Es darf ruhig noch kälter und schlimmer werden – der April war immer noch zu warm

Schneeblumen! Bild: © Chris Frey

Helmut Kuntz
Unsere Meteorologen wissen inzwischen, wie das richtige Wetter zu sein hat, nachdem es angeblich dank Regulierung der CO2 Emissionen möglich ist, es zu steuern. Und so konnte der DWD erstmals freudig vermitteln, dass wenigstens der vergangene April dem geforderten, meteorologischem Sollwert schon recht nahe kam, aber eben immer noch etwas zu warm war:

DWD Pressemitteilung: Deutschlandwetter im April 2017
Anfangs für die Jahreszeit zu warm, dann verbreitet Spätfröste
… Die Durchschnittstemperatur im April 2017 entsprach mit 7,5 Grad Celsius (°C) fast genau dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 7,4 °C. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -0,8 Grad …

Die Konsequenz daraus liest sich wie eine mittelalterliche Unwetterbeschreibung zu Beginn eines Hungerjahres:
DWD Pressemitteilung:
Niedersachsen und Bremen: Hagel verwandelte dabei die Stadt Wunstorf und ihre Umgebung vorübergehend in eine weiße Landschaft.
Sachsen: Gebietsweise große Schäden verursachten Spätfröste in der Nacht zum 20. April in der Landwirtschaft, vor allem an Weinreben und Obstbaumblüten.
Hessen: In der Nacht zum 20. entstanden an Weinreben und Obstbaumblüten erhebliche Frostschäden.
Rheinland-Pfalz: Spätfröste bis -6 °C führten in der Nacht zum 20. zu erheblichen Frostschäden an Weinreben und Obstbaumblüten.
Saarland: Spätfröste bis zu -7 °C führten am 20. zu Frostschäden an Weinreben. Ungewöhnlich: Die Station Perl-Nennig verzeichnete insgesamt 21 Frosttage im April.
Baden-Württemberg: Große Schäden richteten Spätfröste in den Nächten zum 20. und 21. an Weinreben und Obstbaumblüten an. Im Südschwarzwald, so in Singen und Buchenbach, gab es örtlich neue Rekorde bei den April-Tiefstwerten.
Bayern: Spätfröste verursachten in den Nächten zum 20. und zum 21. Schäden am Frankenwein und an Obstbaumblüten.

Andere Meldungen:
Topagrar.com, 22.04.2017: Frostschäden: Ausfallrate bei Weinreben zwischen 10 und 95 Prozent
MDR JUMP 21.04.2017: Obstbauern und Winzer bangen um die Ernte
proplanta: Österreich: Enorme Frostschäden im Obstbau
Klagenfurt – Heftiger Schneefall hat einen «Jahrhundertschaden» für Österreichs Landwirte ausgelöst. Auf rund 100 Millionen Euro schätzte allein das Agrarministerium der Steiermark den Schaden in den Obstplantagen durch Schnee und Frost.

Zum Glück sind Bauern in Deutschland ziemlich überflüssig geworden, außer sie produzieren vorwiegend Mais zur EEG-Biogasanlagen-Fütterung, der nicht so sensibel auf das geforderte, kalte Wetter reagiert. Und die Biobauern, denen ein solches Wetter noch weit schlimmer zusetzt, „ernähren“ sich sowieso vorwiegen über Subventionen [3], deshalb stört es diese (dass unsere Regierung ihnen noch mehr Kälte vorschreibt) wohl nicht so sehr.

Und so darf man konsequent und mit viel, viel Geld weiter daran „arbeiten“, auf dass es noch etwas kälter würde, denn wie Bild 1 zeigt, sind zur Erreichung der „glücklichen“-vorindustriellen Temperaturen noch einige Grad Celsius Luft nach unten.

Bild 1 DWD Märztemperaturen seit 1750. Linke Skala Temperaturen, rechte Skala 30-Jahre Mittel. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Allerdings hatte der gerade vergangene April schon einmal die Temperatur wie um 1750, und war zum „Üben“, was Kälte für die Landwirtschaft bedeutet – und warum damals so viele Hungersnöte waren – ein kleiner Fingerzeig. Es führte damals in der Not zu einer tiefen Volks-Frömmigkeit und das wird heute von unseren „Eliten“ gegenüber der alles wissenden Ökokirche schmerzlich vermisst:

Professor Ernst-Peter Fischer von der Universität Heidelberg (Wissenschaftsgeschichte) fordert: [1] Wir müssen insgesamt in der Lage sein, den Politikern, die wirklich nachhaltig denken und vorgehen wollen, zu glauben.“

Anhand des Aprilverlaufs lässt sich wieder (wie beim Märzrückblick [2]) sehen, dass der Temperaturanstieg entgegen den Verkündigungen unserer „Klimawissenschaftler“ vor der Industrialisierung begann und damit wenig mit dem anthropogenen CO2 zu tun hat. Doch wem erzählt man das immer wieder [4]? So lange es nur für die gegenteilige
„Er-“Kenntnis Fördermittel gibt und dafür sogar das Volk, angeführt von „Intelligenz“, zum Beispiel auch Claudia Kemfert:
Klimaretter.Info: Aufbruchstimmung im Elfenbeinturm,
alternativ EIKE: Betreff: March for Science am 22.4.2017,
auf die Straße geht, wird sich so schnell nichts daran ändern.

Ergänzend, wie bei jedem Monatsrückblich, die dankenswerter Weise beim DWD hinterlegte Vorschau bis zum Jahr 2100. Die Grafik ist zwar noch vom letzten Jahr, hat sich aber nur insoweit verändert, als dass der aktuell April um 0,4 °C kälter wurde. Wenn die Computer richtig rechnen (was sie bisher beim Klimavorhersehen seltenst taten) können zumindest die verbliebenen Bauern etwas aufatmen.

Bild 2 DWD-Klimaatlas Märztemperatur-Verlauf 1881 bis 2016 mit Simulation bis zum Jahr 2100

Etwas längerfristig in die Zukunft geschaut, sieht es dann jedoch kritischer aus, außer der ganz große „Klimahellseher“ und Papstberater, Prof. Schellnhuber behält recht und die zyklisch bereits anstehende, nächste Eiszeit fällt erstmals seit 500.000 Jahren wirklich aus [5] [6].

Bild 3 Temperaturverlauf der letzten 450.000 Jahre. Quelle: climate4you.com – Ole Humlum – Professor, University of Oslo Department of Geosciences. Vom Autor um Angaben zu den letzten vier Eiszeiten der Alpen ergänzt

Quellen

[1] EIKE 08.03.2017: In einer Zeit, die immer mehr von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, macht Klimaschutz Mut

[2] EIKE 07.04.2017: Ist der März in Deutschland endlich wieder so warm wie vor 1000 Jahren?

[3] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht
[4] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

[5] EIKE 17.10.2015: Fällt die nächste Eiszeit aus? PIK Chef Schellnhuber behauptet: Ja, so sicher wie das Amen in der Kirche!

[6] EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

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7 Kommentare

  1. Ich habe zufällig am 4. Mai in die „Redezeit“ beim NDR reingehört – und nach wenigen Minuten ausgeschaltet. Ein „Experte“ meinte, in diesem Jahr war „der März der wärmste aller Zeiten“. Und ganz schlimm wäre die hohe Zahl der Klimaleugner in Deutschland: 16 % „am rechten Rand“ (!) glauben einfach nicht daran, obwohl der (menschengemachte) globale Klimawandel und die erschreckende Erderwärmung doch „wissenschaftlich glasklar“  als Tatsache nachgewiesen sei.

    http://tinyurl.com/meo7v6n

    Man braucht starke Nerven, um sich das anzutun. Ich möchte lieber nicht schreiben, was ich von diesen drei  „Experten“ halte und übe besser Selbstzensur.

     

     

     

     

    • Lieber Herr Zülsdorf

      Der März war natürlich nicht der wärmste aller Zeiten, er war nicht einmal der wärmste seit den Wetteraufzeichnungen des DWD, also seit 1881. Denn vor über 100 Jahren standen die Messstationen an ganz anderen, viel kälteren Orten als heute. Die ländlichen Stationen von damals gibt es nicht mehr, früher im Spessart heute am Frankfurter Flughafen. Wissenschaftliche Vergleichsaussagen sind überhaupt nicht möglich und deswegen auch keine Schlussfolgerungen daraus. Bei Naturbetrachtungen in der freien Fläche relativieren sich dann solche Falschaussagen wie die von den angeblichen Fachleuten getätigt. Das Märzenveilchen blühte auch dieses Jahr Ende März in der freien Fläche mit der Hauptblütezeit April. Und das im behaupteten wärmsten März aller Zeiten. Aber nun zum April und zum guten Artikel von Herrn Kuntz und der gewählten Überschrift. Verglichen mit dem Kältetal um 1975 und früheren Temperturwellentälern war es tatsächlich noch ein relativ milder April, aber schon ein Vorbote auf zukünftige Aprilmonate, denn das letzte Temperaturhoch des Monates vor 10 Jahren ist nun überschritten und alle Anzeichen deuten auf eine weitere Abkühlung hin. Der Wonnemonat Mai hatte bereits vor 20 Jahren seinen letzen Temperaturwellenberg und jedermann erkennt die Abkühlung, die auch in der Stadt sichtbar ist, nur wegen des hohen Wärmeinseleffektes moderater. Aber meine Vergleichsbäume in der freien Natur, wo natürlich keine DWD-Messstationen stehen, -Erlen, Eichen, Buchen, Eschen, Birken, Walnußbäume haben alle noch keine Blätter. Gäbe es noch Maikäfer, dann wären die am 1.Mai 2017 bei uns im Ostalbkreis in der freine Natur verhungert. Mein Wunsch zum 7.Mai: Komm lieber Mai 2017 und mache endlich die Bäume außerhalb der städtischen Wärmeinseln wieder grün. Es ist ein Jammer mit diesem kalten Mai 2017: vom 1. bis zum 10. Mai kalt und dann kommen die Eisheiligen.

    • Was das mit „rechten Rand“ zu tun haben soll entzieht sich jeder Grundlage. Glücklicher Weise gab es „Die Leugner“ ja schon vor der Zeit der AfD

      Doch erkannt wohl haben die, was das EEG mit Deutschalnd macht zu also was zum Klimawandelwahn gegen alle anderen im Parteiprogramm zu haben.

  2. In unseren Breitengraden ist mit „Kälte“ immer und überall zu rechnen….der Winter bleibt hier weiterhin die größte Herausforderung für unser Leben. Es ist die „Kälte“ und nicht die „Wärme“ die uns Menschen herausfordert und schaffen macht. Wird also interessant zu sehen sein, wie man sich in Deutschland, in Zukunft gegen die „Kälte“ zu wehr setzen möchte…mit Windmühlen und Solarparks und der Verschrottung von Kohle, Kern- und Gaskraftwerken….

     

  3. Professor Ernst-Peter Fischer von der Universität Heidelberg (Wissenschaftsgeschichte) fordert: [1] Wir müssen insgesamt in der Lage sein, den Politikern, die wirklich nachhaltig denken und vorgehen wollen, zu glauben.“

    ….

    Beim Wort „glauben“ läuten bei mir immer die Alarmglocken. Wenn ich etwas glauben soll, was man nicht plausibel begründen kann (Klimaerwärmung durch CO2), dann fange ich an Fragen zu stellen. Die Klimakirche konnte noch keine Frage hinreichend plausibel beantworten. Von daher ist der CO2 Hype für mich nur eine neue Ideologie (Ökologismus) die auch nur unser bestes will – unser Geld!

    • da steht doch  „… Politikern, die wirklich nachhaltig denken und vorgehen wollen, zu glauben“

      Die gibt es doch überhaupt nicht. In einem Sonderheft von Spektrum der Wissenschaft, war auch mal ein Beitrag zu dem Thema wie Politiker entscheiden. Die denken nicht nach sondern entscheiden nur nach „Bauchgefühl“.

      Die neuen Umweltsch.m.utzgesetze weisen das auch nach. Einige Supermärkte haben jetzt die stabilen bösen Plastiktüten abgeschafft. Nun quellen die Papiertonnen noch schneller über. Man kann die Papiertüten, die oft nicht mal einen einzigen Transport durchhalten, sehen.  Weil der Platz nicht reicht, landet nun auch immer mehr Papier in der schwarzen Mülltonne.  Papiertüten müssten fünfmal öfter als Plastiktüten benutzt werden, um auf den gleichen Umweltindex zu kommen.

      Wir dürfen nun auch immer mehr Wälder in anderen Ländern für nachhaltige Energien abholzen. Waldsterben sagt kein Politiker dazu, unsere Umweltexperten auch nicht. Die würden sich doch sonst selbst bekämpfen.

      Die halten sich auch an die Aussage von Walter Ulbricht. Der sagte damals: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“

      So funktioniert Politik und so verdienen die immer mehr Geld. Al Gore hat es am schärfsten geschafft.  Damit des klappt hält sich die Presse auch an die Aussage von Verleger Hubert Burda „Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen“

      Also keine Alarmglocken. Es existiert kein Politiker dem man  glauben kann.

  4. „Wenn die Temperaturen einfach den Prophezeiungen nicht folgen wollen, kommt die #DWD – „Logik“: Kälte gleich Wetter und Wärme gleich Klima!“

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