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Reise nach Tschernobyl 2016

Dr. Hinsch ist Strahlenfachmann, war über Jahre als solcher für die Messungen im Bergwerk Asse zuständig, dem vormals beabsichtigten Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle aus Medizin und Strahlentechnik, wobei KKWs und Wiederaufarbeitung Karlsruhe mit Filtermaterial, verfestigtem Abwasser und dergl. den Hauptanteil der Radioaktivität brachten. Dr. Hinsch hat das Tschernobyl-Sperrgebiet seit 1986 schon mehrfach besucht. Über Sinn und Zweck dieser Besuche ist am Ende dieses Berichtes mehr zu lesen.

Zur oben genannten Erwartungshaltung gehört die Kenntnis von der Erfassung und der Wirkung erhöhter radioaktiver Belastung: dazu aus dem Tschernobylbericht von Prof. Appel von 2014 (1):

Strahlenbelastung:

Die Messung und Bewertung radioaktiver Strahlung … soll hier kurz erwähnt werden:

Becquerel  (Bq):            1 Bq = 1 / s

1 Bq ist ein radioaktiver Zerfall pro Sekunde. Die Energie und die Zerfallsprodukte sind je nach Isotop unterschiedlich.

In unserem Körper besteht das Kalium zu 0,012 Prozent aus dem radioaktiven Kalium-Isotop K40. Diese Isotope erzeugen ständig 40 bis 60 Bq pro Kilogramm Körpergewicht. Die zweite große körpereigene Strahlenquelle ist das Kohlenstoff-Isotop C14. Zusammen mit einigen weiteren radioaktiven Isotopen als Spurenelemente strahlt es im Menschen mit rund 8.000 Bq. Die „innere" Strahlung beträgt in Deutschland etwa ein Zehntel der natürlichen Umgebungs-Strahlung. Becquerel ist aber noch kein ausreichendes Maß für die Strahlenbelastung, da die Energie nicht angegeben wird.

Gray (Gy):                     1 Gy = 1 Ws / kg

Gray ist die Strahlungsenergie (Dosis), die von einen Kilogramm Masse aufgenommen wird. Sie wird in Wattsekunden pro Kilogramm angegeben. Die Strahlungsenergie ist biologisch wirksam. Die radioaktive Strahlung besteht aus a-, b– und g-Strahlung, die wegen ihrer unterschiedlichen Natur unterschiedliche biologische Wirksamkeit haben. Für die biologische Wirksamkeit werden daher Wichtungsfaktoren eingeführt. Die biologisch wirksame Strahlung (Strahlendosis) wird in Sievert gemessen.

Sievert (Sv):                 1 Sv = 1 Ws / kg (für  g-Strahlung)

Sievert ist die biologisch wirksame Äquivalenzenergie einer radioaktiven Strahlung. Auch Sievert wird in Wattsekunden pro Kilogramm angegeben, Für Gamma- oder Röntgenstrahlung ist der Wichtungsfaktor 1.  a– und b-Strahlung haben höhere Wichtungsfaktoren. Z.B gilt für  a-Strahlung: Der Wichtungsfaktor ist 20, daher: 1 Sv(a)  entspricht 0,05 Ws/kg. Für die nachfolgenden Betrachtungen wird ausschließlich Sievert verwendet.

Typische Strahlenwerte / Strahlenleistungen in Mikrosievert pro Stunde (mSv/h):

Natürliche Strahlung in Deutschland:              0,1 –  0,6

Natürliche Strahlung in der Welt:                     0,1 – 30*     (*Ramsar, Iran)

Sperrgebiet Tschernobyl:                                 unbelastet 0,1

am Kraftwerk maximal 12

(am Kraftwerk am 30.8.1992 noch max.17)

Bereich der Rauchwolke 0,6 – 8

Durchschnitt bei Besuch <1

Flug in 10 km Höhe                                          4-5

Grenzwerte in Deutschland  zusätzlich zur Hintergrundstrahlung:
Diese Grenzwerte werden in Millisievert (mSv) pro Jahr angegeben.

Kernkraftwerk Umgebung                                  0,3

Endlager                                                          0,1

Kernforschung und Medizin                             2,4        (ca. 20.000 mSv als                                                                                                   Jahresstrahlendosis)

Am Vormittag des 24. August 2016 bricht unsere achtköpfige Gruppe zusammen mit noch einmal acht Individualreisenden in einem Kleinbus vom Maidan in Kiew auf. Der Schauplatz der ukrainischen Revolution wimmelt von Polizei und Miliz. Man will sicher gehen, daß der Feiertag nicht gestört wird. Zahlreiche Musiker formieren sich zu einer umfangreichen Militär-Kapelle. Bei leichtem Nieselregen schicken sich die Kiewer an, ihren Nationalfeiertag zu begehen.

Jenseits der Vororte von Kiew wird es auf der Landstraße in Richtung Tschernobyl einsam, es gibt kaum Gegenverkehr. Unsere englischsprachige Reiseleiterin gibt einige Regeln für das Verhalten im Tschernobyler Sperrgebiet aus und lässt sich deren Akzeptanz durch Unterschrift bestätigen. Dann ‚spricht’ zu uns der Bildschirm mit Videos von den Ereignissen damals 1986 am 26. April in der Nähe der Stadt Tschernobyl. Wir sehen in einer (echten?) Aufnahme aus einiger Entfernung wie der Block vier der Reaktorgruppe ‚hochgeht’ – eine Feuersäule von einigen hundert Metern Höhe, durchsetzt mit glühenden Trümmern gegen den dunklen Nachthimmel. Ein Höllenfeuer. Es folgen Aussagen und Gespräche von Politikern (Gorbatschow), von internationalen Fachleuten (Carl Bildt) und vor allem Bilder von Beteiligten und damit Opfern der ersten Maßnahmen am und um den havarierten Meiler. Zu den ersten Maßnahmen gehört auch das bergmännische (erfolgreiche) Bemühen, einen Wassertank unterhalb des geschmolzenen Reaktorkerns zu entleeren, um ein Durchschmelzen und eine weitere (dann gigantische) Knallgasexplosion zu verhindern. Wir sehen Luftbilder von der Mustersiedlung Pripjat, wo das Betriebspersonal der Anlagen mit den Familien lebte, und sehen, wie es (erst) 36 Stunden nach dem Unfall innerhalb von zwei Stunden evakuiert wurde. … 

(2) Die Atomreaktoren wurden etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Weißrussland gebaut. Zur Kühlung wurde neben dem Fluss Pripyat  ein riesiger Kühlteich mit einer Fläche von 22 Quadratkilometer angelegt (s.u.). Der Wirkungsgrad der Kernkraftblöcke lag bei knapp 30 Prozent. Es mussten also mehr als 70 Prozent der in Wärme umgewandelten Kernenergie vom Kühlwasser abgeführt werden.  So ist das auch bei unseren KKWn. Dazu wurde das Wasser vom Stausee über einen Kanal zum Kraftwerk, und das erwärmte Wasser wieder zurück geleitet. Die große Stauseefläche ließ das Wasser dann wieder abkühlen. In dem Kühlwasserkanal wurden Welse ausgesetzt, die heute die stattliche Länge von mehr als einen Meter haben. Angeblich ist das Fleisch der Fische selbst in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerks heute nur noch unwesentlich radioaktiv belastet – zu Anfang war dies ganz erheblich. In den Knochen konnte eine deutliche, aber unkritische Strahlenerhöhung durch das Isotop Cäsium 137 nachgewiesen werden.

Das Kernkraftwerk ging 1977 mit dem Block 1 in Betrieb. Ab 1983 waren die ersten 4 Blöcke mit einer elektrischen Leistung von zusammen 3.800 Megawatt angeschlossen. 2 weitere Blöcke waren im Bau. Alle Reaktoren waren Graphit-moderiert; das heißt, die Brennstäbe waren von Graphit umgeben.

Am 26. April 1986 kam es zu einer Kernschmelze im Block 4. Der Graphit entzündete sich. Es gab eine Knallgasexplosion und einen großen Brand. Das einfache Fabrikdach über dem Reaktor (es gab keine Stahlbetonhülle wie bei allen kommerziellen westlichen Reaktoren) war kein Schutz und wurde zerstört. Der Rauch, den östliche Winde Richtung Europa trieben, transportierte radioaktive Isotope weit nach Westen. Sie konnten noch in Deutschland nachgewiesen werden. Die daraus resultierende zusätzliche Strahlung war aber in Deutschland und in den anderen Europäischen Ländern niemals gesundheitsgefährlich.Nach dem Reaktorunfall wurden die drei intakten Blöcke weiter betrieben. 9.000 Menschen arbeiteten weiterhin in unmittelbarer Umgebung des zerstörten Reaktors. Block 2 wurde 7 Jahre nach dem Unfall still gelegt. Block 1 folgte 3 Jahre später. Block 3 in unmittelbarer Nachbarschaft des Unglückreaktors ging erst auf Druck der Europäischen Union und nach einer Ausgleichszahlung im Dezember 2000 vom Netz. Die Blöcke 5 und 6 wurden nach dem Unfall nicht weiter gebaut.

Nach dem Aufschrei über die gefährliche Strahlenverseuchung vor allem von Europa mit Deutschland an der Spitze wurde 36 Stunden nach dem Unfall die Stadt Pripyat innerhalb von 2 Stunden evakuiert. Pripyat liegt ca. 4 Kilometer nordwestlich vom Kraftwerk. Die Stadt hatte über 40.000 Bewohner, die weitgehend für das Kraftwerk arbeiteten. Danach wurden auch die umliegenden Dörfer geräumt und die Verbots- und Kontrollzone auf einen Radius von 30 Kilometern ausgeweitet. Insgesamt mussten mehr als 200.000 Menschen ihre Wohnung verlassen.

Gleichzeitig ging der Betrieb des Kraftwerks weiter. Die Bedienungsmannschaften arbeiteten 2 Wochen im Kraftwerk und kehrten dann für 2 Wochen zu ihren ausgesiedelten Familien zurück. Sie wohnten in der verlassenen Stadt Pripyat. Schwimmbad und Sporthalle der Stadt nutzten die Arbeiter noch bis zum Jahr 2000. Heute hat die Natur sich dort wieder ausgebreitet. Die mehrstöckigen Häuser sind von dichten Baumwuchs umgeben und von den Straßen kaum zu sehen. Sie sind ausgeschlachtet. Fenster, Türen und Armaturen konnte man wohl an anderer Stelle gut brauchen. 

Nach etwa 140 km und zwei Stunden erreichen wir die Grenze der äußeren Sperrzone. An diesem ersten, äußeren Kontrollpunkt werden während kurzer Pause die genannten Verpflichtungserklärungen und Pässe der Reisenden abverlangt. Auf Schautafeln ist das Sperrgebiet gezeigt und das Ausmaß der dortigen Kontamination mit detaillierten Tabellen zur Belastung in Bequerel – leider nur auf ukrainisch.

Zu erkennen ist die relative Lage der relevanten Orte: Tschernobyl, das Kraftwerk, der Ort Pripjat, der Pripjat-Stausee mit dem Kühlwasserkanal. Die Grenzen des Sperrgebiets entsprechen der Höhe der  Kontamination durch die zum Zeitpunkt der Havarie herrschenden Winde in Ost-Westrichtung. Die Grenzen umfassen keinen Kreis, sondern eher eine Ellipse. Ein Teil des Sperrgebiets befindet sich auf weißrussischem Gebiet im Norden, 

Die Fahrt geht weiter durch üppigen Wald. Ein Halt: Wir sind in einem Dorf, dessen Hütten und Häuser völlig vom Wald überwuchert sind. Auf schmalem Pfad durch Buschwerk erreichen wir nach etwa 40 Metern das ehemalige Kulturhaus des Dorfes: Das Mauerwerk steht noch, aber Fenster. Türen, Fußböden sind weitgehend zerstört, verrottet, herausgerissen. Die Strahlung ist hier (noch) normal bei 0,15 mSv/h (Mikro-Sievert pro Stunde). 

Nach weiteren Kilometern durch den Wald erreichen wir die Stadt Tschernobyl. Sie ist noch bewohnt von einer Stammbesatzung für die Verwaltung und Sicherung und von den Bauarbeitern, die den neuen `Sarkophag` für den havarierten Block 4 des ehemaligen KKW baut. Wie wir später sehen, ist diese riesige `Nissen-Hütte` (das größte verfahrbare Gebäude der Welt) fast fertig und kann demnächst über Block 4 gefahren werden. Sie wurde aus Betonfertigteilen errichtet, die hier in Tschernobyl fabriziert wurden. Wir halten am Ortseingang von T. direkt neben der Betonfabrik und den Gebäuden der Feuerwehr, die vor allem dafür sorgt, daß jeder Waldbrand schon im Entstehen bekämpft wird. Kein  strahlendes Material darf (wieder) in die Atmosphäre. Diese kleine Stadt ist noch nicht von der Natur zurückerobert worden. Wir befahren die breite menschenleere Hauptstraße. Manche Gebäude werden erkennbar noch genutzt, wie das der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, die Wohnblocks für die Arbeiter an der KKW-Ruine, das Restaurant mit Hotel, in dem wir ein reichliches Mittagessen serviert bekommen. Drei Gedenkstätten werden uns gezeigt: für die heldenhaften Feuerwehrleute der ersten Stunden, Tage und Wochen, für die 96 aufgegebenen Dörfer und Siedlungen innerhalb des Sperrgebietes, für den Schulterschluß mit Fukushima, wo bekanntlich eine andere Spielart menschlichen Versagens (schon in der Planung der KKW) zur  Katastrophe geführt hat.

Überhorizont-Radarstation “Tschernobyl-2” :

Später – wir haben Tschernobyl verlassen – biegt der Kleinbus ab. Auf schmaler Betonplattenstraße fahren wir 5 oder 7 km durch den Kiefernwald. Ziel ist `Tschernobyl 2`, eine Siedlung, zu dem Zweck erbaut, eine monströs-riesige Radar-Antennen-Anlage zu erbauen und zu betreiben, stillgelegt nach dem Ende der Sowjetunion, ein Beispiel für den fast grenzenlosen Einsatz von Technik und Material zur Abwehr des (vermeintlichen?) Gegners. Die Antennen sollten den Start von Interkontinental-Raketen melden – frühzeitig genug für die Auslösung des Gegenschlages. … Einzelheiten und vielfältiges Bildmaterial hierzu sind dem folgenden link3 zu entnehmen – einschließlich der Theorien der Anhänger von Weltverschwörungen und anderer finsterer Kräfte. Hier sind zahlreiche Fotos der Anlagen, Gebäude und Arbeitsplätze zu finden… Von Tschernobyl 2 aus kann man schon die KKW-Ruinen sehen mit dem neuen Wahrzeichen des silberglänzenden Halbzylinders als dem künftigen ‚Sargdeckel‘. Die Nähe zu den Kraftwerken wird aus der enormen Leistungsaufnahme der Antennenanlage von Pulsen von mehreren  Megawatt verständlich. Beim Verlassen der Station messen wir 0,7 mSv/h.

Woodpecker4 (deutsch: Specht) ist die Bezeichnung für ein sowjetisches Kurzwellensignal, das zwischen Juli 1976 und Dezember 1989 weltweit auf Radiofrequenzen zu hören war. Die zufälligen Frequenzwechsel störten den öffentlichen Rundfunk sowie Funkamateure, was weltweit zu tausenden Beschwerden führte. Das Signal hörte sich wie ein scharfes Klopfen an, das sich in der Regel mit einer Frequenz von 10 Hz wiederholte. Die Leistung des Signals wurde auf 10 MW EIRP geschätzt. Die Aussendung erfolgte auf wechselnden Frequenzen im Kurzwellenbereich zwischen 7 und 19 MHz. Die Ähnlichkeit mit dem Klopfen eines Spechtes führte zu seinem Namen.

Bereits recht früh wurde vermutet, dass das Signal zu einem sowjetischen Überhorizontradar gehört. Diese Theorie wurde nach dem Fall der Sowjetunion bestätigt. Das Signal wurde von Anlagen namens Duga erzeugt, die Teil des sowjetischen Raketenabwehrsystems waren. Mit diesen Radargeräten sollte ein möglicher Start von Raketen im europäischen und amerikanischen Raum frühzeitig erkannt werden. Aus der offensichtlich hohen Sendeleistung der Duga-Anlagen sowie aus der Pulsfrequenz von 10 Hz lässt sich eine Entdeckungs-Reichweite von bis zu 15.000 km ableiten. Bei der NATO wurden die Anlagen unter dem englischen Begriff Steel Yard geführt. Die bekannteste dieser Anlagen, Duga-3, befindet sich in der Ukraine in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Kernkraftwerks Tschernobyl. Erst als Duga-3 aufgrund der dortigen Reaktorexplosion im Jahr 1986 aufgegeben werden musste, gelangten Einzelheiten und Fotos der Anlage an die Öffentlichkeit.

Bei der Anlage Duga-3 nahe Tschernobyl sind Sender (51° 18′ 19,1″ N, 30° 3′ 57,4″ O) und Empfänger (51° 38′ 16″ N, 30° 42′ 10,4″ O) rund 50 Kilometer voneinander entfernt. Sie bestand aus rund 50 Großantennen mit einer Höhe bis zu jeweils 150 Metern. Die Reichweite lag bei 9000 Kilometern. Für den Betrieb der Anlage und die Auswertung der Daten waren zahlreiche Fachleute erforderlich, die in einer Siedlung von rund 2000 Menschen in der Nähe wohnten. Nach der Katastrophe von Tschernobyl musste dieser Standort aufgegeben werden.[2] Die Empfangsanlage wurde teilweise demontiert und in Komsomolsk am Amur aufgebaut. 

Wieder auf der Hauptstraße, Halt an einer nächsten kleinen, wieder unsichtbaren Siedlung, wo ein paar Schritte neben der Straße im dichten Wald ein ehemaliger Dorfkindergarten besucht wird. Der Bauzustand entspricht dem besichtigten `Kulturhaus`. Hier berühren vor allem die verlassenen Reihen von doppelstöckigen Kinderbetten…Hier messen wir 12 µSv/h, 100 mal so viel wie von Natur aus. 

Wenig später nähern wir uns dem Ziel, der KKW-Ruine, passieren noch eine Schranke, die die innere Sperrzone andeutet, und machen wenig später Halt neben dem Kühlwasserkanal (von der Dimension unserer Binnenwasserstraßen), der die Abwärme aus den KKW-Blöcken 1 bis 4 in den aufgestauten Pripjatsee transportierte. Wir messen hier 0,64 mSv/h. Die Anlagen der Blöcke 1 – 4 mit dem neuen `Sargdeckel`sind nur wenige hundert Meter entfernt, ebenso wie die aufgegebenen Torsi der angefangenen Blöcke 5 und 6. Sie sollten ihre Abwärme allerdings über Kühltürme abgeben. 

Wenige Meter weiter nochmal Halt zur Beobachtung der Riesenwelse im Kanal. Von einer Eisenbahnbrücke lassen sie sich leicht beobachten. Sie sollen kaum belastet und durchaus eßbar sein. 

Wir umrunden das Gelände der in Reihe aneinander gebauten Blöcke 1 bis 4 auf der Nordostseite. Erneuter Halt neben dem Sarkophag-Neubau, der sich hier in seinen gigantischen Ausmaßen von über 100 Metern Höhe weißglänzend im Sonnenlicht präsentiert. Der havarierte Block 4 liegt vielleicht 200 m vor uns. Wir messen 3,1 mSv/h. Immerhin – so heißt es – war die Strahlenbelastung direkt über dem Wrack in den letzten Jahren noch so hoch, daß man den neuen `Deckel` seitab hochgezogen (gewissermaßen entfaltet`) hat, um die Belastung der Arbeiter in (ungefährlichen) Grenzen zu  halten. Diese arbeiten im Zwei-Wochen-Rhythmus: zwei Wochen am Kraftwerk mit Unterbringung in Tschernobyl und zwei bei den Familien außerhalb der Sperrzonen. (Auch Bohrinsel-Besatzungen kennen diesen Wechsel.) Mit uns stand im Angesicht der nun verborgenen, nicht mehr sichtbaren Höllenglut eine Gruppe von fröhlichen jungen Soldaten. Es war nicht zu erkennen, ob sie zur Sicherung der Sperrzone eingesetzt oder lediglich mit touristischer Neugier hier waren. 

Kurze Fahrt bis zur nächsten Straßenkreuzung. Halt am ‚Wegweiser‘ (in mannshohen Betonlettern) nach Pripjat. dem ehemaligen Wohnort der KKW-Mannschaften, der 1986 drei Tage nach der Havarie innerhalb von zwei Stunden evakuiert wurde. Links und rechts der Straße Hinweisschilder auf erhöhte Strahlung: Wir messen am Erdboden 19 mSv/h. Dies ist dr höchste Wert auf unserer Reise. 

Drei Kilometer weiter fahren wir in Pripjat ein. Halt am zentralen Platz des Ortes, heute ein dichtes Wäldchen übermannshoher junger Bäume, die Randbebauung des Platzes ist kaum zu erkennen. Vorbei an der verwüsteten Halle des ehemaligen Supermarkts, der Kulissenhalle des Kulturhauses/Theaters mit den überlebensgroßen Portraits der örtlichen Parteigrößen von 1986, die für den dann nicht mehr möglichen Maiumzug bereit standen, über den Rummelplatz mit den dahin rostenden Kindervergnügen, dem Autoscooter (hier 9 mSv/h), der Schiffschaukel, dem nicht ganz so riesigen Riesenrad, durch das inzwischen gewucherte Wäldchen auf dem ehemaligen Fußballplatz hin zu den immer noch hoch aufragenden Tribünen. 

Das Stadion verlassen wir durch die nicht mehr benötigte Sperre, fahren einige Meter, tauchen wieder ein in den dichten Wald und wieder auf vor der verfallenden Sporthalle und dem Hallenbad, die beide noch bis zur endgültigen Stillegung des letzten KKW-Blocks im Jahr 2000 von den Betriebsmannschaften genutzt wurden. Wir schauen in das daneben im Wald versteckte Gebäude der Grundschule: in verlassene Klassenzimmer, auf Haufen von Schulbüchern und eine erschütternde Halde von Gasmasken im Kinderformat. 

Damit verlassen wir den vormaligen Vorzeigeort der Sowjetzeit. Zweimal passiert jeder von uns, an der inneren und äußeren Sperrzonengrenze einen Strahlendetektor. Niemand muß dekontaminiert werden. Keiner hat offensichtlich aus den Sperrzonen strahlende Souvenirs mitgenommen, auch der Staub an unseren Füßen ist nicht kontaminiert.

Wir haben uns etwa 5 Stunden in den Sperrgebieten um die KKWe aufgehalten. Die Strahlenbelastung (Gesamtdosis) kann aus den punktuellen Messungen zu 4,5 mSv abgeschätzt werden. Dieser Wert ist deutlich niedriger als die Belastung während der Flugreisen, die wir für diesen Besuch ohne alle Bedenken unternommen haben. Für den Flug Hannover – Amsterdam – Kiew waren dies etwa 12 mSv.

Zur Relativierung der weit verbreiteten Strahlenhysterie noch einmal Prof. Appel (5):

Gefährdung durch radioaktive Strahlen

Radioaktive Strahlung durchdringt den Körper und zerstört Gene, wenn sie von der Strahlung getroffen werden. Die Zellen sind dann nicht mehr teilungsfähig. Sie sterben ab und müssen vom Körper abgebaut werden. Sie werden von Nachbarzellen, die weiter teilungsfähig sind, ersetzt. Unser Körper hat sich auf diese Arbeit eingestellt. Es kommt erst zu ernsthaften Schädigungen, wenn die Strahlung und damit die Zerstörung der Gene so hoch ist, dass der Körper die Schäden nicht mehr reparieren kann. In Tschernobyl hat sich gezeigt, in vielen Fällen kann der Körper längerfristig selbst mit hohen Strahlenschäden fertig werden. Denn von den 138 strahlenkranken Feuerwehrmännern und Hubschrauberpiloten starben nur 28 innerhalb von 8 Monaten.

Bewohner in Gebieten mit hoher natürlicher Strahlung sind nach einer Reihe von Berichten gesünder und leiden weniger unter Infektionskrankheiten. Krebs und Fehlgeburten sind nicht erhöht. Unser Körper braucht offensichtlich eine ausreichende Strahlendosis (Hormesis) für ein optimales Wohlbefinden.

Tote durch den Reaktorunfall

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Atom Energie Organisation (IAEA) haben die Folgen des Reaktorunfalls auf die Menschen untersucht. Die Berichte über die Todesfälle durch die radioaktive Strahlung sind sehr unterschiedlich. Sicher ist das Auftreten der Strahlenkrankheit (Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall, Haarausfall, Hautveränderungen, Kreislaufbeschwerden) bei 134 Feuerwehrleuten und Hubschrauberpiloten, die den Brand gelöscht haben. Sie waren der starken Strahlung ohne nennenswerten Schutz ausgesetzt. Davon starben 28 im Jahr der Katastrophe. In den nächsten 8 jähren starben 19 weitere Helfer, die von der Strahlenkrankheit betroffen waren. Ein Teil dieser Todesfälle wird auf die Strahlenkrankheit zurückgeführt.

Danach konnten akute Verstrahlungen nicht mehr nachgewiesen werden. Es gab etwa 6.000 Krebserkrankungen der Schilddrüse in den Gebieten um Tschernobyl und den Gebieten in Russland und Weißrussland, in die der Rauch größere Mengen radioaktives Jod transportiert hatte. Der Krebs wurde weitgehend erfolgreich bekämpft. 

Eine neuere weißrussische Veröffentlichung6  gibt dazu Zahlen – siehe Grafik. Glücklicherweise sind bei dieser Krebsart die Heilungschancen groß.

Nach Angaben der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) wurden mit Ausnahme von Schilddrüsenkrebs in den am stärksten kontaminierten Gebieten keine erhöhten Krebsraten festgestellt, die eindeutig auf die Strahlung zurückgeführt werden können.

Der staatliche Führer nannte uns jedoch einige tausend Todesfälle durch den Reaktorunfall. Auf Nachfrage waren dies alle Sterbefälle von den mehr als 200.000 Menschen, die aus der Schutzzone um das Kraftwerk evakuiert wurden. Weder das Sterbealter noch die Todesursache sind bewertet worden.

Auch den Grünen waren die sachlich fundierten Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht schwerwiegend genug. So hat die grüne Europa-Abgeordnete, Rebekka Harms, eine Studie von den Briten lan Fairlie und David Sumner angefordert, die weitaus schwerwiegendere gesundheitsschädigende Folgen des Reaktorunglücks voraussagen. Die Wirklichkeit hat diese Voraussagen bisher aber nicht^ bestätigt.

Dagegen hat die Evakuierung, die mit der Strahlengefahr begründet wurde, zu einem deutlichen Ansteigen der Selbstmordrate geführt. Die Angst, langsam sterben zu müssen, führt wohl häufiger zu der Entscheidung auf ein schnelles Ende. Aber auch der Verlust des Hauses und sozialer Bindungen führen zu Ängsten, Stress und Hoffnungslosigkeit.

Folgerungen

Die Wirkung radioaktiver Strahlung auf den Menschen ist noch nicht voll verstanden. Sicher ist jedoch, die Angst verbreitenden Warnungen vor tödlichen Gefahren durch einen GAU in einem Kernkraftwerk über Jahrhunderte und Gesundheitsschäden über die kommenden Generationen sind um viele Größenordnungen zu hoch. Dies hat Tschernobyl gezeigt. Die Warnenden müssen sich im Klaren sein, dass sie viele Menschen bereits durch ihre unbewiesenen Schreckens-aussagen ins Unglück oder gar in den Selbstmord getrieben haben. Es wird höchste Zeit, sachlich und ohne ideologische Vorbehalte die breite Öffentlichkeit über die Wirkung radioaktiver Strahlung aufzuklären. 

Ein Besuch in den Sperrgebieten von Tschernobyl bis in die unmittelbare Nähe des (‚vergewaltigten‘ und so ‚entgleisten‘) KKW und die dabei vermittelten Informationen zeigen, daß der Umgang mit der KKW-Problematik auf sachlicher Grundlage uns helfen kann und helfen sollte, die über Jahrzehnte besonders in Deutschland geschürte Strahlenhysterie und -Angst abzubauen und auf das angemessene Maß gegenüber dem verantwortungsvollen Umgang mit der ’strahlenden Technik‘ zu reduzieren, wie es weltweit üblich ist. 

Dies ist umso nötiger, als gerade zur Zeit angesichts des weltweiten Energiehungers eine tragfähige Befriedigung diese Bedarfs auf der Grundlage des deutschen Energiewende-Irrwegs nicht zu erwarten – dagegen aber ein neuer Frühling für die KKW-Nutzung erkennbar ist. Unter den Stichworten von z.B. ‚Thoriumreaktor‘ und ‚fluid-bed-reactor‘ wird heute alternative Kerntechnik erforscht und propagiert, die schon in den frühen Tagen der Entwicklung mit vielversprechenden Ergebnissen bearbeitet wurde und Schwächen der konventionellen Druckwasser- und Graphitreaktoren vermeiden  (fluid-bed) bzw. die künftige Reichweite der verfügbaren Kernbrennstoffe erheblich vergrößern kann (Thorium).

im September 2016

Dr. Wilfried Jacobi

Den ganzen Reisebericht mit vielen Bildern können Sie als pdf im Anhang herunterladen


1

      In diesen Bericht sind wesentliche Teile des Berichtes aus 2014 von Prof. Dr. Hans-Günther Appel abschnittweise (wie hier) eingefügt. Sein Bericht wurde 2014 von NAEB Stromverbraucherschutz e.V. veröffentlicht.

2

      Prof. Appel, wie (1)

3

      http://pripyat.de/chernobyl2.htm

4

      https://de.wikipedia.org/wiki/Woodpecker_(Kurzwellensignal)

5

      Prof. Appel, wie (1)

6

            Aus einer weißrussischen Publikation (Mitteilung Dr. Hinsch) „30 Jahre nach dem Unfall von Tschernobyl: Ergebnisse und Perspektiven der Überwindung der Folgen“, 2016

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Wie stark werden die Temperaturen nach El Nino sinken?

Ein wichtiger Faktor, der in den Berichten fast immer fehlt, ist die Tatsache, dass ein El Nino ein kurzfristiges Ereignis ist – Wetter, nicht Klima. Selbst das Met Office ist etwas durcheinander, wenn es um kurzfristige und langfristige Auswirkungen geht. Sie nennen das El-Nino-Ereignis ein natürlich auftretendes Klimaereignis und fügen hinzu, dass es der dominante Faktor der Klima-Variabilität von Jahr zu Jahr ist. Dies ist ein Widerspruch in sich, da Klima sich natürlich über einen viel längeren Zeitraum erstreckt als ein individueller El Nino. Tatsächlich ist die rapide Erwärmung während eines El Nino, der eine genauso rapide Abkühlung folgt, viel zu kurzfristiger Natur, um ein echtes Klima-Phänomen zu sein.

Nun wird vom Jahr 2016 prophezeit, dass es ein rekord-warmes Jahr wird. Da ist es interessant, darüber zu spekulieren, welchen Anteil der El Nino daran hat. Antwort mit einem Wort: alles! Man kann argumentieren, dass die Jahre 2014 bis 2016 ohne den El Nino (und den sog. „Pacific Blob“) keine rekord-warmen Jahre gewesen wären.

Hinsichtlich der Aussage, dass 2015 bzgl. der Temperatur einen Rekord aufgestellt habe, einen winzigen Betrag über dem Jahr 2014, haben drei Datensätze folgende Abweichungen errechnet: NASA GISS 0,13 ±0,1°C, HadCRUT4 0,18 ±0,1°C und NOAA 0,16 ±0,09°C. Betrachtet man diese drei Datensätze, ist das Jahr 2016 um 0,16°C als das Jahr 2014. [Das sind noch nicht wärmeinsel-bereinigte Datensätze, oder? Gibt es da auch Vergleichszahlen aus Satelliten-Datensätzen? Anm. d. Übers.]

Obwohl dieses Jahr noch nicht vorbei ist, scheint klar zu sein, dass 2016 noch das Jahr 2015 schlagen und das neue Rekordjahr werden wird. Vorläufige Schätzungen gehen davon aus, dass 2016 um 0,18°C wärmer ausfallen soll als 2015. Aber welche Auswirkungen hatte der El-Nino zur Temperatur der Jahre 2015 und 2016? Da gibt es eine große Bandbreite von Schätzungen.

Das große Durcheinander

Jeff Knight vom Hadley Centre des Met. Office sagte, dass deren Modellierung die zusätzliche Wärme aus einem starken El Nino wie dem gerade beendeten etwa 0,2°C betragen würde. Weiter sagte er, dass die Windverhältnisse auf der Nordhemisphäre weitere 0,1°C den jüngsten monatlichen Messungen hinzugefügt hätten.

Andererseits hat Adam Scaife gezeigt, dass es lediglich wenige Hundertstel eines Grades sind, und bei Real Climate nannte man einen Wert von 0,07°C. Michael Mann sagte dem Guardian, dass seiner Schätzung nach der El-Nino-Beitrag weniger als 0,1°C betragen hatte. Einige andere Schätzungen der El-Nino-Auswirkungen gingen von höheren Werten aus. Mit Verweis auf den El Nino 1997/98 zeigten Hansen et al. 2006, dass dadurch die globale Temperatur um 0,2°C gestiegen war. Auch Foster und Rahmstorf (2011) nannten diesen Wert.

Sciafe* zufolge wird der El-Nino-Beitrag 2016 größer sein als im Jahr 2015, da der Einfluss desselben im zweiten Jahr allgemein stärker zu Buche schlägt infolge der thermischen Trägheit. Er schätzt einen Anstieg um 0,2°C.

[*Der Name taucht im Original auch zweimal auf mit der gleichen unterschiedlichen Schreibweise. Da ich den Namen noch nie gehört habe, lasse ich beide so stehen wie im Original. Anm. d. Übers.]

David Karoly from the University of Melbourne sagte, dass die Nachwirkung eines El Nino auf die globale Lufttemperatur nach dessen Verschwinden etwa 3 bis 6 Monate dauern würde. Als wichtige Bemerkung sagte er auch, dass es nach dem vollständigen Ende eines El Nino keine Temperaturrekorde mehr geben würde. Mit anderen Worten, ohne den El Nino hätten die letzten Jahre keine neuen Rekordmarken gesetzt.

Missverständnis

Falls die Rekordjahre nicht-klimatischen Variationen geschuldet sind, fragt man sich, warum sie so oft als Unterstützung für Klimamodelle herangezogen werden. Man betrachte einen Vergleich zwischen CMIP5 und Messungen. Es war eindeutig, dass vor 2015 die Diskrepanz zwischen Messungen und Modellen erheblich war. Nimmt man die Jahre 2015 und besonders 2016 hinzu, wird der Eindruck vermittelt, dass die Diskrepanz abnimmt. Man vergesse aber nicht, dass die Modelle keine geringen vulkanischen Effekte sowie den jüngsten Rückgang der Sonnenaktivität berücksichtigen.

Aber jetzt kommt ein Realitäten-Check: Der El Nino ist beendet und die Temperaturen sinken. Viele denken, dass das Jahr 2017 kühler ausfallen wird als die letzten Jahre. Myles Allen von der Oxford University sagt, dass zur Zeit der nächsten großen UN-Klimakonferenz die globalen Temperaturen wahrscheinlich nicht höher liegen werden als während COP in Paris 2015 (hier). Das wäre eine seltsame Sache, falls – wie einige Klimawissenschaftler behauptet haben – die letzten Jahre auch ohne El Nino Rekordjahre gewesen wären.

Für manch einen ist die Aussicht auf eine globale Abkühlung ein Problem, vor allem für all jene, die eine allgemein bekannte Veränderung des Verhaltens der globalen Temperaturen etwa um die Jahrtausendwende als eine mächtige, von den „Skeptikern“ herangezogene „Waffe“ sehen (hier), um Zweifel an der Klimawissenschaft zu wecken. Aber diese Skeptiker sprechen von der realen, sich entwickelnden Klimawissenschaft auf eine Weise, die viele der öffentlich deutlicher sichtbaren Wissenschaftler ablehnten, die es nicht vermochten, sich den Fakten anzupassen. Der so genannte „Stillstand“ – der vor dem jüngsten El Nino so offensichtlich war – signalisierte eine wachsende Erkenntnis hinsichtlich dekadischer Klimavariationen. Er war ein wichtiger Schritt zum Verständnis dessen, was vor sich geht. Direkt gesagt, jene Individuen und Organisationen, die noch vor einem Jahrzehnt oder so von einem klaren und starken Signal globaler Erwärmung und einem unmittelbar bevorstehenden rapiden Temperaturanstieg gesprochen haben, mussten ihren Tenor ändern, und in einigen Fällen haben sie versucht, die Historie umzuschreiben, indem sie jetzt sagen, sie haben schon immer gewusst, was vor sich geht.

Nur die Zeit wird den El-Nino-Einfluss vorangegangener Jahre in den richtigen Zusammenhang stellen mit Variationen der Hintergrund-Rate globaler Temperaturänderungen. Wird sich der Stillstand wieder einstellen? Einige Wissenschaftler befürchten, dass die Temperaturen während der nächsten Jahre weiter zurückgehen könnten. Sie bereiten ihre Kollegen auf eine solche Situation vor und warnen die Klimawissenschaftler, „sich nicht in die Irre führen zu lassen durch temporäre Fluktuationen in die andere Richtung, die sich möglicherweise umkehren“.

Link: http://www.thegwpf.com/how-far-will-global-temperature-drop-after-el-nino/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Kampf mit der Bürokratie: Die Haupt-Protagonisten des Globale-Erwärmung-Betrugs

Hinsichtlich des Globale-Erwärmung-/Klimawandel-Betrugs gibt es zwei hauptsächliche Komponenten, nämlich die Beteiligung der Bürokraten jeder nationalen Wetteragentur und das Fehlen empirischer Daten. Unter Letzterem sind ungeeignete Daten zur Erstellung der Klimamodelle und das Fehlen empirischer Beweise zur Stützung der Behauptungen und Prophezeiungen des IPCC.

Maurice Strong hat deren Inklusion garantiert ebenso wie die Kontrolle durch Bürokraten mittels der Inanspruchnahme der WMO, um es dem IPCC zur Verfügung zu stellen. Dieses bestimmte, dass es durch die nationalen Wetterämter kontrolliert werden sollte. Diese wiederum wurden zur einzigen Informationsquelle für die Politiker in jeder Nation. Das Ganze entwickelte sich zu einem Beweis für die Definition von Mary McCarthy, der zufolge eine Bürokratie das Gesetz für niemanden ist, der modernen Form von Despotismus.

Diese nationalen Wetter-Bürokratien [ist der DWD nicht ein Musterbeispiel dafür? Anm. d. Übers.] werden auf Beweise festgenagelt, oder das Fehlen von solchen, und unterminieren konstant die Story, die sie ihren politischen Bossen verkaufen. Ich schrieb bei WUWT in einem Beitrag etwas über das Dilemma, bürokratische Klimawissenschaftler zu haben. Viele dieser Klima-Bürokraten haben mich immer wieder darauf angesprochen und gesagt, sie kennen die Probleme, brauchen aber ihren Job.

Mit den Jahren begannen viele Personen, die Wissenschaft hinter den IPCC-Behauptungen näher zu betrachten, die die Politik ihrer Regierungen unterstütze. Viele dieser Personen bildeten Gruppen, weil die meisten Informationen brauchten – und sie konnten nicht glauben, was sie sahen. Sie konnten dem Niveau von Korruption, Verzerrung und Missbrauch der Wissenschaft nicht glauben, auf das sie stießen. Ich hatte die Ehre, einigen dieser Gruppen dabei zu helfen, sich zu informieren, oder zumindest ihre Fragen zu beantworten. Friends of Science war eine der ersten und erfolgreichsten Gruppen. In jüngerer Zeit war ich in der australischen Galileo Movement involviert unter Federführung von Malcolm Roberts.

Senator Roberts forderte die für Klimawandel verantwortliche CSIRO auf, empirische Beweise dafür vorzulegen, dass menschliches CO2 eine Erwärmung oder Klimawandel verursache. Sie lieferten einen Bericht, der diese Beweise nicht lieferte. Sie haben kurz den britischen Gelehrten Brian Cox angesprochen, der die NASA GISS-Temperaturgraphik herangezogen hatte. Das konnte von Steve Goddard leicht widerlegt werden, zeigte er doch, dass die Graphik ungeeignet modifizierte Daten zur Grundlage hatte, um die Erwärmung zu betonen. Es waren ,adjustierte‘ und keine realen Daten. Man kann auf einem YouTube-Video Goddards Bloßstellung aller ,Adjustierungen‘ der US-Daten seitens NOAA und NASA GISS zur Betonung der Erwärmung ansehen.

Heute habe ich zusammen mit Malcolm und Steve an einer Pressekonferenz vor dem australischen Parlament teilgenommen, um über dem CSIRO-Bericht zu sprechen und – wenn auch nur kurz – über den historischen Kontext des Betruges, der die Manipulation der Daten erforderlich machte, um diesen Betrug aufrecht zu erhalten.

Wenn man einen wissenschaftlichen Zusammenhang auf der Grundlage einer ungeprüften Hypothese erstellt, besteht das sehr reale Risiko, dass Beweise auftauchen, die dieser Hypothese widersprechen. Weil Maurice Strong die wissenschaftlichen Bürokraten in jedem nationalen Wetteramt dazu benutzte, das IPCC populär zu machen, präsentierten sie die falsche Story den Politikern, dass nämlich die globale Erwärmung oder später der Klimawandel infolge des menschlichen CO2-Beitrages eine unbestreitbare Tatsache sei. Sie befanden sich auf einem Laufband, auf dem sie ständig Daten entgegenwirken oder diese absichtlich verändern mussten, um ihre Story aufrecht zu erhalten. Sie waren gezwungen, sich an all der Korruption zu beteiligen oder diese zumindest zu billigen. Dank der Maßnahmen von Senator Roberts sind sie in Australien jetzt verpflichtet, die Beweise für ihre Behauptungen vorzulegen.

CSIRO erstellte einen Bericht, den Roberts und sein Team vollständig zerpflückten. All dies kann auf seiner australischen Senats-Website eingesehen werden. Sinn der Pressekonferenz war es, Medien und Öffentlichkeit auf den neuesten Stand dessen zu bringen, was vor sich ging. Auch wurde betont und erklärt, wie die CSIRO-Informationen als Grundlage herangezogen wird für alle politischen Maßnahmen der Regierung und der politischen Parteien, egal welcher politischen Farbe diese zuzuordnen sind.

Hoffentlich werden diese Maßnahmen und Ereignisse andere Politiker ermutigen, den größten Betrug der Geschichte anzusprechen und bloßzustellen. Ein Betrug, der zu einer schlimmen Politik führte, die Menschenleben gefordert und Billionen Dollar verschwendet hat.

Demnächst werde ich noch die Ehre haben, einen Vortrag auf der ersten jährlichen Bob-Carter-Konferenz zu Klima und Klimawandel in Brisbane zu halten. Wie vielen bekannt ist, war Bob ein effektiver und unermüdlicher Krieger für wissenschaftliche Genauigkeit und der Wahrheit über das globale Klima. Er hat große Risiken auf sich genommen und war von zwei Seiten schweren Angriffen ausgesetzt, nämlich den Befürwortern von AGW und von Leuten in seiner eigenen Disziplin.

Ich weiß nach vielen Stunden der Unterhaltung mit Bob, dass dieser stolz auf Senator Malcolm Roberts und seine Aktionen gewesen wäre und diese unterstützt hätte. Bob wurde niemals in von seinen Bemühungen abgeschreckt, die akkurate Wissenschaft der Öffentlichkeit und den Politikern vorzustellen, unabhängig vom Preis, den er zu zahlen hatte. Senator Roberts ist genauso bestimmt bei der Präsentation genauer Wissenschaft vor den Politikern, so dass Politik auf die geeignetste Weise auf die Grundlage realer Beweise gestellt werden kann. Ich habe den Verdacht, dass es viele bürokratische Wissenschaftler gibt, die die Gelegenheit willkommen heißen würden, ihrer Wissenschaft nachzugehen, ohne hinsichtlich ihrer politischen Nützlichkeit beeinflusst oder beurteilt zu werden. Diesem meinem Verdacht liegt zum Teil die Tatsache zugrunde, dass die CSIRO ein kleines Hintertürchen in ihren Report eingebaut hat, und zwar in Gestalt der Aussage, dass diese Arbeit nicht als Grundlage für Politik geeignet ist. Das befreit sie aber nicht von ihrem Scheitern, mit den Daten des BoM und von NASA GISS mit der angemessenen Sorgfalt umgegangen zu sein. Ebenso wird auch keine andere Agentur davon befreit, diese Daten ohne Nachfrage herangezogen zu haben. Falls Sie das tun, sind Sie genauso Teil des Problems und verantwortlich für die Schäden als deren Verursacher.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/11/07/the-battle-with-bureaucracies-the-main-promoters-of-the-global-warming-deception/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Lässt Frau Merkel ihre Umweltministerin hängen? Barbara Hendricks reitet ein totes Pferd

Es geht um unsere Umweltministerin, Frau Dr. Hendricks, welche vollkommen unbeirrt – genauer, mit absoluter Sturheit – ihrer tiefen Klimaalarmgläubigkeit frönt und nicht im Entferntesten versteht, dass es Menschen gibt, welche dieser Glaubensangst nicht bedingungslos zustimmen.
Auf Klimaretter.Info, kam dazu ein entsprechender Artikel, aus dem die Überschrift entnommen wurde: [2] Merkel lässt Hendricks hängen. Kurz darauf brachte P. Heller aus einem anderen Anlass zum gleichen Thema einen interessanten Essay: [1] Klimaschutz? Hat sich erledigt, aus dem die die zweite Überschrift stammt.

Beide Publikationen nehmen mit ihrem zeitlichen Zusammentreffen symbolisch eine Kollision der offiziellen Klimaschutzpolitik mit der ökonomischen Wirklichkeit vorweg. Während der Artikel auf „Klimaretter“ nach dem Überfliegen ohne Gedächtnishaftung beim üblichen Klima-Propagandamüll verschwindet, bietet der von P. Heller jedoch lesenswerte Gedanken.

Ist CO2-Vermeidung billiger als direktes Handeln

Seit Jahren gilt beim Klimaschutz eine dogmatische “Wahrheit“ welche besagt, dass Handeln viel billiger wäre als nicht handeln, im Klartext: CO2-Vermeidung wäre immer billiger als direkter Schutz in mögliche Auswirkungen. „Belegt“ wurde dies im „Stern-Report“, der trotz enormer Kritiken immer noch als seriös gilt (danach kann man in 50 … 200 Jahren anfallende Kosten heute genau berechnen) und zum Beispiel von Frau Merkel in ihrer Rede zum VII. Petersberger Klimadialog am 5. Juli 2016 als richtungsweisend gelobt wurde.
Was die wenigsten Befürworter dieses Reports beachten ist, dass (neben Anderem) alleine durch Verändern der von Stern angenommenen Diskontierungsrate sein Ergebnis genau so leicht ins Gegenteil gerechnet werden kann: „Klimapolitische Beratung im Grenzbereich von Ethik und Ökonomie“.
Zwischenzeitlich sind ca. 10 Jahre vergangen und über den Umfang der (angeblich) notwendigen CO2-Vermeidung liegen neuere Studien vor. Eine solche wurde gerade von der Umweltbehörde der Vereinten Nationen veröffentlicht und Herr Heller nahm sich diese vor.

Klimaschutz? Hat sich erledigt

TYCHIS EINBLICK, 04.11.2016, Peter Heller (Auszüge, empfohlen wird das verlinkte Original zu lesen):

[1] Klimaschutz? Hat sich erledigt
Barbara Hendricks reitet ein totes Pferd. Schon, als die Bundesumweltministerin im vergangenen Jahr voller Enthusiasmus nach Paris aufbrach, um das im Nachhinein als “historischen Durchbruch” verklärte Klimaabkommen mitzuverhandeln, hätte sie es merken können. Denn keiner ihrer Kabinettskollegen, geschweige denn die Kanzlerin, hat sie begleitet. Auch die Verkündung der Ergebnisse in der Bundespressekonferenz blieb ihr allein überlassen.

… In ihrer neuen, am 3.11. nur wenige Tage vor Marrakesch veröffentlichten Studie, hat die Umweltbehörde der Vereinten Nationen (UNEP – United Nations Environmental Program) daher auf Basis von zehn Szenarien, vier Klimamodellen und eben der 66%-Grenze kalkuliert, wie groß das gesamte noch zur Verfügung stehende weltweite Budget an Kohlendioxid-Emissionen ist, will man die zwei Grad nicht reißen. Es beträgt 553 Gigatonnen. Im Jahr 2015 wurden 36,2 Gigatonnen in die Atmosphäre geblasen. Selbst wenn es gelingt, die Emissionen auf diesem Niveau einzufrieren, verblieben der Menschheit also nur noch fünfzehn Jahre. Danach wäre der Verbrauch fossiler Energierohstoffe auf null zu senken, weltweit und sofort.
Steigen die Emissionen weiter wie in den letzten Jahren an, verkürzt sich die verbleibende Zeitspanne für die vollständige Dekarbonisierung weiter.

Das ist der Hintergrund der Forderung der Grünen, ab 2030 die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKW ab 2030 zu verbieten. Was natürlich bei weitem nicht ausreichen würde. Auch der Bestand müsste stillgelegt werden – und das im gesamten Automobilverkehr, eingeschlossen beispielsweise Busse und Lastkraftwagen. Eisenbahnen, Schiffe und Flugzeuge hätten ohne Diesel oder Kerosin auszukommen. Die Erdgasheizung wäre Geschichte, die Stromproduktion aus Kohle ebenfalls. Stahl, Zement, Keramik, Glas und viele Kunststoffe könnten nicht mehr hergestellt werden. Der gesamte Konsum hätte “klimaneutral” zu erfolgen, ab 2030 müssten alle Menschen Vegetarier werden. Um gemäß der Klimasimulationen zumindest mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% unter 1,5 Grad zu bleiben, dürfte man gar nur noch 217 Gigatonnen Kohlendioxid produzieren. Der vollständige, weltweite Rückfall ins Mittelalter wäre dann bis 2022 zu vollziehen.

Eine solche Politik ist natürlich nicht durchsetzbar, weder global, noch in einzelnen Ländern. … Mit der Einleitung, ja schon mit der ernsthaften Vorbereitung der oben geschilderten Maßnahmen, die übrigens in den ersten Entwürfen des Klimaschutzplans tatsächlich auftauchten, gäbe man den politischen Gegnern weit größere Mobilisierungsoptionen, als durch die konzeptionslose Flüchtlingspolitik. Nur Barbara Hendricks hat das noch nicht verstanden. Deswegen scheitert sie fortwährend.

zum Offenbarungseid
Die Botschaft des aktuellen UNEP-Reports ist klar. Wenn tatsächlich mit einer Erwärmung von zwei Grad im weltweiten Mittel apokalyptische Folgen verbunden sind und wenn die Klimamodelle wirklich stimmen, dann ist die Klimakatastrophe durch keine Macht der Welt mehr aufzuhalten. Also kann man die Klimaschutzpolitik in der gegenwärtigen Form, in der sie sich auf die Reduzierung und Vermeidung von Emissionen konzentriert, auch lassen.
Diese einfache Wahrheit nach Jahrzehnten der Propaganda einzuräumen, wäre aber politisch mindestens ebenso vernichtend, wie eine umfassende Dekarbonisierung. Daher öffnet die UNEP den Regierungen einen Fluchtweg: Wir machen einfach so weiter wie bisher, mit Appellen, Papieren, Verhandlungen und der ein oder anderen eher symbolischen Maßnahme, und verschieben die Lösung auf die nachkommende Generation. Die dann ab 2050 gezwungen sein wird, Kohlendioxid in großem Maßstab wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Mit Technologien und Verfahren, die es noch gar nicht gibt. Nur diese sogenannten “negativen Emissionen” schützen das Pariser Abkommen vor dem Papierkorb.
Der Glaube, auf diese Weise die Steuerzahler zur weiteren Alimentierung der Klimaschutzindustrie motivieren zu können, beweist einmal mehr den Mangel an Respekt, den Regierungen und Verwaltungen den Bürgern entgegenbringen.

Klimaschutz ist entweder nutzlos, weil die Natur doch macht, was sie will, oder er ist gefährlich, weil die Dekarbonisierung die Menschen in Armut und Verwundbarkeit stürzt, oder er ist sinnlos, weil die gesteckten Ziele nicht erreichbar sind. Für letzteres gibt es nun eine offizielle Bestätigung von höchster Stelle.

Quellen

[1] TYCHIS EINBLICK, 04.11.2016, Peter Heller: Klimaschutz? Hat sich erledigt
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/klimaschutz-hat-sich-erledigt/

[2] Klimaretter.Info, 02.11.2016: Merkel lässt Hendricks hängen
http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/22181-merkel-laesst-hendricks-haengen




Über das rechtzeitige Aufbauen von Sündenböcken „Klima-Risiken“: Mit Eleganz aus der Schusslinie

Wenn etwas „Mutti Merkel“ auszeichnet, dann ist es ein hochentwickeltes Gespür für politische Stimmungen und Strömungen. In ihrer Person scheint dieser Instinkt mit der sorgfältigen kommunistischen Agitprop-Ausbildung ihrer DDR-Jugend eine für ihre politische Karriere äußerst vorteilhafte Symbiose eingegangen zu sein. Hinzu kommt die Bereitschaft, getroffene Entscheidungen jederzeit umzustoßen, wenn Volkes Stimmung zu kippen scheint. Paradebeispiel hierfür ist die Bedenkenlosigkeit, mit der sie nach Fukushima die deutsche Kernenergie der Vernichtung preisgab, wofür sie die eigentlich zuständige Reaktorsicherheitskommission kaltstellte und durch eine ihr hörige Ethikkommission überging.

Dass bei solchen abrupten Manövern auch schon mal politische Weggefährten aus der Kurve getragen werden, ist selbst der ihr sehr zugetanen Presse aufgefallen. Dort hat man sich darauf eingestellt, dass die Aussage, die Kanzlerin stehe „voll hinter“ jemandem, durchaus den Auftakt zu einem jähen Karriereknick markieren kann. Hiervon können diverse Ex-Weggefährten und Koalitionspartner ein Lied singen.

Deutliche Signale für eine erneute Kanzlerkandidatur

Von daher gibt die Tatsache zu denken, dass sie, die früher eifrigst an ihrem Ruf als „Klimakanzlerin“ gefeilt hat, sich bei den großen UN-Klimakonferenzen auffällig zurückhält und ihre Koalitionspartnerin „Burning Barabara*)“ Hendricks selbst beim „Durchbruch von Paris“ allein auf die große Bühne treten lässt. Auch Gabriel, ebenfalls ein Mensch mit wachem Machtinstinkt, scheint es vorzuziehen, sich lieber nicht in Marrakech als Weltretter feiern zu lassen. Beide scheinen erkannt zu haben, dass die „Klimarettung durch Dekarbonisierung“ in absehbarer Zeit in einer Katastrophe münden wird. Da ist es besser, sich diesbezüglich vor der Kandidatur für die Wahl 2017 diskret im Hintergrund zu halten und geeignete Personen dazu zu ermuntern, sich dem künftigen Volkszorn auszusetzen. Umwelt-Barbara ist hierfür geradezu prädestiniert. Ihr fehlen augenscheinlich die Intelligenz und die Phantasie, um die unausweichlichen Folgen Ihres Tuns für Volkswirtschaft und Arbeitsplätze zu begreifen. Zugleich ist sie fanatisch genug, um unbeirrt gegen den immer deutlicher werdenden Widerstand anderer Ministerien sowie betroffener Industrieverbände anzuwüten. Ihre Weggenossen haben sie demnach da, wo man sie sie haben wollte: Als Köder für die Piranhas, sobald sich der Volkszorn genügend hoch aufgebaut hat. Diese raffiniert aufgestellte Falle ist ein deutliches Signal dafür, dass sowohl Merkel als auch Gabriel an ihrer jeweiligen Kanzlerkandidatur arbeiten. Für nachteilige Konsequenzen bringen sie zugleich eine sehr passende Sündenböckin mit.

Das Netz der Mutterspinne…

Während Siggi bereits vor einiger Zeit erkennen ließ, dass er die Klimarettung nicht ernst nimmt, scheint Merkel  weiter an die Richtigkeit ihrer Politik zu glauben und treibt diese unbeirrt voran. Sie hat sowohl auf europäischer als auch auf weltweiter Ebene über Jahre hinweg Netzwerke aufgebaut und Verbündete in entscheidende Positionen gehievt. So wurden Typen wie Prof. Schellnhuber vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) zu internationalen Chefideologen mit direktem Einfluss auf UN-Gremien und kirchliche Beratungskommissionen gepusht.

Auf aktives Betreiben von Fr. Merkel wurden zahllose Bindungen und Zusicherungen festgeklopft, wofür zugleich eigene Souveränitätsrechte aufgegeben wurden. Dadurch wurde die Nation in ein dichtes Spinnennetz von Verpflichtungen eingesponnen. Bereits heute kann Deutschland z.B. von europäischen Institutionen nahezu nach Belieben in die Zange genommen werden, siehe das Gezerre um Themen wie die Pkw-Maut, nitrathaltige Gülle auf den Feldern oder Abgasvorschriften, mit denen die Autoindustrie vernichtet wird. Dabei darf Fr. Merkel darauf vertrauen, dass die Verantwortung für ihr Handeln nicht ihr angelastet wird, sondern dank der ihr hörigen Journaille den von ihr geschickt aufgebauten Popanzen zugeschoben wird.

Verbündete in Sicherheit bringen

Zu ihrer Strategie gehört auch, dass sie solche Verbündete, auf die sie Wert legt, rechtzeitig aus der direkten Verantwortung herauszieht. Paradebeispiele hierfür sind der ihr ergebene Minister Altmaier, den sie rechtzeitig aus der Verantwortung für die „Energiewende“ herauszog, bevor er politischen Schaden nehmen konnte. Als Chef des Bundeskanzleramts schwebt er jetzt nahezu unangreifbar über den Niederungen der Tagespolitik und den entsprechenden Risiken.

Weiteres typisches Beispiel für die clever und langfristig angelegte Merkelsche Politik des Fädenziehens im Hintergrund ist auch der Fall ihrer Busenfreundin Hildegard Müller. Diese übernahm 2008 die Aufgabe, Widerstände der deutschen Stromerzeuger gegen die „Energiewende“ zu brechen, indem sie den Chefposten im wichtigsten Branchenverband BDEW übernahm. Als Statthalterin Berlins gelang es Müller, den Verband konsequent „grün zu tönen“ [WELT], indem sie ihn so konsequent an den Bedürfnissen der „neuen Energiewelt“ ausrichtete, dass „mehr als 30 namhafte Ökostromunternehmen Mitglieder des BDEW wurden, darunter Branchengrößen wie Enertrag, Belectric, Grundgrün, Next Kraftwerke, First Solar sowie alle Offshore-Windpark-Betreiber…..Das Ergrünen des Verbandes zeigte sich auch in einer Reihe von Personalentscheidungen: So wurde der frühere Grünen-Politiker und Atomkraftgegner Johannes Kempmann zum Präsidenten des BDEW gewählt. Mit Tilmann Schwencke übernahm im Juli vergangenen Jahres ein Windkraftmanager die Position des Geschäftsbereichsleiters Strategie und Politik“.

Für ihren durchschlagenden Erfolg – am 9.11. musste E.ON bekanntgeben, dass nach einem erneuten Verlust von 9 Mrd. € das Eigenkapital faktisch aufgezehrt ist – wurde Fr. Müller üppig belohnt. Man holte sie rechtzeitig aus dem inzwischen kastrierten Verband heraus und brachte sie auf der RWE-Vorstandsetage unter. Dort gilt sie als künftige Vorstandsvorsitzende der neuen RWE-Tochtergesellschaft für erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze. Wenn sie will, kann Mutti für die Ihren sehr fürsorglich sein, die Zeche zahlen eh die Opfer, in diesem Falle RWE und die per EE-Umlage ausgeplünderten Bürger.

Der clevere Siggi

Nachfolger von Altmeier wurde Gabriel, der jedoch zu schlau war, den ihm zugedachten „Dekarbonisierungsköder“ anzunehmen, und die Rolle des Blitzableiters seiner Parteigenossin vom Niederrhein zuschob. Mit einer bemerkenswerten Volte hat er ihr vorerst auch die Verabschiedung ihres „Klimaschutzplans“ vermasselt, so dass sie möglicherweise mit leeren Händen nach Marrakesch fliegen muss. Zwar ist jetzt wieder die Rede von Versöhnung und einer Einigung in letzter Minute, aber das Hin und Her zeigt überdeutlich, wie zerstritten die Politik in dieser Frage inzwischen ist. Mit seiner Blutgrätsche gegen Merkels EE-Politik präsentiert sich Siggi zugleich als alternativer Kanzlerkandidat für die Wahl 2017.

  

Geht die Schweiz volles Risiko?

Ebenso wie bei der deutschen Bundeskanzlerin scheint sich jetzt auch der Schweizer Bundesrätin Leuthard eine Möglichkeit zu eröffnen, die Risiken der „Klimarettung“ anderen anzuhängen. Sie verfolgt ihr Ziel „Energiestrategie 2050“, dessen Konsequenzen ebenso desaströs wären wie die des deutschen „Klimaschutzplans“, gerne mit Trippelschrittchen unter Wahrung von Rückzugsoptionen, so dass die wahren Konsequenzen erst spürbar werden, wenn sie selbst nicht mehr in Verantwortung genommen werden kann. Allerdings fehlte ihr bisher ein passender Blitzableiter. Da sich jetzt auch in der Schweiz langsam Widerstände aufbauen, ist es ganz opportun, dass ihre ungeduldigeren Verbündeten gerade jetzt massiv vorpreschen. Auf Initiative der Grünen soll die Schweiz am 27. November per Volksabstimmung die kurzfristige Stilllegung von drei Kernkraftwerken beschließen, die derzeit noch 15 % zur nationalen Stromproduktion beitragen.

Das künftige EE-Paradies Schweiz – garantiert touristen- und zugvogelfrei (mit freundlicher Genehmigung der Alliance Energie Schweiz) 

Bis 2029 sollen dann auch die beiden restlichen KKW abgeschaltet werden, wodurch insgesamt sogar 40 % der Schweizer Stromproduktion ausfallen würden. Von der langfristigen Zielsetzung her entspricht dies zwar durchaus Leuthards Plänen, engt jedoch ihren politischen und wirtschaftlichen Spielraum stark ein. Wird die Initiative angenommen – worauf derzeitige Umfrageergebnisse hindeuten -, so könnte es passieren, dass es nicht Deutschland sein wird, sondern die sonst so bedächtig agierende Schweiz, die der restlichen Welt den Beweis dafür liefert, dass die „Dekarbonisierung“ nichts weiter ist als ein extrem teurer Irrweg. Die Grünen bekämen den Volkszorn voll zu spüren und Leuthard hätte ein prima Schlupfloch zur Hand. Das könnte sich noch als sehr praktisch erweisen….

Und die Urgewalt aus den USA?

Eine ganz neue Dynamik dürfte die „Klimarettungspolitik“ der UN in nächster Zeit aufgrund des Wahlsiegs von Trump erhalten. Monatelange Hasskampagnen in Europas linksgrün dominierten Medien und seitens vieler Politiker und Intellektueller haben ihn nicht aufhalten können. Was von ihm letztlich zu halten sein wird, muss allerdings die Zukunft zeigen. Auch sein „Yes we can“-Vorgänger sprang als Tiger, bevor er in Windeseile alle Versprechen über Bord warf, um jetzt als abgetretener Bettvorleger vor die Tür des Oval Office gekehrt zu werden.

Vorschnelle Nobelpreise wird man Trump sicherlich nicht verleihen. Die schrankenlose Hexenverfolgung gegenüber „Skeptikern“, die sich in den USA bereits breitmachte, dürfte unter ihm jedoch erstmal gestoppt werden. Vieles spricht dafür, dass er Obamas Klimapolitik zurückstutzen wird, aber man sollte im Auge behalten, dass die Nation zutiefst gespalten ist und es gegen jede seiner Maßnahmen zu teils erbittertem Widerstand kommen wird. Zudem hat er weder eine ausformulierte politische Position noch eine erprobte Mannschaft vorzuweisen. Erste Stellungnahmen vom PIK aka Schellnhuber und von „Mutti“ lassen jedoch erkennen, dass er ihre Kreise bereits empfindlich gestört hat. Das macht zwar Hoffnung auf mehr, doch kann verfrühte Euphorie auch zu bitteren Enttäuschungen führen.

Fred F. Mueller

*) Der Spitzname bezieht sich auf einen länger zurückliegenden Vorfall, bei dem Fr. Hendricks bei einer hitzigen Diskussion mit einem oppositionellen Politiker ihre Zigarette auf dessen Hand ausgedrückt haben soll.

Quellen

[WELT] https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article150857574/Cheflobbyistin-der-Energiebranche-wechselt-zu-RWE.html#




Eine Wahlanalyse, die Sie nicht in den Mainstream Medien sehen

Als ich ein Kind war, waren die Demokraten die Partei der Armen und die Republikaner waren die Partei der Reichen. Irgendwie änderte sich das, als ich nicht hinsah und jetzt ist das nicht mehr der Fall. Siehe die Ergebnisse unten. Je wohlhabender der Staat, desto mehr Leute stimmten für Hillary.

[gefundene Schlagzeile auf The Guardian: Nie hat Amerika mehr als jetzt, furchtlose und unabhängige Medien gebraucht – dem kann ich mich für Deutschland anschließen, der Übersetzer]

Schließlich zeigt die Grafik unten auch den Grund, warum die meinungsmachenden Köpfe durch das Ergebnis so schockiert waren … sehen Sie den einen Bundesstaat mit 93% Stimmen für Hillary oben an der Spitze?

Grafik: Eschenbach – Stimmen für Clinton nach Wohlstand (Einkommen)

Das ist der District of Columbia, der mehr als 10 zu 1 liberal ist … und sie fragen sich, warum sie [dort] keine Trump-Anhänger kennen, warum sie keine Ahnung vom Puls der Leute haben und warum sie dachten, Trump könne nie gewinnen? Sie stecken in der Beltway Blase, mit der üblichen Realitätsverzerrung, die dort auftritt.

[Beltway –  der „Gürtel“ rund um Washington DC. Ausdruck für die Leute und Institutionen, die dort wohnen bzw. angesiedelt sind und mit dem Rest von Amerika politisch und sozial nicht in Kontakt sind, aber viel politischen Einfluss haben – der Übersetzer]

Mein besten Wünsche für alle auf beiden Seiten. Meine Hoffnung ist, dass wir alle das uns Trennende überwinden können und erkennen, dass dies eine riesige Chance für uns ist, eine Regierung zu ändern, die ehrlich gesagt nicht funktioniert. Wir werden uns nicht auf eine bestimmte vorgeschlagene Lösung einigen können, aber ich glaube, wir können zustimmen, dass der gegenwärtige Reformstau unerträglich ist.

Wie immer: Ich, wie die meisten Leute, kann meine eigenen Worte und Ansprüche verteidigen. Jedoch kann sich niemand gegen ein Missverständnis seiner eigenen Worte verteidigen. Um Missverständnisse zu vermeiden, geben Sie bitte genau die Wörter an, mit denen Sie nicht einverstanden sind. Auf diese Weise können wir alle den genauen Grund Ihres Einwandes klar erkennen.

Willis Eschenbach

Erschienen auf WUWT am 09.11.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2016/11/09/an-election-analysis-you-wont-see-in-the-msm/




Neuer US Präsident wird Obamas Klima- und Energiepolitk umkehren

1) Sieg von Trump signalisiert das Ende des Grünen Zeitalters

Der globale Kampf gegen Klimawandel wird durch den Wahlsieg von Donald Trump einen ernsthaften Dämpfer bekommen, was für die Industrien bedrohlich ist, die daran arbeiten, die Verschmutzung durch fossile Treibstoffe zu säubern. Der nächste Präsident hat die Wissenschaft vom Klimawandel in Frage gestellt [womit er nun wirklich nicht allein steht! Anm. d. Übers.], sich für den Rückzug aus dem Paris-Abkommen zur globalen Erwärmung ausgesprochen und versprochen, die Kohleerzeugung anzukurbeln, also den schmutzigsten fossilen Treibstoff. Grüne Campaigner und Politiker, von denen einige diese Woche in Marrakesch zusammengekommen waren, um das Paris-Abkommen mit Leben zu erfüllen, schlugen Alarm hinsichtlich des Umbruchs, welchen sie erwarten, wenn Trump im Januar in das Amt eingeführt wird. —Bloomberg News, 9 November 2016

2) Neuer US-Präsident wird Obamas Energie- und Klima-Prioritäten umkehren

Donald J. Trump tritt sein Amt an mit einem Plan, das meiste von dem zu verwerfen, was Präsident Obama hinsichtlich Energie und Umwelt erreicht hat. Er hat sich nicht nur für die „Kündigung“ der internationalen Klimavereinbarungen von Paris ausgesprochen, sondern will auch die heimischen Energie- und Umweltprioritäten neu setzen. Er möchte auf öffentlichem Land Öl- und Gasbohrungen sowie Kohlebergbau ermöglichen. Er möchte Vorschriften annullieren, die er unnötig nennt. Er wird zur Abstimmung anstehende Vorschriften für stärkere Methan-Kontrollen von heimischen Bohrunternehmen zurückziehen. Er möchte die Rolle der Environmental Protection Agency beschneiden und auf einen reinen Berater-Status zurückstufen. Außerdem will er den Clean Power Plan außer Kraft setzen, also die Verpflichtung von Unternehmen, für niedrigere Kohlenstoff-Emissionen zu sorgen. Obwohl Trump sich als der ultimative Außenseiter geriert bei der Zusammenstellung eines Transitions-Teams, hat er dafür Insider-Veteranen aus Washington gewählt, von denen viele Lobbyisten sind für fossile Energie-Unternehmen und für Skeptiker der Klimawissenschaft [das ist doch eine gute Nachricht, oder? Anm. d. Übers.]. –Steven Mufson and Brady Dennis, The Washington Post, 9 November 2016

3) Schlechte Laune in Brüssel: Präsident Trump kann das UN-Klimaabkommen töten, warnt der Leiter des EU-Kohlenstoffmarktes

Stephen Brown prophezeite, dass das Pariser Klimaabkommen „rasch ad acta gelegt wird“, dass Hindernisse und „verfahrenstechnische Hürden“ für Infrastrukturprojekten wie Pipelines neu überdacht werden, und Vorschriften über die sozialen Kosten von Kohlenstoff und anderen Umweltauswirkungen „verschwinden“ werden. „Der Clean Power Plan wird einen langsamen Tod erleiden“, sagte er und fügte hinzu, dass für Öl- und Gasbohrungen auf öffentlichem Land Tür und Tor geöffnet werden. –Steven Mufson and Brady Dennis, The Washington Post, 9 November 2016 

4) Der Stern des weltgrößten Herstellers von Windturbinen sinkt nach Trumps Sieg

Aktien des Unternehmens Vestas Wind Systems A/S stürzten ab, nachdem die US-Wähler unerwartet Donald Trump zum Präsidenten wählten. Dies nährte die Besorgnis, dass die Industrie erneuerbarer Energie in Zukunft politischem Gegenwind ausgesetzt sein wird. [Die Anteile des] weltgrößten Herstellers von Windturbinen fielen um bis zu 14% und wurden zu einem um 6,6% niedrigeren Preis in Kopenhagen gehandelt. Einer Umfrage von Ernst & Young LLP aus dem vorigen Monat zufolge droht den USA der Verlust der Position als bester Markt für erneuerbare Energien für Investoren unter einer Regierung Trump. Trump hat klargestellt, dass er „Windturbinen hasst und alles tun wird, sie zu bekämpfen“, sagte Jacob Pedersen, Leiter von Gerechtigkeits-Analyse [equity analysis] bei Sydbank Anfang dieses Monats. –Christian Wienberg, Bloomberg News, 9 November 2016


5) Was wird Präsident Trump hinsichtlich Klima und Energie tun?

Kaufen Sie keine Anteile von Air Canada, nur weil Donald Trump gewählt worden ist; die Sofort-Reaktion unterscheidet sich nicht allzu sehr von der nach den Wahlsiegen von Ronald Reagan und George W. Bush. Obwohl viele Liberale nicht glücklich mit ihrem Wahlerfolg sind, gab es danach nichts weniger als die prophezeite Apokalypse. Angesichts Donald Trumps Wesen kann man erwarten, dass auch er sich als moderater erweisen wird als er im Wahlkampf daher gekommen war; vor allem, wenn er immer mehr mit den Realitäten präsidialer Gewalt konfrontiert wird. Erstens, man erwarte nicht, dass er viele seiner Versprechungen erfüllen wird wie etwa die Wiederbelebung von Kohle-Arbeitsplätzen. Wie bei vielen Kandidaten zuvor wird die Realität des Amtes bald Einzug halten, und die Tatsache, dass der Präsident nicht die Energiemärkte beherrscht, wird überdeutlich und rasch klar werden. Während er zweifellos die Entwicklung von Petroleum fördern wird, sind Öl- und Gaspreise für jene Industrie wichtiger. Hinsichtlich Klimawandel wäre das Verwerfen des Paris-Vertrages primär von symbolischer Bedeutung, war doch dessen Inkrafttreten immer das größte Hindernis. Chinas Ankündigung einer Erhöhung der Kohle-Kapazität um 19% während der nächsten 5 Jahre demonstriert, wie wenig verpflichtet sich viele Unterzeichner fühlen. –Michael Lynch, Forbes, 9 November 2016 

Link: www.gwpf.com

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Sonne ist wieder ruhig, geht sie doch einem solaren Minimum entgegen

Bild rechts: Das aktuelle Bild der Sonne (vom 31. Oktober 2016) zeigt eine eingekreiste Sonnenfleck-Region. Bild: NASA

Zunächst wird sich die Fleckenfreiheit immer nur ein paar Tage lang zeigen, dann werden daraus Wochen und schließlich ganze Monate, wenn der Sonnenfleckenzyklus seinen Tiefstpunkt erreicht. Die nächste Phase des solaren Minimums wird für das Jahr 2019 oder 2020 erwartet. Der gegenwärtige Zyklus ist der 24. Zyklus seit 1755, zu welchem Zeitpunkt die extensive Beobachtung der Sonnenflecken-Aktivität begonnen hatte. Er ist der schwächste Zyklus seit über einem Jahrhundert mit der geringsten Anzahl von Sonnenflecken seit dem Zyklus 14 mit seinem Höhepunkt im Februar 1906. Und noch etwas: der schwache Solarzyklus und die Erwartung fortgesetzter geringer Sonnenaktivität im kommenden Winter ist ein wichtiger Faktor bei den Winter-Aussichten im Gebiet des mittleren Atlantik, die kälter als normal sind.

Sonnenfleckenzahlen der solaren Zyklen 22, 23 und 24, die einen klaren Abschwächungstrend zeigen; die derzeitige Sonnenfleckenzahl ist durch den Pfeil markiert. Bild: Dr. David Hathaway, NASA/MSFC

Solarzyklus 24

Die Sonne durchläuft etwa alle 11 Jahre einen natürlichen Zyklus. Dieser Vorgang ist gekennzeichnet durch die Zu- und Abnahme von Sonnenflecken, die sich als sichtbare dunkle Regionen auf der Sonnenoberfläche abzeichnen und in denen es kühler ist als in der Umgebung. Die größte Anzahl in jedem gegebenen Solarzyklus wird als das „solare Maximum“ bezeichnet und die niedrigste Zahl entsprechend als „solares Minimum“. Wir befinden uns jetzt seit über 7 Jahren im Zyklus 24, und es scheint, als wäre es bereits im April 2014 während einer Aktivitäts-Spitze zum Maximum gekommen (jetzige Stellung gekennzeichnet durch den weißen Pfeil).

Geht man zurück bis zum Jahr 1755, gab es nur wenige solare Zyklen unter den 23 vorangegangenen Zyklen, die während der Maximum-Phase eine noch geringere Sonnenfleckenzahl aufwiesen. Die Aktivitätsspitze im April 2014 war tatsächlich die zweite Spitze im Zyklus 24, die noch etwas höher ausgefallen war als die erste Spitze im März 2012. Während es in vielen solaren Zyklen zu einer Doppelspitze kommt, ist dies das erste Mal, bei dem die zweite Spitze der Sonnenfleckenzahl höher war als die erste. Der zeitlichen Verlauf der Sonnenfleckenzahl (oben) zeigt einen eindeutigen Abschwächungstrend der solaren Zyklen seit dem Zyklus 22 mit seiner Spitze um das Jahr 1990.

Während im Verlauf eines schwachen Solarzyklus‘ seltener starke Sonnenstürme auftreten als in starken und aktiveren Zyklen, bedeutet das aber nicht, dass überhaupt keine auftreten. Tatsächlich war es zu dem berühmten „Supersturm“, bekannt als das Carrington-Ereignis im Jahre 1859 während eines schwachen Solarzyklus‘ gekommen (Nummer 10). Außerdem gibt es einige Hinweise, dass die größten Ereignisse wie etwa starke Flares und bedeutende geomagnetische Stürme dazu tendieren, während der abnehmenden Phase des Solarzyklus‘ aufzutreten. Mit anderen Worten, nach wie vor besteht die Chance starker Sonnenaktivität während der nächsten Monate und Jahre. Die letzte solare Minimumphase dauerte von 2007 bis 2009 und war historisch schwach. Tatsächlich war es dabei zu drei Tagen mit der geringsten Fleckenzahl seit Mitte des 19. Jahrhunderts gekommen (siehe folgende Graphik).

Höchste Anzahl von Tagen ohne Sonnenflecken pro Jahr; während des letzten solaren Minimums waren sogar gleich drei Jahre vertreten.

Konsequenzen eines solaren Minimums

Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben ist ein solares Minimum keine Periode einer vollkommen ruhigen und inaktiven Sonne, ist dies doch mit zahlreichen interessanten Änderungen verbunden. Erstens, kosmische Strahlen können während solarer Minima relativ leicht bis in das innere Sonnensystem eindringen. Galaktische kosmische Strahlen von außerhalb des Sonnensystems müssen sich gegen den Sonnenwind und gegen ein ganzes Dickicht solarer Magnetfelder durchsetzen. Während solarer Minima schwächen sich sowohl der Sonnenwind als auch das Magnetfeld der Sonne ab, was es leichter für die kosmische Strahlung macht, die Erde zu erreichen. Für Astronauten ist dies eine gefährlichere Zeit, kann doch eine Zunahme kosmischer Strahlung menschliche DNA zertrümmern. Außerdem ist auch die extreme ultraviolette Strahlung der Sonne (EUV) in Jahren mit geringer Sonnenfleckenzahl geringer, wodurch sie die obere Atmosphäre der Erde abkühlt und zusammenzieht. Mit einem deutlich niedrigeren aerodynamischen Widerstand bleiben Satelliten leichter im Orbit – was gut ist. Andererseits tendiert Weltraummüll dazu, sich zu akkumulieren, was den Weltraum um die Erde zu einem gefährlicheren Gebiet für Astronauten werden lässt.

Meteorologe Paul Dorian, Vencore, Inc., vencoreweather.com 

Link: http://www.vencoreweather.com/blog/2016/10/31/1040-am-sun-quiet-again-as-it-heads-towards-solar-minimum

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ein Vorgeschmack zum Klimaschutzplan 2050: Kaminöfen sind auf Helgoland ab dem Jahr 2016 zu verbieten

Worum ging es?
Pinneberger Tageblatt 3. Oktober 2016: [1] … Die Insel ist an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Gut 80 Kaminöfen gibt es aber noch. Die neue Fernwärmesatzung wurde zwar bereits 2014 erlassen. Nach einer Übergangszeit wurde darin die Nutzung der Öfen und Kamine zum „1. Juli 2016 auf der Insel Helgoland verboten“. Das will die Initiative der „Ofen-Freunde“ nicht akzeptieren und hat dagegen das Bürgerbegehren „Private Öfen heben Lebensqualität“ gestartet und 349 Unterschriften gesammelt.

Die Ofen-Befürworter argumentieren, sie wehrten sich nicht gegen den Anschluss- und Benutzerzwang an das öffentliche Fernwärmenetz. Die Öfen würden nicht als primäre Wärmequelle genutzt. Das Verbot werten sie als unrechtmäßigen Eingriff in ihre Lebens- und Wohnqualität. Weil die Gemeindevertretung aber an ihrer Entscheidung von 2014 festhält, kommt es am 6. November zu einem Bürgerentscheid.

Der Beschwerde über einen „Eingriff in ihre Lebens- und Wohnqualität“ setzten die Befürworter des Verbotes entgegen: „Wenn die anderen gewinnen, wird die ganze Insel verlieren.“ Es sei unstrittig, dass jeder Ofen Feinstaub produziere. Die Insel-Ziele wie die CO2-Neutralität und auch der Gesundheits-Tourismus seien in Gefahr. „Die Gesundheit des Menschen ist aber ein höheres Gut als die Behaglichkeit eines Kaminfeuers.“
Bei einem solch drastischen Gefährdungspotential des Lebens, der CO2-Neutralität und (ferner liefen noch) denkbarer touristischer Einbußen (ertragen und wollen Touristen auf einer unwirtlichen, öden Insel wirklich kein behagliches Kaminfeuer?) ist klar, dass kein Argument – schon gar nicht das einer fiktiven „Lebensqualität“, akzeptiert werden kann. Auch, dass die „Belastung“ nicht messbar ist, darf man nicht als Argument betrachten:

Der gelegentliche Betrieb von einigen ordnungsgemäß geprüften Kaminen auf einer windumtosten Insel, auf der an über 200 Tagen pro Jahr Windstärken über 6 Beaufort gemessen werden, erscheint daher kaum geeignet zu einer nennenswerten Feinstaubbelastung zu führen…“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative.

Helgolands Tourismusdirektor Klaus Furtmeier sieht im verantwortungsvollen Umgang mit Öfen keine negativen Auswirkungen für die hochgeschätzte Luftqualität. „Die regelmäßig stattfindenden, stets zwölfmonatigen Luftmessungen auf Helgoland, die unter anderem für den Erhalt des Prädikates ‚Nordseeheilbad‘ vorgeschrieben sind, haben seit vielen Jahren (auch damals wurden Öfen eingesetzt) immer sehr gute Werte ergeben.“

Wie es auch die Volksvertreter sahen, welche das Verbot befürworteten:
… Die Gemeindevertretung argumentiert, Gesundheit gehöre zu den wichtigsten Grundwerten für das Gemeinwohl auf der Insel.

Aber die Inselbewohner wehrten sich – und gewannen (wenn auch sehr knapp):
shz.de, 06. November 2016: [2] Bürgerentscheid: Helgoland entscheidet sich für Kaminöfen

Helgoland hat sich mit in einem Bürgerentscheid für die Nutzung von Kaminöfen auf der Insel entschieden. Die aktuelle Satzung der Gemeinde Helgoland muss geändert und der § 6 Absatz 3 der Fernwärmesatzung abgeschafft werden. Das amtliche Wahlergebnis wird im Laufe des Abends erwartet.

678 Helgoländer gingen an diesem Sonntag in die Wahlbüros auf dem Ober- und dem Unterland. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 51,32 Prozent. 54,25 Prozent (364) der Wähler stimmten mit „Ja“. 45,75 Prozent (307) der Wähler stimmten mit „Nein“. „Helgoland entscheidet sich für ,Gemütlichkeit’“, kommentiert Bürgermeister Jörg Singer.

Und die Moral von der Geschichte? Den Bürgern auf dem Festland bleibt diese Möglichkeit verschlossen. Doch es zeigt, wie Abstimmungen wohl auch in Deutschland ausfallen würden, wenn nicht die Volksvertreter unter Fraktionszwang, sondern die Bürger entscheiden dürften:
EIKE: 15.10.2016: Volksbegehren für eine „Grüne Wirtschaft“ in der Schweiz gescheitert

Quellen

[1] Pinneberger Tageblatt 3. Oktober 2016: Gegen den Feinstaub: Warum die Helgoländer über Kamine streiten
http://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/gegen-den-feinstaub-warum-die-helgolaender-ueber-kamine-streiten-id14992656.html

[2] shz.de, 06. November 2016: Bürgerentscheid: Helgoland entscheidet sich für Kaminöfen
http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/buergerentscheid-helgoland-entscheidet-sich-fuer-kaminoefen-id15272181.html




Donald Trump wird 45. Präsident der USA – Eine Klatsche für fast alle Medien, Demoskopen aber vor allem für Politiker, die das Volk als Pack verachten. Auch für die in Dunkeldeutschland.

Aber was ich vor allen Dingen von ihm denke ist, dass er weder ein Idiot ist, für den ihn viele halten und uns das auch immer wieder Tag für Tag auf allen Kanälen einbläuen wollten, und auch beleibe kein Feigling, kein Opportunist, kein Appeaser.

Denn wer sich wie er, in einer Wahl-Schlacht ,die ihresgleichen sucht, mit dem gesamten Establishment anlegt, mit so gut wie allen Medien in den USA und auch hierzulande, mit der gesamten Camarilla aus Hollywood und allen anderen bisher tonangebenden „Gutmenschen“, die nichts weiter im Sinne haben und hatten als ihre „political correctness“ allen anderen aufzudrücken, ihnen vorzuschreiben wie und was sie zu denken, zu fühlen und vor allem zu wählen und zu handeln haben.  Wer das tut, ist wahrlich mutig. Und dann noch obsiegt, dass wiederum gibt mir Mut.

Bis vor einem guten Jahr kannte ich Donald Trump nur wenig und das wenige auch nur aus den hiesigen Medienberichten, die samt und sonders kein gutes Haar an ihm ließen.

Doch dann hatte ich das Glück im Oktober vorigen Jahres der Hauptstadt Washington DC zu besuchen und beim abendlichen Herumzappen durch die vielen Fernsehkanäle – alle Sendungen permanent von Werbung unterbrochen- landete ich beim  Parlamentssender C-Span, der gerade eine  Rede des damaligen Bewerbers für die Präsidentschaft-Kandidatur Donald Trump in voller Länge übertrug.

Trump hielt diese Rede in Richmond Virginia, also in unmittelbarer Nachbarschaft.

Und ich hörte zu. Erst amüsiert, weil noch vollgepumpt mit allen von Deutschlands Medien ständig verbreiteten Vorurteilen, über diesen komischen Kerl mit der unmöglichen blonden Föhnfrisur, dann immer interessierter und zum Teil auch beindruckt. Donnerwetter dachte ich bei mir, welch Unterschied zu dem Bild, das die Medien ständig von ihm zeichnen und zu dem was er da sagte.

Vieles von dem, was er da sagte, hatte meiner Meinung nach Hand und Fuß. Man musste nicht alles richtig finden, aber der Diskussion sollte man sich schon stellen.

Und manches, aber nur weniges, musste man unter Wahlkampfgetöse und Selbstbeweihräucherung abtun.

Jedoch in diesen Punkten unterschied sich Trump nur graduell von den anderen Politikerreden, die man so kennt.

Das Ergebnis stand für mich hinterher aber eindeutig fest. Traue keinem Journalisten oder anderem Medienvertreter, der etwas von oder über Donald Trump sagt oder schreibt, bevor Du das nicht selbst überprüft hast.

Wir werden wird zwar selten direkt angelogen, vieles davon ist evtl. sogar wahr, oder hat zumindest einen wahren Kern, kommt aber durch die ständige und ausschließlich Negativauswahl im Ergebnis auf Lüge – besser gesagt: Propaganda- heraus.

Den Mann, den ich da hörte und sah, das  war nicht der Trump, der mir von den Medien vorgegaukelt worden war. Das war ein Mann mit Ecken und Kanten, mit oft sehr direkter Ausdrucksweise, der die Probleme beim Namen nannte und oft auch interessante Lösungen für sie anbot. Sicher nicht alle gut, oder auch nur bei näherer Betrachtung durchführbar, aber in jedem Fall diskussionswürdig und eine neue Sicht auf die Dinge – vor allem aber unbeeindruckt vom Korsett der politischen Correctness.

Und als ich später dann noch las, was Trump alles in Richtung Klima und Energie zu tun gedenkt, dann hoffte ich, wider vermeintlich besseres Wissen,  dass er das völlig Unmögliche schafft und siegt.

Donald Trump Aussagen am 26. Mai 2016: (Quelle hier)

1) Trump verspricht, in seiner Energienapsrache das Pariser Klimaabkommen zu zerreißen

Videozusammenschnitt der hiesigen Berichterstattung über die Klima- und energiepolitischen Ziele von Donald Trump, dem nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit Dank an R. Hoffmann vom Heiligenrother Klimamanifest für diese Zusammenschnitt.

2) Trump ist gegen „drakonische Klimaregeln“

3) Trump sagte, er würde das Pariser Klimaabkommen „stornieren“ –

4) und jede Finanzierung für Programme der Vereinten Nationen im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung zurückziehen.

In seinem Programm für die ersten 100 Tage (haben Sie je davon etwas gehört oder gelesen, wurde hierzulande darüber berichtet?) stehen die folgenden bemerkenswerten Sätze:

• Wir werden alle Job zerstörenden  Obama-Exekutiv-Aktionen, einschließlich des Klimaplanes und der Gewässer zurücknehmen.

• Wir werden die Kohleindustrie und andere Industrien, die von Hillary Clintons extremistischer Agenda bedroht sind, retten,

• Ich werde Trans Canada um eine Verlängerung der Genehmigungsanträge für die Keystone-Pipeline bitten,

• Wir werden Moratorien für die Energieproduktion in Bundesgebieten aufheben.

• Wir werden Richtlinien widerrufen, die uneingeschränkte Restriktionen auf neue Bohrtechniken verhängen. Diese Technologien schaffen Millionen von Arbeitsplätzen mit einem geringeren Abdruck als jemals zuvor,

• Wir werden das Pariser Klimaabkommen annullieren und alle Zahlungen von  Steuer-Dollars an U, N, globale Warmingprogramm beenden.

• Jede künftige Regelung wird durch einen einfachen Test gehen, ist diese Regelung gut für den amerikanischen Arbeiter? wird sie diesen Test nicht bestehen, wird die Regel nicht genehmigt werden,

Die Grünen-Linken aller Parteien werden zwar schäumen, wie auch alle Medien, welche heute die Klatsche ihres Leben bekommen haben.

Das wird zwar den Antiamerikanismus hierzulande befeuern, wenn eine Steigerung überhaupt noch möglich ist, aber insgesamt dazu beitragen, dass wieder die Vernunft in die Politik Einzug hält, in dem die Vernünftigen über die Demagogen mit ihrer Ideologie die Oberhand bekommen.

Und deswegen glaube ich, dass er ein guter Präsident sein wird,  zunächst mal nur für die USA und bestimmt nicht für Merkel-Deutschland. Auf längere Sicht aber auch für uns.




Großer Blackout in Südaustralien nicht verhindert – weil letztes Kohlekraftwerk zuvor abgeschaltet worden war.

Aber im Übrigen wurde in den deutschen Medien kaum darüber berichtet. Das hat auch einen guten Grund, denn in der deutschen Medienlandschaft und der Politik der Altparteien dürfte es kaum Interesse daran geben, die Öffentlichkeit über die sofort in Australien beginnende harsche Debatte darüber, wie es zu dem "Blackout"  kommen konnte, zu informieren.

Südaustralien ist auf dem abwegigen Pfad in Richtung 100 % Erneuerbare Energie weltweit wohl am weitesten geschritten (ich sage bewusst nicht fortgeschritten) und hat bezüglich der Energieversorgung bereits den Punkt erreicht, den Deutschland mit dem EEG etwa im Jahre 2030 erreichen will. Schließlich wird SA seit 2002 von einer Rot/Grünen Koalition regiert. Also ist es aus Sicht der AGWler und Ökogutmenschen brandgefährlich zu viel über das Desaster in SA zu informieren. Um das einzudämmen kamen schon wenige Stunden später die ersten "Experten", die natürlich schon ganz genau wussten, dass der Blackout keinesfalls etwas mit der ausgefallenen Windkraft zu tun haben kann und dem Klimawandel und dem daraus resultierenden Sturm geschuldet ist. Dem hielt zwar Andrew King von der Uni Melbourne entgegen, dass es keinerlei Daten gäbe, die diese Behauptung stützen. Schließlich hätte es schon früher in Australien solche Stürme gegeben, die aber nicht zu vergleichbaren Blackouts führten.

Die Ökogutmenschen behaupteten jedoch, dass der Blackout nur durch das sturmbedingte Umknicken von sieben Hochspannungsmasten verursacht wurde. Dem wurde entgegnet, dass erst durch die Vernetzung all der Windparks innerhalb des Landes eine kritische Situation entstand, dass schon ein paar umgeknickte Masten das Netz zerstören.

Ein Umstand wurde von den Ökos versucht ganz unter den Teppich zu kehren, dass nämlich im Mai des Jahres unter großem Aplomb das letzte Kohlekraftwerk stillgelegt wurde (Applaus als die Schornsteine durch Sprengung fielen), und gerade jetzt bei dem Blackout diese Reservekraft dringend benötigt wurde.

So trat das ein, was das Schreckgespenst aller Kraftwerksfachleute ist. SA konnte aus eigener Kraft sein Energiesystem nicht mehr neu anfahren. Nur durch das Ankoppeln an den Nachbarstaat Victoria und dessen Kohlekraftwerke konnte das System wieder anlaufen. Bei dem Begriff Nachbarstaat muss man aber an etwas größere Entfernungen als in Europa denken. Zwischen dem Industriezentrum von SA Adelaide und VIC Melbourne sind es "nur" 700 km. Zum Glück für SA hat aber VIC – anders als z.B. Polen – bislang noch keine Phasenschieber eingebaut um sich vor den Grünen Wolkenkuckucksheimern in Südaustralien abzuschotten.

Der Streit was nun den Blackout verursacht hat, ist wen wundert‘s, bis jetzt nicht beigelegt, und ich glaube auch nicht, dass er je beigelegt wird, denn für die Ökogutmenschen steht – auch weltweit – zu viel auf dem Spiel.

Allerdings war das SA Desaster ganz offensichtlich ein Weckruf für die anderen Bundesstaaten des australischen Commonwealth, die allerdings mehrheitlich, einschließlich der Bundesregierung, der Energiewende eher skeptisch gegenüber stehen.

Aber die Vermutung, dass das Thema nun medial hinreichend "ausgelutscht" sei, bestätigte sich nicht. Denn am 4. November 2016 erschien in THE WEST AUSTRALIAN ein überraschender Artikel von Joe Francis "Emergency services are prepared for the worst." Daraus war zu erfahren, dass in einigen Gebieten von SA der Blackout bis zu 96 Stunden dauerte, und er alle Symptome zeigte, die einerseits aus dem Merkblatt des deutschen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) -Verhalten bei Stromausfall- bekannt sind, und andererseits in dem Bestseller Roman von Marc Eisberg "Blackout" eindringlich beschrieben werden, als da unter anderem sind:

– Tausende Aufzügen mit festsitzenden Passagieren.
– Lebensmittelknappheit
– kein Licht
– Eisenbahn und öffentlicher Verkehr geht nicht mehr
– Flughäfen stellen nach 24 Stunden (Notstromversorgung) den Betrieb ein
– kein Wasser
– keine Abwasserentsorgung
– Handys fallen aus
– Computer fallen aus
– Lebensmittelläden sind leer
– Kein Geld mehr aus Banken oder Automaten
– Kein Benzin mehr
– Intensivpatienten in Not nach Ablauf der Generatorlaufzeiten (24 Std)
– Verkehrsregelung (Ampeln) bricht zusammen
– Auch die Polizei kann nicht mehr fahren
– Feuerwehr auch nicht zu den vielen Bränden, die durch Kerzen und Feuerstellen entstehen
– Plünderungen und Überfälle

Während es bei dem Merkblatt des BBK (Es führte zur amtlichen Aufforderung Notvorräte anzulegen) nicht klar wurde, wie es zu einem Blackout kommen könnte, und bei Eisberg die Ursache der Eingriff krimineller Hacker ist, hatte man es in SA genau mit dem zu tun, was von vielen Energieexperten als Folge der Energiewende befürchtet wird.

In Australien wurde der "Weckruf" gehört und verstanden. Dass man in Deutschland von Australien lernen könnte dürfte ausgeschlossen sein, ebenso wenig wie bei der australischen Lösung des Problems mit den Flüchtlingen.

Ich befürchte man wird in Deutschland nur durch einen lang andauernden gefährlichen Blackout zur Vernunft kommen – wenn überhaupt.

Frank Abels
Perth  WA
AUSTRALIA




Amerika muss mehr Energie verbrauchen, nicht weniger

US News berichtet „Die Rhetorik ist bei allen Amerikanern angekommen – besonders bei jenen, die derzeit oder ehemals im umkämpften produzierenden Gewerbe beschäftigt waren und die wiederholt die Bemühungen der Unternehmen erdulden mussten, ihre Arbeitsstätten nach Übersee auszulagern“.

Weil viele der verloren gegangenen Arbeitsplätze Automation und technologischen Fortschritten geschuldet sind – so dass mit weniger Arbeitskräften mehr produziert werden konnte – gibt es auf beiden Seiten Skeptizismus, ob diese Arbeitsplätze wirklich nach Amerika zurück geholt werden können. Allerdings denke ich, dass die meisten Amerikaner keine weiteren abwandernden Arbeitsplätze sehen wollen. Harry Moser, Gründer und Präsident der Reshoring Initiative, die zum Ziel hat, so viele Arbeitsplätze wie möglich zurückzuholen, ist optimistisch. Er sagte mir, dass derzeit genauso viele Arbeitsplätze verloren gehen wie jetzt zurückkommen: „Während wir von 2000 bis 2003 pro Jahr etwa 200.000 Arbeitsplätze verloren haben, ist die Bilanz jetzt ausgeglichen. Der Ausgleich des Handelsdefizits wird der US-Produktion beim gegenwärtigen Niveau der Produktivität etwa 4 Millionen Arbeitsplätze bescheren“.

MarketWatch.com zufolge liegt die Prozentzahl der Menschen im produzierenden Gewerbe auf dem rekord-niedrigen Niveau von 8,5% – im Vergleich zu 20% im Jahre 1980, 30% 1960 und rekord-hohe 39% während des Zweiten Weltkriegs.

Zwar gibt es viele Faktoren, die Unternehmen nach Übersee treiben, doch bedeuten niedrigere Löhne in Ländern wie China und Mexiko im Wettbewerb einen Vorteil. Die Energiekosten jedoch verschaffen den USA einen Vorteil, brauchen doch „Hersteller viel Energie, um ihre Produktionsverfahren am Laufen zu halten“, stellte Gary Marmo fest, Verkaufsdirektor des in New Jersey ansässigen Unternehmens Elizabethtown Gas. Er sagt: „Ein typisches Bürogebäude wird 5000, 10.000, 20.000 thermische Einheiten pro Jahr verbrauchen. Ein gut aufgestelltes Produktionswerk verbraucht möglicherweise die gleiche Menge innerhalb von nur wenigen Tagen“. Strom repräsentiert häufig einen der höchsten Posten bei den Herstellungskosten für energieintensive Industrien wie Plastik, Chemie und Pharmazie – und die Stromkosten liegen laut einem Vergleich zwischen den USA und China in letzterem Land um 50% höher.

Weil Produktion energieintensiv ist, tritt die Industrie den Rückweg in die USA an und/oder reizt Geschäfte, sich hier anzusiedeln. Dies wird unseren Energieverbrauch erhöhen. Die Industrie braucht Energie!

Präsident Obama hat sich über den Energieverbrauch in den USA lustig gemacht: „Die USA verbrauchen weit mehr Energie als deren nordamerikanische Nachbarn zusammen“, aber die USA machen auch viel mehr mit unserer Energie. Vergleicht man das BIP und den Energieverbrauch in den USA und Kanada ergibt sich, dass beide in etwa die gleiche Menge Energie verbrauchen, die USA jedoch ein substantiell höheres BIP aufweisen. Eine Studie mit einem Vergleich des globalen Energieverbrauchs mit dem globalen BIP ergab: „Energie korreliert so stark mit dem BIP, dass die Energiepolitik mehr oder weniger bestimmt, wie sich unsere Wirtschaft macht“. [Siehe Graphik oben rechts!]

Mike Haseler, Autor der Studie, erklärt: „ein steigendes BIP ist ein Anzeichen für eine blühende Ökonomie“. Und dennoch – im Namen von Klimawandel versuchen viele Länder via Politik der Regierung, den Energieverbrauch zu drosseln, indem die Kosten dafür nach oben getrieben werden. Haseler weiter: „Sie beschneiden den Energieverbrauch angesichts des Kollaps‘ der Wirtschaft in Europa, weil die europäische Industrie wettbewerbsmäßig nicht mehr mithalten kann mit Ländern, in denen die Energiepreise nicht durch sinnlose ,grüne‘ Politik künstlich in die Höhe getrieben werden“.

Der Energie-Vorteil ist nicht nur eine Angelegenheit zwischen Ländern, sondern es ist auch ein Faktor dafür, wo sich Unternehmen in den USA ansiedeln. „Hohe Stromrechnungen sind eine starke Abschreckung für die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Zusammenhang mit einer neuen oder erweiterten Produktionslinie“, schreibt Don Welch, Präsident des in New Hampshire ansässigen Unternehmens Globe Manufacturing Co, LLC. Die Strompreise in New Hampshire liegen um 55,6% über dem nationalen Durchschnitt. Das Unternehmen von Welch ist der führende Hersteller von Feuerbekämpfungs-Werkzeugen. Er erklärt: „Höhere Strompreise führen nicht nur dazu, dass die Herstellungskosten unserer Produkte um hunderttausende Dollars steigen – feuerfeste Schutzanzüge und Ausrüstung. Sondern wir könnten dieses Geld auch anders verwenden, indem wir es in unseren Betrieb re-investieren einschließlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze hier in New Hampshire. So jedoch treibt es in New Hampshire ansässige Unternehmen wie mein eigenes in einen Wettbewerbs-Nachteil im Vergleich zu Unternehmen in anderen Teilen des Landes“. Weil Globe auch Werke in drei anderen Staaten betreibt, erkennt er ganz klar die unterschiedlichen Energiekosten. Welch weiter: „Ich weiß schon jetzt, dass die Stromrechnung für mein Zweigunternehmen in Oklahoma nur etwa halb so hoch ist wie die, die ich in New Hampshire begleichen muss“. Falls er eine weitere Produktionslinie einrichten möchte, sind Energiekosten ein großer Faktor bei der Entscheidung, wo man expandiert.

John F.Olson, Präsident und geschäftsführender Direktor der Whelen Engineering Company stimmt dem zu. Olson schrieb: „Hersteller stehen im Wettbewerb mit anderen Herstellern in den USA oder – sogar noch schlimmer – mit dem Übersee-Wettbewerb in China. Die Hersteller in New Hampshire zahlen die höchsten Strompreise im Land“.

Falls es uns gelingt, Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe zurückzubringen – oder zumindest deren Abwanderung aus unserem Land zu stoppen – müssen wir für niedrige Energiekosten sorgen und mehr davon verfügbar machen. Moser ist sicher: „Der Ausgleich des Handelsdefizits sollte an erster Stelle der nationalen Priorität stehen“. Er sagte mir, dass es einer Zunahme der Produktion um 25% bedürfe – was eine Zunahme des Energieverbrauchs um etwa 10% bedeuten würde. Und doch fordert die Klimawandel-Politik von uns, dass wir stärkere Einschnitte vornehmen als die Entwicklungsländer wie China und Indien. Falls unsere Energiekosten weiter steigen, wie es in New Hampshire der Fall war, verlieren wir den größten Wettbewerbsvorteil, den wir haben.

Moser erklärt: „Produktion hat den höchsten Multiplikatoreffekt unter den großen Bereichen. Jeder im produzierenden Gewerbe entstehende Arbeitsplatz erzeugt zusätzliche Arbeitsplätze in anderen Bereichen, die den Herstellern zuliefern, sie unterstützen und Service bieten“.

Um das produzierende Gewerbe in die USA zurückzubringen oder dessen Ausweitung zu ermutigen, brauchen wir Energie, die vielfältig verfügbar und bezahlbar ist – und wir müssen mehr verbrauchen, nicht weniger. Falls wir unser Handelsdefizit ausgleichen wollen, das BIP wachsen lassen und eine blühende Ökonomie haben wollen, dann ist Energie der Schlüssel dafür. Wie ich schon immer sage: „Energie macht Amerika groß!“

Link: http://oilpro.com/post/28467/america-needs-to-use-more-energy-not-less

Übersetzt von Chris Frey EIKE




CFACT reist nach Marrakesch, um den UN-Klimapakt zu hinterfragen

Der geschäftsführende Direktor von CFACT Craig Rucker erklärte: „So vieles, was man den Menschen über die globale Erwärmung erzählt hat, ist rundheraus falsch. Klima-Computermodelle haben den gegenwärtigen Erwärmungstrend erheblich übertrieben, ebenso wie Extremwetter weltweit, und Eisbedeckung und Meeresspiegel sind alle normal. Dies sind wissenschaftlich festgestellte Tatsachen [die vor allem in der „Süddeutschen Zeitung“ permanent geleugnet werden! Anm. d. Übers.]. Das UN-Klimaabkommen wird einige wenige Privilegierte sehr bereichern, während freie Ökonomien belastet werden bis zum Zusammenbruch, was für das Klima gar nichts bedeuten würde. Die hart arbeitenden Menschen, die aufgefordert werden, für das UN-Paris-Abkommen zu zahlen, müssen davon in Kenntnis gesetzt werden. CFACT arbeitet daran, um genau dies sicherzustellen“.

Die UN unternahm außerordentliche Bemühungen, um ein Abkommen zu erreichen, solange Präsident Obama noch im Amt ist. Viele der Haupt-Vorgaben in dem Abkommen sind jedoch nicht bindend, um Obama zu helfen, die Ratifizierung im Senat zu umgehen. Aber extreme Elemente der Klimabewegung trachten jetzt nach einer Ausweitung des Paris-Abkommens und wollen so radikale Gedanken darin sehen wie einen Internationalen Gerichtshof für „Klima-Gerechtigkeit“ und eine Haftung entwickelter Länder für „Verluste und Schäden“, die weniger entwickelten Ländern durch Extremwetter entstehen. Sie trachten danach, den derzeit vonstatten gehenden UN-Prozess zu nutzen, um eine solche Politik durchzusetzen, sei es nun graduell oder offen.

CFACT wird sich inmitten der UN-Verhandlungen in Marrakesch aufhalten und diese Fragen beantworten. Es wird über viele weitere Aspekte mit weitreichenden Auswirkungen auf die Politik berichten, sowie sie sich entwickeln.

CFACT, gegründet im Jahre 1985, ist eine von den UN anerkannte NGO, die seit Jahrzehnten die harten Fakten präsentierte, die den Irrtümern der Klimawissenschaft und -politik auf UN-Konferenzen widersprechen. CFACT wird unbequeme Tatsachen ansprechen und führende Wissenschafts- und Politik-Experten heranziehen, die ein dringend benötigtes Gegengewicht zur Klimadebatte repräsentieren.

In der CFACT-Delegation wird auch Marc Morano sein, Betreiber des Blogs ClimateDepot von CFACT, eine der am meisten angeklickten und einflussreichsten Nachrichtendienstes für Klima und Informationen der Welt. Er fungierte als Kommunikationsdirektor für das Environment and Public Works Committee des US-Senats und arbeitete als Journalist im Radio, im Fernsehen und bei Printmedien. Er ist Moderator im Film Climate Hustle, der grundlegenden Dokumentation, die erstmals bei den Klimagesprächen in Paris im vorigen Jahr gezeigt wurde, und war der #1-Film in Amerika während des nationalen One-Night-Theater-Ereignisses im Mai.

Die Klimapolitik-Experten vom CFACT werden während und nach COP22 Kommentare und Analysen abgeben. Diese stehen allen Medien zur Verfügung, die ihre Berichterstattung ausgewogen gestalten wollen und die harten Fakten benennen, die die Campaigners der globalen Erwärmung unterdrücken möchten. [Bei der „Süddeutschen Zeitung“ wird das wohl nie der Fall sein! Anm. d. Übers.] Medienanfragen oder Interview-Wünsche richtet man bitte an: Judy Kent (fjmnkent@gmail.com).

Aktualisierungen von COP22 durch das CFACT gibt es regelmäßig bei CFACT.org und ClimateDepot.com

Link: http://www.cfact.org/2016/11/07/cfact-headed-to-marrakech-to-challenge-un-climate-pact/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




E-Mobile, Autos für Dummies?! Das 1×1 der Elektromobilität

Der Energieinhalt von Benzin und Dieselkraftstoff liegt bei 10 kWh/l. Kleinwagen haben ein Tankvolumen um 40 Liter. Damit kommt man bis zu 800 km weit. Ein 40-l-Tank enthält 400 kWh. Der Wirkungsgrad eines modernen Verbrennungsmotors im praktischen Betrieb liegt bei 30%. Gesteht man dem Elektromotor einschließlich der Verluste im Umrichter und dem Lade-Entlade-Wirkungsgrad des Akkus dagegen großzügige 90% zu, so ergibt sich ein rundes Verhältnis von 1:3 zwischen Verbrenner und E-Mobil. Ein Elektroauto müsste also 133 kWh elektrischer Energie mit sich führen, um die gleiche Fahrleistung und Reichweite aufzuweisen und somit das mit einem Verbrennungsmotor getriebene Fahrzeug vollumfänglich ersetzen zu können.

Das entspricht etwa 220 herkömmlicher Autobatterien/ Starter-Batterien mit 50 Ah und einer Masse von zusammen 3 Tonnen. Mit dem Gewicht erhöht sich aber der Energie-Bedarf des Fahrzeugs entsprechend und der Hund beißt sich so in den eigenen Schwanz.

Mit modernen Lithium-Akkus sieht es nicht besser aus. Der Renault Zoe kommt mit einer 22-kWh-Batterie daher. Die Reichweite beträgt bei kalten Temperaturen nur 100 km. Also in etwa nur 1/8 der Reichweite eines vergleichbaren Verbrenners. Der Akku wiegt allerdings rund 300 kg. Man benötigt 6 dieser Akkus mit knapp 2 Tonnen Gesamtgewicht, um auf die 133 kWh zu kommen. Mit dem Gewicht erhöht sich auch hier der Energie-Bedarf des Fahrzeugs und der Hund beißt sich wieder in den eigenen Schwanz.

Der Vergleich: Das Leergewicht eines alten Renault Twingos beträgt um die 1.000 kg, während das Leergewicht eines neuen Renault Zoe mit 1.500 kg mal eben 500 kg mehr betragt. Man kutschiert also schwere Batterien mit sich umher. Bei E-Fahrzeugen gilt, umso weiter man mit dem E-Mobil kommen will, umso mehr Akkus muss man zuladen. Die Zuladung erhöht wiederum den Energie-Bedarf des Fahrzeugs und damit reduziert sich wiederum die Reichweite des E-Mobils. Eine Spirale ohne Ende.

Im praktischen Test habe ich das mal mit meinen E-Quadrokopter ausprobiert. Ein 700 mAh LiPo-Akku mit ca. 19 g reicht für ca. 10 Minuten Flugzeit. Ein 2.000 mAh LiPo-Akku mit ca. 45g Gewicht reicht auch nur für ca. 10 Minuten Flugzeit. Der leistungsfähigere Akku bringt also aufgrund des Mehrgewichtes nichts.

Das Fazit: E-Mobile sind ein teuer Spaß, die allenfalls für den Nahverkehr und Stadtverkehr geeignet sind, aber nicht für lange Strecken und ausdauernde Leistungen.

Der Beitrag erschien zuerst bei Science Sceptical hier




Kognitive Dissonanz wird wiederkehren, wenn sich der Stillstand wieder einstellt – aber wird es zu spät sein?

Die ersten Bemühungen, dieser Tatsache Rechnung zu tragen war es, die Datensätze zu modifizieren (Messungen sowie Ballon- und Satellitendaten), um die Daten in bessere Übereinstimmung mit den Modellen zu bringen (anstatt über die Theorie und die Modelle noch einmal nachzudenken). Dann bekamen sie Unterstützung vom El Nino. Eine schwache La Nina und die abnehmende Sonnenaktivität sollte zu einem Rückgang der Temperaturen führen und zur Wiederkehr des Stillstandes, aber der Zug kann nach dem Paris-Abkommen schon abgefahren sein.

Diese im Widerspruch stehenden Daten haben vielen Gläubigen viele Jahre lang ein ungutes Gefühl vermittelt, was man ,kognitive Dissonanz‘ nennt. Aber die meisten waren in der Lage, dieses Gefühl abzuschütteln, sind doch so viele Kollegen auf den gleichen Zug sprudelnder Finanzierung aufgesprungen. Sie haben einfach die Vorteile der scheiternden Theorie abgesahnt oder haben geschäftliche, finanzielle und potentielle Interessen und/oder persönliche politische Ideologien, was so wunderbar zu den Plänen passt, gegen die so genannte katastrophale anthropogene globale Erwärmung vorzugehen.

In einer guten Arbeit von vor 50 Jahren erklärte Leon Festinger, ein Sozialpsychologe, wie sie das tun konnten und warum wir keine verbreitete rasche Rückkehr zu geistiger Gesundheit bzgl. des globalen Klimawandels erleben werden, sogar wenn sich der Stillstand wieder einstellt und immer neue Beweise auftauchen, dass die vorherrschenden Treibhaus-Theorien falsch sind, sich die globale Erwärmung verflüchtigt hat und jedweder Klimawandel weitgehend der natürlichen Variabilität geschuldet ist.

Werden gegenteilige Beweise präsentiert, stellte Festinger fest, dann gibt es eine Bedingung, die oftmals darüber bestimmt, ob der Glaube aufgegeben wird oder weiter mit neuer Leidenschaft bestehen bleibt. Diese Bedingung ist, ob der individuelle Gläubige sozialen Rückhalt hat oder nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass ein isolierter Gläubiger starken, seiner Ansicht widersprechenden Beweisen auf Dauer widerstehen kann. Falls jedoch der Gläubige Mitglied in einer Gruppe überzeugter Personen ist, von denen jede einzelne die andere unterstützen kann, kann man erwarten, dass der Glaube erhalten bleibt und die Gläubigen versuchen, Außenstehende zu bekehren oder zu überreden, dass der Glaube korrekt ist selbst angesichts von Daten, die das Gegenteil zeigen.

Heutzutage gibt es eine gewaltige ,soziale Unterstützung‘ von Zuwendungen einheimsenden Modellierern und Forschern; von Journalisten, die von Agenden oder Verkaufszahlen getrieben werden; von Umweltaktivisten und Unternehmen, die erkannt haben, dass grün ihre Lieblingsfarbe ist und die dies als einen Weg ansehen, grüne Gelder in ihre Koffer und Taschen fließen zu lassen. Zu dieser Gruppe gehören auch Landwirte, die von dem falsch gesetzten Mittelpunkt von Treibstoffherstellung aus Pflanzen profitieren, was die Einnahmen für ihre Ernteerträge auf ein Rekordniveau gehoben hat; Händler und große Marktunternehmen, die sich an den Aussichten von Big Money aus dem Kohlenstoff-Handel ergötzen; große Öl- und alternative-Energien-Unternehmen, die erkannt haben, dass dies der Weg zu größeren Profiten ist; und die Politiker und politischen Aktivisten, die es als einen Weg ansehen, heimliche Ziele zu erreichen hinsichtlich Änderung der Gesellschaftsordnung und Ausweitung ihrer Machtbasis.

In der Realität sind Wissenschaftler und die Öffentlichkeit aber trotz eines proklamierten Konsens‘ nicht so überzeugt. Wenn die Öffentlichkeit erst einmal erkannt hat, das sie hintergangen worden ist oder sie wie in UK erkennt, dass die Belastungen für die Menschheit durch die Anpassung an die grünen Übergriffe unerträglich sind (ein Hauptgrund für den Brexit), dann wird sich die Lage gegen sie wenden. Wir können nur hoffen, dass die angerichteten Schäden bis dahin nicht allzu groß oder gar irreparabel sind, wenn dieser Tag schließlich anbricht. Darum sollte man sich auch bei der Wahl sorgfältig überlegen, wo man sein Kreuzchen setzt.

Vielleicht ist es so, dass sich die Grünen und die Regierung und die nicht vertrauenswürdigen Medien mit den hanebüchenen Behauptungen ,die globale Erwärmung ist die größte Gefahr, vor der die Menschheit steht‘, in eine Lage wie Quacksalber-Verkäufer manövrieren.

Der große Michael Crichton, Autor von State of Fear zu diesem Thema, sagte: „Historisch ist die Behauptung eines Konsens‘ der erste Rückzugsraum für Halunken; es ist ein Weg, eine Debatte zu vermeiden, indem behauptet wird, dass das Ganze bereits settled ist“. Und: „Immer wenn man hört, dass sich die Wissenschaftler bei etwas einig sind, befingere man seine Brieftasche, weil man danach greifen will“.

Crichton weiter: „Reden wir Klartext: Die Arbeit der Wissenschaft hat nichts, aber auch gar nichts mit Konsens zu tun. Konsens ist Sache der Politik. In der Wissenschaft ist Konsens irrelevant. Relevant sind einzig reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler jemals sind genau deswegen groß, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben (Galilei, Newton, Einstein usw.)“

Sein Fazit: „So etwas wie Konsens gibt es in der Wissenschaft nicht. Falls es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft. Falls es Wissenschaft ist, ist es kein Konsens. Punkt!“

Uns allen wird dieser Mann und seine Arbeit fehlen. Mehr zur ,kognitiven Dissonanz‘ und zur Arbeit von Festinger „wenn Prophezeiungen scheitern“ gibt es hier.

Link: http://icecap.us/index.php/go/political-climate

Übersetzt von Chris Frey EIKE