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Haltungsjour­nalismus im ”Öffentlich-Recht­lichen”

Hier das entsprechende Video aus der Mediathek der Tagesschau:

Die Überschrift lautet ”Neumayer-Station in Antarktis: Deutsche Klimaforschung auf brüchigem Eis” und soll wohl suggerieren, dass das Eis dort schwindet. Das Gegenteil ist richtig. Auf dem Titelbild ist die Station abgebildet, sie steht auf hydraulischen Stelzen. Auf der Homepage des Instituts erfährt man, damit solle verhindert werden, dass die Station mit der Zeit von der ansteigenden Schnee-Eis-Masse geflutet wird, wie schon ihre beiden Vorgängerstationen.

In der Anmoderation behauptete Caren Miosga, in der Antarktis sei wahrnehmbar, dass die Erderwärmung keine wissenschaftliche Theorie, sondern Fakt sei und der Berichterstatter sich dort auf’s dünner werdende Eis begeben habe. Das ist eine komplette Verdrehung der Tatsachen. Die Station steht mit ihren Stelzen nicht auf dünner, sondern auf dicker werdendem Eis. Auch für die gesamte Antarktis hat die NASA eine Zunahme des Eisvolumens auf der Grundlage von Satellitendaten dokumentiert, und zwar hier.

Völlig grotesk wird die Angelegenheit, wenn die Moderatorin behauptet, die Erderwärmung sei ”in der Antarktis ein mit allen Sinnen wahrnehmbarer Fakt”, und dabei auf die Neumayer-Station im Bild hinter ihr deutet. Die Originaldaten der Temperaturaufzeichnungen der drei Neumayer-Stationen seit 1981 zeigen dort nämlich eine Abkühlung:

Quelle

Das entspricht auch der Temperaturveränderung in der Gesamt-Antarktis seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979 (60. bis 85. Breitengrad Süd):

Auch hier eine leichte, statistisch nicht signifikante Abkühlung, jedenfalls alles andere als ein Beweis für eine Erwärmung, die dort angeblich Fakt sei. Sogar das Ozeanwasser rund um die Antarktis kühlt sich leicht ab:

In der Einleitung zu dem Bericht werden über die grotesk fehlerhafte Einführung hinaus noch Erkenntnisse der Neumayer-Forscher angekündigt, die das Faktum des Klimawandels und der dort ”mit allen Sinnen wahrnehmbaren Erderwärmung” angeblich stützen. Danach kommt jedoch nichts dergleichen, es wird lediglich ein Forscher zitiert, der eine Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre auch in der Antarktis gemessen hat. Das ist lächerlich. Konnte man bisher etwa davon ausgehen, dass dies dort nicht der Fall sei? Ansonsten bringen die Forscher Zukunftsbedenken vor, aber keine Fakten.

Alles in allem erreicht das Filmchen eine neue Stufe der Desinformation durch den Haltungsjournalismus in den öffentlich-rechtlichen Medien. In der Einleitung werden Behauptungen aufgestellt, die in dem nachfolgenden Bericht gar nicht wieder aufgegriffen, geschweige denn belegt werden und sie lassen sich überdies mit ein paar Klicks im Internet bei der Originalquelle widerlegen.

Wie kommt eigentlich Caren Miosga zu ihrer Einleitung und den Bemerkungen über schwindendes Eis und Erwärmung in der Antarktis? Aus dem Inhalt des Berichts lassen sich diese Feststellungen nicht ableiten. Warum hält sie es nicht für nötig, sich die Daten der Station anzusehen, bevor sie vollmundig falsche Behauptungen darüber aufstellt? Hat sie vielleicht nur gedacht, dass es schon stimmen wird, weil es ja inzwischen zum Allgemeinwissen gehört, dass an den Polen das Eis schmilzt? Wollte sie einfach nur Haltung zeigen? Geht so moderner Journalismus?

Diese ”fake news” waren leicht zu enttarnen. Man fragt sich, wo wir sonst womöglich noch auf die Irreführungen der Haltungsjournalisten hereinfallen, wenn die Aufdeckung nicht so einfach ist.

Gut zu wissen, dass es noch Journalisten gibt, die recherchieren, wenn z.B. Spiegel online in der Rubrik „Wissenschaft“ wieder einmal Unsinn verbreitet. Wie hier aufgedeckt von Alexander Wendt in seinem Online-Magazin „Publico“, ebenfalls am Beispiel Klimawandel:

Zur aktuellen Entwicklung des Journalismus in den Mainstream-Medien ein Interview mit dem Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz, der die Schieflagen benennt:




Trifft GroKo heimlich Vorbereitungen für flächendeckende Stromausfälle?

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte schon 2004, ein Jahr vor ihrer Kanzlerschaft, daß ein weiterer Ausbau der Windkraft so viele Profiteure schaffen werde, daß man irgendwann keine Mehrheiten mehr für die Einschränkung finden könne. Dieses Zitat brachte unser Referent Prof. Helmut Alt bei der Münchener Klimakonferenz 2019 mit einigen anderen, die verrieten, daß die leitenden Politiker schon lange um die Sinnlosigkeit und Gefahr der Erneuerbaren Energien EE wissen. Eine Auswahl:

„Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“ Sigmar Gabriel, 17.4.14 in Kassel

„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“ Patrick Graichen, Agora, am 4.12.14, in der Zeit

Nun berichten mehrere alternative Medien wie der Kopp-Verlag, daß das Technische Hilfswerk THW, sozusagen die Bundes-Feuerwehr, über 30 Millionen Euro für Hochleistungs-Notstromaggregate erhält. Damit kann vor Ort in wichtigen Einrichtungen der Infrastruktur wie Krankenhäusern, Polizei-, THW- und Feuerwehrstationen die Arbeitsfähigkeit aufrecht erhalten werden.

Zusätzlich gehen über 35 Millionen Euro an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBZ, das dem Innenministerium untersteht. Diese Behörde arbeitet seit Jahrzehnten für den zivilen Katastrophenschutz und soll den Bürgern im Falle von Ausfall der Wasser- und Strom-Versorgung, Naturkatastrophen und Nahrungsmittelknappheit helfen. Vielleicht sind Sie schon einmal von Umfragern im Auftrag des BBZ angerufen worden, die wissen wollten, ob Sie im Falle einer Katastrophe oder einer Versorgungsknappheit wissen, was zu tun ist. Ich selbst habe vor Jahren einmal in einem entsprechenden Callcenter gearbeitet. Die Kurzversion der Vorsorge: Halten Sie Taschenlampen einschließlich halbwegs frischer Batterien bereit; kaufen Sie ein Radio, das netzunabhängig betrieben werden kann, um die Notinformationen der Behörden empfangen zu können; halten Sie etwa 100 Liter Frischwasser in haltbaren Gebinden (Flaschen) zum Trinken vor; abhängig von der Haushaltsgröße natürlich. Außerdem empfehlen sich haltbare Nahrungsmittel in Dosenform (etc.) und größere Wasservorräte zum Waschen und Toilettenspülen.

Der Staat hortet zu diesem Zweck übrigens auch Vorräte, um die Bevölkerung im Notfall einen Monat versorgen zu können. Dafür werden in regionalen Lagern zum Beispiel Getreide und Dosenfleisch in einem Umlagerungssystem vorgehalten. Die schmucklosen Fleischdosen finden Sie ab und zu im Supermarkt unter den Sonderangeboten, wenn der Bund die Lagerbestände erneuert.

Diese seit Jahrzehnten laufenden Maßnahmen wurden bislang nur sicherheitshalber vom Staat betrieben, dessen erste Aufgabe es ist, das Leben und die Sicherheit seiner eigenen Bürger zu schützen. Der (relative) Wohlstand in beiden deutschen Staaten und eine in diesen Belangen jahrzehntelang verantwortungsbewußte Politik der Regierenden machten eine Anwendung der Katastrophenprotokolle bislang überflüssig; Überschwemmungen wie in Hamburg 1963 einmal ausgenommen.

Die völlig verantwortungslose Haltung der deutschen Eliten in den Medien und der Bundesregierung, die nun schon seit über einem Jahrzehnt anhält, macht nun eine verstärkte Vorsorge notwendig. Wobei bei den Akteuren des Kabinetts Merkel IV nicht mehr davon ausgegangen werden kann, daß es tatsächlich um den Schutz der Bevölkerung geht; man will nur nicht am Pranger stehen, wenn es nach selbstverschuldeten und unnötigen flächendeckenden Strom- und Wasserausfällen Tote gibt und die Wähler gegen die wirklichkeitsfremde Klimapolitik auf die Barrikaden gehen.

Was den mitdenkenden Kritiker wundert, ist, daß bislang noch nichts passiert ist. Wir Deutschen haben Glück, daß wir in der Mitte Europas leben und die Nachbarn uns mit Kernkraft versorgen, beziehungsweise unsere Zappelstrom-Überproduktion abnehmen.

Was noch mehr wundert, sind die geringen Mittel, die bislang zur Verfügung gestellt werden. Rund 70 Millionen Euro fürs gesamte Bundesgebiet? Ein Witz. An Seehofers Stelle würde ich Hunderte Millionen investieren. Aber das Geld ist wegen der Wertevernichtungspolitik der Regierung wahrscheinlich schon nicht mehr vorhanden, oder müßte unter zu großer medialer Aufmerksamkeit beschafft werden.

Ein paar Tipps für Blackout-Vorsorge:

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Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Persönliche Notfallvorsorge




Woher kommt der Strom? Der düstere Montag

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

Doch nein, zum Schwarzen Mittwoch kommt nun in der Woche darauf auch noch der düstere Montag am 25.11.2019 (Abbildung). Heimtückisch ließ am Sonntag eine recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung kontinuierlich nach, um am Montag um 12:00 Uhr zusammen nur noch 4,65 GWh in der Stunde auf die „Stromwaage“ zu bringen. Der Bedarf Deutschlands lag bei knapp 78 GWh in dieser Stunde. Biomasse und Wasserkraft steuerten 7,26 GWh in der Stunde von 12:00 bis 13:00 Uhr bei, so dass in dieser Stunde insgesamt 11,91 GWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wurde. 63,67 GWh wurden konventionell erzeugt. Knapp 2,5 GWh mussten im Saldo importiert werden. Sonst wären die Lichter ausgegangen.

Die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Frankreich lieferten den dringend benötigten Strom für 58.770 Euro pro GWh. Zu anderen Zeiten dieses Tages zahlten die Schweiz und Frankreich zum Teil unter 40.000 Euro pro GWh. Wenn sie Deutschland Strom abnahmen. Schauen Sie sich den Im-/Exportchart an.

Die 48. Woche ging nach dem Düsteren Montag dann doch noch mit erheblicher Windstromerzeugung weiter. Der Höhepunkt wurde Donnerstag, den 28.11.2019 um 16:00 Uhr, mit 32,69 GWh Windstrom in der Stunde allein an Land erreicht. 6,69 GWh Offshore-Strom kamen noch hinzu. Die Differenz zum Schwarzen Montag ist erheblich. Stellen Sie sich mal vor, es gäbe tatsächlich die von Energiewendern vorgeschlagene und von mir theoretisch angenommene und regelmäßig gecheckte fünffache installierte Leistung Wind-/Sonnenkraft. 2,93 TWh Strom-Überproduktion hätte es allein am 28.11.2019 gegeben.

Die müssten auch erst mal an einem Tag zu Wasserstoff/Methan verarbeitet werden. Das ist eine Strommenge, die etwa zweimal den Tagesbedarf Deutschlands im Durchschnitt decken würde. In der gesamten 48. Woche wären insgesamt knapp 7 TWh Strom über Bedarf produziert worden. An zwei Tagen, am 25.11. und am 26.11.2019, hätte es dennoch nicht gereicht. Da wurde nicht genügend Strom durch die Erneuerbaren (trotz Wind-/Sonnenkraft installierte Leistung x 5) produziert. Ich prognostiziere, dass solch gewaltigen Differenzen innerhalb kürzester Zeit in der Stromerzeugung, wie sie sich in der 48. Woche auftaten, niemals auch nur annähernd in den Griff bekommen würden. Allein der finanzielle Aufwand für die entsprechende Infrastruktur, die Anlagen zwecks Stromumwandlungen usw. wäre so groß, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen stünde. Von der technischen Machbarkeit – angefangen beim Ausbau der Windkraft – ganz abgesehen.

Hier der Im-/Exportchart der 48. Woche, die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 24.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,31 Prozent

Sehr schön ist die kontinuierliche Abnahme der Windstromerzeugung zu erkennen. On- wie Offshore. Obwohl sich der Montag als Flaute-Tag abzeichnet, führen die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht nach. Sie nähern sich immer weiter der Verbrauchslinie. Und machen recht gute Geschäfte. Die Nachfrage nach konventionellem Strom steigt.

Montag, 25.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 17,61 Prozent / Wind- und Sonnenstrom 5,63%

Zum Düsteren Montag wurde zu Beginn dieses Artikel bereits das Wesentliche gesagt. Hier der Chart mit dem Sonntag und dem nachfolgen Dienstag, damit anschaulich wird, welche Kapriolen Wind innerhalb eines Tages spielen kann. Flächendeckend.

Dienstag, 26.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 27,10 Prozent

So wie der Wind am Sonntag abgeflaut ist, so nimmt er heute praktisch wieder zu. Die Stromunterdeckung des Montags ist vorbei. Es wird wieder Strom exportiert. Den ganzen Tag. Hier der Im-/Exportchart. Die Geschäfte laufen heute über Tag recht ordentlich. Für die konventionellen Stromerzeuger. Für die Erneuerbaren dank Preisgarantie sowieso.

Mittwoch, 27.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,17 Prozent

Die Windstromerzeugung steigt weiter an. Die Strompreise fallen. Die konventionellen Stromerzeuger können sich nicht schnell genug anpassen. Nach unten. Was heute noch einigermaßen erträglich ist. Preislich. Aber morgen, ja morgen:

Donnerstag, 28.11.2019:  Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,11 Prozent

Heute Morgen, um 3:00 Uhr, wird der Strom fast verschenkt. Über Tag bewegt sich der Preis wieder um die 35.000 bis 40.000 € pro GWh. Zur Nacht fallen die Preise. Das allerdings ist üblich. Die Nachfrage sinkt.

Freitag, 29.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,60 Prozent

Die Windstromerzeugung nimmt wieder ab. Sie ist gleichwohl noch auf hohem Niveau. Der Rückgang des Strombedarfs zum Wochenende wird einen weiteren Rückgang verkraftbar machen. Hier der Im-/Exportchart.

Samstag, 30.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 31,34 Prozent

Tatsächlich. Der Wind flaut weiter ab. Dank geringerer Wochenendnachfrage Strom können die konventionellen Stromerzeuger den Bedarf decken, ohne zu viel Überschuss produzieren zu müssen. Hier der Im-/Exportchart.

Ein bisschen Größen- und Benennungskunde

Ein Wort zu den Benennungen. Die Grundlagen finden Sie in den Erläuterungen zur Kolumne. Was dem ein oder anderen Leser aufstößt, ist die Tatsache, dass ich „GWh in der Stunde“ verwende. Da sich die Kolumne auch und vor allem an den nicht naturwissenschaftlich komplett fitten Leser wendet, um Verwechslungen und Durcheinander zu vermeiden, verwende ich Bezeichnung kW, MW, GW, TW ohne h (= Stunde) immer im Zusammenhang mit „Installierter Leistung“ (Kraftwerke) bzw. „maximaler Leistungsaufnahme“ (40-Watt-Lampe, Auto mit 125 kW usw.). Die Bezeichnung erzeugten Stroms erfolgt in Wh, kWh, MWh, GWh oder TWh. Haushaltsstrom, der mit dem bekannten schwarzen Stromzähler gemessen wird, wird generell in Kilowattstunden (KWh) abgerechnet. Wenn an genau einem Tag 24 kWh Strom gleichmäßig benötigt wurden, dann war das in einer Stunde exakt eine kWh (1 kWh in der Stunde). Nun kann die Stunde gekürzt werden. Bleibt 1 kW Leistung Strom. Das aber korreliert nicht mit meiner Prämisse oben. Deshalb benenne ich die Stromerzeugung, die in einer Stunde stattgefunden hat, XXh in der Stunde, auf die sich die Aussage bezieht. Ich kürze also nicht.

Bedenken Sie bitte immer, dass Strom genau dann erzeugt wird, werden muss, wenn er benötigt wird. Deshalb wird aus dem erzeugten Strom unmittelbar eine Leistung, nämlich die, die der Stromabnehmer benötigt. Beispiel: In einer normalen Haushaltsteckdose sind Kabel und Anschlüsse aus Metall. Nur garantiert kein Strom. Strom, der da irgendwie vor sich her brubbelt und darauf wartet, abgerufen zu werden. Nein, erst in dem Moment, wenn ein Stromabnehmer – das kann eine Lampe, ein Staubsauger oder der Elektroherd sein – hinzukommt, erst dann fließt der Strom direkt aus dem Kraftwerk über die Steckdose an/durch den Abnehmer und erbringt die Leistung, die gewünscht (Lampe – volles Licht oder gedimmt) ist. Genau gesagt, überträgt der Strom die Energie, welche im Kraftwerk aus einem Energieträger umgewandelt wird. Der Strom überträgt die Energie, die der Wind, die Sonne, die Kohle, das Uran usw. zur Verfügung stellt, über die Steckdose zum Stromabnehmer, der diese Energie in die für den Nutzer gewünschte Leistung wandelt. In Licht, Wärme, Bewegung usw. Es ist schon ein kleines Wunder.

Hart aber fair

Die Zeichen mehren sich, dass der sogenannte Klimawandel, die Energie-, Verkehrs- und sonstige Wenden ein willkommenes Vehikel sind, um gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben, welche die Mehrzahl der Bürger allein für sich gesehen weder gutheißen noch sonstwie unterstützen würden.

Am 2.12.2019 kam Extinction-Rebellion-Pressesprecher Tino Pfaff bei Hart-aber-fair ausführlich zu Wort. Weitere Gäste waren Altökoaktivistin Bärbel Höhn, die Schauspielerin Nina Kronjäger sowie Rainer Hank (Journalist FAZ) und Klimaforscher Hans von Storch. Tino Pfaff sagte offen und ehrlich, dass die Organisation, die er vertritt, sich nicht an die demokratisch gesetzten Gepflogenheiten halte, sondern dass deren Mitglieder machen, was sie wollen. Selbstverständlich gewaltfrei. Und selbstverständlich zwecks Rettung der Welt.

Bärbel Höhn findet das gut. Sie habe ja schließlich auch in Brokdorf und Gorleben gegen Atomkraft, aber auch in Bonn anno 1981 gegen den NATO-Doppelbeschluss gekämpft. Was die gute Frau vergisst, ist die Tatsache, dass es zum NATO-Doppelbeschluss kam und dadurch der Fall des Eisernen Vorhangs in die Wege geleitet wurde (Abbildung 3). Wie auch immer. Den Vogel schoss Nina Kronenjäger ab, die zunächst gar nicht zuhörte, dann aber die Karten offen auf den Tisch legte. Von Tino Pfaff noch euphemistisch genannte Bürgerversammlungen benannte Frau Kronenjäger vollkommen korrekt „Räte“, welches – nur als Hinweis – die Übersetzung des russischen Wortes „Sowjets“ ist. Rainer Hank argumentierte politisch, Hans von Storch argumentierte politisch und klimatechnisch dagegen. Selbstverständlich, ohne auch nur den Hauch von nur ganz wenig Einsicht zu erreichen (Abbildung 4).

Mit der Rettung der Welt wollen die Genossen im Geiste am Plasberg-Tisch so etwas wie eine Räterepublik einführen. Natürlich angeblich alles auf dem Boden des Grundgesetzes und gewaltfrei. In der Hart aber fair-Runde konnten die Weltretter erklären, weshalb sie nichts von repräsentativer Demokratie halten. Weshalb sie gegen die grundgesetzlich verfassten Organe sind. Und wie sie sich die neue Welt vorstellen. (Abbildung 5)

Wobei die Aussage, dass die Regierung der Bundesrepublik „nichts täte“ angesichts von 30.000 Windkraftanlagen, von 1.600.000 Solarpaneelen sowie einem in Europa einmaligen, gleichwohl CO2-steigernden Atomaustieg bis Ende 2022, einfach falsch ist. Dass das Ganze wenig bis gar nichts nutzt, mag sein, nein, das ist so. Aber dass die Regierung nichts tue, stimmt nicht.

Diese Leute wollen ein Deutschland, in dem Öko-Räte und Umweltdiktatoren das Sagen haben, wo Energie – Grundlage aller Macht (Abbildung 6) – zugeteilt wird.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

 




Aktuell: Gerichts­verfahren von #ExxonKnew bricht zusammen und geht in Schall und Rauch auf

Von Climate Litigation Watch (CLW):

Von Geldgeber- und Haftpflicht-Anwälten angestrengtes Klima-„Betrugs“-Verfahren ist zerschellt und verbrannt

In seinem „Betrugs“-Verfahren gegen ExxonMobil als ein Proxy der Energie-Industrie und als Proxy für jeden, der es wagt, sich der Klima-Agenda entgegen zu stellen, ist der General-Staatsanwalt (Justizminister) von New York damit gescheitert, die niedrigste jemals für derartige Angelegenheiten errichtete Barriere zu überwinden, den Martin Act (hier).

[Martin Act: Der Martin Act, ein Gesetz in New York State, gibt dem New Yorker Generalstaatsanwalt die Befugnis, jede börsennotierte Gesellschaft wegen Finanzbetrug zu belangen, solange die betreffende Gesellschaft Wertpapiere im Staat handelt. Mehr dazu hier. Anm. d. Übers.]

Das passiert, wenn Strafverfolgungsbehörden unrechtmäßige Ermittlungen und Strafverfolgungen auf Veranlassung von Spendern anstrengen. Die hässliche Story, wie es dazu kommen konnte, ist in einer Dokumentation hier beschrieben.

Das sind keine guten Nachrichten für die Maura Healey AG in Massachusetts, die ihre eigene Klage im Zuge des Verfahrens eingereicht hatte und jetzt verhindern will, dass diese Klage zur Verhandlung kommt, nachdem die Katastrophe des Zusammenbruchs der Causa NY AG offensichtlich geworden war (hier).

Die ganze Story steht hier.

Aktualisierung:

Hier folgt die Begründung des Gerichts:

 

[Leider ist der Text auch im Original nicht deutlicher zu erkennen]

Die schmutzige Geschichte dieser Missbräuche, soweit bis August 2018 bekannt, steht hier.

Inzwischen weiß man noch sehr viel mehr, was bei CLW auch immer wieder gepostet wird.

Da dürfte noch viel mehr kommen:

https://climatelitigationwatch.org/courts-opinion-released-in-ny-ag-v-exxonmobil/

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/10/breaking-exxonknew-lawsuit-crashes-and-burns/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schulbildung in Deutsch­land: Eine erschreckende Moment­aufnahme aus der 7. Klasse eines bayerischen Gymna­siums

Im Zuge meiner Hausaufgabenhilfe für Kinder und – in diesem Fall – heranwachsende Jugendliche ist mir nämlich jetzt ein solches Beispiel untergekommen. Die Schülerin, von der ich dieses Beispiel bekam – nennen wir sie mal Viola, aber sie heißt anders –, besucht die 7. Klasse eines Gymnasiums in Bayern, und von bayerischen Gymnasien heißt es ja, dass sie besonders anspruchsvoll seien.

Es geht um das Fach Geographie, hier um die Interpretation von Klimatabellen. Man betrachte dazu die folgende Abbildung:

Dieses Arbeitsblatt wurde vor einer Woche ausgeteilt. Ich bekenne, ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das Arbeitsblatt sah. Für alle, die nicht sofort sehen, welcher hanebüchene Unsinn hier allen Ernstes Unterrichtsstoff ist, sollen hier ein paar Punkte herausgegriffen werden.

Bis zu Aufgabe 3 ist alles noch in Ordnung. Aber dann:

Schon die Aufgabenstellung von Aufgabe 4 ist ein Anachronismus: Die SchülerInnen sollen die Kurve der Niederschlags-Monatsmittel in ein Diagramm eintragen. „Kurve“ heißt doch aber, dass es ununterbrochen Niederschlag gibt, mal mehr, mal weniger. Hat nicht gerade eine Agentur unserer werten Bundesregierung eine Statistik mit einer „Kurve“ der Sonnenscheindauer vorgelegt? Von einem Säulendiagramm, wie es korrekt wäre, ist nicht die Rede.

Völlig außer Rand und Band wird das Ganze dann in den Aufgaben 5 und 6. Es sollen Temperatur- und Niederschlags-„Kurve“ miteinander verglichen werden. Das ist nicht mal Äpfel mit Birnen, sondern Apfelmus mit Komposterde. Die Fläche zwischen den Kurven soll nun auch noch markiert werden!

Da ist es fast schon ein Meilenstein, dass die Definition von ,arid‘ bzw. ,humid‘ korrekt ist.

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Den Schlusspunkt setzt dann noch Aufgabe 7. Dort heißt es, dass Pflanzen „durchschnittliche Temperaturen über +5°C und ausreichend Feuchtigkeit“ benötigen. Schon in Ordnung, Wärme und Wasser sind ja tatsächlich zwei der drei großen Stützpfeiler des Lebens auf der Erde. Der dritte, nämlich Kohlenstoff in Gestalt des Kohlendioxids in der Atmosphäre fehlt jedoch. Absichtlich?

Ich habe Viola gebeten, doch einmal mit ihrer Lehrerin zu sprechen. Dabei habe ich aber nur willkürlich den Punkt mit der Niederschlags-„Kurve“ herausgesucht und gebeten, die Lehrerin einmal zu fragen, warum da keine Säulendiagramme stehen. Man will ja keinen überfordern, und dass sie eine schlechte Note bekommt, nur weil sie auf einen Missstand hinweist, will ich auch nicht.

Das hat Viola schließlich getan, und wer glaubt, das Ende der Fahnenstange sei jetzt erreicht, den muss ich enttäuschen. Violas Schilderung zufolge hat die Lehrerin gesagt „das ist doch nur eine andere Darstellung, und sie möchte nicht weiter darüber reden“. (!) Meinem eindringlichen Rat folgend, hat sie dann auch nicht weiter gefragt.

Dafür bekam die Klasse das nächste Arbeitsblatt zum Thema ausgehändigt, dieses hier:

Nun ja, jetzt sind plötzlich Säulendiagramme da. Bei Aufgabenstellung 2 fehlt aber Hinweis, dass die Fragen in Bezug auf Europa gelten. Die Karte rechts oben weist im Original drei Farben auf, aber auch Viola hat dieses Blatt nur in der hier vorliegenden Form erhalten.

Weiteres kann sich jeder selbst denken.

Fazit: Es ist also müßig, den hüpfenden, schulschwänzenden Kiddies zu sagen, sie möchten doch bitte zurück in die Schule gehen. Wenn sie ebendort so etwas gelehrt bekommen, können sie tatsächlich auch gleich schwänzen.




Systematische Massenverarmung: Was der “Green Deal” der EU wirklich bedeutet

  • Die zum Außergewöhnlichen erklärten Normalitäten werden im nächsten Schritt zur Folge einer erfundenen Ursache gemacht, die niemand durch seine eigene Wahrnehmung nachprüfen kann. Über willkürliche Assoziationen oder fabrizierte Zusammenhänge, von denen niemand weiß, ob sie relevant sind, wird ein Zusammenhang zwischen alltäglichem Handeln und dem außergewöhnlichen Ereignis, der Katastrophe behauptet.
  • Der psychologische Trick hinter dieser Finte funktioniert in zwei Richtungen: (1) Menschen haben sich immer gerne wichtig gefühlt, als Masters of the Universe, um deren Steinhaufen sich alles dreht. Der alte geozentrische Glaube, er kommt als Klimareligion wieder. (2) Die Bereitschaft, etwas, das alltäglich ist wie eine Hitzewelle, nunmehr dem ganz Außergewöhnlichen unterzuordnen, wird umso höher, je mehr der nunmehr Gläubige den irrigen Eindruck hat, durch seine Unterordnung gewinne er an sozialer Statur, an Prestige, könne er sich sozialen Status und Überlegenheit über die Nichtgläubigen verschaffen: Kinder glauben, sie seien plötzlich wichtig geworden, weil sie durch Straßen laufen. Polit-Darsteller glauben, durch virtue signalling ihre nicht vorhandene Statur überdecken zu können und “zu wachsen”. Journalismus-Darsteller glauben durch Unterordnung unter den herrschenden Glauben, die ihnen fehlenden Kompetenzen zu Recherche und kritischer Berichterstattung übertünchen zu können. Die Koalition der Katastrophengläubigen, die den anthropozentrischen Klimawandel anbetet, ist im Wesentlichen eine Koalition der intellektuellen Loser.
  • Gelingt es, die Katastropheninszenierung in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu stellen, kritische Stimmen zu unterdrücken und den Eindruck zu erwecken, es gebe keinerlei Raum dafür, an der Wahrheit der Offenbarungen der Klimawandelreligion zu zweifeln, dann ist die Plattform geschaffen, um mit dem Vorwand, die Katastrophe abwenden zu wollen, das Klima retten zu wollen, Bürger nach Strich und Faden zu bestehlen, ihre Freiheitsrechte einzuschränken, ihren finanziellen Möglichkeitsraum so zu schrumpfen, dass viele in die Armut fallen, sie zu abhängigen Sklaven eines Glaubenssystems zu machen.

Die neue EU-Kommission hat sich vorgenommen, den zuletzt genannten Punkt umzusetzen, und eine Massenverarmung herbeizuführen. Wir übersetzen das Vorhaben, das die tagesschau dankenswerter Weise auf die vier wesentlichen Punkte der geplanten Massenverarmung gebracht hat, einmal in die Realität.

  • Ausdehnung des Emissionshandels, z.B. auf Flüge, Schiffe, Bau;

In der Realität bedeutet das (wie man in jedem Lehrbuch der Makroökonomie nachlesen kann): Höhere Kosten für Bürger, die fliegen wollen, höhere Kosten für Bürger, die eine Schiffspassage benötigen, höhere Kosten für Häuslebauer und Mieter. Da der Welthandel fast überwiegend per Schiff und Flugzeug abgewickelt wird, bedeutet es eine Verteuerung der Nahrungsmittel, der Konsumgegenstände, es bedeutet, dass Bürger mehr Geld aufwenden müssen, um das zu kaufen, was sie sich derzeit kaufen. Die meisten werden dazu nicht in der Lage sein, schon weil die hier zusammengestellten Kosten nicht die einzigen Kosten sind, die sie im Rahmen des EU-Plans zur Massenverarmung zu tragen haben. Als Folge wird die Inlandsnachfrage nach Produkten, nach kostenintensiven Produkten wie z.B. Pkws sinken. Unternehmen in den davon betroffenen Industrien werden Arbeitsplätze abbauen, um der geringeren Nachfrage Rechnung zu tragen. Als Folge davon wird sich die Arbeitslosigkeit und der Druck auf die sozialen Sicherungssystem erhöhen, dem mit einer Erhöhung der Abgaben zur Arbeitslosenversicherung, zur Kranken- und Rentenversicherung begegnet werden muss. Das führt dazu, dass Bürger, die sich bislang noch den gewohnten Standard leisten konnten, in die Reihe derer einscheren, die ihre Nachfrage reduzieren müssen. Wir haben es hier mit einem sich selbst verstärkenden Prozess zu tun, der nur ein Ende findet: Massenverarmung!

  • CO2-Steuer auf Importe, die nicht nach EU-Standards produziert werden;

Die Handelspartner der EU werden in zwei Klassen zerfallen, diejenigen, die sich die EU-Standards aufzwingen lassen und diejenigen, die sich die EU-Standards nicht aufzwingen lassen. Aus Letzteren werden die Importe für die EU-Bürger durch die CO2-Steuer auf Importe verteuert und sie werden geringer, den Unternehmen, die vorhersehen können, dass der Absatz ihrer Produkte auf einem Markt zurückgeht, werden diesen Markt nicht mehr im gewohnten Maße, wenn überhaupt noch beliefern. Die Wirkung solcher verheerender staatlicher Eingriffe, ausgeführt von Überzeugungstätern oder ökonomischen Nitwits, kann man heute schon anhand der Lieferengpässe bei Medikamenten bewundern. Die Verknappung des Angebots, die vermutlich von der EU-Kommission gewollt ist, denn hungrige Mägen können besser kontrolliert werden, gemeinsam mit der bereits vorhandenen Schwäche der Inlandsnachfrage wird sich negativ auf den Zufluss von Kapital auswirken, das Foreign Direct Investment wird einbrechen. Als Folge werden innovative Industrien nicht mehr in Europa, sondern außerhalb der von EU-Kommissaren zerstörten Wirtschaftszone, investieren. Ein Nachzugseffekt ist die normale Reaktion auf derartige Verlagerungen, weil Unternehmen auf der Höhe des Wettbewerbs bleiben müssen. Abermals gehen Arbeitsplätze verloren. Abermals wird der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme erhöht. Abermals steht am Ende die Massenverarmung.

Die Länder, die sich die EU-Standards aufzwingen lassen, sind Länder mit einer schwachen Ökonomie, afrikanische Länder in der Regel, arme Länder, deren Unternehmen sehr empfindlich auf höhere Produktionskosten reagieren. Ländern, in denen jetzt schon das Kapital fehlt, um der Mehrheit der Bevölkerung ein annehmbares Leben zu ermöglichen, wird durch die EU-Kommission willentlich Kapital entzogen, die Grüne Agenda sieht also nicht nur die Verarmung der Europäischen Bevölkerung vor, sondern auch die Schaffung von Armutszonen in Afrika. Was passiert, wenn in Afrika Armutszonen entstehen, ist bekannt. Es gibt Bürgerkrieg und einen Exodus der Bevölkerung. Wohin die Bevölkerung zieht? Nun, es gibt den Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration, darin können die Zielländer nachgelesen werden.

  • Fonds für sozial gerechten Strukturwandel in Kohleregionen;

Sowjets, und die EU-Kommission tritt nahtlos mit ihrer Grünen Agenda in die Fußstapfen der kommunistischen Sowjets, können sich nur in ihren Ämtern halten, wenn sie eine Klasse von Günstlingen schaffen, die in ihrem Wohl und Wege vollständig von Mittelzuweisungen durch die Sowjets abhängen. Heute nennt man derartige Formen der politischen Korruption, der Schmiergeldzahlung im Austausch für politische Loyalität und entsprechendes Sykophantentum, “gerechten Strukturwandel”. Die Programme, die hier aufgelegt werden, um eine schwätzende Klasse durchzufüttern, kann man sich ausmalen, wenn man im Programm “Demokratie leben!” des BMFSFJ Rechtsextremismus durch “gerechten Strukturwandel in Kohleregionen” ersetzt und dahingehend anpasst, dass nunmehr nicht mehr bekämpft, sondern gefördert wird.

  • Offshore-Offensive beim Ausbau der Windenergie.

Der Coup de Grace, den die EU-Kommission vorsieht, um auch sicherzustellen, dass das Projekt “Massenverarmung” erfolgreich abgeschlossen werden kann, besteht in der Zerstörung der Versorgungssicherheit mit Strom, bei gleichzeitiger Mästung der grünen Kostgänger. Abermals ist die Kette von Dominosteinen, die angestoßen wird, leicht vorherzusehen. Unternehmen, die eine stromintensive Produktion betreiben, müssen entweder auf eigene Kosten für Stromsicherheit sorgen. Als Folge steigen die Preise der Produkte und somit einmal mehr die Kosten für Bürger. Oder die Unternehmen wandern ab. In beiden Fällen gehen Arbeitsplätze verloren. Im ersten Fall deshalb, weil die Unternehmen die höheren Kosten nicht vollständig auf die Preise umlegen können, aber dennoch einsparen müssen und weil die Nachfrage ja aufgrund der oben beschriebenen Maßnahmen der EU-Sowjets sinken wird. Im zweiten Fall deshalb, weil die Unternehmen ihren Laden zumachen und ins Ausland abwandern.

Die Zeche der Pläne der EU-Sowjets zahlen in jedem der beschriebenen Fälle die Bürger. Ihr Lebensstandard wird nachhaltig zerstört. Das Leben, das sie bislang gewohnt waren, werden sie nicht mehr führen können. Große Teile der Bevölkerung werden in die unterschiedlichsten Formen der Armut getrieben, ihrer Ersparnisse, ihres Wohlstands, ja ihrer Würde bestohlen, weil eine Klasse von ehr-, ruch- und skrupellosen Polit-Darstellern, ergänzt um eine Klasse von opportunistischen und/oder dummen Nutznießern den Plan gefasst hat, die Welt vor den Folgen einer Katastrophe zu retten, die frei erfunden wurde.

Diesen Plan der systematischen Verarmung der EU-Bevölkerung zum “Mann-auf-dem-Mond-Moment” der EU zu stilisieren, zeugt entweder von geistiger Umnachtung oder von Zynismus, denn als Neil Armstrong den ersten Fuß auf den Mond gesetzt hat, da war er umgeben von einer kahlen, jeden Lebens beraubten Landschaft, aus Sand, Stein und weitgehend fehlender Atmosphäre.

Und am Ende eines solchen Posts kann man nicht anders als inne zu halten und zu staunen, darüber zu staunen, dass so etwas möglich ist.

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Realität und Verzweiflung kollidieren an der Klimafront

Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass selbst ernannte Experten oder Gruppen proklamieren, dass der Welt nur noch ein Jahr, zwei Jahre, 10 Jahre usw. verbleiben, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe substantiell zu verringern, widrigenfalls es zu spät sein wird, um eine Kaskade globaler Katastrophen zu verhindern, gegen welche die biblischen Plagen Ägyptens verblassen.

Und doch zeigt sich immer deutlicher, dass die Menschen diesen Klimabetrug immer weniger mitmachen. Das hat die Alarmisten sich wie Verkäufer von Gebrauchtwagen verhalten lassen, die immer schrillere und lautere Töne anschlagen, um die Menschen dazu zu bewegen, ihre „Produkte“ zu kaufen, welche jedoch nur dazu dienen, noch aufdringlicher Kontrolle über ihr Leben zu erlangen.

So schreibt beispielsweise Breitbart in einem Artikel: „Klimawandel-Alarmisten drängen auf eine Änderung des Vokabulars, um die Leute dazu zu bringen, die globale Erwärmung noch ernster zu nehmen. Dabei fallen die Termini ,globales Abschmelzen‘ und ,Klima-Kollaps’“. In einem Beitrag für eine Werbe-Postille schreibt Aaron Hall, dass eine solche ,Umbezeichnung‘ entscheidend ist, um die Menschen zu ,Maßnahmen‘ gegen Klimawandel zu verleiten – müssen doch die Menschen geschockt werden mit der Drohung, dass die Welt, so wie wir sie kennen, untergeht“.

Der Schub zu einer solchen „Umbezeichnung“ kommt zu einer Zeit, als die UN berichten, dass Regierungen in aller Welt ihre Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasen nicht erfüllen können. Der Emissions Gap-Report der UN aus dem Jahr 2019 besagt, dass global die Treibhausgas-Emissionen während des letzten Jahrzehnts jedes Jahr um 1,5% zugenommen haben, trotz der wiederholten Versprechungen der Regierungen, dass deren Politik Emissionen reduzieren würde, um zu verhindern, dass die Temperatur der Erde um mehr als 2°C über das vorindustrielle Niveau steigt. Den UN zufolge müssen Regierungen die globalen Emissionen um mindestens 7,6% reduzieren, wenn die Temperatur innerhalb vermeintlich sicherer Bereiche bleiben soll – jedes Jahr zwischen 2020 und 2030.

Das Problem der Klimawandel-Betrüger ist Folgendes: Obwohl Meinungsumfragen während der letzten Jahre normalerweise zeigen, dass zumindest eine kleine Mehrheit der Befragten „mäßig“, „sehr“ oder „extrem“ sicher ist, dass die Menschen einen Klimawandel bewirken und sie sich darob Sorgen machen, zeigen die Umfragen aber auch, dass kaum jemand willens ist, viel zu opfern, um vermeintlich Schlimmeres zu verhindern.

Bei einer im August durchgeführten Umfrage u. A. der Washington Post sagten über 60% der Befragten, dass sie glauben, die Welt habe weniger als 10 Jahre, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden (wobei die meisten sagten, es seien nur zwei Jahre oder noch weniger). Trotzdem jedoch waren 51% der Befragten „teilweise“ oder „sehr stark“ dagegen, nominell eine monatliche Steuer von 2 Dollar zu zahlen, aufzuschlagen auf die Stromrechnung, welche in den Kampf gegen Klimawandel fließen sollten. 61% waren strikt gegen eine Steigerung der Benzinpreise um 10 Cent pro 4 l für diesen Zweck.

Eine andere Umfrage vom November unter 1000 Wählern, durchgeführt u. A. vom Heartland Institute ergab, dass etwas weniger als die Hälfte der Befragten der Ansicht war, dass „menschliche Aktivitäten“ die primäre Ursache für Klimawandel seien. Sogar einer von drei der befragten Demokraten wies den Gedanken zurück.

Sogar obwohl 63% der Befragten sagten, dass es sehr oder etwas wahrscheinlich sei, dass Klimawandel „katastrophal sein wird für Menschen, Pflanzen und Tiere“, waren nur wenige willens, dramatische Maßnahmen zu fordern, um dies zu verhindern. Nur 34% derjenigen, die glauben, dass der Klimawandel überwiegend dem Menschen geschuldet sei sagten, dass Regierungen den Luftverkehr einschränken sollten, und nur 24% gaben an, dass Regierungen den Menschen vorschreiben sollte, ihren Fleischkonsum zu limitieren, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die Öffentlichkeit hat ihre Worte mit Taten untermauert. Als die Regierungen in Frankreich und Chile die Energiepreise steigen ließen, um die Emissionen zu begrenzen, gab es Aufruhr in den Straßen. Dies zwang ihre jeweiligen Regierungen, die Preiserhöhungen für fossile Treibstoffe zurückzunehmen. Anderswo haben Wähler Regierungen und Parteien aus dem Amt gewählt, die zuvor versucht hatten, mittels ihrer Politik die Emissions-Reduktions-Ziele im Rahmen des Paris-Abkommens zu erreichen. Aber die Wähler stimmten dafür, Energiesteuern zu widerrufen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, Energie billiger und leichter verfügbar zu machen.

Eine Mehrheit in der Öffentlichkeit hat den Klima-Betrug zurückgewiesen, weil sie vernünftigerweise zu der Einsicht gekommen war, dass wenngleich die Menschen vielleicht das Klima beeinflussen, die Welt dennoch nicht enden wird, und die geplanten Maßnahmen zum Kampf gegen Klimawandel viel schlimmer und schädlicher sind als der Klimawandel selbst.

Diese Lage hat die Alarmisten Verleumdungen ausstoßen und nach noch mehr Angst erzeugenden „Botschaften“ suchen lassen, als ob Klimawandel eine Werbekampagne ist anstatt ein objektives Thema der Wissenschaft, welche einen enormen Einfluss auf Freiheit und Wohlstand hat.

Viel Spaß beim Showdown!

Quellen: Breitbart; United Nations Environment Programme; Climate Change Weekly 336; Climate Change Weekly 340; The Heartland Institute

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/reality-and-desperation-collide-on-the-climate-front

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Grüne wundern sich, dass Menschen ihren Strom nicht mehr bezahlen können



 

Helmut Schelsky: Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen.




Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs aus geologischer Perspektive

J08 und J14 zeigen, dass die Beschleunigung, so es eine solche überhaupt gibt, bereits vor 150 bis 200 Jahren begonnen hatte. Das ist konsistent mit dem Ende der neoglaciation und damit, dass es eine quasi-periodische Fluktuation im Rahmen eines ~60-jährigen Zyklus‘ gibt. CW06 und CW11 sprechen ebenfalls die Beschleunigung im 19. Jahrhundert an, aber auch eine Beschleunigung in jüngerer Zeit infolge der anthropogen verursachten globalen Erwärmung. Diese SLR-Beschleunigung ist im schlimmsten Falle unbedenklich.

Aus CW06: Falls diese Beschleunigung im 21. Jahrhundert aufgetreten war, läge der Meeresspiegel im Jahre 2100 um 310 ± 30 mm höher als im Jahre 1990. Das überlappt sich mit der zentralen Bandbreite der Projektionen im AR 3 (Church et al. 2001).

310 mm von 1990 bis 2100 wären weniger als 3 mm pro Jahr … nicht gerade eine große Beschleunigung:

Abbildung 1: Jevrejeva et al. (2014) in rot, Church & White (2011) in grün

CW11 liegt um etwa 100 mm niedriger als J14. Für den direkten Vergleich ist hier CW11 auf der sekundären Y-Achse eingezeichnet mit einem Abstand von 100 mm:

Abbildung 2: J14 im Vergleich zu CW11. 310 mm ist weniger als die Länge eines Estwing-Rock-Pick. Die grüne Kurve repräsentiert das 5-Jahre-Mittel von CW11, die rote Kurve entsprechend das von J14. Die Y-Achse von CW11 ist um 100 mm nach oben verschoben, um den Abstand zu J14 auszugleichen.

J14 beginnt 60 Jahre früher als CW11 und umfasst damit noch den sinkenden Meeresspiegel am Ende der neoglaciation und der Kleinen Eiszeit. Man erkennt, dass J14 und CW11 von 1880 bis 1930 und dann wieder ab 1993 ziemlich gut zusammen passen. Große Unterschiede zeigen sich aber von 1930 bis 1993. J14 zeigt eine Beschleunigung bis 3,2 mm pro Jahr von 1929 bis 1963, dann eine Verlangsamung bis weniger als 1 mm pro Jahr, wonach sich die Beschleunigung wieder auf 3,2 mm pro Jahr hochschraubt.

Abbildung 3: J14 im Vergleich mit CW11. Welche Kurve würde der Geologe betrachten? Schwarze Kurve = J14, grüne Kurve = CW11.

Bei CW11 fehlt diese quasi-periodische Fluktuation komplett.

Wer hat recht?

Es sind im Allgemeinen drei Faktoren, die den Meeresspiegel-Anstieg und das Sinken desselben steuern:

1. Wassertemperaturen und Änderungen des Salzgehaltes (sterisch)

2. Änderungen der Cryosphäre (glacio-eustatisch)

3. Änderungen der Konfiguration der Kontinente und Ozeanbecken (isostatisch)

Isostatische Prozesse sind nur relevant für global gemittelte SLR-Änderungen über Tausende bis Millionen Jahre und können hier ignoriert werden.

Wassertemperatur und Meeresspiegel

Wenn sich Wasser erwärmt, dehnt es sich aus, umgekehrt bei Abkühlung. Die mittlere Wassertemperatur global ist seit der kältesten Phase der Kleinen Eiszeit allgemein gestiegen, also seit dem 17. Jahrhundert. Während sich die Ozean-Oberfläche ziemlich rasch erwärmen und abkühlen kann, dauert dies in größeren Tiefen viel länger. Somit kann man eine Verzögerung des SLR nach einer Erwärmung erwarten.

J14 passt ziemlich gut zur Wassertemperatur, sofern man eine Verzögerung um 20 Jahre anbringt.

Abbildung 4: J14 im Vergleich mit HadSST3 (Wood For Trees). Die HadSST-X-Achse ist um 20 Jahre nach links verschoben.

J14 zufolge beschleunigte sich der SLR von 1,8 mm pro Jahr im Zeitraum 1882 bis 1915 auf 3,2 mm pro Jahr im Zeitraum 1929 bis 1963, etwa 20 Jahre nach Beginn der Erwärmungsperiode zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Danach sank der SLR auf weniger als 1 mm pro Jahr nach dem Beginn der Abkühlungsperiode Mitte des 20.Jahrhunderts.

Vermeer & Rahmstorff, 2009 folgerten, dass eine Verzögerung von über 10 Jahren zu erwarten ist bei einer Reaktion des Meeresspiegels auf Temperaturänderungen. Auch CW06 führte eine Verzögerung von ~20 Jahren zwischen den Änderungen der Temperatur und des SLR an.

Aus CW06: Zwischen 1930 und 1960 steigt der Meeresspiegel schneller als die quadratische Kurve mit einer Rate von etwa 2,5 mm pro Jahr. Dies folge (mit einer Verzögerung von 20 Jahren) der Periode eines stärkeren Temperaturanstiegs von 1910 bis 1940 (Folland et al., 2001).

J14 zeigt eine verzögerte Reaktion auf den ~60-jährigen Temperaturzyklus (quasi-periodische Fluktuation). CW11 zeigt dies nicht. Vielmehr fehlt bei CW11 vollständig die Abkühlung um die Mitte des 20. Jahrhunderts („die Eiszeit wird kommen“) nebst deren Auswirkung auf den SLR. Diese Abkühlung war so signifikant, dass sogar der Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehaltes ausgebremst worden ist.

Abbildung 5: Trotz steigender Emissionen stabilisierte sich der atmosphärische CO2-Gehalt von 1940 bis 1955, wenn er nicht sogar rückläufig war (MacFarling-Meure et al., 2006, NOAA ESRL und CDIAC).

MacFarling-Meure schreiben dazu:

Die Stabilisierung der atmosphärischen CO2-Konzentration während der 1940er und 1950er Jahre ist ein bemerkenswertes Phänomen in den Eisbohrkernen. Die neuen Hoch-Dichte-Messungen bestätigen dieses Ergebnis und zeigen, dass sich die CO2-Konzentrationen von ~1940 bis 1955 bei 310 bis 312 ppm stabilisiert hatten. Der Gehalt der Zunahme-Raten von CH4 und N2O nahm während dieses Zeitraumes ebenfalls ab, obwohl die N2O-Variation vergleichbar ist mit der Messungenauigkeit. Eine Glättung infolge der im Eis eingeschlossenen Luft (über etwa 10 Jahre im DE08) entfernt die hochfrequenten Variationen aus der Aufzeichnung. Daher kann die wahre atmosphärische Variation größer sein als aus der Luft in dem Eisbohrkern hervorgeht. Selbst ein Rückgang der atmosphärischen CO2-Konzentration Mitte der 1940er Jahre ist konsistent mit den Aufzeichnungen des Law Dome Eiskerns, was eine große zusätzliche Senke von ~3,0 PgC pro Jahr belegt (Trudinger et al. 2002a). Die d13CO2-Aufzeichnung über diese Zeit zeigt, dass diese zusätzliche Senke zumeist ozeanischer Natur und nicht verursacht war von geringeren Emissionen fossiler Treibstoffe oder der terrestrischen Biosphäre. Die für diese Reaktion ursächlichen Prozesse sind immer noch unbekannt.

Die CO2-Stabilisierung erfolgte während einer Veränderung der persistenten El Nino- zu La Nina-Bedingungen. Dies fiel zusammen mit einer Warm-Kalt-Änderungsphase der PDO, mit sinkenden Temperaturen und einer sich fortschreitend abschwächenden nordatlantischen thermohalinen Zirkulation. Die kombinierten Auswirkungen dieser Faktoren auf den Spurengas-Haushalt sind derzeit noch nicht gut verstanden. Sie können bzgl. des atmosphärischen CO2-Gehaltes signifikant sein, falls Flüsse in Gebieten mit Aufnahme von Kohlenstoff wie etwa der Nordpazifik zunehmen oder falls Ausflüsse aus den Tropen unterdrückt sind.

MacFarling-Meure et al., 2006

Die quasi-periodischen Fluktuationen in J14 sind eindeutig konsistent mit den Ozean-Temperaturen.

Cryosphäre und Meeresspiegel

Es gibt auf der Erde so kalte Stellen, dass Wasser fest gefroren ist. Diese Gebiete mit Schnee oder Eis, in welchen die Temperatur zumindest teilweise pro Jahr unter den Gefrierpunkt liegt, bilden die Cryosphäre. Der Terminus „Cryosphäre“ hat seinen Ursprung im griechischen Wort „krios“, was Kälte bedeutet.

Eis und Schnee auf dem Festland sind ein Teil der Cryosphäre. Darin enthalten sind die größten Gebiete der Cryosphäre, die kontinentalen Eisschilde von Grönland und der Antarktis ebenso wie Eiskappen, Gletscher sowie Gebiete mit Schnee und Permafrost. Wenn kontinentales Eis auf das Meer hinaus fließt, bildet sich Schelfeis.

Der andere Teil der Cryosphäre wird gebildet durch das Eis, das sich in Wasser befindet. Das umfasst gefrorene Gebiete des Ozeans wie die Gewässer rund um Arktis und Antarktis. Auch gefrorene Flüsse und Seen gehören dazu, welche sich hauptsächlich in polaren Gebieten befinden.

Die Komponenten der Cryosphäre spielen eine bedeutende Rolle hinsichtlich des Klimas der Erde. Schnee und Eis reflektieren die Wärme von der Sonne und helfen so, die Temperatur unseres Planeten zu regulieren. Weil Polargebiete bzgl. Klimafluktuationen am empfindlichsten sind, kann die Cryosphäre einer der ersten Orte sein, an welchen Wissenschaftler globale Klimaänderungen zu bemerken in der Lage sind.

NOAA

Die Massenbilanz von Gletschern ist eine Möglichkeit, Änderungen der Cryosphäre messtechnisch zu erfassen. Ein Gletscher mit negativer Massenbilanz verliert mehr Eis, als er pro Jahr an Eis zunimmt, bei positiver Massenbilanz ist es umgekehrt.

Die globale Gletscher-Massenbilanz war negativ seit dem Ende der Vereisung zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Wenn Gletscher und Eisschilde negative Massenbilanzen aufweisen, findet ein großer Teil des Schmelzwassers seinen Weg in den Ozean, und der Meeresspiegel steigt. Während der meisten Zeit der letzten 150 Jahre sind mehr Gletscher geschrumpft (negative Massenbilanz) als gewachsen (positive Massenbilanz).

Eine andere Art, Gletschervorstöße und -rückzüge zu erfassen ist die Messung der Länge des Gletschers. Die Klima-Rekonstruktion nach Oerlemans (2005) wurde abgeleitet aus Änderungen der global erfassten Gletscherlänge. In der folgenden Graphik sind der atmosphärische CO2-Gehalt und die Temperaturen der Nordhemisphäre über Oerlemans Gletscherlänge gelegt:

Abbildung 6: 45% des Eisverlustes erfolgten vor dem Jahr 1900 mit einem atmosphärischen CO2-Gehalt noch unter 300 ppm. Bis 1975 waren 75% der Eismasse verloren gegangen. Nur 25% der Eismasse sind verloren gegangen, seit die Menschen vermeintlich zum Haupttreiber von Klimaänderungen geworden sind. Zur Zeit des „Die Eiszeit kommt“ (1975) waren 90% des Eises bereits verschwunden.

In dem extrem unwahrscheinlichen Fall, dass die Klimamodelle richtig sind, sind 90% der Eisverluste schon eingetreten, bevor ein anthropogener Fingerabdruck auszumachen ist.

Abbildung 7: Modifiziert nach IPCC AR4 und dem Cover der Ausgabe von Science News vom 1. März 1975 (hier).

Man erkennt, dass die quasi-periodische Fluktuation des 20. Jahrhunderts auch in den Oerlemann’schen Aufzeichnungen der Gletscherlänge präsent ist.

Abbildung 8: Kann man hier von „Übereinstimmung“ sprechen?

CW11 andererseits ist nicht einmal ansatzweise parallel…

Abbildung 9: CW11 mit der gleichen Skalierung wie in Abbildung 6.

Die quasi-periodischen Fluktuationen in J14 sind eindeutig konsistent mit Änderungen der Rate des Gletscher-Rückzugs. In CW11 ist das nicht der Fall.

Eine bizarre Behauptung in Church & White 2006:

Die Quadratur impliziert, dass die Anstiegsrate um das Jahr 1820 bei Null lag, als der Meeresspiegel um etwa 200 mm unter dem heutigen Niveau lag. Dieses Niveau ist konsistent mit Schätzungen aufgrund von Felsen-Einlagerungen in Tasmanien im Jahre 1840 und dem Höhepunkt der antiken römischen Aquarien. Dies impliziert praktisch keine langfristige mittlere Änderung des Meeresspiegels vom 1. bis zum 19. Jahrhundert.

CW06

Das ist einfach falsch.

Abbildung 10: Global der letzten 7000 Jahre ohne Fehlerbalken. J14 ist in rot darüber gelegt mit der gleichen Skalierung. Die Klima-Rekonstruktion der Nordhemisphäre nach Lundquist ist ebenfalls eingetragen. Die relativ großen Schwankungen des SLR während der letzten 2000 Jahre sind eindeutig konsistent mit den Jahrtausend-Klimazyklen des Holozäns.

Conclusion

Es ist ziemlich offensichtlich, dass Jevrejeva et al. (2014) konsistenter mit Änderungen von Klima und Cryosphäre sind als Church &White (2011) und sind damit auch mit höherer Wahrscheinlichkeit akkurat.

References

Brock, J.C.,  M. Palaseanu-Lovejoy, C.W. Wright, & A. Nayegandhi. (2008). “Patch-reef morphology as a proxy for Holocene sea-level variability, Northern Florida Keys, USA”. Coral Reefs. 27. 555-568. 10.1007/s00338-008-0370-y.

Church, J. A., and White, N. J. ( 2006). “A 20th century acceleration in global sea‐level rise”. Geophys. Res. Lett., 33, L01602, doi:10.1029/2005GL024826.

Church, J.A., White, N.J., 2011. “Sea-level rise from the late 19th to the early 21st Century”. Surv. Geophys. http://dx.doi.org/10.1007/s10712-011-9119-1.

Jevrejeva, S., J. C. Moore, A. Grinsted, and P. L. Woodworth (2008). “Recent global sea level acceleration started over 200 years ago?”. Geophys. Res. Lett., 35, L08715, doi:10.1029/2008GL033611.

Jevrejeva, S. , J.C. Moore, A. Grinsted, A.P. Matthews, G. Spada. 2014.  “Trends and acceleration in global and regional sea levels since 1807”.  Global and Planetary Change. %vol 113, 10.1016/j.gloplacha.2013.12.004 https://www.psmsl.org/products/reconstructions/jevrejevaetal2014.php

Ljungqvist, F.C. 2010. “A new reconstruction of temperature variability in the extra-tropical Northern Hemisphere during the last two millennia”. Geografiska Annaler: Physical Geography, Vol. 92 A(3), pp. 339-351, September 2010. DOI: 10.1111/j.1468-459.2010.00399.x

MacFarling-Meure, C., D. Etheridge, C. Trudinger, P. Steele, R. Langenfelds, T. van Ommen, A. Smith, and J. Elkins (2006). “Law Dome CO2, CH4 and N2O ice core records extended to 2000 years BP“. Geophys. Res. Lett., 33, L14810, doi:10.1029/2006GL026152.

Moberg, A., D.M. Sonechkin, K. Holmgren, N.M. Datsenko and W. Karlén. 2005.  “Highly variable Northern Hemisphere temperatures reconstructed from low- and high-resolution proxy data”. Nature, Vol. 433, No. 7026, pp. 613-617, 10 February 2005.

Nerem,  R. S.,  B. D. Beckley, J. T. Fasullo, B. D. Hamlington, D. Masters, G. T. Mitchum. “Climate-change–driven accelerated sea-level rise”. Proceedings of the National Academy of Sciences. Feb 2018, 115 (9) 2022-2025; DOI: 10.1073/pnas.1717312115

Oerlemans, J. “Extracting a climate signal from 169 glacier records”. Science (80-. ). 2005, 308, 675–677, doi:10.1126/science.1107046.

Siddall M, Rohling EJ, Almogi-Labin A, Hemleben C, Meischner D, Scmelzer I, Smeed DA (2003). “Sea-level fluctuations during the last glacial cycle”. Nature 423:853–858 LINK

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/09/sea-level-rise-acceleration-jevrejeva-vs-church-white/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Fetisch Klimawandel – was man darüber wissen sollte

Der Begriff „Klimawandel“ ist irreführend – ein „stabiles“ Klima gab es nie

Wer sich ernsthaft mit Klimafragen befasst, kennt die Begriffe „Mittelalterliche Warmzeit“ oder „Kleine Eiszeit“. Auf die sehr langfristigen, dramatischen Klimaschwankungen im Laufe der Erdgeschichte soll hier nicht näher eingegangen werden. Während der letzten Kaltzeit, als ganz Nordeuropa und weite Teile Mitteleuropas und Nordamerikas unter kilometerdicken Eispanzern lagen, waren unsere Vorfahren noch Jäger und Sammler, angepasst an ein Leben in der Kälte. Doch auch diese Anpassung hatte ihre Tücken, denn das kaltzeitliche Klima schwankte enorm; besser bekannt sind diese Schwankungen unter dem Begriff der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse (kurz: DO-Ereignisse), das sind rasante Klimaschwankungen während der letzten Kaltzeit. Mindestens 23 solcher Ereignisse wurden zwischen 110.000 und 23.000 vor Heute gefunden. Dansgaard-Oeschger-Ereignisse sind nach Willi Dansgaard und Hans Oeschger benannt (Quelle: Wikipedia). Die Temperatursprünge von einer Kalt- zu einer Warmzeit dauerten oft nur ganz wenige Jahrzehnte und betrugen auf dem Nordatlantik bis zu 12 Grad; danach kühlte sich das Klima in wenigen Jahrhunderten wieder auf das kaltzeitliche Niveau ab. Auf unsere an das Leben in der Tundra angepassten Vorfahren dürften diese Klimasprünge wie Hexerei gewirkt haben, trotzdem schafften sie es, zu überleben. „Unsere“ Warmzeit, das so genannte Holozän, verlief bislang zwar klimatisch stabiler, doch keinesfalls frei von einschneidenden Klimaschwankungen, welche den Verlauf der Menschheitsgeschichte ganz wesentlich mitbestimmt haben, so etwa den Übergang zum Ackerbau, das starke Bevölkerungswachstum während der mittelalterlichen Warmzeit oder die Auswanderungswellen von Europa nach Nordamerika zwischen 1600 und 1900, welche auch eine Folge der Missernten im Zuge der „Kleinen Eiszeit“ waren:

Wir erkennen: Als Menschheit werden wir uns immer an Klimawandel in beiderlei Richtungen anpassen müssen – oder wir sterben aus.

Wie stark beeinflusst der wichtigste Pflanzennährstoff CO2 das Klima?

Die Diskussion, ob oder wie stark atmosphärisches CO2 erwärmend wirkt, soll hier den Physikern überlassen bleiben. Aber vielleicht hilft ein Blick auf den Temperaturverlauf in Zentralengland, um zu erkennen, dass CO2 weder früher noch gegenwärtig der Hauptauslöser von Klimaschwankungen ist:

Abbildung 2: Ganz ohne steigende CO2-Werte erfolgte in Zentralengland in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts eine Erwärmung um fast zwei Grad, und das neuzeitliche Temperaturmaximum könnte, trotz beschleunigter CO2-Zunahme, um 2010 überschritten worden sein; auch 2019 (noch nicht enthalten) wird mit etwa 10,4°C nicht herausragend warm ausfallen. Die Abkühlungsphase der 1970er Jahre fällt mit stark steigenden CO2-Werten zusammen. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen Lufttemperatur und CO2-Konzentration musste Letztere zur besseren Veranschaulichung in Indexwerte umgerechnet werden; die CO2-Werte vor 1850 sind geschätzt; im vorindustriellen Zeitalter stiegen sie kaum.

Mehr CO2 hat aber einen anderen, gern verschwiegenen Effekt – das Pflanzenwachstum beschleunigt sich; denn ohne CO2 gäbe es keine Photosynthese und damit keinerlei Pflanzenwachstum. Höhere CO2-Konzentrationen wirken ertragssteigernd; sie erleichtern und beschleunigen das Pflanzenwachstum.

Die Mär vom „ewigen“ Eis

Während die ältesten Gesteine der Erde seit etwa 4 Milliarden Jahren existieren, sind die Eismassen der meisten Gebirgsgletscher nur wenige hundert bis wenige tausend Jahre alt; und selbst am Grunde der gigantischen Eispanzer der Antarktis oder Grönlands ist das Eis meist nur wenige hunderttausend Jahre alt; der bislang älteste, entdeckte Eiskern entstammt der Antarktis und wird auf etwa 2,7 Millionen Jahre datiert (Quelle). Warum? Im sehr warmen Erdmittelalter (Dinosaurier-Zeit) und bis weit in die Erdneuzeit gab es keine größeren Eismassen; sie bildeten sich an den Polen erst mit Beginn unserer heute noch immer andauernden Eiszeit aus; in der Antarktis wohl früher. Zudem verhält sich Eis plastisch – Gletscher fließen; ihr Eis bildet sich durch Schneefälle immer wieder neu. Klimaschwankungen ließen Gletscher immer wieder verschwinden; so könnten die Alpen (Baumstamm-Funde in Gletschereis) vor 7.000 Jahren eisfrei gewesen sein; auch die Island-Gletscher, deren Abtauen heuer so sehr beklagt wird, entstanden erst wieder bei einer Abkühlungsphase im jüngeren Holozän.

Mehr Flüchtlinge durch den Klimawandel?

Bei diesem Panik-Thema hilft vielleicht ein Blick in die Statistik:

Abbildung 3: Leichte Abnahme der Hungernden weltweit seit Beginn der 1990er Jahre. Quelle

Landwirtschafts- und Ernährungsexperten betonen, dass prinzipiell weltweit genügend Nahrungsmittel erzeugt werden, um alle Erdenbürger ausreichend zu versorgen, auch bei weiter wachsender Bevölkerung. Es mangelt an der Logistik und der Fähigkeit der Regierungen zur Verteilung; Kriege tun ein Übriges. So resultieren auch die beiden großen Flüchtlingswellen der letzten Jahrzehnte nach Europa (Jugoslawien in den 1990er Jahren, Naher Osten gegenwärtig) aus ethnisch-religiösen Konflikten; mit dem Klimawandel haben sie nichts zu tun. Ob es zukünftig mehr „Klimaflüchtlinge“ geben wird, bleibt reine Spekulation.

Geht Venedig wegen des Klimawandels unter?

Die im November 2019 aufgetretenen Adria-Hochwasser setzten die Lagunenstadt Venedig sehr medienwirksam unter Wasser – der „böse“ Klimawandel rächt sich nun angeblich. Doch liest man zwischen den Zeilen, so erfährt man Erstaunliches: Starker Regen hat in Venedig für ein Rekord-Hochwasser gesorgt. In der Nacht kletterte der Pegelstand auf den höchsten Wert seit mehr als 50 Jahren. „Wir sehen uns mit einem Hochwasser konfrontiert, das mehr als außergewöhnlich ist“, schrieb der Bürgermeister der norditalienischen Stadt, Luigi Brugnaro, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er sprach von einer „Katastrophe“. Es seien alle verfügbaren Kräfte mobilisiert worden, um die Kontrolle über die Situation zu behalten. Am Mittwoch werde der Notstand ausgerufen. Nach Angaben des Lagezentrums stieg das als „Acqua Alta“ bekannte Hochwasser kurz vor Mitternacht auf 1,87 Meter. Nur ein einziges Mal seit Beginn der Aufzeichnungen 1923 stand das Wasser noch höher: 1966 erreichte der Pegelstand 1,94 Meter (Quelle). Zweierlei erkennt der kritische Leser: Hochwasseraufzeichnungen gibt es erst seit 1923, und 1966 gab es eine möglicherweise noch etwas höhere Flut. Massentourismus, Bausünden und Verzögerungen beim Hochwasserschutz (die Fertigstellung des seit langem geplanten und im Bau befindlichen Moses-Projekts verzögert sich wegen Korruption) sind die Hauptursachen, warum Venedig im Gegensatz zu den wegen ähnlicher geografischer Bedingungen gleichfalls stark hochwassergefährdeten Städten London oder Hamburg immer wieder heimgesucht wird. Letztere investierten erfolgreich in Großprojekte zum Hochwasserschutz. Ja, der Meeresspiegel steigt, aber er tut das schon seit Jahrtausenden als Folge unserer anhaltenden Zwischeneiszeit, was sich sehr anschaulich am Beispiel der Nordsee zeigen lässt:

Abbildung 4: Tendenzieller Meeresspiegelanstieg an der deutschen Nordseeküste seit etwa 7.000 Jahren. Quelle

Den Venezianern bleibt die baldige Fertigstellung ihres Hochwasserschutzprojektes zu wünschen; sollte dies gelingen, bestehen gute Überlebenschancen für die Lagunenstadt.

Mehr Extremwetter wegen des Klimawandels?

Mehr Stürme, mehr Unwetter, Überflutungen und Dürren… . Die dem Klimawandel angelasteten Vorwürfe sind lang – doch die Realität sieht anders aus:

Abbildung 5: Die Anzahl der schweren Hurrikane (tropische Wirbelstürme des Atlantiks) nahm in den vergangenen gut 60 Jahren trotz „Erderwärmung“ nicht zu.

Abbildung 6: Keine Häufung schwerer Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste.

Abbildung 7: Die Sommerhalbjahre wurden in Deutschland nicht trockener – trotz Klimawandel.

 

Abbildungen 8a bis 8c: Bislang häuften sich weder extrem trockene Sommermonate (8a, oben), noch extrem nasse (8b, Mitte), noch Starkregenereignisse im Sommer – dramatische Auswirkungen des Klimawandels sind nicht erkennbar.

Bringt eine Klimaerwärmung auch Vorteile?

Ja, und zwar eine ganze Menge – es würde aber den Rahmen dieses Beitrages sprengen, sie alle aufzuzählen. Man denke nur an sinkende Heizkosten, bessere Urlaubsbedingungen an Ost- und Nordsee, die Begünstigung der angeblich aussterbenden Insekten, weniger Verkehrsbehinderungen oder Schäden durch Frost, Eis und Schnee sowie mehr Anbaumöglichkeiten für Kulturpflanzen. Zum Abschluss soll daher ein „Klimazeuge“ zu Wort kommen, Lucius Iunius Moderatus Columella, der wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus lebte. In seinem Werk „De re rustica libri duodecim“ (Zwölf Bücher über die Landwirtschaft) schreibt er: „Wie ich nämlich gefunden habe, sind schon viele beachtliche Schriftsteller davon überzeugt, dass im Laufe einer langen Zeit die klimatischen und astronomischen Verhältnisse sich ändern; der gelehrteste Astronom unter ihnen, Hipparchos, schrieb, es werde eine Zeit kommen, in der die Weltpole sich verschieben, und der durchaus ernstzunehmende landwirtschaftliche Schriftsteller Saserna scheint diese Auffassung übernommen zu haben. Denn in seinem Buch über den Landbau erschließt er eine Veränderung der Stellung des Himmels aus der Tatsache, dass Gegenden, in denen zu früheren Zeiten wegen der langen Dauer strenger Winter kein Reben- oder Ölbaumreis, das man eingepflanzt hat, sich halten konnte, heute infolge des merklichen Nachlassens der früheren Kälte mit den reichsten Olivenernten und Weinlesen gesegnet sind.“

Die römischen Senatoren und Kaiser sahen damals allerdings von der Ausrufung eines Klimanotstandes ab – Greta fehlte eben.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Aus dem jüngsten Rundbrief der GWPF: ,Klima‘-Ziele: EU immer mehr zerstritten

Immer mehr Rebellion gegen die ,unrealistischen‘ Klimaziele der EU

EurActiv

Der tschechische Premierminister Andrej Babiš hat mit seinem Veto gegen das Ziel von Europa gedroht, bis zum Jahr 2050 der erste Klima-neutrale Kontinent der Welt zu werden. Diese Stimme verstärkt den zunehmenden Chor der Unzufriedenen im Zuge der Vorbereitungen der EU-Führer auf hitzige Klima-Diskussionen auf einem Gipfeltreffen in Brüssel in der kommenden Woche.

In einem Brief an die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen sagte Babiš jedoch, dass er seine Haltung noch ändern könnte, falls er höhere finanzielle Zuwendungen von der EU bekommen würde sowie bessere Bedingungen für Investitionen in Kernkraft.

Private Investoren zögern, frisches Geld in neue Kernkraftwerke zu stecken, welche vor eskalierenden Kosten und zunehmendem Wettbewerb durch billige Erneuerbare [?] stehen. Neue Kraftwerke sind von staatlicher Unterstützung abhängig, welche zuvor von den mächtigen Wettbewerbshütern in der Europäischen Kommission genehmigt werden müssen.

Der Bau von Kernkraftwerken könnte Änderungen der Regeln für staatliche Hilfen erfordern“, schrieb Babiš in seinem Brief (hier, in tschechischer Sprache).

Die Finanzierung neuer Kernkraftwerke ist auch in Polen ein Thema. Das Land ist eines der letzten EU-Länder, welches sich gegen die beabsichtigte Klima-Neutralität bis zum Jahr 2050 wendet. Auf dem jüngsten EU-Gipfel im Oktober forderte Warschau eine „signifikant höhere“ finanzielle Unterstützung aus dem langfristigen EU-Budget, bevor man den Widerstand gegen das 2050-Ziel aufgibt.

Das Erreichen von Klima-Neutralität erfordert eine „signifikant höhere“ Finanzierung als diejenige, welche derzeit von dem langfristigen EU-Budget 2021 bis 2027 angeboten wird. Dies verkündete Warschau in einem Brief vor dem Gipfel der EU-Führer.

Auch auf regionaler Ebene gibt es Widerstand. Während eines Meinungsaustausches am 5. Dezember mit Frans Timmermans, dem Vizepräsidenten der EU-Kommission und verantwortlich für den European Green Deal warnten lokale Repräsentanten vor der Übernahme „unrealistischer“ Klima-Ziele bis zum Jahr 2030.

Die geplanten Reduktionen von Treibhausgasen um 50% bis 55%, wie sie die neu besetzte Europäische Kommission anstrebt, riskiert, lokale Geschäftsbereiche zu schädigen, sagte Cor Lamers, Bürgermeister der niederländischen Stadt Schiedam.

Der ganze Beitrag steht hier.

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EU tief zerstritten über Klimaziele

EurActiv

Die Führer der Europäischen Union treffen sich nächste Woche in Brüssel. Dort wird man sich um einen Einigung innerhalb des Blocks bemühen, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Null zu bringen. Dies geht aus dem Entwurf der Erklärung vom 2. Dezember hervor. Darüber dürfte es auf dem Gipfel zu einem erbitterten Streit kommen.

Der für den 12. und 13. Dezember geplante Gipfel der EU-Führer wird darauf abzielen, „das Ziel einer Klima-neutralen EU bis zum Jahre 2050 zu erreichen“, wie aus dem Entwurf hervorgeht.

Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel sagte, er wolle daran arbeiten, alle Mitgliedsstaaten davon zu „überzeugen“, bis zum Jahr 2050 Klima-Neutralität zu erreichen. Er sprach sich außerdem dafür aus, den „Empfindlichkeiten“ und „Interessen“ der ökonomisch am meisten betroffenen Länder Aufmerksamkeit zu widmen.

Europa könnte zu einem Führer der grünen Ökonomie werden, wenn es in Forschung, Technologie und Innovation investiere. Dies würde die Schaffung von Arbeitsplätzen garantieren sowie soziales Wohlergehen, während die Klima-Bedrohung reduziert wird“, sagte Michel während eines Interviews auf COP25 in Madrid.

Frühere derartige Versuche wurden jedoch von Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik blockiert, deren Ökonomien zu einem hohen Grad von Kohle abhängig sind. Sie haben schon verlauten lassen, dass sie gegen die Klima-Neutralität bis 2050 sind, weil sie fürchten, dass die vorgeschriebene Reduktion von Treibhausgas-Emissionen ihre Wirtschaft abwürgen wird.

Um das Lager der Zögernden zu überzeugen, beziehen sich die Schlussfolgerungen des Gipfels dem Entwurf zufolge auf einen „gerechten und sozial ausgewogenen Übergang“. Dazu kündigte die European Investment Bank die Freigabe von 1 Billion Euro an für grüne Investitionen bis zum Jahr 2030 sowie die Notwendigkeit der Erhaltung der Energie-Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber auswärtigen Mächten an, die derartige Klima-Ziele nicht verfolgen.

Der vorbereitete Entwurf könnte sich im Zuge der Diskussionen der Führer noch ändern. Aber er wird eventuell der einstimmigen Zustimmung aller EU-Führer bedürfen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE




Forschung unter Vormundschaft der Klima-Alarmisten

Lässt man sich aber, etwa als Mediziner, auf die finanzielle Unterstützung durch eine dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtete Organisation ein, werden sowohl Forschungsplan als auch die zu erwartenden Ergebnisse gemessen an ihrer Eignung für den Klimakampf.

Deshalb sind entsprechend geförderte medizinische Forschungsprojekte durch ein recht uniformes Muster charakterisiert. Im Kern können dabei zwei Varianten unterschieden werden: Bei der ersten suchen sich die Wissenschaftler eine Krankheit, ein Symptom oder bestimmte biologische Marker aus – oder auch ein physiologisches Geschehen, wie Schwangerschaft und Geburt. Zentrale Bedingung ist, dass die ausgewählten Merkmale irgendwie auch temperaturabhängig sind.

Die zweite Variante führt auf einem leichten Umweg zum Ziel, weil das interessierende gesundheitliche Problem nicht direkt temperaturabhängig ist, sondern nur indirekt. Es bedarf folglich eines zwischengeschalteten kleinen Kunstgriffs, mit dem Extremwetterereignisse wie Dürre oder Starkregen grundsätzlich immer – ohne jede spezielle Begründung – zu gesetzmäßigen Folgen des menschengemachten Klimawandels erklärt werden. Im Fokus einer solchen Studie stehen dann beispielsweise die mit fehlenden oder zu starken Niederschlägen verbundenen Ernteeinbußen und die daraus wiederum resultierenden gesundheitlichen Probleme.

Die unendliche Weisheit von Kim Jong-un

Der krönende Abschluss beider Untersuchungsvarianten fällt dann wieder sehr ähnlich aus. Die Wissenschaftler müssen nämlich jetzt beweisen, dass sie ihr Geld tatsächlich wert sind. Das tun sie durch die Verknüpfung ihrer Ergebnisse mit den einschlägigen Klimaprojektionen, deren Validität trotz aller Fehlprognosen in der Vergangenheit grundsätzlich nie auch nur ansatzweise in Frage gestellt wird. Schließlich wird ja auch die unendliche Weisheit von Kim Jong-un, zumindest in Nordkorea, nie angezweifelt.

Hier zunächst ein fiktives, leicht zugespitztes, aber durchaus prototypisches Forschungsprojekt der zweiten Variante: Im Gefolge einer Dürre mit Missernten haben unsere Wissenschaftler nachweisen können, dass in den fünf untersuchten Dörfern in Bangladesh der Ernährungszustand von Kleinkindern und Säuglingen schlecht und ihre körperliche Entwicklung retardiert ist.

Diese aufwendig erhobenen Befunde leiten dann den dramatischen Höhepunkt der Studie ein: Sollte das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2050 nicht erreicht werden, ist anhand der verschiedenen Klimaprojektionen von einer weiteren, starken oder – sollte auch das 2-Grad-Ziel verfehlt werden – gar sehr starken Zunahme von Dürreperioden auszugehen.

Die daraus wiederum resultierenden gesundheitlichen Folgen für Kleinkinder und Säuglinge werden dann für die nächsten Jahrzehnte hochgerechnet – in Bezug auf den zu erwartenden Gewichtsverlust gerne auch bis auf mindestens eine Stelle nach dem Komma. Und, zu guter Letzt, darf der Hinweis nicht fehlen, dass wir in den industrialisierten Ländern jetzt alles tun müssen, um … .

Schwangerschaft, Hitze und Klimaanlagen

Als schönes Beispiel für die erste Forschungsvariante eignet sich eine Studie von zwei Wissenschaftlern, die in ihrer gerade publizierten Arbeit mit Hilfe von heldenhaften Rechenoperationen an riesigen Datenmengen herausgefunden haben, dass es in den USA im Zeitraum von 1969 bis 1988 an sehr heißen Tagen (≥32.2 Grad) zu 5% mehr Geburten gekommen ist. Pro Jahr zu ca. 25.000, einhergehend mit einer mittleren Verkürzung der Schwangerschaftsdauer von 6,1 Tagen – also noch sehr deutlich unter der Zeitschwelle für Frühgeburten im geburtshilflichen Sinne.

Nun ist es in der Geburtshilfe – anscheinend etwas überraschend für einige Journalisten – ein alter Hut, dass Hitze oder auch Wärme die Auslösung einer Geburt begünstigt. Ebenso bekannt ist, dass der weibliche Organismus beziehungsweise die schwangere Frau sich an Hitze durchaus anpassen kann. Denn ansonsten würde die übliche Schwangerschaftsdauer in sehr warmen Regionen dieser Erde doch wohl bei etwa achteinhalb Monaten liegen. Auch bei der hier untersuchten Population werden solche Anpassungsvorgänge kurz erwähnt: Frauen in wärmeren Regionen der USA neigten deutlich seltener zu vorzeitigen hitzebedingten Geburten.

Nun gibt es nicht nur biologische Anpassungsoptionen an höhere Temperaturen, sondern auch technische. Eine davon ist die Klimaanlage. Diese Art der Anpassung haben die Forscher, großes Kompliment, doch tatsächlich in einem Nebenast ihrer Studie mit berücksichtigt, hat doch die Verbreitung von Klimaanlagen in den USA während des untersuchten Zeitraums stark zugenommen. Und siehe da: Fließt die unterschiedliche Versorgung von Haushalten mit Klimaanlagen in die statistische Analyse mit ein, mindert das den Temperatureffekt auf die Geburtsauslösung ganz erheblich, teils bis zu 75 Prozent.

Vollständige Vernachlässigung jedweder Anpassungsprozesse

Würde man das Problem anhand eines aktuellen Datensatzes erneut untersuchen, wäre wahrscheinlich angesichts der zwischenzeitlich weiter zugenommenen Versorgung mit Klimaanlagen in den USA allenfalls noch ein sehr geringer Hitze-Effekt auf die Geburtsauslösung nachweisbar. Aber das kann für die Forscher angesichts der CO2-Bilanz von Klimaanlagen natürlich keine Lösung sein.

Um die Geldgeber – ein öffentliches kalifornisches Climate Change Research Program – und vielleicht auch die eigene Haltung zu befriedigen, fehlt noch die vollmundige Schlussprognose. Dazu bedient man sich der üblichen Schlichtvariante, in dem die für den Zeitraum von 1969 bis 1988 gewonnenen Ergebnisse mal eben bis zum Ende des 21. Jahrhunderts – unter vollständiger Vernachlässigung jedweder Anpassungsprozesse – linear fortgeschrieben werden. Das erfolgt durch Verknüpfung der eigenen Ergebnisse mit 22 verschiedenen Klimaprojektionen: Für ein nicht genauer definiertes, irgendwie mittleres Temperaturszenario Ende des 21. Jahrhunderts in den USA werden jährlich – vorsichtshalber ohne Angabe eines statistisch begründeten Unsicherheitsbereichs – 42.000 zusätzliche hitzebedingte früher einsetzende Geburten vorhergesagt.

Vielleicht sitzt jetzt bereits eine psychologische Forschergruppe in den Startlöchern, denn eine verfrühte Geburt gilt als möglicher Risikofaktor für kognitive Minderleistungen im Schulalter. Man könnte der interessierten Öffentlichkeit dann im nächsten Jahr hochbrisante Ergebnisse etwa der folgenden Art präsentieren: Durch hitzebedingt früher einsetzende Geburten wird es bei den Schülern in den USA am Ende des 21. Jahrhunderts zu einem mittleren Intelligenzverlust von 0,8 IQ-Punkten kommen. Mit den daraus wiederum resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen beschäftigt sich dann die nächste Forschergruppe.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Er tut es schon wieder: James Powells 100%-Quote ist kein Nachweis von Einigkeit in der Klimaforschung!

Bei näherem Hinsehen lässt seine Methode diesen Schluss aber nicht zu. Leicht lassen sich skeptische Arbeiten finden, die die 100-Prozent-These falsifizieren.

Dass eine methodisch so unzulängliche Studie wie die von Powell es in ein begutachtetes Fachblatt schafft, zeigt, wie niedrig die Hürden inzwischen sind, so lange die Botschaft „stimmt“.

James Powell hat jüngst (20.11.2019) im „Bulletin of Science, Technology & Society“ alle 11 602 zwischen Januar und August dieses Jahres erschienenen begutachteten Artikel mit den Stichworten „Klimawandel“ und „Erderwärmung“ ausgewertet und gefunden, dass nicht mehr nur die vielzitierten 97 Prozent, sondern hundert Prozent der Veröffentlichungen mit der These vom menschengemachten Klimawandel konform gehen.

https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0270467619886266?casa_token=lvf6kcdX1mUAAAAA%3AILFGljYGX9Hl8YZmQcrVCCFTkjuBlLEuE35xs9JezCjkU6ZFeC915Bfer4ntYsK-6-H68Z5ePzmpTw

Die FAZ schreibt dazu am 11.12.2019: „In der Klimasprache heißt das: Mehr Einigkeit geht nicht.“

https://www.faz.net/aktuell/wissen/klimaforscher-sind-die-dramaturgen-der-klimawende-16527767.html#void

Aufgrund des FAZ-Artikels habe ich die erwähnte Arbeit von Powell gelesen und seine online hinterlegte Datenbank  stichprobenartig geprüft.

Aus drei Gründen lässt die Arbeit den behaupteten Schluss „The consensus among research scientists on anthropogenic global warming has grown to 100%“ (Powell) bzw. „mehr Einigkeit in der Klimaforschung geht nicht“ (FAZ) jedoch nicht zu:

1) Falsche Grundgesamtheit: Da Powell nur nach den Stichworten Global Warming und Climate Change gesucht hat, findet er hauptsächlich Arbeiten, die gar nicht nach den Ursachen der Erderwärmung fragen (a), und übersieht dabei viele, die danach fragen (b).

  1. Die Suchworte Global Warming und Climate Change liefern, das zeigt seine Datenbank, vor allem Arbeiten, die diese Begriffe als Anlass (oder Marketing), nicht aber als Gegenstand der Forschung haben. Das heißt, sie untersuchen gar nicht die Ursachen der Erderwärmung, sondern ganz andere Fragen. Bereits die ersten beiden Artikel seiner Datenbank sind z.B. ingenieurwissenschaftliche Arbeiten in „Advanced Materials“ bzw. „Applied Materials“. (Beispielzitat: „CO2 photoconversion into hydrocarbon solar fuels by engineered semiconductors is considered as a feasible plan to address global energy requirements in times of global warming“, auf Deutsch: „Die Photokonvertierung von CO2 in Kohlenwasserstoff-Solarkraftstoffe durch technische Halbleiter wird als praktikabler Plan angesehen, um den globalen Energiebedarf in Zeiten der globalen Erwärmung zu decken.“)
  2. Eine in der Fachliteratur alternativ diskutierte Hypothese zu Ursachen von Klimawandel bzw. Erderwärmung betrifft den Einfluss solarer und ozeanischer Zyklen auf den Klimawandel mit entsprechenden Verstärkungsmechanismen, welche gegenwärtig weiter erforscht werden (z.B. Svensmark et al., Nature Communications 2199, 2017). Geben Sie zum Beispiel einmal „solar forcing“ auf Google Scholar ein, dann sehen Sie, wie lebhaft und kontrovers die Fachdiskussion nach wie vor ist! In den Erhebungszeitraum von Powell fällt beispielsweise die Arbeit von Laurenz, Lüdecke & Lüning (2019) [2], die diese Alternativthese stützt, mit Powells groben Suchwörtern aber übersehen wird. (Allein durch dieses Beispiel sind die 100 Prozent schon falsifiziert).

2) Falsches Kriterium: Ich verfolge die fachwissenschaftliche Diskussion zu den Ursachen des Klimawandels seit Langem. Nach meiner Wahrnehmung besteht der aktuelle Dissens nicht so sehr darin, ob der Mensch irgendeinen Anteil daran habe, sondern vielmehr, wie groß dieser sei – und ob eine menschgemachte Erderwärmung (AGW) nur den CO2-Eintrag oder auch den urbanen Wärmeinseleffekt (UHI) umfasst. Heute wie früher schätzen zahlreiche Fachwissenschaftler den Anteil der menschgemachten Erderwärmung auf deutlich unter 50%. Das sind die so genannten Skeptiker. Man wird ihre Arbeiten mit Powells Methoden aber nicht auffinden, da sie nicht plump „reject“ schreiben (z.B. 2015) oder gleich am Titel erkennbar sind (2019). Auch hierfür stellt Laurenz, Lüdecke & Lüning (2019) ein Beispiel dar.

3) Publication Bias: Aufgrund von Berichten skeptischer Klimawissenschaftler über gezielte Mittelkürzungen und Stellenstreichungen bis hin zum Verlust der eigenen Stelle ist zu vermuten, dass es im Peer-Review-System einen Publikationsbias gibt: Skeptische Ansätze haben es heutzutage ungleich schwerer, es in die Fachjournale zu schaffen. Das führt zu einer systematischen Unterrepräsentation in Datenbanken, gerade wenn man, wie Powell, die Stichprobe auf wenige Monate in 2019 beschränkt.

Es ist also nicht, wie die FAZ schreibt: „Mehr Einigkeit geht nicht. Mathematisch mag das korrekt sein, doch der politische Mehrwert – und der ist entscheidend – bleibt abzuwarten.“ Nein, schon methodisch-statistisch ist hier überhaupt nichts korrekt.

Die Tatsache, dass eine methodisch so unzulängliche Studie überhaupt in einem begutachteten Fachblatt erscheint, zeigt außerdem, wie niedrig die Hürden hier inzwischen sind, so lange die Botschaft ideologisch stimmt (und liefert direkt Evidenz für den obigen Punkt 3).

[1] Hier Powell 2019_Scientists Reach 100% Consensus on Anthropogenic Global Warming PowelSearchClimateChange2 PowellSearchGlobalWarming PowellSearchGlobalWarming

[2] Laurenz, L., Lüdecke, H.-J. & Lüning, S. (2019): Influence of solar activity on European rainfall. J. Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics, 185: 29-42, 2019. Das Supplement der Arbeit, welches zusätzliche Ergebnisse enthält (hier).




Warum Klimaskeptiker verlieren und wie sie eher gewinnen können

Alarmisten haben viel ausgegeben für wenig Nutzen

Klimaaktivisten beherrschen viele Machtzentren in Amerika und im Westen: Fast jeder Berufsverband von Wissenschaftlern, die meisten westlichen Regierungen, wie auf ihren speziellen Websites zu sehen in: Kanada, Australien, Europäische Union und die Vereinigten Staaten (EPA , NASA , Department of Energy und viele weitere föderale, staatliche und lokale Einheiten). Die wichtigsten internationalen Agenturen wie die UNO (und ihre vielen Agenturen) und die  Weltbank . Die wichtigsten Nachrichtenmedien wie die New York Times und The Guardian und alternative Medien (z. B. Take Part). Ein großer Teil der Nichtregierungsorganisationen des Westens (z. B. der WWF, der EDF und Greenpeace ) und wissenschaftsbezogene Institutionen (z. B. Wissenschaftsmuseen wie das American Museum of National History ). Viele der Kirchen der Welt, wie die römisch-katholische Kirche ).

Opponenten sind einige Klimaforscher, eine Sammlung von Amateuren, größtenteils ausschließlich mit Eigenmitteln agierend und einige gering finanzierte Organisationen.

Die Daten von Gallup vom März 2019 zeigen das Ergebnis der 30-jährigen Bombardierung durch reich finanzierte Propaganda von Klimaaktivisten in Amerika. Das Ergebnis: Nur eine bescheidene Zunahme der Besorgnis seit 2001 (siehe Details über 1998 – 2016 hier  und hier – und ab 1990 hier ). Aber ihre Ergebnisse sind 2017 ins Stocken geraten. Dies sind geringfügige Ergebnisse bei einem enormen Geld- und Arbeitsaufwand.

Aber die Gläubigen sind hart indoktriniert. Gallup befragte die Amerikaner nach dem Winter 2018-19: In Teilen von Amerika war der Winter überdurchschnittlich warm, gleichzeitig war er aber in anderen Teilen überdurchschnittlich kalt. Die Frage war, wodurch das verursacht sein könnte:

  • 19% gaben an, dass ihr Winter aufgrund des Klimawandels kälter als gewöhnlich war.
  • 14% gaben an, dass ihr Winter aufgrund des Klimawandels wärmer als gewöhnlich war.

Der Ringkampf geht weiter. Wer wird gewinnen?

„Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist.“
– Yogi Berra über Baseball 1973 National League pennant race.

Die Websites der Skeptiker sehen amateurhaft aus (und sind es auch), unterstützt durch Werbung und Spenden – im Gegensatz zu denen von Aktivisten (glänzend, gut besetzt, oft professionell geschrieben). Trotzdem sind sie erstaunlich effektiv (insbesondere die Website von Anthony Watts), da sie nur über eine geringe Finanzierung verfügen, aber sie erreichen nur den winzigen[?] Teil der Öffentlichkeit, der den Skeptikern zuhört. Außerdem mangelt es ihnen an Führung und Organisation – im Gegensatz zu Alarmisten, die sich wie ein Fischschwarm synchron bewegen. Dass so viele [der Alarmisten] glauben, dass sie gewinnen, erinnert mich an die Franzosen bei Dien Bien Pfu im Jahr 1954 – siegesbewusst, während die Vietnamesen ihre Artillerie langsam in den umliegenden Hügeln sammelten. Es endete nicht gut für die Franzosen.

Warum konnten die Alarmisten den Amerikanern nicht genügend Panik einreden, damit diese ihre Politik wie den Green New Deal vorbehaltlos unterstützen? [Auf Eike z.B. hier und hier übersetzt]

Erstens ist das Vertrauen der Bürger in die amerikanischen Institutionen seit 40 Jahren ständig gesunken. Unsere Institutionen fallen wie Dominosteine und werden funktionsunfähig. Unsere Regierungsbeamten lügen gelegentlich und häufig, auch in Angelegenheiten von großer Bedeutung. In diesem Fall scheinen wir endlich gelernt zu haben, skeptisch zu sein.

Zweitens wurde die Kampagne für die öffentliche Klimapanik inkompetent durchgeführt, gekennzeichnet durch Übertreibungen und falsche Darstellungen, die über die von der Wissenschaft unterstützten hinausgehen (z. B. Verwendung von RCP 8.5 zur Vorhersage von Alpträumen) – in Verbindung mit Unheilspropheten, die sich perfekt geirrt haben. Am schlimmsten war, dass das natürliche und unvermeidliche Hinterfragen der Warnungen mit Verachtung und Lächerlichkeit überzogen wurde – anstatt sich darum zu bemühen, sie zu beantworten.

Der dritte und vielleicht wichtigste Faktor: Das Wetter hat die Skeptiker in den letzten zwei Jahrzehnten unterstützt. Viele Arten von extremem Wetter sind stabil geblieben, haben an Häufigkeit oder Intensität verloren – oder beides. Vorhersagen drastischer Anstiege haben sich als falsch erwiesen, wie die Behauptungen, von mehr und stärkeren Hurrikane nach Katrina im Jahr 2005 und das „Ende des Schnees“ in England [und in Deutschland] im Jahr 2000 prognostiziert.

Was könnte die öffentliche Meinung verändern?

Skeptiker verstehen die erste Regel des Aufstands nicht: Verteidiger des Status Quo müssen jeden Tag gewinnen, während Aufständische nur einmal gewinnen müssen. [Zwangs-] Maßnahmen der Politik für die Öffentlichkeit sind schwer umzusetzen, aber auch schwer rückgängig zu machen. Was könnte die Skeptiker besiegen?

Erstens könnte es zu einem oder mehreren extremen Wetterereignissen kommen (nicht nur zum Anstieg von einem Bruchteil eines Grads der globalen Durchschnittstemperatur über mehrere Jahre). Zum Beispiel könnte ein massiver Hurrikan eine Stadt an der Ostküste der USA oder in Ostasien treffen – natürlich zurückzuführen auf CO2 (ob die Analyse der Wissenschaftler übereinstimmt, ist politisch irrelevant). Dieses oder ein anderes extremes Wetter könnte die öffentliche Meinung dazu zwingen, den Green New Deal zu unterstützen, egal wie schwach sein wissenschaftliches Fundament ist. Ich glaube, dass dies das wahrscheinlichste Ergebnis ist.

Oder eine Neuausrichtung nach den nächsten Wahlen in den USA, könnte die Demokraten an die Macht bringen. Dies könnte 2020 oder 2024 geschehen. Die nächste Rezession, wenn sie zu einem politisch heiklen Zeitpunkt (im Jahr vor den Wahlen) stattfindet, könnte dies unterstützen. Obwohl nicht alle Demokraten über den Klimawandel im Wahlkampf sprechen, kann man radikale Maßnahmen erwarten, sobald sie an der Macht sind.

Was Skeptiker tun können, solange sie es noch können

Skeptiker sollten ihre politische Stärke nutzen, solange sie die noch haben. Die Kampagne 2020 bietet eine Chance, die möglicherweise nicht wiederkommt. Ihre politischen Anhänger [hier: der Republikaner] haben nur schwache Antworten, wenn sie nach dem Klimawandel gefragt werden. Sie geben halbwegs verstandenes Technobabble (jede technische Antwort ist für die breite Öffentlichkeit plappernd), murmeln über eine Verschwörung von Wissenschaftlern und schwenken die Ungewissheitsflagge. Senator Inhofe warf einen Schneeball auf den Boden des Senats, um zu zeigen, dass sich die Erde nicht erwärmt. Dies sind erbärmlich schwache Widerlegungen gegen die wohl überarbeiteten Argumente derjenigen, die sich für ein starkes Vorgehen zur Bekämpfung des Klimawandels einsetzen.

Es gibt jedoch klare, schlagkräftige Antworten, die Skeptiker ihren politischen Verbündeten geben könnten. Sie könnten sich beispielsweise für einen fairen Test der Klimamodelle einsetzen, die Vorhersagen für Klimakatastrophen liefern. Dies würde ihre Gegner dazu zwingen, der Öffentlichkeit zu erklären, warum die Modelle nicht getestet werden sollten. Hier ist eine Beschreibung eines solchen Tests ; Dies erklärt, warum es nach den Normen der Wissenschaft und nach den Worten der großen Wissenschaftler benötigt wird.

Ablehnung ist nicht genug, Skeptiker müssen einen Weg bieten, um die Debatte zu beenden. Oder sie können ihren gegenwärtigen Kurs fortsetzen und wahrscheinlich irgendwann verlieren.

Schlussfolgerungen

Dies ist mein 400. Post zum Thema Klima, der diese lange Serie (wie immer) mit einer Vorhersage und Empfehlung abschließt. Diesen Beitrag schiebe ich auf meine Prognosen Seite und er wird schließlich ergänzt zur Trefferliste oder  Liste der Fehlschläge . Meine Erfolgsquote ist recht hoch, und ich bin zuversichtlich, dass dies zu meiner Liste beiträgt.

Übersetzt von Andreas Demmig

https://fabiusmaximus.com/2019/11/07/who-wins-the-climate-debate/




Aus dem Rundbrief der GWPF: Blick von außen auf die deutsche Industrie

Deutschlands grüner Selbstmord: Autoindustrie in ,größter Krise seit Erfindung des Autos‘

Daily Express

Die Autoindustrie in Deutschland steht vor einem Desaster, sind doch bis Ende des Jahres bis zu 50.000 Arbeitsplätze in Gefahr oder werden abgebaut. Analysten beschrieben es als „die größte Krise seit Erfindung des Automobils“.

Vorige Woche verkündete der Eigentümer von Mercedes-Benz Pläne, global mindestens 10.000 Arbeiter zu entlassen. Die Zahl der Arbeitsplatzverluste in Deutschland wächst damit in diesem Jahr auf 40.000 im Zuge eines massiven Einbruchs der Verkaufszahlen. Daimler will Arbeitskosten in Höhe von 1,2 Milliarden Pfund einsparen im Zuge der Vorbereitung von Milliarden-Investitionen in den Boom von Elektroautos. Audi, Tochter von Volkswagen, sprach ebenfalls davon, 10.000 Menschen zu entlassen – das sind etwa 10% der globalen Arbeitskräfte dort.

Der Chef von Volkswagen Herbert Diess warnte: „Die Autoindustrie befindet sich mitten in einem weit reichenden Umbruch“. Bereits im Frühjahr 2019 hatte VW gesagt, dass 7000 Arbeitsplätze abgebaut werden würden, wobei die Einsparungen in die Entwicklung von Elektroautos gepumpt würden.

Der US-Autoriese Ford plant, 5000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen als Teil von breiter geplanten Umstrukturierungen, während die Auto-Zulieferer Continental und Bosch planen, dazwischen über 7000 Arbeitsplätze abzubauen.

Man schätzt, dass die deutsche Autoindustrie, in welcher 830.000 Menschen beschäftigt sind mit weiteren zwei Millionen in der Zulieferindustrie, während der nächsten drei Jahre gezwungen sein wird, etwa 34 Milliarden Pfund in Batterie-gestützte Technologien zu pumpen.

Ralf Kalmbach von der Beraterfirma Bain & Co., welcher seit 32 Jahren deutsche Autobauer berät, sagte der Financial Times: „Niemand wird in der heute bestehenden Form überleben“.

Der ganze Beitrag steht hier.

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Und hier der Auszug aus einem Hintergrund-Artikel in der Financial Times:

Grünes Deutschland im raschen Sinkflug

Financial Times

Der breite Industriesektor in Deutschland befindet sich derzeit im steilsten Abschwung seit einem Jahrzehnt. Dies unterstreicht, wie sehr der Motor der größten Ökonomie in der Eurozone ins Stottern gekommen ist.

Dem Bundesamt für Statistik zufolge sank die industrielle Produktion im Oktober 2019 um 5,3 % im Vergleich zum Oktober 2018. Darin enthalten war auch der dominante Fabrikbereich in Deutschland. Die Zahlen belegen, dass der industrielle Abschwung in Deutschland wahrscheinlich das Wachstum der gesamten Eurozone im vierten Quartal belasten wird.

Zusammen mit jüngst veröffentlichten Daten, welche einen scharfen Rückgang von Aufträgen im Oktober zeigen und damit, dass die meisten Produzenten im November weitere Schrumpfungen erwarten, belegen die Zahlen, dass der seit zwei Jahren andauernde Abschwung in Deutschland alles andere als kurz vor dem Ende steht.

„Weit entfernt davon, sich zu entspannen, könnte die industrielle Rezession in Deutschland noch schlimmer werden“, sagte Andrew Kenningham bei Capital Economics. „Die jüngsten Daten stützen unsere Ansicht, dass eine Rezession während der kommenden Jahre viel wahrscheinlicher ist als dass es nicht dazu kommt“.

Deutschlands auf den Export konzentrierte Ökonomie ist von dem Handelskrieg zwischen den USA und China betroffen, es herrscht Unsicherheit bzgl. des Brexits und die Wirtschaft erleidet einen scharfen Rückgang der industriellen Produktion. Letzteres geht zum großen Teil auch auf neue Vorschriften hinsichtlich Emissionen und der Verschiebung hin zu Elektrofahrzeugen zurück.

Der ganze Beitrag steht hier (Zahlschranke)

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Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE