1

Lithium Akkus wegen Feuergefahr verboten

Egal ob Smartphone, Laptop oder auch Kamera: Eine Mitteilung des Online-Nachrichtendienstes Bluewin.ch dürfen aufgegebenes Gepäck ab dem 1. April keine Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus mehr enthalten. Urheber der Direktive ist die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), eine UN-Behörde. Da quasi alle modernen elektronischen Geräte von Lithium-Ionen-Batterien angetrieben werden, kommt dies einem de facto-Verbot von Smartphones, Laptops etc. im Fluggepäck gleich.

Viele Fluggesellschaften untersagen schon jetzt die Mitnahme von Lithium-Ionen-Batterien im aufgegebenen Gepäck. Nur im Handgepäck dürfen handelsübliche Batterien noch mitgenommen werden. Das Verbot ist zunächst bis 2018 wirksam, lediglich in reinen Frachtmaschinen dürfen die Batterien unter Auflagen aber weiterhin transportiert werden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist die Entscheidung für die ICAO-Mitgliedstaaten, zu denen fast alle Länder der Welt gehören, verbindlich.

Grund für die Entscheidung ist die von den Akkus ausgehende Feuergefahr. Da Lithium-Ionen-Batterien viel Energie auf engsten Raum speichern, kann es „bei einem Kurzschluss im Extremfall zu einem thermischen Durchgehen mit anschliessendem Feuer kommen“. Im Frachtraum eines Fliegers könnte so schnell ein unkontrollierbarer Brand entstehen. Besondere Sorge machen in diesem Zusammenhang auch die so genannten «Hoverboards», von denen zahlreiche in Flammen aufgegangen sind, weshalb deren Mitnahme von vielen Airlines untersagt wurde. In Flammen geratene Batterien werden bereits für mindestens einen Absturz verantwortlich gemacht. UPS-Airlines-Flug 6 war ein Frachtflug der UPS Airlines mit einer Boeing 747-400, der am 3. September 2010  auf dem Weg vom Dubai International Airport nach Köln-Bonn in der Nähe des Flughafens Dubai ab, wobei die zwei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Als primäre Absturzursache wurde schließlich ein massives Feuer in dem Bereich des Laderaums festgestellt, in dem sich die Lithium-Batterien befanden.

Aber auch manche Autos wie die von Tesla haben eine unrühmliche Feuerchronik aufzuweisen. So wurde am 4. Januar 2016 gemeldet, dass sich ein Tesla Modell S an einer norwegischen Supercharger-Station mit einer spektakulären Flammenshow in eine Rauchsäule verwandelte. Die Ursache konnte nicht ermittelt werden. Die Feuerwehr konnte nämlich den Brand wegen der von den Batterien ausgehenden Gefahr nicht löschen, sondern musste sich darauf beschränken, eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern.

Fred F. Mueller

Quellen

https://www.bluewin.ch/de/digital/redaktion/2016/16-02/smartphones-und-laptops-werden-im-fluggepaeck-verboten.html

https://de.wikipedia.org/wiki/UPS-Airlines-Flug_6

http://blog.caranddriver.com/tesla-model-s-catches-fire-at-supercharger-station-in-norway/