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Corona oder: welche Katastrophe hätten Sie denn gerne?

Das Problem: im Verlauf von 10 Jahren kann man vieles noch korrigieren, was nicht passt, in einer Tageshektik erfolgte Entscheidungen lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Ein Grund für jeden, sich nicht nur vorschreiben zu lassen, was er für richtig zu halten hat, sondern (für sich) selbst eine solide Bewertung vorzunehmen. Das führt zunächst in das mediale Gewimmel.

Die mediale Schlammschlacht

Alles starrt gespannt wie die sprichwörtliche Maus auf die Schlange auf zwei täglich aktualisierte Zahlen: in medialer Darstellung die Zahl der Infizierten und die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen (bitte auf den Zusatz mediale Darstellung achten; den brauchen wir noch). Die Mainstream-Medien sind sich einig: in einer komplizierten mathematischen Operation, zu deren Erläuterung für Abiturienten aus Bremen oder Berlin hier der Platz fehlt (also bitte glauben!), wird aus den beiden Zahlen ausgerechnet, dass sich eine Sterblichkeitsrate von 0,5 bis 7% ergibt, das sei 5-70x so hoch wie bei einer normalen Grippe-Epidemie.

Inzwischen tauchen im Internet immer mehr Stimmen von Epidemiologen, Virologen, Klinik-Chefs und sonstigen Medizinern auf, die alles für eine normale Grippeepdiemie halten und dafür plädieren, die Zwangsmaßnahmen umgehend einzustellen. Da diese Stimmen immer weniger zu ignorieren sind, schließen die Mainstreammedien ihre Reihen und befeuern die Diskussion mit den bekannten Argumenten: das seien alles Pensionäre, selbsternannte Fachleute, Verharmloser, Faktenignorierer und sowieso unseriös. Covid-19 sei so gefährlich, dass überall die Krematorien nicht mehr nachkämen mit der Beseitigung der Leichen (ein in Deutschland etwas fragwürdiges, aber sehr wirkungsvolles Bild). Informationen werden, wenn vorhanden, unter „schockierenden Bildern“ versteckt und insgesamt wird ein Bild portiert, das bei Leuten, die es nicht hinterfragen, zu dem Eindruck führt, Covid-19 operiere irgendwo zwischen Ebola und Pest. Man wird auch nicht müde, ständig neue selbsternannte Fachleute zu präsentieren, die unter eindrucksvollen grammatikalischen Verrenkungen (3. Futur Plusquamperfekt mit doppeltem Konjunktiv) Covid-19 auf Marburg-Niveau (Todesrate >90%) anzuheben.

Video Interview 23.3.20 – Professor Hockertz zu Corona: Nicht gefährlicher die früher gehabten Influenza-Viren

Aus dem Off meldet sich Stefan Rahmstorf vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) zu Wort und setzt die Verharmloser mit Klimaleugnern gleich und politische Experten wie Karl „die Fliege“ Lauterbach fordern gar eine Zensur und Bestrafung der Kritik an der offiziellen Linie. Kurz: tauscht man Covid-19 gegen CO2 und Verharmloser gegen Klimaleugner aus, kann man mit ansonsten ungeändertem Text auch einer „Diskussion“ in einem anderen Themenbereich beiwohnen.

So kommt man nicht weiter. Man muss sich wohl oder übel die Daten selbst anschauen.

Normale Grippewelle oder nicht?

Covid-19 sei 5-70x so tödlich wie eine normale Influenza, heißt es unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut (RKI). Das RKI ist so etwas wie das Umweltbundesamt, nur halt für mikroskopisch kleine Scheusale. Dessen Intervall zwar etwas kleiner ist als 5-70, aber problematisch wird es schon bei der Frage „was ist eine normale Influenza?“.

Die diesjährige Influenza-Saison wird es voraussichtlich auf etwa 250-300 Opfer bringen (aktuell laut RKI 220, aber die Saison neigt sich bereits dem Ende zu). Zumindest lassen das die tagesaktuellen Berichte des RKI vermuten. Vor 2 Jahren in der Saison 2017/18 waren es 25.000, das ist eben mal ein Faktor 100 in der Mortalitätsstatistik nur innerhalb der Influenza-Familie! 5-70 wäre im normalen Bereich, wenn man die diesjährige Saison zu Grunde legt, und für den Faktor 100 vor zwei Jahren hat sich niemand aus Politik und Medien auch nur ansatzweise interessiert.

Lassen wir das erst mal beiseite und schauen wir in die Statistik der WHO. Die weist für China bislang ca. 3.260 Todesopfer aus, wobei kaum noch welche dazu kommen. Die Lage scheint sich dort beruhigt zu haben und nach Informationen aus dem RKI beginnt China, die Produktion langsam wieder hochzufahren. Bezogen auf die Region, in der etwa 70 Mio Menschen leben, sind das etwa 10x so viele Todesopfer wie hier in der derzeitigen Influenza-Saison. Da diese aber eher sehr schwach ausfällt, kann man daraus schließen, dass Covid-19 nicht schlimmer ist als eine mittelstarke Influenza, womit die Kritiker bestätigt wären. Die europäischen Zahlen aus Italien, Frankreich und Spanien sind zwar düster, aber letztlich immer noch im Influenza-Normalbereich. Also Entwarnung?

Aber halt! In China gibt es nur ca. 81.000 Infizierte, in Italien etwa 50.000. Also doch weitaus gefährlicher? Wie passt das denn nun wirklich zusammen.

Fragen wir dazu am Besten die Fachleute vom RKI. Ich habe da einen gewissen Heimvorteil durch diverse akademische Grade (Dr.rer.nat. Und Prof.): (1) Ich kann vermutlich intelligentere Fragen stellen als der Normalbürger, (2) bekomme ich von akademischen Korrespondenzpartnern ausführlichere Antworten und (3) bin ich nicht nur in der Lage, das zu verstehen, was gesagt wird, sondern auch das, was nicht gesagt wird. Die ernüchternde Antwort vom RKI auf die Frage „was wisst Ihr noch“ lautet „ja … äh … nix“. Außer den Zahlen im WHO-Report oder von der RKI-Seite weiß man tatsächlich fast nichts, betreibt Simulationen aufgrund von plausiblen Vermutungen und Annahmen, die zutreffen können oder eben auch nicht.

Was gleich am Anfang platzt, ist die mediale Darstellungsblase. Bei der ersten Zahlen handelt es sich nicht um Infizierte, sondern die Anzahl der positiv verlaufenen Tests. Es ist nicht bekannt, wer warum überhaupt getestet wurde und wie viele Tests negativ ausgegangen sind. Mit anderen Worten: die Zahl derjenigen, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, liegt für Deutschland irgendwo zwischen ~21.000 positiven Testfällen und 54.000.000, das wäre der voraussichtliche „Durchseuchungsgrad“ bei dem die Epidemie nach den Modellen spätestens zum Erliegen kommt.

Wie das RKI eingesteht, kann man sich mit Covid-19  infizieren und immun werden, ohne dass man das überhaupt merkt. Die Symptome, die in leichteren Fällen nicht von anderen Erkältungskrankheiten zu unterscheiden sind, können auch völlig unterbleiben und man kann nicht sagen, ob Menschen, die sich mit Schnupfen zur Arbeit begeben haben oder vom Hausarzt mit einer Packung Paracetamol nach Hause geschickt wurden, nun Influenza, Corona oder etwas anderes hatten. Das steht völlig im Einklang mit „normaler Grippe“, die in den meisten Jahren so verläuft. Dem RKI bleibt nichts anderes übrig, als seinen Ball bei den Simulationen in den weiten Raum von 21.000 bis 54 Mio zu werfen.

Wovon alle, also auch das RKI ausgehen: das Virus kann man nicht ausrotten. Wenn wir nach China schauen, sind die 81.000 positiven Nachweise seit Wochen stabil. Was? Das kann nicht sein! Die Zahlen müssen doch exponentiell steigen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Chinesen im betroffenen Gebiet mutmaßlich gar keine Tests mehr durchführen, außer an letal endenden Fällen. Getestet werden Personen, die die Region verlassen. Man will das Zeug nicht exportieren. Da China (RKI-Info) die Region langsam wieder hochfährt, deutet das darauf hin, dass dort der Sättigungsgrad bereits weitgehend erreicht ist. Auch der stabile Bodycount spricht dafür. Blöderweise muss man sich das selbst zusammen reimen, denn diese Info würden die derzeitigen Maßnahmen ebenfalls platzen lassen wie eine Seifenblase.

Wie infektiös Covid-19 ist, weiß man beim RKI ebenfalls nicht. Leute, die in Quarantäne geschickt worden sind, beobachtet man nicht weiter. Wenn sie nach 14 Tagen wieder zur Arbeit gehen, wird das nirgendwo erfasst. Es scheint allerdings wie eine normale Influenza ziemlich infektiös zu sein, wenn trotz aller auch bisher schon getroffener Vorsichtsmaßnahmen positive Testergebnisse in Regionen gefunden werden, in denen im weiten Umkreis kein einziger weiterer Fall bekannt ist. Man weiß es schlicht nicht und stellt plausible Vermutungen an, die zutreffen können oder eben auch nicht.

Ebenfalls völlig unbekannt ist die Zahl derer, die eine Infektion hinter sich haben und folglich erst einmal immun sind. Antikörper-Screenings, mit denen man das feststellen könnte, werden laut dem RKI frühestens in vielen Monaten durchgeführt.

Auch bei der Opferzahl handelt es sich nicht um die Zahl derjenigen, die an Covid-19 gestorben sind, sondern derjenigen, bei denen ein Test positiv verlaufen ist, und wenn dieser auf dem Totenbett durchgeführt wurde. Egal, was nun der Hauptgrund für den Tod war, er landet auf dem Konto von Covid-19. Als typisches Beispiel sei der nach bangem Warten medial fast schon gefeierte erste Covid-19-Tode in Brandenburg genannt. Steckbrief: 81-jähriger Mann auf der Palliativ-Station einer Klinik, also der Abteilung für baldiges humanes Sterben, wobei nicht klar ist, ob das Virus schon vor der Einlieferung im Patienten steckte oder erst in der Klinik auf ihn aufmerksam wurde. Obwohl der Patient also ohnehin in den nächsten Tagen gestorben wäre, wird er vom RKI nach eigenem Bekunden und ohne Bedenken Covid-19 aufs Konto geschrieben (vermutlich freut sich jetzt irgendeine Krebsart über eine bessere Statistik) und der Landrat hält sich nicht lange zurück, trotz des fehlenden Sachbezugs die „Schutzmaßnahmen“ zu verschärfen.

Man muss sich das wirklich noch einmal klar machen: das RKI gibt freimütig genau das zu, was die Verharmloser ihm vorwerfen: ohne Covid-19-Test und diese spezielle Art der Verbuchung würden sehr viele Todesfälle unter einem anderen Etikett verbucht werden. Das RKI kann allerdings auch nicht anders, wie man zugestehen muss, denn über die Todesumstände weiß es, ebenfalls nach eigenem Bekunden, nichts außer eben dem positiven Befund. Natürlich wird man der Sache genauer auf den Grund gehen, aber aus verschiedenen Gründen auch erst in vielen Monaten, wenn sich der Rauch verzogen hat.

Bleibt noch die Sache mit den „rauchenden Krematorien“ zu klären, die in den Medien hochgespielt werden. Auch davon bleibt nicht viel übrig. Covid-19 ist offiziell als Seuche eingestuft und da entfällt bei Verstorbenen die Aufbahrung und der feierliche Vorbeimarsch am offenen Sarg. Aus guten Gründen werden die Leichen verbrannt, weil man nur dann sicher sein kann, dass der kleine Bösewicht auch tot. Einige tausend Leichen, die normalerweise in einem Sarg beerdigt worden wären, nun aber im Krematorium landen, führen natürlich zu einem erhöhten Aufkommen.

Fassen wir zusammen: wenn man die wenigen bekannten Fakten, die Vielzahl der völlig unbekannten Daten und ein paar plausible Überlegungen, die auch beim RKI neben anderen angestellt werden, in einen logischen Zusammenhang stellt, komme zumindest ich zu dem Schluss: bei Covid-19 handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine normale Grippeepidemie. Wenn es aber eine „normale Grippe“ war, warum waren dann die Chinesen so erschreckt und haben so drastische Maßnahmen ergriffen?

Gründe für die Panik

An der Stelle verlassen wir die Datensammlung des RKI, denn da wird man zunächst nicht weiter fündig, und schauen wieder nach China. Während Influenza eher unspezifisch zuschlägt, hat Corona eine sehr hohe Affinität zur Lunge, also einem sehr empfindlichen Organ. Durch ständiges Ein- und Ausatmen, von niemandem bezweifelt eine sehr nützliche Angewohnheit des Körpers, wenn er sein Überleben sichern will, gelangen nicht nur jede Menge Stoffe in die Lunge, die dort Schäden verursachen können, sondern auch jede Menge anderer Keime, die Krankheiten auslösen. Hat der Körper bereits ein Problem, sich gegen das Virus zu wehren, wird es noch schwerer, wenn eine Horde Pneumokokken die Gelegenheit ergreift und ebenfalls über das Opfer her fällt, und umgekehrt gilt das natürlich auch, wenn Covid-19 auf eine bestehende leichte Lungenentzündung trifft. Diese Sekundärinfektionen, die sich viele Patienten erst im Krankenhaus einfangen, weil das ein idealer Platz zum Lauern für die Burschen ist, haben ihren Anteil am Aufwand einer Behandlung und auch an einem relativ schnellen Ableben (was nebenbei bemerkt über Jahrhunderte der normale Tod war, aber anscheinend ist da die Nostalgie bei gewissen Publikumskreisen weniger ausgeprägt).

Da liegt das Problem mit Covid-19 gegenüber Influenza: obwohl nach unseren vorhergehenden Betrachtungen kaum schlimmer als eine Influenza-Epidemie ist bei ähnlich vielen schweren Fällen der Anteil der Patienten, die eine intensive Apparatemedizin benötigen, anscheinend sehr viel höher. Da die Ressourcen begrenzt sind, kommt das Gesundheitssystem schneller an die Kapazitätsgrenze. Auch darüber weiß das RKI derzeit anscheinend recht wenig. Es ist zwar halbwegs bekannt, wie viele Patienten schließlich in einer Klinik landen, aber wie viele nun aus welchen Gründen auf der Intensivstation ist vorläufig völlig unbekannt (wir werden die Fragen in einigen Monaten klären).

Das scheint der Grund für die Heftigkeit der chinesischen Reaktion gewesen zu sein: hauptsächlich durch räumliche Eindämmung genügend Ressourcen für die Apparatemedizin zu schaffen (behalten Sie das Wort „räumlich“ im Hinterkopf; natürlich spielt auch eine zeitliche Streckung eine Rolle, aber vermutlich nur untergeordnet).

Zudem hat das Virus noch eine andere unangenehme Eigenschaft: es behindert gewisse Signalbahnen des Immunsystems. Bei jungen und gesunden Menschen macht das nicht viel aus, weil deren Immunsystem spielend damit fertig wird, aber mit zunehmenden Alter wird auch das Immunsystem schwächer, weshalb das Virus besonders bei älteren Menschen seine hässliche Wirkung entfalten kann (wenn einzelne junge Menschen wie der chinesische Arzt, der auf das Virus aufmerksam gemacht hat, ihm trotzdem zum Opfer fallen, ist das normal und nicht außergewöhnlich, lässt sich aber blendend medial auschlachten). Aber auch das genügt nicht, wie inzwischen aus den italienischen Statistiken hervorgeht: mindestens eine medizinische Vorschädigung ist hilfreich für den vorzeitigen Tod, zwei oder drei noch besser. Auch für gesunde alte Menschen ohne Vorschädigung ist die Gefahr relativ überschaubar, wie inzwischen auch in den Mainstreammedien erscheinende italienische Statistiken zeigen. Nur wird die Wahrscheinlichkeit, auf solche zu stoßen, bei zunehmendem Alter geringer; normal für viele Ältere ist eher, dass 30% der täglichen Nahrung aus Medikamenten besteht und sie damit zum idealen Opfer werden.

Es gibt also anscheinend eine bevorzugte und halbwegs gut definierbare Zielgruppe für Covid-19. Das könnte man bei Maßnahmen natürlich berücksichtigen. Beim RKI prüft man inzwischen, ob die Erkenntnisse statistisch überhaupt signifikant sind (und wird in einigen Monaten sicher zu irgendeinem Ergebnis kommen; Anmerkung des Verfassers).

Nebenbei bemerkt: In Richtung Behandlung von Erkrankten haben die Chinesen ebenfalls inzwischen weiter gedacht. Wenn das Virus einen Botenstoff im Immunsystem hemmt, führen wir ihn eben per Spritze zu. Gesagt, getan. In China wird nach einigen Berichten der Flurfunkmedien erfolgreich mit Interferon (und auch anderen Substanzen) behandelt, was allerdings gute ärztliche Überwachung verlangt, damit das Immunsystem nicht übertreibt. Passende Intereferonpräparate gibt es – man lese und staune – bei den Kubanern. Hier beobachtet man natürlich zunächst die Statistik und stellt Überlegungen über Zulassungsverfahren sowie die politischen Implikationen an, wenn man sich bei einem Land bedient, das US-Sanktionen unterliegt. Aber zumindest ist in Italien jetzt einer Gruppe kubanischer Ärzte zur Unterstützung eingetroffen.

Italien und Deutschland

In Italien gibt es bislang über 4.000 Tote, in Deutschlandist die Zahl langsam über 70 geklettert und auch aus anderen Ländern liegen eigenartig abweichende Bodycounts vor (die Fallzahlen muss man aus den genannten Gründen hier ausblenden). Woran könnte das liegen? Sind Italiener empfindlicher als Deutsche?

Antworten lassen sich relativ schnell finden, d.h. zumindest die Verharmlosergruppe hat sie parat, wobei der Widerspruch dieses Mal großenteils ausbleibt. Der Bodycount in den verschiedenen Ländern lässt sich zum Einen recht gut mit dem Grad der Luftverschmutzung korrelieren. In Italien ist die Luftverschmutzung im Schnitt deutlich höher als in Deutschland und damit die allgemeine Lungenschädigung intensiver, besonders wenn man die Luft schon 60-90 Jahre einatmet. Ähnliches gilt für China. Man muss zugeben, dass das zunächst eine Arbeitshypothese ist, aber die Korrelation ist nicht zu übersehen.

Hinzu kommt zum Anderen, dass das italienische Gesundheitssystem noch maroder ist als unseres und deutlich mehr Keime resistent sind gegen Antibiotika. Kommt zu Covid-19 eine Sekundärinfektion hinzu (oder umgekehrt), ist es für die Mediziner ungleich schwerer, solche Leute erfolgreich zu behandeln. Alles zusammen ergibt eine Mischung, die mutmaßlich zu diesen doch sehr drastischen Unterschieden beim Bodycount führt. Aber das letzte Wort wird auch hier erst in vielen Monaten gesprochen, wenn die Jungs vom RKI Zeit finden, sich intensiver damit zu beschäftigen.

Der Shutdown der EU

Natürlich möchte man die chinesischen Erfahrungen, dass das Gesundheitssystem aus sehr spezifischen Gründen apparatemedizinisch überlastet wird, hier nicht wiederholen. Ob man hier auf einen Überlastungszustand hinsteuert, ist nicht eindeutig feststellbar. Die Medien liefern einerseits Schockberichte aus Norditalien und Madrid, andererseits stellen sowohl italienische als auch deutsche Klinikchefs – äh, ich meine natürlich Verharmloser in Interviews klar, dass keine Engpässe vorhanden sind. Wer hat nun Recht? Ich würde auf die Klinikchefs tippen, weil man als Mediziner im Gegensatz zum Mainstreamjournalist zumindest zählen können muss, aber das darf jeder anders sehen.

Halten wir fest: es dreht sich derzeit in Deutschland um ca. 70 Tote, Endbilanz unbekannt, Prozentsatz der Intensivbehandlungen unbekannt, bei ca. 950.000 Todesfällen insgesamt, die in Deutschland pro Jahr ohnehin eintreten. Welcher Aufwand ist verhältnismäßig bei einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eher normalen Grippeepidemie mit gut definierter Risikogruppe und höherem apparatemedizinisch notwendigem Aufwand?

Der einfachste Weg ist, den chinesischen Shutdown der Region Wuhan zu kopieren. Man kann dem RKI keinen Vorwurf machen, wenn es aus epidemiologischer Sicht ebenfalls einen Shutdown vorschlägt, um auf der sicheren Seite zu sein. Wobei man beim RKI den Unterschied zu China schon richtig verstanden hat: liegt die chinesische Absicht vorzugsweise in einer räumlichen Begrenzung (s.o.), liegt die deutsche Absicht in einer zeitlichen Dehnung. Die medizinische Versorgbarkeit soll dadurch gewährleistet werden, dass die Infektionsrate so langsam fortschreitet, dass nie zu viele aus der Risikogruppe ernsthaft erkranken. Wobei die Verlangsamung bislang anscheinend nur bedingt notwendig ist, alternative Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppe aber nicht in Betracht gezogen werden, zumindest nicht öffentlich und auch nicht in den RKI-Emails an mich.

Zwischen RKI und Realität hat die Verfassung die Politik gesetzt, und die müsste nun auch andere Gesichtspunkte als die epidemiologischen ins Kalkül ziehen. Die EU mit Deutschland mitten drin ist nämlich nicht China. Mit der räumlichen Isolation in China waren ca. 70 Mio Menschen vom Shutdown betroffen, China besitzt aber ein Backup-System von weiteren 930 Mio Menschen, die das betroffene Gebiet versorgen und Hilfe beim Wiederhochfahren leisten können, was jetzt offenbar bereits geschieht. In der EU sind mit der Strategie der zeitlichen Verzögerung fast 400 Mio Menschen über einen strategisch bedingten sehr viel längeren Zeitraum betroffen, wobei hier keinerlei Backupsystem vorhanden ist, weil der Shutdown nahezu EU-weit erfolgt. Die großen Motoren der EU – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien – werden abgeschaltet.

Wobei in Deutschland die Hauptabschaltung noch folgt. Anscheinend plant die Merkel-Administration eine bundesweite absolute Ausgangssperre, Besuchs- und Versammlungsverbot außerhalb des engen Familienkreises, Zwangsschließung aller Geschäfte außer Supermärkten. Man muss sich klarmachen, dass so mancher Knastinsasse mehr Freiheiten genießt als das, was auf den Normalbürger zukommt. Und das aus nicht vorhandenen Gründen, wie wir festgestellt haben. Und das obendrein als Open-End-Version. Null soziale Kontakte über 3, 4, 5 Monate, vielleicht sogar über Jahre. Ausgeschlossen wird selbst das von der Politik nicht.

Dabei ist wieder alles hervorragend organisiert. „Niemand wird zurückgelassen“ war von der GröKaZ zu hören, wobei in Deutschland ca. 1,5 Mio Menschen den Namen Niemand besitzen und zurückgelassen werden. Das sind die ca. 1,5 Mio Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind. Die Tafelmitarbeiter, i.d.R. Ehrenamtliche aus der Risikogruppe, bleiben zu Hause und die Tafeln geschlossen, zumal die Supermarktketten derzeit ohnehin nichts abzugeben haben. Wie diese Leute jetzt überleben sollen, scheint niemanden zu interessieren.

Unternehmen sollen von der KfW Hilfen bekommen, wenn sie schließen müssen, doch Unternehmen, die das wollen, erfahren von ihrer Hausbank, dass keine weiß, wie das geht. Vermutlich in einigen Monaten, wenn wir an der Stelle mal die Ansagen des RKI reproduzieren.

Quarantäne verhängen? Kein Problem. Um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und um Haustiere soll sich der Betroffene aber selbst kümmern. Mit Hilfe der Nachbarn versteht sich. Denen wird aber gerade verboten, sich mit den Nachbarn zu treffen und etwas zu organisieren. Zwar müssten Behörden zumindest Ansprechpartner vermitteln können, geben aber auch der Mainstreampresse gegenüber zu, dass sie dazu nicht in der Lage sind. Derweil schalten ohnehin immer mehr Behörden in den Selbstverwaltungsmodus: Publikumsverkehr stark reduziert bis ausgesetzt, obwohl absehbar mehr Bedarf besteht.

Die Folgen der Shutdowns

Natürlich ist auch der chinesische Geschäftsmann nach einigen Wochen Shutdown pleite, aber das riesige chinesische Backupsystem ermöglicht Hilfen in nahezu jeder Größenordnung. China kann in kurzer Zeit wieder durchstarten.

Hier sieht das anders aus. Ob sich die Infektion exponentiell verbreitet, weiß niemand, aber jedem Wirtschaftsfachmann ist klar, dass mit jedem Tag die Zahl der Arbeitslosen exponentiell steigt. Den kleinen Unternehmen bleibt gar nichts anderes übrig, da die Kosten weiter laufen, und die mittleren und großen werden nachziehen, sobald die Tarifverträge das zulassen. Es ist genauso klar, dass mit jedem Tag der verordneten Zwangsschließung die Anzahl der Betriebe, die nicht wieder öffnen werden, ebenfalls exponentiell ansteigt. Wenn der Shutdown länger anhält, werden ganze Branchen mehr oder weniger komplett verschwinden. Nicht (nur) meine Ansage, auch die von Wirtschaftsfachleuten.

Selbst die, die wieder öffnen, werden Probleme haben, denn mit dem Übergang in die Arbeitslosigkeit fallen auch zahlungskräftige Kunden fort. Vieles wird ins Internet verlagert werden, was Amazon oder ebay nützt, denn dort ist vieles günstiger und die Kunden gewöhnen sich daran, dort zu bestellen als nach geöffneten Geschäften zu suchen. Wenn die Internetkäufe zunehmen, wird es aber auch für die Lieferdienste eng. Amazon Prime liefert dann wohl nicht mehr am nächsten Tag, sondern in der nächsten Woche.

Das Aussetzen der sozialen Kontakte zerstört obendrein die Gesellschaft und fördert das Clansystem. Wenn Aldi, Lidl, Rewe und andere Supermärkte damit anfangen, Kunden nur noch einzeln ins Geschäft zu lassen und sich Schlangen vor den Geschäften und an den Kassen bilden – mindestens 1,5 m Abstand! – werden nach Erfahrungen mit der menschlichen Psyche Schlägereien an der Tagesordnung sein. Fallweise wird bereits jetzt nach einer Woche über so etwas berichtet. Läuft das im größeren Stil an, wird entgegen dem martialischen Geschrei aus den Politikzentralen die Polizei dem höchstwahrscheinlich nicht mehr gewachsen sein. Auf die Bundeswehr wird man kaum zählen können, auch wenn Kramp-Karrenbauer 75.000 Reservisten einziehen will. Auch die Ausgangssperren werden sich allenfalls kurz durchsetzen lassen. Die Fridays-4-Future-Jugend und die Bewohner nicht biodeutscher Stadtviertel sind zu sehr gewohnt, auf die Staatsgewalt zu pfeifen, um sich lange aufhalten zu lassen.

Sind das jetzt genauso überzogene Horrorszenarien, wie sie uns die Mainstreammedien präsentieren? Überlegen Sie an dieser Stelle einmal, wie die menschliche Psyche funktioniert und was für Zustände sich anderswo entwickeln, wenn die Bevölkerung unter einen derartigen Druck gesetzt wird. Oder fragen Sie Ihren Therapeuten, falls Sie den noch besuchen dürfen.

Möglicherweise könnte aber schon früher Schluss sein. Durch den ganzen Wirrwarr ist nämlich bereits jetzt die Logistik behindert bis blockiert. Polnische LKWs und deren Fahrer bleiben in Polen und die Lager der Supermärkte sind begrenzt, da auch im Nahrungsmittelbereich die Just-in-Time-Strategie bei freien Grenzen zählt. Noch laufende Transporte kleckern derzeit mit Zeitverzögerungen über die Grenzen. Wer nach Anzeichen sucht, wie es mit der Lieferkette steht, dem sei empfohlen, Frischwaren und Tiefkühlkosttruhen im Supermarkt zu beobachten. Tiefkühlkost kann man nämlich im Gegensatz zu vielem anderen nicht hamstern. In den Truhen ist nur begrenzt Platz und meist sind sie ohnehin voll. Werden die Auslagen in den Truhen der Supermärkte geringer, könnte das auf das Zusammenbrechen der Lieferketten hinweisen. Da staatlicherseits außer der Verbreitung von pompösen Latrinenparolen absolut nichts organisiert ist, sind sicher auch die Lieferketten der Supermärkte nicht organisiert. Bricht die Versorgung zusammen, ist es aber schnell Schluss mit der Disziplin. Wenn die Menschen nichts mehr zu verlieren haben, verlieren sie auch die letzten Hemmungen.

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Fassen wir zusammen:

  • Es gibt keinen rationalen Grund, aus den verfügbaren Daten auf etwas anderes als einen normalen Grippe-Epidemie-Verlauf zu schließen.
  • Es gibt einen rationalen Grund, davon auszugehen, dass die Covid-19-Epidemie die Kapazität der Intensivmedizin schneller an ihre Grenzen bringt.
  • Es gibt in Deutschland seitens der Kliniken aber noch keine Signale, dass die Grenzen bereits erreicht sind oder man kurz davor steht.
  • Nach den verfügbaren Daten ist die Hochrisikogruppe älterer, bereits erkrankter Menschen gut definierbar.
  • Es sind wesentlich mildere Maßnahmen denkbar, die Hochrisikogruppe so zu schützen, dass es zu keinerlei Engpässen kommen wird.
  • Die ergriffenen Maßnahmen führen mit großer Wahrscheinlichkeit in eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe, die selbst eine schlimmen Epidemieverlauf in den Schatten stellen dürfte.

Eigentlich sollte man erwarten, dass wenigstens einige Politiker auch so weit logisch denken können. Doch derzeit haben die Hardliner Oberhand und bei aller Dramatik ist es irgendwie faszinierend, wie stumpf trotzdem fast die gesamte Bevölkerung bereitwillig in diese Richtung marschieren. Zumal es in der Geschichte das eine oder andere Vorbild gibt, wo solcher Aktionismus hinführt. Wie hat jedoch einmal jemand sehr korrekt bemerkt: „Das Einzige, was man aus der Geschichte lernen kann, ist, dass niemand aus der Geschichte lernt“.

 

Der Autor, Jahrgang 1952 und damit der primären Zielgruppe des Virus zuzurechnen, ist promovierter Chemiker und hat 20 Jahre lang eine Informatik-Professur inne gehabt. Seine Arbeitsgebiete waren Bereiche der Hardcore-Informatik, d.h. Mathematik, Numerik, Kryptologie, Computergrafik, Quanteninformatik und Parallelcomputing.

 




„Klimahysterie – Strahlenhysterie“

Ich konnte meinen Vortrag nicht zu Ende führen, es fehlte mir die Zeit zur Behandlung von Tschernobyl und der nuklearen Abrüstung. Daher habe ich aus meinem Vortrag einen 9-seitigen schriftlichen Bericht gemacht, der unten zur beliebigen Verwendung als pdf-Datei angefügt ist.

Das wichtigste hier in kurzen Worten:

Klimahysterie

Wer CO2 sagt, ist schon auf die Demagogie herein gefallen, denn der Wasserkreislauf bestimmt das Wetter und damit alle Klimate an allen Stellen der Erde. Dabei wird alles gesteuert von der Sonne. CO2 hat keinen Einfluß auf die Wettervorgänge in der Atmosphäre.

Die Strahlungsvorgänge in der Atmosphäre werden bestimmt von den beiden Molekülen mit Dipolmoment, und das sind H2O und CO2. In einem beliebigen Volumen Luft etwa 50-mal so viele H2O-Moleküle wie CO2-Moleküle, was ein Ingenieur in der Regel nachprüfen kann (erfordert eine Taupunkttabelle und Berücksichtigung der Molekulargewichte). Da H2O überwiegt, ist es das bestimmende Molekül in der Atmosphäre. Und wenn sich die CO2-Konzentration verdoppeln würde, dann macht das von der Anzahl der bestimmenden Moleküle gerade eine Zunahme von 2% auf 4% aus.

Das Wetter und damit das Klima wird gesteuert von der Sonne, wie allseits bekannt ist: Die Variationen zwischen Tag und Nacht; Sommer und Winter; Eiszeit und Warmzeit bestimmt die Sonne.

 

Fukushima

Fukushima war keine radiologische Katastrophe, sondern es war eine soziale Katastrophe. Der Unfall zerstörte ein technisches Gerät, brachte aber keine Schädigung der Menschen durch die Strahlung. Nur die Evakuierungen hatten mehr als 1000 tödliche Strahlen“schutz“opfer zur Folge. Viel wichtiger als der Strahlenschutz wäre daher ein Schutz vor den Strahlenschützern.

Das Kernkraftwerk in Fukushima direkt an der durch Tsunamis bedrohten Küste war nicht gegen hohe Wellen geschützt, daher musste irgendwann das Unglück kommen. Das Kraftwerk wurde von der Flutwelle unter Wasser gesetzt. Die zuvor vom Erdbeben schon abgeschalteten Reaktoren wurde nicht mehr gekühlt. Der Druck in den Reaktoren stieg auf ein gefährliches Maß an, so daß Druck abgelassen werden mußte und damit Radioaktivität ins Freie gelangte. Es gab Wasserstoffexplosionen – es gab keine nuklearen Explosionen.

Die freigesetzte Radioaktivität war so gering, daß niemand dadurch zu Schaden kommen konnte. Dennoch verlangte das Gesetz die Evakuierung der Bevölkerung in der Umgebung. Und es wurden sogar die Altersheime und Krankenhäuser evakuiert. Nach anfänglichem Zögern wurden auch die Intensivpatienten abtransportiert, etwa 50 Intensivpatienten starben daran. Dieses war per Gesetz befohlener Übergang vom Leben zum Tod für unschuldige Japaner.

Die Unsinnigkeit der Strahlenschutzgesetzgebung wird an vier Beispielen gezeigt: Es gelten im Umgang mit Kernbrennstoffen Grenzen, die unter viel Aufwand eingehalten werden müssen. Im Flugverkehr gelten diese Grenzen NICHT, sie werden täglich von Millionen Menschen auf der Erde überschritten. Im medizinischen Bereich zeigen sich Heileffekte durch alpha-Strahlung des Edelgases Radon im ähnlichen Dosisbereich.

Die Strahlenschutzgesetzgebung sollte dringend korrigiert werden, denn durch sie wird keine reale Gefahr abgewehrt. Diese Forderung wurde bereits weltweit von unzähligen Wissenschaftlern in mehreren 1000 Veröffentlichungen begründet.

In Deutschland wird dieses ignoriert, es geht sogar den entgegengesetzten Weg, denn es verschärft die unsinnige Strahlenschutzgesetzgebung.

 

Wie konnte zu der als falsch kritisierten Strahlenschutzgesetzgebung kommen?

Jede noch so kleine Dosis ist schädlich und daher zu vermeiden.   (§28 StrlSchV1989)

Bei den Überlebenden der Kernwaffenexplosionen von Hiroshima und Nagasaki hat sich eine Zunahme des Krebsrisikos ab etwa der Dosis 0,5 Sievert gezeigt. Mit dem Vorsorgeprinzip wurde angenommen, daß ein bei hoher Dosis nachgewiesenes Risiko auch bei jeder noch so kleinen Dosis existieren würde (Konjunktiv!). Eine einfache Modellvorstellung – jedes Strahlenteilchen KANN Krebs erzeugen – hat diesen Annahme plausibel gemacht.

Der Fehler dieser Modellvorstellung wird ersichtlich, wenn man sie auf andere Stoffe überträgt, zum Beispiel das allseits beliebte Gift und Kanzerogen Ethanol: Die Flasche Schnaps in Minuten hinunter gekippt ist schädlich und kann tödlich sein. Bei Verteilung der gleichen Dosis des Giftes in kleinen Portionen über lange Zeit gibt es keinen Schaden, eher eine kleine biopositive Wirkung.

Mit der Modellvorstellung, daß jedes Strahlenteilchen Krebs erzeugen kann, werden gern virtuelle Strahlenopfer berechnet. Das Wort „virtuell“ bedeutet so viel wie „das gibt es nicht“. Strahlenopfer, die es nicht gibt, sind wie Gespenster. So wird es auch von Mitgliedern der International Commission on Radiological Protection (ICRP) benannt. In Deutschland kann man virtuelle Opfer auch relotiusierte Opfer nennen.

Nur Deutschland steigt nach dem Unfall in Fukushima aus Angst vor solchen Gespenstern aus seiner Stromversorgung aus.

 

Tschernobyl

Hätte man die Helfer der ersten Stunde nach dem Unfall mit Strahlungsmeßgeräten versehen, bzw. nicht in die Bereiche mit hoher Strahlung geschickt, dann wären sie nicht durch zu viel Strahlung erkrankt und es hätte auch keine Todesopfer durch Strahlung gegeben.

Auch in Tschernobyl gab es mehr Evakuierungsopfer als Strahlenopfer.

Der Tschernobyl-Reaktor ist von gänzlich anderer Bauart als alle anderen Reaktoren der Welt. Er wurde erfunden, um in der Anfangszeit der 1940-er und 1950-er Waffen-Plutonium zu erzeugen. Auch in den USA gab es solche Reaktoren, aber sie wurden bald wieder still gelegt, weil man deren gefährliches Verhalten erkannt hatte. In der Sowjetunion wurden diese Reaktoren zur Stromerzeugung optimiert und sicher betrieben, das geschieht auch heute noch.

Mit dem Reaktor am Standort Tschernobyl hatte man ein Experiment gemacht, daß auf unvorhergesehene Weise fehlschlug. Viele Warnsignale wurden mißachtet, dann kam es zu einer Leistungsexkursion und zur Zerstörung des Reaktors.

Die Reaktionen in Tschernobyl mit Evakuierung der Bevölkerung in der „Todeszone“ kann man nur hysterisch nennen, sie waren die Folge von unsinniger Strahlenschutzgesetzgebung. Das Zuschütten des Reaktors und der Bau eines 1-sten Sarkophags waren gut und ausreichend, der 2-te Sarkophag war eine Folge der europaweiten Strahlenangst.

Heute ist Tschernobyl ein Touristenmagnet geworden, dort erleben die Touristen mit tickenden Geigerzählern an bestimmten hot-spots ein Erschaudern mit Gänsehaut, so wie es die Kinder im Mittelalter beim Vorlesen der Geschichte von bösen Wolf und den sieben Geißlein erfuhren.

 

Nukleare Abrüstung von 34 t Waffen-Plutonium

Die Strahlenhysterie führt zu immer neuen Auflagen durch die Politik und hat inzwischen in den USA die Abrüstung von 34 Tonnen Waffen-Plutonium zum Erliegen gebracht. Hoffen wir, dass dieses Material gut bewacht wird und niemals in falsche Hände gerät — das wäre eine wirkliche Gefahr, mehr als 1000-fach größer als die friedliche Nutzung der Kerntechnik.

Zwischen Gorbatschow und Reagan wurde vor langer Zeit die Abrüstung eines Teiles der nuklearen Sprengköpfe aus der Zeit der Ost-West-Konfrontation im Kalten Krieg vereinbart. Das Waffen-Uran ist inzwischen durch Einsatz in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung benutzt worden und also verschwunden.

Es ist noch die vereinbarte Abrüstung eines Teiles des Waffen-Plutoniums zu bewerkstelligen. In Rußland kann dieses Material in Schnellen Reaktoren nützliche Dienste leisten und so verschwinden. Probleme bleiben in den USA, denn dort wurden viele Aktivitäten im nuklearen Bereich unter der Präsidentschaft des Demokraten Jimmy Carter zum Erliegen gebracht. Deutschland hätte helfen können, aber auch bei uns hat grüne Angst-Politik Hindernissen geschaffen.

Jetzt hat die Strahlenhysterie mit ihren immer weiter getriebenen Vorschriften die nukleare Abrüstung zum Erliegen gebracht – ein Skandal, für den sich niemand zu interessieren scheint.

 

Durch ein Dauerfeuer gegen ionisierende Strahlung wurde in vielen Jahrzehnten eine Strahlenangst erzeugt, die heute katastrophale Ergebnisse zeitigt. Es wurden Gesetze geschaffen, die falsch sind. Besonders in Deutschland ist das der Fall.

Unsere Medien sind nicht bereit, dagegen vorzugehen, obwohl sie die Macht hätten. Sie gehorchen der falschen Politik. Es werden nur noch „Experten“ gehört, die Fachleute werden ignoriert. Allein private Vereine wie EIKE und einige andere mit ihren Internetseiten bieten sachliche Information.

Bitte, lesen Sie die unten angefügte ausführlichere 9-seitige pdf-Datei.Vortrag Klimahysterie – Strahlenhysterie EIKE-Tagung 2019




Es gibt sie wirklich: Die Mega-EEG-Batteriesimulation

Nachfolgend wird eine solche Graphik für den Zeitraum 10. bis 20. März 2020 dargestellt:

Abbildung: Screenshot (20.03.2020) von https://www.smard.de/home

Wenn man in der obigen Abbildung die rote Verbrauchslinie mit der Summe der Stromerzeugung vergleicht, dann ist die Übereinstimmung zwischen beiden sehr gering. Das wiederum drückt sich in einem erratischen Verlauf beim Strom-Import- und -Export für Deutschland aus, der auf SMARD ebenfalls abgerufen werden kann:

Abbildung: Screenshot (20.03.2020) von https://www.smard.de/home („0“-Linie rot herausgehoben)

Im Zeitraum vom 10. bis 20. März 2020 ergeben sich danach die nachfolgend dargestellten Extreme im kommerziellen Strom-Außenhandel. Das Maximum im deutschen Erzeugungsüberschuss fällt auf den 15. März 2020 mit einem Stromexport von knapp 15 Gigawattstunden (GWh) um 8.00 Uhr:

Abbildung: Screenshot (20.03.2020) von https://www.smard.de/home

Und am 14. März 2020 mussten um 4.00 Uhr morgens knapp 9 GWh Strom importiert werden:

Abbildung: Screenshot (20.03.2020) von https://www.smard.de/home

Es darf nicht zu viel und nicht zu wenig Erzeugungsleistung im Netz vorhanden sein, um die Netzfrequenz bei 50 Hertz stabil halten zu können. Stromerzeugung und -verbrauch müssen sich also jederzeit die Waage halten, um einen Blackout zu vermeiden. Das Problem bei Just-in-Time Produkten wie elektrischem Strom ist nun, dass sowohl die Käufer als auch die Verkäufer diesen zwingenden zeitlichen Zusammenhang kennen, wenn man kaufen oder verkaufen muss. Man zahlt deshalb bei jedem unnötigen Handel drauf, egal, ob man gezwungen ist, dringend erforderlichen zusätzlichen Strom zu kaufen oder zufällig erzeugten „unverbrauchbaren“ Strom zu verkaufen.

Unsere Nachbarländer simulieren also eine riesige kostenpflichtige Mega-EEG-Batterie, an die wir unseren Strom billig verkaufen oder für dessen Abnahme sogar noch zuzahlen, und von der wir dann umgekehrt Strom teuer zukaufen können, wenn Wind und Sonne plötzlich schlappmachen.

Das ist kein wirklich nachhaltiges und zukunftweisendes Geschäftsmodell für die sichere und kostengünstige Stromversorgung einer Industrienation…




Die Furcht, dass (andere) fliegen

Im Jahre 2013 predigte Elizabeth Rosenthal den Lesern der New York Times, dass Flugreisen „die schlimmsten Umweltsünden“ für viele Amerikaner seien. Ein einziger Flug von New York nach Europa oder San Francisco fügt der Atmosphäre 2 bis 3 Tonnen Kohlendioxid pro Passagier hinzu, behauptete sie. Die Emissionen aus dem Luftverkehr steigen, weil das Volumen des Flugverkehrs viel schneller zunimmt als es Fortschritte hinsichtlich der Treibstoff-Effizienz der Flugzeuge gibt.

Die Website Green Choices nennt den Luftverkehr „eine der am Treibhausgas-reichsten Formen des Verkehrs“ und lamentiert, dass das Fehlen von Steuern auf Flugbenzin eine Subvention darstellt, welche die Fliegerei „überraschend“ (und inakzeptabel) billig macht. Zusätzlich zum Kohlendioxid erzeugt der Luftverkehr Stickoxide und Wasserdampf, was ebenfalls zum Treibhauseffekt beiträgt. Nach Ansicht der Website-Betreiber ist das Wachstum der Luftfahrtindustrie unvereinbar mit den Bemühungen zum Kampf gegen den Klimawandel.

Die Europäische Union machte den Luftverkehr im Jahre 2012 zu einem Teil ihres Emissions-Handelssystems. Allerdings sorgten Proteste aus China, den USA und anderen Ländern dafür, dass das Programm auf innereuropäische Flüge beschränkt werden musste. Transport & Environment, welche sich selbst als die „führende Gruppe der Kampagne für saubere Transporte in Europa“ bezeichnet, behauptet, dass der Flugsektor einen Einfluss auf das Klima hat, der „außer Kontrolle gerät“ ohne ein „Zeichen der Abschwächung“.

In UK, welches soeben die EU verlassen und vermutlich auch die EU-Klimadoktrin hinter sich gelassen hat, wurden Jahrzehnte alte Pläne des Baus einer dritten Rollbahn am Londoner Heathrow Airport ein weiteres Mal blockiert, urteilte doch das Berufungsgericht in UK, dass der Rollbahn-Antrag „illegal“ war, weil man nicht die eigenen Klima-Verpflichtungen der Regierung berücksichtigt hatte.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan und seine Umwelt-extremistischen Freunde bejubelten die Entscheidung. Heathrow Airport Holdings (aber nicht die britische Regierung) verspricht, beim Obersten Gerichtshof des Landes Berufung einzulegen. Khan hat die Pläne für die dritte Start- und Landebahn seit langem verurteilt, sie als „die falsche Entscheidung für London und ganz Großbritannien“ bezeichnet und behauptet, dass ihr Bau und die damit verbundene erhöhte Anzahl von Flügen „verheerend für die Luftqualität in ganz London“ wäre.

Die dringend benötigte Rollbahn hätte die Kapazität des Flughafens von 85,5 Millionen Passagieren pro Jahr auf 130 Millionen zunehmen lassen, ebenso wie die jährliche Gesamtzahl der Flüge von 474.000 auf 740.000 gestiegen wäre. Dies hätte zu einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 228 Milliarden Dollar in ganz UK geführt und bis zu 180.000 neue Arbeitsplätze entstehen lassen – alles zu Kosten, die geschätzt unter 20 Milliarden Dollar liegen würden.

Selbst wenn Heathrow schließlich doch noch seine dritte Rollbahn bauen darf, wird die Verzögerung – großenteils der Unterschrift von UK unter das Paris-Abkommen geschuldet – mit Sicherheit den Baupreis in die Höhe treiben, sehr unbequem für alle Reisenden sein und dringend benötigte Einkünfte aus Landerechten und Kommerz verschieben.

Die Confederation of British Industry CBI hatte die Entscheidung der damaligen Premierministerin Theresa May und ihres gesamten Kabinetts zur Genehmigung der Ausweitung des Flughafens sehr gewürdigt. Aber der gegenwärtige Premierminister Boris Johnson steht nicht dahinter. Der CBI-Generaldirektor Josh Hardie sagte: „Unsere Luftfahrt-Kapazität wird bereits im Jahre 2025 an ihre Grenzen stoßen. Daher ist es entscheidend wichtig, so schnell wie möglich den ersten Spatenstich auszuführen“.

Alle diejenigen, welche darauf hoffen, dass der Treibstoff für die Düsentriebwerke durch „saubere“ Energie ersetzt würde, werden enttäuscht sein zu erfahren, dass obwohl es Solarflugzeuge gibt diese sehr langsam sind (maximal 100 km/h), dass sie unfähig sind, Passagiere zu befördern und dass sie abhängig sind von gutem Wetter.

Dan Reed schrieb im vorigen Jahr 2019 ein Op-Ed im Magazin Forbes, in welchem er vorrechnete, dass die Anwendung des Green New Deal auf den Luftverkehr die US-Ökonomie verheeren würde, während lediglich 3,5% aller Treibhausgas-Emissionen dem Luftverkehr zugeordnet werden können. Ernste Rückschläge des Luftverkehrs würde viele der über 700.000 Arbeitsplätze im Luftverkehr vernichten (durchschnittliches Gehalt im Jahre 2016 86.000 Dollar) und ernste Auswirkungen auf Lieferanten für die Industrie, Flughäfen, Spediteure, Hotels und andere Unternehmen im Bereich Reisen sowie alle anderen, welche auf Güter und Dienstleistungen angewiesen sind, schwer beeinträchtigen.

Ein derartiges Vorgehen der USA würde außerdem die Vorherrschaft der USA beim Flugzeugbau fortschrittliche Technologie gefährden, schrieb Reed.

Inzwischen sind bei UN-Klimakonferenzen Tausende Aktivisten, Bürokraten, Politiker und Reporter involviert, die zu weit entfernten Orten fliegen, in 5-Sterne-Hotels logieren und üppig schlemmen, während sie uns normale Bürger hinsichtlich unserer Reisen und Emissionen drangsalieren und neue Abkommen aushecken, die Menschheit mit eiserner Faust zu regieren. (Warum müssen eigentlich so viele dieser Herrschaften an diesem Theater teilnehmen, und warum können diese Treffen nicht auch via Videokonferenzen vonstatten gehen?)

Währenddessen reisen Prinz Charles und seine Entourage (Familie, Bedienstete und Sicherheitspersonal) mit einem Privatjet in der Weltgeschichte umher, um uns zu warnen, dass Klimawandel und verloren gehende Biodiversität „die größten Bedrohungen jemals“ der Menschheit seien. Der ehemalige Präsident Obama und seine Familie nebst Entourage erfreuen sich immer noch an Ferien auf Hawaii.

Al Gore und Leo DiCaprio sind (in)famous* dafür, in Privatjets, SUVs und Limousinen zu Klima-Ereignissen zu jetten, um uns niederen Sterblichen vorzubeten, was wir tun müssen, um unseren Planeten Erde vor einer katastrophalen Erwärmung zu schützen, verursacht durch (andere) Menschen (als sie selbst). Der Ultra-Milliardär Mike Bloomberg versucht, seinen Gebrauch von Privatjets zu rechtfertigen, indem er erklärt, dass seine Reisen unabdingbar sind, um seinen kreuzzug gegen fossile Treibstoffe (und gegen Arbeitsplätze in diesem Bereich) fortzusetzen, wmoit er die vermeintliche Klimakrise beenden will.

[*Unübersetzbares Wortspiel zwischen famous = berühmt und infamous = infam. Anm. d. Übers.]

Keiner von Ihnen denkt auch nur daran, ihre privaten Reise-Extravaganzen zu beenden. Sie glauben einfach nur, dass wir unsere moderaten und gelegentlichen kommerziellen Reisen beenden sollen. Sie haben keine Angst vorm Fliegen. Sie haben Angst davor, dass jeder andere fliegt. Oder genauer, sie denken nicht, dass der Rest von uns es verdient hat, in den Urlaub zu fliegen und so weiter. Sie sind privilegiert. Wir sind es nicht.

Anstatt dass Flugzeuge über unseren Köpfen die Atmosphäre durchpflügen – und auf Flughäfen landen nahe großer und kleiner urbaner Zentren – wollen sie hunderte neuer Eisenbahnstrecken bauen, die tausende von Kilometern durch Wälder, Prärien, Ackerland und Hinterhöfe führen – gegen jeden Widerstand von Anwohnern, koste es, was es wolle. (Die Züge würden natürlich elektrisch angetrieben, durch „saubere, grüne“, intermittente und unzuverlässige Wind- und Solarenergie, was noch erheblich mehr Bergbau, Windturbinen, Solarpaneele, Batterien und Kinderarbeit erfordert). Die Auswirkungen auf Eigentumsrechte und die Biodiversität wären erheblich.

Anderswo gehen die Entwicklungen in eine ganz andere Richtung. Im Jahre 2018 hat China Pläne bekannt gemacht, bis zum Jahr 2035 216 neue Flughäfen zu bauen, um der „steigenden Nachfrage nach Flugreisen“ gerecht zu werden. In China gab es 2017 552 Millionen Flugpassagiere, und man will die weit entfernt liegenden Städte und Menschen schneller und effizienter miteinander verbinden. COVID-19 mag diese Pläne verzögert haben, aber sie werden weiter verfolgt.

Indien hat einen wirklich ambitionierten Plan vorgelegt, bis 2024 100 neue Flughäfen zu bauen, um mit dem ökonomischen Wachstum Schritt zu halten. Der Plan wird auch die heimische Luftflotte verdoppeln und bestehende Rollbahnen aufwerten, von denen viele noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen. Erst vor vier Jahren waren gerade mal 75 der 450 Rollbahnen in Indien in Betrieb.

Das sind bedeutende Themen. Aber werden Flugverbote und ein Green New Deal den Menschen und dem Planeten zum Vorteil gereichen?

Mein Kollege bei CFACT Paul Driessen hat wiederholt darauf hingewiesen (hier, hier [auf Deutsch beim EIKE hier] und hier [auf Deutsch beim EIKE hier]), dass der GND Bergbau in nie gekanntem Ausmaß erfordern würde. Es würden Hunderte Millionen Quadratkilometer von Ackerland, Naturlandschaften und Wild-Habitate mit Windturbinen und Solarpaneelen überzogen. Die Auswirkungen auf das Tierleben, die Biodiversität, den Lebensstandard und auf Menschenrechte wären monumental und katastrophal.

Dass die USA ihre Flugzeugindustrie schließen, ist extrem unwahrscheinlich. Allerdings stellten sich 67 Mitglieder des Kongresses hinter den GND-Plan, darunter auch Senator Bernie Sanders. Später stellte Sanders einen eigenen (leicht abgeschwächten) GND-Plan vor, um Amerika zu transformieren – weg von Modernität und Wohlstand und zurück in die „guten alten Tage“ vor Erfindung des Stromes, als der Lebensstandard nur einen Bruchteil von heute ausmachte.

Und über allem werden Klima und Extremwetter weiterhin das tun, was sie immer getan haben: sich ändern. Tatsächlich wäre das Schlimmste, was passieren kann, ein sich abkühlender Planet mit weniger atmosphärischem Kohlendioxid. Verluste an Biodiversität und Hunger wären unweigerlich die Folge.

Duggan Flanakin is Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of many articles on energy, environmental and climate issues.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/18/fear-of-everybody-else-flying/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die britische Politik für erneuerbare Energien ist Selbstmord und weist den Weg zur Armut

Bereits im August letzten Jahres erlitt Großbritannien den schlimmsten Stromausfall seit zehn Jahren, nur wenige Tage nachdem die „grün-linken“ Medien mit dem Aufbau des britischen Netzes für erneuerbare Energien geprahlt hatten.

Chris Kenny, Moderator von Sky News, sagte, die MSMedien auf der ganzen Welt seien still über den Stromausfall gewesen, bei dem eine Gasanlage und ein Offshore-Windpark für erneuerbare Energien beide offline gingen, was zu einem weit verbreiteten Chaos in ganz Großbritannien führte.

Behörden und Aktivisten haben den Stromausfall als „äußerst seltenes Ereignis“ bezeichnet und behauptet, er sei nicht auf die Abhängigkeit von erneuerbaren Energien zurückzuführen.

Mit dem Brexit als politische Realität wird Großbritannien bald seine Handels- und Regulierungsbeziehungen neu ordnen müssen. Wie seine Wirtschaft auf seine neu gewonnene Unabhängigkeit von Brüssel reagieren könnte, ist unklar und unter Politikern und Experten Gegenstand zahlreicher hyperbolischer und schrecklicher Vorhersagen.

Matt Ridley befürchtet, dass die von Johnson geführte Tory-Regierung ihr Schicksal bereits besiegelt hat: mit noch mehr Subventionen für chaotisch intermittierende Windkraft, lächerlichen Netto-Null-Kohlendioxid-Gasemissionszielen, die bis 2050 erreicht werden sollen und einer Reihe anderer gleichermaßen Selbstmordpolitik.

Wie Matt betont, würden Sie, wenn Sie einen Weg in die Armut einschlagen möchten, zunächst Haushalten und Unternehmen die zuverlässige und erschwingliche Energie entziehen, die für eine produktive und prosperierende Wirtschaft unerlässlich ist.

 

Die Energiepolitik der Regierung könnte den britischen Wirtschaftsaufschwung lähmen

Matt Ridley , 8. März 2020

Wenn Großbritannien sich als unabhängige Handelsnation neu aufbaut, hängt sein Schicksal davon ab, wie wettbewerbsfähig es ist. Wir haben viel vor, aber wir haben auch eine stark regulierte Wirtschaft, hohe Arbeitskosten und geringe Produktivität, so dass wir möglicherweise einen Schock erleben werden. Und es gibt eine Menge selbstverschuldeter Belastungen, die wir gerade noch verschlimmern, vielleicht sogar lähmen: unsere Energiepolitik .

Großbritannien hat in einzigartiger Weise Gesetze erlassen, um 2050 eine Netto-Kohlendioxidemission von Null zu erreichen. Dies bedeutet, dass 85% unserer Energie, die derzeit aus Gas, Öl und Kohle stammt, ausfallen werden. Das bedeutet, Wege zu finden, um nicht nur das Stromnetz, das etwa 20% unserer Energie ausmacht, ohne Nettoemissionen zu betreiben, sondern auch alle unsere Heizungs-, Transport- und Industrieprozesse. Überraschenderweise hat der Ausschuss für Klimawandel vor der Empfehlung keine detaillierte Kalkulation dieses Ziels erstellt, aber nach seriösen Schätzungen belaufen sich die Kosten auf rund 3 Billionen GBP, da kein Durchbruch bei der Kernfusion oder der Kohlenstoffabscheidung absehbar ist.

Die Kosten einiger bestehender Regularien für Erneuerbare Energien werden bereits in Höhe von 10 Mrd. GBP pro Jahr an die Verbraucher weitergegeben. Durch Subventionen für Wind-, Solar- und Biomasse-Strom, sind die Strompreise der privaten Haushalte nach eigenen Schätzungen der Regierung um etwa 35% höher als ohne diese. Die von den Unternehmen zu zahlenden Preise, die bei Produkten und Dienstleistungen an die Verbraucher weitergegeben werden, sind eher um 60% gestiegen. Die Preise für Industriestrom gehören hier zu den höchsten der Welt. Dies wirkt sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit aus und damit ein großer Teil des Grundes für unsere sinkenden Emissionen innerhalb des Landes. Man kann sagen, dass Kohlendioxid damit einer der erfolgreichsten Exporte des letzten Jahrzehnts bedeutet – allerdings hilft das nicht die Einnahmen zu verbessern, im Gegenteil!

Die Hauptnutznießer dieser Politik sind die Industrie für erneuerbare Energien und die Regierung selbst, die zusätzlich auf diese Subventionen Mehrwertsteuer erhebt. Zum Glück für die Politik wurde der Schmerz dieser Anstiege durch zwei Faktoren gelindert: Erstens durch einen Rückgang der Gas- und Ölpreise im letzten Jahrzehnt; und zweitens ein Rückgang des Stromverbrauchs. Wäre dies nicht geschehen, wie Professor Dieter Helm von der Universität Oxford im Jahr 2017 schrieb, „hätte es eine ernsthafte Kapazitätskrise und viel höhere Preise gegeben.“

In der Welt und insbesondere in Asien, werden immer mehr Prozesse  elektrisiert, weil Strom eine so vielseitige und effiziente Energiequelle ist.  Aber GB und die EU scheinen uns in die andere Richtung zu bewegen. Einer der Gründe für den Rückgang des Stromverbrauchs [in GB] ist die Auswanderung der Industrie an billigere Standorte. Eine im letzten Jahr veröffentlichte EU-Studie hat gezeigt, dass Industriestrom in der EU28 nicht nur 50% teurer ist als in den G20 Ländern, sondern sogar teurer als inländischer Einzelhandelsstrom in der G20. Kein Wunder, dass Fabriken umziehen. Wir haben bereits unsere Aluminiumindustrie und einen Großteil unserer Stahlindustrie verloren. Wir brauchen diese Materialien noch, aber wir importieren sie aus Ländern mit höheren Emissionen, was keinen Sinn macht. Selbst unsere erfolgreiche digitale Wirtschaft ist nicht immun gegen Energiekosten: Servercenter verbrauchen viel Strom. Hohe Energiekosten sind eine Barriere gegen unseren eigenen Export.

Energie ist nicht nur ein weiterer Rohstoff wie Papier oder Zement. Es ist die Quelle des Reichtums. Eine Wirtschaft ist ein thermodynamischer Motor, der nützliche Strukturen und Muster schafft, indem er Energie nutzt, um die Entropie rückgängig zu machen. Hohe Energiekosten sind für eine Volkswirtschaft im Laufe der Zeit äußerst gefährlich. Sie nagen an dem durch Kapital und Arbeit geschaffenen Mehrwert und verhindern experimentelle Innovationen. Die Deutschen erkennen jetzt, dass ihre extrem teure Energiewende ihre Exportwirtschaft vergiftet hat und nur ein unterbewerteter Wechselkurs die Show auf Trab hält.

In den letzten Wochen hat die Regierung eine Reihe von Ankündigungen in Bezug auf Energie gemacht, die alle versuchen, die grüne Lobby zu beschwichtigen. Jede einzelne erhöht die Kosten für die Verbraucher, belohnt jedoch die Interessengruppen der kapitalistischen Vetternwirtschaft in besonderem Maße: Bau von High-Speed2 [Schnellfahrstrecken der Bahn] auf öffentliche Kosten mit eigenen streckenseitigen Windparks; Rückzug von Heathrows privat finanzierter dritter Landebahn; das Datum des Verbots von Diesel- und Elektroautos vorzuziehen; Verbot von Kohle- und Nassholzöfen, die von den weniger Wohlhabenden in ländlichen Gebieten genutzt werden; die Verwendung von subventioniertem Ethanol aus Weizen vorschreiben; Wiedereröffnung von Subventionsprogrammen für Wind- und Solarenergie. In diesem letzten Fall argumentieren die Minister, dass Onshore-Windenergie jetzt billiger als fossile Brennstoffe sei und keine Subventionen mehr benötigt, weshalb sie die Subventionen dafür wiedereröffnet haben. Eh?

Die sinkenden Kosten für Offshore-Windenergie sind übrigens ein großer Mythos. Die Systemkosten, Anschlüsse und Sicherungen, die zur Stabilisierung eines Netzes erforderlich sind, das viel intermittierende Energie aufnehmen muss – sind enorm steigend und sind nicht in den offiziellen Kosten für Windstrom enthalten. Darüber hinaus haben zwei Studien bestätigt, dass die Baukosten pro Megawatt neuer Kapazität in der Windindustrie nicht wesentlich gesunken sind. Gordon Hughes, CapellAris und John Constable präsentierten öffentliche Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass die Kosten von Offshore-Wind aufgrund des technischen Fortschritts nur geringfügig zurückgingen und dass dies durch den Umzug in tieferes Wasser vollständig ausgeglichen wurde. Und die Ökonomen an der Universität von Aberdeen verwendeten einen anderen Datensatz, um zu fast der gleichen Schlussfolgerung zu gelangen, dass es immer noch 100 GBP pro MWh kosten wird, Strom aus britischen Offshore-Windparks zu beziehen.

Warum bieten die Betreiber von Offshore-Windparks [bei den Ausschreibungen] niedrigere Preise an? Die Subventionen haben die Form von „Contracts for Difference“ CfD (Differenzverträge), die jedoch falsch benannt sind. Sie sind keine verbindlichen Terminkontrakte und verpflichten den Stromerzeuger zu dem Angebotspreis zu liefern. Die Strafe für Nichtlieferung ist jedoch sehr trivial. Der CfD gewährt dem Stromerzeuger seinen Anspruch auf seinen Preis, verpflichtet ihn jedoch nicht zur Lieferung.

John Constable von der Renewable Energy Foundation sagt dazu: „Folglich haben die Stromerzeuger [der Erneuerbaren] sehr niedrige Gebote abgegeben, um einen Anspruch auf einen Preis und eine Option für die Entwicklung zu erhalten. Diese Option sichert eine Marktposition, hemmt den Wettbewerb und sorgt für eine hervorragende Öffentlichkeitsarbeit. Im Wesentlichen spielen die Stromerzeuger auf zukünftige Marktpreise, die aus irgendeinem Grund über den CfD steigen. In diesem Fall werden sie aussteigen und den Marktpreis nehmen. “

Beim Transport ist die Kraftstoffsteuer in diesem Land bereits außerordentlich hoch, was dazu führt, dass viele Spediteure, die vom Kontinent hierher kommen, zusätzliche Dieseltanks mitführen, damit sie hier nicht tanken müssen. Das Beharren auf Biokraftstoffen erhöht die zugrunde liegenden Kosten und wird mit der Kraftstoffsteuer multipliziert (ist das der listige Plan des Kanzlers?). In jedem Fall wird fast so viel Diesel und Gas benötigt, um eine Weizenernte anzupflanzen, zu düngen und zu ernten, wie Sie überhaupt Ethanol daraus gewinnen können.

Großbritannien täuscht sich vor, der Welt ein Beispiel zu geben, indem es schneller dekarbonisiert. Aber China, Indien und sogar Deutschland bauen immer noch Hunderte von Kohlekraftwerken. Es ist unwahrscheinlich, dass Großbritannien attraktive, hochwertige Exporte produzieren kann, wenn seine Energiekosten höher sind als die der Konkurrenz.

Wir können die Energietechnologien selbst auch nicht verkaufen. Die Erfahrung in Schottland zeigt deutlich, dass selbst wenn die Regierung mit der Industrie für erneuerbare Energien zusammenarbeitet, fast keine lokale Beschäftigung bei der Herstellung von Teilen für Windkraftanlagen vorhanden ist, da erneuerbare Energien bereits teuer sind und das Bestehen auf lokale Fertigung die Kosten noch weiter in die Höhe treibt. Windkraftanlagen werden im Vereinigten Königreich nur hergestellt, wenn die Arbeitskosten gesenkt werden. Der einzige Weg, dies zu tun, besteht darin, den Lebensstandard zu senken. Klingt das für Sie nach guter Politik? Denke ich auch nicht.

Der Zweck der Dekarbonisierung besteht darin, das Klima zum Besseren zu verändern. Niemand, der bei klarem Verstand ist, glaubt jedoch, dass Netto-Null-Emissionen [in Europa] feuchte Winter und Überschwemmungen verhindern werden. Solch schlechtes Wetter ist ohnehin in der Vergangenheit passiert, und Hochwasserschutz und -minderung wären notwendig, selbst wenn sich das Klima nicht mehr erwärmen würde. Wie wäre es mit einem Hochwasserschutz, anstatt Geld für Subventionen für erneuerbare Energien zu verschwenden? Das würde funktionieren!

Unsere Energiepolitik ist zentral geplant, ähnelt jedoch eher der Praxis unter faschistischen als unter sozialistischen Regimen, da sie bevorzugte Privatunternehmen belohnt. Dieter Helm schrieb 2017:

„Im laufenden Jahrzehnt ist die Regierung von hauptsächlich marktbestimmten Investitionen in einen neuen Kontext übergegangen, in dem fast alle neuen Strominvestitionen vom Staat durch direkte und häufig technologiebezogene Verträge festgelegt werden. Die Regierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, „Gewinner“ zu bevorzugen. Leider sind Verlierer gut darin, Regierungen auszuwählen und wie bei den meisten dieser Strategien für Gewinner sind die Ergebnisse unweigerlich anfällig für Lobbying, zum allgemeinen Nachteil von Haushalts- und Industriekunden.“

Ich befürchte, dass die Konservativen in den Fehler geraten sind, die Nation als Geschäft zu betrachten. Dies ist sowohl illiberal als auch der klassische Fehler, eher auf die Interessen der Produzenten als auf die der Verbraucher einzugehen. Unternehmen sind im Inneren Kommandowirtschaften (weshalb Geschäftsleute im Allgemeinen keine guten Politiker sind). Aber die Bevölkerung und die Nationalstaaten, die sie schaffen, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten, sind keine Unternehmen, sondern freiwillige Kooperationen. Die grüne Agenda gibt, wie bei jeder „Krise“, einen Vorwand für die Schaffung einer Kommandowirtschaft. Wenn wir diesen Weg weitergehen, werden wir nicht nur nicht wettbewerbsfähig sein, sondern wie alle anderen korrupten und ineffizienten Kommandowirtschaften vor uns auch – sehr, sehr niederträchtig.

Global Vision

Matt Ridley ist ein preisgekrönter Autor und sitzt als Viscount Ridley im House of Lords

 

https://stopthesethings.com/2020/03/17/descent-of-man-britains-suicidal-renewable-energy-policy-lays-a-path-to-poverty/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Empathie für die Opfer der „Klimakatastrophe“ und mitleidslos gegenüber SARS-Kranken

Ich denke nicht, dass ein Quantum Gutes im Holocaust enthalten war, nicht einmal ein Quäntchen, und ich glaube nicht daran, dass Menschen in Grenzsituationen über sich selbst hinauswachsen, plötzlich freundlich und hilfsbereit werden, wie sie es vorher nie waren. Das mag so sein, wenn sie sich bei einem Stromausfall mit Kerzen und Batterien aushelfen, aber nicht, wenn es um ein letztes Stück Brot geht oder auch nur eine Rolle Toilettenpapier. Dann fallen sie übereinander her, und es wäre unfair, es ihnen übelzunehmen. Not macht erfinderisch, aber sie lässt nicht das Gute über das Böse siegen. Homo homini lupus est.

Dennoch gibt es so etwas wie „positive Kollateralschäden“. Klingt erst einmal absurd, stimmt aber. Die Medizin ist durch Kriegsverletzungen wesentlich vorangekommen, jeder Flugzeugabsturz hilft, das Fliegen sicherer zu machen. Trotzdem würde kein Mensch freiwillig an Bord eines Flugzeugs gehen, dem ein halber Flügel fehlt, nur um zu sehen, wie lange sich die Maschine in der Luft halten kann. Aber das ist es, was wir derzeit erleben, einen Absturz nach dem anderen. Ein Virus macht’s möglich.

„Warum ist in Zeiten von Corona so viel möglich, wo doch andere politische Entscheidungen, z.B. beim Klima, immer so wahnsinnig lange dauern“, fragte sich die Redaktion eines Hörfunk-Magazins beim Radio Berlin-Brandenburg und reichte die Frage an den Soziologen Harald Welzer weiter. Das sei in der Tat „merkwürdig“, antwortete dieser.

„Der Klimawandel ist langfristig eine weit größere Gefahr für das Überleben als das Corona-Virus, aber wir sehen in der Klimapolitik das exakte Gegenteil“, da sei alles „total kompliziert“, man müsse „auf alle Rücksicht nehmen“,

die Bürger, die gelben Westen, die Autoindustrie, während in den Talk-Shows Politiker sitzen und ständig darüber reden würden, dass man den Menschen nichts vorschreiben kann“, Freiheit sei doch das Wichtigste, und eine Öko-Diktatur dürfe es nicht geben. Dagegen sei

„die Corona-Story eine Lerngeschichte allererster Güteklasse, Flugzeuge bleiben am Boden, Massenevents bleiben aus“.

Im Ergebnis werde das nicht nur eine Wirtschaftskrise zur Folge haben, sondern auch einen „signifikanten Rückgang der Treibhausgas-Emissionen weltweit“, am Ende werde man sehen, dass es auch „mit weniger von allem geht, ohne dass die Welt untergeht“. So etwas, sagt der Soziologe, habe es schon mal gegeben, beim Ausbruch eines isländischen Vulkans, „der den europäischen Flugverkehr völlig lahmgelegt hat“, auch damals sei die Welt nicht untergegangen.

„Das heißt, wir können aus dieser Geschichte lernen, dass wir vieles von dem, das wir jetzt als notwendig voraussetzen, am Ende gar nicht brauchen“. Fazit: „Von Corona lernen, heißt Überleben lernen.“

Eine Lichterkette der Dummheit und Niedertracht

Nun gehört Welzer mit seinen Arbeiten zu den Gütern, die wir weder am Anfang noch am Ende unbedingt brauchen. Gäbe es sie nicht, würden wir deren Fehlen nicht mal bemerken. Auch hat der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Frühjahr 2010 – ich war dabei – mitnichten den europäischen Flugverkehr völlig lahmgelegt. Ein Sprecher der Lufthansa bezeichnete „die Auswirkungen“ als „gering“. „Die Flugzeuge umfliegen das betroffene Gebiet einfach und kommen ein paar Minuten später in New York an. Das ist kein Drama.“ – Außer vielleicht für Harald Welzer, der eine Book-Party in New York verpassen könnte.

Allerdings liegt er vollkommen richtig, wenn er sagt, wir könnten aus der Corona-Krise lernen. Zum Beispiel, wie deutsche Intellektuelle ticken, die derzeit eine Lichterkette der Dummheit und Niedertracht bilden. Luisa Neubauer, das „deutsche Gesicht“ der Fridays-for-Future-Bewegung hat die Lage schnell und intuitiv erfasst. Sie ahnt, dass der „menschengemachte Klimawandel“ angesichts der Corona-Katastrophe seinen Schrecken verliert, dass es sehr lange keine FfF-Demos geben wird und Schulschwänzer keine Ausrede haben werden, dem Unterricht zugunsten des Weltuntergangs fernzubleiben. Sie hakt sich bei Welzer unter und gibt bekannt, „was unsere Demokratie jetzt braucht“, nämlich:

„Solidarität, Verantwortungsbewusstsein, Weitsicht & Umsicht. Daher verlegen wir unseren Austausch, Kontakt, Leben ins digitale und häusliche.“

Und so, wie Igor Levit und James Blunt jetzt im eigenen Wohnzimmer oder vor leeren Rängen spielen und ihre Konzerte ins Internet streamen, werden auch die Öko-Kids nur noch digital demonstrieren. Was natürlich auch ein Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen sein könnte.

Der Hamburger Kleinverleger und Großbürger Jakob Augstein fragt sich und seine Twitter-Freunde, ob

„angesichts einer Sterblichkeit von z. Zt. vielleicht 4% die Panik in Sachen #Corona gerechtfertigt“ sei. „Das ist weniger als bei echter Grippe.“

Und wie Luisa Neubauer macht er sich weniger Sorgen um seine eigene Gesundheit als um die der Demokratie.

„Demokratie braucht Austausch, Kontakt, Leben. Die eingesperrte Gesellschaft ist keine offene Gesellschaft. Lässt sich der Schutz der Wenigen wirklich nicht ohne Einsperren der Vielen gewährleisten?“

Ungesagt bleibt, ob sich Augstein zu den Wenigen, die geschützt werden müssen, zählt oder zu den Vielen, die jetzt eingesperrt werden. Eine offene Gesellschaft kann sich auch eine Pandemie leisten, so lange die Sterblichkeit vier Prozent nicht überschreitet und Augstein nicht zu den Wenigen gehört.

Welzer, Neubauer, Augstein, Precht et alii debili

Ähnlich entspannt reagiert auch der Arzt und Sprecher der „Scientist for Future“, Eckart von Hirschhausen, der über das Thema Wirksamkeit einer intravenösen Immunglobulintherapie in der hyperdynamen Phase der Endotoximänie beim Schwein promoviert hat. Danach verlegte er sich erfolgreich auf „medizinisches Kabarett“ und bespaßt als „Deutschlands Arzt Nummer Eins“ ARD-Zuschauer und Teilnehmer von Betriebsfesten mit Themen wie Warum pupsen wir im Flugzeug häufiger als auf der Erde?

Auf die Frage, was er über das Corona-Virus denken würde, antwortete er am Rande eines Empfangs des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, die Debatte darüber sei „eine Scheindiskussion“.

 „Wir wissen, dass Grippe letztes Jahr 25.000 Leute getötet hat, warum reden wir so viel über ein Virus, das wahrscheinlich harmloser ist?“

Einen solchen suizidalen Optimismus zu toppen, das schafft nur einer – der Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht. Corona, sagt er, sei so gefährlich wie eine Grippe, „mit einer Mortalitätsrate von 0,3% der Betroffenen eine sehr kleine Bedrohung“, der Klimawandel dagegen „eine ganz große Menschheitsbedrohung“. Es sei doch seltsam, dass „die Leute mehr Angst um ihr Leben haben, als um das Überleben der Menschheit“. Er selbst trete dem Corona-Virus „völlig unbefangen“ entgegen. „Alles, was ich bis jetzt von dem Virus verstanden habe, ist, dass es gefährlich ist für Leute mit schwachem Immunsystem und für sehr alte Menschen. Und da ich zu beiden nicht dazuzähle, fühle ich mich nicht besonders bedroht…“

Welzer, Neubauer, Augstein, von Hirschhausen, Precht et alii debili – mein Immunsystem ist stabil, aber nicht stabil genug. Mir wird schlecht. Diese selbstverliebten Maskengesichter, die von „Sterblichkeit“ und „Mortalitätsrate“ reden, als ginge es um von Aussterben bedrohte Insekten oder Käfer. Voller Empathie für die Opfer der Klimakatastrophe auf Kiribati und vollkommen mitleidslos für die Alten und Schwachen in den Plattenbauten nebenan.

Wir sind an einem Punkt angekommen, den die SPD-Politikerin und ehemalige Beauftragte für Migration und Integration, Aydan Özoguz, in einem „Strategiepapier“ vom September 2015 vorhergesagt hat:

„Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein. Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden.“

Özoguz meinte damals die Folgen der Zuwanderung. Nun ist es ein Virus, das uns zwingt, unser Zusammenleben täglich neu auszuhandeln. Gestern wurden Fußballspiele abgesagt, heute Gottesdienste aller Religionen verboten, morgen könnten die Blutkonserven knapp werden. Bis das Virus besiegt ist.

Das kann eine Weile dauern. Und vielleicht findet jemand bis dahin das Quantum Gutes, das im Schlechten versteckt sein könnte.

„Die Krise wird vieles verändern, manches davon können wir ins Gute wenden“,

sagt Christian Lindner, der Vorsitzende der Freien Demokraten, dessen Partei auch ohne Corona gegen das Ableben ankämpft. Was könnte er gemeint haben?

Die nächste Weltklimakonferenz, die in Glasgow stattfinden soll, wird ausfallen. Greta kehrt in ihre Schule zurück, und Ursula von der Leyen wird sich nicht daran erinnern können, sie jemals nach Brüssel eingeladen zu haben. Die staatlichen Subventionen für den Kauf von E-Autos werden eingestellt, die Dieselverbote aufgehoben. Bayern erklärt sich zu einem souveränen Staat und bietet Österreich und der Schweiz eine alpine Föderation an.

Alles wird wieder gut. Aber nie wieder so, wie es einmal war.

Zuerst erschienen auf Broders Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung.

 




Wenn der Elefant aus Angst vor der Katze die Klippe hinunterspringt

Seit 29 Jahren bin ich Arzt und begleite seitdem sterbende, meist ältere Menschen. Anfangs in Krankenhäusern später als Hausarzt. Viele kannte ich seit Jahren. Bitte bedenken Sie dies, falls sie im ersten Moment die folgenden Zeilen als herzlos empfinden. Sie sind es nicht. Wenn man nur die Wahl zwischen zwei unschönen Möglichkeiten hat, dann ist Emotionalität oder Moralismus ein schlechter Ratgeber. Vernunft dagegen hilft bei einer solch scheußlichen Wahl, die zu treffen, die am wenigsten Schaden anrichten wird. Das nennt man auch Verantwortungsethik.

Extremmeinungen dominieren

Die Corona-Diskussion wird derzeit von Extremen bestimmt. Einerseits von frühen Warnern, wie die inzwischen bekannten Virologen oder auch in dieser Sache gut recherchierende Blogs wie sciencefiles.org. Sie haben, vollkommen richtig, früh auf die gefährliche Pandemie hingewiesen und darauf, dass wir dafür schlecht gerüstet sind. Andererseits von Stimmen wie die des Lungenarztes und Politikers Wolfgang Wodarg, es handele sich um eine rein ökonomisch motivierte Täuschung.

Einfügung der Redaktion: Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi – Einschätzung eines unabhängigen, anerkannten Experten: „Das was beschlossen wurde ist eigentlich sinnlos; 99 % haben keine bis geringe Symptome“ Und: Frage: Was halten Sie denn von den Maßnahmen? Antwort: Ich halte sie für grotesk, überfordernd und direkt gefährlich!“

Nun weiß ich, und ich habe das in einem Buch 2012 publiziert, dass die Schweinegrippe Pandemie 2009 tatsächlich so etwas wie eine rein ökonomisch motivierte Aufführung war, bei der auch das Robert-Koch-Institut keine rühmliche Rolle spielte. Doch Wodarg kann die jetzige Situation in Italien und jetzt im Elsass damit nicht schlüssig erklären. Wir müssen davon ausgehen, dass das Coronavirus, oder genauer Covid-19, eine neue gefährliche Erkrankung ist und keine Erfindung.

Die Warner lagen also richtig in der Voraussage der Pandemie. Sie schlugen frühzeitig auch Maßnahmen vor, die Ausbreitung des neuen Virus zu verhindern. Singapur gelang dies beispielsweise durch frühe Testung und Kontaktortung. Wie erfolgreich solche Maßnahmen bei einem, von einem Wildtier übertragenen, hochansteckenden Virus auf lange Sicht tatsächlich sind und ob sich solche Maßnahmen mit einer freiheitlichen Demokratie vertragen, ist sicher Gegenstand einer späteren Diskussion, wenn die Krise überstanden ist. Doch diese Fragen sind im Moment nicht relevant, denn das Virus hat sich verbreitet und ist nicht mehr zu stoppen.

Die Warner liegen aber aller Voraussicht nach falsch mit der Forderung nach einer umfassenden sozialen Eindämmung, welches der Blockierung des öffentlichen Lebens gleichkommt. Durch Horrorszenarien und hochemotionale Berichte, die nicht in einem faktenbasierten Gesamtkontext eingebettet sind, treiben sie, in Verbund mit den dankbaren Medien, Politiker zu irrationalen Handlungen, die wahrscheinlich in der Nachbetrachtung mehr Schaden angerichtet haben werden als Covid-19 selbst.

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Einfügung der Redaktion: Dr. Claus Köhnlein (Kiel) zum Thema Corona – Virus

daraus:

Minute 1.00 ..dass dieser Test sehr unzuverlässig ist. Das ist ein PCR Test, also ein Test auf PCR Basis, wo falsch positive vorprogrammiert sind, Reporterin..aber davon kann man ja jetzt nicht ausgehen, dass alle Corona ..mittleweile 160.000 Tests fehlerhaft sind

Antwort ..Nee, aber die Hälfte..könnten fehlerhaft sein,…Sie müssen mal den Prof. Gigerenzer in Berlin dazu fragen.

Minute 3:40 Ich sehe keine Neuerkrankung am Horizont. Wenn Sie den Test wegnehmen würden, dann wäre das Leben wie vorher, dann wäre überhaupt nichts zu sehen sein, an verstärkter Sterblichkeit oder Mortalität oder Erkrankungshäufigkeit. Ist überhaupt nichts zu sehen, ist überhaupt nichts los im Moment. Im städtischen Krankenhaus haben wir 20 Intensivmedizin betten aufgebaut und warten jetzt dringend auf die ersten Opfer. Da wird nichts kommen, da bin ich ganz sicher

Minute 7:00 Und das ist eigentlich Gefahr die jetzt droht, dass die Ärzte nach diesem Schema vorgehen die Leute dadurch eine höhere Lethalität erzeugen.. und sofort wirkt das Ganze wesentlich bedrohlicher…Sie sind immer auf sicheren Seite wenn Sie alles machen und wenn der Patient hinterher stirbt, haben Sie keinen Fehler gemacht. Wenn Sie nichts gemacht haben und er Patient stirbt hinterher, dann haben Sie ein Problem…Da sind die Politiker übrigens in der gleichen Lage, deswegen reagieren die auch so überschießend, weil sie ihren Posten ganz schnell los werden, wenn sie zu wenig gemacht haben. 

Wie komme ich zu dieser Behauptung?

Drei Veröffentlichungen der letzten Tage machen diese Aussage plausibel:

Was sagt die Modellrechnung aus dem Imperial College?

Die folgenden Berechnungen basieren auf Daten, die höchst unsicher sind. Wir kommen gleich darauf zu sprechen. Dennoch sind sie hilfreich, Grundsätzliches zu verstehen. Dazu sollten wir uns zwei im folgenden erklärte Grafiken ansehen.

Klicken Sie dazu auf diesem Link und betrachten Figure 2 auf Seite 8. Diese Grafik bezieht sich auf verschiedene Stufen der sozialen Eindämmung – der Fachbegriff lautet: nicht-pharmakologische Interventionen (NPI) – und ihre Beeinflussung der Covid-19 Epidemie. Die untere Linie steht für die Anzahl der zu Verfügungen stehenden Intensivbetten. Sie sehen verschiedene Kurven, die exponentiell ansteigen, aber auch wieder rasch abfallen. Diese Kurven repräsentieren die Folgen von Nichtstun bis hin zu verschiedenen Quarantäne-Maßnahmen.

Daraus ergeben sich folgende Errkenntnisse: 

1. Jede exponentiell anwachsende Infektion, sinkt auch exponentiell, also sehr schnell. Irgendwann findet das Virus nur noch wenige Menschen, die es anstecken kann, weil die Immunität sich ausgebreitet hat, um nur einen Grund für den rapiden Infektionsabfall zu nennen. Wann bei Covid-19 dieser Umkehrpunkt erreicht wird, kann im Moment niemand voraussagen.

2. Jede Abflachung der Kurve zieht auch eine Verlängerung des zeitlichen Absinkens nach sich.

3. Jede Abflachung bedeutet eine weniger ausgeprägte Überlastung der Intensivabteilungen, dafür aber eine längere.

Nun zur zweiten Grafik. Klicken Sie dazu nochmal auf diesen Link und betrachten Sie Figure 3 (A) auf Seite 10.

4. Jede erfolgreiche Massenabschottung hat den Nachteil, dass die Zahl der immunisierten Menschen, die die Krankheit überlebt haben, niedrig bleibt (Herdenimmunität). In dem Moment, in dem die Quarantäne aufgehoben wird, grüne und orange Kurve, wird wieder der Vorgang wie in Grafik 1 ausgelöst, nur später. Eine Gesellschaft, die, wie in Singapur, die Ausbreitung erfolgreich gestoppt hat, hat deshalb im Rahmen einer Pandemie keine Sicherheit, nicht doch noch vom Virus befallen zu werden. Allerdings besteht die Hoffnung, dass bis dahin ein Impfstoff entwickelt wurde.

John P. A. Iaonnidis

Lassen wir zwei Beiträge daraus ihre Schlüsse ziehen. Fangen wir an mit John Iaonnidis, den ich überaus schätze. Er ist einer der meist zitierten Wissenschaftler weltweit. Er weiß wie niemand anders, was Zahlen tatsächlich bedeuten und was nicht. Sein Artikel trägt die Überschrift: „A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data.“ (Vergleichen Sie dazu auch den Beitrag von Carl Christian Jancke vorgestern auf Achgut.) Es lohnt sich sehr, den gesamten Text zu lesen. Hier eine kurze Zusammenfassung seiner Kernaussagen:

Sterblichkeit

Das riesige Problem ist, dass wir nichts wissen. Die einzige geschlossene Population, in der sich die Zahl der wirklich Infizierten mit den Todesfällen vergleichen ließ, war die auf dem Kreuzfahrschiff Diamond Princess. Hier war die Sterberate 1.0%. Einer von hundert starb. Aber die Population war sehr alt und hatte Vorerkrankungen. Würde man diese Daten auf die USA übertragen, wäre die Sterberate 0,125%, etwas mehr als eine Person auf 1.000. Es gibt jedoch so viele Unsicherheiten bei dieser Berechnung, dass man eine Bandbreite von 0,05 bis 1% annehmen muss. Bei 0,05% läge sie niedriger als bei einer normalen Grippe, und das Blockieren des weltweiten öffentlichen Lebens wäre komplett irrational. Es wäre, wie wenn ein frustrierter Elefant aus Angst, auf eine Hauskatze zu treffen, die Klippen hinunterspringt und stirbt.

Hohe Sterberaten wie 8% für andere „milde“ Coronaviren sind bereits seit Jahren bekannt, wenn sie sich in einem Seniorenheim ausbreiten. Millionen stecken sich jedes Jahr an „milden“ Coronaviren an. Dabei sterben zwischen 3–11% derer, die wegen eines Ateminfektes im Krankenhaus behandelt werden müssen, jeden Winter. Tausende Tote, die in der Gesamtstatistik nicht auffallen.

Wenn das neue Covid-19 Virus 1 Million Amerikaner ansteckt, würden bei einer mittleren Sterblichkeit, bezogen auf die Diamond Princess, ca. 10.000 Tote resultieren. Eine normale jährliche Anzahl an jährlichen Grippetoten.

Wir wissen aber nicht, ob diese Schätzungen zutreffen. Es fehlt an belastbaren Daten, die vor allem gute Bevölkerungsstichproben liefern könnten, die dann getestet und gemessen würden. Solche Daten gibt es jedoch nicht. 

Soziale Eindämmung

Wir wissen auch nicht, was Schulschließungen bringen. Schüler verbringen dann vielleicht mehr Zeit mit Älteren, und die Herdenimmunität in der ungefährdeten Gruppe der Jüngeren kann sich schlechter ausbreiten. Niemand weiß, ob die Strategie, deshalb die Schulen eine Weile eben nicht zu schließen wie in Großbritannien, brillant oder katastrophal ist.

Die Abflachung der Ansteckungskurve vermindert zwar die punktuelle Überlastung des Gesundheitswesens. Aber in diesem Zeitraum werden auch vermehrt Tote aufgrund anderer Krankheit zu beklagen sein, weil die Behandlungsplätze fehlen. Das Abflachen verlängert diese Phase. Keiner weiß, ob dies nicht sogar die schlechtere Strategie ist.

Was wir jedoch wissen, ist, dass die Strategie der sozialen Eindämmung das Funktionieren der Gesellschaft massiv belastet. Wie lange dies durchgehalten werden kann, kann jedoch auch niemand sagen.

Covid-19 kann zu einem Jahrhundertfiasko der falschen Entscheidungen auf mangelhafter Datengrundlage werden. “If we decide to jump off the cliff, we need some data to inform us about the rationale of such an action and the chances of landing somewhere safe.”

Soweit Iaonnidis. Im Moment kann man schöne Szenen der Solidarität beobachten. Doch wie lange noch. Je nachdem, wo man hinschaut, sieht man verzweifelte Menschen, die jetzt schon nicht mehr wissen, wie sie die nächsten Raten bezahlen sollen.

Das evidenzbasierte Netzwerk Deutschland e.V.

Der dritte Beitrag stammt vom evidenzbasierten Netzwerk Deutschland, einer Vereinigung von Wissenschaftlern, die daraufhin hinwirkt, Entscheidungen in der Medizin auf der Basis wirklich belastbarer Daten zu treffen (der Begriff Evidenz hat in der Medizin die Bedeutung eines wissenschaftlichen Nachweises). Die Stellungnahme „COVID-19: Wo ist die Evidenz?“ wurde gestern auf deren Homepage veröffentlicht. Sie ist für eine wissenschaftliche Leserschaft geschrieben, aber mit ein wenig Vorkenntnis gut zu verstehen. Auch hier empfehle ich, das Original zu lesen. Eine kurze Zusammenfassung, teilweise wörtlich:

Keine Evidenz

Weder zu COVID-19 selbst noch zur Effektivität der derzeit ergriffenen Maßnahmen gibt es bisher belastbare Evidenz. Kein Epidemiologe glaubt noch daran, dass es gelingen kann, das Virus durch Isolierung und Quarantäne vollständig zu eliminieren. Die Frage, die sich angesichts der heutigen Situation vordringlich stellt, ist, wie es gelingt, dass das Virus möglichst wenig Schaden anrichtet. Hier gilt es, direkten Schaden durch Todesfälle, Arbeitsausfall oder Überlastung des Gesundheitssystems gegen indirekte Schäden wie die Folgen von sozialer Isolierung und Wirtschaftsstillstand abzuwägen.

Dabei prognostizieren Hochrechnungen, dass die Kapazitäten der Kliniken und Spitäler für die Versorgung der Erkrankten im deutschsprachigen Raum spätestens Anfang April erschöpft sein werden. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass u.a. aufgrund der Dunkelziffer wirklich infizierter die angenommen Letalität als zu hoch angesehen wird. Die Todesfälle werden drastisch ansteigen, aber die derzeit für Deutschland gemessene Sterblichkeit 0,2% liegt jedoch unter den Daten des RKI errechneten für Influenza der Jahre 2017/18 von 0,5% und von 2018/19 von 0,4%. Aber es fehlen Messungen an repräsentativen Stichproben, um derzeit eine belastbare Schätzung vornehmen zu können.

Effektivität von sozialer Eindämmung (NPI)

Derzeit setzen sich Maßnahmen der sozialen Eindämmung durch (nicht-pharmakologischen Interventionen (NPI). Als historisches Beispiel wird stets die spanische Grippe 1918 und ihre Auswirkung in den Städten Philadelphia und St. Louis herangezogen. St. Louis hatte wesentlich weniger Todesopfer, weil dort viel konsequenter die soziale Eindämmung umgesetzt wurde. Doch die Tatsachen, dass damals hinsichtlich der Todesfälle vor allem junge Leute betroffen waren und dass weder Hygienestandards noch medizinische Versorgung 1918/19 mit heute vergleichbar sind, spricht eher gegen eine Übertragbarkeit.

Es gibt wenig Evidenz, dass NPIs bei COVID-19 tatsächlich zu einer Verringerung der Gesamtmortalität führen. Frühere, allerdings mangelhafte, Studien zur Wirksamkeit waren eher ernüchternd. Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 findet moderate Evidenz für Schulschließungen, um die Ausbreitung einer Influenza-Epidemie zu verzögern, allerdings verbunden mit hohen Kosten. Isolation im Haushalt verlangsamt zwar die Ausbreitung, führt aber zur vermehrten Infektion von Familienangehörigen. Bei all diesen Erkenntnissen stellt sich die Frage nach der Übertragbarkeit von der Influenza auf COVID-19.

Es ist gänzlich unklar, wie lange die NPIs aufrechterhalten werden müssen und welche Effekte in Anhängigkeit von Zeit und Intensität damit erzielt werden könnten. Möglicherweise wird die Zahl der Toten nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, ohne dass sich an der Gesamtzahl etwas ändert. 

Schädlichkeit der sozialen Eindämmung

Andererseits haben die derzeit ergriffenen NPIs massive Auswirkungen, die weit über den wirtschaftlichen Einbruch und das Abstürzen der Aktienkurse hinausgehen. Welche psychischen und gesellschaftlichen Auswirkungen haben soziale Isolierung? Wie viele ausländische Betreuungskräfte wollen oder können aufgrund der Grenzschließung und der Auflagen zum Coronavirusschutz, wie der 14-tägigen Quarantäne, nach Heimkehr, nicht mehr ihren Dienst bei unseren pflegebedürftigen älteren Menschen antreten und welche Auswirkungen hat das? Wie viele Arbeitsplätze werden verlorengehen, wie viele Unternehmen werden kollabieren? Wen werden die wirtschaftlichen Folgen am härtesten treffen? Werden die NPIs dazu beitragen, soziale Unterschiede zu vergrößern?

Das Schließen der Schulen mag die Ansteckungsraten unter Kindern reduzieren, aber wird es wirklich helfen, die Pandemie zu stoppen und – das ist ja das wichtigste Ziel – die Todesraten zu senken? Werden die Kinder sich nicht außerhalb der Schule treffen, die Eltern in Ermangelung von Betreuung von der Arbeit abhalten und dann die Großeltern besuchen – und damit genau die Personengruppe einem Risiko aussetzen, die am meisten geschützt werden muss?

Es ist unmöglich, zum jetzigen Zeitpunkt abzuschätzen, ob durch unbeeinflusste rasche Ausbreitung der Erkrankung oder durch ein Hinauszögern der Ausbreitung und eine dadurch bedingte Verlängerung des gesamten Erkrankungszeitraums der größere Schaden angerichtet wird, der dann auch wieder indirekte Auswirkungen auf Gesundheit, Lebensqualität und Lebenserwartung haben kann.

Mediale Verzerrung

Viele Fragen bleiben offen. Wir sind einerseits mit den nackten Zahlen einer exponentiell steigenden Anzahl von Erkrankten und Toten weltweit konfrontiert, die uns die Medien tagtäglich in beängstigender Form vor Augen halten. Doch die Frage, inwieweit es aus ethischer Sicht gerechtfertigt ist, nun in den Medien exemplarisch schwer verlaufende Einzelfälle zu berichten, ohne Einordnung in das Gesamtspektrum von Krankheit und Tod, sollte diskutiert werden. Die mediale Berichterstattung berücksichtigt in keiner Weise die von uns geforderten Kriterien einer evidenzbasierten Risikokommunikation, vor allem auf welche Gesamtzahl und zeitlicher Rahmen sich Opferzahlen beziehen sollten. Die Nennung von Rohdaten ohne Bezug zu anderen Todesursachen führt zur Überschätzung des Risikos. In Deutschland versterben etwa 2.500 Personen pro Tag. Die Angaben zu den Todesfällen durch Covid-19 sollten daher entweder die täglich oder wöchentlich verstorbenen Personen mit Angabe der Gesamttodesfälle in Deutschland berichten. Auch ein Bezug zu Todesfällen durch andere akute respiratorische Infektionen wäre angemessen.

Hier stoppe ich. Es steht noch vieles, sehr Aufschlussreiches in dieser Stellungnahme, zur Influenza, zu China und vor allem dazu, welche Forschungen notwendig sind, Licht ins Dunkel zu bringen.

Mein persönliches Fazit:

  • Derzeit erkaufen wir uns mit einer wochen-, vielleicht monatelangen Politik der sozialen Eindämmung das wahrscheinlich nur geringfügige Abfedern von Covid-19 Folgen mit dem wachsenden Risiko eines Systemcrashs.
  • Politiker, angefeuert von Experten, die nicht den Gesamtkontext bedenken, überbieten sich mit wahrscheinlich nur begrenzt sinnvollen Maßnahmen, die jedoch die Handlungsfähigkeit unserer Gesellschaft gefährden. Was für das Thema Klima, Energie oder Einwanderung gilt, gilt erst recht bei einer Pandemie wie Covid-19. Nicht Panik und Moralismus wird eine Herausforderung meistern, sondern Sachverstand und Vernunft auf der Basis belastbarer Daten, die am zuverlässigsten eine freie und nicht gegängelte Wissenschaft liefern kann.
  • Speziell Medien müssen endlich, ganz besonders angesichts einer derartigen Krise, aufhören, die Wahrnehmung ihrer Zuhörer und Zuschauer zu verzerren, weil sie rein emotional über schreckliche Einzelsituationen berichten, ohne den Gesamtkontext zu beachten. Sie verkleinern auf diese Weise den Spielraum für vernünftige Entscheidungen.
  • Die Funktionsfähigkeit unserer Gesellschaft fußt auf einem funktionierenden Wirtschaftsleben. Es ist kein Zynismus, sondern Verantwortungsethik, wenn man festzustellt, dass Covid-19 nicht die Potenz hat, das Erwerbsleben selbst lahmzulegen, weil es vor allem eine Gefahr für Ältere und Kranke darstellt. Andererseits, sollten sich selbst die schlimmsten Berechnungen bewahrheiten, lässt sich die beste Versorgung der Betroffenen langfristig nur durch eine stabile Versorgungslage meistern. Und diese wird zunehmend durch die Politik der sozialen Eindämmung gefährdet.
  • Deshalb müssen derzeit Alte und schwerkranke Menschen so optimal wie möglich und so human wie möglich noch in Quarantäne verbleiben (siehe dazu auch Bericht zur Coronalage 15.03.2020), um dann die Politik der sozialen Eindämmung spätestens ab Ostern zu beenden.

Wenn Sie diesen Beitrag überzeugend finden, dann sorgen Sie für seine weitere Verbreitung.

 

Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Galle




46 aufschluss­reiche Statements von IPCC-Experten

46 aufschlussreiche Statements von IPCC-Experten gegen das IPCC:

[Viele der hier zitierten Wissenschaftler sind dem Übersetzer nicht bekannt. Auch ob sie alle wirklich einen „Dr.“ erworben haben, ist unklar. Und es sind wohl auch deutsche Wissenschaftler zitiert. Sämtliche Bemerkungen sind dabei aber (Rück-)Übersetzungen aus dem Englischen. Anm. d. Übers.]

1. Dr. Robert Balling: Das IPCC stellt fest: Eine signifikante Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs während des 20 Jahrhunderts konnte nicht gefunden werden“. In der Summary for Policymakers des IPCC fehlt diese Passage.

2. Dr. Lucka Bogataj: „Ein steigendes Niveau des Kohlendioxid-Gehaltes der Luft verursacht nicht einen Anstieg der globalen Temperatur … erst kam die Temperaturänderung und rund 700 Jahre später die Änderung des Kohlenioxid-Gehaltes“.

3. Dr. John Christy: „Die Tatsache, dass die meisten mit dem IPCC verbundenen Wissenschaftler der These nicht zustimmen, dass eine globale Erwärmung im Gange ist, ist in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Die Ergebnisse des IPCC wurden fortwährend falsch interpretiert und/oder politisiert mit jedem nachfolgenden Bericht“.

4. Dr. Rosa Compagnucci: „Die Menschen haben nur zu einer Erwärmung um wenige Zehntelgrad beigetragen. Die Sonnenaktivität ist ein grundlegender Treiber des Klimas“.

5. Dr. Richard Courtney: „Die empirischen Beweise zeigen eindeutig, dass die Hypothese einer anthropogenen globalen Erwärmung falsch ist“.

6. Dr. Judith Curry: „Ich werde nicht einfach aussteigen und das IPCC unterstützen, weil ich in dessen Arbeitsweise kein Vertrauen habe“.

7. Dr. Robert Davis: „Die globalen Temperaturen haben sich nicht so geändert wie es nach den neuesten Klimamodellen der Fall sein sollte. In der Summary for Policymakers werden kein einziges Mal Temperaturmessungen mittels Satelliten erwähnt“.

8. Dr. Willem de Lange: „Im Jahre 1996 listete mich das IPCC unter den etwa 3000 „Wissenschaftlern“, die der Ansicht zustimmen, dass es einen messbaren menschlichen Einfluss auf das Klima gibt. Dem habe ich aber niemals zugestimmt. Es gibt keinerlei Beweise, welche die Hypothese stützen, dass ein Runaway-Klimawandel katastrophalen Ausmaßes auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist“.

9. Dr. Chris de Freitas: „Entscheidungsträgern der Regierung sollte inzwischen bekannt sei, dass die Grundlage der seit Langem bestehenden Behauptung, wonach Kohlendioxid ein Haupttreiber des globalen Klimas ist, sehr in Frage gestellt wird – zusammen mit den bislang angedachten teuren Maßnahmen, um Kohlendioxid-Emissionen zu begrenzen. Falls es ihnen nicht bekannt ist, dann liegt das an dem dröhnenden Getöse der Globale-Erwärmung-Hysterie, welche sich auf das ,Argument aus Unwissenheit‘ und Prophezeiungen von Computermodellen stützt“.

10. Dr. Oliver Frauenfeld: „Hinsichtlich unseres derzeitigen Wissens bzgl. Klima und unserer Fähigkeit, dieses zu modellieren, muss es noch erhebliche weitere Fortschritte geben“.

11. Peter Dietze: „Mittels Heranziehen eines gescheiterten Eddy-Diffusions-Modells hat das IPCC die zukünftige Aufnahme von Kohlendioxid in die Ozeane drastisch unterschätzt“.

12. Dr. John Everett: „Es ist an der Zeit für eine Realitäten-Check. Die Ozeane und die Küstenzonen waren weitaus wärmer oder kälter als bei den gegenwärtigen Szenarien des Klimawandels projiziert. Ich habe den IPCC und auch jüngere wissenschaftliche Literatur begutachtet und glaube, dass es kein Problem gibt bzgl. gestiegener Versauerung, selbst wenn diese das unwahrscheinliche, in den IPCC-Szenarien umrissene Niveau erreicht“.

13. Dr. Eigil Friis-Christensen: „Das IPCC lehnte es ab, die Auswirkungen der Sonne auf das Klima der Erde zu berücksichtigen und befand diese einer Untersuchung für unwürdig. Das IPCC verstand seine Aufgabe ausschließlich darin, potentielle menschliche Ursachen des Klimawandels zu untersuchen“.

14. Dr. Lee Gerhard: „Ich haben niemals das Konzept einer anthropogenen globalen Erwärmung akzeptiert oder geleugnet, bis das Theater losging nach James Hansens wilden Behauptungen Ende der 1980er Jahre. Ich wandte mich der wissenschaftlichen Literatur zu, um die Ursachen dieser Behauptungen zu finden. Daraus ging dann aber zweifellos hervor, dass die Behauptungen falsch waren“.

15. Dr. Indur Goklany: „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Klimawandel im 21. Jahrhundert zum bedeutendsten Umweltproblem der Welt wird. Es gibt in den Daten keine Hinweise auf eine höhere Anzahl von Todesfällen durch Extremwetter, trotz starker Zunahme der Bevölkerung“

16. Dr. Vincent Gray: „Die Klima-Statements des IPCC sind eine orchestrierte Litanei von Lügen!“

17. Dr. Mike Hulme: „Behauptungen der Art, wonach ,2500 führende Wissenschaftler der Welt einen Konsens erreicht haben, dem zufolge menschliche Aktivitäten einen signifikanten Einfluss auf das Klima‘ haben, sind unaufrichtig … tatsächlich sind es nur einige Dutzend, die hinter diesen Behauptungen stehen“.

18. Dr. Kiminori Itoh: „Es gibt viele Faktoren, die zum Klimawandel beitragen. Betrachtet man ausschließlich Treibhausgase, dann ist das unsinnig und schädlich“.

19. Dr. Yuri Izrael: „Es gibt keine nachgewiesene Verbindung zwischen menschlicher Aktivität und globaler Erwärmung. Ich halte die Panik ob derselben für total ungerechtfertigt. Es gibt keine ernste Bedrohung des Klimas!“

20. Dr. Steven Japar: „Temperaturmessungen zeigen, dass die von den Klimamodellen herbei phantasierte Erwärmung der mittleren Troposphäre („Hot Spot“) nicht existent ist. Dies ist mehr als ausreichend, die globalen Klimamodelle als invalide zu betrachten und die von ihnen gelieferten Projektionen als Unsinn zu entlarven“.

21. Dr. Georg Kaser: „Diese Zahl des IPCC bzgl. sich zurückziehender Gletscher ist nicht nur ein wenig falsch, es liegt weit außerhalb jedweder Realität. Sie ist so falsch, dass man darüber nicht einmal zu diskutieren braucht“.

22. Dr. Aynsley Kellow: „Ich verschwende keine Zeit darauf, dafür zu sorgen, dass meine Kritik am IPCC gehört wird. Da gibt es nämlich einen Übelstand im gesamten Begutachtungsprozess des IPCC: man hat keine Chance, dass irgendein Kapitel in irgendeinem IPCC-Report jemals abgelehnt wird, egal wie falsch die Aussagen darin sein mögen“.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

23. Dr. Madhav Khandekar: „Ich habe sorgfältigst nachteilige Auswirkungen des Klimawandels analysiert, wie sie vom IPVV projiziert worden sind. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Behauptungen übertrieben sind und ihnen jedwede Beweise zur Stützung fehlen“.

24. Dr. Hans Labohm: „Die alarmistischen Abschnitte in der Summary for Policymakers sind durch einen ausgeklügelten und komplexen Fleischwolf gedreht und verzerrt worden“.

25. Dr Andrew Lacis: „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Leistung in der Executive Summary. Die gesamte Präsentation hört sich so an, als ob sie von Greenpeace-Aktivisten und deren gesetzlicher Basis zusammen geschustert worden ist.

26. Dr. Chris Landsea: „Ich kann nicht guten Gewissens zu einem Prozess beitragen, den ich sowohl als von vorgegebenen Agenden beeinflusst als auch für wissenschaftlich unsinnig halte“.

27. Dr. Richard Lindzen: Der IPCC-Prozess ist politischer und nicht wissenschaftlicher Natur. Man erstellt Summaries, um falsch darzustellen, was Wissenschaftler sagen, und macht sich die Unwissenheit der Öffentlichkeit zunutze“.

28. Dr. Harry Lins: „Temperaturänderungen im Verlauf des vorigen Jahrhunderts waren episodisch und moderat, und seit über einem Jahrzehnt gab es überhaupt keine Erwärmung mehr. Die Grundlage für Alarm bzgl. Klimawandel ist erheblich überbewertet“.

29. Dr. Philip Lloyd: „Ich habe detailliert die IPCC-Zustandsberichte und die Summaries for Policymakers untersucht und wollte herausfinden, auf welche Art und Weise diese Summaries die Wissenschaft verzerrt haben. Ich fand viele Beispiele dafür, dass in der Summary genau das Gegenteil dessen steht, was die Wissenschaftler gesagt haben“.

30. Dr Martin Manning: „Einige Erfüllungsgehilfen der Regierung beeinflussen die Summary for Policymakers dahingehend, dass sie den Aussagen der Leitautoren widersprechen oder diese falsch darstellen“.

31. Steven McIntyre: „Die vielen Verweise in den Mainstream-Medien auf einen ,Konsens tausender Wissenschaftler‘ sind sowohl eine drastische Übertreibung als auch irreführend“.

32. Dr Patrick Michaels: „Die [tatsächlichen] Erwärmungsraten über verschiedene Zeitmaßstäbe haben die Serie der IPCC-Klimamodelle jetzt widerlegt. Die Wissenschaft ist nicht settled“.

33. Dr. Nils-Axel Mörner: „Reist man einmal um den Globus, findet man nirgendwo einen Anstieg des Meeresspiegels“.

34. Dr. Johannes Oerlemans: „Das IPCC ist viel zu politisch geworden. Viele Wissenschaftler konnten nicht den Sirenengesängen des Ruhms, der Forschungsförderung und Versammlungen an exotischen Orten widerstehen, wofür sie nur wissenschaftliche Prinzipien und die wissenschaftliche Integrität über Bord werfen mussten, um die Doktrin der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung zu stützen“.

35. Dr. Roger Pielke: „Alle meine Kommentare wurden ignoriert, ohne jede Begründung. An diesem Punkt kam ich zu der Erkenntnis, dass die IPCC-Berichte zu nichts weiter nütze waren als als eine zu politischen Maßnahmen führende Angelegenheit zu dienen. Sie waren keine wahre und ehrliche Beschreibung des Klimasystems“.

36. Dr. Paul Reiter: „Wenn es darum geht, dass die Wissenschaft settled ist, halte ich das für obszön. Fakt ist, dass die Wissenschaft von Leuten verzerrt wird, die keine Wissenschaftler sind“.

37. Dr. Murry Salby: „Ich bekommen unweigerlich das Würgen, wenn jemand sagt, dass die Wissenschaft settled ist. Jeder, der das wirklich glaubt, lebt in Phantasia“.

38. Dr. Tom Segalstad: „Das IPCC-Modell der globalen Erwärmung wird durch wissenschaftliche Daten nicht gestützt“.

39. Dr. Fred Singer: „Es ist bemerkenswert, dass die Summary des IPCC-Berichtes es vermeidet, die Satellitendaten auch nur mit einem Wort zu erwähnen oder auch nur die Existenz von Satelliten überhaupt – vielleicht liegt es daran, dass deren Daten während der letzten 18 Jahre eine leichte Abkühlung zeigen, was in direktem Widerspruch zu den Simulationen der Klimamodelle steht“.

40. Dr. Hajo Smit: „Es gibt eine eindeutige Kopplung zwischen Sonne und Klima und eine sehr starke natürliche Variabilität des Klimas in allen historischen zeitlichen Größenordnungen. Derzeit glaube ich nicht mehr, dass es irgendeine relevante Relation gibt zwischen menschlichen Kohlendioxid-Emissionen und Klimawandel“.

41. Dr. Richard Tol: „Das IPCC sprach die Leute mehr mit politischen als mit akademischen Motiven an. Im AR 4 nahmen Grün-Aktivisten führende Positionen im IPCC ein, und sie hatten Erfolg damit, oppositionelle Stimmen auszuschließen oder zu neutralisieren“.

42. Dr. Tom Tripp: „Die natürliche Variabilität des Wetters ist so groß, dass es schwierig ist, zu einer wissenschaftlich haltbaren Folgerung zu kommen, wonach die globale Erwärmung dem Menschen geschuldet ist“.

43. Dr. Gerd-Rainer Weber: „Die meisten der extremistischen Ansichten bzgl. Klimawandel haben kaum oder gar keine wissenschaftliche Grundlage“.

44. Dr. David Wojick: „Der Öffentlichkeit ist nicht gerade gut gedient mit diesem fortwährenden Trommelfeuer des Alarms, stammt dieser doch lediglich aus von Befürwortern manipulierten Klimamodellen“.

45. Dr. Miklos Zagoni: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Theorie der anthropogenen globalen Erwärmung falsch ist“.

46. Dr. Eduardo Zorita: „Herausgeber, Begutachter und Autoren alternativer Studien, von Analysen und Interpretationen, die auf den gleichen Daten beruhen, wurden schikaniert und subtil betrogen“.

Biographien und Photos der Dissidenten-IPCC-Wissenschaftler finden sich hier:
https://climatism.blog/2020/03/07/46-statements-by-ipcc-experts-against-the-ipcc/

Link: https://www.iceagenow.info/46-enlightening-statements-by-ipcc-experts/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Corona möglicherweise durch Klimawandel angetrieben? Harald Lesch

Auf die Frage des Moderators, mit welchen Veränderungen man in der Gesellschaft „langfristig rechnen“ müsste, ob „etwas hängenbleiben“ werde, antwortete Lesch:

„Die Entschleunigung war noch nie so schnell“,

noch nie sei diese Gesellschaft so schnell auf Null heruntergebremst worden. Was eben passiert sei,

„werden wir nicht vergessen und hoffentlich daraus eine ganze Menge an Lehren ziehen“.

Wir würden lernen müssen, was für unsere Dasseinsvorsoge wichtig wäre, dass „wir ein Teil der Natur“ sind, was bedeutet:

„Solche Epidemien werden, möglicherweise durch den Klimawandel angetrieben, häufiger über uns kommen…“

So kann man es sagen. Man kann auch sagen, dass Gewalt möglicherweise durch Brutalität angetrieben wird. Möglicherweise auch nicht. Lesch sagt nicht, dass „solche Epidemien“ wie Corona durch den Klimawandel angetrieben werden, er insinuiert nur, dies könnte der Fall sein. Was ihn nicht davon abhält, sich später darüber zu echauffieren, dass die meisten Leute zwischen Hypothesen und Tatsachen nicht unterscheiden könnten und deswegen auf fake news hereinfallen würden.

Die meisten Leute werden das Wörtchen möglicherweise schnell vergessen und sich nur noch daran erinnern, dass Epidemien wie Corona durch den Klimawandel angetrieben werden. Und wer den Klimawandel, zumal den menschengemachten, infrage stellt, der trägt dazu bei, dass Epidemien dieser Art häufiger über uns kommen könnten.

Egal, ob das eine Hypothese oder eine Tatsache ist, es ist das, was Prof. Harald Lesch unter „Wissenschaft“ versteht. Möglicherweise.

 

Zuerst veröffentlicht auf der Achse des Guten, mit freundlicher Genehmigung.




Das Stromnetz – ein Wirtschaftsunternehmen aus lauter Unbekannten

Wenn sich die Entwicklung der Netzentgelte in Deutschland so weiterentwickelt, wie in nachfolgender Grafik für die Zeit zwischen 2009 und 2014 dargestellt, dann ist zu erwarten, dass in nicht allzu ferner Zeit die Stromkunden in den neuen Bundesländern die Zeche allein bezahlen für etwas, was sie gar nicht bestellt haben und was sie so wohl auch nicht haben wollten. Nichts deutet darauf hin, dass sich die dargestellte Entwicklung nicht genauso wie bisher auch zukünftig so vollziehen wird. Zumindest bis einschließlich 2018 war das der Fall.

Die Grafik wurde einer im Auftrag der Agora Energiewende erarbeiteten Studie[1], im Folgenden „Agora Studie“, entnommen und scheint direkt von der Bundesnetzagentur veröffentlicht worden zu sein.

Grund genug sicherlich, um sich unter dem Eindruck permanent steigender Strompreise für den Verbraucher einmal ausführlicher aus dessen Sicht mit diesen Netzentgelten zu beschäftigen, die zunehmend einen immer größeren Anteil an der Stromrechnung der Verbraucher ausmachen.

In der Agora Studie heißt es dazu:

„Netzentgelte machen in der Regel zwischen 10 und 25 Prozent der Stromrechnung aus, wobei die Spanne jedoch bundesweit – je nach Abnahmefall und Region – wesentlich größer ist und von wenigen Prozent bis zur Hälfte der Stromrechnung reicht.“

Es soll im Folgenden nicht etwa darum gehen, sich mit den aus Verbrauchersicht überwiegend unverständlichen und teilweise höchst abstrusen Gesetzestexten rund um die Energieversorgung im Allgemeinen oder der Stromnetzentgeltverordnung und weiterführender Regelungen im Besonderen zu befassen.

Vielmehr soll einfach und allgemein verständlich dargelegt werden, welche Kosten für Erhalt, Investition und Bewirtschaftung den Betreibern des Stromnetzes entstehen und wie sie fairerweise von der Gesamtheit der Nutzer dieses Stromnetzes und nicht nur von den Bürgern in den neuen Bundesländern und auch nicht nur von den Verbrauchern, aufgebracht werden sollten.

Was wir unter Netzentgelt oder auch Netznutzungsentgelt zu verstehen haben, definiert die Bundesnetzagentur wie folgt:

„Das Netzentgelt

  • ist eine Gebühr, die jeder Netznutzer, der Strom oder Gas durch das Versorgungsnetz leitet, an den Netzbetreiber zahlen muss
  • ist ein Teil des Strom- bzw. Gaspreises
  • wird reguliert, denn die Höhe des Entgelts kann sich nicht im freien Wettbewerb bilden, weil Strom- und Gasnetze natürliche Monopole sind
  • muss vom Netzbetreiber im Internet veröffentlicht werden
  • ist bei Strom-Netzentgelten nicht abhängig von der Länge der genutzten Leitung (also dem Punkt der Einspeisung bis zum Ort der Entnahme)
  • wird durch gesetzliche Bestimmungen in § 20 EnWG und der Strom- bzw. Gasnetzentgeltverordnung (StromNEV, GasNEV) geregelt.“

Bereits der erste Satz in der Definition ist dreist gelogen. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Wir betrachten die Betreiber des Stromnetzes in ihrer Gesamtheit gewissermaßen als Spediteure für den Transport des Stromes von den Erzeugungseinheiten hin bis zum letzten Verbraucher. Genau wie Absender und Empfänger einer Ware gleichermaßen Nutznießer der Leistung eines Spediteurs sind, sind sowohl die Kraftwerksbetreiber als auch die Stromkunden Nutznießer der Leistungen der Netzbetreiber. Nutznießer aber können nicht nur den Nutzen genießen sondern müssen auch für die entstandenen Kosten aufkommen. Daran kann es doch eigentlich nicht die geringsten Zweifel geben. Kraftwerksbetreiber und Verbraucher sind also gleichermaßen Netznutzer und nach Definition der Bundesnetzagentur hat jeder Netznutzer das Netzentgelt zu zahlen. Seltsam nur, die Kraftwerksbetreiber zahlen für die Netznutzung nicht einen einzigen Cent!

Einen sehr wesentlichen Unterschied zum Transport von Waren gibt es beim Stromtransport allerdings. Während beim Warentransport Absender und Empfänger genau bekannt sind, die zwischen beiden liegende, vom Spediteur zu überbrückende Strecke, genau diesen beiden exakt zugeordnet und ihnen letztlich in Rechnung gestellt werden kann, sind beim Stromtransport weder Absender noch Empfänger noch die zwischen beiden zu überwindenden Entfernungen bekannt. Es ist also nicht feststellbar, ob eine im äußersten Nordosten des Landes entnommene Kilowattstunde aus dem äußersten Südwesten kommt oder aber direkt von einer 20 Meter entfernten Solaranlage.

Hinzu kommt noch, dass der Stromspediteur blitzschnell sein muss. Sobald Strom irgendwo ins Netz eingespeist wird, muss er andernorts sofort wieder verbraucht werden. Das Netz kann also nichts speichern und für Strom gibt es auch keine Haltbarkeitsdauer.

Wenn aber beide Seiten, Erzeuger wie Verbraucher, gleichermaßen Nutznießer der Leistungen der Netzbetreiber sind, müssen sie logischerweise auch gleichermaßen anteilig in dem Maße, wie sie diese Leistungen in Anspruch nehmen, für die dadurch entstehenden Kosten aufkommen und zwar unter strikter Wahrung des grundgesetzlich garantierten Gleichbehandlungsgrundsatzes. Es ist immer wieder erstaunlich, wie im Interesse einiger Weniger solche einfachen, logisch nachvollziehbaren Zusammenhänge zerredet, in aufwendigen Studien von „Experten“, ernannten und selbsternannten, solange hin und her diskutiert werden bis sie letztendlich in ihr Gegenteil verkehrt wurden. Anschließend kann man dann trefflich über die Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten dieses Gegenteils jammern und palavern, immer neuere und abwegigere Änderungen vorschlagen und auf den Weg bringen, ohne in der bereits im Ansatz verkorksten Sache auch nur das Geringste zu verändern oder zu bewirken. Es ist ja auch überhaupt nicht gewollt!

Betrachten wir die Netzentgelte einfach einmal unter der oben genannten Prämisse der anteilig gleichermaßen gerechten Verteilung der Kosten unter den Netznutzern anhand einiger weniger konkreter Zahlen als Bemessungsgrößen.

Eine erste Bemessungsgröße „Kosten“ sollte sich eigentlich aus den Gesamtkosten für Betrieb, Erhalt und Ausbau des Stromnetzes ergeben. Sie sind und bleiben bestgehütetes Geheimnis der Netzbetreiber und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ersatzweise müssen wir uns mit den „genehmigten Erlösobergrenzen (EOG)“ begnügen. Die EOG sollen in Ermangelung des Wirkens marktwirtschaftlicher Gesetze in einer monopolistisch geprägten Energiewirtschaft die Obergrenze dessen sein, was Politik und Regierung für angemessen erachten und was letztlich vom Vertreter des Souveräns, den Abgeordneten des Deutschen Bundestages, genehmigt wurde. Maximal also diese GEO muss durch die Gesamtheit der Netznutzer durch die von ihnen aufzubringenden Netzentgelte beglichen werden. Wenn schon die Kosten für den Netzbetrieb geheim gehalten werden, dann sollte man meinen, dass  wenigstens die EOG als Betrag und die Methoden zur Ermittlung dieses Betrages für die Allgemeinheit transparent verfügbar sind. Leider weit gefehlt!

Die erste und auch einzige Veröffentlichung der EOG erfolgte in der Bundestagsdrucksache 18/536[2]mit Datum vom 12.02.2014 sage und schreibe für das Jahr 2009. Danach nie wieder. Wenn heute überhaupt irgendetwas veröffentlicht wird, dann sind das weitestgehend sogenannte Monitoringberichte der Bundesnetzagentur in Gestalt nichtssagender Zahlenkonvolute, aus denen man alles oder nichts ableiten kann. Tatsächlich relevante Zahlen sind aufgrund einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom Dezember 2018 geschwärzt. Warum wohl? Selbst im Umfeld der ganz sicher nicht als energiewendekritisch einzuordnenden AGORA Energiewende kommt man zu der Erkenntnis, dass

„ … insgesamt der Befund, dass die Netzkosten und Netzentgelte die „Blackbox“ der Energiewende darstellen heute mehr denn je gilt.“[3]

In [2] werden die EOG für 2009 mit 17,2 Mrd. €/a angegeben. Im Umfeld von AGORA werden die EOG für 2019 auf 24,0 Mrd. €/a geschätzt. Vom Bundeswirtschaftsministerium soll dem Vernehmen nach für 2020 ein Betrag von 23,0 Mrd. €/a im Gespräch sein. Alles also geschätzt, unverbindlich, dem Vernehmen nach und das für eine Größe, die die Grundlage sämtlicher Berechnungen und Erhebungen von Netzentgelten bildet. Transparenz sah früher anders aus.

Aber selbst dann, wenn diese Angaben belastbar vorlägen, würde laut AGORA Energiewende immer noch gelten:

„Ein direkter Rückschluss auf die Höhe der Netzkosten lässt sich aufgrund der Netzentgelte nur bedingt ziehen.“[4]

Und das alles ist so gewollt und wird geduldet. Wir wollen die genannten 17,2 Mrd. €/a für 2009 einfach mal so hinnehmen, wenngleich eine Prüfung von Plausibilität und Rechtmäßigkeit dieses Betrages seitens der Öffentlichkeit praktisch unmöglich ist. Zweifelhaft erscheint dieser Betrag allein schon dadurch, dass damit immerhin allein für die Stromnetze in Deutschland jährlich mehr als die Hälfte des gesamten Verteidigungshaushaltes eines Jahres, Stand 2017, aufzuwenden wäre. Und für 2019 hätten sich dann die EOG von 17,2 Mrd. €/a auf sage und schreibe 24,0 Mrd. €/a, mithin in etwa 10 Jahren um 40%(!) erhöht. Das alles kann glauben und für richtig halten wer will!

Völlig inakzeptabel erscheint insbesondere, dass seitens Politik, Regierung und Aufsichtsgremien noch 2014 für Investitionen der Netzbetreiber in das Stromnetz eine Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals in Höhe von 9,29 % vor Steuern für Neuanlagen und von 7,56 % vor Steuern für Altanlagen für angemessen gehalten wird und das zu Zeiten einer aggressiven Nullzinspolitik der EZB zulasten der Spareinlagen der Bürger.

Selbst das reicht den Netzbetreibern noch nicht aus, denn tatsächlich realisieren sie eine Verzinsung von mehr als 14% p.a., nicht nachweisbar aber dem Vernehmen nach. Mancher fleißige Unternehmer mag sich verwundert darüber, was in diesem Land alles so möglich ist, die Augen reiben.

Zu erkennen ist auch nicht, ob die durch zwangsweise Abschaltung oder Abregelung von EEG- Anlagen zu zahlenden Abgeltungen in dem genannten Betrag erhalten sind oder nicht. Sie alleine machen bereits einen Betrag von etwa 3,0 Mrd. €/a. mit stetig steigender Tendenz aus, der von den Verbrauchern für sogenannten „Geisterstrom“, Strom also der wegen der vollständig fehlenden Kraftwerkseigenschaften der EEG- Anlagen und nicht etwa wegen zu geringer Netzkapazitäten weder gewonnen noch eingespeist wurde, aufzubringen ist.

Für diese erste Bemessungsgröße ist also keinerlei Transparenz gegeben. Dennoch muss und soll mit ihr hier gerechnet werden, obgleich sie mit Sicherheit deutlich zu hoch angesetzt sein wird. Ändern können wir ohnehin nichts daran.

Vielmehr interessiert uns nun, wie denn dieser völlig willkürlich festgelegte Gesamtbetrag auf die Netznutzer aufgeteilt wird oder besser aufgeteilt werden müsste und wie hoch dann die tatsächliche Belastung des einzelnen Erzeugers oder Verbrauchers ausfallen würde, wenn alle gleichermaßen adäquat zur Deckung der Netzkosten herangezogen würden.

Für den über das Stromnetz in Deutschland in 2017 abgewickelten Stromverbrauch des Landes gibt es in verschiedenen Quellen unterschiedliche Angaben. An dieser Stelle soll von rund 654,0 TWh ausgegangen werden. Diese Strommenge wurde einerseits von den Kraftwerksbetreibern als Nutzer dieses Stromnetzes eingespeist und andererseits von den Kunden als Nutzer dieses Stromnetzes wieder entnommen. Da sich beide Seiten anteilig an den Kosten zu beteiligen haben, liegt es nahe, die eingespeisten und entnommenen Strommengen als Maß für den Anteil jedes Einzelnen der beiden Seiten anzusetzen, mit dem er sich an der Deckung der Gesamtkosten zu beteiligen hat.

Damit ergibt sich eine zweite Bemessungsgröße „Energie“ für die Netznutzungsentgelte aus dem Doppelten der Strommenge, die im Netz übertragen wurde zu 2 x 654,0 TWh = 1.308,0 TWh, entsprechend 1,308 x 109kWh.

Eine dritte Bemessungsgröße „Leistung“ ergibt sich notwendigerweise daraus, dass es Anlagen gibt, die ans Netz zwar angeschlossen sind aber weder Strom einspeisen noch Strom beziehen, das Netz und seine Systemdienstleistungen aber in Anspruch nehmen um überhaupt zu funktionieren. Dazu zählen insbesondere alle Windenergie- und Solaranlagen, die grundsätzlich parasitär am Netz hängen, für das Netz nichts tun und ohne Netz funktionsuntüchtig sind. Da auch diese Anlagen das Netz dann nutzen, wenn sie selbst keine Energie einspeisen oder entnehmen, sind sie an den Netznutzungsentgelten zu beteiligen. Also ist auch die am Netz hängende Anschlussleistung aller Beteiligten in die Berechnung der Netzentgelte einzubeziehen. Auf der Einspeiseseite war in 2017 eine Leistung von 203,22 GW ans Netz angeschlossen. Auf der Verbraucherseite wurden im gleichen Jahr maximal etwa 80 GW Leistung abgenommen, weshalb wir die dritte Bemessungsgröße Leistung mit 283,22 GW annehmen können.

Aus den genannten drei Bemessungsgrößen lässt sich nun sehr einfach ein Netznutzungsentgelt berechnen, das dann anteilig von ausnahmslos allen Netznutzern gemeinsam aufzubringen wäre. Dazu nehmen wir einfach einmal willkürlich an, dass 90% des Netznutzungsentgeltes auf die Energie und 10% auf die Leistung entfallen sollen. Den Gesamtbetrag des aufzubringenden Netznutzungsentgeltes legen wir mit 17,0 Mrd. €/a fest, da es uns hier mehr um die Größenordnung, nicht so sehr um den absoluten Betrag geht, den wir ohnehin nicht genau kennen und notgedrungen schätzen müssten.

Es wären also für jede im Verlaufe eines Jahres eingespeiste oder bezogene Kilowattstunde 1 €Cent und zusätzlich ein einziges mal jährlich 35 €Cent für jedes angeschlossene Kilowatt Leistung als Netznutzungsentgelt zu entrichten.

Ein angenommener Haushalt im Nordosten des Landes mit einem Energieverbrauch von 3.000 kWh/a und einer Anschlussleistung von 10,0 kW wäre dann mit einem anteiligen Netznutzungsentgelt von

3.000 kWh x 0,01 €/kWh + 10 kW x 0,35 €/kW = 33,50 € /a belastet.

Bei heute geltender Regelung mit aktuell mehr als 10,0 €Cent/kWh muss der gleiche Haushalt 300 €/a und mehr, also etwa das 10 fache dessen, was eigentlich angemessen wäre, berappen.

Aus diesem offensichtlichen Missverhältnis zwischen angemessenem und tatsächlich abverlangtem Netznutzungsentgelt kann nur eine schreiende Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung zum einseitigen Nachteil der betroffenen wenig oder nicht privilegierten Verbraucher abgeleitet werden. Das aber ist offensichtlich so gewollt und wird geduldet, man könnte es durchaus auch staatlich sanktionierten Betrug nennen.

Auf der Verbraucherseite wäre mit den errechneten Beträgen bereits eine sehr deutliche Senkung des Strompreises verbunden. Es sollte übrigens auch niemand mehr auf die Idee kommen können, dass mit der ausnahmslosen Einbeziehung aller Netznutzer in die anteilige Entrichtung der Netznutzungsentgelte die stromintensiven Industriebetriebe in Deutschland überfordert und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet werden könnte.

Auf der Kraftwerksseite allerdings wäre ein Netznutzungsentgelt als Kostenposition unsinnig, weil die Kraftwerksbetreiber diese Kosten selbstverständlich auf den Strompreis aufschlagen würden, womit sie zwangsweise wieder bei den Stromkunden ankommen. Solcherart Diskussion, die Stromlieferanten an den Netzentgelten beteiligen zu wollen sind absolut unsinnig und führen zu nichts.

Die einzig denkbare Art einer Einbeziehung der Stromlieferanten wäre eine Belastung durch Steuern. Dazu wäre es nicht erforderlich eine neue Steuer einzuführen sondern lediglich die bereits vorhandene Stromsteuer dafür zu benutzen und entsprechend anzupassen. Das Stromsteuergesetz wäre dazu in einigen Punkten zu ändern. Grundsätzliche Voraussetzung wäre, dass Steuerschuldner im Sinne des Stromsteuergesetzes nicht nur die Verbraucher sind sondern ausnahmslos anteilig jeder, der entweder, gleich aus welcher Primärenergiequelle, Strom wandelt und in das Netz einspeist oder aber Strom verbraucht und diesen Strom dem Netz entnimmt oder das Netz anderweitig in beliebiger Weise nutzt. Ausnahmen von dieser Steuerpflicht oder Einschränkungen in der Höhe, aus welchen erfundenen oder konstruierten Gründen auch immer, darf es im Sinne der Sicherung einer verfassungsrechtlich geforderten und in einem Rechtsstaat gesicherten Gleichbehandlung aller Beteiligten nicht geben.

Die Netzentgelte werden dann zukünftig vom Staat aus Einnahmen der Stromsteuer abgegolten, mit der auch die Stromlieferanten anteilig zu belasten sind. Auf der Seite der Stromkunden entfällt damit der bisherige Betrag für das anteilige Netznutzungsentgelt vollständig und die Stromsteuer erhöht sich um die genannten Beträge. Für diesen Betrag, der ja nun als Steuer und nicht mehr als Entgelt aufzubringen ist, sollte selbstverständlich auch die Mehrwertsteuer entfallen, wenngleich der Fiskus gegenwärtig durchaus der Auffassung ist, auf die Stromsteuer der Verbraucher auch noch Mehrwertsteuer erheben zu müssen.

Auf der Seite der Stromlieferanten ist der gleiche Betrag ebenfalls als Stromsteuer abzuführen. Steuern sind keine Kosten und können somit zumindest nicht direkt auf den Strompreis aufgeschlagen und damit an die Kunden weitergereicht werden.

Das Ziel einer beiderseits gerechten Beteiligung von Stromlieferanten und Stromkunden an den Netzkosten wäre unabhängig vom Standort bzw. Wohnort absolut diskriminierungsfrei und transparent gelöst. Der Verrechnungsmodus wäre einfach, durchschaubar und vor allem seitens des Staates jederzeit und vollständig kontrollierbar. Niemand würde zu Lasten eines anderen übervorteilt und ein ganz kleines bisschen mehr Gerechtigkeit zieht ein in den ansonsten für den Letztverbraucher im Allgemeinen undurchdringlichen Stromdschungel.

[1]         RAP (2014): Netzentgelte in Deutschland: Herausforderungen und Handlungsoptionen.
Studie im Auftrag von Agora Energiewende.

[2]        Bundestagsdrucksache 18/536

[3]        Agora Energiewende/RAP/Raue LLP (2018)

[4]        Netzentgelte 2019: Zeit für Reformen, Impuls, April 2019




Kamikaze Greenies – Extinction Rebellion Suicide Stunt

JAMES DELINGPOLE

Aktivisten der Extinction Rebellion (XR), die in der öffentlichen Aufmerksamkeit zunehmend vom Coronavirus überholt werden, haben über neue und immer verzweifeltere Wege diskutiert, um Aufmerksamkeit für ihre nächst  große öffentliche Aktion zu erregen.

Zu den angedachten Taktiken gehören: Selbstmord in der Öffentlichkeit begehen (möglicherweise auf dem nächsten Klimagipfel der Vereinten Nationen in Glasgow, im Laufe dieses Jahres); Hungerstreik bis zum Tod; Parlament grün streichen; Ampeln schwarz sprühen; Blockierung aller Bahnstationen, Flughäfen und Autobahnen in Großbritannien; und „Leute „zu Tode“ erschrecken“.

Dies sind einige der Maßnahmen, die in einem durchgesickerten  XR-Diskussionspapier mit demTitel „Wichtige Ergänzungen zur Aktionsstrategie“ vorgeschlagen wurden. Sie werden in einer Liste [weiter unten] unter der Überschrift angezeigt.

SUMMARY NOTES FROM EXPLORATION SESSIONS 

TOP IDEAS FROM THE SESSIONS: („Top-Ideen aus den Sitzungen“ )

Self sacrifice       Opfertod ; Selbstmord [kommt als Idee mehrfach vor]

[Und das auch noch]

FEAR OF HELL, hell on earth, fire, floods, children & vulnerable people on the frontline

Angst vor der Hölle, Hölle auf Erden, Feuer, Überschwemmungen, Kinder und ungeschützte Menschen an vorderster Front [bringen!]

[Notwendig]

1 person → Suicide,

Die radikalen Ideen scheinen eine Antwort auf Bedenken innerhalb von XR zu sein, dass  die Öffentlichkeit inzwischen leicht gelangweilt oder sogar irritiert von ihren Possen ist.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich ein XR-Mitglied freiwillig zum Selbstmord oder zum Hungerstreik gemeldet hat, um den Planeten zu retten. Und das Dokument räumt ein, dass gegen „Hochopferaktionen“ bis jetzt ein Veto eingelegt wurde, wegen „starken Widerstands aus der Bewegung“.

Lesen Sie mehr auf: https://www.breitbart.com/europe/2020/03/15/kamikaze-greenies-extinction-rebellion-plots-suicide-stunt/

Hoffen wir, dass Extinction Rebellion diese Idee in die Rundablage wirft, in den sie gehört und Sie nicht versuchen, jemanden zu identifizieren und sein Vertrauen zu erschleichen, der geistig so daneben ist, um tatsächlich etwas so Schreckliches durchzuführen.

https://wattsupwiththat.com/2020/03/15/extinction-rebellion-considering-public-suicide-events-to-raise-climate-change-awareness/

 

Aufmacherbild und Genehmigung: Willkommen in Jonestown. Von Jonestown Institute, Namensnennung, Link

Wem der Name des Ortes Jonestown nichts sagt, bitte hier nachschauen:

https://www.geo.de/magazine/geo-kompakt/7041-rtkl-glaube-und-religion-sekten-jonestown-massaker-1978

 

Übersetzt durch Andreas Demmig




Ein Fiasko? Die Corona-Pandemie greift um sich, und wir treffen Entschei­dungen ohne zuverlässige Daten

Zu einer Zeit, wenn jedermann nach besseren Informationen giert und in der Krankheits-Modellierer und Regierungen sowie Bürger in Quarantäne oder zumindest auf sozialer Distanz sind, fehlt es uns an zuverlässigen Belegen, wie viele Menschen infiziert sind oder wer noch infiziert werden könnte. Bessere Informationen braucht man als Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen von fundamentaler Bedeutung sowie bzgl. der Überwachung der Auswirkungen.

Drakonische Gegenmaßnahmen wurden in vielen Ländern ergriffen. Falls die Pandemie verschwindet – entweder von selbst oder aufgrund dieser Maßnahmen – mögen extreme soziale Distanz und Schließungen von Einrichtungen erträglich sein. Aber wie lange sollten diese Maßnahmen weiter befolgt werden, falls die Pandemie ohne Abschwächung weiter um den Globus rauscht? Wie sollen Politiker wissen, ob sie nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten?

Impfseren oder bezahlbare Behandlungen benötigen viele Monate (oder sogar Jahre) für die Entwicklung und angemessene Tests. Angesichts dieser Zeitspanne ist vollkommen unbekannt, welche Folgen langfristige Einschränkungen der derzeitigen Art haben.

Die bislang gewonnenen Daten darüber, wie viele Menschen infiziert sind und wie sich die Epidemie weiter entwickelt, sind vollkommen unzuverlässig. Angesichts der begrenzten Tests bis heute werden einige Todesfälle und vermutlich die große Mehrheit der Infektionen nicht erfasst. Wir wissen nicht, ob wir die Infektionen um einen Faktor 3 oder 300 verringern können. Drei Monate nach dem Ausbruch fehlt den meisten Ländern, darunter den USA, die Fähigkeit, eine große Anzahl Menschen zu testen, und kein Land verfügt über zuverlässige Daten zur Verbreitung des Virus‘ in einer repräsentativen Stichprobe der allgemeinen Bevölkerung.

Dieses Fiasko bzgl. Belegen erzeugt eine gewaltige Unsicherheit hinsichtlich des Risikos, an Covid-19 zu sterben. Erfasste Todesfälle wie die offizielle Rate von 3,4% von der WHO lassen einen ebenso erschrecken wie sie bedeutungslos sind. Auf SARS-CoV-2 getestete Patienten sind unverhältnismäßig jene mit ernsten Symptomen. Da die Testmöglichkeiten der meisten Gesundheitssysteme begrenzt sind, dürfte sich der Bias bei der Auswahl in naher Zukunft sogar noch verschlimmern.

Die eine Situation, in der eine ganze geschlossene Anzahl von Menschen getestet worden ist, war auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess und deren in Quarantäne gesteckten Passagiere. In jenem Fall betrug die Todesrate 1,0%, aber das waren zumeist ältere Leute, unter welchen die Todesrate viel höher ist als unter jüngeren Menschen.

Projiziert man die Todesrate auf der Diamond Princess auf die Altersstruktur der US-Bevölkerung, läge die Todesrate unter allen infizierten Menschen etwa bei 0,125%. Aber da diese Schätzung auf einer extrem dünnen Datenlage beruht – es gab unter den 700 infizierten Passagieren und Besatzungsmitgliedern 7 Todesfälle – kann sich die wirkliche Todesrate von fünf mal niedriger (0,025%) bis fünf mal höher bewegen (0,625%). Es kann auch sein, dass einige infizierte Personen später sterben und dass Touristen unterschiedlich häufiger chronische Krankheiten haben – ein Risikofaktor bei SARS-CoV-2-Infektionen – als die allgemeine Bevölkerung. Fügt man diese zusätzlichen Quellen der Unsicherheit den Daten hinzu, variieren die Schätzungen der Anzahl von Todesfällen zwischen 0,05% und 1%.

Diese gewaltige Bandbreite beeinflusst Angaben, wie ernst die Pandemie ist und was man dagegen tun sollte. Eine Todesrate von 0,05% bei der gesamten Bevölkerung ist niedriger als bei einer jahreszeitlichen Grippe. Falls das die wirkliche Rate ist, dann wäre das Verschließen der Welt mit potentiell verheerenden sozialen und finanziellen Auswirkungen total irrational. Es ist so, als ob ein Elefant von einer Hauskatze angegriffen wird. Frustriert und in dem Versuch, der Katze auszuweichen, fällt der Elefant zufällig von einer Klippe und stirbt.

Kann die Todesrate von Covid-19 derartig niedrig sein? Nein, sagen einige und verweisen auf die hohe Rate bei älteren Menschen. Allerdings können sogar milde oder allgemeine Erkältungs-Coronaviren, welche seit Jahrzehnten bekannt sind, Todesraten bis zu 8% aufweisen, wenn ältere Menschen in Altersheimen damit infiziert werden. Tatsächlich infizieren derartig „milde“ Coronaviren Zehnermillionen Menschen in jedem Jahr, wobei 3% bis 11% dieser Menschen in jedem Winter ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Diese „milden“ Coronaviren könnten eine Rolle spielen bei vielen tausend Todesfällen in jedem Jahr weltweit, obwohl die große Mehrheit davon nicht mit genauen Tests dokumentiert wird. Stattdessen stellen sie das Rauschen unter den 60 Millionen Todesfällen pro Jahr aus allen möglichen Gründen.

Obwohl es erfolgreiche Überwachungssysteme bzgl. Grippe schon lange gibt, wird die Krankheit nur in winziger Zahl durch Laboratorien bestätigt. In den USA beispielsweise sind in dieser Saison 1.073.976 Testpersonen erfasst worden, von denen 222.552 oder 20,7% positiv auf Grippe getestet worden waren. Im gleichen Zeitraum lag die geschätzte Anzahl Grippe-ähnlicher Krankheiten zwischen 36 und 51 Millionen Menschen, von denen 22.000 bis 55.000 Personen starben.

Man beachte die Unsicherheit bzgl. Grippe-ähnlicher Krankheiten: eine 2,5-fache Bandbreite korrespondierend mit Zehner bis tausender Todesfälle. Jedes Jahr gehen einige dieser Todesfälle auf Grippe zurück und einige andere auf andere Vieren wie Coronaviren.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Sterblichkeitsrate bei Personen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, 0,3 % der Allgemeinbevölkerung ausmacht – eine mittlere Schätzung aus meiner Analyse von der Diamond Princess – und dass 1 % der US-Bevölkerung infiziert wird (etwa 3,3 Millionen Menschen), würde dies etwa 10.000 Todesfälle bedeuten. Das klingt nach einer riesigen Zahl, aber sie ist im Rauschen der Schätzung der Todesfälle durch „grippeähnliche Krankheiten“ versunken. Hätten wir nicht von einem neuen Virus dort draußen gewusst und hätten wir die Personen nicht mit PCR-Tests untersucht, würde die Zahl der Gesamttodesfälle aufgrund einer „grippeähnlichen Krankheit“ in diesem Jahr nicht ungewöhnlich erscheinen. Höchstens hätten wir vielleicht beiläufig festgestellt, dass die Grippe in dieser Saison etwas schlimmer als der Durchschnitt zu sein scheint. Die Medienberichterstattung wäre geringer gewesen als bei einem Basketballspiel der NBA in den USA zwischen zwei der bedeutungslosesten Mannschaften.

Einige sind darüber besorgt, dass die 68 Todesfälle durch Covid-19 in den USA (Stand bis zum 16. März) exponentiell steigen wird auf 680, 6800, 68.000, 680.000 … zusammen mit ähnlich katastrophalen Entwicklungen rund um den Globus. Ist das realistisch oder schlechte Science Fiction? Wie können wir sagen, an welchem Punkt eine solche Kurve zu steigen aufhört?

Die wertvollste Information, um diese Fragen zu beantworten, wäre das Wissen um die gegenwärtige Verbreitung der Infektion in einer Stichprobe der Bevölkerung sowie eine Wiederholung dieses Verfahrens in regelmäßigen Zeitabständen, um das Auftreten neuer Infektionen abzuschätzen. Traurigerweise haben wir diese Information aber nicht.

Angesichts fehlender Daten führt das Gerede von „Macht euch auf das Schlimmste gefasst“ zu extremen Maßnahmen sozialer Distanz und Einschränkungen. Unglücklicherweise wissen wir nicht, ob diese Maßnahmen etwas bewirken. Schulschließungen beispielsweise können die Übertragungsrate verringern. Aber sie können auch nach hinten losgehen, falls Kinder sich irgendwie sozialisieren, falls die Schulschließungen die Kinder dazu bringt, mehr mit anfälligeren älteren Familienmitgliedern zusammen zu sein, falls Kinder die Möglichkeit der Eltern unterbrechen, zur Arbeit zu gehen und so weiter. Schulschließungen können auch die Chancen verringern, eine Gruppenimmunität in einer Altersgruppe zu entwickeln, die von schweren Krankheiten verschont geblieben ist.

Diese Perspektive stand auch hinter der unterschiedlichen Haltung in UK, wo man Schulen geöffnet ließ, zumindest bis zur Abfassung dieses Beitrags. Angesichts fehlender Daten hinsichtlich der wahren Ursachen der Epidemie wissen wir einfach nicht, ob dieses Vorgehen brillant oder katastrophal ist.

Den Verlauf abzuflachen, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern, ist konzeptionell gut – theoretisch. Ein in Medien und sozialen Medien viral gewordenes Bildmaterial zeigt, wie die Abflachung der Kurve das Ausmaß der Epidemie reduziert, welches über der Schwelle dessen liegt, was das Gesundheitssystem in jedem Moment bewältigen kann.

Sollte das Gesundheitssystem doch zusammenbrechen, könnte die zusätzliche Anzahl von Todesfällen nicht nur dem Coronavirus geschuldet sein, sondern auch anderen allgemeinen Krankheiten und Umständen wie Herzattacken, Schlaganfällen, Traumata, Blutungen und so weiter, wenn diese nicht sachgemäß behandelt werden. Falls das Niveau der Epidemie das Gesundheitssystem wirklich in die Knie zwingt und extreme Maßnahmen nur wenig effektiv sind, dann macht das Abflachen des Verlaufs alles noch schlimmer: Anstatt während einer kurzen, akuten Phase zusammenzubrechen wird das Gesundheitssystem noch längere Zeit am Boden liegen. Auch darum brauchen wir Daten hinsichtlich des genauen Niveaus der Aktivität der Epidemie.

Ein Fazit ist, dass wir nicht wissen, wie lange Maßnahmen zur sozialen Distanz und Lockdowns aufrecht erhalten werden können, ohne erhebliche Konsequenzen für Wirtschaft, Gesellschaft und geistige Gesundheit zu zeitigen. Unerwartete Entwicklungen können auftreten, darunter eine Finanzkrise, Unruhen, Bürgerkrieg und ein Abschmelzen des sozialen Netzes. Wir brauchen mindestens unverzerrte Daten bzgl. des Auftretens der sich entwickelnden infektiösen Belastung für Entscheidungen.

Im pessimistischsten Szenario, an das ich nicht glaube, wäre es so: falls das neue Coronavirus 60% der globalen Bevölkerung infiziert und 1% der infizierten Menschen sterben, dann errechnen sich daraus 40 Millionen Todesfälle global, also etwa so viele wie während der Grippe-Pandemie im Jahre 1918.

Die große Mehrheit dieser Todesfälle würde Menschen mit begrenzter Lebenserwartung betreffen. Das ist anders als im Jahre 1918, als viele junge Menschen starben.

Man kann nur hoffen, dass das Leben wie im Jahre 1918 weitergeht. Im Gegensatz dazu kommt bei einer Sperrung von Monaten, wenn nicht gar Jahren, das Leben weitgehend zum Stillstand. Die kurz- und langfristigen Folgen davon sind völlig unbekannt, und letztendlich können Milliarden, nicht nur Millionen von Leben auf dem Spiel stehen.

Falls wir uns entschließen, von der Klippe zu springen, brauchen wir einige Daten als Information hinsichtlich der Logik einer solchen Maßnahme und hinsichtlich der Chancen irgendwo sicher zu landen.

John P.A. Ioannidis is professor of medicine, of epidemiology and population health, of biomedical data science, and of statistics at Stanford University and co-director of Stanford’s Meta-Research Innovation Center

Link: https://www.statnews.com/2020/03/17/a-fiasco-in-the-making-as-the-coronavirus-pandemic-takes-hold-we-are-making-decisions-without-reliable-data/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Corona und das Grundgesetz

Vor Kurzem war zu hören, dass der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble gegenüber den Fraktionsspitzen des Bundestages im Hinblick auf das Corona-Virus über eine Änderung des Grundgesetzes nachgedacht hat.

Der folgende Beitrag soll kurz die geltende Verfassungs- und Rechtslage für den Notstandsfall darstellen, in einem zweiten Teil die Frage erörtern, welche Änderungen von Schäuble anscheinend erwogen werden und in einem dritten Teil besprechen, wie die weitere Entwicklung unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten zu bewerten ist.

1.

Die Notstandgesetze wurden im Sommer 1968 in der Zeit der damaligen Großen Koalition vom Bundestag und Bundesrat mit jeweils Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen.

Historisch betrachtet erstaunt es, dass erst zu einem so späten Zeitpunkt Regeln für den Fall eines staatlichen Notstands in die Verfassung aufgenommen wurden. Denn eigentlich hätte eine solche Regelung bereits 1949 nahe gelegen, als das Grundgesetz verabschiedet wurde und als tatsächlich echte Not in Deutschland herrschte: In den Großstädten und Ballungsräumen fehlte 1949, nur vier Jahre nach Kriegsende, Wohnraum, der durch die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war Die Wohnraumsituation wurde noch dadurch erheblich verschärft, dass Millionen von Flüchtlingen aus den Ostgebieten zusätzliche Wohnungen benötigten. Die Lage war dermaßen angespannt, dass eine staatlich reglementierte Wohnraumbewirtschaftung stattfand (was sich heutige Zeitgenossen kaum vorstellen können). Viele Konsumgüter gab es nur auf Bezugsschein. Die Wirtschaft lag darnieder. Hunderttausende von deutschen Soldaten saßen noch in Kriegsgefangenschaft, insbesondere in Sowjet-Russland. Auch Krankheiten wie Tuberkulose waren weit verbreitet.

Gegen eine Implementierung von Notstandsregeln sprach hingegen die schlechte Erfahrung, die man mit den Notstandsverordnungen der Weimarer Republik gemacht hatte. Die Notstandsverordnungen der 1930er Jahre hatten letztlich einen „Sarg-Nagel“ für die Weimarer Republik dargestellt. Beispielsweise hatte die sogenannte Reichtstagsbrandverordnung der Regierung Hitler die Möglichkeit gegeben, Grundrechte einzuschränken und missliebige Personen, beispielsweise Kommunisten, zu verhaften und einzusperren (in sogenannte „Schutzhaft“. Das geschah wohlgemerkt noch vor der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im Reichstag!). Ein gehöriges Misstrauen im Parlamentarischen Rat gegenüber Notstandsregeln war daher nur allzu verständlich.

Da sich 1949 im Parlamentarischen Rat letztlich keine Mehrheit für eine Notstandsverfassung fand, wurde eine Regelung des Notstands nicht in das Grundgesetz aufgenommen, obwohl es bereits damals entsprechende Überlegungen der Verfassungsrechtler gab (Beispielsweise enthielt der Entwurf des Verfassungskonvents von Herrenchiemsee im August 1948 eine umfassende Notstandsverfassung, die sich an die der Weimarer Reichsverfassung von 1919 anlehnte).

Die Bundesrepublik konnte sich in den folgenden Jahren erfolgreich als Demokratie und Rechtsstaat etablieren. Im Zuge des Kalten Krieges (z.B. Ausbruch des Koreakrieges 1950, Niederschlagung des Volksaufstandes in der DDR 1953, Eintritt der Bundesrepublik in die Nato 1955 zusammen mit der Wiederbewaffnung, Mauerbau 1961, Kubakrise 1962) und aufgrund der zunehmenden Proteste und Demonstrationen in der Bundesrepublik, insbesondere von Studenten und jungen Leuten, setzte sich immer mehr, auch bei der SPD, der Gedanke durch, dass man eine Regelung für Notstandsfälle im Grundgesetz aufnehmen müsse. Glücklicherweise waren damals Männer wie Herbert Wehner, Helmut Schmidt und Georg Leber, die den Stalinismus, den Nationalsozialismus und den Krieg – also echte Krisen – kennengelernt hatten, tonangebend in der SPD. So kam es, dass im Sommer 1968 die Notstandsgesetze – gegen Massenproteste, u.a. der sogenannten außerparlamentarischen Opposition APO – verabschiedet werden konnten, durch die das Grundgesetz für den Fall des inneren Notstandes, für den Verteidigungsfall und für den Katastrophenfall in vielen Punkten geändert wurde. Eine vollständige Aufzählung aller Änderungen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Daher seien nur die wichtigsten Änderungen erwähnt:

Artikel 10 GG (Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis) wurde dahingehend ergänzt, dass aufgrund eines Gesetzes in dieses Grundrecht eingegriffen werden darf. (Das sogenannte G 10 Gesetz vom 01.11.1968 führte diesen Eingriff durch. Seitdem darf in Deutschland aufgrund von Gesetzen unter engen Voraussetzungen abgehört und mitgelesen werden).

In Artikel 11 GG (Recht auf Freizügigkeit) wurde ergänzt, dass zur Abwehr drohender Gefahren für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr (!), Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen ein Eingriff in dieses Grundrecht durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes zulässig ist.

Diese Regelung spielt gerade im Augenblick – in Zeiten von Corona – eine erhebliche Rolle. Beispielsweise enthält das Infektionsschutzgesetz schon jetzt Regelungen über die Quarantäne für bestimmte Personen bei bestimmten übertragbaren Krankheiten. Es steht außer Frage, dass die Bekämpfung des Corona-Virus als Bekämpfung einer Seuchengefahr im Sinne von Art. 11 Abs. 2 GG anzusehen ist mit der Folge, dass der Gesetzgeber die Freizügigkeit in noch weiterem Maße einschränken könnte, als er es bisher schon getan hat, beispielsweise durch eine Ausgangssperre oder durch die Anordnung einer totalen Residenzpflicht, dass sich jeder Einwohner in der Stadt oder in dem Kreis aufzuhalten hat, in der bzw. in dem er mit seinem ersten Wohnsitz gemeldet ist oder auch durch ein zeitlich befristetes Ausreise-Verbot für alle Einwohner der Bundesrepublik.

In Artikel 81 Grundgesetz wurde der Gesetzgebungsnotstand geregelt, wenn nämlich ein Bundeskanzler im Bundestag keine Mehrheit für einen als dringlich bezeichneten Gesetzentwurf erhält, aber weiter im Amt bleiben und den Bundestag nicht auflösen möchte. Mit Zustimmung des Bundesrates kann dann sogar das Gesetz ohne mehrheitliche Zustimmung des Bundestages in Kraft treten (Art. 81 Abs. 2 GG). Diese Regelung war bislang nur graue Theorie und allenfalls gut dafür, um Jurastudenten oder Referendare in ihren Staatsexamina zu quälen. Praktisch ist ein solcher Fall, dass ein amtierender Kanzler tatsächlich bei einer Gesetzesvorlage keine Mehrheit mehr im Parlament fand, noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland vorgekommen. (Auch bei der Vertrauensfrage von Helmut Kohl 1983 handelte es sich nicht um einen Gesetzgebungsnotstand im Sinne von Art. 81 GG, sondern um eine reine Taktik, um Neuwahlen herbeizuführen. Tatsächlich hatte Kohl, nachdem er durch ein konstruktives Misstrauensvotum gemäß Art. 67 GG im Jahre 1982 Bundeskanzler geworden war, die Mehrheit des Hauses hinter sich. Er stellte 1983 die Vertrauensfrage nach Art. 68 GG und schlug dann, als die Mehrheit aus CDU und FDP verabredungsgemäß das Vertrauen nicht ausgesprochen hatte, dem Bundespräsidenten die Auflösung des Bundestages vor, was dieser auch tat. So kam es zu den Neuwahlen).

Wenn man aber die aktuellen Geschehnisse in Thüringen bedenkt und die Umfragen für die nächste Bundestagswahl liest, ist es wohl zumindest nicht mehr völlig ausgeschlossen, dass unser Land in absehbarer Zeit unregierbar werden könnte und eine Bundesregierung eines Tages vielleicht tatsächlich auf den Gesetzgebungsnotstand nach Art. 81 GG zurückgreifen müsste.

In Artikel 91 GG wurde die Amtshilfe zwischen den Polizeien der Länder und dem Bundesgrenzschutz deutlich ausgeweitet. Insbesondere wurde neu geregelt, dass im Extremfall, wenn ein Bundesland nicht zur Bekämpfung der Gefahr bereit oder in der Lage ist, die Bundesregierung (also nicht die entsprechende Landesregierung!) die Polizeikräfte dieses Landes oder auch anderer Bundesländer ihrer Weisung unterstellen und einsetzen darf. Wie man sieht, handelt es sich dabei um einen sehr weitreichenden Eingriff, durch den der Föderalismus in einem ganz wichtigen Punkt außer Kraft gesetzt wird, wenn die Bundesregierung die Polizeikräfte eines Landes befehligt und einsetzt. Auch ein solcher Fall ist in der Geschichte der Bundesrepublik noch niemals eingetreten. Völlig undenkbar ist aber auch das nicht mehr.

Wenn infolge der Corona-Krise nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern die Weltwirtschaft insgesamt zusammenbricht und es daraufhin zu Engpässen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten kommt, kann die Gefahr, dass es zu Plünderungen und örtlichen Aufständen kommt, nicht mehr mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Solche Aufstände müssten dann mit starken Polizeikräften, notfalls auch mit Waffengewalt, niedergeschlagen werden. An dieser Stelle soll aber keine Panik verbreitet werden. Es handelt sich lediglich um einen theoretisch denkbaren Fall, den der Gesetzgeber bei der Regelung des Notstandes im Grundgesetz berücksichtigt hat, der aber zur Zeit nicht aktuell ist. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist Gott sei dank sicher in Deutschland.

Schließlich wurde durch die Notstandsgesetzgebung auch der Verteidigungsfall geregelt

(Art. 115a ff. GG, also der Fall, dass das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht). In diesem Zusammenhang sei besonders die Regelung über den sogenannten Gemeinsamen Ausschuss (Art. 53a GG) hervorgehoben:

Ist der Eintritt des Verteidigungsfalles festgestellt worden und stellt der Gemeinsame Ausschuss fest, dass dem rechtzeitigen Zusammentritt des Bundestages unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen oder dass der Bundestag nicht beschlussfähig ist, so tritt der Gemeinsame Ausschuss gemäß Art. 115e Abs. 1 GG an die Stelle von Bundestag und Bundesrat und nimmt deren Rechte einheitlich wahr. Das bedeutet also die faktische Ausschaltung des Parlaments und eine einschneidende Verkürzung des Föderalismus.

Als Sicherheit gegen einen Missbrauch dieser Vorschrift wurde geregelt, dass das Grundgesetz nicht durch Gesetze des Gemeinsamen Ausschusses geändert werden darf (Art. 115e Abs. 2 GG) und dass sämtliche Gesetze und Rechtsverordnungen des Gemeinsamen Ausschusses automatisch spätestens sechs Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles außer Kraft treten (Art. 115k Abs. 2 GG).

Nur zur Erinnerung: Alle diese unerfreulichen Dinge sind bereits jetzt geltendes Recht. Dazu bedarf es keiner Änderung des Grundgesetzes mehr.

 

2.

Die Gedanken, die sich Bundestagspräsident Wolfang Schäuble ausweislich einer Meldung des Nachrichtenmagazins Spiegel und ausweislich einer dpa-Meldung über eine Änderung des Grundgesetzes macht, kreisen um die Frage, was geschehen soll, wenn das Corona-Virus dem rechtzeitigen Zusammentritt oder der Beschlussfähigkeit des Bundestages über längere Zeit entgegen steht, weil beispielsweise die Abgeordneten schwer krank in Kliniken und Intensivstationen liegen oder weil im Bundestag bei über 700 Abgeordneten kein 2-Meter-Abstand zwischen den einzelnen Abgeordneten eingehalten werden kann oder weil die Abgeordneten vielleicht schlicht nicht mehr anreisen können.

Wenn der Bundestag wegen des Corona-Virus nicht mehr rechtzeitig zusammentreten kann oder deswegen nicht mehr beschlussfähig wird, steht die Bundesrepublik nach derzeitiger Rechtslage ohne funktionierendes Parlament dar. Die Corona-Epidemie ist zweifelsfrei kein Verteidigungsfall im Sinne des Grundgesetzes, so dass die Regeln über den Gemeinsamen Ausschuss nicht angewendet werden können. Eine Ergänzung im Grundgesetz, dass der Gemeinsame Ausschuss auch dann tätig werden kann, wenn dem Zusammentritt des Bundestages oder seiner Beschlussfähigkeit eine Seuche oder andere gewichtige Gründe entgegenstehen, wäre daher aus juristischer Sicht eine vernünftige Regelung.

Nebenbei bemerkt wird das auch eine interessante Frage für die Zeit nach 2038, wenn sämtliche Atom- und Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet sind und sich wahrscheinlich die Windkraft- und die Solarenergie als unzuverlässiger erweisen werden, als es die rot-grünen Glaubensbekenntnisse heute vorschreiben (nach dem alten bekannten Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf). Wenn Deutschland dann seinen ersten großen Blackout erlebt, glaube niemand daran, dass der öffentliche Nah- oder Fernverkehr oder auf Dauer noch der Individualverkehr in Deutschland funktionieren werden. Wenn dann die Abgeordneten gar nicht mehr zum Bundestag anreisen können (es soll ja noch Abgeordnete geben, die sich in ihrem Wahlkreis blicken lassen), wie soll dann das Parlament zusammentreten und beschlussfähig werden?

 

3.

Wie ist die weitere Entwicklung im Hinblick auf das Corona-Virus verfassungsrechtlich zu beurteilen?

Leider liegen bezüglich des Corona-Virus derzeit keinerlei wirklich verlässliche Zahlen vor. Wir wissen in medizinischer Sicht nicht genau, wie viele Menschen mit dem Virus infiziert wurden (die Untersuchungen sind äußerst lückenhaft, wie der Autor dieses Beitrages selbst feststellen musste), wir wissen nicht, wie aggressiv es ist und wir wissen nicht, wie viele Menschen deshalb schwer erkranken oder sterben werden.

Im Gegensatz dazu wissen wir in verfassungsrechtlicher Sicht aber beinahe alles über die jetzige Situation. Die derzeitigen Maßnahmen stellen erhebliche und schwerwiegende Eingriffe in eine Vielzahl von Grundrechten dar, beispielsweise in das Recht auf Freiheit der Person (Art. 2 Abs. 2 GG: bei einer Ausgangssperre kann man sich nicht mehr frei bewegen, sondern ist in seiner Wohnung eingesperrt), in das Recht auf Freiheit der Religionsausübung (Art. 4 GG: derzeit sind die meisten Gottesdienste in den meisten Bundesländern verboten), in das Recht auf Ehe und Familie (Art. 6 GG: Man kann seine Verwandten, die in Krankenhäusern, Altersheimen oder Pflegeeinrichtungen untergebracht sind, nicht mehr besuchen. Auch Eheschließungen werden derzeit schwierig bis unmöglich), in das Recht auf Beschulung von Kindern (Art. 7 GG: Die Schulen wurden geschlossen), in das Recht auf Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG: derzeit sind wohl Versammlungen in den meisten Bundesländern verboten), in das Recht auf Freizügigkeit (Art. 11 GG: Freies Reisen im Inland und ins Ausland ist verboten), in das Recht auf freie Berufsausübung (Art. 12 GG: Viele Gewerbetreibende, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, werden in die Insolvenz gehen, wenn die derzeitigen Verbote und Maßnahmen über längere Zeit weiter aufrecht erhalten werden), und mit dem zuletzt Genannten korrespondierend in das Recht auf Eigentum (Art. 14 GG), soweit es den Bestand des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs angeht.

Diese erheblichen und schwerwiegenden Eingriffe in eine Vielzahl von Grundrechten sind nur dann verfassungsgemäß, wenn sie dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit hat nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Verfassungsrang, auch wenn er nirgendwo ausdrücklich im Grundgesetz geregelt ist. Die juristisch spannenden Fragen lauten daher: Sind die derzeitigen Maßnahmen verhältnismäßig? In welchem, auch zeitlichen, Ausmaß sind bzw. bleiben die Maßnahmen verhältnismäßig?

Die erste Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Die derzeitigen Maßnahmen sind im Moment verhältnismäßig. Das Corona-Virus stellt eine ernsthafte Gefahr dar, auch wenn, wie bereits erwähnt, bislang keine verlässlichen Zahlen vorliegen, ob Corona nun gefährlicher ist als eine gewöhnliche Grippewelle oder nicht.

Soweit hier eine Gefahren-Einschätzung vorgenommen werden muss, sind zwei Punkte in rechtlicher Hinsicht zu beachten, nämlich in Bezug auf die Person des Einschätzenden und in Bezug auf den Inhalt der Einschätzung:

Zum einen wird die juristisch maßgebliche Gefahren-Einschätzung nicht von irgendjemandem getroffen (Der Einzelne kann seine eigene Meinung haben. Eine solche Privatmeinung ist juristisch aber irrelevant), sondern von der Exekutiven, von der „vollziehenden Gewalt“, wie es im Grundgesetz formuliert wird. Im Klartext heißt das, dass die juristisch maßgebliche Gefahren-Einschätzung durch die Regierungschefs von Bund und Ländern vorgenommen wird, also durch den jeweiligen Bundeskanzler (der nach Art. 65 S. 1 GG die Richtlinien der Politik bestimmt) und durch die Ministerpräsidenten der Länder.

Zum anderen kann, soweit es den Inhalt der Einschätzung angeht, niemand erwarten, dass ein Bundeskanzler oder die Ministerpräsidenten Hellseher sind und bereits in der Gegenwart genau und exakt erkennen, was in der Zukunft geschehen wird. Aus diesem Grund wird von der Rechtsordnung dem jeweiligen Bundeskanzler und den Ministerpräsidenten eine sogenannte Einschätzungs-Prärogative zugebilligt. Das bedeutet, dass die Regierungschefs einen Beurteilungsspielraum haben, wie sie eine Gefahr einschätzen und welche Maßnahmen sie für erforderlich halten. Solange sich die politisch Verantwortlichen dabei von Sachverständigen beraten lassen und Entscheidungen treffen, die zumindest von der Absicht geleitet werden, das Wohl des Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden (so ungefähr lautet der Amtseid des Bundespräsidenten gemäß Art. 56 GG), solange müssen deren Entscheidungen von jedermann befolgt und respektiert werden. Anders kann ein Staat nicht funktionieren. Demokratie ist keine Anarchie, in der jeder machen kann, was er will, sondern eine geordnete Herrschaftsform, in der Macht ausgeübt wird durch Personen, die vom Volk hierfür in Wahlen legitimiert wurden.

Die zweite Frage ist deutlich schwieriger zu beantworten. In welchem, auch zeitlichen, Ausmaß sind bzw. bleiben die Maßnahmen verhältnismäßig?

Bei aller Unklarheit ist eines gewiss: Die derzeitigen schwerwiegenden Maßnahmen können nicht über beliebig lange Zeit aufrechterhalten werden. Das wäre zweifelsfrei unverhältnismäßig. Es ist völlig klar: Jeder Verantwortliche, der die Schließung einer Schule anordnet oder das öffentliche Leben lahmlegt, muss sich Gedanken darüber machen, wann er die Schule wieder öffnet und wann er wieder das öffentliche Leben erwachen lässt.

Eine genaue zeitliche Grenze kann hier niemand ziehen. Auch insoweit haben Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten eine Einschätzungs-Prärogative. Bei der Abwägung der Frage, ob durch ein völliges Lahmlegen des öffentlichen Lebens die Ansteckung weiterer Personen über möglichst lange Zeit hinausgezögert werden soll, mit dem gegenteiligen Gesichtspunkt, dass ein längerfristiges Lahmlegen des gesamten Landes die Wirtschaft ruinieren wird, dass Tausende ihren Arbeitsplatz verlieren werden und dass große Vermögenswerte in Betrieben vernichtet werden, muss ein vernünftiges Augenmaß angewendet werden. Eine völlige Vernachlässigung der wirtschaftlichen Folgen für Gewerbetreibende, aber auch für das gesamte Land, wäre unverantwortlich. Das gilt um so mehr, als eventuell ohnehin etwa 70 Prozent der Bevölkerung das Virus über Kurz oder Lang bekommen werden. Solche Infektionszahlen sind bei echten Pandemien unvermeidlich. Die Frage nach den wirtschaftlichen Folgen muss auch deshalb sehr genau im Auge behalten werden, weil man in den Diskussionen der letzten Jahre über die sogenannte Energiewende den Eindruck gewinnen konnte, dass es vielen Grünen und Gutmenschen völlig egal ist, ob in Zukunft noch ausreichend Energie in Deutschland selbst produziert wird und ob die deutsche Wirtschaft auf Dauer auf dem Weltmarkt noch konkurrenzfähig ist.

Unter Abwägung dieser Umstände scheint es nach jetziger Lage unumgänglich, dass die einschneidenden Maßnahmen, die wir zur Zeit erleben, spätestens nach zwei Monaten, also etwa zum 15. Mai wieder aufgehoben werden müssen, um noch als verhältnismäßig bezeichnet werden zu können.

 

 

 

 

 

 

 




SEID IHR ALLE EIN BISSCHEN GRETA?

Aber nicht einmal der nationale CO2 -Ausstoß wurde merklich reduziert, denn die Windkraft, als Wunderwaffe gegen CO2 gepriesen, hat bislang wenig Nutzen, aber erheblichen wirtschaftlichen und ökologische Schaden angerichtet. Dennoch wird dieser aussichtslose Weg weiterhin mit pathologischer Verbissenheit verfolgt.

 

Dinosaurier mit drei Flügeln

VW baut nicht nur Wagen fürs Volk. Der Bugatti Veyron, das exklusive Topmodell, ist in der Standardversion 400 km/h schnell. Falls Ihnen das nicht reicht, die Sportversion bringt’s auf 430. Dafür braucht der Wagen einen starken Motor: einen turbogeladenen 8 Liter 16 Zylinder, der 900 kW (1.200 PS) auf die Kurbelwelle bringt. Das Auto wiegt 1,9 Tonnen, davon machen Motor plus Getriebe etwa ein Viertel aus. Es ist also möglich, eine Maschine zu bauen, die 900 kW Leistung abliefert und die nur eine halbe Tonne wiegt.

Eine größere Windturbine hat eine „installierte Leistung“ von 6 Megawatt = 6.000 Kilowatt. Im Jahresdurchschnitt liefert sie 20 % davon, also 1200 kW; das ist, zugegeben, etwas mehr als der Bugatti Motor leistet, aber was wiegt sie?

Das Fundament aus 1400 Kubikmetern hochfestem Stahlbeton hat 3500 Tonnen. Der Turm besteht aus Schalen, von denen jeweils 3 einen Ring mit 50 m Umfang bilden. 35 solcher Ringe bauen den Turm auf: 130 m hoch und 2800 t schwer. Der Kasten oben drauf, genannt Maschinenhaus, ist 120 t schwer und beherbergt den Generator von 220 t, der durch einen 320 t schweren Rotor angetrieben wird. Gesamtgewicht der Anlage ist – rechnen Sie nach – rund 7.000 Tonnen. (siehe hier)

Die Röhre, auf der oben das Maschinenhaus sitzt, bedeckt am Boden eine Fläche von 200 Quadratmetern, darin hätte ein kleinerer Supermarkt Platz.

Dieser Gigant leistet im Durchschnitt nur wenig mehr, als ein Bugatti-Motor, der nur eine halbe Tonne auf die Waage bringt – nicht 7.000. Der Bugatti braucht natürlich Sprit, der Vergleich soll nur aufzuzeigen, welches Verhältnis von Leistung zu Masse technologisch möglich ist.

Maschinen, die pro abgegebene Leistung so unglaublich schwer sind, wie das beschriebene Monster, können nicht wirtschaftlich sein. Aber weil sie durch astronomische Summen gefördert werden ist eine wahre Goldgräberstimmung entstanden, und die Ungetüme werden installiert auf Teufel komm raus. Der Goldregen könnte ja versiegen.

 

Von nichts kommt nichts

Warum eigentlich müssen Windturbinen so groß sein? Kann man sie mit moderner Technik vielleicht auf die Ausmaße eines Bugatti schrumpfen? Um zu erklären, warum das nicht geht, dazu brauchen wir etwas Physik.

Die mechanische Leistung, die eine Luftströmung pro Quadratmeter anbietet, ist gleich der Dichte der Luft multipliziert mit ihrer Geschwindigkeit hoch drei. Und das Ganze halbiert.

Hier ein Beispiel:

Falls Sie bei sanfter Fahrt, sagen wir gut 50 km/h, einen Hula-Hoop-Reifen (erinnern Sie sich?) im offenen Cabrio hoch halten, und zwar so, dass der Fahrtwind durch den Ring pustet, dann rauschen da so ungefähr 2 kW durch.

Damit kann man nicht viel anfangen. Nehmen wir den oben beschriebenen Riesen, der bei einem 50 km/h Wind 6000 kW bringen soll. Der muss dem Wind eine Fläche von 3000 Quadratmeter anbieten. Jedes der drei Rotorblätter muss dann ungefähr 30 m lang sein.

Leider können die Flügel aber nicht die gesamte Windenergie ernten, ihr Wirkungsgrad ist bestenfalls 40%. Statt einer Fläche von 3000 qm brauchen wir also derer 7.500 um bei 50 km/h Wind 6000 Kilowatt Strom zu produzieren.

Dafür brauchen wir Flügel, die 50 m lang sind. Zum Vergleich: Die Flügel eines Airbus A380 Superjumbo sind nur 40 m lang. Unsere Windräder müssen leider so groß sein, weil die Luft ein so verdammt dünnes Medium ist (der schwere Airbus wird trotzdem von der dünnen Luft getragen, aber erst ab 300 km/h – und seine vier Turbinen leisten dabei übrigens 330 Megawatt, so viel wie 55 unserer Windräder bei optimalem Wind).

Diese gigantischen Ausmaße werden einmal eine Herausforderung sein, wenn die Windräder nach ihrer nützlichen Lebensdauer von 10 oder 20 Jahren beseitigt werden müssen. 7.000 Tonnen Stahl, Beton, Kunstsoff und Kohlefaser werden ein nie dagewesenes Entsorgungsproblem darstellen. Bei rund 30.000 solcher Monster – zwar nicht alle 7.000t schwer – kommen da dennoch Hunderte Millionen Tonnen Schrott zusammen; das ist mehr als sämtliche Autos Deutschlands auf die Waage bringen würden! Und hohe Anteile sind Kohlefaser und Plastik. Da müssen wir viele Plastik-Strohhalme einsparen um das wett zu machen. Wie das gehen soll ist noch nicht ganz klar. Es gibt noch kein etabliertes Verfahren, um das Zeug sauber zu recyceln. (siehe hier)

Zu viel oder zu wenig

Zurück zur Leistung der Monster. Das mit der dünnen Luft wäre halb so schlimm, wenn in unserer Formel nicht die Windgeschwindigkeit hoch drei stünde. Die gute Nachricht ist, dass wir bei doppelter Geschwindigkeit immerhin 2 hoch 3 = 8 mal so viel Leistung haben, die schlechte Nachricht ist, dass wir bei halber Geschwindigkeit nur ein Achtel bekommen.

Unser Monster bringt seine „installierte (d.h. maximale, theoretische) Leistung“ bei 50 km/h. Weht der Wind schneller, dann bringt sie auch nicht mehr, denn sie wird „abgeriegelt“, und weht es noch mehr, dann wird sie „abgeschaltet“, damit sie nicht kaputt geht. Das funktioniert leider nicht immer. (siehe hier)

Bei 15 km/h Wind aber, das ist immerhin noch flottes Radfahrerinnen-Tempo, bekämen wir nur noch 160 kW. Eine Maschine, größer als ein Super-Jumbo, bringt dann so viel oder so wenig Leistung wie der Motor eines VW Golf. Soweit jedenfalls die Theorie, in der Praxis würde das Ding vermutlich still stehen.

Falls Sie Segler sind, kennen Sie die Geschichte ja hinlänglich. Entweder dümpelt man tagelang dahin und verbringt die Zeit mit Seemannsgarn bei lauwarmem Bier, oder es kachelt dermaßen, dass man die Segel reffen muss und hoffen, dass unter Deck alle Schubladen dicht sind. Es ist nicht daran zu denken, dass man bei doppelter Windgeschwindigkeit einfach doppelt, geschweige denn achtmal so schnell wäre. Den stetigen Wind, bei dem das Schiff mit seiner Lieblingsgeschwindigkeit durchs Wasser pflügt, den hat man nur alle Jubeljahre.

Einfach ausgedrückt: „Windgeschwindigkeit hoch drei“ bedeutet für die Windgeneratoren, dass man entweder zu viel des Guten bekommt oder gar nichts. Wenn der Wind richtig weht, dann muss man den Strom zu Schleuderpreisen exportieren, manchmal sogar zu „negativen Preisen“. Oder aber es herrscht Schwachwind und man muss den ganzen Strom aus den herkömmlichen Kraftwerken im In- und Ausland beziehen.

Aus dieser Situation können wir uns auch nicht retten, wenn wir noch mehr Rotoren aufstellen. Die werden bei starkem Wind noch mehr Überschuss produzieren und bei Flaute auch nichts.

 

Die Kosten-/ Nutzen-Bilanz

Wie viel Strom beschert uns die deutsche Windkraft nun tatsächlich? Da gibt es unterschiedliche Statistiken, und bekanntlich soll man nur derjenigen Glauben schenken, die man selbst gefälscht hat. Das wird schwierig. McKinsey kommt zu folgendem Resultat:

Erneuerbare Energien bedrohen die deutsche Wirtschaft und Energieversorgung.

… Deutschland erzeugt trotz großer Hektik immer noch nur 35% seines Stroms aus erneuerbaren Energien. Und wenn die Biomasse-Verbrennung, die häufig schmutziger ist als Kohle, nicht berücksichtigt wird, entfielen 2018 nur 27% der Stromerzeugung auf Wind-, Wasser- und Solarstrom in Deutschland. (siehe hier)

Ziehen wir Solar und Wasser davon ab, dann bleiben maximal 20% aus Windkraft.

All die Anstrengungen der Energiewende wurden ja unternommen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, um das „Klima zu retten“. Ist das gelungen? Keineswegs. Deutschland hat immer noch signifikant höhere pro Kopf Emissionen (11 Tonnen pro Jahr CO2) als Frankreich, England oder Italien (jeweils ca. 7 Tonnen) und liegt 3 Tonnen über dem EU Durchschnitt.

(siehe hier)

Dafür haben wir die höchsten Strompreise und bald die „Smart Meters“, welche dafür sorgen werden, dass wir den Strom nicht dann bekommen, wenn wir ihn brauchen, sondern dann, wenn es den Protagonisten der Energiewende in den Kram passt.

 

Kein Ziel vor Augen, dafür verdoppelte Anstrengung

Es ist verständlich, dass die in Wohlstand geborenen Generationen die deutsche Wirtschaft für „unkaputtbar“ halten. Die Verwundbarkeit der Natur aber wurde ihnen doch Jahrzehnte lang unmissverständlich eingetrichtert. Doch diese heiligen Kühe von damals werden jetzt herdenweise geschlachtet. Die einmalige Landschaft, der vom Tode bedrohte Wald, die Tier- und Pflanzenwelt, der Juchtenkäfer, der große Abendsegler und das braune Langohr, keiner hat mehr Anspruch auf Schutz. Sie alle sind jetzt zum Abschuss freigegeben. Sie werden dem einzigen, allerhöchsten Ziel geopfert, das es noch gibt.

Bei aller Aussichtslosigkeit wird dieser Weg beharrlich verfolgt, und die Tatsache, dass kein anderes Land in die gleiche Richtung geht, steigert nur die eigene Besessenheit. Eine Besessenheit, die keine Fragen zulässt, was der Nutzen ist, die keine Wahrnehmung hat für den Schaden, der angerichtet wird, und die dazu führt, dass man sich selbst und anderen viel Leid zufügt.

Ein einzelner Mensch mit solch einem Verhalten würde als psychologisch auffällig eingestuft. Die abnormale Intensität, mit der ein extrem enger Interessensbereich verfolgt wird und die Blindheit für die Auswirkungen auf das persönliche Wohl und das der anderen sind Merkmale einer krankhaften Entwicklungsstörung. Diese wurde 1944 erstmals von dem Wiener Kinderarzt Hans Asperger beschrieben und 2018 durch Greta Thunberg weltweit populär gemacht.

Betrachtet man die Begeisterung der mehrheitlich schwarz-rot-grünen deutschen Bevölkerung für die Energiewende, dann meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, dann drängt sich die Frage auf: seid Ihr vielleicht alle ein bisschen Greta?

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“




Wie genau soll der Ersatz fossiler Treibstoffe aussehen?

Berkeley (Kalifornien), Takoma Park (Maryland) und andere Städte; Kalifornien, Connecticut, New York, Virginia [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier] und andere US-Staaten; Deutschland, England und andere Länder; die Europäische Union – alle planen sie Öl, Erdgas und Kohle innerhalb der nächsten 10, 20 oder 30 Jahre aufzugeben. Eine Reihe von US-Staaten sind regionalen Treibhausgas-Initiativen beigetreten und verkünden stolz: Wir sind immer noch … im Pariser Klima-Vertrag, egal was Präsident Trump sagt oder tut.

Vergesst die Schlagzeilen und die Modelle und betrachtet stattdessen die historischen Aufzeichnungen bzgl. Hurrikanen sowie Tornados und des Meeresspiegels. Es gibt keine Krise, keine beispiellose Erwärmung und keine noch nie da gewesenen Wetterereignisse – mit Sicherheit überhaupt nichts, was belegen würde, dass die Menschen die mächtigen natürlichen Kräfte, die immer für Klimawandel und Wetterereignisse gesorgt hatten, ersetzt haben.

Aber für jetzt wollen wir nur einmal ihre Null-Kohlenstoff-Pläne beleuchten. Wie genau wollen sie das bewerkstelligen? Wo sollen ihren Plänen zufolge die Turbinen, Paneele und Batterien herkommen? Woher die Rohmaterialien zur Herstellung derselben? Wie planen sie, moderne Gesellschaften am Laufe zu halten mit teurer, erratischer Energie und häufigen Unterbrechungen der Versorgung?

Wie würden sie – oder wie würde ganz Amerika, falls sich die gesamten USA dem Green New Deal (GND) anschließen – mit einem COVID-27-Ausbruch umgehen? Wie würden sie Autos, Flugzeuge, Toilettenpapier, Medikamente und vieles sonst mit intermittenter Energie herstellen? Es hat in Europa nicht funktioniert (siehe weiter unten), und es wird auch hierzulande [= in den USA] nicht funktionieren.

Außerdem geht es nicht einfach nur darum, die heutigen mittels Kohle- und Gaskraftwerke erzeugten Megawatt zu ersetzen. Es geht darum, die heutige Stromerzeugung zu verdoppeln, weil die Green-New-Deal-Leute alle fossilen Treibstoffe ersetzen wollen: Benzin und Diesel für Autos, Lastwagen und Busse sowie Energie zum heize, für Fabriken, Krankenhäuser usw.

Es geht darum, die heutige Megawatt-Erzeugung zu verdreifachen, weil sie auch Kern- und Wasserkraft nicht mögen, und sie alle brauchen weit mehr Strom, um ausreichend Batterien aufzuladen als Backup für all die fossilen und anderen Energiequellen, die sie eliminieren wollen. Das wird massenhaft Windturbinen, Solarpaneele und Batterien erfordern.

Wo wollen sie all das aufstellen? Einige jener Staaten und Länder haben viele ländliche Gebiete, Wild-Habitate und Flachwasser vor ihren Küsten, welche sie in riesige Industriegebiete verwandeln können. Aber was werden jene selbstgerechten Städte machen? Wo innerhalb ihrer Stadtgrenzen wollen sie Dutzende 200 m hohe Windräder und zehntausende Paneele aufstellen? Oder planen sie etwa, derartige Einrichtungen ihren ländlichen Nachbarn aufzuzwingen? Oder sich in regionale Netze einzuklinken und Strom zu verbrauchen, den Andere erzeugt haben – mittels Kohle, Gas, Kernkraft und vielleicht auch Wind und Solar? Wie wollen sie „gute“ und „schlechte“ Elektronen voneinander unterscheiden?

Alle diese GND-Städte und -Staaten haben es mit frustrierten ländlichen Familien zu tun, welche ihre Landschaft und ihre Hügelketten nicht ruiniert sehen wollen, welche keine toten Vögel und Fledermäuse finden wollen, keine irritierenden Schlagschatten sehen oder krank machenden Infraschall hören wollen, was die Windräder unweigerlich mit sich bringen würden. Sie wollen nicht, dass Millionen Hektar Landfläche mit Solarpaneelen überzogen werden. Und sie wollen nicht, dass hunderte Kilometer lange Fernleitungen ihre Grundstücke überspannen.

Sie wollen nicht die um 25% – 50% – 100% höheren Stromrechnungen bezahlen sowie die rasant steigenden Preise für Produkte und Dienstleistungen, welche ebenfalls diese hohen Stromkosten aufbringen müssen. Sie wollen nicht, dass gute Arbeitsplätze infolge steigender Energiepreise verloren gehen – oder nach Übersee verlagert werden.

Haben GND-Politiker auch nur den Schimmer einer Ahnung, wie viele Turbinen, Paneele, Batterien und Kilometer Fernleitung benötigt werden, um alle fossilen Treibstoffe zu ersetzen? Oder wie lange derartige Energiesysteme betrieben werden können, bevor sie verschleißbedingt ersetzt werden müssen? Haben sie auch nur eine blasse Vorstellung davon, wie man ausrangierte Rotorblätter und Solarpaneele entsorgt, weil man sie nicht recyceln oder verbrennen kann? Wie viele Kubikmeter Deponie sie brauchen werden? Wollen Gemeinden diese Deponien in der Nachbarschaft haben? Werden die Stadtverwaltungen einfach mehr Enteignungen durchsetzen?

Man würde hunderte 260 Meter hohe 12-MW-Windturbinen offshore brauchen, um die Stromnachfrage einer großen Stadt in der grünen neuen Welt zu decken – oder tausende 2 bis 3-MW-Turbinen auf dem Festland. Zehnermillionen Solarpaneele würden Millionen Quadratkilometer Ackerland, Landschaften und Habitate beeinträchtigen. Man bräuchte Millionen 85-kWh-Tesla-Batteriepacks als Backup, um eine Woche mit Windstille und ohne Sonnenschein auszugleichen.

Wo wollen sie die Millionen Tonnen Stahl, Kupfer, Kobalt, Lithium, Aluminium, seltene Erden, Fiberglas-Komponenten, Kalkstein und andere Rohmaterialien herbekommen, um all diese Energieerzeugungs- und -speichersysteme zu installieren einschließlich der ganzen neuen Fernleitungen? Werden sie jetzt mehr Land in den USA für den Bergbau freigeben? Wie wollen sie all diese Materialien ohne fossile Treibstoffe abbauen und verarbeiten?

Falls der Bergbau nicht hier in den USA unter unseren strengen Gesetzen und Vorschriften erfolgt – wo genau sonst wird er betrieben? In China und Russland? Oder vielleicht in Afrika und Südamerika, wo viele Minen von russischen und chinesischen Unternehmen betrieben werden, die sich nicht im Mindesten um Kinderarbeit scheren oder um Sicherheit am Arbeitsplatz, um Luft- und Wasserverschmutzung sowie giftige und radioaktive Abfälle, Renaturisierung erschöpfter Vorkommen – oder um die rasant steigenden Fälle von Lungen-, Herz-, Haut- und Darmkrankheiten, Osteoporose, Krebs und andere Krankheiten.

All diese trostlosen Orte und schrecklichen Szenerien sind weit entfernt – was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Umweltaktivisten lieben den Spruch: Global denken, lokal handeln. Dies wäre ein guter Zeitpunkt, mit diesem ethischen Code anzufangen.

Die ehrlicheren, eine GND-Zukunft befürwortenden Politiker räumen ein, dass viele hoch dotierte Arbeitsplätze in der Branche fossiler Energie und dem produzierenden Gewerbe verloren gehen werden. Aber, so behaupten sie, ihre (pseudo-)erneuerbare Energie würde Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Aber ein Blick hinter die Kulissen ist sehr aufschlussreich.

Kohlekraftwerke erzeugen 7745 MWh Strom pro Mine und Mitarbeiter, bei Erdgas werden 3812 MWh pro Öl- und Gasfeld sowie Mitarbeiter erzeugt. Diese superhohe Effizienz und die daraus resultierenden niedrigen Stromkosten erhalten Millionen Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und zahlreichen anderen Industriebereichen.

In starkem Gegensatz dazu erzeugen Windturbinen bloße 836 MWh für jeden Beschäftigten, während es Solarpaneele auf miserable 98 MWh pro Arbeiter bringen. Anders ausgedrückt, man braucht 79 Solar-Arbeiter, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen wie ein Kohle- oder zwei Erdgas-Arbeiter. Nicht nur, dass dieser teure, intermittente und vom Wetter abhängige Strom Millionen guter Arbeitsplätze vernichten wird, sondern auch, dass im Zuge des GND zumeist schlecht bezahlte Wind- und Solar-Arbeitsplätze entstehen, um die Turbinen und Paneele zu warten oder um verbrauchte Rotorblätter, Paneele und Betonfundamente in Monsterdeponien einzubringen.

Strompreise von Anwohnern sind schon jetzt empörend hoch in New York (17 Cent pro kWh), Kalifornien (19 Cent) bis Hawaii (31 Cent) – im Vergleich zu 9 Cent pro kWh in Arkansas, Georgia und Oklahoma. Geht man zu 50% bis 100% Wind und Solar über, würden die Preise auf das Niveau von Deutschland hochschießen: 37 Cent pro kWh.

Mit den 8 Cent pro kWh im Jahre 2019 muss ein Kinderkrankenhaus in Virginia jährlich etwa 1,6 Millionen Dollar für Strom aufbringen. Bei einem Preis wie in Kalifornien (15 Cent) oder Deutschland (22 Cent für Industrien) müsste das Krankenhaus zusätzlich 1,4 bis 2,8 Millionen Dollar jährlich für Strom berappen. Das würde Entlassungen, höhere Medikamenten-Rechnungen, verringerte Patienten-Versorgung und mehr Todesfälle bedeuten.

Wie macht sich der hoch gepriesene Übergang zu Wind und Solar in Europa und UK? Im Jahre 2017 wurden Familien und die Industrie in Deutschland von 172.000 lokalen Stromausfällen betroffen. Im vorigen Jahr wurde rund 350.000 Familien in Deutschland der Strom abgedreht, weil sie die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. In UK mussten sich Millionen ältere Menschen entscheiden zwischen heizen und angemessener Ernährung. Viele dieser Menschen verbrachten die Zeit in Bibliotheken, um es warm zu haben, und über 3000 Menschen sterben jährlich, weil sie ihre Wohnungen nicht angemessen heizen können.

In ganz Europa stehen 11 Millionen Arbeitsplätze auf der Kippe infolge eines „Green Deals“ der EU, von dem viele sagen, dass er selbstmörderisch ist. Inzwischen bauen China und Indien massenweise neue Kohle- und Gaskraftwerke, womit dann Erzeugnisse für die USA und Europa hergestellt werden. Dort entstehen dabei viele Arbeitsplätze, werden Flughäfen gebaut und Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen.

GND-Politiker sind all diesen Dingen seit Jahren aus dem Weg gegangen – während sie Milliarden an Steuergeldern grünen Aktivistengruppen und Industrie-Lobbygruppen haben zukommen lassen, die dabei helfen, ebendiese Politiker im Amt zu halten.

Schlimmer noch, sie und deren Alliierte in den Medien umgehen diese gleißende Realität nach allen Regeln der Kunst. Die einzige Möglichkeit, diese Energie- und Wirtschafts-Transformation durchzusetzen ist es, eine totalitäre Regierung auf lokaler und staatlicher Ebene zu installieren: linke städtische Wähler und Politiker gegen den Rest von Amerika. Damit wird die Saat gelegt für Ressentiments, Ärger, soziale Ungleichheit, endlose Rechtsstreitigkeiten und Gewalt. Wir müssen eine solche düstere Zukunft auf jeden Fall vermeiden!

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy, environment, climate and human rights issues.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/16/how-exactly-do-they-plan-to-replace-fossil-fuels/

Übersetzt von Chris Frey EIKE