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EIKE-Sprecher Horst Lüdecke im Bundestag – prompt liegen bei den Grünen die Nerven blank

Währende alle anderen Sachverständigen die verordnete Absenkung der Emissionen um 30 % bis 2030 begrüßten oder auch als etwas zu schwierig bezeichneten, verlangte Lüdecke, doch zunächst mal zu überprüfen ob das CO2wirklich diese Wirkung hätte, wie vom Weltlimarat (IPCC) seit Jahrzehnten behauptet, jedoch ohne auch nur die Spur eines Beweises vorzulegen. Nach William von Ockham (Ockhams Rasiermesser oder Gesetz der Parsimonie) ist auch in den Naturwissenschaften zunächst nach den einfachsten Erklärungen zu suchen. Und die seien erfahrungsgemäß fast immer die richtigen.

Auf die Temperaturerhöhung der letzten 150 Jahre angewendet, bedeutet dies zunächst dessen Änderungen mit früheren natürlichen Variationen des Klimas zu vergleichen. Tut man dies, dann stellt man fest, dass die Änderungen der letzten 150 Jahre sichsehr genau innerhalb der natürlichen Variationen des Klimas bewegen. Eine zusätzliche Wirkung des CO2 braucht es dazu nicht.

All diese Argumente und noch viele mehr hatte Prof. Lüdecke auch zuvor in einem umfangreichen Statement den Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt. Es ist damit in der Datenbank des Bundestages gespeichert (hier)

Prof. Lüdecke beendete seine Ausführungen zur Unsinnigkeit auch dieser „Einsparziele“ punktgenau (vorgegeben waren drei Minuten).

Ein Video des Vortrages (Urheber FMD TV) über die „Belehrung“ durch die Vorsitzende Frau Kottig-Uhl, ergänzt um einige „Argumente“ des Prof. Levermann vom Potsdamer Klimainstitut (PIK), und der Fragerunde anlässlich der  Anhörung durch den Umweltaussschuss des Deutschen Bundestages erschien am 20.2.19. EIKE hatte mit der Erstellung dieses Videos nichts zu tun.

Anmerkung der EIKE Redaktion (30.Mai 2019): Das Video wurde zensiert, nachdem es ca. 370.000 Aufrufe erreichte. Die Zensur erfolgte, indem der gesamte Kanal von FMDs channel von Youtube wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße gekündigt wurde. Die Verstöße wurden lt. Aussagen des FMDs Betreibers, Herrn Guthmann, in Videos begangen, die öffentlich rechtliches TV-Material verwendeten. Youtube teile im Übrigen weder die betreffenden Videos, noch die genaue Art des Verstoßes mit – so Herr Guthmann. Willkommen in DDR 2.0!

Natürlich gibt es das Video wieder (hier). Der Zweck der Zensur, das Video der Öffentlichkeit weitgehend zu entziehen, ist erreicht worden. Inzwischen hat es in seiner neuen „Heimat“ schon wieder knapp 30.000 Aufrufe (Stand 25.12.2019).

Dank der strengen Zeitvorgabe war natürlich wenig Platz einzelne Ausführungen genauer darzustellen. Weil aber Lüdecke es dann auch noch wagte, den PIK-Professor Levermann anlässlich dessen sehr verunglücktem Auftritts bei der letzten Anhörung am 23.11.18 zu kritisieren (siehe Video unten), hielt es die Vorsitzende Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) nicht länger aus, nahm sich eigenmächtig – unter Missbrauch ihrer Rolle als Vorsitzende-  das Wort und belehrte Lüdecke in vorwurfsvollem Ton seine Kritik am aggressiven und unsachlichen Auftritt des Potsdamer Klimatologen Anders Levermann Ende 2018 im Reichstag sei „falsch“ gewesen. Denn der hätte – anders als von Lüdecke dargestellt- die Ausführungen von Prof. Nir Shaviv nicht als „Mist“ bezeichnet, sondern als „Quatsch“ bezeichnet und im übrigen hätte dieser „sehr wohl Argumente“ gebracht.

Auch eine sofortige Intervention seitens der AfD-Fraktion gegen diese Entgleisung von Frau Kottig Uhl konnte sie nicht stoppen. Ein Eklat! Man sieht, die Nerven liegen blank, sobald das Thema Klima & CO2 auf die Tagesordnung kommt und es so bearbeitet wird, wie wir Kritiker es für richtig halten.

Eigenes Werk aus Standbild Youtube.

Videoausschnitt des Auftrittes von Prof. Anders Levermann am 23.11.18 




Sensibles Klima? – Harte Zahlen! Klimasymposium am 7.3.19 in Amsterdam

Liebe realistische Freunde,

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir am 7. März in Amsterdam ein interessantes Symposium zur Klima- und Klimapolitik abhalten. https://ontgroeningsdag.nl/
Das Timing (13.00 Uhr bis 18.00 Uhr) ist optimal für einen eintägigen Auslandsaufenthalt.

Die erste Stunde (einschließlich meines Vortrags) über die Entwicklungen in Holland wird auf Niederländisch sein, um die älteren Besucher entgegen zu kommen, die in der Regel nicht sehr fließend Englisch sprechen. Danach werden Benny Peiser, Richard Tol und Nic Lewis auf Englisch sprechen.
Nic Lewis wird die Hauptredner zu seiner neuesten Arbeit über die Klimasensibilität halten, und die Ergebnisse werden so durchdacht sein, wie wir sie von ihm gewohnt sind!

Wir hoffen, Sie in Amsterdam zu sehen!

Theo Wolters

 

Anmelden hier https://ontgroeningsdag.nl

Dear realistic Friends,

I am happy to inform you that we are having an interesting symposium on climate and climate policies in Amsterdam on March 7th.  https://ontgroeningsdag.nl/
Timing (1pm till 6pm) is optimal for a one day visit from abroad.

The first hour (including my talk) about developments in Holland will be in Dutch, to accomodate the older visitors, who are usually not very fluent in English. But after that, Benny Peiser, Richard Tol and Nic Lewis will speak in English.
Nic Lewis will have the keynote speach on his latest work om climate sensitivity, and the results will be as thourough as meaningful, as we are used from him!

Hope to see you in Amsterdam!

 

Theo Wolters




Blackout (3) – Kann ich mich vorbereiten?

Die Bundesregierung will bis zum Jahre 2022 – notabene in drei Jahren – Kohlekraftwerke mit 12.700 Megawatt stilllegen. Die heutige Höchstlast beträgt etwa 75.000 Megawatt. Zu gut deutsch: Die Politik will bis 2022 fast ein Fünftel der elektrischen Grundlasterzeugung des Landes plan- und ersatzlos stilllegen oder gar durch wetterabhängige Kraftwerkskapazität ersetzen, die an windstillen trüben Tagen noch nicht einmal 10 Prozent ihrer Leistung erbringen können. Vergessen Sie nicht – ein großer Blackout ist eine nationale Katastrophe mit unübersehbaren Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Ein Blackout kommt plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Es ist eher umgekehrt – schlechte Nachrichten über die Blackout-Gefahr werden von den grünliebenden Journalisten und staatlichen Stellen nur verdruckst verbreitet.

Die Versorgung ist gesichert“, sagt der Wirtschaftsminister Altmaier, der bekanntermaßen Jurist ist. Er sagt es wider besseres Wissen. Ein anderer Bundesminister, der in seiner Jugend mal Messdiener war, behauptete einst mit ähnlich pathetischem Wahrheitsgehalt: „Die Rente ist sicher“.

Im Teil 1 dieses Beitrages haben wir uns damit befasst, wie sich so ein Blackout anfühlen könnte. In diesem Teil wollen wir mal schauen, wie man sich wenigstens ein bisschen darauf vorbereiten kann.

Wie lange könnte ein Blackout dauern?

Wenn ein Landesnetz einmal zusammengebrochen ist, dauert es eine ganze Weile, bis die Leistung wiederaufgebaut werden kann. Man benötigt erst einmal ein paar Kraftwerke, die „schwarzstartfähig“ sind. Das sind weder Windenergieanlagen, die ihre Flügel erst mal mit Strom in die Anfahrposition drehen müssen noch normale Kraftwerke, die Pumpen und Hilfsdampfkessel brauchen, um zu starten. Schwarzstartfähige Kraftwerke können ohne äußere Versorgung durch das Netz angefahren werden, weil sie eigene genügend große Dieselgeneratoren oder Gasturbinen haben, um den Anfahrprozess mit Strom zu versorgen. Davon gibt es in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur ganze 120 Kraftwerksblöcke. Das entspreche einer Leistung von 9,7 Gigawatt.

Erst einmal muss der Schaden beseitigt oder isoliert werden, der den Netzausfall verursacht hat. Dann muss das Netz in kleine Subnetze aufgetrennt werden.

Sind dann einige Kraftwerke wieder angefahren worden, kann der Lastverteiler das Netz sukzessive aus den kleinen separierten Teilen wiederaufbauen – das heißt: Stück für Stück zusammenschalten und parallel dazu Kraftwerke hochfahren. Hierbei müssen Leistung und Verbrauch stets in Waage gehalten werden, sonst bricht das Netz wieder zusammen.

Wenn man versuchen würde, das Netz einfach wieder zuzuschalten, würden die bereits gestarteten Kraftwerke sofort durch Überlastung ausfallen, da ja überall jede Menge Verbraucher eingeschaltet am Netz hängen und die Leistungsbilanz stören. Dieser Vorgang des Netzwiederaufbaus kann mehrere Tage dauern.

Ich schätze ein, dass etwa eine Woche vergehen kann, bis das Netz wieder zur Verfügung steht. Richten Sie sich also auf eine Woche ohne Versorgung ein. Halten Sie solche Dinge in Ihrem Vorrat, die Sie auch normalerweise konsumieren.

Was muss man für einen Blackout vorrätig halten?

Die Maslowsche Bedürfnispyramide hilft uns, diese Frage zu beantworten. Da der Versorgungsausfall nur eine Woche beträgt, können wir mit den Grundbedürfnissen beginnen: Hierzu zählt Maslow (1943) alle Grundbedürfnisse, die zum Erhalt des menschlichen Lebens erforderlich sind, wie Atmung, Wasser, Nahrung, Schlaf, Fortpflanzung, Homöostase (z.B. Hütte, Witterungsschutz).

Eine Woche ohne Essen halten die meisten erwachsenen Menschen problemlos aus, wenn sie gesund sind. Nicht so allerdings kranke oder sehr alte Menschen und Kleinstkinder. Denken Sie auch an Diabetiker und Allergiker.

Wasser: Da man damit rechnen muss, dass die Leitungswasserversorgung schon nach wenigen Stunden ausfallen kann, sollte für jedes Familienmitglied ein Vorrat an 1,5 Liter (große Mineralwasserflasche) für eine Woche bereitstehen. Das heißt für eine dreiköpfige Familie brauchen Sie einen Vorrat von 20 Flaschen.

Wenn der Strom plötzlich ausfällt, weiß man nicht, wann er wiederkommt. Ich empfehle daher, umgehend und prophylaktisch die Badewanne mit kaltem Wasser volllaufen zu lassen. Dieses kann dann, streng rationiert, als Brauchwasser das Leben sehr erleichtern.

Bedenken Sie auch, dass bei einem Wasserausfall auch die Toilettenspülung mit ausfällt. Sie können Ihre Toilette nicht mehr wie gewohnt benutzen. Auch ein Campingklo dürfte beim Blackout für eine Familie innerhalb kurzer Zeit überfordert sein. Ich persönlich würde mir mit Plastik-Abfallsäcken helfen, die fest zugeschnürt lagerbar sind, bis sich das Leben wieder normalisiert. Gut ist es, wenn sie für die Benutzung über die Klobrille gezogen passen.

Ein Mensch stirbt nicht, wenn er sich eine Woche nicht waschen kann. Menschen fühlen sich aber besser, wenn sie sich reinigen können. Ein Vorrat an feuchten Wegwerftüchern kann den Komfort wesentlich erhöhen.

Nahrungsmittel: Für Nichtfaster ist die Vorstellung eines kompletten Nahrungsverzichtes von einer Woche wenig attraktiv. Für Kleinstkinder und Kranke besteht sogar die Notwendigkeit der Möglichkeit von regelmäßiger warmer Nahrungszufuhr. Sie brauchen also einen Spiritus-Campingkocher und einen Brennstoffvorrat für eine Woche. Fünf Liter Brennspiritus dürften reichen. Und denken Sie daran, die meisten Menschen haben wenig Erfahrung beim Umgang mit solchen Geräten. Die Feuerwehr können Sie wahrscheinlich gar nicht erreichen. Also ist ein Feuerlöscher eine gute Idee.

Die Vorratshaltung von Nahrungsmitteln muss pragmatisch sein, wenn sie funktionieren soll. Festmahle braucht es beim Blackout ohnehin nicht zu geben. Für Kinder brauchen Sie Trockenmilchpulver o.ä. Für Erwachsene ein paar Päckchen Nudeln, Reis, Linsen – alles was lange lagerfähig ist. Ein paar Soßen-Konserven tun gut, auch andere Konserven. Brot ist schwierig, daher rate ich ab. Futtern Sie erst den Tiefkühlschrank und den Kühlschrank leer, die werden sowieso auftauen.

Wenn Sie neue Nahrungsmittel als Ersatz für verbrauchte kaufen, stellen Sie diese immer nach hinten ins Regal. Für Kaffeeabhängige – vergessen Sie den Instantkaffee nicht.

Information/Kommunikation: Telefon, Fernsehen und Internet brechen beim Blackout binnen kurzer Zeit zusammen. Information kann lebenswichtig sein. Es ist davon auszugehen, dass die staatlichen Stellen den Rundfunk mit Notstromaggregaten aufrechterhalten können. Nehmen Sie Warnungen der staatlichen Stellen im Notfall ernst. Bleiben Sie besonnen.

Haben Sie daher ein batteriebetriebenes Radio bereit, natürlich mit einem entsprechenden Batterievorrat. Im Notfall haben Sie noch ein Autoradio. Einen Batterievorrat brauchen Sie auch für Ihre Taschenlampe. Bevorraten Sie eine ausreichende Zahl von Zündhölzern, Kerzen und sicheren Kerzenhaltern für die Familienmitglieder. Lassen Sie Kinder nicht mit brennenden Kerzen alleine.

Gesundheitsfürsorge: Man sollte stets einen gut gerüsteten Verbandskasten bereithalten, auch einen Mindestvorrat an benötigten Medikamenten. Durchfallmittel, Fiebersenker und Elektrolyte sollten darin sein. Ein gut bebilderter Erste-Hilfe-Führer kann von großem Nutzen sein.

Eine Erkältung ist das Letzte, was Sie bei einem Blackout brauchen. Ziehen Sie sich warm an, die Heizung wird nicht funktionieren, und die Wohnung wird kalt. Medizinische Hilfe für unvorhergesehene Fälle gibt es nur noch in Krankenhäusern. Begeben Sie sich im Notfall dorthin und wappnen Sie sich für jede Menge Komfortverlust.

Haben Sie einen ausreichenden Vorrat an Einweggeschirr und Besteck? Für unhygienische Angelegenheiten brauchen Sie Einweghandschuhe. Betreiben Sie nach Möglichkeit ein Minimum an Seuchenschutz. Dazu gehört die sichere und isolierende Lagerung von Müll und Ausscheidungsprodukten sowie ein Minimum an Hygiene.

Bargeld: Hier scheiden sich die Geister. Sie sollten stets etwas Bargeld im Hause vorrätig haben, da die Geldverteilung über die Banken und bargeldloses Zahlen ausfallen. Sollte der Blackout länger dauern, macht Bargeld Sie unabhängiger für Einkaufe auf einem eventuell entstehenden Notmarkt, das ist wichtig. Aber Bargeld macht Sie verwundbar bei Raubüberfällen.

Verhalten: Sicherheit kommt zuallererst, ohne Abstriche und ohne Kompromisse. Vorsicht, Vorsicht und nochmals Vorsicht ist angesagt. Sie können nicht mit fremder oder staatlicher Hilfe rechnen – um so willkommener, wenn Sie sie erhalten. Gehen Sie davon aus, dass Sie weder Polizei noch Feuerwehr noch dringende medizinische Hilfe rufen können. Verletzungen, Brände, Unfälle können unter solchen Umständen tödlich enden. Nachbarschaftliche Hilfe wird lebensnotwendig und lebensrettend sein. Leisten Sie sie, wenn Sie können.

Kümmern Sie sich als erstes um die Schwachen unter Ihren Lieben. Es ist besser, die gebrechlichen Eltern zu Hause zu beschützen, als im Pflegeheim auf angemessene Betreuung im Katastrophenfall zu hoffen. Also sollten sie – möglichst am Anfang einer solchen Ausnahmesituation, wenn die Straßen noch einigermaßen sicher sind – geholt werden.

Low profile – der gesellschaftliche Zusammenhalt wird durch einen Blackout an seine Grenzen geführt. Staatliche Schutzfunktionen für den Bürger können nicht genügend aufrechterhalten werden. Es gibt immer einen Bodensatz der Gesellschaft, der eine solche Ausnahmesituation für kriminelle Akte nutzen möchte. Plünderungen, Raub und andere schwere Delikte werden wahrscheinlich. Vermeiden Sie die Situationen. Bleiben Sie mit Ihrer Familie im Haus. Vermeiden Sie beleuchtete Fenster, wenn alles um Sie herum dunkel ist. Zeigen Sie nicht an, dass Sie Überlebensmittel haben – eine Dose Ravioli kann Sie das Leben kosten. Auch ein laufendes Notstromaggregat könnte Leute anziehen, von denen Sie lieber Abstand halten wollen.

Versuchen Sie, die Benutzung Ihres Autos zu vermeiden. Es wird für Sie kein Nachtanken geben, nur 14 von 1.600 Tankstellen in Deutschland haben ein Notstromaggregat, und die bleiben staatlichen Stellen und Helfern vorbehalten. Es wird kaum Hilfe bei Unfällen geben. Es kann zu Fällen von Fahrzeugraub kommen.

Liebe Achse-Leser, der Blackout wird durch Energiewende und Kohleausstieg wahrscheinlicher. Dies ist eine unvollständige Vorbereitungsanleitung ohne jede Gewähr, dafür muss sie aber auch keine Rücksicht auf politische Korrektheit nehmen.

Sicher haben Sie noch weitere gute Ideen, wie man sich schützen kann – teilen Sie diese mit uns und den anderen Achse-Lesern.

Den ersten Teil dieser Serie finden Sie hier.

Den zweiten Teil dieser Serie finden Sie hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Studie der EU-Kommis­sion enthüllt die Wettbe­werbs-Nachteile auf dem Weltmarkt infolge der Klima­politik

Jim Ratcliffe, der bemerkenswerte Unternehmer, welcher vernachlässigte, einst als eine „Untergangs-Industrie“ bezeichnete Elemente der Chemie-Industrie in UK übernommen hatte und der Ineos gründete, eine Multi.Milliarden-Pfund-Operation, die ihn zum reichsten Mann in UK machte, hat jüngst in einem offenen Brief an Kommissions-Präsident Juncker (hier) die Wirtschaftspolitik der EU allgemein gegeißelt:

„Niemand, wirklich niemand in meinem Geschäftsbereich investiert noch ernsthaft in Europa … Europa ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Man verfügt hier über die weltweit teuerste Energie und Arbeitsvorschriften, welche für Arbeitgeber nicht einladend sind“.

Nun könnte man diese Bemerkung abtun angesichts eines Artikels in der Sunday Times vom 17.2.19, in welchem ältere Nachrichten vom August 2018 wieder aufgewärmt worden sind, wonach Mr. Ratcliffe seine eigenen Steuerbelange gerade außerhalb der EU abwickelt, in Monaco.

Aber es ist nicht wirklich notwendig, groß nach Beweisen zu suchen, dass die Bemerkungen von Mr. Ratcliffe bzgl. Energie sogar in Brüssel selbst Nachhall finden. Tatsächlich hat der Energie-Generaldirektor in der Europäischen Kommission erst im Januar dieses Jahres eine 750 Seiten starke Abschätzung der Auswirkungen der EU-Klima- und Energiepolitik veröffentlicht: Study on energy prices, costs and subsidies and their impact on industry and households. Dieser Analyse ist viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden, vielleicht weil es die dritte Ausgabe einer Arbeit ist, welche bereits in den Jahren 2014 und 2016 veröffentlicht worden ist und man nicht erwartete, dass in der Aktualisierung 2019 noch groß etwas Neues steht. Dabei erweitert diese Version die Reichweite der Studie erheblich, werden doch jetzt direkte Vergleiche angestellt zwischen EU28 und G20. Dabei werden mehr Details bzgl. Wettbewerbsfähigkeit, Auswirkungen der Preisvorgaben sowie detaillierte Versuche einer „neuen ökonometrischen Analyse der Auswirkung von Subventionen auf Energiepreise und Kosten“ (S. 15) beschrieben. Über Vieles darin lässt sich streiten, und einige inhaltliche und tatsächlich signifikante Fehler sind auch enthalten. Lässt man aber einmal strittige Punkte und Fehler außen vor, ist dies keine unwichtige oder oberflächliche Studie, und jeder, der größeres Interesse an der Thematik hat, wird zumindest Teile der Studie doppelt lesen. Eine Auswahl der vielen Graphiken darin wird zeigen, was sie bietet. Ebenso werden die von Mr. Ratcliffe in seinem Brief angesprochenen Punkte illustriert und warum er im Prinzip hinter dem Brexit steht. Das folgende Paar von Graphiken aus der Executive Summary zeigt auf einen Blick die wesentlichen Ergebnisse der Studie:

Abbildung 1: Die gewichteten mittleren Strom- und Erdgaspreise der EU28 im Vergleich zu denjenigen von G20 im Jahre 2017 in Euro pro MWh. Quelle: Trinomics for DG Energy, Study on energy prices, costs and subsidies and their impact on industry and households (2019), Seite 17.

Die Autoren glauben, dass sie mittels des Zusammenfügens „multipler, internationaler Quellen, auch aus der EU, national und kommerziell“ einen der umfassendsten und vergleichbarsten Datensätze internationaler Preise zusammengestellt haben, die gegenwärtig verfügbar sind“. (S. 16). Das sind also nichts weiter als Schnappschüsse, aber es ist ein weit reichender Versuch, einen sehr großen Satz an Informationen unter Kontrolle zu bringen, und die Ergebnisse sind eindeutig genauso bedeutsam wie sie sehr deutlich und unmissverständlich sind.

Während die Großhandelspreise von Strom und Gas in den EU28 und den G20 im Großen und Ganzen vergleichbar sind, sowohl hinsichtlich Größenordnung und Trend (in beiden Fällen fallend), sind die Einzelhandelspreise in den EU28 deutlich höher, und im Falle des Stromes sind sie nicht nur viel höher, sondern haben in letzter Zeit auch einen eindeutig steigenden Trend gezeigt.

Im Einzelnen sind die Strompreise der Haushalte in EU28 seit dem Jahr 2008 deutlich höher und inzwischen fast doppelt so hoch wie die Preise in den G20. Das hat offensichtliche und sehr ernste Konsequenzen für die Arbeitskosten. Kein Wunder, dass die EU einer unterstützenden Sozialhilfe bedarf.

Die industriellen Strompreise in den EU28 liegen derzeit fast 50% höher als in den G20 und sind bizarrerweise tatsächlich höher als heimische Einzelhandelspreise in den G20. Keine Schließung einer Fabrik in der EU, z. B. Honda in Swindon, UK, keine Verlagerung der Produktion nach außerhalb, z. B. Dyson nach Singapur, sollte irgendjemanden überraschen.

Der Graben, der die Industrie-Strompreise innerhalb der EU vom Rest der Welt trennt, ist besonders bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass Energie-intensive Verbraucher in der EU zum größten Teil von den vollen Auswirkungen der Politik verschont werden, etwa in Gestalt von Steuernachlässen und anderen Sonderrichtlinien. Die Abbildung 6-25 (S. 280) in der Studie zeigt, dass Strompreise für Energie-intensive Verbraucher in Deutschland zum Beispiel um etwa 40% höher lägen ohne diese Sonderregelungen, welche die Last auf andere Verbraucher abwälzen. Falls jene Verbraucher, also heimische Haushalte, nicht einen unverhältnismäßig hohen Anteil der direkten Auswirkungen der EU-Klima- und Energiepolitik schultern müssten, wäre der Wettbewerbsnachteil der europäischen Industrie noch viel größer. Heimischer Strom mag in den EU28 unerträglich teuer sein, aber jene belasteten Zahler haben zum Glück immer noch Jobs, zumindest in Deutschland und zumindest vorläufig. – Wie aus der Graphik 6-25 hervorgeht, liegt das Großhandels-Preisniveau in UK für Energie-intensive Verbraucher am höchsten mit dem niedrigsten Niveau von Sonderregelungen dort.

Etwas Trost könnte man in der Tatsache finden, dass industrielle Strompreise in den EU28 und den G20 im Moment in etwa äquivalent sind. Während jedoch Prozesswärme in der EU dem Wettbewerb folgend preislich gekennzeichnet ist, ist sie von Strom angetrieben, und Präzisions-Herstellungsverfahren sind eng verbunden mit dem sehr hohen Wert der in der EU hergestellten Güter, und die Mitgliedsstaaten müssen hoffen, damit weiterhin mit dem Rest der Welt wettbewerbsfähig zu sein. Direkt gesagt, so wichtig Erdgas als Treibstoff für den Endverbrauch in Fabriken und Geschäften auch sein mag, so ist es doch nicht so bedeutsam wie die sich entwickelnde Zukunft der europäischen Industrie mit Strom.

Die Autoren ordnen die hohen Strompreise in den EU28 korrekt dem „Steuer-Regime“ zu, womit natürlich die Energie- und Klimapolitik gemeint ist, mit der die EU sich vom Rest der Welt abgekoppelt hat. Die Autoren selbst sagen dazu schwarzseherisch: „Eine gewisse Anpassung der Steuersätze könnte es geben, wenn andere G20-Länder ähnliche fiskalische Maßnahmen ergreifen wie die EU als Teil ihrer Klimaanpassungs-Politik, aber bislang gibt es kaum Hinweise darauf, dass das demnächst der Fall sein wird“ (S. 16). So viel zu der „Führung“ der EU – niemand folgt dieser Führung oder beabsichtigt, dies in absehbarer Zukunft zu tun.

Der Hauptteil der Studie beschreibt weitere Details der von der Klimapolitik getriebenen Divergenz der Strompreise. Man betrachte beispielsweise die folgenden drei Graphiken. Die ersten beiden zeigen tatsächliche Preise, die dritte zeigt einen indizierten Vergleich:

Abbildung 2: Strompreise für Industriekunden., EU28, USA, China, Japan, 2008–2018, 2017 €/MWh. Source: Trinomics for DG Energy, Study on energy prices, costs and subsidies and their impact on industry and households(2019), S. 65.

Abbildung 3: Strompreise, Einzelhandel Industrie der EU28 und den anderen G20, 2008 bis 2018 in 2017 Euro pro MWh. Quelle: Trinomics for DG Energy, Study on energy prices, costs and subsidies and their impact on industry and households(2019), S. 66.

Abbildung 4: Strompreis-Indizes, Einzelhandel Industrie, EU28, Australien, Indien, Argentinien, 2008 bis 2018, 2008 = 100, konstante Preise. Quelle: Trinomics for DG Energy, Study on energy prices, costs and subsidies and their impact on industry and households(2019), S. 66.

Während es keine Überraschung ist, dass die Einzelhandelspreise in China jetzt niedriger liegen als jene in der EU, ist die Spanne vielleicht nicht so dramatisch wie man hätte erwarten können. Das erinnert daran, dass Prozesswärme zu niedrigen Kosten aus Kohle bedeutender für das Wachstum Chinas war als Strom. Allerdings spielt billiger Strom in der Tat eine erhebliche Rolle in den High Tech und Hochlohn-Ökonomien der USA, von Südkorea und Kanada sowie in rapide wachsenden Ländern wie Indonesien, der Türkei und Mexiko. Die EU wird sich ganz schön strecken müssen, um mit diesen Ländern im Wettbewerb bestehen zu können hinsichtlich der Entwicklung ausgereifter industrieller Verfahren.

Beobachten sollte man auch – was die Studie der Kommission nicht tut – dass die beiden einzigen großen G20-Länder mit höheren industriellen Strompreisen als in den EU28 Japan, wo man man die Kernkraftwerke stillgelegt hat und sie jetzt nur langsam wieder hochfährt, während man in der Zwischenzeit von teuer importiertem Flüssiggas sowie einer extravagant subventionierten Flotte von Photovoltaik-Paneelen abhängig ist, und Brasilien, wo man sich zumindest genauso stark Erneuerbaren verschrieben hat wie in der EU selbst. Der harte steigende Trend der Strompreise in Australien, einem anderen Staat mit starken Investitionen in erneuerbare, ist mit Sicherheit auch signifikant.

Link: https://www.thegwpf.com/eu-commission-study-reveals-international-competitive-disadvantage-of-climate-policies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zeitweise milder, sonniger Februar in Deutsch­land – ein ungewöhn­liches Ereignis?

Aktuell keine Februar-Erwärmung in Deutschland?

Wer sich ernsthaft mit Klimafragen befasst, wird eine langfristige Februar-Erwärmung nicht in Abrede stellen. Sie betrug seit 1761 etwa 1,8 Kelvin (entspricht 1,8°C) und damit deutlich weniger, als im Januar, welcher sich im selben Zeitraum um gut 3 K erwärmte:

Abbildung 1: Etwas mildere Februar-Monate seit 1761. Der Temperaturanstieg dieser 259 Jahre verlief recht bescheiden – kaum 0,07 Kelvin pro Jahrzehnt. Der laufende Februar 2019 wurde auf 4°C geschätzt; vielleicht wird er noch etwas milder; aber der bisherige Rekord-Mittelwert von 1990 wird wohl nicht erreicht.

Jenseits der strittigen CO2-Erwärmungstheorie bieten sich plausiblere Erklärungsmöglichkeiten für diese langfristige Erwärmung an; etwa eine natürliche Erholungsphase der Temperaturen nach dem Ende der „Kleinen Eiszeit“, die hohe Sonnenaktivität des 20. Jahrhunderts, geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und diverse Wärmeinsel-Effekte (die wachsende Einwohnerzahl Deutschlands sowie geänderte Landschaftsnutzungen, besonders Bebauung und Zersiedelung, wirken tendenziell erwärmend). Die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY liegen (leider) erst ab 1881 vor. Wetterlagen mit westlichem Strömungsanteil wirken im Februar stark erwärmend; deren starke Häufigkeitszunahme am Ende des 20. Jahrhunderts bewirkte einen Großteil der Februar-Erwärmung:

Abbildung 2: Am Ende 20. Jahrhunderts stiegen die Februar-Temperaturen stark an, weil Westwetterlagen deutlich häufiger wurden. In den sehr milden Februar-Monaten 1990 und 1997 traten sie an allen 28 Februartagen auf! Die sehr unterschiedlichen Größen Lufttemperatur und Westlagenhäufigkeit mussten zur besseren Veranschaulichung in Indexwerte umgerechnet werden.

Doch seit einigen Jahrzehnten werden Westwetterlagen nun wieder etwas seltener. Es lag daher nahe, einmal den Zeitraum ab dem so genannten „Klimasprung“ in Deutschland (1988) genauer zu beleuchten. Denn seit dieser Zeit kühlten sich die Hochwintermonate, anders als die meisten übrigen Monate, wieder leicht ab:

Abbildung 3: Geringe Februar-Abkühlung seit 1988 trotz stark steigender CO2-Konzentrationen.

Ob sich der Februar künftig weiter abkühlt oder wieder erwärmt, kann nicht vorhergesagt werden. Aber wem dieser Februar in Deutschland zu mild ist, der schaue in die USA. Dort gab es zum wiederholten Male in diesem Winter eine heftige Kältewelle; auf der geografischen Breite des nördlichen Mittelmeeres wurden dort westlich der Großen Seen minus 20 Grad unterschritten; Näheres dazu hier.

Der Februar als Gaukler unter den Monaten

Der Februar kann den Rhein und das Wattenmeer gefrieren lassen (1929,1956) oder aber erste Forsythien zum Blühen bringen (1990). Kein anderer Monat weist eine derart hohe Schwankungsbreite der Monatsmitteltemperaturen auf; in der folgenden Grafik ist ihm ein Monat mit geringer Schwankung (August) gegenübergestellt:

Abbildung 4: Februar-Monatsmitteltemperaturen streuen enorm. Zum Vergleich ist das August-Mittel, zur besseren Veranschaulichung um 12 Grad abgesenkt, mit dargestellt; Trend und Streuung verändern sich dadurch nicht.

Angesichts dieser enormen Variabilität sind Bewertungen einzelner Februar-Monate von begrenztem Aussagewert; der Februar 2019 kann zwar als milder Monat gelten, ähnelt aber vielen anderen, milden Februaren der Vergangenheit.

Februar sonniger und klarer als früher?

Schon der Februar 2018 verlief in Deutschland sehr sonnig, aber viel kälter, als in diesem Jahr. Warum? Die Sonnenscheindauer wird von vielerlei Faktoren wie den Großwetterlagen und der Sonnenaktivität beeinflusst. Eine wesentliche Rolle spielt jedoch auch die Luftverschmutzung, welche, trotz aller Panikmache der Umwelthilfe und der Grünen, in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stark gesunken ist. Leider liegen hierfür keine langfristigen Daten vor, immerhin aber welche ab 1990. Stellvertretend für die vielen Luftschadstoff-Werte seien hier die für Feinstaub (PM10) im Jahresmittel gezeigt; in den Einzelmonaten, also auch im Februar, herrschen ähnliche Verhältnisse:

Abbildung 5: Zwischen 1990 und 2015 haben sich die Feinstaub-Konzentrationen halbiert; sowohl an verkehrsnahen Orten (rot, oberste Kurve), in den Städten (gelb) und im ländlichen Bereich (grün). Bildquelle: Umweltbundesamt (UBA).

Luftschadstoffe (neben Staub und Stickoxiden besonders das noch stärker im Rückgang begriffene Schwefeldioxid SO2) fördern als Kondensationskeime die Bildung von Nebel und Wolken sowie die Lufttrübung; sie wirken tagsüber damit besonders im Sommerhalbjahr in der unteren Atmosphäre meist kühlend. Als grobes Indiz für das längerfristige Verhalten der Luftverschmutzung kann die Anzahl der Nebeltage dienen; sie liegt für Potsdam seit 1893 vor:

Abbildung 6: Selten war die Anzahl der Nebeltage ähnlich gering wie in den 2000er und 2010er Jahren – ein grobes Indiz für die mittlerweile trotz aller Unkenrufe hervorragende Luftqualität Deutschlands! Auf dem Höhepunkt der Luftverschmutzung (1960er bis 1980er Jahre) wurden im Februar oft 10 bis 19 Nebeltage beobachtet; gegenwärtig nur Null bis 8 Tage pro Monat.

Die Februar-Sonnenscheindauer nahm in Potsdam seit Beginn der regelmäßigen Messungen leicht zu:

Abbildung 7: Etwas mehr Sonnenstunden pro Februartag in Potsdam.

Leider erst seit 1937 wird in Potsdam auch die gesamte Einstrahlung (Globalstrahlung) gemessen; sie nahm deutlich zu:

Abbildung 8: Mehr Globalstrahlung im Februar. Man beachte die „Delle“ zur Zeit der stärksten Luftverschmutzung. Die Globalstrahlung wurde in Indexwerte umgerechnet, um sie anschaulich gemeinsam mit der Lufttemperatur darstellen zu können.

Nun lohnt es sich, die Abbildung 8 genauer zu betrachten. Denn bis in die frühen 1990er Jahre gingen tendenziell hohe Globalstrahlungswerte eher mit kühlen Februar-Monaten einher, was sich mit der im Februar noch starken, nächtlichen Ausstrahlung nach klaren Tagen gut erklären lässt; ab den späten 1990er Jahren ist diese „negative Korrelation“ kaum noch erkennbar. Auch der sehr strahlungsreiche Februar 2018 war nur mäßig kalt, und in diesem Jahr wird ein erneut strahlungsreicher Februar sehr mild verlaufen. Es scheint so, als habe die Einstrahlung nun ein Level erreicht, welches im Spätwinter, in dem schon wieder 10 bis 11 tägliche Sonnenstunden erreicht werden können, stärker erwärmend wirkt – ein bisschen mehr März im Februar sozusagen. Der (bislang) typische milde Februar war eher bewölkt und windig; doch in diesem Jahr zeigten sich nach oft klaren, winterlich kalten Nächten (in denen das angeblich so klimawirksame CO2 nicht wärmte) sonnige, windschwache Tage mit Frühlingstemperaturen; als Beispiele seien die Deutschland-Karten der Minimum- und Maximum-Werte für den 15. Februar gezeigt:

Abbildungen 9a und 9b: Oft leichte, teils auch mäßige Nachtfröste, nur wenige frostfreie Stationen (oben) und dann fast überall hohe, zweistellige Plusgrade am 15. Februar 2019. Bildquellen jeweils www.wetterkontor.de.

Diese im Februar 2019 nicht seltene Besonderheit winterlich kalter Nächte und schon milder Tage wie Anfang April lässt sich freilich nur mit dem Vorhandensein einer hochreichend milden Luftmasse unter einem ausgeprägten Höhenrücken über Mitteleuropa erklären, welche sich in den Nächten nur bodennah stark abkühlte; die Kraft der Februarsonne reichte dann aus, diese dünne Kaltluftschicht weg zu heizen. Das Fehlen einer kühlenden Schneedecke im Flachland begünstigte diese Erscheinung, welche es, allerdings seltener als 2019, auch schon in früheren Februarmonaten gab; als Beweis sei ein Wetterkarten-Beispiel von 1990 mit einem von 2019 verglichen:

Abbildungen 10a und 10b: Jeweils sehr warme Februar-Tage nach klaren, kühlen Nächten am 05.02.1990 (oben) und am 15.02.2019 (unten). In beiden Fällen fast identische Lage mit Höhenkeil über Mitteleuropa und einem Boden-Hoch mit Zentrum über dem südöstlichen Mitteleuropa. Bildquellen jeweils www.wetterzentrale.de.

Ob solche sonnig-milden Februare künftig öfters auftreten, hängt also außer von der besseren Luftqualität auch davon ab, ob die dafür erforderlichen Großwetterlagen (Hochdruckgebiet über Mitteleuropa oder schwachwindige Süd- bis Südwestlagen) gehäuft auftreten werden; bislang ist das nicht erkennbar.

Der milde Februar und die weitere Jahreswitterung 2019

Die pessimistischen Bauernregeln „Alle weiteren Monate im Jahr, verwünschen den schönen, warmen Februar“ und „Wenn der Winter im Februar nicht kommen will, so kommt er im Märzen und April“ drücken lediglich die Furcht vor Spätfrostschäden aus. Betrachtet man die sehr milden Februare der letzten Jahrzehnte, so folgten ihnen überwiegend zu milde Frühjahre (1990, 1995, 1997, 1998, 2002, 2007 und 2014). Zwar gab es in der Mehrzahl dieser Frühjahre noch einzelne, mehr oder weniger lange Kälterückfälle, aber nur 1990 führten diese zu massiven Spätfrostschäden. Auch bei langfristiger Betrachtung deutet ein zu milder Februar eher auf ein mehr oder weniger zu mildes Frühjahr hin:

Abbildung 11: Tendenziell folgen kalten Februaren eher kalte und milden Februaren eher milde Frühlingsmonate.

Und sehr kalte Februare sind keineswegs eine Gewähr für das Ausbleiben heftiger Kälterückfälle im Frühjahr – im Gegenteil (April 1986, 1991, März/April 1996). Bei aller Vorsicht (seriöse Langfristprognosen sind unmöglich) kann ein eher mildes Frühjahr 2019 vermutet werden; einzelne, mehr oder weniger lange Kälterückfälle können, müssen aber nicht zwangsläufig auftreten.

Zusammenfassung: Der Februar 2019 lässt sich als relativ mild und sonnig einstufen, doch ist dieses Verhalten bei der enormen Variabilität nicht ungewöhnlich. Zwar erwärmte sich der Februar in Deutschland langfristig leicht; in den vergangenen gut drei Jahrzehnten fand aber keine Erwärmung mehr statt. Der Februar wurde außerdem sonniger und klarer, was zumindest seit den späten 1980er Jahren auch auf die Luftreinhaltemaßnahmen zurückzuführen ist. Bei massiven, hochreichenden Warmluftvorstößen nach Mitteleuropa trägt diese höhere Sonnenscheindauer neuerdings zu höheren Tagesmaxima der Lufttemperatur bei; ob diese Entwicklung anhält, bleibt unsicher.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Extremwinter vor einem Jahrhundert ?

Extremwinter vor neun Jahrzehnten :

Der „Schwarze Schwan“ in unserem Witterungsverlauf

Bis etwa zum 18. Jahrhundert galten grundsätzlich alle Schwäne als weiß. Bis 1697 nach der Entdeckung von Ausstralien das dortige Erscheinen von schwarzen Schwänen bekannt wurde, die es ja nach hiesigem Wissen eigentlich nicht geben dürften. Seitdem verwendet man auch in der Statistik den Begriff des Schwarzen Schwanesals Metapher für das Auftreten von solchen unwahrscheinlichen statistischen Ausreißern.

Der kälteste Tag Mitteleuropas im vergangenen Vierteljahrtausend, mindestens schon seit 1761, d.h. unserer kleinen Eiszeit, war dennoch erst der 10. Februar 1929. Er sticht für Berlin-Dahlem bei seinem Tagesmittel von -22,6 Grad mit einer Mittelwertabweichung von -9,4 Grad markant aus der Gesamtverteilung hervor. Gegenüber dem Medianwert aus  der Gesamtverteilung über die 85 jeweils kältesten Tage eines jeden Jahres (1908-1992) bei etwa -13 Grad weicht dieser Tag um rund -10 Grad ab! Und vom Rand der Verteilung aus gesehen lag er zu diesem Termin mit etwa -6 Grad Abweichung daher weit außerhalb des Randes der Berliner Auftrittsverteilung der jährlich kältesten Tage:

   Verteilung des kältesten Tages eines jeden Jahres zwischen 1908 und 1992 :

Abb. 1  Der kälteste Tag aller 258 Jahre in Berlin-Dahlem war der 10. Februar 1929 mit -22,6 Grad C

Davon abgesehen mache man sich – im Rahmen der aktuellen klimahysterischen Diskussionen – sowohl die überaus weite historische Spannbreite der Tagestemperatur von 20 Grad wie die ihrer Auftrittszeit von innerhalb ca. 4 Monaten, also einem drittel Jahr bewußt. Welch medialer Schaum wird heutzutage schon bei nur +1 Grad, aber eben positiverBereichsüberschreitung, geschlagen!

Der Autor war nun Zeitzeuge dieser Kälte. Ein Photo zeigt ihn im noch längst nicht voll entwickelten Alter frierend harrend auf einer der aufgestauten großen Eisschollen am Elbufer von Altona (seinerzeit längst kein Lehen mehr von Dänemark, aber auch noch kein Stadtteil von Hamburg, sondern dessen angrenzende Nachbarstadt und größte von Holstein):

Abb. 2  Der Autor auf einer Elbe-Eisscholle thronend (1929)

Es gehört zur Familiengeschichte, wie derzeit seine Mutter täglich Wasser in Kannen aus der Wohnumgebung herbeischaffen mußte, da die hauseigene Wasserleitung selbst im dicht bebauten Stadtkernbereich eingefroren war, – was sich letztlich leider auch auf die ausbleibende Toilettenspülung auswirkte!

Nun wissen wir ja, das ein vergleichbares Geschehen in den weiteren 90 Jahren nicht wieder aufgetreten ist; d.h. nochnicht. Denn wir wissen auch um eine real mögliche Wiederholung solch ähnlichen Geschehens, ohne daß davor Trendänderungen vonnöten wären. Welches Lamento heutzutage wohl breitgetreten würde – im Angesicht der seinerzeitigen winterlichen Februarmittelfolge, seit Jahrzehnten schon mit leicht abnehmender Tendenz,  bis zu ihrem geradezu sturzhaften Temperaturabfall 1929 (Abb. 3):

Abb. 3  Februar-Temperatur-Abweichungsmittel aus De Bilt + Berlin + Wien vom 190jährigen Mittelwert 1761-1950 (LINKES Meteorologisches Taschenbuch) ;  Abszisse: Celsiusgrad-Einheiten; Ordinate: Zahl der Jahre nach 1900

Der Absturz blieb nachträglich besehen jedoch nur ein einmaliges Ereignis. Was also wird künftighin kommen? Statistische Zeitüberlegungen helfen im Fragenbereich von gelegentlichen Ausreißern kaum weiter.

Seinerzeit nahm man diese extreme – und schließlich nur vorübergehende – Kältewelle als unbeeinflußbare Laune der gottgegebenen Natur hin. Geht man wirklich zu weit mit der Befürchtung: diese erstmal nur aktuelle Kälte würde heutzutage zumindest die deutsche Gesellschaft wohl umgehend als Menetekel für eine sich weiter fortsetzende Klimaänderung erschaudern lassen? Und es würde eine mediengetragene spekulative Hetzjagd auf alle möglichen Schuld-Menschen, Zivilisations-Systeme und Wohllebens-Praktiken einsetzen, allerdings auch eingebaut mit Gewinner-Sparten: Zeichen mangelnder realer anderer Sorgen?

Seien wir daher gefaßt und nüchtern vorbereitet, wenn uns unerwartet wieder einmal ein Schwarzer Schwan streifen sollte. Nur: Wann geht der nächste Schwarze Schwan?

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)* Der Artikel erschien im Original in den Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG-Mitteilungen). Die Gestattung der DMG für eine Publikation bei EIKE liegt dem Autor vor. Die hier bei EIKE publizierte Fassung wurde vom Autor nachträglich leicht akzentuiert.

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Blackout (2) – ein Sieben-Tage-Szenario

Eine Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag „Was bei einem Blackout geschieht. Folgen eines langandauernden und großräumigen Stromausfalls“, schildert die Situation so:

Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden“.

Der Innenminister de Maiziere wagte sich einst aus der Blackout-Deckung und sagte (ab Min. 5:30 und ab 10:00): „Es ist vernünftig und angemessen, sich auf Katastrophenszenarien vorzubereiten, sei deren Eintritt auch noch so unwahrscheinlich… dafür zu sorgen, dass man bei einem Stromausfall jedenfalls eine gewisse Zeitlang sich selbst versorgen kann…“ Er wurde reichlich dafür gescholten. Was wird gesagt?

Auch die Bevölkerung kann sich selbst schützen. Aus diesem Grund spricht die Konzeption Zivile Verteidigung eine Empfehlung an die Bürgerinnen und Bürger aus: Sie sollten ein Vorrat von Lebensmitteln für zehn Tage im Haushalt vorhalten“. (Broschüre Katastrophenschutz) Doch reicht das?

Was aber versteckt sich hinter der Phrase „Kollaps der gesamten Gesellschaft“? Hier ein fiktives Beispiel, wie sich das für normale Bürger ohne Sonderabsicherung anfühlen könnte:

Es ist Mitte Januar, ein kalter, trüber Nieselregen-Abend. Die Familie sitzt in einem Düsseldorfer Randbezirk beim Abendbrot. Es gibt Brote mit Aufschnitt, das Baby nuckelt noch an seiner Flasche. Plötzlich flackert das Licht, geht aus und das im Hintergrund laufende Radio wird stumm. Der Papa schaut aus dem Fenster – alles stockdunkel bis auf ein paar Autoscheinwerfer. An der nahen Kreuzung scheppert ein Blechschaden – die Ampel ist wohl ausgefallen. Wildes Gehupe. Mama hat ein paar Teelichter angezündet, es sieht gemütlich aus.

Pullover an – die Heizung wird kalt

Eine Stunde später ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Papa mault nachhaltig, weil er von seiner sportlichen Betätigung nicht nachgehen kann – das Fußballspiel im Fernsehen ansehen. Bier und Chips ohne Fußball schmecken nicht. Mama hat schon den dicken Pullover an – die Heizung wird kalt. Der Achtjährige hat sein Tablet leergedaddelt und heult umher, weil er es nicht aufladen kann.

Ruf doch mal die Oma an, ob die auch keinen Strom hat. Die Oma geht nicht ran. Wahrscheinlich geht die Schnurlosstation nicht. Mama packt den Geschirrspüler ein und fordert den Papa auf, morgen früh ja das Programm zu starten. Er wird es sowieso vergessen, das weiß sie schon. Schlechtgelaunt und ungewöhnlich früh gehen alle zu Bett.

Am nächsten Morgen wird die Mama durch das laute Fluchen ihres Mannes wach. Das Licht funktioniert immer noch nicht, Papa hat die Teelichter von gestern wieder angezündet. Es sind ihre Letzen. Der Papa flucht, weil das Klo unbenutzbar ist – kein Wasser für die Spülung. Das hat er nicht gewusst und nun ist der Zustand des Badezimmers unerträglich. Die Mama erschrickt furchtbar: Ich brauche doch heißes Wasser für das Baby… Sie haben noch zwei Flaschen Mineralwasser – mit Kohlensäure. In der Wohnung sind 11 Grad Celsius, Mama gerät in Panik wegen des Babys. Wie soll sie das Fläschchen zubereiten, der Elektrokochherd ist toter als tot. Papa tröstet sie – ich bringe Wasser mit, wenn ich von der Arbeit komme. Bis dahin ist auch der Strom wieder da…

Papa kann nicht zur Arbeit fahren. Das Rolltor der stockfinsteren Tiefgarage geht nicht auf. Er beschließt, mit dem Bus zu fahren. Die Zustände auf den Straßen sind chaotisch. Staus, Unfälle, Blaulichtfahrzeuge überall. Ein Lautsprecherwagen fordert die Leute auf, zu Fuß nach Hause zu gehen. Zur Arbeit kommt er heute sicherlich nicht, es sind 25 km. Er will nicht ohne Wasser nach Hause kommen und geht zum Supermarkt. Dort ist ein Riesenauflauf. Aber die Tür ist zu: „Wegen Stromausfall geschlossen“ steht an der elektrischen Schiebetür. Die Leute sind wütend, ein Mitarbeiter fleht um Verständnis: Kassen gehen nicht, kein Licht, was sollen sie machen. Trotz des Flehens gibt es an der Tür ein Gerangel.

Die ganze Wohnung stinkt

Als Papa heim kommt, hat er eine Flasche Mineralwasser dabei. Das THW hat sie verteilt, für jeden nur eine. Mama gibt dem Baby ein Fläschchen. Die Nachbarn haben einen Campingkocher, leider aber kaum noch Spiritus. Sohnemann schwänzt heute die Schule, jammert aber endlos wegen seines Smartphones. Die ganze Wohnung stinkt, weil sie das Klo weiter benutzen, obwohl die Spülung nicht geht. Es ist ein kalter Gestank. In der Wohnung sind nur noch acht Grad.

Papa bringt Gerüchte mit, dass Hacker für den Stromausfall verantwortlich sein sollen. Das soll im Radio gekommen sein. Andere sagen, das liegt an der Flaute, dem trüben Wetter und dem Atomausstieg.

Mittags gibt es eine Fischkonserve und Brot mit Bier für alle, Papas Fußball-Kasten ist noch halbvoll. Der Achtjährige wirkt danach eher lustig.

Der Papa soll einen Camping-Kocher besorgen – egal was für einen – das Baby braucht sein Fläschchen. Kreidebleich hat die Mama gesagt: „Und die Oma muss heute zur Dialyse. Geh doch mal bei ihr vorbei“. Die Stunden vergehen. Der Papa kommt heute nicht mehr zurück. Keine Nachricht, das Telefonnetz geht nicht. Sie gehen in der stinkenden kalten Wohnung ohne Abendbrot mit einem Bier zu Bett – das Wasser bleibt für das Baby. Die Milch wird kalt angeschüttelt, das Baby fiebert schon ein bisschen. Die Kerzen sind alle, die Taschenlampe glimmt nur noch.

Mitten in der Nacht kommt der Papa nach Hause, er bringt die Oma mit. Sie sind vom Krankenhaus mit einem Fahrrad gekommen, die Oma auf dem Gepäckträger. Der Papa druckst rum, als ihn sein Filius fragt, wo er das Fahrrad denn her hätte. Die Oma erzählt von den Zuständen im Krankenhaus. Sie haben den ganzen Tag auf die Dialyse warten müssen. Die Leute haben sich geprügelt, auf Ärzte und Schwestern eingetreten. Zum Glück haben die dort Notstrom. Aber die Polizei und die Ärzte sind gegen die rüden Patienten völlig machtlos. Oma sagt, dass sie lieber stirbt, als sich dem nochmal auszusetzen.

Die Supermärkte sind geplündert

Es ist der vierte Tag ohne Strom. Die Familie hungert, die Haut juckt, das Klo stinkt. Das Baby hat immer noch Fieber. Nur noch der Papa wagt sich aus dem Haus. Er berichtet von chaotischen Szenen. Draußen ist es inzwischen lebensgefährlich geworden. Es gibt viele Brände und noch mehr Unfälle. Marodierende Männergruppen liefern sich Scharmützel mit Polizei und Militär, die aussichtslos versuchen, die Ordnung herzustellen. Die U-Bahn wird immer noch evakuiert. Es werden auch immer noch Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen geholt, es gibt schon Tote.

Die Supermärkte sind geplündert und völlig verwüstet. Papa ist in einem solchen Geschäft gewesen und hat ein Toastbrot und Wasser erbeutet. Es wurde ihm aber auf der Straße von einer wildgewordenen Frau wieder entrissen, die schrie, dass sie es für ihre Kinder brauchte. Eine dicke Rolle erbeuteter Müllbeutel erweist sich als sehr nützlich – sie verrichten ihre Notdurft jetzt in Müllbeutel. Der Papa bringt auch wieder zwei Flaschen Wasser mit, die er von den tapferen Männern vom THW bekommen hat. Ihr Fahrzeug war ohne Diesel liegengeblieben, die Pumpen der Tankstellen funktionieren nicht ohne Strom. Die Männer hatten das Wasser verteilen wollen, wurden aber von der wütenden Menge überrannt.

Fast der gesamte Verkehr ist zum Erliegen gekommen. Auch Feuerwehr und Krankenwagen kommen nicht mehr durch. Kein Telefon, kein Internet, kein Fernsehen, kein Notruf der Polizei. Es ist, als hätte der Bodensatz der Gesellschaft nur auf so eine Gelegenheit gewartet.

Die Mama hat auf einem Kuchenblech ein provisorisches Feuer gemacht, um das Fläschchen für das Baby zu erwärmen. Sie verheizt zusammengetretene Kleinmöbel. Das offene Fenster dient als Rauchabzug, der Topf steht auf dem Ofengrillrost. Der Papa hat geschimpft und rumgeschrien, dass die Feuerwehr nicht kommen kann, wenn’s brennt. Mama bezeichnet seine „Vorsichtsattacken“ als Berufskrankheit – er ist Arbeitsschutzobmann auf seiner Baustelle.

Nun hat Mama mit einem bisschen Wasser sogar einen Topf Reis gekocht, den die Familie mit dem Resttomatenmark vermischt gierig isst. Die aufgetaute Hackfleischsoße aus dem Tiefkühlfach roch schon etwas schmierig. Nur der Papa hat davon gegessen. Er sagte: Das verbrät sich“, als er die Pfanne auf Mamas improvisierten Feuer erwärmte. Jetzt verbraucht er Unmengen von den Müllbeuteln, weil die Hackfleischsoße aus allen Rohren gleichzeitig zurückkommt.

Die Beseitigung der Schadensfolgen dauert Monate

Der Bierkasten ist leer. Der Oma und dem Baby geht es schlecht. Verzweiflung macht sich in der Familie breit. Der Achtjährige aber hat – oh Wunder – angefangen, seine Bücher zu lesen, weil sein Tablet nicht funktioniert.

Die Familie muss noch drei weitere Tage durchhalten, bis der Strom wiederkommt. Doch sie kommen glimpflich davon, keiner stirbt. Es gibt landesweit hunderte von Opfern, der Schaden geht in -zig Milliarden. Die Beseitigung der Schadensfolgen dauert Monate.

Inzwischen machen Gerüchte in den Medien die Runde, dass die Energieversorger absichtlich ihrer gesetzlichen Pflicht zur sicheren Stromversorgung nicht nachgekommen sind, um gegen die Abschaltung ihrer Kraftwerke zu protestieren. Auch wird berichtet, dass der Blackout passierte, weil es noch nicht genügend Windräder und Solarpaneele gibt. Der Achtjährige lernt in der Schule, was die Ursache für den Blackout war, nämlich, dass die Kohlekraftwerke die Netze verstopft hatten. Andere Medien und die Politik hingegen machen Putins Hacker für die Katastrophe verantwortlich. Die Grünen und die Linken, die das schon immer vorhergesagt hatten, bekommen ungeheuren Zulauf und werden bei den nächste Wahl Rekordergebnisse einfahren…

Soweit meine kleine fiktive Geschichte. In den Medien wird bisher über Blackouts nur verdruckst berichtet – schließlich könnten einige Bürger in ihrer Meinung über den bevorstehenden Kohleausstieg verunsichert werden. Wie bereite ich mich auf einen Blackout vor? Im Teil 3 dieses Beitrages will ich daher mal der Bundesregierung ein wenig beim Katastrophenschutz zur Hand gehen.

Den ersten Teil dieser Serie finden Sie hier.

Manfred Haferburg ist Autor des Romans Wohn-Haft“, mit einem Vorwort von Wolf Biermann, der nun auch als Taschenbuch erhältlich ist.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




„Hybride Kriegführung im Internet“: Ist Rußland am Klima-Schulschwänzen schuld?

Zitat (siehe hier- Youtube: Min 41:00):

„Europa hat Gegner. Und, die hybride Kriegsführung seitens Rußlands ist täglich zu spüren in jedem der europäischen Länder. Angegriffen werden immer die ökonomisch schwächsten, als erstes. Und das, was wir da sehen, sind große, große Herausforderungen und wenn wir nicht verstehen, daß das im Grunde gegen uns alle geht sondern immer denken, der eine hat grade ein Problem, und der andre hat ein Problem, dann werden wir eines Tages sehen, daß wir alle Probleme haben.

Und diese hybride Kriegsführung im Internet ist schwer zu erkennen. Weil sie plötzlich Bewegungen haben, von denen Sie gedacht haben, daß sie nie auftreten, die immer ansetzen an einem Manko. In Deutschland protestieren die Kinder jetzt für Klimaschutz, das ist ein wirklich wichtiges Anliegen. Aber daß plötzlich alle deutschen Kinder nach Jahren ohne jede, sozusagen, äußeren Einfluß auf die Idee kommen, daß man diesen Prozeß machen muß, das kann man sich auch nicht vorstellen.
Also, Kampagnen können übers Internet heutzutage viel leichter gemacht werden. Und so haben wir andere Kampagnen, ich will da jetzt nicht weiter ins Detail gehen, und wir haben auch andere Gruppen, ich will da durchaus Steve Bannon nennen, nicht, daß man sagt, sie redet drumrum, die nicht das europäische Modell im Sinn haben, und dagegen müssen wir uns gemeinsam wehren. Und das können wir noch nicht ausreichend genug.“

Interessante Einschätzung der Kanzlerin. Daß Rußland und andere Länder aus den Datennetzen einige Informationen gewinnen und andere hineinspeisen, ist bekannt. Aber die Behauptung, daß die Angst vor dem Klimakollaps, die hierzulande gerade durch Merkels Politik seit 2011 mit ihrer umstrittenen Energiewende gefördert wird, von „feindlichen“ Staaten hervorgerufen werde, ist nicht haltbar.

Es scheint, als komme den Spitzenpolitikern der Kontakt mit der medialen und gesellschaftlichen Realität abhanden. Ist es nicht so, dass die Lehrer in den Schulen, vor allem den Gymnasien, und fast alle Journalisten seit über 15 Jahren den klimatischen Weltuntergang ankündigen? Ist es nicht so, dass man mit „Klimaschutz“ oder „Klimaforschung“ viel Geld verdienen und Posten ergattern kann? Ist es da verwunderlich, daß das „leuchtende“ Beispiel einer 16jährigen Schwedin, zumal medial heftig promoviert, in wenigen Wochen sprichwörtlich Schule machen kann?

Selbst wenn ein ausländisches Regime von der Panik vor dem Weltuntergang in den westlichen Staaten profitieren würde, wäre es gar nicht nötig, die Panik zu befeuern. Das können die Eliten des Westens selber am besten – in den 70ern die Eiszeit, in den 80ern das Waldsterben, danach Ozonloch, Heißzeit und Tod durch Diesel – böswillige Geheimdienste können sich entspannt zurücklehnen und früh Feierabend machen.

 




Weltklimarat IPCC zum CO2 : „Alles halb so schlimm!“

Prof. Marotzke kündigt in erfreulicher Offenheit und Klarheit an, der Weltklimarat werde zur Erreichung des 1,5-Grad-Erwärmungszieles den Höchstwert für das C02-Budget auf etwa tausend Gigatonnen mindestens verdoppeln. Plötzlich werden also fünfhundert Gigatonnen – fünfhundert Milliarden Tonnen CO2  – als „nicht-erwärmungs-wirksam“ frei gegeben. Gleichzeitig wird in Deutschland auf das Härteste um die Abschaltung der letzten Kohlekraftwerke gerungen. Der jährliche CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Kohle-Kraftwerkes beträgt etwa 20 Mio. Tonnen. Folglich könnten weltweit zusätzlich 2.500 (zweitausendfünfhundert) durchschnittliche Kohlekraftwerke etwa zehn Jahre lang im Vollast-Betrieb Kohle verbrennen, um das riesige CO2-Budget zu verbrauchen, das so überraschend zusätzlich frei gegeben worden wird.

Diese Kehrtwendung des Weltklimarates in Sachen „Treibhauseffekt“ ist – auch nach Meinung von Prof. Marotzke – nahezu revolutionär :

Das (Anm.: die Verdoppelung des Höchstwertes) ist eine wirklich spannende Frage, die in der Fachwelt seit etwa einem Jahr für helle Aufregung und heftige Diskussionen sorgt“.

Begründet wird die CO2-Kehrtwende des Weltklimarates mit Versagen der Klima­-Modelle :

„Unsere früheren Modelle sind an einer entscheidenden Stelle zu empfindlich. Die Simulationen geben zwar korrekt wieder, wie eine erhöhte C02-Konzentration in der Atmosphäre zu dem entsprechenden Temperaturanstieg führt. Das Problem ist nur: Weitere Emissionen führen zu einer geringeren C02-Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht. Anders ausgedrückt: In den früheren Simulationen erzeugten die angenommenen Emissionen eine stärkere Erwärmung als in der Wirklichkeit.“

Auch die auf der Pariser-Klimakonferenz fast als „Rettung der Welt“ gefeierte Absenkung des Erwärmungszieles auf 1,5 Grad Celsius wird massiv herabgestuft:

SPIEGEL: „Warum wurde die Grenze von 2 Grad auf 1,5 Grad abgesenkt ?“

Marotzke: „Das kam auch für uns Klimaforscher überraschend. Vor allem die westpazifischen Inselstaaten bestanden bei den Pariser Verhandlungen auf 1,5 Grad, weil sie schon bei 2 Grad vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht wären. In den meisten Weltregionen jedoch, insbesondere in Europa, erwarten wir keine großen Unterschiede zwischen einer 1,5-Grad-Welt und einer 2-Grad-Welt. Es ist sicher nicht so, daß bei 1,5 Grad alles in Ordnung wäre und bei 2 Grad alles katastrophal.“

SPIEGEL: „Gibt es Schwellenwerte, oberhalb derer irreversible Prozesse beginnen ?“

Marotzke: „Wir können das nicht ausschließen, aber die Belege für solche Kipp-Punkte sind bisher eher schwach. Am ehesten könnte eine Erwärmung von 2 Grad dazu führen, daß der grönländische Eispanzer abschmilzt, wodurch der Meeresspiegel langfristig um sieben Meter anstiege – das wäre eine höchst dramatische Veränderung. Aber selbst wenn es dazu käme, würde sich das Abtauen über 3000 Jahre hinziehen. Alle anderen angeblichen Kipp-Punkte wie das Versiegen des Golfstroms oder das Abschmelzen der Westantarktis sind auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.“

Dank der offenen Worte von Prof. Marotzke wird in dem Interview neben der Fehler­-Anfälligkeit von Klimamodellen eine zweite, ebenfalls oft kritisierte Schwäche des Weltklimarates deutlich. Es handelt sich um die „Tendenz“ des Weltklimarates, wissenschaftliche Ergebnisse nach politischen Interessen und  politischen Opportunitäten zu manipulieren: 

SPIEGEL: „Politisch ist das (Anm.: die Verdoppelung des CO2-Budgets) äußerst brisant.“

Marotzke: „In der Tat. Einige von meinen Kollegen machen sich deshalb schon Sorgen, daß dies falsch ankommt. Wenn sich das herumspricht, so ihre Befürchtung, legen alle wieder die Hände in den Schoß. Ich sehe aber auch das Umgekehrte:  Der unerwartete Zeitgewinn hilft uns gegen den weitverbreiteten Fatalismus, man könne nichts tun, weil sich der Klimawandel ohnehin nicht mehr aufhalten lasse.“

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[1]  „Galgenfrist verlängert“ ; Klima: Der Physiker Jochem Marotzke über die überraschende Entdeckung, daß die Menschheit mehr Zeit hat, die globale Erwärmung zu stoppen; DER SPIEGEL, 06.10.2018, S.111 ;

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Blackout (1) – Eine Serie aus aktuellem Anlass

Deutsch*innen fürchten sich vor strukturellem Sexismus, vor Genen, vor’m Bienensterben, vor’m Klima und Feinstaub, vor Putin und Trump. Keine Furcht haben sie vor SchweinshaxenMännergruppen und vor etwas, das mit Nix zu tun hat. Aber vor allem haben sie keine Angst vor einem Blackout. Kurz gesagt: Die deutsche Risikopyramide steht kopf, wie so vieles andere in diesem Land.

Eigentlich hatte ich vorgesehen, dieses Thema nur in zwei Teilen zu behandeln. Aber wie das Leben so spielt, gibt es seit gestern, Dienstag, 14:00 Uhr, einen Miniminiblackout in einem Teil Berlins. Bei Bauarbeiten wurde versehentlich ein Hochspannungskabel in der Nähe der Salvador-Allende-Brücke angebohrt. Eigentlich braucht man ja für solche Arbeiten eine Genehmigung, die genau derartige Fehler vermeiden soll. Aber wir sind ja in Berlin – wo es arm, aber sexy zugeht.

Statt eines landesweiten Blackouts sprechen wir hier also über einen lokalen Stromausfall. Es sind 31.000 Haushalte und 2.000 Betriebe im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick betroffen. Und wie das so ist bei Stromausfall, dann funktioniert einiges an Infrastruktur nicht mehr. „Das ist in der Tat außergewöhnlich“, kommentierte der stellvertretende Berliner Landes-Branddirektor die Situation in der „Abendschau“ des rbb.

Welt-Online schreibt: „In mehreren tausend Haushalten war es nicht nur dunkel – sondern auch kalt: Wegen des Blackouts waren die beiden Blockheizkraftwerke in Köpenick und Friedrichshagen vom Netz: ‚Die Wiederversorgung der rund 5000 betroffenen Haushalte mit Wärme kann erst nach der Wiederversorgung mit Strom erfolgen‘, twitterte Vattenfall“. Ich zweifele stark an, dass die meisten individuellen Heizungen im betroffenen Gebiet funktionieren, haben doch die meisten eine stromabhängige Regelung und Umwälzpumpe.

Intensivstation evakuiert, Schulen geschlossen

Bild-Online berichtet: „Die Schulen und Kitas in den Ortsteilen Bohnsdorf, Grünau, Köpenick, Müggelheim und Schmöckwitz bleiben deshalb heute geschlossen, teilte das Bezirksamt Treptow-Köpenick mit. Weil im betroffenen Gebiet weder Handy noch Festnetz funktionierten, hat die Feuerwehr zwei mobile Anlaufstellen eingerichtet. Die Polizei schickte vier Fahrzeuge als stationäre „Wachen“ in den Bezirk.

Sorge macht laut Feuerwehrsprecher Dominik Pretz allerdings die Lage in den Kliniken: Im DRK-Krankenhaus Köpenick lief die Notstromversorgung nicht richtig an, immer wieder ging das Licht aus. In der Nacht wurde die Intensivstation des Krankenhauses Köpenick evakuiert und mindestens 19 Patienten auf umliegende Krankenhäuser verteilt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot aus Rettungswagen und Notärzten vor Ort.“

Eigentlich hat ja ein Krankenhaus eine automatische Diesel-Notstromversorgung für die überlebenswichtigen Verbraucher wie Operationssäle und Intensivstationen, die auch bei Stromausfall funktioniert. Aber wir sind ja in Berlin, da ist eben vieles anders als anderswo.

Im Stromausfallgebiet, an der Tegernseestraße in Berlin-Grünau, brach in der Nacht ein Feuer in einem Einfamilienhaus aus. Der Bewohner blieb glücklicherweise unverletzt. Die Feuerwehr ist mit 200 Mann im Einsatz, plus der freiwilligen Feuerwehren. Da im Stromausfallgebiet weder Mobilfunk noch Festnetz überall funktionieren, richtete die Feuerwehr zwei mobile Anlaufstellen ein. Die Polizei schickte vier Fahrzeuge auf Patrouille. Die Bürger sollen im Notfall „nach hellen Scheinwerfern Ausschau halten“.

Der Stromausfall hatte auch Auswirkungen auf das Verkehrsnetz. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin teilte auf Twitter mit, dass zahlreiche Ampelanlagen außer Betrieb seien. Mehrere Straßenbahnlinien sind unterbrochen. Ich zweifele auch an, dass im Stromausfallgebiet heute alle Verkaufsgeschäfte wie gewohnt funktionieren.

Dies ist – notabene – KEIN Blackout. Es ist lediglich ein zeitlich eng begrenzter lokaler Stromausfall, der sicherlich im Laufe des heutigen Tages behoben werden kann. Die Unterstützungs- und Sicherungskräfte können sich zum Glück auf das betroffene Gebiet konzentrieren. So lassen sich Sicherheit und Notversorgung der betroffenen Bevölkerung aufrechterhalten.

Jetzt muss sich jeder Leser eigentlich nur noch fragen: Was passiert bei einem landesweiten Stromausfall von mehreren Tagen, einem richtigen Blackout? Leider steigt die Gefahr eines solchen Ereignisses rapide, weil die Stromversorgung immer instabiler wird. Selbst wenn die Sonne Tag und Nacht 360 Tage im Jahr schiene und der Wind 364 Tage durchwehte, brauchten wir den ganzen Zweitkraftwerkspark mit 100 Prozent Kapazität für die paar Stunden, in denen absolut kein Wind weht und keine Sonne scheint. Sonst bricht das Stromnetz zusammen – es gibt einen Blackout. Das ist der unheilbare Konstruktionsfehler der Energiewende. Die Gefahr eines Blackouts wächst und wächst mit jedem konventionellen Kraftwerk, dass in diesem Subventionsgestrüpp pleite geht.

Lesen Sie morgen in Teil 2: Was passiert bei einem großen Blackout?  Wie kann ich mich vorbereiten?

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Extinction Rebellion?* Es gibt keine Anzeichen für einen Klima-Notstand

[*Mit Extinction Rebellion kann Verschiedenes gemeint sein, z. B. ,Rebellion gegen Aussterben‘. Es lässt sich keine passende oder griffige Übersetzung dafür finden, weshalb dieser Terminus kursiv gesetzt beibehalten wird. Anm. d. Übers.]

Ich hatte vorige Woche in einem Fernsehstudio eine erhellende Begegnung mit zwei Extinction Rebellion-Aktivisten. Wir waren dort, um einen Pilotfilm zu den Abendnachrichten im schottischen Fernsehen zu drehen und vor allem, um über die so genannte „Klima-Rebellion“ und die Massen an Schulkindern zu diskutieren, welche vor einigen Tagen ermuntert worden waren, die Schule zu schwänzen, angeblich wegen Bedenken hinsichtlich des Planeten.

Bei dem Ereignis selbst war die Studiodiskussion ziemlich unspektakulär – zu kurz, um informativ zu sein und auf einem ziemlich niedrigen Niveau – aber ich freute mich über die Diskussion mit meinen Opponenten zuvor im Vorraum des Studios. Extinction Rebellion ist bekannt für seine erklärte Absicht, die Kampagne hauptsächlich mittels zivilem Ungehorsam zu führen. Daher erwartete ich, dass deren Repräsentanten ziemlich finster, wenn nicht direkt aggressiv daherkommen würden. Dann jedoch fand ich zwei sympathische jungen Menschen vor, die sich gerne unterhalten und Meinungen austauschen wollten. Und während ich erwähnen sollte, dass wir in fast keiner Hinsicht irgendwo Übereinstimmung erzielten, denke ich, dass wir alle viel voneinander gelernt haben.

Ich kann sagen, dass sie es beide ernst meinten mit ihren Standpunkten. Aber ich war schockiert, wie wenig Ahnung sie hatten von den Dingen, um die sich ihre Kampagne drehte. Ihrer Ansicht nach würde die Welt im Handumdrehen zur Hölle werden, und sie wollten etwas dagegen tun.

Als ich also erklärte, dass die Welt keineswegs am Rande einer Katastrophe stand, erntete ich verständnislose Blicke. Mit Beispielen untermauert sprach ich Wetterextreme an, von denen es heißt, dass sie uns in diesem Zeitalter der globalen Erwärmung immer mehr heimsuchen. Ich wies darauf hin, dass es kaum Beweise für diese Aussage gibt. Tatsächlich ist das auch kaum Gegenstand überhaupt irgendwelcher Diskussionen: Das IPCC höchstselbst hat in seinem jüngsten Report festgestellt, dass es diesbezüglich keine signifikanten Trends gibt, wobei es auch anmerkt, dass viele Studien zu dem Ergebnis gekommen waren, dass Hurrikane während der letzten Jahrzehnte seltener und weniger intensiv aufgetreten seien. Genauso findet es kaum Beweise, dass Dürren oder Überschwemmungen im globalen Maßstab schlimmer geworden sind. Hitzewellen scheinen ein wenig heißer zu sein, aber das ist in einer etwas wärmeren Welt auch zu erwarten. Hinweise auf Probleme darob sind jedoch kaum zu finden.

Diese Fakten kamen meinen Opponenten verdächtig vor – vielleicht unabsichtlich, berichten doch die Mainstream-Medien niemals über derartige unbequeme Tatsachen. Stattdessen verlagerten sie die Diskussion in den Bereich Landwirtschaft, von der sie sagten, dass sie in fünf Jahren ,abstürzen‘ [plummet] werde. Aber auch dem stehen die Beweise entgegen: Landwirtschaftliche Erträge steigen auf der ganzen Welt, und fast jedes Jahr werden Rekorde bzgl. der Ernten gebrochen. Tatsächlich sind unsere landwirtschaftlichen Erträge so hoch, dass ein Forscher bereits angeregt hat, wir hätten „Peak Ackerbau“ erreicht, weshalb man landwirtschaftliche Flächen getrost der Natur zurück geben könnte.

Unglücklicherweise stand dem der erneuerte Enthusiasmus des IPCC für Biotreibstoffe entgegen, so dass diese Option vom Tisch ist. Man stellt sich dort vor, dass man Ackerland zu Anbauflächen für Biotreibstoffe umfunktionieren könnte: im Wesentlichen darum gehend, welches Getreide Kohlendioxid am schnellsten abscheiden könnte. In diesem Land heißt das vermutlich Meile für Meile Anbau tödlicher Fichten-Plantagen.

Noch schlimmer aber war, dass keiner meiner beiden umweltaktivistischen Freunde gehört hatte, was beim letzten Mal passiert war, als die Welt versuchte, in großem Umfang zu Biotreibstoffen zu wechseln, auch in einem Versuch, „den Planeten zu retten“. Das ist verständlich, weil sie im Jahre 2007 noch Kinder waren, aber Leser im richtigen Alter werden sich daran erinnern, dass in Afrika der Hunger um sich griff, nachdem die Preise für Getreide nach oben geschossen waren. Der Hunger-Beauftragte der UN sagte zu jener Zeit, dass Biotriebstoffe „ein Verbrechen gegen die Menschheit“ seien.

Die Dekaden mit globaler Erwärmung sind zusammen gefallen mit dem außerordentlichsten Aufblühen der Menschheit. Dass Hunderte Millionen Menschen aus absoluter Armut geholt werden konnten in Ländern wie China und Indien ist ein Triumph menschlicher Phantasie, und erreicht wurde dies vollständig durch fossile Treibstoffe. Die Lebenserwartung steigt, die Gesundheit auch, ebenso wie menschliche Zufriedenheit. Außerdem gibt es mittlerweile auch aus der natürlichen Welt eine Vielfalt guter Nachrichten. Menschliche Kohlendioxid-Emissionen haben zu einer außerordentlichen Ergrünung der Sahel-Zone geführt – den ariden Randgebieten der Sahara –, was unbestreitbar wunderbare Nachrichten sind sowohl für die Natur als auch für die dort lebenden Menschen.

Es gibt wenige oder eigentlich überhaupt keine Anzeichen eines „Klima-Notstands“. Und doch stehen wir hier, gehen Kinder auf die Straße und schreien „Panik und Katastrophe“.

Und vermeintlich seriöse Kommentatoren sagen uns, dass wir auf sie hören sollen.

Andrew Montford is deputy director of the Global Warming Policy Forum.

Link: https://www.thegwpf.com/extinction-rebellion-there-is-little-sign-of-a-climate-emergency/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Sind wir Klimaskeptiker oder schon „Klimaleugner“? EIKE und die Wikipedia

von A.R. Göhring

Ich selber war häufiger Autor bei Wikipedia und bin dort schon vor Jahren in zahlreichen Politik-relevanten Artikeln (Gender, Geschichte, Evolutionsbiologen, Evolutionspsychologen….) ideologischen Auftragsschreibern begegnet, die ihre Weltsicht konzertiert durchsetzen. Problem: Es sind mutmaßlich arbeitslose Radikale und/oder Studenten usw., die alle Zeit der Welt haben und mit Vorliebe ihre „Revolution“ digital machen. Wegen unseres ausgeweiteten Sozial- und Studiensystems gibt es Zehntausende von ihnen, mindestens. Daher können sie gemeinsam jeden Kritiker in einzelnen Artikeln „demokratisch“ überstimmen.

Man könnte vermuten, dass  diese Leute teils auch über Stiftungen wie die Amadeu-Antonio-St. bezahlt werden; letztlich also vom Steuerzahler. Deutsche Professoren warnen schon vor der deutschsprachigen Wikipedia, der zweitgrößten der Welt. Aktuell macht der Artikel „Leugnung der menschgemachten globalen Erwärmung“ im Netz Furore. Wandelt man ihn in eine PDF-Datei um, erhält man sage und schreibe 49 Seiten DINA4. Der Hauptautor Andol, laut eigener Aussage Geschichtsstudent, scheint unausgelastet und recht neu bei Wikipedia zu sein. Ansonsten liest man in der kilometerlangen Diskussion zum Artikel einen bekannten Namen der üblichen Verdächtigen nach dem anderen, die der brave Autor besser kennt, als im lieb ist. Mautpreller, Belladonna, Raschka, Richard Zietz, … diese Konten schreiben bei fast allem mit, was dem linken Zeitgeist lieb und heilig ist.

Der erwähnte Klimaleugner-Artikel hat immerhin auch lustige Momente. Möchten Sie gerne psychologische Beratung bezüglich Ihrer Leugnungspersönlichkeit? Dann lesen Sie mal das: „Psychologische Typen der (Klima-)Leugnung“
Ein Auszug:

Bei der wörtlichen Leugnung wird beteuert, dass etwas nicht stattfand oder nicht wahr ist.

Bei der interpretativen Leugnung werden Fakten selbst nicht geleugnet, jedoch abweichend interpretiert.

Die implikatorische Leugnung ist die Form von Leugnung, die in der Gesellschaft am weitesten verbreitet ist. Bei ihr werden die psychologischen, politischen oder auch moralischen Folgen und Konsequenzen von bekanntem Wissen geleugnet.

Na, welcher Leugnertyp sind Sie? Ich vermute, wir bei EIKE gehören zum schlimmsten, was Andol sich vorstellen kann, den wörtlichen Leugnern……       




Elektrofahr­zeuge? Gute Nacht BONJOUR!

Als das Unternehmen im Jahre 2015 seinen Betrieb aufnahm, wurde das weithin als eine neue, Kosten sparende Alternative zum herkömmlichen Taxi-Service angesehen. Die Regierung von Quebec sowie führende regionale Institutionen waren sofort dabei. Man legte sich eine Fahrzeugflotte zu und zahlte den Mitarbeitern (über 450) angemessene Löhne.

Die Nachfrage nach dem Taxi-Service war gut, vor allem in dieser kalten Jahreszeit. Natürlich sorgte die Konkurrenz der anderen Taxibetriebe dafür, dass die Profite überschaubar waren, daher war es zu der Zeit kein besonders profitables Unternehmen, aber ich denke, dass das wirkliche Problem ganz woanders lag und dass es ernst und unüberwindlich war.

Aber welches unüberwindliche Problem war das, und warum ist das Unternehmen gescheitert?

Das Problem

Der Haupteigentümer des Unternehmens Alexandre Taillefer hatte keine Wahl als seine Unternehmung zu beenden. Trotz der geschätzt 30 Millionen Dollar Zuschuss von Steuergeldern plus privaten Kapitalspritzen in Höhe von geschätzt über 50 Millionen Dollar (einschließlich des persönlichen Schicksals von Taillefer mit geschätzt 4 Millionen Dollar) konnte er nicht bestehen. Die Konkurrenz von anderen derartigen Unternehmen war einfach zu stark.

Das zumindest ist die Lesart der Mainstream-Medien. Ich sehe das aber anders: Das Problem war mehr technischer und weniger finanzieller Natur; genauer, man verwendete die falsche Technologie.

Falsche Technologie

Die Fahrzeugflotte von BONJOUR bestand ausschließlich aus „Elektroautos“.

Dieser (politisch korrekte, aber dennoch falsche) „elektrische Gedanke“ war der Hauptgrund für den Untergang.

Der Kürze halber möchte ich die Gründe hier einfach durchnummerieren:

1. Elektrofahrzeuge verbrauchen in Batterien gespeicherte Energie.

2. Batterien sind chemische Systeme.

3. Den Naturgesetzen zufolge sind chemische Systeme von der Temperatur abhängig.

4. Jede Temperaturänderung um 10°C ändert die typische Prozess-Geschwindigkeit um einen Faktor 3.

5. Somit ändert sich die Reaktions-Geschwindigkeit bei einer Temperaturspanne von PLUS 25°C im Sommer und MINUS 25°C im Winter um einen Faktor 35 = 250 oder so.

6. Sowohl Auflade- als auch Endlade-Geschwindigkeit nimmt ab bei unter den Gefrierpunkt sinkenden Temperaturen.

7. Auch die Lade-Kapazität von Lithium-Ionen-Batterien nimmt bei niedrigeren Temperaturen ab.

8. Häufigeres Aufladen bedeutet reduzierte Reichweite und zunehmende Aufladezeit.

9. Kurz gesagt, aus diesen Gründen wird man im Winter kaum Elektrofahrzeuge auf den Straßen finden.

Ende der Durchsage!

Gute Nacht GUTEN TAG!

Dr. Klaus L.E. Kaiser is author of CONVENIENT MYTHS, the green revolution – perceptions, politics, and facts Convenient Myths

Link: https://principia-scientific.org/electric-cars-good-night-bonjour/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bill Gates über unzuverlässige Wind- und Solaranlagen: „Hören Sie auf, mit Erneuerbaren und Batterien rumzudatteln“

Bill Gates dachte anders. Der Aufbau eines besseren Systems als alle seiner Konkurrenten und die geschickte Markteinführung führten dazu, dass Hunderte von Millionen von PCs, Windows und Officepakete nachgefragt wurden. Bill Gates ist ein Mann, der sich mit Systemen auskennt und viel darüber weiß, was es braucht, um den Markt zufrieden zu stellen.

Fast ein Jahrhundert lang wurden Stromerzeugung und -verteilung als ein eng integriertes System behandelt: Es wurde als ein einziges System konzipiert und gebaut und funktioniert(e) wie geplant. Die chaotische Vorzugseinspeisung von Wind und Sonne hat jedoch die Stromerzeugung und das Stromversorgungssystem, wie wir es kennen, fast zum Erliegen gebracht. Deutschland und Südaustralien sind nur die offensichtlichsten Beispiele.

Während eines Interviews an der Stanford University Ende letzten Jahres, greift Bill Gates die Idioten an, die glauben, dass wir alle nur einen Herzschlag entfernt von einer allwind- und sonnengetriebenen Zukunft sind.

 

Bill Gate zu erneuerbaren Energien: Wie würde Tokio einen 3-tägigen Taifun mit unzuverlässiger Energie überleben? 
Jo Nova, 14. Februar 2019

Machen Sie sich keine Hoffnung, Bill Gates glaubt absolut an die Schreckensgeschichte des Klimawandels, aber selbst er kann erkennen, dass erneuerbare Energien nicht die Antwort sind, es geht nicht um die Kosten, sondern um die Zuverlässigkeit.

Er zitiert Vaclav Smil

 „In Toyko leben 27 Millionen Menschen, Sie erleben jedes Jahr drei Tage lang einen Zyklon. Das sind 23 GW Strom für drei Tage. Sagen Sie mir, mit welcher Batterie Sie das lösen wollen und stellen Sie diese Energie bereit.“ [Zyklon = tropischer Wirbelsturm im Indischen Ozean und im Südpazifik]

Bill Gates sagte: „Daddeln Sie nicht herum.  Das sind mehrere Größenordnungen. Sie müssen die Zuverlässigkeit lösen“

Während eines Sturms verringern Wolken die Produktivität von Solarzellen (sofern Hagel sie nicht gleich zerstört), und Windturbinen müssen bei starkem Wind stillgelegt werden.

Das gesamte Interview war Ende letzten Jahres Teil einer Präsentation in Stanford:

Billige erneuerbare Energien halten die globale Erwärmung nicht auf, sagt Bill Gates.
Das Interview durch Arun Majumdar, Co-Direktor des Stanford Energy’s Precourt Institute for Energy, das die Konferenz organisierte, ist hier zu sehen.

Finanzanalysten haben den Rating-Agenturen vorgeschlagen, den CO2-Ausstoß der Unternehmen zu bewerten, um die Emissionen zu senken.  Bill Gates war entsetzt über die Idee, dass das Klima- und Energieproblem leicht zu lösen wäre. Er fragte: „Haben die Leute an der Wall Street etwas auf dem Schreibtisch, das Stahl herstellt? Woher kommen Dünger, Zement, Plastik? Fliegen Flugzeuge wegen der Zahlen, die Sie in einer Tabelle sehen, durch den Himmel?

„Die Idee, dass wir über die aktuellen Werkzeuge verfügen, liegt einfach daran, dass diese Energieversorger böse Menschen sind und wenn wir uns auf sie verlassen könnten und Sonnenkollektoren auf unser Dach stellen könnten – das ist eher eine Sperre als eine Klimaverweigerung“, sagte Gates . „Die Gruppe, die so laut tönt:  ‚Klima ist leicht zu lösen‘ ist unser größtes Problem.“

Wenn er nur die Gruppe in der Klima – „Wissenschaft“ betrachtet …
Jo Nova Blog

Gefunden auf stopthesethings vom 18. Februar 2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/02/18/bill-gates-slams-unreliable-wind-solar-lets-quit-jerking-around-with-renewables-batteries/




Klima-Kontrolle: Gehirnwäsche in Schulen

Vorwort von Prof. Terence Kealey

Politiker und politische Aktivisten wollten aus nahe liegenden Gründen schon immer die Schulen unter Kontrolle haben. Vielleicht oder vielleicht auch nicht hat Francis Xavier von den Jesuiten gesagt „gebt mir das Kind, bis es sieben Jahre alt ist, und ich gebe euch den Mann zurück“. Aber viel zu viele Politiker wollten das Kind haben, bis es 17 Jahre alt war, nur um sicherzugehen.

In dieser eindrucksvollen Studie haben Andrew Montford und John Shade gezeigt, wie effektiv der Öko-Aktivismus die Lehrpläne unserer Schulen korrumpiert hat. Natürlich ist es richtig, dass der Treibhauseffekt auf realer Physik beruht, aber eine noch bessere Physik lehrt, dass der Globus ein komplexes System ist und dass viele verschiedene Effekte – nicht nur der Treibhaus-Effekt – das Klima beeinflussen. Und da wir nach wie vor das Klima der Erde nicht vertrauenswürdig modellieren können, müssen wir hinsichtlich der Sicherheit, mit der Öko-Aktivisten die Lehrpläne der Schulen beeinflussen wollen, sehr vorsichtig sein.

Wie Montford und Shade gezeigt haben, ist Öko-Aktivismus nur das jüngste Beispiel unablässiger Versuche seitens politischer Aktivisten, Lehrpläne der Schulen zu korrumpieren. Also müssen wir Institutionen schaffen, um die Schulen vor derartigen Aktionen zu schützen. Montford und Shade haben die schrecklichen Beispiele der Bildung unter den kommunistischen Regimes von Osteuropa und China angeführt, womit sie den einzigen Weg in eine solide Zukunft aufzeigen: Demokratie.

Bildungsforscher wie EGWest und James Tooley haben gezeigt, was für ein Fehler die Nationalisierung der Schulen in England und Wales im 19. Jahrhundert war. …

Aber die Nationalisierung der Schulen ist jetzt effektiv unumkehrbar. Wie also können wir die Lehrpläne schützen? Ein Vorbote ist die Statistik-Behörde in UK. Sie wird zwar von der Regierung finanziert, sendet ihre Berichte aber nicht an einen Minister, sondern direkt an das Parlament. Folglich ist dessen Unabhängigkeit optimiert. Vielleicht brauchen wir jetzt eine Lehrpläne-Behörde, welche dem Parlament via eines gewähltem Komitees Bericht erstattet. …

In der Zwischenzeit müssen wir dem Ruf von Montford und Shade folgen, eine unabhängige Bewertung unserer gegenwärtigen Klima-Lehrmeinung durchzuführen, denn falls die Schulen – wie es der Titel ihrer Studie nahelegt – eher Gehirnwäsche durchführen als zu bilden, haben wir ein Problem.

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Executive summary

Wir haben in den Lehrmaterialien der Schulen ernste Fehler, irreführende Behauptungen und erhebliche Verzerrungen gefunden, geschuldet einer völlig unzureichenden Behandlung von Klima-Themen. Darunter sind viele weit verbreitete Lehrbücher, Lehrer unterstützende Materialien und Schülerprojekte.

Wir fanden Beispiele dafür, wie sich Öko-Aktivismus in Schulen frei entfalten konnte und wie die Schulen ihren Schülern empfahlen, an den Veranstaltungen teilzunehmen. In jeder Hinsicht liegt die Betonung auf Ängsten oder steigenden Befürchtungen, gefolgt durch die Verbreitung gezielter Anweisungen, wie die Schüler leben sollten und sogar was sie denken sollen. In einigen Beispielen fanden wir die Ermutigung, ,kleine politische Aktivisten‘ in den Schulen heranzuzüchten, indem ihnen eine Last von Verantwortlichkeit für Maßnahmen ihrerseits aufgebürdet werden, den ,Planeten zu retten‘, nicht zuletzt dadurch, dass sie Druck auf ihre Eltern ausüben.

Der Nationale Lehrplan ist zwar kürzlich von der Regierung einer Überprüfung unterzogen worden, aber es ist unwahrscheinlich, dass die vorgeschlagenen Änderungen derartige Praktiken unterbinden.

Umfragen zeigen, dass viele Kinder erbost und geängstigt sind durch das, was man ihnen bzgl. des Klimas eingetrichtert hat.

Lehrer und Rektoren haben so ziemlich freie Hand bei der Auswahl von Lehrbüchern, anderen Materialien, Besuchern und Schulreisen, vorausgesetzt, sie passen zu den Zielen des Lehrplanes. Damit besteht das Risiko, dass Einige alarmierende und politisch befrachtete Quellen auswählen, um Kinder für die ,Causa Umwelt‘ zu gewinnen. Diese ,Causa‘ wird oftmals durch den Terminus ,Nachhaltigkeit‘ präsentiert, einem kaum definierten Schlagwort, mit welchem politische und persönliche Aktionen abgedeckt werden sollen, damit grundsätzliche Kritik daran gar nicht erst aufkommt. Viele Kampagnen von NGOs und anderen Organisationen mit Eigeninteressen wie Energie-Unternehmen bieten den Schulen Lehrmaterialien und andere Ressourcen an. Einige davon werden tatsächlich herangezogen.

Es gibt eindeutig Anlass für schwere Bedenken. Daher appellieren wir ernsthaft an die Bildungsminister in England, Schottland, Wales und Nordirland, die Bildung bzgl. Klimawandel an unseren Schulen dringend zu überprüfen. Nur eine systematische Evaluierung dessen, was vor sich geht, kann das Ausmaß der Indoktrination ans Tageslicht bringen, ebenso wie der emotionale und erzieherische Schaden, welcher den Schülern unzweifelhaft zugefügt wird.

Introduction

Die Korruption der Lehrpläne in Schulen als Unterstützung für eine radikale Sicht auf die Welt, welche fast mit Sicherheit der Mehrheitsansicht in unserer Gesellschaft widerspricht, wurde in einer Sammlung von Beiträgen beschrieben, herausgegeben von Robert Whelan. Einer der Autoren darin, der Soziologe Frank Furedi, argumentiert, dass der Lehrplan ,zunehmend als ein Vehikel herangezogen wird, um politische Ziele zu erreichen sowie die Werte, das Verhalten und die Gefühlswelt von Kindern zu verändern‘. Ein anderer Autor, der Geograph Alex Standish beschreibt, wie derartige Einmischungen ,sowohl junge Menschen zu unreifen politischen Subjekten als auch Erwachsene zu unabhängigen politischen Subjekten degradieren‘. Er folgert, dass niemand in der Lage ist, als unabhängiger Moralapostel zu agieren … mit anderen Worten, es gibt dabei die Mutmaßung moralischer und politischer Inkompetenz. Der Vorwurf der Inkompetenz wird klar, wenn man ein alternatives Verfahren betrachtet, mittels welchem die Schulen danach trachten Individuen hervorzubringen, die gebildet genug sind, um für sich selbst Entscheidungen zu treffen bzgl. des Gebrauchs von Low-Energy-Glühlampen, Radfahren zur Arbeit oder fossile Treibstoffe zu verbrennen, und bei dem die primäre Verantwortlichkeit dafür bei den Eltern verbleibt, ihren Kindern Werte zu vermitteln, und nicht umgekehrt.

Die Nachhaltigkeits-Agenda

Wie konnten wir dorthin kommen?

Der Anstoß dazu, Umwelt und Nachhaltigkeit in das Zentrum der Bildungsagenda zu rücken, kann bis zu Beginn der 1970ger Jahre zurückverfolgt werden. In diesen frühen Tagen der modernen Umweltbewegung kam die Stockholm-Konferenz der UN im Jahre 1972 zu dem Ergebnis, dass Umwelterziehung ,unabdingbar war, um die Grundlage für aufgeklärte Meinungen und verantwortliches Verhalten zu erweitern‘. 1976 wurden derartige Gedanken aufgegriffen, und auf einer internationalen Konferenz zum Thema Umweltbildung in Belgrad wurde ihnen der Weg gebahnt. Als Abschluss wurde die Belgrad-Charta herausgegeben, in welcher festgeschrieben worden ist, dass das Ziel der Umweltbildung die Entwicklung einer Weltbevölkerung war, die hinsichtlich der Umwelt gebildet war, welche starke Bedenken bzgl. Umwelt hatte sowie bzgl. der Motivation, an Schutz und Verbesserung der Umwelt mitzuwirken.

Conclusions

Es kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass eine rigorose Bildung jetzt einer hoch politisierten Gehirnwäsche Heranwachsender bzgl. ,Klimawandel‘ Platz gemacht hat, wobei Ängste bzgl. Energie als Motivation und ,nachhaltige Entwicklung‘ als die Lösung präsentiert werden. Vorbei sind die Tage, als das Bildungssystem noch gehofft hatte, junge Menschen so zu bilden, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden konnten hinsichtlich komplexer wissenschaftlicher, soziologischer und politischer Themen. Stattdessen trachtet das Bildungssystem jetzt danach, unterwandert von einer grün-politischen Bewegung, Konformität mit der umweltaktivistischen Orthodoxie herzustellen, wobei jede Infragestellung derselben als Störungen abgetan werden, die man ignorieren oder mit Verachtung strafen kann.

Die Bedeutung dessen, was wir gesehen haben, kann gar nicht überschätzt werden. Die Tatsache, dass die Fähigkeit der Kinder, Prüfungen zu bestehen – und damit ihre zukünftigen Lebensaussichten – abhängig ist von ihrer Fähigkeit, ihr Befolgen der Klimawandel-Orthodoxie zu zeigen, erinnert schmerzhaft an das Leben der kommunistischen Ära in Osteuropa oder Maos China. Politiker scheinen diesen Prozess abgesegnet zu haben, indem sie viele Lehrinhalte grünen Aktivisten zu formulieren überlassen haben. Die Frage, was in den Klassenräumen gelehrt wird, sei dies nun wissenschaftlich oder politisch, ausgeglichen oder verzerrt, wahr oder falsch, scheint überhaupt keine Rolle mehr zu spielen.

Das Bildungsgesetz aus dem Jahr 1996 hatte eindeutig zum Ziel, die Kinder vor einseitiger politischer Indoktrination zu schützen. Es wurde erfolgreich angewendet durch ein Gerichtsverfahren, mit welchem die Propaganda in dem Film An Inconvenient Truth an Schulen verboten worden ist. Aber die fast einheitliche Haltung der großen politischen Parteien könnte die Verbreitung der Ansichten, die wir in diesem Report aufgedeckt haben, sanktioniert haben. Allerdings könnte sich auf der politischen Bühne jetzt eine Änderung dahingehend abzeichnen, dass das Ausmaß, mit dem relevante Abschnitte des Gesetzes respektiert werden, neu untersucht werden.

Eltern von Schulkindern und andere betroffene Individuen sind angesichts dieses Problems nicht hilflos. Das Buch mit dem Titel [übersetzt] „Fakten, keine Furcht“ der amerikanischen Autoren Michael Sanera und Jane S. Shaw schildert viele Beispiele schlechter Lehrmaterialien für Kinder bzgl. Umwelt, aber es enthält auch viele Vorschläge, was man dagegen tun kann. Ihre grundlegende Aussage ist, dass derartige Materialien „nur eine Seite einer oftmals komplizierten Story zeigen“ und dass Eltern den Lehrplan einer Schule überprüfen sollten, indem sie ein paar allgemeine Fragen stellen wie „gibt es darin eine durchgehende Verzerrung gegen ökonomisches Wachstum und moderne Technologie?“ oder „Ist die Darstellung von Umweltproblemen alles in allem düster und pessimistisch?“ und „werden die Kinder verängstigt, damit sie zu Umwelt-Aktivisten werden?“. Die Autoren regen an, die Lehrbücher zu durchforsten und die Begleitmaterialien zu prüfen einschließlich Beiträge von Gastbesuchern. Sie drängen die Eltern, mit den Lehrern ihrer Kinder zu reden und die Problematik in freundlicher, nicht konfrontativer Art anzusprechen. Eltern sollten auch selbst Gastredner zu Besuchen an der Schule einladen oder tatsächlich auch selbst vor den Kindern vortragen, sofern sie über das Wissen bzgl. relevanter Themen verfügen. Auch könnten die Eltern andere Bücher für die Schulbibliothek besorgen und sich mit anderen Eltern zusammentun, um bei der Schule und entsprechenden Behörden vorstellig zu werden. Schließlich sollten Eltern selbst mit ihren Kindern Umweltthemen erforschen und – sehr wichtig – den Tenor von Sicherheit und Untergang aus den Lehrtexten herausnehmen.

Erweitert man die Perspektive, dann zeigt sich das Risiko, in unserem wissenschaftlichen und technologischen Zeitalter ein zentrales Element in einer gesunden Gesellschaft zu schwächen: nämlich die Fähigkeit der Bürger, sich eine eigene Meinung zu bilden hinsichtlich Themen wie Klimawandel. … Vor Organisationen wie dem WWF die Knie zu beugen ist nicht der richtige Weg. Vielmehr müssen diese Organisationen herausgefordert werden. Die leidige und von Irrtümern durchsetzte Historie von Umwelt-Alarm macht das klar. Aber wird das auch in Schulen klar gesagt? Wir denken nicht.

Wir glauben, dass es dringend erforderlich ist, weiter zu evaluieren, was an unseren Schulen vor sich geht unter den Flaggen von „Nachhaltigkeit“ und im besonderen „Klimawandel“. Lehrerschaft und Rektoren an den Schulen stehen hier in der Verantwortung sicherzustellen, dass das Bildungsgesetz befolgt wird in Gestalt der Vermeidung jedweder Indoktrination in ihren Schulen, und Eltern haben ein offensichtliches Interesse herauszufinden, wie man mit ihren Kindern bei umstrittenen und hoch verstörenden Themen umgeht. Die stückweisen Informationen und Beispiele in diesem Report scheinen uns ausreichend zu belegen, dass Kinder Zielscheibe fanatischer Campaigner sind und dass sie mittels Ängstigung zu übereilten persönlichen und politischen Aktionen getrieben werden. Außerdem sind sie dem Risiko ausgesetzt, dass ihnen eine gründlichere, dem 21. Jahrhundert angemessene Bildung vorenthalten wird – Bildung, die es ihnen ermöglichen würde, alle Behauptungen zu hinterfragen und zu evaluieren, nicht nur diejenigen der Ängste erzeugenden Campaigner.

Es gibt eindeutig Anlass für schwere Bedenken. Nur eine systematische Evaluierung dessen, was vor sich geht, kann das Ausmaß der Indoktrination ans Tageslicht bringen, ebenso wie der emotionale und erzieherische Schaden, welcher den Schülern unzweifelhaft zugefügt wird. Wir appellieren daher an die Bildungsminister in England, Schottland, Wales und Nordirland dringend, die Bildung bzgl. Klimawandel an unseren Schulen unter die Lupe zu nehmen.

Das gesamte PDF steht hier.

Übersetzt von Chris Frey EIKE