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An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen

FAZ[1]: Der unglaubliche Eiertanz der Meteorologen

Nicht bloß die ungeheuren Unwetter, die Deutschland gerade heimsuchen, beweisen: Der Klimawandel findet statt. Warum reden Meteorologen den Begriff ständig klein?

Nicht messianische Überzeugung hilft, sondern Fakten

Leider bringt der FAZ Feuilleton-Ressortchef keinerlei Belege, sondern verkündet, seine persönliche Meinung reiche zur Belegführung vollkommen aus. Und wer dieser nicht automatisch zustimmt, ist unwissenschaftlich und sehr wahrscheinlich auch ein typischer Donald Trump und AfD-Wähler – einfach Personen mit denen sich Diskutieren, egal über was, sowieso nicht lohnt.

Das mag man glauben oder nicht. Auf jeden Fall ist es ein deutliches Anzeichen des völligen Niedergangs unserer Medien zu amerikanischen und englischen Verhältnissen. Hysterie und Messianismus haben in der Vergangenheit jedoch nie zu sinnvollen Lösungen geführt, weil meistens die Theorien dazu falsch waren. Somit stellt sich aktuell eher die Frage, könnte es nicht wieder so sein?

Es ist immer schwer, bei Bildern wie den aktuellen aus den betroffenen Gebieten daran zu erinnern, dass diese weder „unvorhersehbar“ oder „noch nie dagewesen“ sein könnten. Keinem Betroffenen hilft das. Wer aber Lösungen will, muss Fakten und nicht Emotionen betrachten. Deshalb soll exemplarisch zu Deutschland und dann dem extrem betroffenen Kreis Simbach am Inn gezeigt werden, wie es dort früher mit Überschwemmungen war und was dagegen (Sinnvolles) getan wurde.

Anmerkung: Parallel zu dieser Darstellung hat auch Herr Kowatsch eine über einen Unwetterstandort in Baden-Württemberg verfasst. Beide ergänzen sich und zeigen die gleiche Problematik auf „Hintergründe der Unwetter in Süddeutschland. Vergleich von Braunsbach und Niederalfingen“.

Historische Daten und Klimafakten

Immer wieder muss man in Erinnerung rufen, dass wir aktuell in einem eher ruhigen Klimaabschnitt leben und es in der früher angeblich „naturbelassen schönen“ Zeit wesentlich extremer schwankte. Deshalb ist die Sehnsucht danach mit keinerlei Fakten, sondern ausschließlich ökoreligiös zu begründen.

Video vom Autritt des ZDF Chefmeteorologen Dr. Gunter Tiersch vom 7.6.16 bei Markus Lanz. Nach den verheerenden Gewitterschäden der letzten Tage vor allem in Süd- und Westdeutschland kann Dr. Gunter Tiersch wieder mal nicht anders, als diese Wetterextreme dem Klimawandel in die Schuhe schieben. Nur als „Vermutung“ wie er später kurz hinzufügt. Seine Begründung klingt – zumal aus dem Munde des „ehrlichen Wissenschaftlers“- für die Zuschauer plausibel. Es kommt darin alles vor, Die Arktis schmilzt, das Jahr 2015 war – wenn auch weltweit- das wärmste Jahr, nach der Erwärmungspause seien jetzt wieder warme Jahre dran etc. etc. . Tiersch ist überzeugt: Es ist – wenigstens zu 20 %- der Klimawandel. Fakten des DWD und andere Institutionen interessieren ihn offenbar nicht. Selektive Wahrnehmung ist das Gebot der Stunde. Auf kalte Sonne finden wir: Unwetter: Starkregen bringt ARD und ZDF in Erklärungsnot 

[…] Der Meteorologe Jörg Kachelmann erhob am Montag schwere Vorwürfe gegen die ARD: Regionalsender des öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramms hätten ihr Programm wegen des Unwetters umstellen, die Bevölkerung warnen müssen, meint er. […] Der andere öffentlich-rechtliche Sender, das ZDF, schob im “heute journal” die Regenkatastrophen im Wesentlichen auf den Klimawandel; als Kronzeugen wurden zwei Wissenschaftler interviewt. Zwar scheint es plausibel, dass Gewitter im Zug der Erwärmung weltweit häufiger werden. In Deutschland aber scheint der Effekt noch klein: Das “heute journal” unterschlug Daten des Deutschen Wetterdienstes DWD, denen zufolge starke Niederschläge in Deutschland bislang konstant geblieben sind: Es gebe keinen Trend zu heftigeren Regenfällen, schreibt der DWD; siehe Grafik:

Weiterlesen auf Spiegel Online.

Auch das Umweltbundesamt kann bisher keinen robusten Trend bei den Starkregen-Ereignissen erkennen. Siehe unseren Blogbeitrag “Klimabericht des Umweltbundesamtes (UBA) zu Deutschland: Kein statistisch gesicherter Anstieg extremer Niederschläge oder von Trockenperioden“.

Auf ZEIT.ONLINE kam ein verblüffend neutraler Artikel: „Ist das jetzt der Klimawandel?“[4]. Darin ist eine aktuelle Grafik der Münchner Rück gezeigt. Aus dieser Darstellung hat der Autor die Daten zu Sturzfluten in eine eigene Grafik umgesetzt (Bild 1). Eine stetige Zunahme oder Trends lassen sich daraus nicht ableiten. Für die globalen Daten gilt dies ebenso (Bild 2).

Bild 1, Daten MuRe Schwergewitterschäden in Deutschland 1980-2015, Teil Sturzfluten[4]. Die Daten Sturzfluten wurden vom Autor aus der Originalgrafik separiert und mit der linearen Trendlinie ergänzt (rote Linie)

Bild 2 [5] MuRe wetterbedingte Schadensereignisse weltweit 1980 – 2014. Mit vom Autor herauskopierten und auf die Grundlinie gesetzten Balken der Gesamtschäden.

Immer wieder muss man dazu auch die historischen Hochwassermarken deutscher Flüsse zeigen. Vielen ist einfach nicht bewusst, dass die wirklichen Katastrophen zu den angeblich wetterfreundlichen, erstrebenswerten vorindustriellen Zeiten stattfanden.

Bild 3 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. Vom Autor als Grafik anhand von der Stadt Würzburg hinterlegten Daten erstellt. Y-Achse: Pegelhöhe in cm

Bild 4 Hochwasserpegel Köln 1784 – 2013 nach den Daten der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR vom Autor als Grafik erstellt). Y-Achse: Rheinpegel (m)

Ergänzend Daten der Stadt Nürnberg[12]. An den Jahreszahlen sieht man, wie es in der angeblich so erstrebenswerten, vorindustriellen Zeit mit dem Wetter zuging. Man sieht aber auch, dass katastrophale Hochwasser regelmäßig (ca. im 50-Jahre-Abstand) kamen, die zum „Vergessen“ neigen lassen. Und man sieht, dass „seit Beginn des Industriezeitalters“ keinerlei Zunahme, eher eine Abnahme vorliegt (bei den großen Hochwassern ganz deutlich). Die Datenreihe bricht mit dem Jahr 1956 ab, weil ab dann aufgrund des fertig gestellten Flutüberleiters keine Überflutung mehr vorkam!

Bild 5 Stadt Nürnberg Hochwasserereignisse. Daten der Tabellen in [12] vom Autor als Ereignisgraphik umgesetzt

Die Änderungen der Wassermengen waren auch damals extrem und somit keinesfalls weniger variabel als heute:

[12] Durch das Jahrhunderthochwasser vom 4./5. Februar 1909 musste die Pegnitz eine enorme Wassermenge aufnehmen. Statt den durchschnittlich gemessenen 10-12 cbm/Sekunde flossen 430 cbm/Sekunde durch das Stadtgebiet.

Es änderte sich erst, als man aufgrund des extremen Hochwassers 1909 begann, einen Hochwasser-Überleiter durch Stadt zu planen, der 1958 fertig gestellt war. Seitdem hat Nürnberg keine Hochwasserkatastrophe mehr in der Altstadt erlebt – obwohl der „Klimawandel“ angeblich immer schlimmer wütet. Ähnliches gilt für das benachbarte Fürth. Dort wird konsequent verboten, in das Überflutungsgebiet der Regnitz zu bauen. Die Überflutungen kommen weiterhin* – bleiben aber ohne Folgen.

*Es ist anzumerken, dass der Fürther Oberbürgermeister offensichtlich das lokale und das Weltklima genau verfolgt und daraus der Lokalzeitung folgende Kenntnis mitgegeben hat: „(der Bürgermeister) glaubt, dass Rednitz-,Pegnitz- und Rednitzgrund früher häufiger, länger und regelmäßiger überschwemmt waren als heute“.

Da es sich aber um einen Flutartikel der Lokalzeitung handelte, erlaubte sich der Bürgermeister seine globale Kenntnis nachzuschieben: „Die Welt wird unberechenbarer und bedrohlicher, niemand kann sich sicher fühlen“.

Vielleicht ist es um Simbach am Alpenrand aber anders. Deshalb anbei die Niederschlagsdaten der DWD-Station Simbach in Tagesauflösung. Wer schafft es, daran einen sich stetig verschlimmernden Klimawandel-Starkniederschlag zu erkennen?

Und trotzdem hat genau diese Stadt mit das schlimmste Ereignis getroffen, womit sich die Frage stellt: War die Ursache wirklich der ominöse Klimawandel oder hat der Mensch einen ganz anderen Anteil daran?

Bild 6 DWD-Daten der Niederschlagsmengen Station Simbach ID 4706 von 1981 – 2015 in Tagesauflösung. Lineare Trendlinie zugefügt (rote Linie).

Hochwassergefahren in und um Simbach

Was in den Meldungen selten erwähnt wurde ist die Tatsache, dass Simbach und sein Umfeld regelmäßig von massivsten Überschwemmungen heimgesucht wird. Ursachen sind seine unglückliche Tallage direkt am Inn und gefährliche Nebenflüsse wie auch der Simbach, der direkt durch den Ort fließt. Es gilt deshalb als stark gefährdet.

Dazu Auszüge aus Hochwasser-Risikokarten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Man sieht deutlich, wie viele mit Wohnhäusern bebaute Gebiete direkt von extremem Hochwasser betroffen sind.

Bild 7 Auszug aus der LFU Bayern Hochwasser-Gefahrenkarte 1871382_HITBA7_K1

Bild 8 Auszug aus der LFU Bayern Hochwasser-Gefahrenkarte HQExtrem Blattschnitt:1871382_HITBA7_K1, Darstellung der Wassertiefen

Bild 9 Gewässer Simbach Hochwasserrisikokarte HQExtrem 18714_SIMBA7_K1 (Ausschnitt)

Der Simbach ist auf der gesamten Strecke durch Simbach bis zum Einfluss in den Inn als „Gewässerabschnitte mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko gemäß § 73 WHG i.V.m. Art. 5 der Richtlinie 2007/60/EG, Gewässerkulisse 2011 im Landkreis Rottal-Inn“[8] gelistet.

Historische Hochwasser in und um Simbach

In den Reportagen kommen immer Bürger oder Politiker zu Wort, die genau wissen, dass es das noch nie gegeben hat, zumindest hätten sie es noch nie so erlebt.

Zur realistischen Bewertung helfen allerdings ausschließlich historische Dokumente. Beispielhaft ist hier als Datenquelle angezogen: „Hochwasser in Simbach – eine illustrierte Geschichte“[6]. Im Nachhinein lesen sich die darin gemachten Zukunftsvorhersagen wie Hellseherei, denn die Geschichte endet mit dem letzten Hochwasser von 2013. Es ist über-deutlich, dass das aktuelle Ereignis weder „unvorhersehbar“ noch etwa „nie dagewesen“ ist. Im Gegenteil, die Bewohner dieser Gegend sind mit konstanter Regelmäßigkeit damit konfrontiert. Und auch dort fand das bisher geschichtlich höchste Hochwasserereignis weit vor dem Beginn des (angeblichen) AGW-Klimawandels statt und das zweitschlimmste weit vor dessen denkbarem Einfluss-Beginn (1899).

Gelistete Jahreszahlen mit starkem Hochwasser in / um Simbach [6]: 1598, 1762, 1899, 1920, 1938, 1954, 1991, 2013

Hochwasser in Simbach – eine illustrierte Geschichte[6]

(Auszüge, Hervorhebung der Jahreszahlen durch den Autor)

[6] Wie das immer wieder geschieht, wurde auch diesem Hochwasser 2013 der Titel Jahrhundert-Hochwasser verliehen. Doch blickt man zurück in die Vergangenheit, musste die Stadt schon immer mit dieser Bedrohung zurecht kommen und war mehrfach von schweren Überschwemmungen betroffen. Und betrachtet man Aufnahmen dieser vergangenen Hochwasser, denkt man sich unwillkürlich: Wie sich die Bilder doch gleichen!

Die Chroniken sagen uns, dass das bisher wohl größte Hochwasser in Simbach im Jahr 1598 stattfand. Damals war sogar die Hälfte des Braunauer Stadtplatzes überschwemmt, ein Ausmaß, dass man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Ähnliches geschah noch einmal 1762, dazwischen und danach traten immer wieder beträchtliche Überschwemmungen auf, die mehrmals auch die – damals noch hölzerne – Innbrücke mit sich rissen.

Das schlimmste Hochwasser der neueren Geschichte ereignete sich im September 1899. Nach tagelangen starken Regenfällen schwoll der Inn so stark an, dass in der Nacht vom 13. auf den 14. September der mittlerweile errichtete Damm aufriss und sich die Fluten ungebremst über den Ort ergossen. Am Morgen des 14. September stand die Innstraße zwei Meter hoch unter Wasser, und die Anwohner von äußerer Inn- und Gartenstraße mussten mit Booten aus den Obergeschossen ihrer Häuser befreit werden. Bis nach Erlach waren Wiesen, Felder und Häuser eine Woche lang überschwemmt.

Nur zwanzig Jahre später, im September 1920, suchte das nächste Jahrhundert-Hochwasser Simbach heim. Wieder wurden zwischen dem 7. und 8. September große Bereiche des Ortsgebiets bis nach Erlach hin überschwemmt – insgesamt eine Fläche von etwa drei Quadratkilometern. Im Ortskern, an der Innbrücke, hielt der Damm allerdings, so dass das Zentrum vom Hochwasser verschont blieb.

Wieder nur 18 Jahre später kam die nächste Flutkatastrophe auf den Ort zu. Diesmal war der Simbach der Auslöser, der im Juli 1938 nach einem Gewitterregen derart anschwoll, dass er aus seinem Bett heraustrat und weite Teile Simbachs überschwemmte.

Und noch einmal nur 16 Jahre später, im Juli 1954, wurde Simbach von der nächsten Flutkatastrophe heimgesucht; diesmal aus einer Kombination von Simbach- und Inn-Hochwasser. Nach wochenlangem Regen trat zunächst am 8. Juli der Simbach über die Ufer und überschwemmte kurzzeitig von der Bach- über die Inn- und Gartenstraße den gesamten Ortskern. Das Wasser floss schnell wieder ab, doch nun wurde die Lage am Inn immer brenzliger. Am 9. Juli wurde dort die Hochwassermarke von 1899 überschritten. Immerhin gab es nun einen funktionstüchtigen Damm, doch auch dieser drohte jetzt, dem Wasser nicht mehr standhalten zu können.

Wie unberechenbar die Simbacher Gewässer bleiben, zeigt auch eine Einschätzung von Rudolf Vierlinger zur Hochwassergefahr durch den Simbach. Nach den Erfahrungen von 1954 wurde auch dieser aufwändig ausgebaut, um zu verhindern, dass er noch einmal über die Ufer tritt. Über die Baumaßnahmen, die 1958 abgeschlossen wurden, schreibt Vierlinger 1986: Was Jahrhunderte hindurch von vielen Generationen sehnlichst erwünscht wurde, ging endlich in Erfüllung. Die Bewohner der Stadt Simbach haben nun von dieser Seite her keine Gefahr mehr zu befürchten.

Doch nur fünf Jahre, nachdem diese Zeilen geschrieben wurden, zeigte der Simbach, dass er noch immer unberechenbar war. Nach heftigen Regenfällen schwoll er binnen kürzester Zeit so stark an, dass er am Abend des 31. Juli 1991 auch sein nun ausgebautes Bett verließ und sich als Wasserwalze durch die Straßen von Simbach schob. Wieder wurden weite Teile der Stadt überschwemmt, von den direkt am Bach gelegenen Straßen, über die Inn- bis weit hinein in die Gartenstraße.

Das bisher letzte Kapitel dieser ereignisreichen Hochwassergeschichte fand nun also im Juni 2013 statt. Doch wenn man in die Vergangenheit zurückblickt, liegt die Vermutung nahe, dass es keine hundert Jahre dauern wird, bis das nächste Jahrhundert-Hochwasser Simbach erreicht. (jk)

Bild 10 Hochwasser um Simbach [6]

Bild 11 Hochwasser in Simbach [6]


Bild 12 Hochwasser in Simbach [6]

Bild 13 Hochwasser in Simbach [6]

Konnte man in Simbach die Gefahr voraussehen?

Wenn man googelt, findet sich praktisch keine Information zu neueren Hochwasser-Schutzmaßahmen in und um Simbach.

Es finden sich allerdings in einer Diplomarbeit Hinweise mit Bewertung der Hochwasser-Gefährlichkeit.

[7] Diplomarbeit 2007:

Beim Simbach kann man davon ausgehen, dass Laufverkürzungen auf Grund von Begradigungen im Umfang von bis zu 50% vorliegen. Die ursprüngliche Länge betrug 13-15 km, wobei es heute nur noch etwa 10 km sind. Als absolutes Hauptproblem ist die Beeinträchtigung durch Begradigung des Flusslaufes zu sehen. Diese zog eine Eintiefung des Gewässerbettes nach sich und damit sind natürliche Ausuferungen kaum noch möglich. Es besteht kaum noch Raum für eine Retention der Hochwasserwelle und die Uferstreifen- und Rückhaltefunktion ist gestört, bzw. nicht vorhanden. Dazu kommt der fehlende oder untypische Uferbewuchs.

… Durch Sohl- und Uferverbau wird dem Gewässer sein Verlagerungspotential, seine Breiten- und Tiefenvariabilität sowie seine Strukturausstattung genommen (Abbildung 3.15)

… Weiterhin ist im Hochwasserfall eine geringe Retention (Abflachung der Hochwasserwelle) zu beobachten.

Im „Hochwasserrisikomanagement-Plan für den bayerischen Anteil der Flussgebietseinheit Donau, Anhang 4 Bewertung der Hochwasserrisiken in den Planungseinheiten“ kommt Simbach nur als gefährdet für Trinkwasserschutzgebiete vor.

Im „Gewässerabschnitte mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko in Bayern gemäß § 73 WHG i.V.m. Art. 5 der Richtlinie 2007/60/EG, Gewässerkulisse 2011“ ist nur die Mündung in den Inn gelistet.

Woran das liegt, kann man ahnen. Nebenflüsse sind in der Hoheit der Landesbehörden. Es hängt damit von der Lokalpolitik ab, ob etwas unternommen wird. Sogar Frau Hendricks konnte sich dem nach den aktuellen Ereignissen nicht mehr verschließen. Es ist wie bei den Abiturprüfungen: Wohnt jemand im Bereich einer „dummen“ Landesregierung, wird er eben nicht klug – sein Pech. Bei Hochwassern ist er darauf angewiesen, dass die Landesbehörde klug ist und sein Dilemma erkennt – und mit Schutzmaßnahmen bezahlt.

[3] Länder sollen Flutschutz verbessern

Nationale Programme gebe es zwar für die großen Flüsse wie Rhein, Donau oder Elbe, aber für Überschwemmungsgefahren durch Bäche und kleine Flüsse seien die Landesbehörden zuständig. In Zukunft müsse dort der Katastrophenschutz angepasst werden. So müsse beispielsweise innerhalb einer Stunde gewarnt werden. „Darauf sind wir noch nicht eingestellt“, sagte Hendricks. Dafür sollten die lokalen Behörden etwa auch Lautsprecherwagen durch die betroffenen Gebiete schicken.

„Lautsprecherwagen durch betroffene Gebiete schicken“ ist natürlich eine typische „Frau Hendricks“ Lösung – nämlich keine. Warum reklamiert sie nicht, dass das ihr Klima-Beratungsinstitut PIK angeblich die nächsten 5000 Jahre Klima genau simulieren kann, eine Extremwetter-Vorhersage aber weder vom PIK, noch vom zuständigen DWD im zwei Stunden Takt möglich ist? Denn eines ist offensichtlich – die Unwetter-Vorhersagen haben vollkommen versagt.

Ein Blog hat es treffend kommentiert:

TYCHIS EINBLICK[10]: Wetterwarnung kann der ÖR nicht, nur Klimawandel Sturzbäche und das Fernsehen

[10] Hochwatergate

Ja, und Jörg Kachelmann schimpft sehr deutlich: Hätte glimpflicher ausgehen können, wenn, ja wenn irgendjemand vorher gewarnt hätte. Und spricht sogar von einem “Hochwatergate”.

Der Blick auf die Karten zeigte schon sehr frühzeitig wassermassenspeiende Rocky Mountains in der Luft über Deutschland, bei denen man sich fragt, wo das alles herkommt, mit einem Energiegehalt in der Atmosphäre, den seriös niemand berechnen kann, der aber mit Sicherheit höher ist als alle Atombomben, die die Menschheit produziert hat.

Keiner konnte vorher berechnen, wo sich die Höllenfluten vom Himmel stürzen. Aber witzigerweise berechnen die “Klimaforscher” genau, dass der Mensch das Klima in Zukunft heißer, trockener, kälter oder was auch immer macht – jedenfalls gefährdet. Klar, der Weltuntergang steht bevor, wenn nicht noch zusätzliche Ablassmilliarden fließen.

Es waren auf den Karten erstaunlicherweise kaum Luftdruckunterschiede zu sehen. Tief Elvira trat gewissermaßen auf der Stelle und dachte nicht daran, das zu machen, was die Computerberechnungen ( übrigens auch die sonst sehr guten von Kachelmann ) vorgaben: Zugrichtung Nordwesten.

Nein, da gab es praktisch keine Zugrichtung, dieser gewaltige Komplex aus gigantischen Wassermassen blieb stehen und schüttete sein nasses Herz aus, daß der Süden nur so troff. Da brachen sogar Dämme von Hochwasserrückhaltebecken. Lediglich das Fußball-Länderspiel in Augsburg am Tag vorher vermittelte einen Eindruck davon, was wirklich los war. Das war wiederum in der Lage, den Beginn der Tagesschau zu verschieben.

Groß, ganz groß allerdings sind sie im alarmistischen Bereich. Ein Wort nur, sofort sind alle hellwach: Klimawandel! Hei, wie sie da rennen, springen, laufen, alarmieren, daß es eine Pracht ist. Da geht es auch um die Rettung der Menschheit.

Was scheren da ein paar Tote in irgendwelchen Regionen aufgrund zufälliger Wetterereignisse. Kachelmann weiter: “Und dass es furchtbarerweise Tote gegeben haben würde, war angesichts der Bilder jedem klar, der nur etwas bei Trost ist.”

Die Vorwarnzeit in einer solchen Situation sei anders als bei einem Orkan oder Schneesturm mit 1-2 Stunden eher kurz, sagt er. “Umso wichtiger ist, dass alles dafür getan wird, die Warnung den Menschen zugänglich zu machen und über das Hochwasser zu informieren, wenn es noch klein ist. An vielen Orten sind Internet und vor allem Handynetze ausgefallen, so dass Radio und Fernsehen die einzigen Quellen waren, um gewarnt zu werden, dass furchtbare Dinge passieren. Festnetz hat fast überall funktioniert und in einer Welt, in der öffentlich-rechtliche Würdenträger etwas mehr Anstand und Eigeninitiative hätten als ein abgetauter Kühlschrank, hätte man SWR und BR 1 und 3 einfach als permanente Quelle für eine Call-In-Sendung benutzt, um den Leuten klar zu machen, was passiert.”

Dummerweise war übrigens eine Wetterradarstation ausgefallen. Aber die Zukunft soll besser werden: “Und da gibt es natürlich auch eine Aufgabenstellung für uns alle, für alle Beteiligten, zu überlegen, wie man in Zukunft noch besser regional die betroffene Bevölkerung warnen kann.”

Merkel hätte nicht schöner blubbern können. Tja, da kann man eben nix machen. Wo sonst Menschen an allen Klima- und Wetterunbilden schuld sind – hier halt Pech gehabt.

Mit welchen Maßnahmen hat sich die Stadt Simbach vorbereitet?

Zum Hochwasserschutz ist unter dem Suchbegriff Simbach praktisch nichts zu finden. Trotzdem fühlt sich die Stadt bei der Klimawandel-Problemlösung vorbildlich aufgestellt: Sie spart CO2 ein und hat einen „Climate-Stars“ bekommen.

Homepage-Info der Stadt Simbach am Inn:

In Baden bei Wien wurden am 25. Februar 2005 europäische Kommunen für ihr Engagement im Klimaschutz mit dem geehrt. Mit dabei waren auch die beiden Nachbarstädte Simbach und Braunau, die für das grenzübergreifende Geothermieprojekt Simbach-Braunau mit einem der begehrten Climate-Stars ausgezeichnet wurden.

Das sind Lösungen, wie sie unser vermerkeltes Deutschland liebt: Global denken – global vorbildlich handeln – und auf gar keinen Fall an Sinn und Kosten und an die eigene Bevölkerung denken. Was kümmert die schnöde Gegenwart, wenn die Zukunft in 100 oder 1.000 Jahren (in Simulationen) schreit.

Damit stellt sich wieder die Frage: Ist es wirklich sinnvoll, 10 Milliarden EUR jährlich in einen Klimahilfsfonds einzuzahlen (der versprochene Anteil Deutschlands) und noch wesentlich mehr Milliarden für eine CO2-Vermeidung auszugeben, mit dem das gesamte Deutschland rechnerisch maximal 0,0005 °C pa [11] Temperaturminderung erwirken kann – neben der Fragestellung, ob dieser „Rückweg in die vorindustriele Klimazeit“ (sofern er klappen würde) nicht genau das Gegenteil des Erhofften bewirkt.

Die Gemeinden haben natürlich auch ein großes Problem. Weisen sie die Gefahrenbereiche „ordentlich“ aus, ist für die Anwohner der Abschluss einer Versicherung unbezahlbar. Dann müsste der Staat einspringen. Für die eigenen Bürger können sich das unsere Politiker aber nicht so recht vorstellen, wie die „generöse“ Soforthilfe für schwer Betroffene von 1.500 EUR (pro Haushalt) zeigt.

Und gerade die Grünen, sonst im hochgradigen Verschenken von Geld für „Erfüller“ ihrer Ideologie unübertroffen, sind auf einmal zugeknöpft, wenn es Bürger und nicht ihr Parteiklientel betrifft (und die Wahlen vorbei sind).

FOCUS ONLINE, 02.06.2016: Unwetter in Baden-Württemberg „Können nicht mit dem Geldsack kommen“: Kretschmann stößt Opfer vor den Kopf

Im schlammverschmierten Sakko und mit gelben Gummistiefeln trafen die Politiker Opfer und Helfer vor Ort und besichtigten die verwüsteten Orte. Kretschmanns Fazit: „Das ist ja wie in einem Horrorfilm.“

Doch dem Bitten der Betroffenen um schnelle Hilfen begegnete der Ministerpräsident mit harschen Worten. Bei einem Rundgang im besonders betroffenen Ort Braunsbach sagte Kretschmann: „Wir können jetzt nicht wie früher der Kaiser mit dem Geldsack hierherkommen und das irgendwie verstreuen. So macht man das in einer Gesellschaft nicht.“

Finanzielle Mittel zu organisieren brauche Zeit, so Kretschmann weiter: „Ohne Bürokratie geht es nicht.“ Bei der nächsten Kabinettssitzung am Dienstag sollen erste Beschlüsse zu Soforthilfen gefasst werden.

Zur Stadt Simbach selbst fanden sich im Kommentarblog des Bayerischen Rundfunks zur Hochwasser-Berichterstattung zwei interessante Einträge:

Antwort von xxx Freitag, 03.Juni

ich muß Lotti hier uneingeschränkt recht geben!
ich lebe seit mehr als 50 Jahren in Simbach. Ich weiß noch wie es hier Stück für Stück mehr und mehr zugebaut wurde. Bis zum letzten cm wird an die Bäche rangeackert. An jeden Hang werden Häuser gebaut und Bäume abgeholzt. So rutscht bei jedem Starkregen, und da müssen es nicht unbedingt 150l sein, immer mehr Dreck in die Bäche. Die Bäche werden immer mehr in kleine Backbette mit „Durchlässen“ gezwängt.
Wasser sucht sich seine Bahn.
Ich habe in den letzten 30 Jahren dreimal erlebt das der Simbach die Dämme überflutet hat, aber so wie dieses mal war es noch nie. Noch nie wurde soviel Holz und Unrat mitgeführt und hat letztendlich alles platt gewalzt.
Ausserdem ist in Simbach ein Damm am Bach gebrochen der gerade saniert wurde, heißt, der war noch nicht mal richtig fertig. Da hatte das Wasser dann „leichtes Spiel“

xxx Freitag, 03.Juni

Es ist wie es war und wieder sein wird….

Ich komm aus einem Ort in dem es ähnlich wie in Simbach ist – alle ca. 100 Jahre kommt im Sommer ein Starkregen der den Ortskern überflutet, da er im Talgrund liegt. Das Einzugsgebiet ist wie bei Simbach Wiesen, Felder und etwas Wald über mehrere Quadratkilometer.
Ein Blick in die “Chronik von Simbach am Inn, von Jakob Groß, Landshut 1864? zeigt, dass es in Simbach identisch ist. Zitat: “Am 22. Juli 1823 gegen Abend richtete ein Wolkenbruch sehr viele Verwüstungen an. Die Bäche der ganzen Gegend schwollen zu reißenden Strömen und beschädigten Felder, Gärten und Wohnhäuser. In Simbach ertrank hierbei eine Frauensperson bei dem Versuche, Vieh aus einem Stalle zu retten. Das Andenken an diese Ueberschwemmung lebt unter dem Namen der “Magdalenagüß” noch allerorten in der Erinnerung des Volkes” Zitat Ende.
Entweder man akzeptiert es oder zieht aus dem Talgrund weg. Abflussmengen die bei mehreren Hunderten der üblichen Menge sind, kann man kaum beherrschen, bzw. die Kosten sind exorbitant.

Nun sehe man sich Bilder des aktuellen Ereignisses von Simbach an (Bild 14; 15): Der Bach hat eine Unmenge Holz (und was man nicht sieht, auch Geröll) angeschwemmt. Damit wurden alle! Durchflüsse hoffnungslos verstopft und durch den zwangsweise folgenden Hochwasser-Überlauf startete eine extreme Zerstörung. Man stelle sich vor, wie viel weniger passiert wäre, wenn die Anschwemmung dieser massiven Hölzer und Geröll bereits vor der Stadt durch Hochwasser-Schutzmaßnahmen abgefangen worden wären.

Bild 14 Hochwasser Simbach Zentrum. Bildquelle: https://www.stmi.bayern.de/sus/katastrophenschutz/hochwasser2016/index.php

Der Bildtext beim Merkur zu Bild 15 ist dazu symptomatisch „ … Anwohner sitzen in Simbach zwischen Schlamm und umgefallenen Bäumen“. Das mit dem Schlamm stimmt, aber auf dem Bild sieht man niegendwo „umgefallenen Bäume“. Die Sturzflut hat eindeutig fast nur neuere gesägte Balken und sauber abgelängtes Stammholz transportiert – als hätte der Bach den kompletten Lagerplatz einer Sägerei „abgeräumt“.

Bild 15 Original-Bildtext: Anwohner sitzen in Simbach zwischen Schlamm und umgefallenen Bäumen. © dpa. Quelle: Merkur.de 05. Juni 201605. Juni 201605. Juni 2016: News-Ticker zu Hochwasser in Bayern und NRW

Der Schaden in Simbach ist also eher direkt vom Menschen verursacht, aber sehr unwahrscheinlich durch dessen CO2-Ausstoß

In dieses Horn stößt auch der BUND Vorsitzende, Hubert Weiger.

Merkur: Nach Ansicht von Umweltschützern spielt bei der Flutkatastrophe in Niederbayern auch die industrielle Landwirtschaft und der Verlust von Wiesen und Weiden eine Rolle. Besonders der Mais, der einen Anbauschwerpunkt in der vom Hochwasser betroffenen Region hat, steht in der Kritik. Früheres Grün- und Weideland als Rückhaltefläche für Wasser sei immer mehr in Acker vor allem für den Maisanbau umgewandelt worden, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Komme der Regen, werde die fruchtbare Ackerkrume einfach weggeschwemmt. „Der Boden wird abgeschwemmt. Das sind die braun-gelben Fluten, die man dann in den Bächen und Flüssen sieht.“

Sogar das SWR-Fernsehen, sonst um keinen vorsorglichen Klimaalarm verlegen kommentierte anhand der Wiklichkeit (Hervorhebungen durch den Autor):

SWR Fernsehen

Extreme Wetterlagen Wer hat Schuld am Hochwasser?

Sintflutartige Regenfälle, überschwemmte Straßen, geflutete Keller und Häuser: Der Mensch hat seinen gehörigen Anteil an diesen Naturkatastrophen.

Die schlimmsten Hochwasser gab es im Mittelalter

Ackerböden sind nur zweite Wahl beim Hochwasserschutz. Gerade der fruchtbare Löss macht schnell zu und nimmt nur 5 mm pro Stunde auf. Historiker sagen: Die schlimmsten Hochwasser gab es, als im Mittelalter praktisch kein Wald mehr in Deutschland war. 1342 zum Beispiel. Heute haben wir wieder mehr. Gut 30 Prozent, bis zu 80 Prozent wären es im natürlichen Zustand.

Wenn das Wasser erst mal in den Bächen ist, dann schießt es umso schneller ins Tal, je stärker die begradigt und ausgebaut sind. Der Simbach ist eingeengt, der Orlacher Bach in ein Rohr gezwängt. Das war schnell durch Geröll stopft und dann entsteht am Einlauf ein Stau. Noch mehr Wasser sammelt sich, noch mehr potentielle Zerstörungskraft.

Fazit

Jeder Leser sollte sich anhand der Fakten selbst ein Bild machen und die folgenden Fragen stellen:

-Ist es erstrebenswert, das extreme Klima der vor-industriellen Zeit mit Billiarden EUR Kosten „zurück zu holen“ (sofern das überhaupt möglich wäre)

-Hat sich das Wetter wirklich aufgrund eines ominösen Klimawandels signifikant verschlechtert?

-Waren die aktuellen Ereignisse wirklich „unvorhersehbar“

-Sind die aktuellen Wetterereignisse nicht schon in der Vergangenheit wiederholt vorgekommen

-Ist es wirklich sinnvoller, mit vielen Milliarden EUR das Pflanzen-Nahrungsmittel CO2 zu vermeiden (ohne irgend einen wirklich belegbaren Sinn) als diese für konkreten Hochwasserschutz auszugeben

Quellen

[1] FAZ 02.06.2016, Joachim Müller-Jung: Klimawandel Der unglaubliche Eiertanz der Meteorologen

[2] Zettelsraum, 2. Juni 2016: Meckerecke: Der unglaublich schlechte Journalismus des Joachim Müller-Jung

http://zettelsraum.blogspot.de/2016/06/meckerecke-der-unglaublich-schlechte_2.html?m=0#more

[3] Klimaretter.Info, 05. Juni 2016: Länder sollen Flutschutz verbessern

http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/21358-hendricks-laender-muessen-hochwasserschutz-verbessern

[4] ZEIT.ONLINE, 2. Juni 2016: Unwetter: Ist das jetzt der Klimawandel?

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-06/unwetter-bayern-extremwetter-klimawandel-meteorologie/komplettansicht

[5] Munich RE, NatCatSERVICE Januar 2015 Foliensatz: Wetterbedingte Schadenereignisse weltweit 1980 – 2014, Gesamtschäden und versicherte Schäden

[6] Alt-Simbach.de: Hochwasser in Simbach – eine illustrierte Geschichte

http://www.alt-simbach.de/hochwasser-in-simbach-eine-illustrierte-geschichte/

[7] Universität der Bundeswehr München, Diplomarbeit 2007: Aufstellung eines Maßnahmenprogramms gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie unter Einbeziehung der Öffentlichkeit am Beispiel von Embach und Simbach

[8] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Gewässerabschnitte mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko in Bayern (§ 73 WHG i.V.m. Art. 5 EG-HWRM-RL) Landkreis Rottal-Inn Stand: 22.12.2010

[9] EIKE: Der unglaubliche Unsinn der FAZ zu Extremwettern und Meteorologen, verzapft vom FAZ-Redakteur Joachim Müller-Jung

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-unglaubliche-unsinn-der-faz-zu-extremwettern-und-meteorologen-verzapft-vom-faz-redakteur-joachim-mueller-jung/

[10] TYCHIS EINBLICK: Wetterwarnung kann der ÖR nicht, nur Klimawandel Sturzbäche und das Fernsehen

http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/sturzbaeche-und-das-fernsehen/

[11] EIKE 11.06.2015: Mit CO2-Reduzierung retten wir die Welt – Einige Rechenspiele (nicht nur) für regnerische Nachmittage 11.06.2015

http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/mit-co2-reduzierung-retten-wir-die-welt-einige-rechenspiele-nicht-nur-fuer-regnerische-nachmittage/

[12] nürnberginfos.de: Hochwasser und Hochwasserbekämpfung in Nürnberg

http://www.nuernberginfos.de/nuernberg-mix/hochwasser-nuernberg.html




Drei Fakten beweisen, dass der Klima-Alarm ein Schwindel ist

Die kanadische Umweltministerin Christine Stewart erklärte den wirklichen Grund für die Dringlichkeit. Sie sagte Reportern und dem Herausgeber des Calgary Herald: „Es spielt keine Rolle, ob die Wissenschaft der globalen Erwärmung gänzlich verlogen ist oder nicht … der Klimawandel bietet die beste Gelegenheit, Gerechtigkeit und Gleichheit in die Welt zu bringen“.

Stewart hatte unrecht. Die Konsequenzen jener verlogenen Wissenschaft für die Umwelt- und Energiepolitik sowie für entsprechende Vorschriften spielen eine erhebliche Rolle. Betrachten wir also einige unbequeme Tatsachen.

1. Keine Erwärmung in letzter Zeit trotz steigenden CO2-Gehaltes

Erstens, niemand, den ich kenne, „leugnet“, dass sich das Klima ändert [das gilt auch für den Übersetzer! Anm. desselben]. Mal wird es wärmer, dann wieder kälter, mal mit positiven, mal mit negativen Folgen. Vor noch nicht allzu langer Zeit führte eine Abkühlung um ca. 0,7°C zwischen den Jahren 1945 und 1975 dazu, dass die New York Times und andere große Nachrichtenmedien Schlagzeilen produzierten, denen zufolge „Experten“ das Aufkommen einer neuen Eiszeit hinaus posaunten.

Während der „modernen Zeiten“ hat sich das globale Klima dann und wann schrittweise erwärmt, und zwar seit der letzten „Kleinen Eiszeit“ (die keine echte Eiszeit war), die vor etwa 200 Jahren zu Ende gegangen war. Doch trotz vollständig natürlicher El Nino-Temperaturspitzen während der Jahre 1998 und 2015 haben Satelliten- und Wetterballon-Messungen seit zwei Jahrzehnten keine statistisch signifikante globale Erwärmung mehr gezeigt.

Messungen an der Erdoberfläche von den zuverlässigsten US-Wetterstationen – solche, die nicht von lokalen „Hitze-Inseln“ beeinflusst sind wie ungeeignete Aufstellungsorte der Thermometer, städtische Entwicklungen oder andere vom Menschen vorgenommene Änderungen – zeigen während der letzten 80 Jahre keine signifikante Erwärmung. Es gab in den USA seit den vierziger Jahren mehr Allzeit-Kälterekorde als -Wärmerekorde.

Auf der Grundlage der zuverlässigsten Messungen auf dem Festland (von HadCRUT) zeigt sich die mittlere jährliche planetarische Erwärmung zwischen 1850 und 2015 praktisch nicht wahrnehmbar … und sie ist mit Sicherheit nicht „gefährlich“.

2. Extreme Behauptungen haben sich als extrem falsch erwiesen

Im Gegensatz zur vorherrschenden Angsterzeugung ist der Meeresspiegel mit einer konstanten Rate von kaum 7 Inches [ca. 18 cm] pro Jahrhundert gestiegen, ohne jede messbare Beschleunigung. Selbst im jüngsten IPCC-Bericht 2013 wird festgestellt: „Es ist wahrscheinlich, dass der globale Meeresspiegel zwischen 1920 und 1950 mit einer Rate gestiegen ist, die vergleichbar ist mit dem Zeitraum von 1993 bis 2010“.

Berichte über periodische arktische Erwärmungszyklen gab es von Walfängern und Entdeckern seit vielen Jahrhunderten. Alpine Gletscher im Glacier National Park haben sich seit Ende der Kleinen Eiszeit zurückgezogen. (Zufällig befindet sich die Eisbär-Population gegenwärtig in einem Allzeit-Hoch).

Was das sensationalisierte Abschmelzen des Westantarktischen Eisschildes angeht: in einem britischen Übersichtsbericht zur Antarktis heißt es, dass dieses Abschmelzen „innerhalb der natürlichen Bandbreite der Klimavariabilität“ während der letzten 300 Jahre liegt, und dass es „in der Mitte des 19. und des 18. Jahrhunderts zu dramatischeren Erwärmungs- (und Abkühlungs-)Trends gekommen war“. Alles in allem hat die antarktische Eismasse seit 1979, dem Beginn der Überwachung durch NASA-Satelliten, stetig zugenommen. Die Eisausdehnung 2013-2014 setzte eine neue Allzeit-Rekordmarke bei den Satellitenbeobachtungen.

Was „Extremwetter“ angeht, vor dem man uns so schwer gewarnt hatte: Seit Oktober 2005 ist kein Hurrikan der Stärke 3 bis 5 mehr auf die US-Küste getroffen. Seit dem Jahr 1900 ist dies ein rekordlanger Zeitraum. Sowohl die NOAA als auch das IPCC mussten inzwischen einräumen, dass es seit Jahrzehnten keine Zunahme an Häufigkeit und Intensität von Dürren, Überschwemmungen, Gewittern oder Tornados gegeben hatte. Auch die Anzahl der Wald- und Buschbrände in den USA hat nicht zugenommen.

3.Unbequeme Selbstbekenntnisse von IPCC-Funktionären

Wie viel Vertrauen sollten wir also der Objektivität des IPCC entgegen bringen bzgl. politischer Vorschriften und Verordnungen? Dazu beachte man ein paar Statements von inneren Quellen des IPCC an Schlüsselpositionen mit deren eigenen Worten.

In einem Beitrag für das Magazin Nature hat Kevin Trenberth, ein Leitautor der IPCC-Berichte 2001 und 2007 geschrieben: „Keines der vom IPCC herangezogenen globalen Klimasimulations-Modelle wurde mit dem beobachteten Zustand initialisiert, und kein Klimazustand in den Modellen korrespondiert auch nur ansatzweise mit dem gegenwärtig beobachteten Zustand“.

Trenberths Assistent Tom Wigley vom National Center for Atmospheric Research schrieb in einer internen E-Mail: „Mike Mann, die Abbildung, die Sie gesandt haben, ist sehr betrügerisch … es gab eine ganze Reihe von falschen Präsentationen von Modellergebnissen seitens individueller Autoren und des IPCC“.

Ottmar Edenhofer, Leitautor des Vierten Zustandsberichtes des IPCC 2007, fasste die Lage sehr klar zusammen. In einer Rede im Jahr 2010 sagte er: „ Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Stattdessen geht es in der Klimapolitik darum, wie wir de facto den Wohlstand der Welt umverteilen“.

Oder, wie die UN-Klimachefin Christiana Figueires offen bemerkte, das wirkliche Ziel der jüngsten Klimakonferenz in Paris war es, „das (kapitalistische) ökonomische Entwicklungsmodell zu ändern, das seit mindestens der letzten 150 Jahre vorherrschte, seit der Industriellen Revolution“.

Nein, nichts von diesem globalen Klima-Alarmismus (alias „Klimawandel“) beruht auf objektiver Wissenschaft. Das war niemals der Fall.

NOTE:  This article first appeared at: http://www.newsmax.com/LarryBell/climate-global-warming-ipcc/2016/05/31/id/731497/#ixzz4AFsMDeCo

Link: http://www.cfact.org/2016/05/31/three-facts-prove-climate-alarm-is-a-scam/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Endlich! Mut, den grünen Tyrannen entgegen zu treten!

Vielen Menschen ist die klammheimliche Taktik derjenigen Gruppen nicht bewusst, deren berührende Eigenbezeichnungen ihre wahren Ziele Lügen strafen.

Wie viele Unternehmen heulte Resolute ursprünglich mit den Wölfen. Peter Foster erklärt in der Financial Post: „Eine üble Koalition radikaler Nicht-Regierungs-Umweltorganisationen ENGO – darunter Greenpeace, ForestEthics und die David Suzuki Foundation – hat beschlossen, ihre Kampagnen der Schikanierung der Verbraucher zu beenden als Gegenleistung für Mitglieder der Forest Products Association of Canada FPAC, die beschlossen hatten, einen breiten Streifen der borealen Wälder in Kanada zu sanieren und ,beratend‘ bei der Entwicklung entsprechender Pläne mitzuarbeiten. Erstaunlicherweise spielten die Regierungen dabei keine Rolle. Das Ergebnis war das Canadian Boreal Forest Agreement. Die ENGOs strebten an, den größten Teil des borealen Waldes zu sperren – was die wirtschaftliche Entwicklung beenden würde. Hinsichtlich des von Greenpeace geförderten Konzeptes eines „intakten Wald-Landschaft-Schutzes“ sagt Laurent Lessard, Minister für Wald, Tierwelt und Parks, dieses Konzept drohe „absolut verheerende“ wirtschaftliche Implikationen heraufzubeschwören.

Resolute war ein großer Unterstützer des Abkommens und hat an Bemühungen teilgenommen, Differenzen zwischen ENGOs und der Industrie auszuräumen. Dennoch haben die ENGOs mittels einer Kampagne von Lügen und Einschüchterung das Unternehmen Resolute fortwährend attackiert. An einem Punkt im Jahre 2012 waren die falschen Behauptungen so ungeheuerlich, dass Resolute mit Klagen vor Gericht gegen Greenpeace drohte. Dies führte zu einer beispiellosen Entschuldigung und Rückzug von Greenpeace (hier). Allerdings schlugen sie später in Rache zurück. Greenpeace fuhr fort, die gleichen falschen Behauptungen zu publizieren und bezichtigte Resolute, ein „Zerstörer“ der borealen Wälder zu sein.

Beschäftigt in einem Krieg ohne Gewalt hat Greenpeace seitdem [die Firma] Rite-Aid Pharmacy angegriffen mit dem Vorwurf, „Millionen Pfund Papier von dem umstrittenen Holz-Riesen Resolute Forest Products“ gekauft zu haben. Dabei nannte Greenpeace Resolute „ein Unternehmen mit einer langen Historie der Umweltzerstörung“. Mit einer ähnlichen Hass-Kampagne gegen Best-Buy war Greenpeace erfolgreich. Resolute war der Hauptlieferant für Papier des Unternehmens, aber aufgrund der Schmierenkampagne verkündete Best-Buy, sich nach anderen Lieferanten umzusehen. Greenpeace hat keine Pläne, diese Taktik zu beenden. Andere Unternehmen im Fadenkreuz von Greenpeace sind u. A. Canadian Tire (ein Reifenverkäufer mit über 1700 Verkaufsstellen), Home Depot und Office Depot, Proctor & Gamble sowie 3M. Foster berichtet: „Greenpeace selbst hat berechnet, dass deren Kampagnen Resolute mindestens 100 Millionen Dollar gekostet haben“.

Irgendwann zwischen dem Greenpeace-Rückzug und Mai 2013 muss es zu einer Erleuchtung gekommen sein – ähnlich dem, was zwischen dem Präsidenten der USA und den Aliens in dem Film ,Independence Day‘ geschehen war. In dem Clip erwürgt der gefangene Alien jemanden mit seinem Tentakel, und der Präsident versucht, mit ihm zu verhandeln. Er versucht, dem Alien mit Argumenten zu kommen und schlägt vor, dass man doch „koexistieren“ könne. Er fragt den Alien, was dieser eigentlich wolle. Der Alien erwidert einfach: „Ihr sollt sterben!“. Resolute muss erkannt haben, dass egal wie viele Abkommen man unterzeichnet, das globale Netzwerk von ENGOs mit immer neuen und immer schlimmeren Forderungen aufwarten, bis deren Tentakeln das Unternehmen ganz abgewürgt haben.

Am 23. Mai 2013 reichte Resolute Klage gegen Greenpeace ein mit dem Vorwurf, die Organisation schädige „die Geschäfte, den Firmenwert und den Ruf“ des Unternehmens. Die Klage umfasst Vorwürfe der Verleumdung, bösartiger Falschaussagen und absichtlicher Störung der ökonomischen Beziehungen. Man klagte auf Schadenersatz in Höhe von 5 Millionen Dollar sowie Schmerzensgeld in Höhe von 2 Millionen Dollar, plus Gerichtskosten. Greenpeace sagt, die Klage „hat zum Ziel, Greenpeace zum Schweigen zu bringen und anderen Gruppen zu vermitteln, dass sie ruhig bleiben sollte“. Man glaubte daran, dass die Klage abgewiesen werden würde, aber trotz zahlreicher Versuche hat der Richter dem nicht nachgegeben und wenig schmeichelhafte Anklagen über die ,globalen, Gesetze brechenden Aktivitäten von Greenpeace‘ (hier) zugelassen. Während die kanadische Klage auf dem Weg durch die Instanzen ist, hat Resolute jüngst einen anderen mutigen Schritt gemacht, sich selbst gegen die Angriffe der grünen Tyrannen zu wehren.

Am 31. Mai zog Resolute eine Seite des ENGO-Produkte-Katalogs heran und reichte am US-Amtsgericht für den Southern District of Georgia eine zivile Klage im Rahmen des RICO ein (RICO = Racketeer Influenced and Corrupt Organizations), und zwar gegen Greenpeace und eine Anzahl von deren Verbündeten, die entgegen ihrer Behauptung der Unabhängigkeit zusammenarbeiten. RICO hatte zum Ziel, sich mit dem Mob als eine lose Organisation oder „Unternehmung“ zu befassen, und zwar mit einem Schema von Aktivitäten und allgemeinen ruchlosen Zielen wie etwa Erpressung. (Greenpeace hat das Justizministerium aufgefordert, das RICO-Gesetz anzuwenden und Ölunternehmen unter die Lupe zu nehmen, die Zweifel säen bzgl. der Risiken des Klimawandels).

Die 100 Seiten starke Klage wirft Greenpeace vor, dass Greenpeace und deren Verbündete ein RICO-„Vorhaben“ sei. Der Presseerklärung von Resolute zufolge beschreibt sie die vorsätzliche Falschheit der bösartigen und diffamierenden Vorwürfe im Rahmen des Vorhabens und führt detailliert aus, wie Greenpeace zur Untermauerung seiner falschen Vorwürfe „Beweise fabriziert habe einschließlich gestellter Fotos, die fälschlich suggerieren sollen, dass Resolute in verbotenen Gebieten Holz einschlägt“. In der Klage wird Greenpeace außerdem „globaler Betrug“ vorgeworfen, um seine Taschen mit Geld von Spendern zu füllen, und dass „es die wahre Objektive von Greenpeace ist, Spendenflüsse zu maximieren und nicht die Umwelt zu schützen“. Zusätzlich wird der Führung von Greenpeace vorgeworfen, dass sie Verfahren zur Manipulation der Öffentlichkeit „emotionalisiert“.

In der Klage verlangt Resolute Entschädigungszahlungen in einer Höhe, die vor Gericht ermittelt werden sollen, sowie Schmerzensgeld in dreifacher Höhe.

Patrick Moore, einer der Gründer von Greenpeace, ist enttäuscht, dass die Gruppe, die ursprünglich helfen wollte, inzwischen zu einer Erpresserbande verkommen ist. Er sagte mir: „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich Resolute ein wenig helfen konnte, dieser Bande lügender Betrüger und Erpresser zu begegnen“.

Enthüllungen durch die Klagen sowohl in Kanada als auch den USA werden Aufzeichnungen öffnen und könnten sehr gut den moralinsauren Ton abziehen und eine globale, Arbeitsplätze vernichtende und Anti-Entwicklungs-Propaganda bloßstellen. Zu lange schon hat man den ENGOs durchgehen lassen, nach Belieben über Vorschriften bzgl. natürlicher Ressourcen zu herrschen, die in Wirklichkeit ein Wirtschaftskrieg gegen Arbeiter sind.

Auf einem vor Kurzem abgehaltenen Treffen des kanadischen Rates der Forstminister wurde Foster zufolge „eingeräumt, dass es an der Zeit sei, sich aufzulehnen und die ,bedeutende wirtschaftliche Implikation der Falschinformation zu erkennen’“ – wobei man sich fragen muss, warum es so lange gedauert hat, zu dieser Erkenntnis zu kommen.

Resolute wehrt sich gegen die grünen Tyrannen – und dafür ist es auch höchste Zeit. Man frage mal die Kohle-Bergleute in West Virginia (hier) oder die Landwirte in Zentral-Kalifornien (hier), die nur zu gerne die Kandidatur von Trump unterstützen, verspricht dieser doch, die repressiven Vorschriften zu annullieren und zu einer wirtschaftlichen Stärkung der USA zurückzukehren.

Hoffentlich werden andere Unternehmen auf diesen Zug der Änderung der Haltung der Öffentlichkeit aufspringen und standhaft sowie mit Entschlossenheit ebenfalls zurückschlagen, um Arbeiter und Anteilseigner zu schützen.

[Mal sehen, wann wir hier in D soweit sind. Anm. d. Übers.]

Link: http://oilpro.com/post/24907/finally-courage-to-counterpunch-green-bullies

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Chef der britischen Erneuerbaren: „England ist nicht windig genug”

Hugh McNeal, der vor zwei Monaten vom Ministerium für Energie und Klima zu RenewableUK wechselte, bestand darauf, die Industrie könnte sich für mehr Onshore-Anlagen in einigen Teilen des Vereinigten Königreichs einsetzten, trotz des Rückgangs von Subventionen.

Aber, dies würde "fast sicher" nicht in England sein, da die Windgeschwindigkeiten nicht hoch genug seien, um die Projekte ohne Subventionen wirtschaftlich durchführen zu können.

Die aktuellen Großhandelspreise für Strom sind zu niedrig für jede Form neuer Energieproduktion, die Regierung hat bereits Subventionen möglich gemacht, für neue Gaskraftwerke.

Wenn die finanzielle Unterstützung von Onshore-Wind ist geringer als die für Gas erforderliche, argumentiert die Industrie, sollte es nicht mehr als "Subvention" angesehen werden.

"Wir sind fast sicher, hier nicht über die Möglichkeit von neuen [Windkraft-] Werken in England zu reden. Die Wirtschaftlichkeit der Projekte würde nicht gegeben sein; die Windgeschwindigkeiten sprechen nicht dafür. "

Lesen Sie hier: http://www.telegraph.co.uk/business/2016/06/04/england-not-windy-enough-admits-wind-industry-chief/

WUWT sagt seit einiger Zeit "peak Wind" vorher. Meiner Meinung nach ist diese Aussage des CEO von RenewableUK ein Zeichen dafür, dass es eingetreten ist.

Da der Mangel an Investitionen alle britischen Energiesektoren betrifft, bezweifle ich, dass eine vorübergehende Flaute im Großhandelspreis der Grund ist, die Investitioren abzuschrecken, vor allem mit Investitionen in neue Gasgeneratoren. Der wahre Grund ist wahrscheinlicher, dass der britische Energiemarkt im Chaos ist, dank jahrelanger, plumper Anstrengungen der britischen Regierung zur Förderung erneuerbarer Energien. Nach den Worten von Amber Rudd, des britischen Energieministers : "… Wir haben jetzt ein Stromsystem, bei dem keine Art der Energieerzeugung, nicht einmal gasbefeuerte Kraftwerke, ohne staatliche Eingriffe gebaut wird. … "

Der Versuch, die Subventionen "neu zu definieren" als etwas, das alle Energieversorger erwarten können und daher nicht wirklich eine Subvention wäre, sagt – meiner Meinung nach, dass den Wind Energieversorgern sehr wohl bewusst ist, dass ihr Produkt nie wirklich konkurrenzfähig sein wird gegen zuverlässige, planbare Energieerzeugungs-Systeme.

Erschienen auf WUWT am 05. Juni 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2016/06/05/british-renewables-chief-england-is-not-windy-enough/




Milliardärsclub finanziert Klimakrisen-Propaganda

Ein Minderheiten-Report aus dem Jahre 2014 des Committee on Environment and Public Works beim US-Senat mit dem Titel [übersetzt] „Wie ein Club von Milliardären und deren Stiftungen die Umweltbewegung und Obamas EPA kontrolliert“ beschrieb eine linksaußen stehende politische Maschinerie, die Lobbyarbeit unter dem Mäntelchen „Wohltätigkeits-Spenden“ betreibt.

Gegründet von etwa einem Dutzend prominenter Stiftungen kanalisiert diese Elitegruppe ungeheure Geldsummen durch ein eng geknüpftes Netz hunderter nichtkommerzieller Organisationen, um Propaganda am Fließband in der Verkleidung von Wissenschaft und Nachrichten zu verbreiten.

Der Senatsbericht enthüllt, dass politische Einflussnahme oftmals „eine dreiste grüne Drehtür unter leitenden Funktionären der EPA involviert, welche zu einem wertvollen starken Gefährten geworden ist für die Umweltbewegung und deren wohlhabende Geldgeber“.

Unter den Empfängern dieser geschätzten 10 Milliarden Dollar pro Jahr bei der Umwelt-Lobby-Industrie, die auch von Steuerzahlungen befreit sind, befinden sich der Sierra Club, Earthworks, das Natural Resources Defense Council (NRDC), der Environmental Defense Fund (EDF), Earth Justice, die climate crisis 350.org sowie Anti-Kohle-, Anti-Fracking- und Anti-Keystone-Interessengruppen.

Obamas EPA hat über 27 Millionen Dollar der Steuerzahler an große Umweltgruppen überwiesen. Zwei davon mit „signifikanten Verbindungen zu leitenden EPA-Funktionären“ stechen dabei besonders hervor – der NRDC und der EDF – die jeweils über 1 Million Dollar erhalten haben.

Die Aktivistengruppen propagieren gemeinsam kunstvoll fabriziertes Material unter den falschen Vorgaben, dass sie unabhängige und von Spenden der Bürger finanzierte Organisationen sind, die uneigennützig handeln. In Wirklichkeit bilden sie ein Tandem mit Spenden-Agenden, typischerweise um ein gewünschtes, vorbestimmtes politisches Ergebnis zu rechtfertigen.

„Die Forschungsergebnisse werden dann von irgendeiner Nachrichten-Agentur bekannt gegeben, oftmals eine, die auch von der gleichen Stiftung gestützt wird, um die Einsicht zu erhöhen“.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat der Milliardärs-Club „das Kunststück fertig gebracht, angebliche Volksbewegungen aus dem Boden zu stampfen und zu finanzieren, die bei Wahlvorgängen und anderen staatlichen Initiativen assistieren“.

Bemühungen, das Fracking zu verbieten, in New York von der Park Foundation und in Colorado von der Schmidt Family Foundation sowie des Tides Foundation werden als Beispiele genannt. Diese gleichen Stiftungen haben in Colorado mittels zweier Koalitionen agiert, nämlich Local Control Colorado und Frack Free Colorado.

Die Park Foundation und die Schmidt Family Foundation haben dem Vernehmen nach auch „fragwürdige Wissenschaftler finanziert, um Anti-Fracking-Forschungen durchzuführen, worüber die Huffington Post, Mother Jones, and Climate Desk nur zu gerne berichtet haben – alle selbst Empfänger von Zuwendungen“.

Dies erzeugt einen „Nachhall“, welcher daherkommt wie eine falsche Volksbewegung. Es bietet auch „Distanz/Anonymität zwischen Spenden bekannter Geldgeber und Aktivitäten gefährlicher Aktivisten-Gruppen“.

Das Medien-Forschungszentrum VP Dan Gainer erklärt: „Partner finden sich zusammen und koordinieren sich dergestalt, dass eine Gruppe an einem Thema arbeitet, eine andere Gruppe diese hervorhebt, und so weiter … Das geht so lange, bis sie den Eindruck erweckt haben, dass es wirkliche Bedenken hinsichtlich eines Themas gibt, welche dann ihren Weg zu liberalen Websites wie die Huffington Post finden, und von dort in die traditionellen Medien“.

Beispiel: Inside Climate News (ICN) und der Weather Channel haben sich 2014 zu einer Reihe „investigativer Berichte“ zusammen getan hinsichtlich einer künstlich herbeigeredeten Gesundheitsgefahr durch Fracking in Texas.

ICN und deren Alter Ego, Science First, sind aktive Partnerschaften eingegangen mit Associated Press, dem Weather Channel, Bloomberg News, der Los Angeles Times und anderen Medien-Organisationen. Die LA Times lehnt es kategorisch ab, Briefe zu veröffentlichen mit skeptischen Standpunkten hinsichtlich eines „gefährlichen Klimawandels“.

Der New York Times zufolge [die eng verbandelt ist mit der Süddeutschen Zeitung, Anm. d. Übers.] ist ICN ein Nebenprodukt von dessen Gründer und Publizist David Sassoon und dessen beratender Tätigkeit beim Rockefeller Brothers Fund (RBF), einer philanthropischen Gruppe, die Klimapolitik betont. RBF war maßgeblich an der Start-Up-Finanzierung von Science First beteiligt – mit zusätzlichen Zahlungen an die League of Conservation Voters und die Sierra Club Foundation – für Bemühungen, die Keystone Pipeline zu verhindern und die Ausbeutung von Teersanden allgemein.

RBF hielt im Januar 2016 ein geheimes Treffen ab, bei dem etwa ein Dutzend einflussreicher Anti-fossile-Treibstoffe-Aktivisten zusammen kamen, darunter 350.org-Gründer Bill McKibben. Man wollte nach Strategien suchen, „um in der öffentlichen Meinung zu verankern, dass Exxon eine korrupte Institution ist, die die Menschheit (und die gesamte Schöpfung) in ein Klimachaos und gravierendes Leid stürzt“.

Zwei Monate später, am 29.März, leitete der Generalstaatsanwalt von New York Eric Schneiderman eine Pressekonferenz von 16 Staatsanwälten, in der die Absicht bekannt gemacht wurde, Organisationen zu verfolgen, die die Öffentlichkeit „absichtlich in die Irre führen“ bzgl. der Bedrohung eines vom Menschen verursachten Klimawandels. Wenige Tage später zettelte er eine Aktion im Namen des RICO-Gesetzes gegen ExxonMobil an, indem er ein Gesetz in Stellung brachte, dass eigentlich Mafiosi gelten sollte.

Der Staatsanwalt der Virgin Islands Claude Earl Walker, ein ehemaliger EPA-Anwalt, erhob eine RICO-Klage sowohl gegen ExxonMobil als auch gegen das Competitive Enterprise Institute CEI, einer in Washington DC ansässigen Denkfabrik.

Zitat einer wohlbekannten Autorität: „Es gibt nicht viele Demokratien auf der Welt, die auf diese Weise funktionieren, dass nämlich Millionäre und Milliardäre finanzieren, was immer sie wollen, wen auch immer sie wollen, und manchmal im Geheimen“. Und Präsident Obama fügte hinzu: „Das bedeutet, dass durchschnittliche Amerikaner von dem Prozess ausgeschlossen sind“.

[Man darf gespannt sein, wie das unter einem Präsidenten Trump weitergeht, so er gewählt wird. Anm. d. Übers.]

Link: http://www.cfact.org/2016/05/23/billionaires-club-funds-climate-crisis-propaganda/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




„Tief verhakt sich … zieht nicht … wegen des Klimawandels“ – Katja im Wunderland

Bild rechts: Quelle: http://www.zdf-werbefernsehen.de/angebot/sponsoring.html

Der Autor möchte zu Beginn die folgenden Zeilen veröffentlichen, die Herr Prof. Kirstein zu den sonderbaren Ausführungen von Frau Horneffer zusammenfasste:

"In der HEUTE-Sendung vom 30.05.2016, 19:00h, versucht die ZDF-Meteorologin Katja Horneffer die die Ursache solch ungewöhnlicher Unwetterereignisse den Zuschauern zu "erklären". Angeblich – so Frau Horneffer – können sich durch den Klimawandel Tiefdruckgebiete "verhaken" und dadurch solche Unwetter
auslösen. Welch ein wissenschaftlicher Unsinn !!
Vorausgesetzt es gäbe tatsächlich einen menschengemachten Klimawandel, dann lässt Frau H. das Problem einer "Verhakung" offen.
In der seriösen Meteorologie spricht man dagegen von Blockierungswetterlagen, die es übrigens auch bei Hochdruckgebieten immer wieder mal gibt.
Offensichtlich ist das ZDF immer sehr schnell dabei mit dem Reizwort "Klimawandel".
Eine Stunde später gab die ARD im Anschluss an die Tagesschau im Brennpunkt zum selben Thema deutlich mehr sachliche und informativere Informationen zur Ursache bekannt.
Innerhalb des 15-minütigen Brennpunktes fiel nicht ein einziges mal das Wort "Klimawandel".
Viele Zuschauer fragen sich natürlich, warum diese ideologische Berichterstattung des ZDF in so krassem Widerspruch zur sachlichen Information der ARD steht – und das ist kein Einzelfall, wenn es um das Thema "Klimawandel" geht.
Für die treue Haltung des ZDF zur Political Correctness gibt es wahrscheinlich Extra-Gelder. Anders kann ich mir als Klimatologe mit 40-jähriger Erfahrung in der Forschung zur Klimavariabilität das nicht erklären.
Wundern Sie sich also nicht, wenn immer mehr Menschen in Deutschland das ZDF als Spitzenreiter der Lügenpresse sehen.
Schönen Gruß an Herrn Kleber, der diesen Kurs des ZDF immer wieder gerne verstärkt.
Prof. Dr. Werner Kirstein
Klimatologe"

Was sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) zu unserem derzeitigen Wettergeschehen?

„Der Polarfrontjetstream – ein Starkwindband in der Höhe gibt den Takt vor!"

„Die sogenannten Jetstreams oder auch Strahlströme stellen ein schmales, bandartiges Starkwindfeld in der oberen Troposphäre bis hin zur Stratosphäre dar, die sich rund um den Globus ziehen. Sie entstehen an der Grenze zwischen unterschiedlich temperierten Luftmassen meist über den mittleren Breiten. Dabei unterscheidet man den Polarfrontjetstream, der die polare Luftmasse von der Subtropischen trennt,…

Die Grenze zwischen polarer und subtropischer Luft (Polarfront) markiert darüber hinaus eine Zone mit niederem Luftdruck, die polwärts und äquatorwärts von Zonen mit höherem Luftdruck abgelöst wird. Als Ausgleich zwischen den Druckunterschieden strömt die Luft von den Hochdruckgebieten über den polaren sowie subtropischen Regionen zum tieferen Luftdruck und wird dabei durch die Corioliskraft auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links, d. h. jeweils nach Osten abgelenkt (siehe auch Wetterlexikon auf der Homepage des DWD). Aufgrund der fehlenden bzw. sehr geringen Reibung in der Höhe wird die Luft nur wenig abgebremst, sodass sich dort sehr starke Höhenwinde mit Windgeschwindigkeiten zwischen 200 und 400 km/h, teilweise sogar bis 500 km/h entwickeln können….

Zudem mäandrieren Jetstream wie Flussläufe, können sich in mehrere Äste aufspalten und sind hinsichtlich ihrer Lage im Raum, ihrer Form und Intensität ständigen Veränderungen unterworfen.

Da die Luftdruckverhältnisse in der Höhe direkt mit den Verhältnissen am Boden gekoppelt sind, konnte sich auch in bodennahen Schichten über Nord-, Mittel- und Teilen Südeuropas eine schwachwindige Wetterlage mit zahlreichen kleineren Tiefdruckgebieten ausbilden,…"

Kommt uns irgendwie bekannt vor „Zahlreiche kleineren Tiefdruckgebieten ausbilden“. Also nichts mit „das Tief verhakt sich … zieht nicht …. wegen des Klimawandels“. Der Grund für das derzeitige wechselhafte Wetter mit seinen Turbolenzen liegt also am Polarfrontjet (Abb.1), zu dem der DWD sagt „Der Polarfrontjetstream – ein Starkwindband in der Höhe gibt den Takt vor!“ Rein natürliche Ursachen, die immer wieder auftreten.

Abb.1 zeigt den typischen Verlauf des PolarFrontJet (= Rossby-Welle) über Europa und wie er die polaren Kaltluftmassen von der subtropischen Warmluft trennt. Er steuert primär die Hoch- und Tiefdruckgebiete. Hochdruckkeile kennzeichnen warme, Tröge kalte Luftmassen. Je stärker die Amplitude dieser Wellen ist, umso meridionaler fallen die Luftströmungen aus, und umso stärker sind die Temperaturextreme, weil der ausgleichende Einfluss der von Westen einströmenden maritimen Luftmassen fehlt. Manchmal wird eine solche Konfiguration längere Zeit stabil gehalten (anhaltende Hitze-/Kältewellen), häufiger sorgt jedoch eine mehr oder weniger rasche Ostverlagerung für die bei uns typischen Wetterwechsel. Daher fallen die Temperaturunterschiede jeweils deutlich aus, da sich im Sommer heiße Mittelmeerluft (oder gar aus der Sahara), mit kühler Luft aus nördlichen Breiten abwechselt.

Mein EIKE-Kollege, der Diplom-Meteorologe Herr Puls hat bereits Frau Horneffer in einer Mail das Wettergeschehen erläutert. Ich darf ihn zitieren:

Sehr geehrte liebe Kollegin Katja Horneffer, mit Erstaunen und gelindem Entsetzen habe ich Ihre Aussagen in Ihrem gestrigen Interview in den "heute – Nachrichten" gesehen/gehört, wo SIE sinngemäß sagten:"….das Tief verhakt sich… zieht nicht…. wegen des Klimawandels … und damit ist künftig noch zunehmend zu rechnen… mit noch mehr Unwettern…"

Was ist denn das – mit Verlaub – für ein fachlich-sachlicher Unfug ?Seit wann haben denn "ortsfeste Tiefs“ etwas mit Klima oder gar Klimawandel zu tun?Solche Tiefs kennen wir, insbesondere in Troglagen(Anmerkung des Autors: Des PolarFrontJets), seit Beginn von Wetteraufzeichnungen und Wetterkarten-Analysen !Einen solchen von Ihnen dargelegten meteorologisch-klimatologischen Unfug haben Sie doch – bitte sehr -hoffentlich nicht bei Ihrem Bonner Lehrer Prof. Helmut Kraus gelernt,…“

In seinem EIKE-Artikel "Sommerhitze 2015 – Klimawandel oder ’normales‘ Wettergeschehen" (http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/sommerhitze-2015-klimawandel-oder-normales-wettergeschehen-teil-2/) hat Leistenschneider dargelegt, dass für unser Wetter in Mitteleuropa der PolarFrontJet die maßgebliche Rolle spielt. Siehe hierzu auch den Beitrag von Hans-Dieter Schmidt bei EIKE http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/bemerkungen-zu-den-hitzewellen-2015-in-mitteleuropa/

Derzeit hat sich der PolarFrontJet in zwei Äste aufgespalten (siehe Abb.2). Einer verläuft weit im Norden, der andere über dem Mittelmeer. Mitteleuropa liegt genau zwischen diesen beiden Ästen in einem Bereich, in dem bis hinauf zur Tropopause nur geringe Windgeschwindigkeiten herrschen. Gleichzeitig wird die Luftmasse in den bodennahen Luftschichten erwärmt, während sie in höheren Luftschichten relativ kalt bleibt. Dadurch bilden sich immer wieder Gewitter oder auch ganze Gewitterherde (Cluster), die sich kaum verlagern und lokal eng begrenzt extrem unterschiedliche Regenmengen bringen können (siehe Abb.3).

Abb.2: Strömungsverhältnisse im 500-hPa-Niveau vom 3. Juni 2016. Quelle: Verein Berliner Wetterkarte e. V.

Die derzeitige Lage des PolarFrontJet, der die polaren Luftmassen von den subtropischen trennt und den diese Luftmassen nicht einfach überwinden können, ist maßgeblich für unser Wetter (vgl. Aussage DWD), was aktuell zu turbulenten und wechselhaften „Extrem“wetterverhältnissen* führt.

Abb.3: Satellitenbild Anfang Juni 2016, Quelle DWD.

Vor 15 Jahren hatten wir noch andere Wetterverhältnisse in Deutschland. Wir erinnern uns noch an warmes, beständiges Wetter und an den „Jahrhundertsommer“ 2003. Seinerzeit hatten gleich 3 solare Zyklen ihr Aktivitätsmaximum:

  • der 11-jährige Schwabe-Zyklus

  • der 35-jährige Brückner-Zyklus und

  • der Hauptsonnenzyklus (im Mittel 208-jährige De Vries/Suess-Zyklus)

Die Lage und der Verlauf des PolarFrontJet ist abhängig von der Energie in der Atmosphäre und die kommt allein von der Sonne (99,98% der Energie, die die Erde erhält, kommt von der Sonne, die restlichen 0,02% aus dem Erdinnern – von CO2 kommt Null Komma Null, da passive Elemente grundsätzlich keine zusätzliche Energie in ein System bringen können, wie uns die Thermodynamik lehrt).

Der Autor geht davon aus, dass die von Herrn Prof. Ewert in seiner Arbeit aufgezeigten Temperaturschwankungen in den Langzeittemperaturreihen, auf die sich ändernde geographische Lage des PFJ zurück zu führen sind (dass sich sein statistisches Mittel mit der solaren Aktivität ändert), verbunden mit der durch die aktive Sonne ausgebrachten Wärme. Der PFJ, steuert dabei einmal die vorhandene Warmluft und dann die Kaltluft nach Europa. Abb.4.

Abb.4: Zu sehen ist der Temperaturverlauf von Wien im Zeitraum von 1775 – 2008, Quelle: Prof. Ewert, EIKE. Die rote Linie gibt den Zeitpunkt des Maximums im Hauptsonnenzyklus an. Bis zu einem Zeitraum von 20 – 30 Jahren nach dem Hauptsonnenzyklus schwanken die Temperaturen am stärksten zwischen warm und kalt (rote Fläche). Bis zu dessen Minimum sind immer noch relativ hohe Temperaturausschläge zu verzeichnen, jedoch auf insgesamt niedrigerem Niveau (grüne Fläche). Unmittelbar vor und nach dessen Minimum ist das Klimasystem sozusagen in seinem eingeschwungenen, kalten Zustand und die Ausschläge sind am geringsten. Vor einem Temperaturanstieg fallen die Temperaturen auf ein relatives Minumum und steigen dann kontinuierlich an (schwarze Linien).

*Anmerkung zu Extrem“wetterverhältnissen: Für die Natur sind solche Zustände natürlich nicht „extrem“, sondern stellen „normales“ Wettergeschehen dar. Der Autor möchte dies unseren Lesern am Wettergeschehen von vor 200 Jahren, anhand des meteorologischen Observatoriums Hohenpeißenberg, zeigen. Dies war der Zeitraum, nach dem vorletzten Maximum im Hauptsonnenzyklus. Dass sich in Interviews die Menschen (vermeintlich) nicht an solche Wetterereignisse wir die aktuellen erinnern, liegt neben unserem subjektiven Kurzzeitgedächtnis auch daran, dass diese Zeit noch niemand vorher erlebte. 200 Jahre alt und mehr, wird ein Mensch bekanntlich nicht. Der DWD gibt sein Observatorium (Wetterstation) Hohenpeißenberg, das der Autor für seinen Beweis auswählt, übrigens selbst als Referenzstation an.

In seinem Artikel "Sommerhitze 2015 – Klimawandel oder ’normales‘ Wettergeschehen" hat Leistenschneider dargelegt, dass sich die Jahre nach einem Hauptsonnenzyklus in ihren Temperaturgängen ähneln (Abb.5).

Abb.5 nach Daten des DWD zeigt den Temperaturgang der Temperaturreferenzstation HPB und die Deutschlandtemperaturen, jeweils um den Zeitraum des Maximums im Hauptsonnenzyklus. Der Gleichklang beider Temperaturreihen, nicht nur in ihrem jeweiligen Höchstständen, sondern auch Tiefstständen und im Verlauf ist frappierend und selbst redend! Dass sich eine Jahresverschiebung einstellt, liegt an der Unschärfe, die Leistenschneider angibt, dass anhand der Daten über den Verlauf gegen Ende des 18. Jahrhunderts sich das Maximumjahr nicht exakt auf ein Jahr bestimmen lässt und um das Jahr 1797 angesiedelt ist. Daher sollen im jetzigen Vergleich die Jahre 1807-1813 betrachtet werden und in diesen Jahren explizit der Monat Mai.

Gegenwärtig schreiben wir das Jahr 2016. Das Maximum im Hauptsonnenzyklus lag im Jahr 2003 (Jahrhundertsommer), also vor 13 Jahren. 1797 + 13 = 1810. Wegen der o.g. Unschärfe, die Betrachtung ab 1807 bis 1813.

Vorgehensweise:

Bei der Betrachtung werden die Zyklen (Maxima) des Hauptsonnenzyklus zueinander synchronisiert und anschließend jeweils das Wettergeschehen danach verglichen.

Die Synchronisation ist nicht ganz einfach, weil es sich beim Hauptsonnenzyklus (De Vries/Suess-Zyklus) nicht, wie beim Schwabe-Zyklus mit seinen Sonnenflecken, um einen optisch erfassbaren, sondern um einen reinen Energiezyklus handelt. Selbst Satelliten sind nicht in der Lage, die Gesamtenergieabgabe der Sonne zu erfassen, da deren Maßsysteme nur den Wellenlängenbereich von 200nm bis 2.000nm abdecken. So variieren die Maxima-Angaben beim letzten Maximum auf die Jahre 2003, bzw. 2002. Die Unschärfe beträgt demnach 1 Jahr.

Beim davor liegenden Maximum in den 1790-Jahren, welches mittels Proxys (14C oder 10Be, den radioaktiven Isotopen von Kohlenstoff oder Beryllium) ermittelt wird, liegt die Unschärfe der Maximum Bestimmung bei 2-3 Jahren, so dass beim anschließenden Wetter-/Klimavergleich eine Verschiebung von 2-3 Jahren auftreten kann, zumal sich bei einem 208 jährigen Zyklus das Maximum auch auf 2 Jahre erstrecken kann. Der Kurvenverlauf der Temperaturen und damit das Wettergeschehen sollten jedoch gleich, zumindest sehr ähnlich sein. Wir wollen sehen, ob dies heute zu damals zutrifft.

Abb.6 zeigt den Jahresverlauf der Tagesmitteltemperatur von Juni 2015 bis Mai 2016 auf der Referenzstation Hohenpeißenberg, Quelle: DWD. Der DWD hat dazu in seinen Abbildungen die jeweiligen Min/Max-Werte und die Abweichungen vom langjährigen Trend (rot/blau) angegeben.

Der heutige Temperaturgang nach dem letzten Maximum (2003/2002) im Hauptsonnenzyklus, soll in gleicher Weise für das vorletzte Maximum im Hauptsonnenzyklus vorgenommen werden, mit dem gleichen zeitlichen Abstand (Abb.7).

Abb.7 nach Daten des DWD zeigt den Jahresverlauf der Tagesmittelwerte der Temperatur auf dem Hohenpeißenberg von Juni 1807 – Mai 1808. Etwa dem gleichen Zeitraum nach dem Hauptsonnenzyklus in der Mitte der 1790-Jahre, wie Abb.6.

Werden nun die Abb.6 und 7 zusammengelegt, ergibt sich folgendes Vergleichsbild:

Abb.8: Unschwer zu erkennen, dass beide Temperaturverläufe nahezu deckungsgleich sind. Vor 200 Jahren war es genau so warm wie heute und dabei war 2015 laut DWD eines der wärmsten Jahre nach den Temperaturaufzeichnungen. Die Charts zeigen eindrucksvoll, dass nichts zu sehen ist von einer angeblich menchengemachten Erwärmung in unseren Tagen!

Im Gegenteil, das Wetter war vor 200 Jahren extremer als heute, wie Abb.9 zeigt.

Abb.9 zeigt die Maitemperaturen auf dem Hohenpeißenberg der Jahre 1808, 1809, 1810 und 1813. Von den Jahren 1811 und 1812 fehlen dem Autor die Daten, daher hat er 1813 dargestellt. Die Jahre bilden jeweils den Zeitraum vor und nach dem Hauptsonnenzyklus ab. Wie oben bereits beschrieben, lässt sich das exakte Maximumjahr nicht bestimmen, daher die 4 (5) Jahre (+- 2 Jahre).

Wie Abb.10 zeigt, ähnelt insbesondere das Jahr 1808 dem Vergleichsjahr 2016.

Abb.10: Die Mai-Temperaturen 1808 ähneln denen von Heute: Gleiches Muster (lediglich etwas zeitlich zueinander verschoben) und gleichen Max- und Min-Werten der Temperatur. Das Wetter war demzufolge ähnlich wie heute.

Fazit:

Vor 200 Jahren war es genau so warm wie heute. Das Wettergeschehen war mit seinen Wechseln (von 2°C bis 25°C, 1809 aber auch 1813) jedoch deutlich extremer als heute. Unser heutiges Wetter, mit all seinen vermeintlichen Extremereignissen ist anhand der gezeigten Vergleiche in den Temperaturdaten als nicht außergewöhnlich für die Zeit nach einem Maximum im Hauptsonnenzyklus anzusehen und damit, ungeeignet für jegliche Panikmache, wie dieses mal von Frau Horneffer versucht. Wir Menschen müssen, wie seit Jahrhunderten (Abb.11), akzeptieren, dass die Natur den Weg vorgibt.

Abb.11: Flugschrift zum Hochwasserereignis 1651, Quelle: Bayer. Staatsbib. München, Fl.-Nr. 03099 aus “Zur Temperatur- und Hochwasserentwicklung der letzten 1000 Jahre in Deutschland“, R. Glaser, Ch. Beck, H. Stangl.

Sogar ein Ereignis von weltpolitischer Bedeutung wurde durch das Wetter entschieden, welches damals so war, wie gegenwärtig.

Napoleon wurde das Wettergeschehen im Juni 1815 in Waterloo zum Verhängnis. Als es dort tagelang stark regnete. An den Tagen vor der Schlacht von Waterloo vom 18. Juni 1815 hatte es teilweise ununterbrochen geregnet, so dass der Boden des Schlachtfeldes schlammig und aufgeweicht war. Abb.12 gibt einen Eindruck über den schlechten Zustand des Bodens, der von Pfützen übersät war und den vorherrschenden kühlen, nassen Wetterverhältnissen.

Abb.12: Die beiden zeitgenössigen Gemälde zeigen den vom Starkregen aufgeweichten Boden im Juni 1815 in Waterloo.

Napoleon wollte die Schlacht, wie es in seiner „Natur“ lag, bald beginnen und so eine Entscheidung erzwingen, bevor sich die getrennten verbündeten Heere (Wellington und Blücher) wieder vereinigen konnten. Er hatte seinen Marschällen als Schlachtbeginn 9,00 Uhr festgelegt. Aufgrund der äußerst schlechten Bodenverhältnisse – seine Artillerie drohte im Morast festzustecken und so in ihrer entscheidenden Beweglichkeit einzubüßen – musste er den Angriffsbeginn verschieben. Dieser fand fast drei Stunden später wie geplant, um 11,35 Uhr statt. Erst dieser Zeitverlust versetzte Blücher in die Lage, Wellington am späten Nachmittag „in letzter Minute“ zu Hilfe zu kommen. Als Napoleon sich bereits anschickte, dem bereits von den französischen Truppen geschlagenen Wellington (wohl jeder kennt den verzweifelten Ausspruch Wellingtons: "Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen."), die entscheidende Niederlage zuzuführen. Ohne diese naturbedingte Verzögerung, wäre Blücher zu spät gekommen, mit unübersehbaren weltgeschichtlichen Folgen. Der 18. Juni 1815 gilt als “Der Tag, der die Welt veränderte“. Es kann als Ironie des Schicksals bezeichnet werden, dass Napoleon von dem einzigen, dass er fürchtete, den Widrigkeiten der Natur, letztendlich besiegt wurde.

Teil 2: "Sturtzfluten und ihre Ursachen", in Kürze.

 

Raimund Leistenschneider – EIKE




Entwicklungsländer und der Klimawandel: It’s Politics, Stupid!

von Suzan Heidenreich

In der Klimadebatte kommt immer wieder ein antikapitalistisches, antiwestliches und antimodernes Narrativ im Mantel des Klimaschutzes daher. Zu den jüngsten Beispielen gehört hier die Berichterstattung über die Auswirkungen des El-Niño-Phänomens.

El Niño gehört zu den regelmäßig wiederkehrenden Klimaoszillationen, die prägend für das Weltklima sind. Es ist die bekannteste dieser Schwankungen, und fiel 2015/2016 ungewöhnlich heftig aus.

Wobei „ungewöhnlich“ ein relativer Begriff ist. El Niño produziert immer extreme Wetterlagen. Ab wann ein Extremwetterereignis „ungewöhnlich extrem“ sein soll, ist dem Betrachter überlassen. Eine Dürre ist eine Dürre, und eine Überschwemmung eine Überschwemmung, sollte man meinen. Doch wenn es darum geht, mit Klimaberichterstattung politische Ziele zu verfolgen, wird gerne Wortakrobatik betrieben.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Nachrichtenlage zum El Niño 2015/2016. So wurde ausführlich berichtet, dass El Niño im Süden Afrikas eine starke Dürre entstehen ließ, bzw. die seit zwei bis drei Jahren andauernde Trockenperiode verschärfte. Die Folgen: Nahrungsmittelknappheit, höhere Preise, finanzielle Verluste für Farmer, Trinkwassermangel, bis hin zum Tod durch Unterernährung (ländliche Dorfbewohner) oder zum Selbstmord aus Verzweiflung (Farmer). In einigen Ländern der Region sind internationale Hilfsorganisationen aktiv, um die größte Not zu lindern.

Einen Schuldigen dafür hat man natürlich schon gefunden: Es sind die Industrieländer, die durch ihren CO2-Ausstoß den Klimawandel ausgelöst haben, welcher nun für extreme Wetterlagen sorgt, unter denen die Entwicklungsländer leiden müssen! Freilich ist solch eine antiwestliche Denkweise natürlich noch eng mit so genannter Kapitalismuskritik und Antimodernismus verwoben.

Hat der kapitalistische Westen also Schuld daran, dass Kinder in Afrika hungern müssen? Diese Aussage ist paradox, insbesondere angesichts der Milliarden, die jährlich an privater und öffentlicher Entwicklungshilfe in zahllosen Programmen alleine in Afrika versenkt werden. Es spricht einiges dafür, dass die unter der Dürre leidenden Menschen ihre Situation eher ihren eigenen – sozialistischen – Regierungen zu verdanken haben.

Beispiel Simbabwe: Nachdem das Mugabe-Regime seit der Jahrtausendwende aus rassistischen und politischen Gründen die florierende, exportorientierte Agrarindustrie zerstörte und die meisten kommerziellen Farmer enteignete, brach die gesamte Wirtschaft des Landes zusammen. Die Großfarmen wurden zerschlagen und unter landwirtschaftlich unerfahrenen Günstlingen des Regimes verteilt, sodass sich der Gesamtertrag drastisch reduzierte. Die politische und wirtschaftliche Lage verunsicherte Investoren, und führte zu einer Auswanderungswelle – es fehlte dadurch an Geld und Wissen, um z.B. die Infrastruktur zu warten. Mit diesem Kapitalabfluss und dem Weggang der Mittel- und Oberschicht wandelte sich Simbabwe vom Brotkorb zum Armenhaus Afrikas. Mangel an Investitionen, an Knowhow, an allem, führte dazu, dass das Land heute ohne jegliche Reserven und mit darniederliegender Infrastruktur einer Dürreperiode, die unter normalen Umständen für ein funktionierendes Staatswesen kein größeres Problem darstellen würde, schutzlos ausgeliefert ist. Für den Hunger können sich die Simbabwer also bei ihrer politischen Klasse „bedanken“, und nicht bei den imperialistischen Industriestaaten.

Beispiel Namibia: Das Land ist geprägt von Wüsten und Halbwüsten, und ist eines der trockensten der Erde. Wenn es hier mal regnet, steht es sogar in den Zeitungen, und täglich wird über den Stand der Dämme berichtet. Man sollte meinen, dass Wassermanagement von zentraler Bedeutung wäre. Doch Namibia steht am Rande einer Dürrekatastrophe, und muss vielleicht bald Wasser importieren. Diese Probleme sind ebenfalls hausgemacht. Zwar leiden Land und Leute unter der jahrelangen Trockenperiode, die durch El Niño verschlimmert wird. Aber in den letzten 10 bis 20 Jahren wurde nur unzureichend in die Wasserinfrastruktur investiert. Anstatt Dämme, Leitungen und Kanalsysteme in Stand zu halten und an die wachsende Bevölkerung anzupassen, setzten sich die Politiker lieber pathetische Heldendenkmäler. Wichtige Investitionen wurden verschleppt, und die Regulierung des Wasserverbrauchs vernachlässigt: Es gibt in jeder Stadt mehrere illegale Autowaschanlagen, aus geborstenen Leitungen sprudelt tagelang Trinkwasser, und selbst Behörden verschwenden das kostbare Nass. Mittlerweile sind viele Stauseen fast leer, und das restliche Wasser in ihnen ist durch Algen verseucht. Mit Preiserhöhungen, Rationierung und gesenktem Leitungsdruck versucht man nun gegenzusteuern. Es zeigt sich, dass eine rechtzeitige und vorausschauende Politik die kommenden Härten verhindert oder mindestens stark abgefedert hätte. Aber zur Zeit ist nur eine einzige Talsperre im Bau, während die bestehenden allesamt vor der Unabhängigkeit, also unter südafrikanischer Verwaltung, geplant und/oder gebaut wurden. Eine kurzfristige Verbesserung ist nicht in Sicht, denn solche Bauprojekte dauern Jahre. Sollte es also zum Schlimmsten kommen, und die Dämme vor der Regenzeit leer sein, ist dies nicht die Schuld des CO2 aus europäischen und amerikanischen Fabriken, sondern die der kurzsichtigen Politik vor Ort.

Viele Länder leiden unnötig unter dem Klima. Doch nicht etwa der Klimawandel trägt die Schuld, sondern Fehlanreize und verfehlte Politik. „Gesunde“ Länder, also Länder, in denen Rechtstaatlichkeit und Marktwirtschaft herrschen, in denen Privateigentum und Freiheit geschützt werden, sind krisenfest und können sich auch gegen Wetterkapriolen schützen. Herrscht jedoch Willkür, Unfähigkeit und Blindheit, wird ein Staat die Ressourcen verlieren, bei Unbill stabil zu bleiben.

Die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen. Das zeigt, dass die internen Gründe, weshalb Länder durch El Niño etc. in Schieflage geraten, überwiegen. Die Lösung muss sein, Fortschritt durch Marktwirtschaft, Rechtstaatlichkeit und Freiheit zuzulassen. Sozialismus, Kleptokratie und Dirigismus haben überhaupt erst zu den Problemen geführt.




«Bockmist»-Quiz: Die Auflösung

1 – «Sonne und Wind schicken keine Rechnung.»

Eine Lüge ist das sicher nicht, aber ein kräftiger Bockmist, der insinuiert, dass Strom aus Sonne und Wind gratis ist. Auch die Wolken schicken für ihren Regen keine Rechnung. Trotzdem ist der Strom aus Wasserkraft nicht kostenlos: Die Gemeinden und Kantone im ­Gebirge verrechnen sogenannte Wasserzinsen. Auch die Dammbauer und Generatorenhersteller schicken ­natürlich Rechnungen, genauso wie im Fall der Solar­energie die Lieferanten von Fotozellen oder bei der Windkraft die Erbauer von Windrädern. Genau dasselbe tun die Eigentümer des Bodens, auf dem Windräder oder Sonnenkollektoren stehen.

2 – «Diese Solaranlage versorgt 2000 Haushalte.»

Eine glatte Lüge, weil die Versorgungssicherheit nicht auf Jahres­basis gewährleistet werden muss, sondern zu jeder Sekunde. Mein Herz versorgt meinen Körper auch nicht, wenn der Blutdruck im Jahresmittel stimmt, aber zwischendurch auf null abfällt. Die Nutzer von Solarstrom würden das rasch merken, wenn sie im abgetrennten Netz unter sich bleiben müssten.

3 – «Die Förderung der Erneuerbaren ist ein Gebot der Zukunft.»

Sprachlicher Bockmist, denn ein «Gebot» ist rein normativ. In dem Fall steht es im Widerspruch zu Theorie und Praxis. Diese zeigen deutlich, dass staatliche Investitionen und Subventionen Innovation verhindern und nicht fördern.

4 – «Solarstrom wird immer billiger.»

Das ist wieder gelogen, weil wohl die Zellen immer billiger werden, aber nicht die Anlagen und schon gar nicht die Folgekosten der flatterhaften Einspeisung in Form von Speicherung, Back­up und Integration ins Netz. Je höher der Anteil der Solarenergie, desto höher die Kosten.

5 – «Ein Viertel des Stromverbrauchs kann kostenlos eingespart werden.»

Reiner Bull­shit, denn das würde heissen, dass Tausendernoten auf dem Trottoir liegen, die aus Unkenntnis oder Faulheit nicht aufgelesen werden.

6 – «Nuklearstrom hat die grössten externen Kosten.»

Das ist wissenschaftlich längst widerlegt, aber die subjektiven Ängste sind ­politisch relevant.

7 – «Die Förderung der Erneuerbaren und der Energie-Effizienz schafft neue Arbeitsplätze.»

Klarer Bockmist, obwohl in der Tat Dachdecker und andere Installateure profitieren. ­Allerdings zerstören die steigenden Stromkosten mehr und produktivere ­Arbeitsplätze durch Verlagerungen ins Ausland.

8 – «Im Bodensee schlummert die Energie von zwei AKW.»

Energie schlummert überall. Das Problem ist, sie zu wecken und produktiv zu nutzen. Bull­shit, weil wir mehr Energie aufwenden müssten, um die schlummernde Energie in Arbeit umzuwandeln.

9 – «Fördergelder bleiben hier, statt in den Nahen Osten zu fliessen.»

Keine Lüge, aber Bockmist der schlimmsten Sorte. Schliesslich importieren wir Güter und Leistungen, weil das für uns profitabel ist. Ansonsten könnten wir ja auch Bananen in schweizerischen Gewächshäusern anbauen und uns darüber freuen, dass das Geld hier bleibt.

10 – «Mit einem Smart Grid wird die Grundlast im Stromnetz überflüssig, ja störend.»

Schwer zu sagen, ob nun Lüge oder Bockmist überwiegen. Im Gegensatz zu ­einem Taktfahrplan würde das Smart Grid die ­Züge dann abfahren lassen, wenn der Wind bläst oder die Sonne scheint.

11 – «Solar- und Windenergie haben keine ­externen Effekte.»

Gerade in der Schweiz mit ihrem hohen Landschafts- und Kulturgutschutz sowie der extremen Platznot straft diese Aussage schon ein Blick in die Natur Lügen. Von den Entsorgungskosten von Fotozellen oder Windturbinen muss man gar nicht mehr reden, oder sonst erwähnt man noch die hochgiftigen Batterien.

12 – «Die günstigste Energie ist die eingesparte.»

Ein Tiefpunkt von Bullshit. «Die günstigste Kalorie ist die eingesparte», können Sie den Hungernden dieser Welt sinngemäss tröstend weitergeben. Oder: «Der Blackout ist die billigste Stunde, weil aller Strom eingespart wird.» Wir nutzen Energie, um zu produzieren oder einen Komfort zu erzielen. Je mehr Energie wir durch staatlichen Zwang einsparen müssen, desto teurer wird die letzte Einheit.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:

Wirtschaft: «Bockmist»-Quiz: Die Auflösung | Die Weltwoche, Ausgabe 20/2016 | 31. Mai 2016 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft   http://www.c-c-netzwerk.ch/ .

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Verbannung von Büchern zum Klimawandel

Sie haben abgestimmt, Lehrbücher zu verbieten, die beide Seiten der Klimadiskussion präsentieren oder solche ketzerischen Worte wie "kann, könnte oder könnte sein" verwenden, bei der Beschreibung der Theorie der durch Menschen verursachten globalen Erwärmung.

CFACT Marc Morano war brillant [ebenso die Interviewerin, der Übersetzer] beim Herausfordern der Intoleranz von Portland in einer Fernsehdebatte auf Fox News.

Sie können die Debatte in unserem Nachrichten- und Informationsdienst beobachten.

"Kohlendioxid ist ein Spurengas, das für das Leben auf der Erde wesentlich ist" erklärt Morano seiner Gegnerin " und Sie verteufeln es wie Tabak, als eine Art von Krebs erregendem Gas – das ist absurd. Die Idee, dass diesen Kindern nicht gesagt werden darf, dass es eine alternative Perspektive gibt, dass die 97% Anspruch von "Konsens" ein reiner Mythos und Propaganda ist. Der 97% Anspruch wurde ‚aus dem Nichts erfunden‘, sogar auch nach UN-Wissenschaftlern. Die Konformität muss im Namen der Vielfalt erzwungen werden. Im Namen der Vielfalt, MÜSSEN Sie konformen! Sie lassen abweichende Meinungen nicht zu und das ist sehr traurig für die Kinder.

"Klima-Aktivisten sind immer bestrebt, Informationen zu zensieren und zu unterdrücken. Sie haben keine Angst vor falschen Informationen, sie fürchten die Tatsachen, dass ihre Propaganda entlarvt wird. Wir können ihre Intoleranz nicht tolerieren.

"Merkst du, wie sich die Menschen heutzutage einander weh tun?", fragt Bradbury in Fahrenheit 451. "Ein Buch", schrieb er, "ist im Haus nebenan eine geladene Waffe… Wer weiß, wer das Ziel des belesenen Mannes sein könnte? "…"Bücher sind dazu da, uns daran zu erinnern, welche Esel und Narren wir sind." "Diejenigen, die uns nicht bilden, müssen brennen“.

Weder dem Portland School Board, noch sonst jemand muss erlaubt sein, die Tatsachen aus der Klimadebatte zu reißen . Klima-Aktivisten fürchten gedruckte Fakten, die sie daran erinnern, "was für Esel und Narren" sie sind.

Info durch Email an den Übersetzer am 02.06.2016

Climate Depot

Schauen Sie selbst: Moran auf Fox News in einer erhitzen Debatte über die Verbannung von Schulbüchern, die an der „Globalen Erwärmung“ zweifeln. Link s.u.

Screenshot vom Interview: Morano – Interviewerin – Rosenkranz

[Link zum Video s.u.; Hinweis: Über "Einstellungen" (das Sternchen) können englische Untertitel eingestellt werden, was die Verständlichkeit vereinfacht.]

Warmist Frau Taryn Rosenkranz, Stratege der Demokraten: "Wenn es ins Detail geht, ist es ähnlich wie das Rauchen, das Krebs verursacht. Wir wissen, dass Kohlenstoff-Emissionen den Klimawandel verursachen. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Schüler die Fakten über das kennen, was sie tun können, um zu helfen."

Marc Morano: "[Aussagen wie oben im Wesentlichen bereits geschrieben; der Übersetzer].

Die Interviewerin:“ Fossile Brennstoffe sind preiswert und unterstützen gerade die ärmeren Menschen in …“

Raryn Rosenkranz:„…. Wir wissen, dass CO2 den Klimawandel verursacht, und alles was Sie dagegen Vorbringen ist nebensächlich, gegenüber der Zerstörung der Zukunft unserer Kinder…“

[Aussagen teilweise vom Interview, der Übersetzer]

Verwandte Links:

Global Warmisten geben zu, dass sie wirklich Bücher verbrennen

Der Schulrat in Portland verbietet: "Klimawandel leugnende Materialien" – ". Es ist nicht hinnehmbar, dass wir Lehrbücher an unseren Schulen haben, die Zweifel an den menschlichen Ursachen und der Dringlichkeit der Krise verbreiten" Bigelow ist auch der Co-Autor eines Lehrbuchs zur Umweltbildung, Ein Volks Curriculum für die Erde. Die Frage, ob diese Resolution den Bezirk dazu verursacht, neue Lehrbücher zu kaufen, solche wie sein Buch, sagte Bigelow, Überdenken [des Lehrstoffes] an Schulen ist eine gemeinnützige Aufgabe, keine Geldmaschine.

Aktuelle Portland Resolution: "Bürger der Welt" – "Der Klimawandel hat bereits enorme negative Auswirkungen auf die Natur und die Menschen auf der ganzen Welt – die nur noch schlechter werden – einschließlich der Gegenwart und der Zukunft von Portlands Public Schools (PPS) Studenten [~ öffentliche Grundschule]… Es gibt einen überwältigenden Konsens … zur Bildung von Lehrplan der Klimagerechtigkeit – vor allem die Aufforderung an die Menschen aus den Gemeinden der "Frontlinie" zur Teilnahme, die durch den Klimawechsel als erste und am härtesten betroffen sind – Menschen, die hier sind, teilweise als Klimaflüchtlinge … der Umsetzungsplan sollte ein Überprüfung der aktuellen Lehrbücher enthalten, zur Genauigkeit um die Schwere der Klimakrise und den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten. PPS wird die Verwendung jeglichen Textmaterials abstellen, das gefunden wird, welches an der Schwere der Klimakrise oder deren Wurzel in den menschlichen Aktivitäten… anzweifelt… Klimakompetenz" zu finden ist.

Wissenschaftlicher Knaller Bill Nye: Er hat die ganze Generation jüngerer Köpfe gefährlich in die Irre geführt

Behauptung: "Klimawandel" verursacht, dass mehr junge Mädchen vergewaltigt werden – "Mädchen müssen weitere Wege laufen, um Wasser zu holen, die Zahl der Vergewaltigungen hat sich mehr als verdoppelt"

Kinder gewinnen den Rechtsfall Klimawandel: Sie verlieren ihre zukünftige Ökonomie.

Warmistische Jugendliche gewinnen "historischen Sieg" in der Klage zur globalen Erwärmung – Vier Teenager Massachusetts, die sagen, [they were sick of watching] dass sie es Leid sind [könnte auch heißen: dass sie krank sind …?? Der Übersetzer], zu sehen, wie sich der Staat aus der globalen Erwärmung raushält, gingen vor Gericht – und bekamen gestern einen historischen Sieg, der nachhaltige Wirkung über Jahrzehnte haben könnte. Der Oberste Justizrat des Gerichts hat Partei ergriffen mit Olivia Gieger und Shamus Miller von der Wellesley High School, und Isabel Kain und James Coakley von Boston Lateinschule – High-School-Kinder, die die Dienststelle für Umweltschutz verklagten. Das Gericht stimmte ihnen zu, dass der Staat seine rechtliche Verpflichtung die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, verletzt.

Erschienen auf Climate Depot am 01.06.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.climatedepot.com/2016/06/01/watch-morano-on-fox-news-in-heated-climate-debate-over-schools-banning-books-doubting-global-warming/




Hintergründe der Unwetter in Süddeutschland. Vergleich von Braunsbach und Niederalfingen

Soweit diese Darstellung als Erklärung, die man mit folgendem Diagramm als grottenfalsch widerlegen kann.

Grafik 1: Der Mai wird kälter und nicht wärmer in der Gegenwart. In BaWü war der Mai 2016, anders als auf dieser DWD-Grafik für Gesamtdeutschland, auch noch kälter als der Mai 2015

Frage an den Leser: Wie kann ein kälter werdender Mai zugleich ein Beweis der Klimaerwärmung sein? Der Ausdruck „Lügenpresse“ für das Heute-Journal von Claus Kleber ist absolut berechtigt. Richtig ist, die kältere Luft enthält weniger Wasser und nicht mehr. Deswegen sind diese Starkniederschläge relativ „kurz“ und heftig, im Gegensatz zu früheren Jahrhundertniederschlägen, die über Tage anhielten.

Wie kam es nun zu diesen Hochwassern in der unmittelbaren Nähe meines Wohnortes in Süddeutschland? Gründe

In der folgenden Expertise soll auf die Hintergründe eingegangen werden, schließlich wurde ein Gebiet mit 50 km im Umkreis gleichermaßen getroffen, aber Braunsbach traf es am schlimmsten, zudem existiert von dort ein deutschlandweites Video. Dabei vergleiche ich Braunsbach mit unserem Teilort Niederalfingen, den es ähnlich „erwischt“ hat. Braunsbach hat ohne Eingemeindungen über 900 Einwohner, unser Teilort 550 Einwohner.

Der Fluss heißt „der Kocher“ und nicht „die Kocher“, Braunsbach liegt am Kocher, mein Heimatort Hüttlingen auch. Mit dem Kocher selbst hatte das Unglück in Braunsbach und bei uns weniger zu tun, der war zwar übervoll und ist bei uns in die Überschwemmungswiesen gelaufen, die heute bebaut sind. 1955 beim letzten ähnlichen Ereignis sahen Hüttlingen und Braunsbach noch anders aus.
Wir haben einen Teilort, in ähnlicher Lage wie Braunsbach, nämlich am Seitenbach des Kochers, von diesem getrennt durch Überschwemmungswiesen. Und der Schlierbach mitsamt "Kuhseich" und „Filgenbach“ schossen in 50 cm bis 1 Meter Höhe diesmal durch Niederalfingen mit seinen schmucken Häusern. Alle Häuser hatten Schäden, nur die Burg Niederalfingen selbst nicht, das wird in Braunsbach ähnlich sein.

Warum traf es Braunsbach und Niederalfingen? Und warum sind die Schäden in Braunsbach viel größer?
Braunsbach, der Name ist nicht umsonst, sondern erklärt schon die Umstände. Ein enges Tal, durch das immer wieder einer brauner Bach in der Vergangenheit schoss. Vor allem die Orlach – Dialekt, bei uns der Schlierbach – bringt das Ungemach. Der keltisch/germanische Name "Orlach, Horlach, Ohrlach" sagt alles: Eine weite Hochebene hat ein Gefälle zu einem Taleinschnitt hin, der dann vollends steil bis zum Talgrund hin abfällt. Also ein enger Taleinschnitt inmitten einer Ebene, der die Ebene entwässert. Im Mittelalter war der Talgrund immer nass und sumpfig, eine Horlache, gesprochen auf schwäbisch wie man das a bei Schwab spricht. "schwoab". Und diese (H)orlachen wurden trockengelegt und besiedelt. Die Besiedlung ist der Fehler.

1955, beim gleichen Ereignis, war bei uns der Regen noch ausdauernder mit den gleichen Folgen, nur gab es da noch nicht so viele Häuser in Niederalfingen und Braunsbach. Die Silbe -al ist germanisch/keltisch und heißt fließendes, also sich bewegendes Wasser ähnlich wie Bach, im Gegensatz zur Lache.

Die Gründe sind in Braunsbach wie bei unserem Teilort nun folgende:
1) Die Hochebene über dem Taleinschnitt, also über der Horlache selbst wurde zunehmend während der letzten vier Jahrzehnten versiegelt und bebaut, das Wasser läuft schneller auf den Taleinschnitt zu. Und noch eine weitere Sünde: Damit das Regenwasser auf der Hochfläche keinen Schaden anrichten kann, wurden in den dortigen Ortschaften und Ansiedlungen neue und bessere Ableitungen zum Taleinschnitt gelegt.
2) Die Landwirtschaftlichen Flächen auf der Hochfläche wurden zunehmend intensiviert und die Humusbildung verringert, aus den einst das Wasser wie ein Schwamm aufsaugenden Ackerböden entstanden zunehmend Betonackerböden mit geringerer Wasseraufnahme. Der Effekt wird in der Gegenwart verstärkt durch den intensiven Anbau von Nahrungspflanzen für Biogasanlagen. Biogasanlagen sind somit mitschuldig am Hochwasser!

3) Die Bebauung im Tal selbst: Braunsbach und Niederalfingen weiten sich in der Fläche immer mehr aus, die Bebauung des Talbodens nimmt zu, so dass die aufsaugenden Wiesen verkleinert werden.
4) Der ursprüngliche Bach in der Horlache wurde verdolt bzw. teilverdolt, und die Dole schluckt im Normalfall bis 50-jährige Hochwasser. Aus den Augen aus dem Sinn. Die Dohle leitet das Wasser unter dem Ort hindurch.

5) Der plötzliche Starkregen hat nun die drei kleinen Bächlein vor Braunsbach, insbesondere die Orlach, stark anschwellen lassen, die mitgerissenen Steine vom Abhang und die Holzstämme haben den Eingang zur Dole zugeschüttet und der Braunsbach nahm seinen alten Weg durch den Ort, wie er vor der Verdohlung geflossen ist, nur stehen da heute eben Häuser, Straßen und Autos. Der einstige Bachverlauf mit Überschwemmungszone ist bebaut, aber die Wassermassen finden wegen der erhalten gebliebenen Geländeform natürlich den alten Weg zum einstigen Bachbett hin.

6) Bei Braunsbach kam nun noch dazu, dass das Hochwasser nicht langsam angestiegen ist im Ort, sondern plötzlich donnernd daherkam, was auf den Bruch eines im Oberlauf gebrochenen Erddammes oder mehrerer kleiner Rückhaltedämme hinweist, in Niederalfingen hingegen gab es ein langsames Anstiegen und dann wieder ein langsames Zurückgehen.

Frage: Gibt es einen deutschlandweiten Trend zu vermehrtem Starkregen? Auch das wird immer als Folge einer Klimaerwärmung behauptet: Beim Deutschen Wetterdienst kann man sich die Anzahl der Gewittertage aus dessen umfangreichem Archiv herunterladen.

Das Ergebnis ist überraschend.

Grafik 2: Wie die Grafik von Stefan Kämpfe zeigt, haben die Gewittertage in Deutschland ab 1893 bis heute, also seit über 120 Jahren leicht abgenommen und keinesfalls zugenommen. Die beiden Kurven zeigen die Gewittertage des Gesamtjahres (obere Grafik), darunter die Gewittertage in den Sommermonaten Juni/Juli/August.

Trotz abnehmender Gewittertage mit Starkniederschlägen werden wir in Zukunft verstärkt Hochwasser erleben. Die möglichen Gründe wurden zuvor beschrieben.

Doch dieser Mai 2016 war natürlich ein Nichts im Vergleich zur "Magdalenenflut", die vielleicht schlimmste Naturkatastrophe der letzten 1.000 Jahre in Deutschland. So schlimm die Hochwasser von 1997, 2002, 2013 oder die momentanen Unwetter auch sein mögen, sie sind nur ein Klacks gegen das Drama der Magdalenenflut vom Sommer 1342.

Zukünftiger Hochwasserschutz: Der Hochwasserschutz muss an den Seitenbächen und deren großflächigem Einzugsgebiet ansetzen. Die Seitenbäche brachten die Schäden und nicht Hauptfluss, der Kocher selbst.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimaforscher.

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Anhang: Mögliche Ursachen der schweren Gewitter in letzter Zeit

Abb. 3. Quelle: Verein Berliner Wetterkarte e. V.

Die Abbildung 3 zeigt die Wetterlage im 500-hPa-Niveau vom 3. Juni 2016 im Gebiet Atlantik-Europa. Man erkennt zwei gebündelte Polarjets im Norden und über dem Mittelmeer. Dazwischen lag Mitteleuropa im Bereich schwacher Luftdruck- und Geopotentialgegensätze. Folge hiervon war die nur sehr geringe Windgeschwindigkeit bis hinauf zur Tropopause.

Man erkennt außerdem ein zwar schwach ausgeprägtes, aber – wie sich gezeigt hat – sehr wetterintensives Höhentief über Mitteleuropa. Höhentief, das bedeutet immer auch höhenkalte Luft. Dies wiederum bedeutet eine starke Labilisierung der Luftmasse, das heißt, der mit der Kaltluft angefüllte Höhenwirbel heizt sich bei dem hohen Sonnenstand von unten her auf. Dies führte zu zahlreichen labilen Umlagerungen, sprich der Bildung von Gewittern oder auch größeren, zusammenhängenden Regengebieten, die wegen des hohen Gehaltes an Feuchtigkeit der Luft entsprechend intensiv ausfielen. Zusammen mit der geringen Verlagerungsgeschwindigkeit wegen der schwachen Höhenwinde ergaben sich dabei auf engem Raum sehr große Unterschiede hinsichtlich der Regenmenge.

Und natürlich ließ die übliche Propaganda der Klima-Alarmisten nicht lange auf sich warten. Fast scheint es, als reiben sie sich vor Freude die Hände, dass endlich wieder einmal eine (vermeintlich) Katastrophen-Wetterlage auftritt, die sie für ihre Propaganda ausschlachten können. Was aber ist fachlich davon zu halten?

Gar nichts! Eine solche Aufsplittung des Polarjets kommt immer wieder vor, wenngleich auch nicht in jedem Jahr. Gerade im Frühjahr hat ein solcher Vorgang rein statistisch die zweithöchste Häufigkeit im Jahr (das Hauptmaximum liegt im Herbst). Es handelt sich also um eine ziemlich „normale“ Extremwetterlage, und kein Alarmist kann mir weismachen, dass es so etwas noch nie gegeben hat. Auch der Autor dieses Beitrags hat ja schon darauf hingewiesen, ebenso wie auf die vermutlich wirklichen Ursachen der Überschwemmungen.

Kann man nun aus diesem Vorgang Rückschlüsse auf den kommenden Sommer ziehen?

Nun, dazu muss man sich mal ähnliche Wetterlagen in anderen Frühjahren ansehen und dann schauen, ob sich danach ein gewisser Sommertyp besonders häufig einstellt. Das ist nicht der Fall! Allerdings gibt es ein Phänomen, das ich selbst vor längerer Zeit in Beiträgen auf diesem Blog schon angesprochen habe und vom dem ich bislang dachte, dass es eher vorübergehender Natur ist. Gemeint ist die riesige Kaltwasserinsel im Nordatlantik, die sich dort jetzt schon ununterbrochen im dritten Jahr befindet (siehe folgende Abbildung):

Abb. 4. Quelle: http://weather.unisys.com/surface/sst_anom.gif

Ob das nun Anzeichen für den Wechsel der NAO in eine Kaltphase oder für irgendeine andere Phasenänderung irgendeines Zyklus‘ ist, sei mal dahingestellt. Aber: Das Phänomen sorgt dafür, dass der Hauptgegensatz der absoluten Wassertemperatur deutlich weiter nach Süden verschoben ist als ohne dieses Phänomen. Man kann nicht ausschließen, dass auch die ungewöhnlich weit südlich verlaufende Hauptfrontalzone über dem Atlantik diesem Vorgang geschuldet ist.

Die lange Dauer des Phänomens lässt erwarten, dass es nicht auf einmal wieder verschwindet. Es kann also sein, dass es auch im Sommer noch der Frontalzone ihren Stempel aufdrückt und diese weiterhin weit südlich verlaufen lässt. Das würde für Mitteleuropa eher einen kühlen Sommer bedeuten. Aber das ist keine Vorhersage! Auch im vorigen Jahr war das Phänomen ja schon vorhanden, und es gab eine heiße Südwestlage nach der anderen.

Aber wer weiß? Vielleicht ist der diesmal besonders drastische Wechsel von einem El Nino zu einer La Nina im Pazifik ein „Game Changer“?

Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt




Wie Politiker ihre Kuh schlachten und sich danach beklagen, dass diese keine Milch mehr gibt

RWE ist ein Versorger, dessen innerer Zustand (ca. 30 Milliarden EUR Schulden) alleine schon durch den Aktienkursverlauf erklärt ist (Bild 1). Bekannt ist ebenfalls, dass die wesentlichen Ursachen dafür Entscheidungen der Berliner Politik sind, welche den Konzern in seinem Geschäftsfeld handlungsunfähig machen und praktisch enteignen, wie man es ansonsten von sozialistischen Regierungen kennt.

Kurs RWE-Stammaktie (akt. ca. 12 EUR)

Bild 1, RWE Aktienkursverlauf. Quelle: Wallstreet-Online

Weniger bekannt dürfte sein, dass RWE neben dem, dass vier Politiker aus Kommunen im 20-köpfigen Aufsichtsrat sitzen auch einen Beirat mit 106 Mitgliedern unterhält, der die folgenden wichtigen Aufgaben wahrnimmt:

[1] Der Beirat berät die Unternehmensleitung in Fragen der Unternehmens- und Energiepolitik mit kommunalen Bezug. Das betrifft insbesondere Fragen der künftigen strategischen Positionierung. Ferner werden Anregungen und Hinweise für die allgemeine Entwicklung des Geschäfts in den Regionen gegeben.

Für diese Beratung der sonst überforderten Unternehmensleitung und des 20-köpfigen Aufsichtsrates kommen nur Fachleute in Frage. Solche scheint es aus irgendeinem Grund fast ausschließlich in politischen Ämtern zu geben, wie das Mitgliederverzeichnis des Regionalbeirates Süd mit 23 Mitgliedern zeigt (Anm.: bei allen anderen Regionalbeiräten ist das Verhältnis zur Politik ähnlich):

Tabelle der Mitglieder des RWE Regionalbeirates Süd:

Diese Fachleute aus der Politik sitzen (für ein Salär) mit den Vorständen von RWE zusammen und mischen wie es sich für Parteimitglieder in höheren kommunalen Ämtern gehört, natürlich auch in Berlin mit. Und wie Energiepolitik in ihren Augen aussieht, zeigt der Verband der kommunalen RWE-Aktionäre VKA, von dem neben dem Geschäftsführer auch viele andere Mitglieder im RWE-Beirat sitzen auf seiner Homepage unmissverständlich (Bild 2).

Bild1 Homepage-Titelbild des VKA

Nun sollte man annehmen, dass diesen ausgesuchten Fachpersonen für Energiepolitik in etwa bekannt ist, wie Energie funktioniert und welche Folgen die EEG-Ausrichtung ihres Verbandes und die Entscheidungen der Berliner Politik haben. Also zum Beispiel, dass das Enteignen der Atomkraftwerke und gleichzeitige Abwürgen der Kohleverstromung für einen Konzern der praktisch ausschließlich davon „lebt“ diesem schaden würde.

Allerdings scheint dies die Kompetenz dieser Fach-Beiräte hoffnungslos zu überfordern.

Der RWE-Aufsichtsrat streicht in der Not die Dividende

RWE tat in seiner Not das, was man von einem Konzern dessen Aktienkurs sich von der Spitze auf ca. 12 % gesenkt hat erwartet:

Der RWE-Vorstand gab am 17.02.2016 die vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2015 bekannt und verkündete, dass RWE-Stammaktien diesmal dividendenlos bleiben sollen.

Es war das erste Mal seit 57 Jahren. Und es war ein Schlag für die vielen klammen Kommunen, welche aufgrund ihrer hohen Beteiligungen die bisher immer sichere Dividende im Haushaltsplan fest eingeplant hatten.

Den Fachberatern aus der Politik fällt nur ein, über die Medien zu protestieren

Niemand von den Beiräten hat das kommen sehen oder konnte es auch nur ahnen. Deshalb fiel den Kämmerern auch nichts Besseres ein, als sich über die Medien darüber zu beschweren, was der von Ihnen selbst beratene Vorstand in ihren Augen falsch macht: Sie protestierten gegen die Dividendenkürzung!

OnVista: "Kommunen protestieren gegen Dividendenkürzung von RWE"

Die kommunalen RWE-Aktionäre gehen wegen des geplanten Dividendenausfalls auf die Barrikaden.

"Wir werden den Vorschlag so nicht hinnehmen und alle Möglichkeiten nutzen, um eine Veränderung herbeizuführen", erklärte der Stadtkämmerer von Mülheim an der Ruhr, Uwe Bonan, am Mittwoch. Die Null-Dividende für die Stammaktien sei eine böse Überraschung, die ihn an einen Aprilscherz erinnert habe. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kommunalen Vertreter im Aufsichtsrat diesen Vorschlag gutheißen können", kritisierte auch der Bochumer Kämmerer Manfred Busch. Das Kontrollgremium kommt am 3. März zusammen. Dem Dividendenvorschlag muss noch die Hauptversammlung im April zustimmen. Die Kommunen halten knapp 24 Prozent an RWE.

DIVIDENDENAUSFALL VERGRÖSSERT HAUSHALTSLOCH DER KOMMUNEN

"Das ist ein Schlag ins Kontor und haut uns vom Hocker", sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Kommunalen RWE-Aktionäre (VkA), Ernst Gerlach, der Nachrichtenagentur Reuters.

OnVista: Essener Kämmerer zu RWE-Dividende: ‚Übertrifft schlimmste Alpträume‘

ESSEN (dpa-AFX) Der Essener Kämmerer Lars Martin Klieve hat mit Entsetzen auf die RWE-Ankündigung reagiert, die Dividende für 2015 fast komplett zu streichen. «Das übertrifft meine schlimmsten Alpträume», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. … "Ich bin völlig überrascht", sagte er.

"Das ist ein Schlag ins Kontor und haut uns vom Hocker", sagte der Geschäftsführer des Verbandes der Kommunalen RWE-Aktionäre (VkA), Ernst Gerlach, der Nachrichtenagentur Reuters.

Politikermandate sind immer hilfreich und wenn es nur zum Geld-Abschöpfen dient

Nun sitzen viele dieser „Wutkämmerer“ oder ihre Büronachbarn im RWE-Beirat und eben leider auch welche sogar im Aussichtsrat[2] selbst, der die Kürzung beschlossen hat. Wenn der Bürger geschröpft wird, interessiert das keinen Politiker. Wenn es aber sie selbst (nicht einmal persönlich) betrifft, „haut es sie von den Socken“.

Damit sich das nicht ändert, wird weiterhin auf ausgesuchte Qualität der politischen Beratung für RWE geachtet.

Die ehemalige Oberbürgermeisterin von Mülheim ist inzwischen im Ruhestand. Trotzdem besteht sie darauf, im Aufsichtsrat von RWE zu bleiben. Als ausgebildete Lehrerin fühlt sie sich für diesen Job geradezu prädestiniert und wenn es nur dazu gut ist, dass Geld über ihr Aufsichtsratsmandat zur Kommune fließt (und bei ihr auch etwas hängen bleibt):

[3] Nun wundern sich manche, dass eine ehemalige OB noch im Aufsichtsrat bleibt, zumal sie ja weder Betriebswirtin noch Technikerin, sondern ursprünglich Lehrerin ist. Macht das für Sie Sinn?
Ja, das macht für mich Sinn. Hätte ich nicht zur Verfügung gestanden, wäre niemand aus Mülheim nachgerückt und es hätte kein Geld für Mülheim gegeben. Grundsätzlich sitzen vier kommunale Vertreter im Aufsichtsrat. Das ist gut für die Interessen der Städte, die ein Viertel der Aktien besitzen, das ist aber auch gut für das Unternehmen. Die Städte sind Geschäftspartner. Für sie geht es um die Sicherung von Daseinsvorsorge und um Zukunftsperspektiven. RWE kann noch die besten Ideen haben, sie brauchen die Städte für die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, um diese im Alltag auch auszuprobieren. Wir müssen diese Beziehungen pflegen, beide Seiten profitieren.
Dass es „gut für das Unternehmen“ ist, wird ein privater Aktionär kaum nachvollziehen können. Eines allerdings dürfte sicher sein: wenigstens eine Seite profitiert bestimmt immer.

Anmerkung des Autors: Die Anregung zum Artikel kam durch den Blogeintrag eines EIKE-Lesers. Zusatzinfo sowie der Text zur Überschrift orientierte sich an Darstellungen von [4].

Quellen

[1] RWE Beirat aufgeteilt nach Regionalbeiräten

http://www.rwe.com/web/cms/de/446544/rwe/ueber-rwe/kommunen/beirat-des-rwe-konzerns/struktur-und-funktion/beirat-aufgeteilt-nach-regionalbeiraeten/

[2] Mühlheimer Bürgerinitiativen MBI: Das RWE-Desaster und die ex-OB immer noch im Aufsichtsrat?

http://www.mbi-mh.de/2016/03/06/das-rwe-desaster-und-die-ex-ob-im-aufsichtsrat/

[3] WAZ: Mülheims Ex-Oberbürgermeisterin plant eine Stiftung

http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/muelheims-ex-oberbuergermeisterin-plant-eine-stiftung-id11803316.html

[4] erwinloewe.blogspot: Energiewende | Kommunen wollen geschlachtete Kuh melken.

https://erwinloewe.blogspot.de/2016/02/energiewende-kommunen-wollen.html#more




Eine Professorin klärt den VDI auf, wie das EEG „wirklich“ funktioniert

Bild rechts: Professorin C. Kemfert Quelle: Roland Horn / DrUrban / CC-BY-SA-3.0 (DE)

Bildbeschreibung vom Autor: Frau Kemfert lässt sich gerne mit alter Elektrik im Hintergrund abbilden, um zu demonstrieren, dass solche Art der Energiegewinnung und Verteilung bei ihr ausgedient hat.

Update der Redaktion 6.6.16

Inzwischen hat sich der diplomierte Kaufmann Boris Schucht Vorsitzender der Geschäftsführung des Netzbetreibers 50 Hz in einem Interview der überzeugten Grünen und Journalistin Dagmar Dehmer im Berliner Tagessspiegel geäußert. (Hier). Er begreift sein Unternehmen als "Labor der Energiewende" und behauptet fröhlich, dass 80 % Erneuerbare kein Problem seien. Damit stösst er ins selbe Horn wie seine Schwester im Geiste Claudia Kemfert. Die irrsinnigen Kosten für die Schadensvermeidung (wenn sie denn gelingt, woran alle ehrlichen Experten zweifeln) die durch die Erneuerbare nötig wird,  erwähnt er vorsichtshalber nicht. Kunststück: Sein Unternehmen profitiert mit jedem Cent davon. Frau Dehmer ist begeistert. Dazu gelernt hat sie hingegen nichts. (Siehe Faktencheck Bundeszentrale hier Teil 1)

Die Professorin für Ökonomie rechnet zwar manchmal recht ungenau oder schlampig und Ihre immer wiederholten Thesen fallen sogar (einem Teil) unseren Medien als höchst abstrus auf.

Zum Beispiel ist ihre „Berechnung“ der Kosten für eine Klimaneutralität Deutschlands so absurd (sie erinnert frappierend an die Genauigkeit, mit der ein Herr Tritti(h)n die EEG Kosten mit denen einer Kugel Eis im Monat vorhersagen konnte), dass es verwundert wie man damit Professorin werden kann. Doch im Gegenteil – oder eher genau deshalb – wird man damit zur Professorin ernannt und eine berühmte Klima- und EEG-Fachberaterin.

ZEIT ONLINE, Buchrezension

Innovation statt Depression – Die andere Klima-Zukunft[2] von Claudia Kemfert (Hervorhebungen durch den Autor)

… Das beginnt schon mit den Zahlen und Fakten. Da werden Milliarden mit Millionen verwechselt und Billionen mit Milliarden. Der Handel mit CO2-Emissionsrechten an der Amsterdamer European Climate Exchange wird mit absurden "bis zu 34 Milliarden Tonnen pro Tag" angegeben. Das wäre mehr als der weltweite CO2-Ausstoß pro Jahr. Ein kurzer Blick auf die Börsen-Website zeigt, dass 2008 höchstens 15 Millionen Tonnen und im Durchschnitt unter sieben Millionen Tonnen Emissionsrechte am Tag gehandelt wurden.

"Wir können klimaneutral leben. Wenn wir wollen, sofort! Und das für etwa 70 Cent pro Tag und Person."

Sie hat einfach den durchschnittlichen CO2-Ausstoß jedes Deutschen (10,4 Tonnen pro Jahr) mit dem derzeitigen Börsenpreis für CO2-Emissionsrechte (23 Euro pro Tonne) multipliziert und durch 365 Tage geteilt. 

Doch gründliche Recherche bietet das eilig verfasste Buch nicht. Dafür erfährt der Leser, dass die Autorin regelmäßig mit den Chefs der großen Energiekonzerne am Tisch sitzt, vom EU-Präsidenten, dem Bundeswirtschaftsminister und der Weltbank um Rat gefragt wird, Steve Jobs auf dem Hollandrad und der Queen "nicht in Grün, sondern im blauen Kostüm" begegnet ist und praktisch auch schon den Friedensnobelpreis bekommen hat – als "offizielle Gutachterin" des Weltklimarats IPCC.

Ende der ZEIT ONLINE-Rezension

Der VDI und die Energiewende

Vom VDI gibt es einen Statusreport regenerative Energien[3]. Auf 92 Seiten wird darin beschrieben, wie toll die deutsche Industrie und Forschungsinstitute die Energiewende meistern helfen und dazu fast unendlich viele denkbare Lösungen anbieten – sofern die Politik die erforderlichen Rahmenbedingungen, sprich Subventionen, für genügend lange Zeit sicherstellt.

Dabei zeigt sich der VDI als ein kritiklos und wie ein Sprachrohr pflichtbewusst alle Vorgaben der Politik bejahender und erfüllender Verein wobei er sich zur Legitimierung auch noch als Vertreter eines Großteils der deutschen Verbraucher versteht.

VDI Statusreport 2015

VDI Statusreport – Regenerative Energien in Deutschland 2015 [3]

Die Energieversorgung in Deutschland … muss ökologisch nachhaltiger werden, um den Temperaturanstieg infolge des anthropogenen Treibhauseffekts zu mindern

Dies spiegelt sich auch in einem parteiübergreifenden Konsens in Bezug auf den Ausstieg aus Kernenergie und den parallelen Ausbau der Nutzung des regenerativen Energieangebots wider

Im Rahmen einer zukunftsfähigen Energieversorgung kommt den erneuerbaren Energien zwingend eine Schlüsselposition zu. …wenn die von der EU-Kommission und der Bundesregierung formulierten energie-, umwelt- und klimapolitischen Ziele – und damit die viel zitierte „Energiewende“ – erfolgreich erreicht werden sollen; diese ambitionierten Ziele wurden jüngst von der Bundesregierung bestätigt und fortgeschrieben.

Ein Großteil der bundesdeutschen Verbraucher ist nach wie vor gerne bereit, für eine Energieversorgung auf der Basis nachhaltig genutzter regenerativer Energien mehr zu bezahlen

Außerdem ist mit der Nutzung fossiler Energieträger der Ausstoß an Treibhausgasen verbunden; deshalb dürfen sie auch aus ökologischen Gründen nur mit immer geringer werdenden Anteilen genutzt werden.

Man kann sicher sein. Wenn die Politik die Kernkraft einmal wieder unterstützen sollte, verschwinden diese Texte sofort und werden gegen aktuellere ausgetauscht.

Ansonsten bietet der Report Behauptungen wie:

[3] Offshorewindenergie bietet ein großes Potenzial für eine sichere Stromversorgung. Hohe Volllaststundenzahl und stetige Einspeisung führen zu einer hohen Stabilität im Versorgungssystem.

Die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung von 25,8 % Ende 2014 auf 80 % und mehr im Jahr 2050 wird aus Sicht der in Deutschland vorhandenen und potenziell erschließbaren Stromerzeugungspotenziale zum größeren Teil von Windkraft und Fotovoltaik getragen werden müssen. Beide Stromerzeugungsoptionen ergänzen sich in ihren charakteristischen Eigenschaften sehr gut, sodass zusätzliche Maßnahmen zur Dämpfung der fluktuierenden Erzeugung und die Installation von zusätzlichen Speicherkapazitäten in Grenzen gehalten werden können.

Zwar widerspricht dies allen Tatsachen (Bild2 aus [6]), aber wenn es die Politik doch so erwartet wird es schon so sein. Und wie gesagt, Belege und belastbare Angaben fehlen völlig.

Bild 2 [6] Ganglinien Windkraft offshore im Jahr 2015, Ausschnitt Juli – Oktober

Damit bleibt dem VDI ein Problem: Er hat kein gesamtheitliches Lösungskonzept, bzw. weiß, dass ein solches niemand bieten kann. Deshalb textet er ununterbrochen darum herum:

[3] Regenerative Energien können kurz- bis mittelfristig die gesamte Energienachfrage in Deutschland nicht decken; sie werden auch in den kommenden Jahrzehnten nur einen – jedoch potenziell laufend steigenden – Beitrag im Energiesystem leisten.

Das Zählen von Begriffen im Report zeigt es noch deutlicher. In den 92 Seiten tauchen auf:

Begriff „Markt“: 352-mal

Begriff „Kosten: 140-mal, ohne jedoch auch nur einmal eine konkrete Zahl zu nennen

Begriff „Speicher“: 156-mal

Für ein technisches Statuspapier mitten im angeblich so erfolgreichen Energiewende-Umbruch ist das ein beredtes Zeugnis vieler nicht ausreichend gelöster Problemstellungen.

Und damit kommt das in der Überschrift angesprochene zum Tragen: Wenn auf 92 Seiten keine wirklichen Lösungen dargestellt werden können, ist es doch viel einfacher Fachfrau Kemfert zu fragen. Die löst jedes Problem mit wenigen Sätzen.

Das Interview des VDI mit Prof. C. Kemfert (Auszüge)

VDI Nachrichten 29. April 2016: DIW-Expertin Claudia Kemfert, „Energiewende gefährdet“[5]

(A) Prof. C. Kemfert: Der Erfolg der Energiewende hängt nicht am Netzausbau. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann uneingeschränkt fortgeführt werden. Wir können anhand unserer Studien und Modellsimulationen belegen, dass ein Netzausbau zwar nicht schädlich, aber auch nicht zwingend notwendig ist.

VDI Redakteur: Wie kommen Sie zu dieser Schlussfolgerung?

(B) Prof. C. Kemfert: Derzeit haben wir einen Stromangebotsüberschuss und verkaufen diesen in unsere Nachbarländer. Der Strompreis an der Börse ist so niedrig wie nie. Wir könnten problemlos die ineffizienten Kohlekraftwerke abschalten. In Folge würde sich nicht nur das vorherrschende Überangebot vermindern, sondern es wären auch die Stromnetze weniger belastet.

VDI Redakteur: Also ist der Netzausbau kein Erfordernis der Energiewende?

(C) Prof. C. Kemfert: Nicht die erneuerbare Energie von morgen braucht zusätzliche Netze, sondern der hohe Überschuss des Kohlestroms von gestern. Die erneuerbaren Energien sollen hier nur als Sündenbock herhalten, um einen überdimensionierten Stromnetzausbau zu rechtfertigen. Dabei wären dezentrale, intelligente Netze samt Lastmanagement und mittelfristig mehr Speicher viel wichtiger.

VDI Redakteur: Die Speichertechnologien kommen heute aus Korea oder dem Silicon Valley. Verpassen wir als Vorreiter der Energiewende da etwa gerade den Anschluss?

(D) Prof. C. Kemfert: Ja, und das ist mehr als bedauerlich! In Deutschland gibt es sehr gute Forscher und eine starke Wirtschaft, also beste Voraussetzungen, weltweit Vorreiter für Speichertechnologien zu sein. Stattdessen überlassen wir die erfolgreichen Märkte anderen. Dabei sind die wirtschaftlichen Chancen riesig.

VDI Redakteur: Der Strompreis hat im Zuge der Energiewende für den Privatverbraucher stark zugelegt. Das liegt aber nicht nur an der EEG-Umlage, sondern auch an den Steuern. Sollte der Staat auf diese verzichten, um die Akzeptanz für die Energiewende zu stärken?

(E) Prof. C. Kemfert: Der Preis für Privatpersonen hängt vor allem daran, dass der niedrige Börsenstrompreis nicht bei ihnen ankommt. Nur energieintensive Unternehmen, die von Steuern und Umlagen befreit sind, profitieren davon. Sobald Kohle- und Kernenergie verschwinden, steigt zwar der Börsenstrompreis, aber die EEG-Umlage sinkt. Dann würden voraussichtlich auch Privatpersonen weniger bezahlen müssen.

Kritik des Autors an wesentlichen Aussagen von Frau Kemfert im Interview

Thema Netzausbau

Aussage (A)

C. Kemfert: Der Erfolg der Energiewende hängt nicht am Netzausbau. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann uneingeschränkt fortgeführt werden.

Kritik an der Aussage (A)

Als Gegenargumentation anbei zwei aktuelle Zeitungsartikel zum Thema Netzausbau sowie eine entsprechende Passage aus dem VDI-Bericht. Die windreicheren Bundesländer haben massiv investiert und trotz des noch relativ geringen Ausbaus (der Planausbau liegt 3 … 5-mal höher) sind die Netze bereits hoffnungslos überlastet. Natürlich kann man die EEG-Energie problemlos beliebig weiter ausbauen – und dann einfach noch öfter leer laufen lassen. Das nicht-Einspeisen des erzeugten Stromes überlastet kein Netz – nur den Gelbeutel des Stromkunden, der den nicht eingespeisten Strom trotzdem bezahlen muss.

Wirtschaftswoche 28. April 2016 [1]

Energiewende : Windräder stehen still – und kosten Hunderte Millionen Euro

Weil das Stromnetzes überlastet ist, müssen immer mehr Windräder abgeregelt werden. Das kostet die Netzbetreiber Hunderte Millionen Euro.

Wegen des Booms der erneuerbaren Energien müssen immer mehr Windräder abgeregelt werden. Grund dafür ist die Überlastung des Stromnetzes. Die Netzbetreiber müssen Windräder abregeln, wenn ihr Strom das Netz zu verstopfen droht. Ursprünglich war dies als Notmaßnahme gedacht. Die Wind- und Solarparkparkbetreiber werden jedoch für den nicht produzierten Strom vergütet.

Allein beim Netzbetreiber Tennet summierten sich die Kosten dafür im Jahr 2015 auf 329 Millionen Euro – zweieinhalb Mal so viel wie im Vorjahr. Die anderen Netzbetreiber 50Hertz, TransnetBW und Amprion kamen zusammen auf weitere 150 Millionen Euro, ergab eine Umfrage der WirtschaftsWoche unter den vier Netzbetreibern in Deutschland.

FinanzNachrichten.de 30.04.2016

Energiewende kostet 2016 laut IW rund 31 Milliarden Euro

[4] … Das sind rund drei Milliarden oder elf Prozent mehr als 2015. Ein Grund seien die immer größeren Kosten zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, forderte angesichts der Zahlen einen Ausbaustopp für Windenergie, wenn zur Abnahme des Stroms Leitungen fehlten. "Kein Geld mehr für Windstrom, der nicht transportiert werden kann."

Thilo Schaefer vom IW Köln erklärt, dass Verbraucher für immer mehr Strom zahlen müssten, den sie gar nicht nutzen können. "Je mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, desto mehr wird auch ungenutzt abgeleitet", sagte er im "Bild"-Bericht.

VDI [3]

Die Nutzung großer Anteile von volatil erzeugtem erneuerbaren Strom macht den Einsatz von elektrischen Energiespeichern und den Ausbau des elektrischen Netzes (einschließlich der transeuropäischen Overlay-Netze) erforderlich.

Der weitere Zuwachs von Strom aus überwiegend fluktuierend einspeisenden regenerativen Energien
sowie die räumliche Disparität speziell von Windstrom aus Norddeutschland und die – im bundesdeutschen Durchschnitt – überproportional hohe Stromnachfrage in West- und Süddeutschland verstärkt die Notwendigkeit des Aus- und Umbaus des deutschen und europäischen Stromnetzes.

DIE WELT 29.05.2016: [11] EU will Deutschland in zwei Strompreiszonen teilen

Deutschland baut nach Ansicht der EU zu wenig Leitungen, wichtige Stromautobahnen werden nicht rechtzeitig fertig. Deshalb droht die Kommission damit, das Land in zwei Strompreiszonen zu zerschlagen.

Die Aussage von Frau Kemfert „ … kann uneingeschränkt fortgeführt werden“ mag man in Modellen simulieren, in der rauen Wirklichkeit zeigt es sich aber als ein Desaster sowohl in technischer, wie auch monetärer Hinsicht. Die kommerzielle Bewertung hängt natürlich von der Sichtweise ab: Aufgrund des gesetzlichen Einspeisevorrangs ist es einem EEG-Stromlieferanten vollkommen egal, ob seine Energie benötigt oder abgeregelt wird. Das Geld bekommt er immer. Diese Kreise plädieren – nein fordern – den weiteren ungehemmten Ausbau. Und allein diese werden von Frau Kemfert vertreten.

Thema intelligente Netze und Lastmanagement

Aussagen (C)

C. Kemfert: Nicht die erneuerbare Energie von morgen braucht zusätzliche Netze, sondern der hohe Überschuss des Kohlestroms von gestern. Die erneuerbaren Energien sollen hier nur als Sündenbock herhalten, um einen überdimensionierten Stromnetzausbau zu rechtfertigen. Dabei wären dezentrale, intelligente Netze samt Lastmanagement und mittelfristig mehr Speicher viel wichtiger.

Kritik an der Aussage zu (C), „intelligente Netzen und -Lastmanagement

Frau Kemfert argumentiert hier auf dem Niveau von Greenpeace und BUND, als hätte sie noch nie eine Ganglinienkurve gesehen oder etwas von der Vorrangeinspeisung gehört. Der Kohlestrom ist kein Überschuss sondern die einzige Rettung (neben dem noch vorhandenen Atomstrom-Rest) um das Versorgungssystem am Laufen zu halten und vor dem Blackout zu verschonen. Bild 3 mit der simulierten Darstellung des Jahres 2050 aus [8] zeigt wo die Probleme ganz ohne Atom- und Kohlekraftwerke wirklich liegen. Entweder fliegt dem Netz alles um die Ohren oder es herrscht tiefe Mangelflaute.

Intelligente Netze nutzen genau so wenig wie intelligente Straßen, wenn Überschuss eingespeist wird oder der Greenstrom fast vollkommen fehlt – außer man betrachtet Rationierung (Zwangsabschaltungen unerwünschter Verbraucher) als eine Lösung. Gut, es gab und gibt Länder da sieht man es so, z.B. aktuell in Venezuela.

Bild 3 [8] Jahr 2050. Simulierte Ganglinien der Residuallast mit Anzeige von positiver Ökostrombereitstellung (negative Residuallast) und negativer Ökostrombereitstellung (positive Residuallast) bei 100 % netto-Bedarfsdeckung

Wie sorgfältig bei Werbeaussagen zur „Netzintelligenz“ aufgepasst werden muss zeigt Siemens.

Siemens Anzeige in der SZ (Textauszug):

Ingenuity for life braucht Power. Und ein Stromnetz, das nichts erschüttert. Das ist Ingenuity for life."

"… Sonne und Wind richten sich nun mal nicht nach dem aktuellen Strombedarf. Software von Siemens vernetzt viele kleine Erzeuger, so dass unser Stromnetz stabil bleibt – auch wenn erneuerbare Energien Schwankungen unterliegen … "

Diese ganze „Ingenuity for life“ dient jedoch ausschließlich dazu, das Abzockmodell kurzzeitige Netzstabilisierung wie es unter „Schlaraffenland im EEG-Paradies“ beschrieben wurde zu realisieren. Von einer allgemeinen Lösung der Netzproblematik oder gar einer Energie-Zwischenspeicherung kann dabei keine Rede sein. Was ein „intelligenter Umspanntrafo“ Banales macht, dafür aber horrentes Geld kostet, ist in [8] beschrieben. Für die Industrie natürlich eine Goldgrube die sich einfach persiflieren lässt: Als wenn Ökoterroristen das deutsche Versorgungssystem in Schutt und Asche gebombt hätten und die Industrie es neu aufbauen darf.

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Ein Leitungsdraht und ein Umspanntrafo werden auch mit noch so viel Aufwand nie intelligent. Intelligent werden nur die Mangelverwalter im Erfinden von Verteilmechanismen und Mangelverwaltungs-Strafgebühren beim Verbrauch von Energie. Veröffentlichungen dazu (neben vielen anderen):

[8] Die neuen Energien für Dummies Teil 2 intelligente Versorgungsnetze

[6] Offshore-Windkraft sei grundlastfähig

[7] EEG-Zeitreise ins Jahr 2050

Sogar ein Minister Gabriel musste das zumindest im Ansatz einsehen.

Frankfurter Allgemeine, 29.05.2016: Schreckenstage für die Freunde der Windkraft

… Denn der Bundesregierung geht die Energiewende inzwischen zu schnell, sie fürchtet immer weiter steigende Kosten. Und so hat das von Gabriel geführte Haus vorgeschlagen, den Neubau von Windrädern zu beschränken. Dabei im Visier: Schleswig-Holstein, Niedersachsen und weite Teile Hessens.

In diesen Regionen soll der Ausbau um die Hälfte gekürzt werden. Das Argument: Es fehle an Leitungen, um zusätzlichen Strom, den neue Windräder erzeugen würden, in den Süden zu transportieren. So bestehe die Gefahr, dass die zusätzlichen Windräder zeitweise gar keinen Strom produzieren könnten.

Nur, warum benötigt dann die Umweltministerin der gleichen Partei eine Beraterin welche unbelehrbar das Gegenteil verkündet?

Thema Speicher

Aussage (D)

C. Kemfert: Ja, und das ist mehr als bedauerlich! In Deutschland gibt es sehr gute Forscher und eine starke Wirtschaft, also beste Voraussetzungen, weltweit Vorreiter für Speichertechnologien zu sein

Kritik an der Aussage (D)

Das Gerücht, man bräuchte bei Speichern „nur noch ein bisschen Forschen“ und schon bekommt man sie geliefert betont Frau Kemfert immer und überall. Das muss Sie, denn ohne die Lösung des Speicherproblems bricht ihre schöngeredete EEG-Welt hoffnungslos in sich zusammen. Nur gibt es bisher keine Physik welche eine (bezahlbare) Lösung in Aussicht stellt – allerdings aufgrund der immensen Fördermittel eine horrente Zahl an Glücksrittern welche es versprechen, so wie im Mittelalter das Umwandeln billiger Stoffe in Gold.

Anhand der umfassenden Speicherstudie „Niedersachsen-Studie 2014“ wurde auch dies bereits in einer Artikelreihe dargestellt:[9] “Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)“. In dieser Studie sind der aktuelle Forschungsstand, mittelfristige Erwartungsmöglichkeiten und vor allem auch die Kosten gelistet. Die Ergebnisse:

– Bisher verwendete und bewährte Speicher – wozu alleine Wasserkraft gehört – sind in Deutschland nicht ausbaubar

– Die hochgelobten Akkuspeicher sind als Langzeitspeicher selbst nach noch zu erwartenden Innovationen so teuer, dass sie in Kosten-Vergleichsbildern durch „die Decke gehen“ und deshalb vergleichend nicht mehr angezeigt werden können (in der Studie wirklich so ausgeführt)

– Power to Gas befindet sich in den Kinderschuhen, ist aber selbst mit den zu erwartenden Verbesserungen ebenfalls so teuer, dass Wegwerfen überflüssigen Stromes und wenn man ihn benötigt neu herstellen immer noch die weit billigste Lösung ist

Wer dazu mehr wissen will, lese in [9] „Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3“ nach. Um ein Gefühl für die Speicherkosten zu bekommen anbei Auszüge daraus:

[9] Schnurbein 2012. Das „System SNG“ als Langzeitspeicher für überschüssigen EE-Strom würde bei einer Kapazität von 44 GW und einem Stromoutput zwischen 12,3 und 31,7 TWh – das wären 2-5 % des deutschen Strombedarfs – jährliche Mehrkosten zwischen 25,1 und 28,1 Mrd. € verursachen. Auf die Kilowattstunde SNG-Strom gerechnet ergäben sich für den Verbraucher Mehrkosten zwischen 79 und 228 ct/kWh – zuzüglich Steuern. Somit wäre SNG-Strom um den Faktor 10-20 teurer als Strom aus Erdgas.

In Pettinger 2013 werden für einen 7 kWh Lithium-Ionen Speicher (passend zu privaten 10 kW PV-Anlagen) reine Speicherkosten ohne Stromkosten von 25 ct / kWh angegeben.

Es scheint realistisch, bei Akkusystemen von Kosten im Bereich 0,3 bis 1 EUR / kWh für den zurückgespeisten Strom auszugehen.

Aber Jemandem der eine einfache Lösung verspricht hört auch der VDE gerne zu. Seine Darstellung dieser für das EEG- Energiesystem essentiellen – ungelösten – Problematik ist geradezu kindisch (Bild 4), aber symptomatisch.

Bild 4 (Quelle VDE) Darstellung zur Energiespeicherung

Natürlich kommt das EEG auch ohne Speicher zurecht. Mit der Konsequenz, dass es wie aktuell einfach weiter gegen die Wand fährt. Den immer höher werdenden Überschussstrom abregeln oder verschenken und in den Flautezeiten den fehlenden vom Ausland zukaufen oder extra teuer mit Gaskraftwerken erzeugen: Funktioniert alles – nur darf man nicht auf die Kosten sehen.

Thema ein niedriger Börsenstrompreis nutzt dem privaten Stromkunden

Aussagen (E)

Der Preis für Privatpersonen hängt vor allem daran, dass der niedrige Börsenstrompreis nicht bei ihnen ankommt. ,, … Sobald Kohle- und Kernenergie verschwinden, steigt zwar der Börsenstrompreis, aber die EEG-Umlage sinkt“.

Kritik an der Aussage (E)

Diese These, dass der Privatkunde vom billigen Börsenstrompreis profitiert liest man immer und überall. Einem Redakteur „seiner“ Tageszeitung der sie ebenfalls vertrat fragte der Autor, wie dieses EEG-Niedrigpreis-Perpetum Mobile funktionieren soll. Die Antwort war: Das wisse er auch nicht, aber es ist wahr weil es alle Energieexperten sagen.

Ganz langsam wird jedoch erkannt, dass irgend etwas an dem Märchen der vom Ökohimmel fallenden Goldtalern nicht stimmt.

Lübecker Nachrichten vom 19. Mai 2016

… Sie gehen offensichtlich davon aus, mit dem Bau von weiteren Windstrom-, Solarstrom- und Biogasstromanlagen gäbe es in 15 Jahren Ökostrom im Überfluss …. Dahinter steckt die irrige Ansicht, Überschussstrom koste nichts. Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung. Die Kosten für den Überschussstrom muss der Stromkunde bezahlen, oder die Erzeuger von Ökostrom gehen pleite.“

[11] DIE WELT

… Nach Berechnungen des Büros von Michael Fuchs, Vzefraktionsvorsitzeder von CDU/CSU im Bendestag, könnte die Umlage von heute 6,35 bis 2020 auf 9,22 Cent pro Klilowattstunde steigen.

Bild 5 zeigt anschaulich, dass Industrieländer mit einem hohen Atomstromanteil niedrige Stromkosten haben. Nach Frau Kemfert muss es aber genau umgekehrt sein. Leider zeigt die Grafik die Wahrheit und Frau Kemfert argumentiert mit den Ergebnissen von Gedankenspielen und grünen Lehrbüchern.

Bild 5 Haushalts Strompreis Europa. Die zugefügten Pfeile zeigen auf Frankreich, Finnland, Deutischland © Bild Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Frau Kemfert weiß es sicherlich auch. Wäre sie ehrlich, bräche aber ihre Reputation in sich zusammen. Also „vergisst“ sie zu erwähnen, dass:

-Kein Privatkunde direkt an der Börse Strom kaufen kann

– Der „billige“ Strom dem Lieferanten über die Einspeisevergütung bereits vorher voll mit dem EEG-Satz vergütet wurde, obwohl dieser beim Zahlmeister Stromkunde eventuell gar nicht ankommt

– Der Strom nur deshalb gerade billig oder sogar zu verschenken ist, weil er wegen einem Überangebot nicht verwendet werden kann. Eventuell könnte er mangels Leitungskapazitäten nicht einmal beliebig weitergeleitet werden.

– Je billiger der überflüssige EEG-Strom an der Börse ist, umso mehr Verlustdifferenz zur Einspeisevergütung besteht. Diese Differenz (Einspeisevergütung – Börsenstrompreis) muss der private Stromkunde bezahlen.

– Die EEG-Umlage nur einen geringen Teil der EEG-Mehrkosten beinhaltet und der wesentliche Teil über andere Gebühren und Steuern im Hintergrund abgeschöpft wird.

In einem Artikel auf ACHGUT Warum ich ein Wutbürger bin wurde es auf den Punkt gebracht:

ACHGUT: Dass man ein teuer erzeugtes Produkt nicht nur verschenkt, sondern viel Geld dafür bezahlt, es verschenken zu dürfen, wird auch noch als „Steigerung der Ökostromexporte“ bejubelt.

Frau Kemfert ficht so eine spießbürgerliche Sichtweise nicht an. Man braucht doch nur (wie sie) auf der Gewinnerseite zu sein. Auf ihrem Blog KLIMARETTER durfte deshalb ein ausgewiesener Lobbyist stolz die folgende EEG-Superstory verkünden:

Klimaretter.Info, 28. Mai 2016, Gero Lücking, Vorstand für Energiewirtschaft beim unabhängigen Ökostrom-Anbieter Lichtblick.

Geschenkte Kilowatt: Wer hätte nicht gerne am Sonntag, dem 8. Mai, ein Elektroauto gehabt und damit für jede getankte Kilowattstunde noch bis zu 13 Cent geschenkt bekommen*? Denn an diesem Sonntag hätte man Geld dafür erhalten, dass man gezielt und zusätzlich Strom den Netzen entnommen hätte. Um sich aber so systemdienlich für die Energiewende verhalten zu können, sind Smart Meter und intelligente Messsysteme eine Grundvoraussetzung. Sie sollten – wie auch für alle Haushalte ohne E-Fahrzeuge – verpflichtend eingeführt werden.

*Frage in den Kommentarblog: Welcher Elektroautobesitzer hat am 28. Mai diese 13 Cent / kWh geschenkt bekommen?

Nach Klimaretter ist „systemdienliches Verhalten für die Energiewende“ also, den normalen Stromkunden gesetzlich verordnet beliebig viel Einspeisevergütung und EEG-Infrastruktur-Ausbaukosten bezahlen zu lassen und denen Geld und den Strom zu schenken welche die Möglichkeit haben, Überschussstrom zu beziehen und auszunutzen. Besser als es Klimaretter darstellt, kann man das Unsoziale des EEG gar nicht mehr plausibilisieren.

Ein Beispiel

Jemand holt von einer Tafel seine Lebensmittel immer umsonst. Darauf behauptet er, dies sei der Beleg, dass Essen nichts mehr kostet und die bösen Lebensmitteldiscounter abgeschafft werden können weil sie als Versorger überflüssig geworden sind. Beweis: Es kann doch jeder an der Tafel Essen umsonst abholen. Wenn es anstelle der Discounter nur noch Tafeln mit Zugang für jeden gäbe, bekämen es alle umsonst.

Man tausche „Essen“ mit „Strom“ aus und der „Jemand“ ist C. Kemfert.

Auch beim EEG gibt es die „Tafel“. Viele Versorger sind stolz darauf, an ihren Stromtankstellen (auf Kosten ihrer anderen Kunden) für Elektroautos den Ladestrom kostenlos zur Verfügung zu stellen, schließlich schickt die Sonne keine Rechnung. Der dümmere – weil nicht E-Auto fahrende – EVU-Kunde bezahlt dann jede kWh des E-Autobesitzers vielleicht mit 50 ct/kWh (EEG-Vergütung für eine ältere Solaranlage). Bei einer 3-Stunden-Ladung mit 20 kWh sind das schlappe 30 EUR die „sein“ Versorger auf seine Rechnung verschenkt. Und dafür soll er sich noch bedanken. Denn der E-Auto Besitzer rettet ja die Welt, während er als „normaler Bürger“ angeblich einen negativen Footprint hinterlässt.

Mit welchen sozialistisch angehauchten Überlebensmechanismen bereits heute dem immer höher werdenden Strompreis begegnet werden muss zeigt eine Aussage im aktuellen Umweltgutachten 2016 des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung, dem Frau Kemfert ab dem Juni ebenfalls angehört.

Arme bekommen ein Stromkontingent zum Überleben, denn der Strompreis selbst soll hoch bleiben

[10] Sorgen bereiten dem SRU offenbar auch die steigenden Strompreise. Zwar habe die Politik, heißt es im Gutachten, nur begrenzt Einfluss auf die Stromtarife – es sei aber möglich, die Zahlung des Grundpreises unmittelbar mit der Bereitstellung einer geringen Strommenge, eines "Inklusivkontingents", zu verbinden.

Mit einem "Inklusivkontingent" kann nach Ansicht des Sachverständigenrats die Situation einkommensschwacher Haushalte verbessert werden, ohne die ökologische Lenkungswirkung des Strompreises zu vermindern.

Fazit

Es ist interessant aber höchst traurig, dass in einem hoch-industrialisierten Land die Glücksritter-Wissenschaftserzähler weiterhin unwidersprochen vor einem Ingenieursverband und als Berater unserer Regierung solche Thesen verbreiten können. Unserer Umweltministerin Frau Hendricks gefällt es aber. Denn auch die Koalition ist inzwischen wie die Grünen der Meinung: Energie muss so teuer werden, dass die Bürger froh sind überhaupt etwas zu erhalten. Dass auch die Kirche dieser Meinung ist und lehrt, es wäre sogar Gottes Wille, wurde in „Kirche und Klimawandel“ durch Zitate von kirchlichen „Armuts-Vordenkern“ die überzeugt sind dass alleine „Armut für Alle“ die richtige Lösung ist gezeigt.

Ausgenommen davon ist nur die „Intelligenz“. Der kann man nicht zumuten, für ihr Wissen und die Umsetzung solcher Zwänge Nachteile zu erhalten. Wer dazu gehört und ausreichend privilegiert ist, bekommt deshalb durch hohe Subventionen Vorteile.

Parteien welche meinen, diese Politik und Berater würden ihrem „Stimmvieh“ auf Dauer gefallen, brauchen sich – je mehr es diesen klar wird – über ihren stetigen Abstieg in der Wählergunst nicht zu wundern.

Quellen

[1] Wirtschaftswoche 28. April 2016: Energiewende : Windräder stehen still – und kosten Hunderte Millionen Euro

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/energiewende-windraeder-stehen-still-und-kosten-hunderte-millionen-euro/13515276.html

[2] ZEIT ONLINE 9. September 2008: Energie: Klimaneutral für 70 Cent am Tag

http://www.zeit.de/online/2008/37/klima-co2-kemfert-diw/komplettansicht

[3] VD I Statusreport – Regenerative Energien in Deutschland 2015

https://www.vdi.de/fileadmin/vdi_de/redakteur_dateien/geu_dateien/Statusreport_Regenerative_Energien_-_WEB.pdf

[4] FinanzNachrichten.de 30.04.2016: Energiewende kostet 2016 laut IW rund 31 Milliarden Euro

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2016-04/37236239-energiewende-kostet-2016-laut-iw-rund-31-milliarden-euro-003.htm

[5] VDI Nachrichten 29. April 2016: DIW-Expertin Claudia Kemfert, „Energiewende gefährdet“

http://www.vdi-nachrichten.com/Technik-Gesellschaft/Energiewende-gefaehrdet

[6] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ein-eeg-maerchen-wird-zum-oeko-dogma-offshore-windkraft-sei-grundlastfaehig/

[7] EIKE 24.01.2016: Die neuen Energien erklärt für Dummies Teil 3: Zeitreise ins Jahr 2050 des EEG Eine Energiewende ist nicht planbar

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-erklaert-fuer-dummies-teil-3-zeitreise-ins-jahr-2050-des-eeg-eine-energiewende-ist-nicht-planbar/

[8] EIKE 01.01.2016: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 für Dummies

Teil 2 intelligente Versorgungsnetze

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-im-jahr-2015-und-im-jahr-2050-fuer-dummies/

EIKE 8.12.2015: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 nochmals erklärt für Dummies Teil 1 Einspeise-Rückschau und Vorschau http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-im-jahr-2015-und-im-jahr-2050-nochmals-erklaert-fuer-dummies/

[9] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/elektro-energiespeicherung-notwendigkeit-status-und-kosten-teil-3-abschluss/

[10] EIKE 14.05.2016: Umweltgutachten 2016 des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/umweltgutachten-2016-des-sachverstaendigenrates-fuer-umweltfragen-sru-der-bundesregierung/

[11] DIE WELT 29.05.2016: EU will Deutschland in zwei Strompreiszonen teilen




Der unglaubliche Unsinn der FAZ zu Extremwettern und Meteorologen, verzapft vom FAZ-Redakteur Joachim Müller-Jung

Der oben zitierte Satz von Müller-Jung in seinem FAZ-Beitrag (hier) enthält nämlich bereits, sage und schreibe, 3 Kapitalfehler. Dazu kommt eine zwar korrekte Aussage, die dem Sinne nach auch noch falsch ist. Somit zählen wir insgesamt 4 kapitale "Böcke" in 2 Sätzen – selbst für Redakteure der "fachlichen Qualität" eines Müller-Jung kein schlechter Score. Schaun wir nun mal nach, was so alles sachlich falsch ist.

1) "ungeheuerlich" ist falsch, denn das in Rede stehende Unwetter war wie alle Unwetter sicher für die Betroffenen ungeheuerlich, nicht aber im statistisch-wissenschaftlichen Rahmen von Meteorologie und Klimaforschung. Es war statistisch noch nicht einmal ein Jahrhundert-Ereignis. Müller-Jung könnte sich ja vielleicht einmal die historischen europäischen Hochwassermarken ansehen (hier) – falls noch lernfähig. Diese Hochwasserpegel verorten die stärksten Hochwasserereignisse, zuverlässig in Stein gemeißelt, weit vor die Zeit der Industrialisierung. Zusätzlich ist dabei zu berücksichtigen, dass in früheren Zeiten Bäche und Flüsse nicht versiegelt waren, so dass Hochwassern mehr Ausweichvolumina zur Verfügung standen. Die Aussage von Müller-Jung im weiteren FAZ-Text "Denn dass es sich bei den Folgen der Sturzfluten in den letzten Tagen ebenso wie bei der historischen Trockenheit im östlichen Mittelmeer um fast beispiellose Naturkatastrophen handelt, ist auch unter Meteorologen unumstritten" ist dann nicht nur falsch sondern bereits absurd. Uns ist kein seriöser Meteorologe bekannt, der solch einen Unsinn von sich gibt oder ihn gar ausreichend belegen kann. "Beispiellose" meteorologische Naturkatastrophen sind etwas ganz anderes. 

2) Falsch ist, Unwetter seien ein "Beweis", dass der "Klimawandel" stattfinde. Sancta Simplicitas, gleich 2 volle Punkte für den Unsinns-Score von Müller-Jung. Lieber Herr Müller-Jung, es gibt kein konstantes Klima! Noch nie seit Bestehen unseres Planeten. Und es wird auch nie konstantes Klima geben. Klimawandel findet immer statt. Von konstantem Klima faseln allenfalls Leute, die nie einen ordentlichen Naturkundeunterricht erfahren haben. Eines "Beweises" für "Klimawandel" bedarf es daher nicht. Es geht im hier behandelten Zusammenhang allein um die Frage, ob Extremwetterereignisse in Klimazeiträumen (mindestens 30 Jahre) ab- oder zugenommen haben. Dazu unten gleich mehr. Mit Wetterextremen schlechthin hat diese Frage gar nichts zu tun, denn für Wetter gilt bekanntlich: Die gewöhnliche Eigenschaft von Wetter ist, dass es ungewöhnlich ist. Extreme sind unvermeidbare Vorkommnisse und gehören zum Wetter nun einmal wie die Butter aufs Brot. Solche Ereignisse, auch tatsächlich "ungeheuerliche" sind historisch ausreichend belegt. 

3) Falsch ist, dass Meteorologen den Klimawandel ständig klein reden würden. Uns ist hier niemand bekannt. Eher ist doch das Umgekehrte zu sehen/hören – so zum Beispiel der sachliche Unsinn der Meteorologin Katja Horneffer im ZDF, 19-00 Uhr am 30.5.2016, die die gegenwärtige Extremwetterlage auf den "Klimawandel" zurückführte. Müller-Jung sollte uns doch einmal einen seriösen Meteorologen nennen, der den Klimawandel kleinredet oder sogar der Auffassung ist, die naturgesetzliche Normalität sei konstantes Klima.

Gehen wir jetzt ein wenig in die Details zu Müller-Jung’s "Eben deshalb wirkt jede Rede über die empirische Unmöglichkeit, beim jetzigen Stand des Wissens dieses oder jenes Hagelgewitter, diese oder jene Hitzewelle tatsächlich dem Klimawandel zuzuschreiben, wie ein wohlfeiles, ja hochnotpeinliches Rückzugsgefecht der Überkorrekten. Gleichsam als eine wissenschaftliche Bankrotterklärung, aus der man sich praktisch nicht befreien kann. Und zwar schon deshalb, weil der statistische Nachweis, der zu führen wäre, um jedes einzelne Wetterextrem nicht nur als meteorologische Anomalie, sondern auch als quasi menschengemachte Anomalie zu überführen, mit dem historisch lückenhaften Wissen auf lange Sicht gar nicht zu erbringen ist." Diese in ihrer sachlichen Dummheit nicht zu überbietende Aussage belegt, dass

(a) Müller-Jung anscheinend mit Statistik nichts am Hut hat. Statistik kümmert sich nicht um Einzelereignisse, nur um Gesamtheiten.

(b) Müller-Jung der Stellenwert der Statistik in Meteorologie und Klimawissenschaft unbekannt ist. Ohne Statistik läuft in diesen Fächern kaum etwas.

(c) Müller-Jung in seinem fachunkundig-blinden Eifer nicht bemerkt, dass die "Unmöglichkeit meteorologische Anomalien als menschgemachte Anomalien zu überführen" nach dem geltenden wissenschaftlichen Paradigma schlicht und einfach besagt: Jede Behauptung über einen solchen Zusammenhang (ohne Überführung) ist eine sinnlose Vermutung. So arbeitet nun einmal die Wissenschaft, alles andere ist Mittelalter oder Aussage aus fiktiven Klimamodellen. Jedem ordentlichen Studenten der Naturwissenschaften, der nicht geschlafen hat, ist das naturwissenschaftliche Wissenschafts-Paradigma bekannt.

(d) Müller-Jung noch nicht einmal die wissenschaftlichen Berichte des Weltklimarats IPCC zum Thema Extremwetterstatistiken kennt. Das IPCC hat die gesamten einschlägigen Messungen und Statistiken weltweit zusammengetragen und führt dies vermutlich auch zukünftig weiter fort. Wir helfen daher Müller-Jung freundlicherweise auf die Sprünge. Zunächst die Quellen:

IPCC Climate Change 2001, the sientific basis, Chapter 02, Abschnitt 2.7, S. 155

http://www.grida.no/publications/other/ipcc_tar/

IPCC Extremwetterbericht (2012)  http://www.ipcc-wg2.gov/SREX/

IPCC, AR5, Climate Change 2013: The Physical Basis, http://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/

Und nun, wie schon mehrfach in den EIKE-News erfolgt, stellvertretende Auszüge aus dem Bericht AR5 (die IPCC-Berichte gibt es nicht in Deutsch), die das von Müller-Jung behandelte Thema "Extremwetter" betreffen:

Tropische Stürme und Hurrikane IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216:

No robust trends in annual numbers of tropical storms, hurricanes and major hurricanes counts have been identified over the past 100 years in the North Atlantic basin.”

TropischeZyklone IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216: “Current datasets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone frequency over the past century and it remains uncertain whether any reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Außer-tropischeZyklone IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 220: “In summary, confidence in large scale changes in the intensity of extreme extratropical cyclones since 1900 is low. There is also low confidence for a clear trend in storminess proxies over the last century due to inconsistencies between studies or lack of long-term data in some parts of the world (particularly in the SH). Likewise, confidence in trends in extreme winds is low, owing to quality and consistency issues with analysed data.”

Dürren IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50: ”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness (lack of rainfall), owing to lack of direct observations, dependencies of inferred trends on the index choice and geographical inconsistencies in the trends.”

sowie in IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 215:In summary, the current assessment concludes that there is not enough evidence at present to suggest more than low confidence in a global scale observed trend in drought ordryness (lack of rainfall) since the middle of the 20th century, owing to lack of direct observations, geographical inconsistencies in the trends, and dependencies of inferred trends on the index choice. Based on updated studies, AR4 conclusions regarding global increasing trends in drought since the 1970s were probably overstated. However, it is likely that the frequency and intensity of drought has increased in the Mediterranean and West Africa and decreased in central North America and north-west Australia since 1950.”

Überflutungen IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 112: ”There continues to be a lack of evidence and thus low confidence regarding the sign of trend in the magnitude and/or frequency of floods on a global scale over the instrumental record.”

Hagel und Gewitter IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 216: “In summary, there is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.”

Und schließlich fasst IPCC zusammen IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2, Seite 219: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.”

Im Klartext belegen diese Aussagen des IPCC, dass selbstverständlich laufend geringe Verschiebungen in Niederschlagshäufigkeiten, Temperaturentwicklungen in allen Klimazonen der Erde stattfinden. Das ist die natürlichste Sache der Welt. Von maßgebenden Verschiebungen oder gar einem anthropogenen Einfluss dagegen keine Spur. Insbesondere die Alarmisten, Musterbeispiel Stefan Rahmstorf, versuchen sich ja immer wieder daran, solch einen Zusammenhang zu finden, was eine absolut interessante und löbliche wisenschaftliche Initiative ist. Bis jetzt ist nichts Substantielles dabei herausgekommen.

Es ist im Übrigen bemerkenswert, dass alle die oben gebrachten Zitate und Aussagen der wissenchaftlichen IPCC-Berichte in der 28-seitigen deutschen Fassung des Summary for policymakers fehlen! Diese Berichte für Politiker werden nämlich von den betreffenden Landesregierungen mitverfasst. Damit sind sie politisch und nicht mehr wissenschaftlich. Alle wissenschaftlichen und damit allein maßgebenden IPCC-Aussagen sind dagegen absolut klar: Extremwetterzunahmen im jüngsten Klimazeitraum sind nicht auffindbar von den Wetterdiensten.

Der Vollständigkeit halber ist hinzuzufügen, dass sich die entwarnenden IPCC-Aussagen natürlich mit denen der Fachwissenschaft decken, stammen sie doch daher. Hier ist insbesondere das Buch von Krauss und Ebel: Risiko Wetter zu nennen. Professor H. Kraus war weltweit anerkannter Ordinarius für Meteorologie an der Universität Bonn.

Eine Unverschämtheit von Müller-Jung, die geradezu sprachlos macht

Die Aufforderung von Müller-Jung "Die meteorologische Expertise steckt selbst in einem Tiefdrucksumpf. Sie täte auch deshalb gut daran, ihre verquasten klimatologischen Sprachregularien aufzugeben, weil sie mit zweideutigen Ausflüchten die antiwissenschaftlichen Ressentiments nur mehr schürt" ist dann  eine erschreckende und völlig inakzeptable Unverschämtheit. Sie ist De Facto nichts anderes als die Aufforderung an Fachleute (Meteorologen, Klimaforscher) zum wissenschaftlichen Betrug an der Bevölkerung. So etwas gehört nicht in eine seriöse Tageszeitung!

Bleibt noch der Schlußsatz von Müller-Jung "Dass die AfD im Gleichklang mit dem amerikanischen Präsidentschaftsbewerber Trump ausgerechnet nach dem historischen Triumph des Pariser Weltklimavertrags selbst die seriösesten Aussagen zum globalen Wandel attackieren, ist mehr als ein Wink, dass die Menschen zwar viel übers Wetter, aber wenig genug über den Klimawandel wissen." Man fragt sich angesichts der oben zitierten, eindeutigen Aussagen des IPCC zu Extremwettern, was dieses Abgleiten in politisch unappetitliche Andeutungen noch mit dem Thema Extremwetterereignisse zu tun hat. Und Paris ein historischer Triumph, ein Vertragswerk ohne jegliche Verpflichtung als reine Absichtserklärungen der Unterzeichner und ausdrücklich sogar jederzeit kündbar? Hier versucht sich Müller-Jung auch noch als Märchenerzähler um das Maß endgültig vollzumachen.

Was bleibt ist unverständliches Kopfschütteln über einen Journalisten, der solch einen sachlichen Schwachsinn verzapft und über seinen Arbeitgeber (FAZ), der ihn dabei auch noch gewähren lässt. Hat die FAZ denn keine Redaktionskonferenzen mehr?

Fazit: Der Begriff LÜGENPRESSE erhält nach dem Artikel von Müller-Jung einen ganz neuen Stellenwert.

 

 

 

 

 




5. IPCC-Bericht: “Aufgrund fehlender Übereinstimmung … kann kein bester Schätzwert für die Klimasensitivität angegeben werden”

 Judith Curry hat die Aussagen der diversen IPCC-Berichte hier zusammengefasst. Im 5. Klimazustandsbericht tat man sich jedoch mit einem besten Schätzwert schwer. Die Computermodellierungsresultate wurden in den letzten Jahren durch eine Neubewertung wichtiger Paramater rechts überholt. Auf Seite 14 der deutschen Berichts-Zusammenfassung räumt der IPCC daher im Kleingedruckten ein:

Aufgrund fehlender Übereinstimmung der Werte aus den beurteilten Anhaltspunkten und Studien kann kein bester Schätzwert für die Gleichgewichts-Klimasensitivität angegeben werden.

Es ist Bewegung in die Diskussion gekommen, ein Umstand, den man bei der Berichtspräsentation der Öffentlichkeit jedoch nicht zumuten wollte. Lieber schwieg man zum sensitiven Thema der Klimasensitivität. Nicht auszudenken, dass man den Wert vielleicht offiziell erniedrigen müsste. Eine Gruppe um Yoichi Kaya nahm im Mai 2016 seinen ganzen Mut zusammen und fragte sich in einer in Sustainability Scienceerschienenen Publikation, inwieweit eine verringerte Klimasensitivität die internationalen Klimaverhandlungen beeinflussen würde. Das Ergebnis: Es macht einen großen Unterschied, ob der Wert 3,0°C oder 2,5°C beträgt:

Die Unsicherheit der Klimasensitivität und seine Auswirkungen für die Pariser Verhandlungen

Die Unsicherheit über die Klimasensitivität ist eine der wichtigsten Fragen, die die Reaktionsstrategien beeinflussen können. Während das Gleichgewicht der Klimasensitivität (ECS) [equilibrium climate sensitivity] mit 2-4,5 ° C mit der bestmöglichen Schätzung von 3 °C im 4. Sachstandsbericht des IPCC angegeben wurde, wurde es im 5. Bewertungsbericht zu 1,5-4,5 ° C überarbeitet. Die Autoren untersuchten die Auswirkungen einer Differenz mit der Annahme einer besten Schätzung von 2,5 °C im ECS, anstelle von 3 °C. Die aktuellen Zusagen von mehreren Ländern, darunter die Staaten, EU und China über Emissionsminderungen nach 2020 sind nicht auf dem richtigen Weg für das 2 °C-Ziel mit einem ECS von 3 °C, sind jedoch kompatibel mit dem Ziel bei einem ECS von 2,5 °C. Es ist von entscheidender Bedeutung für die Politik in Paris zu wissen, dass sie in der Lage sind, Entscheidungen unter großer Unsicherheit von ECS zu machen.

Auch eine Gruppe um Kevin Dayaratna hat sich 2016 Gedanken über die sozialen CO2-Kosten gemacht und Szenarien mit geringeren Klimasensitivitäten gerechnet. Wenig erstaunlich kamen dabei viel erträglichere Zahlen heraus als vom IPCC verbreitet.

Im Folgenden wollen wir uns den wissenschaftlichen Fortschritt auf dem Gebiet im letzten Jahr näher anschauen. Unsere letzte Übersicht stammt aus dem Januar 2015 („2</sub> wohl doch deutlich überschätzt. Offizielle Korrektur steht bevor">Studien aus 2014 geben Hoffnung: Erwärmungswirkung des CO2 wohl doch deutlich überschätzt. Offizielle Korrektur steht bevor“). Eine weitere Übersicht erschien im April 2015 auf Climate Audit („Pitfalls in climate sensitivity estimation“; Teil 1Teil 2,Teil 3Teil 4).

Es gibt zwei verschiedene Typen der Klimasensitivität, die nicht verwechselt werden dürfen, die ECS und die TCR. Hier sollte man peinlichst darauf achten, um welchen Wert es in der entsprechenden Arbeit geht, ansonsten vergleicht man Äpfel mit Birnen. Wikipedia erklärt uns den Unterschied:

ECS und TCR
Aufgrund der thermischen Trägheit der Weltmeere reagiert das globale Klimasystem grundsätzlich nur langsam auf Veränderungen des Strahlungsantriebs. Man unterscheidet daher zwischen der Equilibrium Climate Sensitivity, (ECS) und der Transient Climate Response (TCR). Die ECS beschreibt den Temperaturanstieg, der zu beobachten ist, nachdem das Klimasystem nach einer Veränderung des Strahlungsantriebs den neuen Gleichgewichtszustand erreicht hat, wofür Jahrtausende nötig sind. Um den Einfluss des Menschen auf das Klima zu quantifizieren, ist die Transient Climate Response besser geeignet. Diese ist definiert als der Temperaturanstieg, der zum Zeitpunkt einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in einem Szenario beobachtet wird, bei dem diese pro Jahr um 1% anwächst.

TCR (Transient Climate Response)

1,19-1,39°C
Bosse 2016
WUWT

1,31-1,34°C
Lewis 2016
Judithcurry.com

1,2°C
Loehle 2015
Universal Journal of Geoscience
Siehe auch Beitrag auf judithcurry.com

ECS (Equilibrium Climate Sensitivity)

2,21°C
Mauritsen & Stevens 2015
Nature Geoscience
Siehe auch Beitrag auf kaltesonne.de

1,69-1,87°C
Lewis 2016
Judithcurry.com

1,5°C
Loehle 2015
Universal Journal of Geoscience
Siehe auch Beitrag auf judithcurry.com

1°C
Bates 2016
Earth and Space Science
Siehe auch Beiträge auf reportingclimatescience.com und EIKE

0,4°C
Specht et al. 2016
International Journal of Thermal Sciences

0,25°C
Evans 2015
joannenova.com.au
Siehe auch Beitrag auf perthnow.com.au

0,14-0,17°C
Kimoto 2015
Energy & Environment
Siehe auch Beitrag auf notrickszone

Zur Erinnerung: In unserem Buch ‘Die kalte Sonne’ haben wir Szenarien mit 1,5°C und 1,0°C (ECS) vorgestellt und wurden dafür vom Establishment heftig gerügt.

Der Trend ist klar: Die CO2-Klimasensitivitäten sinken immer weiter. Dies zeigt auch die folgende Graphik aus dem Landshape Blog vom Juni 2015:

Natürlich gibt es noch immer Unbelehrbare, die eisern die alten Parolen brüllen. Das Blog bits of science veranstaltete im Mai 2016 etwas ganz Ulkiges. Rolf Schuttenheim schrieb IPCC-Autoren und andere IPCC-nahe Wissenschaftler an und fragte sie nach Ihrem besten Schätzwert zur Klimasensitivität (ECS). Das Resultat: Fast alle zitierten den alten IPCC-Uraltwert von 3°C. Die Statistik ist in etwa so sinnvoll wie eine Umfrage unter Grünen-Mitgliedern, welche Partei sie wohl am meisten schätzen würden. Toll gemacht, Herr Schuttenheim.

Dann gibt es noch jene, die sich mit Über-Alarm für höhere Posten empfehlen wollen. Elliot Jagniecki und drei Kollegen verkündeten im November 2015 stolz, die Klimasensitivität wäre noch viel höher als gedacht. Verrückte Burschen. Auch Martinez-Boti et al. versuchten 2015 inNature zu punkten und behaupteten, die IPCC-Klimasensitivität wäre ziemlich prima. Das wirkt natürlich wie Schmierbutter beim nächsten Projektantrag:

Wir schließen daraus, dass auf globaler Ebene, keine unerwarteten Feedbacks des Klima während des warmen Pliozän aufgetreten waren, und dass die Prognosen des ECS (ohne langfristiges Eis-Albedo-Feedback ) für unsere Pliozän-ähnliche Zukunft (mit CO2-Konzentrationen von bis zu einem maximal Pliozän Niveaus von 450 parts per million) gut mit dem derzeit akzeptierten Bereich einer Steigerung von 1,5 K bis 4,5 K pro Verdoppelung von CO2 beschrieben ist.

Der Focus fiel glatt drauf rein.

Zum Glück halten seriöse Kollegen dagegen, zum Beispiel eine Gruppe um H. Douville, die sich im Februar 2015 in den Geophysical Research Letters mit dem Erwärmungshiatus beschäftigten. Als Ursache der Erwärmungspause identifizierten die Forscher die Pazifische Dekadische Oszillation (PDO), genau wie wir es bereits 2012 in unserem Buch ‘Die kalte Sonne’ geschrieben hatten. Die Autoren schlussfolgern, dass die vom IPCC verwendeten Klimamodelle vermutlich eine zu hohe CO2-Klimasensitivität (TCR) verwenden:

Die jüngste globale Erwärmungspause: Was ist die Rolle der Pazifischen Variabilität?

[…], bei Nutzung der früheren Technik, erfasst unser Modell mehrere Aspekte der jüngsten Klimaentwicklung, einschließlich der schwachen Verlangsamung der globalen Erwärmung über Land und den Übergang zu einer negativen Phase der Pazifischen Dekaden-Oszillation. Doch die beobachtete globale Erwärmung ist immer noch nicht nur über die letzte 1998-2012 der Hiatus Periode zu hoch eingeschätzt, sondern auch über frühere Jahrzehnte, was darauf hindeutet, dass das Modell im Hinblick auf die festgesetzten Strahlungsantriebe zu empfindlich sein könnte.

In den Highlights zum Paper heißt es:

· Viele Modelle überschätzen der Pazifischen Einfluss auf die globale Temperatur

· Die aktuelle Erwärmungspause [Hiatus] beruht nur teilweise auf der Pazifischen Variabilität

· Der TCR des CNRM-CM5 könnte überschätzt sein

******

CNRM-CM5 – Klimamodell Nr. 5 des National Centre for Meteorological Research

http://www.cnrm-game-meteo.fr/spip.php?article126&lang=en

*********

In diese Richtung scheint auch eine Arbeit von Feldman et al. 2015 in Nature zu deuten (Pressemitteilung hier), über die Spiegel Onlineschreibt:

Die neuen Messungen aus den USA scheinen auf den ersten Blick zu zeigen, dass die Folgen eines verstärkten Treibhauseffekts sich in Grenzen halten, die Klimasensitivität mithin erfreulich niedrig liegen könnte.

Siehe auch unseren Beitrag „2</sub>-Klimasensitivität schließen lässt">Der Teufel steckt im Detail: Studie findet verstärkten Treibhauseffekt, der jedoch auf niedrige CO2-Klimasensitivität schließen lässt

Mit Dank an R.H. für Materialzuarbeit

Erschienen auf kaltesonne am 02.06.2016

Englische Passagen des Originals übersetzt durch Andreas Demmig

http://www.kaltesonne.de/5-ipcc-bericht-aufgrund-fehlender-ubereinstimmung-der-werte-aus-den-beurteilten-anhaltspunkten-und-studien-kann-kein-bester-schatzwert-fur-die-gleichgewichts-klimasensitivitat-angegeben-werden/




Muttertag war EEG-Geschenktag auf Kosten der nicht privilegierten Stromkunden

Alleine an diesem Tag ergab dies die folgenden Summen:

Vergütung zur „Entsorgung“ des überflüssigen Stromes

Quelle. H. Alt: Von 10 bis 17 Uhr wurden 352 GWh Strom verschenkt und noch 21,3 Millionen Euro hinzu gegeben, damit die Beschenkten auch bereit waren, das Stromgeschenk anzunehmen.

Zu den „Entsorgungskosten“ kommt noch die Eispeisevergütung dazu: Für 352 GWh betragen diese ca. 16,6 ct / kWh (EEG-Mittelwert[7]) x 352 GWh = 58,432 Millionen EUR

In Summe waren es damit 21,3 Millionen Euro „Verschenkgebühr“ + 58,432 Millionen EUR EEG-Vergütung = 80 Millionen EUR für Strom, den die deutschen Privatkunden gar nicht bekamen.

Bild 1 zeigt, wie das als Ganglinie aussieht. Bild 2 zeigt links, wie stark diese Vorfälle zunehmen rechts die Detaildarstellung des Stromkosten-Börsenkursverlaufes am Muttertag. Bei der Zunahme der Vorfälle muss man beachten, dass letztes Jahr der wesentliche Windkraftzubau erst zum Herbst hin erfolgte.

Bild 1 Ganglinien Stromerzeugungen Quelle: Vortragsfoliensatz Hilfsb 267-1 Stromerzeugung Muttertag 8.5.2016 Prof. Dr. Ing. H. Alt und Rolf Schuster

Bild 2 Ganglinien Stromerzeugungen Quelle: Vortragsfoliensatz Prof. Dr. Ing. H. Alt und Rolf Schuster

Solche Ereignisse kann man nun unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten und bewerten. Zuerst die Darstellung, wie Klimaretter.Info, das Sprachrohr der „Deutschen Intelligenz“ es sieht. Einer seiner Herausgeber, ein Profiteur der Energiewende kommentierte es:

Klimaretter.Info, 28. Mai 2016, Gero Lücking, Vorstand für Energiewirtschaft beim unabhängigen Ökostrom-Anbieter Lichtblick.

[4] Zweitbatterien, Zweifel an der Energiewende und geschenkte Kilowatt

Geschenkte Kilowatt: Wer hätte nicht gerne am Sonntag, dem 8. Mai, ein Elektroauto gehabt und damit für jede getankte Kilowattstunde noch bis zu 13 Cent geschenkt bekommen*? Denn an diesem Sonntag hätte man Geld dafür erhalten, dass man gezielt und zusätzlich Strom den Netzen entnommen hätte. Um sich aber so systemdienlich für die Energiewende verhalten zu können, sind Smart Meter und intelligente Messsysteme eine Grundvoraussetzung. Sie sollten – wie auch für alle Haushalte ohne E-Fahrzeuge – verpflichtend eingeführt werden.

Und damit jedem klar ist dass seine Meinung die einzig Richtige sein darf, setzte dieser Herr Lücking noch nach:

[4] Diejenigen, die helfen, die regierungseigenen Ziele zu erreichen, müssen aktiv unterstützt werden. Diesen Akteuren muss der Weg bereitet werden, müssen Steine aus dem Weg geräumt werden. Und denjenigen, die durch das Festhalten an alten Geschäftsmodellen wie Kohleverstromung die Ziele von Klimaschutz und Energiewende torpedieren, müssen besteuert und bestraft werden.

In einer Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten kommentierte es ein Redakteur ebenfalls:

Sinnvoll ist es auch, den Ausbau der Windkraft so weit zu begrenzen, dass die erzeugte Energie über die bestehenden Stromtrassen auch abtransportiert werden kann. Dass Windräder subventioniert werden müssen, obwohl der Strom nicht beim Verbraucher ankommt – das macht keinen Sinn.

Das klingt nach Erkenntnis, doch die weiteren Ausführungen lassen erkennen, dass dem Redakteur zu den Worten die Erkenntnis vollkommen fehlt; er kann zwischen Wunsch und Wirklichkeit nicht unterscheiden:

Es wird schlicht zu viel Strom produziert, Das drückt zwar einerseits den Preis, doch dieser Effekt kommt nicht beim Verbraucher an. Im Gegenteil: über einen komplizierten Mechanismus steigen die Subventionen und damit die Kosten für die Endkunden. Die Lösung ist im Prinzip einfach: Die Kohlekraftwerke, die sich aus technischen Gründen nicht schnell an- oder abschalten lassen, müssen nach und nach vom Netz.

Dass die EEG-Einspeisevergütung ein „komlizierter Mechanismus“ sein soll, versteht der Autor nicht. Diese Art der Subventionierung von Überproduktion welche dann notfalls weggeschmissen wird, sofern (zusätzlich subventionierte) Lagermöglichkeiten fehlen kennt jeder Bürger seit ca. 50 Jahren von der Landwirtschaft. Und die Mär, dass es an den Kohlekraftwerken läge, hat der Redakteur wohl von Klimaretter.Info[5] und Greenpeace. Er sollte vielleicht einmal bei EIKE nachlesen, warum die Kohlekraftwerke dafür nicht verantwortlich, und für die Funktion der EEG-Versorgung als paralleles Backup-System sogar existentiell erforderlich sind.

[1] Die neuen Energien für Dummies Teil 2 intelligente Versorgungsnetze

[2] Offshore-Windkraft sei grundlastfähig

[3] EEG-Zeitreise ins Jahr 2050

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Nach so viel Kommentierung erlaubt sich auch der Autor eine zuzufügen:

Nach Klimaretter ist „systemdienliches Verhalten für die Energiewende“, den normalen Stromkunden gesetzlich verordnet beliebig viel Einspeisevergütung und EEG-Infrastruktur-Ausbaukosten bezahlen zu lassen und den Privilegierten Geld und den Strom zu schenken welche die Möglichkeit haben, Überschussstrom zu beziehen und auszunutzen. Besser als es Klimaretter darstellt, kann man das Unsoziale und den Unsinn des EEG nicht mehr plausibilisieren.

Unsere Regierung beginnt ganz, ganz langsam das Problem in der Ferne zu sehen. Nachdem diese „Gefahr“ längst zur Wirklichkeit geworden ist, realisiert sie zumindest, dass es diese geben könnte. So viel Weitsicht hätte man kaum erwartet.

FAZ 29.05.2016: … der Bundesvorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, in seiner Eigenschaft als Bundeswirtschaftsminister.

Und so hat das von Gabriel geführte Haus vorgeschlagen, den Neubau von Windrädern zu beschränken. Dabei im Visier: Schleswig-Holstein, Niedersachsen und weite Teile Hessens.

In diesen Regionen soll der Ausbau um die Hälfte gekürzt werden. Das Argument: Es fehle an Leitungen, um zusätzlichen Strom, den neue Windräder erzeugen würden, in den Süden zu transportieren. So bestehe die Gefahr, dass die zusätzlichen Windräder zeitweise gar keinen Strom produzieren könnten.

Diesen zaghaften Ansatz zu Realismus torpedieren die Grünen wo es geht. Auch bisher zu den „intelligenteren“ Bundesländern zählende wie es Baden-Württemberg einmal war, heben sich davon nicht mehr ab. Deren (grüner) Umweltminister, Frank Untersteller weiß genau, woran das EEG kränkelt – es sind die Viren des vergangenen Energiezeitalters:

[6] … Aber Franz Untersteller kennt die Schuldigen: es seien, neben dem schleppenden Netzausbau, die “konventionellen Erzeuger”, also Kern- und Kohlekraft, welche “die Netze verstopfen” und dem Grünstrom den Weg versperrten. Er schlage daher einen weiteren Zubau von Windkraftkapazität vor, um die störenden Kohle- und Atomelektronen schrittweise aus dem Netz zu drängen und so freie Bahn für freie Energiebürger zu schaffen, die in “Erneuerbare” investierten.

Gott gibt zu einem Amt eben nicht automatisch den Verstand.

Man wird sich daran gewöhnen, dass Energie in Deutschland von Energiebauern kommt und mit den gleichen Subventionsmechanismen gefüttert wird. Als Vorteil zur bäuerlichen Landwirtschaft haben die Energiebauern jedoch schon jetzt, dass der Staat dem deutschen Stromkunden „Zwangs-Biostrom“ zum mehrfachen Preis verordnet und billigen „Industriestrom“ verbietet. Die Biobauern müssen darauf noch warten.

Quellen

[1] EIKE 01.01.2016: Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 für Dummies

Teil 2 intelligente Versorgungsnetze

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-im-jahr-2015-und-im-jahr-2050-fuer-dummies/

[2] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ein-eeg-maerchen-wird-zum-oeko-dogma-offshore-windkraft-sei-grundlastfaehig/

[3] EIKE 24.01.2016: Die neuen Energien erklärt für Dummies Teil 3: Zeitreise ins Jahr 2050 des EEG Eine Energiewende ist nicht planbar

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/die-neuen-energien-erklaert-fuer-dummies-teil-3-zeitreise-ins-jahr-2050-des-eeg-eine-energiewende-ist-nicht-planbar/

[4] Klimaretter.Info, 28. Mai 2016, Gero Lücking, Vorstand für Energiewirtschaft beim unabhängigen Ökostrom-Anbieter Lichtblick: Geschenkte Kilowatt

[5] VDI Nachrichten 29. April 2016: DIW-Expertin Claudia Kemfert, „Energiewende gefährdet“

http://www.vdi-nachrichten.com/Technik-Gesellschaft/Energiewende-gefaehrdet

[6] Ruhrkultour, 01.06.2016: Der Untersteller

http://ruhrkultour.de/der-untersteller/

[7] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: EEG in Zahlen: Vergütungen, Differenzkosten und EEG-Umlage 2000 bis 2016 (Stand: 15. Oktober 2015)