Erhebliche Verzerrung der Bericht­erstattung zum Thema Klima in den Medien

H. Sterling Burnett, Heartland Institute
[Vorbemerkung des Übersetzers: Mit Verweis auf die Anhörung von Michael Mann und drei Realisten rechnet der Autor mit der Berichterstattung in den Main Stream-Medien zu diesem Thema allgemein ab. – Chris Frey, Übersetzer]

Vielleicht ist es ein Zeichen dafür, dass mir immer noch ein wenig Naivität eigen ist trotz der [meiner Ansicht nach] düsteren Aussichten, aber ich war schockiert und höchst empört ob der grob verzerrten Berichterstattung über ein Ereignis aus jüngster Zeit und eines mit Bezug zum Klimawandel [hierzulande gab es dazu überhaupt keine Berichterstattung, wenn ich da nicht etwas übersehen habe. Wäre das Vorzeichen umgekehrt gewesen, hätte es bspw. in der „Süddeutschen Zeitung“ einen Hintergrundartikel mit großer Schlagzeile gegeben. Anm. d. Übers.]

Das Ereignis war die Anhörung des Wissenschaftskomitees im Weißen Haus vom 29. März unter dem Motto „Klimawissenschaft: Hypothesen, politische Implikationen und die wissenschaftliche Methode“. [Auslöser war wohl] das Vorhaben des Heartland Institutes, allen Lehrern der Naturwissenschaften in der ganzen Nation Exemplare der Broschüre Why Scientists Disagree About Global Warming [siehe Bild oben!] zuzusenden. Sie wurde geschrieben von drei angesehenen Klimawissenschaftlern und war an über 200.000 Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern an middle schools und high schools gegangen.

Man verstehe mich bitte nicht falsch. Ich bin überhaupt nicht überrascht, dass erklärtermaßen links stehende Presseorgane wie die Huffington Post unter der Schlagzeile [übersetzt] „Kongressabgeordneter der Republikaner verwandelt das Wissenschaftskomitee in eine Plattform für seine eigenen wissenschaftlichen Standpunkte“ (28. März 2017) und Mother Jones unter der Sachlagzeile [übersetzt] „Ein Wissenschaftler hat ganze zwei Stunden damit zugebracht, mit den größten Leugnern der globalen Erwärmung im Kongress zu debattieren“ (29. März 2017) ihre Berichterstattung gegen Klimarealismus derartig verdrehen. [Links hierzu siehe am Ende des Beitrags.]

Aber wenn die so genannten Bastionen eines Qualitäts-, an Fakten orientierten und ausgeglichenen Journalismus‘ wie die Washington Post und der Scientific American [die „Süddeutsche“ gehört sicher auch dazu! Anm. d. Übers.] mit den Fakten derartig Schindluder treiben, bin ich aus irgendwelchen Gründen immer wieder enttäuscht, und meine Wut kocht hoch – obwohl ich weiß, dass sie das schon viele Jahre lang machen.

Ich möchte nur ein Beispiel dieser Art der vermeintlichen „Berichterstattung“ anführen, welches mich so auf die Palme brachte. Die Washington Post berichtete über einen Report von Frontline eines PBS‘ [ein öffentlicher Rundfunksender, Anm. d. Übers.] über die Bildungsoffensive von Heartland sowie über die Anhörung im Weißen Haus. Frontline hat Heartland den Gefallen getan, Lennie Jarratt zu zitieren, Projektmanager des Center for Transforming Education bei Heartland. Frontline schrieb: „Er fordert Lehrer auf, die ,Möglichkeit in Betracht zu ziehen‘, dass die Wissenschaft nicht settled ist. ,Falls dies der Fall ist, wäre den Studenten besser gedient, sie davon in Kenntnis zu setzen, dass es unter den Wissenschaftlern eine lebhafte Debatte dazu gibt’“.

Klingt vernünftig, oder? Schließlich gehört der Gedankenaustausch hinsichtlich überprüfbarer Hypothesen zur wissenschaftlichen Methode, nicht wahr? Die Post nannte die Bemühungen von Heartland eine „Propaganda-Kampagne“.

Weiter unten in der Story beschreibt die Post die Zeugen bei der Anhörung so: „Man hat drei Personen geladen, welche die weit verbreitet akzeptierte Wissenschaft vom Klimawandel zurückweisen, sowie einen aktiven Klimaforscher“. Diese Beschreibung ist offenkundig irreführend.

Erstens, jeder der Geladenen ist oder – im Falle von Roger Pielke – war bis vor Kurzem aktiver Klimaforscher. (Pielke hat sich im Jahre 2015 unter politischem Druck* aus der Klimaforschung zurückgezogen). Jeder von ihnen hat hunderte begutachteter Artikel mit Bezug zu Klima veröffentlicht und war Mitarbeiter bei Arbeiten des IPCC, der NASA, der NOAA oder dem National Center for Atmospheric Research. Mit anderen Worten, all jene, die angehört worden sind, standen im Zentrum der Mainstream-Klimaforschungs-Institutionen.

[*Hervorhebung vom Übersetzer!]

Außerdem sind alle von ihnen überzeugt, dass der Klimawandel stattfindet – wer ist das nicht? Sie weisen die „weit verbreitet akzeptierte Wissenschaft vom Klimawandel“ keineswegs zurück – was sie ablehnen, ist der Gedanke, dass eine solche weit verbreitet akzeptierte Wissenschaft überhaupt existiert. Ihre Forschungen sowie die Forschungen tausender anderer Wissenschaftler auf der ganzen Welt zeigen, dass die Wissenschaft alles andere als settled ist. Vielmehr gibt es eine aktive, lebendige Debatte hinsichtlich des Ausmaßes menschlicher Einflüsse auf das Klima und die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesellschaft oder die Umwelt.

Der Aufstieg von Präsident Donald Trump und das Aufkommen alternativer Medienportale haben einen fast tödlichen Würgegriff der radikalen Links-Umweltbewegung und deren Verbündeten hinsichtlich des Klima-Narrativs in den Medien durchbrochen. Sie werden rot vor Wut, schnappen nach Luft und finden keine Atempause [respite]. Sie wissen einfach nicht, was sie tun sollen, außer mit den Füßen zu stampfen und all jene, die ihnen nicht folgen, mit Ausdrücken wie „Leugner“, „Scharlatane“ oder „bezahlte Lockvögel“ diffamieren.

H. Sterling Burnett

Quellen: Mother Jones, EOS, Washington Post und Judith Curry [auf Deutsch beim EIKE hier ]

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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