1

Steve Milloy gewinnt gegen Exxon mit der SEC*

Exxon Mobil reichte bei der SEC die Forderung ein, Milloys Eingabe nicht auf die Tagesordnung des Aktionärstreffen zu setzen, welches für den 27. Mai 2020 anberaumt ist. Das SEC entschied zugunsten von Milloy, wie diese Tabelle zeigt:

Tabelle: Zusammenfassung der SEC zu ihrer Entscheidung. Der Antrag von Exxon Mobil, Milloys Eingabe abzulehnen, ist verworfen worden. Quelle: SEC.

Das Management von Exxon Mobil war hinsichtlich der Risiken des Klimawandels lange geteilter Meinung, wie ich hier schon beschrieben habe. Aber die Risiken eines vom Menschen verursachten Klimawandels sind bereits von Tausenden Forschern seit 1979 weltweit untersucht worden, und keiner von ihnen hat irgendetwas Bedeutsames entdecken können. Die einzigen echten Auswirkungen einer globalen Erwärmung oder eines Klimawandels, seien diese nun vom Menschen verursacht oder nicht, sind positiv, wie man hier sehen kann.

Greenwashing von Exxon Mobil sendet das falsche Signal an die Öffentlichkeit und die Umweltaktivisten. Letztere nutzen es als Waffe, um die Industrie fossiler Treibstoffe zu schlagen, indem sie sagen: „Seht ihr, ihr Klima-Leugner, selbst der größte Erzeuger fossiler Treibstoffe stimmt uns zu!“ Als vieljähriger Aktionär von Exxon Mobil und ehemaliger Mitarbeiter bei Exxon stelle ich mich im Mai hinter Milloy und gegen Exxon Mobil. Die Firma sollte für sich selbst stehen und für das, was recht ist.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/21/steve-milloy-wins-against-exxon-with-sec/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Corona kann man nicht einsperren

Doch wissen wir nicht, wie tödlich das Virus ist, da wir sein Letalität nur berechnen können, wenn wir erstens wissen, wie hoch der Anteil der Verstorbenen unter den Infizierten ist und wenn wir zweitens außerdem sicher sind, dass die Toten nicht an einem anderen Erreger gestorben sind – oft findet man mehrere in einer Person. Doch wir wissen gar nicht, wie viele Menschen sich bereits mit dem Virus infiziert haben.

Einschub der Redaktion: Video aus unbekannter (15.3.20) aber offensichtlich fachkundiger Quelle zum Coronatest, seiner Aussagefähigkeit und diversen anderen virologischen wie epidemiologischen Fragen. Sehenswert!

In Italien sterben monatlich 50.000 Menschen (0,08 Prozent pro Monat, pro Jahr 1 Prozent der Bevölkerung), davon – wie in allen Industrieländern – mindestens etwa 1–2 Prozent an Pneumonie, also in 6 Wochen etwa 750 bis 1.500 Menschen. Dieser Anteil steigt durch die fortschreitende Überalterung der Bevölkerung in Italien stetig – an einer Virusgrippe zu sterben ist für alte Menschen neben Herzversagen eine der Hauptformen des natürlichen Sterbens aus Altersschwäche.

Doch nun werden nach 6 bis 7 Wochen Corona-Verlauf  mehr als 5.000 Tote gemeldet (Stand Sonntag 22.03.2020), bei denen Corona nachgewiesen wurde, zuletzt 800 Tote an einem Tag. Zunächst einmal muss angemerkt werden, dass ein RNA-Nachweis von Coronaviren nicht bedeutet, dass diese Infektion auch die Todesursache war. Abgesehen davon sind 800 Tote am Tag zwischen 0 und 50 Prozent mehr, als sonst an einem Tag sterben – je nachdem wie groß die Schnittmenge dieser Gestorbenen mit den 1.600 erwarteten Toten pro Tag ist. Diese Zahlen schienen die große Angst, die viele Menschen vor dem Virus haben, zu bestätigen – doch wie schlimm ist die Lage wirklich? Wenn wir davon ausgehen, dass die Letalität des Virus in Norditalien drei- bis fünfmal höher als bei Influenza ist und 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht werden, hätte Italien statt der üblichen 30 Tausend Grippeopfer pro Jahr 90 bis 120 Tausend zu erwarten. Wir müssen uns also auf noch höhere Zahlen einstellen – auf dem Höhepunkt der Neuinfektionen, wenn in Italien gleichzeitig 3 bis 4 Millionen Menschen infiziert sein werden, kann es zu bis zu 1.200 Toten am Tag kommen.

Wie lässt sich die Überlastung der Krankenhäuser erklären?

Doch hätten wir es mit einem extrem gefährlichen Virus zu tun, müsste es signifikant mehr Pneumonie-Tote geben – läge die Letalität nicht, wie bei einer Grippe erwartet, bei 1 bis 5 Promille, sondern beispielsweise bei 5 Prozent wie bei einer verheerenden Pandemie, gäbe es in Italien auf dem Höhepunkt bis zu 12.000 Tote pro Tag. Die Toten müssten dann im Durchschnitt nicht 79,5 Jahre alt, sondern viel jünger sein. Und sie hätten nicht massive Vorerkrankungen wie die Menschen, die jetzt sterben, sondern wären deutlich gesünder. SARS-Cov2 ist – bis auf seltene Ausnahmen, die es immer gibt – vor allem für sehr kranke alte Menschen tödlich.

Dass die Mortalität in Norditalien höher sein könnte als in anderen Gegenden, könnte unter anderem auch, wie der emeritierte Professor Dr. Sucharit Bhakdi, langjähriger Chef der Mikrobiologie der Uniklinik Mainz, in diesem Video erläutert, eine Folge der massiven Luftverschmutzung im Großraum Mailand sein, weil die Lungen alter Menschen dadurch deutlich mehr vorgeschädigt sind als in anderen Gegenden.

Wie lässt sich nun die berichtete Überlastung der Krankenhäuser erklären? Einerseits durch die etwas erhöhte Letalität, die in Italien zu mehr schweren Verläufen führt als Influenza. Aber wohl auch durch die Hospitalisierungspraxis. Aufgrund der allgemeinen Corona-Panik scheinen die Ärzte einfach mehr Patienten in die Krankenhäuser zu schicken, anstatt sie wie sonst in Ruhe im Altersheim oder zu Hause auf das Ende vorzubereiten. Deswegen kommen dort viele Patienten an, die man sonst nicht im Krankenhaus findet – dies führt zur der beschriebenen Bettenverknappung.

Andererseits sind in den letzten Wochen zwei sehr wichtige Untersuchungen erschienen, die zeigen, dass sämtliche Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, möglicherweise sinnlos sind.

Der Kampf war verloren, bevor er begonnen hatte

Kenji Mizumoto und Kollegen haben den Verlauf von COVID-19 auf dem unter Quarantäne gesetzten Schiff Diamond Princess untersucht. Ein besseres spontanes Experiment zur Erforschung der Eigenschaften des Virus in menschlichen Populationen kann man sich kaum ausdenken, da man alle Passagiere klinisch untersuchen und labordiagnostisch testen konnte, Einflüsse von außen ausgeschlossen sind und man daher auf natürliche Weise sehr gut kontrollierte Daten erhalten hat. Die Autoren haben anhand dieser Daten errechnet, dass das Virus eine Basisreproduktionszahl R von etwa 5 bis 7, auf engem Raum sogar bis zu 11, hat. Vor allen aber, dass etwa 50 Prozent der Infizierten asymptomatisch sind.

Das bedeutet, dass jeder zweite Infizierte nie wissen wird, dass er mit dem Virus infiziert war, aber im Verlauf seiner Infektion 5 bis 7 Menschen ansteckt, von denen wieder nur jeder zweite überhaupt merkt, dass er krank ist. Des Weiteren scheint nun klar zu sein, dass Viruspartikel auf Flächen bis zu 72 Stunden lang virulent bleiben können. Dass ein Virus mit solchen Eigenschaften durch Quarantäne und Fallverfolgung der Infektionskette nicht kontrollierbar ist, haben Joel Hellewell und Kollegen gezeigt: Wenn das Virus stark ansteckend ist (hoher R-Wert) und viele Patienten keine Symptome zeigen, hilft Einzelquarantäne der bekannten Fälle nichts. Wir wissen nun also, dass wir nur einen sehr kleinen Teil der Infizierten erfassen, weil die meisten keine oder kaum Symptome haben – wie bei jedem Grippevirus. Wir wissen auch, dass wir es nicht eindämmen können, weil es sich unbemerkt verbreitet.

Was bedeutet das für den “Kampf gegen das Virus”? Im Wesentlichen, dass der Kampf bereits „verloren“ war, bevor er überhaupt begonnen hatte. Aufgrund seiner biologischen Eigenschaften verbreitet sich das Virus so lange in der Population, bis es 50 bis 70 Prozent aller Menschen durchseucht hat, dann entsteht Herdenimmunität, weil die R-Rate unter 1 sinkt – ein Infizierter steckt dann im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an, weil sich nur noch selten Infizierte und nicht immune Menschen begegnen. Das Virus verschwindet, bis es mutiert ist und der Zyklus von neuem beginnt. Ohne die derzeit durchgeführten Maßnahmen wäre die Herdenimmunität in Deutschland höchstwahrscheinlich nach einigen Monaten erreicht, die Zahl der Neuerkrankungen würde spontan zurückgehen.

Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft

Dass sich 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren müssen, bis zur Herdenimmunität, wurde den Politikern erklärt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit durch Unterbindung von Begegnungen sollen das auch nicht verhindern, sondern die Ausbreitung des Virus derart verlangsamen, dass jederzeit genug Krankenhausbetten zur Behandlung der wenigen schweren Fälle vorhanden sind. Doch ist das überhaupt möglich? Auf dem Höhepunkt der Virusverbreitung würden wir in Deutschland schätzungsweise etwa 6 bis 8 Millionen gleichzeitig Infizierter haben.

Geht man davon aus, dass 1 Prozent der Infizierten „beatmungspflichtig“ werden und deswegen auch hospitalisiert werden (was in normalen Zeiten gar nicht gemacht wird, siehe oben), hätten wir dann 60 bis 80 Tausend beatmungspflichtige Patienten bei etwa 40 Tausend Beatmungsplätzen, von denen aber nur ein Teil (schätzungsweise maximal 50 Prozent) frei sind, da es ja auch zahlreiche andere Gründe als COVID-19 gibt, um eine Beatmung zu brauchen. Um Kapazitäten und Bedarf in Übereinstimmung zu bringen, müssten wir den Erkrankungsgipfel also mindestens um den Faktor 3 bis 4 drücken. Das ist angesichts der oben geschilderten biologischen Eigenschaften des Virus jedoch nicht möglich.

Auch bei Ausgangssperre wird sich das Virus verbreiten, denn Menschen begegnen sich bei der Arbeit, beim Einkaufen und privat weiterhin. Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft. Dafür gibt es einfach nicht genug Ordnungskräfte. Außerdem werden weiterhin Gegenstände ausgetauscht, an denen Viruspartikel haften können. Auch lässt sich eine generelle Quarantäne nicht allzu lange durchhalten, sonst kommt es in allen Güterkategorien zu massiven Versorgungsengpässen. Wenn die Quarantäne gelockert wird und dabei die Zieldurchseuchung noch nicht erreicht ist, steigen die Infektionszahlen wieder.

Des Weiteren muss man sich fragen, was eine Krankenhausbehandlung eigentlich bringt. Was geschieht in einem Patienten, der durch das Virus so schwer erkrankt, dass er Atemnot bekommt? Betrachten wir erst einmal den normalen Verlauf. Wenn man sich infiziert, beginnt sich das Virus im Nasen-Rachen-Raum zu vermehren, indem es Epithelzellen infiziert. Diese Zellen “drucken” dann zahlreiche neue Viren. Bei immunkompetenen Personen beginnt das Immunsystem schon bald, Zellen zu zerstören, die Viren produzieren. Dadurch wird der Vermehrungszyklus des Virus unterbunden; wenn es keine virusproduzierenden Zellen mehr gibt, ist die Krankheit ausgestanden, es bleibt Immunität gegen den Stamm des Virus bestehen, mit dem man sich infiziert hat. Bei Patienten hingegen, die an Viruspneumonie erkranken, ist das Immunsystem zu langsam, um das Virus schnell genug zu eliminieren, so dass es die Lunge befallen kann. Dort vermehrt es sich und führt durch Sekundärreaktionen in den Aveolen (Schleimbildung, Entzündungsreaktion) zu Störungen des Gasaustauschs in der Lunge. So kommt es zum Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut und zur Atemnot.

Überschätzte Krankenhaus-Behandlung

Bei vielen Patienten bildet sich noch eine Sekundärinfektion mit Bakterien, von denen wir schon besiedelt sind, die uns aber im gesunden Zustand nicht schaden. Zusätzlich stecken sich Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, oftmals mit dort vorhandenen multiresistenten Keimen an, die mit Antibiotika nicht behandelbar sind. Dies geschieht besonders leicht bei einer Behandlung auf der Intensivstation mit Beatmung, weil es dort besonders viele multiresistente Keime gibt und Materialien wie der Beatmungstubus oder Venenkatheter in den Körper eingeführt werden müssen, was Infektionen nach sich ziehen kann.

Es ist als alter oder immuninkompetener Mensch unter solchen Umständen gar nicht so leicht, eine Intensivstationsbehandlung zu überleben: Zwar lassen sich immerhin antibiotikasensible Bakterien, die außerhalb des Krankenhauses erworben wurden, behandeln, doch sterben Patienten, deren Immunsystem es nicht schafft, das Virus zu eliminieren, trotzdem an der viralen Lungenentzündung oder an der bakteriellen Superinfektion mit multiresistenten Keimen. Diesen Patienten hilft auch keine Beatmung, diese kann die Immunreaktion nicht ersetzen.

Viele der Patienten, die jetzt auf Intensivstationen landen, warten in normalen Zeiten einfach im Altersheim auf das Ende. Insgesamt wird der therapeutische Nutzen einer Krankenhausbehandlung bei Viruspneumonie wahrscheinlich stark überschätzt: Der Nutzen dürfte bei jungen Patienten mit wenig Vorerkrankungen am größten sein, bei alten Patienten mit massiven Vorerkrankungen hingegen sehr gering bis nicht vorhanden.

Die wesentliche symptomatische Therapie, die Behandlung mit Antibiotika, bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Inhalationsmedikamenten, kann auch außerhalb des Krankenhauses gegeben werden – denn ein wirksames Virostatikum gegen SARS-Cov2 gibt es nicht. Zu Hause gibt es auch keine multi-resistenten Keime. Dass ein Krankenhausaufenthalt bei Viruspneumonie mit Atemnot bei stark vorgeschädigten Patienten (das sind 99 Prozent der Toten) wirklich die Überlebenschancen steigert, wurde bei COVID-19 noch gar nicht belegt. Mit Sicherheit ist die Überlastung des Krankenhaussystems eine Folge irrationaler Nachfrage – Patienten drängen panisch in das Krankenhaus, obwohl ihnen dort gar nicht besser geholfen werden kann. Ich würde die Therapie zu Hause für mich immer dem Krankenhaus vorziehen.

Wenn wir den Kampf also nicht gewinnen können, was können wir dann tun? Erstens können wir die Krankenhausbetten für die bedürftigsten Patienten freihalten. Wir müssen dann auf dem Gipfel der Infektionshäufigkeit, wenn auf ein Bett mehrere echte Anwärter kommen, die Patienten nach Überlebenschancen triagieren, also die Patienten zur Behandlung zulassen, die die besten Chancen haben. Zweitens sollten wir Ärzten Anreize geben oder sie sogar gesetzlich verpflichten, Patienten zu Hause zu behandeln – dort, wo sie die besten Heilungschancen haben.

Inwiefern das geschehen wird, ist nicht abzusehen. Bis dahin geben wir nun erst einmal unserer Wirtschaft durch Quarantänemaßnahmen, die sich aufgrund der biologischen Eigenschaften von SARS-Cov2 medizinisch nicht auszahlen können, den Rest. Kollektives rationales Handeln in Krisen ist eben die Ausnahme.

Immerhin ist eins sicher: Die allermeisten von uns wird COVID-19 nicht umbringen, fast alle Infizierten werden nie wissen, dass sie es einmal waren.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Corona und Klimaalarm: Denkfehler vermeiden

Warum führen vorschnelle Analogien in die Irre?

Unter der Überschrift Wissenschaftsleugnung in Zeiten von Corona nahm der Klimaforscher und Alarmist Stefan Rahmstorf kürzlich abwertend Stellung zu einem millionenfach geklickten Video des Arztes und Politikers Wolfgang Wodarg, in welchem dieser die Corona-Angst als unbegründet und die aktuellen Maßnahmen als unnötigen Schaden kritisiert. „Die wirtschaftlichen Folgen werden mehr Menschen umbringen als jedes Virus“, fasst ein Kommentator das Wodarg-Video zusammen.

Rahmstorf nimmt das Video zum Anlass, soziologische und argumentative Gemeinsamkeiten von Corona- und Klimaskeptikern aufzulisten. Er subsumiert sie unter dem Begriff „Wissenschaftsleugnung“ und meint, damit beide gemeinsam als unseriös, unwissenschaftlich und unverantwortlich entlarvt zu haben.

Abgesehen davon, dass einige von Rahmstorfs Vorwürfen gegen Klimaskeptiker schlichtweg falsch sind (es gibt durchaus zahlreiche seriöse Wissenschaftler dort, die sich eben nicht „nur an ein Laienpublikum“ wenden, sondern in anerkannten internationalen Fachzeitschriften publizieren), mag sein Vergleich vielleicht soziologisch interessant sein, trägt zur Coronadebatte aber ebenso wenig bei wie zur Klimadebatte. Sind extrem wirtschaftsschädliche, sogar lebensfeindliche, Maßnahmen angebracht, um eine möglicherweise größere drohende Gefahr abzuwenden? Corona und Klima sind naturwissenschaftlich unabhängige Problemfelder und erfordern separate Beurteilungen.

Naturwissenschaftliche Erkenntnisse wurden noch nie durch Analogiebetrachtugen zwischen verschiedenen Disziplinen gefunden.

(Ebenso käme kein Mediziner auf die Idee, die Abwägungen von Nebenwirkungen gegen Therapienutzen von einer Krankheit auf eine ganz andere zu übertragen.)

Daher möchte ich uns Klimarealisten davor warnen, uns auf das Niveau von Rahmstorf zu begeben. Wir sollten nicht aufgrund vordergründiger wissenschafts- und wirtschaftssoziologischer Gemeinsamkeiten unsere begründeten Erkenntnisse im Bereich Klima und Energie vorschnell auf die Coronakrise übertragen, über die wir noch so wenig wissen. Gerade diejenigen von uns, die seit Jahrzehnten eine Wissensbasis im Bereich Klima und Energie aufgebaut haben, sind möglicherweise anfällig für Denkfehler in vordergründig ähnlichen Situationen. Bevor ich dazu komme, diese Vermutung zu begründen, möchte ich Sie zu einem kleinen Experiment auffordern. Es wäre schön, wenn Sie sich dazu etwas Zeit nehmen könnten. Lesen Sie die folgenden zehn Aussagen und notieren Sie zu jeder Aussage eine der folgenden Zahlen: 1 = ich lehne die Aussage ab, 2 = ich bin unentschieden, 3 = ich stimme zu.

  1. Klimawandel gab es schon immer.
  2. Es gibt nicht genügend verlässliche Messungen globaler Daten über einen genügend langen Zeitraum zurück, um zu beurteilen, ob der aktuelle Klimawandel gegenüber früheren Klimawandeln Besonderheiten aufweist.
  3. Ohne die Ursachen von früheren und aktuellen Klimawandeln verstanden zu haben, ist es unmöglich, zukünftige zu prognostizieren. Modelle, die dies versuchen, sind nicht aussagekräftig.
  4. Der Anteil von menschlichen CO2-Emissionen an aktuellen Klimawandeln ist nicht vorhanden oder gering; insofern hat der Mensch keine oder geringe Einwirkungsmöglichkeit auf die weitere Entwicklung. (Schutz gegen Klimawandel ist nicht möglich.)
  5. Gefahren des aktuellen Klimawandels sind nicht größer als die Gefahren früherer Klimawandel. Extremwetter haben nicht nachweislich zugenommen.
  6. Eine deutliche Reduktion von menschlichen CO2-Emissionen in kurzer Zeit ist nur durch erhebliche Beschädigung unserer Lebensgrundlagen möglich, zerstört die globale Fortentwicklung des Wohlstands und damit verbunden Gesundheit, Bildung und Umweltschutz. Sie bringt im Ergebnis ungleich mehr Schaden als Nutzen.
  7. Die westlichen, insbesondere deutschen, Medien schüren die Angst, indem sie fast gleichgeschaltet über den zunehmenden Klimawandel berichten sowie über Extremwetter, die alle den menschlichen CO2-Emissionen zugeschrieben werden.
  8. Die Regierung lässt sich ausschließlich von klimawandel-alarmistischen Wissenschaftlern beraten.
  9. „Experten“, die in den Medien auftreten, sind durchweg Alarmisten, die den aktuellen und bevorstehenden Klimawandel und Extremwetter übertreiben, und daher unglaubwürdig.
  10. Linke Gruppierungen versuchen, unter dem Deckmantel des Schutzes vor Klimawandel und Extremwetter die Abschaffung der Marktwirtschaft und Demokratie voranzutreiben.

Wenn Sie sich schon länger kritisch mit dem Klimathema beschäftigen, stimmen Sie vermutlich den meisten der Aussagen zu und können ihre Meinung gut begründen oder sogar wissenschaftlich belegen. Nun kommt die zweite Runde. Gehen Sie die obigen Aussagen noch einmal durch und ersetzen Sie überall menschliche CO2-Emissionen durch Infektionen mit dem neuen Coronavirus, Klimawandel durch Virusepidemie(n) und Extremwetter durch Todesfälle (die Farben sollen Ihnen dabei helfen).  Beobachten Sie sich dabei: Fühlen Sie sich bei der Beantwortung der abgewandelten Aussagen sicher, und haben Sie das Gefühl, genug über Corona zu wissen, um ggf. auch die Politik verantwortlich beraten zu können? Oder fühlen Sie sich eher unsicher und unwohl, wenn man Sie nach Ihrer Meinung fragt? Vergleichen Sie anschließend Ihre Antworten zwischen beiden Runden. Meine Vorhersage wäre, dass diejenigen, bei denen die Antworten zwischen beiden Runden stark übereinstimmen, sich in der zweiten (Corona)Runde eher wohl und sicher fühlten, und dass umgekehrt diejenigen mit abweichenden Antworten sich eher unwohl und unsicher fühlten.

Niemand will sich unwohl und unsicher fühlen. Psychologisch ist es daher verlockend, uns mit einer Analogie à la Rahmstorf, nur mit umgekehrten Vorzeichen, über fehlendes Wissen hinwegzuhelfen und neben „Klimaschutz“ nun auch gleichsam automatisch gegen Coronaschutz zu sein. Ich kenne Sie nicht, aber wenn Sie sich beim Ersetzen von Klima durch Corona wohl gefühlt haben, könnte es sein, dass Sie unbewusst bekannte psychologische Strategien zur Reduktion von Komplexität und Unsicherheit angewandt haben: Die so genannte PSI-Theorie, die auf den deutschen Psychologen Dietrich Dörner zurückgeht und u.a. von Harald Schaub weiterentwickelt wurde, beschreibt, durch welche typischen Denk- und Problemlösefehler menschliches Handeln und Entscheiden in komplexen Situationen gekennzeichnet ist. Ca. 95% aller Menschen erliegen zunächst spontan diesen Fehlern. Der nächste Abschnitt enthält Auszüge aus dem Enzyklopädie-Aufsatz von Schaub [1], die ich im folgenden Abschnitt wörtlich wiedergebe.

 

Denk- und Problemlösefehler in komplexen Situationen

Was zeichnet nach Schaub [1, S. 2 – 4] eine komplexe Situation aus?

  • Vielzahl der Faktoren: Es gibt eine große Anzahl von Variablen, die alle wichtig sind und beachtet werden müssen. [..] Mögliche Problemlösefehler resultieren aus dem inadäquaten Umgang mit der Schwerpunktbildung (entweder zu rigide an einem Schwerpunkt festhalten oder keinen Schwerpunkt bilden).
  • Vernetztheit: Die Variablen einer Situation beeinflussen sich wechselseitig. In einem vernetzten System kann kaum nur eine Sache gemacht werden. Ein vernetztes System gleicht einer Sprungfedermatratze. Wird die Matratze an einer Stelle gedrückt, dann wackelt es an vielen anderen Stellen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, beim Entscheiden Neben- und Fernwirkungen zu beachten. Mögliche Problemlösefehler resultieren vor allem aus dem Nichtbeachten von Neben- und Fernwirkungen und dem ausschließlichen Berücksichtigen der Hauptwirkung.
  • Dynamik: Ein eigendynamisches System verändert sich selbst auch ohne direkte Eingriffe des Entscheiders. Die Dynamik ergibt sich oft aus der Vernetztheit, z.B. wenn diese aus positiven und negativen Rückkopplungen besteht. Aus der Eigendynamik entsteht häufig Zeitdruck und die Notwendigkeit der Prognose der Zukunft. Mögliche Problemlösefehler resultieren aus keinen oder falschen Prognose. So werden typischerweise exponentielle Entwicklungen nur linear extrapoliert.
  • Intransparenz: Die meisten Problemsituationen sind nicht vollständig durchschaubar. Es gibt oft Bestandteile der Situation, die eigentlich beachtet werden müssten, die aber nicht zugänglich sind. Der Entscheider muss sich ein Modell der Situation bilden und ist auf die Verwendung von Indikatoren angewiesen. Mögliche Problemlösefehler resultieren aus der Verwendung falscher Indikatoren, oder zu stark simplifizierter Modelle.
  • Polytelie: Das Handeln ist in der Regel auf mehr als ein Ziel hin ausgerichtet. In politischen Situationen sollten und werden z.B. oft ökonomische, ökologische und persönliche Ziele gleichzeitig verfolgt. Viele dieser Ziele sind nicht miteinander verträglich, d.h. sie widersprechen sich. Aus dieser Tatsache leitet sich die Notwendigkeit ab, Ziele zu balancieren und zu hierarchisieren. [..] Mögliche Problemlösefehler resultieren u.a. daraus, dass Ziele nicht konkretisiert werden, und damit Zielwidersprüche und -inkompatibilitäten nicht erkannt werden.
  • Neuartigkeit: Viele Bereiche in komplexen Situationen sind, zumindest zum Teil, neuartig. Der Problemlöser kennt ihre Strukturen nicht und sollte versuchen, etwas darüber in Erfahrung zu bringen [..] Mögliche Problemlösefehler resultieren aus dem Nichterkennen der Neuartigkeit und aus einer reduzierten Hypothesenbildung.

Auf die aktuelle Coronakrise treffen leider alle fünf Punkte zu.

Was sind Ursachen von Denkfehlern in komplexen Situationen?

Dörner unterscheidet in der PSI-Theorie zwei Gruppen von Ursachen [1, S. 20].

  1. a) Kognitive Ursachen
  • Begrenzte Verarbeitungskapazität des Denkens
  • Begrenzte Kapazität des Gedächtnisses
  1. b) Motivationale Ursachen
  • Überwertigkeit des aktuellen Motivs
  • Schutz des eigenen Kompetenzempfindens

 

Wie kann man solche Denkfehler vermeiden?

Schon die Kenntnis typischer Denk- und Problemlösefehler von Menschen, die in kritischen und komplexen Situationen Entscheidungen treffen müssen, kann helfen diese zu vermeiden. (Dörner hat darüber hinaus Trainings mit Computersimulationen entwickelt, aber die helfen uns hier nicht weiter.)

Das Hauptproblem, das am Ende zu Fehlentscheidungen führt, ist selektive Informationssuche. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende „Fallen“, die es zu vermeiden gilt [2]:

  • Hypothesengerechte Informationssammlung: Nur das zur Kenntnis nehmen, was zur eigenen Meinung passt.
  • Übergeneralisierung: Übertragung eines Denkmodells auf andere Situationen ohne Prüfung der strukturellen Passung.
  • Ungeprüfte Übertragung von Vorwissen: Bekannte Lösungen aus anderen Bereichen werden ohne Prüfung der Anwendungsbedingungen übertragen.
  • Bildung reduktiver Hypothesen: Wenige Variablen scheinen alles zu bestimmen, die Komplexität einer Situation wird ausgeblendet.
  • Dogmatische Verschanzung Verteidigung des eigenen Denkmodells gegen Falsifizierung, bis hin zum Aufstellen von Verschwörungstheorien.
  • Keine oder unangemessene Extrapolation der Situation in die Zukunft.

Alle derartigen Strategien unseres Unterbewussten reduzieren zwar Komplexität und Unsicherheit, führen aber in der Sache nicht weiter. Leider sind sie auch bei verantwortlichen Politkern festzustellen. Als mündige Bürger sollten wir also eine möglichst gut begründete rationale Meinung zu den aktuell relevanten Fragen haben. Dazu gehört im ersten Schritt zum Beispiel, bei Corona nicht in Analogien zur Klimadiskussion zu denken und zu argumentieren. Daher mein Appell besonders an die Experten im Thema Klima und Energie: Gehen Sie zurück auf Los, drücken Sie die mentale Reset-Taste.

Bei Corona kann alles ähnlich wie beim Klima sein oder eben auch ganz anders.

Angesichts der Kürze der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus wissen wir wenig, und es gibt einen Zielkonflikt. Um angemessene Entscheidungen zu treffen, müsste man (insbesondere die verantwortlichen Politiker) aber wissen:

  1. Wie gefährlich ist das neuartige Coronavirus, d.h. wie viele Menschen in welcher Zeit werden daran schwer erkranken und sterben, wenn man keine Maßnahmen ergreift?
  2. Wie viele Schwerkranke und Tote sind durch Maßnahmen welcher Art und welcher zeitlichen Ausdehnung zu verhindern?
  3. Wie hoch werden die Kosten solcher Maßnahmen sein, wirtschaftlich, psychosozial und gesundheitlich?
  4. Wann werden wirksame Behandlungs- und vor allem Impfstoffe verfügbar sein?

Diese Informationen werden in der Zeit, in der weitreichende Entscheidungen anstehen, nicht verfügbar sein.

Zuverlässige Information liefert aktuell fast ausschließlich das tägliche Geschehen und dessen Bewertungsversuche durch Menschen, die Wissen und Erfahrung in entsprechenden Bereichen erworben haben. Niemand kann evidenzbasiert vorhersagen, welche Kosten-Nutzen-Rechnung schließlich aufgehen wird. Dennoch stehen täglich Entscheidungen mit weit reichenden Folgen an, und ich gebe zu, ich bin froh, dass ich am grünen Tisch darüber sinnieren darf und sie nicht verantwortlich treffen muss.

Die oben genannten Psychologen Dörner und Schaub raten für das Handeln in unbekannten komplexen Situationen [1, S. 22, leider nur in Computerszenarien getestet]: Probieren Sie Entscheidungen aus und beobachten Sie sorgfältig die Folgen. Das scheinen die Politiker aktuell zu versuchen, aber ich befürchte, sie erliegen nur zu leicht den oben beschriebenen Denkfallen, vor allem aufgrund von b) „Überwertigkeit des eigenen Motivs“.

Wie können wir als Bürger ein möglichst umfassendes Wissen über die komplexe, neuartige und dynamische Situation ansammeln?

Es klingt einfach: Vermeiden die oben genannten Fallen der selektiven Informationssuche, das heißt: Informieren Sie sich so umfassend und unvoreingenommen aus so verschiedenen Quellen wie möglich. Nutzen Sie möglichst viele verschiedenartige Quellen, auch und gerade solche, die Ihrer aktuellen Haltung widersprechen oder von Gruppierungen kommen, denen Sie normalerweise nicht zuhören. Kultivieren Sie Ihr Gespür für Widersprüche zwischen und sogar innerhalb verschiedenen Statistiken und Expertenmeinungen. Versuchen Sie dann, durch weitere Information und Gedankenaustausch Widersprüche aufzulösen, oder halten Sie sie auch zunächst aus. Vielleicht ergeben sich schon bald neue Informationen.

Zum Ausprobieren hier ein paar Leseempfehlungen, welche, aber nur (!) in ihrer Gesamtheit, hoffentlich die wichtigsten mit Stand 24. März 2020 verfügbaren Informationen beinhalten und, gerade auch mit ihren Widersprüchen, zum Nachdenken anregen können. (Auf eine Diskussion in den Kommentaren freue ich mich. Bitte erst lesen, dann ergänzen.)

A) Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.: COVID-19: Wo ist die Evidenz? März 2020.

(u.a. Vergleich von COVID-19 mit Grippewellen und Todesursachen)

https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/nachrichten/covid-19-wo-ist-die-evidenz

B1) T. Pueyo: The Hammer and the Dance. 21. März 2020. Deutsch von Christina Müller: Der Hammer und der Tanz

(Warum die aktuellen Maßnahmen nötig sind und wie es weitergehen sollte; diese Publikation wurde von einer US-Autorengruppe aus Medizin, Statistik und Wirtschaft erstellt und wird derzeit u.a. von schweizerischen und deutschen Klinikärzten gelobt.)

https://medium.com/tomas-pueyo/coronavirus-der-hammer-und-der-tanz-abf9015cb2af

Dazu gehört eine frühere Publikation:

B2) T. Pueyo: Coronavirus: Why You Must Act Now. 12. März 2020. Deutsch von Max Balbach: Coronavirus: Warum Du jetzt handeln musst

(Über statistische Zusammenhänge bei den Fallzahlen, auf die man vielleicht nicht unmittelbar kommt.)

https://medium.com/@maxbalbach/coronavirus-warum-du-jetzt-handeln-musst-fb26b1ccb207

C1) H.-W. Sinn: „In Europa droht die Vergemeinschaftung der Schulden“. 20. März 2020.

(Wirtschaftliche Folgen der Maßnahmen, mit EU-Kritik)

https://www.welt.de/wirtschaft/plus206671483/Hans-Werner-Sinn-zu-Coronavirus-In-Europa-droht-die-Vergemeinschaftung-der-Schulden.html

C2) D. Gaisenkersting: Corona-Krise in Deutschland: Soziale Katastrophe zeichnet sich ab. , World Socialist Web Site, 20. März 2020.

(Anschauliche Berichte von Arbeitern, Angestellten und Kleinunternehmern über die ersten wirtschaftlich-sozialen Folgen der Maßnahmen)

https://www.wsws.org/de/articles/2020/03/20/deut-m20.html

Es war ein Anliegen dieses Beitrags, die Coronakrise aktuell nicht mit der Klimathematik zu vermengen. Dennoch möchte ich mit der Prognose schließen, dass nach überstandener Coronakrise jedes der beiden „Klima-Lager“ vermutlich versuchen wird, die Erfahrungen für sich zu interpretieren. Die Alarmisten werden sagen: Bei Corona haben die Menschen erlebt, dass eine Einschränkung möglich ist. Wir Realisten werden sagen: Bei Corona haben die Menschen erlebt, was das kostet. Vielleicht werden sich die „Klimaziele“ dann schon von selbst erfüllt haben. Und vielleicht ist auf absehbare Zeit auch ganz einfach kein Geld mehr aufzubringen für einen „Green Deal“ …

Quellennachweise

[1] Schaub, H. (2006). Störungen und Fehler beim Denken und Problemlösen. In: Joachim Funke (Hrsg.). Denken und Problemlösen. Enzyklopädie der Psychologie / C / 2 ; 8), S. 447 – 482. Göttingen: Hogrefe.

[2] Hofinger, G. (2003). Fehler und Fallen beim Entscheiden in kritischen Situationen. In: Stefan Strohschneider: Entscheiden in kritischen Situationen. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft.

 

 

 

 




Neue-Daten-Intermezzo: Arktis und Antarktis schmelzen NICHT

Zum Beispiel von den Klimaexperten beim renommierten FakeNews-Blatt “Spiegel”:

Nicht zu vergessen, die nicht minder Anfälligen für zur eigenen Haltung passende FakeNews der BBC:

Nun haben wir uns alle bereits auf den Sommerurlaub in der Antarktis gefreut, ein gut gekühltes Bier im Liegestuhl, die Amundsen-Scott Station hinter uns, Pinguine um uns und die Sonne über uns, manche haben auch darauf gehofft, Grönland einmal als grüne Insel zu sehen, ohne Eisschild, und, nix wird’s.

Ausdehnung von Meereseis zum 18. März 2020:

 

Das Eis in der Antarktis, die derzeit von so viele Spezialisten zum Schmelzen phantasiert wird, wächst noch schneller als das in der Arktis. Derzeit findet sich so viel Eis in der Antarktis, wie im Durchschnitt der Jahre 1981-2010. Auch in der Arktis wächst das Eis, hinkt dem Durchschnitt der Jahre 1981-2010 aber noch ein wenig hinterher.

Das Eis wächst. Es wächst sowohl im Norden als auch im Süden, was bedeutet, nicht nur das Coronavirus, auch die Erde macht ihren Pauschalurlaubsplänen einen Strich durch die Rechnung.

Bleiben Sie also zuhause, schon weil es in der Antarktis, dort ist noch Sommer, saukalt ist.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceFiles hier




Kälte nach dem Frühlings­anfang 2020 in Deutsch­land – wie unge­wöhnlich ist das?

Kalten Wintern folgen wegen der Erhaltungsneigung der Witterung oftmals auch eher späte, ganz oder teilweise kalte Frühjahre; diese Fälle (1987, 1996, 2006) sollen hier nicht betrachtet werden. Hier geht es nur um die Frühjahre nach auffallend milden Wintern, welche zwar tendenziell eher sehr zeitig beginnen und meist zu warm verlaufen, aber doch einzelne, kältere Phasen aufweisen können. Warum das so ist, soll nun erörtert werden.

Winter- und Frühjahreszirkulation unterscheiden sich meist grundlegend – warum?

Im Winter, so auch 2019/20, dominieren in Mitteleuropa oftmals Westwetterlagen, weil diese durch den dann besonders hohen Temperaturunterschied zwischen den immer gleich warmen Äquatorregionen und der im Winter besonders kalten Arktis begünstigt werden; doch ab dem März nimmt dieser Temperaturunterschied mit rasch länger werdenden Polartagen ab, so dass sich die Westdrift entweder abschwächt oder plötzlich auf Ost, Nord oder Süd umschlägt; außerdem verschwinden die riesigen, atlantischen Sturmtiefs. Der im Winter mehr oder weniger deutliche stratosphärische kalte Polarwirbel, welcher die milde Westdrift stützt, löst sich auf. Verschärft werden können diese durch den Jahreszeitenwechsel bedingten Zirkulationsstörungen außerdem durch Ostwindphasen der QBO (2018, 2020) und durch die gegenwärtig sehr geringe Sonnenaktivität. Im Langjährigen Mittel der Wetterlagen-Häufigkeiten zeigt sich dann auch die „Vorliebe“ der Frühjahrsmonate, besonders des April und Mai, für Ost-, Nord- und Südlagen:

Abbildung 1: Häufigkeitsverteilung der beiden „Großcluster“ Westanteil (violett) und meridional (grau, alle Nord-, Ost- und Südlagen) im Jahresverlauf. Westwetterlagen weisen, begünstigt durch die Erwärmung der Landmasse Eurasiens (das verschärft den Gegensatz zum Polarmeer nach dem Frühjahr wieder!) ein sekundäres Sommermaximum auf; meridionale ein undeutliches zweites Maximum im Herbst (mehr Südlagen!).

Der jähe, plötzliche Witterungsumschwung von West- zu Ostwetter am Frühlingsanfang 2020 passt also ausgezeichnet zu den langfristigen Witterungsverhältnissen und ist keine Folge eines „Klimawandels“. Er lässt vermuten (sicherer Langfristprognosen sind unmöglich!), dass auch dieser Frühling von Extremwetterlagen beherrscht werden könnte; ob das, ähnlich wie 2018 und 2019, zu jähen Temperatursprüngen und zeitiger, anhaltender Dürre führen wird, bleibt abzuwarten. Hier nun zwei Wetterkarten-Beispiele, welche zeigen, wie unterschiedlich die winterliche Westwind- und die frühlingshafte Ostwind-Zirkulation im Wetterkartenbild aussehen:

Abbildungen 2a und 2b: Windiges, mildes Westwetter am Rande eines großen, winterlichen Sturmwirbels über Nordeuropa am 23. Februar (2a, oben) und trocken-kaltes Wetter nur einen Monat später (unten, 2b). Hoher Luftdruck über Nordeuropa beherrscht nun den Kontinent; die winterlichen Sturmwirbel sind verschwunden. Abbildungsquelle Archiv wetter3.de

Weil aber die Sonne zum Frühlingsanfang noch nicht sehr viel Kraft hat, kann sie die aus Nordosten einfallende Kaltluft (Luftmassen xA und cP) kaum erwärmen; klirrend kalte Nächte und windig-kalte Sonnentage sind die Folge. Auch das angeblich erwärmend wirkende Klimagas CO2 konnte uns nicht vor dieser Kälte bewahren. Ohne Datumsangabe könnte man die Abbildung 2b auch für eine winterliche Hochdruckwetterlage halten; die Luftdruckwerte sind für diese weit fortgeschrittene Jahreszeit bemerkenswert hoch. Aber im Winter hätte uns „Stalins letzte Rache“, wie der verheerend kalte Nordostwind gerne auch genannt wird, eine gefrierende Ostsee bei Nachts strengstem und selbst tagsüber mäßigem Dauerfrost beschert. Doch warum gibt es bei ähnlichem Sonnenstand zum Herbstanfang im September niemals derartige Kältewellen? Eigentlich müsste doch der nach dem Sommer etwas geringere CO2-Gehalt der Luft eine Abkühlung fördern. Aber einerseits hat der Boden noch viel sommerliche Wärme gespeichert; doch vor allem der Bewölkungsgang und der Wasserdampfgehalt der Luft machen den Unterschied. Im Frühherbst ist die Luft absolut viel feuchter, denn die Vegetation transpiriert noch. Oft bildet sich nachts wärmender Nebel oder Hochnebel; tagsüber scheint nach Nebelauflösung die Herbstsonne. Ende März gibt es noch keine die Luft befeuchtende Vegetation; nach den klaren Frostnächten sorgen tagsüber außerdem der infolge der Konvektion auffrischende Wind und manchmal auch Quellwolken für nur geringe Erwärmung. Wesentlich ist nun auch der Zeitpunkt der Witterungsumstellung: Erfolgt er erst später im April, so konnte sich die Festlandsluft schon stärker erwärmen; die Nachtfröste fallen dann schwächer aus oder fehlen ganz.

Frühlingskälte nach sehr milden Wintern – alles schon mal da gewesen!

1975 gab es nach extrem milder Dezember- und Januarwitterung im Frühling wiederholte Kälterückfälle im März und vor allem im April; eines der wenigen Frühjahre, das nach einem extremen Mildwinter insgesamt zu kühl ausfiel.

1988 setzte ab Mitte Februar nasskaltes Spätwinterwetter ein und dauerte bis in den April fort; in den Mittelgebirgen lag der Schnee im März teils über einen Meter hoch. Es folgte ein dürrer, warmer Mai.

1989 erfolgten Anfang März und im April kurze Kälterückfälle; teils mit Schnee in einem ansonsten milden Frühling.

1990 setzte sich die enorme Wintermilde bis Anfang April fort, doch um den 10. April erfror in Mitteldeutschland nahezu die gesamte Kirschblüte. Erst im Mai kehrten Wärme und Trockenheit zurück.

1998 zeichnete sich der März durch wiederholte Kälterückfälle aus.

2007 folgte dem milden Rekordwinter ein Frühlingsanfang mit Schnee; Ähnliches war zu Ostern 2008 zu erleben.

2014 traten in einem sehr milden Frühjahr um den 17. April merkliche Nachtfröste auf; Schäden an der Vegetation blieben meist aus.

2016 überraschte am 1. April starker Schneefall in Weimar die Autofahrer; mittags war der Spuk ohne Vegetationsschäden vorbei.

2019 wechselten sich im April mildes und kaltes Ostwetter mit deutlichen Nachtfrösten ab; am 4. Mai fiel erstmals seit Mai 1987 wieder nasser Schnee bis ins Thüringer Flachland. Vegetationsschäden blieben meist aus.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Der grüne Führer der EU erklärt den Klimawandel und die Demokratie und warum die Chinesen ihren Entwicklungsstand akzeptieren sollten

Valentin Dupouey  hält es auch für wichtig, China zu erklären, dass „ ein chinesischer Durchschnittsbürger … aufgrund des Klimawandels niemals in der Lage sein wird, den materiellen Lebensstil eines französischen Mindestlohnarbeiters zu erreichen. 

 

DEMOKRATIE BRAUCHT EINE KOPERNIKANISCHE REVOLUTION, UM DEN KLIMAWANDEL ZU ÜBERLEBEN 

  1. März von   Valentin Dupouey

Demokratie und Klimawandel: Framing der Frage und einen Diskussionsrahmen schaffen

Ich glaube, dieser breite Rahmen läuft auf drei Kernfragen hinaus:

1) Können demokratische Infrastrukturen schnell genug reagieren, um den von den Wissenschaftlern vorhergesagten Klimakollaps und gesellschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern?

2) Können Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit den Klimakollaps überleben, wenn sie ihn nicht verhindern können?

Und wenn, wie ich zunehmend glaube, die einzige Lösung ein halb geplanter, halb erzwungener Niedergang sein wird:

3) Kann die Demokratie mit wirtschaftlichen Rückgang und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen einhergehen?

Szenario 2: Halb erzwungener, halb kontrollierter wirtschaftlicher Rückgang

Die einzige Voraussetzung, die hier benötigt wird, ist der Glaube, dass eine Entkopplung nicht schnell genug stattfinden kann oder wird – was meiner Meinung nach viel wahrscheinlicher ist. Wir müssen auch akzeptieren, dass ein kontinuierliches Wachstum bei der Gewinnung fossiler Energie weder wünschenswert (aufgrund des Zusammenbruchs des Klimas) noch physikalisch möglich ist. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass wir uns der  Peal-Oil nähern und dieses bald für andere fossile Brennstoffe erreichen könnten.

Kontrollierter wirtschaftlicher Rückgang (Degrowth) bedeutet, den Wählern im nächsten Wahlzyklus sagen zu können: „Wenn wir unsere CO2-Emissionen reduzieren wollen, müssen wir unser BIP senken. Deshalb versprechen wir Ihnen kein Wachstum mehr. Wir müssen entscheiden, auf welche Bedürfnisse und Wünsche wir zuerst verzichten wollen und welche wir schützen wollen. Sie können keine Vorspeise, Hauptgericht und Dessert mehr bekommen. Es heißt entweder / oder. Was möchten Sie behalten? „

Das ist auf der Landesebene unaussprechlich, aber auf globaler Ebene noch undenkbarer. Wir müssen in der Lage sein, einem französischen Mindestlohnarbeiter zu sagen, dass sein Lebensstil nicht mit den Grenzen des Planeten vereinbar ist, und wir müssen einem chinesischen Durchschnittsbürger sagen, dass er niemals in der Lage sein wird, den materiellen Lebensstil eines französischen Mindestlohnarbeiters zu erreichen.

Lesen Sie hier mehr: https://www.thenewfederalist.eu/democracy-needs-a-copernican-revolution-to-survive-climate-change?lang=fr

[An dieser Stelle mal bei  de.Wiki geschaut

Kopernikanische Revolution KR bezieht sich auf die die Abkehr vom geozentrischen Weltbild, die sich im 16. und 17. Jahrhundert in Europa vollzog, d.h.  die Erde…, der ..Mensch…stehen nicht im Zentrum der Welt (sondern die Sonne).  … um durch konstruktive Vernunft zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. … In der kopernikanischen Wende manifestiert sich das Ende der Deutungshoheit der Kirche in vielen lebensweltlichen und philosophischen Belangen des Mittelalters. An ihre Stelle traten schrittweise und zum Teil unter heftigen Auseinandersetzungen die sich entfaltenden Naturwissenschaften.

Ersetzen Sie mal „Kirche“ durch „grüne  Kirche“ oder „Klimakirche“.  Das ausgerechnet ein Dunkelgrüner auf die KR verweist, zeigt m.e. wie unwissend aber dreist dieser Mann ist – der Übersetzer]

Ich bin froh, dass die europäischen Grünen ihren Kommunikationsleiter diese Agenda erklären lassen. Eine Person mit mittelmäßigen Rhetorikveranlagungen könnte das Thema Klimarationierung völlig durcheinander gebracht haben, indem sie einen Strom gedankenloser bombastischer Aussagen von atemberaubender Arroganz und Unempfindlichkeit hervorgebracht hätte. [Satire aus]

Ich weiß nicht, warum ein Europäer wie Dupouey die Entkopplung von CO2 von billiger Energie für ein solches Problem hält. Frankreich, ein führendes Mitglied der EU, ist auch weltweit führend bei der Entkopplung. Die Franzosen entkoppelten das Wirtschaftswachstum in den 1970er Jahren erfolgreich von den CO2-Emissionen, als sie die meisten ihrer Kohlekraftwerke durch Kernkraftwerke ersetzten.

Wenn der Rest der Welt das französische Atomprogramm der 1970er Jahre kopieren würde, würden die globalen CO2-Emissionen um mindestens 25% sinken, sehr wahrscheinlich viel mehr.

Was Dupoueys Kommentare über chinesische Arbeiter betrifft, die ihre Position im Leben verstehen müssen, da diese irgendwo unter dem Lebensstandard der französischen Arbeiter liegt, hoffe ich, dass Dupouey über einen persönlichen Besuch im Reich der Mitte nachdenkt und seinen chinesischen Arbeitern sein Denken erklärt. Ich bin sicher, dass sie von seinen Worten sehr bewegt sein würden.

https://wattsupwiththat.com/2020/03/23/eu-climate-leader-can-democracy-accompany-degrowth-and-its-societal-impacts/

 

Schon etwas älter von 2016,  aber scheinbar noch immer aktuell:

Rebecca Harms, ein hochrangiges Mitglied der Deutschen Grünen und Ko-Präsidentin einer großen Grünen Gruppe im Europäischen Parlament, ist der Ansicht, dass Referenden und direkte Volksabstimmungen auf Themen beschränkt werden sollten, die Machtstrukturen, die sie für wichtig hält, nicht gefährden.

https://wattsupwiththat.wordpress.com/2016/04/12/green-eu-leader-people-should-not-be-allowed-a-direct-vote-on-some-issues/

[Ein Referendum (Plural Referenden, Referenda) ist eine Abstimmung aller wahlberechtigten Bürger über eine vom Parlament, von der Regierung oder einer die Regierungsgewalt ausübenden Institution erarbeiteten Vorlage. Es ist damit ein Instrument der direkten Demokratie.]

Übersetzt durch Andreas Demmig




The Italian Connection

Heute [25.3.] sieht es so aus:

Abbildung 1: Todesfälle des Corona-Virus‘, dargestellt als Tote pro zehn Millionen Menschen der Bevölkerung des Landes. Prozentwerte der Gesamtbevölkerung sind rechts in blau dargestellt. Alle Länder wurden nach dem Datum des ersten bestätigten Todesfalles ausgerichtet. Die neuesten Graphiken sowie die Entwicklung der Vergangenheit stehen hier [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier].

Italien liegt mit über 6000 Toten weit im blauen Bereich. Dies ist die Bandbreite der jährlichen Todesfälle durch Grippe in den USA. Falls die Corona-Patienten in den USA die gleiche Sterberate aufweisen würden wie in Italien, hätten wir 38.000 Corona-Tote zusätzlich zur gleichen Zahl von Grippetoten …

Als Folge davon gab es viele Diskussionen darüber, warum die Todesrate in Italien so hoch liegt. Einige haben vermutet, dass Italien mit die älteste Bevölkerung in Europa aufweist. Andere wiesen darauf hin, dass man der Gewohnheit folgend in Italien in großen Familien zusammen lebt. Noch andere machten die hohe Zahl von Rauchern und schmutzige Luft verantwortlich, und wieder andere haben auf die sozialen Gewohnheiten dort hingewiesen, darunter berühren, Wangenküsse, persönlicher Kontakt während kirchlicher Feiern und so weiter.

Aber wir haben keine guten Daten, um diese Frage genauer zu untersuchen – oder zumindest habe ich keine gefunden.

In den Kommentaren zu meinem Beitrag mit dem Titel „End The American Lockdown“, in welchem ich genau dafür leidenschaftlich eintrete, wies mir jemand den Link zu einem Report der italienischen Regierung, natürlich in italienischer Sprache. Aber es gibt ja Übersetzungsmaschinen. In dem Report finden sich Statistiken einer großen Stichprobe von Todesfällen in Italien (355 von 2003 bis Redaktionsschluss des Reports). Die Zahlen darin sind sehr aufschlussreich.

Beginnen möchte ich mit der Altersstruktur der 2003 Italiener, welche bis Redaktionsschluss des Reports zu Tode gekommen waren. Abbildung 2 zeigt, dass es sich dabei fast durchweg um alte Menschen gehandelt hat:

Abbildung 2: Altersstruktur der 2003 Italiener, welche am Corona-Virus gestorben waren

Von den 2003 Tote waren 17 jünger als 50 Jahre und nur 5 jünger als 30 Jahre, während fast 200 Tote unter den über 90-jährigen aufgetreten waren.

Die Italiener unterschieden dabei zwischen Personen, die DURCH das Virus gestorben waren, und solchen, die MIT dem Virus gestorben waren. Ich konnte auch erkennen, warum sie das tun mussten. Abbildung 3 zeigt die Aufteilung in schwere Krankheiten und Umständen der Unglücklichen:

Abbildung 3: Anzahl der Krankheiten in der Stichprobe der 355 Italiener, welche zum Zeitpunkt ihres Todes mit COVID-19 infiziert waren.

WOW! Sicher, alle hatten COVID-19. Aber drei Viertel unter ihnen hatten auch Hypertonie, ein Drittel litt unter Diabetes, ein weiteres Drittel Herzkrankheiten, mehrere auch Vorhofflimmern und Gerinnsel im Blut, und so weiter.

Wie aus Abbildung 3 eindeutig hervorgeht, müssen einige Menschen mehr als eine andere Krankheit gehabt haben neben COVID-19. Abbildung 4 zeigt die Anzahl anderer Krankheiten pro Patient:

Abbildung 4: Andere Krankheiten der Stichprobe von 355 aus 2003 Italienern, welche zum Zeitpunkt ihres Todes mit COVID-19 infiziert waren.

Das war für mich das überraschendste Ergebnis der gesamten Studie. Von allen 355 Todesfällen gab es nur drei, welche nicht irgendeine der oben gelisteten Krankheiten aufwies. Drei!

All dies als Gesamtbild betrachtend kam mir ein komischer Gedanke, wen sie hier repräsentieren. Ich dachte … nun, betrachten wir zunächst die Charakteristika derjenigen Menschen, die gestorben waren:

Es gab mehr über 90 Jahre alte als unter 60 Jahre alte Patienten

● Das Durchschnittsalter betrug 79 Jahre

● Alle außer drei hatten noch mindestens eine andere Krankheit, so dass im Grunde fast alle von ihnen schon vorher krank waren.

● Drei Viertel hatten mindestens zwei andere Krankheiten, und die Hälfte von ihnen drei oder mehr andere Leiden. Die Hälfte!

Mein Gedanke: Das ist doch keine Stichprobe der normalen Menschen auf der Straße! Es ist keine Stichprobe einer durchschnittlichen italienischen Familie. Es ist eine Stichprobe einer völlig anderen Bevölkerung.

Mir kam zwangsläufig eine komische Schlussfolgerung, sowohl entmutigend als auch ermutigend. Ich habe folgenden Verdacht: Ich glaube, dass das Corona-Virus in manchen Gegenden Italiens bereits etabliert war, bevor irgendjemand auch nur mitbekommen hatte, dass die Krankheit da war, vielleicht sogar schon bevor die Chinesen es als eine neue Krankheit erkannt hatten.

Und auf irgendeine Weise drang es in das medizinische System ein. Wie, ist völlig egal. Aber als es erst einmal da war, breitete es sich unsichtbar auf andere Patienten aus, vor allem auf die ältesten und schwächsten der Patienten. Es sprang von Patient zu Patient, von dort auf Besucher und wieder zurück, und auch das gesamte Krankenhauspersonal leistete der Verbreitung Vorschub. In vielen, wenn nicht den meisten Fällen wussten die Betreffenden nicht einmal, dass sie krank waren, aber sie waren infektiös.

Und darum ist das Muster der Todesfälle in Italien so eigenartig und deren Zahl so viel größer als in der übrigen Welt. Es handelt sich dabei nicht um einen Querschnitt der allgemeinen Bevölkerung, sondern um einen Querschnitt von Menschen, die ohnehin schon ziemlich krank waren – so krank, dass sie bereits in ärztlicher Behandlung oder sogar bettlägerig im Krankenhaus waren. Es waren 85 Jahre alte Personen mit drei Krankheiten.

Und darum auch ist die Todesrate in Italien so hoch – diese Menschen waren schon sehr krank. Jetzt verstehe ich, warum die Italiener die Unterscheidung vornahmen zwischen denjenigen, die DURCH das Virus gestorben waren und denjenigen, die MIT dem Virus gestorben waren.

Diskussion und Schlussfolgerungen

Wie ich sagte, das ist sowohl entmutigend als auch ermutigend. Entmutigend, weil es so schwierig ist, das Virus aus einer modernen medizinischen Einrichtung und einem breit gefächerten medizinischen System wieder hinaus zu expedieren. Und es ist entmutigend, weil es bedeutet, dass das für den Kampf gegen die Krankheit benötigte medizinische Personal ebenfalls infiziert wird. Sehr wahrscheinlich werden sie dadurch nicht sterben, aber sie fallen drei Wochen lang als Hilfen aus.

Andererseits gibt es eine Reihe von ermutigenden Aspekten:

● Wir müssen ernsthaft die Corona-Kranken von anderen kranken Menschen isolieren.

● Wir müssen an allen medizinischen Zentren Testeinrichtungen einrichten und das medizinische Personal täglich untersuchen.

● In Gebieten mit einer Reihe von COVID-19-Infektionen müssen separate Feldkrankenhäuser errichtet werden. Es gibt eine Anzahl kommerzieller Versionen von diesen, welche auch mit zusätzlichen Modulen erweitert werden können. Sie müssen mit Luftschleusen ausgestattet sein und einem Unterdruck im Inneren. Wir wissen, wie man das macht, und wir müssen es machen.

● Wir müssen ins Krankenhaus eingelieferte Patienten zum Zeitpunkt ihres Eintreffens dort untersuchen und dies auch in Intervallen während ihres Aufenthaltes durch führen.

● Wir müssen sehr vorsichtig sein hinsichtlich von Besuchern der Patienten in den Krankenhäusern.

Es ist eine große Aufgabe, und wir müssen sie angehen.

Zweitens, es mahnt uns zu berücksichtigen, dass nicht jeder Verstorbene, den man nach seinem Ableben positiv auf COVID-19 testet, tatsächlich auch DURCH diese Krankheit gestorben ist. Sicher ist nur, dass sie MIT dieser Krankheit gestorben sind.

Und schließlich, ein dritter Grund er Ermutigung ist, dass die Infektionen in Italien wahrscheinlich nosokomial sind, was Italien aus dem Status eines mysteriösen Buhmannes herausholt. Außerdem wird uns jetzt der Weg gewiesen, was wir tun müssen.

Falls (ein sehr großes falls!) wir die angemessenen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um unser verwundbares medizinisches System und Personal zu schützen, dann sehe ich nicht, dass die Fallzahlen in den USA so steigen wie in Italien heute.

Dies lässt mich auch den Gedanken einer „Abflachung der Kurve“ ernsthaft in Frage stellen … falls man das Virus in Krankenhäuser und das medizinische System Einzug lassen hält, ist man gefährdet, egal wie flach die Kurve verläuft.

Also beenden wir diesen dummen amerikanischen Lockdown. Es gibt viel Arbeit, die getan werden muss, um unseren medizinische Sektor bereit zu machen für die kommende Welle, und man kann es nicht zu Hause machen und den Kopf in den Sand stecken. Man kann es auch nicht machen, indem man hunderttausende Menschen davon abhält, ihrer Arbeit nachzugehen, mit täglich mehr schwindenden Arbeitsplätzen und unserer ins Chaos abgleitenden Ökonomie.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/24/the-italian-connection/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

[Hinweis: Der Beitrag ist an einigen Stellen um Unwichtiges gekürzt.]




Mit bedeutungslosen Zahlen im Blindflug durch das Virenmeer

 Und haben Sie der Dauerberichterstattung entnehmen können, was helfen soll, dass ausgerechnet nach den Osterferien das „normale“ Leben wieder beginnen kann? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie allen, den Politikern, den Unternehmen, den Alten, wie den Jungen: Wir segeln im Blindflug durch das Virenmeer.

Dabei gibt es seit Wochen nur noch ein beherrschendes Thema auf allen Kanälen: die Corona Krise. Ihr herausragendes Merkmal ist die stetig steigende Zahl der positiv getesteten Fälle. In der Schweiz sind diese bis zum 24. März laut corona-data.ch auf 10.247 Fälle gestiegen, in Deutschland laut Risklayer bei 36.116 Fällen, und in Italien laut denBehörden bei mehr als70,000 Fällen. Jedoch sind diese Zahlen bedeutungslos.

Sie geben nicht den wahren Infektionsgrad der Bevölkerung wieder, sie bezeichnen auch nicht den Belastungsgrad des Gesundheitssystems, sie sagen nichts über das Überlebensrisiko aus, und sie helfen nicht zu verstehen wie die Krise entstanden ist, oder wie sie zu bewältigen ist. Der Reihe nach.

Der wahre Infektionsgrad

Die wichtigste Zahl, die wir wissen müssten, wäre wie hoch der wahre Infektionsgrad der Bevölkerung ist, denn daraus ergeben sich alle anderen wichtigen Werte. Seit dem Wochenende am 21. März gibt es einen guten Anhaltspunkt dafür. In Island wurden in der Woche zuvor 5571 einigermaßen zufallsmäßige Tests in der gesunden und nicht unter Quarantäne stehenden Bevölkerung durchgeführt. Das Ergebnis ist verheerend: 0,86% waren infiziert, wie am 21. März veröffentlicht wurde.

Dank den täglichen Analysen von Professor Mark Handley der University College London ist bekannt, dass Island eine ähnliche Infektionsdynamik hat wie alle anderen kerneuropäischen Länder auch, und im Verlauf ungefähr gleich früh wie Italien und der Schweiz liegt. Daher ist zu vermuten, dass in Italien und der Schweiz um den 16. März herum ebenso ca 0,9% der gesunden Bevölkerung mit Covid 19 infiziert waren. Also anstatt der damals offiziellen 28.000 Fälle in Italien waren es 540.000, und respektive in der Schweiz 78.000 echte Infektionen. Die Dunkelziffer läge demnach bei Faktor 20. Bis zum 25. März müssten sich diese Zahlen vom 16. März bereits verdreifacht haben, entsprechend dem jetzigen Epidemieverlauf. Es ist daher damit zu rechnen, dass Italien mittlerweile 1,5 Million Infizierte hat und zu 2,7% durchseucht ist, und die Schweiz etwa 240.000 – also etwa jeder 37 ster Schweizer ist oder war bereits infiziert, wenn man der isländischen Stichprobe glaubt.

Deutschland 10 Tage hinterher

Laut Professor Handley liegt Deutschland im Epidemieverlauf etwa 10 Tage hinter Italien. Im jetzigen Stadium des deutschen Epidemieverlaufs bedeuten 10 Tage etwa zwei Verdoppelungen der Fallzahlen, oder Faktor 4. Das heißt per 25. März, würde Deutschland im Vergleich bei etwa 0,68% Durchseuchungsrate liegen, bzw 564.,000 echten Infizierten. Das wird dann bis zum 4. April auf um die 2 Millionen gestiegen sein, wenn Deutschland dann dort ist, wo Italien und Schweiz am 25. März sind.

Die isländische Stichprobe ist nicht der einzige Anhaltspunkt für diese echte Infektionsrate die etwa 20 mal höher liegt als die bedeutungslosen Fallzahlen, die täglich vermeldet werden. Die mathematischen Epidemiologen Professor Kenji Mitsumoto der hochrenommierten japanischen Kyoto Universität, und Professor Gerardo Chowell der Georgia State University haben sich einen eigentlich für alle offensichtlichen Sachverhalt angeschaut. Als in der letzten Januarwoche Evakuierungsflüge aus Wuhan stattfanden, gab es unter den Passagieren Fälle, die zwar gesund in das Flugzeug einstiegen, aber zuhause positiv getestet wurden. Diese Infektionsrate lag bei den zuverlässig erhobenen japanischen, deutschen und singapurianischen Flügen bei etwa 1,5%, also noch etwas höher als die isländische Stichprobe. Zu diesem Zeitpunkt lagen die chinesischen offiziellen Testergebnisse für Wuhan Stadt bei 2500 Fällen, oder 0,025% der 10 Millionen Metropole Wuhan, ähnlich der Rate, die heute für Deutschland kommuniziert wird. Wenn die Stichprobe dieser Flüge repräsentativ für Wuhan ist, dann hätte Wuhan bereits 150.000 Infizierte zu jenem Zeitpunkt gehabt, anstatt nur 2500. Die Dunkelziffer wäre also in Wuhan 60-fach höher gewesen.

Drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte

Es gibt noch einen dritten Hinweis. Vor zwei Wochen um den 11. März herum fiel auf, dass in allen großen Parlamenten Europas, also Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien, mindestens ein Abgeordneter bereits infiziert war. Außerdem war in jeder großen ersten europäischen Fußballliga jeweils ein Spieler infiziert. Das sind alles jeweils diskrete, begrenzbare und nicht miteinander korrelierte Stichproben von jeweils circa 600 Mitgliedern. Wenn von denen jeweils ein Teilnehmer infiziert war, dann war die Infektionsrate in diesen Gruppen bereits 0.17%. Zwischen den ersten Symptomen, dem Test und schließlich Bekanntgabe des Ergebnisses lagen etwa 5 Tage, also müssen die Parlamente und Fußballigen bereits am 6. März herum zu 0,17% infiziert gewesen sein.

Es ist schwer zu sagen ob Parlamentarier und Fußballer mehr oder weniger verseucht sein müssten als die allgemeine Bevölkerung. Vermutlich sind sie aufgrund ihrer häufigeren Kontaktrate mehr verseucht. Jedenfalls dürften sich in diesen beiden Gruppen und ihrem Umfeld, zwischen dem 6. und dem 16. März, dem Datum der isländischen Stichprobe, die Infektionsraten etwa versechsfacht haben – also auf eine Infektionsrate von etwa 1%. Das wäre dann genauso hoch wie die isländische Stichprobe – und scheint daher plausibel zu sein.

Das sind drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte für die wahren Infektionsraten in Europa. Daher ist die viel wichtigere Frage: Warum gibt es nur diese drei? Warum haben nicht etwa das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz oder das Robert Koch Institut (RKI) in Deutschland schon längst verlässlichere Zufallsstichproben in ihren Bevölkerungen durchgeführt, um zu wissen was der echte Stand der Lage ist?

Es werden zur Zeit Billionen Euro an volkswirtschaftlichen Werten vernichtet, auf der Basis von Zahlen, die nahezu keine Aussagekraft besitzen. Das Erheben von epidemiologischen Stichproben wäre das grundlegendste Handwerkszeug dieser Zunft. Warum werden sie jetzt nicht durchgeführt – jetzt und nicht erst im Sommer?

Warum gibt es keine vernünftigen Zahlen aus China

Es gibt noch andere wichtige Werte, die genauso unbekannt sind. Das ist die Ansteckungsrate, mittlerweile landläufig bekannt als R, die Symptomatikrate, sowie die Inkubations- und Ansteckungsdauer. Selbst nur kleine Abweichungen von 0,1%, oder nur von Stunden, in diesen Werten machen in der Endabrechnung einen Unterschied von Millionen von Fällen aus. Wer mit den Annahmen in einem epidemiologischen Modell spielen möchte, der kann das im Internet hier tun.

Die Ausschläge des Modells sind erschreckend groß für nur kleine Änderungen. Gut dokumentierte Werte gibt es bislang nur für die ersten 41 Fälle in China, noch aus dem Dezember und frühen Januar. Seit dem Wuhan-Lockdown gibt es keine verlässlichen Daten mehr aus China über Ansteckungsraten, Ansteckungsdauern und Symptomentwicklung. Und für Europa gibt es sie auch immer noch nicht.

Alle Politiker Europas steuern daher im Blindflug durch diese Krise. Die Professoren Mitsumoto und Chowell berechnen, dass, wenn eine Woche nach dem Wuhan Lockdown, am 30. Januar als die Flüge stattfanden, die wahre Infektionsrate 1,5% war, dann muss die wahre Ansteckungsrate R auch nach dem Lockdown noch bei über 5 gelegen haben. Das wiederum bedeutet: Zwischen dem 30. Januar und dem 11. Februar wäre somit die wahre Infektionsrate auf knapp 20% der Wuhanbevölkerung gestiegen, trotz des Lockdowns. Das würde implizieren, dass es auch jetzt nach dem Ende des Lockdowns Mitte März, noch viele tausende asymptomatische Infektionsketten in China gibt, aus denen jederzeit der Ausbruch wieder in die Risikogruppen übergreifen kann und in der Folge das Gesundheitssystem überlastet. Ist das der Grund warum ausländische Journalisten des Landes verwiesen wurden? Ist das der Grund warum es praktisch keine vernünftigen Zahlen aus China gibt?

Können die Berechnungen des japanischen Professors auf europäische Verhältnisse übertragen werden? Das würde bedeuten, dass in vier bis fünf Wochen jeder fünfte Europäer bereits einmal infiziert sein wird, trotz dem jetzigen Lockdowns. Und was bedeutet das? Solange keine Daten erhoben werden, ist das alles unmöglich zu wissen.

Es ist immerhin bekannt, dass sowohl auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess, das in Japan ankerte, die Ansteckungsrate R bis zu dem Wert 11 lag, also jeder Infizierte steckte 11 weitere Personen innerhalb von etwa 6 Tagen an. Dasselbe galt wohl auch für die koreanische Sekte in Daegu, die weitgehend im Alleingang Südkorea infizierte. Um zu verdeutlichen was das heißt: ein R von 11 erreicht, dass innerhalb zwei Wochen nach dem ersten bekannten Todesfall bereits zwei Millionen Menschen infiziert sind. Ein R von 11 durchseucht jede Gemeinschaft in kürzester Zeit.

Politische Verschleppungen und Vertuschungen

Die Ansteckungskarten von Europa lassen ähnlich dramatische Infektionsherde vermuten, die mit extrem hohen R Werten die Infektionswelle vorangetrieben haben. Es waren die Apres Ski Zentren in den Alpen, allen voran Ischgl und Verbier, es waren die Karnevalhochburgen, und es waren die Fußballzeremonien mit den starken Fanaufläufen. Im Elsass kam noch eine Sektenveranstaltung in Mülhausen dazu, ähnlich wie in Korea. Politische Verschleppungen und Vertuschungen trugen das ihre bei.

Mit den wenigen anekdotischen Hinweisen, die sich in den Wissenschaften ansammeln, zeigt sich zunehmend, wie sich Corona verbreitet und wen es angreift. Es überträgt sich wohl in erster Linie durch die Atemluft. Besonders beim lauten Reden (oder Gröhlen beim Apres-Ski und im Stadion) werden die im Rachenraum residierenden Viren nach draußen gerissen, und landen bei dem Gegenüber in den Augen oder in der Nase. Nicht umsonst war der erste chinesische Whistleblower Dr Li Wenliang, der dann mysteriös verstarb, ein Augenarzt, der sich wunderte warum sich bei ihm so viele Patienten mit schwersten Lungenentzündungen ansammelten. Übertragungen über Flächen, insbesondere im ÖPNV scheinen dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Pendlerstadt Frankfurt hat als Verkehrsdrehkreuz Deutschlands die niedrigsten offiziellen Fallzahlen aller Großstädte in Deutschland. Pro Einwohner liegen sie bei einem Viertel von Köln, Stuttgart oder München. Vielleicht weil Frankfurt weder eine Karnevals- noch eine Skifahrertradition hat?

Die durch die isländische Stichprobe angezeigte hohe Infektionsrate, bedeutet dass die allermeisten Infizierer kerngesund sind und nichts wissen von ihrer Krankheit. Sie verbreiten das Virus im Apres Ski und im Fußballstadion an ihre Umgebung. Von dort wird es nach Hause oder an den Arbeitsplatz getragen und infiziert die Risikogruppen, die Älteren, die Immungeschwächten und die Lungenerkrankten, die dann in der Folge die Intensivbetten benötigen, mit alarmierend hohen Sterblichkeitsraten. Auch wer eine besonders hohe Dosis abbekommen hat, kann leicht bis schwer erkranken, aber das ist nicht der Regelfall. Und jeder kann in seltenen Ausnahmen das Pech haben, dass das Virus sich in einem schwachen Moment in den Körper schmuggelt und dort eine scharfe Immunreaktion in Form einer Lungenentzündung auslöst, die nicht mit Antibiotika behandelbar ist.

Sollten die Daten aus Island und von dem japanischen Professor auch nur zum Teil stimmen, dann steht fest, dass es ein Mythos ist zu glauben, man könne Corona wieder aus unserer Gesellschaft verbannen, auch wenn Lothar Wieler vom Robert Koch-Institut sich das noch so wünscht. Denn dann wissen wir, dass wir ständig tausende von stillen symptomfreien Infektionsketten in unserer Gesellschaft haben werden, die nicht sicher unterbrochen werden können.

Der Ursprung dieses Mythos ist zweifellos China, auf deren Propaganda die Europäer schon seit Wochen fortlaufend ausrutschen. Es steht zu vermuten, dass die Chinesen der Welt heute genauso glauben machen wollen, dass sie erfolgreich Corona in Wuhan besiegt haben, wie sie bis zum 20. Januar beharrlich behauptet haben, dass es keine menschlichen Infektionsketten gab. Dabei wurde die medizinische Evidenz für eine menschliche Infektionskette schon am 6. Dezember in dem wissenschaftlichen internationalen Journal Lancet veröffentlicht. Taiwan, Südkorea und Japan haben China vom ersten Tag an nichts geglaubt und ihre eigenen Strategien ergriffen – die Europäer dagegen fliegen blind und glauben fest an das chinesische Wuhanwunder, dass bald alles wieder vorbei ist.

In der jetzigen Phase des Lockdowns der Welt, kann es daher nicht darum gehen die Infektionsketten zu stoppen – denn das ist unmöglich. Es kann nur darum gehen, wie wir die Infektionsketten auf eine Weise verlangsamen, ohne dabei die Wirtschaft in einen Infarkt zu versetzen, und ohne dabei die Risikogruppen einer Gefahr auszusetzen. Wie das geht, das machen uns Japan und Südkorea vor. Wir sollten von diesen freien und demokratischen Gesellschaften lernen, anstatt uns von den Chinesen weiter Geschichten erzählen zu lassen.

Deswegen wäre es so wichtig mit echten Daten zu wissen wie hoch die Infektionsraten wirklich sind, was die Übertragungswege sind, was dieI nkubations- und Ansteckungsdauern sind. Es werden allerdringends epidemiologische Daten benötigt, damit ein ökonomisches, politisches und soziales Leben in unseren Gesellschaften sobald wie möglich wieder einkehren kann.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Graphische Darstellung der Eis-Realitäten

Zunächst von der BBC:

Eisverlust in Grönland und der Antarktis beschleunigt sich:

Die großen Eisschilde der Erde in Grönland und der Antarktis verlieren derzeit eine Eismasse, die um das Sechsfache über derjenigen während der 1990er Jahre liegt, und zwar dank der wärmer werdenden Bedingungen.

Das sind keine guten Nachrichten“, sagt Prof. Andrew Sheperd von der University of Leeds in UK.

Die nächste Schlagzeile vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA:

Grönland und die Antarktis schmelzen sechs mal schneller als während der 1990er Jahre.

In beiden Regionen gab es Eisverluste von 6,4 Billionen Tonnen Eis über drei Jahrzehnte. Diese Abschmelzrate könnte Überschwemmungen verursachen, die bis zum Jahr 2100 hunderte Millionen Menschen betreffen können.

Und schließlich von LiveScience:

Eisverluste in Grönland und der Antarktis haben sich während der letzten 30 Jahre um das Sechsfache beschleunigt.

Der rapide Eisverlust führt die Erde direkt auf den Weg in das Worst-Case-Klimaszenario.

Hmm … das gefürchtete Worst-Case-Klimaszenario … so etwas erregt immer meinen Verdacht, und ich nahm mir die Daten vor. Die Beiträge finden sich im Magazin Nature. Die Studie wurde von einer Gruppe Wissenschaftler durchgeführt im Rahmen eines Projektes mit der Bezeichnung „ice sheet mass balance inter-comparison exercise“ (IMBIE).

Hier folgt deren Graphik die Antarktis betreffend:

Abbildung 1: Massenbilanz des antarktischen Eisschildes von 1992 bis 2017. Violett unten zeigt den Gesamt-Eisverlust der Antarktis.

Und hier deren entsprechende Graphik für Grönland:

Abbildung 2: Massenbilanz des grönländischen Eisschildes von 1992 bis 2018. Dunkelblau zeigt den Gesamtverlust für Grönland.

Nun gut, beide Graphiken sehen ängstigend genug aus.

Also lud ich die Daten herunter. Lob den IMBIE-Mitarbeitern, welche die Studie durchführten. Alle Daten waren auf zwei Excel-Tabellenblättern frei verfügbar (hier). Abbildung 3 zeigt meine Graphik ihrer Daten korrespondierend zur Antarktis in Abbildung 1:

Abbildung 3: kumulativer Eisverlust in der Antarktis. Das Photo zeigt Pinguine auf surrealem Eis.

Und Abbildung 4 die korrespondierenden Daten von Grönland:

Abbildung 4: Kumulativer Eismassenverlust in Grönland. Man beachte die unterschiedlichen vertikalen Skalen. Grönland verliert mehr Eis als die Antarktis.

HILFE! Der Eisverlust sieht so aus, als ob das Eis den Bach hinunter gespült wird …

Das stimmt also mit der IMBIE-Studie überein. Beide Graphiken sind gleich erschreckend.

Nachdem ich das gesehen habe, fragte ich mich, wie sich das wohl verhält im Vergleich zur Gesamt-Eismasse des grönländischen und des antarktischen Eisschildes. Deren Eis-Volumina sind nicht genau bekannt, liegen aber größenordnungsmäßig bei 30 Millionen Kubikkilometer in der Antarktis und in Grönland bei einem Zehntel davon, also drei Millionen Kubikkilometer.

Nun macht 1 Kubikkilometer Eis etwa 0,95 Gigatonnen aus. Unter Heranziehung jener Graphiken fügte ich den monatlichen Eismassenverlust in Grönland aus Abbildung 4 der Gesamt-Eismasse in Grönland hinzu. Daraus ergibt sich die monatliche Gesamtmenge des grönländischen Eises. Das Ergebnis zeigt Abbildung 5:

Abbildung 5: Monatliche Änderung der grönländischen Eismasse wie berechnet – aber nicht graphisch dargestellt – vom IMBIE-Team.

Erkennt man die blau-schwarze Linie oben im Bild? Jawohl, das ist die Änderung im Grönland-Eis. Die Gesamtänderung ist so gering, dass man sie nicht einmal über ein Vierteljahrhundert aus den Daten ablesen kann. Es sind etwa 5 Tausendstel eines Prozentes (0,005%) der Gesamtmasse des Eises in Grönland pro Jahr!

Der korrespondierende Plot aus der Antarktis sieht so aus:

Abbildung 6: Änderung der antarktischen Eismasse wie vom IMBIE-Team berechnet, aber nicht graphisch dargestellt.

Wie in Abbildung 5 zeigt die blau-schwarze Linie oben die tatsächliche Änderung der antarktischen Eismasse. Der Punkt: all der erschreckende Eisverlust in Abbildung 3 repräsentiert einen Gesamtverlust von 3 Zehntausendstel (0,0003%) der antarktischen Eismasse pro Jahr … was im Rauschen untergeht.

Die Medien und in etwas geringerem Ausmaß die Wissenschaftler verschwenden massenhaft Tinte beim Hyperventilieren hinsichtlich der Auswirkung auf den Anstieg des Meeresspiegels. Was sie allerdings verschweigen ist, dass die polaren Eiskappen schmelzen, seit wir aus der letzten glazialen Epoche gekommen sind … der Effekt polaren Schmelzwassers ist also nichts Neues. Schmelzwasser ist in den Daten des Meeresspiegel-Anstiegs seit Jahrhunderten enthalten. Und wie ich hier gezeigt habe [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier], zeigt sich in den längsten und besten Zeitreihen von Tidenmessungen keine irgendwie geartete Beschleunigung des Anstiegs.

Und hier zum Schluss das Größte, was die Studien enthüllt haben. Abbildung 7 zeigt den monatlichen Eisverlust von Grönland und der Antarktis kombiniert:

Abbildung 7: Gesamter kombinierter Eisverlust von Grönland und der Antarktis

Erkennt man das Bemerkenswerte an der Graphik?

Ja, richtig! Im Jahre 2011 zeigt sich ein Wendepunkt. Die großen Eisschilde wiesen von 1992 bis 2011 in jedem Jahr mehr und mehr Eisverluste auf. Bis 2011 machten diese etwa 50 Gigatonnen Eis in jedem Monat aus.

Aber in jenem Jahr 2011 änderte sich etwas. Seit jenem Jahr hat sich das Eis erholt, so dass der Eisverlust nunmehr nur noch die Hälfte des monatlichen Eisverlustes bis zum Jahr 2011 ausmacht. Das sieht mir ganz danach aus, als würde es kälter werden und nicht wärmer, wie es all die Schlagzeilen hinaus posaunen. Der jüngste Eisverlust bewegt sich nur noch in einer Größenordnung von 20 Gigatonnen pro Monat.

Und warum ist das so? Warum ändert sich die Rate? Warum ändert sich sogar das Vorzeichen der Rate, nämlich von mehr Eisverlust pro Monat zu weniger Eisverlust pro Monat? Und warum war es zu dieser Änderung vor 9 Jahren gekommen und nicht vor 7 oder 11 Jahren?

Einfache Antwort: Wir wissen es nicht!

Oh, sie sagen in ihren den Studien, dass es vom „ozeangetriebenen Schmelzen“ oder der „Nordatlantischen Oszillation“ oder „atmosphärischen Zirkulation begünstigte kühlere Bedingungen“ stammt oder dass das „räumliche Muster der beschleunigten Massenänderungen die Geographie der NAO-getriebenen Verschiebungen des atmosphärischen Antriebs widerspiegelt“ … aber das sind nur mechanistische Korrelationen und Beziehungen. Wenn sie „ozeangetriebenes Schmelzen“ sagen, sagen sie nur, dass das Eis stärker schmilzt, wenn das Wasser wärmer ist. Was trivial wahr ist und die einfache Frage nicht beantwortet – warum hat sich der Trend vor neun Jahren umgekehrt und nicht vor elf Jahren oder vor sieben Jahren oder überhaupt nicht?

Wir wissen es nicht!

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/22/graphing-the-icy-reality/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der industrielle Niedergang Deutschlands wird nun durch den Beschluß des  Bundestages zum Kohleausstieg besiegelt, obwohl die Wirkung von CO2 auf den sog. Treibhauseffekt marginal ist

Bis zum Kohleausstieg in 2038 können weder die erforderlichen Stromspeicherkapazitäten beigestellt, noch die hohen stündlichen Stromschwankungen über Gaskraftwerke ausgeglichen werden. Zudem erfordert die Umstellung aller Verbrennungsmotoren auf die nun hochgepriesene Wasserstofftechnologie bis 2050 eine doppelt so hohe Stromerzeugung gemessen an 2019.
Die Wirkung des beeinflußbaren anthropogenen CO2-Anteiles in der Atmosphäre auf das Klima ist marginal. Dennoch will Deutschland für seinen beeinflußbaren, nicht meßbaren CO2-Anteil von 0,000 03% mehrere Billionen Euro aufwenden, Ausgaben für ein „Nichts“ und der Folge eines industriellen Niederganges.

Fazit

1. Bis zum Jahre 2038 erfordert der Kohleausstieg eine tägliche Stromspeicherkapazität von 23,6 GW entsprechend 567 GWh oder 47 Gaskraftwerke (Leistung 0,5 GW), für eine 10-tägige Windflaute 236 GW entsprechend 11 340 GWh oder 94 Gaskraftwerke.

2. Die in 2019 erforderliche Stromerzeugungskapazität von 69,1 GW müßte bei kompletter Umstellung auf E-Autos in 2050 auf 107 GW erhöht werden, bei Umstellung auf Wasserstofftechnologie sogar auf 145 GW, eine Verdoppelung des Strombedarfes gemessen an 2019. Entsprechend würden vermehrt Stromspeicher oder Gaskraftwerke erforderlich.

3. Zudem scheitert die Energiewende an den abzudeckenden stündlichen Stromschwankungen. Bereits 2019 liegen die stündlichen Schwankungen bei +/- 8 GW/h, deren Schwankungen nach unten noch über Importe abgedeckt werden können.
In 2038 werden diese plötzlich auftretenden stündlichen Schwankungen durch die ausschließliche Stromerzeugung über Wind und Sonne auf etwa +/- 22 GW/h ansteigen. Diese Schwankungen können bei fehlenden Stromspeichern und bei dem gegebenen Anfahrverhalten von Gaskraftwerken nicht ausgeglichen werden.
Ein Ausgleich wäre nur über Stromimporte möglich. Dazu müßten allerdings z.B die Nachbarländer Schweiz, Österreich, Tschechien ihre gesamte stündliche Stromerzeugung abliefern.

4. Der Temperaturanstieg in der jetzigen Warmphase der Erde wird vom Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) seit 30 Jahren auf der Basis von nicht funktionierenden Modellen als ein apokalyptisches Ereignis bezeichnet und das vom Menschen verursachte CO2 für diesen Temperaturanstieg über den sog. Treibhauseffekt verantworlich gemacht, obwohl alle Warmphasen nach der letzten Eiszeit ohne menschlich verursachtes CO2 wärmer waren als die Jetzige.
Der anthropogene Anteil am CO2-Gehalt in der Atmosphäre von etwa 0,040% liegt bei 3% oder 0,0012%, wovon Deutschland wiederum für 2,5% verantwortlich zeichnet, entsprechend 0,000 03% (nicht meßbar).
Die nicht korrekte Einbeziehung des CO2-Anteiles in die Modelle (ohne den Einfluß von H2O) lassen u. a. erwartungsgemäß diese Modelle des IPCC scheitern.
Dennoch glaubt Deutschland der Welt zeigen zu müssen, wie das Verglühen der Erde durch den Abbau des deutschen CO2-Anteils von 0,000 03% vermieden werden kann.
Die Kosten betragen einige Billionen Euro für ein „Nichts“ mit der Folge eines industriellen Niederganges.

                                       ———————————————————–

1. Einleitung

Innerhalb des letzten Jahres ist hinsichtlich einer möglichen Klimaerwärmung durch CO2 eine aus dem Mittelalter bekannte Endzeitstimmung aufgekommen.
In einigen deutschen Städten wurde der Klimanotstand ausgerufen, sogar das EU-Parlament beschließt den Klimanotstand. Die EU- Kommissarin v.d.Leyen verkündet, die EU solle bis 2030 eine Billionen Euro in die Klimarettung stecken und CO2-Klimaneutralität bis 2050 aufweisen.
Wir erleben eine von links-grünen Lobbygruppen und Medien ausgelöste regelrechte Klimahysterie, die mit der Panik vor dem durch CO2 verursachten bevorstehenden Weltuntergang alles andere verdrängt.
Nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen – Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Medien, fast alle Parteien- schließen sich dem Klimawahn an.
Aber wen wundert diese Entwicklung, wenn die Medien ihren Bürgern keine zuverlässige Informationen über Staat, Politik und Gesellschaft mehr liefern – aus dem „Informationsjournalismus “ ist ein „Haltungsjournalismus“ geworden.
Eine wünschenswerte Medienlandschaft mit kritischem investikativem Journalismus gibt es nicht mehr, stattdessen einen Gleichklang im Sinne einer „political correctness“ zwischen den Regierenden und einem verbandelten Staatsfernsehen. In den vielen auf rudimentären Kenntnissen zu Klimafragen agierenden Talkshows werden Klimarealisten nicht zugelassen.
Einwände gegen Aussagen des Klimarates der Vereinten Nationen (IPCC) werden im grün-linken Milieu in Deutschland hypermoralisch in die rechte Ecke gestellt.
Die Angst der Deutschen hat eine lange Tradition, kürzlich sichtbar am Atomausstieg, nun kommt der Kohleausstieg, der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, etc. wird folgen.
Die Ängste werden insbesondere durch den IPCC ständig durch neue Hiobsbotschaften gefördert, nicht zuletzt durch die betrügerische Aussage, es gäbe einen 97%igen Konsens der Wissenschaftler in Klimafragen   https://youtu.be/YoxNPl2meCQ. 

2. Probleme Kohleausstieg

2.1 Ohne Stromspeicherung ist der Kohleausstieg eine Illusion

Wie kein anderes Land auf dieser Erde reagierte Deutschland auf diese vom IPCC ausgelösten Untergangsscenarien mit ständig sich überschlagenden Energiewenden mit dem Ziel der Absenkung des CO2-Ausstoßes:
– Energiewende 2000
– Energiewende 2014
– Eckpunkte für die geplante Novelle EEG in 2016
– „Klimaschutzplan 2050“ in 2016 (Dekarbonisierung neben der Stromerzeugung für alle Sektoren wie „Industrie und Gewerbe“, „Handel und Dienstleistungen“, „Gebäude“, „Verkehr“, „Land- und Forstwirtschaft“)
– Koalitionsvertrag vom 14.03.2018 mit neben dem „Klimaschutzplan 2050“ erweiterten Zielen wie Anhebung der erneuerbaren Energien auf 65% bereits in 2030
– Ausstieg aus der Kohle bis 2038 nach dem Plan der Kohlekommission von Anfang 2019
– Verabschiedung des „Klimapaketes“ zur Bepreisung von CO2 vom Bundesrat am 20.12.2019
– Verabschiedung des Ausstieges aus der Kohle bis 2038 mit einer ausgeglichenen CO2-Bilanz für alle Sektoren bis 2050 von der Bundesregierung in 2020

Die Stilllegung der deutschen Braunkohlekraftwerke scheint sich nach vielen Diskussionen wie folgt abzuzeichnen, wobei der Abbau der Steinkohlekraftwerke noch nach einem Bieterverfahren bis 2026 vorgenommen werden soll:
2022  2,8 GW, 2025-2029  5,7 GW, 2034-2038  8,7 GW.
Für das Gesamtpaket für den Ausstieg aus der Kohle wird ein Betrag von etwa 50 Mrd. € genannt.
Wie in früheren Arbeiten werden hier auf der Basis des in 2020 zu verabschiedenten Kohleausstieges die vorläufigen Verbrauchskennzahlen des Strommixes von 2019 nach AGEB herangezogen und die zeitliche Abnahme des Kohlestromes und die daraus folgenden Veränderungen des Strommixes über die Zeit errechnet und in Tafel 1 und in Bild 1 dargestellt.

 

Tafel 1

Dabei wird von einer gleichbleibenden Stromerzeugung von 606 TWh entsprechend 69,1 GW bis 2050 ausgegangen – einschließlich Exportüberschuß -, auch wenn weltweit bis 2040 von einer Steigerung des Energiebedarfes von 25% ausgegangen wird. Der Stromimportsaldo wurde nicht berücksichtigt.

Bild 1:  Stromerzeugungskapazitäten der verschiedenen Stromerzeuger 2019 bis 2050

In Bild 1 wird über den nicht fluktuierenden erneuerbaren Energien einschließlich der „Sonstigen“ zunächst die Stromerzeugungskapazität über Erdgas und Öl zuerst bis 2038 als konstant, um von 2038 bis 2050 im Sinne der ausgeglichenen CO2-Bilanz gegen Null angesetzt.

Darüber zeigt Bild 1 die  Stromerzeugung über Kernkraft und Kohle, bis schließlich Wind und Sonne die in 2038 erforderliche Leistung bis 69,1 GW abdecken, wobei gleichzeitig das Ausmaß der Fluktuation von Wind und Sonne sichbar wird.
Für die Berechnung der zu installierenden Wind- und Solaranlagen wird von einem Nutzungsgrad von Wind+Sonne von 2019 ausgegangen: 17,6%.
Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt in 2019 bei 38,8%.
Wenn Agora in 2019 von einem Anteil an erneuerbaren Energien von 42,6% berichtet, so muß berücksichtigt werden, dass die von Betrieben vorgenommene Eigenstromerzeugung einschließlich Verbrauch und Verlusten von Agora nicht berücksichtigt werden. (1)

Aus den Angaben zum Kohleausstieg ergibt sich ein Kapazitätsabbau der sicheren Stromerzeuger einschließlich der Herausnahme der Kernkraft  in 2022 wie folgt: KKW -8,1 GW, BKK -2,8 GW, SKK -1,3 GW (Linearität unterstellt), zusammen rd. 12 GW (Bild 1).
Der starke Leistungsabbau bis 2022 müßte dann über erhöhte Stromerzeugung über Wind+Sonne oder Gaskraftwerke vorgenommen werden (vgl. dazu auch Kapitel 3).
Nach Angabe der Netzbetreiber könnte bereits in 2021 ein Worst-Case-Scenario eintreten, bei dem mit -5,5 GW eine Versorgung aus eigener Kraft nicht mehr möglich wäre, im Wesentlichen über das Auslaufen der Reservekraftwerksverordnung. (2)

In diesem Zusammenhang muß immer wieder herausgestellt werden, dass die mittlere Stromleistung von 69,1 GW nur aufrecht erhalten werden kann, wenn der oberhalb dieses Mittelwertes anfallende Strom aus Wind+Sonne gespeichert und bei Stromleistungen über Wind+Sonne unterhalb dieses Mittelwertes wieder eingespeist werden kann. (Bild 1)
So müßten z.B. in 2038 durch die fluktuierende Stromerzeugung über Wind+Sonne der zwischen 291 GW und 69,1 GW anfallende Strom in Stromspeichern gesammelt werden, um ihn bei nicht ausreichender Stromleistung zwischen 22 GW und 69,1 GW wieder einzuspeisen.
Die dann erforderliche Speicherleistung liegt dann nach Bild 1
– in 2038 bei    (69,1-22)/2 = 23,6 GW entsprechend 567 GWh/Tag bei einer täglichen Erzeugung von 1660 GWh
– in 2050 bei    (69.1-10)/2 =  30 GW entsprechend 720 GWh/Tag
– bei möglichen täglichen Spitzenleistungen von 80 GW sogar bei 35 GW (vgl.auch (3).

Stehen diese Speicher nicht zur Verfügung – wovon wegen der Verfügbarkeit und Kosten auszugehen ist (vgl. später) – muß auf teure Gaskraftwerke zurückgegriffen werden. Bei einer Größe der Gaskraftwerke von 0,5 GW entspräche das in 2038 einer Anzahl von 47 Gaskraftwerken, in 2050 von 60, was aber einer ausgeglichenen CO2-Bilanz in 2050 nicht entspräche.
Nach Aussage der Bundesnetzagentur sind z.Z. Gaskraftwerke mit einer Leistung von 30 GW installiert, davon 25,1 GW am Markt und 2,9 GW in Reserve (Kraftwerksliste Monitoringreferat Bundesnetzagentur 11.11.2019).
In Anbetracht der dringend erforderlichen Stromspeicher spricht die Aussage, dass in 2030 eine Speicherkapazität von 7,5 GW über Power-to-Gas-Anlagen installiert sein soll (4), für eine hoffnungslose Überforderung.

Hinzu kommt, dass bei der bisherigen Betrachtung von durchschnittlichen jährlichen Kennzahlen in 2019 ausgegangen wurde. Es können jedoch im Winter sog. Windflauten von z.B. 10 Tagen auftreten, in denen praktisch weder Wind noch Sonne Strom erzeugen können. Dann gilt:
– in 2038:  2×567 GWh/Tag x 10 Tage = 11 340 GWh (472 GW), die gespeichert sein müßten oder über 94 Gaskraftwerke, die täglich den geforderten Strom liefern
– in 2050:  2×720 GWh/Tag x 10 Tage = 14 400 GWh (600 GW), die gespeichert werden müßten. Eine Abdeckung der Stromnachfrage über 120 Gaskraftwerke entfällt wegen der für 2050 festgelegten CO2-Neutralität.

Der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 2 500 TWh, der Stromanteil macht dabei etwa 20% aus. Ziel ist CO2-Neutralität in allen Sektoren.
Im Wärmesektor liegt der Anteil der regenerativen Energien bei etwa 14%, im Verkehrssektor bei weniger als 6% – auch diese Zahlen lassen die Hoffnungslosigkeit des Vorhabens „Energiewende“ erahnen.
Dennoch werden im folgenden Kapitel die Themen Elektromobilität und Wasserstofftechnologie behandelt.

2,2 Die Bedeutung der Elektromobilität und Wasserstofftechnologie für die Stromerzeugung

In einer früheren Arbeit (5) war die zu erbringende Stromerzeugung bei einer Umstellung von 45 Mio. Verbrennungsmotoren für PKW sowie diversen Nutzfahrzeugen und Bussen errechnet worden: 337 000 GWh/a bei einer gleichmäßigen Aufladung über 24 Stunden entsprechend 38,5 GW (Bild 1).
Der Hype der Umstellung von Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität fußte auf der Vorstellung, dass
a) die Energiewende funktioniert und der Strom ausschließlich über regenerative Energien CO2-frei hergestellt werden kann
b) die Anforderungen an den überhöhten Abbau des CO2-Ausstoßes über Verbrennungsmotoren je Flotte nur mit einem hohen Anteil an E-Autos erfüllt werden können.
Aber der Hype um die E-Mobilität läßt nach, da
a) CO2-freier Strom über die Energiewende ohne die genannten Stromspeicher nicht erzeugt werden kann
b) nach den zuletzt veröffentlichen Studien der „CO2-Rucksack“, der bei der Batterieherstellung anfällt, erst nach einer Fahrleistung von 219 000 km ein elektrisches Auto der Golfklasse ein entsprechendes Auto mit Dieselmotor im Hinblick auf seinen CO2-Ausstoß schlägt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines PKW liegt in Deutschland bei 180 000 km. (vgl. auch FAZ, 10.01.2020)

Nun muß ein neuer Hype her: die Wasserstofftechnologie. Aber der Energieaufwand für die Wasserelektrolyse ist gewaltig.
Geht man von den thermodynamischen Daten der Wasserspaltung aus nach
     H2O = H2+ 1/2 O2       -57810 kcal/kmol
errechnet sich für die Herstellung von einem Nm3 H2 ein Energieverbrauch von 3 KWh bzw. ein Energieverbrauch für
       1 kg H2  von 33 KWh.
Da der energetische Wirkungsgrad der Wasserelektrolyse bei etwa 70% und niedriger liegt, kann von einem Energieverbrauch für die Herstellung von
     1 kg H2 von etwa 50 KWh
ausgegangen werden.
Da die Entwicklung der Wasserstoffverbrennungsmotoren wie der Brennstoffzellen- PKW noch in den Anfängen steckt, sind die Angaben über die H2-Verbräuche noch spärlich. Nach den bisherigen Angaben ist von einem Verbrauch von etwa
       1 kg H2/100 km
auszugehen.
Bei den Betrachtungen nach (5) war bei E-Autos von einem mittleren Verbrauch von
         25,5 KWh/100 km
ausgegangen worden, so dass bei Umstellung von der E-Mobilität auf die Wasserstofftechnologie von einem etwa doppelt so hohen Stromverbrauch auszugehen ist (Bild 1), ohne auf all die technischen Vor-und Nachteile dieser Verfahren eingehen zu wollen.
Das bedeutet gleichzeitig in 2050 eine Verdopplung des Strombedarfes gemessen an 2019.

Damit ergeben sich folgende aufzubringende Stromerzeugungs- und Speicherkapazitäten von 2019 über 2038 bis 2050 (Bild 1):

Bild 1

Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die erforderlichen Stromspeicherkapazitäten für die E-Mobilität und H2-Technologie nicht in Bild 1 eingetragen.
Die Diskussion mit dem Umgang mit Windflauten oder die Verfügbarkeit von Gaskraftwerken erübrigt sich nach dem bereits Ausgeführten. (vgl. auch später)

Nicht unerwähnt soll die mögliche Weiterverarbeitung des Wasserstoffes zu Methan nach dem Power-to-Gas-Verfahren bleiben, den sog. E-Fuels. Schließlich läge der Vorteil in der Nutzung der bestehenden Infrastruktur (Fahrzeuge, Tankstellen, Erdgasnetz, etc.).
Der unüberbrückbare Nachteil dieses Verfahrens liegt in dem niedrigen Wirkungsgrad in der Größenordnung von rd. 30% (Wärmeverluste), so dass das Verfahren weder im Rahmen der Wasserstofftechnik für PKW noch als Verfahren für eine Wiederverstromung bezahlbar ist. 

3. Die Energiewende scheitert nicht nur an den fehlenden Stromspeichern sondern auch an den abzudeckenden stündlichen Stromschwankungen

3.1 Die stündlichen Stromschwankungen in 2019

In den vorigen Kapiteln waren bereits die mit dem Kohleausstieg verbundenen unüberbrückbaren Schwachstellen auf der Basis der Betrachtung von Jahresmittelwerten herausgestellt worden.
Aber die ganze Hoffnungslosigkeit dieses Unternehmens Energiewende wird erst bei der Diskussion des auf Stundenwerte heruntergebrochenen Strombedarfes und der dazugehörigen Stromerzeugung deutlich.

Bild 2: Tägliche Stromerzeugung und Strombedarf sowie Strompreise im Dezember 2019

Bild 2 (6) zeigt zunächst am Beispiel Dezember 2019 den täglich erforderlichen Strombedarf (Last) mit seinen Schwankungen zwischen etwa 35 und 75 GW, dem gegenüber ein Stromangebot aus Wind offshore und onshore einschließlich kleiner Solarspitzen zwischen 4 und 45 GW bei einer installierten Leistung Wind+Sonne von 110 GW (vgl. Tafel 1). Zudem ist der Stromimport- und -export dargestellt sowie die an der Strombörse gehandelten Strompreise zwischen etwa minus 50 und plus 75 €/MWh – eine Perversion von Marktwirtschaft.
Bemerkenswert ist der stets stark ansteigende Stromexport bei steigendem Stromangebot über Wind, weil die konventionellen Stromerzeuger nicht so schnell nachgesteuert werden können, außerdem für den möglichen schnell abfallenden Windstrom genügend Reserve vorgehalten werden muß, schließlich muß stets exakt so viel Strom erzeugt werden wie verbraucht wird. Ebenso fallen erwartungsgemäß die Strompreise bei viel Windstrom.
Nun soll ab 2038 Strombedarf und Stromangebot über die alternativen Energien zur Deckung gebracht werden – und auch noch von Nord nach Süd transportiert werden -, ein hoffnungsloses Unterfangen ohne eine Armada an Stromspeichern. Stromspeicher dieses Ausmaßes sind – wie bereits erwähnt –  über die Wasserstoffherstellung nicht bezahlbar, außerdem noch im Labormaßstab. (7)
Auch die Stromspeicherung über Großbatterien (Lausitz, Australien) liegen bei einigen €/KWh. (8)
Diese in Bild 2 sichtbaren Schwankungen der Stromerzeugung werden mit dem Anstieg der installierten Wind-und Solaranlagen in 2030 auf 269 GW und in 2050 auf 331 GW massiv zunehmen (vgl. später).
Auffallend ist die niedrige Stromerzeugung über Wind+Sonne in der Weihnachtszeit – eine Art Windflaute über 3 Tage – mit einer Leistung über Wind von etwa nur 5 GW bei kurzzeitigen Spitzen über Solar, die einen hohen Stromimport erforderlich machen – in Bild 3 besser erkennbar.

Bild 3: Stromimporte und -exporte auf Stundenbasis sowie die Strompreise vom 22.12.2019 bis 02.01.2020

In Bild 3 (Agora Energiewende) wird diese Zeit (in einer erweiterten Darstellung vom 22.12.2019 bis 02.01.2020) mit der Auftragung der Stromexporte und -importe getrennt nach Ländern sowie die Schwankung der Strompreise in einem Stundenraster verfolgt.
Die notwendigen Stromimporte bis etwa 8 GW/h (entsprechend der Leistung von etwa 8 Kernkraftwerken) über die 3 Tage über Weihnachten werden insbesondere durch Frankreich, die Schweiz, Österreich und Tschechien – Länder mit z.T. hohem Anteil an Atomstrom – vorgenommen bei ansehlichen Strompreisen.
Die Stromexporte steigen zum Jahresende bei zunehmendem Wind auf 15 GW/h wieder an, die bei fallenden Strompreisen von den Nachbarländern z.Z. noch gerne übernommen werden.
Damit wird jedoch bereits jetzt bei einem mittleren Stromanteil über die konventionellen Stromerzeger von 56% (Tafel 1) das erforderliche Ausmaß des Stromimportes vom 26.-28.12.2019 von durchschnittlich 5 GW/h deutlich. Das entspricht in diesen 3 Tagen einer täglichen importierten Strommenge von 120 GWh.
Viel bemerkenswerter für die Stromversorgungssicherheit ist jedoch die mögliche schnelle Änderung des erforderlichen Stromangebotes oder des erforderlichen Exportes.
So ist in Bild 3 zu erkennen, dass sich der Strombedarf von einer Stunde auf die andere um 5 GW verändern kann.
Wesentlich deutlicher wird die schnelle Änderung der Einspeiseleistung über Wind+Sonne  bei der Darstellung aller stündlicher Abweichungen im Zeitraum 2010 bis 2019 (Bild 4).(9)

Bild 4: Stündliche Änderungen der Einspeiseleistungen von 2010 bis 2019

Bereits in 2016 werden stündliche Veränderungen nach oben (Export) wie nach unten (Import) bis 8 GW und z.T. höher gefunden.
Das bedeutet für die Stromversorgungsicherheit, dass ohne mögliche Stromimporte bereits spätstens ab 2019 16 Gaskraftwerke (Leistung 0,5 GW) für die Stromversorgung von 8 GW/h gleichzeitig hätten einspringen müssen.
Große Kraftwerke scheiden wegen ihres zu Anfahrverhaltens ohnehin aus, aber selbst Gaskraftwerke der GuD-Klasse zeigen kein ausreichendes Ansprechverhalten.
GuD-Kraftwerke sollen zwar inzwischen ein Anfahrverhalten von 30 Minuten aufweisen (energie spektrum). Aber nach umfassenden Auswertungen wird jedoch in 2013 auf ein „Anfahrverhalten kalt“ von 2-4 Stunden hingewiesen, bei Bestandsanlagen in 2023 von 1,5-3,5 Stunden. Selbst für das „Anfahrverhalten heiß“ werden Zeiten von 0,5-1,5 bzw. 0,4-1,3 Stunden zitiert  (Ältere Anlagen nicht eingeschlossen). (10) Ähnliches gilt für GuD-Anlagen mit KWK-Einsatz.
Das bedeutet, dass das Problem des Ausgleiches der kurzzeitigen bis stündlichen Stromangebotsschwankungen über Gaskraftwerke nicht ausgeglichen werden kann.
Mit anderen Worten: Deutschlands Energiewende ist ohne Stromspeicher zwingend auf auf Stromimporte angewiesen.
Aber die Nachbarn sind dabei, ihre konventionellen Kapazitäten zu reduzieren (u.a. „Green Deal“). Außerdem sind die Zeiten, in denen viel Strom nachgefragt wird, in Europa nahezu deckungsgleich (Deutscher Bundestag 2019: „Sicherstellung der Stromversorgung bei Dunkelflauten“).

3.2 Die bis 2038 zu erwartenden stündlichen Stromschwankungen

Wie bereits erwähnt, muß mit zunehmender Stromerzeugung über alternative Stromerzeuger und gleichzeitiger Abnahme  der konventionellen Stromerzeuger die stündliche Abweichung der Einspeiseleistung zunehmen.
Es läßt sich über Bild 4 abgreifen – linearität unterstellt -, welche Ausmaße die stündlichen Abweichungen der Stromerzeugung bei einem Anstieg der installierten Wind-+Solarleistungen (40 GW in 2010, 110 GW in 2019) auf 269 GW in 2038 und 331 GW in 2050 annehmen:
     Bis 2038:             +/- 22 GW/h, entsprechend einer Strommenge von +/- 529 GWh.
Da bei Schwankungen nach unten selbst Gaskraftwerke hier nicht aushelfen können – die erforderliche Armada an bezahlbaren Stromspeichern  kann bis 2038 ohnehin nicht vorhanden sein -, bliebe nur der Import. Dazu müßten die Nachbarländer Schweiz, Österreich, Tschechien ihre gesamte stündliche Stromerzeugung abliefern.
Sicher wäre zu prüfen, ob die stündlichen Abweichungen der Stromversorgung von kleinen Gaskraftwerken (0,02-0,250 GW) abgefangen werden können (s. Energie-Monitoringbericht Bundeswirtschaftsministerium 2019). Dazu wären dann für eine stündliche Stromversorgung von +/- 22GW/h   220 Gaskraftwerke der Größe von z.B. 0,1 GW erforderlich.
Auf eine Berechnung der für eine 10-tägige Windflaute erforderliche Anzahl an kleinen Gaskraftwerken wird hier verzichtet.
Zudem stellt sich die Frage, welches Nachbarland die Stromüberschußmengen aufnehmen kann.
Nach diesen Ausführungen überrascht es nicht, dass in 2019 das deutsche Stromnetz wiederholt kurz vor dem Kollaps stand. Europaweit mußten Industriebetriebe vom Netz genommen werden. Österreichische Pumpspeicherwerke mußten hochgefahren werden, da alle konventionellen Kraftwerke – einschließlich Gaskraftwerke  – zeitlich dem Stromausgleich nicht gewachsen waren.
Selbst die 4 großen Übertragungsnetzbetreiber hatten vor 2 Jahren ausgerechnet, dass Deutschland in weniger als 24 Monaten nicht mehr in der Lage sein werde, Extremsituationen im Stromnetz aus eigener Kraft bewältigen zu können (Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2016-2020).

So steigen auch die Redispatch- Maßnahmen im deutschen Stromnetz (die Menge der kurzfristig notwendigen Energie zur Stabilisierung der Netze) von 2012 bis 2017 von 5 000 auf 20 000.
Die Kosten werden 2018 auf 1,4 Milliarden beziffert.
Zum Schluß sei bemerkt, dass die Fachwelt davon ausgeht, dass die Primärregelung für entstehende Sekundenstörungen (die Bewegungsenergie aller rotierenden Massen in Kohle-und Kerkraftwerken) 30-50% der Stromgesamtleistung für ein stabiles Stromnetz betragen sollte.

4. Der sog. Treibhauseffekt durch CO2

Der CO2-Gehalt der Atmosphäre lag in der Klimageschichte der Erde noch nie so niedrig wie heute (Bild 5). Offensichtlich ist die Erde nicht verglüht trotz um Potenzen höherer CO2-Gehalte. Vor 35 Mio. Jahren vereiste die Antarktis, vorher war die Erde überwiegend eisfrei.

Bild 5: Entwicklung der CO2-Gehalte in der Atmosphäre

Nach der letzten Eiszeit stieg die Erdtemperatur vor 4000-8000 Jahren zunächst an (Bild 6). Die Alpen waren eisfrei, die Menschen wurden seßhaft (Neolitische Revolution). Es folgte dann eine Reihe von Warmphasen, alle wärmer als die jetzige.

Bild 6: Temperaturentwicklung nach der letzten Eiszeit

Der Temperaturanstieg in der jetzigen Warmphase wird nun vom Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) seit 30 Jahren als ein apokalyptisches Ereignis bezeichnet und das vom Menschen verursachte CO2 für diesen Temperaturanstieg über den sog. Treibhauseffekt verantwortlich gemacht, obwohl die Warmphasen vor der jetzigen ohne menschlich verursachtes CO2 alle wärmer waren (Bild 6).

Die vom IPCC verbreitete Angst vor dem Verglühen der Erde beruht u.a. auf einer nicht korrekten Einbeziehung  des CO2-Anteiles in der Atmosphäre in ihre Modelle.
Erwartungsgemäß können diese Modelle die Vergangenheit nicht nachvollziehen, geschweige denn die Zukunft voraussagen.

Das Versagen dieser Modelle beruht im Wesentlichen auf folgenden Kriterien:

1. Die Atmosphäre enthält etwa 0,040% CO2, davon sind nur 3% anthropogenen Ursprungs  entsprechend 0,0012%, wovon Deutschland wiederum nur 2,5% von 0,0012% verursacht, nämlich 0,000 03% – nicht meßbar.

2. Nun soll weltweit der vom Menschen verursachte CO2-Anteil von 0,0012% abgebaut werden zur Begrenzung des Temperaturanstieges auf 1,5 bis 2,0 °C.
Das würde bedeuten, dass
   12 Moleküle CO2 fähig wären, 1 000 000 Moleküle Luft von einer Temperaturerhöhung von 1,5 bis 2,0 °C abzuhalten – ein thermodynamisches Wunderwerk.

3. Zudem hat – gemessen an CO2 –  H2O den weitaus größeren Einfluß auf den sog. Treibhauseffekt
a) wegen seiner viel ausgeprägteren Absorption der terrestrischen Abstrahlung und zudem der Überlagerung mit den Absorptionslinien von CO2 (H2O und CO2 sind mehratomige Gase, die durch Infrarot-Absorption zu Schwingungen angeregt werden, deren Schwingungsenergie sie an Luftmoleküle abgeben)
b) wegen der viel höheren Konzentrationen an H2O von etwa 2% (0,6-4.3% schwankend) in unseren Breiten (Pole etwa 0%, Tropen etwa 4%) gemessen an CO2 mit 0,0012%.
c) Wasserdampf wird daher die Infrarotstrahlen bereits in den unteren Atmosphärenschichten absorbieren, so dass für CO2 wenig verbleibt.
d) Diese marginalen 0,0012% CO2 sollen zudem im Sinne des Treibhauseffektes 324 W/m2 nach der Vorstellung des IPCC aus der Atmosphäre zurück zur Erde bewegen können gegen den 2.Hauptsatz der Wärmelehre.
Bei korrekter Anwendung der hemisphärischen Sonneneinstrahlung wäre keine thermische Lücke für die Erfordernis eines Treibhauseffektes geblieben und der 2.Hauptsatz der Thermodynamik hätte nicht bemüht werden müssen. Allerdings ist dann auch ein Treibhauseffekt zum Schließen dieser thermischen Lücke nicht mehr erforderlich. (11,12)Erwartungsgemäß wird daher die Wirkung von CO2 auf den Treibhauseffekt als marginal angesehen: 4,6% (13), 5% (14) – bezogen auf den Gesamt-CO2-Gehalt, nicht auf den anthropogenen Anteil.

4. Das Konstrukt Treibhauseffekt (IPCC, Kiel und Trenberth) hält vielen wissenschaftlichen Kriterien nicht stand, ohne das hier vertiefen zu können. Einen Treibhauseffekt kann es – wie erwähnt – nicht geben. (11,12)
„Die Klimawissenschaft des IPCC basiert nicht auf Physik sondern auf Schätzungen“. (15)

Freimütig gesteht das IPCC auch, dass das komplexe Verhalten von H2O – ausgerechnet das Gas mit dem stärksten Einfluß auf den Treibhauseffekt – nicht in die Modelle eingebaut werden kann, auch nicht der beträchliche Einfluß der Wolken und Aerosole. Dennoch verbreitet das IPCC ständig neue Weltuntergangsscenarien.

Die Modelle des IPCC operieren damit ausschließlich mit einem in seiner Wirkung vernachläßigbaren anthropogenen CO2-Anteil, wobei großzügig mit dem Einbau unterschiedlicher „CO2-Klimasensitivitäten“ (Temperaturerhöhung bei Verdopplung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre) hantiert wird.
Zu dieser fehlende Wissenschaftlichkeit zählen dann auch z.B. Aussagen der deutschen Bundesumweltministerin vor der Klimakonferenz in Madrid zum sog. gefährlichen Temperaturanstieg in Deutschland von 1881 bis heute von 1,5°C. Es interessiert bei Unkenntnis der Faktenlage bei dieser Aussage natürlich nicht, dass sich im Jahre 1881 Europa noch in der „Kleinen Eiszeit“ befand mit Hungersnöten und vielen Toten und ausgeprägten Gletschern in den Alpen (vgl. Bild 6).

5. Schlußbetrachtung

Ungeachtet dieser Fakten ist in 2019 eine nie dagewesene Klimahysterie ausgebrochen, die vor der panischen Angst vor einem durch CO2 ausgelösten Weltuntergang alles andere verdrängt. An das Mittelalter erinnernde Sekten-artige Aufmärsche, die Ausrufung eines Klimanotstandes in deutschen Städten oder gar in der EU, beherrschen alle gesellschaftliche Gruppen. 

Der sinnlose Ausstieg aus der Kohle und die sinnlose CO2-Bepreisung wird in 2020 gesetzlich vollzogen im nationalen Alleingang bei einem Anteil Deutschlands am weltweiten anthropogenen CO2-Anteil von 0,000 03%.
Dieses nicht meßbare „CO2-Nichts“ kostet Deutschland nach einer Reihe von verschiedenen Verfassern                      6-8 Billionen €.
Damit will Deutschland der Welt zeigen, wie der CO2-Ausstoß vermindert werden kann, ohne zu wissen, dass damit die Deindustrialisierung vollzogen und der Weg ins Mittelalter geebnet wird.
Tröstlich ist da nur noch, dass alle aus der Angst entstandenen Apokalypsen der Vergangenheit nicht zugetroffen sind, so wird es auch dieser CO2-Hysterie gehen. Es ist nur zu hoffen, dass diese Erkenntnis möglichst bald einkehrt.
Wie sagte noch Horaz vor 2000 Jahren: „Sapere aude“ (wage zu verstehen, deinen Verstand zu gebrauchen).
Im religiösen Mittelalter wurde dieser Verantwortung nicht nachgekommen, Hexen wurden bei klimatischen Veränderungen verbrannt.
Bei der dann folgenden Aufklärung übersetzte Kant das „Sapere aude“ mit „Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“.
Bei der geistigen Schaffung und Austragung dieser Energiewende zur Vermeidung einer Klimaänderung wird die Anwendung des eigenen Verstandes außer Kraft gesetzt.
Es werden heute zwar keine Menschen mehr verbrannt, aber die Energie in Deutschland wird zum Luxusgut, inzwischen sind schon 300 000 Stromsperrungen ausgesprochen worden und 4,9 Mio. Sperrandrohungen. (16)

Quellen

1. Konstaedt, L.: „CO2-Ausstoß 2019 stark gesunken? Die Glaubwürdigkeit der Medien auch“?; EIKE, 13.01.2020
2. Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2017-2021
3. Beppler, E.: „Bevor der Planet kollabiert, versinkt Deutschland in Stomausfällen“; 02.09.2019
4. „“Klimaschutz für alle“;Bahke, R.: „Wirksamkeit von Power-to-Gas-Anlagen bewiesen“
5. Beppler, E.: „Der Kohleausstieg ist im Sinne einer Absenkung des CO2-Ausstoßes ein Flop – und nun wird auch noch der Hype um die E-Mobilität zum Flop – quo vadis Industrieland Deutschland“; EIKE, 06.05.2019
6. Schuster, R.: Mitteilung Januar 2020
7. Beppler, E.: „Energiewende zeichnet nach 10 Jahren ohne Absenkung des CO2-Ausstoßes für ein 3-stelliges Milliardengrab verantwortlich und nun soll über eine CO2-Bepreisung bei der Erfordernis einer unbezahlbaren Armada an Stromspeichern ein neues Milliardengrab gestartet werden“; EIKE,23.08 2019
8. Kuntz, H.: „Die Ökoenergie Speicherlösung ist so einfach. Es muß sie nur jemand bezahlen“; EIKE 03.02.2020
9. Schuster, R.: Mitteilung vom 06.01.2020
10. Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina acatech: Schriftreihe „Energiesßstem der Zukunft“, Feb. 2016
11. Weber, U.: „Kelvin allein zu Hause: Der Unterschied zwischen 2 Watt und deren Umgebungstemperatur“; EIKE, 10 12.2019
12. Agerius, A.: https://eike.institute/wp-content/uploads/2020/02/Langversion-des-Artikels-Kritisches-Hinterfragen-des-IPCC-Basis-Modell-KT97-von-A.Agerius-2020-.pdf
13. Harde, H.: „Radiation and heat tranfer in the atmosphere: A comprehensive approach on a Molekular Basis“; 2013. (Online). Available: http:// dx .doi.org./10.1155/2013/503727
14. Schnell, M.: 13.IKEK in München 2019
15. Limburg, M.: 13.IKEK in München 2019
16. EIKE, 06.01.2020
 

 




»Corona-Paket« Bundesregierung gibt den Bauern schlagartig Vorrang

Bricht jetzt nackte Angst und Panik in der Berliner Politik aus Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner stellte gestern in einer Presseerklärung das »Corona-Paket« der Bundesregierung vor. »Wichtige Hilfen für die Land- und Ernährungswirtschaft« seien damit erreicht worden, wirbt sie für ihre Pläne.

Genauer besehen bedeutet das Corona-Paket, dass sämtliche Einschränkungen und Hürden, welche die Staatsbürokratie den Bauern in den vergangenen Jahren in den Weg gelegt hat, über Bord geworfen werden. Von außen betrachtet, klingen die beschlossenen Punkte nüchtern und eher harmlos. Dahinter jedoch wurden all die Vorschriften gelockert und gekippt, die die Politik zuvor unter dem Einfluss der Natur- und Umweltschutzverbände aufgebaut hatte.

Die Land- und Ernährungswirtschaft gehört jetzt plötzlich zur systemrelevanten Infrastruktur. Der geprügelte Bauer rückt zu einer der tragenden Säulen des Landes auf.

So sind zum Beispiel alle engen Einschränkungen im Arbeitsrecht und in der Sozialgesetzgebung aufgehoben. So ist zum Beispiel die 70-Tage-Regelung, wonach nur kurzfristig in der Landwirtschaft Beschäftigte sozialversicherungsfrei gestellt waren, ausgeweitet worden auf 115 Tage. Saisonarbeitskräfte können so länger hier arbeiten. Die sehr umstrittenen und strengen Regeln zur Arbeitnehmerüberlassung sind im Prinzip ebenfalls gekippt. Die haben immer wieder auch zu exorbitanten Einsätzen von Zollbeamten mit Maschinenpistolen im Anschlag auf den Höfen der fleischverarbeitenden Industrie und zeitaufwendigen juristischen Auseinandersetzungen geführt. Einkommen aus Nebentätigkeiten für die Bezieher von Kurzarbeitergeld werden nicht mehr angerechnet. Damit sollen Saisonarbeitskräfte angelockt werden.

Die vollständige Aufhebung der Begrenzung der Zuverdienstmögichkeiten für Vorruheständler heißt also: Jetzt sollen auch die Alten auf den Acker gelockt werden.

Klöckner hat sich in ihrem Statement auch ausdrücklich bei SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil bedankt. Denn die große Sorge der Politik ist, dass in diesem Jahr Zehntausende von Arbeitskräften für Aussaat und Ernte fehlen werden. Im Augenblick müssten 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte, im Mai sogar 85.000 auf den Feldern arbeiten. Dies sogar bis zur Weinlese im Herbst. Doch viele polnische

Arbeitskräfte kommen nicht, Rumänien hat eine Ausgangssperre verhängt. Dies gefährdet erheblich die landwirtschaftliche Produktion.

Oberstes Ziel: Bauern sollen weiter erzeugen. Jetzt ist es an der Zeit, die Felder zu bestellen. Recht spät in diesem Jahr, weil die Äcker lange nicht befahrbar waren. Grund: Die reichlichen Regenfälle, die bereits jetzt das Grundwasser wieder ansteigen lassen und die Dürre im vergangenen Jahr wieder zum Teil ausgleichen. (Werden jetzt die vielen Neumitglieder von Umweltverbänden wie BUND und NABU, die im vergangenen trockenen Jahr mit dramatischer Dürre-Katastrophenpanik angeworben wurden, wieder austreten?)

Nun fehlt eigentlich nur noch als bauernfreundliche Maßnahme, dass die horrenden Dokumentationspflichten vermindert oder aufgehoben werden. Allein vor das Düngen hat der Staat das Ausfüllen von rund 250 Seiten Dokumentationen gestellt, die jeder Landwirt zu Hause im Büro bewältigen muss, bevor er sich auf seinen Traktor setzen und arbeiten kann. Davon hat Klöckner noch nichts gesagt.

Auch die bei den Bauern so verhasste Düngeverordnung könnte der neuen »Systemrelevanz« bei der geplanten Abstimmung am kommenden Freitag geopfert werden. Denn die sorgt für geringere Erntemengen, weil die Pflanzen nicht mehr den bisherigen Ertrag liefern. Daher kritisieren die Landwirte, dass die Politik sie so einschränkt, dass sie nicht mehr produzieren können.

Die Berliner Politik weiß: Sollte die nächste Ernte mit drastischen Einbußen einhergehen oder gar komplett ausfallen, wäre angesichts der ohnehin erwartbaren Einkommensverluste vieler Menschen im Corona-Jahr wohl Schluss mit dem inneren Frieden in Deutschland. Bisher konnte der freie Weltmarkt regionale Missernten problemlos ausgleichen. Das dürfte nach Einschätzung von Landwirten nicht mehr funktionieren, weil USA und China zum Beispiel keine Landwirtschaftsprodukte mehr liefern dürften. Etwa 60 Tage reichen die Vorräte in Deutschland. Das würde bedeuten, dass spätestens Aschermittwoch kommenden Jahres Lebensmittel knapp geworden sind. Statt Afterwork-Party würden sich dann womöglich Schlangen vor Lidl und Aldi bilden. Dann würde auch dem von Kampfbegriffen wie Überdüngung, Nitratgefahr und Insektensterben umwölkten Städter wohl wieder deutlich werden, dass Lebensmittel im Supermarkt und landwirtschaftliche Produktion doch zusammenhängen.

Währenddessen bringen die Hamsterkäufe, die sich nicht nur auf Toilettenpapier beschränken, den Lebensmittelmarkt in heftige Unruhe und zeigen bereits Wirkungen zum Beispiel auf dem Markt für Speisekartoffeln. Dort herrscht Ausnahmezustand, berichtet das Fachmagazin agrarheute. Ware ist zwar genügend vorhanden, doch die Lieferketten funktionieren aufgrund von Grenzschließungen und Sperrungen nicht mehr. Es fehlen vor allem Arbeitskräfte. Die Zwangsschließungen von Gaststätten und Restaurants wirken sich auch auf die Bauern aus, die Kartoffeln für die Pommes-Frittes-Produktion anbauen. Diese Sorten werden fast nicht mehr gekauft, machen jedoch den größten Teil der Kartoffelanbaufläche in Deutschland aus. Der Deutsche Bauernverband erwartet, dass bereits jetzt auch Kartoffellager geöffnet werden, die eigentlich erst später vorgesehen waren.

Sorge vor Lebensmittelknappheit treibt auch die Preise für Weizen in die Höhe. Vor allem die starke Nachfrage aus Asien und Hamsterkäufe verbunden mit Logistikproblemen haben die Preise um 25 Euro auf knapp 200 Euro pro Tonne hochgetrieben. Die Folgen malt Abdolreza Abbassian, Chefökonom der Welternährungsorganisation FAO, aus: »Sie brauchen nur Panikkäufe von großen Importeuren oder Regierungen, um eine Krise auszulösen. Was ist, wenn Großabnehmer glauben, im Mai oder Juni keine Weizen- oder Reisimporte mehr erhalten zu können? Das könnte zu einer globalen Nahrungsmittelkrise führen.«

Anmerkung der EIKE-Redaktion

Auch Schlimmes kann eine positve Seite haben – nicht immer, aber oft. Diese positive Seite könnte bei der Corona-Katastrophe darin bestehen, dass sich Politik und vielleicht auch einmal gläubige Träumer und Gutmenschen darüber im Klaren werden, dass wir die Natur zwar schützen müssen, sie uns aber meist nicht freundlich gesonnen ist. Nur rationale vernünftige Technik und harte Forschungsarbeit haben unsere Lebenserwartung ständig erhöht, nicht Esoterik von grünen Spinnern. Die Beseitigung von Kohle- und Kernkraftwerken, von Autoverkehr und Flugzeug ist definitiv der Weg zurück ins Mittelalter – ubeschadet aller Befürwortung der eigenen Fortbewegung aus Gesundheitsgründen.

Die Landwirtschaft und unsere ehemals sichere Energieversorgung mit Kohle und Uran sind für unser Überleben zu wichtig, um sie extrem kostspieligen Absurditäten wie dem grünen Deal ideologisch-durchgeknallter EU-Kommissare (in deren Schlepptau die deutsche Bundesregierung) zu opfern. Vielleicht dämmert es jetzt den Vertretern grüner Politik, welches Risko sie unwissend eingehen, wenn sie Kohle und Uran für Windräder eintauschen. Diese verursachen nur extreme Naturschädigung und gefährden unsere Stromversorgung – ohne jedweden Nutzen.

Es ist insbesondere höchste Zeit, einen inzwischen erheblichen Teil von deutschen Arbeitsplätzen wie Klimabeauftragte in fast jedem Dorf, Genderforschung und ähnlichen subventionierten Unsinn ohne volkswirtschaftlichen Mehrwert wieder in wertschöpfende Arbeitsplätze zu überführen – soweit die Verantwortlichen und die Beschäftigten überhaupt noch wissen, was industrielle Wertschöpfung für eine moderne Nation bedeutet. Vielleicht wird jetzt durch die Corona-Pandemie ein von der Natur brutal erzwungens Umdenken einsetzen.

Wir beglückwünschen unsere Bauern zu dem von Holger Douglas beschriebenen Erfolg. Zu diesem haben vermutlich auch ihre entschiedenen Demonstrationen mit riesigen Traktoren beigetragen. Wir könnten uns zumindest vorstellen, dass sich die geplagten Autofahrer und insbesondere die Autoindustrie selber einmal zu einem ähnlich beherzten und koordinierten Auftreten gegen eine unsinnige EU-Politik und fragwürdige Umwelthilfen aufraffen. Es würde für das Überleben und Prosperieren unserer zu großen Teilen auf der Autoproduktion beruhenden Volkswirtschaft eine weiterer wichtiger Pfeiler einer dringend Wende von den hierzulande geübten Unsinnswenden werden, die wir aktuell als große Transformation und weitere Gestörtheiten ertragen müssen.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
EIKE-Pressesprecher




Offener Brief der CLINTEL* an die Führer der Welt

Verehrte Exzellenzen,

im Vergleich zu COVID-19 ist der Klimawandel ein Nicht-Problem! Es basiert ausschließlich auf Computermodellen und schaut weit in die Zukunft. Beim heutigen Gesundheits-Notstand muss Ihre Aufmerksamkeit jedoch HEUTE den Menschen gelten! Bitte stoppen Sie Ihre Null-Kohlenstoff-Emissionen-Ambition zu einer Zeit, in der die Welt mit einer tödlichen globalen Krise kämpft! Ja, wir haben einen Notstand, aber dieser betrifft NICHT das Klima!

Während couragierte Ärzte und Krankenschwestern viele Leben retten, sollten Klima-Alarmisten und deren Kritiker aufhören zu kämpfen. Sie sollten über ihren eigenen Schatten springen und zusammenarbeiten, um diesem tödlichen Virus zu begegnen. In dieser schwierigen Zeit würde uns allen Demut recht guttun. Führer der Welt, bitte zeigt uns den Weg! Als allererster Schritt muss das für den Green New Deal vorgesehene Geld umgeleitet und in ein deutlich besseres Gesundheitssystem investiert werden. Bei diesem Umbau wollen Sie bitte kritische Profis nicht ausschließen! Die Historie sagt uns, dass eine Pandemie wie COVID-19 immer wieder einmal auftreten wird. Zumindest müssen wir besser vorbereitet sein.

Null-Kohlenstoff-Emissionen – unmöglich und unerwünscht

Die letzten 150 Jahre zeigen, dass eine bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung der Schlüssel für öffentliche sanitäre Einrichtungen, Bildung und Wohlstand ist. Ebenso zeigen die letzten 150 Jahre, dass mehr Kohlendioxid vorteilhaft für die Natur ist, für eine Ergrünung der Erde und für bessere Ernteerträge sorgt. Warum ignorieren die Führer der Welt diese harten Fakten? Warum machen die Führer der Welt mit ihrem Green New Deal genau das Gegenteil und erniedrigen die Lebensqualität mittels Vorantreiben von teuren, zweifelhaften Low Carbon-Technologien, welche sie ihren Bürgern aufzwingen?

COVID-19 in Kombination mit Null Kohlenstoff – ein unverzeihlicher Fehler

Heute müssen Milliarden öffentlicher Gelder aufgewandt werden, um Massen-Bankrott zu verhindern und um der Wirtschaft nach Abklingen der COVID-19-Pandemie wieder auf die Beine zu helfen. Der sehr dringliche Appell von CLINTEL an die Führer der Welt lautet: „Erhöhen Sie zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft nicht weiter die Staatsschulden! Leiten Sie stattdessen das Geld von Ihrem kostspieligen Green New Deal um in die gegenwärtigen drängenden Bedürfnisse der Menschen und der Gesellschaft! Nennen Sie es den COVID-19-ERHOLUNGSPLAN! Seien Sie sich bewusst, dass die auf Vermutungen beruhende Reduktion von Kohlendioxid höchst kontraproduktiv ist!“

Appell von CLINTEL an die Zukunft: Bekämpft Viren, nicht Kohlenstoff!

Die Welt bewegt sich in Richtung einer offenen globalen Ökonomie von zehn Milliarden Menschen. Oberste Priorität müssen bedeutende Investitionen in ein globales Gesundheitssystem bekommen, welches eine Pandemie weniger katastrophal werden lässt. Hinsichtlich COVID-19 sollten Klima-Alarmisten und Klima-Kritiker einräumen, dass globale Erwärmung ein Nicht-Problem ist. Und darum – hören Sie auf zu kämpfen! Springen Sie über Ihren eigenen Schatten! Arbeiten Sie zusammen im Kampf gegen das tödliche Virus. In diesem harten Kampf brauchen wir einander!

Werte Exzellenzen, seien Sie sich der Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst und geben Sie sofort sämtliche Pläne bzgl. des Green New Deal auf! Diese Pläne würden die globale Ökonomie in eine sogar noch tiefere Rezension stürzen. Bitte verschwenden Sie nicht Milliarden Dollar an Subventionen an dubiose Low-Carbon-Technologien und Massen-Entwaldungsprojekte zugunsten Treibstoff aus Biomasse, während Tausende sterben! Leiten Sie diese designierten Dollarmilliarden in Programme zur Verbesserung des globalen Gesundheitssystems auf unserem Planeten! Im COVID-19-Erholungsplan von CLINTEL regen wir auch an, Anleihen auszugeben für Investitionen in ein gutes globales Überwachungssystem, welches Experten über frühe Änderungen der gesellschaftlichen Gesundheit auf der ganzen Welt informiert.

Mit freundlichen Grüßen die Botschafter von CLINTEL:

Absender: The Hague, March 23, 2020 – Professor Guus Berkhout, President of CLINTEL

Link zur CLINTEL-Website

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Da dieser Brief per E-Mail versandt worden ist, kann kein Link angegeben werden. Falls jemand die Übersetzung überprüfen möchte, ist das Original hier als DOC-Dokument beigefügt:

Letter COVID vs CLIMATE Final 2




Prof. Hans-Werner Sinn zu Corona und dessen Schäden

Der Vortrag von Hans-Werner Sinn fand am 18.3.2020 statt und hat trotz der rasanten Entwicklung der Pandemie nichts an Aktualität verloren. Er gliedert sich grob in drei Teile:

1) die Corona-Pandemie, ihre Entwicklung und mögliche Gegenmaßnahmen.

2) die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre sowie die der Zukunft.

3) was muss die Regierung der Bundesrepublik unternehmen, um die gefährlichen wirtschaftlichen Schleifspuren der aktuellen Krise soweit als möglich abzumildern?

Es sei vorausgeschickt, dass sich H.-W. Sinn ausgesprochen kritisch äußert, insbesondere gegenüber den aberwitzigen geld- und klimapolitischen Plänen der EU. Man sollte sich für den Vortrag (hier) Zeit reservieren, er dauert ca. eine Stunde.






Klimawandel soll tödlicher sein als Covid-19 – ein Faktencheck

Es geht um diesen Beitrag: Darin wird versucht, die Menschen bis zum Wahnsinn zu ängstigen – Menschen die schon jetzt durch eine Implikation geängstigt sind, die nicht von irgendwelchen Fakten gestützt wird. Wir alle haben Angst ob des Unbekannten an diesem Virus, und es war zu erwarten, dass das Thema Klima missbraucht wird, um die Leute sogar noch stärker zu ängstigen. Aber die Fakten bzgl. Klima aus den letzten 100 Jahren sind eindeutig – die Auswirkungen auf die Menschheit sind das GENAUE GEGENTEIL! Was sogar noch bemerkenswerter ist, wenn man an die zunehmende Lebenserwartung der Menschen denkt.

Ich denke, dass falls Covid-19 vollständig verpufft, was auch möglich ist, dann wird alles, was während der nächsten 20 Jahre beim Wetter vor sich geht, für Todesfälle verantwortlich gemacht, was bedeutet, dass es vielleicht verdunkelt wird. Aber die Fakten belegen, dass die Anpassung der Menschen via Freiheit, Wettbewerb und Kapitalismus das GENAUE GEGENTEIL bewirken.

Und sie belegen, dass Journalisten, welche derartige Dinge schreiben, die Fakten zu ignorieren gewählt oder nicht genug recherchiert haben, um andere Aspekte zu sehen. Und das spricht Bände hinsichtlich des Vertrauens, welches man in irgendeine Agenda haben sollte, die von engstirniger Einseitigkeit geprägt sind.

Anstatt tausende Worte zu schreiben möchte ich hier ein paar Graphiken vorstellen. Was mich interessiert: warum haben Leute, die solches Zeug schreiben, nicht die intellektuelle Neugier oder die journalistische Integrität, die Journalisten eigentlich haben sollten: Fragen stellen und beide Seiten eines Themas zeigen. Es liegt am Fehlen dieser Qualifikationen, dass wir das zu lesen bekommen, was wir lesen.

Also schauen wir mal: In direktem Gegensatz zu dem, was im oben verlinkten Beitrag steht, geht die Anzahl der Klimatoten drastisch zurück:

Und nun: falls man das weiß, warum schreibt man das, was geschrieben wurde? Warum hat man nicht zumindest auf das dagegen sprechenden Argument geschaut?

Und dann dies: persönliches BIP global und Lebenserwartung global:

Dies bedeutet: mehr Menschen leben länger und prosperieren mehr! Und wann begann dieser Hockeyschläger zu steigen? Genau zum Beginn der Ära fossiler Treibstoffe.

Jetzt betrachte man das hier, ohne zu denken, dass es die Bedrohung durch Covid-19 minimiert: Das mittlere Sterbealter liegt etwas über 80 Jahre. Aber wäre dieses Virus in der vor-fossilen Ära aufgetaucht, wäre es vermutlich gar nicht bemerkt worden, weil die Lebenserwartung in der Ära vor fossilen Treibstoffen nur 30 bis 40 Jahre betrug.

Aus diesem Beitrag hier die folgende Graphik:

Der rapide Anstieg auf das heutige Niveau steht in direktem Zusammenhang mit dem Fortschritt der Menschheit während der Ära fossiler Treibstoffe.

Wenn man irgendetwas schreibt, einschließlich dessen, was ich selbst schreibe, muss man beide Seiten betrachten. Tatsache ist, dass die große Mehrheit der Beiträge zu diesem Thema keinerlei Gegen-Standpunkte enthält und der Eindruck erweckt wird, dass es derartige Gegen-Standpunkte nicht gibt oder dass jemand mit solchen ein Wissenschafts-Leugner ist. Dabei zeigen Graphiken dieser Art, dass es Leute gibt, welche sagen, dass sie Fakten leugnen, die jeder Fünftklässler erkennen kann. (Ich erwähne bewusst Fünftklässler, weil dies die Altersgruppe ist, die am meisten durch die Klimawandel-Propaganda geängstigt wird).

Was heute gemacht wird wie z. B. in dem Beitrag, der Anlass zu dieser Entgegnung war, ist das Abgeben von Bemerkungen, die das Gegenteil dessen aussagen, was wirklich vor sich gegangen war. Gibt es keinerlei Gedanken über eine gegebene Agenda hinaus? Falls man engstirnig ist, ist die Sichtweite hinsichtlich allem, was zu einem Thema enthüllt wird, extrem begrenzt. Dabei ist es die Engstirnigkeit und die Intoleranz bestimmter Menschen gegenüber anderen Aspekten, bei denen es genau entgegen gesetzt sein sollte, falls sie wirklich Journalisten sind.

In diesem Falle stehen die Fakten bzgl. Klima-Toten und der Fortschritt der Menschheit in direktem Gegensatz zu dem, was impliziert wird. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Lebenserwartung nur halb so hoch wie heute, und die Steigerung derselben war nur mit Hilfe fossiler Treibstoffe möglich.

Wie immer fordere ich die rationale Leserschaft auf, die andere Seite zu berücksichtigen. Sie sollte immer achtsam sein, wenn irgendein Ereignis dem „Klimawandel“ in die Schuhe geschoben wird. „Klimawandel“ ist nämlich tatsächlich ein Zugpferd für ein anderes Ergebnis. Zumindest sollte man die hier gezeigten Daten in Betracht ziehen.

Darüber hinaus: All ihr Journalisten, die ihr die Gesamtheit der großartigen heutigen Möglichkeiten nutzt – versucht, beide Seiten einer Sache zu beleuchten! Ihr könntet dann zu der Erkenntnis kommen, dass die Plattform, auf der ihr steht, gestern installiert worden ist, und die fossile Ära, die Freiheiten, die wir genießen, zu einem großen Teil ursächlich für das Fundament sind, das euch diese Chancen vermittelt. Nehmt das nicht als garantiert! Hinterfragt alles und jedes! Fakten, wie ich sie oben beschrieben habe zeigen, dass es gute Gründe gibt, beide Seiten eines Themas zu betrachten. Seid geistig offen und tolerant – und werft jenen, die mit Gedanken aufwarten, die ihr nicht gesehen habt, nicht etwas vor, dass jene nicht sind (Beispiel Klima-Leugner). Aber wenn man ängstigende Artikel schreibt unter Heranziehen eines zugegebenermaßen ängstigenden Virus‘ und dann sagt, dass „Klimawandel“ noch schlimmer ist, ohne den Menschen zu zeigen, wo wir heute aufgrund der aktuellen Daten stehen, dann ist das weder geistig offen noch tolerant gegenüber widersprechenden Standpunkten.

Autor: Joe Bastardi is a pioneer in extreme weather and long-range forecasting. He is the author of “The Climate Chronicles: Inconvenient Revelations You Won’t Hear From Al Gore — and Others” which you can purchase at the CFACT bookstore.

Link: https://www.cfact.org/2020/03/17/climate-change-accused-of-being-deadlier-than-covid-19-fact-check/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tägliche Graphikseite der Daten bzgl. des Corona-Virus‘

Anthony Watts: Der regelmäßig auf WUWT Beiträge veröffentlichende Autor Willis Eschenbach hat sich hier die offizielle Todesrate durch Corona vorgenommen und die Daten selbst untersucht. Sie werden täglich aktualisiert. Die Datenquelle ist diese hier.

Willis Eschenbach (hier geht es gleich zum neuesten Plot)

Ich bedanke mich bei Anthony, dies hier veröffentlichen und auch immer wieder aktualisieren zu dürfen. Die Daten ändern sich den ganzen Tag über, und es gibt verschiedene Datenquellen, so dass sehr gut Differenzen auftreten können, wenn man auf eine andere Datenquelle schaut.

[Im Folgenden stellt Eschenbach Südkorea und Europa – und hier vor allem Deutschland – als Vorbild heraus. Anm. d. Übers.]

Zuletzt noch ein Appell an alle Verantwortlichen. Die ökonomischen Schäden der gegenwärtigen Vorschriften wird gewaltig sein – verloren gegangene Arbeitsplätze, geschlossene Geschäfte, ökonomischer Abschwung, Aktienverluste. Darin enthalten sind noch nicht die persönlichen Schäden wie etwa gesteigerte Selbstmordraten oder Gewaltausbrüche. Man denke nur an junge Männer, die plötzlich arbeitslos auf der Straße sitzen.

Auf der positiven Seite steht, dass Südkorea es geschafft hat, das Virus einzudämmen, wie aus den Graphiken hervorgeht. Wie haben sie das gemacht?

Erstens, man hat umfangreich getestet und gleich danach bestätigende Tests durchgeführt, um falsche Positiv-Ergebnisse zu vermeiden.

Danach hat man alle Kontakte infizierter Personen zurückverfolgt und ebenfalls getestet. Damit hat man KRANKE Menschen in Quarantäne geschickt, nicht GESUNDE Menschen.

Mein Freund Steven Mosher lebt derzeit in Korea. Er erzählte, dass im Falle eines erkrankten Menschen in dem Gebäude die gesamte Etage getestet wird nebst einigen Etagen darüber und darunter.

Bekommt ein Mitarbeiter in einem Callcenter das Virus, werden seinen Worten zufolge alle 250 Mitarbeiter dort getestet. Und so weiter. Das folgende Video zeigt dieses Vorgehen:

Auf diese Weise – testen, zurück verfolgen und alle Kranken in Quarantäne zu stecken und nicht die Gesunden – war man dort in der Lage, die Ausbreitung gut unter Kontrolle zu haben. Bis zum 20. 3. 2020 verzeichnete das Land lediglich 94 Todesopfer. Jedenfalls schließt man NICHT die ganze Bevölkerung ein und zerstört die Wirtschaft, so wie es bei uns der Fall ist.

Ahmen wir den Erfolg nach, Leute! Ich habe nichts gegen Lernen aus Erfahrung, aber allgemein ziehe ich es vor, aus den Erfahrungen anderer Menschen zu lernen, und es gibt Europa und Südkorea, von denen wir lernen können.

Hier ist der verrückte, schwachsinnige Teil, über den niemand spricht. Die US-Regierung ist im Begriff, eine Billion Dollar Ihrer und meiner Steuergelder auszugeben, um die Wirtschaft zu stützen, welche gerade durch die wahnsinnigen Verbote aller Art der US-Regierung schwer beeinträchtigt wurde. Senator McConnell hat am Donnerstag ein Konjunkturpaket von rund 1 Billion Dollar vorgestellt, um „den wirtschaftlichen Druck zu mildern, den Zehn Millionen Amerikaner bereits spüren“.

Jene Billion Dollar werden die Wirtschaft nicht wieder in Fahrt bringen. Sie reicht vielleicht gerade aus, um die Verluste auszugleichen.

Hat man jemals darüber nachgedacht, wie viele Beatmungsgeräte, Krankenhäuser, Test-Utensilien und Personal zur Durchführung der Tests man mit einer Billion Dollar beschaffen kann?

Hässliche Wahrheit Nr. 1: Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird sich das Corona-Virus irgendwann einfangen. Das ist nur eine Frage der Zeit.

Hässliche Wahrheit Nr. 2: Noch einmal zurück zu der Billion Dollar. Wie lange hat der Lockdown jetzt schon gedauert?

Eine Woche. Nur eine Woche! Und es hat BEREITS DIESE MASSE UNSERER STEUERGELDER VERSCHLUNGEN! Und die Regierung spricht davon, dass es noch einen Monat dauern kann?! Das ist Wahnsinn höchster Ordnung.

[Diesen Punkt führt Eschenbach noch länger mit weiteren Einzelheiten aus. Weil diese aber nur die USA betreffen, wird dieser Abschnitt übersprungen. Er findet dann zusammenfassend: Anm. d. Übers.]

MAN BEENDE SOFORT DEN AMRIKANISCHEN LOCKDOWN! Wir können uns eine tote Wirtschaft zu Kosten von einer Billion pro Woche nicht leisten.

Nun zu den neuesten Graphiken

Wichtiger Hinweis: Die Anzahl der Todesfälle ist logarithmisch aufgetragen, weil sich dann die exponentielle Zunahme, also die beängstigende Art der Zunahme, als gerade Linie zeigt. Dann sieht man auch gleich, wenn sich die Anzahl der Zunahme von Todesfällen abflacht.

22. März 2020

Der Plot enthält u. A. Daten der Provinz Hubei in China. Dort liegt auch die Stadt Wuhan, das Epizentrum der Pandemie. Etwa 96% aller Chinesen sind dort krank geworden. Weil die Bevölkerung dort viel geringer ist als im übrigen China, sind Tote pro 10 Millionen viel mehr. Ich habe es eingefügt, um zu sehen, wie schlimm es werden könnte, und zu meiner Überraschung zeigt sich … in Italien ist es schlimmer …

Ich fügte auch Kalifornien ein, um festzustellen, ob die unsere Wirtschaft zerstörenden Wahnsinns-Vorschriften eine Reduktion der Fallzahlen bewirkt hat. Es ist wohl zu früh, um schon Änderungen ausmachen zu können. Die Daten aus Kalifornien stammen von Wikipedia; falls jemand eine bessere Quelle kennt, bitte sagen.

Und schließlich fügte ich oben ein blaues Band ein, welches die Schätzung des US Centers for Disease Control (CDC) der Grippetoten darstellt. Die Bandbreite reicht von 22.00 bis 55.000. Wie man sieht, rangiert Italien oben in dieser Bandbreite.

Auch berechnete ich, wie lange es dauern würde, bis die USA in die Mitte der Bandbreite kommen, also etwa 38.000 Todesopfer. Unter der Annahme der jüngsten stärksten Steigerung der US-Daten und keiner Änderung der US-Rate (beides gewagte Annahmen) kam ich auf 18 Tage. Global ergaben sich 40 Tage.

Es gibt Vieles, was diese Verläufe nach oben oder nach unten schwanken lassen kann. Meine Schätzungen sind also keine soliden Zahlen. Aber es ist besser als „Pi-mal-Daumen“.

Und hier die Graphik:

22. März 2020:

21. März 2020

20. März 2020:

[Man beachte die Bildinschrift! Eschenbach fragt sich, was die Deutschen wissen, das der Rest der Welt nicht weiß! Anm. d. Übers.]

19. März 2020:

18. März 2020:

17. März 2020:

14. März 2020:

Link: https://wattsupwiththat.com/daily-coronavirus-covid-19-data-graph-page/

Übersetzt von Chris Frey EIKE