Eilmeldung (20.11.2019) : Appelle an die Intoleranz )*

Verbote aller Orten ; Bildquellenangabe: Gabi Eder / pixelio.de

Alex Baur (Red. WELTWOCHE Zürich)*
Linksextreme verhindern mit Unterstützung von Journalisten einen Kongress von Klimaskeptikern in München. In Deutschland ist der Gesinnungsterror wieder salonfähig.

Am Anfang war ein als Recherche getarnter Aufruf. Im letzten September erkundigte sich Journalist Paul Gäbler vom Berliner Tagesspiegel beim Management des NH München Ost Conference Center, ob man denn wisse, wen man vom 22. bis zum 24. November beherberge. Natürlich wusste man das. Das Europäische Institut für Klima und Energie, kurz Eike, hatte schon mehrere Kongresse im Münchner Hotel durchgeführt. (Anmerkung der EIKE Redaktion: Es gab nur eine, sehr erfolgreiche Konferenz die EIKE im Jahr davor im Hotel durchführte)  Es gab nie Probleme. Gäbler hakte nach. Bei Eike handle es sich um eine Organisation, welche den menschengemachten Klimawandel leugne und Verbindungen zur AfD habe – ob man diese Gesinnung denn unterstütze, wollte er wissen.

Die Trigger «AfD» und «Klimaleugner» verfehlten ihre Wirkung nicht. «Ein Leugnen des menschengemachten Klimawandels ist mit den Wertvorstellungen der NH Hotelgruppe nicht vereinbar», liess sich die Pressestelle der Hotelgruppe zitieren. Und sie lieferte dem Journalisten damit erst den Stoff für eine Knatsch-Geschichte: «Der AfD-nahe Think-Tank ‹Eike› verbreitet Informationen für Klimawandel-Leugner. Jetzt sorgt eine geplante Konferenz in einem Münchner Hotel für Wirbel.»

Tatsächlich gab es einen solchen Wirbel bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Aber, darauf konnte sich Journalist Gäbler verlassen, nachdem er den Startschuss gegeben hatte, wurde seine Story gleichsam zum Selbstläufer. So einfach tickt Deutschland im Herbst 2019.

Der Münchner Merkur verbreitete den mit einer Mahnung des parteilosen Abgeordneten Marco Bülow angereicherten Schlachtruf aus Berlin umgehend weiter: «Jedes Unternehmen sollte sich gut überlegen, wem sie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.»

Nun nahm das Umweltinstitut München den Ball auf mit einem offenen Brief an das Hotelmanagement: «Hiermit appellieren wir als UmweltschützerInnen, aber auch als VertreterInnen einer offenen Gesellschaft der Solidarität an Sie, Ihren Worten Taten folgen zu lassen und Klimawandel-LeugnerInnen keinen Raum mehr zu geben. Bitte laden Sie Eike aus.»

Die «Taten» übernahm absehbarerweise eine linksextreme Antifa-Truppe. Mit dem ach so lustigen Schlachtruf «Streike gegen Eike! Klimaleugner*innen einheizen!» besetzten zwei Dutzend Linksautonome vorletzte Woche das Münchner Kongresshotel. In Flugblättern wurden weitere «Störaktionen» während des Kongresses angedroht. Das wirkte. Das Hotelmanagement knickte ein und stornierte zehn Tage vor dem Kongress den Vertrag mit Eike. 200 Kongressteilnehmer, die aus der halben Welt anreisen, stehen nun auf der Strasse.

Am 14. November vermeldete der Tagesspiegel den Erfolg der von ihm selber initiierten Kampagne. «Schlechte Nachrichten für deutsche Klimawandelleugner», säuselte das Blatt scheinheilig, Eike müsse sich nun einen anderen Veranstaltungsort suchen. Tatsächlich wird sich auf das kommende Wochenende kaum ein Ersatz finden. Eike hat eine Klage gegen die NH-Hotelgruppe eingereicht. Bei Redaktionsschluss stand noch offen, wie es weitergeht.

Ob man die Skepsis von Eike und seinen Mitgliedern – zumeist emeritierte Professoren und pensionierte Forscher fortgeschrittenen Alters, die keine beruflichen Repressalien mehr befürchten müssen – gegenüber der menschengemachten Klimakatastrophe und der Energiewende teilt, ist das eine. Doch darum geht es nicht :

Die Apologeten der Klima-Apokalypse wollen gar nicht diskutieren. Sie wollen Andersdenkende zum Schweigen bringen.

Vermietungsstopp statt Hausverbot

Eike ist kein Einzelfall. Wer in Sachen Klima oder Migration in Deutschland ungehörige Meinungen vertritt, muss mit Repressalien rechnen.

Die Methoden des Mobs – niederschreien, drohen, lächerlich machen, anprangern, ausgrenzen – scheinen wieder salonfähig zu sein. So bekundet die AfD – immerhin eine offiziell anerkannte politische Partei, die sich vorbehaltlos zur Demokratie und zur verfassungsmässigen Ordnung bekennt – seit ihrer Gründung grösste Mühe, Lokale für ihre Veranstaltungen zu finden. Die Hoteliers und Wirte winden sich, doch am Ende beugen sie sich fast alle dem Gesinnungsterror. Wird ein generelles «Hausverbot» von einem Gericht als verfassungswidrig erklärt, verhängt man halt einen «Vermietungsstopp» (Begründung: «Die Ablehnung richtet sich nicht gegen die Partei, sondern gegen einzelne Exponenten.»). Nachdem im letzten Dezember in Stuttgart ein Hausverbot gegen die AfD für die «Weihnachtsvorlesungen» der evangelischen Kirche gescheitert war, wurde der Anlass kurzerhand abgesagt. Oder man schiebt, wie dies nun in München geschehen ist, Sicherheitsbedenken vor.

Doch wenn linksextreme, notorisch gewalttätige Bewegungen wie die Antifa sich versammeln, ist von solchen Bedenken keine Rede mehr.

Alarmierend am Gesinnungsterror ist vor allem auch die Nonchalance, mit der er vom deutschen Establishment wenn nicht gedeckt, so doch zumindest stillschweigend toleriert oder kleingeredet wird. Als die Süddeutsche Zeitung Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich auf die Bedrohung der Meinungsfreiheit ansprach, reagierte sie genervt: «Es gibt kein Recht auf Zustimmung von allen Seiten!» Als ob das irgendjemand fordern würde.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : „Appelle an die Intoleranz“ | Die Weltwoche, Nr. 47 (2019)| 20. Nobvember 2019 ;  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Baurfür die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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31 Kommentare

  1. Es gab ein großes Heulen und Zähneklappern als die Wahl Thüringen vorbei war. Die Erfolge der AfD und das nicht so mies erwartete Ergebnis der Grünen hat denselben Grund. Die Ossis sind nicht unmündig in Sachen Demokratie, wie man das gern erklären möchte, sondern im Gegenteil. Sie haben erst die braune Diktatur und dann die rote Diktatur des Proletariats hinter sich und erkennen die Gefahr der auf uns zurollenden grünen Diktatur besser. Sie haben auch noch daran zu kauen an der Deindustrialisierung der Treuhand und sehen die neue Deindustrialisierung besser. Eine Partei ohne solides Fachwissen, dafür umso mehr Fanatismus und Verbohrtheit bringt die Kinder freitags auf die Strasse, hält sie vom Lernen ab und erzieht sie in ihrem Sinne als zukünftige Wähler, können es nicht abwarten und möchten sie gleich schon als Kinder durch Herabsetzung des Wahlalters haben. Lenin, Honecker und Hitler lassen grüssen, die Jugend ist unsere Kaderschmiede. Kindesmissbrauch gibt es auch als politischen Kindesmissbrauch auf allen Seiten. Kinderkreuzzug, Selbsmordkinder des IS, Hitlerjugend, man könnte Seiten füllen. Deutschland wendet sich mit der Energiewende ins Nichts und die kleinen Michels, Annalenas und Gretels geht das noch nicht schnell genug. Von Nietzsche stammt der Satz, der Irrsinn ist bei einzelnen selten, bei Gruppen, Parteien und Völkern die Regel. Wie wahr.

  2. „Ausgrenzung und Verleumdung“ – so heiss eine Präsentation 2014 im Deutsches Historischen Museum über die von Julius Streicher gegründete Zeitung „Der Stürmer“. Die fing 1925 auch erst mit begrenztem Anspruch an und geifert später ungehindert. Initio absta! Davon sind wir inzwischen weit entfernt, wenn solche unbedarften Typen wie Frau Baerbock unkritisiert und ungehindert der BBC und sicher vielen anderen empfehlen kann: mit solchen Menschen kann man doch nicht mehr reden. Totschweigen. Stürmer-Diktion? Was folgt dann – Umerziehungslager? KZ geht ja nicht mehr … oder doch? Mit neuer Bezeichnung wie Sozialcamp,Große- Transformation-Camp …. Na, das wird man dann doch noch hindrehen.
    Ausgrenzung und Verleumdung – wir sind schon wieder so weit. Wehe, wenn die prognostizierte „Klimakatastrophe“ nicht infolge Erwärmung, sondern infolge von Abkühlung einbricht – wie sich dann sogar in D das politische „Klima“ ändern wird. Wie man sich da verraten vorkommen und Wut/Thymos sich Bahn brechen werden. Frankreich macht es vor. Andere werden folgen. Ich tippe auf Schweden – Greta-Land.
    Der Tanz auf dem politischen Vulkan, entzündet durch Grün-Links! Einem renommierten Grünen schrieb ich vor Jahren: Passen Sie nur auf, daß Ihnen – den Grünen – nicht das CO2 mal auf die Füße fallen wird. Da wusste ich noch nicht, daß man CO2 auch in Tonnen „nachweisen“ kann. Dann hätte ich das erst recht geschrieben. Es wird kommen der Tag – und Professor Abdusamatov wird nachträglich noch den Nobelpreis erhalten.

  3. „Doch wenn linksextreme, notorisch gewalttätige Bewegungen wie die Antifa sich versammeln, ist von solchen Bedenken keine Rede mehr.“

    Man stelle sich vor, die grünen Ökofaschisten planten eine Veranstaltung und der Vermieter des Konferenzsaales würde auf Druck der AfD den Vertrag kündigen…

    Das Gegackere der linksverblödeten Gehirnwäschemedien wäre überwältigend.

    • Verehrter Herr @bessokeks,

      so einfach kann kluges Argumentieren sein.

      Zu hoch, zu gut, für unsere kompetenten 5-Prozent-Möchtegern-Juristen. Die kapieren das nicht.

      Und Sie sind sowohl juristisch, logisch, vernünftig, absolut und erneut im Recht!!

      Dass die die hochintelligente ceteris-paribus-Regel nicht kennen, macht mich stutzig. Wo haben diese Leute bloß studiert?

  4. Hat keiner in Berlin oder Hamburg den Mut und die Courage, eine Demo aufzurufen fuer „Ehrlichkeit im Umgang mit Klima“?
    Warum überlassen wir der Dummheit und dem Unwissen die Strasse?
    Wir Zweifelnden sind mit schuld, wenn Unkenntnis zur Staatseligion gemacht wird.
    Wolfgang Eckardt

  5. Man muss sich wohl immer wieder fragen, ob es nicht seitens der CDU-Mitglieder fahrlässig war, eine Vielrednerin aus der DDR, in einem Pfarrhaus aufgewachsene Person mit kommunistisch beeinflusster Schulbildung, in die leitende Position einer Partei zu wählen. Derartige Fehlentscheidungen stehen uns erneut ins Haus mit Baerbock und Habeck, allerdings mit anders begründeter Ideologie. Ist diese Parteiendemokratie noch zukunftsfähig? Ohne Volksabstimmungen wohl kaum.

    • Wenn man uns Klimarealisten an die Schulen schicken würde, damit die Heranwachsenden mal vernünftig über Klima und Energie aufgeklärt würden, dann die hätte die Lehrerschaft wirklich was dagegen. Aber viele Eltern hätten nichts dagegen!

  6. Super die Weltwoche! Und wenn die SZ die Frau Merkel tatsächlich auf die Bedrohung der Meinungsfreiheit angesprochen haben sollte (wie aufmüpfig!), dann hätte die SZ das erste Mal seit langer Zeit einen Pluspunkt verdient – vorbehaltlich natürlich, was dort sonst noch geschrieben wurde. Die „genervte“ Reaktion unserer Kanzlerin macht es klar: Schließlich gibt es den Unterschied zwischen „guter“ und „schlechter“ Meinungsfreiheit, wie in der DDR eben.

  7. Hätten diese Kreischkinder von der Antifa nicht so einen Rückhalt in der Politik und würden sie nicht die Bevölkerung derart terrorisieren, man dürfte diese arbeitsscheuen, bildungsfernen und staatlich alimentierten Bodensätzler schlicht ignorieren. Von dem Kontostand und dem bescheidenen Luxus, den wir uns in den letzten 25 Jahren mit ehrlicher Arbeit geschaffen haben, können diese Verlierer nur träumen. Kommt daher auch dieser unerträgliche Kapitalismusneid auf alles? Aber wie heißt es so schön: im Leben ist jeder für sich selbst verantwortlich.

  8. Dissidente Vereinigungen werden nicht umhin kommen, ein System eigener Einsatz- und Schutzkräfte aufzubauen. Man muss jetzt beginnen, die rechtlichen Möglichkeiten abzuklopfen und dann zügig mit dem Organisieren beginnen.

  9. Zit. Klima-Antifa München: „Streike gegen Eike! Klimaleugner*innen einheizen!“

    Wieso „Klimaleugner*innen“?
    Ich dachte, Klimaleugner seien alles böse, alte, weiße Männer. ^^

  10. Red. Weltwoche: „Es gab nie Probleme.“
    Naja, das stimmt auch nicht. Schließlich gab es vor laufender Kamera eine Auseinandersetzung mit einem Reporter der ARD-Sendung „Monitor“, nachdem der sich über das Hausverbot des EIKE hinweggesetzt hatte.

    • Probleme gibt es immer, wenn es ökonomische Probleme für den politisch-ökonomischen Gegner gibt.

      Interessant ist natürlich auch das Verhalten des Fernsehreporters, der rechtswidrig das Hotel betrat und dort filmte.

      Das Hauptproblem besteht aber darin, daß in D niemand Zugriff auf die Klimadaten der Meteorologen in Europa und Asien hat. Es geht da nicht um die Klimadaten als Mittelwerte sondern um die gemessenen Tagesdaten.
      Die der USA sind komplett verfügbar, für mehr als 120 Jahre Tag für Tag. Natürlich mit kleinen Fehlern und fehlenden Tagen, Monaten und Jahren.

  11. „Es gibt kein Recht auf Zustimmung von allen Seiten!“
    Natürlich nicht. Es gibt aber Gesetze gegen Gewalt, Androhung von Gewalt, Nötigung, Volksverhetzung, politischer Verfolgung und dergleichen. Kann man die Akteure denn nicht auf der Basis belangen?

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