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12. IKEK am 23. und 24.11.2018 – Michael Limburg – Wie glaubwürdig sind Zeitreihen historischer Klimadaten?

Die westliche Welt begann im ausgehenden 19. Jahrhundert, fast nur in den entwickelten Ländern Klima- und Wetterdaten mittels Messstationen aufzuzeichnen, von denen wir heute noch glauben profitieren zu können. Doch auch um 1900 war die Nordhalbkugel der Erde immer noch sehr spärlich mit Messstationen ausgestattet, das änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. Erst ab 1960 waren, auf Grund des kalten Krieges die USA, Europa und weite Teile der damaligen Sowjetunion vglw. dicht bestückt.

Video des Vortrages von Michael Limburg anlässlich der 12. IKEK am 23. und 25.11.18

Für die Südhalbkugel galt das jedoch nie, die war und blieb spärlich versorgt, was sowohl der Entwicklung der dort befindlichen Länder, als auch an der geringen Landbedeckung geschuldet ist.

Hinzu kam, dass über den Ozeanen eine genügende Abdeckung, die diesen Namen auch verdient, außerhalb der Hauptschifffahrtsrouten nicht vorhanden war.

Doch selbst wenn die besser wären, sind die verfügbaren historischen Klimadaten viel zu dünn, sowohl in der Flächenabdeckung, als auch in der kontinuierlichen Langzeit-Messdauer, um als Basis für die präzise Berechnung einer globalen Mitteltemperatur dienen zu können.

Und nicht nur das, denn sie sind auch viel zu ungenau, als dass Klimatologen mit ihrer Hilfe eine präzise Bestimmung der globalen Mitteltemperatur durchführen und somit als valide Quellenlage gelten könnten.

Die Klimatologen glauben aber, es sei so, obwohl jeder, der sich mit Messtechnik und Fehlerstatistik auskenne, feststellen muss, dass die Daten dafür nicht taugten. Schuld an diesem Irrglauben ist ein Artikel der Klimawissenschaftler Hansen & Lebedeff von 1988, in dem sie behaupteten, dass die Werte einer Messstation für eine Kreisfläche von 2.400 km Durchmesser als „Normal“ stehen könne.

Als „Beweis“ dafür führten sie lediglich an, dass die Trendverläufe der Teststationen innerhalb dieser Fläche immer noch eine Korrelation von ≥ 0,5 (als „gut“ bezeichnet) aufwiesen. Mittels einfachem direkten Vergleiches von realen Verläufen hätten sie jedoch erkennen müssen, dass auch bei Korrelation von ≥ 0,5 die Zeitreihen der Temperatur viel zu unterschiedlich seien, als dass eine Station im Zentrum als Maß für alle stehen könnte. Beispielsweise fänden sich im Umkreis des Nordpols zwei Messstationen mit je rund 1.000 km Abstand zum Pol, was viel zu weit weg sei, um das Wetter und seine Daten dort genau genug erfassen zu können.

Ein weiterer Fehler ist anzunehmen, das die statistische Regel, nach der zufällige Messfehler mit dem Quotienten aus 1/√n sich von selbst und nur von ihrer Zahl abhängig, in Richtung Null korrigieren, unbekümmert für sämtliche Messwerte angewendet werden darf.

Dem ist jedoch nicht so, weil die Messempfindlichkeit eine Untergrenze darstellt, bis zu der sich zufällige – also gleich verteilte – Messfehler ausgleichen könnten.

Die statistische Regel, nach der zufällige Messfehler mit dem Quotienten aus 1/√n – wobei n die Zahl der Messungen ist – gegen Null tendieren, findet da ihre Untergrenze.

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf die Messgenauigkeit ist bspw. das Material des Schutzbehälters, in denen sich der Messfühler befindet, das sogenannte Wetterhäuschen (z.B. Englische Hütte). Allein dadurch entsteht ein systematischer Messfehler von etwa 0,2°C (+/-). Bei einem Wechsel des Wetterhäuschens oder des Messgerätes erhalte man so „sprunghafte systematische Fehler“. Diese schlagen 1:1 auch bei Anomalienbildung mit dem „Stationsnormal“ durch, und gleichen sich nicht – wie weit und breit geglaubt- gegenseitig aus.

In Berlin beispielsweise würden seit 1990 elektronische Fühler eingesetzt, was die örtliche mittlere Temperatur scheinbar um 0,1°C erhöht habe. Korrigiert wurde das bis heute nicht.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die systematischen Fehler bei der Erhebung von Klimadaten sehr vielfältig und zum allergrößten Teil nicht mehr zu korrigierbar sind, da die Umstände unter denen sie entstanden, nicht mehr rekonstruierbar sind. Das hat zur Folge, dass jeder ehrliche Versuch, eine globale Mitteltemperatur aus den vorhandenen Daten zu berechnen, mit einen Unsicherheitsband von mindestens vier Grad umgeben sein muss.

Das wiederum ermögliche keinerlei Bestimmung von Änderungen im Bereich von einem Grad, und damit auch keinerlei Bestimmung einer evtl. Ursache. All das verschwinde im Rauschen der Messfehler.

Die einzig gute Nachricht ist, dass oszillierende Einflüsse (periodisches auf und ab) von diesem Problem nicht betroffen sind,  und damit sehr wohl sichtbar seien. Ihre Präsenz erlaubt die Bestimmung ihrer Zykluszeiten, jedoch nur sehr unsicher, bezüglich ihrer Amplituden.

Hinzu kommt, dass Rohdaten der Vergangenheit auf breiter Front offensichtlich gefälscht wurden, mit dem Ziel, die Vergangenheit kühler erscheinen zu lassen, damit die Gegenwart wärmer erschiene. Das folgende Video zeigt einige verblüffende Zusammenhänge.

Video von Tony Heller zu der Manipulation historischer Temperaturdaten




12. IKEK vom 23.11. bis 24.11.18 – Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert: CO2 verringern – das Gegenteil wäre richtig

 In der Erdgeschichte bestand die Atmosphäre zunächst zu großen Teilen aus CO2 (etwa 10%), was durch die photosynthetische Tätigkeit der Cyanobakterien und später der grünen Pflanzen auf den heutigen Wert einiger Promille gedrückt worden sei. Allerdings gab es Zwischenphasen, in denen der CO2-Wert gewaltig anstieg, wie zum Beispiel vor rund 50 Millionen Jahren. Das via Photosynthese aus der Atmosphäre entfernte Kohlendioxid steckt heute zu fast 100% in der Biomasse aller Lebewesen. Für die Photoreaktion der Pflanzen ist ein CO2-Gehalt von 0,06 % bis 0,1 %in der Luft optimal; unter 0,015 % können Pflanzen nicht mehr existieren.

Video des Vortrags von Prof. Ewert anlässlich der 12. IKEK am 23.11.18 bis 24.11.18 in München

Ewert führt an, dass die aktuelle CO2-getriebene Klimakatastrophentheorie seit 1992 auf der UN-Klimakonferenz in Rio de Janeiro propagiert werde. Der Weltklimarat IPCC verwende für seine Modelle Daten ab 1860, obwohl Messungen seit 1659 dokumentiert seien. Es werde stets nur ein globaler Temperatur-Mittelwert im überzeichneten Maßstab angegeben, aber keine örtliche Temperaturentwicklung. Vor 1992 habe es in der Klimawissenschaft keinen Konsens gegeben, dass Kohlendioxid das Klima aufheize. Im Gegenteil; in einem Lexikon aus dem Jahre 1959 sei sogar vermerkt, dass das Gas für den Treibhauseffekt bedeutungslos sei. Betrachte man örtliche Messungen, stelle man fest, dass 109 Einzelmeßstationen seit 100 Jahren keine Erwärmung anzeigten, mit Ausnahme der in Kalkutta/Indien. Messstationen in derselben kontinentalen Region, zum Beispiel Wien und Prag, zeigen Ähnlichkeit in der Temperaturentwicklung. Trotz vermehrten Kohlendioxideintrages in die Atmosphäre sei auf den Kontinenten mit 1.097 Einzelmeßstationen seit 1995 eher eine Abkühlung der Luft zu verzeichnen.



12. IKEK am 23. und 24.11.2018 Stefan Kröpelin – Die Grüne Vergangenheit der Sahara

 Dr. Kröpelin gab in seinem Vortrag zunächst einen Überblick über die von ihm erforschte Ost-Sahara, die sich auf dem Gebiet des Sudan, des Tschad, Libyens und Ägyptens befindet. Die Region ist der heute der trockenste Ort des Planeten Erde, was aber dank des natürlichen Klimawandels über die Jahrtausende längst nicht immer so war. Im Gegenteil: Wenn man an den ungarischen Forscher László Almásy denkt, bekannt aus dem Buch und Film „Der englische Patient“, der bereits in den 1930er Jahren „Schwimmer“ auf Höhlenmalereien in der Ost-Sahara entdeckte, weiß man, dass das Gebiet einst ein Paradies war. Der Forschungsreisende Kröpelin konnte durch seine Arbeit die Vermutungen Almásys bestätigen – und sogar noch um einen schier unglaublichen Fakt ergänzen.
Die paradiesischen feuchten Zustände im Osten der Sahara herrschten zwischen etwa 8.500 und 5.300 vor Christus, also nach der letzten Kaltzeit und am Beginn der Jungsteinzeit, als höhere Temperaturen zu häufigen Regenfällen führten, damit den Grundwasserspiegel kräftig anhoben, und Oberflächengewässer und reiche Vegetation ermöglichten. Als Folge der allmählichen Austrocknung der Region seit rund 7.000 Jahren wanderten die menschlichen Bewohner Richtung Süden in den heutigen Sudan oder ins spätere Ägypten, wo sie am Nil mit seinen fruchtbringenden Überschwemmungen die erste Hochkultur der Erde begründeten.

Video des Vortrages von Dr. Stefan zur langsamen Austrocknung der Sahara anlässlich der 12. IKEK am 23.11.18 bis 24.11.18 in München

Die langsame Austrocknung der Sahara sei hervorgerufen worden durch eine sukzessive Abkühlung des Klimas, analog zur Savannenbildung durch Aufwärmung. Interessanterweise habe die heutige Sahara-Wüste längst nicht die Ausmaße, die sie während des Maximums der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren hatte. Damals habe sich die Wüste hunderte Kilometer weiter nach Süden in die heutige Sahel-Zone erstreckt. Wie konnte Dr. Kröpelin das Klimageschehen in Nordafrika über die Jahrtausende rekonstruieren? Welche natürlichen Klima-Anzeiger bietet die Region? Eine der besten Quellen für Klimadaten sind die Ablagerungen am Boden des größten Sees der Sahara, dem Yoa-See in der Oase von Ounianga im Nordost-Tschad, aus dem täglich so viel Wasser verdunstet, wie die Stadt Köln täglich verbraucht.
Der Verlust wird dabei durch die üppigen fossilen Grundwasservorkommen ausgeglichen. Aber nicht nur verborgene Daten tief im Boden eignen sich, um die Vergangenheit des Klimas in den letzten Jahrzehntausenden präzise zu rekonstruieren – auch die menschliche Besiedelung der Region und ihre Hinterlassenschaften sind ein zuverlässiger Klimaanzeiger. Besonders eindrucksvoll in diesem Zusammenhang sind die besagten Höhlenbilder, die den Sandstürmen und der Hitze erstaunlich gut trotzen konnten. Diese prähistorischen Kunstwerke wurden nicht in kurzer Zeit angefertigt, sondern über Jahrtausende. Die abgebildeten Objekte wie die schwimmenden Menschen oder Rinderherden stehen für verschiedene Phasen der Besiedelung.
Die nachgewiesene Allmählichkeit der damaligen Klimaveränderung widerspreche der „Tipping Point“-Katastrophentheorie, die einen „Klimakollaps“ mit drastischen Veränderungen der Umwelt in nur einer menschlichen Generation vorhersagt. Tatsächlich zeigen Kröpelins Forschungsergebnisse, dass der Klimawandel in der Sahara so langsam vonstattenging, dass ein Mensch innerhalb seiner Lebenszeit kaum etwas davon mitbekam.
Stefan Kröpelin verweist in dem Zusammenhang auch auf die politische Nutzung der aktuellen Klimakatastrophentheorie, die sogar für die Massenimmigrationspolitik missbraucht werde. Der exponentielle Anstieg der Weltbevölkerung in den nächsten 50 Jahren – das sei das tatsächliche Problem, vor dem unsere Zivilisation stehe.



Verlorene Milliarden der Energiewende, die noch nicht vermisst werden, oder?

KoRe,
also Kostenrechung ist bei Studenten von Volks- und Betriebswirtschaft nicht sonderlich beliebt; trockene Formeln, endlose Zahlenreihen und manchmal tatsächlich auch langweilige Vorlesungen haben zumindest beim Autor keine nachhaltigen Motivationsschübe oder Begeisterung ausgelöst. Erst später, im richtigen Leben, in einem bezahlten Angestelltenverhältnis, als alleine die schiere Größe der zu handhabenden Beträge Respekt einforderte, hat sich diese Haltung geändert und auf einer höheren Ebene gehoben, wo auch gerne rechtsphilosophisch über Abrechnung und Gerechtigkeit gedünkelt wird. Beide enthalten das Moment der Aufrechung, doch dazu später mehr.

In einer statisch so gut erfassten Volkswirtschaft wie Deutschland und exzellenten Journalisten als vierte Macht im Staate sollte es doch eigentlich nicht möglich sein, dass Milliardenbeträge verloren gehen und niemand dieses bemerkt oder vermerkt. Verlorene Milliarden Euro, das sind schlechte Neuigkeiten und gute Nachrichten, denn sie verkaufen sich gut, lösen Empörung aus und der Leser will erfahren, wann das abgestellt wird, wer Schuld hat, seinen Rücktritt erklären muss und erwartet eine Fortsetzung der Nachricht, wie bei den cum-ex-Geschäften.

Zufall?
Ist es Absicht, da diese schlechten Nachrichten einer gewissen Haltung zuwiderlaufen?
Oder ist die Thematik zu komplex, als dass Journalisten oder allgemein geisteswissenschaftlich Höchstqualifizierte die fatale Entwicklung bei der volkswirtschaftlichen Auswirkung von Eigenverbrauch des Photovoltaikstroms zu erkennen vermögen?

5 Milliarden Euro
Nach Abschätzung des Autors sind durch die eigenverbrauchte Strommenge aus Photovoltaik der Volkswirtschaft Deutschlands rund 5 Milliarden Euro entgangen.

Die Betreiber der Photovoltaikanlagen haben von 2012 bis 2018 durch entsprechend geringere Rechnungen ihres Stromlieferanten für den Netzbezug diesen Betrag eingespart, man könnte aber auch formulieren, sie haben sich mit 5 Milliarden Euro von dem einst versorgungssichersten Land der Welt entsolidarisiert, wie im Folgenden aufgezeigt wird.

Als Graphik ergibt sich folgendes Bild:


Quelle: Eigene Berechnung des Autors

Beginnend mit einem relativ bescheidenen Betrag von 46 Mio. € im Jahr 2012 beträgt die Summe der Jahre 2012 bis 2018 bereits 4.876 Mio. €, zukünftig wird jährlich eine weitere Milliarde Euro den Betrag erhöhen.

Für die Ermittlung dieser Zahlen ist folgende Graphik ergänzt worden, da diese bedauerlicherweise nur bis 2015 Strommengen aufweist. Vielleicht würden die Strommengen aber auch zu einer Verstörung führen. In dieser Quelle sind viele andere Daten am 24.10.2018 aktualisiert worden, diese hier aber nicht.

Bundesnetzagentur (BNetzA): EEG in Zahlen 2016. https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/EEGinZahlen_2016_BF.pdf?__blob=publicationFile&v=2, aufgerufen am 22.12.2017,

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW): Abschätzung des nicht erfassten Selbstverbrauchs von Photovoltaikstrom in Hessen in den Jahren 2012 bis 2016, unveröffentlichte Kurzstudie im Auftrag der Hessen Agentur. Stuttgart, 2017. Ergebnisse enthalten im Monitoring-Bericht zur Energiewende in Hessen 2017: http://www.hessen-wills-wissen.de/download/monitoringbericht_2017_online.pdf

Für die Jahre 2016, 2017 und 2018 hat der Autor für jedes Jahr einen Anstieg von 450 Mio. kWh angenommen, und Mengen von 2.994, 3.444 und 3.894 Mio. kWh abgeschätzt.
Dabei sind weder senkende Effekte wie ein Rückgang der Installation von Photovoltaikanlagen oder durch Nutzung weniger ertragreicher Standorte noch steigernde Effekte durch vermehrte Eigennutzung aufgrund sinkender Einspeisevergütung, dem Trend zu PV-Kleinanlagen für den Balkon oder durch den außergewöhnlich schönen Sommer 2018 berücksichtigt, da sie für die Gesamtaussage der volkswirtschaftlichen verlorenen Milliardenbeträge nur hinter dem Komma relevant sind und deswegen die generelle Aussage nicht ändern.

Die Strommengen sind mit dem durchschnittlichen kWh -Preis der Bundesnetzagentur multipliziert worden, so dass sich für 2012 bei 177 Mio. kWh und 26 Cent/kWh eben ein Betrag von 46 Mio. € ergibt und für 2015 bei 2.544 Mio. kWh und 29 Cent/kWh alleine 741 Mio. €.

Quelle: Monitoringbericht 2018, Erscheinungsdatum 28.11.2018 der Bundesnetzagentur

Grundsätzlich ist Sparen eine gute Sache. Um betrachten zu können, auf wessen Kosten und mit welchen Auswirkungen durch den Eigenverbrauch Photovoltaik gespart wird, ist ein detaillierter Blick auf die Kostenzusammensetzung einer einzelnen kWh nötig.

Quelle: Monitoringbericht 2018, Erscheinungsdatum 28.11.2018 der Bundesnetzagentur

Wen trifft´s?
Nehmen wir eine Einsparung der Photovoltaikeigentümer und -betreiber von jährlich 1 Mrd. € an und beginnen mit dem erfreulichen Teil, der Umsatzsteuer. Mit einem Prozentanteil von ca. 16 % an einer Brutto-kWh (es sind natürlich 19 % auf den Nettobetrag, zu dem skurrilerweise auch die Stromsteuer gehört, Umsatzsteuererhebung auf erhobene Steuer für Strom, weltweit einzig- nicht großartig) entgehen Bund und Länder zukünftig jährlich ungefähr 160 Mio. €.
Das ist für den jetzigen Finanzminister nicht so schlimm, weil er über die Umsatzsteuer auf die Investitionskosten der Photovoltaikanlage einmalig eine deutlich höhere Einnahme verzeichnen konnte. Bei einer Amortisationszeit von 10 Jahren für den Photovoltaikbetreiber wäre es umgekehrt gerechnet in etwa der zehnfache Betrag, aber ein zukünftiger Finanzminister kann sich daran nicht erfreuen und bei einer Lebensdauer von 20 Jahren ist es langfristig eine verminderte Steuereinnahme, genauso wie entfallene 70 Mio. € Stromsteuer jedes Jahr.
Für die Allgemeinheit bedeutet dies entfallene Schuldentilgung bzw. öffentliche Leistung oder schlimmer: Steuererhöhungen zu Gunsten der Eigentümer von Photovoltaikanlagen, der Steuernachteil aus gewerblichen, für Einspeisung geplanten Anlagen mit Vorsteuererstattung trotz eines Anteils Eigenverbrauch sei hier vernachlässigt.

Bei den Umlagen sticht die EEG-Umlage ins Auge. 22,7 % ist ein inzwischen gewichtiger Anteil und in seiner historischen Entwicklung ein eigener Skandal. Jedes Jahr im Oktober wird die neue EEG-Quote bekannt gegeben. Nach Saldierung der Einnahmen aus den EEG-Zahlungen der Kunden, den Erlösen aus Stromverkauf der EEG-Anlagen an der Börse und den Ausgaben für festgelegte Einspeisevergütungen für die EEG-Betreiber wird die neue Quote festgelegt. Wenn durch den Eigenverbrauch das Saldo um 227 Mio. € schlechter ausfällt, wird für das nächste Jahr die EEG-Quote wieder etwas erhöht und alle Stromhaushalte zahlen ein wenig mehr, sowohl die gutsituierten Eigenheimbesitzer mit den Photovoltaikanlagen, die so zu noch mehr Eigenverbrauch angeregt werden, als auch die Mieter mit ihren Wohnungen, in der sie sich einfach nur ein wenig mehr ärgern.

Die Konzessionsabgabe geht an die Kommunen, die viele Bereiche des täglichen Daseins abdecken, von Zustand der Straßen und Schulen, Ausstattung von Feuerwehr, Kitas und wenn das Geld noch reicht Sportvereinen, Schwimmbäder, Volkshochschule oder sogar Museen. Hier fehlen in unserem Beispiel zukünftig jährlich durch den Eigenverbrauch bundesweit 54 Mio. €, was sich nicht so spektakulär anhört, aber der Autor hat bereits viele Haushaltsberatungen in späten Abendstunden hinter sich gebracht und ist sicher nicht alleine in der Frage, warum wegen 10.000 € für eine Schule und unsere Kinder solange gestritten worden ist. Man könnte auch formulieren, es wird jährlich die Miete für das Liegen der Stromkabel in oder Hängen über öffentlichem Grund um 54 Mio. € gemindert.

Die Mindereinnahmen für Netzentgelte, welche von den Stromlieferanten an die Netzbetreiber gezahlt werden, betragen zukünftig jährlich 230 Mio. €. Durch den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom entfallen bei den Netzbetreibern keine Aufwände, die Kostenbasis bleibt identisch, so dass spätestens mit neuem Antrag der durch die Bundesnetzagentur zu genehmigenden Preise die zukünftigen Kosten und auf eine kleinere Menge von kWh verteilt werden und die kWh teurer machen, wie bei der EEG-Quote gilt: alle Stromhaushalte zahlen ein wenig mehr, sowohl die gutsituierten Eigenheimbesitzer mit den Photovoltaikanlagen, die so zu noch mehr Eigenverbrauch angeregt werden, als auch die Mieter mit ihren Wohnungen, in der sie sich einfach nur ein wenig mehr ärgern.

Bei der Kostenposition Energiebeschaffung, Marge und Vertrieb schließlich reduzieren die nicht erzeugten Strommengen einen fehlenden Kostendeckungsbeitrag in der Stromerzeugung, bei aktuell Preisen um ca. 50 € je Megawattstunde umgerechnet 5,0 Ct je kWh oder 17 %, also in unserem Rechenbeispiel mit der Einsparung der Photovoltaikbetreiber von jährlich 1 Mrd. € ein Betrag von 170 Mio. € jährlich, den Kraftwerksbetreiber nicht einnehmen und als Folge dessen wird der eine oder andere auch erwägen, inwieweit eine Kraftwerksstilllegung unumgänglich wird, was negativ auf die Versorgungssicherheit der Allgemeinheit wirkt.

Endkunden, mit dem hier diskutierten Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen, verbrauchen jährlich deutlich weniger als 100.000 kWh, unterhalb dieses Wertes wird für jeden Kunden eines Stromlieferante eine standardisierte Mengen beschafft, nämlich gemäß der Vorgabe des durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber ermitteltem jeweiligen Standardlastprofils, welches sich aus 35.040 Viertelstundenverbrauchswerten pro Jahr zusammensetzt und aus dem Gesamtverbrauch aller Kunden der Vergangenheit abgeleitet wird.
So wird für Kunden mit einem Eigenverbrauch für die Zeiten des Eigenverbrauchs zu viel Strom beschafft, der dann kurzfristig üblicherweise unter dem Einkaufspreis im Rahmen des Minder- und Mehrmengenausgleichs verkauft werden muss, denn bei Sonnenschein ist nicht nur hoher Eigenverbrauch möglich, es erfolgt auch eine massive, preissenkende Einspeisung von Photovoltaikstrom in des Verteilnetz. Diese Zusatzkosten schmälern den Gewinn des Stromlieferanten, was bei einem einzelnen Aktionär vielleicht nicht als kritisch gesehen wird, aber bei Unternehmensanteilen von Bund, Länder und Kommunen doch wieder zu Lasten der Allgemeinheit gehen, ebenso wie daraus folgender Arbeitsplatzabbau als üblicher Reflex von Unternehmern, wenn Kostenreduzierung nötig werden.

Wer freut sich?
Ähnlich wie bei Aktien ist Geld nicht weg, ist hat nur ein anderer. Tatsächlich haben die Eigentümer und Betreiber die eingesparten Milliarden aber nicht zusätzliches Geld in der Tasche, sondern anfangs – und einen Großteil der Laufzeit – nur einen Rückfluss von im besten Fall vorher Erspartem; im weniger vorteilhaften Fall geht die Einsparung an das die Photovoltaikanlage finanzierende Institut. Das deutsche Handwerk, welches die Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert und die Verbindung zur Hauselektrik installiert hat, darf sich einmalig über einen Werklohn freuen und später als Teil der Allgemeinheit ärgern, anders als beispielsweise die niederländische Spedition oder der chinesische Hersteller der Solarpanel.

Fazit
Im Vergleich der Photovoltaik zur Schnapsbrennerei, die gesetzlich weit stärker reguliert ist, ist jener Eigenverbrauch zumindest nicht schädlich oder kostentreibend für die Allgemeinheit.

Die Allgemeinheit hat in der Vergangenheit in Deutschland ein sehr komplexes System aus Grund-, Mittel und Spitzenlast mit Verteilnetzen über viele Spannungsebenen hinweg aufgebaut und betrieben auf weltweit höchstem Niveau und mit weltweit geringsten Ausfallzeiten. Diese ist bereits durch den politischen Willen nur eines Teils der Allgemeinheit nachteilig geändert worden, dieser bestimmende Gesellschaftsteil ist leider häufig deckungsgleich mit den Photovoltaikbetreibern.
Auch wenn im juristischen Sinne Infrastruktur der Elektrizität natürlich nicht eine Almende ist, eine Genossenschaft in Volkseigentum, so hat die Allgemeinheit diese Gestehungskosten erwirtschaftet, bezahlt, den Betrieb und Unterhalt getragen. Sie trägt bereits heute und auch zukünftig den zusätzlichen durch die Energiewende bedingten Aufwand.
Durch Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom entfällt noch dazu der entsprechende Anteil am Unterhalt und erhöhtem Aufwand dieser wundervollen Infrastruktur zu Lasten der verbleibenden Allgemeinheit, ein genau abgrenzbarer Teil der Gesellschaft entsolidarisiert (q.e.d.) sich.

Für die Stromversorgung gibt es keinen funktionierenden Markt, den der Marktteilnehmer bei zu hohen Preisen verlassen kann. Durch die regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland kann der Endverbraucher vielleicht seinen Stromlieferanten wechseln, nicht jedoch die Kosten für Netznutzung, EGG usw. ändern, diese Kosten werden verrechnet.
Jegliche Kostenverrechnung ist ungerecht. In komplexen Systemen werden niemals alle Kosten genau auf den jeweiligen Verursachern zugeordnet. Der Aufwand für das Erfassen und Verrechnung wird irgendwann größer als die zu verrechnenden Beträge. Es ist deswegen wichtig, einen gesellschaftlichen Konsens zu der Art der Vereinfachung und Pauschalisierung zu finden, damit die berechnete Kostenverteilung als „gerecht“ empfunden wird.

Es geht nicht um generelle Einsparung von Strom.
Jeder sollte mit dem wertvollen Gut der Elektrizität so effektiv wie möglich umgehen. Wenn dadurch Kosten neu verteilt werden müssen, wird die Allgemeinheit dafür einen machbaren Weg finden, der dem Gerechtigkeitsempfinden der Allgemeinheit entspricht.
Dieses Gerechtigkeitsempfinden wird jetzt durch den steigenden Eigenverbrauch von selbst erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen belastet, zumal Anschaffung und Betrieb nur einem Teil der Gesellschaft, den Gebäudeeigentümern, möglich ist. Eine Aufgabe für die Zukunft wird sein, die Eigentümer von Photovoltaikanlagen gerecht an den Kosten für das Netz und die Vorhaltung von Kraftwerken zu beteiligen, damit es bei Ihnen nicht nur nicht nachts, sondern auch von November bis Februar nicht dunkel wird.

Der soziale Unfrieden, der ansonsten wächst, ist ein weiteres Beispiel:
– wie der durch EEG bedingten Vermögensumverteilung von unten nach oben,
– über problematische Kostenwälzung der Netzkosten durch die Spannungsebenen hindurch,
– den inzwischen tausendfach häufigeren Netzeingriffen zur Frequenzsicherung,
– bis zum teuren Roll-Out für Intelligente Messsystem ohne Kundennutzen
für die Konstruktionsmängel der Energiewende, welche von unserer Regierung betrieben worden ist und weiter wird, obwohl diese geschworen hat, „Schaden vom deutschen Volke“ abzuwenden.

 

Jari Heinrich Grünig, 23.01.2019




„Diesel-Debakel: Hat Merkel uns das Chaos mit den Grenzwerten eingebrockt?“

Es ist nicht zu fassen: Hat die Langzeitkanzlerin schon 13 Jahre vor ihrer gnadenlosen „Energiewende“ im Jahre 2011, als sie populistisch und undemokratisch ohne Widerstand des bereits willigen Bundestages unsere Atomkraftwerke zur Stilllegung verdammte, die Zerstörung unserer Automobilindustrie vorbereitet?

„Die deutsche Position in Brüssel wurde auch damals schon ressort­abgestimmt, die federführende Bundesumweltministerin war Angela Merkel“, so das Ministerium auf Anfrage der Bild. „Mitte Juni 1998 sei es die spätere Kanzlerin gewesen, die im Umweltrat den Grenzwerten zugestimmt habe“, schreibt die Zeitung.

War Angela Merkel eigentlich jemals konservativ? Als sie in der Wendezeit nach einem neuen Betätigungsfeld suchte, habe sie zunächst bei der SPD vorbeigeschaut, so die DDR- und Neo-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld , und sei dann beim Demokratischen Aufbruch (DA) gelandet. Der wurde anschließend von der CDU „geschluckt“.  Die Weggefährten von Merkel an der Akademie der Wissenschaften wunderten sich darüber; sie wurde eher für eine Reformkommunistin mit grünen Ansichten gehalten. Nun ja, mittlerweile wundern sich die Kollegen und Bekannten vielleicht nicht mehr.

Dazu paßt ein interessantes Zitat der Kanzlerin aus dem Jahre 2017:

„Wir werden in 20 Jahren nur noch mit Sondererlaubnis selbständig Auto fahren dürfen.“

Aber keine Angst – damals zumindest wollte uns Merkel noch nicht alle in E-Busse stecken, es ging nur ums autonome Fahren. Allerdings -in 20 Jahren, 2038, was war da noch? Es wird die Kohleförderung beendet sein. Mh…….




Prof. Guus Berkhout: Hört auf mit der Doom-And-Gloom-Angsterzeugung

[Im Folgenden sind die Fragen kursiv, die Antworten in Normalschrift dargestellt]

Was zeigen Sie uns hier?

Nun, schauen Sie, dies hier ist eine E-Mail von einem Enkelkind, welche mir der Großvater zugeschickt hat. Einfach ein Kind an einer weiterführenden Schule. Dies zeigt, wie negativ die Lehrer über CO2 denken. Und die E-Mail enthüllt, wie stark die Indoktrination der Klima-Bewegung im Bildungsbereich bereits geworden ist. Ich bekomme viele derartige alarmierende Mitteilungen. Mit diesem in die Irre führenden Wissen fangen die Kinder an, auf die Straße zu gehen …

Liebe Opa und Oma, … Bitte sei nicht erschrocken darüber, was in den Vortrag steht. Ich musste einen Vortrag zum Thema Klimawandel schreiben. Aber falls ich die wahre Geschichte vom Klimawandel beschrieben hätte, würde ich eine schlechte Note bekommen. Also habe ich die andere Story beschrieben und gesagt, dass ich CO2 schrecklich finde. …

Abbildung: Kinder werden dazu missbraucht, die CO2-Apokalypse zu verbreiten

Es scheinen sich derzeit zwei Lager herauszubilden, wobei beiden gemeinsam das verbreitete Untergangs-Szenario ist: Falls die Klima-Maßnahmen nicht ergriffen werden, wird alles schief gehen! Und falls sie doch ergriffen werden, wird auch alles schief gehen. Woher kommt diese Teilung?

Falls man beiden Lagern genau zuhört, wird man bemerken, dass beide Lager im Großen und Ganzen übereinstimmen: Ja, die Erde erwärmt sich! Und ja, CO2 ist ein erwärmender Faktor! Und ja, wir müssen uns auf ein neues Energie-System einstellen!

Glauben Sie also, dass alles in Ordnung ist?

Nun, zu Beginn war es tatsächlich eine konstruktive Unterhaltung. Aber Probleme tauchten auf, als die Klimabewegung zu übertreiben anfing. Erschreckende Untergangs-Szenarien wurden verbreitet wofür einzig menschliches CO2 ursächlich sein sollte. Außerdem wurde dies auf sehr aggressive Weise verbreitet. Man denke an die apokalyptischen Filme von Al Gore. Ihm zufolge würde die Welt eine Katastrophe nach der anderen durchlaufen. Die allgemeine Öffentlichkeit war schockiert ob all dieser erschreckenden Storys.

Gab es denn keine Kritik an dieser Täuschung von Anfang an?

Doch, die gab es. Eine Reihe angesehener Wissenschaftler, darunter Nobelpreisträger, gingen rasch mit einer klaren Widerlegung an die Öffentlichkeit, um diese zu beruhigen. Deren Botschaft lautete, dass das irdische Klimasystem unglaublich kompliziert ist und dass wir keine Wissensgrundlage darüber haben, um derartig extreme Schlussfolgerungen mit einer derartigen Genauigkeit ziehen können.

Gegenargumente werden nicht geduldet

Hören die Menschen jetzt nichts Positives mehr?

Tatsächlich ist das Untergangs-Szenario zu einer Art Religion geworden. Als die wissenschaftliche Kritik von außerhalb der Klimabewegung lauter und umfangreicher wurde und auch Kostenberechnungen zeigten, dass die Einführung extrem teurer Klima-Maßnahmen die Gesellschaft ernsthaft ökonomisch schädigen würde, ging wirklich alles schief. Als Gegenreaktion diffamierte die Klimabewegung Personen mit abweichenden Meinungen als ,Leugner‘, eine schlimme Entgleisung, mit der sie in die Ecke von Holocaust-Leugnern gestellt werden sollen.

Aber wahre Wissenschaftler werden nicht aufgehalten werden können, oder doch?

Unglücklicherweise war das zu Beginn doch der Fall. Ihre kritischen Beiträge waren nicht mehr willkommen, und – noch schlimmer – ihren Forschungen wurde jede Finanzierung gestrichen. Es wurde gegen diese Dissidenten ein cordon sanitaire angeführt von Regierungsagenturen und den Mainstream-Medien. Das einzige, was die allgemeine Öffentlichkeit während der letzten Jahrzehnte zu hören bekam war: ,Menschliches CO2 heizt die Erde auf!‘

Das hört man jetzt überall, nicht wahr?

Sicher, diese Botschaft wurde und wird der Bevölkerung in die Köpfe gehämmert. Die Diskussion dreht sich nicht mehr um Klimawandel, sondern um CO2-Reduktion. Eine traurige Verengung eines sehr komplexen Themas.

Glücklicherweise zeichnet sich aber jetzt am Horizont ein Tipping Point ab. Weil Wissenschaft immer besser messen kann, zeigt sich, dass die Prophezeiungen der Klimamodelle nicht zu den Messungen passen. Das ist wissenschaftlich inakzeptabel. Und es zeigt sich auch, dass die Kosten mit Sicherheit über das Erträgliche weit hinausgehen. Alles deutet darauf hin, dass die Kosten über viele hundert Milliarden allein in den Niederlanden hinausgehen werden. Und hart arbeitende Bürger fragen sich jetzt zu recht: ,Welche Vorteile haben wir von diesem Multi-Milliarden-Dollar-Zirkus?‘

Warum findet ein CO2-Lager mehr Unterstützung durch Links-Politik, ein anderes mehr durch Rechts-Politik?

Links-Politik war immer einer besseren Umwelt verpflichtet. Aber während der letzten Jahre wurde die Umweltbewegung Schritt für Schritt von der Klima-Bewegung korrumpiert. Auf diese Weise wurden Klima und Umwelt als ein und dasselbe bezeichnet, und Klimawandel wurde ebenfalls ein Anliegen der Linken. Die Vermischung beider Bewegungen erzeugt jetzt viel Konfusion. Viele Menschen, die sagen, dass sie besorgt sind wegen des Klimawandels meinen in Wirklichkeit, dass sie sehr besorgt sind hinsichtlich der natürlichen Umwelt, z. B. bzgl. Umweltverschmutzung.

Ich halte regelmäßig Vorlesungen zu Klima und Umwelt, und bevor ich beginne, kommen immer Leute zu mir und stoßen böse Bemerkungen aus wie ,Sie sind also derjenige, der unsere Erde versauen will!‘.

Kann man auch sagen: Es gibt eine gemeinsame Front?

Tatsächlich waren sie der Ansicht, mit der Verquickung einen klugen Schachzug getan zu haben. Aber die Kombination beider Bewegungen war eine sehr unglückliche Entwicklung für jedermann. Schließlich ist es im Falle Klimawandel immer noch sehr unsicher, wie genau und wie groß der Einfluss der Menschheit darauf wirklich ist. Dagegen ist der Einfluss auf die Umwelt absolut eindeutig. Menschliche Aktivitäten werden immer dominanter und verschmutzen die Umwelt, beuten natürliche Ressourcen aus und bedrohen die Biodiversität. Das sind die drei klassischen Themen der Umweltbewegung, und sie stehen weiter vorne denn je. Aber unglücklicherweise sind diese noblen Absichten vollständig überschattet durch die völlig einseitigen CO2-Maßnahmen. Die Umweltbewegung wird allmählich darauf aufmerksam, dass sie einen Kardinalfehler gemacht hat.

Das Verbrennen von Biomasse ist sogar noch schlimmer als das Verbrennen von Kohle.

Die erste echte Kontroverse ist jetzt im Gange und dreht sich um die Rolle der Biomasse. Das Roden von Wäldern und die nachfolgende Produktion, der Transport und die Verbrennung von Holzpellets stehen gegen alles, für das die Umweltbewegung eintritt. Es gibt sogar Geschäftsmodelle auf dem Reißbrett, wonach Wälder gerodet und daraus Holzpellets hergestellt werden sollen, während auf den kahlen Flächen dann Solarpaneele aufgestellt werden. Auf diese Weise wird ein Doppel-Geschäftsmodell erzeugt … wie konnte es dazu kommen, dass sich die Umweltbewegung so weit von ihrer eigentlichen Mission entfernt hat?

Wie und wo stehen Sie zu all dem?

Ich bin Geophysiker, und mit meiner Forschung mache ich die Historie des Klimas der Erde sichtbar. Das nennt man ,Geo-Imaging‘. Schließlich muss man die Vergangenheit kennen, wenn man die Gegenwart verstehen will. Das geologische Archiv enthält reichlich Klima-Informationen, welche uns die Story urzeitlicher Klimawandel erzählen: über die ganze geologische Vergangenheit. Das Archiv zeigt sehr schön, dass warme und kalte Perioden regelmäßig einander abwechselten. Dies ging stoßweise vor sich: zwei Schritte vorwärts und dann einen zurück. Um das zu illustrieren, müssen wir nicht bis zu den großen Eiszeiten zurückschauen.

Im Mittelalter um das Jahr 800 gab es die Mittelalterliche Warmzeit. Damals gab es in Grönland viel Landwirtschaft! Und das Holländische goldene Zeitalter um das Jahr 1600 lag inmitten der Kleinen Eiszeit. Die großen Maler der Niederlande zeigten wunderschöne Szenen aus jener Kaltzeit. Seit dem Ende jener Kleinen Eiszeit um das Jahr 1850 befinden wir uns in einer Erwärmungsphase, natürlich ebenfalls stoßweise. Nichts Besonderes, sage ich Ihnen. Das sind natürliche Vorgänge im Klimasystem. Bald wird es wieder abwärts gehen.

Wir werden also wieder strengere Winter bekommen?

Die Frage ist nicht ob, sondern wann das geschieht. Als Geophysiker warne ich, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass die natürlichen Kräfte nach dem Jahr 1850 ihren Einfluss abrupt eingestellt haben. Und dass seitdem ausschließlich die Menschheit für diese Erwärmung verantwortlich ist. Aber genau diese extreme Botschaft ist das, was das IPCC mit starker Betonung im jüngsten SR 1.5-Report klar gemacht hatte. Dem Report zufolge ist der Beitrag der Natur marginal und wird auch in Zukunft marginal bleiben. Das IPCC leitet all diese Sicherheiten ausschließlich aus seinen theoretischen Modellen ab.

Es gibt nach wie vor viele grundlegende Fragen, die beantwortet werden müssen. Zum Beispiel, warum nimmt die Eismasse am Südpol zu?

Wird hier ein irreführendes Image erzeugt?

Ja, weil die Realität den IPCC-Mitgliedern sagt, gefälligst weniger arrogant zu sein. Man kann Klimawandel nicht anhalten, indem man einfach nur einen CO2-Knopf dreht. Bis auf den heutigen Tag weiß niemand genau, wie die komplexen Wechselwirkungen aussehen zwischen Sonnenstrahlung, dynamischer Wolkenbedeckung, inhomogener Erdoberfläche, zwischen Meeresströmen und wasserdampfreicher Atmosphäre. Man beachte, dass das IPCC bis ins kleinste Detail die Atmosphäre anspricht und dabei vergisst, dass die Wärmekapazität der Ozeane um einen Faktor 1000 größer ist als die der Atmosphäre! Die Wärmemenge, welche der Golfstrom aus niedrigen in hohe Breiten transportiert, ist im Vergleich zu der moderaten Wärmemenge in der Atmosphäre gigantisch. Damit im Hinterkopf können wir die Frage stellen, ob schmelzendes Eis am Nordpol höheren Temperaturen der Atmosphäre oder dem Einfluss des Golfstromes geschuldet ist. Und warum nimmt die Eismasse am Südpol zu? Diese und viele weitere grundlegende Fragen harren einer Antwort. Die große Sicherheit, welche uns das IPCC glauben machen will mit einer Sicherheit von sogar über 95% ist nicht haltbar. Bertrand Russell hat einmal gesagt: ,Die Narren sind selbstsicher und die Weisen angefüllt mit Zweifeln‘ – ,Ich möchte es auf meine Weise ausdrücken: Durch Kritik ihrer Inhalte ist die Wissenschaft dort, wo sie jetzt ist und bin ich der Wissenschaftler, der ich bin‘.

Welcher Gruppe gehören Sie an?

(Lacht). In aller Kürze: Meine Botschaft ist folgende:

Erstens, Seit der Kleinen Eiszeit LIA hat sich die Erde schrittweise wieder erwärmt, was nichts Neues ist in der Klimahistorie der Erde. Während der letzten 150 Jahre können wir sechs verschiedene Klimaperioden ausmachen.

Zweitens, die allgemeine Öffentlichkeit fragt zu recht die Klimabewegung nach belastbaren Beweisen dafür, dass Mutter Natur nach dem Ende der Kleinen Eiszeit keinerlei Einfluss mehr auf das Klima der Erde haben soll. Auch fragt sie die Klimabewegung, wie die korrekte Temperatur ihrer Ansicht nach aussehen sollte.

Drittens, und sehr wichtig: CO2 hat sicher einen Erwärmungseffekt, aber wie groß dieser ist, ist immer noch unsicher. Dies wird allein schon aus der riesigen Bandbreite des vom IPCC genannten Erwärmungsfaktors deutlich: 1,5 bis 4,5 Grad. Das sind 300%!

Viertens: Während der Vergangenheit hat die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stetig zugenommen, aber keine Zunahme der Naturkatastrophen hat sich ereignet. Im Gegenteil, wir erleben eine Zeit, in der wir oftmals diesbezüglich einen Abwärtstrend sehen.

Fünftens: Während der letzten 20 Jahre hat der CO2-Gehalt zugenommen, aber die gemessene Temperatur zeigt keinerlei Anstieg mehr. Dies ist ein bedeutendes Indiz dafür, dass weit mehr vor sich gehen muss als eine Erwärmung durch CO2.

Und last but not least sechstens: Die Klima-Pläne der Niederlande kosten viele hundert Milliarden. Wir werden demnächst mit den realen Zahlen aufwarten, aber die Vorteile all dieser holländischen Pläne für den Planeten sind Null, etwa 0,0003 Grad, und für die Bürger Hollands sind sie sehr nachteilig. Letzteres ist auch auf das Geschäftsklima in unserem Land anwendbar. Warum verfolgen wir also diese Pläne überhaupt? Und vergessen Sie nicht, CO2 ist eine unabdingbare Voraussetzung für alles Leben auf der Erde! Mein Rat an die Herrschenden lautet daher: Man sollte nicht Milliarden in die CO2-Reduktion stecken, sondern in einen viel besseren Schutz der Umwelt. Ich hoffe, darauf später in diesem Interview noch einmal zurückzukommen.

Aber wenn wir CO2 reduzieren, reduzieren wir dann nicht auch die Luftverschmutzung?

Das ist sicher richtig, aber wenn wir eine Rattenplage bekämpfen, fangen wir nicht mit Mäuse fangen an, oder? Die Reduktion von CO2 ist eine extrem schwierige und teure Aufgabe, während die Vorteile sehr unsicher sind. Luftverschmutzung – man denke an SOx und NOx-Verbindungen – ist nicht nur viel einfacher zu bekämpfen, sondern garantiert auch große Vorteile für Mensch und Natur.

Beginnt Wissenschaft nicht mit Messungen?

Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion ist, dass wissenschaftliche Feststellungen immer durch Beobachtungen verifizierbar sein müssen. Theoretische Modelle müssen daher immer validiert werden, indem man kritisch Modellergebnisse mit realen Messungen vergleichen sollte. Falls das nicht geschehen ist, darf man theoretische Modelle nicht anwenden. Je komplexer die Materie, um so wichtiger ist die Durchführung von Messungen. Erkenntnisse aus diesen Messungen allein zeigen den Weg auf, wie man diese Modelle weiter entwickeln muss. Die Historie der Wissenschaft zeigt immer wieder Beispiele dafür, dass theoretische Durchbrüche erzielt worden sind nach Durchbrüchen bei der Entwicklung von Messinstrumenten.

Das Klimasystem ist so komplex, dass in der Klimawissenschaft unbedingt Messungen den Weg weisen müssen. Aber bisher haben theoretische Modelle eine viel zu große Rolle in der Klimaforschung gespielt. Das muss sich jetzt ändern! Großmaßstäbliche Finanzierungen sollten wissenschaftlichen Projekten zukommen, welche die Entwicklung neuer Messinstrumente und Messmöglichkeiten drastisch beschleunigen.

Wie kann es sein, dass dem IPCC niemals bewusst geworden ist, dass man in Experimentier-Möglichkeiten investieren muss, um die Erwärmungstheorie durch CO2 gründlich zu validieren?

Mit dem ewigen Herunterleiern, dass 97% der Wissenschaftler hinter der Story der Klimabewegung stehen, glaubt die Öffentlichkeit, dass dies die Wahrheit ist. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Diese kaum validierten Computermodelle beschreiben eine Traumwelt. Aber trotzdem haben diese Klimamodelle enormen Einfluss. Stimmt das?

Die Macht in den Klimamodellen ist die einfache Aussage: ,Menschliches CO2 ist die Ursache der Erwärmung, die Erwärmung verursacht eine Katastrophe, falls wir den CO2-Knopf drehen, wird alles wieder in Ordnung sein‘. Ich sagte bereits, diese Aussagen werden der Öffentlichkeit eingehämmert. Nicht Wissen, sondern Furcht wird als emotionaler Treiber missbraucht.

Was sie klugerweise auch getan haben ist, den Klimawandel regelmäßig als Sündenbock abzustempeln. Zum Beispiel wird ein großer Teil des Elends in Afrika dem Klimawandel zugeordnet, obwohl die Probleme dort durchweg ethnischer, religiöser und politischer Natur sind. Aber unglücklicherweise ist das noch nicht alles. Mit dem mantrahaft vorgebrachten Argument der 97% aller Wissenschaftler, die hinter der Klimabewegung stehen, glaubt die allgemeine Öffentlichkeit, dass es die Wahrheit ist. Allerdings ist in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall.

Diese Konsens-Strategie ist nichts Neues. So sagte beispielsweise zu Beginn der Finanzkrise im Jahre 2007 jeder jedem, dass die Wirtschaft unbegrenzt wachsen könne, falls jedermann Schulden macht. Stimmte man diesem Narrativ nicht zu, wurde man ein Dummkopf genannt. Natürlich will niemand derartig tituliert werden, selbst dann nicht, falls man nichts über die Theorie ,Wachstum durch Schulden‘ versteht. Man hat einfach alles nachgeplappert. Selbst die solide niederländische Rabobank, seinerzeit die einzige Bank weltweit mit einer dreifach-A-Einstufung, kaufte Schuldtitel. Zu jener Zeit war der Konsens fast vollständig: Falls man Wachstum will, muss man Schulden machen. Heute wissen wir, welches Ende das nahm.

Jetzt sind wir bzgl. des Klimas der Erde in der gleichen Lage. Wen ich kritische Fragen stelle, stellt sich heraus, dass kaum jemand irgendetwas über das Klimasystem weiß. Jeder plappert jeden nach. Zeigt nicht die Historie immer wieder die Schlussfolgerung: ,Hütet euch vor Menschen, welche Konsens als Argument für Wahrheit anführen‘. Das Gleiche gilt für Aktivisten, welche kleine Kinder vor sich herschieben.

Wie kommen wir weiter? Die Niederlande wollen beispielhaft vorangehen, oder?

Erstens, seid optimistisch! Hört auf mit dem Untergangs-Denken und gebt den vielen Gelegenheiten Raum, welche der Klimawandel der Welt bietet! Und während dieses Erkennungsprozesses, bedenke man das extrem komplexe Thema, bei dem man sich nicht auf nur eine Lösung beschränken kann. Mit all den großen Unsicherheiten bis zum heutigen Tag können wir uns das nicht leisten. Nationale Regierungen dürfen niemals ausschließlich dem CO2-Szenario folgen, vor allem dann nicht, wenn so hohe Kosten involviert sind. Also, beendet sofort all diese drängenden Anti-CO2-Maßnahmen! Ich rate den Ländern, ihre Klimapolitik auf die Grundlage der folgenden drei Szenarien zu stellen:

Szenario 1: Anpassung an das Klima

Falls Mutter Natur allein für Klimawandel verantwortlich ist, bleibt der Menschheit nur eines: Anpassung an die Änderung! Das Leben auf der Erde war schon immer mit Änderungen der natürlichen Systeme konfrontiert. Darwins Evolutionstheorie zeigt, dass erfinderische Anpassung die beste Antwort darauf ist und zu stetig höheren Lebensformen geführt hat. Das gilt nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für Menschen. Will man den natürlichen Wandel stoppen, ist das nicht nur arrogant und naiv, sondern auch negativ und es stellt die Uhr zurück. Anpassungs-Herausforderungen vermitteln positive Energie und stimulieren Innovationen.

Die Niederlande sind ein Champion bzgl. Anpassung. Durch die Jahrhunderte haben wir gegen das Wasser gekämpft. Und die Niederlande sind auch weltweit führend bei der Anpassung von Ernten an neue natürliche Bedingungen.

Will man der Klassenbeste sein, indem man relativ saubere Kraftwerke in den Niederlanden schließt, ist das blanke Dummheit. Falls die Politik diese Politik nicht beendet, müssen die Bürger in Aktion treten!

Szenario 2: CO2-Reduktion

Falls ausschließlich menschliches CO2 für terrestrischen Klimawandel ursächlich ist, dann müssen die Menschen vernünftige CO2-Reduktions-Maßnahmen implementieren. Oberste Priorität in diesem Szenario ist ein Verbot der Verbrennung von Holz und die Schließung der schmutzigsten Kohlekraftwerke der Welt. Kohlekraftwerke werden immer noch weltweit errichtet, vor allem in Entwicklungsländern. Will man in den Niederlanden diese relativ sauberen Kraftwerke schließen, ist das reine Dummheit. Es käme die holländischen Bürger irrsinnig teuer zu stehen und hätte bzgl. des Klimas keinerlei Vorteile.

Szenario 3: Zerlegung

Falls wir es mit einer komplexen Mischung natürlicher Kräfte und menschlicher Einflüsse zu tun haben, müssen wir zuerst festlegen, welchen Anteil Mutter Natur daran hat und welcher Anteil der Menschheit geschuldet ist. Heute wissen wir das jedoch überhaupt nicht. In diesem Szenario müssen wir daher dieses Wissen als oberste Priorität sehen. Falls sich herausstellt, dass beide Ursachen einen vergleichbaren Einfluss haben, sollte dies zu einer Mischung aus Anpassungs- und Reduktions-Politik führen.

Betrachtet man alles, was wir heute wissen, sollten die Niederlande nicht ein führendes Land bzgl. CO2-Reduktion werden. Das hätte keine messbaren Auswirkungen (0,0003 Grad). Stattdessen sollte man zu gleichen Teilen in Klima-Anpassung und gute Verwaltung investieren.

Politische und kommerzielle Interessen werden zu einem immer wichtigeren Teil wissenschaftlicher Forschung. Heute haben viele Wissenschaftler ihre unabhängige Position in der Gesellschaft verloren.

Und welche Rolle erwarten Sie diesbezüglich von der Wissenschaft?

Der größte Wert eines Wissenschaftlers ist seine oder ihre unabhängige Position in der Gesellschaft. Während meiner 40-jährigen Laufbahn als Professor musste ich sehen, dass junge Wissenschaftler immer mehr abhängig wurden von Regierung und Industrie. Politische und kommerzielle Interessen wurden zu einem immer bedeutenderen Teil ihrer Forschungen. Folge: viele Wissenschaftler haben ihre unabhängige Position verloren. Aus diesem Grunde konnte ich auch keine jungen Professoren in mein Klima-kritisches Team übernehmen. Nur Pensionäre waren und sind immer noch verfügbar. Nur sie können es sich leisten, anders als der Mainstream zu denken. Das ist extrem besorglich. Gibt es heute noch unabhängige Wissenschaftler?

Und das scheint niemanden zu stören?

Die Königlich-Niederländische Academy of Arts and Sciences (KNAW) ist der Hüter integrer wissenschaftlicher Praktik in unserem Land. Besonders diese Organisation sollte wissen, dass uns die Historie der Wissenschaft immer wieder sagt, dass wissenschaftlicher Fortschritt niemals mittels Konsens erreicht wird, sondern durch sture Wissenschaftler, die es wagten, bestehende Konzepte in Frage zu stellen. Es ist im Interesse sowohl der Wissenschaft als auch der Menschheit, dass diese Abweichler im Denken nicht ruhig gestellt werden, wie es gegenwärtig vom IPCC, den Medien und kommerziellen Lobbygruppen gehandhabt wird.

An die Akademien der Wissenschaften: wir wollen die reale Wahrheit kennen lernen, nicht wahr? Und außerdem, falls die Politik wissenschaftliche Ergebnisse missbraucht – mit gravierenden Auswirkungen auf die Gesellschaft – dann sollten in der Wissenschaft die Alarmglocken klingen, nicht wahr?

Zweifel sind die Grundlage aller wissenschaftlichen Fortschritte. Wissenschaftler, die nicht zweifeln und überzeugt davon sind, dass sie recht haben, stellen keine Fragen, sondern suchen die erste Reihe. Darum gibt es derzeit keinerlei Fortschritte in der Klimadebatte.

Trotz all dem, sind Sie immer noch optimistisch bzgl. der Zukunft?

Ja, aber dann müssen wir noch einmal ganz von vorne anfangen. Weit weg von den politischen UN mit seinen unsinnigen, verschmutzenden und kostspieligen Klimakonferenzen. Diese Konferenzen sind nichts weiter als ein fahrender CO2-Zirkus mit bürokratischen Klima-Clowns, die über alles Mögliche reden, nur nicht über das Klimasystem. Sie vergessen in ihrer Ignoranz, dass auch Politiker an die universellen Naturgesetze gebunden sind. Und diese hat das IPCC der UN vollständig auf den Kopf gestellt. Es ist zu einer politischen Clique geworden, voller Manipulationen und mit Sicherheit nicht nach der Wahrheit suchend. Das kann niemals wieder gerichtet werden. Die Rolle des IPCC kann man ansehen als ein Dunkles Zeitalter in der Historie der Klimawissenschaft. Hört jetzt auf damit!

Hiermit im Zusammenhang, vielleicht kennen Sie das wunderbare Musical Jesus Christ Superstar, in welchem nach dem Tode Jesu seine Jünger sich traurig fragen: ,Können wir bitte noch einmal beginnen?‘. Ein berührendes Moment in dem Musical. Genauso sehe ich das in der Klimaforschung. Wir müssen noch einmal ganz von vorne anfangen, mit ganz neuen Verfahren in einer ganz neuen Organisation. In dieser neuen Organisation werden wir die Klimaforschung auf viel umfassendere Weise betreiben. Keine exklusiven Shows mehr mathematischer Modellbauer. Sie sind viel zu einseitig ausgerichtet, um das umfassende Klimaproblem zu lösen. Das IPCC hat dabei während der letzten Jahrzehnte kaum Fortschritte gemacht. Es gab kaum neue Einsichten. Um das hinter uns zu lassen, brauchen wir Wissenschaftler aus vielen weiteren Disziplinen.

Wir haben soeben die Climate Intelligence Foundation gegründet

Welche Ideen haben Sie bzgl. der Einbeziehung wissenschaftlicher Bereiche?

Denken Sie besonders an Astronomen, welche über Wissen verfügen hinsichtlich der Einflüsse des Universums auf den Planeten Erde, besonders die Sonnenaktivität, kosmische Strahlung und Gravitationskräfte. Denken Sie auch an Geologen, welche zusammen mit Geophysikern die Eigenschaften tieferer Erdschichten kartographieren und welche die Klimahistorie der Erde bis weit in die Vergangenheit rekonstruieren können. Und denken Sie auch an Archäologen, welche Klimainformationen ableiten können aus den letzten tausenden von Jahren menschlicher Aktivitäten auf den dünnen Oberflächen-Schichten. Und mit Sicherheit sollten auch Ozeanographen einbezogen werden, welche die physikalischen und biologischen Eigenschaften der Ozeane in Wärmeflüsse übersetzen können. Bringt man Ergebnisse aus vielen Bereichen der Wissenschaft mit vollkommen unterschiedlichen Datenquellen zusammen, könnte sich ein genaues Bild des Klimas der Erde ergeben. Wir nennen das consilience‘ [etwa: Gewissenhaftigkeit]. Das ist das, was ich wahre Klimawissenschaft nenne.

Werden Sie selbst etwas dazu beitragen?

(gut gelaunt) Ja, ich habe dazu interessante Neuigkeiten: wir haben soeben die Climate Intelligence Foundation gegründet! Auf der Grundlage unserer derzeitigen Aktivitäten ist jetzt der erste große Sponsor hervorgetreten, und wir erwarten, dass dies der Beginn einer neuen Ära ist. Wir arbeiten an einem ambitionierten Plan, der eine Wende bringen könnte der polarisierenden Debatte zwischen Aktivisten und Dissidenten. Schließlich, wie ich früher schon gesagt habe, Dissidenten kommen derzeit praktisch nicht zu Wort und sind von Zuwendungen ausgeschlossen. Das geht jetzt zu Ende.

Das klingt sehr interessant. Können Sie dazu noch mehr sagen?

Climate Intelligence ist eine vollkommen unabhängige Nicht-Profit-Organisation. Wir werden die allgemeine Öffentlichkeit extensiv informieren, was wirklich bzgl. des Klimas der Erde vor sich geht. In seinen Aktivitäten wird zunächst die Einseitigkeit der Informationen dargestellt. Dann wird vor über-optimistischen Kostenberechnungen gewarnt, neue Erkenntnisse hervorgehoben, die Entwicklung von Messinstrumenten stimuliert, und Klimadaten werden – zusammen mit jungen Forschern – intelligente Algorithmen unterzogen. Analysen großer Datenmengen in Kombination mit künstlicher Intelligenz (,Big Data-Wissenschaft‘) sind ein unverzichtbarer Bestandteil beim Verständnis komplexer Systeme. Wie ist es möglich, dass das IPCC immer noch mit grotesken Statements daherkommt auf der Grundlage kaum validierter Computermodelle?

Noch interessanter ist, dass es Pläne gibt, um den wissenschaftlichen Einfluss des IPCC zu marginalisieren, indem das Global Institute for Climate Intelligence ins Leben gerufen wird. An dieses werden bekannte kritische Wissenschaftler berufen, die mit offenem Geist und breit aufgestellten, interdisziplinären Teams unabhängig arbeiten. Betont wird dabei die große Diversität multi-disziplinärer Messungen. Wäre das nicht wunderbar?

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Das ganze Interview (auf niederländisch) steht hier. Sie auch Guus Berkhout: Climate Thinking. Broadening The Horizons.

Link: https://www.thegwpf.com/prof-guus-berkhout-stop-the-doom-and-gloom-mongering/




12. IKEK am 23. und 24.11.2018 Horst-Joachim Lüdecke – Jüngste Forschungsergebnisse zu Klimazyklen

In seinem Vortrag auf der IKEK-12 stellte er den Verlauf der einschlägigen Forschungsergebnisse vor, die mit einer Entdeckung des deutschen Astronoms Wilhelm Herschel am Ende des 17. Jahrhunderts beginnen und bis zu stetig an Anzahl zunehmenden aktuellen Studien reichen, wie stellvertretend etwa über die Korrelation der Sonnenaktivität mit dem Abfluss des bayerischen Ammersees. Lüdecke berichtete auf der IKEK-12 insbesondere auch über zwei seiner eigenen Veröffentlichungen zum Thema „Sonne/Klima“. Die erste, zusammen mit den Koautoren Dr. Hempelmann und Prof. Carl Otto Weiss, wurde veröffentlicht in Climate of the Past der Geophysikalischen Europäischen Union, die zweite, zusammen mit C. O. Weiss, im Open Atmospheric Science Journal.

Video des Vortrages von Prof. Lüdecke anlässlich der 12. IKEK in Düsseldorf

Die erstgenannte Studie basiert auf Thermometerreihen mit Anfangsjahren um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Besonders auffällig zeigt sich hier der De Vries/Süss – Zyklus von etwa 200 Jahren Länge, der bereits in zahlreichen anderen Fachveröffentlichungen entdeckt und dort durchgängig dem Einfluss der Sonne zugeschrieben wurde. Die zweite Arbeit verwendet unzählige, weltweit verstreute Proxy-Temperaturreihen und erzeugt daraus eine gemittelte Global-Temperaturreihe. Diese zeigt die gut bekannten Warmperioden der Römerzeit, des Mittelalters und der Gegenwart sowie die kleine Eiszeit. Die Globalreihe kann, so weisen es Lüdecke und sein Mitautor Prof. Carl Otto Weiss nach, mit nur 4 Zyklen von etwa 1000, 500, 200 und 60 Jahren Periodenlänge bei überraschend guter Korrelation rekonstruiert werden. CO2 wird dabei überhaupt nicht benötigt. Die Rekonstruktion erlaubt zudem einen Blick in die Zukunft, denn man darf erwarten, dass eine extrem gute Übereinstimmung über 2000 Jahre auch noch für die nächsten 100 oder 200 Jahre anhält. Es zeigt sich eine zukünftige Abkühlung! Ähnliche Aussagen in Richtung zukünftiger Abkühlung finden sich auch in Fachpublikationen anderer Autoren und Forschungsvorhaben wieder.

EIKE-Pressesprecher Lüdecke vergleicht alle Ergebnisse des Sonneneinflusses aus der Fachliteratur mit den Veröffentlichungen des Weltklimarates (IPCC), der im Gegensatz zu diesen Arbeiten ausschließlich von einem menschgemachten Einfluß auf die Temperaturentwicklung ausgeht. Der Mensch soll sogar, so das IPCC, ca. 30 mal stärker auf die Klimaentwicklung einwirken als die variable Sonne. Dies bezeichnet Lüdecke als „bereits absurd“ und führt zur Bestätigung die IPCC-Klimamodelle an, welche in der Beschreibung der Erdtemperatur seit etwa 1995 im Vergleich mit den Messungen dramatisch falsch liegen. Aktuell beschäftigt sich Prof. Lüdecke mit Regenreihen und ihrer Korrelation mit der Sonnenvariabilität.