Der Deutsche Weg oder der CO2-Wahn und seine Folgen

Ob Pillen gegen Klimawahn helfen? Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de

von Prof. Hermann Harde
Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich nur sehr am Rande mit den grundlegenden Fragen der Klimawissenschaften  wie der Klimasensitivität, dem Treibhauseffekt oder dem Kohlenstoff-Kreislauf. Hier geht es vor allem um die Frage, was auf uns zukommen wird, wenn unser derzeitiger Energieverbrauch unter den vorgesehenen Einsparungen an CO2Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts durch Erneuerbare Energien gesichert werden soll und was die Folgen einer solchen Energie- und Klimapolitik sind.

Es wäre interessant zu erfahren, welche Prognosen hierzu unsere derzeit besonders aktiven Katastrophen-Propheten des IPCC und die vieler Umweltverbände für das Jahr 2050 und nachfolgend vorsehen. Konnte der Planet tatsächlich gerettet werden mit den CO2-Einsparungen, und gibt es eine ausreichende und gesicherte Energie­versorgung, die eine absolute Voraussetzung für ein funktionierendes und sich weiterentwickelndes modernes Gesellschaftssystem darstellt, oder haben sich die Industriestaaten bis dahin verabschiedet und selber zerstört (nach Habeck: der Kampf der Ökonomie gegen die Natur)?

Vorbemerkung

Nach der Talkshow von Anne Willam 17. November habe ich mich kurzfristig entschieden, diesen Artikel zu schreiben, der im Wesentlichen eine Übersetzung einiger Ausführungen auf meiner Homepage ist. In der Talkshow wurde nämlich wieder einmal das Thema Erneuerbare Energien wie in hunderten ähnlicher Runden andiskutiert, und alle anwesenden Politiker (Markus Söder, Annelena Baerbock und Christian Lindner) betonten einhellig die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen. Aber leider ging keiner der Anwesenden, auch nicht die so-genannte Energie-, Verkehrs- und Umweltexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­schung auf die Frage ein, woher die ausreichende Energie kommen soll, wenn alle konventionellen Kraftwerke abgeschaltet werden. Den bei weitem größten Sachverstand konnte man immerhin Christian Lindner zu­billigen, der sich auch mit Geisterstrom (Flatterstrom) und Dunkelflauten auskannte.

Wie soll der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erfolgen?

In 2018 veröffentlichte das IntergovernmentalPanel on Climate Change (IPCC– Welt-Klimarat) einen „Sonderbericht zu den möglichen Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau sowie zu hiermit verbundenen Emissionsverläufen von Treibhausgasen“. Dieser Bericht ist eine Fortsetzung früherer Sachstandsberichte, der ‚Assessment Reports‘, der neben vielen alarmistischen Übertreibungen auch Modifikationen der so-genannten Repräsentativen Konzentrationsverläufe (Representative Concentra­tionPathways – RCPs) enthält, die vorgeben sollen, wie mit einer reduzierten Emissionen von CO2eine globale Erwärmung von nicht mehr als 1,5°C über das 21ste Jahrhundert erreicht werden könne. Ein maximaler Temperatur­anstieg von 2°C, besser nur 1,5°C, war von den Mitgliedern der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC – UN-Klimarahm­enkonvention) auf der 21sten Conference of Parties (COP 21) beschlossen worden.

Dieser Beschluss ist bekannt als das Paris-Abkommen vom Dezember 2015 und wird verstanden als Nachfolge-Vereinbarung des Kyoto-Protokolls von 1997.

Die zugrunde gelegten Emissionsverläufe im IPCC-Sonderbericht, die von den meisten Mitgliedstaaten der UNFCCC (mit Einschränkungen von den USA) akzeptiert wurden, sind Simulationen mit einfachen Klimamodellen, die auf unrealistischen und spekulativen Annahmen, einerseits zur Berech­nung der CO2-Klimasensitivität (Temperaturanstieg bei Verdoppelung von CO2in der Atmosphäre) und andererseits zum Kohlenstoff-Kreislauf basieren (siehe hierzu auch Harde 2017a, Harde 2017bund Harde 2019).

Diese Modelle prognostizieren einen deutlich zu hohen kumulativen CO2-Anstieg über das 21. Jahrhun­dert bzw. eine deutlich zu kleine erlaubte Emissionsrate, die ausschließlich auf anthropogene Emissionen zurückgeführt wird, und sie zeigen ebenso einen deutlich größeren Tem­pe­raturanstieg, als er real beobachtet wird. Insbesondere werden sowohl für die CO2-Konzentration wie für die Temperatur natürliche Einflüsse vollständig ausgeschlossen.

Im weiteren soll aber unabhängig von der Frage, wie stark menschlich verursachte Emissionen von CO2und anderen Treibhausgasen wirklich auf das Klima einwirken oder gar unseren Planeten zerstören könnten – wie von einigen ‚Experten‘ immer wieder behauptet -, insbesondere ein Blick auf die Energiepolitik einiger Industriestaaten geworfen werden, die das Pariser Abkommen ratifiziert und bereits damit begonnen haben, konventionelle Kraftwerke abzuschalten, ohne sich aber um einen verlässlichen und bezahlbaren Ersatz für eine zukünftige, gesicherte Energieversorgung zu kümmern und ohne die Konsequenzen einer solchen Energiepolitik zu Ende zu denken.

Als Beispiel einer solchen unverantwortlichen und fehlgeleiteten Politik betrachte ich hier die Bundesrepublik Deutschland; mit kleineren Abwandlungen gelten aber die folgenden Betrachtungen auch für andere Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien, Australien und sogar für die USA, wenn diese Länder dem Beispiel der deutschen Politik folgen sollten.

Kyoto-Protokoll: Nur zur Klarstellung sei hier nochmals kurz an die Vereinbarungen der UNFCCC-Mit­gliedstaaten von 1997 erinnert, bekannt als Kyoto-Protokoll: Auch wenn erst nach einem langwierigen Ratifizierungsprozess dieses Abkommen erst 2005 in Kraft trat, kündigten schon sehr bald weltweit viele Politiker an, von fossilen Energiequellen Abstand nehmen zu wollen und ihre Nutzung einzuschränken, um eine globale Erwärmung durch anthropogene Treibhausgase zu begrenzen, die nach der Auffassung einiger Klimaexperten allein für einen Klimawandel verantwortlich gemacht werden.

Entsprechend dem Kyoto-Protokoll verpflichteten sich alle Mitgliedsstaaten

  • die Emissionen von CO2bis zum Jahr 2012 mindestens um 5% gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren,
  • und für die Periode 2012 – 2020 sollen bis 2020 durch die Staaten der Europäischen Union Emissionen von 20% eingespart werden.

Die Deutsche Regierung erklärte darüber hinaus als Selbstverpflichtung,

  • Einsparungen bis 2012 von 20% und bis 2020 sogar von 40% vornehmen zu wollen.
  • Entsprechend einer nationalen Vereinbarung (Nationales Klimaschutz-Abkommen) will Deutschland bis Mitte des 21. Jahrhunderts sämtliche fossilen Brennstoff-Emissionen einstellen.

Wenn die Emissionen von einem der Industriestaaten oder der EU über den vorgesehenen Einsparungen liegen, kann dieses Land CO2-Zertifikate von einem anderen beteiligten Land erwerben, das in der Lage ist, das Einsparungskontingent zu überbieten. Auf diese Weise soll Klimaschutz auf einer markt-orientierten Basis und besonders ökonomisch umgesetzt werden.

Energie-Verbrauch in Deutschland

Sehen wir uns die Energiebilanz und die Anstrengungen Deutschlands an, um bis 2050 ‚klimaneutral‘ zu werden. Über die zurückliegenden Jahre war der Primär-Energie-Verbrauch (PEV) Deutschlands relativ konstant. In 2017 waren dies 13.525 PJ = 3,75 PWh (Peta Watt*Stunden) = 3,75 Bill kWh (Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie). Aufgrund von Übertragungsprozessen und einem begrenzten Wirkungsgrad bei der Konversion von Energie einer Form in eine andere betragen die typischen Verluste von PEV zum End-Energie-Verbrauch (EEV) 35% (hier und im Weiteren wurden die Zahlen von 2017 herangezogen, da diese mittlerweile als endgültig eingestuft sind).

Bis jetzt wird die bei weitem größte Energieversorgung sichergestellt durch fossile Brennstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle, während die so-genannten Erneuerbaren Energien lediglich 13,2% hierzu beisteuern. Von diesen trägt die Biomasse mit 6,2% noch den größten Anteil bei, aber Experten nehmen an, dass ein weiterer Ausbau deutlich limitiert ist. Das gleich gilt für die Wasserkraft. Somit stellt sich die grundlegende Frage, wie weit Windkraft und Photovoltaik – in 2017 zusammen nicht mehr als 3,9% – wirklich in der Lage sind, die fossilen Brennstoffe und auch die Kernenergie als verlässliche Quellen zu ersetzen.

Für die Erzeugung elektrischer Energie, die 17% der Primärenergie darstellt, ist der Anteil der Erneuerbaren immerhin 33,2%. Aber selbst bei einem Anstieg der durch Wind-Kraft-Anlagen (WKAs) erzeugten Leistung von aktuell 60 GW auf 100 GW bis 2030, wie dies von der Deutschen Netz-Agentur (und nicht von der dafür zuständigen Bundesregierung) geplant ist, und unter der Annahme des gleichen Verbrau­chs wie zur Zeit, kann regenerative Energie lediglich nur ca. 50% der benötigten elektrischen Versorgung abdecken. Das sind immer noch weniger als 16% der Primärenergie.

Dabei ist realistischerweise davon auszugehen, dass mit reduzierter fossiler und nuklearer Energie der Bedarf an elektrischer Energie erheblich weiter ansteigen wird, und es bleibt nach wie vor die Gretchen-Frage, wie die fehlende Energie durch Erneuerbare erzeugt und dies auch finanziert werden kann.

Erhöhte Installationen und ansteigende Energiekosten

Es wird jedermann klar sein, dass durch den Emissionshandel den Energieversorgern und der Industrie, sofern sie nicht schon abgewandert ist, bei erhöhten CO2-Emissionen zusätzliche Kosten entstehen, die letztlich vom Konsumenten zu tragen sind. Zusätzliche erhebliche Kosten entstanden und entstehen dem Steuerzahler durch die Entscheidung der Bundesregierung, acht Kernkraftwerke kurzfristig und die verbliebenen Kernkraftwerke bis 2022 vom Netz zu nehmen, dies als Reaktion auf das stärkste Erdbeben in jüngerer Zeit und dem damit verbundenen Tsunami, durch den im März 2011 das Kernkraftwerk in Fukushima, Japan, zerstört worden war.

Die fehlende Energie musste durch neue Kohle- und Gas-Kraftwerke ersetzt werden, so dass die vorgesehenen Emissionseinsparungen nicht länger realisierbar waren – im Gegenteil – die Emissionen stiegen erneut an. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie unterscheidet sich Deutschland in der Tat deutlich von Frankreich, den Vereinigten Staaten und sogar von Schweden, das seit einiger Zeit den Ausstieg vom Ausstieg praktiziert und in die Erneuerung seiner Kernkraftwerke investiert.

Gegenwärtig trägt die Kernenergie noch 6,1% zur PEV von 3,75 Bill kWh bei, und die einheimische Kohle liefert 22,1%. Aber in der aktuellen politischen Situation und unter dem Druck von Klimademonstrationen wie „Fridays for Future“ hat die Bundesregierung im Mai dieses Jahres entschieden, bis 2038 auch aus der Kohle auszusteigen.

Damit konzentriert sich Deutschland vollständig auf regenerative Energien durch Windkraft und Solaranlagen, für eine Übergangsperiode auch auf Erdgas. Aber mit dem vorgegebenen Ziel der Null-CO2-Emis­sion in 2050 müssen nicht nur Kernenergie und Kohle, sondern auch die größten Energiezweige, Mineralöl mit 35% und Erdgas mit 24% ersetzt werden. Wie soll das gehen?

Erneuerbare Energie ist sehr teuer, bisher zumindest nicht verlässlich und auch nicht ausreichend verfügbar. Das gleiche gilt für das eigens hierfür anzupassende Netz.

Eine einfache Überschlagsrechnung

Biomasse und Wasser sind bereits weitgehend ausgeschöpft, auch Photovoltaik kann nicht sehr viel mehr zur Versorgung beitragen, insbesondere nicht über die Winterzeit.

Bleibt also die viel gepriesene Windkraft!

In 2017 hatte Deutschland 28.700 WKAs, die insgesamt 105 TWh = 105 Mrd kWh an elektrischer Energie erzeugt haben (2,8% der PEV). Um die fehlenden 86,5% (Mineralöl 34,5%; Erdgas 23,7%; Kohle 22,2%; Kernenergie 6,1%) – siehe obiges Diagramm – abzudecken, würde dies mit der Energiebilanz von 2017 zusätzliche 887.000 WKAs erfordern, von denen jedes Windrad 3,66 GWh über ein Jahr liefert oder im Mittel eine Leistung von 418 kW erzeugt. Dies ist nicht mehr als 20% einer Standard-Windturbi­ne mit einer Nennleistung von 2 MW.

Diese 20% sind nur realisierbar mit einer Prioritätseinspeisung ins elektrische Netz und mit konventionellen Kraftwerken im Stand-by-Betrieb. Mit erneuerbarer Speicher-Technologie, z.B. Windkraft in Wasserstoff- oder Methangas und anschließender Rückkonversion in Strom, wenn die WKAs nicht arbeiten, reduziert sich der Gesamtwirkungsgrad auf nur ca. 10%.

Wenn Mineralöl und Erdgas für den Verkehr und zum Heizen nicht länger zur Verfügung stehen, gibt es erhebliche zusätzliche Forderungen nach elektrischer Energie und entsprechenden Speicherungstechnologien, die bei dem niedrigen Wirkungsgrad weitere WKAs erfordern. Dabei stellt, wie jeder weis, die bisher nicht erprobte und nicht vorhandene Speichertechnologie das größte Problem dar.

Unter der Annahme, dass bis 2050 eine geeignete Speicherung zur Verfügung steht und der End-Energie-Verbrauch über die nächsten Jahre nicht weiter ansteigt oder sogar durch einen höheren Konversions-Wirkungsgrad von PEV zu EEV reduziert werden kann, benötigt Deutschland im Jahr 2050 nach den vorstehenden Überlegungen etwa 2 Millionen WKAs für eine ausreichende Energieversorgung, im Ernstfall könnte es auch noch etwas mehr werden.

All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!

Schließlich ist Deutschland doch bekannt für seine kurzen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren bei Bebauungen oder Umwidmungen von Nutzflächen. Enteignungen von Grundstücken zum Wohle der Allgemeinheit lassen sich auch zügig umsetzen. Und mit Kreditaufnahmen beim chinesischen Staat sowie mit Hilfe von chinesischen Firmen beim Bau und Anschluss der Windräder schaffen wir das alles schon!

Deutschland deckt eine Gesamtfläche von 360,000 km2ab, d.h. im Mittel sind auf jedem km2, ob Wald, Parks, Ackerland, Seen oder Wohngebiete und Städte, sechs Windmühlen zu installieren. Für die Anbindung ans elektrische Netz sind rund 1 Mio km Starkstromleitungen – als Erd- oder Überlandleitungen – zu verlegen, und für den Bau sowie die Versorgung und Wartung sind zu jeder WKA Zuwegungen anzulegen.

Was für ein erfolgreicher Schritt vorwärts, um den Planeten zu retten, und was für ein großartiger Schritt zurück zur Natur!

Ein Blick auf den Stadtplan von Berlin mit dem Regierungsviertel (linkes unteres Quadrat) zeigt uns, dass der Abstand vom Bundeskanzeramt bis zum Reichstag etwa 700 m beträgt. Der zukünftige Kanzler oder die zukünftige Kanzlerin wird also auf dem Weg zum Parlament drei WKAs (magenta Punkte) bei der Arbeit – soweit sie sich drehen – bewundern können. Und so geht es jedem Bundesbürger auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, in der Freizeit oder im Schlaf. Auf jedem Quadratkilometer dieses Landes befinden sich im Mittel 6 Windräder, wenn wir uns von den Erneuerbaren künftig allein versorgen lassen wollen. Da wird die Forderung der Grünen, den bisherigen Mindestabstand von Wohngebieten zu einem Windpark (bisher 400 m) nicht auf 1 km zu er­höhen, um so die Verfügungsflächen für den Windausbau nicht weiter zu reduzieren, ohnehin hinfällig. Deutschland wird dann ein einziger Windpark sein mit den Schaufelrädern in unseren Vorgärten.

Ein solches Szenario ist die logische Konsequenz aus der derzeitigen Politik. Es gibt kaum eine Alternative hierzu, es sei denn der Energieimport von Nachbarstaaten. Ich sehe auch leider keinen einzigen Politiker, der die Klimaneutralität von Deutschland und den weiteren Ausbau von Windenergie fordert und der sich über die daraus entstehenden Folgen wirklich im Klaren ist.

Da solch ein Szenario vollständig unrealistisch ist, bleibt auch weiterhin absolut unklar, wie die Lücke zwischen benötigter und vorhandener Energie überbrückt werden kann.

Es ist allerdings absolut klar, dass ohne eine verlässliche und ausreichende Energieversorgung Deutschland und andere Länder, die den Deutschen Weg kopieren, in einer Anarchie enden:

Eine kollabierende Wirtschaft und Industrie, rasch steigende Arbeitslosigkeit, kalte Wohnungen und Arbeitsplätze, zusammengebrochenes Verkehrs- und Transportwesen, dramatische Folgen für die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem, usw. usw.

Das Gute daran ist nur, dass uns dann als Entwicklungsland das UNFCCC wieder die günstigen und verlässlichen fossilen Brennstoffe zugesteht, so wie dem Kongo oder Uganda.

Zu erwartende Kosten der Energiewende

Schon die jetzigen Kosten für den Kauf von Emissionszertifikaten und das Ersetzen der bereits abgeschalteten Kernkraftwerke sowie die vielen lokalen Restrukturierungsmaßnahmen haben zu einem der höchsten Strompreise weltweit für die Industrie und die Bürger geführt.

Während zur Jahrtausendwende der Strompreis für private Haushalte in Deutschland noch 13,9 Cent/kWh betrug, stieg er 2018 auf 29,4 Cent/kWh (Stromreport), und in der Zwischenzeit hat er einen Allzeit-Rekord von 30,5 Cent/kWh erreicht (Gesellschaft für Verbraucherinformationen). Dies ist ein Anstieg von 120%, der primär verursacht wird durch eine Verdreifachung der staatlichen Belastungen wie Steuern und die Gebühren für die erneuerbaren Energien von 5,2 auf 16,8 Cent.

So tragen mittlerweile die staatlichen Belastungen zu mehr als der Hälfte zum Strompreis bei (55%), aber offensichtlich ist dies noch nicht genug. Aktuell hat die Regierung beschlossen, eine weitere Abgabe auf CO2einzuführen, beginnend mit 10 €/t CO2in 2021 und ansteigend auf 35 €/t bis 2025. Einigen Parteien und Umweltorganisationen ist das viel zu wenig, und ein weiterer deutlicher Anstieg bis zu 180 €/t wird bereits intensiv diskutiert.

All das ist jedoch noch nicht annähernd ausreichend, um eine Energiewende der geplanten Art zu realisieren. Entsprechend einer aktuellen Studie von 2017 (Ausfelder et al.), die von verschiedenen deutschen Instituten im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt wurde, sind bei einer Reduktion der CO2-Emissionen um 90% bis 2050 zusätzliche  Kosten von etwa 4,5 Billionen € aufzubringen, und für eine Reduzierung um 100%, wie dies nach der Deutschen Klimaschutz-Vereinbarung vorgesehen ist, werden voraussichtlich noch mal weitere 3 Billionen € erforderlich sein. Zusammen ist dies fast 4x so viel wie die aktuellen Staatsschulden der Bundesrepublik Deutschland (1,92 Bill €), die sich nach dem 2. Weltkrieg aufsummiert haben, und dies ist etwa das 21-fache des diesjährigen Staatshaushalts (359,9 Mrd €).

Ohne eine weitere Erhöhung der aktuellen Schulden, die schon jetzt zu einer unverantwortlichen Belastung künftiger Generationen führen (nicht immer wird es eine Null-Zinspolitik geben und nicht ewig kann ein Staat auf Pump leben, es sei denn er strebt einen Staatsbankrott und eine Währungsreform an), sind diese Extrakosten zur Umsetzung der Energiewende vom Konsumenten zu tragen.

Bei rund 40 Mio. Haushalten führt dies neben den bisher schon vorhandenen hohen Energiekosten zu einer zusätzlichen Belastung von 188.000 € pro Haushalt oder 520 € pro Monat und pro Haushalt über 30 Jahre (ohne zusätzliche Zinsen).

Um eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, wie dies von „Fridays for Future“ und auch von den Grünen auf ihrem Parteitag am 17. November gefordert wurde, wären sogar Belastungen eines jeden Haushalts von monatlich 1040 € zusätzlich aufzubringen (siehe auch Vahrenholt & Tichy). So sieht also real eine Entlastung von Geringverdienern und eine Umverteilung von oben nach unten aus.

Schülern, die auf die Straße gehen, weil dies ‚Action‘ ist und ein tolles ‚Event‘ darstellt, ohne dabei zu wissen, wofür sie wirklich demonstrieren, kann man das vielleicht nachsehen. Aber Politiker, die zweifellos leicht von Interessenverbänden, auch von wissenschaftlichen Vertretern und Organisationen einseitig oder vorsätzlich falsch beraten werden, sollten schon ihre politischen Entscheidungen zu Ende denken, sie sind schließlich für die Folgen ihrer Politik verantwortlich.

Dabei sind all diese anstehenden Ausgaben bei weitem keine Garantie für eine jemals realisierbare emissionsfreie Versorgung mit ausreichender und verlässlicher Energie, wie dies selbstverständlich für ein Industrieland erwartet werden muss.

Der Klima-Wahn

Eine Energietransformation von den fossilen Brennstoffen weg zur so-genannten Sauberen Energie basiert auf der Vorstellung, dass der Mensch mit seinen CO2-Emissionen das Klima kontrollieren und damit auch die Welt retten kann. Dies ist eine absolute Wahnvorstellung. Seit es auf der Erde Wetter und damit auch ein Klima gibt, wird dies durch interne und externe natürliche Einflüsse bestimmt. Wir müssten die Sonnenaktivität oder die Umlaufbahn der Erde kontrollieren, um unser Klima maßgeblich zu beeinflussen.

Bisher gibt es keinen wirklichen Beleg für die Hypothese einer ausschließlich anthropogen verursachten globalen Erwärmung. Dagegen gibt es viele Anzeichen dafür, dass sich die Biosphäre bei einer höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre und bei leicht höheren Temperaturen deutlich besser entwickelt (Wong; Morison&Lawlor;Zhu et al .). Eine umfangreiche Zusammenstellung zur Bedeutung von Kohlenstoffdioxid für unser Leben und Überleben findet sich auf der Homepage vonCO2Coalition.

Trotzdem werden mittlerweile weite Teile unserer Bevölkerung, der Medien und besonders unserer politischen Vertreter indoktriniert von einigen Umweltorganisationen, die sich entweder aus ideologischer Überzeugung, aus politischen Interessen oder wider besseres Wissen darauf versteift haben:

Der einzige Weg, die Erde zu retten ist, sämtliche CO2-Emissionen einzustellen.

  • dies basierend auf weitgehenden Spekulationen und Hypothesen,
  • unabhängig von den unvorstellbaren Belastungen für den Verbraucher und die Industrie und
  • unabhängig von den katastrophalen Konsequenzen für die Wirtschaft und das soziale System.

Zur gleichen Zeit ersetzen Länder wie China oder Indien unsere eingesparten CO2-Emissionen innerhalb weniger Monate mit ihren weiter ansteigenden Raten.

Es hat sich ein regelrechter Klima-Wahn entwickelt, der von den Medien, Politikern und mittlerweile auch von unseren Bildungseinrichtungen in alle Welt verbreitet wird. Es ist der Glaube, dass wir in einer Welt leben, die bedroht wird von dem vielleicht wichtigsten und harmlosesten Molekül, das uns die Natur auf Erden geschenkt hat, dem Kohlenstoffdioxid Molekül (siehe CO2Coalitionund Jay Lehr).

Statt dankbar zu sein für dieses Geschenk, das uns erst ein Leben dieser Form auf unserem Planeten ermöglicht, haben einige Leute entschieden das CO2zu dämonisieren, offensichtlich aus politischen Gründen. Nahezu die Hälfte der Menschen, die in Industrieländern leben, glauben in der Zwischenzeit an das Narrativ eines gefährdeten Planeten und fordern ein verändertes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sowie das Abschalten der preiswerten Energie, die erst unseren heutigen Lebensstandard, nach dem sich so viele Menschen aus den Entwicklungsländern sehnen, ermöglicht hat.

Aber der behauptete starke Einfluss von CO2auf unser Klima mit seinen Folgen einer dramatischen Temperaturerhöhung und einem nie dagewesenen Meeresspiegelanstieg, wie dies vom IPCC regelmäßig verbreitet wird, hat bei einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlern und Klimaexperten zu großen Zweifeln an den Darstellungen des IPCC geführt. Die meisten Wissenschaftler zweifeln nicht einen anthropogen verursachten Treibhauseffekt an, wohl aber dessen Größe und dessen dramatischen Einfluss auf unser Klima.

Es wäre eine unverantwortliche Umwelt- und Klimapolitik, weiterhin seriöse, begutachtete wissenschaftliche Publikationen zu ignorieren, die einen deutlich kleineren menschlichen Einfluss auf das Klima aufzeigen als bisher angenommen, und gleichzeitig eine gut funktionierende konventionelle Energieversorgung herunterzufahren ohne einen adäquaten Ersatz. Unsere Wirtschaft und Lebensqualität hängen empfindlich von einer verlässlichen, ausreichenden und erschwinglichen Energieversorgung ab. Die kann nicht durch Millionen von Windrädern, die unsere Natur zerstör­en und Billi­onen von Vögeln und Insekten schreddern, ersetzt werden.

Weitere aktuelle Referenzen

Gau im Illusionsreaktor (4): Energie lässt sich nicht wendenvon Manfred Haferburg,

Gau im Illusionsreaktor (5) – Schlechter als Uruguayvon Manfred Haferburg,

Woher kommt der Strom? 44. Woche – vom Schönrechnenvon Rüdiger Stobbe

HGÜ A – Nord: Die Windstromverbindung von Emden bis nach Philippsburgvon Bernd Kehrmann,

Furcht, Hass, Intoleranz – und Schlimmeresvon Paul Driessen und

Analyse: Null Kohlenstoff bis 2050 ist unmöglich, Heartland Institut,

 

Schlussbemerkung

Es ist schockierend, was sich im Vorfeld zu der geplanten 13. Internatio­nalen Klima- und Energiekonferenz von EIKE ereignet hat (siehe Links-grüne „Umweltschützer“ schicken Mob auf die Straße, die erpresst Hotelleitung). In dem Beitrag von Paul Driessen (siehe oben) wird auf die vielfältigen Einschränkungen und Behinderungen hingewiesen, die auch ich z.T. selber erfahren musste und denen heute Kritiker an einer Anthropogen verursachten Globalen Erwärmung (AGW) ausgesetzt sind, dies sowohl in der freien Meinungsäußerung, in der Forschung, im Publikationswesen oder der Durchführung von Wissenschaftlichen Veranstaltungen wie der geplanten EIKE-Tagung.

All das hat sich längst verabschiedet von einer sachlichen Auseinandersetzung von Pro und Contra zum Menschen gemachten Klimawandel, stattdessen wird dieses Thema dominiert von uninformierten aber indoktrinierten, und teils bezahlten Demonstranten sowie einigen wortge­wal­tigen Anführern, die sich mit den tieferen Ursachen von Klimaveränderungen nie befasst haben und dies auch nie wollen, aber allzu gern die AGW-Hypothese für die Rechtfertigung ihrer eigenen Ideologie heranziehen.

Es wird höchste Zeit, dass sich auch die Kritiker an der aktuellen Umwelt- und Energiepolitik sachlich, aber bestimmt zu Wort melden und nicht den Ideologen kampflos das Feld überlassen. Es kann nicht sein, dass eine Bildungsveranstaltung, wie die von EIKE geplante Tagung das Opfer einiger Umweltaktivisten wird und so unsere Versammlungs- und Meinungsfreiheit infrage gestellt wird. Voraussetzung ist aber einerseits, dass sich Realisten und Skeptiker nicht gegenseitig diffamieren, wie das leider immer wieder in Klimaforen festzustellen ist (z. B. im Streit um den 2. Hauptsatz) und dass wir uns nicht ideologisieren lassen, sondern auf Fakten, Beobachtungen und gesicherte Erkenntnisse stützen können. Hierzu tragen Blogs wie dieser, wie Kalte Sonne, Notrickszoneoder Achgutbei und hoffentlich auch der vorstehende Artikel.

Eine adäquate Antwort auf die Aktionen des Redakteurs Paul Gäbler vom Berliner Tagesspiegel, auf die Pöbeleien der „Umweltschützer“ (Antifa) und den Rauswurf durch das NH-Congress Center wäre wahrscheinlich nur eine bundesweit organisierte Demonstration für Meinungsfreiheit vor der Redaktion des Tagesspiegels und dem Sitz des Umweltinstituts München. Aber leider fehlt den eher nüchterner und besonnener auftretenden Kritikern der AGW-Hypothese wohl die finanzielle wie auch mediale Unterstützung, wie sie etwa Extinction Rebellion zuteil wird.

 

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37 Kommentare

  1. @Werner Moß: „Also nur Geduld, in ein paar Jahren ist der Spuk (Energiewende) vorbei!“ Das ist zwar durchaus möglich, denn den Gesetzen der Physik müssen sich am Ende selbst die halsstarrigsten Klima-Alarmisten und CO2-Verteufler beugen, doch sind die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden, die der Wahn, das Unmögliche möglich zu machen, schon jetzt gewaltig! Und wer weiß, wie es Deutschland noch noch ein paar Jahren dieses Irrsinns gehen wird. Ich vermute, nicht besonders gut! Gleichwohl: Am Ende behalten Sie vermutlich recht, und dieser Gedanke ist vielleicht das einzige, was einen über das aktuelle energiepolitische Desaster hinwegtrösten kann…

  2. Es ist doch eine grandiose Geschäftsidee: Mache grundlos Panik, erfinde Notstandsgesetze, und alle Bürger werden gezwungen zu folgen. Die Drahtzieher kommen nicht nur aus Deutschland, aber die Deutschen sind wohl das Volk, das sich dem Treiben am wenigsten widersetzt.

  3. Sie haben da auch nur teilweise recht. Die bei den PEV genannte Nuklearenergie ist schon EEV. Bei dem recht großen Anteil an Wärmeenergie (Heiz- u. Prozesswärme) bei Kohle, Öl und Gas handelt es sich auch meist um EEV. Natürlich kann man davon wieder einen Teil durch Wärmepumpeneinsatz mit reduziertem PEV abdecken, aber auch nicht beliebig alles. Und im Verkehrssektor, bei dem Ihr Einwand vordergründig wohl am meisten Berechtigung hat, muss berücksichtigt werden, dass immer noch nicht bewiesen ist, dass E-Mobilität basierend auf Batterien die Lösung ist (z. B. im Schwerlastverkehr). Im übrigen ist im Artikel sehr wohl auf den besseren Konversionswirkungsgrad bei alternativen Energiequellen hingewiesen. Aber selbst wenn man diesem Effekt eine noch höhere Gewichtung zuspricht und damit die Zahl von 2 Mio Windräder nochmal halbiert, es ist und bleibt apokalyptisch. Und darauf kommt es an!

  4. Sehr geehrter Herr Prof. Harde, ein schauriges aus heutiger Sicht aber reales Szenariun, das Sie da vor uns aufrollen. Ich gehöre zu der Generation, die im Kindesalter Stunden im Bombenkeller verbringen musste und der Schulweg durch schier endlose Trümmerberge führte. Was waren wir froh, als dann die 60 Watt-Glühlampe wieder mit ihrem fahlen Licht unser häusliches Dasein erhellte: Hoffnung damals – und grenzenlose Skepsis heute. Damit wird mein ganzes Berufsleben (45 Jahre industrielle Kraftwirtschaft) in den Fundamenten entgegen den Naturgesetzen ideologisch infragegestellt! Da in der Politik nichts im Selbstlauf passiert, sind alle aktuellen Aktionen mit dem Ziel des maximalen Gewinns mit hohem finanziellen Aufwand geplant: ökoKapitalismus! Nun zu einem Detail: @Michael Fischer: „Bei – optimistischen – 400 GW für die „finale Entfossilierung“. Weitergedacht bedeutet das: 400 GW installiert für eine (derzeitige) elektrische Leistung des komplexen Systems Deutschland von max 80 GW. In erster Näherung stellen die 400 GW eine maßlose Verschwendung an Material und Fläche (weitere Nachteile werden hier nicht thematisiert) dar. Da die 400 GW installiert in „Windkraft“ einen Kapazitäts-Faktor (“Capacity Factor”) von ca 20% naturgemäß beinhalten, wird daraus nur eine durchschnittliche Leistung von 80 GW. Diese durchschnittliche Leistung setzt sich aber aus nahe NULL und dem max Wert zusammen. Nun kann unser 50 HZ-Verbundnetz mit Durchschnittswerten so gar nichts anfangen, den die gesicherte Leistung der Windmühlen beträgt nur ca 5 %. Das bedeutet, dass für 95% dieser Leistung eine zeitliche Reserve in Form von Importen?, Kraftwerken? oder Speichern? verfügbar sein müssen. Und alles wird nicht thematisiert. Das ist das wichtigste Problem: Leistung!! Danke fürs Lesen und Verstehen.

    • Sehr geehrter Herr Baars,
      Ihrer Schilderung nach haben Sie bereits ein gesegnetes Alter von über 80 Jahren erreicht und leben in einem Land, das vor Reichtum, Exportüberschüssen, Überfluß und Verschwendung nur so strotzt, obgleich nicht alle davon profitieren. Sie dürfen sich auch glücklich schätzen, zu sehen, wie heute eine Stromversorgung mit 43% Erneuerbaren Energien Anteil problemlos funktioniert. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie noch eine 55% EE Stromversorgung sorgenfrei miterleben können. Über mehr müssen Sie sich keine Gedanken machen, dafür sind die jungen extrem gut ausgebildeten Ingenieure zuständig.

      • Waren die 43% gestern, oder Heute oder fuer fuenf Minuten am windigen Samstag? Oder ist das installierte Leistung?

        Sie werfen da mit Zahlen rum als wenn sie wuessten wovon sie reden!

  5. Ein hervorragend klarer Artikel und man sollte meinen, dass jeder Mensch mit noch etwas Verstand im Resthirn die Argumenten begreifen sollte. Aber unsere Verantwortlichen haben, wie ich gerade erfahren habe, eine ganz einfache, perfekte und „zielführende“ Problemlösung: Wer auf EIKE publiziert ist verbrannt und solche Inhalte werden von vornherein nicht diskutiert! Punkt aus basta – so einfach ist das!
    Dem Idiotenland ist nicht zu helfen! EIKE und alle mutigen Autoren bitte nicht aufgeben, sonst haben unsere Mega-Ar….er, bei denen Deutschland unzweifelhaft führend ist, von vornherein gewonnen!

  6. Die astronomisch hohen und falschen Zahlen der benötigten Windräder kommen durch die immer wieder grundfalsche Vermischung/Vergleich von Endenergie und Primärenergie zustande. Wann begreift ihr hochintelligenten MINT Ingenieure endlich, dass Solar- und Windstrom nicht die ca. 70% ungenutzte Abwärme der Kern- und fossilen Kraftwerke ersetzen muß!

    • Sie haben da auch nur teilweise recht. Die bei den PEV genannte Nuklearenergie ist schon EEV. Bei dem recht großen Anteil an Wärmeenergie (Heiz- u. Prozesswärme) bei Kohle, Öl und Gas handelt es sich auch meist um EEV. Natürlich kann man davon wieder einen Teil durch Wärmepumpeneinsatz mit reduziertem PEV abdecken, aber auch nicht beliebig alles. Und im Verkehrssektor, bei dem Ihr Einwand vordergründig wohl am meisten Berechtigung hat, muss berücksichtigt werden, dass immer noch nicht bewiesen ist, dass E-Mobilität basierend auf Batterien die Lösung ist (z. B. im Schwerlastverkehr). Im übrigen ist im Artikel sehr wohl auf den besseren Konversionswirkungsgrad bei alternativen Energiequellen hingewiesen. Aber selbst wenn man diesem Effekt eine noch höhere Gewichtung zuspricht und damit die Zahl von 2 Mio Windräder nochmal halbiert, es ist und bleibt apokalyptisch. Und darauf kommt es an!

    • Ne das vielleicht nicht, aber die Verluste bei der Speicherung.

      Ach so habe vergessen, das Problem gibt es bei Ihnen ja nicht.

      Sie wissen wovon sie reden!

    • „Wann begreift ihr hochintelligenten MINT Ingenieure endlich, dass Solar- und Windstrom nicht die ca. 70% ungenutzte Abwärme der Kern- und fossilen Kraftwerke ersetzen muß!“

      Wann lernen Sie endlich, sinnerfassend zu lesen? Von Konversionsverlusten war im Artikel die Rede. Ob der Höhe nach gerechtfertigt oder nicht, ist zweitens, Sie dürfen gern dazu substantiell beitragen.

      Warum übrigens spielen diese Verluste bei den hochintelligenden Grünen dann keine Rolle, wenn zu P2G umgewandelt und rückverstromt werden soll?

      Ob 2 Mio Windräder oder 500 000… Es stehen heute etwas über 30000. Abgesehen von ästetischen Gesichtspunkten, abgesehen von Flächen und Materialverbrauch, von gefahren für Tiere usw.:
      Die windhöffigsten Standorte sind damit vermutlich schon besetzt. Bei weiteren Installationen wird das Verhältnis von Kapazität zu Erzeugung schlechter. Es ist nicht trivial, ob die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am Standort 10 oder 9 oder 8 ms^-1 ist. Man erhält nämlich nicht nur 10% oder 20% weniger Energie an diesem Standort, sondern 27% weniger bzw. 49% weniger!

      Sie können ALLEIN AUS DIESEM GRUND ALLE Durchschnittsrechnungen, ab wann die installierte Leistung vielleicht, evtl., gerade so… ausreichen würde, in die Tonne treten. Ausnahmslos Alle.

      Der Ausweg, die Windräder höher und höher, die Rotoren größer und größer zu bauen, ist nur scheinbar einer, wir sind den Grenzen, die allein die Infrastruktur (Sic!) setzt, bereits nahe. (Tragfähigkeit der Zufahrten, Kurvenradien, Transportmittel selbst, Montagekräne…). Das allein macht schon die Ökonomie zur Sau. dann kommt noch die Physik mit Rotordrehzahl und Umfangsgeschwindigkeit, mit Statik usw…

  7. Der bayerische Wirtschafts- und Energieminister hat sich laut einer heutigen Radiomeldung schon Gedanken über die Energiewende gamacht: Alles kein Problem, wenn Strom fehlt, liefern uns den die Österreicher !!!

    • Nur dummerweise erklären hier in Österreich die „grünen“ Politiker: „Kein Problem bei der Abschaltung der (kalorischen) Kraftwerke. Wir kaufen dann den fehlenden Strom bei den Deutschen“. Kann man nicht glauben, muß man erleben. Ich warte auf den ersten Blackout. Das wird der Tag sein, an dem Grumpy Greta erstmalig CO² neutral über den Atlantik fliegt- durch die Fußtritte der Bevölkerung….

  8. Man kann noch ewig über die Energiewende diskutieren, aber es ist ja offensichtlich, dass wir damit vor die Wand fahren werden.
    Wieso tun sich die Energiewende-Kritiker nicht zusammen und klagen gegen die Bundesregierung?
    Gründe gäbe es viele: Fahrlässigkeit, z. T. Verstoß gegen Energiewirtschaftsgesetz und Grundgesetz.

    • Richter werden nach Parteienproporz besetzt, das BVerfG wurde komplett auf gender-grün-links geputscht, siehe beim Danisch bzgl „Richterin“ Baer!

      • @Ulrich Walther „das BVerfG wurde komplett auf gender-grün-links geputscht“

        Nö. Wenn dem so wäre, wären die SGB II Sanktionen für verfassungswidrig erklärt worden (was ich für richtig gehalten hätte, aber das ist eine andere Debatte).
        Der Vizepräsident des BVerfG Stephan Harbarth ist nicht „gender-grün-links“, sondern CDU-Politiker.

        • HAHAHAAAA, der war gut…
          Mit Verlaub, liegen Sie seit 20 Jahren im Koma?!… was hat Frau Merkwürden denn mit der „cdu“ veranstaltet?! Reiner „gender-grün-linker“ Saftladen…

          • @Ulrich Walther

            Eine restriktive Sozialpolitik wie aus dem vorletzten Jahrhundert,
            das passt einfach nicht zu „gender-grün-links“, sondern viel eher zu konservativ-neoliberal.
            So links, wie Sie glauben, kann die Union also nicht sein.
            Die Union hält unbeirrt an dieser „Sozial“politik fest,
            während die SPD sich so allmählich davon verabschiedet.

            „„drittes“ Geschlecht, schonmal gehört“
            Ja, diese Bezeichnung kenne ich.
            Es gibt faktisch kein drittes Geschlecht.
            Es gibt nur männlich und weiblich, und dann gibt es Zwitter (was kein eigenes Geschlecht ist).

  9. Hmm.
    Nehmen wir als Ausgangsbasis doch die Ausführungen des „Akademienprojekts“ ESYS (Energiesysteme der Zukunft, ein gemeinsames Projekt der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaft).
    Da redet man ja, für’s 85%-Minderungs-Szenario, von 166 GW PVA (2016: 41 GW), 33 GW Offshore-WKA (2016: 4 GW), 168 GW Onshore-WKA (2016: 46 GW). Also etwa Vervierfachung der Kapazitäten (für’s 90%-Szenario muß versiebenfacht werden …)
    Heutige Onshore-WKA haben im Schnitt 3,2 MW (und heutige und ältere werden 2050 sowieso nicht mehr in Betrieb sein). Da man aber die gesamte Verkehrsinfrastruktur flächendeckend erneuern müßte, wenn man noch größere WKA bauen wollte, ist wohl das Ende der Kletterstange erreicht, die Anlagen werden wohl in dieser Größe bleiben (typischer Vertreter Enercon E-126 EP3: 127 m Rotordurchmesser, 86-135 m Nabenhöhe). Für 168 GW also 52.500 (große) Windräder.
    Nun will man aber ja „nur“ 13,8% der Fläche der Bundesrepublik (49.400 km²) nutzen.
    Also 1 Windrad pro 94 ha.
    Bei – optimistischen – 400 GW für die „finale Entfossilierung“ braucht man natürlich 125.000 der großen Windmühlen. 39,5 ha pro Windrad, oder 629 m durchschnittlicher Abstand. Die brauchen eigentlich Abstände von 5-9 Rotordurchmessern in Hauptwindrichtung und 3-5 Rotordurchmessern quer dazu. Bei 127 m Rotordurchmesser (Enercon E-126 EP3) sind das 635-1.143 m × 381-635 m. Also 492-852 m durchschnittlicher Abstand. Es wird also schon knapp.
    Und da man eigentlich 5-9 Rotordurchmesser Abstand in Windrichtung und 3-5 quer dazu braucht, bei 127 m Rotordurchmesser also

  10. Ach, ich bleibe da ganz entspannt. Die Energiewende ist nicht möglich. Deshalb wird es sie auch nicht geben. Ich schätze mal, dass zunächst einige Kraftwerke abgeschaltet werden, dann aber, wenn es Probleme gibt, weitere Pläne zu Abschaltungen in die Zukunft verschoben werden. Dann wird es zwar immer heftigere Demonstrationen geben, aber alle Kraftwerke kann und wird man nicht abschalten. Und wenn die Energie immer teurer wird und immer mehr Arbeitsplätze ins energiebillige Ausland verlagert werden, erhöht sich auch der Widerstand gegen die Energiewende. Die Grünen, im Moment noch sehr stark, werden dann zugunsten einer anderen Partei schrumpfen. Also Geduld, in ein paar Jahren ist der Spuk vorbei.

    • so sprachen wir hier vor 5 bzw 10 Jahren, JETZT ist Ihr beschriebenes Szenario eingetreten inkl bereits Millionenfacher Stromabschaltungen bei den Ärmsten (EVTL SOGAR GEWOLLT?? BEREITS HEIMLICHE RATIONIERUNGEN??!!!)
      Machen SIe sich besser auf Dinge gefasst, die SIe sich heute noch überhaupt garnicht vorstellen können…

  11. Genau – die seriösen Wissenschaftler wollten sich nicht mit dem „Mist“ abgeben – jetzt haben wir den Mist! Die Snakeoil Trader haben sich in das, von der Wissenschaft nicht genutzte Bett gelegt und alle eingeseift. Es ist bereits zu spät – politische Ergebnisse wurden bereits auf den Weg geschickt. Ihr habt nicht nur durch Euer nichts tun seit dem Jahr 2000 die Wissenschaften beschädigt, sondern auch unser aller Geldbeutel. Wie ging der Spruch – wer nichts sagt ist mitschuldig!

  12. https://www.achgut.com/artikel/brief_eines_klimaleugners_an_einen_sportsfreund

    schöner Komentar dazu:
    Es gibt eben Kopf- und Gefühlsmenschen. Erstere werden neuerdings Klimaleugner geschimpft, Letztere sind die Zielgruppe der Klimakatastrohenprediger, die von dem Krisenmodus profitieren, den sie inszenieren. Gefühlsmenschen tendieren dazu, nicht zu hinterfragen, was sie emotionalisiert, noch weniger hinterfragen sie, wer es tut und vor wessen Karren sie sich spannen lassen. In aufgeklärten Zeiten mit den besten Informationsmöglichkeiten die wir je hatten eine unglaublich erschütternde Erfahrung, wenn man zusehen muss, wie faktenbefreit und moralisiert der Klimastreit von, an sich gebildeten Menschen geführt wird, und wie sie sich gegen eine offen geführte Debatte sperren. Dabei wäre es ein Leichtes, mit ein wenig Recherche die Fehlerhaftigkeit der Klimamodelle und die Tricksereien zu ergoogeln, mit denen die Klimaerhitzungsbehauptungen herbeigerechnet werden, die es so nicht gibt. Oder von der schon länger bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnis erfahren, dass Eiskernbohrungen den CO2-Anstieg als Folge und nicht als Auslöser vergangener Klimaerwärmungen ausweisen. Nachdem sich in einer Warmphase über lange Zeit die Ozeane soweit erwärmt haben, dass dort gebundenes CO2 nach oben steigt und freigesetzt wird. Spätestens dann sollten einem Zweifel kommen, dass an dem aktuell zelebrierten Klimaalarmismus etwas nicht ganz koscher sein kann. Aber man will es nicht wissen. Nichts soll den Glauben an das, was einen echauffiert erschüttern. Da hängt man sich als Erwachsener lieber an die Lippen einer zutiefst verängstigten Kranken und hinterfragt weder was und wie sie redet, noch wie sie benutzt wird.

    • DAS unterschreibe ich bei allen Aussagen von Ihnen.
      Wir können ja nicht erwarten, das sich die Allgemeinheit bzw Politiker oder Klimaaktivisten sich an Chemie, Physik, oder Logik erinnern. Ausserdem ist ein Schwarz/Weiss Denken unheimlich praktisch. Man muss nicht selber nachdenken…was anstrengend sein könnte .

  13. „All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!“
    Leider ist das falsch!!!
    Wenn man von 220 Werktagen pro Jahr ausgeht, so sind das knapp 10 Windkraftanlagen pro Tag!

  14. „All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!“
    Leider ist das falsch!!!
    Es müssten täglich etwa 6 Windkraftanlagen über die nächsten 30 Jahre erstellt werden!
    Bitte Fehler richt stellen!

    • Hallo Herr Hagen, ich habe auch mal gerechnet:

      Wenn es richtig ist, dass 65.000 WKAs pro Jahr errichtet werden müssen, dann sind dies genau 178 pro Tag. Habe ich einen Gedankenfehler gemacht?

      • Nein, haben sie nicht. Die beiden anderen Herren haben „pro Jahr“ überlesen.
        Wenns für 30 Jahre gilt, dann wären es wirklich genau 5.9 pro Tag.
        Inklusive Sonn- und Feiertag, und die 0.9 Schredder kriegen wir auch noch effizient hin.

    • Es gibt keine Windkraftanlagen. Das sind primitive Windmühlen, die da in die Gegend gestellt werden und die die Umwelt und die Tierwelt incl. den Menschen extrem schädigen, wohlgemerkt bzgl. der Lebensmöglichkeiten.
      Aber da Sie ja glauben, daß die Bezeichnung Windkraftanlage korrekt ist …

      Ach ja: selbst im Passatgebiet ist mit Windmühlen keine sichere Stromversorgung möglich … .

  15. Vor 40 Jahren wurde gegen die Kernkraft protestiert, heute gegen die Kohle … Morgen werden es die Windräder sein. Ich hoffe für mich, dass sich die Zyklen nicht verkürzen.

  16. „… bis zur Mitte des Jahrhunderts durch Erneuerbare Energien …“
    Zunächst ist einmal festzustellen, daß es >>erneuerbare<< Energie nicht gibt. Um Energie abgreifen zu können muß in Material und Energieabgreifen investiert werden. Die kinetische Energie der bewegten Luft und die der Sonnenstrahlung ist extrem gering pro m² Fläche. Und das heißt, daß erst nach 50% oder mehr der maximalen Nutzungszeit dieser primitiven Technikinstrumente erst die zum Bau und Betrieb notwendige Energie produziert ist.
    Aber da die meisten Menschen nix von Physik, Technik und Ökonomie verstehen bzw. begriffen haben, können Typen wie Merkel & Co denen ihr sauer erarbeitetes Eigentum in Form von "Geld" stehlen. Denn nix anderes ist die Stromproduktion mit Windmühlen und Solarpanels.
    Dazu gehören auch die Akku-Autos, die pro km mehr Primärenergie verbrauchen als ein Benziner. Daß deren Materialverbrauch an Metallen und Gummi höher ist als der von den Benzinern, das wird natürlich auch verschwiegen.
    Es zeigt halt wie doof die Bundesbürger sind. Und was da ins Land geholt wurde von der mutmaßlichen Kommunistin Merkel (man befasse sich mal mit deren Observation v. R. Havemann im Auftrag der "SED") sollte auch mal angeschaut werden. Sie hat es geschafft die CDU auf 26% Wählerzuspruch zu bringen. Und niemand wählt diese Frau ab … . Ach ja, die SPD ist auf 15% abgesackt und wird wohl demnächst bei unter 5% landen.

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