Verrückte Wissenschaft : ETH-Professor Knutti will den Klimawandel «vermeiden».*

Klima-Horror-Wissenschaft; Bildquelle: pixabay, https://pixabay.com/photos/frankenstein-monster-boris-karloff-394281/

von Roger Köppel (Red. WELTWOCHE Zürich)*
Allen, die es unmöglich, ja gotteslästerlich finden, wenn man prominente Klimatologen kritisiert, sollten sich ein paar gute alte Katastrophenfilme aus den fünfziger und sechziger Jahren anschauen.

Damals war der verrückte Wissenschaftler eine beliebte Figur in ungezählten Satiren und Horrorfilmen. Es gab den Professor, der riesige Giftspinnen züchtet. Ein anderer kreuzte Menschen mit Fliegen. Besonders populär war der grössenwahnsinnige Atombombenphysiker, der nach der Weltherrschaft greift.

Was in all diesen wunderbaren Filmen von «Tarantula» bis «Dr. Strangelove» zum Ausdruck kommt, sind die Fortschritte in der filmischen Tricktechnik, aber eben auch eine offenbar weitverbreitete, gesunde Skepsis gegenüber dem Wissenschaftler als unfehlbarer Instanz, als anmassendem Alleswisser, der sich in die Politik einmischt.

Niemand machte den Regisseuren damals übrigens den Vorwurf, sie würden einem antiwissenschaftlichen Weltbild hinterherlaufen. Im Gegenteil: Man lobte ihr sensibles Gespür für die gefährliche Vermischung von Wissenschaft und Macht, für die Verführungen, für den Machbarkeitswahn, dem auch und gerade die naturwissenschaftlichen Superhirne verfallen können.

Die Hollywoodvision moderner Frankensteins war nicht aus der Luft gegriffen. Zum einen gab es den Kalten Krieg und die Atombomben. Wach waren aber auch die schlimmen Erinnerungen an teuflische Forscher, Ärzte und Wissenschaftler in den Experimentierkammern der roten und braunen Diktaturen. Hatten nicht auch die Nazis ihre kranke Rassenlehre streng naturwissenschaftlich begründet?

Inzwischen leben wir in anderen Zeiten. Die politische Korrektheit betäubt nicht nur den Humor. Sie schläfert auch das kritische Denken und die Meinungsvielfalt ein. Wer heute Professoren oder, bewahre, Universitäten hinterfragt, macht sich unbeliebt. Wissenschaftskritik ist unerwünscht, allenfalls Experten vorbehalten. Forscher sind Päpste und ihre Universitäten Kathedralen. In den dünnhäutigen Akademikermilieus wird Kritik rasch als Gotteslästerung empfunden.

Am schlimmsten ist es in der Klimaforschung. Die Hysterie um einen angeblich unmittelbar bevorstehenden Klimakollaps hat eine universitäre Randsparte ins Zentrum der Aufmerksamkeit und der Subventionen katapultiert. Die Welt hängt den Klimawarnern an den Lippen. Die Gelder fliessen, die Fakultäten vermehren sich wie Pilze, sofern sie das herausfinden, was die im Alarm vereinte Fangemeinde hören will. Die berühmtesten Klimatologen haben den Status von Druiden und Sehern, die mit ihren Kurvenmodellen die Zukunft punktgenau zu prophezeien wissen.

Wie die mittelalterlichen Maya-Indianer auf ihre Sonnenpriester, so hören heute weite Teile der westlichen Intelligenz und Politik auf die modernen Klima-Schamanen. Es ist eine weltweite Glaubensgemeinschaft, die sich hier zusammenbraut. Wie in allen Gruppen, die stärker glauben als wissen, wird auf Einspruch und Widerrede mit aggressiver Gereiztheit reagiert.

Zu viel Bewunderung aber schlägt aufs Denken. Und wo Skepsis als Verbrechen gilt, endet die Wissenschaft, beginnt der Aberglaube. Es entstehen dann Sätze wie dieser: «Zur Vermeidung des Klimawandels ist völlig klar, was nötig ist: praktisch null CO2-Emissionen bis 2050 in der Schweiz.» Dazu brauche es, heisst es weiter, nichts Geringeres als «eine globale Energie-Revolution».

Diesen hochfahrenden Unsinn hat nicht Greta Thunberg geschrieben, sondern ETH-Professor Reto Knutti, einer der bekanntesten Schweizer Klima-Alarmisten; nachzulesen auf der Homepage der Schweizerischen Energie-Stiftung.

Unsinn ist es deshalb, weil die «Vermeidung des Klimawandels» – ich dachte zuerst an einen Tippfehler – eine ähnlich absurde Forderung ist, wie wenn jemand die Vermeidung des Sonnenuntergangs oder die Abschaffung der hohen Wellen im Ozean verlangen würde.

Kein Mensch, kein Knutti und erst recht nicht die kleine Schweiz können den Klimawandel «vermeiden». Der Klimawandel ist ein unvermeidbarer, weil natürlicher Vorgang, der seit Abermillionen von Jahren stattfindet und weitere Tausende Millionen von Jahren stattfinden wird.

Knuttis «Energierevolution» wäre für die Menschheit viel schlimmer als der unvermeidliche Klimawandel. Denn «null CO2» hiesse Ausstieg aus der fossilen Energie. Alle Verbrennungsmaschinen müssten weltweit abgestellt werden. Damit wäre die industrielle Grundlage beseitigt, dank der ein Grossteil der Menschheit heute überhaupt erst einen gewissen Wohlstand und ein Mindestmass an Zivilisation erreicht hat.

So ein Szenario wäre ohne vorgängige Abschaffung der Demokratie zum Glück allerdings nicht durchsetzbar. In der Schweiz stoppen die Bürger den klima- oder energiepolitischen Wahnsinn an den Urnen, spätestens dann, wenn die theoretische Weltrettung in der Kostenwirklichkeit ankommt.

Die Strangeloves der Hollywoodfilme glaubten an die Allmacht ihres Wissens. Knutti ist überzeugt, dass er mit seiner Energierevolution aus der Schweiz heraus die Welt retten kann, retten muss.

Wird die Welt am Klima untergehen? Kaum. Gut möglich aber, dass die Klimapropheten von heute die verrückten Wissenschaftler von morgen sind.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Verrückte Wissenschaft | Die Weltwoche, Nr. 19 (2019)| 09. Mai 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Roger Köppel für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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12 Kommentare

  1. Es ist doch eine glatte Lüge, dass es die Schweiz braucht, um den Klimawandel zu beeinflussen. Weiter braucht man so jemandem eigentlich gar nicht zuzuhören. Ich hoffe, man erinnert sich an diese Aussagen, wenn diese Leute eines Tages vor Gericht stehen.

  2. Ich könnte mir schon vorstellen ,das die Welt der Wissenschaften gern sich um andere Probleme als Klima kümmern würden (Umweltschutz).WENN ES DAFÜR AUCH MITTEL GEBEN WÜRDE.
    Wer nicht den menschengemachten Klimawandel zum Inhalt hat ,bekommt keine Mittel zur Forschung.Geld regiert die Welt !

  3. Zitat:“Am schlimmsten ist es in der Klimaforschung.“
    Ich bezweifle keine Sekunde, dass den (wenigen) vom Mainstream unabhängigen Klimaforschern mit allen denkbaren Repressalien das Leben so unangenehm wie nur möglich gemacht wird. Der Superlativ „schlimmsten“ gebührt allerdings ganz gewiss der Disziplin der Geschichtsforschung.
    Der Skeptiker oder sogar auch Leugner der Theorie des menschgemachten Klimawandels kann seine Bedenken immerhin (noch) äußern ohne deswegen eingesperrt zu werden, das sieht bei den Leugnern einer „offenkundigen“ historischen „Tatsache“ ganz anders aus. Da werden im „freiesten Deutschland aller Zeiten“ auch Greise noch hinter Gitter gebracht, wenn sie die ausschließlich aus Zeugenaussagen -die sich in ihrer Absurdität zudem noch auf so groteske Art und Weise widersprechen, dass es dem gesunden Menschenverstand Hohn spricht- gewonnene „offenkundige Tatsache“ in Frage stellen. Wer „Die Zertrümmerung der ewigen Schuld“ von Hermann Lachhans, (noch) auf „archive.org.“ abrufbar, gelesen hat, wird wissen, dass die Argumente, Indizien und Beweise der „historischen Zweifler“ auf noch deutlich sichererem und festerem Fundament ruhen wie die der Skeptiker des menschgemachten Klimawandels. Was ja auch absolut logisch ist, „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“(Karl Valentin).
    Das Wissen um die unendlich vielen Betrügereien (was ein Euphemismus) der „globalen Eliten“ hilft zwar absolut nicht, Dinge zum Besseren zu verändern, solange die Meinungs- und Deutungshoheit ausschließlich auf der anderen Seite liegt, aber es führt (wenigstens bei mir) dazu, dass ich es mittlerweile als absolutes Privileg empfinde -obwohl mir natürlich bewusst ist, dass die BRD, deren Insassen seit über 70 Jahren gehirngewaschen respektive umerzogen werden, ein hochgradig tributpflichtiges und fremdbestimmtes Kriegsgefangenenlager darstellt- als Deutscher geboren worden zu sein.

  4. Heute schon gelacht ?

    -Soros würde Grüne wählen. George Soros ist voll des Lobes für die Grünen. Sie seien die einzige konsequent pro-europäische Partei in Deutschland.
    – Irland erklärt den Klimanotfall
    – Künast: Umstellung der Ernährungsgewohnheiten „pure Notwendigkeit“ Die Grünen-Politikerin Renate Künast hält aufgrund der Klimaveränderung eine massive Umstellung der Ernährungsgewohnheiten für unausweichlich.
    » » » https://tagebuch-ht.weebly.com/n.html

  5. Selbst das Einstellen aller menschgemachten CO²-Emissionen würde nichts bewirken, denn sie machen nur einen geringen Bruchteil der weltweiten Gesamtemissionen aus. 97% sind natürlichen Ursprungs. Man kann auch aus Angst vor dem Tod Selbstmor5d begehen!

  6. Der Irrsinn ist doch mit Greta weiter eskaliert. Vom Zeitpunkt her hätte ich vermutet, dass dies dem EP-Wahlkampf geschuldet sein könnte, mit Knutti würde also die Schweiz den EP-Wahlkampf beeinflussen :-).

    Vermutlich liegt der Fall aber anders: Die Klimamodelle und die CO2-Geschichte sind mitsamt ihrer Protagonisten kurz vor ihrem Offenbarungseid. Die gehen deshalb gerade ‚all in‘, in der Hoffnung, nicht zu ihren Lebenszeiten noch in der Luft zerrissen zu werden. Die haben wirklich Panik, aber um ihre Pfründe. Haben die gehofft, dass Trump keine zweite Amtszeit erlebt, so schwindet diese zunehmend. Und ausgetrocknet werden muss der Teich erst in den USA.

    • Die klassische Thermodynamik kennt keine gegenläufigen Wärmeströme, die man voneinander subtrahieren kann. Gegenwärme ist unvereinbar mit dieser Theorie, die auf der praktischen Erfahrung beruht, das Wärme immer von warm nach kalt übertragen wird.

      • @J.Ehlig
        @Besso Keks

        Merke: Wer die Erwärmung unseres Planten verstehen will muss u. a. die Thermodynamik bemühen. – Der auch noch falsch verstandene Spezialfall der „klassischen“ Thermodynamik reicht nicht!- Allerdings hilft ein derartiger Unsinn den CO2 Klimaschwindlern!

    • „Die sog Treibhausgase besorgen zweifelsfrei einen Rückfluss von Solarenergie zu Ozeanen und Festland!“

      Spar dir den Quatsch endlich, Wolff

  7. Gerade wieder in den ZDF Nachrichten, es ging um die CO2 Steuer , die in der Schweiz ?? seid 1999 erhoben wird und jetzt auch in der BRD mit aller macht kommen soll . Mit dem Versprechen das die kleinen und mittleren Einkommen nicht stärker belastet werden sollen . Also quasi soll man Geld zurückbekommen. Ich lache mich kringelig ?? wer glaubt denn so was ? Was unser Staat einmal hat das gibt er nicht mehr her .Wir zahlen heute noch Sektsteuer die zum ersten Weltkrieg eingeführt wurde und was ist mit dem Soli ? Ich schreibe es nochmals , es gibt keinen anthropogenen Klimawandel sondern einen Politogenen . Das wissen auch die Fachleute, dürfen es aber nicht sagen .

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