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13. IKEK in München: Horst-Joachim Lüdecke – Naturgesetzliche Schranken der Energiewende

Die erneuerbaren Energieformen wie Wind- und Solarkraft liefern zu wenig Leistung, gemessen am Flächenverbrauch. Der Kennwert „Leistungsdichte“ von Windrädern (Hessen) liegt bei nur etwa 45 Watt pro Quadratmeter; bei Uran-Kernkraft hingegen bei etwa 300.000 W/qm. Ein weiterer wichtiger Kennwert für Energie-Lieferanten ist der sogenannte Erntefaktor. Er wird definiert als das Verhältnis von erzeugter Energie zu investierter Energie über die gesamte Lebenszeit einer Anlage; analog dem finanziellen Gewinn einer Firma.
Kernkraftwerke haben einen mittleren Wert von 75; Gaskraftwerke 28; die erneuerbaren Energieträger hingegen geringe Werte unter 7, welches die Wirtschaftlichkeitsgrenze für OECD-Länder ist. Die deutsche Energiewende schafft also in Bezug auf die Energiewirtschaft mittelalterliche Verhältnisse.

Außerdem beschreibt Prof. Lüdecke die Probleme der Netz-Regelbarkeit im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien. Das deutsche Stromnetz muß mit einer Wechselstromfrequenz von 50Hz konstant gehalten werden. Nur sehr geringe Abweichungen davon sind tolerierbar. Um diese Frequenz nach Störungen überhaupt stabil halten zu können, benötigt man zwingend einen hohen Anteil von grundlastfähigen Kohle-, Gas- und Urankraftwerken. In deren oft bis zu 60 m lagen und mehrere hundert Tonnen schweren Rotationsmassen steckt dank der Massenträgheit die Energie, die benötigt wird um Schwankungen in Sekundenbruchteilen aufzufangen. Habe man nur schwankende EE zur Verfügung, die nicht zwischengespeichert werden, sei eine solche Regelung ausgeschlossen. Stattdessen benötigt man 30-50% klassische Kraftwerke. Bei einem realen Anteil von über 50% EE ist das nicht mehr möglich.


(Fehlerberichtigung, Videozeit 33 Minuten: Der in der Folie gezeigte graue Balken endet bei -22 GW, nicht bei -30 GW).




Klimabe­dingte Migration, Flucht und Vertreibung – Eine Frage globaler Gerechtigkeit. Und die Frage, ob jede*r sich vom Klima betroffen Fühlende Anrecht auf einen deutschen Klimapass bekommen soll

Richtig soll sein, dass Sie gesagt habe, dass nicht alle, sondern lediglich alle Klimaflüchtlinge – davon zu Beginn nur solche von Südseeinseln (ca. zwei Millionen), also nicht (sofort) alle im Antrag genannten, 150 Millionen als akut bezeichneten Klimaflüchtlinge – das einklagbare Recht auf einen deutschen Klimapass bekommen sollen.

Laut unseren Medien sei die erste Darstellung einfach nur dumm und rääääächts. Die zweite – und bestimmt richtige Darstellung – sei dagegen beruhigend, denn darin stecke die bekannte, GRÜNE Vernunft und Sachkenntnis, mittels deren Zukunftsthemen richtungsweisend gelöst werden ([8] und Tagesschau 16.12.2019 [5]).

Ein GRÜNER Leitantrag an den Bundestag

Entstanden ist die ganze Aufregung, weil C. Roth federführend einen Antrag der GRÜNEN ([6] Drucksache 1 9/1 5781, 19. Wahlperiode 1 0.12.2019) an den Bundestag eingereicht hat. Manche haben diesen wohl gelesen und sind wegen des Inhalts anscheinend so etwas, wie „vom Stuhl“ gefallen.

GRÜNE Ideen können (in Deutschland) jedoch nie falsch oder gar schlecht sein. Wer so etwas behauptet, gar noch verbreitet, wie (nicht nur) ein Vertreter einer Oppositionspartei im Bundestag:
AfD, Jörg Meuthen auf facebook: … Liebe Leser, die sogenannten „Grünen“ wollen nichts weniger als die Abschaffung des Nationalstaats in seiner bisherigen, bewährten Form. Ihr großes Experimentierlabor hierfür ist Deutschland …
… So hat nun Claudia Roth die Forderung erhoben, dass Deutschland selbsternannten „Klimaflüchtlingen“ aus aller Welt neuartige „Klimapässe“ ausstellen sollte, die selbigen dann „eine selbstbestimmte und frühzeitige Umsiedlung“ ermöglichen würden.
Aber damit nicht genug: Den Migranten sollen dann, so will es Frau Roth, nach ihrer Ankunft in unserem Vaterland sogleich „staatsbürgerähnliche Rechte“ eingeräumt werden. …
ist entweder weit, weit rääächts, oder einfach zu ungebildet, um der GRÜNEN Genialität zu begreifen. Für unsere Medien der übliche Auftrag, Fachpersonen der GRÜNEN zu befragen und das Missverständnis fürsorgend richtig zu stellen ([8] Der Tagesspiegel, [9] dpa-Faktencheck, [5] Tagesschau, Anlage A).

Die Vorgeschichte

Der aktuelle Antrag der Grünen im Bundestag zum Klimapass basiert auf einem Leitantrag von einem Parteitag im letzten Jahr [1]. Damals wurde es bereits publiziert. Es gab allerdings Medien, die solche Ideen nicht als „grandiose, GRÜNE Idee, leider vom dummen Volk wieder nicht verstanden“, sondern als das, was es ist, betrachteten und auch so publizierten:
[3] ZEIT Online 21. November 2018: Klimapass? Eine verrückte Idee
Die Grünen wollen Bewohnern der vom Klimawandel bedrohten Regionen einen Pass für die Länder ausstellen, die den Klimawandel verursachen. Klingt gut, ist aber irre.
… Wir haben zu viel CO2 in die Atmosphäre geblasen, vorgestern, gestern und wir tun es heute noch so ungehemmt, als würde es kein Morgen geben … Dafür müssen wir Verantwortung übernehmen – zum Beispiel mit dem Klimapass. Das finden jedenfalls die Grünen. In ihrem gerade eben verabschiedeten Wahlprogramm steht zu lesen: „Historisch betrachtet sind die westlichen Industriestaaten die Hauptverursacher klimaschädigender Treibhausgase. Daher soll die EU zusammen mit anderen Industriestaaten vorangehen und im Rahmen einer gemeinsamen Regelung den Bewohner*innen von bedrohten Inselstaaten, die durch die Klimakrise unbewohnbar werden, Klimapässe anbieten.“

Die Idee geht auf den weltweit renommierten deutschen Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber zurück, den Gründer und jahrelangen Vorsitzenden des Potsdamer Klimaforschungsinstituts. Auch der Wissenschaftliche Beirat der Regierung für Globale Umweltveränderungen (WGBU) hat sie aufgenommen. Die WGBU bezeichnet den Klimapass als ein „zentrales Instrument einer menschenwürdigen Klimapolitik“. In dem Politikpapier, das der WGBU der Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) vergangen Sommer überreichte, steht zu lesen, der Klimapass „soll von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option bieten, Zugang zu und staatsbürgergleiche Rechte in weitgehend sicheren Ländern zu erhalten“.

Was sich allerdings schon damals lesen lies: Die GRÜNEN haben eine schon länger „kreisende“ Idee nur wieder aufgegriffen und fordern deren Umsetzung. Die etablierten Parteien wissen ebenfalls längst von dieser Idee, haben sie auch vor einiger Zeit „begrüßt“, sich aber nicht getraut, sie auch umzusetzen. Aber im Kern finden sie diese nicht schlecht.

Sie machen es also anders: Frau Merkel ließ es sich nicht nehmen, in Marrakesch den UN-Klimapakt zu unterzeichnen, der genau die Umsetzung solcher Ideen (an den Länderparlamenten vorbei) vorbereitet.
Der Vorteil: Die etablierten Parteien wissen genau, dass diese Idee derzeit den hier schon länger Lebenden nicht vermittelbar ist und Stimmen kosten würde. Es bleibt also nur die Lösung, dass die UN über die EU es als Verordnung vorschreibt. EU-Verordnungen umgehen alle nationalen Parlamente und sind EU-weit sofort Gesetz. Damit hat man das gleiche Ziel erreicht, kann aber „Stein und Bein“ schwören, daran nicht schuld zu sein.
Umgekehrt, man kann erzählen, dass es verpflichtende Aufgabe der Politik ist, die Umsetzung zu controllen, weil man sonst an die EU eine hohe Strafe zahlen muss.

Die GRÜNEN, (noch) nicht in Regierungsverantwortung, müssen auf solche Winkelzüge der Politik keine Rücksicht nehmen.

Der Antrag der GRÜNEN

Es war deshalb anzunehmen, dass die GRÜNEN einen solchen Beschluss in ihr Parteiprogramm aufnehmen. Schließlich können sie immer neu feststellen, dass keine ihrer Ideen, so blöde oder unglaubwürdig sie auch sei, ihnen Wählerstimmen kostet.

Und so kam, was kommen muss: Die GRÜNEN stellten einen Antrag „Der Bundestag wolle beschließen“:
[6] Deutscher Bundestag Drucksache 1 9/1 5781, 19. Wahlperiode 1 0.12.2019, Antrag Klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung – Eine Frage globaler Gerechtigkeit

Die GRÜNEN wissen: Es gibt nichts Schlimmes auf der Welt, für das nicht wir – über das Klima – verantwortlich sind

[6] Antrag der GRÜNEN: Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Die Klimakrise führt zu einschneidenden Veränderungen in der Welt – schon heute. Für Millionen von Menschen weltweit ist die Erderwärmung längst kein theoretisches Phänomen mehr. Tagtäglich erleben sie die Zerstörung ihrer Gegenwart. Klimakrise bedeutet für sie Wüstenbildung, Ernteverlust, Versalzung der Böden, Wasserknappheit, Überschwemmung oder Hitzewellen und Brände. Extreme Wetterereignisse nehmen zu, Ökosysteme und Lebensgrundlagen werden zerstört, Hunger und Armut verschärft.
Klimakrise: das ist aber auch der unermessliche Verlust von sicherem Zuhause, von Heimat, von jahrtausendealten Kulturgütern. Die Zahl der Menschen, die durch klimabedingte Ereignisse vertrieben wurden, hat sich seit den 70er-Jahren vervierfacht.
Ganze Inselgruppen und breite Küstengebiete drohen, zukünftig von der Weltkarte zu verschwinden. Heute schon werden innerstaatlich mehr Menschen durch klima- und umweltbedingte Katastrophen wie Fluten und Stürme als durch Gewalt und Konflikte vertrieben.

Diese Auflistung ist insofern interessant, als sie allen Daten der realen Welt widerspricht. Es sind ausschließlich Ergebnisse simulierter Klimaszenarien, welche vielleicht – oder auch nicht – eintreffen könnten. Dieser Hintergrund wird dem Parlament, welches der Liste zustimmen soll (und aus Dummheit, gepaart mit politischer, vorauseilender „Gehorsamkeit“ auch werden) aber nicht mitgeteilt.

Sie wissen auch genau, wie viele Klimaopfer es gibt, bzw. vertrauen jedem, der es zu wissen vorgibt

[6] Antrag der GRÜNEN: … Das Internal Displacement Monitoring Centre registrierte in der Zeit von 2008 bis 2017 durchschnittlich mehr als 24 Millionen erstmals Vertriebene pro Jahr, Tendenz steigend. Die jüngste Studie des UN-Klimarats (IPCC) geht davon aus, dass selbst beim Erreichen des zwei-Grad-Ziels bis zum Jahr 2050 bis zu 280 Millionen Menschen vertrieben werden, innerhalb ihres jeweiligen Landes und über die Grenzen hinaus. In ihrer Groundswell-Studie aus dem Jahr 2018 rechnet die Weltbank mit 140 Millionen klimabedingt Vertriebenen allein in Sub-Sahara-Afrika, Südasien und Südamerika bis 2050. Allerdings legt sie auch dar, dass circa 80 Prozent der Vertreibung durch ambitionierte Minderung und Anpassung vermeidbar seien.
Eines jedenfalls wird deutlich:
Auch wenn es unterschiedliche Schätzungen und Modellrechnungen gibt, die Herausforderungen durch weltweite Klimafolgen sind erheblich – und sie wachsen …

Wir wissen schon, dass es nicht so ist. Aber in der Zukunft könnte es so kommen. Und Apokalypsen fabulieren ist zudem sooo schöööön …

[6] Antrag der GRÜNEN: … Bereits zwei Grad Erderwärmung würden derweil ausreichen, um ganze Staaten wie das im Pazifik liegende Tuvalu komplett verschwinden zu lassen. Nicht nur Inselstaaten sind betroffen: Eine aktuelle Studie von Climate Central kommt zu dem Ergebnis, dass durch den Anstieg des Meeresspiegels verschiedene Küsten-Megacities wie
Bangkok, Shanghai, Mumbai oder Alexandria unbewohnbar würden. Rund 150 Millionen Menschen leben heute auf Land, das bis Mitte des Jahrhunderts unter der Hochwasserlinie liegen könnte.
In vielfacher Hinsicht ist die Klimakrise eine Krise der globalen Gerechtigkeit: Während sich auch in Deutschland und Europa die extremen Wetterereignisse verdichten, trifft die Klimakrise in erster Linie den globalen Süden – und damit just jene Regionen dieses Planeten, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben. In den betroffenen Regionen wiederum sind besonders diejenigen betroffen, deren Existenz auf natürlichen Ressourcen beruht und die die geringsten Möglichkeiten haben, sich vor Naturgefahren zu schützen oder auf klimatische Veränderungen zu reagieren: Subsistenzbäuerinnen und -bauern, Kleinfischer und Kleinfischerinnen – insbesondere Frauen, Kinder, Minderheiten und andere vulnerable Gruppen. Dabei wirkt die Klimakrise nicht nur unmittelbar auf die Lebensrealität vor Ort ein, sondern verschärft bereits
bestehende Probleme zum Teil erheblich. Konflikte um immer knappere Ressourcen
nehmen zu. Elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit, eine saubere Umwelt und ein Leben in Würde – Menschenrechte also, die vielerorts ohnehin unter besonderem Druck stehen – werden infolge der Klimakrise zusätzlich verletzlich ….

Grenzenlos soll unsere Hilfe (vom Geld unserer Bürger zu bezahlen) werden. Denn wo schlechtes Wetter ist, soll niemand wohnen müssen

[6] Antrag der GRÜNEN: … Es ist deshalb auch Aufgabe und Verantwortung aller Industriestaaten, eine Antwort auf die Phänomene klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung zu geben …
… Zugleich nehmen Naturkatastrophen wie Fluten und Stürme an Intensität, Ausmaß und Häufigkeit zu – auch infolge der Klimakrise. In diesen und anderen Fällen ist der Zusammenhang zur Erderwärmung zwar wissenschaftlich anerkannt, aber komplex.

Es wurde bislang kein Instrument entwickelt, um transnationale Migration im Zusammenhang mit Klimaveränderungen zu legitimieren. Entsprechend geraten Menschen, die vor plötzlichen Extremwetterereignissen fliehen, sei es nun temporär oder dauerhaft, in eine völkerrechtliche Schutzlücke. Das entsprechende Vakuum muss die internationale Staatengemeinschaft dringend füllen.
Mit Blick auf die Situation von Binnenvertriebenen ist die konsequente Umsetzung der UN-Leitlinien betreffend Binnenvertreibung (Guiding Principles on Internal Displacement) zu stärken, die ausdrücklich auch Fälle von „natürlichen oder vom Menschen verursachten Katastrophen“ und damit auch Extremwetterereignisse abdecken – und die Betroffenen explizit „
vor der zwangsweisen Rückführung an einen Ort oder Neuansiedlung an einem Ort“ schützen, „an dem ihr Leben, ihre Sicherheit, ihre Freiheit und/oder ihre Gesundheit gefährdet wären“ …

Wer sich betroffen fühlt, soll würdevoll entscheiden können (ob er in unser Sozialsystem kommen will)

[6] Antrag der GRÜNEN: … Im migrationspolitischen Bereich wiederum wird es vor allem darauf ankommen, dass durch individuelle Mobilitätsrechte vorausschauende Planung für die Betroffenen ermöglicht wird; dass diese also selbstbestimmt, frühzeitig und würdevoll über eine mögliche Migration entscheiden können; dass es aber auch Orte gibt, an denen sie sich
niederlassen können.
Auch muss sich die internationale Staatengemeinschaft darauf einigen, wie sie mit dem erwartbaren Verlust ganzer Staatsgebiete umzugehen gedenkt. Entsprechende Debatten und Verhandlungen bedürfen deutlich mehr Nachdruck. Wenn absehbar ist, dass beispielsweise Inselstaaten im Pazifik vollständig verschwinden, muss dringend festgelegt werden, welche völkerrechtlichen Folgen der Verlust des Territoriums für die Betroffenen, ihre Staatsangehörigkeit und ihren Schutzanspruch mit sich bringt. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass Staatenlosigkeit de facto und de jure verhindert wird. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, Lösungen international voranzutreiben – etwa die Idee eines Klimapasses, dessen individueller Ansatz den Betroffenen ermöglicht, selbstbestimmt und frühzeitig über ihre Migration zu entscheiden …

Die folgende Listung der GRÜNEN Forderungen an Deutschland ist so umfangreich, unverständlich und juristisches „Harakiri“, dass davon auszugehen ist, die Unterzeichner haben sie selbst nicht (mehr) verstanden

Vollständige Listung siehe Anlage B. Hier nur ein minimalistischer Auszug. Man wird den Verdacht nicht los, dass ein erheblicher Teil des GRÜNEN Klientels aus Jurist*innen besteht, die so, wie inzwischen viele Anwaltskanzleien über die Migranten an den von diesen (auf Kosten der Steuer zahlenden Bürger) ausufernden Asylprozessen verdienen, an den mit diesen Forderungen verbundenen, weltweiten – dann zig-millionenfachen – Klima-Betroffenheitsprozessen verdienen möchten, wie es Greenpeace und Germanwatch ja aktuell schon „üben“. Zur Umsetzung bedient man sich zweier bewährter Prinzipien:
-dem von C. Junker: Setze eine Idee in die Welt. Wenn niemand darauf reagiert, setze sie um
-und dem von Horst Seehofer: Formuliere eine Gesetzesvorlage so unverständlich, dass niemand ihren Sinn und Inhalt begreift. Keiner wird es zugeben und so kann es Gesetz werden.

Selbstverständlich soll der nicht verbindliche Beschluss des Klimaabkommens für Deutschland Gesetz werden (was mit dem Klimagesetz bereits gestartet wurde). Ein Vorgeschmack, dass der von Frau Merkel 2018 unterzeichnete – angeblich nur als Absichtserklärung gedachte – UN-Migrationspakt genau so einmal auch deutsches Gesetz und einklagbar werden wird.

[6] Antrag der GRÜNEN: … Anlage II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
1. … die vollständige Einhaltung der Pariser Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele sicherzustellen;
2. der Verpflichtung des Pariser Klimaabkommens nachzukommen … sondern Ausdruck historischer Verantwortung, globaler Gerechtigkeit und des Menschenrechtsschutzes zugleich sind;
4. gemäß Verursacherprinzip den deutschen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung … diese Gelder strikt an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen auszurichten;
6. elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit und ein Leben in Würde … zu garantieren …
13. sich … für die Einrichtung eines globalen Verursacherfonds … zum Beispiel auch bei Umsiedlungen im Rahmen klimabedingter Migrationsbewegungen …
14. auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene effektiven Rechtsschutz für diejenigen zu ermöglichen, die durch die Folgen der Klimakrise konkrete Schäden und Verluste erleiden … für die Stärkung des Rechtswegs und des Instruments der Klimaklagen einzusetzen …
25. sich dafür einzusetzen, umweltinduzierte beziehungsweise klimabedingte Migration rechtzeitig, würdevoll, selbstbestimmt, sicher und vor allem legal durch völkerrechtlich verbriefte individuelle Mobilitätsrechte zu ermöglichen; den Betroffenen das Recht zu garantieren, innerhalb ihres Landes, in der Region und gegebenenfalls über die eigene Region hinaus umzusiedeln; von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option zu bieten, Zugang zu Schutz und letztlich staatsbürgergleichen Rechten in weitgehend sicheren Ländern, insbesondere in Staaten mit historisch oder gegenwärtig hohen Treibhausgasemissionen zu erlangen …
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national, europaweit und international voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden;
28. ein modernes Einwanderungsrecht mit Punktesystem einzuführen und über eine Einwanderungskommission gegebenenfalls zusätzlich Punkte zur vereinfachten Arbeitsmigration für von der Klimakrise Betroffene zu vergeben;
29. sich dafür einzusetzen, die Kategorie des subsidiären Schutzes im Rahmen der EU-Anerkennungsrichtlinie (2011/95/EU) auf Katastrophenvertriebene auszuweiten; auf nationaler Ebene die Familienzusammenführung wieder zu stärken sowie die im Schengen-Kodex vorgesehene Möglichkeit humanitärer Visa konsequenter zu nutzen;
30. grundsätzlich großzügige und verlässliche Aufnahmekontingente über das Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zu ermöglichen, den deutschen Anteil am jährlichen, vom UNHCR ermittelten Resettlement-Bedarf entsprechend der eigenen Wirtschaftskraft zu erfüllen…

Berlin, den 10. Dezember 2019
Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

Nach dem – wirklich mühsamen – Durchlesen des vollständigen Antrags bleibt nur eine Feststellung: Es ist geradezu „der Wahnsinn“, wie sich die GRÜNEN mit dem Klimawandel auskennen (meinen). Sie können zwar Kobolde und Kobald nicht unterscheiden, sie wissen den Unterschied zwischen Speicher und Stromnetz nicht und auch nicht, wie die Pendlerpauschale funktioniert.
Aber beim Klima sind sie wohl überzeugt, endlich alles wirklich zu wissen. Dabei hat man bei diesem Antrag den Verdacht, dass irgendjemand alle irgendwo zu findenden, alarmistischen Schlagwörter und nationale, wie internationale, wie NGO-basierende Lösungsvorschläge zusammengesucht und zusammenhanglos in diesen Antrag kopiert hat. Dies nach der Devise: wenn ich möglichst viel hineinkopiere, wird irgend etwas davon ja wohl stimmen. Es vorab zu klären, kann aber nicht unsere Aufgabe sein.

Vielleicht tut der Autor den GRÜNEN dabei doch unrecht und es steckt umgekehrt, ein klares, strategisches Kalkül dahinter. Denn umso unsinniger und unverständlicher etwas beim Klima und Energie ist, umso leichter findet unsere Umweltministerin (gemeinsam mit den etablierten Parteien) daran Gefallen und stimmt zu. Die (schon wahlfähigen) Freitagshüpfer sowieso. Wer auf Bildung verzichtet, verfällt leicht dem Glauben, dass viel und dazu unverständlich geschriebener Text „Wissenschaftlichkeit“ ausweist.

Deutschland und seine CO2-Erbschuld

[6] Antrag der GRÜNEN: …Begründung
Mit dem Pariser Klimaabkommen … wurde vereinbart, dass Länder mit großem ökologischem Fußabdruck entsprechend Verantwortung übernehmen und mit den Ländern des globalen Südens nach gemeinsamen Lösungen suchen. Die konsequente Implementierung der vereinbarten Maßnahmen ist also bei Weitem kein Almosen. Vielmehr steht auch die Bundesrepublik Deutschland – historisch, aber auch vertraglich – in der Verantwortung für Weltzusammenhänge, die sie mitverursacht hat und weiterhin mit verursacht … führt die Klimakrise doch ebenso zu Menschenrechtsverletzungen wie letztere die Anpassung an die Klimakrise erschweren ….
… Menschen sind bereits betroffen und werden zukünftig gezwungen sein, umzusiedeln – weil ihr Boden vertrocknet, weil durch den steigenden Meeresspiegel ihre Häuser unterspült werden, weil der nahegelegene Staudamm unter der Last der schmelzenden Gletscher zu bersten droht.

Organisation für Migration (IOM) definiert klimabedingte Migrantinnen und Migranten vor diesem Hintergrund als „Personen oder Personengruppe, die aufgrund plötzlicher oder fortschreitender deutlicher Veränderungen der ihr Leben beeinflussenden Umwelt- und Lebensbedingungen gezwungen sind oder sich veranlasst sehen, ihre Heimat zu verlassen, sei es zeitweise oder permanent, und die sich innerhalb ihres Heimatlandes oder über dessen Grenzen hinaus bewegen“.
… Es gibt aber auch Situationen, die sich deutlich klarer darstellen lassen. Insbesondere die Bewohnerinnen und Bewohner flacher Inselstaaten, vor allem im Pazifik, sind mit der Notwendigkeit einer mittelfristigen Umsiedlung sehr direkt konfrontiert …
Eines jedenfalls ist offenkundig: Es wird den einen großen internationalen Wurf zum Umgang mit klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung auf absehbare Zeit nicht geben …
Auch die Bundesregierung muss dazu beitragen, klimabedingte Migration sicher, selbstbestimmt und planbar zu gestalten
Schätzungen zufolge sind bereits 150 Millionen Indigene von den Folgen des Klimawandels betroffen. Sehr häufig leben sie in sensiblen Ökosystemen wie kleinen Inselstaaten oder Atollen im Pazifik, in tropischen Regenwäldern, in arktischen Regionen, im Hochland der Anden und des Himalaya oder in den Wüstengebieten Afrikas; in Lebenswelten also, die stärker und unmittelbarer von der Klimakrise betroffen sind als andere …

Haben nun 140 Millionen, sich als „Klimaflüchtlinge“ Fühlende, Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft? Medien sagen: Nein, (nicht nur) der Autor sagt: Ja

Was eine C. Roth in einem Interview wohlwollenden Redakteur*innen erzählt, ist ohne Belang. Sie hat (rein persönliche Meinung des Autors [10]) nicht im Ansatz ausreichende Ahnung über das – beantragte –Thema.

Alleine wichtig ist nur, was im Antrag steht:
[6] Antrag der GRÜNEN: … Schätzungen zufolge sind bereits 150 Millionen … von den Folgen des Klimawandels betroffen
Im Antrag werden demnach sogar mehr als 140 Millionen als Klimafolgen-betroffen genannt. Und weiter liest man, dass alle Klimaflüchtlinge – und die, welche sich dafür halten – Anrecht auf einen deutschen Klimapass haben sollen:
[6] Antrag der GRÜNEN: ... Mit Blick auf die Situation von Binnenvertriebenen ist die konsequente Umsetzung der UN-Leitlinien betreffend Binnenvertreibung (Guiding Principles on Internal Displacement) zu stärken, die ausdrücklich auch Fälle von „natürlichen oder vom Menschen verursachten Katastrophen“ und damit auch Extremwetterereignisse abdecken – und die Betroffenen explizit „vor der zwangsweisen Rückführung an einen Ort oder Neuansiedlung an einem Ort“ schützen, „an dem ihr Leben, ihre Sicherheit, ihre Freiheit und/oder ihre Gesundheit gefährdet wären“ …
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national … voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden …

Es lässt sich klar herauslesen, dass mindestens 150 Millionen – in Zukunft also noch viel mehr – bereits akut Klimabetroffene sind. Einschränkend erwähnt wird nur, dass eine „erste Phase“ vorgeschaltet werden soll. Nirgens ist im Antrag jedoch davon die Rede, die Klimapass-Rechte nicht auf alle, sich als „Klimaflüchtlinge“ bezeichnenden oder benannten auszuweiten, also irgendwie einzuschränken.

Der ARD Faktenfinder hat diese Sichtung wohl nicht vorgenommen [5]. Vielleicht, weil der „Klärungs-“Beauftragte schon nach kurzem Überfliegen feststellte, was aus dem Antrag dann herauszulesen wäre. In der Erklärungsnot ist es naheliegend und einfacher, Frau C. Roth zu befragen. Die weiß auf alles die „vernünftige“ Antwort, im Zweifelsfall, dass ein Text vollkommen anders interpretiert werden muss und gemeint sei, als er geschrieben steht und wer die deutsche Grammatik richtig anwendet, eben räääächts ist, und/oder nicht ausreichend intelligent sein kann.

Zum Inhalt der GRÜNEN, hemmungslosen Fabulierungen über Klimawandel und Vulnerabilität ließen sich viele Rezensionen schreiben. Zu diesen Themen finden sich solche (nicht nur) auf EIKE aber bereits zuhauf. Deshalb nur der Link zu einer externen „Betrachtung“, die kurz und prägnant den im Antrag hinterlegten, GRÜNEN Wahnsinn beschreibt:
Achgut: Inseln versenken mit Claudia Roth

Fazit
Entfällt. Der (bewusst) umfangreiche Originaltext ist selbsterklärend.
Der Autor ist gespannt, welche Spannweite an Meinungen im Blog dazu dargestellt und diskutiert werden.

Anlage A

[5] Tagesschau: Antrag der Grünen Aufregung um den „Klimapass“
Rechte Blogs behaupten, Grünen-Politikerin Roth habe die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen „Klimaflüchtlinge“ gefordert. Hintergrund ist ein Antrag, in dem es auch um den „Klimapass“ geht. Was steckt dahinter?
Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder
„Claudia Roth fordert deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen ‚Klimaflüchtlinge“, behaupten Seiten wie „PI-News“ oder „Anonymousnews“. AfD-Chef Jörg Meuthen schreibt auf Facebook, Roth wolle „unser Land abschaffen“, die deutsche Staatsbürgerschaft solle an „Klima-Flüchtlinge verschenkt werden“. Tausende Nutzer teilen diese Berichte und Behauptungen. Auch die „Bild“-Zeitung berichtet über einen Plan, der es „in sich“ habe, und Empörung bei anderen Parteien.
„PI-News“ behauptet, Roth fordere die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen Flüchtlinge.

Antrag im Bundestag
Hintergrund ist eine Debatte im Bundestag, der am Freitag auf Antrag der Grünen über die Folgen „klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung“ diskutierte. In dem Antrag hieß es:
Ganze Inselgruppen und breite Küstengebiete drohen, zukünftig von der Weltkarte zu verschwinden. Heute schon werden innerstaatlich mehr Menschen durch klima- und umweltbedingte Katastrophen wie Fluten und Stürme als durch Gewalt und Konflikte vertrieben.

Der Bundestag solle die Regierung daher auffordern, die Einführung eines Klimapasses voranzutreiben.

„Lösungsansätze vor Ort“
Haben die Grünen damit die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen Flüchtlinge gefordert? In einem Interview antwortete Roth auf die Frage, ob all diese Menschen hierherkommen sollten:
Die wenigsten wollen das. Natürlich will die Kaffeebäuerin aus dem Benin nicht nach Bamberg ins Anker-Zentrum. Wenn sie schon umsiedeln muss, dann wenigstens regional. Es geht also primär darum, Mechanismen und Lösungsansätze vor Ort zu unterstützen – in der afrikanischen Tschad-Region zum Beispiel, wo große Dürre herrscht, oder in Bangladesch, wo ganze Landstriche vom Meer verschluckt werden.
Im Folgenden spricht sie dann über „Bürgerinnen und Bürgern pazifischer Inselstaaten wie Tuvalu oder Kiribati“, deren „Land vollständig im Meer zu verschwinden droht“. In solchen Fällen sei ein „Klimapass“ ein „Lösungsvorschlag“. Roth bezog diese Aussage also nicht auf die Zahl von geschätzt 140 Millionen Flüchtlingen, sondern auf die Bewohner von Staaten, die vollständig verschwinden könnten.

Anlage B

Anmerkung: Lang, aber immer noch nicht der vollständige Text, sondern nur die wichtige Anlage mit den Forderungen an den Bundestag:

[6] Antrag der GRÜNEN: …Anlage II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
1. eine umfassende Kehrtwende hin zu einem sozial-ökologischen Wandel in allen Sektoren und Politikbereichen einzuleiten, ein besonderes Augenmerk auf Politikkohärenz und strukturelle Reformen zu legen, und die vollständige Einhaltung
der Pariser Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele sicherzustellen;
2. der Verpflichtung des Pariser Klimaabkommens nachzukommen und das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten nach dem Klimagerechtigkeits- und Verursacherprinzip ernst zu nehmen, das sowohl für die Industrie- als auch für die Schwellenländer gilt und für alle Bereiche der Nachhaltigkeit gelten muss;
3. sich dazu zu bekennen, dass die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht nur klimaoder entwicklungspolitisch geboten – sondern Ausdruck historischer Verantwortung, globaler Gerechtigkeit und des Menschenrechtsschutzes zugleich sind;
4. gemäß Verursacherprinzip den deutschen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung auf den fairen Anteil von rund zehn Prozent des Kopenhagen-Versprechens anzuheben und allergrößtenteils aus öffentlichen Mitteln zu erbringen; zu diesem Zweck die Ausgaben für internationale Klimafinanzierung um jährlich 800 Millionen Euro sowie die weiteren Ausgaben für offizielle Entwicklungszusammenarbeit (ODA) um jährlich 1,2 Milliarden Euro zu erhöhen, bis das jahrzehntealte Versprechen, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für globale Entwicklung auszugeben, endlich erfüllt ist; danach die Klimagelder weiter anwachsen zu lassen mit dem Ziel, die Zusätzlichkeit der Zusagen zur internationalen Klimafinanzierung gegenüber dem 0,7-Prozent-Ziel mittelfristig sicherzustellen; diese Gelder strikt an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen auszurichten;
5. die Anzahl der Vorhaben, die die Unterstützung von Frauen, marginalisierten Gruppen und Subsistenzbäuerinnen und -bauern bei der Bewältigung der Klimakrise zum Hauptziel haben, deutlich zu erhöhen; zugleich sicherzustellen, dass alle klimapolitischen Vorhaben gender-responsiven und inklusiven Kriterien entsprechen
Global gerecht handeln, Menschenrechte schützen
6. elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit und ein Leben in Würde zu achten, zu schützen und zu garantieren; auf eine allumfassende Anerkennung des Menschenrechtes auf saubere Umwelt hinzuwirken; den extraterritorialen Staatenpflichten nachzukommen, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammenzuarbeiten, um die Menschenrechte aller Menschen zu verwirklichen;
7. sich auf internationaler Ebene im Rahmen der Staatengemeinschaft entschieden gegen die Kriminalisierung von Menschen- und nicht zuletzt Frauenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern sowie gegen die systematische Verfolgung der derzeit besonders gefährdeten Landrechts- und Umweltaktivistinnen und –aktivisten einzusetzen; 8. sich für eine Stärkung des UN-Menschenrechtsrats sowie der bestehenden UNSonderberichterstatterinnen und -berichterstatter einzusetzen – darunter derer für Umwelt und Menschenrechte, für die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten sowie für die Menschenrechte von Binnenvertriebenen;
9. sich dafür einzusetzen, dass Menschenrechtsverstöße im Kontext der Klimakrise nicht zuletzt auf UN-Ebene noch sehr viel stärker in den Fokus rücken, genauer klassifiziert und menschenrechtliche Entwicklungen im Kontext klimabedingter Migration und Flucht gezielter beobachtet werden; 10. sich für die völkerrechtliche Verankerung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte einzusetzen und den UN Binding Treaty Prozess als globales und rechtsverbindliches Abkommen engagiert voranzutreiben; sich insgesamt für eine wirksame Ausrichtung globaler Produktions- und Lieferkettenprozesse auf die strikte Einhaltung der völkerrechtlich verbrieften Menschenrechte stark zu machen – inklusive der Menschenrechte der dritten Generation;
Resilienzaufbau und Anpassungsmaßnahmen verstärken, Schäden und Verluste kompensieren
11. sich national, auf europäischer wie internationaler Ebene dafür stark zu machen, dass den vom Klimawandel betroffenen Menschen in ihren Heimatländern eine umfangreiche internationale Unterstützung für Resilienzaufbau und zur Anpassung an den Klimawandel zukommt, explizit auch für Maßnahmen zur Prävention und Reduktion klimabedingter Migration und Vertreibung;
12. die Zusagen für die internationale Klimafinanzierung bedarfsgerecht aufzustocken, die Bedarfe für die Finanzierung von Schäden und Verlusten zu ermitteln und zusätzlich Gelder bereitzustellen für entstandene Schäden und Verluste, für die bisher im UNFCCC-Rahmen keinerlei Mittel vorgesehen sind;
13. sich vor diesem Hintergrund für die Einrichtung eines globalen Verursacherfonds zur fairen Lastenverteilung zum Ausgleich von Schäden und Verlusten einzusetzen – zum Beispiel auch bei Umsiedlungen im Rahmen klimabedingter Migrationsbewegungen oder Wiederaufbau nach Extremwetterereignissen; sich proaktiv an einer zielgerichteten Debatte über dessen Ausmaß, dessen institutionelle Ansiedlung, über eine Beitragsgewichtung gemäß Verursacherprinzip sowie über
mögliche Finanzierungsinstrumente zu beteiligen;
14. auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene effektiven Rechtsschutz für diejenigen zu ermöglichen, die durch die Folgen der Klimakrise konkrete Schäden und Verluste erleiden – insbesondere, solange die Verursacherstaaten selbst keine ausreichenden finanziellen Mittel für den Umgang mit Loss and Damage zur Verfügung stellen beziehungsweise keine politische Lösung gefunden ist – und sich entsprechend für die Stärkung des Rechtswegs und des Instruments der Klimaklagen einzusetzen;
15. Klimarisikoversicherungen aktiv voranzutreiben; darauf zu achten, dass diese armen und verwundbaren Bevölkerungsgruppen sowie Staaten zugutekommen, ohne finanzielle Risiken einseitig auf sie abzuwälzen; dazu beizutragen, die Klimarisikoversicherungen gemäß Verursacherprinzip auszugestalten und in ein breiteres Konzept zum Risikomanagement einzubetten;
16. im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe gezielt Risikoregionen bei der Vorbereitung auf klimatische Veränderungen und den Katastrophenfall zu helfen, indem die Katastrophenvorsorge ausgebaut wird, Frühwarnsysteme auf- oder ausgebaut sowie Maßnahmen zur Risikominderung in den jeweiligen nationalen Systemen verankert und mit wirksamen Rechtsvorschriften untermauert werden;
17. besonders betroffene Länder bei der Schaffung eines erhöhten Bewusstseins für umwelt- und klimapolitische Belange im Bildungs- und Ausbildungswesen zu unterstützen, um Menschen in diesem Bereich zu befähigen und lokale Governance-Strukturen zu stärken;
18. die internationale humanitäre Hilfe für Katastrophenvertriebene zu erhöhen, offene Zuständigkeitsfragen zu klären, die schnelle und flexible Koordinierung internationaler humanitärer Hilfe zu gewährleisten sowie eine frühzeitige Übergangshilfe und einen schnellen Wiederaufbau vor Ort gemäß dem Ansatz „Build Back Better“ zu leisten – damit Dörfer, Städte und Infrastruktur insgesamt rasch und entlang lokaler Schwerpunktsetzung wieder aufgebaut werden können;
19. sich im Rahmen ihrer Programme zur Stärkung von Anpassung und Resilienz gezielt für alternative Einkommensmöglichkeiten und entsprechende Fortbildungsmaßnahmen für Frauen und Kinder sowie Alte stark zu machen, da es häufig sie sind, die infolge von (klimabedingten und sonstigen) Migrationsbewegungen in sozioökonomisch unterversorgten Regionen zurückbleiben;
Migration, Flucht und Vertreibung im Kontext der Klimakrise
20. sich auf nationaler und EU-Ebene dafür einzusetzen, dass ausreichend Gelder bereitgestellt werden, um bestehende Datenlücken auf dem Gebiet der klimabedingten Migration, Flucht und Vertreibung bestmöglich zu schließen und entsprechende interdisziplinäre Forschungsvorhaben auch in den betroffenen Regionen zu unterstützen – gerade auch mit Blick auf komplexe Phänomene wie Migrationsbewegungen infolge schleichender Umweltveränderungen;
21. sich dafür einzusetzen, bestehende Arbeitsprozesse zu klimabedingter Flucht und Migration nach Kräften politisch, strukturell und finanziell zu unterstützen, sich gegenüber anderen Staaten insbesondere aus dem Kreis der Industrieländer für diese Prozesse einzusetzen, deren enge Anbindung an Zivilgesellschaft und Forschung sicherzustellen sowie gemeinsam mit möglichst vielen weiteren Staaten bislang erarbeitete Empfehlungen und bestehende effektive Praktiken auch umzusetzen;
22. Mittel zur Verfügung zu stellen, um den Arbeitsplan der Task Force on Displacement umzusetzen; sich dafür einzusetzen, dass die bereits erarbeiteten Empfehlungen der Task Force in nationale wie europäische Politik integriert werden;
23. die Empfehlungen aus dem Globalen Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration sowie dem Globalen Pakt für Flüchtlinge auf nationaler wie europäischer Ebene engagiert voranzutreiben;
24. sich dafür einzusetzen, die bestehenden Multi-Stakeholder-Prozesse auf den unterschiedlichen Ebenen noch kohärenter zu koordinieren; a. zu diesem Zweck die Themenkomplexe „Schäden und Verluste“ sowie „klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung“ – und damit die Arbeit der Taskforce on Displacement des Warsaw International Mechanism for Loss
and Damage im Rahmen der UNFCCC-Architektur – systematisch und in angemessenem Umfang auf der Tagesordnung der jährlichen UN-Klimakonferenzen zu verankern;
b. durch eine wertgebundene Außenpolitik der Bundesregierung in diesem Bereich auch innerhalb der Vereinten Nationen auf eine Klärung und Herstellung der Zuständigkeiten für den Schutz von klimabedingt Vertriebenen im humanitären Sektor sowie aufklare Zielvereinbarungen und Ergebnisse hinzuarbeiten; durch die Einberufung eines Sonderbeauftragen (Special Representative) beziehungsweise eines Sonderberaters (Special Advisor) für klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung in der Struktur des UNGeneralsekretariats zu verbessern;
25. sich dafür einzusetzen, umweltinduzierte beziehungsweise klimabedingte Migration rechtzeitig, würdevoll, selbstbestimmt, sicher und vor allem legal durch völkerrechtlich verbriefte individuelle Mobilitätsrechte zu ermöglichen; den Betroffenen das Recht zu garantieren, innerhalb ihres Landes, in der Region und gegebenenfalls über die eigene Region hinaus umzusiedeln; von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option zu bieten, Zugang zu Schutz und letztlich staatsbürgergleichen Rechten in weitgehend sicheren Ländern, insbesondere in Staaten mit historisch oder gegenwärtig hohen Treibhausgasemissionen zu erlangen – und so dem Verlust grundlegender Rechte vorzubeugen;
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national, europaweit und international voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden;
27. sich im Rahmen der Entwicklungs- und Außenpolitik dafür einzusetzen, alle Debatten und Verhandlungen über eine vorausschauende und planbare Migration, über Versorgung und Integration, als auch über regionale Lösungsansätze und
Mechanismen gemeinsam mit den Betroffenen zu führen, Ownership sicherzustellen und die notwendige Finanzierung gemeinsam mit den betroffenen Staaten zu garantieren;
28. ein modernes Einwanderungsrecht mit Punktesystem einzuführen und über eine Einwanderungskommission gegebenenfalls zusätzlich Punkte zur vereinfachten Arbeitsmigration für von der Klimakrise Betroffene zu vergeben;
29. sich dafür einzusetzen, die Kategorie des subsidiären Schutzes im Rahmen der EU-Anerkennungsrichtlinie (2011/95/EU) auf Katastrophenvertriebene auszuweiten; auf nationaler Ebene die Familienzusammenführung wieder zu stärken sowie die im Schengen-Kodex vorgesehene Möglichkeit humanitärer Visa konsequenter zu nutzen;
30. grundsätzlich großzügige und verlässliche Aufnahmekontingente über das Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zu ermöglichen, den deutschen Anteil am jährlichen, vom UNHCR ermittelten Resettlement-Bedarf entsprechend der eigenen Wirtschaftskraft zu erfüllen; und gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten auf deren jeweilige Teilnahme am Resettlement-Programm hinzuwirken; Klimapolitik: international, feministisch, intersektional
31. sicherzustellen, dass sämtliche Projekte und Politiken zum Schutz von klimabedingt Vertriebenen einem menschenrechtsbasierten, partizipativen Ansatz folgen und die Rechte der besonders verletzlichen Menschen gewahrt werden;
32. sich dafür einzusetzen, dass – gerade weil Frauen und Mädchen, marginalisierte Gruppen sowie Indigene auf besondere Weise von der Klimakrise betroffen sind – ihnen eine Schlüsselfunktion in den Verhandlungen, Bewältigungsstrategien
und Anpassungsmaßnahmen zukommt;
33. eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung des Europäischen Auswärtigen Dienstes und der Kommission im Bereich Klimadiplomatie zu gewährleisten;
34. den auf der COP23 in Bonn verabschiedeten Gender Action Plan national umzusetzen, Gender-Aspekte in der nationalen und europäischen Klimapolitik deutlich zu verankern sowie die Partizipation und Gleichstellung von Frauen und marginalisierten Gruppen im UNFCCC-Prozess zu gewährleisten;
35. in der Außen-, Entwicklungs-, Sicherheits- sowie Klimapolitik stets und prinzipiell eine intersektional-feministische Perspektive einzunehmen;
Berlin, den 10. Dezember 2019
Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

Quellen

[1] GRÜNE: Dokument: 43.Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz 9.-11.November2018,Leipzig; Änderungsantrag zu EP-U-01 Nach Zeile 658 einfügen: 1.7 Europäischer Klimapass als Baustein menschenwürdiger Klimapolitik

[2] ZEIT Online 10. November 2018: Die Grünen: Bedingt radikal

[3] ZEIT Online 21. November 2018: Klimapass: Klimapass? Eine verrückte Idee

[4] Tichys Einblick So, 15. Dezember 2019: Pläne der Grünen: mit dem „Klimapass“ nach Deutschland einwandern

[5] Tagesschau 16.12.2019: Antrag der Grünen Aufregung um den „Klimapass“

[6] Achgut 19.12.2019: Inseln versenken mit Claudia Roth Stell dir vor: Der Sahel ergrünt und die Pazifik-Inseln wachsen. Und keiner geht hin und guckt mal nach.

[7] ntv Freitag, 13. Dezember 2019: Frühzeitige Umsiedlung Grünen-Politikerin Roth fordert „Klimapass“ für Flüchtlinge

[8] Der Tagesspiegel 16.12.2019: Gesetzesentwurf der Grünen-Fraktion Was hinter der „Klimapass“-Idee steckt

[9] dpa-Faktencheck 19.12.2019: Masseneinwanderung über „Klimapass“? Szenarien vollkommen übertrieben

[10] EIKE 30. April 2019: Claudia Roth auf Forschungsreise zum Klimawandel




Über Hitzerekorde

Death Valley, Kalifornien

Paul Dorian

Die höchste, jemals auf der Erde gemessene Temperatur war am 10. Juli 1913 im Death Valley in Kalifornien registriert worden – in einem Jahr voller erstaunlicher Wetterereignisse (Link).

Hier zunächst der entsprechende Auszug der Tabelle mit den Temperaturmessungen:

Abbildung 1: Temperaturaufzeichnungen an der Wetterstation Greenland Ranch im Death Valley während der extremen Hitzewelle im Juli 1913. Dieser Auszug mit der Rekorde brechenden Hitzewelle stammt aus einem Artikel, welcher im Januar 1922 im Meteorologie-Journal Monthly Weather Review erschienen war. Dieser ist immer noch abrufbar. Quelle: NOAA

Die prognostizierten Höchsttemperaturen im Death Valley für die nächsten Tage lauten auf eindrucksvolle 46°C, aber im Vergleich zum Allzeit-Rekord am heutigen Tag vor 106 Jahren nimmt sich dieser Wert bescheiden aus. Am 10. Juli 1913 wurde an der Station Greenland Ranch eine Höchsttemperatur von 56,7°C gemessen. Auch nach 106 Jahren stellt dieser Wert immer noch den höchsten Temperaturwert dar, der jemals zuverlässig auf der Erde gemessen worden ist. Neben diesem Einzelereignis wartete das Jahr 1913 aber noch mit einer ganzen Reihe weiterer Extremwetter-Ereignisse auf.

Warum ist es im Death Valley so heiß?

Der Death Valley National Park ist der größte Nationalpark des US-Festlandes und liegt in der Mojave-Wüste im Südosten Kaliforniens. Er umfasst eine große Bandbreite verschiedenster Höhenlagen und Landschaften. Außerdem ist er bekannt als Landschaft der Extreme einschließlich des dortigen Klimas. Tatsächlich tragen Tiefe und Topographie des Death Valley erheblich zu dessen extremer Hitze bei. Im Einzelnen ist die extreme Hitze einer Kombination verschiedener Faktoren geschuldet, darunter der Höhenlage mit ca. 90 m unter dem Meeresspiegel und fehlender Vegetation. Ein weiterer Faktor: der Boden an der tiefsten Stelle des Tales, so dass die Sonne die Wüstenoberfläche direkt aufheizen kann sowie die Enge des Tales zusammen mit ihrer Nord-Süd-Orientierung. Damit wird die Luft im Tal eingefangen und kann zur Talsohle zurück reflektiert werden. Die aufgeheizten Felswände beiderseits des Tales strahlen die Hitze zurück in das Tal, und auch die geringe Luftfeuchtigkeit spielt eine wesentliche Rolle, heizt sich doch trockene Luft viel schneller auf als feuchte Luft, wodurch jedwede Wolkenbildung unterbunden wird. Die Temperaturen im Death Valley liegen normalerweise von Mitte Mai bis Anfang Oktober um oder über 38°C [= die 100°F-Schwelle].

Das Extremwetter des Jahres 1913

Die intensive Hitze im Juli 1913 in Kalifornien war nicht die einzige Stelle mit extremer Hitze in den USA in jenem Jahr. Bereits im Juni jenes Jahres gab es eine großräumige Hitzewelle in der gesamten Osthälfte der USA, wobei an vielen Stellen die 100°F-Schwelle überschritten worden war. Tatsächlich weisen die offiziellen Temperaturaufzeichnungen der NOAA den 16. Juni 1913 immer noch als den heißesten Tag jemals in der USA auf. Zusätzlich zu Zeitungsbeiträgen bzgl. der extremen Hitze jenes Jahres in fast allen Gebieten der USA gibt es auch andere Beiträge, die auf extreme Hitze in anderen Teilen der Welt hindeuten. Einen derartigen Artikel aus jener Zeit, nämlich vom 30. März 1913 zeigt ausschnittsweise Abbildung 2. Darin wird berichtet, dass „jüngste Beobachtungen zu zeigen scheinen, dass alle Gletscher der Welt allmählich verschwinden“.

Zusätzlich zu der extremen Hitze waren im Jahre 1913 aber noch andere extreme und tödliche Wetterereignisse in den USA aufgetreten. Im März kam es nach tagelangen Regenfällen zu den schlimmsten Überschwemmungen jemals in den zentralen und östlichen Teilen der USA. Diese Flutkatastrophe ist als „Great Flood of 1913“ in die Annalen eingegangen und ist nach wie vor eine der schlimmsten Naturkatastrophen jemals, wobei beispielsweise die Stadt Dayton im Südwesten des US-Staates Ohio mehrere Tage lang unter Wasser stand. Etwas später im gleichen ereignisreichen Jahr entwickelte sich im Gebiet der Großen Seen einer der schlimmsten Stürme jemals, der in die Annalen als „White Hurricane“, „Freshwater Fury“ oder einfach „The Great Lakes Storm of 1913“ eingegangen ist. Dieser gewaltige Sturm kam nach Art eines Blizzards daher mit Winden in Hurrikan-Stärke. Sie verwüsteten das Becken der Großen Seen sowie die kanadische Provinz Ontario vom 7. bis zum 10. November 1913.

Im Verlauf des Juli 1913 suchte eine intensive Serie heißen Wetters das Death Valley heim, und zwar von 5. bis zum 14. Juli. An jedem einzelnen Tag während dieses Zeitraumes war die Temperatur auf 52°C oder darüber gestiegen. Tatsächlich nimmt dieser 10-Tage-Zeitraum nach wie vor die Spitzenstellung als heißeste Phase im Death Valley ein. Die heißesten Tage in diesem Zeitraum traten vom 9. bis zum 13. Juli auf mit Temperaturwerten von mindestens 54°C, wobei am 10. Juli das absolute Maximum mit Rekorde brechenden 57°C aufgetreten war.

Zuverlässigkeit der Messungen an der Wetterstation Greenland Ranch

Hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Messungen von Greenland Ranch im Death Valley ergeben sich kaum Zweifel. Das US-Wetterbüro (heute der nationale Wetterdienst der USA) hatte die Station im Jahre 1911 zusammen mit dem Unternehmen installiert, welches die Ranch betreibt. Das US-Wetterbüro „testete auf das Sorgfältigste Maximum- und Minimum-Thermometer“ und stellte fest, dass „die Wetterhütte an dieser Station die gleiche ist, wie sie an tausenden anderen Orten vom Wetterbüro in den gesamten USA betrieben werden“. Das US-Wetterbüro stellt zusammenfassend fest: „Die extreme Höchsttemperatur von 57°C vom 10. Juli 1913 ist die höchste, jemals an der Erdoberfläche gemessene Lufttemperatur, gemessen mittels eines getesteten Standard-Thermometers in einer ventilierten Standard-Wetterhütte“. [Siehe ein Faksimile in der Abbildung oben]

Eine interessante Wendung bzgl. dieses Rekordwertes

In diesem besonderen Fall haben wir es mit etwas zu tun, das man durchaus als zuverlässige Temperatur-Aufzeichnung ansehen kann. Der Rekord wurde vor langer Zeit verbucht und gilt heute immer noch als der Allzeit-Hitzerekord des Planeten. Allerdings wurde dieser Rekord vermeintlich knapp ein Jahrzehnt später gebrochen durch einen neuen Rekord. Am 13. September 1922 wurde an der Station El Azizia in Libyen eine Temperatur von 58°C gemessen. Dieser Wert galt bei der WMO wirklich neunzig Jahre lang als die höchste jemals gemessene Temperatur weltweit. Am 12. September 2012 jedoch musste die WMO erneut die 57°C-Messung vom 10. Juli 1913 im Death Valley als höchsten Wert jemals benennen, nachdem Beweise dafür aufgetaucht waren, dass der libysche Rekord von 58°C auf einem falsch aufgestellten Thermometer beruhte (nahe einer Asphaltfläche) und von einem nicht ausgebildeten Beobachter abgelesen worden war.

Abbildung 7: Beobachtungsbogen vom Juli 1913 von Greenland Ranch im Death Valley. Der Wert von 57°C vom 10. Juli ist rot eingekreist.

Tatsächlich gibt es Vieles zu beachten, wenn man Höchsttemperatur-Rekorde der heutigen Welt mit denen von vor Jahrzehnten vergleicht. Viele der heutigen „offiziellen“ Wetterstationen waren Schauplatz erheblicher Entwicklungen in deren unmittelbarer Umgebung (Haus- und Straßenbau, Asphalt und Beton, usw.), welche bekannt dafür sind, allgemein einen Erwärmungseffekt auszuüben. Dieser UHI-Effekt wurde ein zunehmend bedeutendes Problem bei der Analyse langfristiger Temperaturtrends und bei der Evaluierung von Höchsttemperatur-Rekorden der heutigen Zeit. Im Südwesten der USA beispielsweise, wo sich die Bevölkerung in großen Städten nahe den Stationen während der letzten 50 Jahre verdoppelt oder verdreifacht hat (z. B. Las Vegas, Nevada und Phönix, Arizona), ist der UHI-Effekt bedeutend genug geworden, dass einige Höchsttemperatur-Rekorde aus jüngster Zeit hinterfragt werden müssen. Selbst die lebensfeindliche Umgebung des Death Valley verzeichnete eine gewisse Entwicklung im Gebiet um die Wetterstation Furnace Creek mit Asphaltstraßen, die zu einem nahe gelegenen Besucherzentrum führen. Aber all das lässt den schon so lange bestehenden Rekord von 57°C aus dem Jahr 1913 in Greenland Ranch als wirklich sehr eindrucksvoll daherkommen.

Noch eine interessante Bemerkung zum Schluss: die niedrigste, jemals im Death Valley gemessene Temperatur war – jawohl! – ebenfalls im Jahr 1913 aufgetreten, als die Temperatur an der Station Furnace Creek am 8. Januar 1913 bis fast -10°C gesunken war!

Link: https://www.perspectaweather.com/blog/2019/7/10/1230-pm-hottest-temperature-ever-recorded-on-earth-took-place-on-july-10th-1913-in-death-valley-california-a-year-with-many-amazing-weather-events

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Australien

In genau der gleichen Weise muss eine Temperaturmessung in der Geschichte Australiens bewertet werden. Herr Frank Abels hat die nachstehende Tabelle übermittelt. Deren Inhalt ist authentisch, weil sie damals in den Zeitungen zu lesen waren und nicht in Statistiken, die bekanntlich manipuliert werden können. – Einschub des Übersetzers

Abbildung: Klima-Rückblick auf den 10. Januar 1939 (vor Klimawandel):

Am 10. Januar 1939 war in Melbourne eine Temperatur von 45°C gemessen worden – das sind 5°C mehr als in Melbourne heute und lag um 2°C höher als die heute erwartete Höchsttemperatur.

In Adelaide waren 47,2°C gemessen worden – 4,2°C höher als heute und 3,2°C höher als die zu erwartende aktuelle Höchsttemperatur.

In Canberra waren 41,1°C erreicht worden, 5,1°C höher als heute und um 2,1°C über dem aktuell zu erwartenden Höchstwert.

In der Ortschaft The Mallee war es an jenem Tag 49,4°C heiß geworden – 7,4°C wärmer als heute und 2,4°C höher als die aktuell zu erwartende Höchsttemperatur.

Aber trotzdem strotzen die Medien heutzutage voller ,Das heißeste jemals‘-Stories und sagen, dass der Klimawandel dafür verantwortlich ist.

Und diese Fiktion wird missbraucht, um die Naiven, Leichtgläubigen und Ignoranten einer Gehirnwäsche zu unterziehen, damit sie dem destruktiven religiösen Kult des Klima-Alarmismus‘ beitreten.

Aktualisierung: Aus den Kommentaren geht hervor, dass einige Alarmisten verlangen, dass dieser Beitrag mit historischen Daten entfernt wird. Sie wollen die Historie zensieren, weil sie ihrem ideologischen Glauben zuwider läuft. Das ist genau die totalitäre Geisteshaltung, vor der uns George Orwell schon in seinem Roman 1984 gewarnt hatte, und sie ist lebendig und blühend unter den Klima-Alarmisten unserer Tage.

Falls man diesen Herrschaften zu Willen wäre, müssten sie bis in jene Zeit zurück reisen, alle diese historischen Zeitungsartikel umschreiben und alle Temperaturangaben künstlich so erniedrigen, dass sie zum heutigen Globale-Erwärmung-Narrativ passen.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Überführt: Wie Klimaalarmisten Daten fälschen [dpa-Wichtel Challenge]

Das ist ein Teil der Katastrophenmeldungen, die sich Klimaalarmisten ausdenken, um Angst und Panik zu verbreiten. Angst und Panik sind das Geschäft der Klimaalarmisten, ihr Gewinn hängt davon ab, möglichst flächendeckend ihre Fake News des menschengemachten Klimawandels zu streuen.

Wir haben heute gleich drei Videos von Tony Heller zusammengestellt, in denen er mit den Fake News, die gleichgeschaltete Medien verbreiten, aufräumt. Im ersten der drei Videos demonstriert Tony die Klima-Mathematik, wie sie sich in Zeitungen niederschlägt, und zwar anhand von Panik-Schlagzeilen, die alle behaupten, etwas ereigne sich doppelt so schnell: ein Land erwärme sich doppelt so schnell wie andere Länder oder – besonders idiotisch – der Meeresspiegel steige an einem Ort doppelt so schnell wie an einem anderen. Die beeindruckende Liste von Fake News aus Zeitungen zeigt zum einen, wie weit verbreitet die Opportunisten oder schlicht die Dummen in den Redaktionen sind. Sie zeigt zum anderen, dass sich jedes Land der Erde nach Zusammenschau der entsprechenden Katastrophenmeldungen doppelt so schnell erwärmt, wie alle anderen. Man kann die Klima-Propaganda kaum deutlicher ad absurdum führen, wie Tony Heller das im folgenden Beitrag tut.


Im zweiten Video räumt Tony mit den Lügen auf, die derzeit über die Hitze in Australien verbreitet werden. Er tut dies, in dem er analysiert, was die Aussage “hottest day on record” [heißester Tag seit Beginn der Temperaturaufzeichnung] eigentlich aussagt. Sie sagt nichts aus. Nicht nur, dass es in Australien genau in dem Gebiet, in dem es derzeit so heiß ist, keine verlässlichen Temperaturaufzeichnungen gibt, da, wo es sie gibt, ergibt ein wenig Recherche, dass es 1896, 1909, 1939 viel heißer war als derzeit. Die entsprechenden Daten werden natürlich in der derzeitigen Fake Berichterstattung unterschlagen.

Der Höhepunkt für uns ist das folgende Video. Es zeigt die Methoden des Betrugs, die angewendet werden, um den Eindruck zu vermitteln, die Arktis schmelze, der Nordpol sei bald eisfrei, die Gletschter würden verschwinden und die Erde sei auf dem Weg in eine Heißzeit. Es ist alles Betrug, Datenbetrug, Datenfälschung, der Versuch, die Vergangenheit auszulöschen. Das Ganze gemischt mit einer unglaublichen Dreistigkeit und Unverfrorenheit. Letzteres wird an Tonys Sammlung von Zeitpunkten deutlich, zu denen vermeintliche Wissenschaftler und andere Klimawandel-Gewinnler, vorhergesagt haben, dass die Arktis eisfrei sein werde, nämlich: 2008, 2012, 2013, 2014, 2015, 2017, 2018. Ein Wissenschaftler, der falsifiziert wird, modifiziert seine Theorie. Ein Ideologe, der die Unwahrheit gesagt hat und dem niemand Einhalt gebietet, setzt die selbe Lüge einfach in neuer Version ein weiteres Mal ab. Und er kann sicher sein, dass er etliche Deppen findet, die erneut glauben wollen, was er behauptet.

Alle Gletscher der Erde schmelzen. Bald ist die Schweiz gletscherfrei. Die Temperaturen in der Arktis sind in den letzten 20 Jahren um 16 Grad Celsius gestiegen. Das Eisschild schmilzt. Vier Meldungen aus Tageszeitungen. Die erste stammt aus dem Jahr 1923, die zweite aus dem Jahr 1930, die dritte aus dem Jahr 1939, die vierte aus dem Jahr 1947. Man sieht, Hysterie ist dann, wenn es um das Klima geht, eine offenkundig zyklisch wiederkehrende Erscheinung.

Beispiele für die Unterschlagung von Daten.

Die vorletzte Hysterie über die Erderwärmung und das Schmelzen des Eisschilds der Arktis ist Ende der 1960er Jahre in eine Panik umgeschlagen, die eine Eiszeit vorhergesehen hat. Damals gab es den Vorschlag, die Eiskappen künstlich zu schmelzen indem man sie mit Asche bedeckt, um der Eiszeit entgegen zu wirken. Kaum ein Irrsinn von heute, ist originell. Es gab fast alles schon einmal, nur dass man heute die Eiskappen mit Kunstschnee dicker machen will.

Heutige Hysteriemeldungen, die einen Anstieg der  Erdtemperatur zeigen sollen oder einen Rückgang von Eis basieren nahezu ausnahmslos auf der Auslassung vergangener Daten, die das Gegenteil dessen, was gerade behauptet wird, zeigen würden. Die Auslassung wird zuweilen durch Lügen ergänzt, etwa dann, wenn behauptet wird, dass die Messung der von Eis bedeckten Fläche per Satellit erst 1979 begonnen habe. Tatsächlich gibt es schon seit Beginn der 1970er Jahre Satellitenmessungen, wie man selbst in einem Bericht des IPCC nachlesen kann.

Der gesamte menschengemachte Klimawandel-Hokuspokus ist ein System aus Lügen, Datenauslassungen, Datenfälschungen, Unterschlagungen und Betrug. Es ist widerlich, und am wenigsten erträglich an dem ganzen Zirkus ist, dass sich die Lügner auch noch als moralisch überlegene Gutmenschen präsentieren, denen angeblich nachfolgende Generationen am Herzen liegen.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceFiles hier



Klimarealist zu sein kann Jobverlust bringen! Prof. Vahrenholt verliert seinen Job bei der Deutschen Wildtierstiftung

„Deutsche Wildtier Stiftung und Vorstand Prof. Dr. Fritz Vahrenholt trennen sich“ ist die Pressemitteilung zur offenbar de facto-Entlassung des Mannes, der seit 2012 an der Spitze der Stiftung stand, überschrieben. Sie verrät unfreiwillig so einiges über die Verwerfungen im heutigen Deutschland. Der erste Absatz teilt nüchtern mit:

„Die Deutsche Wildtier Stiftung und ihr Vorstand Prof. Dr. Fritz Vahrenholt sind aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Positionierung der Stiftung in der aktuellen klimapolitischen Diskussion übereingekommen, ihre Zusammenarbeit zu beenden.“

Die folgenden sechs Absätze listen die vielen Erfolge und Verdienste Vahrenholts auf, und ein Absatz gilt dem Nachfolger. Jeder Leser dieser Mitteilung fragt sich automatisch, wie „unterschiedliche Vorstellungen über die Positionierung der Stiftung in der aktuellen klimapolitischen Diskussion“ so gravierend sein können, um auf die vielen angeführten Kompetenzen zu verzichten?

In früheren Zeiten hätte man bei einer solchen Pressemitteilug geargwöhnt, die als Begründung angeführte weltanschauliche Differenz sei vorgeschoben, weil dahinter irgendeine andere Schweinerei versteckt werden sollte. Das waren Zeiten, in denen Meinungsverschiedenheiten auf Themengebieten, die für die fachliche Arbeit eher unerheblich waren, eine enge Zusammenarbeit trotzdem möglich machten. Doch im heutigen politische Klima herrscht auch an der Spitze eines Verbandes, der sich beispielsweise um Wildbienenschutz, die Schaffung von Wildnisflächen und die Auswilderung von Luchsen im Pfälzer Wald kümmert, ein Bekenntniszwang zur „Klimaneutralität“. Da ist klimapolitisches Abweichlertum schon Schweinerei genug, um aus einem Amt entfernt zu werden. Unerwähnt blieb in der Pressemitteilung lediglich, wie sich denn heutzutage so eine weltanschauliche Bereinigung vollzieht.

Mehrheit für den Verbleib

Genaueres über die Vorgänge an der Spitze der Wildtierstiftung erfuhr man in der Welt, denn Vahrenholts Rauswurf sorgte durchaus für ein handfestes Zerwürfnis:

In der Führung der Deutschen Wildtier Stiftung ist es zu einem massiven Zerwürfnis gekommen. Aus dem Kuratorium der gemeinnützigen Organisation ist nach Informationen von WELT AM SONNTAG Arnold Vaatz (CDU), Unionsfraktionsvize im Bundestag, „mit sofortiger Wirkung“ ausgetreten.

Dieser Schritt steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Rauswurf des Stiftungsvorsitzenden Fritz Vahrenholt (SPD) durch das Präsidium. Der ehemalige Hamburger Umweltsenator wurde kurzfristig zum 31. Dezember vor die Tür gesetzt.“

Im Kuratorium der Stiftung soll sich diesem Bericht zufolge eine Mehrheit für den Verbleib des promovierten Chemikers Vahrenholt im Amt ausgesprochen haben. Trotzdem habe das vierköpfige Präsidium entschieden, sich von dem renommierten Ex-Politiker und späteren Manager in Energieunternehmen zu trennen. Denn in einem Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags habe Vahrenholt zwar die Klimaerwärmung und die Notwendigkeit, von Menschen verursachte CO2-Emissionen zu reduzieren, ausdrücklich bestätigt, aber unter Berufung auf Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass „eine Zielzahl Netto-Null für die CO2-Emission global überhaupt nicht erforderlich ist“.

Was er in seinem Brief an die Abgeordneten schrieb, hatte er inhaltlich auch der interessierten Öffentlichkeit auf dem von ihm mitverantworteten Blog kaltesonne.de mitgeteilt:

„Eine der entscheidenden Fragen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, ist der Einfluss der CO2-Senken. Wie groß ist die CO2-Aufnahme durch die Ozeane und an Land, dort maßgeblich also durch die Pflanzenwelt? Jahr für Jahr stößt die Menschheit mehr CO2 aus als zuvor. Waren es 1959 noch 8,5 Milliarden Tonnen sind es heute schon etwa 37 Milliarden Tonnen. Und egal wie hoch die Emissionen wurden, zunächst knapp die Hälfte, heute mehr als die Hälfte der Emissionen, wurden durch die Ozeane und das vermehrte Pflanzenwachstum aufgesogen.

Das ist sogar im letzten IPCC-Bericht von 2013 nachzulesen. Allerdings wird in den vom IPCC zugrunde gelegten Modellen die zukünftige Aufnahmefähigkeit des CO2 in Frage gestellt. Auf der gleichen Seite 26 heißt es: „Basierend auf Erdsystem-Modellen, gibt es hohe Konfidenz, dass das feedback zwischen Klimaentwicklung und Kohlenstoffkreislauf im 21. Jahrhundert positiv ist. Als Resultat wird mehr des emittierten anthropogenen CO2 in der Atmosphäre verbleiben.“ […]

Der Weltklimarat IPCC nahm bislang an, dass der Verbleib des CO2 in der Luft uns viel länger zu schaffen machen würde. Von mehreren hundert Jahren Verweildauer war noch in den ersten Weltklimaberichten zu lesen. Im letzten Bericht von 2013 gab es dann schon ein kleinlautes Heranpirschen an die Realität und man schätzte die Verweildauer des CO2 in der Luft auf 30 bis 100 Jahre. Die Erkenntnisse des Hamburger MPI über die unterschätzte CO2- Senke durch Pflanzen müsste zu einer Revision der Verweildauer führen. Und weder bei der Vegetation noch bei der der Verlagerung des CO2 in die tieferen Schichten der Ozeane ist eine Sättigung in Sicht. Erst bei 1500 ppm bleibt die Aufnahme von CO2 durch die Pflanzen nahezu konstant. Aber 1500 ppm erreichen wir niemals, eher geht uns Kohle, Erdöl oder Erdgas aus.

Und nun kommt das höchst überraschende: Entschließt sich die Menschheit, in den nächsten Jahren einfach, die weiteren Emissionen nicht weiter ansteigen zu lassen, sozusagen die Gesamtemissionen bei 37 Mrd. Tonnen CO2 einzufrieren, wird sich nach geraumer Zeit ein neues Gleichgewicht einpendeln zwischen den jährlichen Emissionen und den Ozeanen und Pflanzen. Roy Spencer von der Universität Alabama hat das in einem einfachen Modell berechnet, bei welchem CO2-Niveau man landen wird. Er kommt bei einem Festhalten an den CO2-Emissionen des Jahres 2018 zum Ergebnis, dass ein Niveau von 500 bis 520 ppm nicht überschritten wird.“

Dass die Nutznießer der Energiewende-Subventions-Wirtschaft oder all der neu zu schaffenden Institutionen, die sich um die Berechnung und Verwaltung der CO2-Bepreisung kümmern werden, sich über solche Texte nicht freuen, ist verständlich. Doch dann sollten sie einfach versuchen, sachlich dagegen zu argumentieren, statt den vermeintlichen „Klimaleugner“ an den Pranger zu stellen. Aber das ist natürlich eine blauäugig-naive Vorstellung, wenn sich deutsche Verantwortungsträger erst einmal zur Rettung der Welt entschlossen haben.

Der stellvertretende CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzende Arnold Vaatz ließ die Stiftung wissen, er teile „die Argumentation von Herrn Prof. Vahrenholt in diesen Fragen weitgehend“. Mit seinem sofortigen Rücktritt kritisierte Vaatz, dass das „Meinungsspektrum des Kuratoriums komplett ignoriert wurde“, hieß es in dem schon zitierten Welt-Bericht.

Aber es ging sicher nicht nur um das große Glaubensbekenntnis, denn mit Klimarettungs- und Energiewende-Ideologen kommt die Wildtierstiftung natürlich auch bei ureigensten Projekten in Konflikt. So kümmert sich die Stiftung beispielsweise auch um den Rotmilan, der als gefährdete Vogelart gilt und leider in signifikanter Zahl zu den Opfern von Windrädern gehört. Auch dies hat Vahrenholt natürlich zum Thema gemacht und wurde dafür von Seiten wie klima-luegendetektor.de umgehend zum „notorischen Klimawandel-Leugnisten“ erklärt. Der wurde nun aussortiert und hat kein Amt mehr.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

Hier einige weitere Hintergrund-Informationen zur Entlassung von Prof. Vahrenholt




Per „Klimanotstand“ in die Öko-Diktatur ?*

Am 21. August 2017 verkündete der Stadtrat von Darebin City in Australien den Klimanotstand. Diesem Schritt folgten bisher rund 800 Kommunen in 16 Ländern, darunter auch 65 deutsche Städte. Ebenso stimmten diverse Parlamente für die Ausrufung des Klimanotstands in ihren Ländern. So geschehen beispielsweise in Österreich, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien und Argentinien. Am 28. November 2019 zog dann schließlich auch das EU-Parlament nach und proklamierte den Klimanotstand für alle 28 Mitgliedstaaten. Wobei Papst Franziskus zuvor seinerseits bereits den globalen Klimanotstand ausgerufen hatte. Glaubt man dem Chor der meisten deutschen Medien, handelt es sich bei all dem um eine reine Symbolpolitik, mit der letztlich nur noch einmal unterstrichen werden solle, was ohnehin jeder wisse, nämlich dass wegen des Klimawandels dringender Handlungsbedarf bestehe. Die begeisterten Reaktionen der radikalen Klimapopulisten, deren Gelärme auf der Straße überhaupt erst zu der Welle von Notstandserklärungen geführt hatte, sagen indes etwas anderes. So meinte Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht der Bewegung „Fridays for Future“: „Einen Klimanotstand auszurufen ist kein Selbstzweck. Es ist eine Ansage. Wir sind gespannt auf die Taten, die diesen Worten folgen.“ Noch deutlicher wurde die schwedische Dauerschulschwänzerin Greta Thunberg, die in gewohnt grimmiger Manier twitterte: „Lasst uns hoffen, dass sie jetzt drastische hinreichende Maßnahmen ergreifen.“

Drastische Maßnahmen gefordert

Wahrscheinlich hat „Klima-Greta“ schon zu lange im Unterricht gefehlt, um zu wissen, wie „drastische Maßnahmen“ in Notstandssituationen aussehen. Ein gutes Beispiel hierfür bietet das Deutschland der Jahre 1919 bis 1933. Gestützt auf den Artikel 48 der Verfassung konnte der Reichspräsident Notverordnungen am Parlament vorbei erlassen, wenn er „die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder gefährdet“ wähnte, also einen Notstand sah. Wie beispielsweise Paul von Hindenburg mit seinen Verordnungen „zum Schutze des Deutschen Volkes“ vom 4. Februar und „zum Schutze von Volk und Staat“ vom 28. Februar 1933. Mit diesen setzte er fast alle verfassungsmäßigen Grundrechte wie die Versammlungs-, Meinungs- und Pressefreiheit, die Garantie des Privateigentums sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis außer Kraft – und bereitete so den Boden für die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur.

Heute würden die Deutschen ebenfalls wichtige, vom Grundgesetz garantierte Freiheitsrechte verlieren, wenn ihre Regierung plötzlich zu der Auffassung käme, dass die Ausrufung des „Klimanotstands“ doch nicht nur symbolisch gewesen sei und ein Katastrophenfall oder gar „Innerer Notstand“ vorliege. Dann nämlich träte die Notstandsverfassung in Kraft, welche auf den am 30. Mai 1968 als Zusatz zum Grundgesetz verabschiedeten Notstandsgesetzen beruht. Diese könnten zwar noch keine Ökodiktatur begründen, aber angesichts der Klimahysterie ist unschwer vorstellbar, wie die Stimmung hierzulande dann aussähe und welch gesetzgeberisches Potenzial sich dadurch böte. Wem hier die Phantasie fehlt, dem sei wieder ein Blick auf das Jahr 1933 empfohlen, in dem das deutsche Parlament am 24. März anlässlich des angeblichen Notstands nach dem Reichstagsbrand das Ermächtigungsgesetz erließ und so für seine eigene Selbstentmachtung stimmte, was von der Weimarer Verfassung an keiner Stelle – auch nicht im Artikel 48 – vorgesehen war. Ein durch den Klimanotstand und die später hieraus resultierenden Notverordnungen an die Macht gekommener Ökodiktator könnte problemlos jedes vermeintlich klimaschädliche Verhalten wie Autofahren oder Fleischessen verbieten. Die Aufdeckung von Verstößen gegen seine Anordnungen obläge einer Öko-Polizei, und die „Klimasünder“ hätten harte Strafen zu gewärtigen – bis hin zur Exekution. Ein surreales Horrorgemälde?

Mehr als ein Schreckgespenst

Nun, schon im Oktober 2012 forderte Prof. Richard Parncutt auf den offiziellen Internetseiten der Karl-Franzens-Universität Graz vehement die Todesstrafe für all jene, die den „vom Menschen gemachten Klimawandel“ öffentlich „leugnen“. Und Niko Paech, Hochschullehrer an der Uni Siegen und Referent der „Tele-Akademie“ des Südwestrundfunks, regte im Spätsommer 2019 an, Klimaschädlingen mittels nachbarlicher Bespitzelung auf die Schliche zu kommen und sie wegen ihres Lebensstils unter Druck zu setzen. Eine Ökodiktatur zwecks „Rettung des Klimas“ wäre also im Grundsatz durch aus dem ähnlich, was man heute gemeinhin als „faschistisch“ bezeichnet. Natürlich treten die Vorreiter und politischen Profiteure der Klimaschutzbewegung derzeit noch recht konziliant auf, was viele Normalbürger als Zeichen von Verstand und Mäßigung werten. Dabei ist aber zu bedenken, dass knallharte Ideologen oft Kreide fressen, bis sie an der Macht sind, und erst dann erkennen lassen, wie weit sie für die Erfüllung ihrer Visionen zu gehen bereit sind. Anders sieht das hingegen bei den etwas unbedarfteren Parteigängern der Klimagurus aus, die schon jetzt nicht mehr zu bremsen sind, wenn es um den Ruf nach einem grünen Zwangsregime geht. So schrieb etwa „T-Online“-Redakteur Jonas Schaible, die „Erderhitzung … erfordert neues Denken, neue Antworten – aber natürlich keine Ökodiktatur.“ Seine nachfolgende Argumentation kommt jedoch als lupenreine Apologie einer solchen daher: Man könne „der Klimakrise nicht mit den eingeübten Mechanismen der Vernunft begegnen und auch nicht mit den üblichen Mitteln der Politik.“ Ein demokratisch gewählter Repräsentant sollte daher „nicht wie eine Maschine vermuteten Volkswillen exekutieren“, sondern „führen“.

Gefahr für etablierte Gremien

Käme die Ökodiktatur, würden am Ende wohl auch Gremien wie das EU-Parlament entmachtet, weil diese als Relikte aus der Zeit der repräsentativen Demokratie den Allmachtsansprüchen der Elite der „Klimaretter“ im Wege stünden. Insofern könnte sich die „symbolische Geste“ vom 28. November 2019 noch als ganz fatales Eigentor erweisen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 20. Dezember 2019, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Wolfgang Kaufmann  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Australischer Parlamentarier widerlegt Panik-Argumente in COP25-Rede des UN-Generalsekretärs António Guterres

Das australische Englisch ist nicht so schwer verständlich; dennoch haben wir Übersetzungstitel eingefügt.

Craig Kelly ist vom konservativen Flügel der Liberal Party of Australia, vergleichbar mit der CDU-Werteunion.


 




Greta, weißt du überhaupt, was ,existentiell‘ eigentlich bedeutet?

Wir wissen mit Sicherheit, dass unsere Atmosphäre zu 78% aus Stickstoff, 21% Sauerstoff, 0,9% Argon, einigen Spurengasen und – Moment – vier Hundertstel eines Prozentes Kohlendioxid zusammengesetzt ist. Glaubt jemand allen Ernstes, dass dieses winzige Volumen eines Leben spendenden Gases eine Bedrohung für das Leben ist, so wie wir es heute kennen? Zumal diese winzige Menge die Grundlage unseres Lebens ist?

Direkte Messungen des atmosphärischen CO2-Gehaltes begannen im Jahre 1958 am Mauna Loa Observatorium in Hawaii. Sie zeigen einen stetigen Anstieg des CO2-Gehaltes von 314 ppm im Jahre 1958 auf 406 ppm im Jahre 2017.

Die Zunahme um 40% vom Ende des 2. Weltkrieges bis zum Jahr 2019 auf 410 ppm wird weithin als vom Menschen verursacht angesehen, primär durch fossile Treibstoffe einschließlich von Kraftwerken, Fabriken und Autoverkehr. Ist dieses CO2-Niveau ungewöhnlich oder gar gefährlich? Nun, wir wissen aus fossilen Spuren, dass das CO2-Niveau der Erdatmosphäre über die gesamte Historie der Erde im Mittel sechs mal höher lag als die heutigen Konzentrationen. Wir wissen außerdem, dass im Inneren von Kernkraft-U-Booten, die manchmal ein paar Wochen untergetaucht bleiben, der CO2-Gehalt bis zu 5000 ppm betragen kann – ohne dass jemals über gesundheitliche Probleme darob berichtet worden ist.

In der Antarktis findet sich die längste kontinuierliche Akkumulation von Eis. Daraus ließen sich Daten ableiten, die 800.000 Jahre zurück reichen, während Daten aus Grönland Daten bzgl. CO2 liefern, die bis zum letzten Interglazial vor 128.000 Jahren zurückreichen.

Temperatur und CO2-Gehalt variierten während dieser langen Periode, und was ganz wichtig ist: Temperaturänderungen gingen Änderungen des CO2-Gehaltes voraus. Mit anderen Worten, CO2 kann UNMÖGLICH während der letzten 800.000 Jahre die Temperatur kontrolliert haben.

Während eines jeden Gletschervorstoßes sank das CO2-Niveau auf gefährlich niedrige Konzentrationen unter 200 ppm. Gefährlich, weil der minimale Gehalt an CO2 150 ppm nicht unterschreiten darf, anderenfalls die Pflanzen abzusterben beginnen. Während der jüngsten Eiszeit hatten wir diesen „Grenzwert des Todes“ fast erreicht. Ein steigender CO2-Gehalt ist also nicht nur nichts Schlechtes, sondern er könnte auch die Zivilisation für zukünftige Generationen erhalten – Jahrhunderte und Jahrtausende in die Zukunft.

Patrick Moore, Mitbegründer von Greenpeace, der jetzt erbittert gegen die Angst erzeugenden Lügen dieser Organisation kämpft, ist der Ansicht, dass der Tag kommen wird, an welchem wir Marmor zerkleinern, um unserer Atmosphäre mehr Kohlendioxid hinzuzufügen. Er beschreibt ernsthaft diese Notwendigkeit für die Zukunft, weil die historischen Aufzeichnungen insgesamt über die letzten 140 Millionen Jahre einen alarmierenden Abwärtstrend belegen hin zu einer CO2-Hungersnot.

Die Klimauntergangs-Propheten sagen korrekt, dass das derzeitige CO2-Niveau niemals so hoch war wie heute. Das gilt aber nur für die letzten 800.000 Jahre. Sie ziehen es vor, die Zunahme um 120 ppm während der letzten 150 Jahre durch die enge Linse der jüngsten geologischen Vergangenheit zu betrachten. Um das gegenwärtige Niveau angemessen zu bewerten, müssen wir die Daten aber in den richtigen Zusammenhang stellen. Während unseres derzeitigen geologischen Zeitalters, Quartiär genannt, herrschte das niedrigste CO2-Niveau der gesamten Erdgeschichte vor. In der üppigen Vegetationsphase zur Zeit der Dinosaurier lag das CO2– Niveau über 1600 ppm. Die mittlere CO2-Konzentration der letzten 600 Millionen Jahre lag um das Sechsfache über unserem heutigen Niveau.

Die Verbrennung fossiler Treibstoffe hat der Menschheit gestattet, die Konzentration dieses lebensspendenden Moleküls zunehmen zu lassen und vielleicht eine tatsächliche Klima-Apokalypse aufgrund eines zu geringen CO2-Gehaltes zu umgehen. Der Klimabetrug der Alarmisten, mit welchem der Kapitalismus zerschlagen und der Menschheit die Freiheit genommen werden soll, würde uns um Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückwerfen, als zermürbende Arbeit und eine geringe Lebenserwartung die Norm waren.

CO2-Emissionen sind keine existentielle Bedrohung, sehr wohl aber die Klima-Alarmisten!

Abschnitte dieses Beitrags sind mit Erlaubnis des Autors des Buches „Inconvenient Facts“ von Gregory Whitestone entnommen. Dieses Buch zu lesen ist ein Muss für jedermann, welcher die ganze Story des Klimabetrugs erfahren will.

Autor: Dr. Jay Lehr, CFACT Senior Science Analyst, has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books

Link: https://www.cfact.org/2019/12/17/greta-do-you-even-know-what-existential-means/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Mittelstand in Zeiten der Energiewende – ein Beispiel aus Jena

Es mehren sich Nachrichten, daß die Netzagentur immer häufiger energie-intensiven Produzenten, zum Beispiel Aluminiumhütten, den Strom abdreht, wenn die Frequenz des Netzes zu weit unter 50 Hertz zu fallen droht. Man klemmt bei Energiemangel wohl lieber die Fabriken ab als die Städte und Ortschaften, weil dort Wähler wohnen, die bei einem Stromausfall zu viel sehr unruhig werden könnten.

Wie sieht es bei den mittelständischen Industrien aus, die mittelgroßen Energiebedarf haben?

ARG: Frau Dr. Bergner, mittelständische Unternehmen, die viel elektrischen Strom brauchen, berichten zunehmend von Stromausfällen, die sie dem instabiler werdenden Netz Deutschlands zuschreiben. Wie ist die Situation in ihrem Unternehmen, Vacom?

UB: Wir sind noch nicht von Stromabschaltungen betroffen gewesen, die aufgrund von Netzinstabilitäten erfolgt sind.

Unsere Stromausfälle waren meist durch mechanische Störungen im Trassensystem bedingt (umgefallener Baum zerreißt Oberleitung etc.). Mittlerweile sind wir auch redundant angebunden. Wir hatten im letzten Jahr einen Stromausfall.

ARG: Viele Unternehmen wollen „klimafreundlicher“ und nachhaltiger werden beim Energieverbrauch, oder zumindest unabhängig(er) vom öffentlichen Netz. Wie ist die Planung bei Ihnen?

UB: Wir bei Vacom haben schon viel in Photovoltaik-Technologie investiert und investieren weiter. Unsere jüngste Investition erzeugt so viel Strom, wie ein Vier-Personen-Haushalt im statistischen Mittel in 20 Jahren verbraucht. 80% des erzeugten PV-Stroms verbrauchen wir selbst. Wir nutzen schon Erdwärmespeicher sowohl als Tiefenbohrung als auch als Flächenspeicher. Es ist weder ausreichend noch vom Wirkungsgrad her effizient. Momentan fehlt es in der Tat noch an geeigneten Speichermedien, um wirklich unabhängig vom öffentlichen Netz werden zu können.

Photovoltaikdach, eigenes Werk Ute Bergner

ARG: Die großen Medien, aber auch viele Bürger sehen den menschgemachten Klimawandel als alternativlose Theorie an. Welche Maßnahmen zum Schutz der Natur würden Sie als Unternehmerin und Politikerin favorisieren?

UB: Im menschengemachten Klimawandel wird CO2 als Hauptursache gesehen. Ausgehend von den Hauptsätzen in der Physik sehe ich CO2 nicht als Schadstoff, sondern als Rohstoff. Deshalb sehe ich 3 wichtige Schritte, um einen ausgeglichenen CO2-Haushalt in der Atmosphäre sicherzustellen:

  1. CO2 in den Kreislauf bringen, anstatt in die Atmosphäre abzublasen
  2. Anteil der Energiegewinnung aus der Sonnenenergie erhöhen, da die Sonne die einzige externe Energiequelle ist, die unseren Planeten speist
  3. Die Energie sollte dort erzeugt werden, wo sie gebraucht wird, um zum Beispiel Übertragungsverluste zu minimieren.

CO2 in den Kreislauf bringen wir z.B. durch Bäume, die große CO2-Absorber sind. Ein Hektar Wald in unseren Breiten absorbiert im Jahr durchschnittlich 13t CO2. In Thüringen mit einer Waldfläche von 550.000 ha sind das 7,15 Mio. t CO2/Jahr. Wir müssen uns aber auch bewußt sein, dass die Bäume diese Menge CO2 zum Leben brauchen. Da in Thüringen nur 34% der Fläche bewaldet ist, sollte über eine Ausdehnung der Waldflächen nachgedacht werden.

Aber auch Bäume an den Stellen der CO2-Entstehung sind wirkungsvoll – machen wir unsere Straßen zu Alleen. Wir brauchen auch mehr Bäume in unseren Lebensräumen. Deshalb habe ich eine Baumpflanzaktion gestartet – www.thueringenpflanzt.de .

Die Energiegewinnung aus fossilen Materialien muss zurückgefahren werden bzw. das entstehende CO2 gezielt als Rohstoff genutzt werden, wie bei dem jüngst in Indien in Betrieb genommenen Kohlekraftwerk.

Moderne Photovoltaik–Anlagen verfügen über eine hohe Leistungsfähigkeit. Mit unserer neuen bifacialen PV-Anlage haben wir in sieben Monaten 434.000 kWh produziert und damit gegenüber Stromerzeugung aus fossilen Ressourcen 189 t CO2-Ausstoß vermieden. Es wäre sogar wirtschaftlich sehr interessant, wenn nicht auf den eigengenutzten regenerativen Strom EEG-Umlage abgeführt werden müßte. Diese Abgabe erhöht die Amortisationszeit der Investition um 50%. Durch wachsende Bürokratie werden die Investitionen in PV-Anlagen noch unattraktiver gemacht, da neuerdings von den Netzbetreibern bürokratische Zertifizierungen verlangt werden, deren Kosten im fünfstelligen Bereich liegen.

Aus meiner Sicht liegt die Zukunft in vielen kleinen dezentralen Stromnetzen. Hierfür brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen, für die ich mich im Ausschuss Umwelt und Energie im Thüringer Landtag einsetzen werde. Es bedarf aber auch der Beschleunigung des Fortschritts bei Speichermedien, damit sie schnellstmöglich nutzbar werden.

ARG: Kritiker der Energiewende und den anhängenden Klimaschutzmaßnahmen warnen vor einer Art „grünen Planwirtschaft“, da die Windradparks und Solaranlagen marktwirtschaftlich untragbar seien und nur durch steuerfinanzierte lebenslange Subvention errichtet und betrieben werden könnten. Ähnlich sieht es bei den Elektro-Autos aus, die nur durch steuerliche Anreize in großer Zahl abgesetzt werden könnten. Teilen Sie die Befürchtungen dieser Kritiker?

UB: Windparks und Solaranlagen sind nicht so uneffektiv, wie es ihnen nachgesagt wird. Die Vergütung bei Windkrafträdern liegt heute bei 5 – 8 ct./kWh.

Bei unserer PV-Anlage läge der Preis bei einer Abschreibung über zehn Jahre bei 4,1 ct/kWh, wären da nicht die vielen Abgaben und Steuern. Wir dürfen nicht vergessen, dass 55,1 % des Strompreises Steuern, Abgaben und Umlagen sind. Damit steht sich die Politik bei der erfolgreichen Energiewende selbst im Weg.

ARG: Wir danken für das Gespräch!

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Das Familienunternehmen VACOM-Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH hat seinen Sitz in Großlöbichau bei Jena und gehört seit über 25 Jahren mit derzeit etwa 250 Mitarbeitern zu den führenden europäischen Anbietern für Vakuumtechnik.

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Liebe Leser und Kommentatoren, leider haben im Kommentarbereich nicht wenige Dr. Bergner persönlich attackiert mit Begriffen „typisch Frau, Physikerin“ und so weiter. Dr. Bergner ist NICHT Angela Merkel und kann auch nichts für die Energiewende – im Gegenteil, sie muß selber mit dem zunehmend instabilen Netz kämpfen.
Daher die Bitte: Kritisieren Sie REIN inhaltlich, wenn Sie wollen, aber unterlassen Sie persönliche Adjektive und jede Äußerungen ad personam! EIKE ist ist kein Klima-Alarmisten-Blog, auf dem jeder „Abweichler“ persönlich diffamiert und beschimpft werden kann. ARG

 

 

 

 




Jetzt offiziell: Wir befinden uns in einem „tiefen“ solaren Minimum

Das solare Minimum wird tatsächlich immer tiefer. Am vergangenen Wochenende wurde der bisherige Rekord sonnenfleckenfreier Tage im Weltraum-Zeitalter gebrochen. Bisher zeigte sich die Sonne im Jahre 2019 an über 270 Tagen fleckenfrei, darunter die letzten 33 Tage hintereinander [Stand: 16.12.2019]. Seit Beginn des Weltraum-Zeitalters gab es in keinem einzigen anderen Jahr so viele derartige Tage.

Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2008, als die Sonne 268 Tage lang fleckenfrei war. Dazu war es im epochalen Solaren Minimum 2008-2009 gekommen, dem bisherigen tiefsten solaren Minimum des Weltraum-Zeitalters. Inzwischen hat dieses Jahr 2019 diesen Spitzenplatz eingenommen.

Ein solares Minimum ist ein normaler Bestandteil des 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus‘. Die letzten beiden Minima (2008-2009 und 2018-2019) waren lang und tief, was sie zu Minima einer „Jahrhundert-Klasse“ machte. Will man ein Jahr mit noch mehr sonnenfleckenfreien Tagen finden, muss man bis 1913 zurückgehen, als 311 derartige Tage registriert worden waren.

Vorige Woche hat das Sonnenzyklus-Prognose-Gremium von NOAA/NASA eine neue Vorhersage ausgegeben. Auf der Grundlage mehrerer Prognoseverfahren kamen sie zu dem Ergebnis, dass das gegenwärtige solare Minimum erst im April 2020 seinen tiefsten Punkt erreichen wird (±6 Monate), gefolgt von einem neuen solaren Maximum im Juli 2025. Dies bedeutet, dass wenige oder gar keine Sonnenflecken sowie geringe Sonnenaktivität noch eine ganze Weile andauern werden.

Solare Minima verändern definitiv den Charakter von Weltraumwetter. Solare Flares und geomagnetische Stürme nehmen ab, was das Auftreten von Polarlichtern in höheren Breiten abnehmen lässt. Das Weltraumwetter „beruhigt“ sich. Andererseits intensiviert sich die kosmische Strahlung. Das sich abschwächende solare Magnetfeld gestattet mehr Partikeln aus den Tiefen des Weltalls den Eintritt in das Sonnensystem, was das Strahlungsniveau in der Erdatmosphäre enorm verstärkt. Tatsächlich wird genau das bereits beobachtet, erreichte doch die kosmische Strahlung in der Atmosphäre jüngst ein 5-Jahre-Maximum, was schon bald einen anderen entsprechenden Rekord des Weltraumzeitalters brechen dürfte. Man sollte darüber nachdenken, wenn man demnächst ein Flugzeug besteigt.

Quelle: Dr. Tony Phillips, Spaceweather.com

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/16/its-official-we-are-in-a-deep-solar-minimum/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der grüne Missgriff der EU

[*Dieser Terminus wird im Folgenden beibehalten. Anm. d. Übers.]

Es fehlt jeder Hinweis auf eine Art Plan. Die Befürworter dieses planlosen Unsinns räumen freimütig ein, dass sie keine Ahnung haben, wie man ihn umsetzen kann. Tatsache ist: er kann nicht funktionieren.

Der GD ist nichts weiter als als eine Ansammlung zukünftiger Ziele bzgl. Emissions-Reduktionen. Das Zieldatum variiert zwischen 2030 und 2050, was durchweg politisch sehr komfortabel ist. Im Moment muss jedenfalls nichts Ernsthaftes getan werden, und so haben wir mit dem Segen Aller einen Deal.

Die Unschärfe dieses Nicht-Planes wird im Haushaltsentwurf glasklar, welcher sich auf die runde Summe von 100 Milliarden Euro beläuft. Das klingt nach viel Geld, aber verteilt über 30 Jahre sind es lediglich 3,3 Milliarden Euro pro Jahr.

Das ist Kleingeld, wenn es um die Umstrukturierung des gesamten Energiesystems der EU geht, was wiederum genau den Vorgaben des GD entspricht. Ein 1000-MW-Windpark kostet etwa 1 Milliarde Euro pro Jahr. Fügt man drei solcher Parks in jedem Jahr hinzu, würde dies nicht einmal als Ersatz der heute bestehenden und abzuwickelnden Windparks ausreichen, welche die EU-Landschaft verschandeln.

Tatsächlich dürfte der Rückbau von Myriaden bestehender Windparks vermutlich erheblich mehr kosten. Meines Wissens hat die EU derzeit kein Budget für diese unangenehme Aufgabe.

Kurz gesagt leisten diese 100 Milliarden Euro keinerlei Beitrag zur Dekarbonisierung des EU-Energiesystems. Einige Billionen Euro könnten der Anfang sein, ein solches Ziel zu erreichen. Ich sage könnte, weil es einfach nicht machbar ist. Es gibt keine Technologie, um die moderne Zivilisation zu dekarbonisieren. Sie kann auch nicht rechtzeitig erfunden, entwickelt und umgesetzt werden, um diesen absurden Zielen zu genügen.

Man sollte nicht vergessen, dass dies einfach nur der normale Klimanotstands-Unsinn ist, welcher von wertlosen Computermodellen am Leben gehalten wird. Die extremen Ziele wurden dem Drehbuch des IPCC entnommen, die künftige Erwärmung unter unbedeutenden 0,5°C zu halten.

Die Kontrollfreak-Alarmisten haben diese geringfügige Erwärmung zu einer Schwelle einer Klima-Katastrophe aufgebauscht. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür, nicht einmal in den aufgeblasenen IPCC-Berichten. Ein halbes Grad Erwärmung, so es wirklich dazu kommt, würde man gar nicht bemerken.

Was den Haushalt betrifft, so sind die Ziele wunderbar simpel, die Realität wird nicht bemüht. Das nächste angepeilte Ziel ist wirklich bizarr. Das Emissionsziel bis 2030 ist gegenwärtig eine Reduktion um 40% im Vergleich zum Niveau im Jahre 1990. Das Ziel des GD hebt diese Reduktion auf atemberaubende 55%.

Was wirklich seltsam dabei ist, die Umweltagentur der EU veröffentlichte soeben einen Report, in welchem zu lesen ist, dass das 40%-Ziel verfehlt werden wird. Nur mit viel Glück werden beim derzeitigen Stand der Dinge 30% erreicht.

Dies unterstreicht ziemlich nachdrücklich, wie unmöglich es ist, diese 55%-Reduktion zu erreichen, vor allem angesichts der schwerfälligen Langsamkeit, mit welcher Energie-Technologien entwickelt werden müssen. Man müsste Extrem-Maßnahmen fordern, was politisch sehr unwahrscheinlich ist angesichts der weit verbreiteten Demonstrationen gegen derartige Maßnahmen, die bereits im Gange sind.

Kein Wunder, dass die GD-Befürworter sagen, sie wissen nicht, wie man ihn umsetzen kann – weil es unmöglich ist, ihn umzusetzen. Aber sie wollen ein Gesetz erlassen, den GD auf jeden Fall vorzuschreiben. Wie dämlich ist das denn? Nun, wir stecken mitten in Dämlichkeit um uns herum, wenn es um die Klimanotstands-Hysterie geht.

Hysteriker sind nicht bekannt für ordentliche Beurteilungen, und die Führung der EU ist da keine Ausnahme. Glücklicherweise liegt das Jahr 2030 in nicht allzu ferner Zukunft, so dass sich die Unsinns-Natur des Planes schon bald zeigen wird. Ich denke mal, dass es höchstes noch fünf Jahre dauert.

Dem Green Deal fehlt eine Karte, und diese Karte ist Realität. Es wird Spaß machen, dieses Spiel zu verfolgen.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html. For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/. Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2019/12/15/the-eus-green-misdeal/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Peer Review zum Gastbeitrag von Rahmstorf im Spiegel

Herrn Prof. Dr. Stefan Rahmstorf
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Betreff: Ihr Gastbeitrag, eingereicht zur Veröffentlichung auf Spiegel Online/Spiegel+
„Ein Forscher sagte schon 1977 den Klimawandel voraus – leider arbeitete er bei Exxon“

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html

 

Final Decision: decline / ablehnen

Sehr geehrter Herr Professor Rahmstorf,

Ihre oben genannte Arbeit haben wir zwei unabhängigen Gutachtern vorgelegt. Beide kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass das Manuskript den bekannten Qualitätsstandards unserer Zeitschrift nicht genügt, und raten von einer Veröffentlichung ab. Wir hoffen dennoch, dass Sie für zukünftige Arbeiten unsere Zeitschrift wieder in Erwägung ziehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Redaktion Spiegel Online/Spiegel+

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Gutachter #1

Die Arbeit beinhaltet drei Aussagen:

(a) Bereits 1977 habe ein Wissenschaftler des amerikanischen Ölkonzerns Exxon, James Black, die Entwicklung der globalen Mitteltemperatur über 150.000 Jahre inklusive aktuellem anthropogenem Anstieg erstaunlich realitätsnah beschrieben (Abb. 1, schwarze Kurve).

(b) Von 2025 an in die Zukunft gerechnet sei die Vorhersage von Black allerdings falsch, da sie ein Absinken der Temperatur nach Ende von CO2-Emissionen annahm. Richtig sei vielmehr das aktuelle Modell des PIK, das einen weiteren Anstieg und ein dauerhaft hohes Niveau vorhersagt (Abb. 1, rote Kurve).

(c) Wenn Exxon die Erkenntnisse seines Mitarbeiters nicht systematisch unterdrückt hätte, hätte die Menschheit viel früher handeln können.

Abb. 1. Grafik aus der zu begutachtenden Arbeit von Rahmsdorf: schwarze Kurve = „Szenario“ (rekonstruierte Daten+Modell) von Black (1977),  rote Kurve = Modell des PIK (nach Ganopolski & Bovkin, 2017).

 

Zentrale Kritikpunkte (major issues)

  1. Der Autor R. vermischt durchweg zwei unterschiedliche Ebenen wissenschaftlichen Arbeitens: Modellebene (Simulation) und empirische Ebene (Daten). Er schreibt „Wie nah sich Black mit seinen 42 Jahre alten Erkenntnissen an der Realität bewegt, ist erstaunlich. Sichtbar wird das, wenn man die alte Grafik mit dem modernen Wissensstand der Paläoklimaforschung vergleicht.“ Was meint er mit „Realität“?

Die Grafik im Manuskript (Abb. 1) besteht aus drei Abschnitten.

  • Im Zeitraum bis „heute“ (1977?) stellt die rote Kurve ein Modell des PIK dar ([1] Ganopolski & Bovkin, 2017) und die schwarze Kurve rekonstruierte Temperaturdaten [3]. (Das zeigt erst ein Blick in die Originalarbeit von Black ([2] 1977, S. 7).
  • Im Zeitraum ab „heute“ (1977?) stellen beide Kurven Modelle dar. Diese stimmen überein bis zum Punkt „durch CO2-Emissionen hervorgerufenes Interglazial“ (d.h. 2025, siehe Black 1).
  • Ab diesem Punkt divergieren die beiden.

Ab „heute“ (1977?) vergleicht R. also nur noch zwei Modelle miteinander. Rein logisch könnte ebenso gut das PIK-Modell falsch und das von Black richtig, oder beide falsch sein. Die Formulierung von R. erweckt unzulässig den Eindruck, das Modell des PIK sei eine „Realität“, an der die Vorhersage von Black validiert werden könnte. Dabei enthält umgekehrt nur die Kurve von Black überhaupt Daten.

Somit ist R. für seine Aussagen (a) und (b) die Begründung schuldig geblieben.

Sollte ihm das versehentlich passiert sein, genügt seine Arbeit nicht den allerniedrigsten wissenschaftlichen Standards. War es Absicht, muss er sich den Vorwurf der bewussten Irreführung seiner nicht-wissenschaftlichen Leser gefallen lassen.

  1. Der Autor zitiert selektiv aus der Studie von Black (1977). Auf Seite 2 dieser 42 Jahre alten Studie findet sich nämlich der Satz: „Present thinking holds that man has a time window of five to ten years before the need for hard decisions regarding changes in energy strategies might become critical.“ Ist R. der Meinung, auch mit dieser Prognose bewege sich Black erstaunlich nahe an der Realität? Wenn ja, wäre die aktuell gleichlautende Botschaft des PIK ja falsch (und es heute längst zu spät für irgendwelche Maßnahmen). Wenn nein, wäre die alte Arbeit doch nicht so gut wie behauptet (und man fragt sich, ob die heutige Prognose denn valider sei). Das hätte er diskutieren müssen.
  2. Die Arbeit lässt die Frage offen, was überhaupt der Erkenntnisfortschritt des PIK sei, wenn Black schon 1977 die Temperaturentwicklung bis heute so exakt vorhergesagt hat. Für den Zeitraum ab heute, wo die Modelle divergieren, hätte der Autor eine Begründung für die Überlegenheit der (roten) PIK-Kurve geben müssen.

Weitere Kritikpunkte (minor issues)

  1. Obwohl Quellen verlinkt sind, enthalten diese nicht die versprochene Information. Die zentral besprochene Arbeit von James Black (1977) fehlt ganz, obwohl sie im Internet frei verfügbar ist [2]. Als Beleg für die rote Kurve in der Abbildung ist das Erdsystemmodell von Ganopolski und Brovkin (2017) [1] angegeben. In dieser Arbeit ist der entscheidende Teil der Kurve, die Prognose ab heute, aber nicht zu finden.
  2. Bildunterschrift zur Grafik (Abb. 1): „Black ging in seinem Szenario (schwarze Kurve) davon aus, dass die CO2-Emissionen etwa bis zum Jahr 2025 ansteigen und danach im selben Maße wieder abnehmen würden.“ Die Grafik zeigt jedoch die Temperatur und nicht die CO2-Emissionen.

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Gutachter #2

  1. Die AfD argumentiert nicht „mit von Exxon lancierten Behauptungen“, woher hat R. das? (Im als Quelle verlinkten R.-Blog findet sich nur die Aussage in der WELT, der „menschengemachte CO2-Anteil in der Luft beträgt nur 0,0016 Prozent“, welche von der AfD aufgegriffen worden sei. Diese Aussage ist keine von Exxon lancierte Behauptung.)
  2. Die im Manuskript gezeigte Grafik (Abb. 1) erlaubt nicht zu entscheiden, wo „heute“ genau liegt. Rechts von „heute“ liegende Kurven sind naturgemäß alles Modellkurven. Nachdem bisher kein Klimamodell die nahe Vergangenheit nachbilden konnte (auch den nun 20 Jahre andauernden Hiatus hat kein Modell vorhergesagt) fragt man sich, warum man die in der Abbildung gezeigten Fortsetzungen nach „heute“ ernst nehmen soll.
  3. Die Schilderung von R., das aktuelle Erdsystemmodell des PIK sei in der Lage, „alleine aus den Milankovitch-Zyklen die Eiszeiten korrekt zu reproduzieren“, ist fehlerhaft. Das jeweils lange Abtauchen in Glaziale sind mit Milankowitch gut erklärbar, das jeweils ungewöhnlich schnelle Auftauchen aus einer Eiszeit ist dagegen bis heute ungeklärt und eines der größten Rätsel der aktuellen Klimaforschung. Zu diesem Problem gibt es weit über 100 Fachpublikationen (alle mit „wir wissen nicht, warum“). Siehe z.B. [4] https://scienceofdoom.com/roadmap/ghosts-of-climates-past/
  4. Die Aussage von R.: „Recht hatte Black mit seiner Folgerung, dass die CO2-Erwärmung die höchsten Temperaturen des Holozäns übertreffen würde – das hat sie inzwischen wahrscheinlich getan„, ist falsch: Die Vostok-Eisbohrkernkurve [5] (Abb. 2), die Erkenntnisse der Gletscherforschung (z.B. [6] Lecavalier et al., 2013, Fig. 6) usw. – alle widersprechen.

Abb. 2: Vostok-Eisbohrkernkurve, nach [5] Petit et al. 1999, Nature 399, Fig. 3. Relevant ist hier der kurze Verlauf der letzten 10.000 Jahre in der Gesamtkurve (blau oben rechts): Man erkennt im Holozän, insbesondere bei besserer Zeitauflösung als in dieser Abbildung, mehrere Temperaturmaxima höher als heute.

  1. Die Behauptung von R., dass die erhöhten CO2-Mengen erst nach 1000 Jahren wieder verschwunden seien, ist falsch (z.B. [7] Joos et al., 2013, Fig. 8). Auch [8] Lüdecke & Weiss (2016) finden eine Halbwertszeit um die 100 Jahre.
  2. Dass die nächste Eiszeit ausfallen wird, ist eine durch nichts gestützte freie Behauptung.

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Quellen/Literatur:

[1] Ganopolski. A. & Brovkin, V. (2017). Simulation of climate, ice sheets and CO2 evolution during the last four glacial cycles with an Earth system model of intermediate complexity. Climate oft he Past 13, 1695–1716.
https://www.clim-past.net/13/1695/2017/

[2] Black. J. (1977). https://insideclimatenews.org/documents/james-black-1977-presentation

[3] J. Murray Mitchell, Jr.: Environmental Data Service, NOAA, 1977. Zitiert nach Black. J. (1977). https://insideclimatenews.org/documents/james-black-1977-presentation

[4] https://scienceofdoom.com/roadmap/ghosts-of-climates-past/

[5] Petit et al. (1999). Climate and Atmospheric History of the Past 420,000 Years from the Vostok Ice Core, Antarctica. Nature 399 (3),  429-436.
https://www.nature.com/articles/20859?proof=true

[6] Lecavalier, B.S., et al. (2013). Revised estimates of Greenland ice sheet thinning histories based on ice-core records. Quaternary Science Reviews 63, 73-82.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S027737911200532X

[7] Joos et al. (2013). Carbon dioxide and climate impulse response functions for the computation of greenhouse gas metrics: a multi-model analysis. Atmospheric Chemistry and Physics 13, 2793–2825.
https://www.atmos-chem-phys.net/13/2793/2013/acp-13-2793-2013.html

[8] Lüdecke, H.-J. & Weiss, C.O. (2016). Simple Model for the Antropogenically Forced CO2 Cycle Tested on Measured Quantities. Journal of Geography, Environment and Earth Science International 8(4), 1-12.
https://www.semanticscholar.org/paper/Simple-Model-for-the-Antropogenically-Forced-CO2-on-L%C3%BCdecke-Weiss/1e196cdb9596a6dfbe955ccbe9df20e6c51c4b70




Woher kommt der Strom? – Woche 49, weder Fisch noch Fleisch

Da besann sich der Wettergott und meinte, dass Nikolaustag ein Wind-Tag sein sollte. Und nicht nur zu Nikolaus, nein, auch die folgenden Tage waren sehr reich an Wind. Leider bedeutet reich an Wind im Dezember fast immer schlechtes Wetter. Die Sonne trug nicht mal 0,1 TWh pro Tag zum Stromergebnis Erneuerbare bei. Da kommt der Moment, wo sich die Sache mit der Windkraft in den Schwanz beißt. Weil trotz einer nahe an Spitzenwerte (um 1 TWh/Tag) reichenden Windstromerzeugung dieser Strom zusammen mit dem Strom der anderen erneuerbaren Energieträger nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Wegen des schlechten, nasskalten Wetters steigt der Strombedarf entsprechend an. Die früh einsetzende Dunkelheit tut das ihre dazu. Das Mehr an Windstrom wird durch den Mehrbedarf im Herbst, im Winter nivelliert.

Dieses Mehr an Windstrom am Nikolaustag führte zu einem Preisverfall an der Strombörse. Die konventionellen Kraftwerke konnten zwar runtergefahren werden, dennoch war insgesamt zu viel Strom – konventioneller Strom – im Markt. Am 6.12. waren die Preise, die erzielt werden konnten, noch recht moderat. Am 7.12.2019 musste für ein paar Stunden Strom praktisch verschenkt werden. Zum Teil mit einer Bonuszahlung.

Die Detailzahlen der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der aus diesen Werten generierte Chart zeigen die Entwicklung von der Woche in Zahl und Grafik.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 1.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 26,19 Prozent

Die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger war heute recht schwach. Nun ist der Sonntag ein bedarfsarmer Wochentag, so dass es zu keiner Stromunterdeckung kam. Unter dem Strich exportierte Deutschland mehr Strom, als es importierte.

Montag, 2.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 33,74 

Wie abgesprochen, steigt passend zum Werktags-Mehrbedarf die Wind- und Sonnenstromerzeugung an. Bemerkenswert ist die Offshore-Stromerzeugung, die bereits am Sonntag angezogen hat. Sie flaut allerdings zur Nacht wieder etwas ab. Mit dem Strom, den Deutschland exportiert, werden zum Teil ordentliche Preise erzielt.

Dienstag, 3.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 29,27 Prozent

Der Tag beginnt mit recht wenig Windstromerzeugung. Im Verlauf des Tages zieht diese an und erreicht um 23:00 Uhr einen ersten Wochenhöhepunkt. Die konventionellen Stromerzeuger tragen dieser Entwicklung geschickt Rechnung. So liegt die Stromerzeugung gesamt immer etwas über Bedarf. Der Strom, der ins benachbarte Ausland verkauft wird, bringt gute bis sehr gute Erträge.

Mittwoch, 4.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 32,32 Prozent

Auch heute gelingt die Anpassung der konventionellen Stromerzeugung an den Bedarf und den vorrangig einzuspeisenden Strom aus Erneuerbaren Energieträgern. Der Tagesverlauf ist ziemlich gleichmäßig. Es gibt keine „Erzeugungssprünge“. Auch auf dem Meer ist die Stromerzeugung heute konstant. Das spiegelt sich wider in guten Stromverkaufspreisen.

Donnerstag, 5.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 38,24 Prozent & Freitag, 6.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 59,89 Prozent

Damit der Anstieg der Windstromerzeugung gut nachvollzogen werden kann, fasse ich diese beiden Tage zusammen. Man erkennt, dass die Stromerzeugung auf dem Meer (Offshore) nahezu gleichförmig verläuft. Onshore, auf dem Land hingegen, nimmt die Windstromerzeugung dynamisch zu. Die ohnehin recht schwache Sonnenstromerzeugung sinkt nochmal um etwa ein Drittel. Das Wetter ist schlecht. Und: Obwohl die konventionellen Stromerzeuger die starke Windstromerzeugung am 6.12. gut abfedern, ist das Zuviel an Strom insgesamt nur billig abzugeben. Immerhin werden am 5.12. noch recht ordentliche Preise erzielt. Hier der Im-/Exportchart für beide Tage.

Samstag, 7.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,88 Prozent

Bis um 6:00 Uhr muss der zu viel vorhandene Strom in Deutschland verschenkt, zu einem großen Teil mit Bonus, weitergegeben werden. Um allen Missverständnissen vorzubeugen. Es ist durchaus nicht zu viel erneuerbar hergestellter Strom, der heute zu Preisen abgegeben werden muss, die auch in der Spitze nicht mal die Unkosten decken. Der Mechanismus: Die Windstromerzeugung zieht an. Sie reicht aber durchaus nicht, um den Bedarf zu decken. Die unabdingbar notwendige konventionelle Stromerzeugung kann nicht schnell, nicht weit genug heruntergefahren werden. Deshalb ist ein Stromüberschuss vorhanden. Was am heutigen Tag sehr gut ist, denn die Windstromerzeugung lässt ab 8:00 Uhr etwas nach. Es wird wieder mehr konventioneller Strom benötigt. Der konventionelle Strom muss nicht mehr verschenkt werden und hält die Versorgungssicherheit aufrecht. Billig ist er aber immer noch zu haben.

Die starke Windstromerzeugung hält auch in der nächsten Woche zunächst an. Um dann in eine Art Achterbahn-Auf-und-Ab zu fallen. Dazu mehr am Heiligen Abend.

Wenn ein Professor Märchen erzählt…

Immer wieder gerne wird von der kompetenten Leserschaft darauf hingewiesen, dass Strom in dem Moment erzeugt werden muss, wenn er gebraucht wird. Deshalb seien Durchschnittsrechnungen wenig hilfreich. Zuletzt war dies bei meiner Aussage in Bezug auf die Abschaltungen von Kohlekraftwerken mit einer Minderung auf 30 GW installierte Leistung der Fall. Da im Jahr 2018 im Durchschnitt 23 GW Kohlestromleistung benötigt wurden, so meine Aussage, seien die 30 GW installierte Leistung immer noch mehr als ausreichend.

Aufmerksame Leser meinen, dies stimme so nicht. Es gab Zeiten im Jahr 2018, da seien mehr als 30 GW Leistung Kohlestrom nötig gewesen. Das stimmt (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es werden alle Abbildungen und Mehr geöffnet). Allerdings werden die 30 GW nur selten überschritten. Trotz des Abschaltens von 12,5 GW installierte Leistung Kohlekraft wird also keine relevante CO2-Ersparnis erreicht. Was ja die tiefere Sinngebung des Abschaltens von Kohlekraftwerken sein soll. Und: Ein Ausgleich des in der Spitze fehlenden Kohlestroms durch Gasstrom ist immer problemlos möglich. Fehlender erneuerbar erzeugter Strom hingegen kann immer nur konventionell ausgeglichen werden

Genau da liegt der Unterschied zu den Erneuerbaren Energieträgern Wind- und Sonnenkraft. Da kann nichts ausgeglichen werden. Jedenfalls nicht mit Erneuerbaren. Zwar sind Bestrebungen im Gange, verstärkt Energie aus Biomasse zu speichern und nicht sofort zur aktuellen Bedarfsdeckung zu verwenden. Die heutigen und künftigen Speichermöglichkeiten im Bereich Biomasse werden jedoch kaum ausreichen, um fehlenden Wind- und Sonnenstrom auch nur annähernd auszugleichen.  Eine Kurzvorstellung diverser weiterer Speicher finden Sie unter Abbildung 1. Diese würden aber allesamt nicht ausreichen, um genügend Strom zur Verfügung zu stellen, um den Tagesbedarf Deutschlands auch nur für einen Tag zu decken. Weder im Sommer und schon gar nicht im Winter. Deshalb ist es erstaunlich, dass ein Mann wie Professor Hanke-Rauschenbach meint, Strom in solchen Mengen speichern zu können, um damit Tage oder gar Wochen kalter Dunkelflaute (Abbildung 2) überstehen zu können (Abbildung 3). Solche Aussagen sind in den Bereich Sagen und Märchen einzuordnen und dienen offensichtlich dazu, dem Hörer/Leser Zuversicht in Sachen Energiewende einzuhauchen. Mit der technisch-physikalischen Realität hat so etwas nichts zu tun.

Gibt es 100 Prozent erneuerbar erzeugten Strom?

Solange Strom zur Deckung des Stromgesamtbedarfs in Deutschland nicht zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird, ist folgender Sachverhalt zu beachten. Auch wenn Strom in Teilbereichen zu 100 Prozent, zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff, verwendet wird, ist es nicht korrekt, zu behaupten, dieser Wasserstoff sei 100 Prozent Wasserstoff aus Erneuerbaren. Ein Beispiel: Die Stadt Düren möchte gerne Vorreiter in Sachen Wasserstofftechnologie sein. Deshalb soll der komplette Strom eines Windparks nahe Düren zur Wasserstoffherstellung verwendet werden. Mit diesem Wasserstoff sollen eine Regionalbahn und mehrere Busse ==> Ziel ÖPNV mit Wasserstoff betrieben werden. Eine prima Idee, sollte man meinen. Wenn man allerdings genauer hinschaut, sieht es so aus: Der Strom, der durch den Windpark erzeugt wird, wird dem allgemeinem Stromnetz vorenthalten. Deshalb muss dort mittels konventioneller Stromerzeugung der entgangene Windstrom ersetzt werden (Abbildung 4)

Hinzu kommt, dass die Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff (Elektrolyse/Verflüssigung) und die Rückverwandlung in Strom (Brennstoffzelle) eine Menge Energie kostet (Abbildung 5). Eine Einheit Windstrom bringt nur eine Viertel Einheit Strom aus Wasserstoff. Würde der Windstrom direkt in einem Elektrofahrzeug mittels Batterie verwendet, stünden 90 Prozent des erzeugten Stroms zur Verfügung, um Bewegungsenergie (Bahn, Bus usw.) zu erzeugen. Wobei das zu Beginn meiner Überlegungen angesprochene Problem bleibt. Auch das ist kein komplett grüner Strom. Wenigstens wird er effektiver genutzt.

Bisher ausgeblendet wurde der Sachverhalt, dass Windstromerzeugung an sich schon höchst ineffizient ist. Es sind im Durchschnitt mindestens vier Windkraftanlagen gleicher Bauart notwendig, um die Nennleistung einer dieser Windkraftanlagen tatsächlich zu erzeugen. Eingedenk der Tatsache, dass die guten Windlagen in Deutschland praktisch belegt sind, ist ein weiterer Ausbau praktisch nur auf dem Meer (Offshore) sinnvoll. Zumindest, was den Stromertrag angeht. Kosten, Umweltschäden usw. seien hier nur erwähnt, nicht diskutiert. Ein weiterer Ausbau an Land (Onshore) erscheint wegen der im allgemeinen immer geringer werdenden Windhöffigkeit Richtung Süden der Republik wenig vernünftig. Hinzu kommt zusätzlich der immer größer werdende Widerstand der Bevölkerung, die nicht in hundert Jahren, sondern jetzt ein gutes Leben führen möchte. Ohne Windkraftindustrieanlagen vor der Haustür. Mit allen ihren Nachteilen.

Wasserstofftechnologie ist nichts Neues. Mercedes hat bereits vor Jahrzehnten intensiv in diesem Bereich geforscht. Man ist aber zu dem Ergebnis gekommen, dass sich angesichts des gewaltigen Energiebedarfs, des technischen, vor allem des sicherheitstechnischen Aufwands – Wasserstoff ist hochexplosiv und extrem flüchtig (Abbildung 6) –, dass sich der Aufwand in Sachen Wasserstoff insgesamt kaum rechnet. Entscheidend bleibt aber der wirklich gigantische Energiebedarf. Diese Mengen an „überflüssigem“ = Über-Bedarf vorhandenem, aus erneuerbaren Energieträgern erzeugtem Strom stehen schlicht nicht zur Verfügung. Auch nicht in mittlerer Zukunft. Deshalb „lohnt“ sich auch hier nur etwas, wenn kräftig subventioniert wird. Diese Subventionen räumen die Initiatoren des Dürener Projekts selbstverständlich ab. Überhaupt werden sie ein gutes Geschäft machen. Auch Daimler ist wieder mit dabei. Man will ja nichts verpassen. Dem Klima wird weder mit dem Projekt in Düren noch mit der Forschung beim Daimler geholfen. Wasserstofftechnologie ist heute vor allem gewaltige Energieverschwendung. Aber es hört sich alles gut und fortschrittlich an.

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Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de  Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

 




Was wir gerne unter den Teppich kehren, Teil I

Ein paar Tage zuvor hatte Herr Mangini, Professor an der Uni Heidelberg, einen Artikel in der FAZ verfasst, mit dem Titel: Ihr kennt die wahren Gründe nicht

Weiter führte Herr Rahmstorf 2007 aus:

„Der IPCC-Bericht zeigt alle publizierten großräumigen Temperaturrekonstruktionen für die Zeit vor Beginn der Temperaturmessungen. Diese basieren auf Daten aus Baumringen, Eisbohrkernen, Sedimenten, Korallen oder der Ausdehnung von Gebirgsgletschern. Dass keine derartigen Rekonstruktionen aus Stalagmiten dabei sind, liegt nur daran, dass es sie bislang in der Fachliteratur nicht gibt. Dies liegt zum Teil an deren Problemen mit der Datierung und mit der Eichung des Zusammenhangs zwischen den gemessenen Isotopenwerten und der Temperatur; zudem gibt es noch zu wenige solcher Höhlendaten.“

Nun wollen wir ihn an seinen Aussagen messen:

  1. Datierung der Daten

„Mit der Thorium-Uran-Methode lässt sich das Alter der Stalagmiten bestimmen: Im Tropfwasser befinden sich Spuren von gelöstem radioaktiven Uran, es wird in das Kalkgitter des Stalagmiten eingebaut und zerfällt dort im Laufe der Zeit zu Thorium. Mit einem Massenspektrometer lassen sich die Isotope messen und das Alter einer Probe sehr genau bestimmen.“ Schreibt die Uni Heidelberg.

  1. Zusammenhang mit der Temperatur und Niederschlag

„… die stabilen Isotope 18O/16O und 13C/12C zu analysieren. Vor allem die Sauerstoffisotope können Auskunft darüber geben, welche Temperatur und welche Niederschlagsverhältnisse während der Bildungszeit des Stalagmiten vorherrschten …“

  1. Anzahl der Höhlen

„…Unsere Proben entnehmen wir den Stalagmiten vieler Höhlen …“

Sind Stalagmiten nach Rahmstorf völlig out? Mitnichten, nicht nur die Uni Heidelberg, sondern auch die Uni Mainz macht sich Stalagmiten aus Höhlen heute zu Nutze. Ebenso die Uni Bochum, die in der Bunkerhöhle herumkriecht.

„In einer Studie mit sieben Tropfstein-Proben aus Marokko, Indien, Frankreich, Spanien und der Hüttenbläserschachthöhle im Sauerland hat Wassenburg erstmals detailliert untersucht, in welcher Konzentration Spurenelemente in Aragonit eingebaut werden. »So konnten wir in dieser Untersuchung zeigen, dass die Konzentration von Uran in Aragonit-Stalagmiten als sehr effektiver Maßstab für Paläo-Niederschläge dienen kann«,

sagt Dr. Jasper Wassenburg Uni Mainz.

Das war zehn Jahre später. Der Wissenschaftler untersucht:

„Die Untersuchungsergebnisse der nordwestmarokkanischen Tropfsteinhöhle wurden mit Niederschlagsrekonstruktionen anhand von Höhlensintern aus der Bunkerhöhle, ebenfalls im Sauerland gelegen, verglichen. Dabei konnten die Klimaforscher erstmals die Nordatlantische Oszillation NAO über 11.000 Jahre zurückverfolgen, also bis zum Beginn der jetzigen Warmzeit.“

Er fand u.a. heraus, dass das Abschmelzen des großen Eisschildes, der Nordamerika während der Eiszeit bedeckte, die NAO veränderte und vermutet, dass ein massives Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes ähnliche Auswirkungen haben könnte.

Hm, richtig gelesen, die lt. Rahmstorf „untauglichen“ Informationen aus den Stalagmiten geben Rückschlüsse auf die NAO! Die NAO hat nur regionale Auswirkungen? Echt? Jedenfalls reichten sie bis Marokko.

Schauen wir weiter.

Wie war das doch gleich mit den Baumringen und Michael E Mann? Dass das auf ihn zukommt, wusste Hr. Rahmstorf 2007 noch nicht. Und wie war das mit den Sedimenten? Da gab es einen Herrn Marcott et al. 2013, der jede Menge Sedimente aus den Ozeanen hob und auswertete und zu ähnlichen Ergebnissen wie Hr. M. Mann kam. Alles verlief schön gleichmäßig und die Temperaturanstiege heute sind für das Holozän außergewöhnlich, ganz im Duktus des Hr. Rahmstorf.

„ Eine Rekonstruktion der regionalen und globalen Temperatur in den letzten 11.300 Jahren “ von Marcott, Shakun, Clark und Mix … In einer Schlagzeile der NY Times heißt es: “ Die globale Erwärmung ist die höchste in 4.000 Jahren „.

Und noch einen oben drauf:

„Die gegenwärtigen globalen Temperaturen des letzten Jahrzehnts… sind wärmer als in ~ 75% der gesamten holozänen Temperaturgeschichte.“

Die Eisbohrkerne von Grönland, die von Hr. Alley schon 2000 anhand der Sauerstoffisotope ausgewertet wurden, sagen jedoch etwas Anderes:

„Aus der Kurve Alley (2000) ist leicht ersichtlich, dass die Temperaturen vor 10.000 bis 1.500 Jahren praktisch während des gesamten Zeitraums wärmer waren als heute, und 85% der letzten 10.000 Jahre waren wärmer als heute. Die Kurve reicht bis vor 95 Jahren, aber selbst wenn wir im letzten Jahrhundert 0,7 ° C für die Erwärmung hinzufügen, waren die Temperaturen immer noch überwiegend wärmer als heute.“ Don Easterbrook 2013

Was hatte Marcott et al. gemacht?

„Zu diesen Schlussfolgerungen gelangten sie, indem sie „ regionale und globale Temperaturanomalien der letzten 11.300 Jahre aus 73 weltweit verteilten Aufzeichnungen rekonstruierten “, „die größtenteils aus Meeresarchiven stammen (~ 80%)“ einschließlich Paläoklima-Temperatur-Proxys wie Alkenon, Plankton-Foraminiferen Mg / Ca 23, fossilen Pollen, eiskernstabilen Isotopen und Mann et al. (2008) Baumringrekonstruktionen.“

Auch hier wurden keine echten Daten zur Verfügung gestellt und fragwürdige Analysemethoden verwendet.

Weiterhin bemerkte Herr Rahmstorf:

„Dass lokal und regional wesentlich größere Klimaschwankungen auftreten als in der globalen Mitteltemperatur.“

Nun fragt sich der geneigte Leser, wie wohl Hr. Rahmstorf und seine Kollegen die globale Mitteltemperatur in der Vergangenheit bis heute bis zwei Stellen hinter dem Komma „bestimmt“ haben? Es bleibt sein Geheimnis oder man nimmt „Bestimmen“ wörtlich.

Die Bewegungen der „kleinen Gletscher“ der Alpen hielt er für bedeutungslos und gibt Herrn Patzelt & Co. so einen mit. Gleichzeitig warf er einem „Mitarbeiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zu der Behauptung, Klimatologen würden vergangene Klimavariabilität gezielt herunterspielen, um den Einfluss des Menschen zu übertreiben. Abgesehen davon, dass dies einem ganzen Berufsstand weltweit Unredlichkeit unterstellt …“ Was er ja gar nicht tut … Herrn Delisle, das war der Klimatologe, kostete es damals den Job. Die Veröffentlichungen seines Teams gingen auf den Index. Von der Bundesanstalt hört man seitdem zu diesem Thema nichts mehr.

Hatte es sich Mangini zu leicht gemacht, „nur“ auf „regionale“Tropfsteine zu setzen?

Nein, man verglich sehr wohl überregionale Daten. Auch hier war die NAO im Blickfeld. Eisberge tragen Sedimente ihrer Herkunftsgebiete mit sich. Wie weit sie diese trugen, gibt Auskunft über die vorherrschenden Temperaturen und Strömungen der jeweiligen Zeit.

Mangini vertrat damals die Ansicht:

„Auch früher also hat es abrupten Klimawandel gegeben. Die Paläoklima-Rekonstruktionen des IPCC verharmlosen diese natürliche Klimavariabilität während der letzten zehntausend Jahre. Natürlich kann der vom Kohlendioxid verstärkte Treibhauseffekt mittlerweile die natürliche Erwärmung verstärken. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen ist daher mehr als notwendig. Und ebenso ist es zwingend erforderlich, mit den verfügbaren fossilen Energiequellen sparsamer umzugehen. Jedoch die alleinige Schuld am Wandel dem Kohlendioxid zuzuschieben ist nicht korrekt.“

Sedimente aus dem Meerfelder Maar (GFZ Potsdam) und weiterer Eifelmaare (Moschen et al.) zeigen heftige und kurzzeitige Klimaänderungen im Holozän. Auch hier beeilte sich Hr. Feulner vom PIK, das Ganze als „regionale Besonderheit“ darzustellen und man betrachtete es als „interessante Arbeit“. Die Aufsehen erregende Besonderheit des Meerfelder Maares: Hier verlief eine Abkühlungsphase vor 2800 Jahren etwa 200 Jahre parallel zu einer solaren Schwächephase. Beides konnte in den Warven gleichzeitig nachgewiesen werden. Die Abkühlung verlief innerhalb weniger Jahrzehnte. Die Veröffentlichung fand in Nature Science fiel Beachtung.

Nimmt man jetzt noch an, dass die NOA durch solare Aktivitäten gesteuert wird, schließt sich der Kreis. Erforschungswürdige Themen!

Findet auch Dr. Lüning auf www.klimawandel-in-deutschland.de

„Die Ursache für den starken Erwärmungsschub in den späten 1980er Jahren ist noch nicht vollständig verstanden. Eine wichtig Rolle kommt wohl dem Ozeanzyklus der Nordatlantischen Oszillation (NAO) zu, die zu dieser Zeit maximal positive Werte einnahm, welche danach in ihrem Ausmaß nicht mehr erreicht wurden … Die NAO wird von der Sonnenaktivität mitbeeinflusst und ist ein wichtiger Steuerungsfaktor von Niederschlägen und Temperaturen in Teilen Europas.“

Noch mal die Uni Heidelberg:

„Die Ergebnisse der Stalagmitenforschung sowie deren Vergleich mit überregionalen Phänomenen belegen alles in allem eine hohe Variabilität des Klimas in den letzten 10 000 Jahren mit abrupten Wechseln und bedeutenden Konsequenzen für die Menschen. Welche Ursachen diese natürlichen Klimaschwankungen haben, ist noch weitgehend ungeklärt. Die Tatsache, dass viele Untersuchungen eine deutliche Korrelation des Klimas mit dem Kohlenstoffisotop 14C (es wird von der Sonnenaktivität beeinflusst) zeigen, deutet auf einen solaren Antrieb des Klimas hin.“

Bohrungen im Vansee der Türkei und im Toten Meer lassen die Richtigkeit dieser Daten vermuten.

Die Uni Bonn hat die 2010 gewonnen Bohrkerne aus dem Vansee analysiert und konnte anhand der Pollen, Temperaturverlauf und Niederschlag „sehr genau bestimmen“. „Das Klima ist viel sprunghafter als vorher geglaubt“. Prof. Litt: „Was uns besonders überrascht hat, dass die Phasenübergänge von Kaltzeiten zu Warmzeiten offenbar sehr schnell, sehr abrupt vonstatten gingen. … innerhalb von 10 bis 20 Jahren, das Klima sich dramatisch verändert haben kann.“ O-Ton des Berichts.

„Die ersten Untersuchungen führen in die Zeit bis vor 15.000 Jahren. Und zeigen deutlich wie schnell, trockene und feuchte, kalte und warme Perioden aufeinander gefolgt sind, ohne den Einfluss des Menschen!“ (3sat 2012)

Was sagte Herr Rahmstorf doch gleich:

„Die Rolle der Sonnenaktivität ist noch unzureichend verstanden. Doch eines wissen wir aus zahlreichen Messungen: Sie hat sich seit 1940 nicht signifikant verändert. Das gilt übrigens auch für die ebenfalls manchmal ins Spiel gebrachte kosmische Strahlung.“  (2007)

„Da werden dann Dinge behauptet, dass es im Holozän, also in den letzten 10.000 Jahren schon mal global mehrere Grad wärmer gewesen sein soll als heute. Was einfach wissenschaftlich falsch ist. Und wenn man nach den Belegen fragt, kommen Standardbehauptungen der Klimaskeptiker, die schlichtweg falsch sind.“ (2019)

Stalagmiten, Eisbohrkerne, Sedimente … alle falsch?

Die Gletscher der Alpen und Norwegens sind nicht nur 1-2mal zurückgegangen, sondern mehrmals! Bäume und Pflanzenreste bezeugen, dass da oft keine Gletscher waren und Menschen sogar Tierhaltung betrieben. Man weiß, dass auch die Gletscher der Rocky Mountains ähnliche Änderungen durchmachten.

Studien über die Eisbedeckung der Arktis (Caron et al., Berben et al., Harning et al. alle 2019) belegen:

„A new reconstruction of Arctic (NW Greenland) sea ice cover (Caron et al., 2019) reveals modern day sea ice is present multiple months longer than almost any time in the last 8000 years…and today’s summer sea surface temperatures  are among the coldest of the Holocene.“

„Regional (northwest Greenland) sea surface temperatures were about 2°C warmer than at present for most of the last 6000 to 8000 years.“

Spiegel ONLINE vermeldete: „Aus fast 9000 Holzstücken aus alten Häusern und Bäumen haben Forscher um Ulf Büntgen vom Schweizer Umweltforschungsinstitut WSL und Jan Esper von der Universität Mainz das Klima gelesen – ein weltweit einzigartiges Geschichtsarchiv ist entstanden. Die Wachstumsringe im Holz geben Auskunft über das Wetter früherer Zeiten: Jedes Jahr legt sich ein Baumstamm einen weiteren Ring zu, seine Breite bezeugt Temperatur oder Niederschlag – je nachdem, wo das Holz gewachsen ist.“

Sie rekonstruierten 2500 Jahre unserer Vergangenheit und kamen zu dem Schluss: Unsere Geschichte war durch abrupte Klimaänderungen stark beeinflusst! (veröffentlicht im „Science“).

Das fand auch lt. der Uni Heidelberg in Troja statt, welches mehrfach besiedelt und verlassen wurde. Diese Phasen stimmen gut mit den Daten der Tropfsteine überein.

Wenn wir diese Daten alle haben, warum lehnen sie Herr Rahmstorf & Co. ab? Kriechen die Wissenschaftler durch die Höhlen, frieren sich die Finger auf dem Eis ab und wühlen im Schlamm der Seen für EXXON MOBILE? Die Uni Bern erfindet doch keine Ablagerungen der Sommer- und Winterform der Goldalgen oder Zuckmückenköpfe in den Sedimenten der Alpenseen und die daraus folgenden Klimarekonstruktionen, weil EXXON sie sponsert!

Oeschger-Zentrum Bern, Klima-Millennium – Projekt:

„Die Modellläufe, die heute gebraucht werden, um zukünftige Klimaverläufe zu berechnen, die berücksichtigen die natürliche Klimavariabilität nicht. Das heißt, in Zukunft wird mit irgendeiner konstanten Sonne und konstanten Vulkanen gerechnet. Wie wir aus unseren Untersuchungen sehen, haben gerade die Sonne und die Vulkane einen sehr großen Einfluss auf unser Klima.“ (2013)

Es gab im Holozän überregional und global höhere Temperaturen als heute und schnelle Klimawechsel. Die kleine Eiszeit und die Mittelalterliche Wärmeperiode gab es weltweit.

Behauptungen, dass es nicht so war, sind „schlichtweg falsch“!

Das PIK u.a. können ja auf die Beeinflussung der Strahlungsbilanz durch menschenverursachtes CO2 als Klimatreiber bestehen. Wer ist jetzt „Skeptiker, Leugner und Verschwörungstheoretiker“?

Wer die Vergangenheit verbiegt, aber uns die Zukunft voraussagen will, ist was? Und warum?

Weil wir zweifeln könnten! Uns könnten Zweifel kommen, dass die Wissenschaftler es doch nicht 100%ig wissen. Was völlig normal wäre! Die Menschen könnten fragen, Moment mal, warum soll ich jetzt mein Leben umkrempeln? Warum werden jetzt Mrd. € ausgegeben und wofür? Mit dem Zweifel kommt dann eventuell die Skepsis. Mit skeptischen Menschen kann man keine Gesellschaft auf Links drehen. Die Skepsis als Motor neuer Erkenntnisse möchte man ausschließen und die Skeptiker gleich mit. Sie lassen sich auch nicht in einem Konsens zusammenschmieden. Deshalb werden sie mit dem allgemein Bösen verbunden, sind Rechts, Verschwörer, „Klimaschädlinge“ oder sogar Nazis.

Anstatt aus den Ereignissen der Vergangenheit zu lernen und sich z.B. mit Wasserreservoiren vor Trockenheit zu schützen. Mit Heizungen, die auch in Extremfällen funktionieren, mit einer Stromversorgung, die sicher ist, als Lebensversicherung bei Extremwetter und abrupten Klimaveränderungen. Nein, wir wollen das Klima schützen und steuern! Dann wird es uns so ergehen wie den Trojanern. Die hatten diese Daten nicht und/ oder konnten sie nicht an nachfolgende Generationen weiter geben.

Auf der EIKE-Konferenz 2014 sprach Herr Dr. Lüning von den versteckten Treibern des Klimawandels. Ein Herr Marotzke, IPCC- Leitautor, hatte damals „Kalte Sonne“ gelesen und dazu geäußert: „… viel gelesen, wenig verstanden …“. Herr Schellnhuber hatte uns wortreich erklärt, dass man das CO2 Budget bis 2040 sehr genau berechnet habe: 700 Mrd. Tonnen, wenig später waren es erst 770, dann lt. Herrn Edenhofer 800 Mrd. Tonnen bis Ende des Jahrhunderts.

2018 hat Herr Marotzke dann das CO2-Budget, welches uns bis zur Klimakatastrophe bleibt, nahezu verdoppelt. Dabei wird es wohl nicht bleiben …

Teppich hoch und …

Wenn unter dem Teppich mehr liegt als auf dem Tisch, der darauf steht …!

 

 

 

 




Auf Wiedersehen Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

Es ist unbedingt erforderlich, Umweltverschmutzung und Abfall zu bekämpfen und für saubere Luft und sauberes Wasser zu sorgen. Es ist jedoch nicht weniger wichtig, die Freiheit des Einzelnen, die Rechtsstaatlichkeit und andere Werte wie die Privatsphäre und die Eigentumsrechte zu wahren.

Die Parlamente haben die Aufgabe, die Interessen der Bürger zu vertreten. Es ist ihre Pflicht, zu verhindern, dass Regierungen und Verwaltungen ihre Macht missbrauchen, individuelle Rechte einschränken oder den Wohlstand des Landes aus politischen Gründen gefährden. Daher sollten die Parlamente auch sicherstellen, dass die öffentlichen Ausgaben auf die wesentlichen Aufgaben begrenzt sind und die Haushaltsvorschriften und Steuern nicht übermäßig hoch werden.

Blinder Aktivismus

Wir werden derzeit mit apokalyptischen Nachrichten über den Klimawandel bombardiert. Nichtregierungsorganisationen sind zu Hohenpriestern einer Klimareligion geworden und warnen davor, dass die Menschheit ihr Ende findet, wenn extreme Ziele nicht erreicht werden – um jeden Preis, einschließlich rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer und sogar ökologischer Konsequenzen. Infolgedessen werden schädliche Praktiken angewendet: Anbau auf der Grundlage von unwissenschaftlichen und übertriebenen Prinzipien, die nachhaltige Wälder und Flächen schädigen; unwirtschaftliches Recycling wegen Überregulierung; Verbraucherschutzmaßnahmen, die zu Abfall führen; und erzwungene Verwendung von [Wind- und Solarstrom und in deren Gefolge auch] Elektroautos, während die durch ihre Batterien verursachte Umweltbelastung noch nicht abzusehen ist. Menschen, die mit diesen Behauptungen nicht einverstanden sind, werden verbal oder sogar physisch eingeschüchtert. Schulkinder, die von der Desinformation der Alarmisten in die Irre geführt werden, demonstrieren in kreuzzugartigen Kundgebungen.

Praktisches Handeln vor Ort gegen Umweltverschmutzung ist erforderlich, nicht Theorien und Wohlfühlziele

Einige argumentieren sogar, dass die Hinterfragung oder Bezweiflung dessen, was als „Klimawandel“ bezeichnet wird, strafrechtlich verfolgt werden sollte. Viele Medienunternehmen behandeln das Thema eher aus hysterischer als aus sachlicher Sicht. Die Politik dreht sich jetzt um blinden Aktivismus und verlässt langfristige Strategien zur Begrenzung von Verschwendung. Praktisches Handeln vor Ort gegen Umweltverschmutzung ist erforderlich, nicht Theorien und Wohlfühlziele.

Der derzeitige Ansatz besteht darin, sofortige Maßnahmen anzufordern [zu simulieren], unabhängig davon, ob sie nützlich oder sogar potenziell schädlich sind.

Gefälschte Debatte

Dieser Aktivismus hat das Europäische Parlament erreicht. Straßburg erklärte Folgendes: „Vor der UN-Klimakonferenz COP25 in Madrid vom 2. bis 13. Dezember hat das Parlament am Donnerstag eine Entschließung angenommen, in der ein Klima- und Umweltnotstand in Europa und weltweit ausgerufen wird.“

Die Ausrufung des Ausnahmezustands hat schwerwiegende Folgen. Sie ermöglicht es den Regierungen, Maßnahmen außerhalb der üblichen verfassungsmäßigen und rechtlichen Verfahren zu ergreifen und die Rechte des Einzelnen zu verletzen. Einige gemäßigte Abgeordnete des Europäischen Parlaments, die den Begriff „Notfall“ in den angemesseneren Begriff „Dringlichkeit“ ändern wollten, wurden an den Rand gedrängt. (Vor allem Deutsche waren betroffen, da Notfallmaßnahmen den Nationalsozialisten in den frühen 1930er Jahren an die Macht verhalfen.)

Angst wird verbreitet und radikalisiert die Gesellschaft

Weitere theoretische Ziele wurden festgelegt, um den totalitären Aspekt der Anforderung eines Notfallstatus nicht nur für Europa, sondern auch für die Welt zu tarnen. Darüber hinaus forderte das Parlament die Europäische Kommission auf, alle einschlägigen Gesetzgebungs- und Haushaltsvorschläge so anzupassen, dass die globale Erwärmung auf unter 1,5 ° C begrenzt wird.

In einer gesonderten Entschließung forderte das Parlament die EU nachdrücklich auf, ihre Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität so bald wie möglich, spätestens jedoch bis 2050, dem UN-Konvention zum Übereinkommen über Klimaänderungen vorzulegen. Die Abgeordneten forderten die neue Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf, bis 2030 ein Treibhausgasminderungsziel von 55 Prozent in ihren bevorstehenden europäischen Green Deal festzuschreiben.

Die Resolution wurde von einer breiten Mehrheit von Liberalen, Grünen, Sozialisten und anderen Linken, aber auch von einigen Mitgliedern der Europäischen Volkspartei (EVP) angenommen. Die europäischen Konservativen und Reformisten waren dagegen. Der tschechische Vertreter und GIS-Experte Alexandr Vondra erklärte: „Nur die Rhetorik anzukurbeln, entzieht uns nicht den ernsthaften Diskussionen, die jetzt stattfinden müssen.“

Der Umweltsprecher der EVP, Peter Liese, war zutiefst besorgt und bezeichnete den Klimawandel als „Notfall“ – eine „gefälschte Debatte“, die die tatsächliche Entscheidungsfindung beeinträchtigen soll. „Es gibt eine Dringlichkeit zu handeln, aber keinen Ausnahmezustand. Notfälle können auch dahingehend interpretiert werden, dass sie Grundrechte wie Pressefreiheit und Demokratie untergraben“.

Die Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Abfall werden durch Aktivismus ersetzt

Die Situation ist kritisch. Die Parlamente nehmen ihre Aufgaben nicht in vollem Umfang wahr. Angst wird verbreitet und radikalisiert die Gesellschaft. Die Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Abfall werden durch Aktivismus ersetzt.

Die Klimadiskussion ist zu einem populistischen Instrument zur Einführung sozialistischer Lösungen und zentraler bürokratischer Planung verkommen. Viele erklären eindeutig, dass das System des freien Marktes abgeschafft werden sollte. Die Lehren aus den Gräueltaten und Absurditäten des unmenschlichen Sowjetsystems, das vor erst 30 Jahren zusammengebrochen ist, sind bereits verloren. Bürger werden Untertanen. Individuelle Rechte, Meinungs- und Meinungsfreiheit sowie Eigentumsrechte werden geopfert. Aufgrund von Populismus, Verantwortungslosigkeit und mangelndem Mut verraten die Parlamente (nicht nur die in Straßburg) ihre Pflicht, die Freiheit und die legitimen Interessen der Bürger zu verteidigen – eine Mission, die die Einführung wirklicher und wirksamer Maßnahmen zum Schutz der Umwelt einschließt.

Prinz Michael von Liechtenstein

https://www.gisreportsonline.com/goodbye-freedom-democracy-and-the-rule-of-law,3041,c.html?fbclid=IwAR2iAHKrFtdQ9fLa-iQgth_sQIU4V2TbuyQpWaYlHdjn29TDq0buiqu3ZGc

Übersetzt durch Andreas Demmig