Atmosphä­rische Erwärmung in CMIP5-Modellen 1979 – 2018: Einige Vergleiche mit Beobachtungen

Kein Vergleich von Äpfeln mit Birnen: Modellergebnisse vs. Realität. Bild: duxschulz / pixelio.de

Roy W. Spencer, Ph. D.
Ich werde immer wieder befragt über unsere Graphiken, in welchen wir die [Ergebnisse der] CMIP5-Klimamodelle mit Beobachtungen vergleichen. Von diesen Modellen zirkulieren immer noch alte Versionen, so dass nicht auszuschließen ist, dass ich mir nicht aktualisierte Versionen jener Modelle vorgenommen habe. Auf der jüngsten Heartland-Konferenz im Juli habe ich die jüngsten Ergebnisse zusammengefasst und möchte sie hier reproduzieren.

Die folgenden Vergleiche gelten für die Temperatur der unteren Troposphäre (LT) mit separaten Ergebnissen global und in den Tropen (20°N bis 20°S). Ich zeige auch den Trend bestimmende Balkendiagramme, um besser verständlich zu machen, wie all die Erwärmungstrends im Vergleich zueinander aussehen (und weil es die Trends sind, welche die größte Rolle spielen bei Diskussionen um „globale Erwärmung“).

So weit ich gehört habe, zeigen die neuen CMIP6-Modelle sogar noch mehr Erwärmung als die CMIP5-Modelle. Daher dürften die bei Vergleichen mit den CMIP5-Modellen zutage tretenden Differenzen noch stärker ausfallen.

Globale Vergleiche

Zunächst kommt hier eine Graphik der Zeitreihe der globalen Anomalien in der LT. Dabei habe ich 4 Reanalyse-Datensätze gemittelt, hielt aber RSS- und UAH-Versionen der ausschließlich aus Satellitendaten bestehenden Datensätze separat.

Die Rangfolge der Trends in jener Graphik zeigt, dass nur das russische Modell einen geringeren Trend als UAH zeigt mit dem Mittel der 4 Reanalyse-Datensätze nicht weit dahinter. Ich stelle kategorisch jedwede russische Beteiligung in Abrede an der Übereinstimmung zwischen den Trends bei UAH und dem russischen Modell, egal welches Dossier noch ans Tageslicht kommen mag.

Tropische Vergleiche

Als nächstes folgen Vergleiche aus den Tropen (20°N bis 20°S), wobei UAH und der nur aus Satellitendaten bestehende RSS-Datensatz jetzt noch besser übereinstimmen, ebenso wie die Reanalysen.

Ich denke nach wie vor, dass der primäre Grund der Diskrepanzen zwischen Modellen und Messungen die viel zu positiven Rückkopplungen in den Modellen sind. Das größte Problem liegt höchstwahrscheinlich darin, wie die Modelle Feuchtekonvektion und Niederschlags-Effizienz behandeln. Dies wiederum beeinflusst die Art und Weise, mit der Wolkenmenge und Wasserdampf auf die Erwärmung reagieren. Dies ist verbunden mit dem „Infrarot-Iris“-Effekt von Richard Lindzen [?], welcher durch die Mainstream-Klimagemeinschaft noch nicht verbreitet akzeptiert ist.

Eine andere Möglichkeit, die Will Happer und Andere erkundet haben ist, dass der Strahlungsantrieb durch CO2 nicht so stark ist wie von den Modellen angenommen.

Und schließlich sollte man nicht vergessen, dass in individuellen Klimamodellen deren Erwärmungsraten in einer ziemlichen ad hoc-Manier adjustiert werden mittels ihrer vermuteten Historie des Antriebs durch anthropogene Aerosole, was sehr unsicher und potentiell groß ODER klein ist.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/13/cmip5-model-atmospheric-warming-1979-2018-some-comparisons-to-observations/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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20 Kommentare

  1. Von 1979 bis 2018, also in 29 Jahren ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um ein wenig mehr als 0,4°C. Wohlgemerkt einer „Weltdurchschnittstemperatur“, welche bezüglich der Temperaturen in verschiedenen Klimazonen oder der Temperaturen zu verschiedenen Jahreszeiten in diesen Zonen oder bezüglich der zu erwartenden Tageshöchsttemperaturen zu verschiedenen Jahreszeiten in verschiedenen Klimazonen eine Aussagekraft hat, die gegen Null tendiert. Es kann nämlich immer noch niemand in die Zukunft blicken. Auch wenn diese Annahme in der aktuellen Renaissance des mittelalterlichen Glaubes an Seherei und Hexerei wieder mehrheitsfähig zu werden scheint. Die Aufklärung haben wir anscheinend mit Hilfe der „Klimawissenschaft“ überwunden ;-).
    Nochmal zum Mitschreiben: ca. 0,45°C Anstieg der Durchschnittstemperatur seit 1979. Davor war es, nur zur Erinnerung, auch schon mal ein klein wenig wärmer (leichter Abkühlungstrend 40er bis 70er Jahre). Und der Hauptanstieg von ca. 0,6 bis 0,9°C seit Ende der „Kleinen Eiszeit“ lag eindeutig vor 1940, also bevor wirklich relevante Mengen CO2 emittiert wurden.
    Ich kann weder eine Dramatik im Temperaturanstieg noch eine strenge Korrelation zum CO2 erkennen. Zudem wurde bezüglich der vergangenen Korrelation CO2 – Temperatur noch keine Kausalität „Temp folgt CO2“ nachgewiesen. Und nicht zu vergessen: aktuelle Trends neigen immer dazu, irgendwann plötzlich zu stoppen oder gar sich umzukehren.
    Abschließend noch zum Thema „wir werden alle verbrennen“: einfach mal historische Daten und Zeitungsberichte suchen und staunen, was es alles schon gab, von dem wir offensichtlich nichts mehr wissen und was das IPCC vornehm verschweigt oder aus Versehen weglässt. U.a. Tony Heller ist da sehr hilfreich bei der Recherche. In diesem Sinne, seien wir froh, dass es noch warm ist. Sollte es tatsächlich irgendwann deutlich kälter werden, haben wir ein massives Problem.

    • rechnen will nun mal gelernt sein, von 1979 bis 2019 sinds also 29 Jahre?.Wenn der Rest genau von solchen Mathematikern erstellt wurde gute Nacht Deutschland und genau das befürchte ich.

      • „von 1979 bis 2019 sinds also 29 Jahre?.Wenn der Rest genau von solchen Mathematikern erstellt wurde gute Nacht Deutschland“

        Die haben sich ja nur um 10 Jahre „vertan“, das sind ja lediglich 33% Fehlerabweichung.
        Berücksichtigt man die intellektuelle Leistungsfähigkeit heutiger „Klimawissenschaftler“, muß man sagen daß diese mit o.g. Rechnung weit über sich hinausgewachsen sind.
        Sehen Sie sich mal den aufsummierten Fehler bei der „Berechnung“ des angeblichen Treibhauseffektes an.
        33% Fehler wäre da ein genial guter Wert…

      • Haben Sie schon mal gelernt, Kritik oder Korrekturen sachlich vorzubringen?
        Ich habe mich schlichtweg vertippt. Sowas kommt tatsächlich vor. Aber ändert das etwas am Inhalt dessen, was ich geschrieben habe? Eben! Also: ad hominem ist fehl am Platz und verrät nur etwas über die Motive dessen, der es benutzt.
        Sie können mir gerne in der Sache etwas erwidern. Das nennt sich Diskussion.
        Nichts für ungut und eine schöne Vorweihnachtszeit.

  2. Beim Lesen dieses Artikels kämpfe ich mit Vorbehalten über die Aussagekraft von Strahlungs-Eigenschaften der Atmosphäre über die Temperatur-Entwicklung der Oberfläche. Zugegeben die Korrelation zwischen GISTEMP und UAH beträgt im Zeitraum 1979-2019 global 0,83, in den Tropen (20°S-20°N) 0,88 und für Mittel-Europa 0,87. Gilt dies aber auch für die Zukunft?

  3. Trotzdem bleiben zwei Fragen:
    1) Die gemessenen Temperaturanstiege sind immer noch deutlich höher als die verschiedendlich errechneten 0,6 Grad CO2-Sensitivität. Z.B. in der Arbeit von Burkel(?), der die Bilanz an der Erdoberfläche ausrechnet und dabei weitgehend ohne (unverstandene) inneratmosphärische Vorgänge auskommt:
    https://eike.institute/wp-content/uploads/2016/12/0_Vortrag_fuer_EIKE_ueberarbeitet-1.pdf
    Erklärung der Differenz durch natürliche Effekte – welche?
    2) Das IPCC könnte umgekehrt behaupten, die Modelle seien richtig, wenn man in Rechnung stellt, dass sich die Temperaturen ohne CO2 abkühlen würden. Was ja derzeit tatsächlich von vielen erwartet wird (Dalton-Minimum etc.) Aber möglicherweise nicht eintritt, weil das CO2 dagegen arbeitet…

  4. Hochinteressant, alle realen Messungen zeigen deutlich nach oben. Es ist absolut sekundär, ob die Prognosen abweichen, da es ja Prognosen sind. was zählt ist die reale Erwärmung, obwohl es doch laut Prognosen der Skeptiker deutlich kälter werden sollte, womit sie also noch deutlich falscher liegen.

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