Alle etablierten Parteien in Nordrhein-Westfalen stehen hinter dem Klimavertrag, eine nicht etablierte nicht

Bild: BirgitH / pixelio.de

Helmut Kuntz
Die neue Redensart: In Deutschland wollen alle Parteien das Gleiche, nur in unterschiedlichen Geschwindigkeiten,
wird im Vorfeld der NRW-Wahlen auf das i-Tüpfelchen bestätigt.
Die Deutsche Welle befragte SPD, CDU, Grüne und FDP, welche derzeit im Landtag vertreten sind, sowie Die Linken und die AfD über das wichtige Thema Klimaschutz.

DW Parteienbefragung (gekürzt wiedergegeben): [1] Großer Konsens über Kohleausstieg
CDU:„Das Pariser Klimaschutzabkommen muss umgesetzt werden. Wir wollen die Ziele für den Klimaschutz natürlich so schnell und so konsequent wie möglich erreichen“… „Am Ende wollen wir von der Kohleverstromung unabhängig sein. Es muss dann auch klar sein, dass die Menschen in Deutschland mit Energie versorgt werden, die sicher, sauber und günstig ist“,

SPD: Stimmt der CDU-Aussage zum Klimaschutzabkommen voll zu. …Den Pfad, den Deutschland eingeschlagen hat, sieht er als „irreversiblen Weg“, den alle etablierten Parteien akzeptieren. „Das ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess. Unterschiede gibt es nur in der Geschwindigkeit und in der Gestaltung“,

FDP: Auf dem Weg zur Klimaneutralität „erkennt die FDP die Chancen, die sich für die Wirtschaft mit ihrer kreativen mittelständischen Struktur ergeben und aus neuen Technologien“ … Allerdings zeigt er (FDP-Vorsitzende) sich auch skeptisch, … „Deutschland kann nicht gleichzeitig zeitnah aus Atomenergie und der Kohle aussteigen“,

DIE LINKE: … wollen dagegen das Tempo für den Klimaschutz erhöhen. „Wir benötigen den sofortigen Braunkohleaustieg und halten eine weitere Verzögerung für klimapoltisch unverantwortlich“, … Die Klimapolitik der großen Koalition in Berlin und der rot-grünen Landesregierung sieht er als „schwere Hypothek für die Zukunft unserer Kinder. Bei einem ‚weiter so‘ sind die Risiken unkalkulierbar.
GRÜNE:
… Mehr Tempo beim Kohleausstieg … „Wir brauchen die positiven Auswirkungen auf das Klima. Wir müssen möglichst schnell auch Überkapazitäten abbauen und die schmutzigen Kohlekraftwerke abschalten. Je schneller man damit anfängt, desto besser ist das für das Klima“ …

AFD: „Die AfD macht Schluss mit der Klimaschutzpolitik und den Plänen zur Dekarbonisierung“,… .
Zudem bezweifelt die AfD, dass die Menschheit für den Klimawandel verantwortlich ist. Sie befürwortet den Anstieg des CO2 in der Atmosphäre: „Der IPCC (Weltklimarat) und die jetzige deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung von CO2 auf die Pflanzen und damit auf die Welternährung. Je mehr CO2 es in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus“, … Ein Ende der Kohlekraft in NRW und die Erfüllung des UN-Klimaabkommens lehne die AfD ab.

Wer beim Wählen seine Kreuzchen spielerisch würfelt, erreicht somit immer das gleiche Ergebnis, außer er wagt es – wie die US-Wähler – falsch zu wählen.

Auffällig ist, dass bis auf die FDP in homöopathischem Umfang, keine der zustimmenden Parteien sich auch nur entfernt Gedanken macht, wie die Umsetzung funktionieren soll. Über den (Un)Sinn einer Dekarbonisierung wird unter Deutschlands „Politikeliten“ sowieso nicht diskutiert. Schließlich hat man ja der …Vorsitzenden in Berlin zu 100 % für den Endkampf gegen das Klima zugestimmt [2] und End-Kampfaufträge darf man niemals in Frage stellen, zumindest nicht vor dem (möglichen) Scheitern.
Jedenfalls sind die Befragungsergebnisse ein Beleg, dass die große …Vorsitzende mit ihrem tiefgründigen Satz: „Wir schaffen das“, eine überall wirkende „Zauberformel für Unbedarfte“ gesetzt hat und damit in die Deutsche Geschichte eingehen wird. Anders lässt sich beispielhaft das Wunschdenken der CSU und SPD: „ … Es muss dann auch klar sein, dass die Menschen in Deutschland mit Energie versorgt werden, die sicher, sauber und günstig ist“ nicht erklären.

Man könnte zu den weiteren Aussagen der Parteien noch viel kommentieren, das soll aber Blogbeiträgen überlassen bleiben.

Dank an den NAEB-Newsletter für den Hinweis.

Quellen

[1] DW: Fast alle Parteien befürworten Kohleausstieg

[2] EIKE 04.10.2016: Klimavertrag von Paris im Bundestag erreicht 100 % Zustimmung. Die DDR Volkskammer lässt grüßen

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8 Kommentare

  1. Wenn die AfD die Parteiprogramme mit Nachdruck in die Öffentlichkeit trägt und diese Standpunkt u.a. in der Energiepolitik ohne wenn und aber vertritt, dann wird die AfD der zukünftige Gewinner unter den Parteien in Deutschland sein. Dieses Parteiprogramm hat nämlich nicht nur die Realität auf seiner Seite sondern entzaubert sogleich die Anderen Parteien und überführt diese als Quacksalber (Lügner).

    Wie schon gesagt…die Physik und die Realität ist auf der Seite von Eike und das Energie-Klimaprogramm der AfD ist ein großer Teil von Eike…mit Vernunft und Verstand zusammengestrickt. Weiter so! Danke!

    Und in einigen Landtagen wird ja schon, von der AfD, auf den Unsinn der Energiewende und des menschengemachten CO2-Klimaeerwärmungsmärchen hingewiesen…

    https://www.youtube.com/channel/UCAeThck8foEfNQKSW23FvPg

     

  2. Alle Parteien sind auf den Energiewende-Zug aufgesprungen und die AFD muss es wohl auch. Der Grund: Das Ziel „Energiewende“ schafft Absatzmärkte und sichert damit Arbeitsplätze. Beispiele: In Deutschland besteht der Trend zum Zweit- und Dritt-Auto. Das könnte doch ein Elektro-Auto für die City sein. Süd-Deutschland benötigt neue Gas-Kraftwerke, um die stillgelegten Kernkraftwerke zu ersetzen, da Wind und Sonne nicht dazu in der Lage sind. Ob mit dieser Strategie die CO2-Emissionen langfristig gesenkt werden können, ist zweifelhaft. Eines ist sicher: Das Land wird weiter zugebaut und versiegelt.

  3. Als seien die Altparteien (und mit ihm große Teile der Bevölkerung) in einem Wahngebilde eingefangen.

    So wie ein von einem Wahn besessener Mensch von allein die (andere) Realität nicht begreifen kann, so kann es das Volk ohne externe Hilfe, einen Anschubser, auch kaum.

    Evtl. wird erst der wirtschaftliche Zusammenbruch das Erwachen erwirken.

    Oder vielleicht hülfe es, auch immer wieder zum Denken anregende Fragen zu stellen, wie z.B.: wo ist der Beweis? woher wissen Sie das? können Sie mir die kommende Katastrophe zeigen? Kennen Sie den, dem Sie das abnehmen? Zieht jener Vorteile aus seiner Aussage? woher hat er dies? usw. usf. …

    Offene Fragen haben den Vorteil, daß der angesprochene Mensch evtl. selbst zu denken anfängt.

    Eine Garantie jedoch, daß hiermit eine Herauslösung aus diesem Wahngebilde entsteht, besteht nicht.

    Als Außenstehender gilt es, die gesamte Situation sich einfach, vorurteilos, anzuschauen: hier die phantastische Idee, da die Menschen, die daran glauben und in ihr eingefangen sind.

    Dann könnten Ideen kommen.

  4. „…die Politik erlässt ein Gesetz dass der DWD keine Schlechtwettervorhersagen für Sonntags verbreiten darf. Wenn es dann trotzdem Sonntags regnet, ist Trump schuld…“

     

    Das ist das Grundprinzip der großdeutschen Wohlfühlpolitik.

    Alles ganz, ganz toll!

    Und richtig!

    Natürlich!

    Wurde ja im schwarzen Kanal jeweils um 19:00 und 20:00 so verkündet…

  5. „erkennt die FDP die Chancen, die sich für die Wirtschaft mit ihrer kreativen mittelständischen Struktur ergeben und aus neuen Technologien“ 

    Ah ja, was heißt das jetzt genau? Ich hatte wirklich bei einer möglichen Wahlentscheidung mal an die FDP gedacht, aber das ist ja mal wieder Larifari-Wendehals-Geschwafel. Da lässt man sich je nach Bedarf mal wieder wie früher alle Möglichkeiten, je nach Mehrheitslage, offen. Nein danke!

  6.  
    Klimawahn ist überall.
     
    In Schleswig-Holstein, wo schon am 07. Mai gewählt wird, wollen alle etablierten Parteien die „Erneuerbaren“ ausbauen, um das Klima zu retten. Angebliche Unterschiede, insbesondere Abstandsregelungen bei der Windenergie, sind in Wahrheit nicht der Rede wert.
     

     
    Der NDR hat die Positionen de Parteien zur Energiewende abgefragt. Nur eine nicht etablierte Partei bietet eine Alternative.
     
    http://tinyurl.com/kg8van3
     

  7. Selbst wenn die AfD sich z.Z. durch interne Machtkämpfe selbst zerfleischt: Sie ist die einzige Chance, den klimaphoben Einheitsparteien die Zustimmung zu entziehen.

     

  8. Das ist das typische Beispiel für links blinken und rechts abbiegen! Alle sind für „Klimaschutz und Kohleausstieg“, aber nach 20 Jahren rot/grün in NRW laufen die BKKW immer nocht. Sie laufen auch in 20 Jahren noch, denn die Physik will sich partout nicht den Parteitagsträumen unterordnen. So funktioniert Politik eben, die Menschen wollen Sonntags immer Ausflugswetter und die Politik erlässt ein Gesetz dass der DWD keine Schlechtwettervorhersagen für Sonntags verbreiten darf. Wenn es dann trotzdem Sonntags regnet, ist Trump schuld… Wir schaffen das!

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