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Fukushima – Wie sich der SWR das Prädikat „Lügenpresse“ ehrlich verdient.

Viel Medienschaffenden geht das Prädikat „Lügenpresse“ mächtig gegen den Strich. Sie fühlen sich missverstanden, ja manche sogar in ihrer Journalistenehre zutiefst verletzt. Wie kann es sein, so fragen sie sich, dass ihre Leser, Zuschauer oder Zuhörer sie so titulieren dürfen, wo sie doch bloß ihrem eigenen Kodex gefolgt sind, der ihnen bisher das alleinige Recht zugestand, darüber zu entscheiden, was und wie über etwas berichtet werden dürfe.

Und man berichtete besten Glaubens doch allemal das Richtige, jedenfalls  dann, wenn man einen erzieherischen Auftrag zu haben glaubt, den als unmündig erachteten Konsumenten mit der richtigen Dosierung der verbreiteten Information ihrem richtigen Inhalt zur richtigen Zeit zu erziehen.

Und nun soll das alles nicht mehr gelten? Jedenfalls ging – besonders nach der  Silvesternacht auf der Kölner Domplatte ein mächtiger – wie es anfangs aussah heilsamer- Schock durch die Medienlandschaft. Es schien als hätte man das Problem erkannt. Viele schienen Besserung gelobt zu haben und tatsächlich glaubten manche Konsumenten dieser journalistischen Arbeiten plötzlich, dass nun auch dauerhaft über bisher unterdrücktes, unbequemes oder  politisch inkorrektes berichtet würde. Einfach darüber zu berichten „was ist“, wie der damals junge Rudolf Augstein seinem Redakteuren abverlangte. Den Leser oder Zuschauer als mündigen Bürger zu betrachten und ihm/ihr zu überlassen, was er/sie davon auswählt oder verwirft.

Doch das erwies sich als Irrtum. Denn diese ehrliche Phase währte nur ein paar Wochen. Denn eher über kurz als über lang kehrten die Medienschaffenden zu ihrer früherem Selbstverständnis der selektiven Auswahl, der bewussten Auslassung, manchmal der Wortverdrehungen  oder gar Falschberichterstattung zurück. Besonders gut – aber bei weitem nicht nur dort-  wurde das an der Berichterstattung zum 5. Jahrestag der Tsunamikatastrophe mit anschließender Reaktor-Havarie in Fukushima sichtbar.

Ein Beispiel unter vielen war die verlogene Berichterstattung des SWR. Einer unser Leser, der leider, wenn auch aus verständlichen Gründen anonym bleiben will, nahm dies zum Anlass sich zu beschweren. Wir veröffentlichen seinen Brief an den SWR vom 12..3.16 leicht gekürzt im Wortlaut

SWR
Gremiengeschäftsstelle
70150 Stuttgart

Betreff:          Förmliche Programmbeschwerde gemäß § 11 SWR;
Gegenstand der Beschwerde SWR „Nachrichten“, 11.03.2016, 19:30

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß § 11 des SWR-Rundfunkstaatsvertrages lege ich förmliche Programmbeschwerde zur o.g. Sendung ein. Die Darstellung des Themenkomplexes Fukushima/Energie verstößt gegen § 6 Abs. 1, § 6 Abs. 3 und § 6 Abs. 4 des “Staatsvertrags über den Südwestrundfunk”…

,,,,Der Anlass meiner Beschwerde dreht sich um die Beiträge zu Fukushima/Energie.

Michael Matting moderierte den Beitrag zu Fukushima[1] so an:

Auf den Tag genau, heute vor fünf Jahren passierte die Reaktokatastrophe von Fukushima in Japan. Tausende Menschen starben damals und eine große Region um das zerstörte Atomkraftwerk herum ist seitdem verstrahlt und nicht mehr bewohnbar.“

Ähnlich wahrheitsverdrehend-geistlos äußerte sich zuvor nur die GRÜNE Claudia. Roth. Da Roths Lügenrhetorik damals einen Sturm der Entrüstung entfachte, ist davon auszugehen, dass sowohl Hr. Matting als auch die Redaktion genau wussten, welche Propaganda sie verbreiteten.

Mit der Anmoderation und den folgenden Beiträgen liegen Verstöße gegen folgende Paragraphen des Südwestrundfunk-Staatsvertrages vor:

§6, Abs 1: „Der SWR ist in seinen Sendungen der Wahrheit verpflichtet“

Es ist offensichtlich, dass hier die Unwahrheit verbreitet wurde

§6 Abs 3: Alle Beiträge für Informationssendungen (Nachrichten, Berichte und Magazine) sind gewissenhaft zu recherchieren; sie müssen wahrheitsgetreu und sachlich sein.

Von einer Redaktion, die hierüber an ein Millionenpublikum berichtet sind hohe Anforderungen an die Recherche und Wahrhaftigkeit zu stellen.

Das Wissen um Fukushima ist Allgemeingut. Die Vermutung der vorsätzlichen Falschberichterstattung liegt daher nahe, was einen weit gravierenderen Verstoß als schlampige Arbeit darstellt.

§6 Abs 4: In allen Angelegenheiten von öffentlichem Interesse sind die verschiedenen Auffassungen im Gesamtprogramm ausgewogen und angemessen zu berücksichtigen. Das Gesamtprogramm darf weder einseitig den Interessen einer Partei oder Gruppe noch Sonderinteressen gleich welcher Art dienen.

Dazu folgen nach meinen Forderungen einige Ausführungen. Die ganze „Nachrichten“sendung, war eine einzige Rechtfertigungs- und Propagandashow für die sogenannte „Energiewende“, die unseren Primärenergiebezug bisher um ca. 2,5%(!) senkte. Ein Blick in die Welt und Deutschlands Energiesektierertum ist offensichtlich. Nichts dergleichen, kein Sterbenswörtchen darüber. Es gibt zahlreiche Organisationen, die den Wendeunwahrheiten Kontrapunkte entgegensetzen.

Ich fordere vom SWR:

  • Eine Richtigstellung der Lüge von den „Reaktorkatastrophentoten“ in den SWR Nachrichten
  • Eine Nachforschung, wie es zu dem Eklat kommen konnte und welche Motive, bzw. Interessen hinter der einseitigen Wendepropaganda stecken
  • Disziplinarische Maßnahmen gegen die Verantwortlichen der schmutzigen Anmoderation.

Bitte erliegen Sie nicht der Versuchung des haarspalterischen Ausweichens, weil nicht gesagt worden sei, dass die Menschen aufgrund von z.B. Strahlung starben.
Der Zusammenhang „Reaktorkatastrophe“/Tote ist nicht zu leugnen.

Dass beim SWR tiefliegend-strukturelle Probleme in Sachen ausgewogener Berichterstattung und Sachkenntnis bestehen, manifestierte sich im Fortgang der Sendung.

Nach dem tendenziellen Fukushima Beitrag, wo selbstredend weder über die Einschätzung der WHO noch über die aktuelle Ortsdosisleistungen in den dekontaminierten Gebieten[2] berichtet (Verstoß §6) wurde, durften Freiburger Atomkraftgegner unwidersprochen ihre rückwärtsgewandte Maschinenstürmermentalität öffentlich zelebrieren.

Es folgte Hetze mit Kampfparolen wie „Klimakillerkraftwerken“ (Verstoß §6) um sodann einem Freiburger „Öko-Institut“ die Bühne zur Selbstinszenierung zu geben.

Dieses „Institut“ nahm dankend an und verbreitete, unter Verdrehung von Ursache und Wirkung, publikumswirksam ihre Überkapazitäts-Münchhausengeschichte. All das nicht hinterfragt vom SWR (Verstoß §6). Es reichte noch nicht einmal dazu vergleichend mit dem Ausland zu fragen, warum Deutschland bei seiner Energiegeisterfahrt (mal wieder) so alleine ist und warum unsere Nachbarn Stromtsunamischutzwälle gegen deutschen Zufallsstrom bauen. Alles Dinge, die ein Journalist, der sich mit der Thematik befasst, wissen sollte.

Für die vermeintlich Begriffsstutzigsten, die noch immer nicht verstanden, dass moderne Zivilisation in der Hingabe an stochastisch anfallenden Zufallsstrom aus antiken Energiequellen zu bestehen habe, wurde noch eins draufgesetzt.

Ein sichtlich verwirrter Herr E-U.v.Weizsäcker, Biologe, „Club of Rome“ Mitglied sowie eigenerleuchteter Energieexperte durfte seine Utopien von Stromversorgung ventilieren. Phantastereien von Energiespeichern[3] oder dem längst widerlegten Nutzen von „Smart grids“ inklusive. (Verstoß §6).

Als selbst meine Frau, die sich für Energiefragen nicht interessiert, fragte ob es sich bei Weizsäckers Auslassungen um eine Satire handele, hatte auch ich endgültig genug, und erlöste mich mit der Fernbedienung.

Kopfschüttelnd

Unterschrift

Zur Nachahmung empfohlen

Weiterführender Link

Lesen Sie hier den (unvollständigen) Überblick der verlogenen Berichterstattung vieler anderer Medien zum selben Thema


[1] http://tinyurl.com/jkcnlgu  ab min 11:03

[2] Die liegen nämlich auf dem nicht-skandalisierfähigen Niveau Deutschlands

[3] Prof. Sinns Vortrag „Energiewende ins Nichts“ –abrufbar beim ifo-Institut- kann Gläubige zu Wissenden machen