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Sind Lockdowns wirksam??

[*Dieser Terminus wird unübersetzt und kursiv gesetzt beibehalten. Eine vernünftige und passende deutsche Übersetzung war nicht zu finden. Anm. d. Übers.]

Erstens, fast jedes Land hat irgendwelche Arten von Gesundheits-Eingriffen implementiert, und zwar mit einer Bandbreite von moderaten bis hin zu den chinesischen totalitären Maßnahmen.

Und wie die Koreaner vorgemacht haben, kann das funktionieren … aber nur, falls die Menschen willens sind, Quarantänen mit GPS-Standorten in einem Überwachungsstaat und einer GPS-Kontaktverfolgung durchzusetzen, die zeigt, wo man während der letzten zwei Wochen überall gewesen ist. So weit ich sehe, gibt es das bisher jedoch nur in Korea und China, und kein westliches Land hat das bisher versucht.

Und als Folge davon gibt es kaum einen Unterschied zwischen der Ausbreitung der Krankheit und der begleitenden Rate von Todesfällen in den westlichen Ländern. Abbildung 1 zeigt die tragische Trajektorie der Todesfälle in den 14 Ländern mit den höchsten Todesraten:

Abbildung 1: Coronavirus-Todesfälle im Vergleich zur Anzahl der Tage seit in dem jeweiligen Land die Rate über 10 Todesopfer pro Million Menschen gestiegen ist.

Wie man sieht, gibt es kaum einen Unterschied bzgl. der Sterberate zwischen den verschiedenen Ländern, trotz der Tatsache, dass sie alle differierende Niveaus der Gesundheits-Eingriffe vorgenommen haben in dem Versuch, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Alle folgen der gleichen Trajektorie.

Und welche Art der der Gesundheits-Interventionen außer Lockdowns schweben mir nun vor? Nun, bei ACAP [hier] kann man einen Datensatz herunterladen der verschiedenen Arten der Maßnahmen, die in verschiedenen Ländern Anwendung fanden. Es werden nicht weniger als 33 unterschiedliche Arten von Gesundheits-Interventionen zum Kampf gegen das Coronavirus gelistet, als da wären:

● Zusätzliche Gesundheits-/Dokumentenanforderungen bei der Ankunft
Änderungen der Beerdigungs- und Bestattungsvorschriften
Sensibilisierungskampagnen
Grenzkontrollen
Schließung der Grenze
Änderungen in der Gefängnispolitik
Kontrollpunkte innerhalb des Landes
Vollständige Schließung der Grenze
Ausgangssperre

● Nationale Reisebeschränkungen
Wirtschaftliche Maßnahmen
Notfall-Verwaltungsstrukturen aktiviert oder eingerichtet
Vollständiger Lockdown
Allgemeine Empfehlungen
Gesundheitskontrollen in Flughäfen und an Grenzübergängen
Humanitäre Ausnahmen
● Aussetzung internationaler Flüge
Einführung von Quarantänemaßnahmen
Beschränkung des Imports/Exports von Produkten
Öffentliche Versammlungen einschränken
Abriegelung von Flüchtlings-/Hilfelagern oder anderen Minderheiten
● Massentests der Bevölkerung
Mobilisierung des Miltärs
Obligatorische medizinische Tests, die nicht mit COVID-19 zusammenhängen
Teilweiser Lockdown
Psychologische Hilfe und medizinische Sozialarbeit
● Keine Dienstleistungen mehr
Schließung von Schulen
Ausnahmezustand ausgerufen
Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems
Überwachung und Kontrolle
Test-Richtlinien
Visa-Beschränkungen

Diese Auflistung habe ich herangezogen, um zu sehen, ob Länder mit mehr derartigen Restriktionen besser fahren. Hier zum Beispiel sind der Reihe nach die von Süd-Korea eingeführten Restriktionen genannt. Einige sind doppelt erwähnt, weil sie erweitert oder strenger gemacht worden sind:

● Gesundheitskontrollen in Flughäfen und an Grenzübergängen
Öffentliche Versammlungen einschränken
Visa-Beschränkungen
Visa-Beschränkungen

● Einführung von Quarantänemaßnahmen
Schließung von Schulen
Einführung von Quarantänemaßnahmen
Zusätzliche Gesundheits-/Dokumentenanforderungen bei der Ankunft
Überwachung und Kontrolle
Allgemeine Empfehlungen
Zusätzliche Gesundheits-/Dokumentenanforderungen bei der Ankunft
Allgemeine Empfehlungen
Teilweiser Lockdown
Allgemeine Empfehlungen
Einführung von Quarantänemaßnahmen
Psychologische Hilfe und medizinische Sozialarbeit
Einführung von Quarantänemaßnahmen
Überwachung und Kontrolle

Quarantäne, dann Überwachung, dann noch strengere Quarantäne, dann sogar noch strengere Überwachung und Quarantäne – ich kann mir nicht vorstellen, dass die Amerikaner da mitmachen.

Da ich jedoch Darstellungen als Graphik liebe, habe ich einen Scatterplot der Anzahl bestimmter Arten von Restriktionen, die ein Land eingeführt hat, im Vergleich zur Anzahl der Todesfälle pro zehn Millionen Menschen in jenem Land erstellt. Das Ergebnis zeigt Abbildung 2:

Abbildung 2: Scatterplot, Anzahl der Art der Restriktionen in dem Versuch, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, im Vergleich zur Anzahl der Corona-Toten pro 10.000.

Wie man sieht, scheint die Anzahl der Restriktionen nicht viel zu tun zu haben mit der Anzahl der Todesfälle. Beispielhaft sei hier die Schweiz genannt. Folgende verschiedene Restriktionen hat man dort eingeführt:

● Öffentliche Versammlungen einschränken
Grenzkontrollen
Visa-Beschränkungen
Ausnahmezustand ausgerufen
Schließung von Schulen
Ausnahmezustand ausgerufen
Grenzkontrollen
Visa-Beschränkungen
Allgemeine Empfehlungen
Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems
Sensibilisierungskampagnen
Test-Richtlinien
Öffentliche Versammlungen einschränken
Schließung der Grenze
Öffentliche Versammlungen einschränken
Wirtschaftliche Maßnahmen
Öffentliche Versammlungen einschränken
Teilweiser Lockdown
Vollständiger Lockdown
Teilweiser Lockdown

● Wirtschaftliche Maßnahmen
Wirtschaftliche Maßnahmen
Beschränkung des Imports/Exports von Produkten
Militärischer Einsatz
● Einschränkung öffentlicher Versammlungen
Aussetzung internationaler Flüge
● Einschränkung öffentlicher Versammlungen
Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems
Visa-Beschränkungen
Wirtschaftliche Maßnahmen

Das Fehlen augenfälliger Auswirkungen ist also nicht mangelnden Restriktionen geschuldet, und es liegt auch nicht daran, dass die Restriktionen nicht lange genug galten. Die Schweiz hat die ersten dieser Maßnahmen vor 40 Tagen eingeführt, nämlich am 21. Februar. Man hat die Schulen geschlossen. Am 24. Februar rief die Regierung eine „außerordentliche Lage“ aus und verbot alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen. Die Schließung von Restaurants und Bars wurde angeordnet. Bis dahin gab es dort noch keinen einzigen Corona-Toten. [UPDATE: Einige Leute sagten, dass die Beschränkungen der Schweiz nicht so lange bestehen. Beim erneuten Überprüfen meiner Quellen stelle ich fest, dass sie richtig liegen und ich mich zu 100% geirrt habe. Mein Punkt bleibt jedoch bestehen: Die verschiedenen Einschränkungen haben bisher keinen erkennbaren Unterschied gemacht, und die Krise kommt in den meisten Ländern in ein oder zwei Wochen. Jeder Effekt wird also minimal sein, wenn er nicht erkennbar ist, und in der Zwischenzeit sind die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten horrend.]

Danach bis jetzt zählte man 433 Todesfälle durch das Coronavirus. Vierzig Tage Sanktionen ohne irgendeine Auswirkung.

Inzwischen registriert man dort etwa die gleiche Anzahl von Todesopfern pro zehn Millionen Menschen wie beispielsweise in den Niederlanden. Die Niederländer haben Folgendes eingeführt:

Einführung einer Politik der Quarantäne

● Begrenzung öffentlicher Versammlungen

● Schließung von Schulen

● Schließung von Dienstleistungen

● Allgemeine Empfehlungen

● Wirtschaftliche Maßnahmen

● Notfall-Verordnungen wurden aktiviert oder eingeführt

Kein Lockdown, weder teilweise noch vollständig. Keine Begrenzung von Importen und Exporten. Keine Streichung von Flügen.Keine Visum-Restriktionen. Kein Notfall. Keine Grenzkontrollen.

Und trotz alledem … haben sie lediglich mit den Schweizern gleichgezogen.

Man kann es auch noch auf andere Weise betrachten. Deutschland, die USA, Portugal, Frankreich und Spanien haben allesamt die gleiche Anzahl von Restriktionen eingeführt … aber die Todesraten reichen von niedrig bis hoch.

Es sieht also so aus, als sei meine Intuition richtig gewesen. Solange man nicht willens ist, eine Politik der Überwachung einzuführen, bewirken diese Maßnahmen sehr wenig. Das Problem ist, dass dieses Teufelsding so heimtückisch ist. Es hat eine lange Inkubationszeit, und es kann auf Oberflächen tagelang überleben. Fazit: hinsichtlich regierungsamtlicher Restriktionen wird nichts außer strikter Überwachung und Quarantäne wie in Korea die Anzahl der Fälle verringern, ebenso wie eine Bevölkerung, die willens ist, den Restriktionen buchstabengetreu zu folgen.

Und Amerikaner machen da einfach nicht mit. Tatsächlich ist es unmöglich, Amerikaner dazu zu bringen, Schutz zu suchen. Falls man auf die Straßen der USA tritt, trifft man viele arbeitende Menschen, viele umher laufende Menschen, Lebensmittelläden voller Menschen … Virenkontrolle?

Ich glaube nicht.

Aber bzgl. Kontrolle des Virus‘, hier noch eine andere Graphik. Es ist die gleiche Graphik wie Abbildung 2, enthält aber diesmal zusätzlich Japan:

Hmm … sie befinden sich in der Gefahrenzone nahe Korea und China – welche extremen Gesundheits-Maßnahmen hat man also dort ergriffen? Nun, diese hier:

Gesundheits-Checks auf Flughäfen und an Grenzübergängen

Visa-Restriktionen

Waas? Das ist alles? … Meine einzige Schlussfolgerung daraus ist einfach:

MAN TRAGE EINEN MUNDSCHUTZ!

Der einzige Unterschied bzgl. Gesundheits-Maßnahmen zwischen Japan und den meisten anderen Gebieten der Welt besteht darin, dass alle Japaner in der Öffentlichkeit Mundschutz tragen. Selbst die linken US-Medien bemerken die Wirksamkeit von Mundschutz – eine Schlagzeile bei CNN lautet „Face masks and coronavirus: Asia may have been right and the rest of the world is coming around“ … Sieht aus, als hätten die US-Spezialisten erneut unrecht.

Ein Mundschutz unterbindet die Übertragung auf zweierlei Weise. Erstens, er verhindert, dass man sich an Mund und Nase fasst. Das schützt einen, bis man seine Hände waschen kann und verhindert die Ansteckung Anderer oder dass sich das Virus auf festen Oberflächen ablagert.

Außerdem wird verhindert, dass Milliarden Virus-Partikel beim Husten oder Niesen in die Luft geblasen werden. Es ist weniger effektiv als das Verhindern des Einatmens derartiger Partikel, obwohl es auch dabei hilft. Und Husten und Niesen ist der Haupt-Übertragungsweg.

Alles in allem – wie Japan vorführt, unterbindet das Tragen eines Mundschutzes die Ansteckung erheblich.

Wir fangen an, auch dahin zu kommen, aber es kann zu lange dauern und zu spät sein. Ich sehe, dass die genialen Medizin-Experten, welche zu dem ineffektiven drastischen Lockdown rieten, jetzt darüber nachdenken, vorschreiben zu lassen, dass die Amerikaner einen Mundschutz tragen sollen. Die Schlagzeile in Politico lautet „Fauci: Mask-wearing recommendation under ‘very serious consideration’“ … unter Erwägung?? Sie haben die amerikanische Wirtschaft zerschlagen ohne zurückzuschauen, aber die einfache Empfehlung, in der Öffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen, erfordert „sehr ernsthafte Erwägung“?

Seufz …

Wir können aus all dem ersehen, dass es kaum Vorteile des Lockdowns in Amerika gibt … also schauen wir mal auf die Nachteile. Erstens, der wirtschaftliche Schaden durch die gegenwärtigen geisteskranken Vorschriften – erlassen um der Marginalisierung des Virus‘ willen – ist schon jetzt gewaltig – verloren gegangene Arbeitsplätze, geschlossene Geschäftszweige, ökonomischer Abschwung, Verluste an den Börsen. Darin nicht enthalten sind die persönlichen Nachteile wie etwa zunehmende Selbstmorde oder häusliche Gewalt. Die Menschen, welche diese Entscheidungen getroffen haben, wurden offensichtlich von Ärzten angeleitet. Das war gut, aber dass sie nicht auf Ökonomen oder Sozialwissenschaftler gehört haben, war tödlich.

Um die Bevölkerung für diese ökonomischen Verluste zu entschädigen haben wir soeben zwei BILLIONEN Dollar in die allgemeine Richtung des Problems geschoben. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, wie viel eine Billion Dollar sind. Man betrachte es einmal folgendermaßen:

Man stelle sich vor, man wäre ein Unsterblicher, der so viel Geld verdient, dass man für immer und ewig eine Million Dollar pro Tag ausgeben kann. Am ersten Tag kauft man 350 Ventilatoren zum Einzelpreis von 20.000 Dollar und verteilt diese an verschiedene Staaten. Am nächsten Tag kauft man 200.000 Gesichtsmasken für 5 Dollar pro Stück, epidemische Preise. Dann entschließt man sich, ein Jahr heranzuziehen und jeden Tag ein Feldlazarett zu kaufen, 365 davon zum Einzelpreis von einer Million Dollar. Das fühlt sich so gut an, dass man sich entschließt, voll ausgestattete Lazarette zu beschaffen. Das kostet so um die 1,5 Millionen Dollar pro Bett. Also kann man pro Jahr ein 250-Betten-Lazarett kaufen. So fährt man während der folgenden 200 Jahre fort – 200 neue Lazarette, 50.000 neue Betten.

Nun sind das lediglich etwa einhundert Jahre, in denen man eine Million Dollar pro Tag ausgibt. Man nehme weiter an, dass man anfängt, einen Mega-Dollar pro Tag auszugeben, also eine volle Million Dollar an jedem einzelnen Tag einschließlich Wochenende, und zwar bis zurück zum 1. Januar im Jahre 1. Und man stelle sich vor, man hätte seitdem jeden Tag eine Million Dollar pro Tag bis zum heutigen Tag ausgegeben, um medizinische Ausrüstungen zu kaufen, Ärzteschulen zu erweitern, Testausrüstungen zu kaufen – eine Million Dollar pro Tag vom Jahr 1 bis zum Jahr 2020.

Und jetzt raten Sie mal …

…man hätte immer noch weitaus weniger als eine Billion Dollar ausgegeben, nämlich nur etwa drei Viertel davon. Und um zwei Billionen auszugeben, würde sich das auf die Ausgabe von einer Million Dollar pro Tag belaufen – 5500 Jahre lang.

Kann man sich vorstellen, wie unser medizinisches System aussehen würde, falls man dafür 5500 Jahre lang eine Million Dollar pro Tag aufbringen würde?

Stattdessen haben wir diese zwei Billionen einfach hinweg gespült* für die Reparatur der durch den Lockdown angerichteten Schäden in der Wirtschaft, ohne dass die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.

[*Der Autor drückt sich wesentlich drastischer und nicht druckreif aus! Anm. d. Übers.]

Vollendete finanzielle Idiotie, die ausschließlich Politiker als sinnvoll, logisch oder praktisch betrachten können. Mark Twain hatte völlig recht mit seinem Ausspruch: „Nimm einmal an, du wärst ein Mitglied des Kongresses. Und nimm weiter an, du wärst ein Idiot. Aber ich wiederhole mich.“

Also … wie wäre es, wenn wir alle einen Mundschutz aufsetzen, unsere Hände waschen oder besonders unser medizinisches Personal testen sowie anzufangen, nach Antikörpern zu suchen – und diesen idiotischen Lockdown zu beenden? Die pluted bloatocrats* im Kongress träumen schon jetzt von der Beschlussvorlage eines neuen Gesetzes, um eine weitere Billion Dollar zu verschwenden, was wir uns nicht leisten können.

[*Unübersetzbares Wortspiel!]

Und zu guter Letzt: Ich habe gesehen, wie der Berater des italienischen Gesundheits-Ministers gesagt hat, dass nur 12% aller Todesfälle in Italien tatsächlich DURCH das Coronavirus aufgetreten waren. Alle übrigen Todesfälle waren MIT, aber NICHT durch das Virus eingetreten. Vielleicht hellt es sich jetzt auf.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/04/01/do-lockdowns-work/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Selbst in der Koronakrise sind die linken Demokraten sehr darauf aus, Windsubventionen zu verlängern

Dies wurde diese Woche erneut bewiesen, als die Demokraten (zum Glück erfolglos) versuchten, eine Vielzahl von Green New Deal-Maßnahmen in das Gesetz zur Entlastung der Korona-Krise aufzunehmen – einschließlich der Verlängerung der Steuergutschriften, die das Wachstum der Solar- und Windenergie vorangetrieben haben.

Dass die Demokraten im Kongress, selbst in einer für die US-Wirtschaft so kritischen Zeit, so sehr auf Solar- und Wind-Subventionen drängen, ist aus zwei Gründen besonders ärgerlich. Erstens wird die Windindustrie bereits bis 2029 Subventionen in Höhe von 33,75 Milliarden US-Dollar erhalten. Zweitens war die Entwicklung der Windenergie in einigen der Bundesstaaten mit den stärksten Anteilen der Demokraten – Hawaii, Kalifornien, New York und Vermont – effektiv wegen lokaler Opposition gestoppt.

Natürlich schläft die zugehörige Washingtoner Politik nie. Aber die American Wind Energy Association AWEA und ihre Lobbyisten verdienen eine olympische Goldmedaille für ihren völligen Mangel an Scham.

Seit Jahren sagt die Windindustrie, dass sie keine Subventionen benötigt, um sich gegen traditionelle Energieformen zu behaupten. Auf seiner Website sagt AWEA, dass das Wachstum der Windenergie „voraussichtlich stark bleiben wird“, wenn die Steuergutschrift für die Produktion wegfällt.

Ende letzten Jahres wurde die Subventionsdauer jedoch um ein Jahr verlängert. Und am 20. März sandte AWEA eine Mitteilung an seine Mitglieder, in der sie aufgefordert wurden, an einer „Grasstops-Outreach-Kampagne“ teilzunehmen, die sich an wichtige Senatoren für eine weitere Verlängerung richtet, da COVID-19 „Zeitplanprobleme“ verursacht.

[Grasstops – sind Aktivisten incl. Juristen, die politisch sehr gut vernetzt sind und aufgrund des Wohlwollens der Medien auch Entscheidungsträger und die öffentliche Meinung beeinflussen können]

Senator Charles Grassley, der Republikaner aus Iowa, sagte: „Als Förderer der ersten Steuergutschrift für Windenergie im Jahr 1992 kann ich sagen, dass die Steuergutschrift niemals dauerhaft sein sollte.“ Ob dauerhaft oder nicht, Windzuschüsse stellen jetzt jede andere steuerliche Behandlung im Zusammenhang mit Energie in den Schatten, und bis 2029 werden laut Lisa Linowes, der Geschäftsführerin der Wind-Action Group, die kumulierten Zuschüsse für die Windindustrie unglaubliche 60 Milliarden US-Dollar betragen.

Noch bemerkenswerter ist die Bereitschaft der Demokraten, der Windindustrie noch mehr Steuergelder zu geben, wenn man bedenkt, was vor Ort passiert. Von Vermont bis Hawaii lehnen Landbewohner Windprojekte aufgrund von Bedenken hinsichtlich Immobilienwerten, Lärm und Landschaftszerstörung ab.

Bernie Sanders behauptet, die Vereinigten Staaten müssten ihre gesamte Wirtschaft auf erneuerbare Energien umstellen. Aber seine eigenen Wähler in Vermonter, verabscheuen die Windenergie. Am 24. März lehnte die Vermont Public Utilities Commission den letzten aktiven Antrag für ein großes Windprojekt im Bundesstaat ab.

In New York ist der Widerstand gegen Windenergie so weit verbreitet, dass Gouverneur Cuomo eine Maßnahme in den Vorschlag des Staatshaushalts aufgenommen hat, die den lokalen Gemeinden die Möglichkeit nimmt, den Bau von Wind- und Solarenergieprojekten in ihren Hoheitsgebieten zu verhindern.

Kalifornien hat vorgeschrieben, dass bis 2030 60 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien stammen sollen. In Nancy Pelosis Heimatstaat ist es jedoch nahezu unmöglich, neue Windkapazitäten aufzubauen. Seit 2013 hat der Staat weniger als 200 Megawatt neue Windkapazität hinzugefügt. Die letzte Ablehnung erfolgte im Dezember, als Humboldt County ein vorgeschlagenes Windprojekt ablehnte, das 47 Riesenturbinen in den Landkreis gebracht hätte.

In Hawaii wurden im vergangenen Herbst 200 Menschen auf der Insel Oahu festgenommen, als sie gegen den Bau von acht Windkraftanlagen in der Nähe des Dorfes Kahuku protestierten. Der Kampf um dieses Projekt wird nun vor dem Obersten Gerichtshof von Hawaii geführt.

Kurz gesagt, die Top-Demokraten drängen auf einen starken Anstieg der Windenergiesubventionen, obwohl gerade die Landbewohner in ihren Heimatstaaten heftig gegen Big Wind sind. Wenn der Windindustrie noch mehr Milliarden an Subventionen gewährt werden, werden diese Landnutzungskonflikte nur noch verstärkt.

Bislang werden die Regulationen zur Rettung der Wirtschaft wahrscheinlich keine Big Wind-Unterstützung enthalten. Aber angesichts der Schamlosigkeit der Windindustrie wird der Unsinn mit Sicherheit zurückkehren. In der Tat berichtet Politico, dass Subventionen für Solar und Wind „auf ein späteres Rettungspaket für Unternehmen verschoben werden könnten“.

https://nypost.com/2020/03/27/why-dems-are-so-bent-on-passing-wind-amid-corona-crisis/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Woher kommt der Strom? Deutschland ist abgeschaltet.

In diesem Zusammenhang eine Frage, die von einem interessierten Leser gestellt wurde:

Was hat die deutsche Stromwirtschaft an diesem, dem nächsten und so fort Tag verdient oder in den Sand gesetzt. In Euro will ich es wissen! Das selber aus obigen Angaben zu errechnen bin ich leider nicht imstande.

Lieber Leser, ich kann das auch nicht. Weil es diese eine Zahl nicht gibt. Stromhandel ist, auch wenn es in den Charts recht einfach aussieht, höchst komplex. Unabhängig von der physischen Bereitstellung des Stroms. Die Charts suggerieren, dass Stromhandel ausschließlich an der Börse (Abbildung) stattfindet. Das ist durchaus nicht der Fall. Das weitaus größere Handelsvolumen wird über den Tresen (OTC = Over The Counter) gehandelt (Abbildung 1). Da sind die Preise – der OTC-Handel ist bilateral, das heißt intransparent, die Marktteilnehmer handeln den Preis untereinander aus – nicht bekannt. Marktteilnehmer bedeutet, dass sehr viele Akteure Strom handeln. Es gibt also nicht DAS Deutschland, welches Strom kauft und verkauft. Deshalb gibt es auch keine Zahl, die Verlust oder Gewinn insgesamt ausweist. Gewinne und Verluste stellen sich praktisch für jeden Marktteilnehmer individuell dar. Dennoch: Die Börsenwerte liegen vor und sind ein wichtiger Anhaltspunkt für das Marktgeschehen. Deshalb fließen diese Daten in die Analyse ein.

Die 12. Analysewoche ist durch einen Windstrombuckel in der Wochenmitte gekennzeichnet. Vor und nach diesem Buckel ist die Windstromerzeugung minimal. Einmal „rettet“ der erzeugte Sonnenstrom die Gesamterzeugung. Doch die meiste Zeit weist Deutschland eine Stromunterdeckung auf. Nur am Sonntag ist viel zu viel Strom im Markt. Der wird – zum Teil mit Bonus – verschenkt. Das gleiche Spiel am darauffolgenden Wochenende. Der Strompreis geht gegen Null. An drei Tagen muss Strom per Saldo importiert werden.

Tabelle und Chart, welche mit den Zahlen der Energy-Charts erstellt wurden, belegen dies. Selbstverständlich wirkt sich der starke Import auch auf die Im-/Exportstatistiken (Woche 12Jahr 2020) aus. Hauptstromlieferant bleibt Frankreich, gefolgt von Dänemark, den Niederlanden und Schweden. Weshalb Stromimporte von unseren nördlichen Nachbarn? Wenn der Wind nicht weht, nutzen auch abertausende Windkraftanlagen in Norddeutschland so gut wie nichts. Kein Wind, kein Strom. Dafür braucht es kein Studium.

Doch manche Zeitgenossen, oder sind es gar viele, scheinen das nicht zu verstehen. Nun komme mir bitte keiner mit den „Speichern“. So viel Strom aus Speichern, wie bei einer mehrtägigen Dunkelflaute benötigt wird, so viel Speicher ist nicht annähernd zu realisieren (Abbildung 2). Der „Speicher“ Wasserstoff, der Traum unserer Energiewender, hört sich immer gut an, ist auch immer für irgendwelche Fördergelder gut, wird aber in absehbarer Zeit mit Sicherheit nicht in dem Umfang mit regenerativ erzeugtem Strom hergestellt werden können, wie es notwendig wäre. Denn „überschüssigen“ Wind- und/oder Sonnenstrom hat es in Deutschland und anderswo noch nie gegeben (Abbildung 3).

Die Tagesanalysen

Sonntag, 15.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,21%, davon Windstrom 44,68%, Sonnenstrom 13,48%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es ist viel zu viel Strom im Markt. Bis 8:00 Uhr kann noch etwas Ertrag erzielt werden. Dann wird der Strom mit Bonus verschenkt. Erst um 16:00 Uhr gleitet der Strompreis wieder in den positiven Bereich. 0,07 €/MWh werden erzielt. Um 22:00 Uhr werden gerade mal 30 €/MWh erreicht. Am meisten profitiert heute Dänemark. Kauft mit Bonus ein und verkauft ab 17:00 Uhr zu Preisen zwischen 17 und 30 €/MWh. Die konventionellen Stromerzeuger werfen ab 16:00 Uhr die Pumpspeicher an. Deren Strom kann den Import aus Dänemark und Schweden jedoch nur minimieren. Unter dem Strich wird aber Strom aus Deutschland exportiert.

Montag, 16.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,70%, davon Windstrom 16,67%, Sonnenstrom 15,15%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,88%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt im Verlauf des Tages massiv nach. Hilft über Tag noch die Sonnenstromerzeugung aus, ergeben sich am Vormittag und zum Abend Stromunterdeckungen, die Importe nötig machen. Es wundert nicht, dass zumindest um 19:00 Uhr ein Spitzenpreis gezahlt werden muss. Vor allem an die Schweiz und Frankreich. Lander, die über Tag Strom für unter 30 €/MWh eingekauft haben. Vor allem „überschüssigen“ Sonnenstrom? Nein, es ist konventioneller Strom, dessen Erzeugung über Tag hochgefahren wird. Am heutigen Tag importiert Deutschland etwas mehr Strom, als exportiert wird.

Dienstag, 17.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,44%, davon Windstrom 22,22%, Sonnenstrom 9,63%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12.59%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung steigt ganz langsam wieder an. Gleichwohl sind Stromimporte am Morgen und zum Abend unabdingbar. Obwohl Strom mit Pumpspeicherkraftwerken erzeugt wird, bleiben Lücken. Das Preisniveau ist insgesamt moderat.

Mittwoch, 18.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,19%, davon Windstrom 28,37%, Sonnenstrom 12,77%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute um 6:00 Uhr ist der Höhepunkt des kleinen „Windstrombuckels“. Ab dann versiegt der Windstrom auf der ganzen Linie. Was ab 16:00 Uhr wieder Stromimporte nötig macht. Wieder vor allem aus der Schweiz und Frankreich. Länder, die neben Österreich vor 16:00 Uhr den Strom verhältnismäßig viel günstiger eingekauft haben. Von Deutschland.

Donnerstag, 19.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,33%, davon Windstrom 5,83%, Sonnenstrom 13,33%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,17%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Das wird im nächsten halben Jahr öfter der Fall sein. Frühlingsanfang steht bevor. Auch eine immer stärker werdende Sonnenstromerzeugung kann da nicht genügend Ausgleichsstrom liefern. Den ganzen Tag erzeugt Deutschland nicht genügend Strom, um den eigenen Bedarf zu decken. Auch wenn spekulative Gründe dahinterstehen mögen. Es ist in diesen (Corona-)Zeiten kein gutes Zeichen. Sogar aus Polen wird am frühen Morgen nennenswert Strom importiert. Ich befürchte, nein, ich behaupte, niemand hat mit solch einer massiven Windflaute gerechnet.

Freitag, 20.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,26%, davon Windstrom 20,49%, Sonnenstrom 9,84%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,93%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken  & Samstag, 21.3.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 72,39%, davon Windstrom 51,49%, Sonnenstrom 7,46%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,43%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Langsam, ganz langsam, ab Mittag immer mehr zieht die Windstromerzeugung an. Strom wird praktisch nur noch nach Österreich und nach Polen exportiert, Länder, die vom Strom aus Deutschland übrigens auch abhängig sind, die mit Strom aus Deutschland in gewissem Umfang für den eigenen Bedarf kalkulieren. Der Preis, der für den Import gezahlt werden muss, liegt unter 40,- €/MWh. Ab 20:00 Uhr gibt es keine Stromunterdeckung mehr. Zum Wochenende steigt die Windstromerzeugung immer mehr an. Die konventionelle Stromerzeugung wird rapide zurückgefahren. Dennoch ist ab Samstag, 0:00 Uhr zu viel Strom im Markt. Die Preise sinken unter 20,- €/MWh und erreichen um 14:00 Uhr mit 0,39 €/MWh den Tiefpunkt des Tages.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 




Modell-Chaos in der Welt von Wetter und Klima

Neben meiner Tätigkeit als Prognostiker in Radio und Fernsehen bin ich hauptsächlich Berater großer Unternehmen für Energie (jedweder Energieverbrauch, Wind, Solar usw. muss auch vorhergesagt werden) und auch für Finanzinstitute. In der globalen Ökonomie steckt Wetter seine Finger in alles und jedes. Und es gibt so viele Modelle da draußen (täglich über ein Dutzend aus vielen Ländern), die kaum einmal miteinander übereinstimmen*.

[*Einschub des Übersetzers: Je mehr Informationsquellen man hat, umso weniger weiß man natürlich, was Sache ist, falls diese Informationsquellen alle etwas anderes sagen. Das gilt nicht nur für Wetter und Klima, sondern z. B. auch für sensationelle Nachrichten, wie die Berichterstattung zur derzeitigen Krise zeigt. Damit sind aber erfahrene Wetter-Prognostiker wie der Autor dieses Beitrags und auch der Übersetzer wieder gefragt. Sie können mit ihrer über 40-jährigen Erfahrung der Wetterbeobachtung zumindest verschiedenen Modellen unterschiedlich hohe Wahrscheinlichkeiten des Eintreffens zuweisen – womit wir im Grunde wieder in den Zeiten angelangt wären, bevor derartige Modellrechnungen für die Wetterprognose überhaupt verfügbar waren. – Ende Einschub]

Es folgt ein Beispiel einer Fehleinschätzung seitens Wettermodellen in den USA. Bastardi nennt aber auch ein Beispiel für Europa. Anm. d. Übers.

Die gegenwärtige Kältewelle in Europa tauchte erst vor zwei Wochen in den Modellen auf. Wärme kann das Modell immer sehen, Kälte aber nicht – außer über dem Meer, wo die Änderungen langsamer vonstatten gehen und mehr von der Wassertemperatur beeinflusst werden. Diese liegen im Nordatlantik unter den Mittelwerten.

Beispielhaft seien hier die numerischen Simulationen des EZMW für Anfang April gezeigt, einmal mit dem Lauf vom 26. März für Anfang April, darunter vom 12. März für Anfang April:

Betrachtet man die zugrunde liegenden Bedingungen in der Atmosphäre, kann der Prognostiker seinen Kunden in Europa vermutlich den kalten Aprilbeginn vorhersagen, sogar mit der Graphik des Modelllaufes vom 12. März. Manchmal ist es ziemlich schwierig, wenn eine Simulation etwas anderes zeigt als man erwartet, der Versuchung zu widerstehen, uneingeschränkt der Simulation zu folgen.

Wir müssen uns immer an die Lage anpassen, und Modelle sind keine Realität, sondern virtuelle Realität. Falls man sie als Realität behandelt, kann man ggf. wilden Schwingungen darin, die alles andere als real sind, nicht Rechnung tragen. Als ausgeprägter Liebhaber von Schnee habe ich noch nie so viele große Schneestürme in der Vorhersage gesehen, bei denen sich dann herausgestellt hatte, dass da nichts dahinter war. Ich habe das Modell geglaubt und wurde euphorisch, nur um dann traurig enttäuscht worden zu sein.

[Einschub des Übersetzers: Der Autor spricht mir hier als ebenfalls erfahrener Wetter-Prognostiker und Kälte-Fan {zu JEDER Jahreszeit!} aus der Seele! Prognostiker sind auch Menschen – mit Vorlieben für bestimmtes Wetter. Auch ich bin jedes Mal enttäuscht, wenn sich eine Kalt-Simulation als falsch entpuppt. Komischerweise kommt es viel öfter vor, dass Kalt-Simulationen falsch sind, wohingegen Warm-Simulationen fast immer zutreffen. Als Mensch und Prognostiker ist es wirklich manchmal schwierig, nicht den Wunsch Vater des Gedankens bei einer Wettervorhersage sein zu lassen. Und so denke ich, dass die derzeitige Warm-Simulation für Ostern zutreffen wird, auch wenn das noch zwei Wochen dauert. {Auf einem andere Blatt steht natürlich, dass man diesmal aufgrund der aktuellen Lage kaum etwas davon haben dürfte} – Ende Einschub].

Damit kommen wir jetzt zum Thema Klima. Wenn man weiß, wie schlecht Modelle sein können, warum sollte man dann Modellen folgen, die bislang durchweg falsch waren. Zwar stimmt es, dass es wärmer geworden ist, aber schauen wir mal auf die Modellsimulationen im Vergleich zur Realität. Dr. John Christy hat dazu folgende Graphik erstellt:

Die unterste gepunktete Linie sind die von Satelliten ermittelten Temperaturen der Erde, der ,Goldene Standard‘ der Beobachtung während dieser Ära. Die Graphik zeigt etwa bis zum Jahr 2010 einen ähnlichen Lauf wie von den Modellen vorgegeben. Darüber liegt eine Linie mit Kästchen, sie repräsentiert Daten der NASA. Die dicke durchgezogene Linie repräsentiert den Mittelwert aller Modelle.

Warum sollte man Behauptungen einer katastrophalen Erwärmung erheben, die auf falschen Modellierungen basieren; die sich auf CO2 anstatt auf die Realität konzentrieren? Komprimierte Zeitskalen übertreiben diese Probleme ebenfalls. Nehmen wir als Beispiel obige Graphik. Man stelle sich vor, dass die 5-Jahre-Intervalle darin doppelt so lang sind. Damit würde die Graphik mehr Raum füllen, und man könnte individuelle Abstufungen besser erkennen. Was man nicht bestreiten kann ist, dass fast 97% aller Modelle viel zu warm sind. Aber es gibt niemanden, der im Fernsehen darauf hinweist, obwohl sogar die Leute hinter der Klimawandel-Agenda immer weiter versuchen, ihr Anliegen als genauso düster oder noch düsterer als derzeit darzustellen. Wie um alles in der Welt kann man derartige Modelle auch nur in Betracht ziehen, wenn man nicht gerade ein Zelot ist, der eine Agenda aus ganz anderen Motiven vorantreibt?

Ein näherer Blick auf die Website von Dr. Roy Spencer zeigt, dass Super-El Ninos für die Erwärmung ursächlich sind, deren Nachwirkungen nur langsam abklingen. Man kann eine Linie vom Beginn bis zum Ende ziehen, die eine stetige Aufwärts-Bewegung zeigt. Das liegt an den Auswirkungen des Wasserdampfes (WV) auf die Temperatur (einfache Korrelation: eine geringe WV-Zunahme hat die größten Auswirkungen dort, wo es am kältesten und trockensten ist). Wenn also ein Super-Nino auftritt und WV in die Luft pumpt, dann erfolgt ein Temperatursprung bis zu einem neuen „Stillstand“, der höher liegt als derjenige zuvor. Das ist meine Hypothese, und ich habe dieser schon vor dem Super-Nino 2015/16 Ausdruck verliehen.

[Einschub des Übersetzers: EIKE-Mitglied Klaus Öllerer hat ebenfalls schon vor vielen Jahren darauf hingewiesen, dass die Temperatur „Sprünge“ (Stufen) macht und deren Niveau sich zwischen den Sprüngen kaum verändert. – Ende Einschub].

Ich weiß nicht, ob Dr. Spencer meiner Hypothese zustimmt oder nicht. Aber mein Punkt ist: Man kann einen Trend ziehen vom kältesten zum wärmsten Punkt und sich die Details ansehen, wie dieser Trend zustande kommt. Nach dem Super-El Nino 1997/98 gab es eine Erwärmung nahe 0,3°C. Die Zunahme nach dem El Nino 2015/16 betrug etwa 0,2°C.

Dies wäre dann direkt den Super-Ninos geschuldet, hat doch der auf dem wärmeren Niveau in das System eingebrachte zusätzliche Wasserdampf den Anstieg geringer sein lassen.Was nicht bestritten werden kann, ist die zyklische Natur der Ozeane, wobei zusammen fallende Warmphasen ein höheres Gleichgewicht stützen. „Hoffnungen“ auf eine Abkühlung durch geringe Sonnenaktivität zurück auf das Niveau von zuvor steht der derzeitige Wärmegehalt der Ozeane entgegen. Dieser ändert sich nur sehr langsam und kann die Folge vieler großräumiger Effekte sein, einschließlich der Sonnenaktivität (darunter 200 Jahre mit hoher Sonnenflecken-Aktivität). Aber der Punkt ist: Eine Vorhersage aufgrund des El Nino von 2015/16 eines neuen, wiederum höheren Stillstandes scheint zumindest nicht ganz abwegig zu sein.

Die Moral der Geschichte: Man kann Modellen nicht trauen, da wir einfach nicht wissen, was alles in dieselben eingeht und wie die Variablen GEWICHTET werden, darunter auch CO2, oder mit welchen Algorithmen das Modell erzeugt wird. Der allgemeine Trend ist derzeit zweifellos aufwärts. Außerdem dürfte es eine Stufen-Funktion sein, und da die Stufen jeweils den Super-Ninos folgten, während die CO2-Zunahme stetig erfolgte, ist es viel wahrscheinlicher, dass die Super-Ninos diese Erwärmung bewirkt haben und nicht CO2. Die Ursachen derartiger Ereignisse sind kaum zu definieren. Worauf ich jedoch schon oft hingewiesen habe: Im Gegensatz zu irgendwelchen Hot Spot-Spielchen über den Tropen ist die Atmosphäre trockener geworden, das heißt weniger Wolken und mehr Sonneneinstrahlung in den ENSO-Gebieten, was eine Abkühlung verzögern könnte. Aber das ist eine Relation zwischen Sonne und Ozean, nicht von CO2. Angesichts des Umstandes, dass der Mensch der Atmosphäre nur etwa 25% des CO2-Gehaltes derselben hinzufügt und die Natur die anderen 75%, vieles davon in den Ozeanen, sieht es so aus, als würde die Natur den Einfluss des Menschen weit überkompensieren. Vertraut man also Modellen, die mit CO2-Rückkopplungen beladen sind und die einen allgemeinen Trend zeigen, den auch die Natur aufweist, den die Modelle aber erheblich übertreiben, dann sollte man sehr skeptisch sein, wenn es um Politik einerseits und Prognosen andererseits auf der Grundlage dieser Modelle geht.

Ich sehe in einigen Modellen einen Schneesturm für meinen Wohnort um den 1. April. Da ist es wieder! Aber vielleicht kommt er ja diesmal wirklich.*

[*Der Beitrag datiert vom 28. März. Leider weiß man nicht, wo Bastardi wohnt, aber ein Schneesturm wird am 1. April in den US-Staaten Wyoming und South Dakota erwartet. Anm. d. Übers.]

Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore.

Link: https://www.cfact.org/2020/03/28/model-mayhem-in-the-world-of-weather-and-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anhang: Ein Wetter-Prognosemodell, hier das Global Forecasting System (GFS) des amerikanischen Wetterdienstes. Jede bunte Linie entspricht einem Modelllauf mit jeweils ein wenig veränderten Anfangsbedingungen. Jeder kennt das Prinzip, dass sich kleinste Unterschiede immer mehr aufschaukeln. Gezeigt ist oben der Modelllauf des GFS von Montag, dem 30 März 2020, 06 UTC. Nach 24 Stunden läuft alles noch gleich (links), nicht aber in einer Simulation bis Ostersonntag, 12 UTC (rechts) sieht das völlig anders aus. Wer behauptet, dass man da für Ostern jetzt schon eine Prognose abgeben kann, der… Und das sind nur zwei Wochen! Wie eine solche Simulation wohl für 80 Jahre im Voraus aussieht …




Versäumnisse der deutschen Bundesregierung bei Corona (Modi-Sars) aber extremer Aktivismus bei Energiewende und Klimaschutz

Klimawandel und Energiewende

Die begutachtete Fachliteratur belegt, dass der anthropogene CO2-Anstieg in der Atmosphäre einen Temperatureffekt nach sich zog. Wie groß dieser Effekt ist, weiß freilich niemand. Ein Maß für die Klimawirkung von zusätzlichem CO2 ist die Klimasensitivität, welche die globale Temperaturerhöhung bei hypothetischer CO2-Verdoppelung angibt. Ihre wahrscheinliche Spanne liegt zwischen 0,5 °C bis 1,5 °C [1], [2]. Weil die real gemessene globale Erwärmung ab Beginn der Industrialisierung – sowohl in Stärke als auch Geschwindigkeit [3], [4] – weit unter den natürlichen Erwärmungsereignissen der letzten 9000 Jahre liegt (hier), ist der anthropogene Anteil in ihr nicht zu ermitteln.

Aus diesem Grunde verlegt sich eine politisch/finanzielle Koalition, welche an der Fiktion eines gefährlichen anthropogenen Klimawandels interessiert ist, auf die Zukunft  – mit Hilfe von Klimamodellen. Klimamodelle sind jedoch für Vorhersagen bekanntlich ungeeignet [5]. Trotz all dieser Ungewissheiten will die EU-Vorsitzende, Frau von der Leyen – ersichtlich der o.g. Interessenkoalition angehörend – eine Billion Euro für einen sogenannten „grünen deal“ ausgeben, dies vorwiegend und selbstverständlich aus deutschem Steuergeld. Der „grüne deal“ und die zur gleichen Kategorie gehörenden Maßnahmen der deutschen Bundesregierung zeichnen sich durch Nutzen-zu-Kostenverhältnisse von Null aus.

Die flankierenden, komplett idiotischen Maßnahmen der deutschen Energiewende, des Ausstiegs aus der Kernenergie und der mit EU abgestimmten Abschaffung des Verbrennungsmotors zugunsten ungeeigneten Elektroantriebs haben eine Schneise der Verwüstung nach sich gezogen, an Natur durch Windturbinen, an Kosten durch extreme Strompreise und Niedergang der deutschen Auto- sowie Energie-Industrie.

Dabei ist von der Blackout-Gefahr nicht einmal die Rede, die durch „Auf-Kantefahren“ der Stromversorgung zunimmt. Inzwischen ist Deutschlands eigene Stromversorgung bereits unterdeckt, und die Unterdeckung wird größer. Wo soll der Strom einmal herkommen, etwa aus dem Ausland, welches in kommenden strengen Wintern selber nichts mehr abgeben kann? All dies wohlgemerkt für das oben beschriebene Hirngespinst einer „gefährlichen globalen Erwärmung“ und dessen fiktiver Remedur durch CO2-Vermeidung („Klimaschutz“).

Überflüssig zu erwähnen, dass maßgebende Nachteile der rezenten milden Klimaerwärmung nicht bekannt sind – im Gegensatz zu den historisch belegten Schäden aller Kaltzeiten. Insbesondere die sogenannte kleine Eiszeit setzte der Menschheit zwischen Mitte des 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts in katastrophaler Weise zu. Die zutreffende Gleichung „Warmzeiten sind gut, Kaltzeiten stets schlecht für die Menschheit“ ist immer noch zu wenig bekannt.

 

Modi-Sars und die aktuelle Corona-Pandemie

Die aktuelle Corona-Pandemie ist ein Naturereignis, dessen Ursprünge im Dunkeln liegen. Keineswegs aber im Dunkeln lag die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es zu solch einer Pandemie wirklich kommen würde. Sie glauben es nicht? Hier das offizielle Dokument der deutschen Regierung dazu. Sie finden den betreffenden Textteil auf S. 55 unter „Ergebnis Risikoanalyse „Pandemie durch Virus Modi-Sars““. Behaupte also niemand, die deutsche Bundesregierung hätte nicht Bescheid gewusst!

Der Zeitpunkt, dass es sich tatsächlich um eine bereits im Vormarsch befindliche Pandemie handelt, darf als der Januar 2020 gelten (hier). Die deutsche Bundesregierung hatte demnach bis heute (27. März 2020) rund 8 Wochen Zeit, um durch Beschaffung von Atem-Masken für die Bevölkerung sowie von Schutzkleidung, Beatmungsgeräten für Ärzte, Kliniken etc. wirksame Vorsorge für Gesundheit und Leben der Bevölkerung zu tragen. Nichts dergleichen geschah (hier, hier). Das Nutzen-zu-Kostenverhältnis dieser unterlassenen Maßnahmen wäre hoch gewesen – in Relation zu Klimaschutz und Energiewende sogar astronomisch hoch!

Wir wollen den Widerspruch von unverantwortlicher Nachlässigkeit gegenüber realen Gefahren und nicht zu übertreffender Dummheit beim Verfolgen von Hirngespinsten, der das Verhalten der deutschen Bundesregierung prägte, nicht weiter kommentieren. Unserer „Bewunderung“ für die deutsche Bevölkerung, die dies alles immer noch lammfromm hinnimmt und nicht auf die Barrikaden steigt, erlauben wir uns aber Ausdruck zu verleihen.

Von Optimisten ist aktuell zu vernehmen, dass die extremen Schäden, welche die Corona-Epidemie an menschlichem Leben und unserer Lebensader Wirtschaft anrichtet, einem maßgebenden Teil der deutschen Wählerschaft die Augen öffnen werden. Daran darf gezweifelt werden, denn nicht nur die hier besprochenen Maßnahmen der Bundesregierung, sondern auch die Reaktion der deutschen Bevölkerung darauf -ablesbar am Politbarometer – zeichnen sich durch unübertreffbare Dummheit aus.

Quellen

[1] Gervais, F., 2016. Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle. Earth-science reviews, 155, 129-135.

[2] Tiny CO2 warming challenged by Earth greening (CO2-induzierte Erwärmung vs. gesteigertes Pflanzenwachstum). Vortrag von Prof. François Gervais am 09.11.2017 – Youtube.

[3] Kemp, D. B., Eichenseer, K., Kiessling, W., 2015. Maximum rates of climate change are systematically underestimated in the geological record. Nature communications, 6, 8890.

[4] Bereits in der mittelenglischen Temperaturreihe (hier) findet sich der stärkste Temperaturanstieg über 50 Jahre von 1687 bis 1737 mit 1,87 °C. In jüngerer Zeit waren es dagegen nur 1,32 °C von 1961 bis 2011.

[5] Stellungnahme zur Drucksache 18/3689 des Bayerischen Landtags durch Dr. habil. Sebastian Lüning (hier) unter C1, a).