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Der Klima­wandel ist auf Spitz­bergen schuld an zwei deutschen Lawinen­toten…

Eisbären sind ein Problem; Lawinen sind ein Problem; Massen an Touristen tummeln sich. Wenn dann etwas passiert, weiß man zum Glück die Ursache

Die Zeitung für konsequente Desinformation zum Klima [2] ließ es sich nicht nehmen, den Tod zweier Deutscher Touristen für ihre Agitation zu missbrauchen.

Im Artikel zu diesem Ereignis wird zwar erwähnt, dass sich in dieser nicht wirklich für Touristen geeigneten Gegend inzwischen Massen davon tummeln, die „wirkliche“ Ursache des Unglücks aber penetrant dem Klimawandel untergeschoben:
Süddeutsche Zeitung: [1] Zwei Deutsche sterben durch Lawine
Zwei Deutsche sind bei einem Lawinenabgang auf der Insel Svalbard auf Spitzbergen umgekommen …
.. In der Gegend boomt der Arktis-Tourismus, obwohl der Klimawandel vermehrt zu Lawinenabgängen führt.
.. Es gibt jedoch keinen Hinweis, dass der Veranstalter fahrlässig gehandelt hat.

Zuerst kommt ein Hinweis, dass die angeblich durch den Klimawandel bestimmt bald aussterbenden Eisbären durch Überpopulation (nicht nur) auf Spitzbergen mittlerweile zur Plage geworden sind:
… Die Touristen, die immer zahlreicher nach Spitzbergen kommen, werden vor allem vor den Eisbären gewarnt, die sich in Ausnahmefällen sogar bis in die kleine Hauptstadt Longyearbyen vorwagen.
Doch dann kommt die wichtige „Information“:
Die Einwohner von Longyearbyen aber mussten in den vergangenen Jahren schmerzlich erfahren, dass in Zeiten steigender Temperaturen Lawinen eine mindestens so tödliche Gefahr darstellen.
Am Donnerstag nun sind zwei deutsche Touristen beim Abgang einer Lawine auf Spitzbergen ums Leben gekommen. Das Unglück geschah während einer Schneemobil-Tour auf dem Fridbjofbreen-Gletscher in der Nähe der russischen Siedlung Barentsburg.

Auf die Idee, dass viele Touristen auch viel Gefahrenmenge beinhalten, muss der Leser selbst kommen. Das steht zwar im Artikel, soll darin aber eben nicht als die naheliegende Hauptursache gesagt werden:
SZ: … Der Tourismus auf Svalbard hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und verdrängt dort den Bergbau als wichtigsten Wirtschaftszweig. 2018 zählte Svalbard 70 000 Touristen, viele kommen auf Kreuzfahrtschiffen …
Bürgermeister Arild Olsen nennt Longyearbyen auch deshalb eine „Boomtown“ …
Denn schließlich geht es der SZ um die wichtige Agenda:
SZ: … Gleichzeitig ist Svalbard nicht nur ein Hotspot des Arktis-Tourismus, sondern auch einer des Klimawandels: Die steigenden Temperaturen lassen nicht nur das Eis in den Fjorden vor Longyearbyen schmelzen, sie verändern auch die Wettermuster und sie erhöhen die Lawinengefahr …

Spitzbergen als Hotspot des Klimawandels oder des dort normalen Wetters?

Wie eigentlich immer, wenn es um das sich ständig verschlimmernde Klima geht, ist dessen „Gefahr“ sofort vorbei, sofern man sich mit etwas Vernunft und Hintergrundinformation Daten dazu betrachtet. Dass das in aller Regel fehlt, wurde vom Autor vielfach berichtet und vor einiger Zeit auch schon über Spitzbergen [3]. Anbei Auszüge über die damalige Berichterstattung dazu.

Auszug aus einem Expeditionsbericht im Jahr 1922:
Quelle: Alles Schall und Rauch: Bericht einer Polarexpedition aus Spitzbergen im Jahr 1922:
… Die Arktis scheint sich zu erwärmen. Berichte von Fischern, Robbenjägern und Forschern welche das Meer um Spitzbergen und den östlichen Teil der Arktis befahren, zeigen alle auf eine radikale Änderung der klimatischen Bedingungen und bis dato gänzlich unbekannten hohen Temperaturen in diesem Teil der Welt. Er wies daraufhin, das Wasser um Spitzbergen hatte sonst eine gleichbleibende Temperatur im Sommer von 3°C. Dieses Jahr wurden Temperaturen von bis zu 15°C gemessen und letzten Winter ist das Meer nicht mal an der Nordküste von Spitzbergen zugefroren.“
Viele Landschaften haben sich so verändert, sie sind nicht mehr erkennbar. Wo vorher grosse Eismassen sich befanden, sind jetzt oft Moränen, Ansammlungen von Erde und Steinen. An vielen Orten wo früher Gletscher weit ins Meer ragten, sind sie komplett verschwunden.
Die Temperaturveränderung, sagt Kapitän Ingebrigtsen, hat auch die Flora und Fauna in der Arktis verändert. Diesen Sommer suchte er nach Weissfisch in den Gewässern um Spitzbergen. Früher gab es grosse Schwärme davon. Dieses Jahr sah er keine, obwohl er alle seine alten Fischgründe absuchte.
Es gab wenige Robben in den Gewässern um Spitzbergen dieses Jahr und der Fang war weit unter dem Durchschnitt.

Nun zum dort um auch im Hochwinter alltäglichem Extremwetter:
[3]Spitzbergens Südteil wird noch von einem Ausläufer des Golfstroms erreicht. Deshalb sind die Temperaturen dort wärmer, als man aufgrund der Lage erwartet.
wettertopia: Klima in Spitzbergen
Spitzbergen ist eine Inselgruppe im Nordatlantik … Der Westspitzbergenstrom … ein Ausläufer des Golfstroms transportiert entlang der Westküste relativ warmes Wasser, so dass auch Winter trotz der nördlichen Lage mild ausfallen …
Im Winter liegt die Temperatur zwischen -25 und +5 Grad
Celsius.
Spitzbergen: Klima
… Am kältesten wird es im Februar mit -14°C, im Winter sind die Temperaturschwankungen stärker. Mit Temperaturen bis zu -30°C, im Einzelfall noch tiefer, muss man rechnen,
aber es gibt auch Warmlufteinbrüche mit Tauwetter und Regen in der Polarnacht.
Das war zum Beispiel im Jahr 2002 so:
Reisebericht 2002: Ein Jahr auf Spitzbergen
… Im Herbst liegen die Temperaturen bei ca. 0 bis -20°C, wobei wir in den Genuss einer rekord-verdächtigen, einwöchigen Tauperiode Anfang Dezember mit Regen und Plusgraden kamen und sich alle Straßen und Wege in spiegelglatte Eisbahnen verwandelten. … Eine goldene Regel besagt, dass es auf Spitzbergen erst dann richtig kalt wird, wenn die Sonne wiederkehrt. So verzeichneten auch wir im April mit -35°C die tiefsten Temperaturen …

Temperaturverläufe dieser unwirtlichen Gegend

Zuerst historisches Klima. Nur damit lässt sich aktuelles Wetter einigermaßen realistisch einordnen:

Bild 1 Spitzbergen, Temperaturrekonstruktionen 800 … 2.000. Quelle: Divine et al. 2011 (hinterlegt auf kaltesonne, Projekt MWP)

Bereits im Bild 1 sieht man die zur aktuellen vergleichbare Temperatur um 1930. „Gezoomt“ erkennt man es noch besser:

Bild 2 Aus drei Datensätzen zusammengestellte Temperatur von Spitzbergen seit 1910. GISS Temperaturdatensätze Spitzbergen Isfjord Radio (1910 – 1980) und Svalbard (1975 – 2015), ergänzt mit dem Verlauf Bjornoya (74.52N, 19.02E) von 1975 – 2015. Grafik vom Autor aus den GISS Viewer-Bildern im richtigen Maßstab zusammengesetzt

Diese Darstellungen werden auch in einem kaltesonne-Artikel bestätigt: kaltesonne: Arktische Turboerwärmung auf dem Prüfstand: Ein Konzept auf wackeligen Beinen“.

Bild 3 Temperaturentwicklung der Arktis nach HadCRUT4-Daten von 1920 – 2014 mit 3-Jahres-Mittelwert. Quelle: Climate4you.

Sucht man in öffentlichen Viewern nach Temperaturverläufen von Spitzbergen, stellt man fest, dass der Verlauf früher so aussah:

Bild 4 [4] Temperatur Spitzbergen nach einem GISS-Temperaturdatensatz
Dieser Datensatz findet sich mittlerweile allerdings nicht mehr im WEB. Dafür findet sich auf dem Viewer Rimfrost für Spitzbergen der folgende (einzige) Datensatz:

Bild 5 Temperatur einer Station von Spitzbergen. Quelle: RIMFROST-Viewer, Spitzbergen

Legt man beide Datensätze im gleichen Temperaturmaßstab übereinander, fällt das auf, was beim Klima(Manipulieren) inzwischen gängige Methode ist: Die Vergangenheit ist auf einmal kälter und die Gegenwart wärmer (gemacht worden).

Bild 6 Temperaturverläufe von Messdaten auf Spitzbergen. (Bilder 4 und 5 vom Autor übereinander kopiert).

Die Winter bei uns sollen kälter werden

Bei der Nachschau fiel dem Autor eine Vorhersage unseres Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf, an der sich exemplarisch die „Qualität“ der Klimawandel“Forschung“ ersehen lässt:
BMFT 2015: [4] BMBF lehnt sich sogar noch weiter aus dem Fenster. Auf epo online heißt es:
Zunächst klinge es paradox, so das BMBF, aber mit der Erwärmung der Arktis könnte sich die Häufigkeit kalter europäischer Winter erhöhen. Denn mit der Erwärmung scheinen sich auch die wetterbestimmenden Muster in der Atmosphäre und auf den Weltmeeren langfristig zu verändern …
Diese Vorhersage ist mittlerweile eingetreten. Allerdings nicht in Europa, sondern in den USA.

Mal abwarten, was die „üblichen“ Klimaalarm-Hysteriefachpersonen mitteilen werden, wenn der (nur in Europa) warme Winter vorbei ist. Mit Sicherheit wird sich keiner der dann Klimaalarm rufenden „Fachpersonen“ an diese Vorhersage erinnern.

Gegen den schlimmen Klimawandel ist man einfach machtlos …

Die SZ ist sich sicher: … Es gibt jedoch keinen Hinweis, dass der Veranstalter fahrlässig gehandelt hat.
Gegen die Macht des allgegenwärtigen, schlimmen Klimawandels lässt sich schließlich nichts unternehmen. Nicht einmal der Verzicht, gar Verbot auf eine Fahrt in lawinengefährdete Gegenden für Touristen ist möglich.
Schließlich lässt sich wirksamer Schutz gegen solche Gefahr nur global angehen.

Leider ist es dabei unvermeidbar, dass Billionen EURos an Kosten (die von den Bürgern in die Taschen der Nutznießer wandern) dazu umgeschichtet werden müssen. Denn es kostet eben etwas, die dazu geforderte Menge an CO2 zu minimieren.

Nach der Lesart von Professor Quaschning sind die zwei Verunglückten sowieso zum Teil selbst an ihrem Unglück schuld. Hätten sie gerade als Deutsche Bürger eben kein CO2 emittiert …

Schwachsinn kann so deutlich sein. Auch ein Professorentitel schützt davor nicht ….


Bild 7 Tweet von Prof. Quaschning

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung 21. Februar 2020: Zwei Deutsche sterben durch Lawine

https://kaltesonne.de/klimaanhoerung-im-bayerischen-landtag-sz-redakteurin-lisa-schnell-muss-dringend-zum-optiker/

[2] kaltesonne, 18. Februar 2020: Klimaanhörung im Bayerischen Landtag: SZ-Redakteurin Lisa Schnell muss dringend zum Optiker

[3] EIKE 01.01.2017: Harald Lesch trägt vor den GRÜNEN zum Klimawandel vor: Der Klimawandel ist kein Thema, das man ernsthaft bezweifeln kann

[4] kaltesonne, 15. Mai 2015: Temperaturen auf Spitzbergen seit Beginn der Messungen vor 20 Jahren dramatisch gestiegen – allerdings nur auf das Niveau von 1930




Kann die Digitalisierung das Klima retten?

In den deutschsprachigen Medien wird heuer alles Mögliche mit dem menscherdachten Klimawandel in Verbindung gebracht. Alles Mögliche killt das Klima, und alles Mögliche soll das Klima retten können. Christoph Meinel vom Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Griebnitzsee, nur wenige Bahnminuten vom Standort des Klimafolgen-Institutes, Schellnhubers PIK entfernt, hat einen neuen Übeltäter gefunden: die EDV mit ihrem „enormen Energieverbrauch“.

Meinel überrascht mit der Information, daß die weltweite IT-Technologie mit ihren globalen Datennetzen mehr Energie benötigt als der internationale Flugverkehr. Hätte ich nicht gedacht. Daß das Internetz und die Netflix-Serien (etc.) mittlerweile ganz schön viel Strom ziehen, ist klar, aber daß selbst nach dem Flugreisen-Rekordjahr 2019 die Kerosinturbinen-Flieger weniger Energiebedarf haben, überrascht. Der globale Datenverkehr ist von monatlich 40 Exabyte* im Jahr 2014 auf fast 140 Exabyte im Jahr 2019 gestiegen; 2022 sollen es gar 270 Exabyte sein. Nebenbei: Was verbrauchen eigentlich die gekühlten Großrechner des PIK, deren Klimamodelle sowieso nichts taugen (GiGa)? Wie ist das CO2-Profil des PIK?

Eigentlich kein Problem, auch für Klimaschützer, da man den nötigen Strom mit Kernkraftwerken problemlos preiswert zur Verfügung stellen könnte. Aber da vor allem deutsche Politiker, Grüne und FFFler jede zentrale Energieerzeugung ablehnen, die billig und naturschonend ist, hat man ein Problem. Kernkraft will man nicht, Fossil will man auch nicht, und die schwankenden Ökostrom-Lieferanten liefern weder stetig noch ausreichend Spannung für die Endgeräte.

Das weiß Meinel sicher auch, sagt es so aber nicht. Einen klugen Satz aber schon:

Doch die Lösung der Frage des Energieverbrauchs wird nicht durch Verzicht gelöst werden können. Nicht der Verzicht hat Menschen in der Vergangenheit Wohlstand und Frieden gebracht, sondern die Vermehrung von Wissen und dessen Anwendung.

Ins Stammbuch für Greta und Luisa! Man könnte Meinels Bonmot noch ergänzen mit der Information, daß wirklichkeitsfremde dogmatische Ideologien der Menschheit ebenfalls niemals Frieden und Wohlstand gebracht haben, ganz im Gegenteil, es waren Pragmatismus, Marktwirtschaft, Pluralismus und politikferne kritische Wissenschaft.

Der HPI-Chef fordert in seinem Artikel Effizienzsteigerungen für die moderne EDV-Technologie, vor allem der Künstlichen Intelligenz KI. Dem ist nicht zu widersprechen, und eine freie pragmatische Technologie-Entwicklung tut das von sich aus. Mit dem Klima hat das aber gar nichts zu tun. Warum schreibt er es dann? Nun, mit dem Klima-Thema kann man heutzutage alles verkaufen und fordern. Und da am HPI gerade an effizienteren Algorithmen geforscht wird, kann man vielleicht die ein oder andere Million Fördergeld vom Staat bekommen. Eigentlich eine durchsichtige Taktik, aber die postdemokratische Politik verteilt das Geld der Steuerzahler sowieso gern an jeden Opportunisten, der ein gerade aktuelles Zauberwort sagt. Klima!

* 1 Exabyte = 1 Million Terabyte. Das entspricht etwa einer Million Festplatten eines modernen handelsüblichen Heimrechners.




Den Bayerischen Wäldern geht es nur schlecht, weil die schlimmere Vergangenheit abgeschnitten wird

Die GRÜNEN sehen sich als „die Waldpartei“, die SPD will noch mehr Stellen

Der Bayerische Landtag debattierte über den Waldzustand. Wie noch gezeigt wird, hat scheinbar niemand Ahnung vom Thema, dafür aber eine fest(gefügt)e Meinung:
[3] Bayerischer Landtag: Die im Zuge des Klimawandels vermehrt auftretenden Witterungsextrema stellen für die bayerischen Wälder eine immer größere Bedrohung dar.
Eindringlich wies Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) zu Beginn ihrer Berichterstattung darauf hin, dass sowohl die bisher in Häufigkeit und Ausmaß nicht gekannten Trocken- und Hitzeperioden als auch Orkane und Gewitterstürme sowie Schneebruch und Überschwemmungen den ökologisch gebotenen und wirtschaftlich nutzbaren Baumbestand in Bayern stark gefährden. Diese Entwicklung begünstige zudem die Ausbreitung bekannter und die Etablierung neuer invasiver Schädlinge. Vor allem der Borkenkäfer schädige dabei zunehmend die Gesundheit der Wälder. Dies bestätige laut der Ministerin auch die diesjährige Waldzustandserhebung. Aus diesem gehe hervor, welch großen Druck der Klimawandel mittlerweile auf die Vitalität der Wälder ausübt

… Hans Urban (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) fragte die Ministerin nach weitergehenden Bemühungen im Kampf gegen die Einflüsse des Klimawandels auf bayerische Wälder und hob zugleich die Rolle der Grünen als „Waldpartei“ hervor …
Horst Arnold (SPD) kritisierte die von der Ministerin erwähnte Schaffung von 200 neuen Stellen im Forstministerium als unzureichend …

In das gleiche Horn blies das Mitteilungsblatt des Landtags. Es wusste sogar zu berichten, dass sich Experten mit dem Thema beschäftigt hätten:
Bayerische Staatszeitung 13.11.2019: [4] Bayerns Wäldern geht es immer schlechter
Der Nadel- beziehungsweise Blattverlust steigt rasant auf immer neue Rekordhöhen. Das schockt selbst Experten. Schuld daran ist der Klimawandel und der damit verbundene Insekten- und Pilzbefall der Bäume. Der Landwirtschaftsausschuss sucht nach Lösungen …

Dabei geht es Bayerns Wäldern aktuell überwiegend besser als zu Beginn der Erhebung

Immer öfter fragt man sich, was unsere Abgeordneten überhaupt für ihr üppiges Salär treiben. Zumindest gehört sorgfältiges Analysieren, Hinterfragen und neutrales Abwägen des ihnen Vorgesetzten nicht dazu.

Denn sonst hätte ihnen sofort auffallen müssen, dass in der aktuellen Erhebung 2019 vier (wichtige) Jahre der Erfassung einfach weggeschnitten wurden (eine beliebte Methode, um die schlimmere Vergangenheit verschwinden zu lassen, wie sie die MuRe mit ihren Schadensdaten ebenfalls betreibt).

Um zu zeigen, welcher Unterschied sich ergibt, wenn man die vier fehlenden Jahre – die sich im Waldbericht 2011 [2] finden -, ergänzt, sind diese vom Autor für die Schadstufe 0 in den Grafiken orientierend zugefügt.

Bild 1 Nadel-/Blattverlust alle Baumarten. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Bild 2 Nadel-/Blattverluste Fichte. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Bild 3 Nadel-/Blattverluste Kiefer. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Bild 4 Nadel-/Blattverluste Tanne. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Bild 5 Nadel-/Blattverluste Buche. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Bild 6 Nadel-/Blattverluste Eiche. Für Schadstoffklasse 0 seit 1991 dargestellt. Quellen: [1][2]
Aus den Schadensverläufen lässt sich ableiten, dass ausschließlich die Fichte in der Schadensstufe 0 weniger Gut-Anteil hat, als zu Beginn der Datenerhebung im Bericht von 2011 angegeben sind.
Wenn dieser überwiegend positive, aktuelle „Schadenszustand“ ein schlimmer Einfluss des Klimawandels sein soll, muss man am Verstand unserer Abgeordneten zweifeln. Selbstverständlich haben wir keine „dummen“ Abgeordneten; wir haben nur faule, die sich auf ihre Aufgabe des Controllings nicht vorbereiten, das Denken inzwischen anderen überlassen [8],.und deren „Ergüsse“ postwendend, unbesehen „absegnen“.

SPD und GRÜNE outen sich als Parteien, bei denen inzwischen „Hopfen und Malz“ verloren gegangen ist. Nur schade, dass die CSU sich diesem unterirdischen Niveau konsequent angleicht.

Überdeutlich lässt sich anhand der Grafiken ein zyklischer Verlauf beim Schadenszustand erkennen. Nachdem nicht davon auszugehen ist, dass die kurze Trockenperiode (nur das Jahr 2018 war trocken, 2019 lag schon wieder in der Gegend des Mittelwertes) länger dauert, könnte man ahnen, dass die nächsten, noch besseren Jahre für die Wälder wieder vor uns liegen.

Anbei der langjährige Niederschlagsverlauf in Bayern, wie ihn der DWD ausweist. Keine Spur ist von der angeblich zunehmenden Trockenheit zu sehen, nur die für Niederschlag ganz typischen, schon immer extremen Schwankungen. Der Gesamtniederschlag nimmt stetig zu, vor allem auch im wichtigen Winter (Grundwasser-Auffüllung) und Frühling (Blattaustrieb). Nur im Sommer gibt es ein verschwindend kleines Minus.

Ergänzung: Niederschlag in Bayern

Bild 7 Bayern. Niederschlagsanomalie Jahr seit 1880. Quelle: DWD-Viewer

Bild 8 Bayern. Niederschlagsanomalie Winter seit 1880. Quelle: DWD-Viewer

Bild 9 Bayern. Niederschlagsanomalie Frühling seit 1880. Quelle: DWD-Viewer

Bild 10 Bayern. Niederschlagsanomalie Sommer seit 1880. Quelle: DWD-Viewer

Was der Klimawandel in Bayerns Wälder sonst noch Schlimmes anrichtet

Wenn Ministerinnen ins Erzählen kommen:
[3] … Eindringlich wies Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) zu Beginn ihrer Berichterstattung darauf hin, dass sowohl die bisher in Häufigkeit und Ausmaß nicht gekannten Trocken- und Hitzeperioden als auch Orkane und Gewitterstürme sowie Schneebruch und Überschwemmungen den ökologisch gebotenen und wirtschaftlich nutzbaren Baumbestand in Bayern stark gefährden.
Nichts von dem, was diese Ministerin hier sagt, stimmt. Sie hat schlichtweg nicht die geringste Ahnung über das, was die Natur in der kälteren Vergangenheit dem Wald zumutete. Ihre Ausbildung lässt den Grund ein bisschen ahnen:
WIKIPEDIA: Nach der Mittleren Reife … Berufsausbildung zur Fachangestellten für den Steuer- und Wirtschaftsberatenden Bereich …
Vielleicht hat sie sich danach für ihren anspruchsvollen Ministerinnen-Job weitergebildet?
WIKIPEDIA: Bis 2014 war sie Mitglied des Stadtkirchenrats der Pfarrgemeinschaft Bad Reichenhall. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Trachtenvereins Bayerisch Gmain und des WSC Bayerisch Gmain.
Seit 2015 ist sie Vorsitzende des Kundenbeirats der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost …

Zwar übertrifft diese Ministerin damit bei Weitem das Ausbildungsniveau vieler GRÜNEn Führungskräfte und ist auch abgeschlossen worden. Es bedeutet aber eben nicht, dass es damit für ein Ministeramt ausreichen würde, zumindest, wenn man dann auch die Aneignung von Sachkenntnis erwartet.
Doch erkennbar wird auch in Bayern (wie im Bund) bei der Führungskräfteauswahl darauf geachtet, möglichst niemanden mit zu viel Wissen zu hoch kommen zu lassen, was dem Landesfürsten vielleicht einmal gefährlich werden zu können …
Obwohl: Seit Joe Kaeser „Langstrecken-Luisa“ einen Vorstandsjob anbot, weiß man, dass auch in der Industrie für Vorstände praktisch nichts, außer einer großen – von jeglicher Sachkenntnis befreiten – „Klappe“ gefordert wird.

Extremereignisse in Bayern

Sehen wir uns noch einmal die jährlichen Niederschlagsmengen in Bayern an, diesmal aber die Differenzen zum Vorjahr. Erkennbar nehmen die Differenzen – und das sind Extreme – kontinuierlich ab, von (für Niederschlag typischen Ausreissern abgesehen).

Bild 11 Bayern. Jeweilige Jahresniederschlagsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Und nun die Abnahme der kurzfristigen und damit schlimmen Niederschlagsextreme, wie sie die Wetterstation Nürnberg exemplarisch ausweist:

Bild 12 Nürnberg, Tagesniederschlag seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Auch der umfangreiche Klimabericht 2019 zeigt es ganz unmissverständlich: In Deutschland ist nichts von einem schlimmen Klimawandel-Einfluss zu erkennen:
[5] EIKE 19.12.2019: Klimabericht 2019: Absolute Unkenntnis und/oder Falschinformation kennzeichnen unsere „Eliten“. Beispiel Hitzetote durch den „Klimawandel“ T2(2)
Einfach alle Sichtungen zu Extremniederschlag zeigen, dass es mit der überall postulierten Zunahme nicht stimmt:
[6] EIKE 01. Juni 2019: Extreme Wetterlagen verstärken sich. Bayern gehört zu den besonders gefährdeten Regionen
Gleiche Unkenntnis und Faktenignoranz war aber auch eine hervorstechende Eigenschaft der ehemaligen, bayerischen Umweltministerin
[7] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

Um Extreme zu erfahren, muss man in die Historie zurückgehen und dort nachlesen, wann Wälder in Bayern in einem heute unvorstellbarem Ausmaß kaputt waren. Dazu Auszüge aus einem Foliensatz des Autors:

Bild 13 Waldzustand (Vortragsbild des Autors)

Bild 14 Waldzustand (Vortragsbild des Autors)

Zusatzinfo

Nachdem eine Bayerische Ministerin klagt, dass das aktuelle Wetter extrem wäre, anbei mehr Information, wie extrem das Wetter zu den angeblich „natürlich und idealen“ Zeiten war, als das Leben „im Einklang mit der Natur“ einen dauernden Überlebenskampf bedeutete:

Bild 15 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 16 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 17 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 18 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 19 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 20 Wetterextreme in geschichtlicher Zeit. Folienbild des Autors

Bild 21 Vorteil und Segen des sich nach der „kleinen Eiszeit“ endlich wieder erwärmenden Klimas. Folienbild des Autors

Quellen

[1] Bayerische Forstverwaltung: ERGEBNISSE DER WALDZUSTANDSERHEBUNG 2019

[2] Bayerische Forstverwaltung: Waldbericht 2011

[3] Bayerischer Landtag 13. 11.2019: Landwirtschaftsausschuss: Bericht der Staatsministerin Michaela Kaniber zum Schädlingsbefall in bayerischen Wäldern und zu den Ergebnissen der Waldzustandserhebung 2019

[4] Bayerische Staatszeitung 13.11.2019: Bayerns Wäldern geht es immer schlechter

[5] EIKE 19.12.2019: Klimabericht 2019: Absolute Unkenntnis und/oder Falschinformation kennzeichnen unsere „Eliten“. Beispiel Hitzetote durch den „Klimawandel“ T2(2)

[6] EIKE 01. Juni 2019: Extreme Wetterlagen verstärken sich. Bayern gehört zu den besonders gefährdeten Regionen

[7] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

[8] EIKE 24.02.2020: Niedersachsens enormer Beitrag zur Weltrettung! Landtagsabgeordnete Niedersachsens diskutieren mit EIKE VP Michael Limburg über den Klimawandel und die Absicht den „Klimaschutz“ in (niedersächsische) Verfassung zu bringen.




Die Qualitätspresse entdeckt die Lücken in Peter Altmaiers Wasserstoff-Strategie

Die Akteure des klima-politmedialen Komplexes arbeiten eigentlich alle exakt im selben Takt; was bedeutet, daß die Journalisten weltfremden Unsinn verbreiten, den die Politiker von schwarz bis grün dann in Gesetze, Nationale Strategien und neue Steuern umsetzen.

Ein taz-Journalist schrieb, daß in Peter Altmaiers Klimaschutzprogramm 2030 41 Mal vom Wasserstoffgas die Rede sei, aber

0 mal wird erklärt, wo der zusätzliche Ökostrom für dessen Erzeugung herkommen soll, wenn die Ausbauziele nicht angehoben werden.

Er hat’s gemerkt. Normalerweise ist es ja gerade die Massenpresse, die unausgegorene oder längst ad acta gelegte Technologien als Rettung für die technisch unmögliche Merkelsche Energiewende präsentiert. So ganz bekommt aber auch der taz-Mann die Kurve nicht, weil er die Anhebung der „Ausbauziele“ anmahnt. Heißt, noch mehr Windräder noch näher an die Dörfer heran, was deren Bewohner allerdings seit 2019 durch eine Klagewelle sondergleichen zu verhindern wußten.

Heise berichtete dazu gerade, daß der eigentlich „Blau-Wasserstoff“-affine Altmaier nun das weltfremde Konzept seiner Kollegin aus dem Wissenschaftsressort übernimmt, und behauptet, er wolle „grünen Wasserstoff“ aus tropischen Ländern massenhaft importieren. Die Pläne der ahnungslosen Ministerin Anja Karliczek, die sich fürs Interview wissenschaftliche Unterstützung von einem Chemieprofessor organisierte, hatten wir vor kurzem schon kritisch unter die Lupe genommen. Fazit: Nichts haben sie, nur heiße Luft und viele Worte, Chemieprof hin oder her.

Analog sagt der Heise-Autor:

Statt sich mit dem mühsamen Feintuning der laufenden Energiewende abzugeben, hofft sie einfach darauf, daß irgendwelche anderen Länder rechtzeitig in die Bresche springen werden.

Und, zu den gigantischen Wasserstoff-Pipelines, die man bräuchte:

Glaubt er [Altmaier] ernsthaft, den Ausbau einer komplett neuen Infrastruktur besser hinzukriegen als den Ausbau einer bestehenden [Stromtrassen]?

„Feintuning“ ist gut – mein Fahrrad hat ein schlechtes „Feintuning“ in der Gangschaltung, fährt aber noch ganz gut, solange ich bergauf strample. Merkels Energiewende hingegen fehlt nicht nur die Gangschaltung komplett, sondern auch Kette und Zahnräder. Und die Bremse, nicht zu vergessen.

Ansonsten hat der Mann recht – die Große Koalition besteht aus lauter Inkompetenten, die außer Machterhalt rein gar nichts können.

Darüberhinaus behauptet der Heise-Autor, daß Rotgrün unter Schröder alles in die richtigen Wege geleitet habe; die Merkelkabinette I-IV hätten nur noch umsetzen müssen. „Kugel Eis“, fällt dem humorvollen Klimaskeptiker da nur ein. Liebe Kollegen von Heise, Merkel hat nach ökosozialistischer Agenda alles richtig gemacht: die Energiesicherheit Deutschlands gefährdet, die Automobilindustrie geschrottet, unsere Natur mit Sondermüll vollgestellt, und Billionen € von unten nach oben umverteilt.

Kritisieren tut der Heise-Artikel Peter Altmaier daher für dessen „Untätigkeit“ im Klimaschutzbereich, weil der Weltuntergang bekanntlich kurz bevorsteht:

„Wenn erst die Permafrostböden auftauen und massenhaft Methan freisetzen, kommt der Wasserstoff zu spät.“

Und nicht vergessen: die steigenden Meeresspiegel, der Eisbärentod, das Waldsterben, oder schlicht „die Selbstverbrennung“.




ATLANTROPA, EINE EUROPÄISCHE LÖSUNG

Wasser marsch

Der Wasserkreislauf ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Über dem Meer verdunstet das Wasser, steigt auf und bildet Wolken, die dann gerne einen Landausflug machen und ihre Last über Berg und Tal abregnen. Da bilden sich dann Rinnsale, Bäche und Ströme, deren Rauschen uns verrät, wie viel Energie hier transportiert wird.

Bei einem Höhenunterschied von 10 Metern und 1 Liter Wasser pro Sekunde werden da 100 Watt freigesetzt, die wir teilweise in Strom verwandeln könnten. Multiplizieren Sie das mit einer Million, und wir haben einen richtigen Fluss und ein richtiges Kraftwerk mit 100 Megawatt. Aber woher kommen die 10 Meter Höhenunterschied? Die Flüsse kommen doch ganz flach daher.

Dazu müssen wir einen Damm bauen und das Wasser aufstauen. Der Rhein wäre ein Kandidat dafür. 1000 km lang mit 1 km Höhenunterschied von der Quelle bis zur Mündung. Man könnte ein Wasserkraftwerk mit Staudamm in Düsseldorf bauen und den Rhein 100 m hoch aufstauen. Stromaufwärts würde der Fluss dann etwas über die Ufer treten und die Landschaft verändern. Bei seiner Neigung von 1 : 1000 würden auf eine Länge von rund 10o km, vielleicht bis Koblenz, Städte und Ländereien unter Wasser gesetzt. Von Bonn sähe man dann gar nichts mehr, von Köln würden noch die Turmspitzen aus dem Wasser ragen und über der Domplatte würden die Rheintöchter ihre Schwimmkünste zeigen.

Bei aller Begeisterung für saubere Energie wäre dieses Projekt schwer durchsetzbar. Wie hat man das in anderen Ländern gemacht? Nehmen wir zum Beispiel Mozambique, da war das kein Problem. Dort hat man den Sambesi auf einer Länge von gut 200 km aufgestaut, das ist jetzt der Lake Cahora Bassa. Am Ende steht eine 150 m hohe Staumauer mit einem Kraftwerk, das 2 Gigawatt liefert. Der Flussgott namens Nyami Nyami, mit dem Kopf eines Fisches und dem Leib einer Schlange, hat das alles über sich ergehen lassen müssen, und ebenso die ufernahe Bevölkerung, die umgesiedelt wurde.

 

Champions der Wasserkraft

Manchmal auch kommt das Gelände uns entgegen und liefert einen natürlichen Höhenunterschied in Form einer gewaltigen Stufe stromabwärts. Dann kommt man ohne große Stauseen aus.

Falls Sie vorhaben, demnächst nach Südamerika zu reisen, habe ich einen Tipp: Besuchen Sie die Wasserfälle des Iguazu. Sie liegen, wie so manch andere Fälle, an einem Dreiländereck: Argentinien, Brasilien, Paraguay. Sie werden ein unvergessliches Naturschauspiel erleben, bereichert durch die tropische Umgebung mit den größten Schmetterlingen, die Sie jemals in nüchternem Zustand gesehen haben.

Nicht weit von den Wasserfällen stoßen Sie auf einen anderen Superlativ: das Wasserkraftwerk Itaipu. Es ist eines der größten seiner Art auf diesem Planeten. Seine elektrische Leistung entspricht der von einem Dutzend Kernkraftwerken: 14 Gigawatt. Paraguay wird fast ausschließlich durch dieses Kraftwerk mit Strom versorgt, was es zum grünsten Land der Erde macht, obwohl das kaum jemals erwähnt wird.

Seit 2012 wird Itaipu übertroffen vom Drei-Schluchten-Damm in China, der 22 GW zu bieten hat, sofern der Yangtse genügend Wasser liefert. Wenn er jedoch mehr liefert, als das Kraftwerk schlucken kann, so wird das überschüssige Nass an den Turbinen vorbei durch einen Überlauf die knapp zweihundert Meter nach unten geleitet. Das sind ganz eindrucksvolle Rutschen, künstliche Wasserfälle sozusagen, über die mehr als 100.000 Kubikmeter pro Sekunde rauschen können. Damit könnte man 40 olympische Swimmingpools füllen – pro Sekunde.

Endlich eine europäische Lösung

Südamerika, Afrika, Asien – überall klappt das mit der Wasserkraft, warum nicht bei uns? Warum bauen wir nicht so etwas? Wo bleibt die europäische Lösung?

Ein Staudamm à la Drei-Schluchten-Damm würde recht gut in die Straße von Gibraltar passen und er würde das Mittelmeer vom Atlantik abtrennen. Was würde passieren? Der Wasserspiegel im Mittelmeer würde anfangen zu sinken, weil mehr verdunstet, als Rhone und Nil nachliefern können. Man hat geschätzt, dass er jährlich um einen halben Meter fallen würde. Wenn wir 500 Jahre warten, dann haben wir 250 Meter Höhendifferenz am Damm von Gibraltar: draußen, am Atlantik wäre der Meeresspiegel einen viertel Kilometer höher als drinnen.

Das Mittelmeer hat eine Fläche von rund 2 Millionen Quadratkilometern, d. h., pro Jahr verdunsten rund 1012 Kubikmeter, sofern das mit dem halben Meter jährlicher Absenkung stimmt. Wenn man dieses Volumen an Wasser aus dem Atlantik nachfließen lässt und das Gefälle zum Antrieb von Turbinen und Generatoren benutzt, dann könnte man rund 70 Gigawatt erzeugen, genug um Deutschland total grün und total nachhaltig zu machen – ein zweites Paraguay.

Man müsste sich bei diesem Projekt überlegen, ob man das Schwarze Meer auch trockenlegt oder ob man am Bosporus einen Damm errichtet, vielleicht mit Minaretten und hübschen Mosaiken, damit er ins Stadtbild passt. Der Suezkanal allerdings hätte dann keine so rechte Funktion mehr, weil die Höhendifferenz von 250m zum Mittelmeer für Schiffe schwer zu überwinden wäre.

Natürlich würde sich landschaftlich und städtebaulich einiges ändern: Die jetzigen Hafenstädte des Mittelmeeres lägen auf dem Trockenen, viele Kilometer vom Wasser entfernt. Es würden zwar neue Küsten geschaffen, aber ich bezweifle, dass die Architekten von heute dort noch einmal so anmutige Orte wie Neapel, Barcelona oder Venedig hinbekämen. Schade wäre es auch um die schönen griechischen Inseln, die ohne Wasser viel von ihrem Charme einbüßen müssten.

Und dann wäre da noch die Bedrohung des neuen Mittelmeerraumes durch einen Bruch des Damms von Gibraltar. Das wäre dann die Mutter aller Tsunamis, das Ende der neu geschaffenen Küstenregionen.

 

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Die Idee stammt übrigens von dem deutschen Architekten Hermann Sörgel, der diese 1920 entworfen und anschließend weiterverfolgt hatte. Das Projekt ging unter dem Namen Atlantropa in die Geschichte ein. Es kam aber, wie Sie vielleicht mitgekriegt haben, nicht zu seiner Umsetzung – bisher jedenfalls.

Das könnte sich jetzt aber ändern. Ein Jahrhundert nach Entstehung der Idee ist man weniger zimperlich hinsichtlich Kollateralschäden an Mensch und Natur. Man opfert Wald, Vögel und Lebensqualität unbarmherzig auf dem Altar der Nachhaltigkeit. Wo die Energiewende hintritt, wo die Windkraft marschiert, da gibt es kein Halten und kein Erbarmen. Wenn 100 % Karbonfreiheit für Deutschland endlich in greifbarer Nähe ist, dann müssen alle bereit sein Opfer zu bringen. „Atlantropa, wir kommen!“

Und noch etwas: Endlich könnten Flüchtlinge trockenen Fußes von Nordafrika nach Europa gelangen: Entweder über die Krone des 20-km-Damms von Marokko nach Gibraltar oder, falls die Briten da Probleme machen, über den szenischen Fußweg Tripoli, Lampedusa, Palermo.

Vielleicht wenden Sie jetzt ein, dass in 500 Jahren, wenn alles fertig sein wird, die politischen Gegebenheiten in Europa sich geändert haben könnten und dass es zu Widerständen gegen das Projekt kommt. Mag sein; aber eines ist sicher: Deutschland wird noch die selbe Kanzlerin haben und sie wird dafür sorgen, dass wir auch das schaffen.

 

Der Artikel erschien zuerst in www.think-again.org und im Buch Grün und Dumm https://think-again.org/product/grun-und-dumm/

 

 




Extinction Rebellion: „Wir glauben an einen Systemwandel, nicht an einen individuellen Wandel.“


 




Experi­mentelle Verifi­kation des Treibhaus­effektes – 6. Mitteilung: Fourier und die falschen Klima-Propheten

1. Das Hoimar von Ditfurth Experiment

Man findet im Internet eine Reihe von einfachen Versuchen, die den CO2-Treibhauseffekt mit der Lufttemperatur verbinden. Danach soll sich CO2 wie eine Glasscheibe verhalten, die kurzwelliges Licht durchlässt, aber langwellige Wärmestrahlung absorbiert. Eine deutliche Erwärmung nach Zugabe von CO2 wurde als Beweis eines Treibhauseffektes erachtet. Die bekanntesten Versuche stammen von Al Gore und Hoimar von Ditfurth. Sie haben einen sehr ähnlichen Aufbau und lassen sich wie folgt charakterisieren:

1. Eine Glühlampe bestrahlt von außen ein Gefäß (Simulation der Sonnenstrahlung).
2. Das Gefäß wird wahlweise mit normaler oder CO2-haltiger Luft gefüllt (Erd-Atmosphäre).
3. Eine Bodenfläche oder ein kugelförmiger Körper simuliert die Erdoberfläche.

Das wohl spektakulärste Experiment wurde 1978 von dem Autor und Fernsehmoderator Dr. Hoimar von Ditfurth† durchgeführt. Diese Vorführung verdient einige Superlative: Neben spektakulär ist es das größte und gefährlichste Experiment, mit dem stärksten Temperatur-Anstieg und den meisten physikalischen Rätseln hier.

Video des Versuchs von Hoimar v. Ditfurth aus dem Jahre 1978 (Mit Dank an Michi Krüger für das Hochladen auf YT)
Auf einer Bühne waren zwei große Zylinder mit den ungefähren Maßen 2 x 3 m aus durchsichtiger Plastikfolie aufgebaut, in denen eine Testperson ein Thermometer beobachtete. Nur in einem Zylinder, in dem von Ditfurth stand, wurde CO2 aus mehreren großen CO2-Flaschen sehr rasch von unten eingeleitet.
Der eigentliche Kern des Versuches waren zwei Bühnenscheinwerfer, die aus kürzester Entfernung von oben in die offenen Zylinder hineinstrahlten und damit erwärmten.
Am Ende wurde festgestellt, dass der CO2-gefüllte Zylinder 11,3 °C wärmer war als der Vergleichszylinder.
Das YouTube-Video, das noch immer im Internet zugänglich ist, vermittelt eine Botschaft, die wegen ihrer Einfachheit auch von der breiten Öffentlichkeit leicht zu verstehen ist: „Seht her, CO2 kann unsere Erde um 11 °C oder vielleicht noch höher erwärmen, wenn ihr nicht sofort handelt.“ Aber stimmt diese Prophezeiung?Die Versuche von Al Gore und Ditfurth sind reine Demonstrationen. Es fehlen detaillierte Beschreibungen, Angabe der CO2-Konzentrationen und Kontroll-Experimente. Zur Auswertung kommt lediglich eine Vorher-Nachher-Betrachtung. Diese Versäumnisse sollen durch eine gründliche Überprüfung nachgeholt werden.

2. Die Versuchsapparatur

Die Versuchsapparatur und erste Ergebnisse wurden bereits auf der alternativen 13. Klima-Konferenz (IKEK) in München November 2019 vorgestellt (hier).
In der Zwischenzeit wurde die Apparatur durch Einbau eines 7. Sensors „Tp. Boden“, der die Temperatur der Dom-Wand misst, erweitert. Dadurch lassen sich Luft- und Boden-Temperaturen miteinander vergleichen.

Die wichtigste Neuerung ist eine PE-Folie in Form von Blende 2 oberhalb der konischen Erweiterung der Röhre. PE hat den Vorteil, dass die Folie Wärmestrahlung durchlässt, aber den Versuchsraum gasdicht verschließt. Dadurch lassen sich vergleichende Experimente mit offener und geschlossener Apparatur durchführen.

2.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes

Wie beim Ditfurth-Experiment wird die mit Luft gefüllte, offene Apparatur (Abb. 2, linkes Bild) mit einer 100 W Rotlicht-Reflektor-Lampe bestrahlt. Durch die Bestrahlung ist die Versuchs-Apparatur bis zu 10 °C wärmer als die Raum-Luft. Dabei entsteht eine ungewöhnliche Luftschichtung, mit warmer Luft unten und kälterer Luft oben (Abb. 3). Die Erklärung ist das Lambertsche Kosinusgesetz. Der Boden, obwohl am weitesten von der Lampe entfernt, erhält wegen seiner parallelen Ausrichtung zur Strahlungsquelle die größte Strahlungsdichte von der Rotlicht-Lampe. Alle anderen Flächen werden nur schräg angestrahlt und dadurch weniger erwärmt. Die Wärme breitet sich hauptsächlich durch Wärmeleitung aus, wie an der 4 °C Differenz zwischen Boden und Dom-Luft zu sehen ist (Abb. 3, Boden vs. Dom).
Nach einiger Zeit werden 23 L CO
2 innerhalb von 15 Minuten von unten in die Apparatur eingeleitet. Die Temperaturen in der Apparatur reagieren sofort auf das CO2, allerdings sehr unterschiedlich. Während sich Boden und Dom-Luft sofort erwärmen, zeigen die anderen Sensoren zunächst eine Abkühlung, um nach einer gewissen Verzögerung ebenfalls einen Anstieg zu vermelden (Abb. 3).

Nach einer Beobachtungszeit von 180 Minuten (Ruhephase) werden die Gase durch das „Einleitungsrohr“ im Boden wieder abgepumpt. Das Abpumpen dient der Kontrolle, dass die Temperatur-Anstiege tatsächlich durch das eingeleitete CO2 verursacht wurden und alle Messwerte annähernd wieder Ausgangsniveau zeigen.
Eine Bestimmung der CO
2-Menge beim Abpumpen ergab, dass nur noch wenig CO2 von den ursprünglichen 23 Litern vorhanden war. Das meiste CO2 w CO2 ährend des Versuches durch Diffusion unbemerkt in den Laborraum entwichen. Die Temperatur-Verläufe der Messpunkte Tp. R1 – R3 und der stetige Temperatur-Anstieg der Top-Position zeigen diese Diffusion. Demgegenüber waren die Temperaturen des Bodens und der Dom-Luft während der Ruhephase relativ konstant und veränderten sich erst beim Abpumpen.

2.2 Das Argon-Kontroll-Experiment

Auf den ersten Blick sieht das vorherige CO2-Experiment wie eine Bestätigung der Ditfurth-Hypothese aus. Aber Zweifel ist die Mutter aller Wissenschaften und so muss auch dieses Ergebnis überprüft werden. Als alternatives Kontroll-Gas bietet sich Argon an. Argon ist wie CO2 ein schweres Gas aber kein Treibhausgas und sollte beim Einleiten in die Röhre keine Temperatur-Änderung verursachen. Der Kontroll-Versuch ist jedoch eine faustdicke Überraschung: Das IR-inaktive Argon verursacht exakt die gleichen Temperatur-Anstiege wie das Treibhausgas CO2 (Abb. 4).

2.3 Schlussfolgerungen

Das Edelgas Argon ist ein IR-inaktives Gas, das weder Wärmestrahlung absorbieren noch emittieren kann. Wenn CO2 und Argon den gleichen Erwärmungs-Effekt zeigen, muss man die Ursache außerhalb der Wärmestrahlung suchen. Schwere Gase haben eine kleinere spezifische Wärmeleitfähigkeit λ als Luft (die Tabelle in Abb. 4). Werden diese Gase in die Röhre eingeleitet, verringern sie den Wärmestrom innerhalb der Apparatur. Die schweren Gase wirken wie eine Isolierschicht. Somit lässt sich feststellen:

Das Ditfurth-Experiment zeigt nicht den Treibhauseffekt, sondern ist ein Phänomen schwerer Gase.

Diese erste Erkenntnis bestätigt die Skepsis von Helmut Krebs und Anthony Watts, die an den Ditfurth- und Al Gore-Experimenten, als Beweis des CO2-Treibhauseffektes, gezweifelt hatten (hier, S. 91,98).

3. Experimente in der geschlossenen Apparatur

3.1 Überprüfung des Ditfurth-Experimentes in der geschlossenen Apparatur

Da bei der ersten Untersuchung CO2 entweichen konnte, wurde der Versuch von Kap. 2 mit einer geschlossenen Apparatur wiederholt. Hierzu wurde Blende 2 mit Silicon-Gummi oberhalb der konischen Erweiterung eingeklebt. Blende 2 ist mit einer durchsichtigen PE-Folie (Schichtdicke: 11 µm) bespannt, die Wärmestrahlung durchlässt, aber den Austritt von CO2 verhindert (Abb. 1, das Bild in der Mitte). Überraschenderweise gingen bei diesem Versuch die Temperaturen bereits nach zwei Stunden wieder auf die Ausgangswerte zurück, obwohl gar nicht abgepumpt wurde (Abb. 5).

Das abweichende Verhalten lässt sich durch einen unterschiedlichen Verlauf der CO2-Diffusion bei einer offenen und geschlossenen Apparatur erklären. Beim CO2-Einleiten durch das untere Einleitungsrohr bildet sich im Dom ein CO2CO2“, vergleichbar mit einer Flüssigkeit, die in eine Schüssel gefüllt wird. Das CO2 breitet sich danach langsam durch Diffusion nach oben aus. Dabei nähert sich das CO2 der Rotlichtlampe und wird hier stärker erwärmt als in den unteren Schichten, was den Aufstieg beschleunigt. Bei der offenen Apparatur führt das zu einem Entweichen von CO2, bei der geschlossenen aber zu einer Vermischung, Homogenisierung mit der Innenluft.

Dieser Homogenisierungs-Prozess verändert das Verhältnis von CO2-Wärmeleitung und CO2-Wärmestrahlung.
Die Wärmeleitung einer CO2-haltigen Schicht hängt von ihrer Zusammensetzung und der CO2-Konzentration ab (hier). Den größten Isoliereffekt hat das reine CO2 beim Einleiten in den Dom, wodurch die oberen Schichten weniger Wärme von dem wärmeren Boden bekommen. Beim Vermischen mit Luft verringert sich der Isoliereffekt mit abnehmender CO2-Konzentration.
Im Gegensatz dazu ist das Strahlungsvermögen von CO2 nicht von seiner Konzentration, sondern von der Anzahl der CO2-Moleküle abhängig. Der Homogenisierungs-Prozess verringert die CO2-Konzentration aber nicht die Anzahl der CO2-Moleküle.
Dieser Zusammenhang führt zu der Erkenntnis, dass der anfänglich starke Temperatur-Anstieg von 1 – 2 °C hauptsächlich durch ein Konzentrations-Gefälle verursacht wird. Eine homogene CO2-Luft-Mischung führt dagegen nur zu einer geringen Erwärmung von 0,1 – 0,2 °C (Abb. 5).
3.2 CO2-Experiment mit beschleunigter Homogenisierung

Die These der internen Vermischung von CO2 und Luft ließ sich experimentell bestätigen. Nach Einleitung von CO2 wurde durch eine Aquarium-Pumpe das im Dom befindliche CO2 abgesaugt und in das obere Rohr wieder eingeleitet. Durch 30 minütiges Umpumpen wurde die Homogenisierung beschleunigt, wodurch die Temperaturen sofort wieder zurückgingen (Abb. 6 und Tab. 1).

3.3 Homogenisierungs-Versuche mit schweren Gasen

Weitere Homogenisierungs-Versuche mit unterschiedlichen Mengen CO2, Freon 134a und Argon ergaben immer die gleichen geringen Temperatur-Anstiege von 0,1 – 0,3 °C (Tab. 1). Auch ein CO2 Kontrollversuch mit einem farblosen 100 W Strahler (Abb. 2, rechtes Bild) führte zu keinem anderen Ergebnis.


3.4 Homogenisierungs-Experimente in Argon

In einer letzten Versuchsreihe wurde die Innenluft der Apparatur vor Zugabe von Treibhausgasen weitgehend durch Argon ausgetauscht. Durch diese Maßnahme sollte die Wärmeleitung des Versuchsraumes von vornherein vermindert werden. Tatsächlich verursachte jetzt die Einleitung von CO2 bzw. Freon 134a keine messbare Erwärmung der Dom-Luft, während es am Boden sogar zu einer Abkühlung kam (Tab. 2).

4. Fazit und Ursachensuche

Die Behauptungen von Al Gore und Ditfurth, den CO2-Treibhauseffekt durch eine Luft-Erwärmung nachgewiesen zu haben, sind falsch. Beseitigt man Sondereffekte, die durch die geringe spezifische Wärmeleitung schwerer Gase und durch einen Konzentrations-Gradienten entstehen, bleibt von der postulierten Erwärmung nichts mehr übrig.

Aber warum funktionieren solche Experimente mit einer Bestrahlung von außen nicht? Um das zu verstehen, muss man sich die Bestrahlungs-Lampen, als Quelle der Energiezufuhr, genauer ansehen. Die Glaskolben der farblosen und der Rotlicht-Lampe erreichen Temperaturen von 115 °C bzw. 125 °C und produzieren dadurch, neben ihrem sichtbaren Licht, eine erhebliche Wärmestrahlung. Entscheidend ist nun, dass dies Wärmestrahlung den gleichen Wellenlängen-Bereich λ = 3 – 30 µm umfasst, der auch von Treibhausgasen benutzt wird.

Um die Bedeutung von Wärmestrahlung und Gegenstrahlung zu verstehen, müssen wir zunächst abschweifen und die Frage beantworten, wie die Erde ihre Wärme abgibt:
Die Erde hat eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Wärme horizontal und vertikal zu transportieren, wobei der größte Teil in der Atmosphäre landet. Nur ein sehr kleiner Teil (40 W/m2) wird direkt von der Oberfläche an das Weltall abgegeben (hier). Tatsächlich ist es die Atmosphäre und nicht die Erde, die für die Kühlung des Systems Erde/Luft sorgt, und zwar ausschließlich durch Wärmestrahlung von rund 200 W/m2 in Richtung Weltall. Das mag paradox klingen, da eine Erde ohne Atmosphäre deutlich kälter wäre, aber das sind nun mal die realen Wärmeströme wenn man Kevin E. Trenberth Energieschema zugrunde legt.
Stickstoff, Sauerstoff und Argon, die Hauptbestandteile der Atmosphäre, sind IR-inaktiv, d.h. sie können zwar Wärme speichern und transportieren, aber keine Wärmestrahlung aussenden. Diese Funktion und Fähigkeit besitzen nur Wolken, Aerosole und Treibhausgase. Ohne diese kleinen Partikel und die IR-aktiven Spurengase würde sich die Atmosphäre langfristig erwärmen, und nur in Bodennähe gebe es noch einen gewissen Wärmeaustausch durch Wärmeleitung.
Nun wird die Wärmestrahlung dieser Stoffe aber in alle Richtungen gleichmäßig ausgestrahlt. Dadurch wird einerseits die Atmosphäre abgekühlt und andererseits die Erdoberfläche angestrahlt. Die Bestrahlung der Erde, auch Gegenstrahlung genannt, bewirkt, dass die Netto-Energieabgabe der Erdoberfläche vermindert wird. Dieser Strahlungs-Effekt führt zu einer gewissen Erd-Erwärmung, was fälschlicherweise als Treibhauseffekt bezeichnet wurde.

Doch nun zurück zu den Laborversuchen, hier überlagert die Wärmestrahlung der Lampen die Strahlung der Treibhausgase. So wird einerseits die nach unten gerichtete Gegenstrahlung durch die externe Lampe vergrößert und andererseits die nach oben gerichtete Wärmestrahlung der Apparatur durch die Treibhausgase erhöht. Die Laborversuche ergeben keine Erwärmung, weil bei diesen Experimenten offensichtlich beide Energieströme gleich groß und gegeneinander gerichtet sind.

Dass Treibhausgase tatsächlich die Wärmestrahlung einer Luftschicht vergrößern, konnte mit ganz anderen Experimenten nachgewiesen werden (Mitteilungen 1 – 5). Bei diesen Versuchen wurde die simulierte Erdoberfläche elektrisch beheizt und nur homogenisierte Gasmischungen untersucht. Dadurch wurde die Konkurrenz von externer und interner Wärmestrahlung vermieden und der Wärmeleitungs-Effekt unterdrückt. Bei diesen Experimenten erwärmte sich die simulierte Erde und nicht, wie von Fourier postuliert, der Gasraum. So konnte die Strahlungen verschiedener IR-aktiver Gase quantifiziert und bewertet werden. Dabei erwies sich CO2 als ein deutlich schwächerer IR-Strahler als andere Treibhausgase. Nur Methan, mit einem angeblich 28-mal größeren Treibhauspotential als CO2, war überraschenderweise ein noch schwächerer IR-Strahler (hier).

Meine einfachen Experimente können weder eine Erd-Erwärmung beziffern, noch sind sie 1:1 auf die Atmosphäre übertragbar, aber sie sollten selbsternannten Propheten eine Warnung sein. Es gibt Behauptungen, die sich überprüfen lassen, und apokalyptische Prophezeiungen erfüllen sich nur selten:
Plinius der Jüngere, 1. Jahrhundert: „Wir vergiften die Flüsse und die Grundbestandteile der Natur; und wir verwandeln gerade das, was unsere Lebensgrundlage ist, in Nägel für unseren Sarg.“

Doch es sollte anders kommen: Das Weströmische Reich erlebte noch das halbe Jahrtausend – – bis die Vandalen Rom zerstörten. Sollte sich diese Geschichte durch „Friday for Future“ und „Extinction Rebellion“ wiederholen?

Danksagung:
Ich danke Herrn Prof. Jörg Gloede für seine kritische Durchsicht und vielen wertvollen Hinweise.




20 Jahre EEG – Gaudi mit Claudi

Angesichts der Energiekosten im Land bei Kerzenschein und kalter Küche, aber natürlich mit zünftiger Torte. Und falls Sie sich fragen, wer wohl aus der Torte hüpft … für diese Rolle kommt natürlich nur Claudia Kemfert infrage, Konditorin und Kaltmamsell der Energiewende, die ohne das EEG so ganz ohne Aufgabe dastünde. Hoch lebe das EEG, dem Frau Kemfert ihren Job und ich meinen Galgenhumor verdanke. Wie üblich in Interviewform – für kritische Analysen muss man bei Kemfert immer Sekundärquellen bemühen – befragt Stefan Römermann für den Deutschlandfunk Kemfert nach den Anfängen des EEG.

„Warum war das Gesetz seinerzeit so umstritten?“

Ignorieren wir die Antwort, denn diese Gefälligkeitsfrage ist suggestiv und falsch formuliert. Umstritten war das Gesetz anfangs nämlich gerade nicht wegen der hohen Vergütungen, wie Kemfert behauptet, sondern höchstens deshalb, weil man sich fragte, wozu es überhaupt gut sei. Es gab im Jahr 2000 so wenige Solar- und Windfarmer, denen man feste Einspeisevergütungen garantierte … was sollte da schon schiefgehen! Also legte man im Jahr 2000 zwei Reiskörner aufs erste Feld des Schachbretts und sah mit wachsender Sorge Jahr für Jahr den Subventionsberg wachsen. Bei etwa einer halben Billion sind wir mittlerweile schon. Die Frage hätte also lauten müssen: War das Gesetz seinerzeit so umstritten wie heute?

Exportschlager EEG

Ich will hier aber gar nicht langweilen mit den immer und immer wieder gehörten Märchen vom sinkenden Preis der „Erneuerbaren“, wenn erst mal genug davon in der Landschaft rumstehen (die ersten werden längst wieder abgeräumt). Kemfert wird nicht müde, das zu behaupten, aber genau dafür wird sie ja schließlich bezahlt. Die Branche winselt den knapper werdenden Subventionen nach, und das ist leider schon die ganze Geschichte ihres Niedergangs. Gebt uns mehr Geld, damit wir euch billigen Strom geben können, so das Mantra. Man muss beim Einmaleins nicht mal bis zur Zweierreihe gekommen sein, um zu erkennen, dass dies ökonomischer Kokolores ist. Nein, mir geht es hier um eine andere Behauptung Kemferts, welche beim Verbraucher gleichfalls durch möglichst viele Wiederholungen in Wahrheit umgewandelt werden soll. Kemfert im DLF:

„Im Übrigen ist das deutsche EEG in über hundert Ländern der Welt kopiert worden. Es wurde fast überall angewendet, und das zeigt, dass es eine sehr erfolgreiche Förderung war. Heute ist man in einer Welt, wo die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig sind, und das ist wirklich dank des EEG.“

Das deutsche EEG kopiert und fast überall angewendet. Diese Aussage ist in meinen Augen unmissverständlich und besagt, etwas poetischer, „am deutschen Energiewesen will die Welt genesen“. Schauen wir also mal genauer nach, wie sich das angeblich „copy & paste“ des EEG in mehr als der halben Welt (es gibt ja nur 194 Staaten) in der Realität darstellt.

Gesetze, nicht Länder

Fragen wir zunächst mal Google nach „Länder mit EEG“. Nicht Staaten, Länder. Denn Frau Kemfert benutzt dieses Wort ja auch. Die Seiten hinter der Mehrzahl der Treffer senden aus derselben politischen Bubble wie Kemfert, also klimaretter.info, windkraft-journal.de, erneuerbare-energien.de und andere Propagandaportale. Allerdings hätte ich doch gern sowas wie eine Liste dieser 100 Länder mitsamt einer nachvollziehbaren Erklärung oder Analyse, wie dort via „paste“ der deutsche Exportschlager EEG implementiert wurde. Stattdessen überall nur Jubelzahlen.

Je nachdem, wie weit man in der Zeit zurück geht, sind es 60, 70 oder eben auch 100 Länder, aber nirgends steht, was genau da passiert und wie diese Länder heißen. Ein Link zu klimaretter.info bringt uns schließlich dem Ziel näher. „Weltweit hundert Mal das EEG“ titelt man dort, Frau Kemfert muss scheinbar hier vorbeigeschaut haben. Im Text bei klimaretter.info heißt es weiter:

„Kein anderes deutsches Gesetz ist weltweit jemals so oft übernommen oder nachgeahmt worden, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Wie die Agentur Zukunft ermittelte, gab es Anfang 2013 weltweit schon insgesamt 99 Gesetze auf nationaler oder regionaler Ebene, die das deutsche EEG zum Vorbild genommen haben.“

Merken Sie auch, wie es bröckelt? Insgesamt 99, nicht 100. Gesetze, nicht Länder. Auf nationaler und regionaler Ebene – wie regional darf’s denn sein? Vorbild, nicht Kopie – was auch immer das am Ende genau bedeutet. Ermittelt wurde die Schwammzahl noch dazu von der „Agentur Zukunft“, einem nach eigenem Claim „Büro für Nachhaltigkeitsfragen“, das sich mit „Energie, Klimaproblematik, 2°-Grenze und kohlenstoffarmer Energiewirtschaft“ befasst. Hat da etwa jemand bei Dr. Marlboro gefragt, wie gesund Rauchen ist? Doch weiter im Text der Klimaretter:

„Diese Zahlen würde auch der international anerkannte Global Status Report Renewables 2013 bestätigen. Demnach haben 71 Länder und 28 Bundesstaaten oder Provinzen irgendeine Form von Einspeisungsvergütung.“

Von „Vorbild EEG“ kann keine Rede sein

71 plus 28 macht 99, daher also die „runden Hundert“ Länder aus Kemferts Geburtstagstorte. Es sind auch Bundesstaaten und Provinzen dabei, sofern sie nur „irgendeine” Form der Einspeisevergütung haben. Wäre Trump nicht solch ein störrischer Esel, man könnte die Erfolgszahl gleich um 50 erhöhen! Der Verdacht bestätigt sich, wenn man in den erwähnten und verlinkten Global Status Report schaut. Dort wird man auf Seite 14 fündig. In einer Tabelle für das Jahr 2012 unter „States/provinces/countries with feed-in policies“. Will heißen, dass es in 99 Ländern, Staaten oder Regionen politische Regeln für die Einspeisung erneuerbarer Energien in die jeweiligen Stromnetze gibt. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

Weltweit gibt es – außer in Deutschland – keine staatlichen Fördermilliarden, elf (demnächst zwölf) Sonderposten und Haftungsumlagen auf den Stromrechnungen, keine Garantiezahlungen für Investoren in Erneuerbare Energien. Wenn jemand den Strom, den seine Solaranlage oder sein Windrad produziert, in ein Netz einspeisen will, muss es dafür selbstverständlich Regeln geben. Das ist nicht EEG, sondern logisch, wie Moritz Neumeier vielleicht sagen würde. Die Idee, die Stromversorgung durch Regulierung welcher Art auch immer halbwegs stabil zu halten, haben sich eben gerade nicht deutsche Energiewendethinktanks ausgedacht. Von „Vorbild EEG“ oder gar „Exportschlager“ kann somit keine Rede sein.

Täuschung oder Taschenspielertrick

Kemfert spricht also im Jahr 2020 von „hundert Ländern“ und benutzt somit stark aufgehübschte Zahlen, die wir schon seit 2012 kennen. Warum ging der EEG-Exporterfolg denn seitdem nicht weiter? Müssten heute, acht Jahre später, nicht mindestens 300 „Länder“ der deutschen Energiewende verfallen sein? Schwer vorstellbar, dass Kemfert keine neueren Zahlen hat. Oder lassen sich diese einfach nicht noch schöner darstellen?

In Wahrheit geht kein Land oder Staat und keine Provinz auf dieser Welt wie Deutschland am Rande einer Klippe spazieren, wenn es um die Energieversorgung geht. Sucht man bei Google nach „EEG Staaten“, kommt man sehr schnell zu einem Wikipedia-Artikel, der die Bemühungen einzelner Staaten beschreibt, die „Energiewende“ zu schaffen. In dem Artikel ist mehr Luft als in zehn bäckerfrischen Windbeuteln. Viel „streben an“, „wollen erreichen“ oder „bis zum Jahr 2050 werden“, aber außer einem ellenlangen Abschnitt über das EEG-Musterland Deutschland nichts Substanzielles, auf das man ein Solarpanel nageln könnte.

Nein, Frau Kemfert, die Kerzen auf der Geburtstagstorte „20 Jahre EEG“ müssen Sie allein auspusten. Ein Exportschlager war dieser Murks nie. Das EEG wurde vielmehr niemals irgendwo adaptiert oder gar kopiert.

Doch ich habe eine Idee, wie Sie die Situation noch retten können. Da der Strom in Deutschland mittlerweile weltweit der teuerste* ist und die halbe Welt unser EEG angeblich erfolgreich „kopiert“ hat, schlage ich einen zügigen Re-Import vor. Sie bestimmen, aus welchem Land. Denn überall in der erfolgreichen Energiewende-Welt laufen ja noch die Kernkraftwerke, die Gasturbinen und die Kohlemeiler, deren Output Ihren Aussagen zufolge nur bei uns die Netze „verstopft“. Wenn also das EEG überall erfolgreich ist und nur bei uns die Energiekosten so astronomisch hoch sind, warum sollten wir mit der Umsetzung der Energiewende nicht besser externe Fachkräfte beauftragen, statt uns auch nach so vielen Jahren immer noch Kemfert’sche Durchhalteparolen vom „morgen wird’s billiger“ anzuhören?

* Nicht ganz. Auf den Bermuda Islands ist Strom noch etwas teurer. Bermuda steht in der Liste der Pro-Kopf-Einkommen allerdings auf Rang drei (nach Monaco und Liechtenstein und vor der Schweiz), während das „reiche Deutschland” auf Rang 19 herumdümpelt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.




Zwangsbeglückt: Altersheim kürzt Rentnern Fleischrationen, um Klima zu retten

„Auf jeden Bewohner eines Seniorenheims kommen im Schnitt acht Tonnen CO₂ pro Jahr – deutlich mehr, als das Pariser Klimaabkommen vorsieht.“

Charlie Krüger kommentiert.


 




Sturm Yulia kostet Rekordsumme von 347 Mio € an ungenutztem Windstrom

Veröffentlichung im Spiegel am 24.Feb.2020:

Sturm „Yulia“ bläst Windstrom zu neuem Rekord
Nach Sturmtief „Sabine“ bricht nun „Yulia“ den Rekord: Am Wochenende war so viel Windstrom im Netz wie nie zuvor.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sturm-yulia-blaest-windstrom-zu-neuem-rekord-a-14cff10f-fa1f-45e9-be17-4f167de04c06

Und das Ergebnis dieser „Rekordjagd“.Dies umfasst Onshore / Offshore / Solar:

hier die Daten bis24_Feb

Mit Dank an R. Schuster für diesen Hinweis.




Eisbrecher Forschungsschiff Polarstern steckt im Eis fest.

Das mit viel Medienpomp zu einer einjährigen Forschungsreise in die Arktis aufgebrochene Forsschungsschiff des Alfred Wegner  Instituts „Polarstern“ steckt im Wintereis fest. Die Mannschaft mault, weil sie nicht abgelöst wird. Fritjof Nansen, der sich mit seiner Fram zwei Jahre im Packeis ohne Ablösung treiben ließ, lacht sich im Grab kaputt.

Einige Pressestimmen

FAZ, 25. Feb. 2020:

Eingefrorenes Forschungsschiff : Crew-Wechsel auf „Polarstern“ verzögert sich

Das Forschungsschiff „Polarstern“ steckt im arktischen Winter fest. Dichtes Meereis verzögert den geplanten Personalwechsel an Bord, der regelmäßig alle zwei Monate stattfinden soll. Nun wächst der Unmut an Bord.

Alles war eigentlich gut geplant. Mitte Februar sollte die derzeitige Mannschaft an Bord des deutschen Forschungsschiffes „Polarstern“ abgelöst werden. Doch jetzt stockt der Ablauf: Dichtes Meereis in der zentralen Arktis verzögert den Austausch um Wochen. Der Versorgungseisbrecher „Kapitan Dranitsyn“ kommt kaum vorwärts. […]

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/crew-wechsel-auf-polarstern-verzoegert-sich-16651037.html

In der taz (01. Feb. 2020) steht es genau andersrum:

Klimaforscherin über Polarexpedition
„Das Eis ist weniger dick“  [wie meinen, bei Minus 45 Grad Celsius?]

Die Physikerin Dorothea Bauch war mit der „Polarstern“ in der Arktis. Im Interview erzählt sie vom Alltag auf dem Forschungsschiff. taz: Du* kommst gerade von der Mosaic-Forschungsexpedition im
Polarmeer. Was hat dich motiviert, über drei Monate in Dunkelheit und bei Kälte bis minus 45 Grad zu arbeiten?
[…]
https://taz.de/Klimaforscherin-ueber-Polarexpedition/!5657232/

Das AWI ziehe nun in Betracht, einen weiteren Eisbrecher loszuschicken, der der Kapitan Dranitsyn entgegenkommen und das Schiff unterwegs betanken könne. Eine weitere Variante für den Personalwechsel sei der Einsatz von bordeigenen Helikoptern oder kanadischen Flugzeugen. Aber für deren Einsatz seien die Wetterbedingungen derzeit nicht gut genug. Die Versorgung der Crew ist laut „Welt“ nicht gefährdet. Es gebe genügend Verpflegung und Treibstoff an Bord. Allerdings sei das Team sehr erschöpft von seiner Arbeit und sehne sich danach, abgelöst zu werden.

Zur langfristigen Temperaturentwicklung in der Arktis und der Behauptung, die Region sei noch nie so warm gewesen, lesen Sie auch diesen Beitrag von ScienceFiles oder hier bei EIKE

Die Niagara-Fälle sind fast vollständig eingefroren:

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article216282495/Eisige-Schoenheit-Niagarafaelle-gefroren.html

Kalte Sonne:

Neuer Kälterekord auf Grönland: Unfassbare minus 66 Grad
15. Januar 2020 von Kalte Sonne

Hier etwas für alle Nordlichter, die sich für den Klimawandel in
Hamburg und Norddeutschland interessieren. Am 7. Januar 2020 nahm
Sebastian Lüning als Experte an einer Anhörung des Ausschusses für
Umwelt und Energie der Hamburgischen Bürgerschaft zum Hamburger
Klimaplan teil. Zusätzlich erstellte Lüning eine schriftliche
Stellungnahme, die sie hier als pdf herunterladen können. Im Folgenden
die Zusammenfassung:
https://kaltesonne.de/neuer-kaelterekord-auf-groenland-unfassbare-minus-66-grad/

 

Mit Dank an Wattenrat Ostfriesland für diese nette Auswahl.




Die Verkehrs­wende müssen wir angehen, um die Klimakrise und den damit verbun­denen Anstieg des Meeres­spiegels zu bekämpfen …

Der aufwendige Kampf gegen nichts

Sowohl den Schildbürgern wie auch Don Quichotte muss man zugutehalten, dass ihr sinnloser Kampf gegen Imaginäres die übrigen Bürger und dem Land kaum Geld gekostet hat. Für den Schildbürgerstreich „Kampf gegen den Klimawandel“, lässt sich das allerdings nicht behaupten.

Hier geht es jedoch um den Einfluss des Individualverkehrs von Deutschland und die Fragestellung, wie weit dessen Abschaffung und Umbau die Temperatur und damit den globalen Meerespegel wohl beeinflussen könnte, und ob man den Kampf dagegen – wie von den GRÜNEN (und leider unisono allen etablierten Parteien) behauptet – wirklich durchführen muss.

Der Verkehr in Deutschland

Die Abgase des Verkehrs machen rund ein Fünftel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus. Sollen 95 % vom Straßenverkehr kommen.

Mittels Dreisatzrechnung lassen sich anhand dieser Angaben die Temperatureinflüsse des Verkehrs grob bestimmen:

Tabelle: Abschätzung des Einflusses Verkehrs-bedingter C02-Emission auf das globale Klima

Nach dieser Abschätzung hat der gesamte Verkehr Deutschlands bis zum Jahr 2100 einen Temperatur-Erhöhungseinfluss (falls er überhaupt einen hat) von irgendwo zwischen 0,0047 … 0,014 Grad.

Nun ist der Meerespegel zwischen 1900 … 2000 um etwas unter 20 cm gestiegen, während sich die Temperatur in dieser Zeit um ca. 0,7 … 1 Grad erhöht hat [2].
Nehme man nun an, dass dazwischen ein direkter Zusammenhang besteht, der linear weitergeschrieben werden kann. Dann führt die emissionsbedingte Temperaturerhöhung des Verkehrs von Deutschland bis zum Jahr 2100 – abhängig vom angenommenen Forcing – zu einer anteiligen Pegelerhöhung von 0,134 … 0,4 cm.

Es mag viele GRÜNE Gründe für das in Deutschland inzwischen angesagte „Wenden“ und damit Verbieten und Verteuern alles Bewährten geben. Retten des angeblich schlimm ansteigenden Meerespegels als Begründung anzuziehen, ist aber nur dämlich.

Leider ist das eine bei den GRÜNEN (sofern es um Klima und Energie geht), geradezu bejubelte Eigenschaft.

Quellen

[1] Lokalausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 22. Feb. 2020

[2] WIKIPEDIA: Globale Erwärmung




GERUCHLOS, FARBLOS, UNSCHULDIG

Nachts in der Wüste

Wann waren Sie zum letzten Mal nachts in der Wüste? Ich war vor ein paar Monaten in der Karoo, einem Landstrich, den man mit viel Wohlwollen auch als „Halbwüste“ bezeichnen könnte, weil alle paar Kilometer ein dürres Grasbüschel steht (das Bild ist übrigens nicht die Karoo, die wäre nicht fotogen genug) . In Südafrika gelegen ist sie mit 400 000 km2 etwas größer als die Bundesrepublik. Je nach Gemütslage wird man diese Gegend entweder als großartig oder als trostlos bezeichnen. Falls ich Sie jetzt neugierig gemacht haben sollte, so soll mir das recht sein. Aber bitte verbringen Sie dort nicht Ihre Flitterwochen.

Als ich in mein Zimmer eincheckte, zusammen mit meinem Hund Snoopy, gab man mir den Tipp, lieber abends als in der früh zu duschen. Warum? Weil die Wasserleitungen während der Nacht regelmäßig einfrieren. Das erstaunte mich, denn tagsüber hatte es gut und gerne 30 ˚C, es war immerhin Spätsommer. Aber tatsächlich, trotz elektrischer Heizlüfter sank die Temperatur mit jeder Minute nach Sonnenuntergang drastisch ab, und ich stieg schließlich mit allen Klamotten, die ich dabei hatte ins Bett und fror trotzdem noch wie ein Schneider. Snoopy, der wuschelige Kerl, kam allerdings recht gut mit der Kälte zurecht.

Ursache für diese drastische Abkühlung ist der Mangel an Wassermolekülen in der Wüstenluft. Schauen wir uns das mal genauer an.

Luft von beispielsweise 20 ˚C kann bis zu 17 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen. Diese maximale Menge hängt stark von der Temperatur ab: je wärmer, desto mehr. Bei 25° sind es immerhin schon 23 Gramm. Meist wird die Feuchtigkeit unter diesem Wert liegen, man spricht dann von der „relativen Feuchtigkeit“, die kleiner als 100% ist. Da fliegen die Wassermoleküle dann einzeln in der Gegend herum und stoßen sich mit den Luftmolekülen. Die Luft – sofern sie sauber ist – ist dabei total transparent. Bei 100% sind wir zwar noch nicht unter Wasser, aber die H2O Moleküle treffen so häufig auf Artgenossen, dass sie sich zu winzigen Tröpfchen zusammenrotten – sie kondensieren – und schweben in der Luft umher.

Wasser und Luft sind in unserer Atmosphäre in einem permanenten Wechselspiel. Über Ozeanen, Seen oder feuchtem Gelände lädt sich die Luft mit Wasser auf, und wenn die Temperatur fällt, dann kondensiert das Wasser, es bilden sich Wolken oder Nebel, Regen oder Tau. Dieser Prozess ist für unser tägliches Leben von großer Bedeutung. Er stellt einen großen Teil dessen dar, was als Wetter bezeichnet wird.

Das unkondensierte Wasser in der Atmosphäre ist zwar nicht sichtbar, aber es ist ein „Treibhausgas“, d. h. es lässt die Sonnenstrahlen zwar ziemlich ungehindert durch, aber es absorbiert die von der Erde abgegebene, langwellige Wärmestrahlung. Das führt dazu, dass diese nicht weit kommt: Sie bleibt in den Wassermolekülen hängen und heizt die Atmosphäre auf bzw. sorgt dafür, dass sich die Luft nachts weniger abkühlt. Ist die Luft aber sehr trocken, so wie in der Wüste, dann geht die Wärmestrahlung von der Erdoberfläche ungebremst in den Weltraum und es wird nach Sonnenuntergang saukalt. Das beobachten wir übrigens nicht nur in der Wüste. Auch in unseren Breiten kann es, etwa im Herbst, solch klaren Nächte geben, bei denen das Thermometer unter null Grad sinkt. Die Wetterfrösche reden dann von „Strahlungsfrost“.

 

Kontrastprogramm

Wenn Sie von der erwähnten Halbwüste 1000 km nach Osten reisen, dann landen Sie am indischen Ozean und, wenn Sie Glück haben, in den St. Lucia Wetlands.  Hier sind Sie als Flitterwöchner wesentlich besser aufgehoben: die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass keine Wärmestrahlung in den Weltraum entweicht, es bleibt auch bei Dunkelheit angenehm warm, und Sie können auf der Terrasse nach Mitternacht noch Ihre Piña Colada genießen.

Als aufmerksame Leserin oder Leser haben Sie jetzt natürlich eine Frage: Warum führt das Wasser in der Luft dann nicht zu einer grenzenlosen Erwärmung der Erde? Warum steigt die Temperatur in den Feuchtgebieten dieser Erde dann nicht beliebig hoch? Höhere Temperaturen führen doch dazu, dass mehr Wasser in der Luft ist, mehr Wasser in der Luft führt zu stärkerer Absorption der langwelligen Wärmeabstrahlung, das führt zu höheren Temperaturen etc. Warum findet dieser Teufelskreis nicht statt?

Das liegt daran, dass, egal wie warm es ist, sich früher oder später Wolken bilden. Je wärmer es wird, desto wasserreicher werden diese Wolken. Wenn Sie auf einer tropischen Insel schon mal in den typischen nachmittäglichen Regen gekommen sind, dann können Sie das vielleicht bestätigen. Nach 5 Sekunden sieht man aus, als würde man an einem „Wet-T-Shirt-Contest“ teilnehmen und nach 10 Minuten ist der Wolkenguss vorbei.

Vom Flugzeug aus sind diese Wolken blendend weiß, solange wir noch „on Top“ sind. Das deutet darauf hin, dass sie das Sonnenlicht reflektieren, die Wolken sorgen also dafür, dass so gut wie keine Sonnenenergie mehr zur Erde vordringt; sie wird in den Weltraum zurückgelenkt. Sobald der Flieger aber in die Wolken taucht wird es stockfinster und bleibt so bis zum Boden, allerdings haben sich die Augen dann schon adaptiert und es kommt uns weniger dunkel vor.

Also: Wasser in Form von Wolken bremst tagsüber die Aufwärmung der Erde, Feuchtigkeit in der Luft bremst nachts die Abkühlung. Das in der Luft verteilte Wasser ist einerseits ein potentes Treibhausgas, andererseits dank Wolkenbildung ein gigantischer Sonnenschirm. Dieser natürliche Kreislauf ist ein perfekter Thermostat.

 

Noch ein Treibhausgas

Lassen Sie uns noch nach anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre suchen. Das sind also Gase wie Wasserdampf, welche das sichtbare Sonnenlicht so ziemlich ungehindert durchlassen, die aber die infrarote Strahlung, die von der warmen Erde emittiert wird, absorbieren. Offensichtlich sind die beiden Hauptbestandteile der Luft, nämlich Stick- und Sauerstoff, keine Treibhausgase; sie lassen die Wärmestrahlung der Erde ungehindert in den Weltraum entweichen. Darum wird es ja in der Wüste nachts so kalt.

Stickstoff wird von den Chemikern N2 geschrieben, Sauerstoff ist O2 und Wasser bekanntlich H2O. Stickstoff tritt in der Luft als Molekül auf, das aus zwei identischen Atomen besteht, und mit dem Sauerstoff ist es nicht viel anders. Das Wassermolekül dagegen besteht aus drei Atomen. Die Erfahrung zeigt nun, dass Moleküle von Treibhausgasen aus mindestens drei Atomen bestehen, oder aber aus zwei Atomen, die nicht identisch sind.

Ja, natürlich, CO2, Kohlendioxid ist so ein Kandidat. Das Molekül besteht offensichtlich aus drei Atomen und kommt in der Luft mit einer Konzentration von 0,04 % vor. Wenn wir hier von Prozenten reden, dann beziehen wir uns nicht auf das Gewicht, sondern auf die Zahl der Moleküle. 0,04 % heißt, dass von 100 Molekülen in der Luft durchschnittlich 0,04 CO2 wären. Das ist wenig anschaulich, man rechnet daher besser mit ppm = parts per million, dann bekommen wir eine Konzentration von 400 ppm. In einer Million Luftmoleküle wären dann etwa 400 Moleküle CO2. Das ist nicht viel. Es ist etwa so, wie wenn 400 Schlachtenbummler einer Provinzmannschaft in die Millionenstadt München einziehen, wo ihr Verein gegen Bayern spielt. Die paar Schlachtenbummler gehen in der Menge unter, zumindest solange sie noch nüchtern sind.

Vergleichen wir die Konzentration von CO2 mit der von H2O: Wir hatten gesagt, dass Luft von 20° maximal 17 g Wasser pro m3 aufnehmen kann. Wenn man das umrechnet, dann sind das etwa 2 % oder 20.000 ppm. Das wäre dann vergleichbar mit den 20.000 Fans von Bayern München, die ebenfalls in der Stadt umherziehen. Die fallen schon mehr auf. Warum spielt dann das relativ seltene CO2 angeblich so eine große Rolle?

 

Viel Lärm um nichts?

Seit Jahrzehnten dreht sich so ziemlich alles um CO2 oder auch Carbon, wie es manchmal etwas unwissend genannt wird. Es bedrohe das Überleben der Menschheit und bereits jetzt suchen Klimaflüchtlinge Schutz vor der Erderwärmung in der Bundesrepublik. Von Greta, die das Gas angeblich sehen kann, werden wir aufgefordert in Panik zu geraten und die Politik in Deutschland dient fast nur noch der Vermeidung von CO2.

Nach besagter Nacht in der Wüste kommt mir das alles etwas übertrieben vor. Wo war das verdammte CO2 als ich dort wie ein Schneider gefroren habe? Schließlich ist das Zeug ja gleichmäßig über den Globus verteilt, ganz anders als das Wasser. Über mir in der Karoo war also auch damals der allgegenwärtige, mörderische Schirm aus CO2, der angeblich die nächtliche Abkühlung der Erde behindert. Davon habe ich absolut nichts bemerkt. Durch Studium der einschlägigen Literatur wurde mein subjektives Erlebnis mehr als bestätigt: In der Sahara kann es tagsüber sogar 40°C haben und dann Nachtfrost.

Stimmt das denn überhaupt mit dem CO2 als Treibhausgas? Ich antworte mit Radio Eriwan: „Im Prinzip ja.“

Die Physik beschreibt die Wirkung der CO2 Moleküle auf die von der Erde abgestrahlten Wellen ganz eindeutig. Es zeigt sich aber auch, dass der Effekt auf die globalen Temperaturen durch die Messdaten nur mit sehr viel Zureden und gutem Willen zu beobachten ist. Es gibt offensichtlich andere Faktoren, welche die Temperatur wesentlich stärker beeinflussen als CO2.

Und noch etwas: der Abschirmungseffekt durch ein Treibhausgas tritt sofort auf. Wenn die Luft trocken ist, dann wird es in derselben Nacht kalt und wenn sie feucht ist, dann bleibt es in genau dieser Nacht warm. Die globale Erwärmung sollte also  mit dem Anstieg von CO2 Schritt halten. Die beiden über die Jahre erstellten Datenreihen zur CO2 Konzentration und zur globalen Temperatur sollten deutlich korrelieren. Das ist aber nicht der Fall. Zwischen 2000 und 2015 gab es keinen systematischen Anstieg, sondern nur Schwankungen anderen Ursprungs von etwa +- 0,1°C, siehe www.wattsupwiththat.com/global-temperature/. Es gab dann auch den Namenswechsel von „Global Warming“ zu „Climate Change“. Honi soit qui mal y pense.

Es mag natürlich sein, dass Sekundärfolgen des CO2 Anstiegs erst lange verzögert einsetzten, die Erwärmung aber muss mit ihm synchron gehen.

Lassen Sie uns zur Antwort des Senders Radio Eriwan zurückkommen. Es bleibt bei „im Prinzip ja“. Die Theorie fordert es, dass CO2 das Klima beeinflusst. Die Erfahrung aber zeigt, dass dieser Einfluss nicht zweifelsfrei zu messen ist. Vermutlich spielt das Thema Wasser in seinen verschiedenen Aggregatszuständen eine viel zu dominante Rolle bei der Feinabstimmung der Energiebilanz auf Erden.

In diesem Sinne wäre es aus wissenschaftlicher Sicht sowohl töricht diese zu Zusammenhänge zu leugnen, als auch sie als gesichert hinzustellen. Global Warming ist weder ausgeschlossen noch gesichert – mit anderen Worten, es ist möglich. Das soll die Politiker nicht daran hindern im Sinne der Risikovorbeugung geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Und das tun sie ja seit Jahrzehnten voller Aufopferung und mit grandiosem Erfolg – wenn man den Medien Glauben schenken darf.

Vielleicht stellt sich aber eines Tages heraus, dass wir das arme CO2 grundlos verdächtigt haben und dann werden wir ein neues Urteil fällen: geruchlos, farblos, unschuldig.

 

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.orgund im Buch „Grün und Dumm“ https://think-again.org/product/grun-und-dumm/




Über einen möglichen Zusammen­hang zwischen winter­lichem Polarwirbel und Winter­kälte in Mittleren Breiten

Zunächst einmal muss definiert werden, was mit dem Terminus „Polarwirbel“ – oder „Polar Vortex PV“ – eigentlich gemeint ist. Nicht jedes Tiefdruckgebiet in polaren Gebieten ist ein Polarwirbel, und natürlich ist ein Polarwirbel außerhalb polarer Breiten ein Widerspruch in sich.

In der angelsächsischen Literatur ist mit PV immer der winterliche Polarwirbel in der Stratosphäre gemeint. Ein Beispiel desselben zeigt Abbildung 1:

Abbildung 1: Klassisch ausgeprägter Stratosphärischer Polarwirbel, hier im 50-hPa-Niveau (ca. 20 km Höhe), und zwar als numerische Simulation über eine Woche im Voraus. Quelle: NOAA

Der winterliche Polarwirbel in der Stratosphäre ist natürlich eine Folge der winterlichen Abkühlung der Troposphäre. Grob vereinfacht erklärt: Die einzelnen atmosphärischen Schichten sacken bei Kälte so zusammen, dass in der Höhe ein Defizit, also „Tiefdruck“, entsteht.

Es gibt aber noch einen zweiten wichtigen Grund: Die Ozonbildung kann in der Polarnacht nicht mehr stattfinden – sie ist aber der Grund, warum es in der Stratosphäre ansonsten relativ warm ist (der kurzwellige Teil des UV wird bei der Ozonbildung in Wärme verwandelt).

So klassisch Breitenkreis-parallel wie in dieser Graphik zeigt er sich nun aber keineswegs immer. Die Beispielgraphik ist eine numerische Simulation vom 23. Februar 2020, 00 UTC (1 Uhr MEZ) für 168 Stunden im Voraus, also für genau eine Woche. Aktuell erscheint er nämlich deformiert:

Abbildung 2: Stratosphärischer Polarwirbel mit Deformation, aktuell vom 23. Februar 2020, 00 UTC. Quelle: NOAA

Derartige Deformationen sind nun allerdings normal, und die klassisch runde Ausprägung wie in Abb. 1 ist eher die Ausnahme. Im bisherigen Winterverlauf jedoch war er fast durchweg in dieser Form ausgeprägt.

Nun gut, das ist alles ziemlich weit oben. Steigen man jetzt ein paar Etagen ab, z. B in die mittlere, Troposphäre (500-hPa-Niveau, ca. 5000 m Höhe), sieht das Bild natürlich anders aus. Die folgende Graphik zeigt die Topographie des 500-hPa-Niveaus vom 23. Februar 2020, 06 UTC:

Abbildung 3: Zirkumpolare Topographie 500-hPa-Niveau vom 23. Februar 2020, 06UTC. Quelle: Wetteronline.de

Man erkennt grob integrierend betrachtet eine ähnliche Struktur wie in der Stratosphäre, jedoch mit viel mehr Mäandern. Das ist normal. Hinzuweisen ist hier aber auf die ebenfalls fast Breitenkreis-parallele Strömung von Neufundland bis nach Russland hinein. Es liegt auf der Hand, dass unter diesen Umständen winterliche Kaltluft aus Osten keine Chance hat, sich westwärts bis nach Mitteleuropa auszubreiten. Dazu später noch mehr.

Der Vollständigkeit halber hier noch die zirkumpolare Strömungsverteilung am Boden:

Abbildung 4: Bodendruck zirkumpolar am 23. Februar 2020, 06 UTC. Quelle wie Abb. 3

Da sich am Boden aber lediglich die „Spur des Schlittschuhläufers“ abbildet und der Schlittschuhläufer selbst weiter oben seine Kreise zieht, steigen wir jetzt wieder hinauf.

Zusammenfassung dieses Abschnitts: Der Polarwirbel bezeichnet das Phänomen der Bildung einer zirkumpolaren Zirkulation in der höheren Troposphäre und der Stratosphäre. Im Sommer verschwindet der Polarwirbel oder ist zumindest sehr schwach ausgeprägt. Belegt werden soll das mit der Zirkulation im 50-hPa-Niveau über der sommerlichen Antarktis:

Abbildung 5: Geopotential im 50-hPa-Niveau vom 23. Februar 2020, 00 UTC auf der Südhalbkugel. Quelle: NOAA

Und damit kommen wir zurück zur eigentlichen Frage: Ist an der in der Überschrift dieses Beitrags aufgestellten Behauptung etwas dran? Gibt es einen Zusammenhang?

Da es dem Autor nicht gelungen ist, historische Reanalysen der Stratosphäre zu finden, beschränken wir uns hier auf den atlantisch-europäischen Bereich. Wie aus den Abbildungen 1 bis 3 hervorgeht, geht ein kräftig ausgeprägter zonaler Grundstrom im 500-hPa-Niveau einher mit einem ausgeprägten stratosphärischen Polarwirbel, so wie es in diesem und auch den vergangenen Wintern fast durchweg der Fall war.

Nun kann der PV aber auch ein ganz anderes Verhalten zeigen. Man betrachte noch einmal die Abbildung 2 mit der aktuellen Deformation des PV. Sie soll sich den Simulationen zufolge wieder zurückbilden zum Zustand in Abbildung 1. Das ist aber nicht immer so. Im Extremfall deformiert sich der PV so stark, dass er sich ähnlich einer sich am Strand brechenden Meereswoge in zwei Teile aufspaltet – es kommt zu einem sog. „Major Warming“. In diesem Falle erscheint der PV nicht nur stark abgeschwächt, sondern auch mit zwei weniger stark ausgeprägten Zentren.

Bekannt ist, dass ein solcher Vorgang in Mittleren Breiten auf der gesamten Nordhemisphäre gravierende Kälteperioden zur Folge hat, so wie letztmalig im Spätwinter 2018. Vergleicht man ein solches „Major Warming“ nun mit der aktuellen Lage, scheint sich die Behauptung aus der Überschrift zu bestätigen.

Betrachten wir noch einmal die im Subheader erwähnte „gefangene“ Kaltluft im Falle stark ausgeprägter PV. Kann man das irgendwie mit Bodendaten belegen?

Das Winterindiz schlechthin ist neben der Meereisbedeckung die Schneedecke, und zwar sowohl deren Ausdehnung als auch deren Volumen. Bei in Mittleren Breiten milder Witterung macht sich die dort fehlende Schneedecke sicher durch eine vergleichsweise geringe Ausdehnung bemerkbar. Das war während der vergangenen Winter auch so. Betrachten wir also die Ausdehnung der Schneedecke auf der Nordhemisphäre:

Abbildung 6: Größe der schneebedeckten Fläche auf der Nordhemisphäre. Quelle.

Man sieht, dass die Ausdehnung in diesem Winter eher noch geringer ist als während der vorangegangenen Jahre. Das überrascht nicht, denn in fast ganz Europa liegt derzeit kaum oder gar kein Schnee.

Exkurs: Gibt es auf der NH vielleicht einen allgemeinen Trend zur Abnahme der Schneedecken-Ausdehnung? Dazu folgende Graphik:

Abbildung 7: Überraschung: Es zeigt sich neben der üblichen Variation eher ein steigender Trend! Quelle

Ende Exkurs

Nun sollte man aber erwarten, dass wenn schon die Kaltluft irgendwie „gefangen“ ist, wenigstens das Volumen der Schneedecke relativ hoch sein sollte, sorgt doch diese Konstellation für große Temperaturgegensätze im Bereich der jeweiligen Frontalzone und damit für mehr Niederschlag, der auf der kalten Seite als Schnee fällt. Dazu betrachte man jetzt Abbildung 8:

Abbildung 8: Volumen der winterlichen Schneemenge. Quelle

Und siehe da: Das Volumen der Schneemenge dieses Winters liegt deutlich über dem Mittel der Jahre 1982 bis 2012 und sogar noch deutlich über dem Band der Standardabweichung 1.

Nun aber zur Frage, ob ein ausgeprägter Polarwirbel (PV) routinemäßig zu milder Winterwitterung in Mitteleuropa führt?

Es wurde schon erwähnt, dass die Temperaturgegensätze zwischen warm und kalt bei stark ausgeprägten PV sehr hoch sein können, während sie bei schwächer ausgeprägten oder gar geteilten PV nicht so groß ausfallen. Große Temperaturgegensätze bedeuten aber in der Troposphäre auch besonders starke Wettervorgänge, hier in Gestalt der Tiefdruckgebiete im Bereich der Polarfront. Da zeigt sich Verschiedenes, was sehr bemerkenswert ist. Zunächst aber einige Anmerkungen zum Kältepol dieses Winters, der praktisch den ganzen Winter über im kanadisch-grönländischen Gebiet zu finden war. Dieser war in diesem Winter so extrem stark ausgeprägt, dass hier in einem Exkurs näher darauf eingegangen werden soll.

Exkurs: Der kanadische Kältepol des Winters 2019/20

Weil es im Zuge der Mainstream-Klimapropaganda keine Kälterekorde geben darf, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in Kanada in diesem Winter gleich reihenweise Kälterekorde gebrochen wurden. Sogar auf der sonst stramm alarmistisch ausgerichteten, sonst aber eigentlich sehr guten Site von Wetteronline.de wurde schon darauf hingewiesen. Temperaturwerte unter -50°C sind nicht so ganz ungewöhnlich in den kanadischen Nordwest-Territorien, aber dass das so wiederholt und regelmäßig in diesem Winter vorkam, ist schon bemerkenswert. Nun ist es dort natürlich in jedem Winter sehr kalt, aber wenn die Temperatur statt der „normalen“ -30°C wiederholt unter -50°C sinkt, ist das selbst für die dortigen kältegewohnten Bewohner beachtlich.

Dazu gibt es auch einen Beitrag, in welchem Ausbrüche aus diesem kanadischen Kaltluft-Reservoir in Richtung USA bis hinunter nach Florida beschrieben werden. Das ist Wetter, nicht Klima, und wird hier nur nebenbei erwähnt. Aber am Ende jenes Beitrags folgen ein paar Bemerkungen, die hier übersetzt werden sollen:

Ersten aktuellen Modellrechnungen zufolge dürfte sich die Lage im März zunächst kaum bessern – und all diese anomale Kälte bedeutet, dass sich im Jahre 2020 der substantielle Abkühlungstrend fortsetzt, der während der letzten 5 Jahre zu verzeichnen war.

Der eigenen, zum Warmen verzerrten und den UHI-Effekt ignorierenden Temperatur-Datensätze der NOAA zufolge kühlte es sich in Nordamerika seit dem Jahr 2015 mit einer Rate von 2,03°C pro Dekade ab* (das ist 29 mal schneller als die Rate der Erwärmung vor dem Jahr 2015):

[*Verdeutlichung: wäre die Abkühlung in dieser Größenordnung 10 Jahre lang erfolgt, würde sie 2,03°C betragen. Während der 5 Jahre aktuell war es also die Hälfte]

Abbildung E1: Nordamerika, Abkühlung um 2,03°C pro Dekade. Quelle

Die kalten Zeiten kehren wieder – und das schnell – was auf einer Linie steht mit der historisch geringen Sonnenaktivität, der stärkeren, Wolken erzeugenden kosmischen Strahlung (hier) und meridionalen Strömungsanteilen des Jet-Streams.

Man falle nicht auf falsche politische Agenden herein – unsere Zukunft ist eine der fortwährenden Abkühlung.

Link: https://electroverse.net/wave-after-wave-of-brutal-arctic-cold-set-to-engulf-north-america-over-the-next-10-days/

Ende Exkurs

Auswirkungen dieser Extremkälte in West- und Mitteleuropa

In dem ausschnittsweise übersetzten Artikel wird wie erwähnt vor zwei gefährlichen Kaltluftausbrüchen bis in den Südosten der USA gewarnt. Das kommt aber seltener vor als Ausbrüche nach Osten auf den Atlantik hinaus. Und hier tut sich in der Tat Bemerkenswertes und etwas, das für uns Synoptiker und Wetterfreaks immer wieder aufs Neue faszinierend ist: Es bilden sich Orkanwirbel der absoluten Spitzenklasse (man sehe dem Autor die etwas überschäumende Wortwahl nach). Am 16. Februar 2020 erreichte diese Entwicklung einen einsamen Höhepunkt: Es bildete sich ein Orkanwirbel mit einem Kerndruck unter 930 hPa! Das ist zwar kein Weltrekord, sinkt doch der Luftdruck im Auge tropischer Wirbelstürme häufig noch tiefer. Aber im Nordatlantik dürfte das schon in die Nähe von Rekordwerten reichen. Die Wetterlage zeigt Abbildung 9:

Abbildung 9: Wetterlage vom 16. Februar 2020, 00 UTC. Weiße Linien: Bodendruck in hPa, bunt: Geopotential der 500-hPa-Fläche. Quelle

Vermutlich wird auch Laien schnell klar, dass bei einem solchen Giganten-System, das ja entgegen dem Uhrzeigersinn umweht wird, für Mitteleuropa nur die Südwest-Komponente gelten kann. Kälte ausgeschlossen.

Dieser Wirbel war aber nur die (höchste) Spitze des Eisbergs der Bildung großer Orkanwirbel. Seit Anfang Januar entwickelte sich über dem Nordatlantik ein Wirbel mit Kerndruck unter 950 hPa nach dem anderen. Das ist zwar auch nicht ungewöhnlich, kommt aber auch nicht in jedem Winter vor.

Derartige Entwicklungen sind also im Mittel an einen ausgeprägten Kältepol über Kanada-Grönland gekoppelt. Aber sind so starke Entwicklungen schon ein Indiz, dass es immer so weitergeht, bis dem Kältepol aus jahreszeitlichen Gründen die Puste ausgeht?

Nein! Dem Autor ist nämlich ein ziemlich drastisches Gegenbeispiel erinnerlich. Am 15. Dezember 1986 bildete sich im Seegebiet zwischen Island und Grönland ebenfalls ein Orkanwirbel der Spitzenklasse mit einem Kerndruck deutlich unter 930 hPa:

Abbildung 10: Wetterlage vom 15. Dezember 1986, 00 UTC. Weiße Linien: Bodenluftdruck, bunt: 500-hPa-Geopotential. Quelle

Tatsächlich waren die ersten beiden Dekaden des Dezember 1986 außerordentlich mild ausgefallen. Die damals 1-jährige Tochter des Autors konnte Anfang Dezember 1986 bei tiefblauem Himmel und einer Temperatur über 15°C leicht bekleidet im Garten herumkrabbeln. Wie jedoch erinnerlich, folgte dann der sehr kalte Winter 1986/87. Auf der Suche nach Unterschieden zur diesjährigen Situation wird man denn auch schnell fündig.

Im Gegensatz zu derzeit lag nämlich damals über Nordosteuropa ebenfalls ein ausgeprägter Kaltluftkörper, dem auch die Mega-Entwicklung bei Grönland nichts anhaben konnte. Kaum hatte sich der Wirbel bei Grönland nämlich stark abgeschwächt, wurde dieser Kaltluftkörper angezapft – der erforderliche hohe Luftdruck über dem nördlichen Mitteleuropa war jedenfalls auch schon vorhanden.

Leider ist es dem Autor wie gesagt nicht gelungen, historische zirkumpolare Stratosphärenkarten zu finden. Dann könnte man schauen, wie der stratosphärische PV zu jener Zeit ausgesehen hat. Falls jemand aus der geneigten Leserschaft hier helfen kann, wäre er dankbar für einen entsprechenden Kommentar mit Links.

Aber zurück zur derzeitigen Lage. Sie ist nämlich gekennzeichnet durch einen „Rekord“, der sich aber nur Fachleuten offenbart, der aber hier kurz erläutert werden soll.

West- und Mitteleuropa sind jedenfalls gegen Kaltluftvorstöße der Art, wie sie derzeit für die USA prognostiziert werden, nachhaltig geschützt, und zwar in Gestalt des Atlantischen Ozeans mit seinen vom Golfstrom erwärmten Gewässern. Momentan kommt noch die AMO-Warmphase im Zentralen Nordatlantik hinzu, welche den Temperaturgegensatz noch etwas steigern könnte. Die aus Kanada auf den Atlantik hinaus advehierten Kaltluftmassen werden auf dem langen Weg über dieses warme Wasser nach Europa so weit aufgeheizt, dass sie hier ihre winterlichen Eigenschaften weitgehend eingebüßt haben – jedenfalls normalerweise. Die Luftmassen, welche vom nordöstlichen Nordamerika aus als extrem kalte Kontinentale Arktikluft (cA) starten, erreichen West- und Mitteleuropa hinter den Kaltfronten der durchziehenden Sturm- und Orkanwirbel nur noch als subpolare Meeresluft (mP), die in den untersten Luftschichten dann meist 3 bis 8°C mild geworden ist. In diesem Winter war es jedoch so, dass es in diesen Luftmassen trotz des langen Weges über die warme Unterlage in Irland zu Schauern kam, die trotzdem noch als Schnee fielen. Auch in den höheren, deutschen Mittelgebirgslagen kam es dann häufig zu Schneeschauern. Natürlich wird es bei einer Nord- oder Ostlage auf der Insel noch sehr viel kälter, aber dass der lange Weg über den Atlantik nicht ausreicht, die kanadische Luftmasse auf das übliche Niveau aufzuwärmen, hält der Autor für bemerkenswert. Im schottischen Hochland, wo sich der wärmende Einfluss der tiefen Luftschichten verliert, wird man vielleicht ein Lied davon singen können.

Abbildung 11: Temperatur und Geopotential im 850-hPa-Niveau über dem Atlantik und Europa. Quelle.

Es hängt von drei Faktoren ab, mit welchen Eigenschaften eine von Westen kommende Kaltluftmasse aus Kanada in Westeuropa ankommt. Faktor 1: Das Temperaturniveau im Ursprungsgebiet, Faktor 2: Die Länge des Weges über das warme Wasser und Faktor 3: Die Zeit für das Überströmen. Zu Letzterem wird aus Abbildung 11 ersichtlich, dass die Strömung aus den o. g. Gründen sehr stark war und die Luftmasse die Strecke schneller zurücklegen konnte, d. h. dass die Zeit für eine stärkere Aufheizung gar nicht gereicht hat. Da aber dieser spezielle Kaltluftausbruch nun wirklich nicht der einzige dieses Winters war, könnte es sein, dass sich das Wasser des Nordatlantiks durch die gigantischen, zum Aufheizen benötigten Wärmemengen ebenfalls etwas stärker als gewöhnlich abgekühlt hat:

Abbildung 12: Wassertemperatur-Anomalien, 20. Februar 2020. Man erkennt die deutliche Abkühlung im Nordatlantik. Quelle

Fazit der Abbildung 12: Das Wasser war gar nicht mehr warm genug, um eine stärkere Aufheizung zu bewirken.

Zum Abschluss dieses Beitrages soll noch auf einen Punkt hingewiesen werden, der natürlich im Mainstream nie erwähnt wird. Die sehr milde Witterung dieses Winters in Mitteleuropa (die übrigens Kämpfe (2019) bereits aufgrund statistischer Auswertungen hier im November 2019 zutreffend prognostiziert hatte!), gab natürlich den Alarmisten jedweder Couleur hierzulande Auftrieb. Allerdings ist es grob falsch, aus der milden Witterung zu schließen, dass es „hier keine Winter mehr gibt“. Denn: Das würde bedeuten, dass man glaubt, dass die Strömung bei uns nie mehr aus einer andere Richtung als West oder Südwest kommen soll. Außerdem haben Kowatsch & Kämpfe in verschiedenen Arbeiten die Häufung winterlicher Westwetterlagen in Mitteleuropa nachgewiesen. Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass diese Häufigkeit auch mal wieder abnimmt.

Wenn man wirklich die gegenwärtige Lage im Zusammenhang mit irgendwelchen Klima-Fluktuationen bringen will, dann muss man immer in die Ursprungsgebiete schauen: Wie kalt ist es im Zentrum der hemisphärischen Kältepole geworden? Und nur dann lassen sich Äpfel mit Äpfeln vergleichen!




Wie „grünes“ Großkapital und linke Journalisten gemeinsame Sache machen – Teil 5: Die Netzwerke

Mit dem weitgehenden Umbruch der Medienbranche als Folge des Internetzeitalters haben sich auch die bisherigen Strukturen grundlegend geändert. Journalisten sind immer seltener nur einer Zeitschrift, einem Verlag bzw. einem Sender zugeordnet, sondern teilen ihre Zeit oft auf verschiedene Auftraggeber auf. Zudem verwischen sich die bisherigen Grenzen zwischen Text, Bild und Bewegtbild immer mehr. Die geringere Bindung an einen festen Auftraggeber hat zur Folge, dass die Beschäftigungssituation immer prekärer wird. Von geschätzt etwa 85.000 Journalisten in Deutschland sind nur ca. 45.000 fest angestellt, der Rest muss seine Haut als freier Mitarbeiter zu Markte tragen. Das Durchschnittseinkommen ist mit nur 36.000 €/Jahr sehr niedrig. Auf der anderen Seite bilden sich dadurch innerhalb des Journalismus eigenständige Strukturen – meist in Form von Netzwerken – heraus, die sich dann eigenständig Finanzmittel suchen und sichern und dadurch auch eigene Meinungsmacht gewinnen. Geldquellen sind oft Stiftungen, NGO´s oder staatliche Fördertöpfe, wobei insbesondere bei den Stiftungen die Transparenz über die Mittelverwendung meist gering ist. In den Stiftungen, bei den durch sie geförderten NGO´s sowie bei staatlichen Akteuren wie z.B. dem Umweltbundesamt (UBA) haben sich häufig Vertreter linksradikal-grüner Gruppierungen wie Greenpeace festgesetzt und nutzen diese für die finanzielle Absicherung ihrer Genoss*Innen, zur Diffamierung von „Klimaleugnern“ und zur Verbreitung ihrer Ideologie. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Pressure-Groups linker bis linksextremer Journalisten gebildet, die über ihre Vernetzung mit den etablierten Medien und mit dem Staatsapparat einen unverhältnismäßig großen und oft sehr bedenklichen Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.

Ein kaum übersehbarer Filz eng verflochtener Journalisten-Netzwerke

Diese Gruppierungen sind inzwischen so zahlreich und so kaum entwirrbar untereinander vernetzt, dass es nicht möglich ist, sie im Rahmen dieser kurzen Artikelserie auch nur ansatzweise umfassend zu behandeln. Deshalb können nur die wichtigeren kurz vorgestellt werden, bei anderen sind aus Platzgründen nur einige wenige Angaben möglich, und viele weitere konnten hier gar nicht berücksichtigt werden. Eines haben jedoch so gut wie alle dieser Gruppierungen gemeinsam: Sie sehen sich als Vorkämpfer gegen den Klimawandel und „gegen Rechts“ – und ihnen stehen über Stiftungen sowie aus öffentlichen Fördertöpfen Geldmittel in Größenordnungen zur Verfügung, von denen die verhassten „Klimawandelleugner“ – viele davon Privatleute oder Rentner ohne nennenswertes Vermögen – nur träumen können.

Bild 2. Jean Pütz – die sympathische Galionsfigur einer inzwischen sehr unsympathischen Ansammlung von Klimaaktivisten namens WPK (Bild: Creative Commons Michael Schilling)

Die Wissenschafts-Pressekonferenz – ein radikaler Wolf im wissenschaftlichen Schafspelz

Zu den Wegbereitern dieser Entwicklung gehört ausgerechnet ein fast schon idealer Sympathieträger, nämlich der längst pensionierte Jean Pütz vom WDR, der sich dort als Pionier moderner Formate von Wissenschaftssendungen wie Quarks oder nano betätigte. Die von ihm mit begründete Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK) bezeichnete sich auch als „Mafia der Vernunft“. Ihre Mitglieder sind hauptberufliche Wissenschaftsjournalisten, die für Fernsehen, Hörfunk, Printmedien und/oder Internet arbeiten. Im Prinzip ist hier die Creme so gut wie aller deutschen Fernsehanstalten und ihrer populären Wissenschaftssendungen vertreten. Die Neigung dieser Elite des Fernseh-Wissenschaftsjournalismus, sogenannte „Leugner des Klimawandels“ nicht zu Wort kommen zu lassen, ist hinlänglich bekannt.

Wie kam es überhaupt zur Bildung der WPK? Den Anstoß gab nach den Worten von Jean Pütz die Unzufriedenheit mit der damaligen Industrieabhängigkeit des Wissenschaftsjournalismus im Fernsehen. Dadurch sei die Glaubwürdigkeit auf der Strecke geblieben. Die Gründer der WPK wussten als Fachleute „am besten, dass, damals wie heute, wichtige Weichenstellungen für die Wissenschaft und Forschung der Zukunft anstanden und dass davon nicht nur Politiker überzeugt werden mussten, sondern…auch unmittelbar der Bürger“. Was aus den hehren Absichten geworden ist, kann man mit dürren Worten zusammenfassen: Agitprop für die Weltrettung durch Vernichtung unserer modernen Industriegesellschaft.

Ob Jean Pütz in seinem Alter überhaupt noch mitbekommen hat, was seine Kollegen aus diesen Initiativen gemacht haben oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist jedoch: Statt der Ansichten der Industrie wird heute auf Kosten der Gebührenzahler Industriefeindlichkeit verbreitet. Die angeblich angestrebte „verantwortungsvolle, sachgerechte und unabhängige Berichterstattung aus dem gesamten Bereich der Wissenschaft, der Medizin und der Technik in allen publizistischen Medien“ ist weitgehend zur Propaganda für die Klimahysterie und gegen die Kernkraft sowie gegen moderne Methoden der Landwirtschaft verkommen. Stars sind Leute wie die aggressive Weltrettungs-Prophetin Mai Thi Nguyen Kim, Prof. Lesch mit seinen farbenfroh blubbernden Glasballons oder der Arzt Dr. von Hirschhausen, der den Eindruck erweckt, menschliches Fieber und Weltklima nicht so recht auseinanderhalten zu können. Zu den Kuratoriumsmitgliedern der WPK zählen neben einigen großen Konzernen die Creme der Großforschungseinrichtungen und Wissenschaftsverbände, diverse staatliche Stellen sowie die SAP-nahe Klaus Tschira Stiftung. Geld haben sie jedenfalls überreichlich…

Die Klaus Tschira Stiftung und das Science Media Center

Die von dem SAP-Mitgründer Klaus Tschira 1995 ins Leben gerufene Klaus Tschira Stiftung (KTS) gehört zu den großen gemeinnützigen Stiftungen und hat bisher mehr als 600 Millionen Euro an Fördermitteln und Sachspenden vergeben. Sie behauptet von sich, sie wolle Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik fördern und die Wertschätzung für diese Fächer in der Gesellschaft steigern. Was dabei in Wirklichkeit herauskommt, zeigt sich am Beispiel der von ihr überwiegend finanzierten Stiftung Science Media Center Germany (SMC). Vordergründig soll SMC anerkannte Fachleute aus der Wissenschaft sowie Wissenschaftsjournalisten in Kontakt bringen, um letzteren schnell und fundiert zuverlässige Fakten und Einschätzungen zu technischen bzw. wissenschaftlichen Themen zu liefern. Dazu habe man gezielt Koryphäen für eine „Experten-Datenbank“ erkoren, welche den Medien kostenfrei zeitnah Experten-Statements und fundiertes Wissen vermitteln sollen. So wolle man „wissenschaftliche Argumente für Journalisten leicht zugänglich machen, um unabhängige Berichterstattung über Wissenschaft und wissensbasierte Themen in Politik und Gesellschaft zu stärken“. Soweit die Theorie.

Bild 3. Bei SMC dürfen „Koryphäen“ wie Prof. C. Kemfert und Prof. V. Quaschning für die Energiewende trommeln (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage eines Screenshots)

In der Praxis wird allerdings bei der Auswahl dieser „Wissenschaftler“ gänzlich parteilich vorgegangen. Dies wird sogar offen zugegeben, indem man den – nach SMC-eigenen Kriterien „auserwählten“ – Experten die Botschaft verkündet: „Helfen Sie uns dabei zu vermeiden, dass Medien jenen Interessengruppen zu viel Raum einräumen, die mitunter im Namen der Wissenschaft irreführende Botschaften verbreiten….Wenn Sie sich als Experte zu komplexen, ambivalenten oder kontroversen Themen nicht oder nicht rechtzeitig öffentlich äußern, überlassen Sie den vermeintlichen Experten das Feld….Über das SMC erreichen Sie gleichzeitig zahlreiche handverlesene registrierte Journalisten in relevanten Medien, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz“. Und diese Parteilichkeit begünstigt, wie die Namen der auserwählten Experten z.B. im Energiesektor belegen, gezielt Personen mit stramm grünlinker ideologischer Ausrichtung.

In einem funktionierenden Rechtsstaat müssten die zitierten Sätze im Prinzip zur Folge haben, dass dem Verein die Gemeinnützigkeit entzogen würde. Das ist den SMC-Verantwortlichen inzwischen wohl auch klar geworden, weshalb diese Texte inzwischen von der aktuellen Fassung der Webseite entfernt bzw. entschärft wurden. Es gibt jedoch immer noch Suchmaschinentreffer für die zitierten Aussagen – und archivierte Screenshots. Das Internet vergisst halt nicht so schnell.

Auch ein Blick auf die Themenliste der SMC-Veröffentlichungen offenbart schnell, dass SMC sich nach wie vor stark auf die grünlinks-typischen Umwelt- und Klimathemen wie Energiewende, CO2, Dürren, Glyphosat, Autoabgase, Feinstaub, Elektromobilität oder Gülledüngung konzentriert. Zu Wort kommen bekannte Eiferer der Klima- und Energiewende wie die Professoren Kemfert und Quaschning oder – beim Automobil – Fr. Prof. Hoffmann. Diese gehört zu den fanatischen Verfechtern der Vernichtung der Autoindustrie durch übertrieben scharfe Grenzwerte für Autoabgase. Echte Koryphäen wie Hans-Werner Sinn scheint man dagegen nicht zu

berücksichtigen.

Bild 4. Eine kaum verschleierte Aufforderung an Klimahysteriker, anderen Meinungen nicht das Feld zu überlassen (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage eines Screenshots)

Der größte Treppenwitz an SMC ist, dass ausgerechnet eine Stiftung aus dem direkten Umfeld des in Deutschland beheimateten SAP-Konzerns seit Jahren mit viel Energie darauf hinarbeitet, unter dem Deckmantel der „Förderung der Wissenschaft“ genau diese Wissenschaft und zugleich die deutsche Industrie zu zerstören.

Das Netzwerk Recherche

Nach dem Beispiel der WPK sind im Laufe der Jahre auch bei anderen Medienvertretern zahlreiche weitere Netzwerke entstanden. Eines der älteren ist das Netzwerk Recherche e.V. (NR), ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit (2018) 840 Mitgliedern. Zwar behauptet man, man wolle „die journalistische Recherche und den Qualitätsjournalismus in Deutschland“ stärken und sei laut Satzung der „Förderung der Bildung“ verpflichtet. Doch lässt schon allein die 2001 erfolgte Gründung auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung erahnen, wessen Geist bei der angestrebten „Volkserziehung“ den gewünschten linksgrünen Ton angibt.

Offiziell gibt man sich beim Netzwerk Recherche auf der Homepage betont neutral, investigativ und dem Allgemeinwohl verpflichtet. Zu den Zielen gehört auch „gemeinnütziger Journalismus“, d.h. Redaktionen, denen endlich kein „Verlagsmanager im Nacken“ sitzt. Dank finanzieller Unabhängigkeit könne man endlich investigativ Themen angehen, die sonst untergehen würden. Dann, so die Hoffnung, könne der Journalist endlich die Welt so verbessern, wie er sich das vorstellt.

Bild 5. Die Stiftung Olin GmbH, die auch das Netzwerk Recherche fördert, unterstützt eine ganze Reihe klimaaktivistischer bzw. klimaradikaler Bewegungen mit teils hohen Summen (Bild: Autor)

Was jedoch wirklich dahintersteckt, zeigt sich beim Blick auf die Geldgeber. Daran herrscht kein Mangel: Zu den Partnern und Förderern zählen u.a. die Rudolf Augstein Stiftung, der NDR, die Bundeszentrale für politische Bildung, die GLS Treuhand, die Olin gemeinnützige GmbH, nextMedia.Hamburg und die Schöpflin Stiftung. Auch bei diesen Förderern liest man zunächst honigsüße Phrasen über Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit etc. pp. Man muss schon in die Tiefe bohren, um festzustellen, welche Erwartungen diese großzügigen Spender denn wohl haben. Zum Beispiel die Olin Stiftung von Alexander Szlovák, der nach einer Meldung im Hamburger Abendblatt mit einem Vermögen von 100 Mio. zu den 80 reichsten Hamburger Familien gehört. Die Stiftung unterstützt knapp 30 zum Teil aktivistische NGO´s und erklärt den Kampf gegen den Klimawandel zu ihrem Hauptziel. Zu ihren Empfängern gehört auch die „Plant for the planet“-Bewegung, die ein sehr umtriebiger Unternehmer Frithjof Finkbeiner (u.a. Desertec, Club of Rome) und sein Sohn managen. Weiterer Förderer ist die Schöpflin-Stiftung, die sich ebenfalls dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet hat. Und die an bestimmten Projekten des Netzwerk Recherche beteiligte Stiftung Mercator gehört als Finanzier der Agora Energiewende zu den größten und finanzstärksten Förderern der deutschen „Energiewende“. Die punktuell ebenfalls kooperierende Friedrich-Ebert-Stiftung ist eine Finanzierungsquelle für linksradikale Kräfte im Umfeld der SPD.

Angesichts solcher Hintermänner ist offensichtlich, dass der „Neutralitäts“-Anspruch des Netzwerks Recherche nur ein Feigenblatt darstellt, hinter dem sich das branchenübliche linksradikal-grüne Gedankengut verbirgt.

Correctiv – Kläger, Richter und Büttel zugleich

Sich selbst stuft Correctiv natürlich als edel, hilfreich und gut ein. Man bezeichnet sich als gemeinnütziges Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum und nimmt für sich in Anspruch, investigativen Journalismus zu pflegen und sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen. Nach eigenem Verständnis schütze man das Volk vor gezielten Falschmeldungen und setze ein klares Zeichen gegen Extremismus. So kehre der Journalismus zu seinen Wurzeln zurück und werde wieder zur Vierten Gewalt in der Gesellschaft. Man sage Nein zu Populismus, Nein zu Hass und Hetze und Nein zu Lügen im Netz. Soweit der hehre Anspruch.

Bild 6. Für Klimahysterie-Profiteure ist es besonders praktisch, wenn ihre Stiftung gleich integraler Bestandteil des Unternehmens ist (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage eines Screenshots)

In Wirklichkeit stimmt all dies nicht. Diese mit Millionenspenden von deutschen und internationalen Stiftungen finanzierte Gruppe mit knapp 30 bezahlten Mitarbeitern hat sich sowohl politisch als auch klimapolitisch eindeutig positioniert: Für die Klimahysterie, gegen sogenannte „Rechte“ und „Populisten“. Im Quartalsbericht XXI kann man sich über die aktuellen Projekte informieren. Doch irgendwie scheinen wichtige Themen zu fehlen:

  • Linker Extremismus und linke Gewalt, wie in Hamburg, wo ganze Straßenzüge verwüstet wurden? Scheinen für Correctiv kein Thema zu sein.
  • Finanzierung der Klimahysterie mit Milliardensummen aus dem In- und Ausland, mit Schwerpunkt USA? Da schreibt man lieber über das „böse“ Geld der „Klimaleugner“ vom Heartland-Institut.
  • Probleme mit kriminellen Clanstrukturen in unseren Großstädten? Uninteressant.

Diese Haltung erklärt sich, wenn man einen Blick auf die Geldquellen von Correctiv wirft. Ihre Rechtsform ist die einer gemeinnützigen GmbH. Auf der Webseite wird um milde Gaben zur Unterstützung von „mutigem und unabhängigem“ Journalismus geworben, mit 10,- € kann man dabei sein. Doch das schicke, für die eigenen Zwecke komplett maßgeschneiderte und mit technischen Raffinessen wie Video- und Audio-Studios, einem Experience-Lab, Co-Working Spaces und einem Cafe ausgestattete neue Zentrum, das derzeit in Berlin entsteht, sowie die auf fast 30 Mitarbeiter angewachsene Crew lassen sich mit solchen Mini-Beträgen nicht einmal ansatzweise bezahlen. Offenbar großzügig finanziert wird das Zentrum von der bereits weiter oben als Förderer der Klimahysterie erwähnte Schöpflin-Stiftung. Hinter Correctiv stehen aber noch weitere eindeutig klimahysterische Finanziers wie die Stiftung Mercator, die neben dem Energiesektor jetzt auch noch den Verkehrssektor vollständig dekarbonisieren will. Mit im Bunde ist hierbei die European Climate Foundation, hinter der sich wiederum sechs andere Stiftungen verbergen, darunter die US-Stiftung McCall McBain Foundation. Den Vogel schießt offenkundig die Schweizer Good Energy Foundation ab, die auf ihrer Webseite offen zugibt, dass sie integraler Bestandteil eines Unternehmens ist, das sein Geld mit Investitionen in Erneuerbare Energie verdient. Abgerundet wird das Ganze noch durch die Open Society Foundation des schillernden Multimilliardärs und Börsenspekulanten Soros, zu dessen Geschäften auch die Förderung von Umstürzen gehört.

Wie bei den meisten dieser Netzwerke findet man auch beim Correctiv-Personal schon bei oberflächlichem Durchchecken schnell Journalisten, die offensichtlich weder objektiv noch unabhängig sind. Neben Benjamin Schubert, der beim linksgrünen Netzwerk Attac mitmacht, gibt es da die engagierte Klima-„Aktivistin“ Annika Joeres, die auch in der Süddeutschen ihr Unwesen treibt, und Skandaljournalisten wie David Schraven, der versuchte, einer missliebigen Politikerin einen Sex-Skandal anzuhängen, oder Jonathan Sachse, der sich mit Familienverbänden anlegte.

Bild 7. Artikel 5 Grundgesetz verbietet eigentlich die Zensur missliebiger Meinungen (Bild: Autor)

Trotz dieser klar dokumentierbaren Einseitigkeit hat man Correctiv zum Zensor und Richter über andere Autoren im Netz befördert. Bei ihrer Tätigkeit sorgen sie u.a. dafür, dass die Verbreitung missliebiger Ansichten durch sofortiges Anhängen von Gegenmeinungen behindert wird. Dabei sind die Zensoren selbst gar keine Fachleute, sondern fachfremde Journalisten ohne eigene Kompetenz in Fragen der Klimawissenschaften. Was da gemacht wird, ist im Prinzip eine Verletzung des grundgesetzlich garantierten Rechts auf freie Meinungsäußerung. Es kommt hierbei zu einem schmutzigen Zusammenspiel von Staat und Social-Media-Konzernen wie Facebook: Der Staat zwingt die IT-Firmen, missliebige Meinungen zu zensieren, und unterläuft dabei den eigentlich unumgänglichen Rechtsweg, indem er das Recht, Zensur auszuüben, direkt den Konzernen zuschiebt. Das widerspricht dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, denn letztere darf zwar durch andere Gesetze eingeschränkt werden, doch sind solche Einschränkungen eigentlich an die Einhaltung des Rechtswegs – also mit der Möglichkeit des Widerspruchs unter Einschaltung ordentlicher Gerichte – gebunden. Dennoch wurden staatlicherseits die Überwachung und auch gleich der Vollzug von Zensurmaßnahmen privaten Konzernen zugeschoben. Diese wiederum haben sich mit Correctiv einen Büttel besorgt, der für sie die dreckige Arbeit gegen Bezahlung erledigt. Was durchaus der Tradition eines der US-amerikanischen Ziehväter von Correctiv, dem Poynter Institute, entspricht. Auch dieses widmet sich unter dem Deckmantel des „Faktencheckens“ dem Krieg gegen missliebige Meinungen. Wobei Poynter allerdings in den USA mehr Gegenwind bekam und sogar eine schmachvolle Niederlage kassierte. In den USA steht es aktuell um die Pressefreiheit augenscheinlich besser als in Deutschland.

Die Medienmacht der (Linken in der) SPD

Das Redaktions Netzwerk Deutschland (RND) der Madsack Mediengruppe ist ein Instrument der Macht der Linken – vordergründig der SPD – in den deutschen Medien. Das RND ist eine Art Zentralredaktion, in der überregionale Nachrichten für ein Imperium aus 15 Regionalzeitungen und 28 Anzeigenblättern erstellt werden. Hinzu kommen noch weitere, nicht zur Gruppe gehörende Zeitschriften. Die angeschlossenen Blätter übernehmen diese Nachrichten in ihren Mantelteil und ergänzen dies um Örtliches und Regionales. Damit hat die SPD über ihre Deutsche Druck- und Verlagsanstalt, die größte Kommanditistin bei Madsack ist, die Deutungshoheit über das, was „täglich etwa 7 Millionen Lesern“ serviert wird. Und diversen Blogmeldungen zufolge gibt es in der RND-Redaktion auch Verbindungen zum Linksextremismus, siehe auch hier.

Bild 8. Die taz behauptet, sie engagiere sich für Meinungsvielfalt (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage eines Screenshots)

Das größte Netzwerk – die taz und ihre Ex-Journalisten

Sowohl von der Radikalität als auch von der Bedeutung her sticht in Deutschland ein Netzwerk ganz besonders hervor, und zwar die Gemeinschaft der heute und der ehemals bei der taz tätigen Journalisten. Die taz behauptet zwar munter, „für Meinungsvielfalt und gegen Meinungsmache“ zu sein, doch kann man auf der gleichen Homepage auch das Glaubensbekenntnis Linksradikale, unabhängige Presse in Deutschland: 40 Jahre taz finden. Bei der Überprüfung vieler Lebensläufe in Mainstreammedien und Journalisten-Netzwerken fällt auf, dass man immer wieder auf Journalisten stößt, die früher einmal für die taz geschrieben haben. Deren Redaktion fungiert augenscheinlich als eine Art Virusschleuder des Linksradikalismus in den deutschen Medien.

Bild 9. In Wirklichkeit ist sie nichts weiter als ein Sturmgeschütz des Linksradikalismus (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage eines Screenshots)

Etliche der dort geschulten und ideologisch gestählten Journalisten sind inzwischen in andere Redaktionen weitergewandert, teils bis in höchste Kreise z.B. der Deutschen Welle oder in die Leitung des lukrativen Finanztip. Obwohl sie nicht formell als Organisation agieren, ist ihre Genossenschaft mit bald 20.000 Mitgliedern als vernetzte Community eines der größten und am besten in den Medien verankerten linksradikalen Medien-Netzwerke Deutschlands.

Weitere Netzwerke

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere – teils auch international geknüpfte – Netzwerke, die nur zum Teil noch so tun, als ob sie „neutralen, unabhängigen Journalismus“ betreiben würden. Meist genügt es, sich die Sponsoren etwas näher anzusehen oder in die beruflichen Hintergründe der maßgeblichen Mitarbeiter hineinzuleuchten, um schnell festzustellen, dass dieser Anspruch nicht der Wahrheit entspricht und sich dahinter eine meist sehr einseitige Agenda verbirgt.

Clean Energy Wire (CLEW) besteht aus hochkarätigen Journalisten, ist jedoch eine reine Lobbyorganisation für „erneuerbare“ Energien, die von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation finanziert wird.

Die in Österreich tätige cooppa bezeichnet sich als Genossenschaft von JournalistInnen und Organisationen und hat zum Ziel, die „große Transformation“ der Umstellung auf eine klimaneutrale Gesellschaft voranzubringen. Dahinter stehen auch diverse Unternehmen sowie Verbände wie das Green Brands Gütesiegel, die mit den geförderten Maßnahmen Geschäfte machen.

Bild 10. Das Netzwerk Covering climate now, das 2 Milliarden Leser erreicht, „optimiert” weltweit die Verbreitung klimahysterischer Botschaften (Bild: Autor, Eigenes Werk auf der Grundlage von Screenshots)

Covering climate now ist faktisch der Kronzeuge dafür, dass es sich bei der aktuellen Berichterstattung über den angeblich menschengemachten Klimawandel um eine global gesteuerte und synchronisierte Medienkampagne handelt. In den am Netzwerk beteiligten Publikationen – darunter auch wissenschaftliche Zeitschriften wie Nature oder Scientific American – wird das Erzeugen von Klimahysterie optimiert, während „klimaskeptischen“ Ansichten faktisch kein Raum mehr gegeben wird. Deutsche Teilnehmer dieses internationalen Netzwerks aus mehreren hundert Publikationen sind u.a. taz, correctiv und stern sowie klimareporter, globalmagazin, Edison, Spektrum der Wissenschaft und KlimaSocial. International sind auch große Nachrichtenagenturen wie AFP, Reuters, Bloomberg und Getty Images dabei.

Das European Data Journalism Network (EDJNet) behauptet von sich, seinen Mitgliedern keine Beschränkungen aufzuerlegen. Es wird allerdings von den EU-Behörden äußerst großzügig gefördert, bis hin zu kostenlosen Übersetzungen. Allerdings sollte die Berichterstattung der EDJNet-Söldner „europäische Perspektiven“ (von der Leyens EU-Version eines „Green New Deal“ und europäische Postkolonialtruppen in Afrika inklusive?) berücksichtigen. Noch Fragen?

Project Syndicate agiert als eine Art internationaler Presseagentur in 13 Sprachen und in 157 Ländern. Gebracht werden vor allem Meinungsbeiträge maßgeblicher Politiker, Abgeordneter, Wissenschaftler, Manager und Aktivisten, darunter solche „Größen“ wie Joschka Fischer. Finanziers sind, neben Herrn Soros mit seiner Open Society Foundation, die Bill & Melinda Gates Foundation, die European Climate Foundation, die grün-linksradikale Heinrich Böll Stiftung und die linksradikal-grüne Friedrich Ebert Stiftung.

Einen hohen Bekanntheitsgrad (Panama Papers, Paradise Papers etc.) hat schließlich auch noch das International Consortium of Investigative Journalists, zu dem in Deutschland auch die Redaktion der Süddeutschen Zeitung gehört. Zu den zahlreichen Förderern gehören eine Auswahl kirchlicher wie privater Stiftungen, Promis wie Barbara Streisand und Meryl Streep sowie der anscheinend unvermeidliche Herr Soros.

Die Gewinner des Prinzips Einäugigkeit

Angesichts dieser Fülle aggressiv-linksgrüner Ideologen-Netzwerke, die im Hintergrund mit enormen Geldmitteln gefördert werden, nimmt es nicht wunder, dass unsere Medienlandschaft politisch und sozial weitgehend einseitig aufgestellt ist. So schafft man es, die gesellschaftlichen Trends in die den Hintergrund-Finanziers genehme Richtung zu beeinflussen. In den Medien gibt es im Prinzip kaum noch eine bürgerliche Mitte. Das erklärt die Intensität der Dauerberieselung in Richtung Klimahysterie in den Medien. Im Fernsehen wird heute selbst in Natursendungen und sogar bei Tipps für den Kräutergarten vor dem „menschengemachten Klimawandel“ gewarnt. Bei all dieser Berichterstattung über Klima- und Wetterfragen ist schon seit Jahren eine geradezu phänomenale Einseitigkeit zu beobachten. Während Klima-Angstmacher wie Mojib Latif, Prof. Schellnhuber oder Stefan Rahmstorf ständig auftreten und teils sogar selbst schreiben dürfen, wurden die sogenannten Skeptiker systematisch ausgebremst und kommen heute kaum noch zu Wort. Darüber hinaus werden sie – je nach Präferenz des Journalisten – in der Regel als dumm, naiv oder „Rechts“ porträtiert und teils ehrenabschneidend angegangen. Solcher „Haltungsjournalismus“ lohnt sich offenkundig, die entsprechenden Stiftungen und die profitierenden Firmen haben für willfährige Unterstützer unglaubliche Geldmengen z.B. für Honorare oder für Anzeigen zur Hand. Allein ein Herr Bezos von Amazon hat gerade erst großzügig 10 Mrd. US-$ für seinen Bezos Earth Fund versprochen. Damit lassen sich ungezählte weitere „Wissenschaftler“ und Mietjournalisten bezahlen, welche die Botschaft vom kurz bevorstehenden Klima-Weltuntergang propagieren und den Schlaubergern unter den Kapitalisten nahezu risikolose, weil staatlich über lange Zeiträume garantierte Einnahmen bescheren.

Bild 11. Eine staatlich langfristig gesicherte Monopolstellung mit ebenfalls staatlich gesicherter Rendite ist für das internationale Großkapital ausgesprochen attraktiv (Grafik: Autor, entnommen aus Zitat)

Worum es den Herrschaften dabei geht, kann man am Beispiel der Netzbetreibergesellschaften erkennen: Egal welchen Unsinn der Staat im Bereich des Baus im Prinzip unnützer Leitungen wie Südlink oder Nordlink von ihnen verlangt – sie können alle Kosten auf die Netzdurchleitungsgebühren aufschlagen und damit eine von der Bundesnetzagentur zugesicherte Rendite erwirtschaften, die zurzeit bei 6-9 % liegt. Für Kapitalanleger sind solche Modelle sehr attraktiv, müssen sie sich doch nicht mehr mit den Unwägbarkeiten und Risiken von Märkten und Konkurrenzverhältnissen herumschlagen. Gerade die Groß- und Hochfinanz setzt deshalb gerne und zunehmend auf solche Renditebringer mit langfristig gesicherten Margen. Wichtig ist hierbei vor allem Dingen, dass man diese Projekte als „grün“ ausgeben kann – und dass die Medien mit ihrer Klimageddon-Angstmache genügend Wähler dazu bringen, den Befürwortern dieses größten Betrugs aller Zeiten ihre Stimme zu geben.