Aufstieg und Fall des Ozonlochs

Der Kampf gegen die Ausdünnung der Ozonschicht gilt als Beispiel, wie eine globale ­Bedrohung dank internationaler Zusammenarbeit abgewendet werden kann. So müsste es auch beim ­Klimaschutz gehen, lautet die Losung. Doch es gibt da ein Problem: Das Ozonloch existiert noch immer.

Von Alex Reichmuth

(Red. WELTWOCHE Zürich)*

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«Eine Erfolgsstory.» (??)

Man spricht wieder über das Ozonloch. Jahrelang war das einst hochgehandelte Umweltproblem fast in Vergessenheit geraten. Neu ist allerdings das Etikett, unter dem das Ozonloch durch öffentliche Debatten segelt. Einst zuckte man schuldbewusst zusammen, wenn es genannt wurde. Heute aber steht es für 
Er­lösung. Das Ozonloch – genauer dessen ­Bekämpfung – gilt als Sinnbild dafür, wie ­einer globalen Bedrohung dank entschlos­senem Handeln der Staaten beigekommen werden kann.

Bei einer anderen Gefahr für die Erde müsse man international genau gleich vor­gehen, tönt es mahnend: beim Klimawandel.

Stellvertretend für diese Überzeugung sei Thomas Stocker angeführt, Klimaforscher an der Universität Bern. Er wurde einst fast zum Präsidenten des Weltklimarats gewählt. Als wichtigster Klimawissenschaftler der Schweiz gilt er auf jeden Fall. Stocker muss also wissen, was am Himmel abgeht. «Das Ozonloch ist 
eine Erfolgsstory», sagte er in einem Interview. Es zeige, «was bewirkt werden kann, wenn die Wissenschaft auf ein Problem hinweist und die Politik und die Industrie dann darauf ­reagieren, indem sie gewisse Produkte verbieten». Verboten wurden sogenannte Fluorchlor­kohlenwasserstoffe (FCKW), die als Haupt­treiber der Ozonschicht-Ausdünnung gelten. Dank der Einigung von Montreal 1987 konnte der Ausstoss an FCKW, die in Sprühdosen, Kühlschränken und Feuerlöschern enthalten sind, stark reduziert werden. An anderer Stelle sagte Thomas Stocker, die Massnahmen hätten dazu geführt, «dass sich die Ozonkonzentration in der Luft wieder erholen konnte».

Diese letzte Aussage ist allerdings schlicht falsch. Denn das Ozonloch gibt es noch immer. Und wie!

2015 erreichte es über der Südhalbkugel die zweitgrösste je gemessene Aus­dehnung. Laut der Uno-Weltorganisation für ­Meteorologie (WMO) gibt es auch keine Belege dafür, dass sich die Ozonkonzentrationen ­erholen. Man habe zwar «erste Hinweise auf eine Wende» gefunden, schrieb die WMO 2015, «aber diese sind statistisch noch nicht signifikant.»

Viel mehr als die Hoffnung, dass sich das Ozonloch irgendwann schliesst, gibt es nicht. Und das dreissig Jahre nach Montreal.

«Anomalie des Südens»

Es ist seit fast hundert Jahren bekannt, dass es 25 Kilometer über der Erdoberfläche eine Luftschicht gibt, die besonders viel Ozon enthält. Anders als in Bodennähe, wo Ozon als Reizgas wirkt und darum unerwünscht ist, hat dieses in der Höhe eine wichtige Funktion: Es schirmt die Erde vor schädlicher UV-Strahlung ab. Schon 1927 erkannten Forscher jedoch, dass die Ozonkonzentration stark schwanken kann. 1957 wurde über der Antarktis erstmals eine saisonal bedingte Ausdünnung der Ozonschicht nachgewiesen. Der britische Atmosphärenphysiker Gordon Dobson bezeichnete sie als «Anomalie des Südens». Es vergingen allerdings nochmals siebzehn Jahre, bis die ersten Warnungen auftauchten: 1974 gemahnten der Amerikaner Frank Sherwood Rowland und der Mexikaner Mario Molina im Wissenschafts­magazin ­Nature, dass der Ausstoss an FCKW die Ozonschicht bedrohe und damit das Leben auf der Erde (wofür sie später zusammen mit dem Niederländer Paul Crutzen den Nobelpreis für Chemie erhielten). Dann ging es Schlag auf Schlag: 1982 registrierten Forscher in der Antarktis eine deutliche Ausdünnung der Ozonschicht, glaubten aber zuerst, falsch gemessen zu haben. 1985 bestätigten die Briten Joe Farman, Brian Gardiner und Jonathan Shanklin in einem Nature-Artikel den starken Ozonverlust auf der Südhalbkugel. Das Ozonloch sorgte ­daraufhin weltweit für Untergangsstimmung. Das US-amerikanische Worldwatch Institute sagte «Millionen von zusätzlichen Toten» wegen Hautkrebs voraus. Die Umweltorganisa­tion Greenpeace sprach vom «letzten Akt für das Leben auf dem Planeten». Immer neue Horrormeldungen trafen ein:

«In Chile erblinden Schafe. Fische verlieren ihr Augenlicht. Bäume treiben seltsame Knospen.»

Mythos Weltrettung

Da erschien 1987 das Abkommen von Mont­real – ruckzuck zwei Jahre nach der Ent­deckung des Ozonlochs verabschiedet – als rettender Anker. Dank sukzessiv verschärften Verboten wurde der Ausstoss an FCKW in der Folge rasch zurückgefahren – was für die ­Industrie allerdings keinen allzu grossen Kraftakt bedeutete, standen doch valable ­Ersatzstoffe zur Verfügung. Der frühere ­Uno-Chef Kofi Annan bezeichnete das Abkommen von Montreal dennoch als «vielleicht erfolgreichsten internationalen Vertrag überhaupt».

Der Mythos der Weltrettung war geboren.

Ungeduldig wartete man in der Folge auf Anzeichen dafür, dass sich die Ozonschicht erhole. «Ozonloch über der Antarktis deutlich kleiner», meldete etwa die Frankfurter Allge­meine Zeitung (FAZ) 2004. Doch 2006 kam die Ernüchterung: Das Ozonloch über der Südhalbkugel erreichte eine noch nie gekannte Ausdehnung. 2010 meinte man erneut, es sei nun so weit: Das Protokoll von Montreal zeige messbare Effekte auf die Ozonschicht, schrieb Atmosphärenforscher Jörg Mäder von der ETH Zürich in einem Fachartikel. Doch das Ozonloch über der Antarktis verschwand nicht, stattdessen kam im hohen Norden noch eines dazu: 2011 erreichte die Ozonausdünnung über der Arktis ein Rekordausmass.

2014 glaubten die Wissenschaftler wieder, die Heilung der Ozonschicht nachgewiesen zu haben. «Das von Menschen gemachte FCKW-Pro­blem ist gelöst, diese Gefahr ist definitiv gebannt», so der deutsche Geophysiker Martin Dameris gegenüber der FAZ. «Wenn die Menschheit wirklich will, kann sie globale Probleme ­lösen», frohlockte der deutsche Spiegel. Doch 2015 verzeichnete das Ozonloch über der Ant­arktis, wie erwähnt, erneut riesige Ausmasse.

Tatsache ist: Die einschlägigen Messreihen auf der Südhalbkugel lassen bis heute auf keinen Trend schliessen, gemäss dem der Ozongehalt wieder steigt (Grafik 1, farbige Linien): Erkennbar in der Darstellung der WMO von 2015 ist zwar, dass die Werte zwischen 1980 
und 2000 gesunken sind, von einer Erholung seither ist aber keine Spur – auch wenn 
die ­Modellrechnungen der Wissenschaftler ­(grauer ­Bereich) eine solche in Aussicht stellen. Aufschlussreich ist auch die Ozonmessreihe der Schweizer Messstation Arosa, die bis 1926 ­zurückreicht (Grafik 2).

Sie zeigt zwar auf, dass die Werte zwischen etwa 1975 und 1995 ­tendenziell gesunken sind – wenn auch nicht so stark wie auf der Südhalbkugel. Von ­einem Trend nach oben in den letzten zwanzig Jahren ist aber nichts zu sehen.

«Geht doch!»

Ungeachtet dessen wurde 2016 erneut die Erholung der Ozonschicht verkündet. «Ozonloch über der Antarktis schliesst sich», mel­dete die Neue Zürcher Zeitung. «Geht doch!», schrieb die deutsche Zeit. Anlass für neue ­Zuversicht bot die Arbeit eines amerikanischen Forscherteams, die in der Fachzeitschrift Science erschienen war. Das Team hatte nicht wie üblich die Oktoberwerte für eine Beurteilung herangezogen, wenn das Ozonloch über der Südhalbkugel jeweils die grösste Ausdehnung erreicht, sondern diejenigen vom September: wenn die Polarsonne über der Ant­arktis gerade aufgeht und das Absacken der Ozonwerte erst einsetzt. Die Forscher kamen zum Schluss, dass sich anhand der Septemberwerte über die letzten Jahre eine leichte 
Verlangsamung des Ozonabbaus nachweisen lasse. Man habe sich bisher wohl zu sehr auf den Oktober konzentriert, verkündete Leit­autorin Susan Solomon. Dabei sei der September die entscheidende Zeit. «Wir können jetzt sicher sein, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, den Planeten auf den Weg der Heilung gebracht haben», so Solomon.

Erst jetzt sei nachweisbar, dass das FCKW-­Verbot greife, attestierte ihr Fachkollege Thomas Peter von der ETH Zürich. «Wir sind sehr froh darüber, dass wir das nun deutlich ­sehen», sagte er gegenüber SRF. Auch für das gewaltige Ozonloch 2015 hatten die Forscher nun eine Erklärung bereit: Es sei ein Ausreisser. Der Ausbruch des chilenischen Vulkans Calbuco sei schuld daran gewesen.

Zwar kann heute kein Mensch sagen, ob das Verbot von FCKW je die Wirkung haben wird, die man sich von ihm erhofft. «Die Physik der Atmosphäre ist komplex, und viele Prozesse sind nicht vollständig oder ausreichend verstanden», musste etwa der deutsche Geophysiker Michael Bittner gegenüber der Zeit einräumen. Namentlich grösstenteils unbekannt ist, wie Sonnenaktivität, Winde oder Vulkanausbrüche auf die Ozonschicht wirken. Nicht undenkbar ist, dass das 1985 nachgewiesene Ozonloch ein weit­gehend natürliches Phänomen ist. Unverdrossen hält die Uno an ihrer Prognose fest, laut der sich die Ozonwerte bis etwa 2050 ­erholen werden – dank dem Verbot von FCKW.

Und sind die Messwerte nicht so, wie man sie gerne hätte, muss man offenbar nur anders messen. Denn so schnell lässt man sich eine Erfolgsgeschichte wie die Bekämpfung des Ozonlochs nicht nehmen.

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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Aufstieg und Fall des Ozonlochs | Die Weltwoche, Nr. 26/2017 | 29. Juni 2017

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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24 Kommentare

  1. Nachtrag zum Thema „Ozonloch“
    die Sendung ’nano‘ 27.06.2017 auf 3sat berichtete, dass es noch 30 Jahre dauern könne bis zur Schließung des selben.
    Grund: Dichlormethan (CH2Cl2) habe man bei früheren Berechnungen nicht berücksichtigt, was „anscheinend“ ein großer Fehler war. Am Ende des kleinen Video-Beitrag kommt es aber knüppeldick: „Wissenschaftler sind sich einig, dass international gehandelt werden muss.“
    Wieviele Wissenschaftler sind sich hier einig? ein Dutzend Bekloppter, die auch weiterhin bis zur Pension staatliche Forschungs-Knete brauchen, und alle anderen haben unrecht, werden aussortiert, gemobbt… bis wieder 97% übrig bleiben? Hat man irgendwo schon gehört, oder?

    https://www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/193348/index.html

  2. Noch einmal Ozon.
    1988 soll das Jahr mit der höchsten FCKW-Produktion gewesen sein. Wenn man davon ausgeht, dass die Produktion von ca. 1,2 Millionen Tonnen Freon, wie damals behauptet wurde 10 % der Ozonschicht zerstören, hat man einen Ausgangspunkt, mit dem argumentiert werden kann.

    Beachtet werden muss eigentlich nur, das von dieser Menge FCKW ca. 1 % in die Atmosphäre emittiert wurde.

    Alle Papers/Berechnungen, die immer wieder zugrunde gelegt werden, erklären im Grunde nur, wie durch chemische Reaktionen, Chlor entsteht, welches zur Zerstörung der Ozonschicht beiträgt. Begleitet wird das oft mit schematischen Darstellungen, die Kreisläufe (Ozon) mit den entsprechenden chemischen Abläufen darstellen. Allein dagegen könnte man keine Einwände bringen.

    Weil man allerdings nie die geringe Freisetzung von FCKW, entstanden durch menschliche Aktivitäten, mit der natürlichen Produktion von jährlich 100 Milliarden Tonnen Ozon gegenüberstellt, entsteht an dieser Stelle die Ozonloch-Lüge.

    Bei 12000 Tonnen/Jahr Einbringung von FCKW, würden ca. 8100 Tonnen Chlor entstehen. Wenn man bedenkt, dass 750 Millionen Tonnen Chlor notwendig sind um die vorher genannten 10 Milliarden Tonnen der jährlichen Ozonentstehung zu vernichten, erscheinen die, vom Menschen eingebrachten, 8100 Tonnen wirklich nicht erwähnenswert.

    Nun ist es aber so, das von dem freigesetzten FCKW (1 % der Produktion) nur 0,01 ppt tatsächlich in die Stratosphäre gelangen. Daraus kann ich nur folgern, dass der Mensch keine Einwirkung auf die Ozonschwankungen und dann noch nur über den Polen, hat.

    Man kann vielleicht FCKW in der Atmosphäre nachweisen. Das mag sein, sagt aber nichts aus. Ich bin kein Atmosphärenphysiker, nach Belegen werde ich nicht suchen, fachliche Fragen kann ich nicht beantworten. Mehr kann ich zum Thema nicht beitragen.

    Vielleicht kann noch jemand über natürliche Entstehung von Chlor berichten, den Mengen die dadurch in den Kreislauf gebracht werden und das ganze noch in Relation zu, durch Menschen eingebrachtes FCKW, setzen.

    • Sehr geehrter Herr Bühner,

      Diskussionen mit Ihnen sind und bleiben schwierig. Behaupten Sie noch am 3.Juli
      „Das Problem bei dieser ganzen Bauernfängerei ist allerdings, dass Emissionen die _Stratosphäre_nicht_erreichen_. „
      sind Sie am 4. Juli schon nicht mehr überzeugt, dass Ihr Statement vom 3.Juli noch Gültigkeit hat, schreiben Sie doch: „Nun ist es aber so, das von dem freigesetzten FCKW (1 % der Produktion) nur 0,01 ppt tatsächlich in die Stratosphäre gelangen.“

      Abgesehen von Ihrem „sich selbst Widersprechen“ folgende Frage:

      Wieso sprechen Sie in Ihrem Satz zuerst von einer Menge („1 % der Produktion“) um dann von einer Konzentration zu sprechen, die „in die Stratosphäre _gelangt_“? Abgesehen davon, dass die 0,1ppt FCKW in der Stratosphäre eine unwahre Behauptung sind (qualifiziert nicht einmal für „Alternative Fakten“). Ihr Satz macht wenig Sinn und legt den Verdacht nahe, dass Sie sich immer noch fauler Quellen bedienen.

      Warum arbeiten Sie sich nicht in das Thema ein, bevor Sie mit IHRER „Ozonloch“-Lüge weiterhin Ihr profundes Unwissen öffentlich machen?
      Wie hatten das doch schon einmal hier (in den Kommentaren):

      Greenpeace Mitbegründer Dr. Patrick Moore hatte recht: @Greenpeace STECKT voller Sch…

      Dann bleiben da immer noch folgende Fragen zu Ihrem Beitrag:
      Prüfen Sie doch bitte mal Ihre Freisetzungsraten 12 000t erscheinen mir wenig.

      Wenn nur vom freigesetzten FCKW nur „0,01 ppt tatsächlich in die Stratosphäre gelangen“ Warum misst man dort eine Konzentration die 10000 mal höher ist? Wie man im Gribble (2010) nachlesen kann ist die natürliche Emissionsrate von Freon sehr kein gegenüber den anthropogenen Quellen.

      Wie kommen Sie auf die 0,75 Pg Cl die für 12 Pg Ozon-Abbau gebraucht werden?

      Sie schreiben: „Man kann vielleicht FCKW in der Atmosphäre nachweisen. Das mag sein, sagt aber nichts aus. Ich bin kein Atmosphärenphysiker, nach Belegen werde ich nicht suchen, fachliche Fragen kann ich nicht beantworten. Mehr kann ich zum Thema nicht beitragen.“

      Danke für Ihre Offenheit: Man kann FCKW nicht nur (in der Stratosphäre) nachweisen, man bestimmt diese nun schon mehr als 4 Jahrzehnte quantitativ. Ihre Formulierungen bestätigen Ihre Selbst-Einschätzung „fachliche Fragen kann ich nicht beantworten“, erstaunlich nur mit welch breiter Brust Sie hier dann andere der Lüge bezichtigen.

      Versuchen Sie es doch einmal hiermit:
      https://ozonewatch.gsfc.nasa.gov/education/SH.html

      • Wass soll das endlose Geschwätz über FCKW, wenn doch der lebenswichtige Sauerstoff in und unter jedem „Ozonloch“ zur vollen Zufriedenheit als Filter tätig wird?

  3. Klimaschutz meets Ozonloch…

    Also wir „wissen“ (also man hat es uns so gelehrt), dass wenn das Ozonloch größer wird, dann gibt es mehr Hautkrebs.
    Das Ozonloch ist behoben, aber nun wird der Hautkrebs durch den Klimawandel ausgelöst. Hier ist nun der STAAT gefordert.
    Die Medien schnappen noch über.
    aus „quer“, bayrisches Fernsehen, 22.06.2017

  4. Wenn man etwas über den Verlauf der O3-Konzentrationswerte des „Ozonlochs“ erfahren will, dann ist diese Seite
    https://ozonewatch.gsfc.nasa.gov/facts/history.html
    informativer als die Jahresmittelwertgrafik aus der Weltwoche. Die Halley-Daten (Oktober-Werte) (rote Punkte) sehen doch etwas anders aus als das, was Herr Reichmuth hier vermittelt.

    Die Halley-Grafik stellt auch berechtigte Fragezeichen hinter Aussagen wie:
    „alles natürliche und physikalisch erklärbare Begebenheiten wie ein Regenbogen am Himmel nach einem Wolkenbruch.“
    „Ozonlöcher hatten (und haben) fast ausschließlich natürliche Ursachen.“

  5. was wieder mal nervt, ist die Grafik:
    Geht von 280 bis nach 360 anstelle von 0 bis 360.

    Ein nicht existentes Problem wird damit aufgebauscht.

  6. „Da erschien 1987 das Abkommen von Mont¬real – ruckzuck zwei Jahre nach der Ent¬deckung des Ozonlochs verabschiedet“

    Das ist eine sehr eigene Sichtweise: Das Montreal-Abkommen kam Zustande 17 Jahre nachdem erste Befürchtungen über eine potentielle Störung der Ozonschicht durch den Menschen diskutiert wurden.
    Das Montreal_Abkommen wurde abgeschlossen 2 Jahre nachdem allem Anschein nach das eingetreten war, was schon 13 Jahre zuvor von Molina und Rowland als wahrscheinlicher Eingriff des Menschen in den stratosphärischen Ozonhaushalt postuliert worden war.
    Ist Herr Reichmuth tatsächlich in Basel aufgewachsen wie die Weltwoche berichtet. ? 13 Jahre Vorlauf werden in der Schweiz meist nur Bern als „Ruckzuck“ beschrieben.

  7. Ozon ist das extrem instabil-kurzlebige O3. Es entsteht am oberen Rand der Atmosphäre durch energiereiche Strahlung der Sonne, die den dort vorhandenen Sauerstoff O2 aufspaltet in O und O. Da die vereinzelten Sauerstoffmoleküle aus ladungstechnischen Gründen nicht alleine bleiben wollen, schließen sie sich in ihrer Not an ein noch von der Solarstrahlung verschontgebliebenes O2 an – es entsteht das ebenfalls kurzlebige O3, das nach seinem sofortigen Zerfall ebenfalls wieder zum O2 wird. Ein ewiges Wechselspiel im Sonnenschein. Weil nun in den Winterhalbjahren bis zur Wintersonnwende immer weniger Sonne auf den jeweiligen Pol scheint, erscheint automatisch das sogenannte „Ozonloch“. In der oberen Atmosphäre scheint ja weniger Sonne rein und zerdeppert folglich weniger O2 in O und O und dann entsteht automatisch weniger O3. Die Schwankungen des Ozongehalts kommen also aus den jahreszeitlich, erdumlaufbahnbedingten und solaraktivitätsabhängingen Schwankungen der solaren Strahlungsintensität. Doch was geschieht mit den bösen Sonnenstrahlen, die nun ins winterliche „Loch“ fallen? Ganz einfach: Sie treffen in der in Richtung Erdoberfläche immer dichteren Atmosphäre früher oder später dann doch auf ein O2 und geben dann bei dessen Spaltung ihre bedrohliche Energie ab. Für uns auf der Erde also kein Problem – der winterliche Sonnenbrand ist nur im Hochgebirge bekannt und deswegen schützt man eben seine Nase mit Sonnenmilch, die auch im unverlochten Sommerhalbjahr gute Dienste tut.

    Der Nobelpreisträger Kary Mullis hat den Scharlatan Molina auf einer Party mit diesen Tatsachen konfrontiert. Molina drehte sich um und machte den Abgang. Es stand immerhin im SZ-Magazin, das Mullis einst diesbezüglich interviewte!

    Und ja, auch energiereiche Vorgänge auf der Erdoberfläche können O2 in O und O spalten und damit kurzzeitig O3 produzieren. Aber kein Vergleich zur Solarstrahlung.

    Und das FCKW-Verbot? Das rettet dem Inhaber des auslaufenden FCKW-Patents (Imperial Chemical Industries ICI) den Markt der Kühlmaschinen, da er das Patent des Nachfolgeprodukts hatte und damit der dritten Welt in heißen Ländern den Billigkühlschrank und der Lebensmittelhygiene für alle einen wirksamen Riegel vorschieben konnte, was wiederum die ehrlich’sche „Bevölkerungsexplosion/Population Bomb“ dämpft. Und damit erklärt sich auch, wer die Ozon- und Verbotswissenschaft finanzierte und deren Publikation in den käuflichen Medien voranbrachte.

    Die Story ist wahr und alt. Dumm nur, daß Reichmuth davon offenbar nix mitbekommen hat. Und sein Publikum offenbar auch noch nicht.

    • Der kommerzielle „Ozon-Loch-Betrug“ hat bekanntlich mit dem Verbot der FCKW auch die Klimaanlagen einer Generation des Intercity auf dem falschen Fuß erwischt! – Erstaunlich für mich ist der Erfolg auch dieses Schwindels, denn eigentlich sollte Logik ausreichen, um ihn zu erkennen:
      Ozon entsteht nur dort (!!), wo Sauerstoff den gefährlichsten (kurzwelligsten) Teil der Solarstrahlung absorbieren kann. Ozon ist instabil und zerfällt immer (mit oder ohne FCKW!!!) zurück in den Ausgangszustand. Ein „Sauerstoff-Loch“ entsteht zum Glück nicht einmal bei maximalem Ozon Gehalt in der obersten Schicht der Atmosphäre, in der die wenigen Ozon Moleküle auch kurzwellige Solarstrahlung absorbieren.

  8. Schon wieder das Ozonloch.
    Es entsteht und verschwindet unabhängig von den menschlichen Aktivitäten.
    FCKW, vom Menschen eingebracht, hat da nie eine Rolle gespielt. Über die ganzen Jahre hat sich auch dieses Märchen unterschwellig gehalten, da in die Gehirne der Menschen eingebrannt.
    Ich bin fest davon überzeugt, das Thema lässt sich in naher Zukunft noch weiter ausschlachten.

    Da ist noch richtig viel Geld vom Michel zu holen.

    So ganz aufgehört hat der Spuk nie. Aktuell geht es, zusätzlich zum Ozonloch‑Unfug, um die Klimaschädlichkeit der Kälteanlagen.
    Diese Schlinge zieht sich zu, ohne beachtet zu werden, weil der Quatsch absolut akzeptiert ist, so, dass noch nicht einmal Lügenpresseartikel erscheinen müssen.
    Da würde sich der aufgeklärte Leser langweilen.

  9. Mit den polaren Ozonlöchern ist wie mit Klimaschwankungen: alles natürliche und physikalisch erklärbare Begebenheiten wie ein Regenbogen am Himmel nach einem Wolkenbruch.
    Das einzig Menschengemachte daran sind die damit verbundenen Fake-News in den Medien.
    Oh mein Gott, jetzt habe ich wieder Verschwörungstheorien in Umlauf gebracht.

  10. Ozonlöcher hatten (und haben) fast ausschließlich natürliche Ursachen. Neben den meteorolog. Bedingungen (welche darüber entscheiden, ob ozonreichere Luft aus niederen Breiten untergemischt wird), sind es vor allem Emissionen der Vulkane und der Ozeane; auch die Sonnenaktivität dürfte eine Rolle spielen.

    • Und warum sind die niedrigen (Minimal-) Werte in der Antarktis erst nach 25 Jahren Messung deutlich nach unten gegangen (über 40 % unter den 1957 Werten) und seitdem als jährliches Minimum auf diesem niedrigem Niveau geblieben?

          • Freigesetztes Chlor, das durch, von Menschen erzeugte Emissionen, entstehen könnte, hätte eventuell Einwirkungen auf das Ozonloch. Diese chemischen Reaktionen lassen sich ganz gut erklären. Da kann man sicher sehr schöne Thesen aufstellen. Das Problem bei dieser ganzen Bauernfängerei ist allerdings, dass Emissionen die Stratosphäre nicht erreichen. Somit sind die Behauptungen des anthropogen Anteils, an den Ozonschwankungen, hinfällig.

          • Sehr geehrter Herr Bühner,

            aus Ihrem Kommentar https://eike.institute/2017/07/02/aufstieg-und-fall-des-ozonlochs/#comment-183792
            :

            Das Problem bei dieser ganzen Bauernfängerei ist allerdings, dass Emissionen die Stratosphäre nicht erreichen. Somit sind die Behauptungen des anthropogen Anteils, an den Ozonschwankungen, hinfällig.

            Von wem stammt den die absurde Behauptung die FCKW würden die Stratosphäre nicht erreichen?!? Das sind FAKE-NEWS.
            Mit den direkten Messungen von CFC in der Stratosphäre (und nebenbei auch der Abbauprodukte) ist Ihr Argument hinfällig.

          • „Mit den direkten Messungen von CFC in der Stratosphäre (und nebenbei auch der Abbauprodukte) ist Ihr Argument hinfällig“

            Wer hat wann und wie oft auf welche Weise gemessen????

          • Werter Keks,
            Wer gemessen hat weiß ich nicht; die Messknechte werden oft nicht erwähnt.
            Ihre Frage wer, wann wie, wie oft ist ein Thema für eine Review arbeit, die den Umfang Ihrer Diplomarbeit (soweit Sie eine geschrieben haben sollten) sicherlich übersteigt.
            Als Einstiegshilfe:
            Zu Stratosphärischen Messungen publiziert haben:
            Krey (1977); Seiler (1978);
            Goldan (1980); Vedder (1981); Fabian (1981 und 1996); Schmidt (1984 und 1994);
            Lal (1994); Woodbridge (1995); Lee (1995); Kourtidis (1998); Daniel (1996);
            Zander (1987 und 1996); Borchers (1987); Heidt (1989); Pollock (1992);
            Volk (1997); Wamsley (1998); Toon (1999); Ray (1999); Romashkin (1999); Sen (1999); Schauffler (1999); Pfeilsticker (2000).
            Ich nehme an Ihr Google geht wieder.

        • Ihre Frage überrascht, hatten Sie doch geschrieben:

          „Es entsteht und verschwindet unabhängig von den menschlichen Aktivitäten.“

          Dann haben SIE doch sicherlich eine Erklärung, weshalb die von Herr Ketterer aufgeführte Grafik
          (Halley-Daten) nach 1980 nach unten abknickt und in den vergangenen Jahrzehnt allem Anschein nach wieder leicht steigt?

          Immerhin war das Absinken prognostiziert BEVOR es eintrat – ein Gegensatz zu dem was man bei der Klimawandel-Debatte beobachtet.

          • Sehr geehrter Herr Schmitt, es freut mich, dass ich Sie überraschen konnte. Schwankungen in der Konzentration sagen nichts, da keine Kausalität gegeben ist. Wenn Sie vorausgesagt haben, dass Ihre Nachbarin schwanger geworden ist, sind Sie sicher nicht der Klapperstrorch.

          • Herr Bühner,
            Zu Ihrer Gegenrede vom 3.Juli 22:55

            Um bei Ihrem Klapperstorch-Beispiel zu bleiben nur folgende Anmerkung.
            Wenn Sie Bilder verwende, so prüfen Sie doch bitte ob diese passen: Molina ist nicht die Ursache des Ozonlochs, nein er versucht die Muster in den Ozonbeobachtungen zu erklären. Zufällige Schwankungen sehen meine Meinung nach anders aus als das, was hier von Halley gezeigt wurde.

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