1

Vor 30 Jahren: Tschernobyl, ein Rückschlag für die Menschheit

Aber so weit kam es in dieser Nacht gar nicht. Der Lastverteiler meldete sich nach ein paar Stunden und unterbrach die Lasteinsenkung bei etwa der Hälfte der Nennleistung – das schwache Landesnetz brauchte jetzt am Morgen die Energie unbedingt. Erst 12 Stunden später, also nach der Abendspitze, konnte die Leistungsabsenkung fortgesetzt werden.

Was weiß schon ein Lastverteiler über die Kernphysik? In den 12 Stunden, in denen die Lasteinsenkung gestoppt wurde, war die „Xenonvergiftung“ auf ihren höchstmöglichen Wert angestiegen. Xenon ist ein Spaltprodukt und entsteht durch die natürlichen Weiterzerfallsketten im Reaktorkern. Normalerweise wird es sofort wieder ausgebrannt. Nur bei niedrigerer Leistung reichert es sich 12 Stunden lang an und klingt erst danach durch Eigenzerfall wieder ab. Es wird als „Neutronengift“ bezeichnet, weil es Neutronen „auffrisst“, die somit nicht mehr für die Kernspaltung zur Verfügung stehen. Der Reaktor war am „ausgehen“, da am Ende der Kampagne nicht mehr genug frischer Brennstoff zum Kompensieren des Xenonverlustes zur Verfügung stand. Die Reaktorleistung fiel auf weniger als 5%, weit unter die für den Versuch geforderte Leistung.

Jetzt hätte das sicherheitsbewusste Personal den Versuch absagen und den Reaktor konsequent herunterfahren müssen und kein Mensch würden den Namen Tschernobyl heute kennen. Aber es sollte ja unbedingt der „Auslaufversuch“ gefahren werden.

Inzwischen war es wieder Nacht geworden und die Operatoren bemühten sich, das für den Versuch erforderliche Leistungsniveau von 30% zu erreichen. Durch den Leiter des Auslaufversuches, einen Elektroingenieur, der auch bloß nichts von Kernphysik verstand, wurde die Fahrmannschaft massiv unter Druck gesetzt. Das Einhalten der Sicherheitsvorschriften gehörte in der Sowjetunion ohnehin nicht zu den alltäglich gepflegten Gewohnheiten – wichtiger als Sicherheit war im Sozialismus stets „Produktivität für den Sieg des Sozialismus“ und das Ausführen der Befehle von Oben.

Das Noteinspeisesystem wurde unwirksam gemacht, damit es bei Druckabfall nicht den Versuch stört. Dann schalteten die Operatoren verbotenerweise mehrere Umwälzpumpen gleichzeitig ein, während sie – auch verbotenerweise – gleichzeitig viele Regelstäbe schnell aus dem Reaktor fuhren, um durch den Effekt des kälteren Wassers den leistungssteigernden Regeleffekt der Stäbe zu verstärken und im Reaktor mehr Neutronen zu gewinnen.  Sie wollten die Leistung um jeden Preis erhöhen. Eine solche Fahrweise war mit gutem Grund streng verboten.

Es funktionierte, nur viel zu schnell. Ein Teil des Reaktorkerns wurde durch diese Handlungen „prompt kritisch“ – das heißt, die Leistung stieg so blitzartig an, dass ein Gegenregeln und Abschalten mit den Regelstäben nicht mehr möglich war. Es kam zu einem sprungartigen Temperaturanstieg im Reaktor – gefolgt von einem Dampfdruckanstieg und einer heftigen Dampfexplosion, die einige hundert Druckröhren bersten ließ. Die Explosion des Dampfes war so stark, dass der tausend Tonnen schwere Betondeckel oberhalb des Reaktors angehoben wurde und schräg offen hängenblieb. Damit entstand ein sehr großes Leck aus dem Reaktor in die darüber liegende Leichtbau-Turbinenhalle, deren Dach einstürzte. Das Schutzgas, bestehend aus Helium und Stickstoff, welches ein Entzünden des Graphitkerns im Reaktor verhindern sollte, entwich vollständig. Die 1700 Tonnen radioaktiven Graphitziegel des Reaktorkerns begann zu brennen. Das Feuer entfachte eine Sogwirkung, von der die aus dem Reaktorleck entweichende Radioaktivität in große Höhen getragen und somit weltweit verbreitet wurde. Der nicht mehr gekühlte Brennstoff schmolz zum Teil und Spaltmaterial wurden freigesetzt.

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, der gefürchtete GAU, war am 26. April 1986 um 01:23:40 Uhr eingetreten. Und er konnte trotz großer Anstrengungen des kommunistischen Sowjetsystems nicht mehr verheimlicht werden.

Warum konnte es geschehen?

Der Tschernobyl Reaktor ist ein RBMK (Реактор Большой Мощности Канальный – Reaktor Großer Leistung in Kanalbauweise), ein russischer graphitmoderierter Siedewasser-Druckröhrenreaktor, einer von insgesamt 15 ausschließlich in der Sowjetunion gebauten Anlagen dieses Typs. Zehn von ihnen sind heute in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion noch in Betrieb, der letzte soll 2030 geschlossen werden.

Es ist interessant zu wissen, dass der RBMK ursprünglich kein „ziviles“ AKW war. Die Konstruktion erlaubt es nämlich, während des Betriebes den Brennstoff zu dem Zeitpunkt zu bergen, wenn die Anreicherung des Plutoniums am höchsten ist. Das geht bei kommerziellen Reaktoren nicht. Die RBMK’s sind Militär-Anlagen, konstruiert zum Erbrüten von Waffenplutonium. Der Dampf war ursprünglich nur ein Abfallprodukt. So hat man an den ersten RBMK gar keine Turbine angeschlossen und mit dem Dampf einfach einen Fluss aufgewärmt. Später gab es in der UdSSR zwar genug Bombenplutonium, aber viel zu wenig Strom. So wurde die RBMK‘s umgewidmet. So wie man mit einem Panzer einen Pflug ziehen könnte, verwandelte man nun die RBMK‘s in kommerzielle Reaktoren zur Stromproduktion.

Um den Brennstoff während des Betriebes bergen zu können, besteht ein RBMK nicht aus einem Druckgefäß, sondern aus 1693 miteinander verbundenen Druckröhren. Jede könnte während des Leistungsbetriebes abgesperrt und geöffnet werden, um die zwei darin befindlichen Brennelemente zu bergen. Weil durch diese Bauweise aber den Brennstoff im Reaktor viel weniger Wasser umgibt als in einem kommerziellen Siedewasser- oder Druckwasserreaktor, benötigt man einen zusätzlichen Graphit-Moderator. Graphit, das ist reiner Kohlenstoff, war zu einem schweizerkäseartigen zylindrischen Block von 7 m Höhe und 12 m Durchmesser aufgeschichtet, in dessen Löchern die Druckröhren saßen. Dadurch war das Volumen des RBMK-Reaktorkerns mehr als 10-mal größer als bei einem normalen Reaktor der Bundesrepublik Deutschland.

Dieses monströse Design barg enorme Sicherheitsmängel:

Der RBMK hatte keinen „negativen Reaktivitätskoeffizienten“. Das heißt, er steigerte bei Kühlwasserverlust seine Leistung, statt zu verlöschen, wie es kommerzielle Reaktoren tun.

Tausende absperrbare Verbindungen der 1700 Druckröhren sind ein konstruktiver und instandhaltungstechnischer Albtraum. Die Radioaktivitätsabgabe ist um ein vielfaches höher, als bei normalen Anlagen.

Der riesige Graphitblock stellt eine extreme Brandgefahr dar. Deshalb muss er unter Schutzgas gehalten werden.

Der RBMK hat auch keinen Sicherheitseinschlussbehälter, genannt Containment, welches das Entweichen von Radioaktivität im Störfalle verhindert. Und das sind nur die wichtigsten Sicherheitsschwächen.

So unsicher, wie der Reaktor konstruiert war, wurde er auch betrieben. Die Anlage war so störanfällig, dass das Personal sich daran gewöhnt hatte, um nicht funktionierende Einrichtungen einfach herumzuarbeiten oder sie außer Betrieb zu setzen. Das betraf auch Sicherheitssysteme. Dieser laxe Umgang, verbunden mit einem kommunistischen Kommissar-Führungsstil mündeten in einem eklatanten Mangel an Sicherheitskultur. Das war in der UdSSR beileibe nicht nur in der Kernenergie so. Zu Gorbatschows Zeiten erfuhr die Welt durch „Glasnost“, die neue Offenheit, von einer sich immer schneller drehenden Spirale großer Industrieunfälle, die im Westen ironisch als „Katastroika“ bezeichnet wurde, statt „Perestroika“, das für „Umgestaltung“ stand. Wobei ich glaube, dass seinerzeit im Westen nur ganz wenige Menschen die Zusammenhänge, die zum GAU führten, überhaupt verstehen konnten. Schließlich waren die Details der RBMK-Technologie geheim.

Gravierende Konstruktionsmängel in Verbindung mit unsicherer Betriebsführung führte am 26igsten April 1986 zum GAU des Blockes 4 im AKW Tschernobyl, bei dem mindestens 60 Menschen den Tod fanden.

Was waren die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe?

Für mich ist es schlimm genug, dass bei der Tschernobyl-Katastrophe laut einem Untersuchungs-Bericht der Vereinten Nationen zufolge mindestens 60 Menschen den Tod fanden.  Schlimm genug ist auch, dass die Schilddrüsenkrebsrate für Kinder stark anstieg, eine Krebsart die zum Glück heilbar ist. Es ist schlimm genug, dass Hunderttausende ihre Heimat durch Umsiedlung verloren, entwurzelt wurden und leiden mussten. Das alles ist furchtbar und traurig genug. Ich mag nicht teilnehmen an dem Wettbewerb: „Wer schätzt die meisten Todesopfer von Tschernobyl“. Es gibt abenteuerliche Zahlen von ebenso abenteuerlichen Studien, wo von Millionen Toten die Rede ist.

GAU heißt „Größter Anzunehmender Unfall“. Nach meinem Wissen lässt sich das Wort „größter“ nicht mehr steigern. Trotzdem gibt es Leute, die den Super-GAU erfunden haben. Ist für sie „Super-Grösster Anzunehmender Unfall“ überzeugender, weil furchteinflößender?

Der Block 4 des AKW Tschernobyl wurde in einer mörderischen Anstrengung provisorisch eingesargt. Dabei wurde auf die tausenden dort arbeitenden Menschen wenig Rücksicht genommen. Sie wurden als die „Liquidatoren“ berühmt für ihre Opferbereitschaft.

Derzeit errichtet man ein neues Einschlussgebäude – New Safe Confinement, ein Euphemismus für den neuen Sarkophag, der 100 Jahre halten soll. Die anderen Blöcke wurden weiter betrieben und sukzessive bis zum Jahre 2000 zum Rückbau abgeschaltet. Die halbfertig im Bau befindlichen Blöcke 5 und 6 sind konserviert und sollen eventuell eines Tages fertiggebaut werden, was aber extrem unwahrscheinlich ist. Am 23. April 2008 war der Kernbrennstoff aus der Anlage Tschernobyl entfernt. Am gleichen Tag nahm dort die Atommüll-Verarbeitungsanlage „Vektor“ den Betrieb auf, wo die kontaminierten Teile verarbeitet werden, um diese für eine Endlagerung vorzubereiten.

Um das Kraftwerk wurde eine Zone von 30 km im Radius evakuiert, um die Bevölkerung vor radioaktivem Fallout zu schützen. Insgesamt wurden bis zu 350.000 Menschen umgesiedelt. Die Stadt Prypjat wurde zu einer Geisterstadt. Die Zone wurde abgesperrt und sich selbst überlassen. Von 190,3 t radioaktivem Material, welches sich im Reaktorkern befand, wurden nach Schätzungen in den ersten zehn Tagen vom 26. April bis 5. Mai 1986 6,7 t in die Umwelt freigesetzt. Auch über die Auswirkungen der freigesetzten Radioaktivität auf Mensch, Tier und Pflanzenwelt gibt es je nach Überzeugung der Autoren und Interpreten höchst unterschiedliche und widersprüchliche Angaben.

Die Tschernobyl-Katastrophe bestätigte die Besorgnisse der Bevölkerung vieler Länder Europas gegenüber der Nutzung der Kernenergie und gab der grünen Bewegung großen Auftrieb. In einigen Ländern brach eine regelrechte Strahlenangst aus. Die katastrophal restriktive und beschönigende Informationspolitik der Sowjets und der Medien in den Ostblock-Staaten trug dazu bei, das Misstrauen und die Angst der Menschen ins Pathologische zu steigern. Die Westmedien hingegen steigerten die Panik der Bevölkerung durch immer neue Horrormeldungen. Auch im Krieg der Meinungen über Atomkraftwerke war die Wahrheit das erste Opfer. Eine vernünftige Diskussion über die Tschernobyl-Folgen scheint bis heute unmöglich zu sein.

Tschernobyl leitete das Ende der Kernenergieeuphorie in vielen Staaten ein. Italien und Österreich stiegen endgültig aus, bevor sie überhaupt richtig einstiegen. Es brauchte noch eine zweite Katastrophe in Fukushima, bis auch Deutschland panisch beschloss, endgültig aus der Kernenergie auszusteigen.

Tschernobyl aus heutiger Sicht

Tschernobyl war die furchtbarste Katastrophe der Nuklearindustrie und wurde zum Mythos der Gefährlichkeit der Nukleartechnologie. Fukushima war schlimm, aber harmlos im Vergleich mit Tschernobyl. Die „Zone“ von Fukushima ist bereits zu großen Teilen wieder besiedelt. Kein einziges Strahlenopfer ist zu beklagen. Japan ist nicht die Sowjetunion. Trotzdem wurden in Deutschland durch Fukushima mehr Reaktoren zerstört, als in Japan. Wir Deutschen haben eine Neigung zu Extremreaktionen – wir tun Dinge ganz oder gar nicht.

Als Resultat von Tschernobyl und Fukushima haben wir unsere einsame Energiewende. Derweil befindet sich die Welt inmitten einer energetischen Revolution, die „Fracking“ heißt. In Deutschland verbieten wir Fracking vorsichtshalber erst mal, ohne dass wir uns weiter den Kopf darüber zerbrechen, dass die USA durch Fracking zum großen Ölexporteur aufgestiegen ist, was die geopolitische Weltlage dramatisch verändert. Öl und Gas wurden billig wie lange nicht mehr. Dies macht die deutsche Energiewende noch absurder. Noch können die meisten Deutschen sich die extrem hohen Stromkosten leisten und weiter von ökologischen Kreisläufen träumen. Die Physik spricht da eine andere Sprache, aber wen interessiert schon die langweilige Physik? So muss es eben die Zeit richten.

Die „Todeszone“ von Tschernobyl wurde zum riesigen Naturschutzpark. Hier leben auf 4200 Quadratkilometer gerade mal etwa 120 Menschen. Sie sind heimlich zurückgekommen und werden stillschweigend geduldet. Die Zone ist heute ein Tummelplatz diverser Forschungsteams und ein Touristenmagnet. Die Bestände von Elch, Reh, Rotwild, Wildschwein und Wolf wachsen und gedeihen, trotz Kontamination und Strahlung. Offensichtlich ist die Störung durch den Menschen für die Natur schlimmer, als die Schädigung durch Strahlung, die sich bei den Tieren und Pflanzen in der Zone nicht erkennbar auswirkt.  Britische Forscher fanden gerade heraus, dass die Population seltener Vögel profitiert und weniger Erbgutschäden hat, als anderswo. Tiere und Pflanzen messen halt keine Becquerel und passen sich an. Vielleicht wird die gesundheitsschädigende Wirkung geringer Strahlendosen überschätzt. Großangelegte Langzeitstudien über die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki lassen diesen Schluss zu. In Hiroshima und Nagasaki konnte bisher bei Nachkommen der bestrahlten Atombomben-Überlebenden keine erhöhte Rate von vererbbaren Erkrankungen im Vergleich zur übrigen japanischen Bevölkerung festgestellt werden. Aber auch hier weisen andere Studien das genaue Gegenteil aus.

Die Welt steht erst am Anfang der Nukleartechnologie, ob Kernspaltung oder Kernfusion. Beide Prozesse erzeugt Radioaktivität und Abfälle. Viele Menschen denken, dass dieses Feuer ausschließlich den Göttern vorbehalten ist und der Mensch lieber seine Finger davonlassen sollte. Und vielleicht stimmt das ja auch, zumindest für manche Länder.

Die Zukunft der Nukleartechnologie wird nicht in Deutschland entschieden. Erst weltweit wird sich künftig zeigen, ob die Kernenergie eine saubere, sichere und ökonomische Technologie der Energiegewinnung zum Wohle der Menschheit ist. Ist sie nicht sauber, sicher und ökonomisch, wird sie verdientermaßen untergehen. Ist sie aber auf Dauer akzeptabel, wird sie ihren Beitrag zur Versorgung mit Energie leisten, so wie es all die anderen Energieträger auch tun. Gegebenenfalls dann eben außerhalb Deutschlands.

Eines ist für mich sicher: Es macht keinen Sinn, Technologien zur Energieerzeugung in Freund und Feind einzuteilen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Durch jede Technologie können Menschen umkommen, durch jede Technologie können aber auch Menschen versorgt werden. Technologie ist keine Frage von Ideologie, sondern der Abwägung von Nutzen und Risiken. Das Falsche zu tun, ist Sünde. Nicht das Nötige zu tun, ist auch Sünde.

Aber – wenn irgendwo Menschen auf der Erde hungern, ist es fast immer das Resultat eines Mangels an Energie. Ohne Energie kann man nicht pflügen, sähen, düngen, ernten, transportieren, Nahrung verarbeiten und lagern. Wenn ein Land arm ist, ist es in erster Linie arm an Energie. Schauen Sie auf die nächtliche Weltkarte – Afrika ist der „dunkle Kontinent“ weil dort kein Licht zu sehen ist. Deshalb wird um Energie in Kriegen und Bürgerkriegen gekämpft. Wir werden bald neun Milliarden sein. Die Menschheit braucht jeden Zipfel Energie, den sie bekommen kann.

Tschernobyl war eben nicht nur ein GAU der Nukleartechnologie, sondern ein Rückschlag für das Wohl der Menschheit.

Über den Autor

Der Autor Manfred Haferburg ist Kernenergetiker und hat viele Jahre für eine internationale Organisation Kernkraftwerke und andere Risikoindustrien weltweit bei der Verbesserung der Sicherheitskultur und Organisationseffektivität unterstützt. Er hat so viele Kernkraftwerke von innen gesehen, wie kaum ein anderer Mensch.

Er gehört zum Autorenteam der „Achse des Guten“, einem der meistgelesenen deutschen Internet-Blogs. Sein Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann erschien im KUUUK-Verlag.




Wärmerer April- Grund zur Freude oder ein Vorzeichen der „Klimakatastrophe“? Teil 2- Warum Flora, Fauna oder Landwirtschaft Wetter- und Klimaschwankungen erstaunlich gut verkraften

Bild rechts: So wünschen sich realitätsbewusste Naturbeobachter, Gärtner und Landwirte den April: Weißer Blütenteppich, kein Schneeteppich mehr. Foto: Stefan Kämpfe.

Eine kleine Aufzählung der Herkunftsgebiete wichtiger Kultur- und Wildpflanzen möge zum kritischen Nachdenken darüber anregen, ob mehr Wärme gut oder schlecht für Natur und Landbau sei:

Haselstrauch: Kleinasien

Meiste Getreidearten: Zweistromland und vorderer Orient

Süßkirsche: Schwarzmeergebiet

Kartoffel, Tomate: Tropisches Südamerika

Mais: Mittelamerika

Rosskastanie, Walnuss: Südosteuropa

Weißtanne (der „echte“ Tannenbaum): Südliches Mitteleuropa

Hainbuche: Südliches Mitteleuropa, in Norddeutschland nur in wärmsten Tieflagen

Sonnenblume, Robinie: Südwesten der USA

Zwiebel: Mittelasien

Kornelkirsche (Herlitze): Südliches Mitteleuropa, Mittel- und Schwarzmeergebiet

Gemüsespargel: Östlicher Mittelmeerraum (unsicher, da in Eurasien stark verwildert)

Viele Frühblüher wie Winterlinge, Schneeglöckchen oder Märzenbecher: Süd- und Südosteuropa, Kleinasien, Kaukasus- Region.

Diese Aufzählung ließe sich noch seitenweise fortsetzen. Sie zeigt deutlich: Die meisten unserer Wild- und Kulturpflanzenarten entstammen wärmeren Regionen. Mehr Wärme ermöglicht mehr Vielfalt, mehr Artenreichtum, mehr Chancen für Garten- und Landbau. Es ist eben keinesfalls nur der berühmt- berüchtigte Weinbau, welcher von einer Erwärmung profitieren könnte. Doch halt- was würde aus unseren seltenen, vom Naturschutz umsorgten wilden Orchideen, und was würde aus den „urdeutschen“ Eichen- und Buchenwäldern? Die meisten Orchideenarten sind eher submediterran, sie entstammen also wärmeren Regionen und treten im kalten Deutschland bevorzugt an wärmegetönten Südhängen auf. Man schaue sich das berühmte, orchideenreiche Leutratal bei Jena an- eine klassische Südhanglage. Und die Rotbuche sowie Stiel- oder Traubeneiche haben eine sehr weite ökologische Amplitude- sie könnten Temperaturanstiege von 3 bis 4 °C im Jahresmittel verkraften. Sollte sich unser Klima jedoch nur um 1,5 bis 3 °C abkühlen, könnten sie schon ernsthafte Probleme bekommen, denn ihr Verbreitungsgebiet reicht nur bis nach Südschweden, und der Fluchtweg in den wärmeren Süden wird von den Alpen verstellt.

Aber diese milden Winter- führen sie nicht zu Chaos und Irritationen in der Natur? Um das zu klären, schauen wir uns die Entwicklung dreier wichtiger Jahreszeiten in der Natur seit 1990 an- den Vorfrühling, welcher mit dem Beginn der Haselblüte startet und dessen Eintrittstermin von den Spätherbst- und Wintertemperaturen beeinflusst wird, als nächstes den Erstfrühling (startet mit dem Laubaustrieb der Wild- Stachelbeere im Februar oder März), und den Vollfrühling (Beginn der Apfelblüte im April/Mai):

Abb. 1: Während der terminliche Beginn der Haselblüte (gelb) extrem schwankt, variiert der Beginn der Apfelblüte (rosa) nur noch wenig, der Laubaustrieb der Wild- Stachelbeere liegt im Mittelfeld. Tag Null ist bei dieser Zählweise der Neujahrstag; negative Werte bedeuten also Blühbeginn schon im Dezember. Keiner der Trends ist statistisch signifikant, weil trotz deutlicher Verfrühung die Streuung der Einzelwerte bei der Haselblüte extrem groß ist.

Man erkennt die massiv abnehmende Schwankungsbreite („Streuung“ oder „Standardabweichung“, das Quadrat davon ist die Varianz) der Eintrittstermine vom Vor- zum Vollfrühling. Die im Vorfrühling oft extremen Schwankungen der Eintrittstermine werden also im weiteren Vegetationsverlauf geglättet. Während die Differenz zwischen frühestem und spätestem Beginn der Haselblüte noch beachtliche 108 Tage in Weimar beträgt, sind es beim Beginn der Apfelblüte nur noch maximal 31 Tage! Mit anderen Worten: Die Natur gleicht vieles aus, ein extrem milder Winter bedeutet keinen zwangsläufig extrem frühen weiteren Vegetationsverlauf, ein strenger nicht zwangsläufig einen extrem späten. Meist bleiben von dem ursprünglichen Vorsprung oder Rückstand des Vorfrühlings im Vollfrühling nur noch wenige Tage übrig. Verfrühungen oder Verspätungen von mehr als 10 Tagen sind im Vollfrühling nur dann möglich, wenn der März ebenfalls sehr warm (1990, 2014) oder sehr kalt (1996, 2006, 2013) ausfiel. Ähnliches zeigen auch andere Frühjahrsblüher an anderen Orten:

Abb. 2a und 2b: In Seesen/Kirchberg am Harz haben sich die Blühtermine der Salweide (oben, hier in Tagen seit Jahresbeginn, y- Achse) und der Schlehe seit 1987 praktisch nicht geändert.

2016 bremsten ein eher nasser, kalter, sonnenscheinarmer März und ein zwar relativ milder, aber wechselhafter April die ursprünglich sehr frühe Vegetationsentwicklung stark, und der zeitigsten Haselblüte seit 1990 (5. Dezember 2015) folgte ein normaler Vollfrühlingsbeginn (Beginn der Apfelblüte am 20. April 2016). Am 1. April 2016 sah es in Weimar noch so aus:

Abb. 3: Vom April- Schnee verschüttete junge Lilien in Weimar – kein Drama und auch nicht ungewöhnlich, doch verzögert ein solches Ereignis stets auch die Vegetationsentwicklung. Foto: Stefan Kämpfe.

Außer den Temperaturverhältnissen beeinflussen noch weitere Faktoren die Pflanzenentwicklung- die Tageslänge, die Lichtqualität und die sogenannte Dormanz. Als Dormanz (von lateinisch dormire = schlafen) werden Formen der Entwicklungsverzögerung bei Lebewesen bezeichnet. Diese sind oft genetisch und/oder hormonell gesteuert und verhindern beispielsweise ein vorzeitiges Blühen von Pflanzen oder Gehölzen in extrem milden Spätherbsten oder Wintern. Ähnlich wirkt die Tageslänge. Erst, wenn eine Pflanze oder ein Tier spürt, dass die Tage wieder eine bestimmte Länge erreicht haben, wird die Winterruhe beendet. Auch die Lichtqualität beeinflusst das Blühverhalten vieler Pflanzen. „Warmes“, infrarotreiches Sonnenlicht im zeitigen Frühjahr regt die Blühwilligkeit über die Bildung von Blühhormonen an. Damit sich die Pflanzen aber nicht totblühen, stoppt das zunehmend UV- reichere Licht im weiteren Verlauf des Frühlings die Bildung von Blühhormonen bei den Frühblühern und Gehölzen, die Wachstums- und Reifephase des Sommers beginnt. Dieser einfache Mechanismus erklärt auch, warum einige Gehölze oder Frühblüher in sonnigen, milden Herbsten mitunter erneut blühen- das Sonnenlicht ist dann wieder UV- arm. Damit wird auch klar, dass trübe Witterung, wie sie im Februar/März 2016 herrschte, die Blüte verzögern kann- nicht nur wegen des fehlenden Erwärmungseffekts, sondern auch wegen der fehlenden Signalwirkung.

Nun noch einige Bemerkungen zu den angeblich „wegen des Klimawandels“ bedrohten Zugvögeln, die angeblich „zu spät“ in die „schon zu weit entwickelte Natur“ zurückkehren. Bislang blieb eine „katastrophale Verfrühung“ der Naturentwicklung aus. Bei unserem Artikel über die DWD-Forsythien in Hamburg haben wir gezeigt, dass es diese Verfrühung in den letzten 35 Jahren überhaupt nicht gibt. Aber käme es wirklich zu einer massiven Verfrühung, was würde passieren? Wir betrachten eine fiktive Zugvogelpopulation und wollen diese mit P1 bezeichnen. Sie hat eine genetische Variabilität, die in etwa einer Normalverteilung entspricht. Die meisten Individuen dieser Population P1 haben eine ganz bestimmte Wärmetoleranz (Gipfel der Häufigkeitsverteilung), was sich unter anderem in einem bestimmten, mittleren Rückkehrtermin in das Brutgebiet nach Deutschland äußert, nehmen wir mal an, es sei der 5. April (94 Tage nach Jahresbeginn, erster Januar nicht mitgezählt!). Nun gibt es aber in P1 auch weniger an Wärme angepasste Individuen, die später zurückkehren; sie liegen links des Maximums der Normalverteilung. Rechts vom Maximum liegen die wärmetoleranteren Frühheimkehrer. Wird es nun im Brutgebiet dauerhaft wärmer, so finden diese die besseren Bedingungen vor, sie vermehren sich bevorzugt, bis anstelle von P1 eine Population P2 entstanden ist, deren meiste Individuen nun nicht mehr am 5. April, sondern schon am 25. März (83 Tage nach Jahresbeginn) heimkehren. In der unten stehenden Skizze haben wir diesen Vorgang grafisch dargestellt:

Abbildung 4: Aus den wärmetolerantesten Individuen der Population P1 (orange Fläche) entsteht die Population P2 (orange Kurve), deren meiste Individuen nun schon 83 Tage nach Jahresbeginn in das Brutgebiet heimkehren.

Selbstverständlich funktioniert diese Anpassungsstrategie der Natur mit Hilfe der genetischen Variabilität einer Art auch im umgekehrten Fall, also bei einer moderaten Abkühlung. Und bei dieser Betrachtung wurde das enorme Lernvermögen (Intelligenz) der Vögel noch nicht einmal berücksichtigt. So erlernen möglicherweise auch genetisch festgelegte „Spätrückkehrer“ schon nach wenigen Jahren die frühere Heimreise, weil sich die Bedingungen geändert haben. Nicht umsonst hat die Amsel, vor gut 100 Jahren noch ein scheuer Waldvogel, die Städte erobert. Sie erlernte das Leben in unmittelbarer Nähe des Menschen und profitierte außerdem vom wärmeren Stadtklima (UHI- Effekt!). Zudem ist das Nahrungsangebot durch die Hinterlassenschaften der Wegwerfgesellschaft im Vorfrühling oft ungleich höher. Unzählige Tier- und Pflanzenarten sind ihr mittlerweile gefolgt. Unter Biologen und Ökologen ist es längst kein Geheimtipp mehr: Willst Du seltene oder exotische Tier- und Pflanzenarten sehen, so gehe in die Stadt! Imker schätzen den früheren und länger anhaltenden Blütenreichtum der städtischen Gärten oder Parkanlagen.

Ein von Alarmisten oft angeführtes Phänomen sind sogenannte „Mastjahre“ (überreiches Blühen und Fruchten vieler Wald- und Obstgehölze), die seit einigen Jahrzehnten gehäuft auftreten. Angeblich seien sie eine Reaktion auf den „Klimawandel“ und die immer größere Umwelt- und Luftverschmutzung. Die Gehölze blühen überreich, um möglichst viel Nachwuchs zu erzeugen, ehe sie absterben. Ein kritischer Blick in die Klima- und Umweltdaten sowie in die Waldschadensberichte zeigt jedoch: Der befürchtete Klimawandel blieb trotz einer geringen Erwärmung aus, ebenso das vorhergesagte „Waldsterben“, und die Luftqualität verbesserte sich seit den späten 1980er Jahren dank der strengen Umweltauflagen enorm. Könnte das reichere Blühen also etwa das Gegenteil bedeuten- der Natur geht es besser, und warum? Wir hatten schon mehrfach über den positiven Einfluss der steigenden Kohlendioxid- Konzentration auf das Pflanzenwachstum berichtet, unter anderem hier http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/widerpart-zur-klimakonferenz-ein-loblied-auf-das-co2-die-erde-hat-nicht-zu-viel-sondern-zu-wenig-co2/ Unter anderem hilft CO2 dabei, unsere Ernteerträge zu steigern und die Ertragssicherheit zu verbessern. Wie erklärt sich dieser Zusammenhang? CO2 ist der wichtigste Pflanzennährstoff- ohne CO2 funktioniert keine Fotosynthese! Allerdings liegt die momentane CO2- Konzentration weit unterhalb der für Pflanzen optimalen Werte. Jegliche CO2- Konzentrationssteigerung bewirkt nach den Ertragsgesetzen daher einen überproportional hohen Ertragszuwachs. Das CO2 wird von den Pflanzen durch mikroskopisch kleine Spaltöffnungen an der Blattunterseite eingeatmet; diese ähneln kleinen Mündern. Beim Atmen verliert das Blatt jedoch Wasser- genau wie wir auch. Steigt nun die CO2- Konzentration, so muss das Blatt weniger atmen, es verliert weniger Wasser. Somit hat CO2 auch eine wesentliche ertragsstabilisierende Wirkung bei Dürren. Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass in Thüringen etwa 39% der Variabilität der Getreideerträge (tendenzieller Anstieg) mit der steigenden CO2- Konzentration erklärt werden können:

Abb. 5: CO2 bewirkt Ertragssteigerung bei Getreide.

Dieser „Düngungseffekt“ des CO2 beschränkt sich nicht auf Nutzpflanzen, sondern führt auch bei den Wildpflanzenarten zu einer erhöhten Biomasse- und Samenproduktion. Die im Frühling 2016 um Weimar zu beobachtende reiche Hainbuchen- und Birkenblüte ist also kein Menetekel eines bevorstehenden Baumsterbens, sondern weist auf bessere Wachstumsbedingungen hin.

Abb. 6: Überreiche Hainbuchenblüte 2016- eher ein gutes Zeichen für den Zustand der Natur. Foto: Stefan Kämpfe

Da Bilder mehr sagen als viele Worte, ist nachfolgend das Pflanzenwachstum bei verschiedenen CO2-Konzentrationen dargestellt. Quelle: www.nhteapartycoalition.org/pdf/LeonAshby.pdf

Abb. 7: Im linken Bild wuchs der Baum bei einem CO2-Pegel von 385 ppm, wie er noch vor einigen Jahren auf dem Mauna Loa gemessen wurde. Bereits bei einer Zunahme um 150 ppm auf 535 ppm ist ein deutlicher Zuwachs im Wachstum zu erkennen. Bei einer Zunahme auf 835 ppm, also mehr als dem doppeltem heutigen Wert, was in etwa dem raschen Verbrennen sämtlicher, heute bekannter fossiler Brennstoffe entspräche, ist der Baum zu beachtlicher Größe heran gewachsen. Er ist im gleichen Wachstumszeitraum auf die doppelte Größe gewachsen, als bei einer CO2-Konzentartion von 385 ppm.

Eindrucksvoller als in dieser Bildserie kann nicht unter Beweis gestellt werden, dass CO2 den Pflanzen hilft und zugleich Mensch und Tier nicht schädigt, sondern, in den gezeigten Bandbreiten, nützlich ist. Demnach ist festzustellen, dass die derzeitige CO2-Konzentration der Atmosphäre von etwa 400 ppm für Pflanzen nicht optimal ist. Mehr C02 wäre besser

Welche Auswirkungen hätte eine Erwärmung auf Landwirtschaft oder Gartenbau? Zwei alte Bauern- Regeln helfen vielleicht weiter: „Stell‘n Blätter an den Eichen schon im April sich ein, gedeih’n im Lande Korn und Wein.“ Und „Je früher im Lande der Schlehdorn blüht, desto eher der Schnitter zur Ernte auszieht.“ Unsere Vorfahren (diese Bauern- Regeln sind mehrere hundert Jahre alt) wussten also die Wärme zu schätzen. Und die neue, erst 2012 entwickelte CRISPR- Cas- Gentechnik (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats), welche die Nachteile der bisherigen Gentechnik vermeidet, weil sie es ermöglicht, DNA gezielt zu schneiden und zu verändern (Genome Editing), schafft auch neue Möglichkeiten zur Züchtung wärmetoleranter Sorten.

Doch gibt es nach milden Wintern nicht viel mehr Schädlinge? Auch das erweist sich als weit verbreiteter Irrtum. Anhaltend starke Fröste dezimieren die Schädlinge nicht wesentlich- sie sind daran angepasst. Am ehesten leiden sie noch unter den Früh- und Spätfrösten der Übergangszeiten, aber ganz besonders unter milden, feuchten Wintern. Warum? Ihre Eier, Puppen oder Imagos verschimmeln und verfaulen dann regelrecht. Auch den Mäusen geht es unter dem Schnee besser als ohne schützende Schneedecke, denn dann haben die Greifvögel, Füchse und andere Mäusefresser ein leichtes Spiel. Somit braucht sich auch niemand wegen milder Winter oder der Aprilwärme zu sorgen- im Gegenteil! Genießen wir die milden Zeiten, falls sie denn noch anhalten sollten, eine mögliche Abkühlung hätte weitaus schlimmere Folgen, als eine Erwärmung.

In unseren letzten Artikeln hatten wir anhand des Datenmateriales des Deutschen Wetterdienstes gezeigt, dass die ersten drei Monate des Jahres seit 30 Jahren bereits eine konstante Trendlinie ausweisen bzw. sogar (noch) nicht signifikant abkühlen, also in Richtung kühler tendiert. Der April machte da noch eine angenehme Ausnahme, doch wie lange noch. Eine meist unfreundliche, kalte zweite Aprilhälfte 2016 war vielleicht schon ein erster Vorgeschmack auf das Aprilwetter der kommenden Jahrzehnte. Ein Blick auf die Temperaturen des fast WI-freien Standortes Amtsberg-Dittersdorf im Erzgebirge scheint die Aprilfreuden zu trüben.

Abb. 8: In dem fast wärmeinselfreien Ort Amtsberg-Dittersdorf wurde es die letzten 30 Aprilmonate seit 1987 auch wärmer, eine lineare Trendlinie hat den Steigungsfaktor y = 0,03, doch auch ohne die Polynom 2- Linie wäre mit den Augen ein Stillstand seit 19 Jahren erkennbar, der allerdings (noch) nicht statistisch signifikant ist.

Zusammenfassung: Die meisten Nutz- und viele Wildpflanzen entstammen wärmeren Regionen. Verschiedenste Regelmechanismen in der Natur wie Dormanz (Ruhephasen) oder Lichtreize verhindern auch nach milden Wintern ein allzu zeitiges Frühlingserwachen, was sich anhand der Phänologischen Beobachtungen aus Weimar und anderen Orten in Deutschland belegen lässt. Mittels genetischer Varianz können sich Flora und Fauna an geänderte Verhältnisse, wie etwa Erwärmung, anpassen. Die reichere Blüte vieler Wild- und Obstgehölze weist auf günstigere Umweltbedingungen hin; die weitaus größte Zahl der Nutz- und Wildpflanzen profitiert von höheren CO2- Gehalten und von mehr Wärme; diese wirken ertragssteigernd und ertragsstabilisierend und schaffen mehr Anbaumöglichkeiten in Land- und Gartenbau. Mehr Wärme bedeutet nicht zwangsläufig mehr Schädlinge. Ein relativ warmer April beschleunigt das Pflanzenwachstum und legt den Grundstein für ein erfolgreiches Erntejahr.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Anti-Fossil-Schwerpunkt beim Earth Day könnte Millionen in Grüne-Energie-Armut stürzen

Wir mussten unser Gesetz nicht auf Vordermann bringen. Zu jener Zeit war „Vermüllung“ noch nicht Bestandteil unseres Wortschatzes. Die Luft in Südkalifornien, wo ich aufgewachsen bin, war oftmals so dick mit Smog belastet, dass wir die umliegenden Berge nicht sehen konnten.

Zum Glück hat sich das geändert.

Man schaue sich in seiner Heimatgemeinde um. Wahrscheinlich sieht man grüne Bäume, blauen Himmel und Springbrunnen, die im Sonnenschein funkeln. Mit dem Erfolg der Umweltbewegung, deren Unterstützer und der nichtkommerziellen Gruppen musste sie immer radikaler werden, um relevant zu bleiben.

Umweltaktivismus hat sich verändert.

Die Verwandlung der Bewegung wird vielleicht am augenfälligsten am Earth Day 2016 – welchen manch einer den „wichtigsten Earth Day der Geschichte“ nennt.

In diesem Jahr wird am 22. April in einer hoch feierlichen Zeremonie am UN-Hauptquartier in New York das Pariser Klimaabkommen offiziell unterzeichnet. 30 Tage, nachdem mindestens 55 Nationen, die 55% der globalen Treibhausgas-Emissionen verursachen, den Vertrag unterzeichnet hatten, wird das Abkommen in Kraft treten – und die Länder verpflichten, individuelle Ziele für Emissions-Reduktionen festzulegen, wobei erwartet wird, dass diese begutachtet und alle fünf Jahre aktualisiert werden.

Während man in den Nachrichten zum Earth Day 2016 wahrscheinlich tanzende Menschen in den Straßen sehen wird*, werden all jene, die zwischen den Schlagzeilen lesen können, ein düsteres Bild erkennen – eines, bei dem über 10% des Einkommens eines Haushaltes für Energie ausgegeben werden muss; eines von „grüner Energie-Armut“.

Um die nicht bindenden Verpflichtungen zu erfüllen, die Präsident Obama im vorigen Dezember in Paris abgegeben hatte, setzt er neben vielen Vorschriften auf den Clean Power Plan CPP.

[*Dieser Beitrag war im Original natürlich vor diesem Earth Day erschienen.Man kann also gleich prüfen, ob die Autorin alles richtig eingeschätzt hat. Anm. d. Übers.]

Vor einigen Tage hat Senator Jim Inhofe von den Republikanern, Vorsitzender des Environment and Public Works Committee des Senats, im Vorlauf zum Earth Day einige Bemerkungen gemacht bzgl. der Unerreichbarkeit der US-Klimaverpflichtungen. Er sagte: „Der Clean Power Plan ist der Mittelpfeiler des Versprechens des Präsidenten an die internationale Gemeinschaft, dass die USA Treibhausgas-Emissionen um 26% bis 28% senken werden“. Er wird „Strompreis-Steigerungen in zweistelliger Höhe in 40 [US-]Staaten mit sich bringen“ und würde „klamme Gemeinden daran hindern, Zugang zu zuverlässigen und bezahlbaren Treibstoffquellen zu haben. Dies wird arme Familien vor die Wahl stellen zwischen gesunder Nahrung auf dem Tisch oder die Heizung im Winter zu drosseln“.

Die Heritage Foundation hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht über die verheerenden ökonomischen Kosten des Pariser Klimaabkommens, welches die Organisation einen „Schub in Richtung Unterentwicklung für die industrialisierte Welt und ein wesentliches Hindernis für Wachstum in den Entwicklungsländern“ nennt. Weil die Vorschriften bzgl. globaler Erwärmung „den Verbrauch der effizientesten und preiswertesten Formen der Stromerzeugung abwürgen, werden das Wirtschaftsleben ebenso wie Haushalte höhere Stromkosten schultern müssen“. Der Bericht zieht das Fazit: „restriktive Maßnahmen bei der Energieerzeugung, um Ziele wie jene des Pariser Abkommens zu erreichen, werden der US-Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen. Bürokratisch verordnete Abgaben, Steuern und Subventionen für spezielle Interessengruppen werden die Einkommen der Familien mit tausenden Dollar pro Jahr belasten, die Energiekosten in die Höhe treiben und hunderttausende Arbeitsplätze vernichten. Und all das nur, um lediglich trivialen und hypothetischen Auswirkungen der globalen Erwärmung zu begegnen“.

Die Erfahrungen in der realen Welt bestätigen sowohl die Beobachtungen von Senator Inhofe als auch die Schlussfolgerungen der Heritage Foundation.

Deutschland ist eines der besten Beispiele für grüne Energiearmut, hat doch das Land einige der aggressivsten Programme zur Reduktion von Treibhausgasen aufgelegt, die jedwedem Unternehmen großzügige Subventionen garantiert, das grüne Energie erzeugt. Auf der Grundlage einer extensiven Studie von Gläubigen der grünen Energie aus dem Jahr 2014 habe ich das Gesamtergebnis des Programms angesprochen: Steigende Kosten und steigende Emissionen. Ich schrieb: „Nach der Lektüre des 80 Seiten starken Weißbuches war ich über drei unterschiedliche Beobachtungen erschüttert. Das deutsche Experiment hat die Energiekosten für Haushalte und die Wirtschaft erheblich steigen lassen, die Subventionen sind nicht nachhaltig, und als Folge davon eine instabile Energieversorgung“. Ich war damals zu dem Ergebnis gekommen, dass „die hohen Preise die Armen überproportional belasten und den neuen Terminus ,Energiearmut‘ hervorgebracht hatten“.

Gerade in jüngster Zeit sind auch andere zu dem gleichen Ergebnis gekommen (hier und hier). Am 13. April kommentierte das Wall Street Journal: „Die seit 16 Jahren in Deutschland vollzogene Energiewende hat schon jetzt den Energiemarkt des Landes zerschlagen in deren Bestreben, die Wirtschaft von fossilen Treibstoffen und Kernkraft abzubringen. Traditionelle Kraftwerke einschließlich derjenigen, die saubereres Gas verbrennen, wurden reihenweise geschlossen, während in den Himmel schießende Strompreise die Industrien nach Übersee vertrieben und Haushalte in den Bankrott getrieben haben. Die Verluste von Arbeitsplätzen summieren sich auf zehntausende“. Dabei haben die Emissionen während der letzten sieben Jahren zugenommen. Im März hat Mike Shellenberger, Präsident von Environmental Progress und „Held der Umwelt“ des Magazins Time geschrieben: „Die Menschen wollen wirklich an das Gute hinsichtlich der deutschen Energiewende glauben, aber – die Emissionen des Landes sind gestiegen“. Das WSJ folgert: „Die Marktverzerrungen durch eine übermäßige Stützung auf teure, aber unzuverlässige Energie haben schon jetzt dazu geführt, dass sich deutsche Unternehmen mehr auf billige und schmutzige Kohlekraftwerke verlassen, um die Ausfälle zu kompensieren, wenn erneuerbare Quellen die Nachfrage nicht decken können“.

Deutschland steht nicht allein.

Auch UK steht Reuters zufolge vor „Energiearmut“. In dem Bericht heißt es: „Die Regierung steht auch unter Druck, die steigenden Energiekosten zu beschneiden für die 2,3 Millionen von 27 Millionen Haushalten in UK, die als energiearm betrachtet werden. Das bedeutet, dass die Kosten für die Heizung ihrer Wohnungen ihnen ein Einkommen hinterlässt, dass unter der Armutsgrenze liegt“. In einem anderen Bericht geht es um die Kappung der UK-Solarsubventionen (hier): „Die Regierung sagt, dass die Änderungen erforderlich seien, um die Rechnungsbegleicher zu schützen, lasten doch die Solar-Anreize schwer auf den Stromkosten der Haushalte“.

Der Washington Post zufolge liegen die Niederlande schon jetzt deutlich hinter ihrem Plan zur Erreichung grüner Energieziele zurück. Man musste drei neue Kohlekraftwerke errichten – zumindest teilweise, um die hohe Prozentzahl von Elektroautos mit Strom zu versorgen. Daneben gibt es in dem Land Hunderte Windturbinen, die mit Verlust arbeiten und in Gefahr sind, abgebaut zu werden. In einem Bericht heißt es: „Subventionen für die Erzeugung von Windenergie sind in vielen Fällen nicht mehr kosteneffektiv. Vor allem kleinere, ältere Windmühlen bringen Verluste, aber selbst neuere Windmühlen haben Schwierigkeiten, mit unzureichenden Subventionen profitabel zu sein“.

[Ist es nicht bezeichnend, dass diese Dinger im Mutterland der Windmühlen „Windmühlen“ genannt werden? Anm. d. Übers.]

Werden wir mal konkreter. Es gibt das über-grüne Kalifornien* – wo der Milliardär und Aktivist Tom Steyer aggressiv grüne Politik vorantreibt. Schlagzeilen werben heftig dafür, dass Kalifornien den teuersten Markt der USA für den Benzin-Einzelhandel hat. Aber dem Institute for Energy Research zufolge hat es auch mit die höchsten Strompreise in den USA – „etwa 40% über dem nationalen Mittelwert“. In einem Bericht des Manhattan Institute aus dem Jahr 2012 heißt es, dass etwa eine Million Haushalte in Kalifornienvon „Energiearmut“ betroffen sind – wobei Latinos und Amerikaner mit afrikanischen Wurzeln am härtesten betroffen sind. Auf seinem übereifrigen Weg zu niedrigeren CO2-Emissionen und einem größeren Anteil von Erneuerbaren am verbrauchten Strom ist diese Zahl in Kalifornien inzwischen sicher noch gestiegen.

[*Der Begriff steht so im Original, einschließlich des „ü“: über-green California. Anm. d. Übers.]

Erinnern Sie sich an die Folge einer Politik ähnlich dem CCP, wenn Sie in dieser Woche Kommentatoren den „wichtigsten Earth Day der Geschichte“ zelebrieren hören und an die globale Bedeutung der Unterschriften unter dem Pariser Klimaabkommen denken, nämlich grüne Energie-Armut. Ziehen Sie diese heran (es gibt noch viele weitere Storys), wenn Sie mit Ihren Freunden sprechen. Machen Sie diese Woche zur „Grüne-Energie-Armut-Woche“ oder klicken Sie sich hinein: #GEPW.

Allerdings müssen wir nicht dazu verdammt sein, in die grüne Energie-Armut zu rutschen. Es gibt einige gute Nachrichten.

Erstens, das Pariser Klimaabkommen ist nicht bindend. Sogar Todd Stern, der US-Klimabotschafter, räumte in der Huffington Post (hier) ein: „Alles, was Paris ausmacht ist, dass eine Struktur geschaffen wird, die die Länder ermutigen wird, ihre Ziele alle fünf Jahre nach oben zu schrauben“. Während die erforderliche Anzahl von Nationen wahrscheinlich vor der Wahl des nächsten Präsidenten unterschreiben werden, ist das einzige Druckmittel die politische Beschämung. Und selbst falls es gesetzlich bindend gewesen wäre wie das Kyoto-Protokoll, weist das Reason Magazine darauf hin (hier), was mit Ländern wie Kanada und Japan passiert wäre, welche ihre „feierlich gegebenen Versprechen des Vertrages gebrochen hatten“ – nämlich ÜBERHAUPT NICHTS. Der Bericht im Heritage Report fügt hinzu: „Die Geschichte liefert nur geringes Vertrauen, dass es auch nur zu einer solchen Verpflichtung kommt. Zum Beispiel errichtet China 350 neue Kohlekraftwerke und plant den Bau von 800 weiteren“.

Dann gibt es da noch die gesetzliche Verzögerung bei der Implementierung des CPP – welcher dank eines Urteils des Obersten Gerichtshofes Anfang dieses Jahres noch mindestens die nächsten zwei Jahre durch die Instanzen gehen wird. Inhofe stellte fest: „Ohne die zentrale Komponente von (Obamas) internationaler Klima-Agenda stammen Träume zur Erreichung der Versprechen aus Wolkenkuckucksheim“.

„Präsident Obamas Klimaversprechen ist unerreichbar und hat in den USA keine Chance, jemals durchzukommen“, sagte Inhofe. „Um des wirtschaftlichen Wohlergehens der USA willen ist dies etwas sehr Gutes“.

The author of Energy Freedom, Marita Noon serves as the executive director for Energy Makes America Great Inc., and the companion educational organization, the Citizens’ Alliance for Responsible Energy (CARE). She hosts a weekly radio program: America’s Voice for Energy—which expands on the content of her weekly column. Follow her @EnergyRabbit.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Volksbegehren gegen Windkraftausbau in Brandenburg

Obwohl ich nicht einzusehen vermag, warum die Windkraft in Maßen (wie Frau Ehresmann schreibt, sinnvoll sein kann, bitte ich Sie das Volksbegehren zu unterstützen) 

Frau Helga Ehresmann vom Kampagneteam Volksbegehren Windkraft schrieb mir gestern

Sehr geehrter Herr Limburg,

sicher ist es nicht Ihrer Aufmerksamkeit entgangen, dass am 07.01.2016 unser VOLKSBEGEHREN gestartet wurde.

Hierfür benötigen wir insgesamt 80.000 Unterschriften, um unserer Landesregierung zu demonstrieren, dass ihr Vorhaben, die Windflächen noch zu verdoppeln und 22.000 ha Wald dafür zu roden von den Menschen nicht mitgetragen wird. Das Wohl von Mensch und Natur spielt bei ihren Entscheidungen keine Rolle mehr. 

Deshalb brauchen wir mehr Menschen wie Sie, denen die Natur noch viel bedeutet. Wir müssen unsere Mitmenschen aufklären, dass die erneuerbaren Energien gar nicht so toll sind, dass sie unsere Wälder zerstören, dass eine Minderheit profitiert und eine Mehrheit den Preis für diesen unökologischen, unsinnigen und nicht zukunftsfähigen Energieumbau bezahlen soll. Hierfür habe ich unseren Flyer beigefügt.

Windkraft kann in Maßen sinnvoll sein, etwa in Industriegebieten. Wenn jedoch für vermeintliche Ökoenergie Ökosysteme wie unsere Wälder in großem Umfang  beschädigt oder zerstört werden, dann handelt es sich in Wahrheit um knallharte, grün verpackte Wirtschaftsinteressen. 

Bitte unterstützen Sie unser VOLKSBEGEHREN mit Ihrer Stimme.

Unter dem Link www.volksbegehren-windkraft.de finden Sie ein Anforderungsformular für die Briefabstimmungsunterlagen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mein Anliegen Ihrer gesamten Familie und Freunden weiterleiten. Vielen Dank.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Helga Ehresmann

Tel. 0151 58177973

www.volksbegehren-windkraft.de

Mitglied von BI Freier Wald e.V.

Mitglied von Volksinitiative Rettet Brandenburg

VERNUNFTKRAFT.

Bundesinitiative für vernünftige Energiepolitik

www.vernunftkraft.de

Sie finden den Antrag und das Infoblatt als pdf zum Ausdrucken im Anhang. 

Related Files




Die Modell-Atmosphäre und globale Erwärmung

Alles, was wir über das Weltklima wissen … in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft … wissen wir durch Modelle“. Das sagt Prof. Paul Edwards, ein Befürworter des „Konsens“-Standpunktes zum Klimawandel, in seinem hoch gelobten Buch A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming (MIT Press, 2010). Er vermerkt auch: „ohne Modelle gibt es keine Daten“.

Modelle sind zu einem integralen Bestandteil moderner Wissenschaft geworden. In vielen Bereichen, sagt Edwards, „begleiten Computermodelle die Laborexperimente oder ersetzen diese sogar; Analyse- und Simulations-Modelle wurden prinzipielle Mittel bei der Datensammlung, der Vorhersage und beim Treffen von Entscheidungen“.

Dies erfordert in der zeitgemäßen Welt der Wissenschaft natürlich die Hilfe mächtiger moderner Computer. Die drei grundlegenden Komponenten der wissenschaftlichen Methode – Beobachtung, Hypothese und Austesten derselben – gelten nach wie vor, aber in vielen Fällen ist der Eckpfeiler Austesten von Modellen begünstigt und in manchen Fällen sogar usurpiert worden.

Wie viele der Zweifler an der katastrophalen, vom Menschen verursachten Hypothese der globalen Erwärmung bestätigen können, beruhen die „Beweise“ für eine weltweite Klimakatastrophe ausschließlich auf den Ergebnissen atmosphärischer Modelle. Kann man derartigen Ergebnissen genug Vertrauen entgegenbringen, um Billionen Dollar während der nächsten Jahre auszugeben, um den Energiebereich umzukrempeln und die finanziellen Ressourcen umzuverteilen? Ein Forscher drückte es so aus: „Man kann ein Modell heranziehen, um alles zu stützen, was man will, aber man kann damit nichts beweisen … man kann modellieren, dass die Sonne um die Erde kreist“.

Atmosphärische Modelle haben immense Schwierigkeiten bei der Simulation von Schlüsselelementen des hydrologischen Kreislaufes wie etwa Bedeckung mit Wolken und Verteilung der Niederschlagsmenge. Derartige Komponenten sind offensichtlich wichtig für drastische politische Entscheidungen, die sich schwer auf solche dekadenweite Projektionen stützen.

Wasser in all seinen Aggregatzuständen – als unsichtbarer Wasserdampf in der Atmosphäre, als Flüssigkeit in den riesigen Ozeanen und als Kleinst-Wassertröpfchen in Wolken oder als solide Eisschilde und Schneekristalle – ist der ultimative Lenker des Klimas auf der Erde. So genannte Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan spielen bei der Klimasteuerung eine sekundäre Rolle. Und trotzdem richtet sich der Schwerpunkt der Forschungsförderung auf „Kohlenstoff-Verschmutzung“, und fast durchweg finden sich nur negative Aspekte eines gestiegenen atmosphärischen CO2-Gehaltes in der populären als auch der wissenschaftlichen Presse. Die tatsächlich eingetretenen positiven Auswirkungen von mehr CO2 in der Luft, beispielsweise manifestiert in der Ergrünung des Planeten, werden verworfen oder völlig ignoriert.

Ich habe schon früher darauf hingewiesen: die meiste Zeit meines Berufslebens als ein Meteorologe mit dem Fachgebiet Luftverschmutzung habe ich mich auf irgendwelche Weisen mit der atmosphärischen Modellierung befasst. Und aus Erfahrung geht eindeutig hervor, dass die Komplexität des Erdklimas unglaublich vielfältig ist. Die Vorhersage der Zukunft eines solchen Klimas in bedeutsamen Details ist eine unglaubliche Herausforderung. Und das Niveau der Erfahrung, der Umfang des Wissens und die Entwicklung von Intuition, um auch nur eine halbwegs zuverlässige Ahnung des zukünftigen Klimas zu bekommen, ist ziemlich beeindruckend.

Verständlicherweise muss die große Mehrheit der Öffentlichkeit darauf vertrauen, was die Klimawissenschaftler ihr über die Zukunft der atmosphärischen Zustände dieses Planeten sagen. Dennoch sollte dieses Vertrauen zumindest in einigen Punkten auch hinterfragt werden, vor allem von nachdenklichen Erwachsenen. Denkende Menschen sollten es besser wissen als einfach nur selbst wirklich smarten Wissenschaftlern zu vertrauen, wenn es darum geht, was diese Wissenschaftler „zuverlässig wissen“ über das Erdklima viele Jahrzehnte im Voraus. Selbst die wirklich smarten Wissenschafts-Weisen können unmöglich um den langfristigen Zustand des globalen Klimas wissen – außer in Gestalt einer großen Bandbreite von Temperatur und Niederschlags-Niveaus (eine Bandbreite, die für praktische Zwecke viel zu groß ist). Dieses fehlende Wissen kam während der letzten 18 Jahre eindrucksvoll ans Tageslicht, passt doch während dieser Zeit der modellierte globale mittlere Temperaturtrend überhaupt nicht zur Realität.

Wenn es also um die Modellierung des Klimas in ferner Zukunft geht, kann man es vielleicht am besten mit den Worten des bedeutenden Atmosphären-Wissenschaftlers Reid Bryson ausdrücken: „Eine Vorhersage zu erstellen ist einfach. Damit recht zu haben, das ist der schwierige Teil“.

Anthony J. Sadar is a Certified Consulting Meteorologist and author of In Global Warming We Trust: Too Big to Fail (Stairway Press, 2016) 

Link: http://www.americanthinker.com/articles/2016/04/the_model_atmosphere_and_global_warming.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Mensch verliert durch Kohlekraftwerke statistisch insgesamt 3 Stunden an Lebenszeit nachdem er vorher damit 40 Jahre Lebenszeit gewann, deshalb muss er Greenpeace zufolge auf billigen Kohlestrom verzichten

Bild rechts: Titelbild der Greenpeace-Studie „Tod aus dem Schlot“

Wenn Greenpeace einen Feind auserkoren hat, wird es gnadenlos. Egal wie viel Segen der Feind der Menschheit gebracht hat, er ist unrettbar verloren. Einer dieser Feinde ist die Kohle. Und wieder ist es das hörige Deutschland, dem Greenpeace mit einem Energiekonzept „ Klimaschutz: Der Plan – Das Energiekonzept für Deutschland“[5] vorschreiben will, wie es seine Energieversorgung auszurichten hat.

Begleitet werden solche Kampagnen durch „wissenschaftliche“ Belege vorwiegend in Form von Greenpeace beauftragten Studien. Wie in solchen Greenpeace-Studien mit Zahlen bewusst manipuliert wird, hat das Portal Novo Argumente in einer aktuellen Publizierung „Aufatmen dank Kohle“[1] beschrieben.

Greenpeace – lügen mit Statistik[1]

Laut Greenpeace führen die Emissionen deutscher Kohlekraftwerke jedes Jahr zum vorzeitigen Tod von ungefähr 3100 Menschen. Dies sei gleichbedeutend mit einem Verlust von insgesamt 33.000 Lebensjahren. Diese Zahlen stammen zwar aus einer wissenschaftlichen Studie 6, sind aber, so isoliert, wie Greenpeace sie verwendet, nur Propaganda ohne Aussagewert.

Wie sieht nun das Gesamtbild aus? Aus Kohlekraftwerken stammen laut Umweltbundesamt (UBA) neun Prozent des Feinstaubs in Deutschland (Feinstaub gilt als größter „Schädling“). Etwa dreimal so viel trägt der Verkehr bei, ebenso wie die „umweltfreundliche“ Verbrennung von Holz. 7 Die Greenpeacler zielen mit ihrer Kampagne gegen Kohle also weit daneben.

„Heute leben wir (in den reichen Ländern) durchschnittlich rund vierzig Jahre länger als noch vor 150 Jahren – auch dank Kohle“

Und was bedeuten 3100 vorzeitige Tode – rein statistisch gesehen? Wenig. Etwa so viele Menschen kommen jährlich auf Deutschlands Straßen nicht wahrscheinlich, sondern direkt zu Tode. Dazu gibt es noch über 300.000 Verletzte. Und die verlorenen 33.000 Lebensjahre? Das kürzt, statistisch gesehen, das Leben jedes Bundesbürgers jährlich um drei Stunden.

Und deswegen macht Greenpeace den Menschen Angst? Die drei Stunden verliert man doch gerne bei dem immensen Nutzen der Kohle. Heute leben wir (in den reichen Ländern) durchschnittlich rund vierzig Jahre länger als noch vor 150 Jahren – dank einer vor allem durch Kohle angetriebenen Industrialisierung. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung spricht von drei Monaten, die das Leben Jahr für Jahr länger geworden ist (und noch wird). Drei Monate gewonnen für den Preis von drei verlorenen Stunden – kein schlechtes Geschäft.

Bild 1 zeigt, wie drastisch in den heutigen Industrieländern seit dem Jahr 1800 die Lebenserwartung gleichzeitig mit den CO2-Emissionen gestiegen ist.

Kohlendioxid ist ein Indikator für die Nutzung fossiler Brennstoffe, des Motors der Industrialisierung. Welche schädlichen Nebenwirkungen dabei auch auftreten mögen – der Gewinn an Lebenszeit und Lebensqualität macht diese Nachteile mehrfach wett.

Bild 1, Lebenserwartungen und CO2-Anstieg, Quelle: [1]. Eine schönere und beruhigendere Symbiose ist kaum vorstellbar.

China, Indien und andere Entwicklungsländer wachsen rapide. Damit, so die gängige grüne Litanei, steuerten diese Länder (und mit ihnen der Planet) in den Abgrund. Denn ungezügeltes Wachstum zerstöre die Umwelt, erschöpfe die Ressourcen und müsse unweigerlich im ökologischen Zusammenbruch enden. Warum sind dann die heutigen Industrienationen nicht im Abgrund versunken? Warum gibt es heute in Deutschland mehr Wald als vor der Industrialisierung? Warum sind seine Flüsse sauber, ist seine Luft atembar?

Wir finden keine Hinweise, dass sich die Umwelt bei wachsender Wirtschaft weiter verschlechtert“

Offenbar hängen Wirtschaftswachstum und Umweltschäden zusammen, allerdings anders, als es die grüne Lehrmeinung vorsieht: Je reicher eine Gesellschaft, umso besser geht es der Umwelt. Das ist plausibel. Wenn der Mensch gut lebt, kann er sich auch um seine Umwelt sorgen. Und wenn die Gesellschaft reich ist, hat sie auch die Mittel dazu. Diese Abhängigkeit lässt sich als Kuznets-Kurve(siehe Abbildung 4, Zufügung: Bild in den Auszügen hier nicht übernommen) darstellen, benannt nach ihrem Entdecker, dem Nobelpreisträger Simon Kuznets. Der Ökonom fand diese Kurve, als er untersuchte, ob und wie Einkommensungleichheit und wirtschaftliches Wachstum zusammenhängen. Diese Ungleichheit, so stellte er fest, nimmt mit wachsendem Reichtum ab. Die nach ihm benannte Kurve zeichnet diesen Prozess nach. Davon inspiriert, untersuchen Ökonomen seit den 1990er-Jahren, wie sich Umwelt und Industrie in ihrer Entwicklung beeinflussen. Auch dieser Verlauf folgt der Kuznets-Kurve. Die Ergebnisse widersprechen der verbreiteten Sicht, dass Wachstum ein Feind der Umwelt sei.

Den gesamten Artikel (nicht nur in Auszügen lesen): Novo Argumente für den Fortschritt „Aufatmen dank Kohle“[1]

Quellen

[1] Novo Argumente für den Fortschritt, 19.04.2016: Aufatmen dank Kohle

http://www.novo-argumente.com/artikel/aufatmen_dank_kohle#_edn5

[2] Greenpeace, 03.04.2013: 3.100 Todesfälle durch Kohlekraftwerke

https://www.greenpeace.de/themen/energiewende/fossile-energien/3100-todesfaelle-durch-kohlekraftwerke

[3] Greenpeace Studie 2013: „Tod aus dem Schlot“

[4] Greenpeace, Publikation: Aktionen, Erfolge und Geschichte

[5] Greenpeace, 12. 11. 2015: Energieszenario für klimaneutrales Deutschland „Der Plan“ für 100 Prozent Erneuerbare Energien




Klimamodelle rekonstruieren Niederschlagsentwicklungen nur mit gröbsten Fehlern

Kaltesonne berichtete darüber:

Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

[3] kaltesonne, 14.04.2016:

Spiegel Online berichtete im Beitrag “Fehler in Klimamodellen: “Dürreprognosen sind wenig vertrauenswürdig” über die Studie und brachte ein Interview mit Eduardo Zorita vom Helmholtz-Zentrum in Geesthacht, einem Ko-Autor der Studie:

[1] Eduardo Zorita: […] Unsere Studie aber zeigt, dass die Klimamodelle Probleme haben, Veränderungen des Niederschlags zu berechnen.

SPIEGEL ONLINE: Das würde den Kern der Klimaprognosen treffen, denn die wichtigsten Prognosen handeln ja von Veränderungen des Niederschlags. Was ist von den Warnungen vor mehr Dürre zu halten?

Zorita: Diese Prognosen sind wenig vertrauenswürdig. Unsere Arbeit zeigt, dass die Ergebnisse der Klimamodelle deutlich abweichen von den Klimadaten zum Niederschlag.

[…]

SPIEGEL ONLINE: Bestätigen die Daten denn, dass sich das Klima bereits verändert hat, wie es die Modelle berechnet haben? Auch beim Niederschlag müsste sich ja spätestens im 20. Jahrhundert der Einfluss des Menschen zeigen.

Zorita: In unseren Daten sieht man im 20. Jahrhundert keine Auffälligkeiten, es war beim Niederschlag keine Besonderheit. Vom neunten bis zum elften Jahrhundert war es ähnlich trocken, und da gab es noch keinen menschengemachten Klimawandel. Auch schwere Dürren wie zuletzt im Westen der USA werden durch Daten aus dem Mittelalter relativiert. Die Niederschlagsmenge scheint zudem stärker zu schwanken als bislang vermutet wurde, auch das zeigen die Daten aus 1200 Jahren.

[3] kaltesonne, 14.04.2016:

Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, an der Ko-Autor David Frank beschäftigt ist, gab die folgende Pressemitteilung zur Publikation heraus:

Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

Auf der Nordhemisphäre gab es in den letzten 1200 Jahren stärkere Nass- und Trockenzeiten als im 20. Jahrhundert – trotz Klimaerwärmung. Dies belegt eine neue Studie in Nature. Sie hinterfragt die aktuellen Klimamodelle, die bei steigenden Temperaturen größere Schwankungen im Wasserhaushalt für das 20. Jahrhundert zeigen, berichtet das internationale Forscherteam mit Beteiligung der Eidg. Forschungsanstalt WSL.

Dies ist überraschend, denn die gängigen Klimamodelle sagen eigentlich größere Schwankungen des Wasserhaushalts im wärmeren 20. Jahrhundert voraus. Wichtige Daten hierzu fehlten bisher jedoch, da die Niederschlagsmessungen keine 200 Jahre zurückreichen, schreiben die Forschenden in Nature. Die neuen Resultate könnten dabei helfen, die Modelle zur Vorhersage der künftigen Wasserverfügbarkeit zu verbessern.

Nachdem kaltesonne etwas sparsam mit Bildern und zusätzlicher Information ist, anbei etwas Ergänzung um das Problem anschaulicher zu machen.

Niederschlagssimulationen zeigen oft gegenteilige Projektionen

In der Dissertation „West African Monsoon Rainfall in a Warming Climate“ steht es sehr deutlich. Die Simulationen sind so unsicher, dass sie sogar gegenteilige Trends ausweisen:

[7] The Sahel, the semi-arid zone located along the southern margin of the Sahara and inextricably linked to the West African Monsoon, experienced one of the most remarkable decadal variability of monsoon rainfall. Given the historical climate-related calamities in this vulnerable area, a reliable prediction of future Sahel rainfall is essential to adapt to future
climate changes.
However, future Sahel rainfall projections from climate models are highly uncertain, showing even the opposite sign of the trends. Moreover, the 20th century cross-model consensus linking Sahel rainfall to tropical sea-surface temperatures (SSTs) breaks down for the 21 st century.

[Übersetzung von Chris Frey: Die Sahel-Zone, die semi-aride Zone am Südrand der Sahara, untrennbar verbunden mit dem westafrikanischen Monsun, war Schauplatz einer der bemerkenswertesten dekadischen Variationen der monsunalen Regenmenge. Angesichts der historischen klimabezogenen Kalamitäten dieses verwundbaren Gebietes ist eine zuverlässige Vorhersage der Regenmenge im Sahel unabdingbar, um sich an zukünftige Klimaänderungen anpassen zu können. Allerdings sind Projektionen der zukünftigen Regenmenge im Sahel höchst unsicher und zeigen sogar das entgegengesetzte Vorzeichen der Trends. Außerdem bricht der Konsens aller Modelle bzgl. der Regenmenge im Sahel in Verbindung zu tropischen Ozean-Wassertemperaturen aus dem 20 Jahrhundert im 21. Jahrhundert zusammen. Ende Übersetzung]

Wie sich das Problem in den Projektionen äußert, zeigen daraus die folgenden Bilder. Das erste zeigt etwas ältere Simulationen und das nächste ganz moderne. Doch beide bringen nicht nur keine brauchbaren, sondern im Kern desaströse Ergebnisse:

[7]„The uncertainty regarding the future rainfall found in the previous generation of climate models, i.e. the Coupled Model Intercomparison Project (CMIP3) models, still exists even in the new generation of climate models“[7].

[Übersetzung von Chris Frey: Die Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Regenmenge in der vorherigen Generation von Klimamodellen, d. h. der Coupled Model Intercomparison Project (CMIP3)-Modelle, ist sogar immer noch auch in der nächsten Generation der Klimamodelle vorhanden. Ende Übersetzung]

Bild 1 [7] Figure 1.7: The JAS-mean Sahel rainfall anomalies from CMIP3 models. This figure is from Cook 2008 (‘News & Views’ in Nature).

Bild 2 [7] Figure 1.8. a, Same as Figure 1.7 but for CMIP5 models. b, The future (2070-2099) JAS-mean Sahel rainfall anomalies from individual CMIP5 models. The anomalies are the differences from the mean of the historical run (1901-2005).

Da es eine weitere – konsequent und regelmäßig wiederholte – Klimahypothese zerstört: der Sahel würde durch den Klimawandel immer trockener, ein zusätzliches Bild aus der Dissertation. Der Klimawandel führt demnach gerade im Sahel zu mehr Regen (wie es auf EIKE, kaltesonne und donnerunddoria, sowie sogar vom Spiegel schon öfter berichtet wurde). Das gilt natürlich nur, wenn diese ganz neue (auf die Gegend angepasste) Simulation stimmt.

Wer jedoch behauptet, der Sahel würde unter dem Klimawandel leiden (wie der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger [8] „… sonst wird sich die Situation zum Beispiel in der Sahelzone massiv verschlechtern“) belegt damit dass entweder die Simulationen falsch sind (denn die Messwerte zeigen den sich verstärkenden Regen auch) oder / und er keine Ahnung von der dortigen Wirklichkeit hat.

Bild 3 [7] Figure 2.4. Simulated Sahel rainfall (black line) from MIROC-ESM and the linearly predicted Sahel rainfall (blue line) based on a single index defined as the difference between NH extratropical SST and tropical SST [(0°-360°E, 30°-75°N) minus (0°-360°E, 20°S-20°N)].

Solche Information über ungeeignete Klimamodellierungen sind kein Einzelfall und lassen sich in weiteren Dissertationen finden. Die Doktoranden haben einfach noch eine Not, wissenschaftlich darzustellen und die Simulationen mit der Wirklichkeit vergleichen zu müssen. Sie sind aber (noch) nicht bereit, die offensichtlichen Fehler welche sich dabei zeigen ihrer Arbeit zuzuweisen, sondern sagen noch woran es wirklich liegt. Erst wenn der Titel vergeben ist, kommen die Probleme der politisch „richtigen“ Wissenschaft zum tragen womit dann verstärkt die Vorgabe das Ergebnis bestimmt.

Auch der Diplomand der Analyse „Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan-Einzugsgebiet“ musste dies feststellen. In dieser angeblich ebenfalls besonders vom Klimawandel betroffenen Region[10] stimmen die Klima-Modellierergebnisse ebenfalls überhaupt nicht mit den realen Messwerten überein – und weisen vor allem einen geringeren Niederschlag aus, während er in Wirklichkeit zunimmt. Worüber er sich bitterlich beklagt:

[9] Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren und erhöhten Rechenkapazitäten zeigen sich jedoch immer noch zahlreiche Unwägbarkeiten. Ergebnisse verschiedener Modelle weisen oft große Unterschiede und Bandbreiten auf.

…. Detailliertere Erkenntnisse können mit Extremwertanalysen gewonnen werden. Die Auswirkungen von Extremen sind in der Regel von großer Bedeutung. Allerdings zeigen sich bei der Modellierung hier auch die größten, teilweise zu große Unsicherheiten.

…. Vor diesem Hintergrund müssen auch die Ergebnisse der untersuchten Niederschlagsindizes kritisch betrachtet werden. Nimmt man die Ergebnisse der beiden hier untersuchten Klimaprojektionen als Grundlage, so muss die zukünftige Entwicklung der Niederschlagsmengen im Untersuchungsgebiet, sowie deren räumliche und zeitliche Verteilung als sehr unsicher angesehen werden.

Dementsprechend bestehen auch hier teilweise deutliche Unterschiede zwischen den beiden Modellsimulationen. Besonders auffällig sind wiederum die Winterschläge (DJF). Hier steht ein 10-prozentiger Zuwachs für die ECHAM4-MM5/A2 Simulation einem Niederschlagsrückgang von etwa 20 Prozent bei der ECHAM-RegCM3/A1B Simulation gegenüber.

… die simulierten Niederschlagshöhen lagen allerdings zum großen Teil deutlich unter den gemessenen Werten.

Das ist natürlich eine (Er-)Kenntnis welche ganz und gar nicht in das gängige AGW-Bild vom immer bösen Klimawandel passt – dazu noch kurz vor dem Termin zur Unterzeichnung des Klimavertrages. Wohl deshalb findet sich zu der Studie (über die kaltesonne berichtete) in deutschsprachigen Medien keinerlei Hinweis, während sie im angelsächsischen Raum umfangreich publiziert wird.

Lernt die AGW-Klimawissenschaft daraus?

Wohl eher nicht. Der einmal eingeschlagene AGW-Weg darf nicht verlassen werden. Für den deutschen Bürger sind deshalb ganz andere Informationen auszusuchen. Wie fast immer zeigt das Portal der Professoren(-in) und Doktores für sicher AGW-konforme Information den Weg:

[6] klimaretter.info, 09. April 2016: Nasse Wolken heizen Klima auf

Folge: Die Klimaerwärmung könnte stärker ausfallen, als Forscher bisher dachten.

Während inzwischen selbst in AGW-Kreisen schon zaghaft diskutiert wird, ob die vom IPCC angegebene Klimasensitivität nicht doch zu hoch angesetzt wäre (was sich als Erweiterung der unteren Bandbreite im letzten IPCC-Bericht schon andeutet) meldet diese Studie, dass das überhaupt nicht angehen kann. Man hat schließlich bisher kaum gewusst, dass in Wolken auch Eiskristalle enthalten sind, womit alle bisherigen Klimasimulationen mal wieder falsch seien (etwas, das diese Studie wohl richtig erkannt hat).

Die Wissenschaftler melden zwar dass man noch viel darüber forschen muss. Aber vorsichtshalber schon einmal vorab durchgeführte Simulationen zeigen sofort, dass es dank dem neuen? Wissen nur noch viel schlimmer werden kann.

Ergänzt wird es durch die (bekannte) Hiobsbotschaft des Kipp-Punktes:

[6] Die Klimaforschung weist 450 ppm als kritische Schwelle für die Zwei-Grad-Marke aus. Spätestens dann kommen sogenannte Kipp-Elemente ins Spiel, bei deren Auslösung sich die Erderwärmung verselbständigen kann. 

Gut, so sicher ist auch das wieder nicht – aber simulieren kann man es doch. Macht nicht viel Arbeit und etwas Geld war wohl noch übrig. Und vor dem Klimavertrags-Unterschriftstermin muss auch das Unwahrscheinlichste zumindest publiziert werden.

Dass die wirklich Gefahr eher von einer früher als von vielen erwartet kommenden Eiszeit droht[12], weiß bei der Hitzehysterie heutzutage sowieso kaum noch jemand. Das „macht“ die Erde mit eiserner Regelmäßigkeit seit mehreren Millionen Jahren und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie wegen ein paar ppm CO2 (oder Herrn Schellnhubers Vorhersage „Fällt die nächste Eiszeit aus?“) in Zukunft plötzlich darauf verzichtet.

Beim Simulieren kommt irgendwann immer das „Richtige“ heraus

Auch ein weiteres „Wissensportal“ meldet Erstaunliches:

Portal Wissenschaft aktuell, 13.04.2016: Inselstaaten – Vor dem Untergang kommt die Dürre

Neue Studie warnt vor Trockenheit auf zahlreichen kleinen Inseln in Folge des Klimawandels

In den bisherigen globalen Klimamodellen existieren Inseln wie die Osterinseln einfach nicht“, sagt Kristopher Karnauskas von der University of Boulder. Denn Modelle mit einer Auflösung von etwa 200 Kilometern sind zu grob, um nur wenige Quadratkilometer große Inseln berücksichtigen zu können. Darin sehen Karnauskas und seine Kollegen den Grund, dass das Dürrerisiko für Inseln bisher stark unterschätzt wurde. Nun verfeinerten sie die Klimamodelle für insgesamt 80 Inselgruppen in allen Ozeanen der Erde. 73 Prozent dieser Inseln müssten demnach ab Mitte dieses Jahrhunderts mit zunehmender Trockenheit rechnen. Stark betroffen seien die Antillen, die Osterinsel und sogar die Azoren.

Beim Klimawandel lernt man eben nie aus.

Gerade wurde in den vorhergehenden Kapiteln gezeigt, dass die Klimasimulationen zu wenig Niederschlag ausweisen und dafür praktisch nicht brauchbar sind. Zusätzlich galt bisher als „sicher“, dass der Niederschlag durch den Klimawandel zunimmt.

Homepage Deutsche IPCC Koordinierungsstelle, Frage 3.2:

Wie ändert sich der Niederschlag?

Theoretische Grundlagen, Simulationen mit Klimamodellen und empirische Hinweise bestätigen allesamt, dass wärmeres Klima aufgrund des erhöhten Wasserdampfes zu intensiveren Niederschlagsereignissen führt, selbst wenn die jährliche Gesamtniederschlagsmenge leicht abnimmt

Kaum hatte man sich daran „gewöhnt“, verlautet schon das Gegenteil.

Mit Simulationsqualitäten welche nicht einmal die Richtung stabil vorhersagen können wird „ermittelt“, dass ganz genau
73 % an Inseln trockener werden. Dies dazu bei einer Datenlage (zur erforderlichen Kalibrierung jedes Inselchens) die einfach himmelschreiend schlecht – man kann unbesehen sagen, vollkommen ungeeignet – ist (Anm.: persönliche Meinung des Autors aufgrund der Sichtung sehr vieler Datenproxis zu Temperatur, Meerespegeln und teilw. Niederschlag). Dabei ist das Kalibrieren auf kleine Flächen eine aufwendige und langwierige „Verzweiflungstat“ wie es die angezogene Dissertation und die Diplomarbeit beschreiben und nur mit guten lokalen Datenproxis (zur Kalibrierung) wenigstens im Ansatz ohne zu grobe Fehler möglich.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Forscher sich zur Abwechslung einfach spaßeshalber? für eine andere der vielen simulierbaren Trendkurven entschieden haben um auch in der Zeitung publiziert zu werden. Dass es allen bisherigen AGW-Vorhersagen widerspricht, merkt beim AGW aufgrund der vielen sich widersprechenden Meldungen sowieso niemand mehr, so lange dabei nur ein Alarm herauskommt.

Was allerdings vor Klimawandel-Dürre und Untergang* der Inseln kommt und vielleicht sogar eher dessen Grund sein könnte, beschreibt sogar WIKIPEDIA anschaulich

*Dass keine der Inseln zur Zeit wirklich Gefahr läuft unterzugehen wurde in der Analyse [11] gezeigt.

WIKIPEDIA Haiti:

Durch Bodenerosion ist das fruchtbare Land seit der Besiedlung 1492 auf fast 50 % geschrumpft. Der Regenwald war bereits 1990 zu 98 % abgeholzt, was zu Desertifikation führen kann. In der Landreform Anfang des 19. Jahrhunderts erhielten Bauernfamilien je 15 ha Farmland. Die Nachkommen dieser Landerben teilten das Land in immer kleinere Stücke auf. 1971 war das auf eine Bauernfamilie entfallende Land nur noch knapp 1,5 ha groß. Um zu überleben, musste das Land übernutzt werden. Starke Erosion war die Folge und der Boden wurde innerhalb weniger Jahre unfruchtbar. Die Nachkommen machten noch steilere Hänge für die Landwirtschaft nutzbar. Landesweit führte der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen für den eigenen Verbrauch zu sozialer Destabilisierung des Landes.

Die Osterinseln haben dieses wirkliche reale Problem als schlimmes Lehrbeispiel schon hinter sich. Allerdings bereits weit vor dem Klimawandel.

Und was die „gute“ Natur auf Haiti dazu anrichtet, ist auch nicht ohne Auswirkungen

Haiti liegt im Bereich tropischer Wirbelstürme. Der Hurrikan Jeanne richtete im September 2004 erhebliche Schäden in der Gegend um die Stadt Gonaïves an. Dabei kam es in Haiti zu etwa 3000 Todesopfern. Besonders schlimm traf es den Staat im August und September 2008, als vier aufeinanderfolgende tropische Wirbelstürme durch Starkwind und Starkregen Zerstörungen anrichteten. Durch die Auswirkungen von Tropensturm Fay, Hurrikan Gustav, Tropensturm Hanna und Hurrikan Ike wurden in Haiti insgesamt rund 800 Personen getötet.

Geologisch liegt die Insel Hispaniola über der Grenze zwischen Karibischer und Nordamerikanischer Platte. Infolge dieser Verwerfung kommt es zu häufigen seismischen Aktivitäten. In den Jahren 1751, 1842, 1860 und zuletzt 2010 wurde Haiti von schweren Erdbeben getroffen.

Anm.: WIKIPEDIA listet an anderer Stelle die Opfer des Erdbebens von 2010 auf Tahiti mit „… zwischen 220.000 und 500.000 Todesopfern“. Damit ist augenscheinlich, was eine reale Bedrohung darstellt.

Die Gläubiger der Ökokirche kennen jedoch den wirklich Schuldigen für die Übel der Welt und die einzige richtige Abhilfe: Stern, 2011: „Australien will rülpsende Kamele abschlachten“. Wer am CO2-Zertifikatehandel verdient wie z.B. Al Gore wird dem nicht widersprechen.

Fazit

Es zieht sich wie ein dicker roter Faden durch alle vom Autor durchgeführten Recherchen:

Es gibt einfach nichts Unsinnigeres, als die vielen Probleme der Menschheit durch Hinauswerfen von Geld zur CO2-Vermeidung lösen zu wollen. Das ist wie gegen die Flut nicht die Deiche, sondern die Kirchtürme zu erhöhen. Aber je größer ein Unsinn, umso leichter wir er (eine Zeit lang) geglaubt – und (sofern er Geld einbringt, was auch hier der Fall ist) von den „Eliten“ hemmungslos unterstützt.

Wohl keine Erfindung hat der Reputation der Klimawissenschaft mehr geschadet, als die extreme Manie der bedingungs- und bedenkenlosen Klimasimulation.

Fundstellen

[1] SPIEGEL ONLINE, 07.04.2016: Fehler in Klimamodellen: "Dürreprognosen sind wenig vertrauenswürdig"

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-gravierende-maengel-bei-klimamodellen-entdeckt-a-1085814.html

[2] DIE WELT, 29.01.10: Wasserdampf in der Stratosphäre bisher ignoriert

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article6024681/Wasserdampf-in-der-Stratosphaere-bisher-ignoriert.html

[3] kaltesonne, 14.04.2016: Klimamodelle hinterfragt: Wasserhaushalt schwankte im 20. Jahrhundert weniger stark als erwartet

[4] kaltesonne, 8. März 2016: Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand

[5] EIKE, 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahrenhttp://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-verlauf-des-meeresspiegels-im-holozaen-und-seit-2000-jahren/

[6] klimaretter.info, 09. April 2016: Nasse Wolken heizen Klima auf

http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/21007-nasse-wolken-heizen-klima-auf

[7] Berichte zur Erdsystemforschung / Max-Planck-Institut für Meteorologie 175/2015. Jong-yeon Park, Dissertation: West African Monsoon Rainfall in a Warming Climate

[8] EIKE, 17.01.2015: Klimarückblick 2015

[9] Institut für Hydrologie Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 2008, Diplomarbeit: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan-Einzugsgebiet

[10] EIKE 21.09.2015: Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe

[11] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gehen-die-suedseeinseln-wirklich-wegen-des-klimawandels-unter-teil-3-die-marshall-inselgruppe-kein-beispiel-fuer-einen-untergang/

[12]

EIKE, 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-verlauf-des-meeresspiegels-im-holozaen-und-seit-2000-jahren/




Globales Meereis: starkes Comeback

Außerdem scheint der El Nino Auswirkungen auf das globale Meereis zu haben, hat dieses doch während des vorigen Jahres stark abgenommen und war auch bis in dieses Jahr hinein auf einem niedrigen Niveau verblieben. Während der letzten Monate hat der El Nino jedoch angefangen zu kollabieren, und bis zum Ende dieses Jahres wird er in eine moderate oder starke La Nina-Phase übergegangen sein. Ziemlich rasch haben die globalen Temperaturen auf den sich abzeichnenden Kollaps des El Nino reagiert, und das globale Meereis hat sich während der letzten Wochen wieder auf die übliche Fläche ausgedehnt.

Globale Temperaturanomalien (schwarz) seit 2014, tropische Temperaturanomalien (rot). Nach Dr. Ryan Maue, Weather Bell Analytics.

Globale Temperaturen und globales Meereis

Die Graphik oben zeigt globale Temperaturanomalien von Ende 2014 bis zum 11. April 2016 mit Daten des Climate Data Assimilation Systems (CDAS) der NOAA. Als sich der El Nino während des Jahres 2015 dramatisch zu verstärken begann, sind auch die globalen Temperaturen (schwarze Linie) signifikant gestiegen. Dieser Anstieg setzte sich bis in dieses Jahr hinein fort. Während der letzten Wochen jedoch haben die globalen Temperaturanomalien mit Beginn des Zusammenbruchs des El Nino mit einem ziemlich starken Rückgang reagiert (in der Graphik angezeigt mit einem Pfeil).

Tägliche globale Meereis-Anomalien im Vergleich mit dem Mittelwert der Jahre 1979 bis 2008. Quelle: University of Illinois „cryosphere“; Datenquelle: National Snow and Ice Data Center (NSIDC) der NOAA

Während der Jahre 2013 bis 2015 entsprach die Ausdehnung in etwa dem Normalwert, während das Eis während der zweiten Hälfte des vorigen Jahres mit der Verstärkung des El Ninos stark abnahm und die globalen Temperaturen einen Spitzenwert erreichten (in der Graphik durch den linken Pfeil markiert). Die Kurve der täglichen globalen Meereis-Anomalien (rot) zeigt, dass das globale Meereis während der letzten Wochen sich wieder bis auf die Normalwerte ausgebreitet hat (rechter Pfeil in obiger Graphik).

Globale Meereisfläche 1974 bis 2015. Quelle: Willis Eschenbach/"Watts Up With That"; Datenquelle: http://www.metoffice.gov.uk/hadobs/hadisst/data/download.html

Betrachtet man das Ganze längerfristig, zeigt die obige Graphik das Gebiet mit globalem Meereis während des Zeitraumes 1974 bis 2015, wobei der Datensatz „Hadley Centre Sea Ice and Sea Surface Temperature Dataset“ (HadISST) herangezogen worden ist. 1974 ist ein geeigneter Startpunkt für das globale Meereis-Niveau, weil es das erste Jahr ist mit vollständigen Daten aus beiden Polargebieten. Daten aus der Antarktis waren vor Beginn der Vermessung im Jahre 1973 nicht verfügbar. Um die Variationen der globalen Meereis-Fläche zu verstehen, wurde das Signal trendbereinigt, indem die sich wiederholende jahreszeitliche Komponente aus den Daten entfernt worden war. Es zeigte sich ein Trend von -0,02 ± 0,19 km² pro Jahrzehnt (p-Werte = 0,367). Dies führte zu der Schlussfolgerung, dass es „in allen Daten der über 40 Jahre mit Satellitendaten überhaupt keinen signifikanten Trend gebe“. Tatsächlich ergab die jüngste Analyse in einer interessanten Wendung, dass das globale Meereis-Gebiet während der achtziger und neunziger Jahre durchweg stabil geblieben war, während die Temperatur stieg. Dies zeigte, dass „das globale Meereis-Gebiet keine spezielle Funktion der globalen mittleren Temperatur ist“. (Quelle: Willis Eschenbach bei WUWT).

Meereis-Anomalien der Nordhemisphäre. University of Illinois "cryosphere"

Nordhemisphärisches Meereis

Die räumliche Ausdehnung des Meereises auf der Nordhemisphäre ist immer noch kleiner als normal relativ zu allen Jahren zurück bis 1979, obwohl es immer noch deutlich über dem Minimum des Jahres 2012 liegt und sogar über dem Niveau zu Anfang dieses Jahres. Nimmt man den Wert im Zeitraum 1979 bis 2008 als Normalwert, ist die Fläche des Meereises der Nordhemisphäre gegenwärtig immer noch um etwa 1 Million Quadratkilometer kleiner. Die Richtungsänderung der Ausdehnungs-Trendlinie des Meereis-Gebietes, die sich Mitte der neunziger Jahre auf der Nordhemisphäre abgezeichnet hatte, korreliert sehr gut mit einem Wassertemperatur-Zyklus im Nordatlantik, der von Meteorologen als die Atlantische Multidekadische Oszillation AMO bezeichnet wird. Tatsächlich spielen die Anomalien der Wassertemperatur im Nordatlantik eine kritische Rolle bzgl. der Gesamtausdehnung von Meereis auf der Nordhemisphäre. Der AMO-Index wechselte Mitte der neunziger Jahre seine Phase (in obiger Graphik mit einem Pfeil markiert) von der negativen (kalten) in die positive (warme) Phase, und die Trendlinie der Meereis-Ausdehnung änderte seine Richtung ziemlich genau zu jenem Zeitpunkt. Während der Zeit vor Mitte der neunziger Jahre lag die Ausdehnung allgemein über dem Mittelwert bis zurück zum Jahr 1979.

Widerstandsfähigkeit des Meereises in der Arktis

Während der letzten 10 Jahre hat sich das Meereis um die Arktis als sehr widerstandsfähig erwiesen, wenngleich auch auf einem unter dem Mittel liegenden Niveau. Die Ausdehnung (oben) hielt sich in etwa auf dem gleichen Niveau.

Anomalie des Volumens des arktischen Meerweises sowie dessen Trend von PIOMAS. Quelle: University of Washington, PIOMAS, Zhang and Rothrock, 2003.

Zusätzlich zur Ausdehnung des Meereises gibt es einen weiteren wichtigen Klima-Indikator, und zwar das Meereis-Volumen, da dies sowohl von der Eisdicke als auch der Ausdehnung abhängt. Das Volumen des arktischen Meereises kann gegenwärtig nicht auf kontinuierlicher Basis beobachtet werden, da Beobachtungen von Satelliten, U-Booten und Feldmessungen zeitlich und räumlich allesamt begrenzt sind. Daher ist es eine der besten Möglichkeiten, dass Meereis-Volumen mittels numerischer Modelle abzuschätzen, in die alle verfügbaren Beobachtungen eingehen. Ein solches Computermodell von der University of Washington trägt die Bezeichnung Pan-Arctic Ice Ocean Modeling and Assimilation System (PIOMAS). Es zeigt einen Aufwärtstrend des arktischen Meereis-Volumens, da der Tiefpunkt im Jahre 2012 nach einem langen Abwärtstrend erreicht worden war (eingekreistes Gebiet in obiger Graphik).

Meereis-Anomalien der Südhemisphäre. Quelle: University of Illinois "cryosphere".

Meereis auf der Südhemisphäre

Die ziemlich bemerkenswerte Periode von einer anhaltend über dem Mittelwert liegenden Ausdehnung in diesem Teil der Welt endete im Jahre 2015, höchstwahrscheinlich zumindest teilweise im Zuge der Tatsache, dass der El Nino den ganzen Globus erwärmt hat. Noch im Jahre 2011 lag die räumliche Ausdehnung des Südhemisphären-Meereises immer noch auf unternormalem Niveau, erreichte jedoch im Jahre 2015 eine Rekordausdehnung. Allerdings nahm die Ausdehnung des Meereises auf der Südhemisphäre während der Verstärkung des El Nino im tropischen Pazifik stark ab auf ein unter dem Mittelwert liegendes Niveau. Während der letzten Wochen gab es dann aber wieder wie bei der gesamt-globalen Ausdehnung eine bemerkenswerte Ausweitung, und die Fläche liegt jetzt wieder über dem Normalwert.

Meteorologe Paul Dorian, Vencore, Inc.

Wichtige Aktualisierung: Die Quelle aller Daten bzgl. des globalen Meereises in diesem Beitrag war das National Snow and Ice Data Center (NSIDC) der NOAA. Von dort kommen jetzt Berichte, denen zufolge es Unstimmigkeiten in den Satellitendaten gab, die zur Erstellung dieser Graphiken herangezogen worden waren und die zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels noch nicht bekannt waren. … Als Folge davon müssen die Meereis-Messungen und jedwede damit zusammenhängende Schlussfolgerungen in Frage gestellt werden. … Im Moment hat das NSIDC sämtliche Aktualisierungen der täglichen Eisausdehnungs-Daten bis auf Weiteres ausgesetzt.

Link: http://www.vencoreweather.com/blog/2016/4/11/215-pm-global-sea-ice-makes-a-strong-comeback

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wie der von SPIEGEL-Online im Interview mit Hans v. Storch veröffentlichte sachliche Unsinn keine Grenzen mehr kennt.

Prof. Hans von Storch ist ein bekannter Klimaforscher, dessen berufliche Heimat das  Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (GKSS) war, wo er seit 1995 als Leiter des Instituts für Küstenforschung wirkte. Zudem ist er Professor am  Institut für Meteorologie der Universität Hamburg.

Das GKSS  war ursprünglich als Institut zur Erforschung von kerntechnischen Antrieben für die Seeschifffahrt gegründet. Nachdem aber die Forschung von kerntechnischen Anlagen keine öffentliche und vor allem keine finanzielle Unterstützung mehr erhielt, suchte man ein neues Aufgabengebiet für die dort versammelten Forscher. Weil Küste und Wetter eng zusammen gehören und die Meteorologie schon immer zu den – wenn auch Neben – Aufgaben der Geesthachter gehörten, sattelte man dort schnell auf die mit der Meteorologie eng verwandte Klimaforschung um. Diese ist bekanntlich sehr gut mit Geld ausgestattet und steht vor allem positiv im Brennpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Jedenfalls solange, wie sie die politische Klimadoktrin nicht in Frage stellt. 

In-Frage-stellen war v. Storch´s Sache nie, wenn er sich auch gelegentlich mit scheinbar rebellischen, aber nicht wirklich neuen Äußerungen zur Klimadogmatik äußerte. Sein mutiges „die Hockeystick Kurve ist Quatsch“ sorgte für Furore, obwohl schon leichte Verwirrtheit und/oder Ignoranz nötig ist, um diese dreiste wissenschaftliche Fälschung des alarmistischen Klimaforschers M. Mann ernst zu nehmen. Diese Kurve wurde – sozusagen als smoking gun – immerhin noch im 3. IPCC Bericht (TAR) als endgültiger Beweis für die Schuld des Menschen an der kommenden Klimakatastrophe herangezogen. Zweifellos ein schöner Beleg dafür, was es mit diesem fragwürdigen Verein namens IPCC auf sich hat.

Ansonsten aber käut v. Storch brav die öffentliche Meinung vom anthropogen herbeigeführten Klimawandel wieder und lobt dabei u.a. Scheinbeweise aus Klimamodellen über den grünen Klee. Man will seine Forschungsmittel schließlich nicht gefährden. Als Haupt-Standortnutzer der Klimagroßcomputer, mit öffentlichen Geldern für Geesthacht erworben, verfährt man hier bestens gemäß bekannter Volksmundsweisheit – wes Brot ich ess des Lied ich sing.

V. Storchs Erhebung über alle Niedrigkeiten der Klima-Debatte machte ihn, neben den inzwischen an medialer Beliebtheit stark abnehmenden Fundamentalisten der Klimakirche, Mojib Latif und Hans-Joachim Schellnhuber, schnell zum Liebling derjenigen Medien, die sich als seriös gerieren. Die letztgenannten beiden Fundamentalisten sind freilich nur noch fürs Grobe gut – sozusagen für die wissenschaftliche Version der BILD-zeitung. Denn Selbstverbrennung bei nicht einmal 1 °C globaler Temperatursteigerung in 100 Jahren erzeugt schon mehr als leichtes Naserümpfen, viele zweifelen bereits am Verstand des Verfassers solcher Verbrennungs-Schmäh.

V. Storch pflegt und genießt dagegen den Ruf scheinbarer Seriosität. In demonstrativer Gewissenhaftigkeit berücksichtigt er sogar Unsicherheiten der Forschungserkenntnisse (na Donnerwetter, gibt es die in der Klimaforschung denn? Da ist man doch tatsächlich sprachlos). Nur so und im Besitz eines über allem erhabenen Fachwissens ist er dann als einzig Zuständiger befugt, die folgenschwere Entscheidung zu treffen: "Der aktuelle Klimawandel: Es ist der Mensch". "Hier stehe ich, ich kann nicht anders" unseres berühmten Reformators der Kirche ist nur ein laues Lüftchen gegen diese Demonstration wissenschaftlichen Sachverstands.

Hans v. Storch wurde nun vom Spiegel Redakteur Axel Bojanowski zu seiner „Verwandtschaft“ mit der AfD Europaabgeordneten – und Bundesvorstandsmitglied Beatrix von Storch befragt, aber natürlich ging es vorrangig um den Klimaprogrammentwurf der AfD, der am 30.4 und 1.5 in Stuttgart diskutiert und verabschiedet werden soll. Und der enthält einigen Zündstoff. Jedenfalls für die Medien.  Sie werden spätestens bei diesem Thema, wenn sie das nicht schon längst aus anderen Gründen getan haben, in Schnappatmung verfallen.

Und Zündstoff enthält es offensichtlich auch für unseren Scheinrebellen Hans v. Storch. Und wie es sich für einen v. Storch gehört, teilte er dabei kräftig aus.  Zuvor ließ er es aber zu, dass Bojanowski ihm in seiner Ahnungslosigkeit über Verwandtschaftsverhältnisse Frau v. Storch als „Verwandte“ unterschob, was sie keineswegs ist, sondern nur eine „Verschwägerte“. Dieser kleine Fehler war noch der geringste Problem des ganzen Interviews, wie wir gleich sehen werden.

Was zuvörderst im Interview peinlich auffällt, ist die bräsige Selbstgefälligkeit ja Arroganz des Hans v. Storch. Viele Zeitgenossen, die persönlich einmal mit ihm zu tun hatten, bestätigen diese Züge. Sein Urteil – so sieht er sich offenbar am liebsten – ist eben unumstößlich wahr, basta. Jeder Widerspruch fordert seinen Zorn heraus. Er beliebt über allen Lagern zu stehen – Pardon – zu schweben. Er genießt es sich in seinem Blog auszuleben, dessen ausgewählte Zuträger und Kommentatoren an die ehrerbietigen Postillenverfasser ehemaliger Höflinge unter Ludwig XIV erinnern.

Gegen unliebsame Kollegen, wie beispielsweise Prof. Vahrenholt, befleißigt er sich dagegen eines akademisch-pöbelhaften Benehmens, das früher (heute wohl nicht mehr) im Wissenschaftsbereich unbekannt war. Diskussionsverweigerung gehört in andere Sparten als die der Wissenschaft. Arroganz, Selbstgefälligkeit und schlechte Manieren aber nun mal beseite: Wie steht es um die Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Originalität seiner Aussagen im Interview?

Zitieren wir dazu erst einmal die Kernfrage von SPON und schauen uns dann den Sachgehalt der Antwort von v. Storch an.

SPONJetzt greift die AfD aber auch noch in Ihr Fachgebiet ein, in die Klimaforschung. In einem AfD-Programmentwurf wird der menschengemachte Klimawandel als Märchen abgetan, das Treibhausgas CO2 als nützlicher Pflanzendünger bezeichnet, die Klimaprognose-Modelle als Unfug und Klimaschutz als gesellschaftsschädlich.

v. StorchWas die AfD da zum Klimawandel schreibt, ist pure Ideologie. Mich erinnert es an das Gedicht "Die unmögliche Tatsache" von Christian Morgenstern.

Dieser Kommentar des Klimaforschers von Storch zeigt zunächst mal nur, dass er den Entwurf nicht gelesen hat, nicht gelesen haben kann. Jedenfalls findet sich nichts von Ideologie im Entwurf, es sei denn, eigene Vorurteile machen faktenblind. Um dem starkem Tobak des v. Storch auf den Grund zu gehen, ist deshalb zuerst der Wortlaut aus dem AfD-Programmentwurf von Nutzen. Er ist:

"Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. Die Klimaschutzpolitik beruht auf untauglichen Computer‐Modellen des IPCC („Weltklimarat“). Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff,  sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.  Der IPCC versucht nachzuweisen, dass die Menschen gemachten CO2‐Emissionen zu einer globalen Erwärmung mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führen. Hierzu beruft man sich auf Computermodelle, deren Aussagen durch Messungen oder Beobachtungen nicht bestätigt werden. Solange die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt‐ und Warmzeiten. Wir leben heute in einer Warmzeit mit Temperaturen ähnlich der mittelalterlichen und der römischen Warmzeit. Die IPCC‐Computermodelle können diese Klimaänderungen nicht erklären. Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad. Seit über 18 Jahren gibt es jedoch im Widerspruch zu den IPCC‐Prognosen keinen Anstieg, obwohl in diesem Zeitraum die CO2‐Emission stärker denn je gestiegen ist. IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus". 

Gehen wir diesen Entwurf, zu welchem dem großen Hans v.Storch nur die Abfälligkeit "pure Ideologie" einfiel, einmal Punkt für Punkt durch:

1) AfD: das Klima wandelt sich, solange die Erde besteht. Solange die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt‐ und Warmzeiten.  Wir leben heute in einer Warmzeit mit Temperaturen ähnlich der mittelalterlichen und der römischen Warmzeit.

EIKE-Kommentar: Gibt es jemanden, der diese, jedem aufgeweckten Gymnasiasten bekannten Fakten abstreitet? Dies erscheint uns unmöglich. Konstantes Klima gab es noch nie.

  

2) AfD: Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff,  sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.  

EIKE-Kommentar: Auch dies elementares Schul- und Lehrbuchwissen, von Ideologie keine Spur.

3) AfD: Die IPCC‐Computermodelle können diese Klimaänderungen nicht erklären.

EIKE- Kommentar: Dies ist zwar nur in Fachkreisen bekannt, aber dennoch unwiderlegte Tatsache. Nur die Modellierer und die Politik behaupten das Gegenteil. Beweise dafür sind sie bis heute schuldig geblieben. Klimamodelle können – je nachdem, was man an fiktiven Voraussetzungen in sie hineinsteckt – selbstverständlich alles erklären. Trotzdem gibt bis heute keine seriösen Modelle, die zumindest die Klimavergangenheit wiedergeben können oder gar den nächsten El Nino zuverlässig vorherzusagen in der Lage sind. Aber die Klimaentwicklung in allen Zonen der Erde über 100 Jahre vorhersagen, dass "können sie natürlich". Zudem ist es leider Fakt, dass es bis heute so gut wie keine belastbaren Erklärungen für Klimaänderungen gibt, von sehr wenigen Ausnahmen, etwa den sehr langfristigen Milankovitch-Zyklen, abgesehen. Aber selbst dort gibt es noch maßgebende ungelöste Fragen (welches sind die Gründe, warum die Eiszeiten zu bestimmten Zeiten abrupt aufhörten?). Wenn man keine schlüssigen physikalischen Erklärungen für Phänomene hat, sind ordentliche Modelle für diese Phänomene unmöglich.

4) AfD: Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad. Seit über 18 Jahren gibt es jedoch im Widerspruch zu den IPCC‐Prognosen keinen Anstieg, obwohl in diesem Zeitraum die CO2‐Emission stärker denn je gestiegen ist.

EIKE-Kommentar:  Das trifft zu, die Messwerte sind veröffentlicht, in Fachpublikationen und sogar im Internet für jedermann einsehbar. Seit wann sind Fakten Ideologie?

5) AfD: IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus".

EIKE-Kommentar: Zur "Unterschlagung" von IPCC und deutscher Regierung wollen wir hier besser nichts sagen. Zumindest ist uns vom Umweltministerium keine Verlautbarung über die fördernde Wirkung des CO2 für den Wuchs von Pflanzen (auch Nahrungspflanzen) bekannt.  Vielleicht hat ja auch der große Klimaforscher v.Storch für solche biologischen Petitessen kein Interesse, von ihnen keine Ahnung oder er hat einfach seinen Schulstoff vergessen. Zu seiner Erinnerung stellvertretend einige wissenschaftliche Publikationen dazu (hier, hier, hier).

Wir erlauben uns nach diesem kurzen Faktencheck die Bemerkung, dass wir trotz erheblicher Bemühungen keine Ideologie bei der AfD in ihrer Klima-Programmaussage feststellen können – alles sind schlichte Tatsachen. Vielleicht hilft uns Herr v. Storch ja auf die Sprünge, wir danken schon einmal im voraus.

Unser Résumé: Das SPON-Interview ist eine erbärmliche journalistische Fingerübung, um dem links-grünen Mainstream zu gefallen, zu dessen Speerspitze sich der SPIEGEL seit langem zählt. Konsequent abstürzende Auflagen danken es ihm. Und noch etwas scheint uns wichtig: Ein Wissenschaftler gibt seine Integrität auf, wenn er bei diesem Spielchen mit folgender Peinlichkeit mitmacht 

"Nein, die Argumente der AfD in Sachen Klimawandel beruhen nicht auf Wissenschaft. Es sind eher Stammtischparolen der Achtziger- und Neunzigerjahre."

Die befremdliche Argumentation des Herrn v.Storch "Die AfD schreibt, Klimamodelle seien falsch, weshalb der Klimawandel nicht bewiesen sei – das ist eine erschreckend ahnungslose Haltung" lässt die Frage aufkommen, warum er der ahnungslosen Haltung keine Fakten gegenüberstellt. Nur Vollidioten behaupten, der Klimawandel sei nicht bewiesen oder es gäbe ihn nicht. Zumindest die AfD sagt so etwas jedenfalls nicht. Wir gehen hier mal davon aus, dass v.Storch den menschgemachten Klimawandel meint und das Qualitätsmedium SPON salopp-implizit daraus "Klimawandelleugner" bastelte.

Aber, lieber Herr v.Storch: Wo sind denn nun Klimamodellrechnungen erfolgreich gewesen?

Uns ist da leider nichts bekannt, von unwesentlichen Details abgesehen, die in der Fachliteratur bis zum "Geht-Nicht-Mehr" hin- und her interpretiert werden. Wenn Modelle, die die Realität nicht wiedergeben können, für milliardenschwere Ausgaben politisch instrumentalisiert werden (Energiewende), so ist GENAU DIES pure Ideologie, oder volksnäher, eine Sauerei. Aus dem natürlichen Klimawandel kann man im Übrigen jede Art von Indizien herauslesen, sogar die für einen menschgemachten Klimawandel.

Am Ende – da ist er wieder ganz der Scheinrebell – wird v. Storch kleinlaut: "Einerseits haben die Modelle zwar Mängel, sie sind ja nur ein reduziertes Abbild der Realität, doch sie liefern brauchbare Ergebnisse. Zudem gibt es viele andere Indizien für einen menschengemachten Klimawandel, die von der AfD ignoriert werden." Dunnerlüttchen, "Mängel" hat v. Storch gesagt. Ist ja unglaublich! Übersetzen wir jetzt diese Bemerkung des v. Storch einfach einmal ins Deutsche: "Klimamodelle sind interessante intellektuelle Turnübungen, aber irgend einen Nachweis ihrer Treffsicherheit konnten sie bis heute definitiv nicht erbringen".

Dazu müsste noch unendlich viel passieren. Sie sind, gemessen an der Klimarealität, schlicht falsch. Schöner als v.Storch kann man sich eigentlich nicht selber widersprechen, größeren sachlichen Unsinn nicht von sich geben. Klimamodelle liefern also "nur ein reduziertes Abbild der Realität", so v. Storch. Aber die Komplexität und bekannte Sprunghaftigkeit des Klimageschehens können Sie dennoch befriedigend wiedergeben? Also jeder, der noch Substanz zwischen den Ohren hat, folgert zutreffend: Klimamodelle sind eben NICHT BRAUCHBAR. Bestes Beispiel lieferte sein verehrter Modellierungs-Kollege Mojib Latif, der im Jahre 2000 nichts besseres zu tun hatte, als auf der Basis seiner Modellrechnungen für die nächsten Jahre schneefreie Winter zu verkünden (hier).

Nun gibt es ja einschlägigere wissenschaftliche Persönlichkeiten als v. Storch, M. Laif, H.-J. Schellnhuber, S. Rahmstorf und wie sie so weiter. Wir nennen nur mal die beiden Physik-Nobelpreisträger Ivan Giaever und Robert Laughlin, beides erklärte Gegner und Zweifler einer menschgemachten Erwärmung (hier). Und wir wollen auch nicht den inzwischen über 90-jährigen Freeman Dyson vergessen, einer der einflussreichsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Was Dyson von Klimamodellen hält, kann man (hier, hier, hier) nachlesen.

Zurück zu v. Storch mit " Tatsächlich geht es der AfD ja um eine Rückkehr zu vorgeblich guten alten Zeiten von Friede, Freude, Eierkuchen, wo Dinge nicht dauernd hinterfragt werden – und wo das Wetter ist, wie es ist." So dumm kann niemand sein, selbst v.Storch nicht, dies wirklich ernst zu meinen. Der AfD geht es unübersehbar darum, eine Sine-Effectu-Aktion (CO2-Vermeidung), deren wissenschaftliche Begründung zum Himmel stinkt und welche die deutsche Industrie und den Wohlstand der Bevölkerung nachhaltig schädigt (Energiewende), den Boden zu entziehen. Und genau HINTERFRAGEN will die AfD, kann v. Storch nicht lesen? Man mag von der AfD denken, was man mag, in ihrer Klimaaussage jedenfalls kann man sie nur nachhaltig unterstützen.    

Und der SPON bzw. sein Redakteur Axel Bojanowski? Augen zu und vergessen, das hat nichts mehr mit dem früheren SPIEGEL zu tun sondern ist zu einer rot-grün angestrichenen medialen Propaganda-Abteilung verkommen. War der SPIEGEL einstmals "Schreiben was ist", so wird nun geschreibselt was der – vermutlich ungeschriebene – Kodex von der Redaktion verlangt. Verständlich, denn ehrliche, sorgfältig recherchierende und neutral berichtende Journalisten "überleben" in den deutschen Medien nicht lange.

Wo aber bleibt das Positive? Zumindest zwei Zusammenhänge werden aus dieser abstrusen SPON-v.Storch-Interview-Schmonzette deutlich. Wer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, kann nach dem "investigativen" Artikel des SPON jetzt endlich etwas ganz Konkretes mit dem Begriff "Lügenpresse" verbinden. Zum zweiten kann er etwas mit den jüngsten Wahlergebnissen  der AfD anfangen, einer Partei, die ja gemäß deutschen Medien sämtlich nur aus "Stammtischmitgliedern der Achtziger- und Neunzigerjahre", wenn nicht gar noch schlimmeren Leuten besteht. Glücklicherweise sind die Wähler nicht so naiv, wie es sich die Medien im Allgemeinen, der SPON im Besonderen und Hans v. Storch in deren Schlepptau gerne wünschen.  

Man sollte der AfD bei ihrer Klima-Aufklärung die Daumen drücken. Sie wird damit weiteren politischen Erfolg ernten – vorausgesetzt, sie hält ihre ehrliche, schonungslose und kompromisslose Linie konsequent bei.




US-Wahlkampf- Bernie Sanders Steuer auf Energie – um die Welt zu retten

"Aus meiner Sicht, wenn wir es ernst meinen mit sicherem und sauberem Trinkwasser, wenn wir ernsthaft für saubere Luft sind", sagte Sanders bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York. "Wenn wir es ernst meinen mit der Bekämpfung des Klimawandels, müssen wir dem Fracking ein Ende setzen, nicht nur in New York und Vermont, sondern überall in diesem Land."

Während Sanders Fracking seit langem ablehnt, ist das eine neue Ergänzung seiner Wahlrede. Sanders ergänzte ein Fracking Verbot zu seiner Grundaussage, im Gespräch mit Wählern in New York und Pennsylvania, wo Fracking verboten ist und die Bohr-Stimulationstechnik von Umweltschützern opponiert wird.

"Ich möchte Ihnen gratulieren, dass Sie zu Gouverneur [Andrew] Cuomo stehen", sagte Sanders, nach ABC News. "Was noch vor wenigen Jahren als unrealistisch oder als Wolkenkuckucksheim [als „pie in the sky“; am.] betrachtet wurde, wurde nun in New York erreicht, weil Sie es möglich gemacht haben."

Aber seine Unterstützung für ein Fracking Verbot würde wahrscheinlich einen der größten Vorteile des US-Ölboom rückgängig machen: niedrige Kraftstoffpreise.

Amerikaner haben im Jahr 2015 rund 120 Mrd. $ an der Tankstelle wegen historisch niedriger Spritpreise eingespart. Das kommt nach der American Automobile Association (AAA) auf etwa $ 565 p.a. je Führerscheininhaber.

"Die heutige Ersparnis bei den Spritpreisen gewinnt sogar noch mehr an Bedeutung, wenn man sie mit denen von vor wenigen Jahren vergleicht. Zum Beispiel war das erste Quartal im Jahr 2012 das teuerste aller Zeiten, als die Preise $ 3,58 pro Gallone im Durchschnitt erreichten" nach AAA. "Im Vergleich zu diesem Quartal haben die Amerikaner allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwa 50 Mrd. $ oder 240 $ pro Führerscheininhaber gespart."

Die Gaspreise begannen im Jahr 2014 zu kollabieren, als die boomende US-und OPEC Ölproduktion die globalen Märkte überschwemmt hatten. Mit dem Fallen der Ölpreise fielen die Kraftstoffpreise und die Entscheidung von Saudi-Arabien im November 2014 die Produktion nicht zu reduzieren, schickte die Preise noch weiter auf Talfahrt.

Eine Gallone Benzin kostet derzeit rund 2 $ pro Gallone, das ist etwa 1,30 $ weniger als zur gleichen Zeit im letzten Jahr.

Sanders will Ölgesellschaften vom Fracking in Schieferformationen tief unter der Erde stoppen. Umweltschützer stehen Fracking seit Jahren ablehnend gegenüber, sie argumentieren, dass es das Trinkwasser verunreinigt und zur globalen Erwärmung beiträgt. Aber weniger Fracking bedeutet höhere Preise an der Zapfsäule

Sanders scheint das nicht zu kümmern. In der Tat will der Senator aus Vermont die Energie fossiler Brennstoffe teurer machen, so das Menschen weniger davon nutzen [können – der Übersetzer] und stattdessen mehr grüne Energie aus Sonnenkollektoren und Windkraftanlagen beziehen.

Sanders hat Steuern auf Kohlendioxidemissionen von Öl, Gas und Kohle vorgeschlagen – welche das Rückgrat von Amerikas Energieversorgung  bilden – als eine Möglichkeit, die Einnahmen des Staates und die Eindämmung der globalen Erwärmung zu erhöhen

Der Steuerplan des Senators enthält eine Kohlendioxid-Steuer, die bei $ 15 pro Tonne beginnt und auf 73 $ pro Tonne im Jahr 2035 steigt. Insgesamt, würde der durchschnittliche Amerikaner 12,4 Prozent seines Einkommens durch Sanders Steuer-Plan verlieren.

Erschienen am 13. April 2016 auf The Daily Caller

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2016/04/13/inside-bernie-sanders-hidden-tax-on-energy/#ixzz461Fuct5I

Um copyright Probleme zu vermeiden, habe ich das Foto von Bernie Sander eigenen Homepage genommen, nicht von The Daily Caller, Quelle Reuters.

Sie finden hier die Webseite von Sanders, u.a. prangt er dort die 10 größten Steuervermeider der USA an: Energieunternehmen, Banken, Transport.

Über Subventionen an die „grüne“ Industrie habe ich nichts gefunden.

Andreas Demmig




Kirche und Klimawandel

Bild rechts: Quelle: Evangelische Kirche von Westfalen, Publikation: Klima der Gerechtigkeit Entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke

Wann der „Klimawandel“ in der Kirche begann

Der Klimawandel kam in der Kirche weder von innen heraus noch wurde er „eingegeben“. Die „Erkenntnis“ darüber stammt ausschließlich aus profanen Quellen.

Eine Übersicht, wann und wie er von der Kirche wahrgenommen wurde, findet sich in einem Aufsatz von Pfr. Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie, EED:

[10] Nach dem ersten Bericht des Club of Rome gab es Mitte der 70er Jahre schon sehr ernsthafte Bemühungen des Weltkirchenrates, auf die Botschaft von „Grenzen des Wachstums“ zu reagieren, was seinen Niederschlag bei der Vollversammlung des ÖRK 1975 in Nairobi fand. Das Konzept hieß „sustainable society“. 1983 gab es bei der Vollversammlung in Vancouver einen neuen Schub mit der proklamation des konziliaren Prozesses gegenseitiger Verpflichtung für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Im Umfeld der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio erhöhte sich die Zahl kirchlicher Worte signifikant, und so ist es nun im Vorfeld von Kopenhagen.

Der Abschluss findet sich dann in einer Habilitationsschrift [8] von Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit, eine Ethik der Nachhaltigkeit in christlicher Perspektive. Daraus zuerst ein Auszug mit der Listung an Belegen des Klimawandels.

Bild 2 [8] Textauszug mit Belegen des anthropogenen Klimawandels aus der Habilitationsschrift des Theologen Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit

In einem Vortragsfoliensatz hat Prof. Lienkamp die Belege aus seiner Habilitationsschrift zusammengefasst[7]

Bild 3 [7] Quelle: Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

Bild 4 [7] Quelle: Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

Die kirchliche Wissensbasis

Wer sich nur etwas mit dem Klimawandel und seiner Historie auskennt und nicht zu dessen überzeugten Gläubigen gehört, kann darüber nur den Kopf schütteln. Die kirchlichen „Vordenker“ begründen den anthropogenen Klimawandel vorwiegend auf höchst umstrittene Belege:

— Club of Rome

„Panikmacher mit Angst- und Schreckensszenarien“; "Simulierter Untergang"

— Al Gores Klima-Propagandafilm

Al Gore vergleicht Kampf gegen globale Erwärmung mit dem Kampf gegen Nazis oder islamische Terroristen

— Stern Report [12] (englischer Ökonom und Regierungsberater)

Die Irrtümer des Klimawarners Gauk

— IPCC Syntheseberichte

Anm.: teils umstritten, in dauernder „Anpassung“ begriffen und bei Weitem nicht fehlerfrei

„Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren“ und viele andere Publizierungen

sowie der Darstellung, dass es „allgemeines Wissen“ sei. Nirgends (zumindest der Autor hat keine Fundstelle ausmachen können) wird auch nur im Ansatz der Versuch unternommen, dies zu hinterfragen. Die von den Kirchen darüber in Massen verbreitete Literatur führt als sachliche Begründung des Klimawandels ausschließlich einen Abklatsch der gängigen Mainstream-Literatur in endlosen Widerholungen an wie die folgenden Beispiele zeigen.

[2] Evangelische Kirche von Westfalen: Broschüre: Klima der Gerechtigkeit

Der von Menschen ausgelöste Klimawandel ist bereits unumkehrbar. Er gefährdet die Lebensgrundlagen der Menschheit und das empfindliche Lebensnetz der Erde auf Dauer. Es ist lediglich noch die Frage, ob dieser Wandel durch radikale Änderungen des menschlichen Wirtschaftens und Lebens so verlangsamt und abgemildert werden kann, dass sich die sich abzeichnenden katastrophalen Entwicklungen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf ein erträgliches Maß reduzieren lassen.

[15] Der globale Klimawandel ist bereits Realität. Die Menschen spüren seine Auswirkungen buchstäblich am eigenen Leib: Hitze und Dürre, Stürme und Starkniederschläge, Gletscherrückgang und Überschwemmungen, Ernteausfälle und Ausbreitung von Krankheiten.

Ein Lehrpapier der evangelischen Kirche reduziert es auf einen einzigen Punkt.

[11] Als Christenmenschen und Kirchen wollen wir auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene dafür Sorge tragen, dass das Klima konsequent geschützt wird. Dies bedeutet vor allem eine Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen.

Eine EIKE-Rezension zur Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus ergänzt diese Aussagen:

EIKE „Aber stimmt es auch?

Die globale Erwärmung war eine weitere ungeprüfte Hypothese, genau wie alle anderen auch. Sie stellten niemals die in der wissenschaftlichen Methode fundamentale Frage: „Aber stimmt das auch?“. …. Die beste Anschauung zum Erkennen der schlimmsten Konfusion und der Zurschaustellung größten Unverständnisses, zu denen es durch die Akzeptanz der Spekulation als Tatsache gekommen war, ist die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus. Es ist ein Paper, dass bereits im ersten Semester an Hochschulen durchfallen sollte. Es fehlen darin Beweise, es fehlen Erklärungen der Mechanismen, es fehlt Objektivität, und es ignoriert Entwicklung und Fortschritt als Teil der natürlichen menschlichen Evolution. Traurigerweise wurde es von sich todsicher gerierenden Propheten, von Medien, Akademikern und Lehrern hochgelobt, welche die Forderung der Gesellschaft nach Sicherheit repräsentieren und sicherstellen.

Warum ist der Klimawandel ein Thema der Kirche geworden

Zur Begründung als christliche Offenbarung muss ein gesellschaftliches Thema als „ein Zeichen der Zeit“ festgestellt werden. Dies erfolgt mittels dem „discretio spirituum“ (Unterscheidung der Geister) einer normativen Überprüfung von göttlicher Begnadung. Die Bischöfe sind sich sicher, dass der Klimawandel dem discretio spirituum genügt und damit ein Zeichen der Zeit sei, welches den Glauben an Gott als Schöpfer und Eröser nicht unberührt lässt (Text Bild 5).

Bild 5 [8] Textauszug Habilitationsschrift von von Prof. A. Lienkamp: Klimawandel und Gerechtigkeit

Hintergrund dafür ist die Entscheidung der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der deutschen Bischöfe:

[15] Und gerade zur „Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“ (Gaudium et Spes 4). Als umfassende Herausforderung für Schöpfungsverantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität mit den Armen, Schwachen und Benachteiligten ist der Klimawandel ein solches Zeichen der Zeit, das den Glauben an Gott als Schöpfer und Erlöser nicht unberührt lässt.

Womit das Wesentliche bereits gesagt ist.

Die Kirche – und dabei darf man beide Konfessionen einschließen – reflektieren aufgrund einer eigenen – als göttlich inspiriert betrachteten Entscheidung – bedingungslos und leider auch vollkommen kritiklos die gängige, öffentliche „wissenschaftliche“ Mainstream-Meinung. Sie sind überzeugt, damit fundamental richtig zu liegen. Wer hofft, in der Kirche irgendwo eine über den Mainstream hinaus reichende sachliche Analyse zum anthopogenen Klimawandel zu finden wird enttäuscht. Denn es wird gar keine Notwendigkeit dazu gesehen.

Was der Club of Rome, AL Gore und IPCC – explizit eingeschlossen das von Kirchentheologen extra gelobte PIK* – sagen, wird als Wahrheit angenommen. Dass es innerhalb der Klimawissenschaft selbst dazu Kritik gibt, wird von der Kirche ignoriert.

*An der maßgeblichen Entscheidung der Bischöfe [15] waren nicht zufällig Prof. Schellnhuber und Prof.Rahmstorf vom PIK ratgebend beteiligt, an weiteren hat Prof. Edenhofer (ebenfalls PIK) mitgewirkt.

Damit setzt sich geradlienig fort, woran sich die Kirche mit Paulus beginnend und seit dem Erlangen der Macht als Staatskirche konsequent einschließlich dem Dritten Reich orientiert: Die Meinung der Macht wird Meinung der Kirche, wie es Karlheinz Deschner in seinem Buch „Mit Gott und dem Führer“ auf den Punkt beschreibt:

[13] … die spektakulären Erfolge Hitlers zu Beginn der dreißiger Jahre, konnte für das stets opportunistische Papsttum, das durch Anpassung an die Stärksten lebt und überlebt, die Entscheidung nicht anders ausfallen, als sie ausfiel. Nichts betet der Vatikan mehr an als den Erfolg.

Klimawandel und Bibel

Die Verkündung des anthropogene Klimawandels als „Zeichen der Zeit“ verlangt eine dogmatische Belegung. Diese reicht von einfachen Darstellungen:

[14] Dieser Herausforderung müssen wir aktiv begegnen. Als diejenigen, denen die Schöpfung als Leihgabe von Gott anvertraut worden ist, tragen wir Menschen Verantwortung für sie. Als Christen glauben wir, dass Gott die Erde erschaffen hat, wie es die biblische Schöpfungserzählung überliefert: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“. Uns Menschen hat er den Auftrag gegeben, den Garten Eden zu bebauen und zu behüten. Mit der Einladung, ihre Ressourcen zu nutzen, hat Gott uns zugleich in die Pflicht genommen, die Schöpfung zu schonen und zu bewahren.

Auch das Klima ist „ein Gut, das geschützt werden muss“, wie es im Kompendium der Soziallehre der Kirche heißt.

Zu tiefer gehenden Auslegungen biblischer Fundstellen:

[11] 5. Theologische Orientierung Leitgedanke:

Die Aufgaben, vor die der Klimawandel Regierungen, Gesellschaften, Familien und jeden einzelnen Menschen stellt, sind gewaltig. Um sie zu bewältigen, brauchen wir Zuversicht und Beistand. Gott, der Schöpfer und Erhalter des Lebens, hat im Noahbund sein gnädiges und lebenserhaltendes Ja zu seiner Schöpfung auch angesichts von Sünde und Bosheit der Menschen bekräftigt (Gen 8,21 f. u. 9,817).

5.1 „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“ (Ps 24,1) – dieses Psalmwort bekennt, dass Gott der Schöpfer allen Lebens ist.

Auch für das Christentum ist diese Überlieferung von der „Sintflut“ im Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur grundlegend. Zentral ist hier die Zusage, mit der Gott sich für die Verlässlichkeit und den Bestand der Lebensrhythmen verbürgt und verspricht, die Erde nicht mehr zu zerstören:

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (Gen 8,22). Die Flut hat zwar nichts daran ändern können, dass „das Trachten des menschlichen Herzens … böse von Jugend auf“ ist (Gen 8,21).

Wobei die „große Transformation“, begründet mit einer modernisierten Befreiungstheologie ebenfalls enthalten ist:

[11] Wir bekennen, dass wir mit dem in den Industriestaaten vorherrschenden Lebensstil und einem allein auf Wachstum setzenden Wirtschaftssystem dieser Verantwortung gegenüber Gottes Schöpfung nicht gerecht geworden sind. Unser Lebensstil und unsere Wirtschaftsweise tragen dazu bei, dass die Ressourcen der Schöpfung in unverantwortlicher Weise ausgebeutet und Menschen ihrer Lebensgrundlagen und ihrer Lebenschancen beraubt werden. Damit machen wir uns schuldig vor Gott, seiner Schöpfung und unseren Mitmenschen. Der erste Schritt zur Umkehr muss deshalb sein, dass wir uns unser Versagen eingestehen und es nicht länger leugnen, schönreden oder die Probleme auf Nebenschauplätze verschieben.

Was Gottes Wille ist und welches die Heilszusagen und Gebote sind, sei zu prüfen

Vielleicht findet ein Bischof(-Sprecher) in den Blog und erklärt, wie die folgende Zitierung umzusetzen sei und wie diese Bibelstelle überhaupt auf den Klimawandel anwendbar ist. Erschreckend ist die Wortwahl „radikale Neuausrichtung auf Gottes Heilszusagen und Gebote“. Solche Sätze liest man aktuell öfter mit den damit einhergehenden Taten – verbunden mit einer Erklärung: Das sei keinesfalls Religion, sondern fehlgeleitete Menschen.

[11]»Umkehr« meint hier nicht die Umkehr zu vergangenen vermeintlich besseren Zeiten, sondern im biblischen Sinne die radikale Neuausrichtung auf Gottes Heilszusagen und Gebote. Es geht um Erneuerung des Denkens und Handelns durch den Glauben an das Evangelium Jesu Christi. »Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist« (Röm 12,2).

Armut wird auch Europa retten

Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien

Wohl wenigen der brav Kirchensteuer zahlenden Bürger werden die befreiungstheologischen Aussagen und Ziele bekannt sein, welch zur Lösung des Klimawandelproblems inzwischen seitens der Kirche vertreten werden. Neben dem, dass Herr Prof. Edenhofer vom PIK[4] als Vertreter der „großen Transformation“ aktiv als Berater der Kirche zum Klimawandel beteiligt ist, auch Fundamentalisten in der Kirche wie H. P. Gensichen, immerhin Gründungskurator der Deutschen Bundesstiftung Umwelt schwärmen davon und arbeitet an einer Befreiungstheologie für den (zu reichen) Norden der Welt. In dieser geht es nicht mehr um die Befreiung des Südens aus der (südlichen) Armut, sondern um den Abschied des Nordens daraus in den „Reichtum“ durch südliche Armut.

[15] Hans-Peter Gensichen, Armut wird uns retten:

These 5 (Arme leben zukunftsfähig): Die Seligkeit der Armen und Randexistenzen – ArmSeligkeit – holt die Zukunft des Reiches Gottes in die gesellschaftliche Gegenwart. Das gegenwärtige Leben der Armen ist zukunftsfähig und zukunftsträchtig.

These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.

Kritik der theologischen Begründung

Bei der Sichtung der vielen als Begründung des „von Gott nicht gewünschten“ Klimawandels zitierten Bibelzitate und –Exegesen ergibt sich eine wesentliche Fragestellung:

Was „wusste“ Gott damals schon vom Klimawandel? Hat er dazu wirklich etwas hinterlegt, oder handelt es sich um „modernisierte“ theologische Interpretation?

Die aktuelle kirchliche Exegese geht davon aus, dass Gott den Menschen die Erde in einem unveränderbaren Idealzustand „übergab“ und versprochen hat, daran nichts mehr zu verändern. Der grundsätzlich böse Mensch beutet die Ressourcen aus und lädt damit eine solche Schuld auf sich, dass Gott den Klimawandel als neue Strafe über die Menscheit brachte. Nur durch „Leuterung“ kann die Menschheit diesem Klimaschicksal entgehen.

[15] Für den christlichen Glauben ist der konsequente und engagierte Einsatz für den Klimaschutz nicht eine Nebensache, sondern eine Bewährungsprobe seiner Kraft zu befreiender Hoffnung, schöpferischer Innovation und unbeugsamer Gerechtigkeit

Vergessen ist, dass dieGenesis zuvor anders interpretiert wurde. Warum waren die Rodungen ganz Europas durch christliche Klöster kein Frevel? Warum ist das Schürfen nach Kohle und Fördern von Erdöl unchristlich und das nach Gold und Silber nicht? Warum wird das in Südamerika der Erde (und Indianern) geraubte Edelmetall tonnenweise in den Kirchen zur Schau gestellt und gilt als christlich?

Genesis 1 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!

und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!

Gängiges Wissen über Klima und Kontinentalverschiebung ist den Kardinälen unbekannt

[10] [15] Dass das Leben auf der Erde immer wieder durch Naturkatastrophen bedroht wird, gehört zu den grundlegenden Erfahrungen der Menschheit, die in den Überlieferungen verschiedener Religionen von der „großen Flut“ ihre Verarbeitung gefunden haben. Die Rede von „sintflutartigem Regen“ und von der rettenden Arche sind Bilder, die in das Menschheitsgedächtnis eingegangen sind. Auch für das Christentum ist diese Überlieferung von der „Sintflut“ im Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur grundlegend. Zentral ist hier die Zusage, mit der Gott sich für die Verlässlichkeit und den Bestand der Lebensrhythmen verbürgt und verspricht, die Erde nicht mehr zu zerstören:

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (Gen 8,22).

Diese Kern-Auslegung könnte genau so gut aus der Scholastik des tiefsten Mittelalters stammen (was sie wohl auch ist). Sie ignoriert und negiert vollkommen unser Wissen über klimahistorische Vorgänge und deren physikalische Ursachen. Zyklische Eiszeiten darf es danach nicht geben und Kontinentalverschiebung gibt es danach auch heute noch nicht. Warum? Es steht nicht in der Bibel.

Einem südafrikanischen Präsidenten wurde einst vorgeworfen, er glaube immer noch die Erde ist und bleibe eine Scheibe. Unsere beamteten und pensionsberechtigten Bischöfe sind in ihrem Glauben nicht weit weg davon. Schwer vorstellbar, dass sie während ihrer Schulzeit nie etwas darüber erfahren haben – oder vermitteln katholische Schulen diesen Stoff nicht?

Warum die Pegeländerung seit der letzten Eiszeit von ca. 140 m „göttlich stabil“ gegenüber der aktuellen von ganzen 25 cm* sein soll welche nun „die Zukunft der Menschheit zerstört“ und damit biblisch begründeter menschlicher Bosheit geschuldet sei entzieht sich jeglicher (nicht theologischer) Logik.

*„Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren“

Für einen leidlich humanistisch Gebildeten sind sie damit schwer erträglich und glaubhaft auf keinen Fall.

Andere Aussagen sind einfach nur „erbauliche“ Geschichten:

[10] Unser Leben ist endlich und die Güter der Erde sind begrenzt. Deshalb müssen wir sorgsam mit ihnen umgehen. Gott fordert uns heraus, uns auf unsere Grenzen zu besinnen. Daran erinnern uns biblische Traditionen, wie z. B. der von Gott geschaffene Ruhetag, der eine heilsame Unterbrechung des Arbeitslebens darstellt, oder auch die Tradition des Erlassjahres, das Besitzverhältnisse in regelmäßigen Abständen neu ordnet und sowohl extremem Reichtum als auch extremer Armut Grenzen setzt.

Niemand wird bestreiten dass man die Erde nicht bewusst zerstören darf. Wo Gott jedoch konkret die Grenze der Ausbeutung von Erdengütern gesetzt hat, dürfte selbst der Kirche aktuell ein Rätsel sein. Eine Befreiungstheologie welche dazu vereinfacht aktuelle Armutsländer als Ziel-Maßstab angibt erscheint zu menschlich beeinflußt und läßt keinen göttlichen Gedanken sondern Hilflosigkeit bei der Bewertung erkennen.

Bezüglich der Wirksamkeit der gelisteten krichlichen Traditionen (und wie sie auch von der Kirche selbst eingehalten werden) kann man geteilter Meinung sein. Als Belege sind sie jedoch kaum geeignet.

Ist die Kirche damit zukunftsweisend

Geschichte wiederholt sich – und die Kirche auch

Trotz der Kürze der Sichtung was bei der Masse an Information natürlich auch zu Fehlinterpretationen führen kann, viel dem Autor auf:

— Der Klimawandel wurde von der Kirche nicht aufgrund göttlicher Eingebung erkannt, sondern weil weltliche Institutionen darüber berichten.

— Wenn eine Thema genügend offensiv in der Gesellschaft wahrgenommen bzw. publiziert wird und die Eliten beeinflusst, prüft die Kirche ob es „den Glauben an Gott und dn Schöpfer nicht unberührt lässt“. Ist dies der Fall – wie beim Klimawandel festgestellt – bekommt es für die Kirche einen göttlichen Charakter.

Einen göttlichen Funken kann der Autor an dieser Vorgehensweise nicht erkennen. Hinterher ist jeder klüger (und kennt die Lottozahlen). Ein bisschen mehr würde er vom direkten Draht zu Gott schon erwarten.

Ist das Bisherige etwas zynisch betrachtet, so ist das Nächste ein Vorwurf:

Das Wissen über den Klimawandel wird nicht eigenständig gesammelt, geschweige sortiert und bewertet. Die Bischofskonferenz und inzwischen sogar der Papst übernehmen ihre Orientierung im Wesentlichen vom deuschen PIK – einer Institution, welche nicht dazu gegründet wurde, den Klimawandel selbst zu erforschen, sondern dessen Auswirkungen. Und sich damit ausschließlich finanziert, in dem solche festgestellt werden.

Hinweis: Interessierte finden in dem umfassenden Artikel „Die Klimamacher“ Detaillierung und Hintergrundinformation. Eine auch nur im Ansatz entsprechend kritische Betrachtung würde man sich von einer Kirche wünschen.

Sie wiederholt damit den gleichen Zirkelschluss wie bei der „göttlichen Sanktionierung“ der Sklaverei und im Mittelalter mit der über viele Jahrhunderte dauernden Hexenverfolgung: „Gefragt“ wurden ausschließlich die von der Entdeckung der Hexen profitierenden Hexenjäger („gefunden“ wurden sie von der Kirche, auf Anordnung der Kirche jedoch von der Obrigkeit verurteilt und gerichtet, da die Kirche zwar foltern lassen, aber kein Blut vergießen durfte). Jede „entdeckte“ Hexe belegte die gängige und von der Kirche zum Glaubensinhalt erhobene Theorie. Erst nicht-Fachleuten gelang es (als es möglich wurde, dies zu überleben) die Fehler in der biblisch begründeten „Hexentheorie“ aufzudecken.

Und verblüffend ändert sie sobald es dem Mainstream entspricht ihr „göttlich inspirierts“ Wissen verbunden mit dem Anspruch dass die Gegenseite „nicht intelligent“ sein kann. Eine inzwischen gängige „Beschwörungsformel“ zur Festlegung der alleine richtigen Meinung. Denn auch Claudia Roth hat in einer Talkshow (die der Autor persönlich gesehen hat) behauptet: „wer am Klimawandel zweifelt kann nicht intelligent sein“. Der intelligente Moderator hat nicht widersprochen – der Autor macht es.

Kirche und Atomenergie

www.katholisches-info, 01.08.2007: Katholische Kirche: Ja zur Atomenergie, nein zu Atomwaffen

…Beim Angelusgebet am Sonntag hatte Papst Benedikt XVI. nicht nur die Hoffnung auf eine baldige Beseitigung der Atomwaffen geäußert, sondern auch auf die Vorteile der friedlichen Nutzung der Nukleartechnologie hingewiesen. Anlass für seine Äußerungen war der 50. Gründungstag der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), diese überwacht weltweit die friedliche Nutzung von Kernkraft und fördert ihre zivile Verwendung. Der Heilige Stuhl war 1957 Gründungsmitglied der IAEA und hat seither einen Gesandten beim Sitz der Behörde in Wien. Benedikt XVI. zeigte sich seit den Anfängen des Pontifikates für die Atomfrage „empfänglich“, sagt Kardinal Martino.

Papst Johannes Paul II. hatte 1996 anerkannt, dass die Evolutionstheorie offensichtlich deutlich mehr sei als eine lediglich spekulative Hypothese. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat die Evolutionstheorie 2005 erneut attackiert. Sie sei „Ideologie statt Wissenschaft“; er attestierte ihr ein „Aufgeben und Abdanken der menschlichen Intelligenz“.

Der moderne Prophet weiß dass die Welt ihn braucht – und verhält sich schon einmal entsprechend narzisstisch

Dieses „Entdecken“ ist auch beim Klimawandel äußerst lukrativ. Es gibt unendlich viel Ehre, Titel und bestimmt auch etwas „Kleingeld“ oben drauf. Schön beschrieben wird dies am Beispiel von Herrn Schellnhuber in einer Buchsbesprechung von Dr. Wolfgang Thüne:

Dr. Wolfgang Thüne: „Hellseher, Hexenmeister, Klimaflüsterer!“

… exzellenter Chaosphysiker, als „intellektuelle Waffe“, als PIK-Direktor, als Kanzlerin Berater und atheistischer Papstberater, Commander des British Empire, Propagandist des 2-Grad-Ziels und Erfinder der ominösen „Kipp-Punkte“. Er ist Apokalyptiker und Zeitgeistverstärker. Nur er besitze die einzigartige Weisheit, die „Selbstverbrennung“ des Planeten durch das „Giftgas“ CO2 zu erkennen und zu verhindern.

Auch hat ein moderner Prophet heute selbstverständlich keine Zeit mehr, einfach mal zwischendurch „verplemperte“ 40 Tage in die Wüste zu gehen und um Erleuchtung zu bitten. Moderne Computer spucken ihre Simulationen so schnell aus, dass alleine das Verkünden der immer neuen Ergebnisse ein dauerndes „um die Welt jetten“ erfordert. Und den Teufel trifft man dann auf seinen Vorträgen als unbotmäßige Fragensteller in Form emeritierter Professoren, welche sich im Pensionsalter endlich trauen ihr Wissen öffentlich kritisch anzuwenden. Für einen wahren Propheten einfach eine Ungeheuerlichkeit (dass der Veranstalter das nicht verhindern konnte).

Im Alten Testament reichte als Lösung noch das Verfluchen. Heutzutage muss man das „runterschlucken“ – und wäre bestimmt seelisch längst vollkommen angeknackst, wenn nicht bedingungslose Anhänger wie Klimaretter.Info einen immer wieder neu aufrichten würden.

Klimaretter.Info: Münchner Klimaherbst 2015

Hans Joachim Schellnhuber, einer der einflussreichsten Klimaforscher weltweit

… Dort habe ihm eine Phalanx "älterer Herren", die sich allesamt als Klimaskeptiker entpuppten, gegenüber gesessen, die ihn mit völlig unhaltbaren, längst widerlegten Thesen konfrontiert habe. Zeitverschwendung für jemand wie Schellnhuber, der zwecks Weltrettung von Termin zu Termin, von Auftritt zu Auftritt jettet. Der Ärger über die unbotmäßigen Fragensteller war dem Wissenschaftler auch heute noch anzumerken.

An diesem Abend freilich sprach er zu einem Publikum, das ihm förmlich an den Lippen hing.

Dass Herr Prof. Schellnhuber eher zu den strittigen Personen in der noch nicht ganz den Fördergeldern verfallenen Klimawissenschaft gehört, wird dabei verschwiegen TRAILER zu "10 unbequeme Wahrheiten über H J Schellnhuber", schließlich haben auch einige diesen Blog betreibende Personen ebenfalls davon abhängige bzw. profitierende Arbeitsplätze.

„Kleine Leute“ haben dagegen keine Change Gehör zu finden, wie es Herr Frey bei EIKE aus persönlicher Erfahrung in einem Beitrag beschrieben hat „Energiewende – und ev. Kirche vor Ort“.

Doch wirklich Recht haben dann oft Außenseiter

Und nicht die in der Geschichte oft (meistens) dem Mainstream hinterher laufende Kirche. Leider ist es damit inzwischen so weit gekommen, dass eine wirkliche Diskussion innerhalb der „Klimazunft“ nicht mehr stattfindet. Die Kirche kann aufgrund des von ihr ausgesprochenen Klimawandel-Dogmas ebenfalls nichts mehr zu einer inhaltlichen Diskussion oder Reflexion beitragen.

Ein Aufbrechen solcher Strukturen und Denkweisen kann dann nur noch von außen kommen. Kritische Wissenschaft alleine reicht dazu nicht, parallel müssen immer auch politische Strukturen dafür „aufnahmefähig“ sein und als Sprachrohr dienen.

Und das bahnt sich inzwischen an „Die AfD und der Klimaschutz“. Wie oft in der Geschichte kommt es von der Seite „des Teufels“. Die richtige – „göttliche“ – ist aktuell ja von der allwissenden Kirche besetzt. Was passiert, wenn sich diese – heute noch „Außenseiterrmeinung“ – doch durchsetzt und damit ein neues „Zeichen der Zeit“ wird?

Es wird interessant werden, das zu verfolgen und die belegenden Bibelstellen dann nachzulesen.

===================================================

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Wir hatten dieses Thema verschiedentlich schon früher behandelt, z.B. :

(1)  http://tinyurl.com/q9zfvmd  (==> PDF-Anhang w.u.)

(2)  http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/misereor-die-zweifelhafte-leuchte-des-herrn/

=====================================================

Quellen

[1] Die entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke: Klima der Gerechtigkeit

http://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/positionen/

[2] Evangelische Kirche von Westfalen: Broschüre: Klima der Gerechtigkeit Entwicklungspolitische Klimaplattform der Kirchen,
Entwicklungsdienste und Missionswerke

[3] DER TAGESSPIEGEL, 24.06.2015: Die Katholische Kirche und das Klima Welches Geheimnis sich in der Enzyklika des Papstes verbirgt

http://www.tagesspiegel.de/politik/die-katholische-kirche-und-das-klima-welches-geheimnis-sich-in-der-enzyklika-des-papstes-verbirgt/11959794.html

[4] EIKE 02.02.2015: Auf dem Weg zur grünen Ökumene – Die katholische Kirche und der „Klimaschutz“

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/auf-dem-weg-zur-gruenen-oekumene-die-katholische-kirche-und-der-klimaschutz/

[5] Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie des EED, 1.9.2009 Warum setzen sich die Kirchen für Klimagerechtigkeit ein?

[6] Bischof Wolfgang Huber, Appell des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland: Es ist nicht zu spät für eine Antwort auf den Klimawandel

[7] Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp, Mitglied der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Magdeburg, 1. Juni 2010, Vortragsfolie: Klimawandel und Gerechtigkeit

[8] Lienkamp, Andreas, Habilitationsschrift Paderborn ; München [u.a.], 2009: Klimawandel und Gerechtigkeit, eine Ethik der Nachhaltigkeit in christlicher Perspektive

[9] Ein Appell des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber: Es ist nicht zu spät

für eine Antwort auf den Klimawandel

[10] Aufsatz von Pfr. Wilfried Neusel, Fachstelle Theologie, EED, auf der Tagung der Klimplattform, Villigst, 2009: Warum setzen sich die Kirchen für Klimagerechtigkeit ein?

[11] Deutschen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V. (DEAE), Frankfurt 2010. Dr. Hubert Meisinger, Studienbrief 9: Schöpfungstheologie Klimawandel – als ethische und theologische Herausforderung

[12] Sogenannte „Stern-Studie“ des britischen Ökonomen Sir Nicholas Stern aus dem Jahre 2006. Ein höchst umstrittener, alarmistischer Report als Auftragsarbeit eines Beamten für die Englische Regierung mit einem reinen politischen Programm. Rezension zu finden bei: Dirk Maxeiner

[13] Karlhein Deschner, Buch: Mit Gott und dem Führer

[14] Die deutschen Bischöfe Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen Kommission Weltkirche

Nr. 29, September 2006, Mit einem Geleitwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz: Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit Ein Expertentext zur Herausforderung des globalen Klimawandels.

[15] Publik Forum Edition, Oberursel 2009. Hans-Peter Gensichen: Armut wird uns retten Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger

Related Files




Die Arbeitsplatz-Vernichtungsmaschine von Big Green

Gesetzliche Einschränkungen des erlaubten Holzeinschlages in staatlichen Wäldern sind die primären Gründe für die Schließung, sagte Emmerson.

Die Schließung des letzten Werkes an der einst blühenden Humboldt Bay in diesem Jahr war nur der jüngste Verlust im Bereich der Holzindustrie, die schon lange von einem langen und stetigen Rückgang betroffen war, und zwar wegen des unablässigen Drucks der Umweltaktivisten und der Komplexität des U.S. Forest Service.

Ein Jahr zuvor hatte das North Coast Journal traurig getitelt [übersetzt] „Gute Nacht, Korbel!“, als der Nachbar von Arcata seine 131 Jahre alte Sägemühle schließen musste – einhergehend mit dem Verlust von 106 direkten Arbeitsplätzen und zahlreichen indirekten lokalen Positionen. Das Pulp&Paperworker‘ Resource Council hatte zuvor seinen 119 Seiten starken Bericht mit dem Titel [übersetzt] „Sägewerk-Schließungen seit 1990“ veröffentlicht. Darin wurden von 1990 bis 2012 über 1700 Verluste von Arbeitsplätzen in der Holzindustrie gelistet.

All diese Schäden wurden angerichtet durch ein ionisches Urteil am Spotted Owl Court im Jahre 1991, das zugunsten einer lokalen Vogelschutzgruppe ausgegangen war, nämlich der Seattle Audubon Society und gegen die holzverarbeitende Industrie in Washington, Oregon und Kalifornien.

Das Urteil war deswegen so verheerend, weil Richter William L. Dwyer vom Federal District court von Washington State die Forderungen von Seattle Audubon ins Unmögliche ausdehnte und billigte.

Unter Bemühung des „regionalen Biogeographie“-Prinzips, das auf eine Entscheidung einer staatlichen „Spotted Owl Task Force“ zurückgeht, urteilte Dwyer: „Die Pflicht, entwicklungsfähige Populationen existierender Wirbeltiere zu erhalten, erfordert Planungen für die gesamte biologische Gemeinschaft – und nicht nur für eine einzelne Spezies allein. Sie unterscheidet sich von der Pflicht aus dem Endangered Species Act, eine als gefährdet gelistete Art vor dem Aussterben zu bewahren“.

Aber sogar Wildlife-Spezialisten wussten nicht und konnten nicht erklären, was die „gesamte biologische Gemeinschaft“ in dem Gebiet der drei US-Staaten war.

Die Industrie-Analystenfirma Paul Ehinger & Associates of Eugene, Oregon, stellten fast, dass Dwyers Urteil pro Audubon nach nur fünf Jahren zur Schließung von 187 Sägewerken und dem Verlust von 22.654 Arbeitsplätzen in den drei Staaten geführt hatte.

Die Verluste weiteten sich wie der Big Bang aus, und die Auflistung der Gesamtverluste wird nicht länger verfolgt. Einige wenige wohlhabende Industrie-Hasser und ein liberaler Richter, dem der menschliche Tribut weitgehend gleichgültig war, setzte eine Bewegung ohne Ende in Gang: die „fortschrittliche“ Vernichtung von Arbeitsplätzen, Einkommen, Hoffnungen und Träumen von Tausenden.

Das Center for Biological Diversity CBD [etwa: Zentrum für biologische Vielfalt] in Tucson, Arizona, ist eine Umweltgruppe, die auf gerichtlichen Wegen versucht, menschliche Tätigkeiten zu blockieren und die sich nicht darum schert, wie viele Menschen dadurch geschädigt werden. Der Führer der drei Gründungsmitglieder, Kieran Suckling, war ein Aktivist in der Vandalismus- und Sabotage-Gruppe Earth First! während der achtziger Jahre (das Ausrufezeichen war Pflichtbestandteil des Namens).

Hass auf die Industrie – und die Menschen, die sie betrieben – veranlasste die Gründer, nach Wegen zu suchen, um permanent den Gebrauch natürlicher Ressourcen zu stoppen. Dazu bildeten sie im Jahre 1994 das CBD. Mit Hilfe von Umwelt-Rechtsanwälten benutzten sie das Endagered Species Act als „Waffe“ gegen Landwirte, Holzarbeiter, Minenarbeiter und die menschliche Aktivität allgemein. Dieses Gesetz triumphiert inzwischen über fast alles andere auch.

Tatsächlich scheint das Gesetz in nur einem einzigen Fall nicht zu greifen, nämlich wenn gigantische Windturbinen Hunderttausende Adler, Falken, andere Vögel und Fledermäuse schreddern, Jahr für Jahr, so dass sie fast schon verschwunden sind, zusammen mit „gesamten biologischen Gemeinschaften“ in weiten Gebieten von Kalifornien, Oregon und anderswo.

In der Selbstbeschreibung der Organisation heißt es: „Als der führende Anwalt für gefährdete Arten des Landes bedient sich das CBD der Wissenschaft, der Gesetze und kreativer Medien, um eine Zukunft für alle Spezies sicherzustellen, groß oder klein, die am Rande des Aussterbens stehen“.

Extremismus ist ein gelinder Ausdruck, um die flächendeckende Feindschaft der CBD gegenüber menschlichen Aktivitäten zu beschreiben. Er hat sogar die traditionelle Grenze der Umweltaktivisten überschritten, die die Indianer Amerikas als „Menschen der Natur“ geschützt und verehrt haben.

Die Gruppe stellte sich im vorigen Jahr hinter ein Gerichtsverfahren, um die unabdingbare Ausweitung der Navajo Mine zu blockieren, südlich von Farmington in New Mexico. Die Mine befindet sich im Navajo-Reservat und wird betrieben durch die Navajo Transitional Energy Company (NTEC), eine 100-prozentige Tochter der Stammesführung der Navajo-Nation.

Die Mine wird mit einem einzigen Ziel betrieben, nämlich die Kohle zu liefern für das nahe gelegene Four-Corners-Kraftwerk: fünf Kohlekraftwerke, mehrheitlich im Besitz und betrieben von der Arizona Public Service Company, um Strom für Kalifornien, Arizona, New Mexico und Texas zu erzeugen.

Während dieses Prozesses wurden 800 Arbeitsplätze in den Minen und den Kraftwerken geschaffen, viele davon eingenommen von den Navajo-Indianern, mit einem jährlichen Umsatz von 40 Millionen Dollar für die Navajo-Nation. Man genehmigte der NTEC die staatliche Erlaubnis, die Mine zu erweitern.

Allerdings hatte der CBD nichts Eiligeres zu tun, als diese Ausweitung zu verhindern, und versuchte, mittels eines gigantischen Gerichtsverfahrens die Schließung der Mine zu erzwingen. Er half, eine Koalition von Mitklägern zu organisieren einschließlich kleiner lokaler Gruppen wie die Amigos Bravos, San Juan Citizens Alliance und Dine [Navajo] Citizens Against Ruining Our Environment. Dazu gab der Sierra Club 100 Millionen Dollar pro Jahr, und auch das mächtige Western Environmental Law Center trug dazu bei.

Die Attacke von CBD et al. gewann mit der Anordnung eines Bundesrichters von Colorado, die Genehmigung zur Ausweitung zu annullieren. Diese Anordnung wurde vom Tenth U.S. Circuit Court of Appeals bestätigt, als eine Beschwerde von NTEC abgelehnt wurde, dem Urteil der unteren Instanz zu folgen. Aber sogar noch nach diesem Sieg bestand die CBD-Bande darauf, dass die bestehende Mine ebenfalls geschlossen werden müsse, und strengte ein neues Umweltgutachten an bzgl. vermeintlicher Risiken für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt durch die Ausweitung der Mine: von Verschmutzern, die tatsächlich ein untergeordnetes Problem sind bei diesen technologisch fortschrittlichen und ordentlich betriebenen Navajo-Einrichtungen.

Nur die Souveränität der Navajo-Nation, ein Umweltgutachten und Übereinkommen mit der EPA zum Kampf gegen regionalen Smog mittels Schließung von drei der fünf Kraftwerke sowie der Installation von Emissionskontrollen bei den verbleibenden zwei Kraftwerksblöcken rettete wenigstens einen kleinen Teil der Arbeitsplätze und des Umsatzes – für jetzt. Natürlich kann sich all dies noch ändern, weil der CBD in seinem Kampf nicht locker lässt und jetzt droht, juristisch gegen die bundesstaatliche Genehmigungs-Agentur vorzugehen.

[Wer bremst diese Marodeure? Anm. d. Übers.]

Verloren gegangene Arbeitsplätze bedeuten natürlich Einbrüche bzgl. des Lebensstandards, der Gesundheit und des Wohlstandes der arbeitslosen Mitarbeiter und deren Familien. Aber für den CBD und deren Richter ist dies völlig irrelevant.

Im Januar berichtete die Farmington Daily Times, dass das San Juan College der Stadt eine Zuwendung von 1,4 Millionen Dollar aus öffentlichen Mitteln erhalten hatte. Mit diesem Geld sollte entlassenen Kohle-Bergarbeitern und Arbeitern in anderen Industriezweigen, darunter Öl und Gas, geholfen werden. Aber die Operationen von Öl und Gas sind ebenfalls Ziel von Angriffen der CBD-Bande sowie verschiedener Bundesagenturen, die den Klimawandel sowie den Clean Power Plan der EPA und andere Vorschriften bemühen, um Leasing, Bohrungen und andere Verfahren zur Exploration von Ressourcen im Westen der USA zu begrenzen oder ganz zu eliminieren.

Selbst die Souveränität eines bundesstaatlich anerkannten Indianerstammes in einem etablierten Reservat bietet keinen Schutz gegen das Endangered Spezies Act, wenn dieses als Waffe benutzt wird. Andere Gemeinden, Industrien, Arbeiter und Familien sind sogar noch machtloser.

Noch einmal: Arme, Minderheiten und Familien der Arbeiterklasse sind Opfer der wohlhabenden regierenden Eliten, für welche übertriebene und sogar rein fabrizierte Umweltbedenken oberste Bedeutung haben. Das ist schlimm, und es muss ein Ende haben!

Über den Autor: Ron Arnold

    Ron is a free enterprise activist, author, and newspaper columnist. He pioneered methods to expose the money and power of Big Green in nine books and hundreds of magazine and newspaper articles. He mentors promising activists and writers as a civic duty.

Link: http://www.cfact.org/2016/04/01/the-big-green-job-killing-machine/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers hierzu: Hier wird endlich mal im Detail aufgelistet, auf welche Weise es die „Umwelt“-Bewegung schafft, die Gesellschaft zu zerschlagen. Die hier beschriebenen Einzelheiten sind mit Sicherheit nur die Spitze des Eisbergs, sicher auch hier in Europa und in unserem Land. – C. F.




Climate Hustle – der Anti-Klimawandel Film

Fathom Events und SpectiCast geben einen wichtigen Anstoß für den Anti-Global-Warming Dokumentarfilm "Climate Hustle" [Trailer] mit Terminen für Vorführungen in fast 400 Kinos am 2. Mai. 2016

Variety konnte die ehemalige Gouverneurin von Alaska und Vize- Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin zur Teilnahme an dem Event gewinnen. Der Vorführung des Dokumentarfilms, produziert von Cfact [Komitee für ein konstruktives Morgen] und Marc Morano‘s Klima Depot.com, folgt eine Podiumsdiskussion mit Mrs. Palin, mit einleitenden Worten von Republikaner Lamar Smith (Texas), dem Vorsitzendem des House Committee für Wissenschaft, Weltraum und Technologie.

Die Diskussion wird von Brent Bozell, Gründer und Präsident des Medien Research Center moderiert. Morano plant Clips von Bill Nye zu zeigen, am besten bekannt als "Der Mann der Wissenschaft" aus einem Interview. Variety berichtet früher, das Bill Nye eingeplant war, es aber seine erschienen Vertreter meinten, er wäre nicht eingeladen worden.

Die Podiumsdiskussion mit eingeladenen Gästen findet am Donnerstag in Washington, D. C., nach einer Vorführung von "Climate Hustle" statt.

"Ich bin sehr leidenschaftlich bei diesem Thema", sagte Palin dem Variety. "Uns wurde von Panikmachern gesagt, dass die globale Erwärmung auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist und diese Dokumentation stellt starke Argumente in einer sehr überzeugenden Art und Weise dagegen."

Mrs. Palin erwähnte, dass sie während ihrer Zeit als Gouverneur im Jahr 2008, die US-Regierung wegen der Platzierung der Eisbären auf der Liste der bedrohten Arten verklagte, angeblich des raschen Rückgangs des arktischen Meereises wegen. Mrs. Palin wies im Jahr 2008 auf die hohe Population von Eisbären hin und die verworfenen Klimamodelle, die einen anhaltenden Verlust von Meereis als "unzuverlässig", "unsicher" und "unbewiesen vorhersagen", aber ein Bundesrichter unterstützte die Behauptungen der "Wissenschaftler der Regierung“ im Jahr 2011.

"Ich wollte Fakten und reale Zahlen", sagte Palin. "Die Population der Eisbären ist stabil, wenn nicht gar zunehmend und die Bezeichnung [bedrohte Tierart] hätte Alaska behindert, seine natürlichen Ressourcen zu entwickeln."

Die "Climate-Hustle" Präsentation durch Fathom, die auf die Präsentation von Live-Events in Theaterketten spezialisiert sind, stellt eine Abkehr von den üblichen Musik und Familienfilmen dar.

In einer Reihe der größten Präsentationen für das Unternehmen, im gemeinsamen Besitz von AMC Entertainment, Cinemark Holdings und Regal Entertainment Group: "The Sound of Music 50th Jahrestag" an 800 Standorten; "Findet Noah: ein Abenteuer des Glaubens" an 637 Standorten abgeschirmt; "Ed Sheeran: Jumper für Torpfosten" bei 584 Theater; und "Chonda Pierce: Lachen im Dunkeln", eine Dokumentation über Christliche Komiker, an 512 Standorten.

Palin sagte, "Klima Hustle" bietet einen Gegenblick auf Al Gores globalen Erwärmungs Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit", der fast $ 50 Mio. einspielte und den Academy Awards gewonnen hatte für den besten Dokumentarfilm und Original-Song.

"Leute, die nicht an den amerikanischen Exzeptionalismus glauben, [Quelle Wiki: Beim American Exceptionalism handelt es sich um eine Theorie, nach der die USA eine Sonderstellung innerhalb der entwickelten Industrienationen einnehmen] haben dieses Thema zu einer Kampagne gemacht. Es ist so wichtig, dass die andere Seite zu hören ist", fügte sie hinzu. "Ich bin sehr erfreut darüber, dass diese Zeilen geschrieben wurden und in juristischer Form gesprochen wurden. Mein Vater lehrte Wissenschaft in der fünften und sechsten Klasse und es war ihm sehr wichtig, dass die Wissenschaft in verständlicher Weise präsentiert wird. "

Marc Morano, Gastgeber des "Climate Hustle": "Dieser Film ist unter Klima Dokumentationen wirklich einzigartig. "Climate Hustle" präsentiert den Zuschauern Fakten und überzeugende Videoaufnahmen die vier Jahrzehnte zurückgehen und liefert eine leistungsstarke Präsentation der Gegen-Wissenschaft und am besten von allen, auf humorvolle Art und Weise. Dieser Film kann es ändern, wie Sie über die "die globale Erwärmung“ denken."

Der Film porträtiert Georgia‘s Tech Klimatologe Dr. Judith Curry, ehemaliger atmosphärischer Wissenschaftler der NASA Dr. John Theon und den französischen Physiker und Mitglied der sozialistischen Partei Claude Allègre.

"Der Klimawandel ist sicherlich einer der heißen Fragen an der Spitze von einigen der heftigsten politischen Debatten. Diese Veranstaltung soll Licht auf verschiedene Perspektiven beleuchten und eine gesunde und rechtzeitige Diskussion zu diesem wichtigen Thema anregen", sagte Fathom Events Vice President of Programming Kymberli Frueh.

" ‚Climate Hustle‘ ist ein äußerst wichtiges Ereignis, vor allem angesichts der relevanten politischen Diskussion rund um die globale Erwärmung", so Mark Rupp, Mitbegründer und Präsident von SpectiCast Entertainment. "Wir glauben, es ist wichtig, dass alle Standpunkte zum Thema Klimawandel mitgeteilt werden und „Climate Hustle" bietet eine Perspektive die im Allgemeinen der Öffentlichkeit nicht geboten wird, in einer insgesamt informativen und ansprechenden Art und Weise."

Morano gründete die Anti-Klimawandel Website Climatedepot.com in 2009. Medienangelegenheiten für Amerika, eine politisch progressive Medien Watchdog-Gruppe, namens Morano die "Klimawandel Misinformer des Jahres" im Jahr 2012.

Erschienen auf Variety am 11. April 2016

Übersetzt von Andreas Demmig

http://variety.com/2016/film/news/sarah-palin-anti-climate-change-movie-climate-hustle-1201749591/




Nordkorea unterschreibt den neuen Welt-Klimavertrag

Der große Unterschied dürfte nur sein, dass Deutschland mit seiner Unterschrift einer der ganz großen Zahlmeister des Klimafonds wird, während Nordkorea bei aller Begeisterung, den Westen durchgängig als reines Teufelspack anzusehen und auch so zu behandeln erkannt hat dass es wohl so schnell keine bessere und sicherere Möglichkeit mehr geben wird als die von diesem Teufelspack durch die Unterschrift über den Klima-Hilfsfond Geld fordern zu können.

Denn wie in praktisch allen despotischen Staaten (Bsp. ehemalige kommunistische Länder und aktuell Simbabwe) wurde als erstes die Landwirtschaft vollkommen ruiniert und Hunger ein Alltagsthema[2]. Und nachdem es Simbabwe[5] und die kleinen Inselstaaten[4][7] vormachen wie man den Klimafonds für sich anzapft ist wohl auch Nordkorea „einsichtig“ geworden. Dafür will es seinen CO2-Ausstoß gegenüber dem Niveau von 1990 um 37,4% reduzieren (was das Volk dort ganz bestimmt „begrüßen“ wird).

Es würde nicht wundern, wenn Nordkoreas Führungsriege für diese Reduzierung später einige zusätzliche „Leckerli“ z.B. in Form von CO2-Zertifikate-Geldtransfers bekommen. Deutschland bietet sich dafür an, denn es stößt anstelle weniger ja immer mehr von dieser zum Gift erklärten Pflanzennahrung aus. Und die Melediven bekommen dafür ja auch von Deutschland schon extra Unterstützung[6].

Fundstellen

[1] Climate Home, Published on 13/04/2016: North Korea set to sign Paris climate deal http://www.climatechangenews.com/2016/04/13/north-korea-set-to-sign-paris-climate-deal/

[2] Climate Home, Published on 19/12/2011: Is climate change the real ticking time bomb in North Korea?

http://www.climatechangenews.com/2011/12/19/is-climate-change-the-real-ticking-time-bomb-in-north-korea/

[3] Klimaretter.Info, 14. April 2016: Nordkorea will Paris-Vertrag unterschreiben

http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/21042-nordkorea-will-paris-vertrag-unterschreiben

[4] EIKE 14.12.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 3 Die Marshall-Inselgruppe – (kein) Beispiel für einen Untergang

[5] kaltesonne, 3. März 2016: Simbabwes Diktator beantragt 1,5 Milliarden Dollar an UNO-Klimaschutzgeldern – und lässt sich gleichzeitig seine Geburtstagsparty mit 800.000 Dollar sponsorn

[6] EIKE, 17.09.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 1 Die Malediven

[7] www.klimaretter.info/…/20912-marshall-inseln-ratifizieren-klimavertrag

23.03.2016 – Die Marshall-Inseln haben als drittes Land der Welt das Klimaabkommen ratifiziert, das vergangenen Dezember in Paris beschlossen worden 

www.klimaretter.info/politik/…/20988-malediven-ratifizieren-klimavertr

06.04.2016 – Das Parlament der Malediven hat Medienberichten zufolge das Pariser Klimaabkommen ratifiziert, das im Dezember von der Weltgemeinschaft …




Alarmistische Meeresspiegel-Daten lassen Kosten für Versicherung gegen Überschwemmungen steigen

Ein im Jahre 2012 beschlossenes Biggert-Waters-Gesetz sollte das Nationale Flutversicherungs-Programm der FEMA aus den roten Zahlen holen. Das Gesetz sollte der FEMA vorschreiben, sich einer realistischeren Preisgestaltung zu verpflichten dergestalt, dass die „versicherungsmathematischen“ Raten doppelt so hoch sein sollen wie von privaten Unternehmen verlangt. Dahinter stand die Strategie, Hausbesitzer und Bauherren davon abzuhalten, in aktiven Überflutungszonen zu bauen.

Also hat die FEMA im Jahre 2013 genau das getan, nämlich höhere Premium-Raten eingeführt, die oftmals tausende Dollars höher lagen – im Besonderen für Zweitwohnungen und Eigentum, das dann den Besitzer gewechselt hat. Dies führte zu einer anderen Art von Desaster für die FEMA, haben doch aufgebrachte Eigentümer ihre Kongressabgeordneten mit einer Flut wütender Anrufe überzogen. Die Flutwelle der Proteste führte zu einem Plan B.

Vergraben in den 63 Seiten des Biggert-Waters-Gesetzes war die Vorschrift, eine Meeresspiegelanstiegs-Komponente (SLR-Komponente) den als Flutzonen ausgewiesenen küstennahen Gebieten hinzuzufügen, um Ausdehnung der ausgewiesenen Gebiete sowie Risiko-Kategorien noch einmal abschätzen zu können.

Während diese Kartierungen zuvor auf 100 Jahre langen historischen Daten basierten, wurden sie jetzt adjustiert durch ein nationales Komitee mit der Bezeichnung Technical Mapping Advisory Council (TMAC). Sie sollte festlegen, welche Datenquellen zugrunde gelegt werden sollen. Im Oktober vorigen Jahres hat das TAMC seine offiziellen Empfehlungen abgegeben – und genau an diesem Punkt fängt alles an hochzukochen. Eine Schlüsselrolle wird die NOAA einnehmen, beruhen doch deren SLR-Daten stark auf wild spekulativen Szenarien der globalen Erwärmung.

Die NOAA hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, dem zufolge frühere Ozean-Wassertemperaturen nach unten korrigiert wurden, um die globalen Änderungen zwischen 1998 und 2012 viel wärmer aussehen zu lassen. Dies wurde erreicht, indem man weltweite gemessene Satelliten-Temperaturen, gewonnen seit Ende der siebziger Jahre – die besten verfügbaren Daten – aussortiert und stattdessen vereinzelte und unzuverlässige Temperaturmessungen von Schiffen herangezogen hatte.

Die „Korrekturen“ der NOAA, um eine Erwärmung vorzutäuschen zwischen dem gewaltigen El Nino des Jahres 1998 und einem weiteren starken El Nino im vorigen Jahr widersprechen den Daten, die mittels eines großen integrierten Netzwerkes von ARGO-Bojen gemessen worden waren, welche vom British Oceanographic Data Center zusammen mit Satellitendaten betrieben wird. Diese Daten zeigten keine statistisch signifikante Erwärmung. Der Vorsitzende des Wissenschafts-Komitees im Weißen Haus Lamar Smith hat denn auch seinem starken Verdacht Ausdruck verliehen, dass es das Ziel des NOAA-Berichtes sei, der politischen Agenda von Präsident Obama einen Schub zu verleihen.

Im Jahre 2012 projizierte die NOAA „mit sehr hohem Vertrauen“ (über 90% Wahrscheinlichkeit), dass der globale Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um einen Betrag mit einer gewaltigen Bandbreite steigen wird, die von mindestens 8 Inches [etwa 20 cm] bis höchstens 6,6 Fuß [etwa 2 m] reicht. Das niedrigste Szenario basiert auf historischen Anstiegsraten, während das höchste Szenario einem maximalen Beitrag durch Gletscherschmelze und dem Verschwinden von Eisschilden infolge der Ozeanerwärmung geschuldet sein soll. Man erinnere sich, dass der Meeresspiegel während der letzten 150 Jahre mit einer Rate von etwa 4 bis 8 Inches [etwa 10 bis 20 cm] gestiegen ist, ohne jede Beschleunigung während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.

Selbst dem jüngsten aller unfehlbar alarmistischen IPCC-Berichte zufolge „ist es wahrscheinlich, dass der globale Meeresspiegel GMSL zwischen 1920 und 1950 mit einer Rate gestiegen ist, die vergleichbar ist mit derjenigen von 1993 bis 2010“. Man bedenke außerdem, während die mittlere Temperatur der Welt stufenartig, aber stetig gestiegen ist während der letzten 100 Jahre, war dies zwischen den beiden großen El-Nino-Ereignissen während der letzten 18 Jahre nicht mehr der Fall, trotz weiter steigenden CO2-Gehaltes der Atmosphäre.

Warren Buffet, Eigentümer der Versicherungsgesellschaft Berkshire Hathaway, Inc. ist der größte Anteilseigner der Münchener Rückversicherung (Munich Re), der größten Rückversicherungs-Gesellschaft der Welt. Er fasste die Lage in seinem jährlichen Bericht 2015 so zusammen: „Bis jetzt hat der Klimawandel weder zu häufigeren noch zu kostspieligeren Hurrikanen und auch nicht zu anderen wetterbezogenen Ereignissen beigetragen, die von der Versicherung abgedeckt waren.

Als Folge hiervon sind die Superkatastrophen-Raten [super-cat rates] der USA während der letzten Jahre stetig gefallen, weshalb wir uns aus diesem Geschäft zurückgezogen haben.

Falls Super-Katastrophen kostspieliger und häufiger werden, wäre die wahrscheinliche – aber keineswegs sichere – Auswirkung davon auf das Versicherungsgeschäft von Berkshire, dass es größer und profitabler wird“. Dann gab Buffet noch gute Ratschläge: „Als Bürger könnte Sie der Klimawandel verständlicherweise nachts um den Schlaf bringen. Als Hausbesitzer in einem tief liegenden Gebiet könnten Sie den Wunsch haben umzuziehen. Aber wenn Sie allein auf der Grundlage als Anteilseigner eines großen Versicherers denken, sollte der Klimawandel nicht auf der Liste Ihrer Sorgen stehen“.

Für die vielen tausend Versicherungsnehmer des National Flood Insurance Program der FEMA gilt, dass sie sich mehr Sorgen machen sollten über eine Springluft von Klimaalarm-Meldungen, die die Prämien beeinflussen.

Link: http://www.newsmax.com/LarryBell/Biggert-Waters-FEMA-NFIP-NOAA/2016/04/04/id/722107/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Der Übersetzer bedankt sich bei Dr. Klaus L. E. Kaiser für den Hinweis auf diesen Beitrag.