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Deutschlands Krieg gegen die Biodiversität – Teil 1: Die Ausrottung von Vögeln im Namen des Klimaschutzes

Denn ein Alarm, der zwar zutreffend die erhebliche Bedrohung vieler Arten auflistet, aber außer grundsätzlichen Ursachen und ebenso allgemeingültigen Empfehlungen nicht wagt, die Hauptsünder klar zu benennen und mit erschreckenden, konkreten Beispielen die Bedrohung veranschaulicht, wird von der Politik nicht ernst genommen. Und dieser Hauptsünder ist Deutschland, wo die Biodiversität vom Staat massiv bekämpft wird. Zwar nicht offiziell, aber de facto – als ganz bewusst angerichtete Schäden, die nun einmal leider von der Energiewende verursacht werden. Aber mit dem in diesem Zusammenhang, also Artenschutz, zutreffenden Totschlagsargument „Klimaschutz“ wird alles ignoriert, was der Vollendung der Energiewende entgegen steht. Und das ist nicht nur der Rotmilan.
Die IPBES-Wissenschaftler beklagen grundsätzliche Ursachen:
Das massive Eingreifen des Menschen in die globalen Ökosysteme,

insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft;

durch die Abholzung der Wälder;

und durch den Ressourcenabbau.
Was eigenartigerweise weggelassen wird, ist die Erwähnung der schnell wachsenden Weltbevölkerung, die einen ständig wachsenden Druck auf Naturlandschaften ausübt und sie für eine landwirtschaftliche Nutzung zerstört – was leider zwangsläufig durch die Notlage geschieht. Das aus der Perspektive europäischen Wohlstands zu kritisieren ist unangemessen. Wenn Wälder abgeholzt werden, hat das schließlich sehr konkrete Gründe, zu denen allerdings auch das wirtschaftliche Interesse am Verkauf des Holzes gehört, gefolgt von der Anlage von Sojafeldern oder Ölpalmen-Plantagen.
Dass jedoch eine vergleichbare Naturzerstörung und Artenvernichtung ohne wirtschaftliches Elend, dafür aber aus ideologischen Motiven in Mitteleuropa erfolgt, wobei Deutschland eine traurige Führungsrolle einnimmt und sich dazu noch als „Vorreiter“ bezeichnet, ist ohne Beispiel.
Die Beschreibung und Bewertung der konkreten Fälle von Artenbedrohung und –Ausrottung mit Nennung der Verantwortlichen, wird in dem IPBES-Bericht peinlich vermieden. Das ist schließlich keine Wissenschaft und verursacht nur Ärger von Seiten der bloßgestellten Regierungen.
Der IPBES hat es sich einfach gemacht: Allgemeine Kritik und ebenso allgemeine Handlungsempfehlungen. So können jetzt auch die bezüglich der Artenvernichtung rücksichtslosen Regierungen den Bericht loben, die Lage als ernst bezeichnen und sich dann anderen Dingen zuwenden.
Die Reaktion der deutschen Bundesregierung fiel dementsprechend aus:
Die Pressemitteilung der Bundesregierung vom 6.Mai 2019
Zum Bericht des Weltbiodiversitätsrates gaben die Bundesministerien BMU (Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit) und BMBF (Bildung und Forschung) eine gemeinsame Pressemitteilung heraus.
Darin erklärt die Ministerin Anja Karliczek (BMBF), dass dieser Bericht uns vor Augen führt, „dass immenser Handlungsbedarf besteht. Auch in der Wissenschaft. Forschung muss die noch bestehenden Wissenslücken schließen, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und deren Umsetzung ….begleiten. Dazu wird die Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt meines Hauses einen erheblichen Beitrag leisten.“
Die Stellungnahme der Umweltministerin Svenja Schulze :
„(Der Bericht) zeigt aber auch Auswege aus der Krise: Der wichtigste Hebel hierfür ist eine grundlegende Reform der Agrarpolitik und vor allem der EU-Agrarförderung. Daneben brauchen wir mehr und effektivere Schutzgebiete. Dem Insektensterben will ich mit einem Aktionsprogramm Insektenschutz entgegentreten, das wir derzeit in der Bundesregierung abstimmen.“
Dann wird Prof. Josef Settele, UFZ Halle, der als Ko-Vorsitzender die Erstellung des IPBES-Berichts leitet, mit den Worten zitiert: „Die negative Entwicklung ist auf zahlreiche direkte Treiber wie Landnutzung, Umweltverschmutzung und
Klimawandel zurückzuführen. Auch an den indirekten Treibern, also den sozialen und politischen Rahmenbedingungen müssen wir ansetzen.(Anm.: Hier hätte er das deutsche Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG) klar benennen müssen.
Dass er stattdessen auch noch die unbewiesene These vom menschengemachten Klimawandel heranzieht, der seit genau 20 Jahren mit unveränderter Globaltemperatur pausiert, während die CO
2-Konzentration in der Atmosphäre stetig anstieg, aber offensichtlich nichts bewirkte, ist schon deprimierend. Die Nennung des Klimawandels als Ursache für nahezu alle Umweltprobleme ist anscheinend heutzutage eine selbst für Wissenschaftler notwendige Demutsgeste gegenüber der Regierung, aber insbesondere auch gegenüber den Medien.

Die Pressemitteilung endet mit der guten Botschaft, dass „Deutschland einer der größten Finanzgeber“ sei: Und zwar für das IPBES-Sekretariat in Bonn. Man werde auch die Erstellung der Berichte mit Fördermitteln unterstützen. Und beide Ministerien hätten ja bereits 2014 die deutsche IPBES-Koordinierungsstelle eingerichtet.
Ende der Zitate aus der Pressemitteilung.
Man kann annehmen, dass durch diesen Direktkontakt frühzeitig ein politischer Einfluss ausgeübt werden kann, wenn etwa in einem späteren Bericht des IPBES geplant wird, Ross und Reiter beim Thema Biodiversitäts-Zerstörung zu benennen.
Energiepolitik ohne Rücksicht auf die Folgen
Eine Industrienation, die die Naturgesetze ignoriert, ruiniert auch die Biodiversität.
Deutschland gibt mit seiner Energiepolitik der Welt ein Beispiel, wie man scheitern muss – und das extrem teuer. Keine andere Nation folgt der selbst ernannten „Vorreiterin“ bei dem wirtschaftlich selbstmörderischen Prozess, der mit dem Ersetzen der Fachleute durch Ideologen, mit Illusionen anstatt mit einer realistischen Planung, mit technologischem Wunderglauben begann und mit einer durch die teure Ineffizienz zwangsläufigen Ausplünderung der Bürger wie auch der Industrie auf eine Krise zusteuert.
Die fatalen Fehler dieser Energiepolitik sind:
– Die nicht rational begründbare Entscheidung, das gesamte Energieerzeugungssystem auf
elektrische Energie zu fokussieren.
– Die ideologische Ablehnung des bestehenden Systems der sog. konventionellen
Stromerzeugung, das auf den Energieträgern Kohle, Erdgas und Kernbrennstoff basierte – und funktionierte.
– Der überstürzte Ausstieg aus der Kernkraft, obwohl Deutschland weder schwere Erdbeben
noch Tsunamis drohten und obwohl die deutschen Kernkraftwerke zu den zuverlässigsten und sichersten Anlagen weltweit gehören.
– Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung – womit die letzte sichere Grundlast-Stromversorgung ebenfalls beendet werden soll.
– Die Eliminierung der Gaskraftwerke und der GuD-Kraftwerke (Heizkraftwerke) durch subventionierten Wind- und Solarstrom, der ihre Rentabilität wegen des Wegfalls der
Spitzenlast-Einnahmen beendet hat.
– Der Irrglaube, dass die Stromversorgung statt dessen mit unzuverlässigen, längst als
unbrauchbar erwiesenen, vom Wetter und vom Tageslicht abhängigen Verfahren wie Windkraftanlagen und Solarstromanlagen, die (physikalisch falsch) als „erneuerbar“ etikettiert werden, gesichert werden könnte.
– Das Ignorieren der Tatsache, dass diese unzuverlässigen Verfahren zum Ausgleich
ihrer Erzeugungsschwankungen und Totalausfälle (Tage andauernde Flauten, kein Solarstrom in der Nacht) zwingend Tausende großer Pumpspeicherkraftwerke benötigen, die in Deutschland niemals gebaut werden könnten.
– Die Nichtbeachtung des immensen Flächenbedarfs der Wind- und Solarstromanlagen sowie
auch des Anbaus von großflächigen „Energiepflanzen“- Monokulturen (Mais, Raps) für die Biogasproduktion. Damit auch die Nichtbeachtung der negativen Auswirkungen derartiger Monokulturen auf die Artenvielfalt im Bereich der Landwirtschaft.
– Die Nichtbeachtung der zwangsläufigen Folgen, die insbesondere die Errichtung von immer größeren Windkraftanlagen haben musste: Riesige Kahlschläge in Wäldern, Landschaftsverschandelung, Bedrohung der – oft geschützten – Arten (z.B. Greifvögel,
Fledermäuse, Insekten) sowie gesundheitliche Gefährdung von Menschen (Lärm, Infraschall).
Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Es ist nicht verwunderlich, dass diese Demonstration der Ruinierung eines entscheidenden Sektors der Wirtschaft keine Nachahmer im Ausland findet.
Der Flächenbedarf der „Erneuerbaren“
Der hohe Flächenanspruch der Stromerzeugung durch „Erneuerbare“ ist für deren Auswirkungen entscheidend; diese Eigenschaft verursacht sehr hohe Kosten und Schäden in der Natur – ohne ihre eigentliche Aufgabe, eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, auch nur annähernd zu erfüllen..
Bei dem Vergleich von Verfahren der Stromerzeugung, die in einem dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland im Winter eine gesicherte Leistung von mehr als 80 GW (80.000 Megawatt) bringen müssen, spielt der Flächenanspruch pro erzeugter Megawattstunde die entscheidende Rolle – auch für deren Kosten.
In konventionellen Kraftwerken ist eine Technik vorhanden, die die sehr hohe Energiedichte in ihren Brennstoffen durch angepasste Aggregate großen Leistungsvermögens (Dampferzeuger, Generatoren) in elektrische Energie umwandeln. Das führt dazu, dass diese Kraftwerke trotz großer Leistung – z.B. 1.000 MW bei einem Steinkohlekraftwerk- eine geringe
Fläche von etwa 2-3-ha beansprucht.
Völlig anders ist die Situation bei den „Erneuerbaren“; mit Ausnahme der Wasserkraft.
Der Energieeintrag von Wind und Sonne pro Flächeneinheit ist gering. Bei der Biomasse auf dem Feld kommt noch der geringe Wirkungsgrad der Photosynthese (Licht zu chemischer Energie) hinzu.
Große Windräder leisten bis zu
6.Megawatt (Maximalleistung, nur bei Starkwind) bei einem
Flächenbedarf von ca. 2 ha für frei stehende Windräder.

Im Wald errichtete WKA beanspruchen eine weitaus größere Fläche, die frei von Bäumen ist. Jeder kann durch Betrachten der großen Kahlschlagsflächen in Wäldern den Zusammenhang von beanspruchter Landfläche in Relation zu der elektrischen Erzeugung eines Windrades berechnen.
Die deprimierenden Zahlen der Jahres-Volllaststunden von im Durchschnitt 1500h/a (von 8760 Stunden, die ein Jahr hat) besagen, dass eine wetterabhängige Windkraftanlage, die 2 MW Maximalleistung hat, in einem Jahr so viel bzw. so wenig Strom liefert, wie ein dauerhaft arbeitendes Miniaturkraftwerk von 0,36 MW.
Bei einem Flächenverbrauch von 60×60=3.600 m
2 und dieser Leistung von 0,36 MW ergeben sich 100 Watt an mittlerer Leistung pro Quadratmeter.
Zum Vergleich: Ein 1000-MW Steinkohlekraftwerk mit einer Fläche von 300×300=90.000 m
2 hätte eine Leistungsdichte von 11.000 Watt pro Quadratmeter .
Um die durchschnittliche jährliche Stromerzeugung eines 1000-MW-Steinkohlenkraftwerks durch 2 MW-Windräder zu erreichen, müssten 2.800 dieser Anlagen errichtet werden. Die dann gleich große durchschnittliche Jahreserzeugung täuscht jedoch über den außerordentlich problematischen Nachteil für die Verbraucher hinweg: In Perioden geringer Windstärken, die häufig vorkommen (unter Windstärke 3), stehen sämtliche Windräder still.
Wenn die Verbraucher dann überhaupt noch Strom geliefert bekommen, stammt der aus sog. konventionellen Kraftwerken.
Diese 2.800 Windräder benötigten – verglichen mit dem Kohlekraftwerk – das 110-fache an dessen Flächenbedarf.
Solarstromanlagen bedecken bei bescheidener Leistungsausbeute sehr große Flächen. Typische Werte: 1,6 Hektar/MW (Peak).
– Biogasanlagen erhalten ihre in Fermentern zu vergärenden Energiepflanzen von sehr großen Anbauflächen. Es gibt Schätzungen, dass der Biogas-Energieertrag von 0,5 Hektar (ha) Silomais nur 1 kWh
an Stromerzeugung liefert. (Es ist kein Tippfehler: Eine Kilowattstunde).
– Anders ist die Situation bei der Wasserkraft: Zwar fällt Niederschlag in relativ geringer Dichte,  aber im Gegensatz zu Sonnenlicht und Wind besitzt Wasser eine erhebliche Masse und durch die Schwerkraft wird der Niederschlag in Verbindung mit der Topografie des Geländes zusammengeführt, in Bächen und Flüssen konzentriert, und kann dann z.B. in einem hoch gelegenen See oder durch einen aufgestauten Fluss Turbinen hoher Leistung antreiben.
Ein weiterer Vorteil: Das gesammelte bzw. gestaute Wasser ist ein Speicher. Daher ist die energetische/mechanische Nutzung des Wassers – Höhenunterschiede vorausgesetzt – schon immer vom Menschen praktiziert worden. Wo es möglich ist, erfolgt diese Nutzung längst.
Aber nicht jedes Land hat eine Topografie wie Norwegen, Österreich oder die Schweiz. Die Wasserkraftwerke, die man in Europa bauen konnte, die gibt es schon lange.
Diese Betrachtungen sollen verdeutlichen, weshalb die mit Milliarden der Stromkunden (ca. 26 Mrd Euro pro Jahr für alle Verbraucher – auch Industrie und Gewerbe) massiv geförderte Stromerzeugung mittels Wind- , Photovoltaik oder Energiepflanzen/Biogas in Deutschland zu vielen Problemen und Kollateralschäden geführt hat, wobei ihr Beitrag zu einer gesicherten Stromversorgung lächerlich gering ist. Es muss eine mit nahezu der gleichen Leistung wie der Kraftwerkspark in der Vor-Energiewendezeit stets verfügbare konventionelle Stromerzeugungs-Kapazität bereitstehen. Damit leistet sich Deutschland ein doppelt vorhandenes Stromerzeugungs-System: Ein konventionelles (Kohle, Erdgas, Kernkraft) und eins „just for show“, das zeigen soll, wie klimafreundlich die Deutschen sind – auch wenn es außer hohen Kosten nichts bringt.
Die Bedrohung der Artenvielfalt, die jetzt in das Bewusstsein der Bürger gerät, ist somit ein Teil einer missratenen und ineffektiven Energiepolitik, für die stets nur das Argument „Klimaschutz“ vorgebracht wird. Wobei nicht einmal das stimmt.
Auch die Insekten sind gefährdet
An die Insekten hatte bisher niemand gedacht. Nur die Wissenschaftler.
Seit langem wird von Naturschützern der stetige Rückgang der Insektenpopulationen in Deutschland beklagt. Als eine vom Menschen zu verantwortende Ursache wird die in den Dienst der Energiewende gestellte Landwirtschaft genannt, deren in riesigen Monokulturen als Energie-Rohstoff angepflanzte Biomasse – überwiegend Mais und Raps – sowohl für die Vielfalt der Insekten als auch für die Vögel, deren Nahrung sie sind, verlorene Biotope darstellen. Der damit verbundene Verlust der ungenutzten Randstreifen mit ihrer Artenvielfalt , der nur den Ertrag schmälert, kommt noch hinzu.
Svenja Schulze, die Umweltministerin, hatte kurz nach der oben beschriebenen Vorstellung der Regierungsmeinung mit der Betonung künftiger Forschungsprojekte zum Artenschutz eine konkrete Gelegenheit zum aktuellen Handeln: Am 20. Mai brachte die Tagesschau einen Bericht über Ergebnisse von DLR-Wissenschaftlern (Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt, Porz) zu den Verlusten an Insekten durch Windräder, die auf 1200 Tonnen Insekten jährlich geschätzt wurden. Die Aufregung in den Medien war erheblich, auch gab es Kritik zur Allgemeingültigkeit der Zahlen; mehr Forschung wurde gefordert.
Die Bundesregierung, die diese Entwicklung seit Jahren verfolgt und ignoriert hat (z.B. die frühere Ablehnung einer Verträglichkeitsprüfung von Windkraftanlagen) reagiert jetzt auf diese bedrohliche Entwicklung offensichtlich nur deshalb, weil die Medien ihre Zurückhaltung in Bezug auf die Folgen der Energiewende in diesem Fall aufgegeben und umfassend informiert haben.
Ihre Erklärungen in der eingangs vorgestellten Pressemitteilung legen allerdings nahe, dass mit dem dort dokumentierten Ausblenden der von den Bundesregierungen angerichteten Schäden auch zu erwarten ist, dass auch weiterhin nichts geschieht. Das passt zu ihrer gleichen Haltung in Bezug auf die anderen, ebenfalls katastrophalen Schäden, die der Natur, der Landschaft und auch den Menschen mit der Energiewendepolitik zugefügt werden. Man befürchtet offensichtlich einen politischen Dammbruch, wenn die in einem Aktionsfeld der sog. Energiewende angerichteten Schäden eingestanden werden.
Neu sind die Warnungen über eine starke Dezimierung der Insekten nicht. Bereits Im Jahre 2017 wurde die „Krefelder Studie“ veröffentlicht, nach der die Masse der Insekten in Deutschland seit 1989 um im Durchschnitt 76 Prozent zurückging.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen haben diese Entwicklung ebenfalls beschrieben: In ganz Europa sinkt der Bestand und immer mehr Arten droht das Aussterben. Diese bedrohliche Entwicklung, die aufgrund der entscheidenden Funktion der Insekten als artenreichste Tiergruppe für das Funktionieren des Ökosystems unabsehbare Folgen nach sich ziehen würde, begreift man jetzt als ernste Gefahr.
Auch über die Ursachen der Artendezimierung herrscht bei den Forschern Übereinstimmung: Es ist der Verlust ihres Habitats, ihres Lebensraums. In einem ausführlichen Artikel in der
WELT vom 21.Juni wird dazu der Tierökologe Johannes Steidle (Uni Hohenheim) zitiert:
Rund die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands von 357.580 Quadratkilometern wird von der Landwirtschaft genutzt. Wald besetzt weitere 30 Prozent. Daraus folgt: „Das Problem des Insektensterbens kann deshalb nur in der Fläche gelöst werden – und leider nicht durch das Engagement einzelner Unternehmen oder Privatpersonen“ – wie z.B. durch die Begrünung von Dächern.
Hier treffen zwei fatale Fehlentscheidungen der EU und der Bundesregierung zusammen und
Diese Entwicklung wurde bis heute durch riesenhafte Monokulturen und auch durch die den Bestand dieser Mais- und Raps-Wüsten sichernde Anwendung von Pestiziden gezielt vom Staat vorangetrieben (siehe das Kapitel über die „Energiepflanzen“ und die Biogaserzeugung).
Dass die Monokulturen jeglicher Pflanzenart und deshalb auch bei den sog. Energiepflanzen zu einer Arten-Verarmung führen, war eigentlich bekannt. Aber war das ein Problem?
Aber jetzt zeigte sich eine für die Öffentlichkeit neue Ursache der Insektenverringerung: Die direkte Tötung durch Windkraftanlagen. Die Betreiber dieser Anlagen wissen das schon lange: Dieses Problem ist lästig, denn es verringert die Leistung der Windräder (s.u.).
Die Öffentlichkeit wurde im Jahr 2018 auf die Bedrohung der Insektenarten aufmerksam gemacht, was zunächst eine Welle von Unterstützungsideen und Projekten für die beliebteste Insektenart – die Honigbiene – auslöste. Kein Wunder, denn die Tätigkeit der Honigbiene nutzt dem Menschen direkt und ist wohlbekannt: Bestäubung von Obstbäumen und Honigproduktion.
Dazu merkte der Hohensteiner Tierökologe Steidle an, dass es allein 580 Wildbienenarten gibt und dass diese wiederum zu rund 30.000 Insektenarten allein in Deutschland gehören. Mit Rettungsversuchen für die Biene Maja die Reduzierung der Käfer, Ameisen, Wanzen, Fliegen, Schmetterlinge und weiterer Insektenarten zu bekämpfen, ist es also nicht getan.
Die Bürgerinitiative Gegenwind Schleswig-Holstein kommentierte die regierungsamtliche plötzliche Sorge um die Insektenpopulation mit den Worten:
„Seit ein internationales Forschungsteam 2017 mit der Nachricht schockierte, binnen knapp drei Jahrzehnten habe sich die Insektenmenge in Deutschland um drei Viertel des ursprünglichen Bestandes reduziert, zählen Bienen und andere possierliche Flugtierchen zu den Favoriten der Politiker. Brisanter Weise sind es vornehmlich die grünen Windkraftverfechter, die sich im letzten Kommunalwahlkampf mit dem Slogan „Summsumm statt Blabla“ für die kleinsten Bewohner der Lüfte stark machten und erst kürzlich in Bayern ein erfolgreich abgeschlossenes Volksbegehren „Rettet die Bienen“ bejubelten. Nun sehen sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass Windkraftanlagen nicht nur für Großvögel und Fledermäuse, sondern auch für Fluginsekten vernichtende Folgen haben.“
Seit langem wird von Naturschützern der stetige Rückgang der Insektenpopulationen in Deutschland beklagt. Als eine vom Menschen zu verantwortende Ursache wird die in den Dienst der Energiewende gestellte Landwirtschaft genannt, deren in riesigen Monokulturen als Energie-Rohstoff angepflanzte Biomasse – überwiegend Mais und Raps – sowohl für die Vielfalt der Insekten als auch für die Vögel, deren Nahrung sie sind, verlorene Biotope darstellen. Der damit verbundene Verlust der ungenutzten Randstreifen mit ihrer Artenvielfalt , der nur den Ertrag schmälert, kommt noch hinzu.
Die verhängnisvolle Rolle der Windräder bei der Dezimierung zahlreicher Arten
Gegen Ende des Jahres 2018 erhielt der Rückgang der Insektenpopulationen durch eine Studie der DLR (Köln-Porz) eine zusätzliche Erklärung, die sogar die der Energiewende wohlgesonnenen Medien verstörte: Die Verluste von Fluginsekten in Windparks. Im vorausgegangenen Kapitel über die Reaktion der Bundesregierung auf den Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) wurde über dieses Thema bereits berichtet, weil in der Pressemitteilung vom 6.Mai 2019 mit keinem Wort die besonders ernste Situation gerade in Deutschland erwähnt wird.
Stattdessen vage Ankündigungen über die Bedeutung von Forschung – denen unmittelbar mit der Ablehnung eines ersten, sehr ernstzunehmenden Projektantrags („keine Notwendigkeit“) der Beweis für die offenkundige Absicht der Regierung folgte, die gründliche wissenschaftliche Untersuchung dieses peinlichen Themas nicht zu fördern, sondern sie zu vermeiden.
Die Modellanalyse der DLR-Wissenschaftler führte zahlreiche Fakten und Argumente zu dem Thema „Verluste von Insekten in Windparks“ auf, die zum Teil bereits in der Literatur beschrieben worden sind.
Eine Zusammenstellung einiger der heute gesicherten Kenntnisse:
– Die Rotoren der Windräder befinden sich keineswegs außerhalb – d.h. oberhalb – des natürlichen Habitats von Fluginsekten. Während der warmen Saison gibt es Massenbewegungen großer Schwärme in hunderten Metern Höhe. Das sei bereits seit langem bekannt.
– Ausgewachsene, flugfähige Insekten suchen kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen auf, die sie zu entfernten Brutplätzen tragen sollen. Diese dabei genutzten uralten Pfade werden seit ca. 30 Jahren vermehrt von den Rotoren großer Windkraftanlagen (WKA) unterbrochen. Deren Rotorflügel erreichen sehr hohe Blattspitzengeschwindigkeiten.
– Die Modellanalyse benennt die zur Zeit in Deutschland potenziell gefährdeten Insektenmengen mit ca. 24.000 Tonnen jährlich, wobei deren Verluste beim Passieren der WKA-Rotorenkreise mit „mindestens 1.200 Tonnen pro Jahr“, das bedeutet während der warmen Saison ca. 5-6 Milliarden Insekten pro Tag.
– Insekten können an einem Tag oder in einer Nacht mehrere hundert km zurücklegen. Diese sog. „Migration“ findet in großen Schwärmen statt, die aus verschiedenen Spezies bestehen.
– Nachts sind überwiegend große Insekten unterwegs, die zum Aufstieg keine Thermik benötigen. Sie steigen aus eigener Kraft in größere Höhen auf und wählen Schichten aus, die geeignete Windgeschwindigkeiten, Windrichtung und Temperatur aufweisen.
– Die Migration von Fluginsekten dient vor allem der Fortpflanzung und Verbreitung der Art. Werden Weibchen, die mehrere hundert Eier legen können, während der Migration von Rotorblättern getötet, reduziert das die nachfolgende Generation. Damit ist auch das gesamte Ökosystem von den Verlusten betroffen, denn bei einem Entzug eines Teils der Insekten aus der Nahrungskette entsteht eine Verknappung für die Jäger (Vögel z.B.).
Der Landesverband Brandenburg des NABU hat 2011 zum Thema „Windkraftanlagen im Wald“ auch zu deren Wirkung auf Insekten berichtet: „Viele Insekten sind thermophil (sie bevorzugen Wärme), entwickeln sich an warmen Standorten und schwärmen dort. Insbesondere Offenflächen in Waldrandnähe werden wegen der dort entstehenden Thermik genutzt. Dies führt dazu, dass an den WKA-bedingten Kahlschlägen oder am Waldrand ein stark erhöhtes Aufkommen von Insekten entsteht. …Es ist bekannt, dass tote Insekten auf WKA-Flügeln sich in solchen Massen ansammeln, dass sie bremsende Wirkung auf die WKA haben.“
Zum neuen Gewerbe der Windrad-Flügel-Reiniger wird weiter unten Ergänzendes gesagt. Bemerkenswert ist an diesem Papier, dass diese Erkenntnis schon 2011 bekannt war – über die in Massen getöteten Insekten, die die Leistung von im Wald errichteten WKA beeinträchtigen, wusste man also schon vor mehr als 8 Jahren Bescheid.
Dieser Verlust an WKA-Leistung durch Schichten toter Insekten muss den Herstellern und Betreibern von Windkraftanlagen seit Beginn des Windrad-Ausbaus vor 20 Jahren störend aufgefallen sein. Schließlich trat dieser unangenehme Effekt bereits bei den ersten Windrädern auf – und spätestens nach den ersten zwei Duzend Windrädern wusste man: Das betrifft alle WKA. Es entstand ein Reinigungsgewerbe für die von zermatschten und an den Rotorblättern angetrockneten Insekten in ihrer Leistung beeinträchtigten Windräder.
Es gehört in anderen technischen Anwendungsbereichen wie bei Flugzeugen und bei Segelyachten zum normalen Service, die Oberflächen, die von Luft oder Meerwasser angeströmt werden, regelmäßig von Schmutz oder Bewuchs (Yachten) zu reinigen, weil es zu Strömungswiderstand und Leistungsverlusten führt.
Aber erst jetzt und nur durch die Medienberichte zu den Ergebnissen der DLR-Studie sah sich die Regierung veranlasst, die Massentötung von Insekten offiziell zur Kenntnis zu nehmen.
Die Modellanalyse der DLR-Wissenschaftler führte zahlreiche Fakten und Argumente zu dem Thema „Verluste von Insekten in Windparks“ auf, die zum Teil bereits in der Literatur beschrieben worden sind.
Zum neuen Gewerbe der Windrad-Flügel-Reiniger wird weiter unten Ergänzendes gesagt. Bemerkenswert ist an diesem Papier, dass diese Erkenntnis schon 2011 bekannt war – über die in Massen getöteten Insekten, die die Leistung von im Wald errichteten WKA beeinträchtigen, wusste man also schon vor mehr als 8 Jahren Bescheid.

Von Wissenschaftlern wird ihrerseits Kritik an der Tatsache geäußert, dass es immer noch keine Verträglichkeitsprüfung von Windkraftanlagen gegenüber im Luftraum migrierende Fluginsekten gibt – und das nach mittlerweile mehr als 30 Jahren Windenergie-Ausbau. Die Wissenschaftler stellen fest, dass die Annahmen, die vor 30 Jahren zu einem Verzicht auf einen derartigen Verträglichkeitsnachweis geführt haben, falsch sind. Gibt es für diesen Nachweis immer noch „keine Notwendigkeit“?
Es gab zu der DLR-Studie wichtige positive Stimmen, so vom Generaldirektor der Senckenberg-Stiftung Prof. Volker Moosbrugger, der zuerst die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit der DLR-Kollegen lobte und das mit der Feststellung verknüpfte „Wir wissen durch diese Studie nun, dass wir wirklich mehr Forschung brauchen, um die Zusammenhänge zwischen dem Verlust von biologischer Vielfalt und Windparks nachweisen zu können.“
Das war exakt das, was die BMBF-Ministerin Karliczek zusammen mit der BMU-Ministerin angekündigt hatte. Und es traf ein Antrag für ein Forschungsprojekt zu genau diesem Thema ein: Antragsteller: Die Wildtierstiftung – deren Leiter Prof. Fritz Vahrenholt ist. Die Stiftung wollte sogar die Hälfte der Projektkosten übernehmen.
Die Umweltministerin Schulze lehnte eine Förderung ab. Ihre Begründung: Sie sehe
keine Notwendigkeit für weitere Forschungen. Das war der erste Test in Bezug auf die Ernsthaftigkeit ihrer Ankündigungen: Es waren offensichtlich nur leere Worte.
Prof. Dr. Werner Mathys sagte dazu in einem Grundsatzpapier der Initiative Vernunftkraft NRW: „Der weitere geplante Ausbau der Windenergie…wird die Situation weiter extrem zuspitzen.“
Und weiter bemerkenswert sei, dass offensichtlich kein Interesse an der Förderung entsprechender Forschungsvorhaben bestehe.
Die Windkraft-Lobby dürfte aufgeatmet haben.
Der Tierökologe Steidle fordert eine Änderung der Agrarförderung auf EU-Ebene, die dazu führe, dass rund 60 Prozent aller Monokulturen in Deutschland Äcker für Tierfutter sind. Dazu kommt unglücklicherweise verschärfend die deutsche Energiewende-Politik, die den Anbau sogenannter Energiepflanzen – überwiegend Silomais – in weiteren riesigen Monokulturen mit einer besonders hohen, gesetzlich abgesicherten Belastung des Strompreises (die sog. EEG-Umlage) fördert. Der extreme Ausbau der Windkraftanlagen, der ebenfalls auf die gleiche Weise durch die EEG-Zwangsumlage finanziert wird, stellt sich jetzt für die Regierung und die Öffentlichkeit – jedoch keinesfalls für die Windradhersteller und –Betreiber, die das schon seit knapp 20 Jahren wissen – als zusätzliche Bedrohung der Insektenpopulationen heraus.
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Teil 2 folgt in Kürze




Der Preis der Eitelkeiten: Erdrückende Kosten des chaotischen Wind- & Solarstrom – Teil 2 von 2

Ein solches Versorgungsgebiet ist Gapa Island, eine kleine Insel mit nur 178 Einwohnern (97 Haushalten) in Südkorea. Ein Bericht über das Gapa-Inselprojekt erschien im Juli 2016 auf der Hankyoreh-Nachrichtenseite ( http://english.hani.co.kr/arti/english_edition/e_national/752623.html ).

Mit einem durchschnittlichen Strombedarf von 142 kW und einem maximalen Strombedarf von 230 kW installierten die Inselbewohner eine Wind- und Solarleistung von 674 kW (Nennwert) – etwa das Dreifache desmaximalen Strombedarfs, um mit leichtem Wind und schwacher Sonne fertig zu werden. Das Problem ist jedoch, dass die Versorgung mit Wind- und Sonnenenergie nicht stabil ist. Aus diesem Grund wird im 3,86 MWh Batterie-Speichersystem überschüssiger Strom gespeichert, der jedoch nur bis zu acht Stunden genutzt werden kann.

Die Kosten für die Wind- und Solarkapazität plus Batterien betrugen ungefähr 12,5 Millionen US-Dollar oder etwa 125.000 US-Dollar pro Haushalt. Mit all diesen Investitionen konnten die Inselbewohner im Durchschnitt rund 42% ihres Stroms aus Sonne und Wind beziehen. Die volle Reservekapazität der Dieselgeneratoren muss weiterhin vorgehalten werden.

[neuere Information zu diesem Projekt nicht gefunden, der Übersetzer]

Wenn man bei einem System wie dem von Gapa Island angemessene Kapitalkosten anwendet und zusätzliche Elemente wie Speicher berücksichtigt, die erforderlich wären, um den Anteil der gesamten Erzeugung aus erneuerbaren Quellen auf ein höheres Niveau zu heben, kann man das Gapa-Demonstrationsprojekt auf die gesamten Vereinigten Staaten hochrechnen. Dieses zu Strompreisen führen, die  mindestens das Fünffache ihres derzeitigen Niveaus, wahrscheinlicher weitaus höher wären. Und selbst dann wären die USA kaum in der Lage, 50% des Stroms aus den zeitweiligen erneuerbaren Energien zu gewinnen.

Ein etwas größeres Demonstrationsprojekt auf der spanischen Insel El Hierro (ca. 10.000 Einwohner) brachte ähnliche Ergebnisse. Die Idee für El Hierro war es, einen riesigen Windpark mit einem großen Hochwasserspeicher zu kombinieren, um (Pumpspeicher) Wasser zu speichern, das dann bei schwachem Wind freigesetzt wird, um das Stromnetz auszugleichen. El Hierro hat das Glück einer bergigen Geographie, so dass ein großes Reservoir auf einer relativ hohen Höhe in unmittelbarer Nähe der Stromverbraucher platziert werden konnte. Die Investition in das Wind / Wasser-System belief sich auf rund 64,7 Millionen Euro oder rund 80 Millionen US-Dollar – und kam zu dem bereits voll funktionsfähigen System auf der Basis fossiler Brennstoffe hinzu, das noch beibehalten werden musste. Das Projekt El Hierro wurde 2015 mit hohen Erwartungen an eine 100% ige erneuerbare Energieerzeugung in Betrieb genommen, ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Eine Betriebsübersicht des El Hierro-Systems von Anfang bis 2017 von Roger Andrews finden Sie unter  http://euanmearns.com/el-hierro-end-2017-performance-update/ . Während des Jahres 2017 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zwischen 62,4% im September und 24,7% im November, wobei der Gesamtjahresdurchschnitt bei rund 40% lag. Auf der Grundlage der Daten aus dem tatsächlichen Betrieb berechnet Andrews, dass El Hierro zur Erreichung des Ziels einer 100-prozentigen Erzeugung aus dem Wind- / Wasser-Projekt die Kapazität der Windenergieanlage um etwa 50% und die Kapazität des Speichers um 40 mal so viel wie vorhanden erhöhen müsste  Es ist klar, dass es auf der Insel keinen Platz gibt, um ein so großes Reservoir zu errichten. und wenn es so wäre, wären die Kosten nicht in Millionenhöhe, sondern in Milliardenhöhe. Und das wären nur 10.000 Leute.

El Hierro REE Generierung Dez 2017

Daten von Red Eléctrica de España (REE):Gesamterzeugung nach Quelle, Dezember 2017, zehnminütige REE-Daten

[Interessant ist, wie selten genügend Wind da war, um Wasser hochzupumpen, und wie wenig der Pumpsspeicher dann zur Stromversorgung beitrug (blau: Hydro)}

Ein weiteres Update der Leistung des El Hierro-Systems von Herrn Andrews für das Jahr 2018 erschien am 6. Januar 2019 auf der Energy Matters-Website und kann unter http://euanmearns.com/el-hierro-fourth-quarter-2018-performance-update/ abgerufen werden.

Im Jahr 2018 lieferte das El Hierro-System 56,6% des Stroms der Insel (was nur 13,0% des gesamten Energieverbrauchs ausmachte). Die Produktion des Systems war jedoch im Jahresverlauf sehr unterschiedlich und produzierte im 3. Quartal 2018 bis zu 74,2% des Stroms der Insel, im 4. Quartal jedoch nur 27,7%. Die Stromerzeugung von 27,7% im vierten Quartal machte nur 6,4% des gesamten Energieverbrauchs der Insel aus.

Hierro REE_Überschüßiger Wind für Pumpwasser und Generation 4.Q 2018

Daten von Red Eléctrica de España (REE), Hier eine Darstellung, wieviel Wind für die Pumpspeicherung da war, und was dann vom Wasserkraftwerk abgegeben wurde, Okt, Nov, und Dez. 2018

Die Geografie der Vereinigten Staaten erlaubt für die meisten Teile des Landes kein Pumpspeichersystem wie das von El Hierro. Wie bereits erwähnt, birgt die Alternative der Speicherung durch große Batterien, wie sie Tesla anbietet, wirklich exorbitante potenzielle Kosten, die die Stromkosten mit Sicherheit um weit mehr als das Zehnfache, wenn nicht sogar um das Zwanzigfache und mehr vervielfachen würden.

Eine solche Preisexplosion würde alle im Land hart treffen, mit möglicher Ausnahme der reichsten Menschen. Selbst Menschen mit mittlerem und oberhalb mittlerem Einkommen wären gezwungen, ihren Energieverbrauch erheblich zu senken. Aber arme und einkommensschwache Menschen wären bei weitem am härtesten betroffen. Wenn die Strompreise auf das Zehn- oder Zwanzigfache des derzeitigen Niveaus steigen würden, würden die meisten Menschen mit niedrigem Einkommen fast vollständig von Dingen abgeschnitten werden, die sie heute für selbstverständlich halten: wie Licht, Kühlung und Computer. Sie wären in der Energiearmut gefangen. Dies ist der Weg, den der Clean Power Plan ohne den Stopp durch den Obersten Gerichtshofs sicherlich eingeschlagen hätte – unter der völlig diskreditierten Annahme, dass CO2 ein Schadstoff ist.

Eine neue Studie von IHS Markit mit dem Titel Ensuring Resilient and Efficient Electricity Generation: The Value of the Current Diverse U.S. Power Supply Portfolio
(Sicherstellung einer belastbaren und effizienten Stromerzeugung: Der Wert des aktuellen, vielfältigen US-amerikanischen Stromversorgungsportfolios) berücksichtigte die wirtschaftlichen Auswirkungen staatlicher und bundesstaatlicher Energiepolitik, die Elektrizitätsversorger weg von Kohle, Atomkraft und Wasserkraft in Richtung erneuerbarer Energien treiben Diese Politik wird von IHS Markit prognostiziert, um die derzeitige Abhängigkeit von Wind-, Sonnen- und anderen intermittierenden Ressourcen von 7% zu verdreifachen, wobei die Mehrheit der Erzeugung aus erdgasbefeuerten Ressourcen besteht.

Die Ergebnisse der Studie gehen davon aus, dass aktuelle politikbedingte Marktverzerrungen zu Folgendem führen werden:

Das US-amerikanische Stromnetz wird weniger kosteneffizient, weniger zuverlässig und weniger belastbar, da die Politik von Bund und Ländern und die Großhandelsmärkte für Stromversorgung nicht mehr harmonisiert sind.

ID . auf Seite 4 (Hervorhebung hinzugefügt).

Die Studie prognostizierte, dass diese Maßnahmen den Einzelhandelspreis für Strom erheblich erhöhen werden. Die folgenden wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Preiserhöhungen wurden prognostiziert:

Der Anstieg des Einzelhandelsstrompreises um 27% in Verbindung mit dem weniger effizienten Diversity [Strommix] Szenario führt zu einem  Rückgang des realen US-BIP um 0,8% in Höhe von 158 Mrd. USD (gewichteter Durchschnitt 2016).

Die Auswirkungen des weniger effizienten Diversity-Falls auf den Arbeitsmarkt führen zu einem Abbau von  1 Million Arbeitsplätzen.

Ein weniger effizienter Diversity-Fall reduziert das real verfügbare Einkommen pro Haushalt um ca. 845 USD (2016 USD) pro Jahr, was 0,76% des durchschnittlichen verfügbaren Haushaltseinkommens 2016 entspricht. “

ID . auf Seite 5. (Hervorhebung hinzugefügt).

Es ist anzumerken, dass der prognostizierte Anstieg der durchschnittlichen Einzelhandelsstrompreise um 27% davon abhängt, dass der Anteil der erneuerbaren Wind- und Solarenergie von 7% auf „nur“ etwa 21% um das Dreifache steigt. Die oben diskutierten Fallstudien machen den enormen Anstieg der Strompreise deutlich, der entstehen würde, wenn die politischen Entscheidungsträger versuchen würden, den Anteil der erneuerbaren Energien höher zu setzen.

Darüber hinaus ergab die Studie, dass die derzeitige staatliche und föderale Marktverzerrung Folgendes implizieren wird:

Erhöhte Variabilität der monatlichen Stromrechnungen der Verbraucher um rund 22 Prozent; und zusätzliche 75 Milliarden US-Dollar pro Stunde, die mit häufigeren Stromausfällen verbunden sind.

ID . (Betonung hinzugefügt).

Der Hauptautor der Studie bemerkte: „Die Vielfalt der Versorgung ist ein wesentliches Fundament für die Sicherheit und Zuverlässigkeit eines Stromversorgungssystems, das so groß und vielfältig und von entscheidender Bedeutung ist wie das der Vereinigten Staaten.“
Siehe  http: / /news.ihsmarkit.com/print/node/23497

Darüber hinaus würde eine Politik, die eine verstärkte Nutzung von Wind und Sonne fördert, die CO2-Emissionen des Elektrizitätssektors wahrscheinlich kaum oder gar nicht senken: [Siehe das deutsche Experiment]

Ironischerweise führte die Auseinandersetzung mit den Bedenken des Klimawandels im Zusammenhang mit der Politik von Bund und Ländern, Wind- und Solarstrom zu subventionieren und zu beauftragen, zu der unbeabsichtigten Konsequenz, die Großhandelspreise für die Stromverrechnung zu verzerren und die Stilllegung von unwirtschaftlichen Kernkraftwerken voranzutreiben – eine emissionsfreie Quelle. Das Ergebnis war, dass einige CO2-Emissionen des Stromversorgungssystems konstant blieben oder zunahmen.

Manhattan Contrarian

Gefunden auf stopthesethings vom 11.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/07/11/pricing-vanity-counting-the-crushing-costs-of-chaotically-intermittent-wind-solar/

 




Spiegel Online über Dürre: Beim Faken erwischt?

 

Das war der Trick. Da wir das augenscheinlich gefakte Originalfoto von SPON aus Copyright-Gründen nicht zeigen können, hier ein vergleichbares Arrangement: Eine verdorrte Pflanze im Vordergrund, dahinter ganz verschwommen das Feld. Man hatte jedoch vor lauter Eifer übersehen, dass die Blüten im unscharf gehaltenen Hintergrund gesund und saftig aussehen (Foto: Autor)

„Ein Temperatur-Höchstwert von 42,6 Grad und eine Trockenheit „katastrophalen Ausmaßes“: Der Juli 2019 war in Deutschland deutlich zu heiß. Die Werte des Wetterdienstes sind besorgniserregend“, so begann im Spiegel Online (SPON) eine Meldung vom 30.7. 2019 unter dem Titel „Der Juli war zu heiß, zu trocken und zu sonnig“. Dabei beruft man sich auf eine vorläufige Monatsbilanzdes Sprechers des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Andreas Friedrich. Als erstes wird natürlich der in Lingen gemessene Temperaturrekord von 42,6 °C angeführt. „Das Überschreiten der 40-Grad-Marke war bisher eine Seltenheit. Vor 2019 geschah das laut dem DWD überhaupt erst zehn Mal, seitdem systematisch Temperaturen erfasst werden. Am vergangenen Donnerstag aber haben die Meteorologen diesen Wert gleich an mehr als 20 Stationen registriert. Wir hatten an einem Tag das, was in Deutschland in 130 Jahren nicht passiert ist. Das ist so eindeutig, dass es für mich als Meteorologen schon beängstigend ist“, so Andreas Friedrich.

Übertreiben, wo es nur geht

Der früher einmal seriöse DWD hat in letzter Zeit immer häufiger mit gezielten Panikmeldungen aufgewartet, aus denen die journalistischen Sprachrohre der Klimahysteriker dann Kapital für hysterische Meldungen ziehen konnten. So am 23. April, als der DWD nach einem trockenen April mit der Meldung hausieren ging: „Hält die Trockenheit an, droht der nächste Dürresommer in Deutschland“. Denn der folgende Mai war dann in Wahrheit kühl und nass, was dem Bauer bekanntlich Scheuer und Fass füllt. Zum „Glück“ für den DWD kam dann nach einer ersten Hitzewelle im Juni, die zunächst in normales Sommerwetter überging, dann noch eine zweite im Juli, welche uns den bekannten Hitzerekord bescherte. Wobei die vom DWD behaupteten 42,6 °C in Lingen von seriösen Klimafachleuten wie Wetteronline,einem der größten meteorologischen Dienstleister in Deutschland, als unrealistisch eingestuft werden. Wetteronline erkennt nur die 41,2 °C aus Duisburg und Tönisvorst an. Ähnliche Vorbehalte gibt es auch von Kachelmann.

DWD: Auf Kriegsfuß mit den Gesetzen der Statistik?

Wobei die Aussage des DWD-Sprechers, dass man „an einem Tag das (hatte), was in Deutschland in 130 Jahren nicht passiert ist“, vor allem eines klar belegt: Man hat dort augenscheinlich keinerlei Achtung vor der Öffentlichkeit. Wetter ist immer chaotisch und unterliegt statistischen Gesetzmäßigkeiten. Deshalb arbeiten beispielsweise Planer für Hochwasserschutz oder für die Auslegung von Großbauwerken gegen Winddruck mit statistisch errechneten Werten wie dem Jahrhunderthochwasser, dem Jahrtausendhochwasser oder gar dem Jahrzehntausendhochwasser. Solche Ereignisse werden halt schon seit bis zu 1.000 Jahren registriert und für die Nachwelt festgehalten, weshalb fast alle Rekordhochwässer der Vergangenheit auch nicht aus der Neuzeit, sondern oft schon aus dem Mittelalter stammen. Temperaturen werden bei uns jedoch erst seit etwa 150 Jahren systematisch und großflächig gemessen. Es ist sogar bezeichnend, dass der DWD-Mann erwähnt, dass das Überschreiten der 40 °C-Marke bisher erst zehn Mal registriert wurde. Das entspricht erstaunlich sauber einem statistischen 10-Jahres-Ereignis. Was wir jetzt hatten, ist für den Statistiker nichts weiter als ein Jahrhundertereignis und keinesfalls „beängstigend“. Steht man beim DWD auf Kriegsfuß mit der Mathematik, in diesem Fall der Statistik?

Reifes Getreide. Während der DWD von einer „Trockenheit katastrophalen Ausmaßes“ redet, erwartet die deutsche Landwirtschaft für dieses Jahr eine Erntemenge, die nur um 2 %unter dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 liegt (Foto: Autor)

Das Märchen von einer „Trockenheit katastrophalen Ausmaßes“

Auch die zweite Aussage des DWD, die angeblich katastrophale Trockenheit, kann man getrost als bewusste Übertreibung bezeichnen. Sicherlich hatten wir im Juni und Juli mit durchschnittlich jeweils 55 l/m2weniger Regen als normal, aber gegenüber den langjährigen Mittelwerten von 85 mm (Juni) und 78 mm (Juli) sind das jeweils nur 35 % (Juni) bzw. 30 % weniger. Wer im Zusammenhang mit dem bisherigen Verlauf des Jahres 2019 von Trockenheitsrekorden spricht, macht sich angesichts früherer Jahre wie 2003 nur lächerlich. Eine Tabelle der Trockenheitsrekorde in Deutschland offenbart eine kunterbunte Sammlung von Jahreszahlen zwischen 1892 und 2003.

Die unbestechliche Realität zeigt sich am einfachsten, wenn man sich die Erntestatistik für das Jahr 2019 ansieht. Einer Pressemitteilung des Deutschen Bauernverbands (DBV) zufolge wird aktuell bei Getreide eine Erntemenge von 47 Mio. Tonnen erwartet. Das sind nur 1 Mio. Tonnen oder etwa 2 % weniger als der Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017. Dass die Bauern damit nicht glücklich sind, ist in diesem durch Agrarsubventionen geprägten Wirtschaftszweig kaum verwunderlich und sollte nicht übermäßig ernst genommen werden. Genausowenig wie die entsprechenden Klagen der Waldbesitzer, die fatal an die Waldsterbens-Propaganda der 1970er bis 1990er Jahre erinnern.

 

Wann bricht die Wirtschaft ein?

Inzwischen zeigen sich in der deutschen Wirtschaft immer deutlichere Alarmzeichen. Nach der Energieerzeugung geht es jetzt auch mit der Automobilindustrie immer schneller bergab. Grund: Die industriefeindliche Politik, die von den Grünen inzwischen auf alle anderen etablierten Parteien abgefärbt hat. Schon in den 80ern hat die Angstmache vor dem angeblichen „Waldsterben“ das grüne Panikorchester an die Schalthebel der Macht gespült. Die sitzen heute überall in den Institutionen bis hin zum DWD und machen einen auf „wir sind die Wissenschaft“. Dabei ist es in Wirklichkeit ganz einfach, ihre Angstmache zu entlarven. Man braucht nur den äußerst praktischen Suchmaschinen die richtigen Fragen zu stellen. Leider sind unsere Wissenschaftler inzwischen fast schon flächendeckend dazu übergegangen, die Wahrheit „kreativ“ zu verbiegen und unsere Journalisten sind nur noch dann investigativ, wenn es ihnen ideologisch in den grünroten Kram passt. Ansonsten sind sie eifrigst damit beschäftigt, unseren Kindern Unsinn zu erzählen, für dessen Kosten diese dann ein ganzes Leben lang teuer werden bezahlen müssen. Denn wenn Merkel und ihr Klimakabinett in zwei Jahren mit Deutschland „fertig haben“, dürften die Lebenshaltungskosten für das Volk regelrecht explodiert sein. Und die Arbeitslosigkeit sich vermutlich wieder in Richtung zweistelliger Zahlen bewegen.

 

 




Interesse an EIKE NEWS steigt und steigt! Im Juli bereits knapp 1,1 Mio Seitenaufrufe

So verzeichneten wir im Juni bereits 1 Mio Aufrufe und im Juli 1,1 Mio.

Offensichtlich erfreuen sich nicht nur NoEducation for Friday Jüngerinnen (vulgo: Friday for Future), so gut wie allesamt aus besserverdienenden Haushalten und hoch organisiert, besonderer öffentlicher Beachtung. Diese wird vornehmlich durch vorrangige und lobhudelnde Berichterstattung der Öffentlich Rechtlichen angetrieben. Aber es entwickelt sich auch eine ständig wachsende, machtvolle und lautstarke Gegenöffentlichkeit.  Sie wird von den freien Blogs, wie EIKE einen betreibt, angeboten.

Wir danken allen Lesern und Leserinnen für Ihr großes Interesse und bitten Sie unsere wichtige Aufklärungsarbeit auch weiterhin mit Aufmerksamkeit und Spenden zu unterstützen.

Ausschnitt aus dem Sommerinterview mit der GrünInnen Vorsitzenden Annalena Baerbock

Nachdem die GrünInnen Vorsitzende Annalena Baerbock zuvor schon – „alles durchgerechnet“ – das Strom-Netz als Speicher erfunden hatte, gab sie im Sommerinterview der ARD erneut eine Kostprobe für ihre allumfassende Kompetenz. Und sorgte einmal mehr für Aufsehen. Dort erläuterte sie dem an Ihren Lippen hängenden Interviewer Oliver Köhr, dass sie gerade mal eben ein neues Element gefunden hatte – dem sie flugs den Namen Kobold gab. Um gleich anschließend, typisch grün  – in echter, ständiger Sorge um unsere Umwelt – und fast im selben Atemzug, zu versprechen, sogleich seine Verfügbarkeit zu überprüfen, dessen baldigen Ersatz anzukündigen, dann aber kontrolliertes Recycling zu verlangen.

Nachdem es bisher mit der Erfindung des Netzspeichers aus unerklärlichen Gründen zum Nobelpreis für Physik noch nicht ganz gereicht hat,  dürfte ihr nunmehr der Nobelpreis für Chemie sicher sein, aber uns, noch viel, viel mehr Leser bescheren. Weiter so! wollen wir ihr daher zurufen.




Der Preis der Eitelkeiten: Erdrückende Kosten des chaotischen Wind- & Solarstrom – Teil 1 von 2

Dank Sonnenuntergang und ruhigem Wetter können und werden Wind und Sonne niemals Kohle, Gas oder Kernkraft ersetzen. Wer trotzdem an die Zukunft von Wind und Sonne glaubt, kann auch gleich mit Alice einen Ausflug in das Wunderland machen. Der Gedanke, dass tageslicht- und wetterabhängige Energiequellen eine wertschöpfende Wirtschaft auf ernsthafte Weise antreiben können, bleibt ein Stoff kindischer Fantasien.

Aber das hält die grünen Eiferer nicht auf, die oft schrill die Vorstellung vertreten, dass eine Zukunft, die zu 100% von Wind und Sonne angetrieben wird, gleich morgen beginnt. Es ist ein Konzept, bei dem die Logik und die Vernunft ausgeschlossen werden müssen, außerdem sind die Physik, Mathematik und Wirtschaft zu ignorieren.

Lesen Sie, was Francis Menton dazu geschrieben hat.

 

Die verhängnisvolle Ökonomie, ein Stromnetz mit 100% Intermittierenden Erneuerbaren einzurichten

Manhattan Contrarian, Francis Menton, 14. Juni 2019

Die Bemühungen, den Anteil der zeitweise eingespeisten Elektrizität von Wind und Sonne zu erhöhen, führen zwangsläufig zu einem starken Anstieg des Strompreises, den die Verbraucher zahlen müssen. Die Preiserhöhungen nehmen zu und beschleunigen sich sogar überproportional, wenn der Prozentsatz des aus den intermittierenden Energien erzeugten Stroms gegen 100 Prozent ansteigt. Diese Aussagen mögen widersprüchlich erscheinen, da die Brennstoffkosten für die Wind- und Sonnenerzeugung Null sind. Eine einfache Modellierung zeigt jedoch den Grund für das scheinbar kontraproduktive Ergebnis: die Notwendigkeit großer und zunehmender Mengen an kostspieligem Backup und Speicher – Dinge, die in konventionellen Systemen auf der Basis fossiler Brennstoffe überhaupt nicht benötigt werden. Und wir wissen nicht nur aus der Modellierung, dass solche Kostensteigerungen unvermeidlich sind. Wir haben auch aktuelle und wachsende Erfahrungen aus den wenigen Ländern, die versucht haben, mehr und mehr Strom aus diesen erneuerbaren Energien zu erzeugen. Diese empirische Erfahrung beweist die Wahrheit über die ansteigenden Verbraucherpreise.

Quelle EIA USA, Weltweite Strommarktpreise

In den Ländern, in denen es gelungen ist, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf bis zu 30% ihrer gesamten Stromversorgung zu steigern, hat sich der Strompreis für die Verbraucher in etwa verdreifacht. Die wenigen (im Grunde experimentellen) Einflussbereiche, in denen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sogar noch höher war, hatten sogar noch größere Kostensteigerungen, da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nur in relativ geringem Umfang zunahm. Mit zunehmendem Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt der Verbraucherpreis.

Bislang ist es noch bei keinem Versorgungsgebiet – auch bei keinem begrenztem, experimentellen – gelungen, den prozentualen Anteil des Stroms aus zeitweilig erneuerbarer Energien auf Jahresbasis um weit über 50% zu steigern. Um mehr als 50% und gar 100% zu erreichen, muss der Netzbetreiber in Zeiten der Dunkelheit und Ruhe – natürlich auf die Notstromversorgung mit fossilen Brennstoffen verzichten und stattdessen auf eine Art von Stromspeicher umsteigen, zur Zeit im Gespräch: auf sehr große Batterien. Die Kosten für solche Batterien, die ausreichen, um ein Gebiet mit von Millionen von Menschen zu versorgen, sind enorm und werden schnell zu den Hauptkosten des Systems. Relativ einfache Berechnungen der Batteriekosten für ein modernes Industriegebiet im Zeitraum eines Jahres reichen aus, um zu zeigen, dass diese Kosten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15 oder 20 oder vielleicht sogar noch mehr bedeuten würden.

Die Belastung durch derartig steigende Strompreise, trifft am stärksten die armen und einkommensschwachen Menschen.

Die zunehmende Erzeugung erneuerbarer Energie führt zu einer Beschleunigung der Verbraucherpreise, da ein Stromnetz [für den Betrieb von Maschinen und Computer, aber auch für die Bewohner] rund um die Uhr mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit betrieben werden muss. Die nicht abzuschaffende Eigenschaft eines zuverlässigen Stromnetzes, erfordert eine sehr enge Übereinstimmung zwischen angeforderter und gelieferter und Leistung in jeder Minute und sogar in Sekundenbruchteilen. Wind- und Sonnenquellen haben naturgemäß jedoch große Schwankungen der umzuwandelnden Energieformen: Windstärke und Sonneneinstrahlung, was zwangsweise große, unvorhersehbare und oft plötzliche Schwankungen der von ihnen erzeugten [korrekterweise: konvertierten] Energie bedeutet. Daher müssen in einem Netz, das große Mengen an Strom aus Wind- und Solarquellen verwendet, zusätzliche kostenintensive Elemente zum System hinzugefügt werden, um das Angebot auszugleichen und es immer an die Nachfrage anzupassen. Diese zusätzlichen Elemente bewirken die erhöhten Kosten und damit die erhöhten Verbraucherpreise:

  • In den frühen Phasen des Übergangs zu einer Erzeugung aus intermittierenden erneuerbaren Energiequellen – um beispielsweise 10% der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen – kann ein Netzbetreiber zunächst einfach einige Windturbinen oder Solarmodule in das System einbauen und diese dann zu akzeptieren, wenn sie mal gerade Strom abgeben. Es gibt jedoch erhebliche Zeiten, in denen kein solcher Strom zur Verfügung steht (z. B. ruhige Nächte). Daher muss die gesamte oder fast die gesamte Kapazität fossiler Brennstoffe beibehalten werden, auch wenn ein Teil davon die meiste Zeit im Leerlauf ist. Obwohl die Brennstoffkosten der erneuerbaren Energien Null sind, muss der Netzbetreiber die Betriebs- und Kapitalkosten von zwei Systemen bezahlen, [einmal der abrufbare Strom, auch im Stand-by und zusätzlich der parasitäre unzuverlässige Subventionsempfänger] im Umfang der erneuerbaren Kapazität.
  • Um den Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf über 10% und in den Bereich von 20 bis 30% zu bringen, werden die Wind und Sonnengeneratoren massiv ausgebaut, sodass die erneuerbare Kapazität gleich oder sogar ein Vielfaches der Spitzenleistung wird. Einige Versorgungsgebiete, einschließlich Deutschland und Dänemark, verfolgen diese Strategie. Mit einer derart massiv ausgebauten, erneuerbaren Kapazität kann das System zu manchen Zeiten mit gerade passendem Wind und / oder nicht zu dichten Wolken am Tage sogar ohne Backup arbeiten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, dass eine reine Wind- / Solaranlage in einer völlig ruhigen Nacht Strom erzeugt, auch an einem stark bewölkten und ruhigen Wintertag. Stehen noch Kraftwerke mit fossilen [oder nuklearen] Brennstoffen bereit, müssen diese fast die gesamte Energieversorgung übernehmen. Da die Wind- / Solarkapazität auf über 100% , fast sogar 200% der Spitzenauslastung steigt, vervielfachen sich die Kapitalkosten des Systems gegenüber den Kapitalkosten des ursprünglichen Systems der zuverlässigen Energieversorgung, das fast (Wasserkraft) nur aus fossilen Brennstoffen bestand. Die meiste Zeit ist es jedoch dunkel und / oder windstill, daher kommt der – aufs Jahr gerechnete Durchschnittsanteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen nur etwa 30%. Der Rückgang der Kohlenstoffemissionen aus fossilen Kraftwerksanlagen geht gegen „Null“ [CO2 Einsparungen], denn diese dürfen nicht abgeschaltet werden, sondern müssen auf „stand-by – Reserve“ gehalten werden, um sofort einspringen zu können, wenn Wind und Sonne gerade keine Lust haben.
  • Soll der Anteil der Erzeugung aus Wind und Sonne über 30% und dann über 50% erhöht werden, muss die Absicherung durch fossile Brennstoffe nach und nach ganz eingestellt werden. um schrittweise durch eine Art Stromspeicher ersetzt zu werden. Zusätzlich müssen die erneuerbaren Energien überproportional weiter ausgebaut werden, denn es gilt nicht nur „Mehr Strom im Jahresdurchschnitt“ zu erzeugen, sondern es müssen zusätzlich die „Stromspeicher“ rechtzeitig(!) gefüllt werden. Da die topografischen Verhältnisse für Pumpspeicher nicht beliebig geeignet sind [davon abgesehen, dass diese Möglichkeiten fast alle bereits genutzt werden], sind Batterien sind an den meisten Orten die einzig mögliche Speichermöglichkeit. Aufgrund der ungleichmäßigen, jahreszeitlichen Verfügbarkeit von Wind und Sonne benötigen die meisten Standorte einen Monat oder mehr an Batteriekapazität, um das Stromnetz zuverlässig zu versorgen. Die Kosten der Batterien sind enorm und werden schnell der bestimmende Faktor des Systems. In Versorgungsgebieten, für die eine Berechnung durchgeführt wurde, übersteigen die Kosten der Batterien das gesamte jährliche BIP des Landes und bedeuten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15, 20 oder mehr.

In einem Beitrag auf der Website Energy Matters vom 22. November 2018, http://euanmearns.com/the-cost-of-wind-solar-power-batteries-included/  erläuterte Roger Andrews detailliert, wie ein Stromnetz aussehen würde, das zu 100% mit Wind- und Sonnenenergie und Batterien betrieben wird. Andrews Rechnung deckt zwei Fälle ab, Deutschland und Kalifornien. Seine Analyse ist detailliert, aber nicht kompliziert und kann von jedem nachvollzogen oder in Frage gestellt werden, der sich mit Grundrechenarten auskennt.

Andrews hat ein Jahr lang Daten der täglichen Stromerzeugung aus vorhandenen Wind- und Solarquellen für Deutschland und Kalifornien gesammelt. Diese Daten lassen sofort ein grundlegendes Problem erkennen, nämlich, dass Wind und Sonne nicht nur an bestimmten Tagen oder in einer Woche intermittierend auftreten, sondern sich auch jahreszeitlich stark unterscheiden. So produzieren beispielsweise in Kalifornien sowohl Wind als auch Sonne im Sommer und Herbst wesentlich mehr Strom als im Winter und Frühling. Das bedeutet, dass Sie für eine vollständig mit Batterien versorgte Wind- / Solaranlage in Kalifornien die Batterien benötigen, um den Strom von April bis Oktober zu speichern und von November bis März zu entladen. Der gesamte Speicherbedarf beläuft sich auf rund 25.000 GWh pro Jahr, was einer aktuellen Nutzungsrate von mehr als einem Monat entspricht. Die Batterien für eine solche Speichermenge kosten – selbst unter der Annahme einiger erheblicher Preisrückgänge – etwas im Bereich von 5 Billionen US-Dollar, was mehr als das gesamte jährliche BIP Kaliforniens ist [Zusätzlich die Infrastruktur dafür!]. Und diese Batterien müssen regelmäßig ausgetauscht werden. [Erfahrungsgemäß max. 10 Jahre, letzteres mit Reduktion der nutzbaren Kapazität]

Andrews kommt zu dem Schluss:

Der kombinierte LCOE von Wind und Sonne (Levelized Cost of Energy ~ Mittelwert der Energiekosten) ohne Speicher  betrug 50 USD / MWh . . .

Ich habe dann die Wind + Solar-LCOEs geschätzt, einschließlich der Kapitalkosten für die Batteriespeicherung. Dies war unkompliziert, da die Reduzierung der Grundlast + Lastfolgeerzeugung im direkten Verhältnis zur Zunahme der Wind + Solar-Erzeugung zu LCOEs führt, die unabhängig vom Prozentsatz von Wind + Solar im Erzeugungsmix gleich sind. Der NREL-Rechner zeigte:

    • LCOE-Fall A [Deutschland]: 699 USD / MWh
    • LCOE-Fall B [Kalifornien]: 1.096 USD / MWh

Diese ruinös teuren LCOEs sind ausschließlich eine Folge der zusätzlichen Kosten für Speicherbatterien, die in den Szenarien 100% Wind + Solar- sowohl in Fall A [Deutschland] als auch in Fall B [Kalifornien] 5 Billionen US-Dollar betragen, verglichen mit den Wind + Solar-Kapitalkosten von ~ 300 Milliarden US-Dollar in Fall A und ~ 160 Milliarden US-Dollar in Fall B.

Unter der Annahme, dass diese zusätzlichen Kosten bei den Strompreisen an die Verbraucher weitergegeben werden, entspräche dies einem Preisanstieg um den Faktor 14 für Deutschland und 22 für Kalifornien. (Der Unterschied ergibt sich aus einer geringeren Saisonalität in Deutschland als in Kalifornien.)

Obwohl noch keine Netzagentur versucht hat, Andrews Berechnungen zu testen, indem sie die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf weit über 50% und in Richtung 100% drängte, haben viele die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf 30% gedrängt. Einige experimentelle Versorgungsgebiete sind auf 50 % Anteil EE angestiegen und ein teilweise wenig darüber hinaus. Es liegen umfangreiche Daten vor, um die Ergebnisse zu den Kosten des resultierenden elektrischen Systems und damit die Auswirkungen auf den Preis für die Verbraucher zu belegen, sofern die gesamten Kosten vom Verbraucher getragen werden. (Bei den experimentellen Versuchsgebieten wurden dem Verbraucher bisher nicht der größte Teil der Kosten auferlegt, aber dieser Ansatz kann wahrscheinlich nicht für ein ganzes Land funktionieren.)

Die folgende Grafik, die ursprünglich von Willis Eschenbach für WattsUpWithThat erstellt wurde, zeigt die nahezu lineare Beziehung zwischen der installierten erneuerbaren Kapazität pro Kopf (in Watt / Kopf) auf der x-Achse und den Stromkosten für den Verbraucher (in Cent pro Kilowattstunde). auf der y-Achse, wo jeder Punkt ein Land ist.

Eschenbach_Scatterplot

Die Grafik ist unter folgendem Link verfügbar:  https://wattsupwiththat.com/2015/08/03/obama-may-finally-succeed/

Deutschland ist europaweit führend bei der Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch die so genannte  Energiewende , bei der der Anteil des Stroms aus Wind und Sonne bis auf rund 30% und teilweise etwas darüber hinaus angestiegen ist. Die Folge dieser Bemühungen war jedoch eine Verdreifachung der Stromkosten für die Verbraucher auf ungefähr 30 Cent pro kWh. (Der durchschnittliche Verbraucherpreis für Strom an den Verbraucher in den USA liegt bei etwa 10 Cent pro kWh.) Bei der Analyse des steigenden Strompreises in Deutschland sind die Mehrkosten, die notwendig waren, um ein stabiles, funktionierendes 24/7-System nach Möglichkeit zu bewahren, maßgeblich, trotz viel Input aus intermittierenden erneuerbaren Energien.

Erstens wurden „überschüssige“ Wind- und Sonnenkapazitäten massiv installiert, um mehr Tage mit leichtem Wind und dichten Wolken zu bewältigen. Und für die völlig ruhigen Nächte und bewölkten Wintertage, in denen Wind und Sonne nichts oder so gut wie nichts produzieren, ist fast der gesamte Kraftwerkpark mit fossilen Brennstoffen gewartet und einsatzbereit gehalten, auch wenn diese Quellen häufig im Leerlauf. (Deutschland hat inzwischen alle seine Kernkraftwerke abgeschaltet und zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, um die Stromversorgung trotz erneuerbaren Energien zu sichern.) Und dann mussten zusätzliche Mittel und Wege gefunden werden, um mit Überspannungen im Netz fertig zu werden, wenn der Wind und die Sonne plötzlich zusammen volle Leistung bringen – und keine Abnahme dafür da ist.

Wie Benny Peiser von der Global Warming Policy Foundation am 4. April 2015 feststellte
http://www.thegwpf.com/benny-peiser-eus-green-energy-debacle-shows-the-futility-of-unilateral-climate-policies/:

Für je 10 Einheiten in einem Windpark, müssen etwa acht dieser Einheiten (bezogen auf deren Nennleistung) durch fossile Kraftwerke dieser Nennleistung abgesichert werden, um bei plötzlichem Abfall des Windes, das Stromnetz durch genügend Leistung zu stabilisieren. Kurz gesagt, erneuerbare Energien bieten keinen Ersatz für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Alle Grundlast und zum Teil auch Spitzenlastkraftwerke können durch den erzwungenen Vorrang von Wind und Sonne – wenn denn diese gerade mal Strom liefern können – nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die Politiker haben inzwischen [doch] erkannt, dass ein wesentlicher Teil der konventionellen Kraftwerke „systemrelevant“ sind, um Stromausfälle zu vermeiden. Die dürfen daher wegen Unwirtschaftlichkeit nicht abgeschaltet werden (unternehmerische Freiheit – nein), sondern müssen daher „am Netz“ bleiben, auch wenn sie die meiste Zeit im „stand-by“ fahren. Die Kosten dafür  trägt der Endkunde. . . Die deutsche Umlage für erneuerbare Energien, die die Erzeugung von Ökostrom subventioniert, stieg in nur einem Jahr aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarkraftprojekten von 14 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro und liegen für 2019 bei Größenordnung von 30 Milliarden Euro – jährlich! Seit dem Jahr 2000 hat sich die Stromrechnung des typischen deutschen Verbrauchers verdoppelt [im Link sind die Strompreise bis 1950 zurück vermerkt].

Betrachten Sie den Fall von Kalifornien, um das Verhältnis zwischen dem Prozentsatz des Stroms aus erneuerbaren Energien und den Stromkosten für den Verbraucher weiter zu veranschaulichen. Kalifornien ist in den USA führend bei der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Laut der California Energy Commission bezog Kalifornien im Jahr 2018 13.99% seiner Stromversorgung aus Sonnenenergie und 7.23 % aus Windkraft, was 21,22% aus beiden intermittierenden Quellen entspricht.

[Ich habe die Zahlen von 2018 eingesetzt, im Original war von 2016 die Rede, der Übersetzer] Siehe  http://www.energy.ca.gov/almanac/electricity_data/total_system_power.html.
Für die USA insgesamt betrug 2018 der Anteil der Erzeugung aus Wind  6,6 % und Sonne 1,6% Siehe https://www.eia.gov/tools/faqs/faq.php?id=427&t=3 .

Laut der US Energy Information Agency lag der durchschnittliche Strompreis in Kalifornien für Endverbraucher in diesem Jahr bei 18,89 Cent pro kWh, verglichen mit einem US-Durchschnitt von 13,32 Cent pro kWh. das ist gut 41% höher.

[Die Energiebehörde unterscheidet bei den Strompreisen zwischen Endverbraucher, Kommerziell, Industrie und Transport. Aktuelle Zahlen für 2019, Mai eingesetzt; der Übersetzer]

Siehe  https://www.eia.gov/electricity/monthly/epm_table_grapher.cfm?t=epmt_5_6_a .

Ende Teil 1

Manhattan Contrarian

Gefunden auf stopthesethings vom 11.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/07/11/pricing-vanity-counting-the-crushing-costs-of-chaotically-intermittent-wind-solar/




Dieselfahrverbote in Stuttgart – ABZOCKEN, ABZOCKEN, ABZOCKEN

Autofahrer wehren sich mit einer Verfassungsbeschwerde gegen das Dieselfahrverbot in Stuttgart. Sieben Autofahrer und ein Autohändler aus dem Großraum Stuttgart reichten Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Mannheim Karlsruhe ein. Sie hatten ursprünglich vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim mit Eilanträgen die Dieselfahrverbote im Stuttgarter Stadtgebiet aufzuheben versucht. Doch die Verwaltungsrichter in Mannheim ließen sie auch in zweiter Instanz abblitzen.

Die Autofahrer hatten vor allem die Beschilderung der Fahrverbote kritisiert und argumentiert, dass es keine Rechtsgrundlage für die Zusatzschilder gebe. Sie seien zudem nicht leicht ablesbar, dass aber fordere der Gesetzgeber. Auf den Schildern, die an den Ortseinfahrten zu Stuttgart zusätzlich an montiert wurden, steht sehr klein zu lesen: »Diesel (außer Lieferverkehr) erst ab Euro 5 / V frei«. Rechtsanwalt Martin Pagenkopf betreut die Verfassungsbeschwerde und erklärte, das Urteil habe so viele Schwächen, dass man es so nicht in der Welt stehenlassen dürfe.

Derweil versucht das Land, mit Filtern die Luft in Stuttgart sauber zu halten. Die ist zwar sauber, wie die Daten des Umweltbundesamtes ausweisen; aber für einen Streich, gegen den die Schildbürger mit ihren Taten wie kluge, rational handelnde Leute wirken, ist man in Stuttgart immer zu haben.

Am Stuttgarter Neckartor stehen 17 »Filter Cubes« Modell 3. Das soll laut Horrorbotschaften der »gefährlichste« Platz in Deutschland sein – gemessen jedenfalls mit einer manipulativ aufgestellten Messstelle. In diesen viereckigen Kästen sind Filter mit Aktivkohle eingebaut, die neben Feinstaub auch Stickstoffdioxid aus der Luft binden sollen. Diese Humbug-Staubsauger saugen Außenluft an und blasen sie durch die Filter im Inneren. Hersteller Mann + Hummel in Ludwigsburg, der diese Filterwürfel entwickelt hat, verkündet: »Bereits seit Ende letzten Jahres werden die Filter Cubes III von MANN+HUMMEL zur Senkung der Feinstaubbelastung am Stuttgarter Neckartor eingesetzt. Die bisherigen Auswertungen haben gezeigt, dass sie die Konzentration vor Ort um 10 bis 30 Prozent reduzieren können.«

Gut, der Firma geht es gerade nicht übertrieben prächtig. 1.200 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Sie produziert Filter unter anderem für die Autoindustrie und dort werden sie im Augenblick eher weniger benötigt. Es deutet sich in der Autoindustrie eher eine krachende Katastrophe an, da ist es gut, neue Märkte zu erschließen. Auch wenn die noch so sehr von hellem Irrsinn pur zeugen: Der Grenzwert für Stickstoffdioxid in der Luft beträgt 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das sind 40 millionstel Gramm NO2 in einem Kubikmeter Luft. Dieser Kubikmeter Luft wiegt ein Kilogramm, bedeutet: 40 milliardstel Gramm NO2 als Grenzwert. Die Filter sollen also einige wenige Moleküle NO2 in der Luft suchen.

Man kann es als Wunder der Messtechnik ansehen, dass so wenig Moleküle überhaupt detektierbar sind. Nur: Die Messtechnik weist natürlich Ungenauigkeiten auf. Die Landesanstalt LANUV in Nordrhein-Westfalen, die für die Zertifizierung der Messstellen Deutschland zuständig ist, gibt in ihren Prüfberichten die Toleranz von 15 Prozent an. Dies bedeutet, dass es messtechnisch unmöglich ist, zu sagen ob 34, 40 oder 46 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft vorhanden sind.

Genau das aber führt jenes höchst umstrittene Abmahnwesen Deutsche Umwelthilfe ins Feld, wenn sie Städte auf saubere Luft verklagt und darauf dringt, jenen von 40 µg/Kubikmeter Luft einzuhalten. Das ist übrigens dicht am natürlichen NO2 Gehalt in der Luft, der sehr stark schwankt und um die zehn bis 20 µg/Kubikmeter Luft beträgt.
Es ist also reine Irreführerei und Scharlatanerie, Bewohnern einer Stadt einzureden, sie lebten in großer Gefahr, wenn der Grenzwert elfmal im Jahr kurzzeitig überschritten wurde. Den angegebenen Jahresmittelwert von 71 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft am Neckartor nimmt mittlerweile auch die Landesregierung Baden-Württemberg nicht mehr für bare Münze. Er sei, wie Christoph Erdmenger, Abteilungsleiter für nachhaltige Mobilität im Verkehrsministerium, sagte, nicht mehr repräsentativ, weil er sich zu stark von umliegenden Messwerten unterscheide. Im Klartext: Die Station ist so manipulativ aufgestellt, dass die Werte selbst dem Verkehrsminister nicht mehr geheuer sind.

In Amerika gelten 103 µg/Kubikmeter Luft, am Arbeitsplatz 950 und leichte Reizungen des Gewebes sind erst bei Konzentrationen von mehr als 4.000 oder 8.000 µg/Kubikmeter Luft im Labor nachgewiesen worden.

Der Vereinsgeschäftsführer, Vielflieger Jürgen Resch, fordert nun von den Autokonzernen schnelle Hilfe für die von den kommenden Fahrverboten betroffenen Dieselfahrer. »Die DUH steht mit den großen Herstellern zur Frage der Umsetzung der Nachrüstung erstmals in einem ernsthaften Dialog«, so die DUH scheinheilig.
Daher weht auch der Wind. Nicht um die Gesundheit der Menschen sorgt sich diese Art Verein, sondern um seinen Geldbeutel. Nicht umsonst hat früher auch ein Hersteller von Abgasfilteranlagen sich als Spender des Vereins hervorgetan. Irgendwann muss sich doch diese Investition auszahlen. Das Kraftfahrtbundesamt hat das erste Abgasnachrüstssystem für Deutschland zugelassen. Ein Millionengeschäft wartet, um ein Nichts in der Luft zu beseitigen.

https://www.stadtklima-stuttgart.de/index.php?luft_messdaten_ueberschreitungen

Geht noch mehr Rosstäuscherei?

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