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Die Windrad-Beschlüsse des VGH Baden-Württemberg: Analyse und Ausblick

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden –Württemberg hat im Dezember 2019 zwei Beschlüsse gefasst, die die Genehmigung von Windkraftanlagen (WKA) betreffen.

Der folgende Beitrag soll erläutern, was der VGH entschieden hat, was aus den Entscheidungen folgt und was man als Betroffener unternehmen kann, wenn in der Nachbarschaft eine Windkraftanlage errichtet werden soll.

1. Analyse

Im Südwesten Baden-Württembergs sollen zwei Windkraftanlagen „Blumberg“ und „Länge“ errichtet werden, für die eine Genehmigung im Sinne von § 13 Bundesimmissionsschutz-gesetz (BImSchG) erforderlich ist. Für die Errichtung ist es notwendig, den dort befindlichen Wald (mehrere Hektar) zu roden. Auch für eine solche Rodung zum späteren Betrieb einer WKA ist eine sogenannte Umwandlungsgenehmigung erforderlich.

Obwohl § 13 BImSchG grundsätzlich „alle“ die Anlage betreffenden behördlichen Entscheidungen einschließt und die Genehmigungsbehörde ein Vorhaben unter allen öffentlich-rechtlichen Gesichtspunkten prüfen muss (sogenannte Konzentrationswirkung, da alle Entscheidungen bei einer Behörde konzentriert werden), wurde in Baden-Württemberg seit mehreren Jahren anders vorgegangen. Gemäß dem Windenergie-Erlass Baden-Württemberg vom 09.05.2012, Az. 64-4583/404, wurden die Genehmigungsbehörden von der Landesregierung angewiesen, die ggf. erforderliche Rodung eines Waldes als bloße Vorbereitung des Vorhabens anzusehen, die nicht von der Konzentrationswirkung des § 13 BImSchG erfasst werde. Dementsprechend gingen die Behörden auch bei den beiden WKA Vorhaben „Blumberg“ und „Länge“ vor: Das Regierungspräsidium Freiburg erteilte die Genehmigung zur dauerhaften Umwandlung des Waldes (also Rodung). Das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis erteilte – ohne Prüfung der Waldumwandlung – die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen zur Errichtung und dem Betrieb der Windkraftanlagen.

Im Rahmen zweier Eilverfahren hat der VGH Baden-Württemberg mit zwei Beschlüssen vom 17.12.2019, Az. 10 S 566/19 (betreffend die Umwandlungsgenehmigung für den Wald) und Az. 10 S 823/19 (betreffend die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen für die Windkraftanlagen) entschieden, dass alle diese Genehmigungen rechtswidrig sind, weil gegen die Konzentrationswirkung des § 13 BImSchG verstoßen wurde. Mithin hätten sämtliche Entscheidungen durch die für die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zuständige Behörde getroffen werden müssen in dem dafür vorgeschriebenen Verfahren.

2. Folgerungen

Was für Folgerungen kann man aus diesen Entscheidungen nun ziehen?

  1. a) Zunächst kann man davon ausgehen, dass die in den beiden Beschlüssen zum Ausdruck kommende Rechtsauffassung (es handelte sich um Beschlüsse in zwei Eilverfahren) vom VGH Baden-Württemberg auch in den entsprechenden Hauptsache-Verfahren sowie in seiner gesamten zukünftigen Rechtsprechung angewendet werden wird.

Damit ist die entsprechende Regelung aus dem Windenergie-Erlass Baden-Württemberg hinfällig. Für Baden-Württemberg haben diese Entscheidungen des VGH also eine erhebliche Bedeutung für zukünftige Genehmigungen von Windkraftanlagen. Für die übrigen Bundesländer dürfte sich die Auswirkung der Beschlüsse in engen Grenzen halten, weil dort schon vorher überwiegend die Auffassung vertreten wurde, dass die Genehmigung einer Waldumwandlung zum Zwecke der Errichtung einer WKA von der Konzentrationswirkung des § 13 BImSchG erfasst wird (z.B. OVG Niedersachsen, Beschluss vom 29.08.2013, Az. 4 ME 76/13, sowie die entsprechenden Erlasse der Länder Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz). Die – vom VGH als rechtswidrig festgestellte – Rechtsauffassung in dem Windenergie-Erlass Baden-Württemberg dürfte wohl eher politisch motiviert gewesen sein.

  1. b) Unter Zugrundlegung dieser Beschlüsse des VGH dürften auch viele andere bereits erteilte Genehmigungen von Windkraftanlagen in Baden-Württemberg rechtswidrig gewesen sein, weil wahrscheinlich in einer Vielzahl von Fällen auch bei anderen WKA-Vorhaben zunächst ein Wald gerodet werden musste, ehe die WKA errichtet werden konnte und weil vermutlich auch in diesen Fällen entsprechend der unzutreffenden Rechtsauffassung aus dem Windenergie-Erlass Baden-Württemberg ein falsches Verfahren angewendet und eine fehlerhafte Genehmigung erteilt wurde.

Für die bereits genehmigten und errichteten Windkraftanlagen werden die Beschlüsse des VGH wahrscheinlich dennoch keine weitere Auswirkung haben, auch wenn die zugrunde liegenden Genehmigungen rechtswidrig waren. Das beruht auf folgenden rechtlichen Erwägungen:

Die Genehmigung einer WKA ist ein begünstigender Verwaltungsakt. Der Verwaltungsakt ist deshalb begünstigend, weil der Adressat einen rechtlichen Vorteil, nämlich die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der WKA erlangt. Ein Verwaltungsakt wird unanfechtbar, wenn nicht innerhalb der Widerspruchsfrist ein Widerspruch eingelegt wird und ggf. gegen einen ablehnenden Widerspruchsbescheid eine Anfechtungsklage erhoben wird.

In den Fällen, in denen eine WKA bereits errichtet wurde, ist mit Sicherheit die Widerspruchsfrist schon lange abgelaufen. Die Genehmigung für die WKA ist somit unanfechtbar geworden und hat die sogenannte Bestandskraft. Das gilt auch dann, wenn der Verwaltungsakt rechtswidrig ist.

Zwar kann ein rechtwidriger Verwaltungsakt, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, von der Behörde zurückgenommen werden (vgl. § 48 Abs. 1 VwVfG Bund). Das geschieht aber nicht automatisch und immer. Vielmehr ergibt sich aus dem Wort „kann“ (zurückgenommen werden), dass die Behörde ein Ermessen hat, ob sie den rechtswidrigen Verwaltungsakt zurücknimmt. Bei dieser Ermessensentscheidung muss die Behörde abwägen zwischen dem Prinzip der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung und dem Vertrauensschutz des Begünstigten. Das Gesetz schreibt dazu in § 48 Abs. 2 S. 2 VwVfG: „Das Vertrauen ist in der Regel schutzwürdig, wenn der Begünstigte gewährte Leistungen verbraucht oder eine Vermögensdisposition getroffen hat, die er nicht mehr oder nur unter unzumutbaren Nachteilen rückgängig machen kann“. Diese Regelung gilt zwar unmittelbar nur für begünstigende Verwaltungsakte, durch die eine Geldleistung oder Sachleistung gewährt wird (also z.B. Rentenbescheid oder die Bewilligung eines Stipendiums). Die Regelung gilt aber entsprechend auch für sonstige begünstigende Verwaltungsakte, z. B. also auch für die Genehmigung einer WKA.

Wenn der Betreiber einer WKA also nach der Genehmigung der WKA die Anlage errichtet und viel Geld, meistens wahrscheinlich Millionen von Euro, investiert hat, wird sein Vertrauen in den Bestand der Genehmigung in aller Regel schutzwürdig sein. Die Abwägung wird daher ergeben, dass das Prinzip des Vertrauensschutzes gegenüber dem Prinzip der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung überwiegt. Dann darf der – rechtswidrige – Verwaltungsakt nicht zurückgenommen werden.

Sollte eine Behörde dennoch der Meinung sein, dass das Prinzip der Gesetzmäßigkeit überwiegt, müsste sie dem Begünstigten den Vermögensnachteil ausgleichen, den dieser dadurch erleidet, dass er auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat (§ 48 Abs. 3 S. 1 VwVfG). Die Behörde müsste dem Begünstigten mit anderen Worten Schadensersatz zahlen. Daran wird keine Behörde ein sonderliches Interesse haben.

Fazit: Die genehmigten und bereits errichteten Windkraftanlagen werden aller Voraussicht nach nicht stillgelegt und nicht abgerissen werden, sondern völlig unverändert weiter betrieben werden.

 

Anmerkung: Viele juristische Laien sind überrascht oder unzufrieden, wenn sie erstmals davon hören, dass ein rechtswidriger Verwaltungsakt nicht automatisch zurückgenommen wird, sondern dass eine Abwägung mit dem Vertrauensschutz des Begünstigten stattfindet. Diese Regelung des Gesetzes ist aber vernünftig und gerecht. Stellen Sie sich vor, dass Sie ein Haus bauen wollen. Dann müssen Sie eine Baugenehmigung beantragen und vermutlich einen sechsstelligen Kredit aufnehmen. Angenommen Sie bekommen sowohl die Baugenehmigung als auch den Kredit. Sie bauen das Haus und ziehen mit Ihrer Familie dort ein. Drei Jahre nach Ihrem Einzug stellt sich heraus, dass die Ihnen erteilte Baugenehmigung, aus welchen Gründen auch immer (böse Nachbarn können da recht findig sein), rechtswidrig war. Würden Sie es gerecht finden, wenn Ihre Baugenehmigung sofort und automatisch zurückgenommen würde und Sie das Haus abreißen müssten? Sicherlich nicht

3. Ausblick

Was kann man dagegen unternehmen, wenn man den Verdacht hat, dass in der Nachbarschaft eine WKA gebaut werden soll?

Zunächst ist es oft schon ein Problem, rechtzeitig von einem solchen Vorhaben zu erfahren. Damit Ihnen hier nichts entgeht, sollten Sie regelmäßig die an Ihrem Ort weit verbreitete Tageszeitung lesen, regelmäßig das Amtsblatt Ihrer Gemeinde oder Ihres Kreises studieren und auf den Internetseiten Ihres Kreises bzw. Ihrer kreisfreien Stadt suchen. Denn das sind die Medien, auf denen üblicherweise von einem WKA-Vorhaben berichtet wird und auf denen auch die öffentlichen Bekanntmachungen (z.B. nach § 10 Abs. 8 S. 1 BImSchG im förmlichen Genehmigungsverfahren) erfolgen.

Sobald Sie von der Genehmigung einer WKA erfahren, legen Sie sofort Widerspruch ein, am besten als Einschreiben gegen Rückschein, damit Sie die Widerspruchserhebung beweisen können. Wichtig ist dabei erstmal nur, dass Sie den Widerspruch fristgerecht, regelmäßig also binnen eines Monats, einlegen. Die Begründung für Ihren Widerspruch können Sie, u.U. auch mit anwaltlicher Hilfe, später nachreichen.

Inhaltlich gibt es eine Reihe von Punkten, die gegen eine geplante WKA vorgebracht werden können, z. B. Überflugrouten von Vögeln, insbesondere von gefährdeten Vogelarten oder Fledermäusen, schützenswerte Biotope oder auch die Verletzung eines Mindestabstandes zum nächsten Wohnhaus. Dabei können Sie als Nachbar aber nur die Verletzungen von Belangen oder Vorschriften geltend machen, die eine sogenannte nachbarschützende Wirkung haben. Sie können wahrscheinlich nur dann erfolgreich gegen die Genehmigung einer WKA Widerspruch einlegen oder klagen, wenn Sie selbst von den schädlichen Auswirkungen der WKA betroffen sind. Allgemeine Belange des Umweltschutzes, z.B. die Überflugrouten von Fledermäusen oder Vögeln, können in der Regel nur durch Naturschutzverbände geltend gemacht werden.

Günstig ist selbstverständlich auch, wenn sich bereits eine Bürgerinitiative gegen das WKA Vorhaben gebildet hat oder wenn ein Naturschutzverband gegen das WKA Vorhaben vorgeht, dass Sie sich in der Bürgerinitiative bzw. dem Naturschutzverband engagieren. Die Bildung einer solchen Bürgerinitiative können Sie auch selbst initiieren durch eine Anzeige in der Zeitung oder einen Aufruf im Internet. Mit der Zeitung erreichen Sie aber im Zweifel mehr Personen, auch ältere oder solche, die nicht regelmäßig im Internet surfen.

Schließlich müssen Sie, wenn Sie rechtlich gegen eine WKA vorgehen möchten, einen guten Anwalt, am besten einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht einschalten. Als juristischer Laie sind Sie den Verwaltungsbehörden mit deren Rechtsabteilungen ansonsten völlig unterlegen.

Ich wünsche allen Lesern, die sich gegen eine weitere sinnlose WKA wehren wollen, viel Erfolg.

 




Erneuer­bare Energie hat bedeu­tende Schatten­seiten

Der beantragte Gemini-Solarpark nahe der Stadt Las Vegas in Nevada ist das jüngste Beispiel umweltschädlicher Vorhaben bzgl. erneuerbarer Energie.

Solar-„Parks“ verbrauchen Unmengen Land. Im Falle Gemini sind es über 2800 Hektar. Damit wäre dieses Projekt das größte des Landes und hätte die räumliche Ausdehnung einer kleinen Stadt.

Das US-Büro für Land-Management (BLM) ist bereit, das Gemini-Projekt zu genehmigen, welches 130.000 Haushalte mit Energie versorgen könnte. Jeder, der nachts in Las Vegas unterwegs ist, wird sicher erkennen, dass es viel mehr Energie bedarf als aus einem großen Solarpark, um die Lichter nicht ausgehen zu lassen, aber es ist ein Anfang.

Die eigenen Untersuchungen des BLM bzgl. Auswirkungen auf die Umwelt kommen zu dem Ergebnis, dass der Solarpark nicht nur gefährdete Spezies und Pflanzen beeinträchtigen wird einschließlich der Wüstenschildkröte, eines Wüstenfuchses und einer seltenen Pflanze, von der ich noch nie etwas gehört habe, nämlich die threecorner milkvetch.

Naturschutz-Organisationen sind nicht erfreut ob dieses Projektes, darunter auch die Defenders of Wildlife, obwohl diese in ihrem Abstract hinter erneuerbarer Energie stehen. Anstatt gefährdete Spezies und Pflanzen in großen Wüstengebieten zu stören, befürworten einige Organisationen die unrealistische Alternative von Solarpaneelen auf jedem Haus.

Solar- und Windenergie-Projekte haben außerdem das „NIMBY“-Problem [„nicht vor meiner Haustür“]. Während es in der Westhälfte der USA größere freie Wüstengebiete gibt, ist das NIMBY-Problem im Osten ein großes Thema wie etwa in ländlichen Landkreisen in Virginia und anderswo.

Im April vorigen Jahres genehmigte das County Board of Supervisors gegen starke lokale Opposition einen Solarpark auf einer Landfläche von 1200 Hektar. Mit der Einführung von Quoten des Anteils der Einspeisung erneuerbarer Energie in US-Staaten wie Virginia, Nevada und New York neben anderen dürfte der NIMBY-Kampf in Virginia nur der Anfang sein im Kampf gegen Vorschriften bzgl. Erneuerbarer in den gesamten USA. CFACT hat das hier [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier] bereits diskutiert.

Das wohl berühmteste Beispiel eines NIMBY-Kampfes gegen erneuerbare Energie trug sich an der Küste von Cape Cod in Massachusetts zu, wo wohlhabende Anwohner, darunter Senator Ted Kennedy, gegen den Cape Wind-Offshore-Windpark kämpften. Nach einem Jahre langen Rechtsstreit hat Energy Management, das Unternehmen hinter dem Projekt, den Stecker gezogen.

Windenergie nimmt in den USA derzeit immer noch zu, erzeugt sie doch über sechs Prozent des Stromes der Nation. Die International Energy Agency IEA erwartet, dass die Zunahme weltweit exponentiell sein wird während der nächsten 20 Jahre. Genau wie Solarenergie weckt auch Windenergie ähnlichen Alarm hinsichtlich Landverbrauch und Schäden in der Wildnis.

Windmühlen töten Hunderttausende Fledermäuse und Vögel jährlich. Mehr Windmühlen bedeuten, dass weitere Millionen geflügelte Geschöpfe jedes Jahr zu Tode kommen. Windmühlen schädigen auch andere Tiere, darunter Hunde und andere Haustiere. Die Turbinen selbst verbrauchen erhebliche Mengen Energie für deren Herstellung und sind auch nicht so einfach zu entsorgen, was hinsichtlich der Umwelt noch weitere Bedenken hervorruft.

Windenergie kann auch für steigende Temperaturen sorgen, was eine witzige Ironie abseits der Ernsthaftigkeit des Themas wäre. Eigentlich ist ja der Hauptgrund des erzwungenen Wechsels von fossilen Treibstoffen zu Erneuerbaren die vermeintliche Umkehrung der „vom Menschen verursachten“ globalen Erwärmung. Jetzt stellt sich heraus, dass sich die Windenergie über einen Punkt hinaus ausweitet, wo sie zur Erwärmung beitragen kann.

Dann sind da noch die umweltlichen Bedenken hinsichtlich der Batterien als Ergänzung zu Erneuerbaren, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Batterien benötigen natürlich Zutaten aus dem Bergbau wie Kobalt und Lithium. Außerdem sind Kosten und Quantität für eine notwendige Batteriekapazität, um Wind und Solar tragfähig zu machen, erheblich, werden aber heruntergespielt, fahren doch Politiker damit fort, der Öffentlichkeit Vorschriften bzgl. Erneuerbarer überzustülpen.

Die umweltlichen Schattenseiten von Wind- und Solarenergie sind allein noch kein Grund, diesen Energiequellen zu entsagen. Vielmehr sind sie ein Argument für geringere Erwartungen und Realismus. Erneuerbare Energie wird uns in absehbarer Zukunft nicht in eine Kohlenstoff-freie Welt führen, unabhängig von den auf vielfältige Weise korrespondierenden Schäden. Infolgedessen sollten Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger den wind- und solaren Güterzug abbremsen, um stärker Kosten und Nutzen für die Bevölkerung abzuwägen, ebenso wie für die Natur.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the New York Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/01/05/renewable-energy-has-significant-downsides/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kosten des Atomausstiegs

Kein anderes Land hat je einen solchen Versuch mit seiner eigenen Gesellschaft durchgeführt. Ist jedem denkenden Menschen schon qualitativ klar, daß eine so gigantische Kapitalvernichtung nicht ohne Folgen sein kann, so war es bisher der Politik möglich, mit allerlei Esoterik darüber hinweg zu schwafeln. Zumindest konnte man den fürsorglichen Staat geben, der seine Bürger vor der „tödlichen Atomgefahr“ schützt. Es gab zwar bis heute keine Strahlentoten durch das Reaktorunglück in Fukushima, aber es hätte ja vielleicht sein können. Fachleute haben zwar stets das Gegenteil behauptet, aber was sind schon Fachleute gegen „Atomexperten“ von ≫Bündnis 90 / Die Grünen≪ oder sonstigen Vertrauen erschleichenden Organisationen wie ≫Greenpeace≪ etc.?

Im Ausland sieht man die Sache etwas anders. Vielleicht nur, weil man nicht so viele Öko-Sozialisten in den Parlamenten hat, auf die man für künftige Regierungsbildungen Rücksicht nehmen muß. Nun gut, Deutschland ist ja auch noch nicht so lange Demokratie. Irgendwann verstehen auch die Deutschen den Zusammenhang von Stimmenabgabe, Regierung und daraus folgender Politik. Wir schaffen das. Die unmittelbar aus einer sozialistischen Diktatur beigetretene Angela hat es doch offenbar sofort kapiert. Gelernt ist eben gelernt. Sag mir keiner was gegen die Ausbildung der Politkader in der „DDR“ oder wie die späte Margot Honnecker sagte: Die Saat ist gesät.

Die Auswertung von Phase 1

Langsam hat die Wissenschaft die Einmaligkeit des Experiments „Atomausstieg“ an einer realen Gesellschaft erkannt. Besonders Phase 1 mit der unmittelbaren Abschaltung von 10 der 17 Reaktoren in Deutschland im Zeitraum 2011 bis 2017 ist geradezu ideal zur Gewinnung quantitativer Ergebnisse. Ein Zeitraum von nur sechs Jahren ist kurz genug, um von ziemlich konstanten gesellschaftlichen Randbedingungen (z. B. Industrie und Verbrauchsstruktur) ausgehen zu können. Entscheidend ist, daß über 8 GWel (entsprechend 5% der Gesamtleistung) innerhalb weniger Monate nach dem Beschluss vom Netz genommen wurden und bis 2017 insgesamt 11 GW. Dieser Anteil ist viel mehr, als jemals irgendwo auf der Welt in Betracht gezogen wurde. Eine quantitative Auswertung dieser Phase erlaubt auch die Abschätzung der weiteren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen bis zu einem vollen Ausstieg bis 2022 und der Belastungen durch Import von Leistung und Energie, die für unsere Nachbarländer entstehen. Besonders der letzte Punkt wird sich noch zu einer außerordentlichen Belastung für die EU entwickeln. Für die Erkenntnis, daß die Produktion der Kernkraftwerke durch fossile Kraftwerke ersetzt werden muß, braucht man eigentlich nur gesunden Menschenverstand. Die zufällige Wind- und Sonnenenergie kann niemals eine an der Nachfrage orientierte Erzeugung ersetzen. Anschaulich gesagt, will man das Licht einschalten, wenn es dunkel wird oder den Fernseher, wenn die Fußballübertragung beginnt. Ob dann gerade der Wind weht oder die Sonne scheint, brauchte bisher keinen Menschen zu interessieren. Der Strom kam aus der Steckdose. Das NATIONAL BUREAU OF ECONOMIC RESEARCH der USA geht nun in einer Studie den interessanten Weg, einmal auszurechen, wie stark die Preise und die Schadstoffbelastung angestiegen sind, gegenüber dem Fall, wenn man die Kernkraftwerke weiter in Betrieb gelassen hätte. Dies ist alles andere, als eine einfache Aufgabe.

Die Datenlage

Die Stromwirtschaft ist außerordentlich genau dokumentiert. In jedem Kraftwerk wird die produzierte elektrische Energie kontinuierlich aufgezeichnet, ebenso die eingesetzten Brennstoffe, die produzierten Schadstoffe usw. Man kann also nicht nur das Geschehen im gesamten Netz zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen, sondern die Daten sind auch sehr zuverlässig, da zahlreiche Plausibilitätskontrollen möglich sind. In dieser Studie wurden z. B. alle Kraftwerke mit einer Leistung ab 100 MWel in ganz Europa verwendet. Dies ist notwendig, um die Stromexporte und Importe entsprechend abbilden zu können.

Die Preise für „Strom“ sind über die Strombörsen (elektrische Energie) und die Netzbetreiber (Regelenergie etc.) dokumentiert. Ebenso sind in verschiedenen Quellen die Brennstoffkosten aufgezeichnet. Hinzu kommen noch die Randbedingungen des Netzes (z. B. Transportkapazitäten der einzelnen Hochspannungsstrecken) oder der Grenzkuppelstellen zu unseren Nachbarn. Ebenso noch die Wetterdaten (Tag/Nacht, Windgeschwindigkeiten, Außentemperaturen etc.), die Kalenderdaten (Sonn- und Feiertage) und die regional gemessenen Schadstoffbelastungen (NOx , Feinstäube etc.).

Die Modellbildung

Die Erschaffung eines allumfassenden analytischen Modells für die Stromwirtschaft ist wegen der riesigen Zahl von Variablen und den nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten praktisch nicht möglich. Man muß immer vereinfachen und kann immer nur gegebene Situationen „nachrechnen“. So hilft einem der „Merit-Order-Ansatz“ in der Praxis nicht viel weiter, wenn sich das Kraftwerk mit den aktuell geringsten Grenzkosten z. B. am falschen Standort befindet (Leitungskapazitäten) oder dessen Leistungsänderungsgeschwindigkeit nicht ausreicht um die durch z. B. Bewölkung oder Windböen erzeugten Rampen der „Erneuerbaren“ abzufangen. Produktionskosten sind in der realen Welt eben nicht die einzige Randbedingung. Zum Glück ist die hier gestellte Frage wesentlich einfacher: Man hat über den Betrachtungszeitraum von (nur) sechs Jahren einen sehr gut dokumentierten Datensatz der realen Verhältnisse (ca. 4,5 Millionen Daten). Wichtig ist, daß hier die Berechnung nur in eine (definierte) Richtung verläuft. Man muß nur die „richtigen“ fossilen Kraftwerke „abschalten“ und erhält dann die Geld- und Schadstoffmenge als Differenz beider Rechnungen. Hier ist der Gedankengang also umgekehrt: Man gibt nicht den Zahlenwert für eine Variable vor um ein Gesamtergebnis zu erhalten, sondern erhält aus der Kenntnis über die Gesamtsituation die Zahlenwerte der Variablen. In diesem Falle sind die Zahlenwerte für die geringeren Schadstoffmengen und die geringeren Kosten durch einen (fiktiven) Weiterbetrieb der Kernkraftwerke gewünscht.

Event Study Regressions

Ziel der Regressionsanalyse ist hier für jeden Brennstoff in jeder Stunde die durch ihn erzeugte Elektroenergie als Funktion des restlichen Nettobedarfs zu ermitteln. Eingabedaten sind hierfür die in jeder Stunde gemessenen tatsächlichen Produktionsmengen aus den „regenerativen Energien“, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas usw. Dem steht die in dieser Stunde (gleich hohe) Stromnachfrage gegenüber. Definitionsgemäß ergibt sich nun der ≫restliche Nettobedarf≪ durch Abzug aller nicht fossilen Quellen. Durch umfangreiche Rechnungen kann man für jeden Brennstoff eine Funktion der produzierten elektrischen Energie als Funktion des im Netz anliegenden ≫restlichen Nettobedarfes≪ ermitteln. Eine Nachrechnung der gemessenen Zustände im Netz mittels der gefundenen Funktionen und ihrer Konstanten ergibt eine recht hohe Genauigkeit. Dies ist jedoch nur für die betrachtete Periode von sechs Jahren gültig.

Machine Learning Approach

Eine weitere hier verwendete Methode verwendet maschinelles Lernen – in Deutschland auch „künstliche Intelligenz“ genannt – zur Simulation. Voraussetzung ist eine möglichst große Datenmenge. Vorteil dieser Methode ist, daß man selbstständig (verborgene) Muster erkennen kann und nicht Gleichungen vorgeben muß, die ja bereits ein möglichst vollständiges Verständnis aller Zusammenhänge erforderlich machen würden. Ein Beispiel ist die Berechnung der Schadstoffe. So stoßen beispielsweise nicht alle Kohlekraftwerke die gleichen spezifischen Schadstoffmengen aus. Sie hängen vom Typ, der Abgasnachbehandlung und vom Betriebszustand ab. Ebenso sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen über den Betrachtungszeitraum nicht konstant. So verändern sich die Relationen von Kohlepreis zu Erdgaspreis. Dies koppelt auf die Einsatzplanung zurück. Zusammenfassend kann man sagen, daß ≫maschinelles Lernen≪ zu wesentlich besseren Ergebnissen bei der Widerspiegelung des Marktgeschehens (Strombörse) führt, als klassische statistische Methoden und ökonomische Modelle. Freilich steht diese Methode erst am Anfang von Forschung und Entwicklung.

Kosten des Teilausstiegs

Mit dem durch maschinelles Lernen gewonnenen Programm wurde nun ein Weiterbetrieb der Kernkraftwerke im Zeitraum 2011–2017 berechnet und dem tatsächlichen Verlauf mit politischer Zwangsabschaltung gegenübergestellt. Die in diesem Schritt der Studie interessierenden Größen sind die geringere fossile Produktion, die veränderten Stromimporte und Exporte von und zu unseren Nachbarländern und die Stromproduktion der weiterlaufenden Kernkraftwerke. Die Rechnung ergab gegenüber dem Weiterbetrieb eine um 3–5 TWh monatlich verringerte Stromproduktion aus den Kernkraftwerken. Die Bandbreite ergibt sich aus der beim Weiterbetrieb notwendigen Stillstandszeiten infolge des Brennelementewechsels. Um diesen Ausfall durch Zwangsabschaltung zu kompensieren ist die Produktion aus fossilen Kraftwerken um 2–3 TWh monatlich angestiegen. Der Rest wäre durch die Nettoimporte abgedeckt worden. Der Ausbau der „regenerativen“ Energien in der Periode ist dabei berücksichtigt worden.

Beeinflussung der Strombörse

Durch den Teilausstieg waren die Strompreise an der Börse um 0,5 bis 8 Dollar pro MWh höher. Ferner gab es durch die Zwangsabschaltung z. B. im Februar 2017 infolge eines Kälteeinbruches und Dunkelflaute sehr viel höhere Spitzenpreise. Dies zeigt deutlich, daß eine rein energetische Betrachtung (Stromproduktion aus „regenerativen“ ersetzt Energie aus Kernkraft) zu völlig falschen Ergebnissen führen kann. Steigt der Stromverbrauch an (z. B. Kälteeinbruch), aber der Wind weht nicht stark genug, explodieren die Strompreise an der Börse, weil die gesamte fehlende Leistung ausschließlich durch die (noch) vorhandenen fossilen Kraftwerke kompensiert werden muß. Zumeist über Erdgaskraftwerke, dessen Brennstoffpreise selbst durch die Kälte übermäßig ansteigen. Ein sich gegenseitig aufschaukelnder Preisanstieg in der schönen neuen Welt der Windmühlen und Sonnenkollektoren. Im Betrachtungszeitraum 2011–2017 waren die Großhandelspreise inflationsbereinigt um 1,8 $/MWh – entsprechend 3,9 % – höher durch den (damals noch teilweisen) „Atomausstieg“. Die Stromproduktion aus den deutschen Kernkraftwerken ging in dieser Periode um 38,2% (-53,2 TWh/a) zurück. Die Produktion aus Steinkohle nahm um 31,7% (28,5 TWh/a) zu, die Produktion aus Erdgas um 26,2% (8,3 TWh/a) und die Stromimporte (netto) um 37,1% (10,2 TWh/a). Hier wird der ganze Wahnsinn eines nahezu gleichzeitigen Ausstiegs aus Kernkraft (2017 noch 86,2 TWh/a) und Kohle (Braunkohle 160,4 und Steinkohle 118,3 TWh/a) deutlich. Dies müßte nahezu alles durch Erdgas und Stromimporte abgedeckt werden. Weder können die „regenerativen“ (2017 noch 175,8 TWh/a) die Lücke füllen, noch unsere Nachbarn ihre Kapazitäten für die Dunkelflaute bzw. Entsorgung unseres Stromabfalls ausbauen. Die entstehenden Kosten aus unserer Nachfrage und dem geringen Angebot aus Erdgaskraftwerken und Stromimporten werden uns eine Preisexplosion bescheren. Danke Frau Merkel, wir schaffen das.

Auswirkungen auf Produzenten

Einen noch tieferen Einblick erhält man, wenn man die mittleren jährlichen Umsätze, Kosten und Gewinne für die Varianten Weiterbetrieb und Ausstieg vergleicht. Als Umsatz jedes Kraftwerks wird das Produkt aus dessen Stromproduktion und zeitgleichen Börsenpreisen angesetzt. Etwaige Zusatzeinnahmen werden nicht berücksichtigt. Bei den Kosten wird das Produkt aus Stromproduktion und Grenzkosten (Brennstoffkosten + Verschleiß; Kapital und Personalkosten fallen ohnehin an) angesetzt. Der entgangene Gewinn ergibt sich aus der Differenz beider Varianten. Der Umsatz der Kernkraftwerke ging um 2,2 Milliarden Dollar jährlich zurück. Parallel stieg der Umsatz der fossilen Kraftwerke um 2,6 Milliarden $/a an. Die Kosten verringerten sich bei den Kernkraftwerken um -0,6 Milliarden $/a (kein Brennstoff und keine zusätzlichen Endlagerkosten mehr), stiegen aber bei den fossilen Kraftwerken um 1,7 Milliarden $/a an. An dieser Stelle sei angemerkt, daß diese Kosten durch die CO2 Abgaben zukünftig noch wesentlich höher ausfallen werden. Damit ergibt die Vergleichsrechnung einen Rückgang der Gewinne der Kernkraftwerke um 1,6 Milliarden $/a bei einem gleichzeitigen Anstieg der fossilen Kraftwerke um 0,7 Milliarden $/a. Man kann also feststellen, daß die Belastung für die Verbraucher weit überproportional angestiegen ist. Die Stromverbraucher müssen über die EEG-Umlage und die Netzentgelte die vollen Kosten tragen, während man für die Produzenten salopp sagen könnte: Ist uns doch egal wie wir den Strom produzieren, wir verdienen immer. Ein klassisches Geschäft zu Lasten Dritter – uns Bürgern. Bei diesem Vergleich wurde unterstellt, daß die Strombörsen unserer Nachbarländer durch unseren „Atomausstieg“ nicht beeinflußt werden. Man sollte aber tunlichst im Auge behalten, daß Preise immer durch Angebot und Nachfrage gebildet werden. Wie lange werden unsere Nachbarn es hinnehmen, daß ihre Preise durch erhöhte Nachfrage aus Deutschland weiter nach oben gezogen werden und gleichzeitig durch die Entsorgung unseres Abfallstroms zu Dumpingpreisen (Preis unter Herstellungskosten) ihre Energieversorger geschädigt werden? Spätestens nach erfolgtem „Atom-“ und Kohleausstieg sind gewaltige politische Konflikte absehbar, die man nur mit dem Geld des deutschen Steuerzahlers glätten können wird. Auch an dieser Stelle ein herzliches „Danke Frau Merkel“ für ihre tolle Europapolitik.

Externe Kosten

Sind Kosten, die in betriebswirtschaftlichen Rechnungen gar nicht oder nur indirekt erfaßt werden: In diesem Falle z. B. die Schäden durch Stickoxide und Feinstäube. Eigentlich ist das Geschwafel von der „Internalisierung der externen Kosten“ lediglich ein Versuch die Planwirtschaft durch einen vermeintlich wissenschaftlichen Ansatz zu legitimieren. Aber Angelsachsen sind für ihren schwarzen Humor bekannt, also warum nicht einmal den Spieß umdrehen und die bekannte Zahlenakrobatik über Todesfälle durch Dieselabgase, Strahlenbelastung (durch Kernkraftwerke) etc. einmal umdrehen? Flugs wird hier nicht nur ausgerechnet, wie viele zusätzliche Todesfälle die Abschaltung der Kernkraftwerke gefordert hat, sondern auch was das gekostet haben soll.

Abschätzung der Emissionen

Die Freisetzung des CO2 wird für jedes Kraftwerk mit seinem spezifischen Wirkungsgrad und seines verwendeten Brennstoffs ermittelt. Wären in Phase 1 die Kernkraftwerke nicht abgeschaltet worden, wären 36,3 Millionen to jährlich weniger abgegeben worden. Für die Berechnung der Emissionen von SO2 , NOx und Feinstaub werden für jedes Kraftwerk die Daten aus den Brennstoffen, der Bauart (Entstickung, Entstaubung und Rauchgaswäsche) und des Betriebszustandes (Leistung) ermittelt. Hätte es nur in der Phase 1 des „Atomausstiegs“ keine Abschaltungen gegeben, wären 15900 to SO2 jährlich, 23700 to NOxjährlich und 600 to Feinstaub jährlich weniger in die Umwelt abgegeben worden. Mittels dieser Daten wurde die Anzahl der zusätzlichen Toten durch den „Atomausstieg“ mit 1142 Toten pro Jahr nur zwischen 2011 bis 2017 ermittelt. Man mag das glauben oder nicht, aber es ist die gleiche Zahlenakrobatik, die uns sonst im Zusammenhang z. B. mit Dieseln aufgetischt wird. Dort jedenfalls wird sie von Politikern und Medien für bare Münze gehalten.

Abschätzung der Immissionen

Um die Aussagen zu verbessern, werden noch die Immissionen im Umfeld jedes Kraftwerks berechnet. Basis sind die Meßstationen im Umkreis von 20 km um das Kraftwerk. Aus ihnen können die lokalen Ausbreitungsverhältnisse abgeleitet werden. Es ergab sich ein Anstieg von (im Mittel) Toten pro Jahr: 124,9 durch Braunkohle-, 315,7 durch Steinkohle-, 20,2 durch Erdgas- und 32,3 durch Ölkraftwerke. Die Gesamtzahl der Toten pro Jahr ist nach dieser Methode nur rund halb so hoch. Prinzipiell ist sie genauer, da sie die örtliche Bevölkerungsdichte, die Wetterverhältnisse und die schon vorhandene Belastung berücksichtigt.

Kosten für Risiko und Abfall der Kernenergie

Durch die Abschaltung der Kernkraftwerke wurde das Risiko eines Störfalls eliminiert und kein zusätzlicher „Atommüll“ mehr erzeugt. Je nach Risiko für einen Störfall (Eintrittswahrscheinlichkeit mal Schadenhöhe) und Endlagerung ergeben sich in der Literatur als externe Kosten 1 bis 4 $/MWh. Setzt man 3 $/MWh an, wären durch die Abschaltung 200 Millionen Dollar pro Jahr eingespart worden. Selbst wenn man für die externen Kosten das Zehnfache ansetzen würde – 30 $/MWh sind absurd hoch – wäre die Ersparnis mit 2 Milliarden Dollar pro Jahr immer noch erheblich geringer als die zusätzlichen externen Kosten durch den Mehreinsatz fossiler Energien.

Gesamtbilanz

Hier werden noch einmal die Differenzen der internen und externen Kosten des simulierten Weiterbetriebs zu der (tatsächlichen) Abschaltung der Kernkraftwerke in der Periode 2011 bis 2017 zusammengefaßt. Die Großhandelspreise für elektrische Energie waren im Mittel um 1,6 Milliarden Dollar (alle Preise zum Wechselkurs von 2017) pro Jahr höher, entsprechend 12,7%.

Für das freigesetzte CO2 wurde ein Preis von 50$ pro to angesetzt. Damit ergaben sich zusätzliche externe Kosten von 1,8 Milliarden pro Jahr, entsprechend 13%. Die höchsten externen Kosten sind durch die höhere Luftbelastung entstanden. Der Geldwerte Betrag für die Verkürzung der Lebensdauer wurde mit 8,7 Milliarden Dollar pro Jahr ermittelt. Siehe jedoch weiter oben die Einschätzung solcher Berechnungen über „virtuelle Tote“. Allerdings ist dies nichts anderes, als uns sonst durch „Umweltschützer“, Politiker und Medien vorgesetzt wird. Nach dieser Rechnung ergibt sich ein Schaden von über 12 Milliarden Dollar jährlich durch die Zwangsabschaltungen (nur) der Phase 1 des „Atomausstiegs“. Was die Leistung der verbliebenen (größeren) Kernkraftwerke bis 2022 betrifft, wird der Gesamtschaden mehr als doppelt so groß sein. Etwaige Kosten für den „Netzausbau“, Ersatzinvestitionen etc. sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Anmerkung

Diese Studie hat zumindest immense politische Bedeutung. Seit Jahren ertragen wird die irrsinnigsten Zahlen über die „wahren“ Kosten der Kernenergie. Obwohl überall auf der Welt Kernenergie die geringsten Kosten der Stromerzeugung vorweist – und deshalb auch weiterhin in Kernkraftwerke investiert wird – lassen wir uns durch neomarxistische Ansätze über „externe Kosten“ ins Bockshorn jagen. Schön, wenn man einmal den Spieß umdreht. Es wird eine Freude sein, zu sehen wie die einschlägigen Verfechter der „Großen Transformation“ von DIW, Ökoinstitut, Fraunhofer, Agora, Umwelthilfe etc. diese 12 Milliarden jährlich allein durch die erste Phase des „Atomausstiegs“ in Frage stellen werden. Mögen sie ihre Excel-Tabellen zum rauchen bringen. Es wird sie nicht von ihrem Dilemma erlösen: Entweder sind die Zahlen hier falsch, dann sind aber auch alle ihre Studien zur „Energiewende“ falsch oder sie verteidigen ihre Methoden als richtig, dann geben sie damit endlich zu, daß der „Atomausstieg“ ein schwerer Fehler war.

Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKLAUS hier



Offizielle Klimadatenfälscher

Tony Heller hat einen sehr eindrücklichen Weg gefunden, um zu zeigen, wie NASA und NOAA und all die anderen, die angeblich die Temperatur der Erde messen und in Abbildungen darstellen wollen, die Rohdaten, auf denen ihre Abbildungen basieren, fälschen. In Fälscherkreisen heißt dies natürlich nicht fälschen, sondern Adjusitieren oder Anpassen oder Harmonisieren. Wie auch immer es benannt wird, es bleibt Fälschung und wie alle Fälschung, so kann man auch die in Kollusion in den USA, Japan, dem Vereinigten Königreich (der Wiege von Climategate) vorgenommene Datenfälschung als solche aufdecken, wenn man ein Experte in Originalen ist.

Wenn z.B. auf Basis der Originaldaten gezeigt werden kann, dass vergangene Jahre, in denen Gletscher verschwunden sind, in denen in der Arktis viel weniger Eis war als derzeit (also z.B. die Jahre 1902, 1922 oder 1939) in den Daten der Klimawandel-Alarmisten kälter waren als heute, obwohl die Folgen, die in der zeitgenössischen Presse und der zeitgenössischen wissenschaftlichen Literatur berichtet werden, ein viel wärmeres Klima voraussetzen als heute, während Jahre, in denen die Arktis in Eis ertrunken ist (1963, 1973) und die Sorge vor einer neuen Eiszeit umging, in den Temperaturdaten von NASA oder NOAA, wärmer sind als die zuvor beschriebenen Jahre (1902, 1922, 1939), in denen Grönland fast eisfrei war, dann kann man nicht anders als die für diese Daten Verantwortlichen als Fälscher oder Betrüger zu bezeichnen.

Was wir hier in Worte gefasst haben, hat Tony Heller zum Gegenstand eines seiner besten Videos gemacht. Wir machen daraus eine neue dpa-Wichtel Challenge: Wie kann man erklären, dass in den Daten, die allen Prognosen zum menschengemachten Klimawandel zugrunde liegen, Jahre, in denen die Arktis sich vor Eis nicht retten konnte (1963 und 1973) viel wärmer abgebildet werden als Jahre, in denen die Arktis und Grönland fast eisfrei waren (1902, 1922, 1939)?

Das Video von Tony Heller verdient es, in jedem Forum, jedem blog, jeder Kommentarspalte die Klimawandel zum Gegenstand haben, hinterlassen zu werden. Wie immer können diejenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, hier klicken und über die Settings (Subtitels English autogenerate, dann auto-translate German) deutsche Untertitel einstellen.

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Tesla- „Giga-Fabrik“ in Brandenburg – will Elon Musk vom deutschen Klimaschutz profitieren?

Musk offenbarte seine Pläne zwar quasi nebenbei; die Ankündigung schlug dennoch in den Quantitätsmedien ein wie eine Bombe. Deutsche Politiker freuen sich schon über das Klimafanal in Fabrikform. So Merkels Peter Altmaier:

„Daß Deutschland den Zuschlag bekommt, ist eine wichtige, eine gute Nachricht!“

Warum eigentlich? Weil Musk Millionen investieren will? Eine Milchmädchenrechnung: Für die Errichtung einer „Giga-Fabrik“, die auch noch das Klima „rettet“, werden natürlich erst einmal Dutzende Millionen Steuergelder in den Taschen von Musk landen. Vielleicht ist das seine Strategie: Es ist nichts Neues, daß ausländische Hersteller die deutsche Subventionslandschaft abgrasen und  medienorientierte Politiker hereinlegen. Entweder wird das vom Steuerzahler finanzierte Werk dann nach Ablauf der Minimalfrist dicht gemacht und nach Osten verlegt; oder – das gibt es auch – es wird nur abkassiert und gar nichts gebaut. Daß angeblich oder realiter 10.000 Arbeitsplätze entstehen sollen, ist gesamtwirtschaftlich kaum relevant. Die Angestellten hätten ein paar Jahre einen mitunter gut bezahlten Job, aber ihr Produkt schadet unserem Land letztlich nur. Das Problem der Windkraft-Ingenieure: Abriß-Spezialisten.

Die neuesten Nachrichten zur Tesla-Fabrik sehen auch schon so aus. Focus titelt: „Tesla bekommt Grundstück zum Billigpreis“, für nur ein Drittel. Und die Welt legt nach: Tesla will offenbar billige Arbeitskräfte aus Polen für die Fabrik anwerben.

Geahnt haben das wohl nicht nur die „Klimaleugner“, sondern sogar die GEZ-Medien. Deutschlandfunk Kultur, sonst ein Hort politischer und klima-apokalyptischer Korrektheit, titelt tatsächlich „Elon Musk steht für Größenwahn“. Im Interview meint der verrentete Greenpeace-Ingenieur Wolfgang Lohbeck, die protzigen Tesla-Limousinen seien das falsche Signal, es bedürfe kleiner, leichter, effizienter Autos. (Da stimme ich zu, am besten deutsche Lupos und Polos als Diesel und Benziner.)

„Autos, die drei Tonnen wiegen, die nahezu eine Tonne Batterie mit sich schleppen. Hier wird tatsächlich Elektromobilität in einer Weise pervertiert, die für die ganze Branche letztlich schädlich ist.“

Da hat Experte Lohbeck nicht ganz recht, weil jedes Elektroauto schädlich ist, wie selbst Klimalesch und das ZDF klar zum Ausdruck gebracht haben. Der Mann hat in seiner Argumentation zudem die Psychologie außer Acht gelassen: Die Klimaretter-Klasse ist durch die Bank und seit langem bekannt für ihre erstaunlich offen zur Schau getragene Doppelmoral. Niemand fliegt zum Beispiel häufiger und weiter als Wähler und Mitglieder der Grünen wie die Fridays-for-Future-Chefin Luisa Neubauer. Die Ökomasche ist für die grünen Neo-Feudalisten schlicht eine Quelle der eigenen elitären Identität und eine Möglichkeit, sich von der Plebs moralistisch abzugrenzen. Früher fuhren solche Leute einen dicken Benz; heute eben ein Moral-Auto. Und da kein Besserverdiener auf Dauer und bei dicker werdendem Bauch Lust hat, sich in ein kleines Akku-Auto zu quetschen, das zu wenig kostet und nicht einmal 200 Kilometer weit kommt, will man natürlich eine teure und ausladende Limousine, der man ansieht, wieviel Geld der Besitzer hat. Und trotzdem hochmoralisch ist, soviel Doppelstandard muß sein. Effiziente kleine E-Karossen sind nur etwas für linke Studenten, oder ein Kandidat fürs Zweitauto, für die Kurzstrecke in der Innenstadt.

Lohbeck ergänzt noch, daß er Elon Musk als eine „problematische Persönlichkeit“ betrachte. In der Tat: Der Techno-Mogul ist ähnlich wie Virgin-Chef Richard Branson als Maulheld bekannt, der mit Vorliebe knallige Projekte wie die Marsbesiedlung verfolgt, mit denen man in die Medien kommt. Nichts gegen technische Visionäre; was wären gerade wir Deutschen (und die Welt) ohne wagemutige Unternehmer und Konstrukteure wie Carl Benz, Wilhelm Maybach, Gottlieb Daimler, Hugo Junkers und Ernst Heinkel. Nur das waren Männer mit Wirklichkeitssinn und fundierter Kenntnis der Natur. Die heutigen Techno-Visionäre scheinen zum Gutteil Profiteure zu sein, die nur nach Aufmerksamkeit des politmedialen Komplexes gieren.




Aktuelles aus Klima und Energie (17.01.2020) Einladung zum Fachvortrag

Fachpublikationen

Werner Roos, Infraschall aus Windenergieanlagen – ein verkanntes Gesundheitsrisiko, Naturwissenschaftlichen Rundschau, 72. Jahrgang, Heft 7, 2019, Leseprobe Nawi Ru 7_2019 S. 343.

Vorträge

Vortragstitel: Warum wir uns mit der Energiewende so schwer tun

Referent: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz

Datum und Zeit: Donnerstag, 23. Januar 2020 um 19:30

Ort: Schulküche Hochheim, 99869 Hochheim

Kurzbeschreibung: Klimawandel und Energiewende sind momentan in allen Medien präsent und Lösungen gegen den Temperatur- und Meeresspiegelanstieg werden händeringend gesucht. „Die Energiewende ist wichtig und konsequenterweise richtig, wird aber völlig falsch angegangen“, sagt Dominique Görlitz. Denn laut dem vortragenden Naturwissenschaftler hat der Temperaturanstieg seinen Ursprung in der Komplexität des Weltklimas und nicht ausschließlich im Menschen. In der Wissenschaft gibt es kein Erkenntnisproblem, sondern ein Anwendungsdefizit. Das beweist Dominique Görlitz in seinem Vortrag zur Energiewende anhand des Beispiels der ABORA-Expeditionen. Denn mit seinen Schilfboot-Expeditionen über den Atlantik oder auf alten Handelsrouten übers Mittelmeer beweist der Experimentalarchäologe, dass Erkenntnisse von gestern Lösungen für den Klimawandel bieten und nicht nur Kohlefaserboote der gefährlichen Atlantiküberfahrt standhalten können. Görlitz zeigt in seinem Klima-Vortrag, dass die Klimageschichte der letzten 20.000 Jahre mögliche Ursachen, Widersprüche, Folgen und Lösungsansätze des Klimawandels bietet. Daraus entstehen reelle und nachhaltige Lösungen, die der Naturwissenschaftler in seinem Vortrag argumentativ und frei von Wertungen beschreibt.

 

Zur neuen EIKE-Serie

Da dies die erste EIKE-News dieser Reihe ist und hoffentlich nicht gleich die letzte bleibt, nachfolgend die Kriterien für Zusendungen:

Themen: Klima, Energie, Energiewende. Im Wesentlichen erwarten wir Hinweise auf Vorträge, insbesondere auch solche an Hochschulen. Ferner Hinweise auf Fachveröffentlichungen und einschlägige Promotionsarbeiten.

Nicht dazu gehören: eigene Beiträge, die noch nicht veröffentlicht wurden, Beiträge aus Zeitungen, TV oder Hörsendungen.

Die Zusendungen müssen entsprechende Informationen oder Unterlagen aufweisen, damit sie für Veröffentlichung in den EIKE-News brauchbar sind. Bei Vorträgen daher bitte alle relevanten Informationen (Beispiel s. oben) angeben, bei Veröffentlichungen die genaue Angabe der Quelle.

Bitte beachten, dass aus Zeitgründen bei nicht verwendeten Zusendungen keine Antwort erfolgen kann.

Zusendung an moluedecke1@gmx.de

 




USA: Proteste gegen grüne Energie-Projekte breiten sich aus

Der Widerstand breitete sich von der Atlantik- bis zur Pazifikküste aus, und in Rathäusern und in lokalen Gremien bzgl. Gesundheit finden wahre Schlachten statt. Und es werden – falls alles andere vergeblich ist – Gerichte eingeschaltet.

29 US-Staaten und der District of Columbia [= die Hauptstadt Washington] schreiben vor, dass die Versorger einen bestimmten Prozentsatz des Stromes, den sie mittels Erneuerbarer erzeugen, einspeisen müssen – Strom, der gewöhnlich aus vom Steuerzahler subventionierter Wind- und Solarenergie besteht. Diese beiden Energieformen werden zusammen mit Energie aus Wasserkraft in Gebieten erzeugt, die weit entfernt von Wohnzentren liegen, und das bedeutet, dass der Strom mittels Fernleitungen übertragen werden muss, die oftmals hunderte Meilen lang sind. Industrielle Windmühlen sind oftmals viele hundert Fuß hoch [100 Fuß = 30 m] und so laut, dass deren Auswirkungen auf die Gesundheit der lokalen Anwohner immer sorgfältiger medizinisch untersucht werden.

Kein Wunder, dass die Anwohner unruhig werden

Die Bewohner in Wisconsin haben eine Menschenkette gebildet, um gegen eine geplante, 200 km lange Fernleitung zu demonstrieren, welche westlich von Milwaukee installiert werden sollte. Sie appellieren damit an die zuständige Behörde, den Bau dieser Fernleitung nicht zu genehmigen, ein Projekt der American Transmission Co.

In New Mexico haben lokale Anwohner, darunter der Schauspieler und Regisseur Robert Redford, ein erklärter Umweltaktivist, erfolgreich den Antrag von Hunt Power bekämpft, eine ca. 50 km lange Fernleitung zu legen, welche zusätzliche Kapazität für mehr erneuerbare Energie bereitstellen würde. Die Opposition war so heftig, dass das in Dallas ansässige Unternehmen im August das Handtuch warf und seinen Antrag auf Genehmigung zurückzog.

Das Wall Street Journal berichtete am 31. Dezember, dass die Opposition im Nordwesten der USA zunimmt gegen eine beantragte, 500 km lange Fernleitung, welche hauptsächlich Hydro- und Solarenergie aus dem Osten des Bundesstaates Washington durch Oregon nach Idaho bis zur Stadt Boise leiten soll. Das Energieprojekt von Idaho würde 1,2 Milliarden Dollar kosten und hat bei den Anwohnern Befürchtungen geweckt, dass die Leitung Pfade von Elch- und anderen Wildtierherden unterbrechen würde, dass die Bedrohung durch Waldbrände zunimmt und dass sie die Aussicht vom Oregon Trail [einem Weitwanderweg] schwer beeinträchtigen würde.

Idaho Power war bereits gezwungen, den ursprünglich geplanten Verlauf aufzugeben vor dem Hintergrund drohender Klagen von Landbesitzern. Man sieht sich jetzt nach zwei alternativen Routen um. Aber auch hier formieren sich Gruppen von Landbesitzern und drohen mit Klagen.

Widerstand im Empire State [= New York State]

Inzwischen haben gigantische Windturbinen in der Landschaft im Westen des US-Bundesstaates New York State den Zorn lokaler Anwohner erregt [dabei handelt es sich um eine wunderschöne, an unsere Mittelgebirge erinnernde und sehr waldreiche Landschaft. Anm. d. Übers.] Als Reaktion auf die zunehmenden Klagen über Beeinträchtigungen der Gesundheit überlegt die lokale Gesundheitsbehörde [Chautauqua County Board of Health] eine Reihe von Maßnahmen, um neue industrielle Windmühlen zu limitieren. Das Gremium könnte sogar ein Moratorium für die Errichtung neuer Windmühlen verhängen, solange man noch so wenig über die gesundheitlichen Auswirkungen weiß. Die größten Bedenken: Lärm.

„Es gibt zahlreiche Studien, die zu dem Ergebnis gekommen waren, dass industrielle Windenergie ernste negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, deren primäre Ursache Infraschall ist“, sagte der Physiker John Droz.

Anderswo im Westen des Bundesstaates formierten sich mehrere Organisationen in der Opposition gegen das beantragte, ca. 270 km² überdeckende Windprojekt Alle-Catt. Kommunalwahlen haben dort am 5. November dieser Opposition in zwei Städten eine Mehrheit verschafft in den Gremien, welche für Vorschläge zu Aufstellungsorten zuständig sind.

Der Projektträger Invenergy wollte 116 Turbinen mit einer Höhe von 180 m errichten, und zwar in vier kleinen Landkreisen nahe dem Eriesee.

Der Gouverneur von New York Andrew Cuomo (Demokraten) hat das unerreichbare Ziel gesetzt, den gesamten US-Staat bis zum Jahr 2050 durch 100% erneuerbare Energie zu versorgen. Das bedeutet weitere Monstrositäten à la Alle-Catt und noch mehr Widerstand seitens Menschen, welche die Opfer dieses Runs auf „saubere“ Energie wären.

Autor: Bonner Cohen, Ph. D. is a senior policy analyst with CFACT.

Link: https://www.cfact.org/2020/01/04/outcry-spreads-over-green-energy-projects/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Luisa Neubauer will bestimmen- die Postdemokratie wird zur Ochlokratie

Revolutionen finden unter anderem deswegen statt, weil sie Leute in mächtige Positionen bringen, die sonst niemals eine Chance auf Positionen mit viel Geld und Macht und ohne Anstrengung hätten. Sie müßten stattdessen für ihr Brot arbeiten gehen, wie andere auch.

Auch wenn die Fassaden in unserer Postdemokratie noch stehen, müssen wir zusehen, wie die politische Macht von den Wählern und den von ihnen gewählten Politikern in die Hände von globalen Multis und Weltretter-NGOs* fällt.

Aktuelles Beispiel: Die 23jährige Geografie-Studentin Luisa Neubauer, die bekannt dafür ist, gegen ihre eigenen Werte so massiv wie öffentlich zu verstoßen, darf in der ehemals bürgerlichen Zeitung Die Welt Forderungen an Siemens-Chef Joe Käser stellen. Und das nur wegen ihres „Amtes“ einer Kinder-Bewegung, das sie durch ordentlich Ellenbogen und nicht zuletzt durch ihr telegenes Aussehen errungen hat.

Was schreibt die noch beruflose Neubauer, die keine Expertise in Naturwissenschaften besitzt, im gemeinsamen Artikel mit einem Nick Heubeck? Das übliche: Der Weltklimarat IPCC gehe davon aus, daß die australischen Großbrände vom Klimawandel kommen und daß das Große Barriere-Riff bald vom CO2 getötet werde. Dem erfahrenen EIKE-Leser ist bekannt, was solche Behauptungen wert sind, daher nur in Kürze: Die Brände wurden von rund 180 Feuerteufeln gelegt, die von der australischen Polizei gefaßt wurden. Daß es für die Pyromanen, zum Teil möglicherweise der Realität nachhelfende „Klimaschützer“, so viel zum Anzünden gab, liegt daran, daß „Naturschutz“-Maßnahmen von ökologischen Beamten in den letzten Jahren eine hohe Dichte von leicht entflammbaren Eukalyptusbäumen (u.a.) erzeugt hat. Und dem Großen-Barriere-Riff geht es dank der Robustizität seiner Korallen prächtig, wie unser Referent Peter Ridd auf der 13. EIKE-Konferenz in München ausführte.

Luisa Neubauer und ihre FFF-Kollegen hätten also genug zu kritisieren. Und was tun sie? Sie attackieren ausgerechnet den deutschen Siemens-Konzern unter dem als sehr politisch korrekt bekannten Joe Käser. Und nur, weil – man faßt es nicht – Siemens die Signalanlagen (!) für die Bahnanlagen von Kohletransportzügen liefern will. Es geht nicht um Technik für Kraftwerke, nicht um Steuerungen für Kohlebagger, nein, um läppische Bahn-Signalanlagen! Aber schuld sei halt der „alte weiße Mann“, den Neubauer schon in Hart aber fair als besonders klimaschädlich ansah. Die australische Steinkohle wird übrigens gern von Chinesen und Indern gekauft und abgebaut, nebenbei gesagt.

Fast noch weniger zu glauben ist die Reaktion des servilen Joe Käser, der allen Ernstes der 23jährigen beruflosen Neubauer einen Posten im Aufsichtsrat von Siemens anbot. Was mag das einbringen? 500.000 Euro per annum? Aber Neubauer lehnte schon ab. Sie ahnte wohl, daß die Annahme des Postens, sofern konzernrechtlich überhaupt möglich, viel Büro-Arbeit und viel Korruptionsverdacht bedeuten würde.

Von Ramin Peymani habe ich den Begriff „Ochlokratie“ gelernt, sinngemäß etwa „Pöbelherrschaft“. Die alten Griechen und Römer bezeichneten damit einen Zustand des Staates, in dem die Politik sich nach den Bedürfnissen von Ahnungslosen richtet, deren aktuelle emotionale Befindlichkeiten das Programm vorgeben. Wie anders möchte man eine Demokratie bezeichnen, die bislang eine Meritokratie war, also eine Verdienstkultur hatte, und nun von den Vorstellungen von 23jährigen Studentinnen und 17jährigen Schulschwänzerinnen bestimmt wird? Daß Luisa Neubauer und Greta Thunberg wie fast alle ihre Anhänger aus (sehr) gutem Hause kommen, macht den Begriff „Ochlokratie“ nicht unbedingt falsch. Wie reich jemand ist, spielt keine Rolle, wenn er/sie überhaupt keine Bildung hat. Oder, wie es Ricky Gervais kürzlich auf der Golden-Globe-Verleihung deutlich sagte:

Ihr habt kein Recht, das Publikum zu belehren, über nichts. Ihr wisst nichts über die reale Welt. Die meisten von euch haben weniger Zeit in der Schule verbracht als Greta Thunberg.

Tatsächlich will ich unsere Länder, aus denen die EIKE-Leser mehrheitlich kommen, Deutschland, Österreich und die Schweiz, nicht in den Händen von reichen Moralaposteln ohne Beruf, sondern viel lieber von unstudierten Bürgern mit solider Ausbildung regiert sehen. Das wäre viel eher eine Merito-Demokratie als die aktuelle Ochlo-Postdemokratie der reichen Weltretter.




ENERGIEKOMPE­TENZ IST ABSCHALT­KOMPETENZ – Springen ohne Fall­schirm

Von einem „historischen Durchbruch“ spricht Wirtschaftsminister Altmaier nach der Nachtsitzung zum Kohleausstiegsgesetz. Wie viel Historie ist von einer Regierung zu erwarten, die nicht nur terminlich fast am Ende steht und längst nicht mehr den größeren Teil der Bevölkerung vertritt? Ende Januar sollen Kohleausstiegsgesetz und Strukturwandelgesetz durch den Bundestag gehen.

Ein Gesetz, dass den Zubau der „Erneuerbaren“ und die Versorgungssicherheit regeln soll, komme „später“, sagt der Vizekanzler. Möglicherweise ein Beschluss zu konstanter Windgeschwindigkeit. Eine Regierung lässt sich von der grünen Opposition treiben, deutsche regierungsamtliche Wirtschaftskompetenz ist Abschaltkompetenz.

Was soll eingeschaltet werden? Keiner weiß es. 2017 hingen noch über 90 Gigawatt gesicherte Kraftwerksleistung am Netz, also solche, die wetter- und tageszeitunabhängig liefern kann. Bereits nach bisherigen Planungen hätte sich diese bis 2023 auf etwa 76 Gigawatt verringert. Bei einem Spitzenbedarf von etwa 80 Gigawatt bedeutete dies schon eine Unterdeckung, wenn hoher Verbrauch auf eine Dunkelflaute trifft. Bereits für 2021 könnte nach Angaben der Netzbetreiber ein Worst-Case-Szenario eintreten, bei dem mit -5,5 Gigawatt eine Versorgung aus eigener Kraft nicht mehr möglich wäre.

Nun kommen bereits ab diesem Jahr weitere Abschaltungen hinzu. Auf entsprechende Anfrage in der Pressekonferenz antwortete Altmaier, wir würden künftig eben weniger Strom exportieren (!). Und es gäbe noch den europäischen Stromhandel und die Möglichkeit des Imports, wobei es offenbar kein Problem darstellt, wenn es sich dann um Kohlestrom handelt. Der „Klimabilanz“ schadet es nicht, wir fegen den deutschen Vorgarten sauber.Die aufgesattelte Elektrifizierung von Mobilität und Wärmeversorgung, die so genannte Sektorkopplung, ist noch nicht berücksichtigt.

Statistisch bietet der Sonnenstrom null Prozent Versorgungssicherheit, die Windkraft ein (1) Prozent (onshore), beziehungsweise zwei (2) Prozent (offshore). Bisher berauschte man sich an Ausbaukorridoren der so genannten Erneuerbaren, die breit wie eine Bahnhofshalle sein können, aber eben auch ohne Inhalt, wenn nachts der Wind nicht weht. Oft ist die Rede von Stromspeichern, die es nicht gibt und von Reallaboren, die zum Beispiel in Form von Wasserstoffkraftwerken Strom liefern sollen. Die 20 vom BMWi angeschobenen Projekte der „Reallabore“ ziehen allerdings mehr als 200 Megawatt Strom als Verbraucher aus dem Netz, um in einigen Fällen dann wieder einzuspeisen, nach teurer Elektrolyse und Wiederverstromung mit miesem Wirkungsgrad und mehr verschwendeter statt gespeicherter Energie.

Ein großer Schritt sei gelungen, heißt es, auch weil viel Geld fließt. 40 Milliarden für die betroffenen Regionen, dazu 2,6 Milliarden Entschädigung für Kraftwerksbetreiber im Westen, 1,75 Milliarden für die im Osten. Einen Staatsvertrag mit den Ländern, wie ursprünglich gefordert, wird es nicht geben. Künftige Regierungen werden noch viel korrigieren müssen. Einen Prüftermin gibt es 2029 und man mutmaßt, dann schon vor 2038 aussteigen zu können. Der Gedanke, dass es auch eine Verschiebung nach hinten geben könnte, kommt nicht erst auf. Was die Geldmengen bei einem Anziehen der Inflation noch wert sein werden, weiß keiner.

Die Finanzfrage hatte schon im Vorfeld zu einer völlig verqueren Neiddebatte geführt, die unter anderem vom bayrischen Ministerpräsidenten Söder befördert wurde. Aber auch in der Wirtschaft gilt der Grundsatz: Wer bestellt, muss bezahlen. Wer abbestellt, auch. In Bayern wird nun mal keine Industrie politisch induziert abgeschaltet. Und der bayrische Kernkraftausstieg ist 2011 von der übergroßen Mehrheit der CSU-Abgeordneten abgenickt worden. Sollte der Strom im Süden mal knapp werden, einfach diejenigen befragen, sie werden sich wohl dabei etwas gedacht haben.40 Milliarden Euro entsprechen nicht einmal zwei Jahresraten der EEG-Umlage, es ist etwa der vierfache Steuerüberschuss des Jahres 2019. Die Zusage, erst Strukturwandel zu betreiben und alternative Arbeitsplätze zu schaffen und erst dann abzuschalten, wird trotz Zusage nicht funktionieren.

Am Rande werden noch ein paar Nebendiskussionen geführt. Der sächsische Ministerpräsident spricht über Atomkraft, was Ärger geben wird mit seinem grünen Koalitionspartner. Kurzfristig wird in der Szene Feierstimmung herrschen angesichts des Erhalts des Hambacher Forstes. 170 Hektar bleiben, vor den Toren Berlins werden 300 Hektar für Tesla eingeschlagen, 1.000 km2 sind schon der Windkraft zum Opfer gefallen. So geht schwarz-rote Politik im Auftrag der Grünen.

Die heilige grüne Einfalt hat sich durchgesetzt mit dem Ansatz, Weltrettung sei durch Abschalten deutscher Kohlekraftwerke zu erreichen. Während Pakistan in die Braunkohle einsteigt, weltweit etwa 1.200 Kohlekraftwerke neu gebaut werden, der globale Energiebedarf bis 2040 um 25 Prozent steigen wird, sollte irgendwo im politischen Raum der Gedanke aufdämmern, dass deutscher Klimanationalismus an der globalen Temperaturentwicklung keinen Anteil haben wird.

Drei Leerformeln bilden derzeit die Grundlage politischer Entscheidungen. Neben „Wir schaffen das“ sind es „Weil wir es können“ (1) und „Wir müssen es wollen“ (2).
Glück auf!


1 Vizekanzler Scholz am 10.9.2019 im Bundestag auf die rhetorisch sich selbst gestellte Frage, warum es richtig ist, aus der Kohle auszusteigen, während tausend zusätzliche Kohlekraftwerke weltweit gebaut werden.
2 Kanzlerin Merkel zum Ergebnis der „Kohlekommission“ am 12.2.2019

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Buschbrände in Australien: Folgen grüner Politik

Der Autor ist zwischen 1995 und 2010 mehrfach und jeweils für einige Wochen dem deutschen Winter an der Queensländischen Sunshine Coast entkommen. Der „Australian“, größte Zeitung in Down Under, war damals tägliche Lektüre. Und natürlich gab es stets Buschbrände. Die Ureinwohner haben sie gezielt in früheren Zeiten selber gelegt. Einige australische Baumarten würden ohne diese Brände nicht einmal überleben, ihre Samenkapseln springen nämlich erst bei Feuer auf (hier).

Tatsächlich gab es schon immer diese Buschbrände im australischen Sommer. Ihre Schäden und die durch sie verursachte Gefährdung der Bevölkerung haben aber tatsächlich stark zugenommen. Wie kam es dazu? Der Australian hat über einen der wichtigsten Gründe schon vor Jahrzehnten berichtet. Das Fazit: Im Zuge der weltweiten „politischen Ergrünung“ sind damals grüne Parteien in die australischen Landesparlamente eingezogen. Dort haben sie sich als erstes mit den Forstleuten angelegt, die sich bekanntlich am besten mit Buschfeuer, dessen Verhinderung und Bekämpfung auskennen.

Alle vernünftigen ehemaligen Forst-Vorschriften wurden durch die neue grüne Politik in Victoria und News-South-Wales gesetzlich außer Kraft gesetzt. Im wesentlichen waren es die beiden folgenden Maßnahmen:

1. Baugnehmigungen auch für Grundstücke sehr nahe am Busch wurden jetzt zugelassen, ja sogar ausdrücklich gefördert. Es wurde „nahe an der Natur“ propagiert, hat ja auch etwas für sich, Naturnähe liebt jeder. Es birgt aber andererseits auch erhebliche Gefahren, vor denen die Forstexperte zwar dringend warnten, dies aber die Grünen ignorieren (erinnert an die Geschichte von Paulinchen und den Streichhölzern im Struwwelpter).

2. Das Beseitigen von „fuel“ wurde von grüner Politik verboten! Mit „fuel“ bezeichnen dort die Fachleute leicht brennbares Gestrüpp an den Grenzen zum Busch bzw. auch im Busch!

Nebenbei und nicht unmittelbar zum Thema gehörend: Hinzu kam noch die Beseitigung von Hai-Netzen (hier), die zum Schutz von Schwimmern vor frequentierten Badestränden unter der Wasseroberfläche installiert waren. Grüne Begründung: es verfangen sich in diesen Netzen auch Delphine. Die Entscheidung in Sachen Hainetze fiel damals zugunsten der Delphine – nichts dagegen zu sagen, auch der Autor liebt diese hochintelligenten Tiere. Sie fiel aber auch zu Ungunsten der Menschen, die Erholung beim schwimmen und surfen suchten. Menschen lagen in der Gunst der Grünen unter den Delphinen. Sie sollten eben besser zu Hause bleiben als im Meer zu schwimmen oder zu surfen.

Auch heute noch scheint die grüne Politik für Buschbrände eine gehörige Portion Mitverantwortung zu tragen, so bekundet es jedenfalls die freiwillige Feuerwehr Australiens (hier). Die automatische Google-Übersetzung ins Deutsche:

Die Volunteer Firefighters Association (VFFA), das Gremium, das die Stimme der freiwilligen ländlichen Feuerwehrleute in NSW vertritt, widerlegt die Behauptung grüner Alarmisten, dass der Klimawandel die Ursache der jüngsten Buschbrände in New South Wales ist.

Es ist lächerlich, dem Klimawandel die Schuld zu geben, wenn wir wissen, dass es in Australien weitaus schlimmere Buschbrände gegeben hat, die bis in die frühen Tage der europäischen Besiedlung zurückreichen, einschließlich des Black Saturday Victoria 2009, der NSW Bushfires 1994, des Ash Wednesday Victoria 1983, der Blue Mountains NSW 1968 und des Black Tuesday Hobart 1967 und Black Friday Victoria 1939, sagte Peter Cannon, Präsident des VFFA.
Das VFFA ist verärgert über die Äußerungen der grünen Lobbygruppen, dass die Bekämpfung des Klimawandels wichtiger sei, als die vorgeschriebene Verbrennung von Waldbrennstoffen, um das Buschbrandrisiko zu verringern. Die eigentliche Schuld liegt bei den Grünen und ihrer Ideologie, da sie sich weiterhin gegen unsere Bemühungen zur Gefahrenreduzierung in den kühleren Monaten stellen, diese untergraben und verhindern, dass private Landbesitzer ihr Land roden, um das Buschfeuerrisiko zu verringern. Die Gefahrenreduzierung ist das einzige bewährte Managementinstrument, mit dem Feuerwehrleute in ländlichen Gebieten die Intensität und Ausbreitung von Buschbränden reduzieren müssen. Dies wurde in zahlreichen Untersuchungen zu Buschbränden seit der Stretton-Untersuchung zu den viktorianischen Buschbränden von 1939 festgestellt.
Die Menge an „grünem Band“, die wir durchlaufen müssen, um eine Verbrennung zu genehmigen, ist mehr als frustrierend. sagt Peter Cannon. Das VFFA fordert die NSW-Landesregierung auf, den Aufwand für die Planung und Durchführung von Gefahrenreduzierungen zu reduzieren, damit unsere freiwilligen Feuerwehrleute in den kühleren Monaten mit der Durchführung von Brandschutzarbeiten beginnen können, um den unvermeidlichen sommerlichen Buschbrand und Katastrophen zu verhindern, die jetzt häufiger auftreten.Die NSW-Landesregierung muss auch ausreichende Mittel für geplante und nachhaltige Maßnahmen zur Reduzierung der Buschbrandgefahr bereitstellen, einschließlich der Schaffung von Schutzzonen für Vermögenswerte und der Modernisierung aller Brandpfade in Gebieten mit hohem Buschbrandrisiko. Denken Sie daran, dass es weitaus kostengünstiger ist, beispielsweise 66- bis 100-mal so kostengünstig, Waldbrände durch Risikominderung zu verhindern, als reaktionäre Brandreaktionen, wie wir es derzeit haben. Wie hoch ist dann angesichts der großen Zahl verlorener Häuser und sinkender Immobilienwerte durch diese Waldbrände der gesamte Steuerbetrag, wenn durch eine wirksame Verringerung der Gefährdung alles hätte verhindert werden können! Ausweitung der Fläche, die durch vorgeschriebenes Brennen auf buschfeuergefährdeten Flächen behandelt wird, von derzeit weniger als 1% pro Jahr auf mindestens 5% pro Jahr, wie von der Victorian Royal Commission und vielen führenden Buschfeuerexperten empfohlen.Die Verringerung der Gefährdung durch vorgeschriebenes Verbrennen ist seit der Stretton Royal Commission 1939 ein wichtiges Instrument zur Verringerung der Intensität und Ausbreitung von Buschbränden bei nationalen Untersuchungen zu Buschbränden. In dieser Hinsicht unterstützt das VFFA:Strategische und gezielte Gefahrenreduzierung durch vorgeschriebene Verbrennung zur Reduzierung des Waldbrennstoffgehalts und der Buschbrandgefahr für Menschen (einschließlich der Sicherheit von Feuerwehrleuten), Eigentum und Umwelt in Gebieten, in denen ein hohes Buschbrandrisiko festgestellt wurde. Planungsansatz für das Bushfire-Risikomanagement basierend auf dem Canobolas-Modell in NSW.

Integrierte Gefahrenreduzierung durch vorgeschriebene Verbrennungs- und ergänzende Methoden wie Hieb, Beweidung und Anbau.

Bereitstellung angemessener staatlicher und staatlicher Mittel für ländliche Brandschutzbehörden, Landverwaltungsbehörden und Kommunalverwaltungen zur Schaffung und Erhaltung von Schutzzonen und Brandpfaden in Gebieten mit hohem Buschbrandrisiko auf geplanter und nachhaltiger Basis.
Laufende relevante Forschung zu Brandverhalten, -verhütung und -bewältigung sowie zu den Auswirkungen von Bränden auf die Artenvielfalt durch die Bushfire Cooperative Research.
Peter Cannon
Präsident
VFFA
Dem ist nichts hinzuzufügen. Man wird unwillkürlich an grüne Politik in Deutschland erinnert. Hier geht es nicht um „fuel“ sondern um Windräder. Wir erkennen aber die „grüne“ Analogie:

Umwelt, Naturschonung und Menschen sind den Grünen inzwischen völlig egal. Sie haben sich von anfänglichen Naturschützern im Laufe der Zeit zu größten Umweltverbrechern verwandelt. So setzt es heute grüne Politik durch, falls an der Macht wie in Baden-Württemberg, dass für vernachlässigbare 3,1% Windanteil an der deutschen Primärenergie [1] Wälder und Landschaften zerstört werden. Gesundheitsgefährdender Windrad-Infraschall wird als übertrieben weggewischt. Dass diese Umweltzerstörungen andere politische Parteien auch noch mittragen, anstatt dem grünen Wahnsinn ein Ende zu bereiten, darf als eine weitere Katastrophe gelten.

 

Quellennachweise:

[1] Findet eine Energiewende statt? – heiDOK – UNI Heidelberg, 2017.




Woher kommt der Strom? Zwischen den Jahren

Auch das Jahr 2019 hat einige Überraschungen gebracht. Der Strombedarf ist gesunken (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Alle weiteren Abbildungen und Mehr werden geöffnet); der CO2-Ausstoß ebenfalls (Abbildung 1). Das Klimaziel 2020 (40 Prozent weniger CO2 als 1990) rückt mit aktuell 35% in scheinbar erreichbare Nähe. Doch mit der Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg 2 fällt ein CO2-freier Stromerzeuger. Der Ersatz dieses Stroms ist entweder CO2-belastet. Oder es wird Atomstrom aus Frankreich importiert. Im Jahr 2019 war es die Strommenge eines Kernkraftwerks. Ok, da hätte man Philippsburg auch am Netz lassen können. Wenigstens so lange, bis die Stromversorgung Deutschland durch erneuerbare Energieträger gesichert scheint. Doch nein, Ideologie geht vor. Klimaschutz spielt da dann keine Rolle mehr.

Sie haben sicher bemerkt, dass sich meine Argumentation im Rahmen der angeblichen Möglichkeit bewegte, versorgungssichere Stromversorgung allein beziehungsweise durch einen Großteil Strom, erzeugt durch erneuerbare Energieträger, bereitzustellen. Das aber ist praktisch unmöglich. Die Strommenge, die täglich, stündlich, minütlich in Deutschland benötigt wird, ist gewaltig. So gewaltig, dass der Ersatz nicht zur Verfügung stehenden Wind- und/oder Sonnenstroms praktisch ohne ein konventionelles Gas-Backup unmöglich ist.

Chemische Speicher, Pumpwasserspeicher und auch sogenannte virtuelle Speicher reichen bei weitem nicht aus, um den fehlenden Strom zu ersetzen. Als Sicherungsmaßnahme ist – schon immer – die Regelenergie, ich nenne sie erweitert „Netzausregelungsreserve“ vorgesehen. Sie dient dazu, bei unvorhergesehenen Ereignissen das Stromnetz stabil zu halten. Die Frequenz von 50 Hertz darf praktisch weder unter- noch überschritten werden. Mehr dazu finden unter Abbildung 2.

Hinzu kommt, dass eine Speicherung „überschüssigen“ erneuerbar erzeugten Stroms (= Strom der aktuell zur Bedarfsdeckung nicht benötigt wird) allein deshalb unmöglich ist, weil es diesen in Deutschland noch nie gegeben hat (Abbildung 3). Erzeugter Strom über Bedarf ist immer konventionell erzeugter Strom, der wegen – meist plötzlichen – starken Ansteigens der Windstromproduktion nicht schnell genug heruntergefahren werden kann oder aber gar nicht soll, weil der „Windstromberg“ genauso schnell verschwinden kann, wie er gekommen ist (Abbildung 4). Man weiß es halt nicht so genau, man ist auf Schätzungen, man ist auf Spekulation angewiesen. Diese Begriffe stehen einer wirtschaftlichen und sicheren Stromversorgung diametral gegenüber. Unerwartete Stromüberschussproduktion wird in aller Regel zu günstigen Preisen ins benachbarte Ausland abverkauft. Die Strombörse reagiert sofort, wenn zu viel, kaum benötigter Strom im Markt ist. Der Preis fällt.

Praktische Gleichzeitigkeit

Eine wesentliche Besonderheit der Stromerzeugung ist das, was ich „praktische Gleichzeitigkeit“ nenne. Strom ist ein sekundärer Energieträger. Das bedeutet, dass Strom in der Natur in einer für Menschen nutzbaren Form nicht vorkommt. Der Energieträger Strom wird durch Kraftwerke nur dann erzeugt, muss genau in dem Augenblick erzeugt werden, wenn er benötigt wird. Genau in dem Moment, wenn eine – fachlich – Stromsenke, umgangssprachlich ein Stromverbraucher angeschlossen oder angeschaltet wird, also eine Lampe, ein Elektromotor, eine Maschine und, und, und, genau dann, wenn elektrisch übertragene Energie benötigt wird, genau in diesem Moment wird der Strom, der die benötigte Energie überträgt, im Kraftwerk erzeugt. Ein komplexer Vorgang, der hier nicht weiter behandelt werden soll. Dies ist kein Elektrotechnikseminar. Nur noch so viel: Der Strom wird nicht verbraucht. Die Energie sowieso nicht. Es finden hochkomplexe Umwandlungsprozesse statt. Der Strom fließt zurück zum Kraftwerk, die übertragene Energie wird vom „Stromverbraucher“ genutzt und dabei zum Beispiel in Wärme, Licht oder Bewegung umgewandelt. Ein Teil geht als für den Menschen nicht nutzbare Energie „verloren“. Meist in Form von Wärme. Kurz und gut und noch einmal: Der Energieträger Strom wird genau dann erzeugt, wenn die Energie benötigt wird. Dies ist in einem gewissen Umfang in einem hoch industrialisierten und zivilisierten Land wie Deutschland praktisch immer der Fall. Das nennt man Grundlast. Die muss rund um die Uhr bereitgestellt werden. Hinzu kommt bei zeitweise steigendem Bedarf die Mittellast, bei Spitzenbedarf die Spitzenlast, die kurzfristig zugesteuert werden kann und muss (Abbildung 5).

Es gibt mit den erneuerbaren Energieträgern Biomasse und Wasserkraft grundlastfähige Stromerzeugung. Da diese nicht ausreichend sind, ist mit der Kernkraft ein Energieträger für die Bereitstellung des grundlastfähigen Stroms zuständig, der bis Ende 2022 komplett aus dem Markt genommen werden soll. Das wird die Versorgungssicherheit Deutschlands weiter stark einschränken. Dass CO2-freier Strom in erheblichem Umfang wegfällt, dass dieser Strom vor allem durch Kohlestrom ersetzt werden wird, sei hier warnend angemerkt. Denn es geht bei der CO2-Reduktion ja angeblich um die Rettung der Welt. Da ist es meines Erachtens recht kleingeistig, die modernsten und sichersten Kernkraftwerke der Welt abzuschalten. Wind- und Sonnenkraftwerke sind nicht grundlastfähig, weil der Wind nicht regelmäßig weht, und die Sonne Solarpaneele unterschiedlich stark bescheint. Wenn sie denn scheint. Es gibt Stunden, Tage, manchmal auch Wochen, da kommt die Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft fast komplett zum Erliegen. Da gingen ohne konventionelle Stromerzeugung schnell die Lichter aus. Auch das benachbarte Ausland benötigt in Wetterextremsituationen seinen Strom. Nun haben wir aktuell in Deutschland noch genügend konventionelle Stromerzeugung. Aber Achtung:

Jedes Abschalten eines dieser sicheren konventionellen Stromerzeuger führt zu einer Verringerung der Versorgungssicherheit. Im Fall des Abschaltens der Kernkraftwerke zusätzlich zu einer Erhöhung des CO2-Ausstoßes. 2019 hat Frankreich mehr als die Strommenge eines Kernkraftwerkes nach Deutschland/Baden-Württemberg geliefert (Abbildung 6). Vielleicht wird es 2020 die Strommenge zweier Kernkraftwerke. Ganz sicher aber ab 2023 nicht die Strommenge, die 7 Kernkraftwerke erzeugen. Ebenso sicher ist, dass Wind- und Sonnenkraftwerke den Stromverlust der abgeschalteten Kernkraftwerke nicht ausgleichen werden (Abbildung 7). Also wird es Kohle- und/oder Gasstrom sein, der benötigt wird. Kohlekraftwerke sollen allerdings ebenfalls wegfallen. Bis 2023 eine installierte Leistung von 12,5 GW. von 42,5 GW. Das Ziel: Die Komplettabschaltung im Jahr 2038, für besonders „progressive Weltenretter“ sogar das Jahr 2030. Da frage ich mal ganz naiv, was für Dummköpfe hier in Deutschland für die Energiepolitik verantwortlich sind. Oder will man staatsstreichartig von einer sicheren, bedarfsorientierten Stromversorgung in eine Zuteilungsversorgung einschwenken? Erzeugter Strom wird verteilt. Ist nicht genügend Stromerzeugung möglich, muss der Stromnutzer halt warten oder verzichten.

Ein schwarzer Kasten namens „Stromzähler“

Installierte Leistung, auch Nennleistung, ist der Begriff für die Menge Strom, die ein Kraftwerk in einer Stunde bei Volllast produzieren kann. Eine Gigawattstunde (GWh)/Stunde. Nun kann die Stunde gekürzt werden. Da bleiben Gigawatt (GW). Genau deswegen ist die Bezeichnung in den Agora-Charts = GW. Dort ist die Strommenge angegeben, die pro Stunde produziert wird. Das hat den Vorteil, dass man sofort sehen kann, welche installierte Leistung die benötigte Strommenge mindestens erfordert.

Wenn man wissen will, wieviel Strom ein Kraftwerk pro Jahr unter Volllast, also jeden Tag des Jahres, 24 Stunden lang, produzieren könnte, muss die installierte Leistung mit 8.760 Stunden multipliziert werden. Der so ermittelte Wert wird mit Wattstunden (Wh), Kilowattstunden (KWh), Megawattstunden (MWh), Gigawattstunden (GWh), Terawattstunden (TWh) benannt. Mehr dazu unter Abbildung 8.

Auch wenn der schwarze Kasten bei Ihnen zu Hause „Stromzähler“ genannt wird. Strom wird nicht gezählt, sondern gemessen. Die gemessene Strommenge wird in aller Regel in Kilowattstunden (KWh) ausgeworfen 3.000 KWh entspricht 3 MWh. Jetzt die installierte Leistung:

Ein (Wind-) Kraftwerk mit einer installierten Leistung von 3 MW kann theoretisch eine Strommenge von 3.000.000 x 8.760 Stunden = 26.280.000.000 Wh = 26.280.000 KWh = 26.280 MWh = 26,280 GWh liefern. Ein Kraftwerk produziert aber niemals rund um die Uhr ein Jahr lang. Konventionelle Kraftwerke müssen z.B. gewartet werden, Wind- und Sonnenkraftwerke müssen darüber hinaus warten, bis der Energieträger Wind und Sonne zur Verfügung steht. Das Verhältnis von installierter Leistung (Nennleistung) und tatsächlich produziertem Strom ist deshalb sehr aussagekräftig bezüglich der Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks, der Kraftwerksgruppe. Abbildung 9 zeigt sehr eindrucksvoll, dass das Verhältnis bei der Wind- und Sonnenstromerzeugung höchst unzureichend ist. Wenn man bedenkt, dass nahezu 100% des zur Verfügung stehenden Energieträgers Wind- und Sonnenkraft von den installierten Wind- und Sonnenkraftwerken genutzt werden, ist das Ergebnis doch ernüchternd. Der Energieträger Gas weist ebenfalls ein relativ ungünstiges Verhältnis auf. Das liegt aber nur daran, dass es – aus welchen Gründen auch immer – gewollt ist, dass nicht mehr Strom aus Gas erzeugt wird. Es wäre jederzeit möglich, die Gasstromproduktion hochzufahren. Bei der Wind- und Sonnenstromerzeugung ist das durchaus nicht der Fall. Da liegt die Begrenzung in der Natur der Sache. Mehr geht nicht. Das birgt eine gewisse Tragik: Will man mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft haben, dann müssen immer mehr Wind- und Sonnenkraftwerke gebaut werden. Sobald aber der Wind kaum weht, die Sonne nicht auf die Solarpaneele scheint, wird trotz noch so vieler Wind- und Sonnenkraftwerke kaum, im schlimmsten Fall auch gar kein Strom erzeugt.

Aus diesem Grund funktionieren die Investments in Wind- oder Sonnen„parks“ auch nur dann, wenn ein solventer Garantiegeber einen wirtschaftlichen Ertrag garantiert. In Deutschland ist es der Steuerzahler, der Stromkunde, der noch geduldig die – auch deshalb – höchsten Strompreise in Europa erträgt. Wäre das nicht der Fall, würde sich niemand, der auch nur die Grundrechenarten und den Dreisatz beherrscht, an Wind- oder Sonnenkraftwerken beteiligen oder sich Solarpaneele auf das Dach montieren lassen.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben. Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

 




Energiewende: Musterländle droht Versorgungslücke*

Auch wenn sie es noch nicht auf die ersten Seiten der Tageszeitungen oder in die Ab­endnachrichten des Fernsehens bringen, sind doch die Folgen der völlig unbedachten hek­tischen und dabei rechtswidrigen Energie­wende mehr und mehr zu sehen. Ein schö­nes Beispiel bietet das grün-schwarz regierte Bundesland Baden-Württemberg. Als Morgengabe für das neue Jahr an die Landesregierung hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) zu Mannheim für Recht erklärt, dass der Bau zweier Windparks eingestellt werden muss.

Verheerende Begründung

Zur Begründung führt das Gericht an, dass wahrscheinlich sämtliche Genehmigungen für die Windräder des Landes rechtswidrig zustande gekommen sind. Wenn sich das Bauverbot zunächst nur auf die Anlagen „Blumberg“ und „Länge“ erstreckt, so sind doch grundsätzlich alle Windräder betroffen. Denn das Gericht mahnt an, dass die verwaltungsrechtlichen Vorgaben der Landesregierung zu den Genehmigungs­verfahren und im Besonderen zur Beteili­gung der Öffentlichkeit bei der Willensbil­dung im Wesentlichen alle gegen das Gesetz verstoßen. Diese Feststellung des Zehnten Senats des VGH ist viel grundsätzlicher und führt viel weiter als das Bauverbot für jene zwei Anlagen.

Folgen über das Bundesland hinaus

Der Karlsruher Fachanwalt für Verwaltungs­recht Rico Faller fasst zusammen: „Die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen sind rechtswidrig, weil eine Öffentlich­keits­beteiligung hätte erfolgen müssen… Die Waldumwandlungsgenehmigung ist rechts­widrig, weil diese von einer unzuständigen Behörde nicht im richtigen Genehmigungs­verfahren und ohne die hierfür erforderliche Rechtsgrundlage erteilt wurde.“

Das kommt einem technischen Knockout für die Landesregierung gleich. Umso aufmerk­samer wird man im Nachbarbundesland Bayern diesen Vorgang beobachten, wo CSU-Ministerpräsident Markus Söder angekündigt hat, in den Staatsforsten würden 100 Windräder entstehen. Auch wenn man in München nicht alle juristisch-handwerklichen Fehler wiederho­len muss, die in Stuttgart gemacht wurden, so wird sich doch auch an der Isar das Gefühl breitmachen, man bewege sich mit dem Vorhaben „Windrad gegen Wald“ auf sehr dünnem Eis.

Dass ein Ereignis wie dieses höchstrich­terliche Urteil immer zur Un­zeit eintritt, ist für den grünen Ministerprä­sidenten Winfried Kretsch­mann und seine Regierung ein schwacher Trost, denn es kommt noch schlimmer und abermals selbstverschuldet. Mit dem Jah­reswechsel nämlich wurde auch der zweite Block des Kernkraftwerkes Philippsburg II abgeschaltet. Dieses aber lieferte zusammen mit dem vorerst verbleibenden Kernkraft­werk Neckarwestheim II rund 30 Prozent des ganzen Stroms für Baden-Württemberg. Jetzt fällt davon die Hälfte weg, das heißt, 15 Prozent des Gesamtaufkommens.

Ausland springt nicht immer ein

Mit einer für einen Grünen seltenen Klarheit des Denkens stellt Umweltminister Franz Untersteller fest: „Das müssen wir erset­zen!“ Wie wahr! Nur: Wie soll das gesche­hen? Eine Windanlage liefert pro bean­spruch­tem Quadratmeter Fläche etwas über 40 Energieeinheiten Strom, ein Kernkraftwerk weit über 300 000. Da wird es schwierig, mit ein paar Windmühlen die Lücke zu schließen, selbst wenn man dazu eine ordentliche Bau­genehmigung hätte.

Im vergangenen Jahr mussten in Deutschland bereits wiederholt Aluminiumwerke vorü­ber­gehend abgeschaltet werden. Sie brau­chen so viel Strom, dass die Versorgung ins­gesamt in Gefahr geraten war. Auch der Rückgriff auf Strom aus dem Ausland bietet keine Sicherheit. Auch in Frankreich wird der Strom immer häufiger knapp.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 17. Januar 2020, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Florian Stumfall  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Journalisten: Wir wollen Zensur!

Und was hat die gesamte Redaktion der kanadischen Zeitung Winnipeg Free Press am Tag vor diesem Jahrestag gemacht? Sie rief lauthals nach Zensur! Sie trat für Intoleranz ein. Sie publizierte ein längeres Editorial mit dem Titel „Time to silence voices of denial“. Hierbei handelt es sich dem Vernehmen nach nicht um die Meinung eines einzelnen Autors, sondern um eine offizielle „Konsens-Meinung“:

Das ganze Editorial steht hier.

Die Argumente des Editorials sind der übliche Einheitsbrei. Man sagt uns, dass der Klimawandel „zweifellos das drängendste Problem unserer Zeit ist“. Aber Achtung! Freeman Dyson, einer der brillantesten Physiker der Welt, widerspricht. Er sagte einem SalonInterviewer vor über einem Jahrzehnt:

Der Gedanke, dass die globale Erwärmung das wichtigste Problem ist, vor dem die Welt steht, ist absoluter Unsinn und sehr schädlich. Es lenkt die Aufmerksamkeit der Leute von viel ernsteren Problemen ab.

Im Editorial heißt es, dass „viele Menschen immer noch leugnen, dass er existiert“. Dazu noch einmal Dyson:

Ich sage nicht, dass es keinen Klimawandel gibt. Natürlich gibt es den. Er ist Bestandteil der ganz normalen Natur, und wir wissen, dass es Klimawandel schon lange vor dem Auftauchen der Menschen gegeben hatte. Es gibt auch einen vom Menschen induzierten Klimawandel. Aber ich denke nicht, dass man sich darob Sorgen machen muss.

Das Editorial behauptet, dass Wissenschaftler einen „nahezu universellen Konsens bzgl. eines vom Menschen verursachten Klimawandels gefunden hätten“. Dyson dazu:

In der Historie der Wissenschaft ist es schon oft vorgekommen, dass die Mehrheit falsch lag und es abgelehnt hatte, auf eine Minderheit zu hören, deren Standpunkte sich jedoch später als zutreffend herausgestellt haben.

In diesem Editorial taucht zwei mal der Terminus „Klimawandel-Leugner“ auf. Das ist bösartiger, schwerer Rufmord. Jeder, dessen Argumente von der Mehrheitsmeinung abweicht, ist verdorben. Moralisch giftig. Steht auf dem gleichen Niveau wie Holocaust-Leugner.

Der Menschheit war es noch nie möglich, die Zukunft genau vorherzusehen. Endlose Litaneien von Prophezeiungen, besonders pessimistischer Natur, lagen völlig daneben (siehe hier, hier und hier). Aber wehe, man äußert sich entsprechend im Zusammenhang mit Klima, dann wird man von Journalisten mit üblen Schimpfworten bedacht.

Wie seltsam mutet das an in einer Zeit, in welchen uns eingehämmert wird, dass wir nicht nur tolerant sein sollen, sondern auch religiösen, ethnischen, rassistischen und sexuellen Minderheiten zur Seite stehen sollen. Journalisten bei der Winnipeg Free Press sondern eine intellektuelle Minderheit aus – Klimaskeptiker – und wollen sie zum Schweigen bringen und verächtlich machen.

Schon vor einem Jahr habe ich erkannt, dass Regierungen, Medienportale, Wirtschaftsbosse, Kirchen und Schulen Jahrzehnte damit zugebracht hatten zu verkünden, dass es einen Klima-Notstand gebe. Unabhängige Denker, die diese Doktrin hinterfragen, schwimmen gegen den Strom. Sie sind eingekesselt von einer Weltsicht, die sie nicht mit ihrem gewissen in Einklang bringen können. Sie sind eine verachtete Minderheit, von denen die Mainstream-Gesellschaft denkt, dass es OK ist, sie zu dämonisieren.

Diesem Editorial zufolge jedoch haben Klimaskeptiker die Konversation beherrscht:

Klimawandel-Leugner, darunter jene, die direkt in die Industrie fossiler Treibstoffe investiert haben, sollten nicht länger diktieren, wo es lang geht(Hervorhebung hinzugefügt)

(Achtung, Sarkasmus): Weil die zehntausenden von Menschen, welche jüngst ihren Arbeitsplatz in der kanadischen Ölindustrie verloren haben, tatsächlich alles im Griff haben. Die Unternehmen, welche auf eine gegen sie gerichtete Regierungspolitik reagieren, indem sie Milliarden Dollar aus Alberta abziehen, sind in Wirklichkeit die Verantwortlichen.

Genau wie andere Minderheiten, denen früher schon ein geheimer, anti-gesellschaftlicher Einfluss vorgeworfen worden war, impliziert dieses Editorial, dass Klimaskeptiker verantwortlich sind für Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Buschbrände in Australien. Dass es die Skeptiker ablehnen, sich zu setzen und den Mund zu halten, ist – wie man uns eindringlich sagt – unerträglich:

Im Jahre 2020 gibt es keinen Raum mehr für Debatten über die Existenz des Klimawandels … Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Führer dem Klimawandel oberste Priorität verleihen. Das ist jedoch nicht möglich, solange sie – und wir – unsere wertvolle Zeit mit im Kreis verlaufenden Debatten und Leugnungen verplempern, während die Welt um uns herum niederbrennt. (Hervorhebung hinzugefügt).

Zeitungen sollten an sich über viele Dinge berichten. Sie sollten Regierungen zur Verantwortung ziehen. Sie sollten sicherstellen, dass die Mächtigen nicht die Schwachen überrollen. Sie sollten die Debatte über die drängendsten Probleme der Gesellschaft voranbringen – und debattieren über die Art und Weise, mit der man diesen Problemen begegnen kann.

Die Winnipeg Free Press jedoch sagt, genug ist genug. Intellektueller Fundamentalismus ist angekommen. Es gibt nur eine Wahrheit.

Die Überlebenden des Charlie-Hebdo-Massakers wissen ganz genau, wo ein derartiger Fundamentalismus hinführt.

Links:

● 15 Stunden vor der Veröffentlichung dieses Beitrags habe ich drei leitenden Redakteuren der Winnipeg Free Press eine E-Mail geschrieben und um Informationen gebeten bzgl. der Zusammensetzung der Redaktion, deren Mitglieder auf der Website der Zeitung nicht genannt werden. Ich fragte, wie viele Personen „geschrieben bzw. zugestimmt hätten“, dass es an der Zeit ist, die Stimmen der Leugnung ruhig zu stellen? Bislang habe ich keine Antwort erhalten.

● Im Falle, dass dieses Editorial hinter einer Zahlschranke steht, bietet die Website eine Print-Option an. Diese habe ich zu einem PDF gemacht, welches von hier herunter geladen werden kann.

● Siehe hierzu auch meine früheren Kommentare Climate Skepticism is Free Speech

Climate Skeptics: The Despised Minority

Doubt is Not a Sin

In League with the Devil: (No Climate Free Speech, Part 2)

Aktualisierung vom 9. Januar: das oben diskutierte Editorial scheint inzwischen von der Website der Winnipeg Free Press verschwunden zu sein. Man bekommt beim Klick darauf nur noch eine Fehlermeldung.

2. Aktualisierung vom 9. Januar: Es scheint Duplikate dieses Editorials zu geben, eines veröffentlicht am 6. Januar, das zweite am 7. Januar. Ersteres ist immer noch aktiv, Letzteres scheint wieder verschwunden zu sein.

Link: https://nofrakkingconsensus.com/2020/01/08/journalists-we-want-censorship/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Meinungsterror: Springer-Verlag stoppt klimaskeptisches Buch

Heute kam z.B. diese Mail herein.

Lieber Herr Limburg,
wenn Sie  mögen,  dürfen Sie anhängendes Ereignis  gerne  bei EIKE veröffentlichen:
Wie weit die Ausgrenzung von unbequemen Meinungen in Deutschland schon geht, ergibt sich aus meiner soeben gemachten Erfahrung:

Da will ich  nichts anderes tun als ein  Buch von Rex Fleming bestellen , welches mit CO2 und seiner Rolle zur Klimabeeinflussung zu tun hat und seit Juli 2019 , also seit Monaten auf dem Markt ist und die Antwort  meiner Buchändlerin vor 3 Tagen heißt, das Buch sei „nicht lieferbar/vergriffen.“ .

Also suchte ich  den Autor  Rex Fleming im Netz, finde ihn tatsächlich und seine email-Adresse   und schrieb ihn an und bat um eine Kopie auf CD o.ä. .  Nach 6 h bekomme ich die Antwort und die hat es in sich: siehe unten:

Die Antwort  von Dr. Fleming war, daß  der  Springer -Verlag  die Auslieferung stoppte  und nachträglich ein drittes peer review-Verfahren forderte. Als Grund wurde vom Autor genannt: „However,  the radical left and /or the German government had apparently trying to stop the book“!    (Ob das PIK dahinter steckt,  weiß ich nicht, aber ich würde es ihnen schon zutrauen, es gibt schon Hinweise auf solche Verfahren. )

 Der Inhalt des Buches beweist übrigens, daß das CO2 nicht für den Klimawandel verantwortlich ist  und das darf offensichtlich nicht laut werden, zumindest nicht in Deutschland..

  Daraufhin beendete der Autor die Zusammenarbeit mit Springer und publiziert das Buch woanders. Hoffentlich bald.


Betroffene Grüße

Prof. XYZ

Dass dies in allen Fachmagazinen bereits durchgängig angewendete Praxis ist, macht die ganze Sache nur noch schlimmer. Papers von sog. Klimaskeptikern werden rigoros und oft mit den hanebüchensten Argumenten abgelehnt.

Und das sind nur die aktuellsten Fälle (von die kalte Sonne hier). Hier sind weitere

Maren Urner und Felix Austen am 6. Dezember 2018 mit einer ungeheuerlichen Frage auf perspective-daily.de:

Sollen wir Klimaleugnern den Mund verbieten?

Der menschengemachte Klimawandel darf nicht zur Debatte stehen – denn die Zeit drängt.[…] Und das, obwohl dieser wissenschaftlich inzwischen so unumstritten ist wie die Tatsache, dass der Apfel vom Baum fällt. Wie kann es sein, dass es auch im Jahr 2018 noch salonfähig ist, den menschengemachten Klimawandel anzuzweifeln? […] Die Motive der Leugner sind vielfältig: Sie reichen von einem falschen Verständnis wissenschaftlicher Skepsis über eine starke Angst, Privilegien im Hier und Jetzt zu verlieren, hin zu Lobbyismus, der wirtschaftliche Eigeninteressen verfolgt. […] Schulen könnten den Klimawandel auf dem Lehrplan nach oben schieben und die Parteien könnten ihn zum ständig wiederkehrenden Gesprächspunkt machen. Aber reicht das, um die Leugner zum Verstummen zu bringen und die Zweifel auszuräumen?

Ein gesetzliches Verbot der Klimaleugnung

Wahrscheinlich nicht – denn die Zeit drängt! Wie sähe es also aus, wenn wir das Leugnen des Klimawandels tatsächlich verbieten würden? Die freie Rede einzuschränken klingt erst mal nach George Orwell und sorgt vielleicht für ein beklemmendes Gefühl. Doch es gibt bereits einen Präzedenzfall für eine solche Einschränkung: Am 13. April 1994 entschied das deutsche Bundesverfassungsgericht, dass das Grundrecht der Meinungsfreiheit Grenzen hat.

Angeführt wird der Tatbestand der Leugnung des Holocaust. Weiter auf perspective-daily.de:

Wollen wir beim Klimawandel den gleichen Schritt wagen – und anders als beim Holocaust vor der kompletten Katastrophe eingreifen? Vielleicht. Vielleicht könnte ein Verbot das Schlimmste noch verhindern, wenn wir jetzt schnell handeln. Hier ist ein erster Entwurf: Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer den menschengemachten Klimawandel in einer Art, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung leugnet oder verharmlost.

Frau Analena Baerbock, derzeit Vorsitzende der Grünen und  bekannt für die gewaltige CO2 Erzeugung der Deutschen mit 9 Gigatonnen/Kopf, dem Erfinden des seltene Erden Metalles Kobold ,das in Batterien eingesetzt werde, und der physikalisch absolut neuen Erkenntnis dass ..

An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.

(Annalena Baerbock), eben diese Frau will nicht, dass ihr und anderer Leute ihres Formates Unsinn in den Öffentlich Rechtlichen Medien angeprangert und richtig gestellt wird. Folgerichtig und konsequent fordert sie ein Auftritts- und Sprechverbot für „Klimawandelleugner“.

Mit der in Hamburg bereits geplanten, in anderen Bundesländern wie im Bund bisher nur geforderten Verankerung des „Klimaschutzes“ im Grundgesetz dürfte ein weiterer Schritt getan werden, um für missliebige Mitbürger, die es wagen eine andere und vor allem, eigene Meinung zu haben und diese zu verbreiten, den Artikel 5 des GG abzuschaffen.

 




Klimaforschung oder Agendawissenschaft?

Die Temperatur in 2.000 Metern Tiefe habe im vergangenen Jahr um 0,075 Grad über den 30-jährigen Mittel von 1981 bis 2010 gelegen, heißt es in der Zusammenfassung der vom Chinesen Cheng Lijing vom Institut für Atmosphärenphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften als Lead-Author verantworteten Arbeit. Schon die präzise Temperaturangabe drei Stellen hinterm Komma macht jeden stutzig, der auch nur ein wenig Erfahrung mit Temperaturmessungen und der Mittelwertbildung im Meer hat. Jedenfalls wirft das die Frage auf: Geht es diesen in staatlichen Instituten arbeitenden Wissenschaftlern wirklich um gesellschaftlich nützlichen Erkenntnisgewinn oder geht es Ihnen nicht vielmehr um etwas ganz anderes?

Nach Aussage des Co-Lead-Autors John Abraham von der St.-Thomas-Ingenieurschule in Minnesota erlaubte die genaue Berechnung der Durchschnittstemperatur der Weltmeere eine realistische Abschätzung der Wärmemenge, die die Meere in den letzten Jahrzehnten aufgenommen haben. Diese entspreche der Explosion von 3,6 Milliarden Atombomben vom Hiroshima-Typ. Seit 1970 sei die Erderwärmung infolge der wachsenden Emission von Treibhausgasen zu über 95 Prozent in die Ozeane geflossen. Nur vier Prozent hätten sich in der Aufheizung der Atmosphäre und der Landflächen niedergeschlagen. Die Meere seien schon jetzt wärmer als jemals zuvor und ihre Erwärmung werde noch weiter voranschreiten, selbst wenn es gelingen sollte, die Temperatur der Atmosphäre dem Pariser Klima-Abkommen entsprechend zu stabilisieren. „Was wir jetzt messen, ist nur die Spitze des Eisberges von dem, was noch kommt“, lässt sich Abraham in der Presse zitieren.

Deshalb plädiert er für eine deutliche Reduktion der Emission von Treibhausgasen durch den Einsatz regenerativer Energien und einen allgemein intelligenteren und sparsameren Energieeinsatz: „Das Tempo und das Ausmaß der Meereserwärmung und die damit verbundenen Risiken nehmen mit weniger Treibhausgasemissionen zumindest ab.“ Auch für die übrigen Autoren steht, wie es scheint, außer Zweifel: Steigende Meerestemperaturen führen zu mehr Wetterextremen wie Wirbelstürmen und Starkregen oder auch extreme Trockenheit. Auch großflächige Waldbrände wie aktuell in Südaustralien und davor im Amazonasgebiet und in Kalifornien hingen mit der Meereserwärmung zusammen, behaupten sie. In den Meeren selbst drohten Sauerstoffarmut und damit zusammenhängende Fischsterben. Nicht zuletzt steige der Meeresspiegel durch die thermische Ausdehnung des Wassers. Und das alles wegen einer Temperaturerhöhung von gerade einmal 0,075 Grad Celsius!  Offenbaren die Autoren damit nicht, dass sie weniger durch wissenschaftliche Neugier als durch eine politische Agenda motiviert sind?

Ein unvoreingenommenes Messen und Interpretieren der Meerestemperatur hätte wahrscheinlich zur Frage geführt, ob es denn stimmt, dass in wärmeren Perioden der Erdgeschichte mehr Wetterextreme nachweisbar sind als in kühleren. Denn nach allem, was wir aus der Geschichtsschreibung über die so genannte Kleine Eiszeit im 17. Und 18. Jahrhundert wissen, handelte es sich dabei um eine stürmische Zeit mit vielen Wetterextremen und Missernten, während das deutlich wärmere Hochmittelalter als vergleichsweise ruhige Periode mit guten Ernten bekannt ist. Offenbar macht Politisierung die Wissenschaftler blind für solche Ungereimtheiten.