichen Auftauchen der COVID-19-Pandemie – und der Unaufrichtigkeit der Chinesen und von WHO-Bürokraten – warum haben die USA so zögerlich reagiert?

Einem Artikel im Wall Street Journal zufolge haben „Fehltritte“ allerorten das Problem vergrößert. In multiplen Berichten der [US-]Bundesregierung war immer wieder von potentiellen Bedrohungen und Unzulänglichkeiten bzgl. zukünftiger Pandemien die Rede, aber es wurden nur sehr moderat Vorbereitungen darob getroffen.

Ein Strategic National Stockpile wurde im Jahre 1999 geschaffen für Medikamente und medizinische Ausrüstung, welche bei terroristischen Angriffen, Naturkatastrophen oder Pandemien gebraucht würden, aber der Kongress hat niemals einer Finanzierung von Vorbereitungen auf eine Pandemie zugestimmt. Die Regierungen von Bush, Obama und Trump konzentrierten sich mehr auf die Vorbereitung gegen chemische und biologische Angriffe seitens Terroristen und nicht so sehr auf Pandemien.

Die Abhängigkeit von Erzeugnissen aus dem Ausland wie Masken (meist aus China) und für Chirurgen wurden hervorgehoben, aber nicht angesprochen. Die Ausweitung des Slogans „made in America“ war niemals mehr als genau das – ein Slogan.

Nachdem sie auf großen Mengen persönlicher Schutzausrüstungen und anderen Dingen nach dem Ende der Schweinepest-Epidemie im Jahre 2009 sitzen geblieben waren, haben viele Hersteller es abgelehnt, ihre während der Epidemie gesteigerte Produktivität diesbezüglich zu erhalten. Krankenhäuser, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten, haben aus Kostengründen die Beschaffung derartiger Ausrüstungen stark gekappt. Software und Programme waren mehr auf ökonomische Effizienz ausgerichtet als auf die Verfügbarkeit geeigneter Ausrüstung während einer Pandemie.

Ein Gesundheitssystem, welches sich nicht auf Neubeschaffung medizinischer Ausrüstung nach dem Ablaufdatum einrichtet, macht diese Ausrüstung unbrauchbar. Nachdem einige US-Staaten große Mengen von Corona-Testausrüstungen orderten, haben Vorschriften und Ineffizienz deren Verwendung über eine Woche lang verzögert.

Kaum etwas ist bisher über staatliche oder lokale Studien, Pläne und Maßnahmen bzgl. Pandemien bekannt geworden – außer dass New York City seine Vorräte an Ventilatoren verkauft hat, um nicht noch mehr Geld für deren Lagerung und Wartung ausgeben zu müssen. Seinerzeit mag das logisch gewesen sein, aber jetzt führte die Entscheidung zu Chaos inmitten Corona.

Analysen und Bewertung der Maßnahmen nach Abklingen der Pandemie müssen viel besser sein als bisher.

Zweitens, auf was waren all diese Unternehmungen der Regierung gerichtet – wenn nicht auf Pandemien? Oder anders gefragt: Wie viel Geld und Aufmerksamkeit wurde der Vorbereitung auf derartige Pandemien während der letzten Jahrzehnte zuteil?

Versus:

Wie viel Aufmerksamkeit wurde dem „gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandel“ zuteil … mittels Einschränkung der Erzeugung fossiler Treibstoffe … und Vorschriften und Subventionen für Wind und Solar … und der Infrastruktur zum Abfedern steigender Meeresspiegel und anderer vermeintlicher Klima-bezogener Katastrophen?

Kumulative Ausgaben für Klima und erneuerbare Energie auf allen Verwaltungsebenen erreichten mit Sicherheit während dieser Periode Hunderte Milliarden Dollar, wenn nicht sogar Billionen. Die Zeit, welche die Regierung dem Komplex Klimawandel und erneuerbare Energie widmete, beläuft sich auf viele Millionen Stunden.

Man weiß nicht, ob irgendjemand einen Schimmer hat, wie viel Geld, Zeit und Ressourcen in die Klimaforschung flossen – in die Modellierung derselben, Vorbereitung, Abschwächung, Konferenzen oder einfach nur Angsterzeugung.

Genauso unklar ist, ob irgendwo in der Verwaltungsebene einmal untersucht worden ist, wie viel davon in die Vorbereitung auf Pandemien geflossen ist.Aber ich wette, es war nur ein winziger Bruchteil dessen, was in Klimawandel/erneuerbare Energie geflossen ist.

Hart arbeitende amerikanische Steuerzahler verdienen es absolut, eine detaillierte Auflistung zu erhalten, wie viel Geld und Zeit beiden dieser Bedrohungen zugekommen ist.

Sie verdienen es zu erfahren, wie viel für den Schutz von Familien und Gemeinden vor Pandemien wie dem Wuhan-Coronavirus aufgewendet worden ist (und vielleicht vor anderen Katastrophen der realen Welt wie Hurrikane, Tornados usw.) –

Versus:

Krisen, die nur in Computermodellen existieren und endlosen Behauptungen, dass jeder Temperatursprung, jede Dürre und jedes Extremwetter-Ereignis beispiellos ist und dem Verbrauch fossiler Treibstoffe geschuldet ist – trotz eines totalen Fehlens jedweder Belege in der realen Welt für derartige Behauptungen.

Wir wissen, dass allein das Verteidigungsministerium während der Obama-Ära Milliarden für Klima-Initiativen und erneuerbare Energien aufgewendet hat. Wie viel gab man aus für die Vorbereitung auf Pandemien? Wie viele Milliarden haben staatliche und lokale Agenturen zur Gesundheitsvorsorge für Klimawandel ausgegeben – und wie viel für Pandemien in Vergangenheit und Zukunft? Wie viel Geld und Aufmerksamkeit widmeten jene Gesundheitsagenturen unserer exzessiven Abhängigkeit von China bzgl. Masken, pharmazeutischer Komponenten und Anderem?

Die USA und individuelle US-Staaten riefen zahllose Agenturen, Arbeitsgruppen und spezielle Gremien ins Leben, um sich dem Klimawandel zu widmen. Was und in welchem Umfang rief man für die Vorbereitung auf Pandemien ins Leben? Während der sieben auf die Schweinepest-Epidemie 2009 folgenden Jahre – wie viel Geld und Aufmerksamkeit widmete die Obama-Regierung der Verhinderung und Abschwächung von Pandemien? Was ist mit all jenen Komitees des Weißen Hauses und des Senats? Mit Staatsagenturen und Stadträten?

Innerhalb nur weniger Monate hat uns das Coronavirus in unsere Wohnungen eingesperrt und unser Geschäftsleben erschüttert. Es hat die USA Billionen Dollar gekostet an verlorener wirtschaftlicher Leistung und zu hunderten Milliarden Verlust durch Steuerausfälle geführt. Selbst falls wir jede Überschwemmung, Dürre, Hurrikan, Tornado und verendeten Eisbär dem vom Menschen verursachten Klimawandel zuordnen – die kumulative Auswirkung auf unseren Verbrauch fossiler Treibstoffe würde niemals auch nur in die Nähe davon kommen.

Hat der Kongress die Courage, sich eingehender damit zu befassen? Würde irgendeiner der mutigen Herausgeber oder der „investigativen Journalisten“ bei der Washington Post oder der New York Times sich dieser Herausforderung annehmen? Würde Präsident Trump das tun? Was ist mit den individuellen US-Staaten und -Städten?

Sie könnten meine billige Rhetorik hinsichtlich Krisen der realen Welt im Vergleich zu jenen Krisen, die ausschließlich in Computermodellen und Presseerklärungen von Umwelt-Extremisten existieren, ignorieren – und einfach die Ausgaben für die Pandemien und für Klima gegeneinander aufrechnen. Tatsächlich sollten sie genau das tun. Wir brauchen eine auf Fakten und Daten basierende Analyse und nicht noch mehr Politik.

Tatsächlich verdienen es Europäer, Kanadier, Australier und Menschen überall auf der Welt zu wissen, wie ihre nationalen, staatlichen und lokalen Regierungen die Steuereinnahmen, die für die Katastrophenvorbereitung und -hilfe bestimmt waren, zugewiesen und ausgegeben haben.

Wie steht es damit? Wann bekommen wir diese Angaben – gefolgt von einer Umsortierung von Regierungs-Prioritäten? Gott weiß, dass genau das schon lange überfällig ist.

Autor: Paul Driessen is senior policy advisor for CFACT and author of Cracking Big Green and Eco-Imperialism: Green Power – Black Death.

Link: https://www.cfact.org/2020/05/02/prioritizing-climate-over-pandemics/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Woher kommt der Strom? fast durchgängiger Stromimport

Die 18. Woche ist durch fast durchgängigen Stromimport aus dem benachbarten Ausland gekennzeichnet. Ursache ist die praktisch zu Erliegen gekommene Windstromerzeugung. Ist die Sonnenstromerzeugung für die Jahreszeit in den ersten zwei Wochentagen noch rekordverdächtig, lässt sie ab Dienstag etwas nach, was, verbunden mit der schwachen Windstromerzeugung, hohen Importbedarf mit sich bringt. Der ab Dienstag etwas auffrischende Wind führt nicht zu einer Windstromerzeugung, die das Weniger an Sonnenstrom ausgleichen könnte. Also wird Strom importiert. Frankreich und die Schweiz, aber auch Dänemark und die Niederlande liefern den Strom, der nötig ist, um den Bedarf in Deutschland zu decken. Sogar Österreich exportiert zu einem Zeitpunkt nach Deutschland. Das Land nutzt, wie die anderen nach Deutschland Strom exportierenden Staaten, die Strompreisdifferenz: günstig in Deutschland überschüssigen Strom aufkaufen. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird dieser zu relativ erheblich höheren Preisen geliefert.

Die konventionellen Stromerzeuger Deutschlands jedenfalls verzichten darauf, die eigene Produktion so weit hochzufahren, dass der Bedarf gedeckt wird. Sie haben immer die Sorge, dass ein plötzlicher Wetterwechsel die Windstromerzeugung – womöglich in Verbindung mit starker Sonnenstromerzeugung – massiv ansteigen lässt. Was selbstverständlich nicht unbegründet ist. In der 18. Woche kam der Anstieg in der Nacht vom 29. auf den 30. April. Die Windstromerzeugung verdreifachte sich. Die konventionellen Stromerzeuger fuhren die Stromerzeugung herunter. Am Abend des 30.04.2020 brach die Windstromerzeugung um ein Drittel ein, was mit 34 €/MWh den zweithöchsten Preis der Woche für Importstrom begründete. Nur am Abend des 28.04.2020 wurde mit 43,31 €/MWh ein höherer Preis aufgerufen. Am 30.04. handelte es sich allerdings nur um eine Winddelle. Zum 01. Mai – Feiertag mit wenig Verbrauch – erreichte die Windstromerzeugung die höchsten Werte der 18. Woche. Mit der Folge, dass die Preise abrupt in den Keller fielen. Wohlgemerkt die Preise, die Deutschland beim Export seines Stromüberschusses erzielt/nicht erzielt. Bekam man am 01.05.2020 noch 5,50 €/MWh musste von 8:00 bis 11:00 Uhr noch Geld mitgegeben werden. Der höchste Preis lag um 20:00 Uhr bei 28,43 €/MWh. Der allerdings musste von Deutschland bezahlt werden, weil nach Sonnenuntergang nunmehr fehlender Strom hinzugekauft werden musste.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, sowie die Im-/Exportdaten der 18. Woche und die Daten des bisherigen Jahres runden die bisherige Analyse ab.

Tagesanalysen

Sonntag, 26.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,85 Prozent, davon Windstrom 5,49 Prozent, Sonnenstrom 28,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Wind, viel Sonne bringt der Sonntag. Mit der Folge, dass der über die Mittagsspitze zu viel erzeugte Strom günstig abgegeben werden muss. Der morgens und abends fehlende Strom hingegen recht relativ teuer importiert wird. Diverse Länder machen „kleine“, aber profitable Preisdifferenzgeschäfte. Schauen Sie sich den IMEX-Chart mal genau an.

Montag, 27.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,71 Prozent, davon Windstrom 8,26 Prozent, Sonnenstrom 22,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,51 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Im Prinzip das gleiche Bild wie gestern. Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied liegt im höheren Bedarf. Da reichen viel Sonnenstrom und eine etwas stärkere Windstromerzeugung auch in der Mittagsspitze nicht aus, um den Bedarf zu decken. Für den Rest des Tages sowieso nicht. Morgens und abends werden zwar die Pumpspeicher geleert. Dennoch muss Strom importiert werden. Es fällt auf, dass Tschechien und Österreich die Preisdifferenzen geschickt nutzen.

Dienstag, 28.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,20 Prozentdavon Windstrom 11,93 Prozent, Sonnenstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Sonnenstromerzeugung lässt nach, die Windstromerzeugung verharrt auf niedrigem Niveau. Die konventionellen Stromerzeuger liefern. Sie liefern aber auch heute nicht genug, um den Bedarf zu decken. Hier der IMEX-Chart.

Mittwoch, 29.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,54 Prozent, davon Windstrom 17,86 Prozent, Sonnenstrom 11,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegt die Sonnenstromerzeugung auf dem Tiefpunkt der Woche. Auch die nunmehr etwas größere Windstromerzeugung kann die Stromunterdeckung nicht verhindern, das können nur die konventionellen Stromerzeuger. Die aber wollen nicht. Der Zukauf von Strom scheint sich mehr zu lohnen.

Donnerstag, 30.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,17 Prozent, davon Windstrom 37,50 Prozent, Sonnenstrom 11,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mehr Windstrom, aber noch immer wenig Sonnenstrom. Es fällt auf, dass der auf See gewonnene Windstrom endlich mal ansteigt. Der ging in den vergangenen Tagen fast durchgängig gegen Null. Was zeigt, dass Windkraftanlagen Offshore auch nicht unbedingt die „Bringer“ der Energiewende sind, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand betrieben werden muss, welche Eingriffe in die Meeresbiologie nötig sind, um solche Anlagen zu errichten. Die Strompreise waren recht niedrig, der Im-/Exportsaldo schwankte lange um die Null. Erst ab 15:00 Uhr kam es zum Preisanstieg. Als der wenige Sonnenstrom Stück-um-Stück weniger wird, tut sich die schon übliche Deckungslücke auf. Deutschland importiert zum Tageshöchstpreis.

Freitag, den 1.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,47 Prozent, davon Windstrom 36,94 Prozent, Sonnenstrom 15,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Feiertag und massiver Anstieg der Windstromerzeugung. Mit der Folge sehr geringer, teilweise negativer Strompreise. Das, obwohl die konventionellen Stromerzeuger die Stromerzeugung stark zurückfahren. Geringe, negative Strompreise bedeuten in aller Regel: Deutschland exportiert Strom. Zumindest bis zum frühen Abend. Da wird zwar Pumpspeicherstrom hinzu erzeugt. Doch das reicht bei weitem nicht. Folge: Ab 17:00 Uhr importiert Deutschland Strom. Der Preis steigt von 7,88 €/MWh (17:00 Uhr) auf 28,43 €/MWh um 20:00 Uhr. Schauen Sie sich die Strompreise bis 17:00 Uhr an. Klicken Sie hier und fahren Sie mit Maus oder Finger über die blaue Preislinie. Sehen Sie auch, wie clever die Schweiz die Preisdifferenzen nutzt und gutes Geld verdient.

Samstag, 2.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,35 Prozent, davon Windstrom 33,65 Prozent Sonnenstrom 15,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,31 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenende wieder eine zufriedenstellende Windstromerzeugung. Bis 18:00 Uhr reicht die Stromerzeugung Deutschlands annähernd aus. Dass am Mittag und später zu viel Strom im Markt ist: nichts Neues. Die Preise sinken unter 10 €/MWh. Erst zur bereits bekannten Vorabendzeit herrscht Strommangel. Da ziehen die Preise an. Denn Deutschland benötigt Strom. Das können auch die Pumpspeicher nicht verhindern. Deren Betreiber, das sollte nicht vergessen werden, damit gutes Geld verdienen.

Negative Strompreise

Auch diese Woche gab es wieder negative Strompreise. Deutschland, der Stromkunde, musste den Strom nicht nur verschenken, es wurde sogar noch Geld mitgegeben. Insbesondere dann, wenn sehr viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird, kommt es zum rapiden Verfall der Strompreise. Jörg Machan fragte in diesem Zusammenhang vergangene Woche: … Warum schaltet man Wind- und Solarkraftwerke bei zu viel Strom nicht einfach ab? Das Argument der Netzfrequenzstabilität fällt doch hier weg. Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wird, ist vorrangig in das Stromnetz einzuspeisen. Damit soll genau das verhindert werden, was eigentlich, wenn man wirtschaftlich denkt, auf der Hand liegt. Dass der Preis des Stroms für die Versorgung eine Rolle spielt. Deutschland aber will schließlich die Welt retten. Koste es, was es wolle. Da muss der Bürger schon einsichtig sein und richtig zahlen für den Einspeisevorrang, oder? Immerhin nimmt sich der Gesetzgeber des Problems an, wie energate-messenger am 24.4.2019 schreibt:

Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien und KWK-Anlagen ließ den Netzbetreibern bislang wenig Spielraum. Zwangsabschaltungen dieser Anlagen vor fossilen Kraftwerken sind nur ausnahmsweise erlaubt, falls sonst die Stromversorgung gefährdet wäre. In Zukunft könnten die Ausnahmen zur Regel werden – und zwar aus Kostengründen. Denn mit der Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (Nabeg 2.0) Anfang April wurde der Einspeisevorrang relativiert. Ab Oktober 2021 ist es demnach zulässig, EEG- und KWK-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung immer dann abzuregeln, wenn andernfalls ein „Vielfaches“ an konventioneller Erzeugung vom Netz gehen müsste. Ein Vielfaches bedeute „mindestens das Fünffache und höchstens das Fünfzehnfache“. Die genaue Höhe dieses Mindestfaktors soll die Bundesnetzagentur bis Dezember 2020 per Verordnung festlegen, im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt. 

2019 hat man angefangen, ab Oktober 2021 soll dann gespart werden dürfen:

Ziel des Eingriffs ist, die Gesamtkosten für das Redispatch von derzeit rund einer Mrd. Euro zu senken: „Die moderate Relativierung des Einspeisevorrangs hilft, den Umfang in einem für die Übertragungsnetzbetreiber noch handhabbaren Maß zu halten und so Risiken für die Elektrizitätsversorgung zu verringern“, heißt es in der Gesetzesbegründung. Dem gegenüber stünden zwar eine leichte Erhöhung der CO2-Emissionen und eine leicht verringerte Ökostromerzeugung. Doch diesen würden durch die gesetzlichen Vorgaben in engen Grenzen gehalten und in Abwägung mit den Vorteilen für die Systemsicherheit als „vertretbar“ angesehen. Diese Einschätzung basiert auf einer Studie für das federführende Bundeswirtschaftsministerium (energate berichtete). […] Zur Studie: Hier klicken

Dass sich „rot-grün-guter“ Widerstand bildete, verwundert nicht wirklich:

[…] Gegen ein Aufweichen des Einspeisevorrangs formierte sich Widerstand, etwa von Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) (energate berichtete). Im September forderten neun Landesminister in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), beim Einspeisevorrang keine Abstriche zu machen (energate berichtete). Und die Bundesrats-Ausschüsse forderten in ihrer Beschlussempfehlung zum Nabeg 2.0, die „erhebliche“ Einschränkung des Einspeisevorrangs zu streichen. Dies stehe den Zielen der Energiewende entgegen, zumal wirksame Alternativen zur Netzentlastung zur Verfügung stünden. […] Quelle der 3 energate-messenger Zitate: Hier klicken

Bleibt abzuwarten, was am Ende übrig bleibt von der Novellierung des Gesetzes.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Kernfusion: die Hoffnung stirbt zuletzt

Es lebe das Plasma

So ziemlich alles was uns umgibt besteht aus Molekülen, wobei letztere nichts anderes sind, als Atome, die sich nach bestimmten Regeln zusammengerottet haben. Moleküle bauen einen festen Gegenstand auf, so wie die Ziegelsteine ein Haus: sie haben dort einen angestammten Platz und geben dem Ganzen seine Gestalt.

Im Gegensatz zu Ziegeln aber zittern die Moleküle unentwegt vor sich hin. Für dieses Zittern sind wir Lebewesen mit Sensoren ausgestattet: bei Berührung empfinden wir Wärme. Es kommt nun vor, dass Moleküle so sehr zappeln, dass sie ihren Platz verlassen und sich auf die Reise machen. Der Gegenstand verliert dadurch seine Gestalt, er schmilzt.

Wird die Bewegung noch wilder, dann fangen die Moleküle an zu fliegen, und wir haben es mit einem Gas zu tun. Da sausen die Teilchen in der Gegend herum, prallen aufeinander wie Pingpong-Bälle, und wenn sie auf eine Oberfläche stoßen, dann üben sie eine Kraft aus, genannt „Druck“. Das Maß für die Bewegung der Atome oder Moleküle ist die Temperatur.

Erhitzen wir das Gas weiter, dann gehen zunächst die Moleküle kaputt und wir haben nur noch einzelne Atome vor uns, und bei einigen 10.000 Grad °C fangen die Elektronen an, sich von ihrem Kern zu trennen, aus dem Gas wird jetzt ein „Plasma“.

Nackte Atomkerne und freie Elektronen fliegen jetzt wirr durcheinander. Gehen wir mit der Temperatur noch höher, sagen wir zehntausend Mal so hoch, dann kann es vorkommen, dass Kerne so stark aufeinanderprallen, dass sie miteinander verschmelzen. Bei dieser „Kernfusion“ werden enorme Mengen an Energie frei, mehrere Millionen mal so viel wie bei Verbrennung von Kohle oder Gas. So erzeugt die Sonne ihre Energie.

Die kleine Sonne

Mit einer kleinen Sonne auf Erden könnten wir unseren Energiehunger stillen und wären alle Sorgen los. Aber da gibt es ein Problem. Während wir ein Stück Metall auf den Tisch stellen, Flüssigkeit in eine Schale gießen und Gas in eine Flasche einsperren können müssen wir beim Plasma darauf achten, dass es mit der Wandung seines Behälters nicht in Berührung kommt. Da würde es sich abkühlen und wäre dann kein Plasma mehr.

Die Sonne hält ihr Plasma durch die eigene Schwerkraft zusammen. Aber was sollen wir machen? Da gibt es nun einen Trick: Magnetismus. Die Atomkerne und Elektronen sind ja elektrisch geladen und sie bewegen sich sehr schnell. Magnetische Felder lenken sie von ihrer Flugbahn ab, und zwar immer quer zur momentanen Bewegung und quer zu den Magnetlinien, so dass sie sich letztlich im Kreis bewegen oder auf einer Spirale.

Anders ausgedrückt: nur parallel zu Magnetlinien können die Atome und Elektronen ungestört geradeaus fliegen. Man nehme also ein Rohr, lege es längs in ein Magnetfeld, und jetzt kann das Plasma nur ganz mühsam an die Wände des Rohres driften, während es sich in Längsrichtung frei bewegen kann. Wenn das Plasma allerdings an die Stirnflächen des Rohres stößt, dann hat die Magie ihr Ende. Dumm gelaufen.

Kluge Forscher haben nun so ein Rohr zu einem Ring gebogen und die offenen Enden zusammengeschweißt. Das sah dann so aus wie eine leckere Fleischwurst, ohne die abgeschnürten Zipfel, dafür aber mit einem kreisförmigen Magnetfeld. Das waren russische Forscher und sie nannten das Ganze „toroidalnaya kamera s‘magnitnym polem“, abgekürzt Tokamak.

Die Mutter aller Tokamaks

In solch einen Tokamak füllt man also etwas Gas, legt ein Magnetfeld an, heizt das Ganze auf 50 oder hundert Millionen Grad und wartet auf die Kernfusion. Seit sechs Jahrzehnten wurden bisher in verschiedenen Ländern mehrere Dutzend solcher Maschinen gebaut. „Und“, werden Sie jetzt fragen „hat man tatsächlich Kernfusion bekommen? Hat es geklappt?“

Im Prinzip ja, allerdings hat man immer weniger Energie herausbekommen, als man zum Heizen des Plasmas reingesteckt hat. Dieses Verhältnis, der Q-Faktor, war immer kleiner als eins. Dennoch hat man die Hoffnung nicht aufgegeben. Man hat gelernt, dass die Chancen umso besser sind, je größer man das Ding macht, so groß, dass eine Nation alleine das Projekt nicht mehr stemmen konnte.

1985 dann initiierten zwei recht vernünftige Männer, Michail Gorbatschowund Ronald Reagan, ein Projekt zum Bau des Jumbos unter allen Tokamaks, der hoffentlich kein weißer Elefant wird. Die EU und viele weitere Nationen folgten dem Projekt und 2008 starten die Erdbewegungen für das ITER genannte Projekt in Cadarache in Südfrankreich.

Die Physik hinter dem Projekt

Wenn dann also alles gut geht und der Drache eines Tages Feuer speit, dann passiert Folgendes:

Das auf 150 Millionen Grad aufgeheizte Plasma besteht aus den Kernen von Wasserstoff – Deuterium (D) und Tritium (T), die sich als besonders fusionsfreudig geoutet haben. Das sind Wasserstoff-Atomkerne, tragen aber im Gegensatz zur landläufigen Sorte noch ein bzw. zwei Neutronen mit sich herum. D besteht also aus einem Proton und einem Neutron, also 1p1n und T ist 1p2n. Die Fusion sieht dann so aus:

1p+1n0 + 1p+2n02p+2n0 + 1n0 + Energie

Das Fusionsprodukt 2p2n ist der Atomkern des Gases Helium, das wir auch auf der Sonne finden, und n ist ein einzelnes Neutron, welches mit mörderischer Geschwindigkeit davon fliegt und den Löwenanteil der Energie E mit sich nimmt.

Einstein-Fans behaupten nun, dass bei diesem Prozeß Materie in Energie verwandelt würde. Stimmt nicht: vor und nach der Fusion haben wird insgesamt zwei Protonen und drei Neutronen, nichts ging verloren, zählen Sie selbst nach. Würden wir allerdings die Teile vor und nach der Fusion wiegen, dann wäre da ein Unterschied! Die Energie die bei dem Prozeß frei wurde ist jetzt nicht mehr in den Kernen vorhanden. Diese Energieverlust hat selbst eine Masse: m = E/c2 und die fehlt jetzt auf der Waage; es ist der „Massendefekt“.

Dem freien Neutron können die wahnsinnigen Magnetfelder, die das Plasma im Torus gefangen halten, gestohlen bleiben; es ist nämlich, wie der Name schon sagt, elektrisch neutral und fühlt nichts von dem ganzen Magnetismus. So fliegt es also geradeaus bis es auf eine Barriere trifft, die es abbremst. Diese Barriere heizt sich dann auf und die Hitze kann man irgendwie, eines Tages, dazu benutzen um Turbinen anzutreiben und Elektrizität zu gewinnen.

Das ist aber bei ITER noch nicht geplant. Die Anlage hat nur das Ziel, ein Plasma aufzubauen, welches 1000 Sekunden lang mehr Energie durch Fusion erzeugt, nämlich 500 Megawatt, als die die Heizung des Plasmas verbraucht, nämlich 50 MW. ITER soll ein „Proof of Concept“ sein; der Beweis, dass das Verfahren „Kernfusion“ einen netto Gewinn an Energie bringen kann.

Und wann bekommen wir endlich den sauberen Strom?

Vergleichen wir den Weg zur kleinen Sonne auf Erden mit der Entwicklung der Luftfahrt. Von ersten bescheidenen Gleitflügen Otto Lilienthals zu Ende des 19. Jahrhunderts dauerte es 60 Jahre, bis das Jet- Zeitalter durch die Boeing 707 eingeläutet wurde. Der aktuelle Entwicklungsstand der Fusion entspricht in dieser Analogie der Phase zwischen den ersten Motorflügen der Gebrüder Wright und der Nonstop-Überquerung des Atlantik durch Charles Lindbergh. Das war sozusagen der „Proof of Concept“ für die Luftfahrt und dem entsprächen die 1000 Sekunden Fusion in unserem ITER. Vom Jet-Zeitalter, d.h. vom routinemäßigen Betrieb industrieller Fusionskraftwerke, sind wir noch ein gutes Stück entfernt.

Erste Bauarbeiten für ITER begannen 2013 und man plant, dass 2025 zum erstem Mal Plasma zwischen den Magnetfeldern der Anlage wabert, das ist der Meilenstein “First Plasma“.

Warum so langsam alles? Nun, der Torus hat zwar nur zwölf Meter Durchmesser, er würde also gut in Ihr Wohnzimmer passen, aber mit all dem Drum und Dran wird daraus dann doch wieder eine komplizierte Angelegenheit, wie hier gut zu sehen ist.

Das oben erwähnte „First Plasma“ heißt aber nicht, dass dann schon Kernfusion stattfindet. Dafür sind ja viel höhere Temperaturen nötig. Diese Arbeiten sollen ab 2035 stattfinden, also ein halbes Jahrhundert nach dem Reagan – Gorbi Deal. Nehmen wir an, dass wiederum zehn Jahre später, also 2045, so eine Deuterium – Tritium Fusion stattfindet und für 1000 Sekunden aufrecht erhalten werden kann, dann hätte ITER seine Schuldigkeit getan, dann hätte man den Atlantik überquert. Im nächsten Schritt würde dann eine erste experimentelle Anlage gebaut, die Strom erzeugt, aber noch nicht ins Netz einspeist. Falls das klappt würden die Erfahrungen aus dieser Anlage die Basis für das erste industrielle Fusionskraftwerk, gewissermaßen der Einstieg ins Jet Zeitalter.

Vorsichtig gerechnet könnten also nach 2045 noch mal 25 plus 25 Jahre vergehen, bis sauberer Fusions-Strom aus der Steckdose kommt. Mit anderen Worten, liebe Leserin, lieber Leser, weder Sie noch ich werden in diesen Genuß kommen! Tut mir leid, aber meine Schuld ist es nicht.

Und noch ein Wermutstropfen: So ganz sauber ist die Fusion nicht, denn die erwähnten schnellen Neutronen können allerlei Unheil anstellen. Wenn sie auf Materie treffen können sie radioaktive Substanzen erzeugen, und das Tritium selbst, die eine Hälfte des Treibstoffs, ist von Haus aus schon radioaktiv, mit einer Halbwertszeit von zwölf Jahren; allerdings mit harmloser Strahlung, nicht zu vergleichen mit den Spaltprodukten unserer heutigen Reaktoren.

Quo Vadis?

Neben den technologisch – wissenschaftlichen Herausforderungen lauert da noch eine ganz andere Gefahr. Es könnte sein, dass nachdem viele Milliarden Dollars, unendliche Stunden an Geisteskraft und der lebenslange Einsatz brillanter Professionals schließlich zum Erfolg geführt haben, wenn die Sonne auf Erden dann also angeknipst wird, dass dann eine Stimme ertönt: „Fusionskraft – nein danke“. Und dass auch dann, am Ende des 21. Jahrhunderts, die Vernunft sich von Ideologie geschlagen gibt und die mühsam errichteten Anlagen verschrottet werden.

Einen zögerlichen Versuch, dem zuvorzukommen hat es schon gegeben. Man erkannte, dass die Bezeichnung des gigantischen Vorhabens „International Thermonuclear Experimental Reactor“ ein rotes Tuch für Atomkraft Gegner sein musste; es war eine Ansammlung offensiver Vokabeln und eine Zumutung für die zarte grüne Seele. Eine pfiffige Mitarbeiterin kam dann darauf, dass das Akronym ITER das lateinische Wort für „der Weg“ ist.

So wurde die von unsensiblen Ingenieuren in den achtziger Jahren zusammengeschraubte Bezeichnung uminterpretiert in: „iter, der Weg, für die Menschheit“. Stellt sich nur noch die Frage, wohin der führen soll. Quo Vadis humanitas?

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“ https://think-again.org/product/grun-und-dumm/




Studie aus dem BMI Teil 5: Das ganze Dokument

Der »Anlagenband zum „Auswertungsbericht“ vom 7. Mai 2020« des Referenten K. enthält auch eine Beschreibung der Aufgaben des Referats KM 4, Schutz kritischer Infrastrukturen. Wir geben diese wieder, um zu zeigen, dass seine Studie nicht anders entstanden ist als in Ausübung der Aufgaben seines Referates, in dessen Hierarchie er an zweiter Stelle stand (Hervorhebungen durch Referent K.).

AUFGABENBESCHREIBUNG

Das Referat KM 4 befasst sich mit dem Schutz Kritischer Infrastrukturen als einem besonderen Teilgebiet des Bevölkerungsschutzes. Hierbei geht es um den Schutz von Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgeneintreten würden. Gefährdet sind Kritische Infrastrukturennicht nur durch terroristische Anschläge, sondern auch durch Naturkatastrophen, besonders schwere Unfälle, IT-Angriffe sowie technisches und/oder menschliches Versagen. Da die Mehrzahl der für unsere Gesellschaft als kritisch zu betrachtenden Infrastrukturen im Besitz privater Betreiber ist, arbeiten Staat und Wirtschaft Hand in Hand, um den wirkungsvollen Schutz dieser Anlagen, Einrichtungen und Systeme sicherzustellen.

Referat KM 4 ist im BMI für übergreifende Themen und Anliegen im Zusammenhang mit dem Schutz Kritischer Infrastrukturen zuständig. Zu seinen Aufgabengebieten gehören insbesondere:

  • Aufbau eigener Bewertungskompetenz zum Schutz Kritischer Infrastrukturen und daraus entwickelte Initiativensowie Stellungnahmen in Beteiligungsverfahren…..

Weiterlesen bei TE hier

Hier das Dokument mit geschwärzten Namen und sonst. Personaldaten.BMI Bericht Referatsleitung KM 4 Corona

 

Weiterführende links hier




Die Verunglimpfung von Willie Soon

Hierbei handelt es sich auch um einen Angriff auf Wissenschaft mit der Absicht, einen bedeutenden Skeptiker des Klima-Alarmismus‘ zu schädigen. Es gibt breitere Implikationen bzgl. Klimawissenschaft und Wissenschaft allgemein. Man lehne sich also zurück und betrachte dieses Video.

Andere, in diesem Zusammenhang interessierende Links:

Eine Übersicht, wer Dr. Willie Soon ist und welche Unterstützung er bei seinem Kampf bekommt: https://www.heartland.org/about-us/who-we-are/willie-soon

Die von Dr. Soon veröffentlichten Studien finden sich hier:

https://www.cfa.harvard.edu/~wsoon/myownPapers-d/

Ein Gespräch mit Dr. Soon mit einer detaillierteren Diskussion zu Zensur und Diffamierung im Bereich Klimawissenschaft findet sich in diesem Video: https://youtu.be/aYAy871w9t8

Ein Vortrag von Dr. Soon vor dem Independent Institute im Juli 2019 zeigt dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=1zrejG-WI3U&feature=youtu.be

Eine schriftliche und alternative Beschreibung der Erfahrungen von Dr. Willie Soon steht hier: https://wattsupwiththat.com/2016/05/09/facts-clear-astrophysicist-soon-of-wrongdoing-while-indicting-journalists-covering-climate-debate/

Climate Illuminated, eine unabhängige Website mit dem Bestreben, eine ausgeglichene Sichtweise zu präsentieren, beschreibt u. A. wie das Klima abläuft vor dem Hintergrund eines unverzerrten wissenschaftlichen Standpunktes: https://www.climateilluminated.com/

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/05/10/the-targeting-of-willie-soon/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der April wurde durch einen Temperatur­sprung im Jahre 2007 wärmer.

Grafik 1: Seit Grafikbeginn, also seit 1943 zeigen die DWD-Messstationen für den April steigende Temperaturwerte. Das zeigt die Trendlinie innerhalb des Betrachtungszeitraumes.

Zeichnet man wie üblich nur über den gesamten Zeitraum eine excel-Linie, dann ist man der fälschlichen Meinung, die Temperaturen wären gleichmäßig angestiegen. Damit geht man jeder Diskussion über Temperatursprünge als Folge eines natürlichen Klimawandels aus dem Wege. Die Temperatursprünge werden einfach durch die Trendlinie vom Auge eliminiert, besonders bei denjenigen, welche irrtümlicherweise an eine CO2-Treibhauserwärmung glauben.

Die Erwärmung hat 2 Gründe. a) natürliche Gründe, das Klima ändert sich immer und b) menschenverschuldete Ursachen,  aber kein CO2-THE, sondern die ständige Zunahme der Wärmeinseleffekte bei den Messstationen.

Kurze Erklärung des Punktes 2: Inzwischen sind durch Bebauung der einstigen naturnahen Freiflächen zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Um 1850 hatte Stuttgart 30 000 Einwohner und Karlsruhe etwa 10 000.  Man könnte auch sagen, die Messstationen standen vor 77 Jahren an ganz anderen, nämlich viel kälteren Plätzen. Messstationen bei unbeheizten Klöstern oder Forsthäusern am Waldrand oder bei Gutshöfen in der freien Landschaft gibt es eh nicht mehr. Oft stehen die Stationen noch unter Beibehaltung des Namens in den Städten, siehe Tempelhof oder bei den Flughäfen, siehe Frankfurt. Die Zunahme der menschengemachten WI-effekte wirkt  schleichend, etwa 0,1 C je Jahrzehnt in den Temperaturreihen. In 100 Jahren also ein 1 Grad.

Nun aber zu Punkt 1, den natürlichen Gründen der ständigen Klimaänderungen. Kennzeichen dieser ist, dass Sie nicht schleichend, sondern oft plötzlich erfolgen. Temperatursprünge nennt man das. Den Apriltemperatursprung im Jahre 2007 findet man bei allen Wetterstationen Deutschlands und damit auch beim DWD-Aprilgesamtschnitt.  

Der Apriltemperatursprung im Jahre 2007 bei den Deutschlandtemperaturen:

Grafik 2: Den Temperatursprung der mittleren Werte bis 2006 und ab 2007 erkennt man leichter, wenn man beide Grafiken als Einheit betrachtet bei gleicher Einteilung der y-Achse. Seit 2007 bleibt die Apriltemperatur bis heute auf dem höheren Niveau. Die Durchschnittstemperaturen beider Zeitabschnitte betragen 7,8C und 9,5 C

Das neue höhere Temperaturplateau ab 2007 hält sich, auch wenn die Trendlinie ganz leicht fallend ist. Für den kurzen Betrachtungszeitraum ist das unerheblich. Der gleichmäßige CO2-Anstieg seit 60 Jahren kann nicht der Grund für den Temperatursprung sein. Das zeigt dieser Grafikvergleich mit der CO2-Anstiegskurve, der sog. Keeling-Kurve.

Grafik 3: CO2-Anstieg seit 1958: Immer aufwärts. Es besteht keinerlei Korrelation zwischen CO2-Konzentrationsanstieg der Atmosphäre und den Apriltemperaturen. 2007 betrug der Wert noch 380 ppm. Trotz des weiteren Anstiegs des Gases in der Atmosphäre sind die April-Temperaturen nicht mehr weiter gestiegen.

Feststellung: Es gibt keinerlei Übereinstimmung zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentationen und dem Apriltemperaturverlauf in Deutschland. Der Begriff Treibhausgas ist eine unsinnige Worterfindung.

Anerkennt man die Temperatursprünge als Bestandteil natürlicher Klimaänderungen, dann stellt sich die Frage des Warums und Frage 2, gibt es auch Temperatursprünge des Aprils nach unten. Die Antwort ist ja. Aber nicht in Deutschland.

Die Dale-Enterprise-Weather Station.

Grafik 4: Bei dieser ländlichen Station in den USA hatte der April vor knapp 25 Jahren einen Temperatursprung nach unten, dessen kälteres Niveau bis heute anhält. Keinesfalls ist der April langsam kälter geworden wie die Trendlinie fälschlicherweise suggeriert. Der Schnitt 1943 bis 1996 beträgt: 53 F und ab 1997 bis 2020: 52,1 F – Bemerkung: 50°F ≅ 10°C

Die Gründe der natürlichen Temperatursprünge sind schwieriger zu erklären: AMO, NOA, vielleicht Golfstrom, Änderung der Großwetterlagen für die Region. So beobachten wir (Kämpfe/Kowatsch) für den Monat April ab 2007 in Mitteleuropa vermehrt SW-Wetterlagen und den Wegfall von NW-Wetterlagen, außerdem weniger Niederschlag und vor allem eine starke Zunahme der Sonnenstunden, welche wiederum den Wärmeinseleffekt seit 2007 erhöhen. Sicherlich gibt es noch viele Gründe mehr.
Nun existieren in Deutschland aber auch DWD-Messstationen mit einem ausgeprägten Wärmeinseleffekt. Eine davon ist Hof (Land). Die Station Hof zeigt beide Effekte der April-Erwärmung: natürlich und menschengemacht.

Die Trendlinie über den Betrachtungszeitraum zeigt wie üblich eine gleichmäßige starke Aprilerwärmung, viel stärker als die DWD-Erwärmung für Deutschland. Grund: Seit 2011 ist die Station Hof-Land zwar noch am gleichen Fleck wie in den Jahrzehnten davor, aber seitdem ist um die Wetterstation herum ein Gewerbegebiet mit einer vierspurigen Bundesstraße entstanden, es handelt sich also zusätzlich um eine Wärmeinselstation seit 2011. Der Aprilverlauf mit dem Temperatursprung seit 2007 wird noch deutlicher sichtbar, weil der menschengemachte Wärmeinseleffekt die Temperaturen vor allem in der Gegenwart zusätzlich anhebt.  Von den 7 wärmsten Aprilmonaten sind sechs im Zeitraum ab 2007. Auch die kälteren Aprilmonate enden seit dem Temperatursprung bei 6°C.

Grafik 5: Die Durchschnittstemperaturen der DWD-Wetterstation Hof betragen im Zeitraum 1947 bis 2006: 6°C und ab 2007: 8,4°C. Der Temperatursprung beträgt somit 2,4°C. Bei den DWD Deutschlandtemperaturen hingegen 1,7 C

Damit fehlt nur noch die Betrachtung einer wärmeinselarmen Wetterstation in Deutschland. Bis 1943 reichen wenige zurück, denn nahezu überall hat sich die Umgebung der Stationen durch Bebauung in Deutschland wärmend verändert. Eine Ausnahme scheint Gießen zu sein.

DWD Wetterstation Nr.1639: Gießen-Wettenberg.

Foto: DWD

Bis zum 10.11.2005 scheint die Station ohne Verlegung an einem Standort auf 186 m Höhe seit 1939 gearbeitet zu haben, der östlich und etwas südlich des heutigen Standorts auch im freien Feld gelegen hat. Seit 2005 befindet sie sich zwischen der Gießener Weststadt und Wettenberg in der Nähe des Umspannwerkes.

Die Daten für die nächste Grafik sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die fehlenden Jahre April 1944 bis 1946 wurden nach den DWD-Deutschlanddaten ergänzt.

Grafik 6: Auch bei einer wärmeinselarmen Station ist der Temperatursprung vom Jahre 2006 auf 2007 erkennbar. Die Temperaturdifferenz zwischen dem Schnitt der Grafik links und dem höheren Temperaturniveau rechts beträgt lediglich 1,1 Kelvin. Zudem sind beide Trendlinien innerhalb der Betrachtungszeiträume deutlicher, wenn auch nicht signifikant, fallend.

Zusammenfassung:

1) Auch der Monat April wurde in Deutschland deutlich wärmer. Die Erwärmung erfolgte jedoch nicht kontinuierlich, sondern hauptsächlich durch einen Temperatursprung im Jahre 2006 auf 2007. Seitdem liegt das Temperaturniveau um fast 2 Grad bei den DWD-Durchschnittstemperaturen höher.

2) Seit 14 Jahren ist vor allem die 2. Aprilhälfte zu einem angenehmen vorgezogenen Maimonat geworden, was sich auch auf die Verfrühung der April und der Anfang-Mai-Frühlingsvegetation ausgewirkt hat. Eine Freude für alle Naturbeobachter. Der Wonnemonat Mai beginnt nun 14 Tage früher.

3) Der Temperatursprung des Aprils ist natürlichen Ursprungs und vor allem bedingt durch die Zunahme der Sonnenstunden und die Abnahme des kalten NW-Niederschlages.

4) Mit einer CO2-Treibhauserwärmung hat der Temperatursprung nichts zu tun. Die Grafiken des Artikels zeigen alle, CO2 hat keinen Einfluss auf das Temperaturverhalten.

5) Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt einer all umfassenden Politik gestellt werden. Der Erhalt einer sauberen Luft, sauberes Wasser und intakte Naturlandschaften sollten das gemeinsame Ziel sein

Josef Kowatsch, unabhängiger, unbezahlter Klimaforscher. Unabhängig, da Beamter in Pension.




EU steht vor existenzieller Krise zwischen Green New Deal und Überleben

Bild im Original: Von der Leyen: „<i>Green Deal</i> wird unser ,Motor der Erholung‘ sein“.

Vorige Woche haben die nationalen Regierungschefs der EU ein Interims-Abkommen zustande gebracht hinsichtlich einer wirtschaftlichen Erholung in Gestalt eines Notfallfonds von etwa 581 Millionen Dollar, welchen die am stärksten betroffenen Länder für Soforthilfen in Anspruch nehmen können.

Aber das Hickhack darüber, wie den ökonomischen Auswirkungen der Pandemie am besten begegnet werden kann, ist alles andere als vorüber, und in den insgesamt 2 Billionen Dollar umfassenden Nothilfefonds, über welche die EU-Führer vorige Woche verhandelt hatten, sind die Budgetkosten der EU selbst für die nächsten sieben Jahre enthalten.

Analysten zufolge hat man sich tatsächlich bis jetzt neben dem Notfallfonds noch auf keine endgültigen Zahlen einigen können. Die Mitgliedsstaaten waren ob des Geldes schon vor dem Auftauchen des Coronavirus‘ zerstritten, und immer wieder kam es zu scharfen Wortwechseln zwischen ihnen vor dem Hintergrund des finanziellen Verlustes für die Gemeinschaft durch den Wegfall des UK-Beitrages zur EU.

Das Notfall-Rettungspaket kam nach einem unguten Gezänk und Warnungen des italienischen Premierministers Giuseppe Conte, dass das EU-Projekt selbst in Gefahr war, falls die wohlhabenderen nördlichen Mitgliedsstaaten nicht schnell ihren ärmeren südlichen Nachbarn unter die Arme greifen. Ungelöst blieb auch die Frage, ob man die Hilfen aus dem Notfallfonds an Länder wie Italien und Spanien in Form von Darlehen zahlt, welche zurückgezahlt werden müssen, oder in Form von Zuwendungen, bei denen das nicht der Fall ist.

Nur im Original: Der italienische Premierminister erklärt seine Pläne vor dem italienischen Parlament in Rom am 21. April 2020.

Ein weiteres Schlüsselthema ist die Frage, ob die Länder der Eurozone ihre Schulden eventuell ausgleichen müssen, indem sie gemeinsame, so genannte „Corona-Bonds“ ausgeben, um die Gesundheitskosten aufzufangen und einen tiefen ökonomischen Einschnitt abzuschwächen – ein Einschnitt, der es gut und gern mit der Großen Depression vor fast einem Jahrhundert aufnehmen kann.

Während sich der Streit ums Geld hinter den Kulissen fortsetzt, ist der Euro-Skeptizismus, welcher vor der Pandemie immer weiter abzuebben schien, wieder im Steigen begriffen. Befeuert wird dieser Vorgang durch das Murren der europäischen Südländer über etwas, das sie als fehlende Solidarität durch reichere Nationen ansehen – wobei sie sich an die Schuldenkrise erinnern, zu der es nach dem finanziellen Zusammenbruch im Jahre 2008 gekommen war, welcher die EU beinahe zerrissen hätte. Die Pandemie reißt die Wunden jener Krise wieder auf, war es doch damals ebenfalls zu einer scharfen Trennlinie zwischen Nord und Süd gekommen.

„Die Coronavirus-Pandemie kann sehr gut der ultimative Lackmus-Test sein für den Erhalt der EU als Gemeinschaft auf der Grundlage von Solidarität und von gemeinsamen Werten“, sagt Stefan Lehne von Carnegie Europe, einer in Brüssel ansässigen Denkfabrik. In einem Kommentar schrieb er: „Der Mentalität von allen, nur an sich selbst zu denken – was eine große Versuchung angesichts der Krise ist – muss begegnet werden mit einer Verstärkung der Kooperation und gemeinsamem Beistand der Mitgliedsstaaten untereinander. Anderenfalls gerät die EU in höchste Gefahr!“

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/eu-between-green-deal-and-survival/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Triplik auf den Beitrag von Peter Nahamowitz vom 07.05.2020

Zu 1.
Einigen Lesern, möglicherweise auch Herrn Nahamowitz, ist der zentrale Begriff bei der rechtlichen Beurteilung der Corona-Maßnahmen offenbar immer noch nicht hinreichend klar: „Beurteilungsspielraum“. Das bedeutet, dass die Regierenden mehrere rechtlich zulässige Möglichkeiten hatten, um auf die Situation im März 2020 zu reagieren. Es ist nicht so, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, darauf zu reagieren, wie es einige Autoren uns weismachen wollen. Es versteht sich außerdem von selbst, dass die Regierenden am 23.03.2020 nicht die Kenntnis haben konnten, die sie heute haben. Es ist daher völlig langweilig und irrelevant, wenn hier irgendwelche Autoren oder Kommentatoren die Fehlerhaftigkeit der Angaben des RKI nachweisen wollen mit Daten, die erst nach dem 23.03.2020 bekannt wurden. Das ist juristisch völlig belanglos. Es geht bei der juristischen Beurteilung der Maßnahmen nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um „vertretbar“ oder „nicht vertretbar“.

Nahamowitz führt zwar in seiner Duplik die französische Studie „SARS-CoV-2: fear versus data“ vom 19.03.2020 als Argument dafür ins Feld, dass die Erstanordnung der Corona-Maßnahmen unverhältnismäßig gewesen sei. Ob diese Studie wirklich viel taugt, kann ich als Jurist nicht beurteilen (sehr kritisch zu dieser Studie beispielsweise die Anmerkung von U. Langer als Kommentar auf den Nahamowitz-Beitrag).
Nahamowitz schreibt dann u.a.: „Es gehört zu den essentiellen Aufgaben eines auf Epidemien spezialisierten Instituts wie des Robert Koch Instituts (RKI), die einschlägige internationale Fachliteratur im Blick zu haben, gerade im Vorfeld eines für das Land so bedeutsamen Regierungsbeschlusses“.
Dieser Satz ist zwar richtig, geht aber juristisch wieder völlig am Thema vorbei. Vielleicht musste das RKI die einschlägige internationale Fachliteratur zu dem Virus und zur möglichen Pandemie „im Blick“ haben, aber nicht die Bundesregierung und die Landesregierungen. Die Regierungen waren und sind auf diesem Gebiet Laien. Juristisch konnte man daher von ihnen nur verlangen, dass sie Experten bzw. die entsprechende Behörde – und das war das RKI – um Rat fragten und entsprechend den Ratschlägen handelten. Nahamowitz hat den Beweis dafür weder angetreten noch geführt, dass eine angebliche Fehlerhaftigkeit der Angaben des RKI schon in den Märztagen vor dem 23.03.2020 für einen Laien oder für die Regierenden offensichtlich erkennbar war. Es bleibt daher bei der juristischen Bewertung, dass die Befragung des RKI durch Bundes- und Landesregierungen kein Rechtsfehler war und dass sich dieses Verhalten im Beurteilungsspielraum der Regierenden bewegte und zwar selbst dann, wenn sich die Einschätzung des RKI nachträglich als unzutreffend herausstellen sollte.

Zu 2.
Nahamowitz schreibt, dass das „Fabulieren“ von einer zweiten oder dritten Infektionswelle durch das RKI reine Angstmache sei. „Seit hundert Jahren“ habe es in Deutschland keine Infektionswelle gegeben, welche nach dem Abklingen noch einmal angeschwollen wäre. Dieser Satz von Nahamowitz ist die reinste Halbwahrheit. Zwar ist es richtig, dass ein solches Phänomen in den letzten hundert Jahren in Deutschland nicht beobachtet wurde. Aber vor genau 102 Jahren litt Deutschland just unter einer solchen Epidemie, die in drei Wellen auftrat. Gemeint ist die spanische Grippe, die in den drei Wellen 1918, 1919 und 1920 auftrat und an der im Deutschen Reich etwa 300.000 Menschen starben. Es ist daher schon reichlich irreführend, wenn Nahamowitz in Kenntnis der spanischen Grippe davon spricht, dass in den letzten „hundert Jahren“ ein solches Phänomen nicht mehr aufgetreten sei.

Im März 2020 konnte außerdem kein Mensch eine Garantie dafür abgeben, wie sich das Corona-Virus entwickeln, wie gefährlich es sein und wie viele Tote es fordern würde. Insbesondere konnte niemand mit Sicherheit ausschließen, dass es eine zweite oder dritte Welle geben würde. Im Übrigen geht nicht nur das RKI, sondern auch der Ärztepräsident Montgomery sogar noch aktuell davon aus, dass es eine zweite Welle geben wird. Die Argumentation von Nahamowitz trifft somit einfach nicht zu.

Zu 3.
Ob die Risikoanalyse der Bundesregierung von 2013 völlig überzogen war, weiß ich nicht. Immerhin haben sich wesentliche Teile des damaligen Szenarios, dass nämlich in Fernost auf einem Wildtiermarkt das Virus auf einen Menschen überspringt und sich dann pandemisch ausbreitet, auch in Deutschland, als richtig herausgestellt. Wenn es dann durch Zufall ein Virus gewesen wäre, das gefährlicher als das Corona-Virus gewesen wäre, hätten wir vielleicht auch derart drastische Zahlen an Erkrankten und Toten bekommen. Jedenfalls war nicht von vornherein erkennbar, dass es sich bei den Ergebnissen dieser Risikoanalyse um völligen Unsinn gehandelt hätte. Es war daher frei von Rechtsfehlern, wenn die Regierungen diese Risikoanalyse bei ihren Überlegungen im März 2020 berücksichtigten. Im Übrigen kann ich keinerlei sachlichen Zusammenhang zwischen der Risikoanalyse der Bundesregierung über eine Virus-Pandemie aus dem Jahr 2013 und der Risikoanalyse des Weltklimarates IPCC bezüglich des Klimawandels erkennen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Zu 4.
Hier vergleicht Nahamowitz „Äpfel mit Birnen“. Was hat das Pariser Klimaschutzabkommen mit der Corona-Pandemie zu tun? Eigentlich gar nichts. Im Übrigen gibt es zwischen der Corona-Pandemie und der angeblichen Klimakatastrophe sehr große Unterschiede.

Beim Klima sprechen nach jahrzehntelanger Forschung gute Gründe dafür, dass das, was 190 Länder (oder wie viel auch immer) im Pariser Abkommen für notwendig hielten, falsch und überflüssig war.
Bei Corona hingegen gab es keine langjährige Forschung und es musste auf der Grundlage von unzureichenden Informationen schnell gehandelt werden, da sich das Virus, anfangs auch in Deutschland, exponentiell ausbreitete.

Den umgekehrten Fall, wie er auch hätte eintreten können, lässt Nahamowitz völlig unberücksichtigt. Hier muss man hypothetisch denken können. Angenommen es wäre tatsächlich ein Virus gekommen, welches Zehntausende oder Hunderttausende von Menschenleben in Deutschland gefordert hätte. Hätte dann irgendjemand noch Verständnis für die Bundes- oder Landesregierungen gehabt, wenn diese im Hinblick auf eine einzige Studie aus Frankreich, die erst wenige Tage zuvor am 19.03.2020 erschienen war, nichts unternommen hätten, obwohl das RKI deutlich warnte und obwohl beinahe alle Staaten der westlichen Welt strenge Maßnahmen ergriffen? Selbstverständlich nicht. Selbstverständlich hätte man dann den Regierungen – und zwar zu Recht – vorgeworfen, dass sie keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen hätten, um Leben und Gesundheit der Bürger zu schützen.

Zu 5.
Die Behauptung von Nahamowitz, es habe eine Reduzierung der Einschätzungsprärogative auf Null gegeben, war bereits in seinem ursprünglichen Beitrag falsch und wird durch die bloße Wiederholung nicht richtiger. Angesichts der unklaren Lage im März 2020 und angesichts der unzureichenden Informationen hatten die Regierungen einen erheblichen Beurteilungsspielraum, was Nahamowitz einfach nicht zur Kenntnis nehmen will. In dem Wort Beurteilungsspielraum steckt bereits per definitionem, dass es mehr als eine vertretbare (nicht unbedingt endgültig richtige) Entscheidung gibt und dass eine redlich getroffene Entscheidung nicht allein deshalb später rechtswidrig oder verfassungswidrig wird, weil im Nachhinein bessere Informationen bekannt werden. Wie ich in meinen Beiträgen bereits geschrieben hatte, kann niemand von einem Bundeskanzler oder einem Ministerpräsidenten Hellseherei verlangen. Genau das müssten sie aber können, wenn sie bereits im Vorhinein immer die angeblich einzige richtige Entscheidung treffen müssten, die auch allen späteren Erkenntnissen gerecht wird.

Zu 6.
Nahamowitz erwähnt eine Vorabentscheidung des Bundesverfassungsgerichts nach § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG. Dieser Hinweis vermag die Unzulänglichkeit seines ursprünglichen Beitrags nicht mehr zu ändern. Im Übrigen ist dieser Hinweis auch rein theoretischer Natur und im praktischen Ergebnis falsch.

Nahamowitz hatte in seinem ursprünglichen Beitrag lediglich auf die Möglichkeit einer Verfassungsbeschwerde hingewiesen, ohne mit einem einzigen Wort den Grundsatz der Subsidiarität (§ 90 Abs. 2 S. 1 BVerfGG) und die praktischen Probleme bei der Erhebung einer Verfassungsbeschwerde zu erwähnen. Wenn ein Jurastudent im 2. Semester in einer Klausur dermaßen über eine Verfassungsbeschwerde schreiben würde, ohne auch nur mit einem Wort den Grundsatz der Subsidiarität anzusprechen, bekäme er dafür – zu Recht – ein „Mangelhaft“ (vgl. auch die zutreffende Kritik von Dr. jur Fritz Göhring). Die entsprechende Erörterung von Nahamowitz war somit unzureichend und wird durch den jetzigen Hinweis nicht gerettet.

Der Hinweis auf § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG ist im übrigen auch rein theoretischer Natur und verrät die Unkenntnis von Nahamowitz über die praktische Handhabung der Dinge beim Bundesverfassungsgericht. Mir ist kein Fall in den letzten 20 Jahren bekannt, in denen das Bundesverfassungsgericht ohne Erschöpfung des Rechtsweges nach § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG eine Verfassungsbeschwerde zur Entscheidung angenommen hätte. Selbst wenn ein solcher Fall noch gefunden werden sollte: Es würde sich um die absolute Ausnahme handeln. Sogar bei der Verfassungsbeschwerde von Rechtsanwältin Beate Bahner gegen die Corona-Maßnahmen hielt das Bundesverfassungsgericht eisern am Subsidiaritätsgrundsatz fest, obwohl gerade dieser Fall sicherlich die Voraussetzung gemäß § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG erfüllte und von grundsätzlicher Bedeutung war. Der bloße Hinweis auf die Möglichkeit einer Vorabentscheidung nach § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG ist daher weltfremd, irreführend und gibt dem juristisch interessierten Laien „Steine statt Brot“.

Zu 7.
Wenn Nahamowitz von „universitärer Praxis“ schreibt, ist das schon lustig. Denn die Universität ist gerade kein Ort der juristischen Praxis, sondern die Stätte, an der die reine Lehre und die hehre Theorie vermittelt werden. Die Praxis findet hingegen an der juristischen „Front“ statt, wo mit Worten und Argumenten gegeneinander gekämpft wird, also vor Gericht und zwischen Anwälten, die die Interessen ihrer Mandanten wahrnehmen. Die Tatsache, dass es sich dabei in der Sache um einen Kampf handelt, merkt die unterlegene Partei spätestens dann, wenn sie den gesamten Prozess einschließlich der Gerichtskosten und der Kosten des gegnerischen Anwalts bezahlen darf. Der Zivilprozess heißt übrigens bis auf den heutigen Tag ganz offiziell „Rechtsstreit“ und die Verwaltungsgerichtsordnung spricht in § 40 VwGO von „öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten“. Und ein verurteilter Angeklagter spürt das Ergebnis eines Strafprozesses sogar hautnah am eigenen Leib, wenn er ins Gefängnis wandert.

Wenn Nahamowitz das nicht weiß oder es vergessen hat, sollte er, wie jeder Rechtsreferendar, ein paar Monate bei einem Zivilrichter, bei einem Strafrichter und bei einem Verwaltungsrichter hospitieren. Das bedeutet Praxis.

Soweit Nahamowitz schreibt, dass er seinen Artikel nicht für den Recht suchenden Bürger geschrieben habe, ist das für einen Juristen der Offenbarungseid. Es entspricht etwa dem alten Mediziner-Motto: Operation gelungen, Patient tot. Abgesehen davon, dass sein Zitat unvollständig ist (Ich hatte in meiner Replik geschrieben: „Eine solche Darstellung der Rechtslage, wie sie durch Nahamowitz erfolgt, hilft dem nach Recht suchenden Bürger nicht weiter und gaukelt ihm eine Erfolgsaussicht vor, die in Wahrheit nicht besteht“), gibt Nahamowitz damit selbst zu, dass er gar nicht weiß, ob seine Argumentation vor Gericht Bestand hätte. Die meisten Laien lesen aber einen juristischen Text nicht, um sich an rechtsphilosophischen Betrachtungen zu ergötzen, die weltfremd sind und mit der praktischen Rechtsanwendung nichts zu tun haben. Vielmehr lesen die meisten Laien einen juristischen Text, um eine realistische Einschätzung der Rechtslage zu erhalten und um die etwaigen Chancen im Streitfalle abwägen zu können.

Fazit:
Es bleibt dabei, dass die erstmalige Anordnung der Corona-Maßnahmen für die Zeit vom 23. März bis 19. April ganz überwiegend verhältnismäßig im juristischen Sinne war und sehr wahrscheinlich von keinem Gericht in Deutschland für verfassungswidrig erklärt werden wird. Anders sieht es für die Zeit nach dem 19. April aus, wie ich bereits geschrieben hatte.

Im Übrigen: Wenn Nahamowitz sich seiner Sache juristisch so sicher ist, dass angeblich schon die erstmalige Anordnung der Corona-Maßnahmen ab 23. März verfassungswidrig war, dann soll er doch klagen und Verfassungsbeschwerde erheben. Aber das traut er sich offenbar nicht.

 




Sind alle „Verschwörungs­theorien“ Spinne­reien?

Wikipedia schreibt über Verschwörungstheorien — Zitatbeginn — „Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck. Das Wort wird zum Teil sachlich-analytisch verwendet, zum Teil abwertend oder als Kampfbegriff. In der Forschungsliteratur werden häufig Verschwörungshypothesen, die rationale, überprüfbare und falsifizierbare Aussagen über angenommene Verschwörungen machen, von Verschwörungsideologien unterschieden, die ihre stereotypenund monokaualen Vorstellungen über Verschwörungen gegen kritische Revision immunisieren. Der Begriff Verschwörungstheorie wird zumeist mit Verschwörungsideologie gleichgesetzt und daher kritisch oder abwertend verwendet.“ — Zitatende –.

Musterbeispiel für sachlich tatsächlich unzutreffende Verschwörungstheorien sind die unausrottbaren antisemitischen Verschwörungstheorien in der Zeit der National Sozialisten und auch heute noch in Teilen der islamischen Welt. Ein zweites Beispiel, welches sogar in die Weltliteratur einging, waren die überaus erfolgreichen Pamphlete und Schmähschriften gegen Marie Antoinette, verheiratet mit Louis XVI, die von der französischen Revolution auf dem Schafott hingerichtet wurde. Die moderne Geschichtsforschung hat alle Verschwörungsvorwürfe gegen Marie Antoinette als falsch entlarvt. Insbesondere der ihr zugeschriebene, berühmt gewordene Spruch, nachdem sie erfuhr, die Leute hätten kein Brot mehr „dann sollen sie eben Kuchen essen“, ist historisch nicht nachweisbar.

Eine hübsche Liste von Verschwörungstheorien, die tatsächlich Unfug ohne sachlichen Hintergrund waren, findet sich hier. Zweifellos das Hauptproblem von Verschwörungstheorien – ob nun am Ende falsch oder wahr – ist ihr ideologischer, politischer oder wirtschaftlicher Missbrauch.

Ganz so einfach ist aber die Angelegenheit der Verschwörungstheorien leider nicht. Es gibt erstaunlich viele Aussagen, die als Verschwörungstheorien verunglimpft wurden und sich im Nachhinein als wahr herausstellten. Interessanterweise hat dies in den meisten Fällen nichts genützt, die angebliche Verschwörungstheorie und nicht die Wahrheit hat in diesen Fällen die Zeiten überlebt (s. das Beispiel Marie Antoinette). Der Tagesanzeiger hat beispielsweise 2014 hier eine erste kleine Kostprobe von Verschwörungstheorien geboten, die sich dennoch als wahr erwiesen.

Vielleicht wirkt daher ein Blick auf folgende 14 weitere Verschwörungstheorien ernüchternd – die Liste lässt sich bei fleißiger Recherche sicher noch endlos fortsetzen -, welche sich alle als korrekt oder zumindest als nahezu korrekt herausstellten. Die folgenden ersten 10 Verschwörungstheorien , alle sachlich bestätigt, nennt Michael Klonovsky (hier sein Beitrag). Wir haben sie um vier weitere „Verschwörungsfundstücke“ erweitert, wobei wir insbesondere bei Nr. 14 den zähen Prozess ihrer Validierung zur Zeit mitverfolgen dürfen und sogar bei der Aufklärung mithelfen:

1) Die DDR unterstützte den RAF-Terror.

2) Die STASI hat Brandt 1972 mit Stimmenkauf beim Misstrauensvortum gerettet.

3) Die DDR hat alle wichtigen Telefone abgehört.

4) Von Bad Aibling aus wird die Telekommunikation im Nahen Osten abgehört.

5) Die US-Regierung kontrolliert den Internet-Verkehr zwischen Europa und Amerika.

6) Der US-Geheimdienst hört(e) bei Angela Merkels Handy-Gesprächen mit.

7) Die deutschen Kanzler mussten bei Amtsantritt die „Kanzlerakte“ signieren. Brandt weigerte sich. Zunächst.

8) Der „Hockey-Stick“ von Klimaforscher Michael Mann et al. aus dem 3. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) ist eine Fälschung.

9) Ex-MdB Johannes Kahrs (SPD) hat sein  Staatsexamen „machen“ lassen.
10) Die Hessen-CDU finanzierte sich teilweise über Schwarzgeld aus der Schweiz.

Soweit Michael Klonovsky, nun noch 4 weitere eigene Fundstücke

11)  Die USA verwendet wie Russland seit Jahren Bots, um ihre Ansichten zu verbreiten (Bot, englisch Roboter, ist ein automatisches Computerprogramm, ohne auf Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.

12) Auch demokratische Staaten überwachen ihre Bürger unter Verletzung der demokratischen Regeln (s. Edward Snowden, der den NSA-Skandal aufdeckte).

13) Die bereits 2000 erfolgte Vorhersage, der globale Immobilienmarkt würde zusammenbrechen.

14) Das menschgemachte CO2 hat überhaupt keine maßgebenden oder gar gefährlichen Auswirkungen auf das Klima.

Die aktuelle Corona-Krise bietet den wohl besten Lackmustest für den Umgang mit Verschwörungstheorien, denn diese Krise steht unter so scharfer nationaler und internationaler Beobachtung, dass Faktenfälschungen nach dem Vorliegen aller relevanter Daten sehr schwer sein dürften. Die von (meist linken) Medien und der Bundesregierung erhobenen Klagen beziehen sich im Wesentlichen auf vermutete Verschwörungstheorien, welche die bislang ergriffenen Maßnahmen für übertrieben halten und oft andere Motive als die Gesundheit der Bevölkerung unterstellen.

In diesem Fall wird das Zurückhalten der Wahrheit sogar fast unmöglich, weil ein zwar fachlich zuständiger, aber formal unauthorisierter Whistleblower aus dem Innenministerium eine sachlich begründete Schadensanalyse erstellte (hier, hier, hier), die als ein Schlag ins Gesicht für die politisch Verantwortlichen der bisherigen Maßnahmen angesehen werden darf – wohlgemerkt falls die Vorwürfe des Whistleblowers sachlich zutreffen sollten.

 

 




Nein zur Rückkehr zur Normalität! Robert de Niro, Madonna, Juliette Binoche und rund 200 weitere Promis und Wissenschaftler appellieren

Die bekannte Schauspielerin Juliette Binoche (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins) und der unbekannte Physiker Aurélien Barrau fordern in einem Appell in Le Monde, daß es nach Corona-Sars2 bei der neuen Normalität bleiben müsse. Was soll das heißen? Die neue Normalität ist ja das alte Bekloppt.

Im Text wird das hier gesagt (Übersetzung von mir und Google):

Die „Anpassungen“ reichen nicht mehr aus, das Problem ist systemisch.
Die aktuelle ökologische Katastrophe ist Teil einer „Meta-Krise“: Das massive Aussterben des Lebens auf der Erde ist nicht mehr zweifelhaft und alle Indikatoren deuten auf eine direkte existenzielle Bedrohung hin. Im Gegensatz zu einer Pandemie, so schwerwiegend sie auch sein mag, handelt es sich um einen globalen Zusammenbruch, dessen Folgen unermeßlich sein werden.

Wir fordern daher die Staats- und Regierungschefs und die Bürger feierlich auf, aus der noch unhaltbaren Logik herauszukommen und endlich an einer umfassenden Überarbeitung der Ziele, Werte und Volkswirtschaften zu arbeiten.
Der Konsumismus hat uns dazu gebracht, das Leben an sich zu leugnen: das der Pflanzen, das der Tiere und das einer großen Anzahl von Menschen. Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und die Zerstörung natürlicher Räume bringen die Welt an einen Kippunkt.
Aus diesen Gründen, zusammen mit den immer größer werdenden sozialen Ungleichheiten, erscheint es uns undenkbar, „zur Normalität zurückzukehren“.
Die radikale Transformation, die auf allen Ebenen erforderlich ist, erfordert Kühnheit und Mut. Es wird nicht ohne ein massives und entschlossenes Engagement geschehen. Wann wird gehandelt werden? Es ist eine Frage des Überlebens, ebenso wie der Würde und der Beständigkeit.

Versteht der geneigte Leser, was die wollen? Die Unterzeichner selber wohl nicht so genau. Das Geschwurbel liest sich wie ein Erguß von Roger Hallam, dem Gründer von Extinction Rebellion XR, der verschärften Form von Fridays for future. Passend dazu wurde Hallam letztes Jahr nach einer Holocaust-Leugnung intern kaltgestellt.

Offiziell nimmt der Appell Bezug auf die nicht existierende Sars2-Pandemie, will aber in Wirklichkeit irgend etwas zur nicht existierenden Klimakrise aussagen. Das paßt überhaupt nicht zusammen; und so tut es nicht Wunder, daß der aktuelle Appell ein Aufguß einer Aktion von 2018 ist, die einen ähnlichen Text in Le Monde publizierte, die teilweise von denselben Leuten unterzeichnet wurde, von denen 2020 aber einige fehlten (Alain Delon etc).

Man wollte offensichtlich das Medien-Tamtam um Sars2 ausnutzen, um den erkalteten Brei wieder aufzuwärmen. Lesen Sie sich einmal die Unterzeichnerliste durch (Auszug unten). Hätten Sie gedacht, daß unsere geliebten Promis und Stars sich für diese seltsame Aktion hergeben? Daß Prominente, in der Öffentlichkeit gefragt, sich gegen Krieg und Hunger und für Frieden und Naturschutz aussprechen, ist so bekannt wie belanglos. Was sollten sie auch anderes sagen, ohne zu einer fünfminütigen Rede anzusetzen?

Daß der Wahnsinn einer planetaren Volksquarantäne wegen einer Infektionskrankheit, die weniger schlimm als die alljährliche Grippe ist, einschließlich wirtschaftlichen Selbst-Boykotts, nun zur Rettung der Erde vor dem Klimakollaps und anderer ausgedachter ökologischer Katastrophen genutzt werden soll, das kann man nur noch als brutal bezeichnen. Ging es den millionenschweren Promis in ihren Villen nicht schlecht während der Quarantäne? Vermutlich nicht; Superschauspieler wie Robert de N. können sowieso kaum vor die Tür in New York und müssen in Limousinen von Paparazzi unerkannt umhergekarrt werden.

Hollywood-Größen wie de Niro und Javier Bardem sind überdies schon bekannt für ihre grüne Gesinnung (aber nicht für ihr grünes Verhalten). De Niro lästerte 2016 über „Klimakiller“ Donald Trump; und Bardem war Sprecher auf einer Gretademo bei der COP25 in Madrid. Stars haben sich immer schon auf Benefizgalen u.ä. engagiert; aber die heutige penetrante Propaganda für die politischen Ansichten extremer Lobbygruppen ist etwas Neues. Im Englischen spricht man schon von „Virtue signalling“, Tugend-Signalisierung. Oppositionspolitiker wie Petr Bystron (AfD, MdB) drücken es noch etwas deutlicher aus: „Hofnarren des Systems“.

Hier die Namen der Unterzeichner (Auswahl):

Isabelle Adjani, Schauspielerin ;

Pedro Almodovar, Regisseur ;

Javier Bardem, Hollywood ;

Emmanuelle Béart, Schauspielerin ;

Monica Bellucci, Schauspielerin ; Matrix

Juliette Binoche, Schauspielerin

Cate Blanchett, Schauspielerin ;

Marion Cotillard, Schauspielerin ;

Penélope Cruz, Schauspielerin ;

Willem Dafoe, Hollywood ;

Cécile de France, Schauspielerin ;

Robert De Niro, Hollywood ;

Lars Eidinger, Hollywood ;

Olafur Eliasson, Künstler

Marianne Faithfull, Sängerin ;

Abel Ferrara, Regisseur ;

Ralph Fiennes, Hollywood ;

Jane Fonda, Schauspielerin ;

Eva Green, Schauspielerin ;

Jim Jarmusch, Regisseur ;

Naomi Klein, antikapitalistische Globalisierungskritikerin

Mélanie Laurent, Schauspielerin ; Inglorious Basterds

Madonna, Sängerin ;

Rooney Mara, Hollywood ;

Julianne Moore, Schauspielerin ;

Michaël Ondaatje, Der englische Patient

Thomas Ostermeier, Theaterregisseur

Vanessa Paradis, Sängerin, Schauspielerin

Joaquin Phoenix, Hollywood ; Der Joker

Iggy Pop, Sänger

Radu Mihaileanu, Regisseur ; Zug des Lebens

Charlotte Rampling, Schauspielerin ;

Isabella Rossellini, Schauspielerin ;

Sting, Sänger ; Inschallah

Barbra Streisand, Sängerin, Schauspielerin,

Jean-Louis Trintignant Schauspieler

Rufus Wainwright, Sänger ;

Wim Wenders, Regisseur ;

Olivia Wilde, Schauspielerin ;

Muhammad Yunus, Nobelpreis für Mikrokredite an Frauen

Aktualisierung: Ein Leser wies darauf hin, daß der skandalöse Kommentar von Rainald Becker am 6.5. in den Tagesthemen („Es wird keine Normalität mehr geben, Ihr Spinner und Wirrköpfe!“) auf die Aktion der 200 Promis referiert. Interessant: Schon 2016 wurde Becker für seine Hofberichterstattung kritisiert:

„Der ARD-Chefredakteur Rainald Becker bejubelt das Regierungshandeln regelmäßig auf eine Weise, die sogar Regierungssprecher Steffen Seibert peinlich wäre.“

 




Die finanzielle Katastrophe Kaliforniens nach COVID-19

Der groß hinaus posaunte Überschuss von 21 Milliarden im Haushalt dürfte sehr schnell vollständig verschwinden, und zwar infolge abnehmender Steuereinkünfte und steigender Kosten für Sozialhilfe (hier).

Sacramento ist bislang nicht in den Fluten des Pazifiks versunken, aber seine Stadtverwaltung – bestehend aus von falsch informierten Kaliforniern gewählten Politikern – fahren fort, logische Lösungen bzgl. der ultra-extremen Energiepreise für die Verbraucher zu umgehen. Derartig außerordentliche Energiepreise können nur zu Stagnation des Staates führen und die Bemühungen zur Erholung von der COVID-19-Krise verzögern.

Während sich Amerika wirtschaftlich von der COVID-19-Krise erholt, kann sich Kalifornien nicht von den andauernden und staatlich vorgeschriebenen hohen Energiekosten befreien, von denen andere Bundesstaaten nicht gefesselt sind, und die gewählten kalifornischen Beamten werden nichts tun, um die Ursachen der hohen Energiekosten, die die wirtschaftliche Basis des Bundesstaates und sein Verbesserungspotenzial stark einschränken, wirksam und für immer zu lösen.

Heute ist der intermittente Strom aus Erneuerbaren mit sehr geringer Energiedichte teuer, viel teurer als Öl und Erdgas. Das hat dazu beigetragen, dass die Strompreise in Kalifornien für die Bürger um 50% über dem Durchschnitt der Nation liegen und für kommerzielle Verbraucher um 100% über dem Durchschnitt. Es sind sogar noch höhere Kosten für Hausbesitzer und die Industrie projiziert durch den radikalen grünen Kreuzzug von Gouverneur Newsom.

Zusätzlich zu dem drückenden Problem bezahlbaren Stromes schließt Kalifornien Kernreaktoren, die sicheren und ununterbrochenen, Kohlendioxid-freien Strom seit Jahrzehnten erzeugt haben. … Der Bürgermeister von Los Angeles Eric Garcetti – bekannt für sein Streben nach dem Gouverneursposten von Kalifornien – verkündete jüngst die bevorstehende Schließung von drei Gaskraftwerken in Scattergood, Haynes, and Harbor: „…das ist der Anfang vom Ende von Erdgas in Los Angeles“. Seine Forderungen nach dem Ersatz von Technologien sind ökonomisch zweifelhaft und gegenwärtig undurchführbar; tatsächlich sind es Substitute zu hohen Kosten.

Da Kalifornien derzeit nicht in der Lage ist, ausreichend Strom im eigenen Staat zu erzeugen, um die Nachfrage zu decken, wird der Staat durch seine ureigene Politik gezwungen, mehr Strom zu importieren als jeder andere [US-]Staat – also eine Folge, welche nicht im finanziellen Interesse eines jeden Bürgers von Kalifornien liegen kann. Ohne jeden staatlich geförderten Plan, für mehr heimische Stromerzeugung zu sorgen, fährt Kalifornien fort, seine sicheren Kern- und Gaskraftwerke zur Stromerzeugung zu schließen!

Die Stromkosten in Kalifornien sind schon jetzt mit die höchsten der gesamten USA und werden mit zunehmenden Importen aus anderen Staaten weiter steigen – seine absichtliche Auferlegung des „Rettet-alle-als-Geiseln-Effekt“. Und natürlich werden diese zur Auffüllung der durch all jene Kraftwerks-Schließungen unabhängig von deren Antrieb drohenden Lücke notwendigen Importe dazu beitragen.

Psychisch fehlgeleitete, neidisch radikale, grüne, abnorme kalifornische Politiker erklären sich als die Führung von Allen zu übernehmen, und versprühen selbstherrlichen Stolz, der einzige Staat im zusammenhängenden Amerika zu sein, der den größten Teil seiner Rohölenergie aus dem Ausland importiert.

Fehlgeleitete Führungskräfte von Sacramento haben dafür gesorgt, dass der Anteil von [Strom-]Importen aus auswärtigen Ländern am Gesamtverbrauch von 5% auf 57% gestiegen ist. Die Kosten importierten Rohöls kommt Kalifornien mit über 60 Millionen Dollar pro Tag zu stehen, die an ölreiche auswärtige Länder fließen (hier). Kalifornien verliert dadurch Arbeitsplätze und Marktchancen.

Offenbar will Gouverneur Gavin Newsom die heimische staatliche Ölförderung sogar noch weiter zurückfahren und strebt auch ein permanentes Verbot der Nutzung der Fracking-Technologie zur Ölförderung an. Derartige Maßnahmen würden kostspielige Rohöl-Importe aus dem Ausland nach Kalifornien ZUNEHMEN lassen, um der in Kalifornien und Alaska mutwillig herbeigeführten Verknappung zu begegnen. Das wird den Staat weiter lähmen und Kalifornien zu einem bemerkenswerten nationalen Sicherheitsrisiko für die USA machen.

Einst die fünftgrößte Ökonomie der Welt müssen die steuerzahlenden Kalifornier jetzt mit ungewissen zukünftigen bürokratisch verteilten Geldausgaben des Staates und der Kommunen sowie mit nicht kapitalgedeckten Pensionsschulden des Staates in Höhe von einer Billion Dollar fertig werden, was fast dem Fünffachen des 220-Milliarden-Dollar-Budgets des Staates für 2020-21 entspricht. Newsoms moralisches Dilemma: „Alle retten“ und dennoch die verschwenderischen und exzessiven Operationen des Staates fortsetzen, die heutzutage auf einer plötzlichen, durch COVID-19 grundlegend geschwächten Staats- und Volkswirtschaft basieren müssen. Sicherlich werden die kalifornischen Seehäfen, sowohl an der Küste als auch im Binnenland, die Auswirkungen eines Rückgangs des internationalen Handelsumsatzes, insbesondere mit China, ertragen müssen.

Kalifornische Politiker lehnen es ab, sich einer korrekten Energiepolitik zu befleißigen nach Abklingen der Pandemie. Diese Politik zielt nicht auf die 5% der Steuerzahler, welche zu 70% zum allgemeinen Fonds des Staates beitragen, sondern auf die 95% der uninformierten Wähler, welche zahlen. Sie zahlen jeden Tag für idiotische Maßnahmen und übles Nichtstun seitens der kalifornischen Politiker, welche ausschließlich durch Wahlergebnisse an die Macht gekommen waren.

Autor: Ronald Stein is an engineer who, drawing upon 25 years of project management and business development experience, launched PTS Advance in 1995. He is an author, engineer, and energy expert who writes frequently on issues of energy and economics.

Link: https://www.cfact.org/2020/05/03/californias-post-covid-19-financial-catastrophe/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel? Ergänzung

Doch nun hat das Statistische Bundesamt herausbekommen, dass die Daten der letzten Märzwoche coronabedingt „sterblicher“ waren

Die Behörden von NRW – dem Bundesland mit den zweithöchsten Corona-Fallzahlen Deutschlands – meldeten, dass die Mortalitätszahlen keine erhöhte Morbidität ausweisen:
[11] Landesbetrieb NRW Statistik: Pressemitteilung 28. April 2020 … Nach vorläufigen Informationen starben im März 2020 in Nordrhein-Westfalen etwa 18.800 Menschen … liegt die Zahl der Gestorbenen damit voraussichtlich niedriger als im März 2019 (damals: 19.100). Hinweise auf eine durch die COVID- 19-Pandemie erhöhte Sterblichkeit sind aus diesen Daten für März 2020 nicht abzulesen …

Bild 1 [10] Bundesländer, Zahlen Corona-Infizierter und daran Verstorbener
Doch kurz danach kam das Statistische Bundesamt zum gegenteiligen Schluss, nachdem es die Daten der nachfolgenden Woche analysiert hatte:
[7] Statistisches Bundesamt: Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle 2020 seit Mitte März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. Normalerweise gehen die Sterbefallzahlen zu dieser Jahreszeit tendenziell zurück ...
Eine Grafik weist das Geschehen aus:

Bild 2.1 [7] Grafik des Statistischen Bundesamtes mit den Coronazahlen der letzten Märzwoche. Schwarze Umhüllung des Zeitraumes „seit der letzten Märzwoche“ vom Autor zugefügt

Hinweis: Das Problem der laufenden Aktualisierungen

Bei Abschluss des Artikels veröffentlichte das Statistische Bundesamt die um eine Woche weiter geführte Datentabelle (Meldedatum 08.05.). Dieser Artikel bezieht sich trotzdem vor allem im Text weiterhin auf die vorhergehende Darstellung des Amtes zu „Corona“ mit dem damaligen Datumsbereich der Zahlen.

An geeigneten Stellen sind Angaben allerdings mit den um eine Woche längeren Daten ergänzt oder ausgeführt. An der Angabe des Meldedatums 08.05. sind diese nachträglichen Aktualisierungen erkennbar.

Bild 2.2 [7] Neue Grafik des Statistischen Bundesamtes mit den Coronazahlen, Meldedatum 08.05.

Warum ist eine Woche „Statistik“ so entscheidend?

Anmerkung: Zu dieser Darstellung des Statistischen Bundesamtes kam bereits eine kritische Bewertung von einem anderen Autor auf EIKE:
[8] EIKE 06.05.2020: Keine staatstragende Statistik?
… Das ermöglichte es dem Bundesamt, in einer Pressemitteilung wie folgt einen angeblichen Zusammenhang zwischen Sterbefallzahlen und Corona unter Bezugnahme auf nur eine einzige Woche herzustellen:
„Auch im März 2020 mit insgesamt mindestens 85.900 Sterbefällen ist bei einer monatsweisen Betrachtung kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar. Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle 2020 seit März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen.“
Tatsächlich liegen die Sterbefallzahlen für die Woche vom 30.03. bis 05.04.2020 zwar leicht über den Vorjahreszahlen. Aber es ist unseriös, aus den Zahlen von nur einer Woche Rückschlüsse auf einen Corona-Zusammenhang zu ziehen. Es gibt stets, wie man bereits an den oben aufgeführten Zahlen sehen kann, erhebliche Schwankungen in den Fallzahlen, sowohl wöchentlich als auch monatlich und jährlich.

In diesem Artikel – meint der Autor –, ist die Perfidität des Statistischen Bundesamtes, welche mit hoher Vermutung von irgendwoher die „Anregung“ bekam, doch bitte (endlich) einen Beleg für den politisch angeordneten Zusammenbruch der Wirtschaft und Vorbereitung zum Staatsbankrot zu liefern (rein persönliche Ansicht des Autors, die durch keine Hintergrundinformation oder Studie belegt ist) noch nicht ausreichend deutlich und anschaulich herausgearbeitet. Deshalb anbei eine vertiefende Darstellung.

Die Aussage des Statistischen Bundesamtes

Eigentlich war das Thema „Corona“ für den Autor mit dem vorhergehenden Artikel abgehakt. Doch ab und zu fragt sich der Autor, ob er (als Rentner) nun doch „veraltet“, weil er einfachste Zahlen und Grafiken nicht mehr versteht, oder doch nur wieder ein Beleg vorliegt, wie Institutionen – denen unser Bundespräsidentenversuch so etwas wie „generelle, unbezweifelbare Wahrheit“ zuspricht [16] F. W. Steinmeier: „Fakten sind Fakten, wenn sie von der dpa gemeldet werden“-, wieder gegen offensichtliche Daten eine (politisch) gewünschte Gefälligkeitsaussage getätigt haben …

Um es zu (er-)klären, bleibt die Mühe nicht erspart, die Daten unter dem speziellen Gesichtspunkt der besagten, letzten Märzwoche nochmals anzusehen. Was dabei herauskommt, anbei.

Wiederholung vom Teil 1 [9]

Zur schnellen Übersicht Grafiken aus der vorhergehenden Rezension [9].

Zuerst die Mortalitätsverläufe für die erhöht coronagefährdeten Personen ab 65 Jahren:

Bild 2 Deutschland, Personen ab 65. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert (damit stimmen nur die Zahlen für 2020 genau). Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Und die Mortalitätsverläufe der ganz besonders coronagefährdeten Personen ab 80 Jahren:

Bild 3 Deutschland, Personen ab 80. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert (damit stimmen nur die Zahlen für 2020 genau). Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

In beiden Verläufen sieht man geradezu demonstrativ, wie bereits eine „kleine“ Grippewelle wie 2017 (im Zeitraum Februar) eine höhere und eine ganz große Grippewelle wie 2018 (also bereits im Folgejahr) eine mehr als wesentlich höhere Mortalität zur Folge haben, als die aktuell als besonders todbringend beschriebene Pandemie.

Gerade noch zur richtigen Zeit wurde die „Coronamortalität“ gefunden

Nochmals die Kernaussage des Statistischen Bundesamtes:
[7] Statistisches Bundesamt: Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle 2020 seit Mitte März als beendet gilt, ist es naheliegend, dass diese vergleichsweise hohen Werte in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. Normalerweise gehen die Sterbefallzahlen zu dieser Jahreszeit tendenziell zurück.
Wie schon in [8] angemerkt, stellt sich die Frage: Mit welchem Hintergrund ist alleine die letzte Märzwoche so wichtig, dass sich daraus eine Aussage zu Corona ableiten lässt und es sich lohnt, sie zu verkünden?

Man will es nicht glauben, aber nur so lässt es sich erklären:
In den gesamten Zahlen seit Beginn der Pandemie zeigt ausschließlich diese ominöse, letzte Märzwoche so etwas wie eine höhere – als „normale“ – Mortalität. Und das lässt einen Schluss zu:
Um überhaupt für diese Pandemie noch irgendwie eine „höhere“ Mortalität „ausweisen“ zu können (um die politischen Maßnahmen doch noch als „sinnvoll“ darzustellen), musste das Amt ganz schnell – bevor der (kleine) Effekt vielleicht „verschwunden“ ist – eine entsprechende Pressemitteilung publizieren (rein persönliche Meinung des Autors, durch keine Hintergrundinformation oder Studie erhärtet).

Daten zu „Corona“

Man kann dem Robert-Koch-Institut vieles vorwerfen. Aber auf gar keinen Fall, es würde sich auch nur im Ansatz Mühe machen, für den Bürger umfassendes Datenmaterial zur „schlimmsten Krise seit dem Ende des zweiten Weltkriegs“ bereitzustellen.

Außer wenigen Meldungen und Übersichtsbildern findet sich nichts, mit dem es möglich wäre, etwas tiefer gehende Analysen durchzuführen – die auf der RKI-Homepage fast vollständig fehlen.
Manche scheinen es zumindest zu bemerken:
[17] RP ONLINE, 07.05.2020: Die Geheimnisse der Corona-Zahlen
… Verdopplungszahl, Reproduktionszahl und Co.: Fast jede Woche steht eine andere Kennzahl zur Corona-Pandemie im Mittelpunkt und wird eifrig diskutiert …

Mit Sicherheit sind solche Hintergrundinformationen unseren politischen Entscheidungsträgern und Abgeordneten vorbehalten. Wie sonst könnten diese sonst ihre mutvollen Einschränkungen und Geldausgaben vertreten?

Richtig durchgängig scheint es damit allerdings nicht zu sein. Anscheinend gibt es auch Politiker, die ebenfalls (wie der Autor) keinen Zugang zu sinnvoller und wenigstens im Ansatz aussagekräftiger Information finden und im Alleingang nach Abhilfe suchen, wohl weil ihnen (wenigen) daran gelegen ist, wenigstens im Nachhinein ein Gefühl zu bekommen, warum sie vorher alles entschieden wie eine Hammelherde mitgetragen haben:
[15] RP Online, 6. Mai 2020: Stadt Düsseldorf plant Corona-Test mit 1000 Bürgern
… Um einer Dunkelziffer von an Covid-19-Erkrankten sowie an bereits Genesenen auf die Spur zu kommen, plant die Stadt auf Wunsch von OB Thomas Geisel eine Kooperation mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD).
Dabei ist die Testung einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Düsseldorfern auf das Vorliegen von Antikörpern gegen das Coronavirus vorgesehen, die eine Beurteilung der Zahl von abgelaufenen Infektionen ermöglicht. Die Verfahren und Kapazitäten zur Testung einer großen Zahl von Proben stehen am UKD nun zur Verfügung und die Details der Studienplanung werden zur Zeit mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.
„Wie die vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie aus der Region Heinsberg zeigt, gibt es offenbar eine erhebliche Dunkelziffer, die ihre Ursache auch darin hat, dass viele Infektionen mit lediglich schwachen oder überhaupt keinen Krankheitssymptome ablaufen. Insofern kann eine derartige repräsentative Untersuchung auch Aufschlüsse darüber geben, wie gefährlich das Virus wirklich ist“, erklärt Geisel …

Dass dazu die wohl kleinstmögliche Probenanzahl – ist das überhaupt eine aussagekräftige Stichprobe? – genommen wird, ist den hohen Kosten geschuldet. Muss man verstehen. Nach den fast unendlich vielen Milliarden Coronaausgaben ist für so Unwichtiges, wie Daten zur Fragestellung, warum und ob es überhaupt sinnvoll gemacht wurde und wird, schlichtweg kein Geld mehr übrig:
[15] RP Online: … Für dieses aufwändige Vorhaben werden Gesundheitsamt und UKD jetzt gemeinsam die Vorbereitungen treffen.

Das Statistische Bundesamt hat ja bereits alles recherchiert und die wichtigste Erkenntnis erfunden

Mancher mag sich erinnern, was dieses Amt kurz zuvor noch meldete: ZDF heute 09.04.2020
Statistisches Bundesamt: … Für eine Übersterblichkeit mit auffälligen Abweichungen nach oben in den Monaten Januar bis März 2020 haben wir aktuell keine Hinweise …
Doch nun, in der letzten Aprilwoche hat es den Beweis gefunden.

Nun eine kleine Nachschau, ob die Aussage des Statistischen Bundesamtes den (oder welchen) Daten entspricht.

Dazu findet der Autor weder auf der RKI-Homepage noch sonst wo Verlaufsdaten mit allen notwendigen Details zu Corona.

Bild 4 Fallzahlen Quelle: Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard

Bild 5 Fallzahlen mit anderem Bezug (als in Bild 4). Quelle: Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard

Was global anscheinend nicht möglich – oder nicht erwünscht – ist, findet sich ab und an bei Hinterlegungen von Bundesländern, wenn auch stark komprimiert, nur auszugsweise und eher selten.

Bild 6 [11] Für NRW, Gestorbene nach Sterbemonat
Global muss man sich mit Darstellungen wie der folgenden begnügen:

Bild 7 Erkrankungs- und Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus (COVID-19) in Deutschland seit Januar 2020 (kumuliert). Screenshot des Autors Link

Auf der Homepage des Bayerischen Gesundheitsministeriums (dem Bundesland mit den höchsten Fallzahlen Deutschlands) findet der Autor beispielsweise überhaupt keine Hintergrund-Daten, anhand deren sich Auswertungen machen ließen, oder anhand deren sich die Aussage des Statistischen Bundesamtes verifizieren lässt.
Dabei nimmt die Bayerische Gesundheitsministerin Corona wirklich ernst. Unter „Maßnahmen“ erfährt der Bürger einen Bußgeldkatalog und auch sonst enorm Wichtiges (kleiner Auszug):

Bild 8 Screenshot von der Homepage des Bayerischen Gesundheitsministeriums

Die letzte Märzwoche

Nun zur Sichtung, was in der letzten Märzwoche bei „Corona“ geschah.

Nochmals das Bild (Wiederholung Bild 2) mit welchem das Statistische Bundesamt belegt, dass Corona zu einer „erhöhten Mortalität“ führt:

Bild 8.1 [7] Grafik des Statistischen Bundesamtes mit den Coronazahlen der letzten Märzwoche. Schwarze Umhüllung des Zeitraumes „seit der letzten Märzwoche“ vom Autor zugefügt

Bild 8.2 Detailgrafik mit den um eine Woche längeren Daten, Stand 08.05. Grafik vom Autor erstellt

Nun ist das eine Gesamtsicht. Da „Corona“ jedoch Risikogruppen „kennt“, wäre eine unter Berücksichtigung dieser wohl genauer und aussagekräftiger. Deshalb eine solche anbei.

Die hoch-Risikogruppe ab 80 Jahren

Im folgenden Bild sieht man die Verläufe der absoluten Werte dieser Hoch-Risikogruppe im Detail. Ab dem 31.03. übertrifft die Mortalität des Jahres 2020 erstmals die eines der vorhergehenden vier Jahre, nachdem die (schwere) Grippewelle im Jahr 2018 wie saisonal üblich, fast ausgeklungen war.

Bild 9 Deutschland, Personen ab 80 Jahren. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 12.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Bezogen auf den Jahresanfang sind von allen ab 80-jährigen im aktuellen, besonders schlimmen Corona-Pandemiejahr immer noch erheblich weniger als in schlimmeren Grippejahren verstorben.

Bild 10 Verstorbene ab 80 und mehr Jahren seit dem 01.01. im Vergleich mit dem Jahr 2020

Die Risikogruppe von 60 – 79 Jahren

Diese Altersklasse gilt immer noch als Risikogruppe.

Die Grafik dazu zeigt Erstaunliches. Seit dem 1.1.2020 ist nur an einem einzigen Tag die Anzahl Verstorbener höher als in den (als Vergleich) vier Jahren zuvor.
An diesem einen Tag, dem 31.03. waren es von dieser Altersgruppe 17 Personen (ca. 2 %) mehr.

Bild 11 Deutschland, Personen von 60 bis 79 Jahren. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 12.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Bild 12 Verstorbene der Altersgruppe 60 – 79 Jahre seit dem 01.01. im Vergleich mit dem Jahr 2020

Rein nach den Zahlen muss man jedoch ableiten, dass das aktuelle Coronajahr dieser Altersgruppe eher „gut“ getan hat.

Die Bevölkerungsgruppe bis zum Alter von 59 Jahren

Sogar in dieser großen Gruppe finden sich drei Tage, an denen das aktuelle Pandemiejahr eine höhere Anzahl Verstorbener ausweist. Allerdings zwei zu einem Zeitpunkt, als man „Corona“ nur vom Hörensagen im fernen China kannte und noch offiziell weitere zwei Monate lang das „Verkünden von Corona-Maßnahmen“ als Fake News anprangerte, gegen die das Volk angehen solle:

Bild 13 Informationspolitik zu Corona noch am 14. März

Während der Pandemie gibt es eine Überschreitung am 08.04. Und an diesem Tag war es genau ein Verstorbener mehr als im Jahr 2016:

Bild 14 Deutschland, Personen bis 59 Jahren (einschl.). Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Ansonsten kann sich diese Altersgruppe „dank“ Corona? im Vergleich einer erfreulich niedrigen Mortalitätsrate erfreuen. In keinem der Vergleichsjahre starben bisher weniger als zur Zeit der extrem schlimmen Pandemie:

Bild 15 Verstorbene bis zum Alter von 59 Jahren seit dem 01.01.

Gesamtübersicht

Wenn man sich nicht auf einzelne Tage versteift, sondern den Gesamtzeitraum „Corona“ betrachtet, stellt man fest, dass es für keine Altersklasse – inclusive der Höchstbetagten mit 95 und darüber – Jahr(e) gibt, in denen die Anzahl Verstorbener nicht schon höher lag.

Ein Beleg, wie variabel die Natur in normalen Jahren und wie hoch bei bisher als „Standard“ behandelten – von keinen besonderen Maßnahmen „begleiteten“ – Grippejahren mit der Sterblichkeit umgeht.

Bild 16 Verstorbene im Zeitraum 1.1. bis 12.4 jeden Jahres. Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Da kann man richtig Angst bekommen, wenn man daran denkt, es kommen wieder Grippejahre und der Virus hat eine neue Nummer – und unsere Regierungen bekämpfen das als unzulässige Abweichung mit allen (Finanz-)Mitteln, so wie das Klima.

Damit ist belegt: GRÜN-Palmer hatte mit seiner Aussage zum (Un-)Sinn vieler Coronamaßnahmen mehr als recht

Mit den Gruppenmortalitäten lassen sich makabre „Statistiken“ rechnen und Aufgaben an Ethikräte und Kirchenvertreter stellen.

Denn wer wirklich Lebensjahre retten wollte, dürfte eben nicht wie angeblich „christlich geboten“ vorwiegend für die Hoch-Risikogruppe der ab 80jährigen entscheiden und diese Entscheidungen auf die gesamte Bevölkerung umsetzen, sondern müsste das Gesamtbild im Auge behalten und altersgerecht, sinnvoll optimieren, wie es Boris Palmer formulierte.

Zur Erinnerung. Was sagte B. Palmer im Wesentlichen: Wegen der wenigen, wirklich signifikant betroffenen, sehr alten Personen ist es nicht zu rechtfertigen, den viel, viel größeren Bevölkerungsteil der nicht bis minimal Betroffenen so stark einzuschränken und dazu auch noch das gesamte Volkwirtschaftssystem und die Finanzen zu ruinieren. Das lässt sich mit viel, viel weniger Einschränkungen und Aufwand besser und sicherer lösen.

Dass dies stimmt, ist mit den vorher berechneten Zahlen eindeutig belegt. Rein nach den Mortalitätswerten hat die Bevölkerungsgruppe der bis 79-jährigen (und noch darüber hinaus) von Corona teils sogar enorm „profitiert“, denn deren absolute Anzahl „vorzeitig Vestorbener“ im Jahr 2020 ist mit Abstand niedriger als in anderen Jahren und damit die „gewonnenen“ Lebensjahre um Größenordnungen höher, als es die Gruppe der ab 80jährigen „verloren“ hat.

Das ist rechnerischer Fakt. Und so lange dem keine widersprechenden Kausalitäten, sondern nur ideologische und allerchristliche Bibelmeinungen entgegengesetzt werden, mit eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

Allerdings hat Palmer seine eigene Überzeugung nicht durchgestanden und sich dann distanziert. Es ist eben einfach ein vollkommenes Unding, Ideologie mit Fakten Paroli bieten zu wollen. Das funktioniert auch bei der Kirche nicht, warum soll es dann bei ökokirchlichen gelingen?

Im Kern belegen die Details auch die aktuelle Heuchelei. Als das Virus im fernen China wütete, interessierte es niemanden im Westen, auch nicht die WHO. Erst als in Italien das Militär medienwirksam Särge transportierte (war das vielleicht bewusst inszeniert?) bekamen die Politiker einen Schreck und leiteten extreme Maßnahmen ein.
In früheren Jahren, als die Sterblichkeit durch Grippe viel. viel höher war, hat es keinen Politiker interessiert. Da fehlten einfach die schrecklichen „Sargbilder“ zur Entrüstungs-Aktivierung. Dabei lagen die Opfer damals auch in den Kliniken – allerdings wegen Überfüllung in den Gangbetten.

(Weiterhin) nichts zu tun, wäre mit Sicherheit falsch gewesen. Ob die Übertreibung aber gerechtfertigt war und ist, darf man anhand der Zahlen bezweifeln. Mit bewusst auf Risikogruppen und Orte gezielten Maßnahmen wäre eine Eindämmung sicher viel, viel effektiver gelungen.

Institutionen, welche „die Wahrheit“ gepachtet haben

Über das Statistische Bundesamt, lässt sich nur sagen, dass deren Darstellung keinen Anflug von „Erkenntnisvermittlung“ als Ziel hatte und haben. Gleiches gilt auch für das Robert-Koch-Institut. Eher ist es Desinformation durch Weglassen, um von der sich im Detail vollkommen anders darstellenden Datensituation abzulenken.

Unseren Politikern muss man vorwerfen, dass sie gar nicht aufgrund einer Faktenlage entschieden haben, sondern wie eine wildgewordene Hammelherde der „großen Vorsitzenden“ buchstäblich blind gefolgt sind nur den Ehrgeiz hatten, sich durch möglichst noch härtere Maßnahmen vor ihren Landesbürgern als Retter zu überbieten.

Wie und was Fachpersonen oder zumindest Entscheider wissen und beachten sollten, ist nachzulesen:
[13] The EUROPEAN 16.04.2020: COVID-19 – eine schonungslose Zwischenbilanz
[14] Achgut, 07.05.2020: Bericht zur Coronalage 07.05.2020
Achgut, 07.05.2020: Ein brisanter Brief an Dr. Braun

Bis hierher durchgelesen? Und gar eine eigene Meinung gebildet? Dann sind Sie rääächts! Denn ein ordentlicher Bürger liest solche Verschwörungsdarstellungen nicht

Wer heutzutage unserer unfehlbaren Führerin nicht bedingungs- und bedenkenlos zujubelt, kann nur eine räääächte Meinung vertreten:
ScienceFiles,
May 6, 2020: Das tägliche Quentchen Antisemitismus-Verschwörungs-Theorie

Auch die Lokalzeitung des Autors (Ableger der Nordbayerischen Nachrichten) sah sich veranlasst, darüber mit einer ganzen Seite zu „informieren“.
Zur „Einstimmung“ eine halbe Seite „Im REICH der Verschwörungstheorien“, Untertitel: „Die Schutzmaske soll uns alle erniedrigen“: RECHTSEXTREME nutzen die Ängste der Bevölkerung und schüren Hetze in Chatrooms
Dann eine halbe Seite Interview mit einem herausragenden Kämpfer gegen alles was rääächts ist, die seitdem der Kampf gegen das Dritte Reich vom Staat subventioniert wird und man dafür auch Ehrenpreise bekommt wie Pilze aus dem Boden schießen und den damals (unter den Augen, teils mit offener Unterstützung der „Intelligenz“, Industriebosse, Kirchen und vor allem bis zu allerletzt der gesamten Justiz) Verfolgten und Umgekommenen zu zeigen, wie sie den Kampf „ordentlich“, „professionell“ und bestimmt erfolgreich“ geführt hätten, so sie damals bereits geboren gewesen wären …

Erkennbar zeigte das Interview, dass es Blockwarte die jede andere Meinung konsequent verfolgen und bedenkenlos „ans Messer“ liefern, damals wie heute gibt und Redakteur*innen es auch heute nicht bemerken (wollen).
Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten am 30. April 2020: „Es blühen die Mythen von der Gefahr der Maske“, Untertitel: „Extreme Rechte verbinden sich mit Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern und leugnen die Pandemie, sagt Experte ROBERT ANDREASCH im Interview
Der Autor schrieb dazu ein längeres Mail an die Redaktion. Der Zeitung muss man zugutehalten, dass sie danach einen Auszug der entrüsteten Leserbriefe veröffentlichte. Alle! hätte der Autor auch schreiben können.

Hat es schon jeder erfahren?

Wer erinnert sich nicht an die schlimmen Bilder, als in Italien das Militär die vor den überlasteten Krankenhäusern gestapelten Särge abtransportieren musste, weil es so viele waren? Ein wesentlicher Anlass, dass in Deutschland sofort der Coronanotstand eingeführt wurde.

„Verschwörungstheoretiker“ kamen auf die Idee, dass es eine bewusste Inszenierung der Italienischen Regierung war.
Nun wird in einem Artikel beschrieben: Es war nicht inszeniert, es war durch Gesetze ganz einfach so vorgeschrieben.
Nur: Es spiegelte die Wirklichkeit nicht wieder (den Artikel sollte jeder Corona-Interessierte lesen).
Und unsere gesamte Regierung und deren Fachberater haben diese, die Szenerien einfachst erklärenden Hintergründe nicht gewusst?????
The European, 14.05.2020: Italiens Pandemie-Gesetz und seine Folgen
… Aber in Italien …, immer wieder Italien. Massenhaft gestapelte Särge, abtransportiert vom Militär. Warum gerade in Italien? Was ist los in Italien?

… Jetzt wurde Gewisseres offenbar. Ein wunderbares Beispiel der Wirkung gesetzlicher Logik. Die zentrale Norm dazu ist das italienische Pandemie-Gesetz, das vorschreibt, dass an einem Pandemie-Virus Verstorbene nicht beerdigt werden dürfen, sondern verbrannt werden müssen …

Quellen

[1] Tagesschau vom 17.04.2020: Das Problem mit der Sterblichkeitsrate

[2] Eike 21. April 2020: Corona und die Genauigkeit von Statistik

[3] Deutschlandfunk 01. Mai 2020: Coronavirus Übersterblichkeit – Wie tödlich ist das Coronavirus wirklich?

[4] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Eine Klinik im Ausnahmezustand

[5] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Mehr Klarheit bei der Dunkelziffer

[6] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Wer hat schon Antikörper im Blut

[7] Statistisches Bundesamt: Sterbefälle und Lebenserwartung Sonderauswertung zu Sterbefallzahlen des Jahres 2020

[8] EIKE 06.05.2020: Keine staatstragende Statistik?

[9] EIKE: Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel?

[10] DER SPIEGEL 28.04.2020: Corona-Pandemie NRW meldet keine erhöhte Sterblichkeit

[11] Landesbetrieb IT. NRW Statistik und IT-Dienstleistungen. Pressemitteilungen Dienstag, 28. April 2020 Keine erhöhte Sterblichkeit im März 2020 in Nordrhein-Westfalen

[12] Frankfurter Allgemeine 06.05.2020: Zahlen zum Coronavirus : Die Pandemie im Überblick

[13] The EUROPEAN 16.04.2020: COVID-19 – eine schonungslose Zwischenbilanz

[14] Achgut, 07.05.2020: Bericht zur Coronalage 07.05.2020

[15] RP Online, 6. Mai 2020: Stadt Düsseldorf plant Corona-Test mit 1000 Bürgern

[16] SZ 31. August 2019, Nr. 202: Artikel: „Abseits des Rampenlichts“, über das 70Jahre dpa Jubiläum

[17] RP ONLINE, 07.05.2020: Die Geheimnisse der Corona-Zahlen

[16] Mercur.de 08.05.2020: Corona-Zahlen: Infizierte und Todesfälle aktuell in Deutschland, USA, Italien und weltweit




Wird „Corona“ eine Blaupause für den Klimawandel?

Dabei stellt sich die Frage: Auf welchen Zahlen basieren diese politischen Entscheidungen

In der Tagesschau vom 17.04. wurde mit inhaltsschweren Worten und der Erklärung, dass wenigstens manche Länder, wie zum Beispiel die Schweiz, schon mehr Zahlen zu Corona veröffentlichen, sowie einer drastisch deutlichen Grafik gezeigt, wie stark die Pandemie die Mortalität in die Höhe treibt und sicherlich noch kein Ende davon erreicht ist.

Eine eindringliche Warnung an das Deutsche Volk, die schlimmen, aber unbedingt erforderlichen Maßnahmen ihrer Führerin – und deren Landesfürsten – einzuhalten, da sie aufgrund solcher Grafiken mit Sicherheit erforderlich sind:
[1] Tagesschau vom 17.04.2020:
Das Problem mit der Sterblichkeitsrate
Anomalie in Schweizer Statistik
All dies zeigt, dass es aktuell noch sehr schwierig zu schätzen ist, wie viele Covid-19-Erkrankte sterben. Manche Länder – wie etwa die Schweiz – veröffentlichen jedoch regelmäßig Zahlen aller Todesfälle. Und hier zeigt sich, dass dort seit Mitte März mehr Menschen gestorben sind als in der selben Zeit der Vorjahre.
Auffällig ist der Unterschied vor allem bei den Über-65-Jährigen. In der Woche bis zum 5. April starben in dieser Altersgruppe in der Schweiz mehr als 1650 Menschen. Laut der offiziellen Statistik waren dies etwa 500 mehr, als zu erwarten gewesen sind.

Bild 1 [1] Corona-Sterblichkeit in der Schweiz
Und auch der Deutschlandfunk gab dazu Information an die Bürger. Man gab darin sogar zu, dass man eigentlich nichts weiß, dieses Nichtwissen jedoch von „ Kritikern und Aktivisten missbraucht werde“. Man hat zwar keine belastbaren Zahlen, aber die „Übersterblichkeit steige“.
[3] Deutschlandfunk 01. Mai 2020: Coronavirus Übersterblichkeit – Wie tödlich ist das Coronavirus wirklich?
Wie viele Menschen sterben am Coronavirus? Statistiken zur sogenannten Übersterblichkeit können helfen, diese Frage zu beantworten. Doch auch dabei gibt es Probleme – die zum Teil von Kritikern und Aktivisten missbraucht werden.
Ende April sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler: „Wir gehen eigentlich davon aus, dass mehr Menschen an dem Virus gestorben sind, als eigentlich gemeldet.“
Belastbare Zahlen gebe es dafür noch nicht, aber man beobachte, dass die Übersterblichkeit steige ...Experten hoffen nun, durch Daten zur Übersterblichkeit ein genaueres Bild der Covid-19-Todesfallzahl zu bekommen …

So, wie es kein Ereignis mehr gibt, an dem der schlimme Klimawandel nicht seine bösen Finger im Spiel hat, geschieht in Deutschland nichts mehr, an dem nicht auch das böse Räääächts partizipiert. Und dieses Rääächts macht es ganz perfide, indem es „Zahlen missbrauchen“und dazu an unserer unfehlbaren Kanzlerin Zweifel hegen.

[3] Deutschlandfunk: Vorsicht Missbrauch
… Trotz all solcher Unsicherheiten und statistischer Probleme greifen manche Kritiker der Corona-Einschränkungen einzelne Zahlen heraus, um sie in ihrem Sinne zu missbrauchen. Die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld, die heute der AfD nahe steht, rief dazu auf, die Maßnahmen zu Corona sofort aufzuheben. Dazu verlinkte sie eine Petition, in der damit argumentiert wird, Covid19 sie nachweislich weniger gefährlich als die Grippe …

Missbrauchte“ Zahlen

Wer Bild 1 genauer ansieht, liest für die schlimme, rote Linie den Zusatz: „Hochrechnung“.

Nun hat der Autor kürzlich „Rechnungen“ mit Coronazahlen gesichtet und dabei festgestellt, dass man mit den Zahlen vieles kann, nur nicht ihnen – und schon gar nicht den daraus abgeleiteten Berechnungen – auch nur im Ansatz vertrauen:
[2] Eike 21. April 2020: Corona und die Genauigkeit von Statistik
Nun eine kurze Sichtung mit der Fragestellung, ob die Frau Vera Längsfeld nicht doch eher Recht als Unrecht hat.

Zahlen dazu finden sich beim Statistischen Bundesamt. Von deren Homepage kann man sich die Mortalitäten bis zum 05.04.2020 in Tagesauflösung als Excel-Datei laden.

Das nächste Bild zeigt die aus diesem Datensatz erstellte Grafik der täglichen Todeszahlen in auf den 1.1.2020 als Startdatum mit gleichen Startzahlen normierten Jahresverläufen (absolut stimmen also nur die Werte für 2020 (rote Linie) genau) für die Risikogruppe ab 65.

Man vergleiche diese Grafik mit der „Angabe“ in Bild 1:
Nichts, aber auch gar nichts der Aussage aus der Schweiz lässt sich in Deutschlands Daten finden. Nirgendwo die Spur einer Corona-Übersterblichkeit. Allerdings gibt es solche in erheblichem Ausmaß, jedoch vor einigen Jahren, als es niemanden auch nur entfernt interessiert hat.
Man stelle sich vor, die Sterblichkeit des Jahres 2018 müsste aktuell publiziert werden. Der „baldige Tod der gesamten Weltbevölkerung“ würde wohl ausgerufen …

Bild 2 Deutschland, Personen ab 65. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Das gilt genau so, wenn man die Daten für alle Personen unter 65 Jahre betrachtet. „Mit Corona“ ist die Sterblichkeit über den gesamten Zeitraum sogar am Niedrigsten. Auch bei dieser Gruppe liegt „die Schweiz“ katastrophal daneben.

Bild 3 Deutschland, Personen bis 65. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

 

Um direkt zu sehen, wie stark die Sterbezahlen-Verläufe schon über wenige Jahre schwanken – und wie die letzten vier Jahre gegenüber dem „Coronajahr“ 2020 abweichen, eine Differenzdarstellung, ergänzend zum Bild 2:

Bild 4 Deutschland, Personen ab 65. Verlauf der relativen Differenzen der Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04. gegenüber dem Jahr 2020. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

Weshalb „Blaupause für den Klimawandel“?

Betrachte man Bild 1 vereinfacht als „Hockeystick“ und die Bilder 2 und 3 als in der Natur gemessen Wirklichkeit. Dann hat man genau die Diskrepanz zwischen Simulationsaussagen und gemessener Wirklichkeit, wie sie der Autor seit vielen Jahren Recherche beim Klimawandel ebenfalls immer neu erkennt. Und man hat genau den gleichen Irrsinn unglaublicher Geldverschwendung aufgrund vollkommen unbrauchbarer, da völlig falscher Simulationsrechnungen. Sogar die Zuweisung von Kritikern als Räääächts ist identisch ….
Und so darf man sich sehr wohl die Frage stellen, ob die Maßnahmen unserer von ihrer Entourage für unfehlbar erklärten Kanzlerin und ihrer Landesfürsten wirklich so sinnvoll sind, auch wenn die Freitagshüpfer und ihre Einflüsterer es ganz toll finden, dass die Wirtschaft endlich kaputt gemacht wird.

Nun ja, inzwischen fordern es auch immer mehr CEOs in Petitionen an Frau Merkel, dass sie bitte auch ihr Geschäft zur Klimaförderung kaputt machen soll …

Man ist mit den (sehr wenigen) vorhandenen Daten überfordert und will auch erst langsam welche gewinnen

Im Monat x mit „Corona“ sollte man meinen, dass unsere Verantwortlichen, welche mit viel, viel Einsatz und Engagement die Wirtschaft und das öffentliche Leben in die Knie gezwungen haben und das Ausgeben von möglichst viel Geld – wie es v. d. Layen mit der EU – die neben dem Retten der Welt vor dem Klima nun parallel die Welt auch vor Corona rettet – weiter betreibt, Interesse an belastbaren Daten hätten.

Doch scheint dem bei Weitem nicht so zu sein. Es ist sicher auch viel angenehmer, zu erfahren, dass Bill Gates unsere Kanzlerin ob dem Krisen(miss)Management lobt und Trump verdammt, als offengelegt zu bekommen, dass unsere Verantwortlichen im Kern immer noch kein wirkliches Wissen zu ihren Entscheidungen vorlegen können.

So scheint die – eher gegen, und schon gar nicht auf Anordnung der Politik – durchgeführte „Heinsberg-Studie“ bisher der einzige Versuch gewesen zu sein, über eine Einwohnerpopulation wenigstens im Ansatz gemessene Stichprobenzahlen zu erhalten.

Anstelle von Unterstützung erfuhr und erfährt diese Maßnahme allerdings weiterhin eher Gegenwind: [5] „ … ein führender Epidemologe äußert sich zurückhaltend … G. K., Leiter der Abteilung Epidemologie am Helmholzzentrum für Infektionsforschung … warnte in einer Videokonferenz davor, die Zahlen auf ganz Deutschland zu übertragen … man könne zum Beispiel argumentieren … insgesamt bezeichnete Krause die Daten der Studie allerdings als sehr überzeugend …“

Wenn untergeordnete Behörden keine Anweisungen „von Oben“ haben, machen sie lieber nichts, als etwas vorbeugend:
[6] … mancher kommt da ins Grübeln. Dennoch bewilligen die Gesundheitsämter keine Tests – nicht einmal dann, wenn deren Partner nachweislich an Corona erkrankt war … es gibt noch ein Problem der Antikörpertests: Die Meistens sind nicht sehr zuverlässig … das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass es an verbindlichen Standards und unabhängigen Prüfungen fehlt …
Immerhin „startet“ ein Institut langsam:
[6] … Das Robert-Koch-Institut startet in diesen Tagen selbst eine bundesweite Antikörper-Studie …

Wo man längst wichtige Daten generieren könnte, bleiben solche – sofern sie überhaupt erhoben werden – unter Verschluss:
[4] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Eine Klinik im Ausnahmezustand
Der Kreis Tirschenreuth hat die höchste Corona-Rate in Deutschland. Über 800 Opfer wurden alleine in WEIDEN behandelt … Landkreis Tirschenreuth … nach wie vor das Corona-Epizentrum in Deutschland … Bei über 1,5 % Przent der Bevölkerung des Kreises Tirschenreuth hat das zuständige Gesundheitsamt eine Infektion mit dem Coronavirus registriert … mehr als das Zehnfache der Quote des Kreises Erlangen-Höchstadt …
Wie viele dieser Patienten intensivmedizinisch betreut werden mussten, beziehungsweise müssen ,darüber gibt Kliniksprecher … keine Auskunft. Auch nicht darüber, bei wie vielen Menschen … die Mediziner den Kampf gegen die Folgen des Virus verloren haben …

Dabei wäre eine parallele, fundierte Analyse wie in „Heinsberg“ sicher sehr notwendig gewesen, denn in diesen Landkreisen geschah eigentlich Unfassbares:
[4] Warum hat das Virus gerade diese Region so hart getroffen?
Die Fachleute stehen immer noch vor einem Rätsel: … Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts suchen seit einigen Tagen am Ort des Geschehens nach Antworten … sondern auch die Frage klären, warum die Sterberate in dem oberpfälzischen Landkreis überdurchschnittlich hoch ist … im Bundesdurchschnitt 3,9 % … liegt diese Zahl aktuell bei über 10 % …

Dank an Dr. rer. nat. Hans Penner, der mit einem Infomail mit der Grafik über die Mortalitäten von einem Herrn Seifert die Anregung zu diesem Artikel gab.

 

Nachtrag

Zu Corona erscheinen fast im Stundentakt neue Nachrichten. Nach der Einpflege dieses Artikels erschien einer auf Achgut mit im Kern dem gleichen Thema:
Achgut 05.05.2020: Der größte Crashtest aller Zeiten
Darin steht, dass vor allem Personen ab 80 Jahren betroffen sind.
Deshalb ergänzend die Mortalität aller Personen ab 80 Jahren:

Bild 4 Grafik Kuntz

Bild 4 Deutschland, Personen ab 80. Verlauf der absoluten Sterbezahlen vom 01.01. bis 05.04., Jahre 2016 – 2020. Das „Coronajahr“ 2020 in Rot. Alle Werte auf den Startwert des Jahres 2020 normiert. Grafik vom Autor anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes erstellt

 

Dank an Dr. rer. nat. Hans Penner, der mit einem Infomail mit der Grafik über die Mortalitäten von einem Herrn Seifert  die Anregung zu diesem Artikel gab.

Quellen

[1] Tagesschau vom 17.04.2020: Das Problem mit der Sterblichkeitsrate

[2] Eike 21. April 2020: Corona und die Genauigkeit von Statistik

[3] Deutschlandfunk 01. Mai 2020: Coronavirus Übersterblichkeit – Wie tödlich ist das Coronavirus wirklich?

[4] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Eine Klinik im Ausnahmezustand

[5] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Mehr Klarheit bei der Dunkelziffer

[6] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 05.05.2020: Wer hat schon Antikörper im Blut




Das Corona-Papier: Wie das Innenministerium das Risiko heraufbeschwor

Denn nun folgt eine Geschichte, in der man sich an Watergate und Wistleblowing erinnert fühlt, nur jetzt, heute und mittendrin. Da ich Arzt bin, und mich vor allem Menschen interessieren, werde ich sie Ihnen auch genau aus dieser Perspektive erzählen.

Sie kennen vielleicht meine Corona-Beiträge. Die sachliche und fundierte Herangehensweise bekommt sehr viel Zustimmung. Das führte dazu, dass mich vor zehn Tagen ein Mitarbeiter des Bundesministeriums des Innern darum bat, ihn bei der Erstellung einer medizinischen Schadensanalyse des Lockdown zu unterstützen. Aus meiner 20jährigen Erfahrung mit den Themen Ernährung und Übergewicht weiß, wie wenig sich Behörden und Institutionen – von Medien will ich erst gar nicht sprechen – mit der tatsächlichen Erkenntislage beschäftigen. Daher wunderte ich mich nicht über die Antwort auf folgende Frage: Ist die Analyse des Schadens der eingeleiteten Corona-Schutzmaßnahmen nicht längst vom Ministerium erstellt worden? Die unglaubliche Antwort: Leider nein. Der Mitarbeiter des Bundesministeriums hätte dazu Vorstöße gemacht, aber sei jeweils auf taube Ohren gestoßen und es sei sogar mit Konsequenzen gedroht worden, sollte er nicht dazu schweigen. Insofern war dieser Anruf sehr mutig und der Mitarbeiter wusste, dass dieser Weg für ihn nicht leicht werden würde.

Daraufhin vermittelte ich ihm schnell die Adressen meines fachlichen Netzwerkes, die Kollegen haben sich neben ihren fordernden Berufen (universitäre Institutsleiter bis hin zu Klinikleitern) sofort an die Arbeit gemacht und es dem Mitarbeiter so ermöglicht, innerhalb einer Woche eine belastbare, fachlich hochkompetente Einschätzung der medizinischen Folgeschäden des Lockdown zu erstellen.

Das Ergebnis überrascht keinen Experten: Der Schaden wird rein medizinisch betrachtet viel höher sein, als ihn Corona je hätte verursachen können. Damit zusammen hängen natürlich auch die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Schäden. Alles bedingt sich gegenseitig, aber in diesem Papier ging es vor allem um die medizinische Seite, wie beispielsweise den 2,5 Millionen in den Corona-Monaten nicht durchgeführte Operationen, Weiterbehandlungen, Früherkennung oder Pflegeeinschränkungen.

Gestern schloss er das Papier ab. Neben der medizinischen Schadenseinschätzung des Lockdown steht darin auch, dass es niemals zu diesen Maßnahmen hätte kommen dürfen. Denn in Bezug zu den Dimensionen eines nationalen Katastrophenschutzes hatte die Corona-Infektion zu keinem Zeitpunkt das Potential, eine nationale Katastrophe mit einer bedeutenden Bedrohung für die Allgemeinheit auszulösen. Das zeigen alle Zahlen, selbst die des RKI. Dieses Papier versandte er am Nachmittag des 8. Mai 2020 in den behördlichen Dienstweg, unter anderem auch an jedes Innenministerium der Länder. Er beschreibt darin auch detailliert, wie er zu der Corona-Fehleinschätzung kam, und wo der systemische Fehler in den Entscheidungsprozessen liegt.

Es ist so, wie ich es mir dachte: Die wichtigen Daten werden negiert und deren fachlich korrekte Interpretation gelangt nicht mehr in die Abteilungen der Ministerien und damit nicht mehr in die ministerialen Arbeitsvorlagen. Und die Öffentlichkeit, allen voran die Leitmedien, applaudiert dazu auch noch, anstatt auf diese grundlegenden Versäumnisse hinzuweisen. Diejenigen, die dies dennoch tun, stellvertretend seien Professor Sucharit Bhakdi und Professor Stefan Hockertz genannt, sind gezwungen, auf Internetmedien auszuweichen, was wiederum dazu benutzt wird, sie als Außenseiter zu diffamieren. Dieser Mechanismus schaukelt sich zu einer großen Verwundbarkeit unserer Gesellschaft hoch, die es nicht mehr ermöglicht, bei Krisen kompetenzgesteuert und angemessen reagieren zu können. Wie es in diesem Papier steht, existiert kein funktionierender Alarmknopf mehr, der die Politik effektiv warnt, wenn sie Gefahr läuft, sich auf einem Irrweg kolossal zu verrennen.

Das Ministerium reagierte prompt 

Dieses in die Ministerialbürokratie gestartete Papier führte nach nur zwei Stunden zu einer Antwort aus dem Ministerium an alle beteiligten Wissenschaftler. Hier die Email im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie darauf hinweisen, dass es sich vorliegend um ein von einem einzelnen Mitarbeiter verfasstes Papier handelt. Der Mitarbeiter war weder am Krisenstab beteiligt, noch beauftragt oder autorisiert eine solche Analyse zu erstellen oder zu veröffentlichen. Sie gibt seine private Auffassung wieder, nicht die des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

H.

Gemeinsamer Krisenstab des BMI/BMG

Stabsbereich 4

 

Hier einige Antworten auf dieses Schreiben von den beteiligten Fachleuten:

 

Sehr geehrte Frau H.,

danke für die Information. Da es sich um eine sehr dringliche Angelegenheit handelt, Herr XY im Interesse Ihres Hauses und der Republik handelt, und es sich bei uns zwar nicht um vom Krisenstab eingeladene, aber dennoch ausgewiesene Fachleute handelt, so wäre es glaube ich nicht nur klug, sondern auch politisch und sachlich vernünftig, in außergewöhnlichen Zeiten auch außergewöhnliche Wege zuzulassen. Ihre Position nehme ich zur Kenntnis. Verständnis dafür habe ich allerdings nicht.

Beste Grüsse

Harald Wallach

Prof. Dr.Dr.phil. Harald Walach

Dozent und Gastprofessor

Dept. Psychologie

Universität Witten-Herdecke

 

Verehrte Frau H.,

realisieren Sie bitte, dass viele sehr kundige Wissenschaftler auf Sie und Ihr Ministerium schauen, und dass alle Reaktionen sorgfältig dokumentiert werden. Die Wahrheit wird mit Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft ans Tageslicht kommen. Und dann werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen.

Wenn Sie die Wahrheit nicht erkannt haben, mögen Sie sich aus ureigenem Interesse mit dem Thema ernsthaft beschäftigen. Wir sind bestimmt keine Verschwörer, sondern wollen dazu beitragen, dass in unserem Land Unrecht beendet wird, das unendlich vielen Menschen unendlich viel Leid angetan hat. 

Ihr

Sucharit Bhakdi

 

Sehr geehrte Frau H.!
Haben Sie Dank für Ihren Hinweis.
Ich sehe, dass Sie Herrn XY in der Sache nicht widersprechen. Zudem höre ich, dass Herr Minister Seehofer Eigeninitiative seiner Beamten ausdrücklich ermutigt. Ich hoffe deshalb, dass Herrn XY die Anhörung nicht verweigert wird.

Ganz herzlich,

Gunnar Heinsohn

 

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihren Hinweis.

Auch wenn es sich um ein von einem einzelnen Mitarbeiter des BMI verfasstes Papier handelt, dieser Mitarbeiter weder am Krisenstab beteiligt war, noch beauftragt oder autorisiert war, eine solche Analyse zu erstellen oder zu veröffentlichen, so wäre es doch angeraten, sich inhaltlich mit diesen Unterlagen zu beschäftigen. 

Formal mag es ein ungewöhnlicher Schritt dieses Mitarbeiters gewesen sein, aber sehr geehrte Frau H., wir leben zur Zeit auch in äußerst ungewöhnlichen Zeiten. Und diese historischen Zeiten berechtigen eben auch zu Eigeninitiative, die wir als Bürger von unseren Ministerien erwarten dürfen.

Somit erwarte ich von Ihnen nach dieser formalen Feststellung, die ich zur Kenntnis genommen habe, nun eine inhaltliche Auseinandersetzung – gern mit uns als Sachverständige.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Hockertz

 

Sehr geehrte Frau H.,

angesichts der dramatischen Lage, die jetzt schon in vielen Bereiche der Patientenversorgung bestehen und die sich an jedem Tag des Lockdowns verschlimmern, bitte ich darum, nicht auf Formalien zu bestehen, sondern sich inhaltlich mit den Problemen zu befassen. Als Bürger zähle ich darauf, dass die genannten großen gesundheitlichen Probleme, die durch den Lockdown entstehen, vom Bundesinnenministerium angemessen ins Verhältnis zu den Gefahren der Coronainfektion gesetzt werden. Darf ich Sie fragen, ob dies bisher ausreichend geschehen ist und wo dies einsehbar ist?

Mit freundlichen Grüssen

Gunter Frank

Soweit die Schreiben von beteiligten Wissenschaftlern an die Vertreterin des Krisenstabs. Der Mitarbeiter des Innenministeriums wurde daraufhin freigestellt und ein Gespräch für nächste Woche mit seinem Vorgesetzten terminiert.

Die Mail mit dem kompletten Bewertungspapier liegt nun über das Wochenende in den Email-Eingängen aller Innenministerien der Bundesländer. Wahrscheinlich hat sie dort noch keiner gelesen. Formal müssen die Mitarbeiter, die diesen Bericht aus dem Bundesministerium lesen und aufgrund seines alarmierenden Inhaltes diesen sofort an die vorgesetzen Stellen und Verantwortlichen weiterleiten. Dort müsste das geschilderte Problem zu unmittelbaren Reaktionen führen, wenn die Beteiligten ihrer Verantwortung gerecht werden wollen. Wir werden sehen.

Wie mit so brisantem Wissen umgehen?

Nun stand die Frage im Raum, wie man mit so einem brisanten Wissen umgeht. Ich habe deshalb Kontakte hergestellt, um den Mitarbeiter mit herausragenden wissenschaftlichen Netzwerken zu unterstützen. Es sollte auch eine kluge Strategie gefunden werden, mit der dieser hochwichtige Vorgang so kommuniziert werden kann, dass er von den großen Leitmedien aufgegriffen wird, nachdem die Länderministerien die Gelegenheit hatten, die brisante Analyse zu bewerten. Achgut.com bietet diese vertraulichen Netzwerke, da Achgut.com das Große Ganze im Blick hat und nicht vorschnell berichten will. Auszüge des Papiers fanden inzwischen jedoch auf anderem Weg in die Medien.

Ob es richtig ist zu berichten, bevor die Länderministerien die Chance hatten, auf dieses rund 200 Seiten umfassende Expertise zu reagieren, kann ich nicht beurteilen. Aber wie auch immer, die Katze ist nun aus dem Sack. Deshalb reagiere ich hier in Abstimmung mit Achgut.com. Der Redaktion liegt das gesamte Papier vor und es wird derzeit geprüft, inwieweit daraus zitiert werden darf. Weitere Beiträge werden folgen.

Kopflos in die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg

Soweit es für mich möglich ist einzuschätzen, halte ich das Anliegen des Mitarbeiters des Innenministeriums für gerechtfertigt und glaubhaft. Professor Gunnar Heinsohn kennt ihn schon seit Jahren. Dieser Mann handelt im Vollbesitz seiner Kräfte und in einem hohen Verantwortungsgefühl seiner Arbeit und Aufgabe gegenüber. Genau weil er dies tut, ist er mutig und braucht nun die Unterstützung der Öffentlichkeit. Falls versucht wird, ihn als Außenseiter und psychotisch agierenden Menschen abzustempeln, um die Brisanz seines Papiers zu entkräften, sollte die Öffentlichkeit einschreiten.

Dieser Mann beweist, dass unser Regierungsapparat das Land kopflos in die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt hat. Das muss dringend aufgearbeitet werden. Wir müssen uns wieder in Erinnerung rufen, dass fachlich kompetente Kritik gegenüber Regierungspolitik eine elementar wichtige Rolle für das Funktionieren unseres demokratischen Rechtsstaats besitzt. Werden ehrenwerte und renommierte Kritiker mit überheblicher Geste aus der öffentlichen Debatte ausgegrenzt, und stellt man sie an den öffentlichen Pranger, um sie etwa als „Corona-Leugner“ zu diffamieren, dann schwächt man die Fähigkeit unserer Gesellschaft, für große Herausforderungen adäquate Lösungen zu finden.

Genau dies ist uns nun bei Corona auf die Füße gefallen und wir müssen den Preis an Gut und Leben dafür bezahlen. Deshalb muss die erste Lehre aus dem Corona-Desaster sein, dies zu ändern. Politik und Medien müssen endlich wieder echte Debatten zulassen. Denn wir haben die Experten und das Fachwissen, um auch große Krisen zu meistern. Wir müssen dieses Potential nur endlich wieder nutzen. Denn so, wie die öffentliche Debatte zurzeit organisiert wird, kann sich unser demokratischer Rechtsstaat weitere „Corona-Krisen“ nicht mehr leisten. Fortsetzung folgt.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie z.B. hier  „Ein Vorwurf könnte lauten: Der Staat hat sich in der Coronakrise als einer der größten fake-news-Produzenten erwiesen.”

und „Brisante Studie aus dem BMI Teil 2: Massive interne Kritik an RKI und Bundesregierung“ hier

Und hier spezifische deutsche Daten vom worldometer hier