Die Welt geht einem Deep Solar Minimum entgegen

Die der Erde zugewandte Seite der Sonne ohne Sonnenflecken

Paul Dorian
Die Sonne ist weiterhin sehr ruhig und wies in diesem Jahr bisher in 62% der Zeit keine Sonnenflecken auf. Das ist ein Signal dafür, dass wir uns etwas nähern, was sehr wahrscheinlich eines der tiefsten solaren Minima seit langer, langer Zeit ist.

Abbildung: Tägliche Beobachtungen der Sonnenflecken seit 1. Januar 1977 den Daten des Solar Influences Data Analysis Center (SIDC) zufolge. Die dünne blaue Linie repräsentiert die tägliche Sonnenfleckenzahl, während die dunkelblaue Linie das gleitende jährliche Mittel darstellt. Die derzeitige geringe Sonnenflecken-Aktivität zeigen sich eindeutig in den geringen Werten der solaren Einstrahlung. Man vergleiche außerdem mit dem geomagnetischen AP-Index. Datenquelle: WDC-SILSO, Royal Observatory of Belgium, Brussels. Letzter dargestellter Tag: 31. Mai 2019. (Quelle: climate4you.com/)

Tatsächlich deutet alles darauf hin, dass das bevorstehende solare Minimum sogar noch ruhiger werden könnte als das Vorige, welches das tiefste Minimum in fast einem Jahrhundert war. Außerdem gibt es derzeit Prognosen, dass der nächste Sonnenzyklus Nr. 25 der schwächste Zyklus seit über 200 Jahren sein wird. Der gegenwärtige Zyklus Nr. 24 war der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken, welcher im Februar 1906 seinen Höhepunkt erreichte. Der Zyklus Nr. 24 setzt den jüngsten Trend sich abschwächender solarer Zyklen fort, der mit Zyklus Nr. 21 mit seinem Höhepunkt um das Jahr 1980 begonnen hatte, und falls die jüngsten Prognose korrekt sind, wird sich das ein weiteres Jahrzehnt fortsetzen.

Deep Solar Minimum

Die Sonne ist wieder einmal fleckenfrei, und während des Zyklus‘ Nr. 24 gab es bereits vier mal Serien von 30 aufeinanderfolgenden Tagen ohne Sonnenflecken. Letztmalig war das während der 1910er Jahre der Fall. Derzeit treten wir in die nächste Phase eines solaren Minimums ein, und es gibt viele Anzeichen dafür, dass es tiefer und länger denn je seit über ein Jahrhundert sein wird. Ein solares Minimum ist eine irgendwie nicht verstandene Phase eines Sonnenzyklus‘, und das bleibt nicht ohne Konsequenzen.

Eine der natürlichen Auswirkungen abnehmender Sonnenaktivität ist die Abschwächung des Sonnenwindes und des Magnetfeldes. Dies wiederum gestattet, dass mehr und mehr kosmische Strahlung in das Sonnensystem eindringen kann. Galaktische kosmische Strahlung besteht aus hoch energetischen Partikeln von außerhalb unseres Sonnensystems, und sie kann die Erdatmosphäre beeinflussen. Die erste Verteidigungslinie gegen diese Strahlung bilden das solare Magnetfeld und der Sonnenwind, die in Kombination einen ,Schild‘ aufbauen, welcher die kosmische Strahlung abblockt. Diese Schildwirkung ist während solarer Maxima am stärksten und während solarer Minima am schwächsten. Die Intensität kosmischer Strahlung variiert global um etwa 15% über einen Sonnenzyklus infolge von Änderungen der Stärke des Sonnenwindes, der ein schwaches magnetisches Feld in die Heliosphäre trägt.

Zusätzlich zum Einfluss auf kosmische Strahlung durch die Abschwächung des solaren Magnetfeldes öffnen sich in der Sonnenatmosphäre Löcher. Austretende Ströme Sonnenwindes treffen auf das Magnetfeld der Erde, was zu Nordlichtern führt selbst ohne Flares und Sonnenflecken. Einige Beobachter glauben, dass Nordlichter während solarer Minima anders gefärbt sind, nämlich mehr rosa als während anderer Phasen des Sonnenzyklus‘.

Und schließlich neigen Leuchtende Nachtwolken dazu, während eines solaren Minimums vorherrschender zu sein, begünstigt diese Periode doch das Anlagern von Wassermolekülen um Meteoritenstaub hoch über der Erdoberfläche. Dadurch bilden sich Eiskristall-Wolken, welche elektrisch blau aufleuchten, wenn sie von Sonnenlicht in großer Höhe getroffen werden. Extreme ultraviolette Strahlung (EUV) kann jene Wassermoleküle zerstören, bevor sie gefrieren. Weniger EUV während solarer Minima kann daher mehr Leuchtende Nachtwolken erzeugen. Da wir nun vermutlich in das tiefste solare Minimum des vorigen Jahrhunderts eintreten, liegt die extreme UV-Strahlung von der Sonne auf dem niedrigsten Niveau seit Jahrzehnten – ein Defizit, das direkt zur Bildung mehr Leuchtender Nachtwolken beitragen kann. Zufälligerweise begann die Saison 2019 für Leuchtende Nachtwolken Ende Mai, gerade als die Sonne am Beginn einer Periode nachhaltiger Fleckenlosigkeit stand – inzwischen über 30 Tage lang [bei Redaktionsschluss dieses Beitrags. Anm. d. Übers.] Weitere Informationen über den Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Leuchtenden Nachtwolken finden sich hier.

Der Sonnenzyklus Nr. 25

Der allerjüngsten Prognose bzgl. des nächsten Sonnenzyklus‘ (Nr. 25) zufolge wird dieser noch schwächer ausfallen als der gerade zu Ende gehende Zyklus Nr. 24 und außerdem der Schwächste der letzten 200 Jahre sein. Es muss aber erwähnt werden, dass die Prognose von Sonnenzyklen ziemlich schwierig ist, und früheren Prognosen zufolge sollte der nächste Zyklus von ähnlicher Größenordnung wie der Zyklus Nr. 24 sein. Allerdings haben jüngste Forschungen offenbar eine zuverlässigere Methode der Prognose von Weltraumwetter ergeben. Das Maximum dieses nächsten Zyklus‘ – gemessen an den Sonnenfleckenzahlen – könnte um 30% bis 50% niedriger liegen als beim letzten Zyklus Nr. 24. Die Ergebnisse dieses neuen Prognoseverfahrens zeigen, dass der nächste Sonnenzyklus im Jahre 2020 beginnen und im Jahre 2025 sein Maximum erreichen wird.

Diese neue Prognose beruht auf der Arbeit eines Teams unter der Leitung von Irina Kitiashvili vom Bay Area Environmental Research Institute am Research Center der NASA in Silicon Valley. Mit den Daten, die seit 1976 von den Weltraummissionen des Solar and Heliospheric Observatory und des Solar Dynamics Observatory aufgezeichnet worden waren, konnten die Forscher eine Prognose erstellen mittels direkter Beobachtung des solaren Magnetfeldes anstatt lediglich der einfachen Zählung von Sonnenflecken. Letztere gestattet lediglich eine grobe Abschätzung der innersolaren Vorgänge. Weil es ein relativ neues Verfahren ist, gibt es nur Daten von vier vollständigen Zyklen, aber mittels der Kombination von drei Quellen von Sonnenbeobachtungen mit Schätzungen der inneren Aktivität der Sonne konnte das Team im Jahre 2008 eine Prognose erstellen, die gut zu der beobachteten Aktivität der folgenden 11 Jahre passte.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/world-entering-a-deep-solar-minimum/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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15 Kommentare

  1. Zitat :
    Ich habe keinen Beweis dafür gefunden, dass allein aus der Abnahme der Sonnenaktivität eine globale Absenkung der Temperatur unserer Atmosphäre abgeleitet werden kann. Allerdings gibt es bei Kältephasen in der Vergangenheit Parallelen zu Aufzeichnungen der Sonnenaktivität.
    Zitat Ende.
    Na… mal ins Geschichtsbuch schauen. Wann gings den Menschen gut, wann schlecht ? Und dann mal die Kurven der Sonnenflecken mal mit den Temperaturkurven vergleichen…. schon komisch, oder ?

  2. Schwacher solarer Sonnenzyklus, und das seit einigen Jahren. Aber die Temperaturen fallen nicht und die Anzahl der Sonnenstunden nimmt zumindest in Deutschland nicht ab. Der Juni brachte Rekordergebnisse: Mehr Sonnenstunden bedeutet immer mehr Wärme. Seit 1988 befinden wir uns in Deutschland auf einem oberen Wärmeplateau der Temperaturen. Daraus leite ich ab, dass die Sonnentheorie auch nur ein Teilaspekt des gesamten Klimageschehens ist. Klima ändert sich immer und in den sich vergrößernden Wärmeinseln, wo wir Menschen allesamt wohnen und arbeiten wird es wohl vorerst auch nicht kälter. Nur eins bleibt richtig: CO2 hat keine oder kaum eine Wirkung.

  3. „Nr. 24 war der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken, welcher im Februar 1906 seinen Höhepunkt erreichte. “

    Soll doch sicher 2006 heißen.

      • Doch nicht, habe im Originalartikel nachgelesen, wo es richtig zugeordnet wird. Der Fehler liegt bei Herrn Frey.

        Original: The current solar cycle, #24, has been the weakest with the fewest sunspots since solar cycle 14 peaked in February 1906.

        Übersetzung Frey: Der gegenwärtige Zyklus Nr. 24 war der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken, welcher im Februar 1906 seinen Höhepunkt erreichte.

        Korrekt muss es aber heißen: Der gegenwärtige Zyklus Nr. 24 war der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken, seit Zyklus 14/ im Februar 1906 seinen Höhepunkt erreichte.

        Nun sollte es stimmen.

        • Solche Übersetzungsfehler kamen bereits zuhauf in der Bibel vor. Und den Papst gibts immer noch. Deswegen soll Herr Frey verziehen sein.

          • „…Und den Papst gibts immer noch. Deswegen soll Herr(n) Frey verziehen sein.“
            Nö. Ich schätze die Verdienste Herrn Freys höher als die des Papstes – deswegen!

          • @Josef Kowatsch,

            ich habe Herrn Frey ja nicht einmal einen Vorwurf gemacht, da ich selber weiß, wie leicht einem so etwas passieren kann.

            Was den Papst/Päpste betrifft, da liegt wohl eher kein Fehler vor, das ist vielmehr gezielte Irreführung der Schäfchen.

    • Nein, es sollte heißen: Nr. 24 war der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken seit Zyklus Nr. 14, welcher im Februar 1906 seinen Höhepunkt erreichte.
      Da ist bei der Übersetzung etwas verloren gegangen.

  4. Man könnte auch von der „kalten Sonne“ sprechen. Dieser Humbug mit dem abnthropgenen Klimawandel ist eine Iszenierung der Global Players, die diese Panikmache zur Transformation in einen „Eine Welt Ordnung“ umwandeln. Würde dies gelingen, würden am Ende ein paar Leute die Gewinner sein, die politisch die Fäden ziehen könnten. Noch ist es nicht so weit. Aber der Umbau in Deutschland von einer Demokratie zu einem multi-ethnischen ökodiktatoridchen System ist voll im Gange. Ökosozialismus. Und mit der Angst vor der Klimakatastrophe kann man offenbar auch Kasse machen. Die CO2-Steuer wird zum Löcherstopfen im Haushalt 2020 dringendst gebraucht. Die Überschüsse der letzten Jahre sind verschludert!

  5. Noch ein Effekt ist das Schrumpfen der Thermosphäre. Was auch schon beim letzten Minimum 2010 zu beobachten war.

    • Die Inhalte des von Ihnen verlinkten Artikels wurden hier schon mehrfach diskutiert:
      Der Artikel enthält zu zwei Drittel Fake News (Montana, Island teilweise Grönland).

      MfG
      Ketterer

  6. Da diese Angaben, im Gegensatz zu den Szenarien des IPPC, wissenschaftlich belegt sind, wäre jetzt der Zeitpunkt das EEG abzuschaffen und massiv Kernkraftwerke zu bauen. Verschneite Solarpaneele und verreiste Windräder können keine Energie liefern. Unsere Politiker sind doch sonst immer so besorgt über unser Wohlergehen, aber die haben ernstlich beschlossen, die letzten KKW zu verschrotten.

    • Ich habe keinen Beweis dafür gefunden, dass allein aus der Abnahme der Sonnenaktivität eine globale Absenkung der Temperatur unserer Atmosphäre abgeleitet werden kann. Allerdings gibt es bei Kältephasen in der Vergangenheit Parallelen zu Aufzeichnungen der Sonnenaktivität.

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