1

Ökologismus: Der Mensch als Plage?

Seit dem Tag der ersten Entdeckung von Öl gab es Vorhersagen über die unmittelbar bevorstehende Erschöpfung dieses Rohstoffes. Im Jahr 1914 sagte die zuständige US-Behörde United Bureau of Mines, dass die amerikanischen Ölreserven in zehn Jahren aufgebraucht sein würden. Im Jahr 1938 meinte das US-Innenministerium, dass eben diese Ölreserven in 13 Jahren erschöpft sein würden. 1977 sagte Jimmy Carter, der damalige Präsident von Amerika: „Wir könnten all unsere bewiesenen Ölreserven auf der Welt im nächsten Jahrzehnt aufbrauchen.“

Mit anderen Worten: Seit 1987 hätten wir unser Öl von einem anderen Planeten anschaffen müssen, da es keines mehr auf unserem hätte geben dürfen. Ironischerweise haben alle diese Vorhersagen und die vielen Leute, die sie erstellten, behauptet, dass die Wissenschaft auf ihrer Seite steht. Und das war der Grund, warum man ihnen Glauben schenkte. Das führte dazu, dass Schulbücher und Lehrer anfingen, ihren Schülern beizubringen, dass uns das Öl sehr bald ausgehen würde.

Sie lagen aber alle falsch, weil sie die Gegenwart in die Zukunft projizierten und das Potenzial der Menschheit grob unterschätzten. Sie lagen genauso falsch wie die New York Times, welche 1894 schrieb, dass „in 50 Jahren jede Straße in London unter neun Fuß [Pferde-]Exkrementen begraben wird“. Die Zeitung hatte zwar Recht, als sie dies behauptete, aber die Dinge änderten sich schnell. Wir erfanden das Auto, das Pferde überflüssig machte. Gleichermaßen wurden neue Ölreserven, neue Wege, sie billiger und effizienter zu extrahieren, und produktivere Technologien gefunden.
„Der Umweltschutz ist zu einer weltlichen Religion geworden“

Nichtsdestotrotz hörten die Prophezeiungen über die Erschöpfung der bekannten Öl- und Gasreserven nicht auf. Bekannte Reserven sind aber ökonomische und technologische Einschätzungen und sagen nichts darüber aus, wie viel von diesen Rohstoffen wir wirklich haben. Zu sagen, dass uns die bekannten Ölreserven jetzt oder dann ausgehen, und wir daher bald kein Öl mehr haben, ist, wie Björn Lomborg es formuliert, als ob man in seinem Kühlschrank kein Essen fände und daraus schlussfolgere, dass man in drei Tagen verhungern werde. Man wird stattdessen natürlich hinausgehen und mehr Essen kaufen. Dies ist genau das, was die Menschheit getan hat, als sie in die Welt hinausging und immer mehr angeblich unantastbare Öl- und Gasressourcen in verwendbare Reserven verwandelte (Aktuell ist Öl so billig und reichlich verfügbar wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr) In Anbetracht der falschen Voraussagen und unserer bewiesenen Genialität ist es absolut absurd, dass uns an unseren Schulen die fiktive Bedrohung des schwindenden Öls gelehrt wird.

Da diese Warnungen völlig unhaltbar sind, sehe ich den einzigen Grund, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, darin, dass unsere CO2-Emissionen verringert werden müssen, um der globalen Erwärmung Einhalt zu gebieten. Aber auch dies ist purer Unsinn, weil es eine teure Verschwendung unserer Anstrengungen wäre. Hätten wir, zum Beispiel, das Kyoto-Protokoll voll durchgezogen, indem wir alle Ziele erreicht hätten – das haben wir nicht im Geringsten getan – wäre die globale Erwärmung nur um fünf Jahre verzögert worden. Von 2100 auf 2105. Stattdessen wurde sie um sieben Tage verzögert. Mit anderen Worten war Kyoto – wie schon so viele andere Initiativen – eine teure Ablenkung.

Um sich zu veranschaulichen, wie lächerlich solche CO2-Reduktionen sind, wie sie Kyoto festlegte, kann man etwa Folgendes bedenken: Wenn wir die gesamte schweizerische Wirtschaft abschalten würden, also alle Lichter, Maschinen, Autos und so weiter nicht mehr benutzten, hätte dies überhaupt keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit oder den Umfang der globalen Erwärmung. Auch wenn die Schweizer Wirtschaft für immer stillstünde. Der Grund dafür ist, dass die Schweiz nur einen sehr kleinen Teil eines Prozents der totalen globalen Emissionen pro Jahr verursacht. Warum also verbietet meine Kantonschule Stadelhofen das Fliegen, wenn wir auf Klassenreisen gehen?

In meinen Augen ist es ein elender Versuch einer Reue induzierenden Verhaltenskontrolle, die uns von der grünen Moralpolizei, die diese Schule beherrscht, serviert wird. Dies reflektiert ein breiteres politisches Klima, in dem die Umweltschützer uns vom mythologischen Kampf zwischen Gläubigen und Leugnern erzählen. Der Umweltschutz ist zu einer weltlichen Religion geworden, die im Glauben und in Vorurteilen wurzelt und die Natur als ihren Gott erhebt. Somit ist diese neue Religion gegenüber den Fakten, der Vernunft und dem gesunden Menschenverstand blind.

Der Mensch hat sich von den grausamen Launen der Natur emanzipiert

Nichtsdestoweniger sind die Grünen davon besessen, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Sie porträtieren den menschlichen Einfluss auf die Natur als inhärent schlecht. Wir werden wie eine Krankheit auf dem Planeten angesehen. Die Metapher des ökologischen Fußabdrucks vermittelt die Idee, dass wir Menschen mit unseren dreckigen Stiefeln über eine empfindliche Erde trampeln. Dementsprechend messen die Grünen den moralischen Wert von allem in Bezug auf CO2 und dem angeblichen Umweltschaden, der daraus resultiert. Wir werden anhand des Ausmaßes unserer CO2-Emissionen moralisch beurteilt. Eine Reise nach Los Angeles ist dreieinhalb Tonnen CO2, das Steak auf dem Teller ein paar mehr und so weiter.

Diese Einstellung gegenüber der menschlichen Existenz steht im fundamentalen Widerspruch zum Humanismus und der Aufklärung. Wenn wir unseren ökologischen Fußabdruck nicht vergrößert hätten, würden wir immer noch in Höhlen leben, hätten eine Lebenserwartung von circa 35 Jahren und würden an Hunger sterben. Die Metapher des ökologischen Fußabdrucks sucht dieses historische und inspirierende Streben der Menschheit nach Fortschritt und Freiheit von der grausamen Laune der Natur zu zerstören.

Die Grünen sind wie eine moderne religiöse Autorität, die darauf erpicht ist, unser Verhalten zu kontrollieren. Man erinnere sich an Brechts Galileo Galilei, wo die Armen glücklich gehalten werden sollen im Wissen, dass Gott es so wolle und sie auf die Probe stelle. Im selben Stil wollen die heutigen Grünen, dass die Armen glücklich sind im Wissen, dass die Natur ihre Armut will oder verlangt, um ein mystisches Gleichgewicht zu erzielen. Sie werden es schon oft gehört haben: Wenn alle so leben würden wie wir, bräuchte man mehr Planeten. Mit anderen Worten ist die Armut nicht von unserem Versagen verursacht, den ökologischen Fußabdruck zu vergrößern. Vielmehr liegt sie in den inhärenten Grenzen der Natur begründet. Aber die Fortschrittspessimisten irren sich da, wie schon bei Öl, Edelmetallen, Essen, der Pferdescheiße-Sintflut und vielem mehr.

“Lasst meine Generation das Leben lebenswerter machen”

Anders als die Grünen denke ich, dass wir die Armen aus ihrem Unglück heben und das Leben aller verbessern sollten, indem wir endlich anfangen, unsere Wirtschaften wachsen zu lassen, unseren ökologischen Fußabdruck zu vergrößern und unser Potenzial zu entfalten. Lasst uns die Generation sein, die allen das Leben lebenswerter macht, indem wir die Natur unterwerfen. Oder wie es Francis Bacon gesagt hätte: Wir müssen die Natur mehr dominieren, sie foltern und sie zwingen, ihre Geheimnisse preiszugeben.

Zusammengefasst: Schämen wir uns nicht für unseren ökologischen Fußabdruck und unseren Einfluss auf die Natur. Im Gegenteil! Lasst uns den misanthropischen Grünen sagen, sie sollen sich davonmachen und uns die Erde stolz regieren lassen, damit wir unsere immer wachsenden Bedürfnisse befriedigen können. Danke.

Andrea Seaman ist Abiturient besucht die Kantonschule Stadelhofen in Zürich. Dieser Beitrag erschien zuerst auf Novo Argumente hier.




Die „Karlisierung“ der Temperatur der Erde

Im Jahre 2013 hat Jim Hansen angekündigt, dass GISS zum Datensatz ERSST3.0 übergehen werde. Dies bedeutet, dass Gavin Schmidt diesen verwendet haben musste für seine PR zum Januar 2014 als des „Wärmsten jemals“. Es empörte ihn, dass unmittelbar danach darauf hingewiesen wurde, dass aus seinem eigenen Bericht hervorgeht, dass die Chance, dass diese Aussage stimmt, nur 32% betrug.

Noch mehr lange Gesichter (und Futter für das Congressional Oversight Committee) gab es, weil NASA GISS die Karlisierten ERSST4.0-Daten für ihre PR vom 20 Januar 2016 verwendet hatten, mit der sie alarmistisch proklamierten, dass 2015 das wärmste Jahr jemals sei, und zwar mit Abstand!!! (Immerhin handelt es sich um ein Jahr mit einem starken El Nino, ähnlich wie 1998).

Zunächst das Jahr 2014 von der aktuellen NASA-Website, archiviert, um es vor dem Verschwinden im Nirwana zu bewahren. Die NASA postete ihre PR mit dieser Graphik vom 16. Januar 2015:

Die GISS-Anomalie des Jahres 2014 beträgt glatt 0,64°C (wird im PR-Text nicht erwähnt).

Man beachte, dass GISS 2014 den Stillstand zeigt, der auch in den Satelliten- und Radiosonden-Beobachtungen hervortritt. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz der NASA und der NOAA 2016 wurde diese Graphik gezeigt (vielleicht im Hinblick auf die Anhörung von Senator Cruz im Dezember ,Daten vs. Dogma‘). 2015 ist nicht das wärmste Jahr.

Zweitens, von der gleichen Website stammt die NASA-Version der gemeinsam von NOAA/NASA posaunten PR des wärmsten Jahres jemals (mit Abstand), gepostet am 20. Januar 2016:

Die global gemittelten Temperaturen 2015 brachen den bisherigen Rekord des Jahres 2014 mit 0,13°C. Nur einmal zuvor, nämlich 1998, war der neue Rekord derartig höher als der alte.

Einfach gesagt, es gab über das Jahr 2014 eine Zunahme der GISS-Anomalie von 0,13°C.

Dies sollte bedeuten, dass der alarmierende Rekord 2015 (0,64 + 0,13) 0,77°C betragen sollte.

Aber nicht in der Welt der Befürworter der globalen Erwärmung.

Von der gemeinsamen Pressekonferenz am 20.Januar 2016:

Es ist schlimmer als wir dachten. Die offizielle NASA GISS-Anomalie 2015 beträgt 0,87°C!!!

Anders illustriert hier die Anomalie-Aufzeichnung der NOAA 2014 von ihrer Website (archiviert) im Vergleich zur gleichen Darstellung für das Jahr 2015, also der, die Adm. Tetley an prominenter Stelle in der Daten-vs.-Dogmen-Anhörung vorgestellt hatte, um den Stillstand herunter zu spielen:

Vor der Karlisierung: Stillstand! Nach der Karlisierung: Kein Stillstand!

Dies ist alarmierende globale Erwärmung. Aber sie ist nicht von CO2 verursacht. Es ist offensichtlich nur die Folge davon, dass regierungsamtliche ,Wissenschaftler‘ die ,offiziellen‘ Temperaturaufzeichnungen verändert haben. Ein Sprung von 0,1C in dem, was die GISS-Anomalie 2014 vermeintlich sein soll, gefingert während des Jahres 2015. Er ist nur bemerkbar durch das gewaltige Mediengetöse, das die NOAA und die NASA losgetreten haben und welches sie jetzt nicht wieder rückgängig machen können. Es gibt viele zusätzliche Beispiele.

„O, what a tangled web we weave when first we practice to deceive“

– Marmion, canto 6 stanza 17, by Sir Walter Scott#

Tom Karl und Gavin Schmidt bei der NASA haben ein verworrenes Netz gesponnen.

Vielleicht können Senator Cruz und Repräsentant Smith dieses Netz entwirren.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/01/21/the-karlization-of-earths-temperature/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die neuen Energien erklärt für Dummies Teil 3: Zeitreise ins Jahr 2050 des EEG Eine Energiewende ist nicht planbar

Simulieren des EEG-Wendezeit-Paradieses im Jahr 2050 mit 100 % Vollversorgung durch grüne Energien[2] zeigt jedoch:

·       Diese Wende ist aufgrund der totalen Wetter-Abhängigkeit der Erzeuger genau so chaotisch wie das verursachende Wetter und damit niemals vorhersagbar noch planbar. Somit kann jede Aussage dazu zeitweise richtig und zeitweise falsch sein. Was man aber sicher vorhersagen kann, sind hohe Kosten.

Welche Konsequenzen dies auf die Energieversorgung hat und wie ausgewiesene Experten damit „umgehen“, wird in der folgenden Ausführung gezeigt.

Vorspann

Auf VERNUNFTKRAFT.de wurde im Dezember ein Artikel „Energiewende erfolgreich gemacht?“ publiziert, welcher die hier dargestellte Thematik umfangreich und sehr detailliert behandelt. Am Schluss dieser Publizierung wird ein „Gedankenexperiment Vollversorgung mit Sonne und Wind“ dargestellt. Dieses Gedankenexperiment hat der Autor weiter ausgearbeitet und mit Fallbeispielen und Grafiken versehen, womit die EIKE-Publizierung „Teil 2: Intelligente Versorgungsnetze“ ergänzt und abgeschlossen ist.

Daten des Jahres 2015 und Hochrechnung zum Jahr 2050

Für die folgenden Hochrechnungen zum Jahr 2050 werden die Daten der Tabelle von Bild 1 angezogen.

Wie immer der Hinweis, dass es keine amtlichen Daten gibt und die verschiedenen Angaben sich teils erheblich unterscheiden. Deshalb werden für das Jahr 2015 die Angaben aus der ganz aktuellen Meldung des Fraunhofer ISE verwendet. Für die Hochrechnungen hat der Autor seinen Datensatz* (Dez. 2014 – Nov 2015)  auf die ISE-Werte normiert. Die Ausbau-Verhältnisfaktoren zwischen Solar und Windkraft sowie die festen Ausbaufaktoren für Biogas und Wasser wurden der Tabelle 2 aus [4] entnommen. Die variablen Ausbaufaktoren von Solar und Windkraft sind dann mit dem eigenen Datensatz hochgerechnet. Der Datensatz und damit alle abgeleiteten Darstellungen beginnen mit dem Dezember 2049 und  enden mit dem November 2050.

 

Bild 1 Energiedaten 2015 (Hauptquelle [3], Daten aus anderen Quellen in Klammern) und Hochrechnungen daraus für das Jahr 2050 

Wieder sieht man den Subventionsirrsinn des EEG deutlich. Solar lieferte im Jahr 2015 (und das war ein mittleres „Solarjahr“) lediglich 19 % der grünen Energie, kostet aber die Hälfte des gesamten EEG-Budgets.

Ausbaufaktoren

Die im Bild 1 gelisteten Faktoren für Windkraft und Solar sind Netto-Werte. Mit Berücksichtigung von Verlusten durch Speicherung und Netze wären diese mindestens um 20 % höher anzusetzen.

Man mache sich keine Illusionen (aufgrund reißerischer „Erfolgsartikel“) über Wirkungsgrade von Energiespeichern. Die Wirkungsgrade von Speichern sind in der VDE-Studie „Energiespeicher für die Energiewende“ von 2015 wie folgt angegeben:

[5] Kurzzeitspeicher mit hohem Zykluswirkungsgrad > 75 %,
Langzeitspeicher mit bislang geringem Zykluswirkungsgrad <= 40 %.

Umfangreiche Details zum Speicherthema wären in der EIKE-Publizierung "Elektro-Energiespeicherung" nachlesbar.

Somit ergeben sich alleine für die Energieparität und falls im Jahr 2050 wirklich die geforderten 10 % weniger Elektro-Energie-Verbrauch erreicht werden mindestens die folgenden Minimal-Ausbaufaktoren gegenüber dem Jahr 2015:

·       Wind: Faktor 4

·       Solar: Faktor: 3,5

Mit diesem Ausbau ist jedoch noch kein Energie-Überschuss zur Zwischenspeicherung der Langzeit-Energiedifferenzen vorhanden. Dafür sind nochmals erhebliche Ausbaufaktor-Zuschläge anzusetzen. Zusätzlich sollen im EEG-Paradies dann auch ausschließlich reine Elektroautos fahren dürfen – wie es die Grünen aktuell fordern -, welche dann nicht unerheblich zusätzlichen Strom verbrauchen.

Beim Wandern in der Natur (natürlich nicht in Oberbayern, das davon „zufällig“ konsequent freigehalten wird) darf man sich beim Anblick von Wind- und Solarparks ganz grob im Jahr 2050 die Anzahl mal 4 … 7 vorstellen. Wer sich von Windparks besonders angesprochen fühlt und Lust-Wandeln im Solarpark erregend findet, hat solche dann sicher in ausreichender Zahl nahe vor seiner Haustüre.

Die Elektroenergie im Jahr 2050

Fall A: Grünstrom-Einspeisung = Verbrauch

Im Folgenden die Grafiken des Jahres 2050 mit den Daten von Bild 1 hochgerechnet. Es sind Nettowerte, also ohne Verlustzuschläge berechnet.

Bild 2 zeigt:

·       Verbrauchsleistung (MW)

·       Angebotene Leistung aller Grünstrom-Quellen (MW)

 

Bild 2 Ganglinien des Jahres 2050 wenn die Jahres-Grünenergie-Einspeisung dem Verbrauchswert entspricht

Man sieht deutlich, wie die Einspeisung ständig zwischen viel zu viel und viel zu wenig Energieangebot pendelt. Welche Probleme das alleine im Verteilsystem bedeutet, wurde im Artikel "Neue Energien für Dummies, Teil 2 Versorgungsnetze" erklärt. Das folgende Bild 3 zeigt dazu die Verläufe von Leistungs-Über- / Unterangebot und die daraus resultierende Energiebilanz (Differenz aus Einspeisung und Verbrauch).

Bild 3 zeigt:

·       Verbrauchsleistung (MW)

·       Verlauf der Angebots- / Verbrauchs-Differenz (MW) (Leistungs-Über- / Unterangebot)

·       Resultierende Energiedifferenz (MWh) als Energiebilanz-Kurve

 

Bild 3  Ganglinien des Jahres 2050 mit Differenzwerten der Leistung und Verlauf der Energiebilanz

(Jahres-Einspeisung = Verbrauchswert)

Im Bild 4 sieht man den Verlauf der Energie (Summierung der Leistung) sowie Einspeisung und Verbrauch. Gut sichtbar ist, dass die Energieverläufe optisch geringe Differenzen zeigen, die man kaum erkennen kann. Die extrem hohen Zahlenwerte der Energiesummen (GWh) „kaschieren“ jedoch, dass diese niedrigen relativen Differenzen absolut betrachtet ebenfalls gewaltige Zahlengrößen bedeuten.

Bild 4 zeigt:

·       Verlauf Energieverbrauch (GWh)

·       Verlauf Energie-Einspeisung (GWh)

·       Energiebilanz (Differenz: Energieeinspeisung – Energieverbrauch)

 

Bild 4  Energiebilanz des Jahres 2050  (Jahres-Einspeisung = Verbrauchswert)

Nicht fehlen darf dazu das Histogramm der Leistungs- Bereitstellung der grünen Energieen.

Bild 5 zeigt:

·       Histogramm der Leistungs-Bereitstellung, klassifiziert in 5 % Schritten
Bezug: installierte Leistung. Die Säulenhöhe ist der Zeitanteil des Jahres 2050.

·       Histogramm-Summen-Verlauf (Zeitwerte der Klassensäulen addiert)

 

Bild 5 Histogramm des Leistungsangebotes grüne Energien im Jahr 2050 (Jahres-Einspeisung = Verbrauchswert)

Fazit

·       Es sind Kurzzeitspeicher erforderlich, welche die vielen Spitzen von Bild 3 mit 40.000 … 80.000 MW über Stunden verarbeiten  können. Anm.: Ein Akkuspeicher kostet alleine als Startinvestition ohne Betriebs- und Akku-Austauschkosten (mindestens alle 10 Jahre) 1 … 2.000 EUR / kWh. Um 80.000 MW nur 1 Stunde zu speichern sind das 80 … 160 Milliarden EUR. Man benötigt aber viele Stunden.

·       Zusätzlich sind in erheblichem Umfang  Langzeitspeicher über Monats-Zeiträume erforderlich (Bild 4). Diese haben ähnliche Investitionskosten, aber Wirkungsgrade um 40 %

Schwankungen von Solar und Windkraft

Die grüne Energie ist bekanntermaßen direkt vom Wetter abhängig. Der dem Autor zur Verfügung gestellte Datensatz eines  „Windmüllers“ zeigt die folgenden Jahresschwankungen um den Mittelwert (Bild 5.1): 

·       Ideal ausgerichteter, großer Solarpark über 9 Jahre: – 10,4 … + 8,2 %, Spannweite: 18,6 %;Standardabweichung: +- 5,7 %. Die größte Differenz innerhalb von zwei aufeinander folgenden Jahren waren 16,6 %

·       Windanlage über 14 Jahre: -16,6 …. + 21 %, Spannweite: 37,6 %; Standardabweichung: +- 10 %.
Dabei betrug die Differenz vom Minimal- zum Maximalwert (37,6 % Jahresdifferenz)  gerade einmal 3 Jahre.

 

Bild 5.1 Relativer Jahresertrag einer Windanlage und Solaranlage im klimatisch „ruhigen“ Franken

Wind hat im kommenden EEG-Schlaraffenland den wesentlichen Leistungsanteil und gleichzeitig die höchsten Langfrist-Schwankungen. Zudem zeigt sich auch eine deutliche Korrelation im „Wetterverhalten“ beider Energiequellen. Damit sind die Differenzszenarien B und C mit denen in der Folge gerechnet wird realistisch und noch weit niedriger als die 2,5 … 3 x Standardabweichung, mit der man „für Sicherheit“ rechnen müsste.

Fall B: Wind und Solar Einspeisung +15 %, Verbrauch -5 %

Simulation des Jahres 2050 unter der Annahme, dass sich durch stärkere Wetterschwankungen und unterschiedliche Verluste die Einspeisung von Wind und Solar eines Jahres um + 15 % erhöht und gleichzeitig der Verbrauch um -5 % zurückgeht. 

 

Bild 6  Ganglinien des Jahres 2050 mit Differenzwerten der Leistung und Verlauf der Energiebilanz

(Wind und Solar  + 15 %, Verbrauch – 5 %)

Bild 7  Energiebilanz des Jahres 2050  (Wind und Solar  + 15 %, Verbrauch – 5 %)

Was hat sich durch die moderate Erhöhung des Energieangebotes verändert?

·       Die Kurzzeitspeicher werden verstärkt benötigt. Sie werden aber nicht mehr leer, um sie erneut aufladen zu können.

·       Das ganze Jahr herrscht Energie-Überschuss. Langzeitspeicher für Energiemangel werden nicht mehr benötigt. Wollte man den Überschuss speichern, bräuchte man Längstzeit-Speicher mit extrem hohen Voluminas

·       Findet man für den nicht marktfähigen Grünstrom-Überfluss keine (zwangs-)Abnehmer, muss er abgeregelt werden

Fall C: Wind und Solar Einspeisung -15 %, Verbrauch +5 % 

Simulation des Jahres 2050 unter der Annahme, dass sich durch stärkere Wetterschwankungen und unterschiedliche Verluste die Einspeisung von Wind und Solar eines Jahres um – 15 % verringert und gleichzeitig der Verbrauch um +5 % erhöht, entsteht das folgende Szenario.

 

Bild 8  Ganglinien des Jahres 2050 mit Differenzwerten der Leistung und Verlauf der Energiebilanz

(Wind und Solar  – 15 %, Verbrauch + 5 %)

 

Bild 9  Energiebilanz des Jahres 2050  (Wind und Solar  – 15 %, Verbrauch + 5 %) 

Was hat sich durch die moderate Verringerung des Energieangebotes verändert? 

·       Die Kurzzeitspeicher werden weiterhin benötigt

·       Fast das ganze Jahr herrscht Energiemangel. Die Langzeitspeicher sind nutzlos. Sie können keinen Ausgleich vornehmen, da sie nicht mehr geladen werden.

·       Der Energiemangel muss durch Fremdquellen ausgeglichen werden.

Fazit

Im EEG-Paradies 2050 pendelt die Energie fortwährend zwischen schlimmem Mangel und erheblichem Überfluss. Abhilfe-Maßnahmen für den einen Zustand werden beim Wechsel in den anderen Zustand oft überflüssig.

·       Da niemand den Zustand vorhersagen kann und dieser auch nie stabil bleibt, müssen für alle Szenarien die nötigen Infrastruktur-Maßnahmen errichtet werden.

·       Konsequenz: Zwingend notwendiger Aufbau mehrfacher Infrastrukturen, die dann wechselnd Überauslastung haben oder gar keine Verwendung finden.

Wie werden diese Probleme in Studien „gelöst“ 

Die VDE-Speicherstudie von 2015

Das im vorherigen „Fazit“ Beschriebene ist auch in der VDE-Speicherstudie erkannt. Beschrieben wird es wie folgt:

[5] Im 100 %-Szenario ruft die notwendige leistungsmäßige Überinstallation erneuerbarer Energien Erzeugungsüberschüsse von bis zu 80 GW hervor, während die maximale Residuallast gegenüber 2010 nur um bis zu ca. 10 GW oder 12,5 % reduziert wird. Die Leistungsbandbreite wächst deutlich. 

Als Lösung steht dazu:

[5] Der Flexibilitätsbedarf liegt sowohl im Kurzzeitbereich (< 1 Tag) als auch im Langzeitbereich (> 1 Tag) vor. In allen Varianten (A bis E) der Studie konnte dieser Flexibilitätsbedarf im Kurzzeit- und Langzeitbereich stets durch einen flexiblen Einsatz von fossilen Kraftwerken und KWK-Anlagen, durch Einsatz der Kurzzeit- und Langzeitspeicher oder durch Abregeln der EEG-Einspeisung befriedigt werden. Dabei wurden Flexibilitäten auf der Verbrauchsseite (Demand Side Management) im Rahmen dieser Studie als Ausgestaltung eines Kurzzeitspeichers betrachtet. 

Wozu auch die folgenden Erkenntnisse gehören:

Neben der Bilanzierung sind weitere Fragen im zukünftigen Stromversorgungssystem ungelöst , zu denen Speicher einen Beitrag leisten können. ….

Viele weitere Fragen in Bezug auf das zukünftige Stromversorgungssystem bleiben offen …

Damit die notwendigen Speichertechnologien zukünftig wirtschaftlich und großtechnisch einsetzbar sind sowie rechtzeitig zur Verfügung stehen, sind heute technologieneutrale Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte zur Weiterentwicklung der Speichertechnologien dringend zu empfehlen. 

Dazu die Darstellung der simulierten Speicherbedarfe.

 

Bild 10 [5] VDE-Speicherstudie: erforderlicher Speicherausbau

Um die Probleme der grünen Energie bei höherem Ausbau „in den Griff“ zu bekommen, wurde in der Studie angenommen:

·       Es gibt weiterhin konventionelle Kraftwerke, obwohl die von unserer Regierung geforderte  100 % De-Karbonisierung durch das Verbot konventioneller Kraftwerke erzielt wird.

·       Abregeln wird als „sinnvolle“ Maßnahme in die Szenariensimulationen einbezogen.

·       „Flexibilitäten auf der Verbrauchsseite (Demand Side Management)“  wird im Rahmen dieser Studie als Ausgestaltung eines Kurzzeitspeichers betrachtet.

Artikel von Prof. Jarass „Neue Netzstrukturen für die Energiewende“

Wenige werden diese Publizierung kennen – außer Trassengegner, für die sie geschrieben wurde. Der Professor ist überzeugt, dass alleine der Kohlestrom der Kern des EEG-Übels ist. 

[6] Neue Netzstrukturen für die Energiewende

·       Kohlestromeinspeisung bei Starkwindlagen führt zu überdimensioniertem Netzausbau

·       Kritische Versorgungssituationen sind NICHT durch Erneuerbare Energien bedingt, sondern durch den Export von Kohlestrom

·       Privilegierung von unnötiger Kohlestromproduktion beenden!

·       Für seltene Windenergiespitzen ist kein Stromnetzausbau erforderlich

Als „Beleg“ ist dann beispielhaft ein Ganglinienverlauf über zwei Wochen im Jahr 2022 hinterlegt (Bild 11). Dass die „EEG-Wende“ danach erst richtig anfängt, wird vollkommen unterschlagen.

Bild 11 [6] Darstellung „seltener“ Energiespitzen von Wind + Sonne

Der Verlauf sieht im Jahr 2050 vor allem bezüglich der Dimensionen jedoch vollkommen anders aus (Bild 12).

Bild 12  Darstellung des Zeitraums 16. – 31.03. von Bild 11 im Jahr 2050 für Windkraft + Solar simuliert mit den Daten des Autors (Jahres-Einspeisung = Verbrauchswert)

Bild 13 Simulierter Verlauf der Windleistung (MW) im Jahr 2050 (Jahres-Einspeisung = Verbrauchswert) mit den Daten des Autors

Sieht man sich Bild 12  und Bild 13 mit dem Verlauf der Windenergie alleine an, fragt man sich, wie ein Professor daraus ableitet, solche „aneinander-gereihte Zaunlatten“ als „seltene Windenergiespitzen“ zu bezeichnen. „Seine“ Darstellung (Bild 11) zeigt (ganz bewusst) nicht entfernt die zukünftige Wirklichkeit. Ganz schlimm dabei, dass die wichtigen Größenordnungen so vollkommen daneben liegen und zwar mit den Faktoren 3 bis 5. Im Artikel selbst wird dann als Lösung formuliert, dass man mehr abregeln soll, um dieses Problem zu „lösen“. Wie viel Leistung dann vom Kunden bezahlt werden muss, aber weggeworfen wird, verschweigt er.  

Seine Lösung bleibt ganz einfach:

Zu viel Strom wegwerfen, zu wenig Strom durch Gaskraftwerke zufügen. Zudem hat der Bürger keinen Anspruch auf billigen, konventionell erzeugten Strom (denn zu dessen Transport benötigt man Trassen).  Ansonsten strotzt der Artikel nur so von Vereinfachungen und Weglassen – eben ein Gefälligkeitsgutachten mit dem Namen einer Universität.

efzn Niedersachsen „Szenarienbereitstellung und –berechnung zur Analyse von Transportkapazitäten

Wenn heute einer Gemeinde die Landes- oder Bundespolitik nicht passt, bestellt sie ein eigenes Gegengutachten. Jeder kleine Stadtrat weiß schließlich besser, was die Welt wirklich braucht.  So auch die Stadt Pegnitz[7] welche gerüstet mit einem eigens bestellten Gutachten aktiv am nordbayerischen Trassenprotest teilnimmt. Die inhaltliche Darstellung der bestellten Studie erspart sich der Autor, da sie nichts weiter aussagt als sinngemäß: Wenn man genügend Geld ausgibt ist bestimmt jeder Wunsch (von Trassengegnern) lösbar – vermuten wir. Ob es realistisch ist, war nicht gefragt.

Zitate [7]:  „Verlagerung der Windstromerzeugung von der Ostsee nach Bayern“

„… zusätzliche Kapazitäten an regional verteilten Gaskraftwerken“

„… eine (Langzeit-)Speicherung von Überschussenergie und –Leistung in der norddeutschen Starkwindregion“

Diese Aussagen fielen nicht schwer, denn das Wichtigste war nicht Gegenstand der Untersuchung. Zum Schluss wird sogar erklärt, dass die Aussagen auch nicht stimme könnten:

[7]: „Die Bewertung dieser Maßnahmen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer, rechtlicher, politischer und/oder gesellschaftlicher Kriterien bleibt in dieser Studie unberücksichtigt.“

„ … werden Gegenstand weiterführender Untersuchungen sein müssen, um belastbare Aussage treffen zu können“.

DIW Berlin Politikberatung Kompakt Nr. 97 

Diese Publizierung des DIW[8] – unter der Mitarbeit von C. Kemfert – behandelt vorwiegend das Trassenthema in Nordbayern, beschreibt dabei aber auch einige globale Gesichtspunkte. Interessant ist sie vor allem, da in ihr über-deutlich wird, wie stark politische Vorgaben in die angeblich technisch begründeten Aussagen einfließen und damit das Ergebnis bestimmen. In Nord-Korea dürfte das Erfüllungsniveau „wissenschaftlicher Institutionen“ unwesentlich abweichen.

[8] „Traditionell erfolgte der Stromnetzausbau mit dem Ziel, die Erzeugung mit der Nachfrage zu verbinden.“

„Gemäß den oben dargestellten Rahmenbedingungen von Energiewende und Klimaschutz ändert sich jedoch die Rolle der Stromnetze, die eine „dienende“ Funktion einnehmen müssen: Netzausbau dient demnach vor allem der Systemsicherheit, aber eben auch dem Klimaschutz.“

„Stromnetzausbau ist nur dann sinnvoll, wenn er den Zielen der Energiewende dient, u.a. der Integration Erneuerbarer und der Treibhausgasemissionsreduktion.“ 

„Solange der Netzausbau ausschließlich zur kostenminimalen Erfüllung des Marktergebnisses geplant wird, können die Ziele der Energiewende nicht erreicht werden; es bedarf daher entsprechender Instrumente, um das „Marktergebnis“ in Richtung von klimapolitischen Zielen zu beeinflussen.“ 

Zum Schluss wird das Paper dann pragmatisch.  Wenn alles schief geht, kann man die fehlende Energie immer noch im Ausland kaufen oder wieder mit Kraftwerken anfangen.

[8] Sowohl die benötigte Strommenge als auch die benötigte Leistung können durch unterschiedliche Maßnahmen sichergestellt werden, u.a. Kraftwerksneubau, Speicherentwicklung, Reduktion der Lastspitze, Teilversorgung im Verbund mit Österreich, etc. Zusätzliche Kraftwerkskapazitäten in Bayern können u.a. durch eine „Strategische Reserve“ oder durch eine „Kraftwerksreserve“ mit regionaler Komponente angereizt werden.

Fazit Energiestudien

Es darf wirklich jeder eine Studie schreiben (der Autor macht es ja auch in kleinem Umfang). Leider sind die von „Experten“ nicht entfernt richtiger als die von Laien (mit Fachkenntnis). Der Unterschied ist nur, dass „Experten“ häufig Geld dafür bekommen, wofür sie dann vergleichbare Aussagen liefern wie „der Sozialismus wird siegen – damals hatte man nicht genügend Geld dafür, aber mit dem von Gesamtdeutschland wird es doch möglich sein“.

Und die Qualitätsmedien

Die Change: Jeder kann künftig Kraftwerk, und alles wird elektrisch

Der Satz der Überschrift ist an mangelnder Kompetenz kaum überbietbar. Man kann ihn beliebig ergänzen: Jeder kann künftig Gemüse, – Fallobst, – Elektroauto usw. Und wo stand diese Aussage: Im „Amtsblatt der Ökokirche“, der SZ.

Als hätte es die Süddeutsche Zeitung geahnt, dass ein EIKE-Artikel zum EEG am Enstehen ist, kam darin (wieder) ein EEG-bejubelnder Artikel „Stromschlag“ [9]. Irgendjemand in der dortigen Chefetage (ohne Erlaubnis von „Oben“ schreibt man nicht über Jahre so konsequent diesen Dauerunsinn zu EEG und Klima) muss einfach unbändigen Spaß am Zerschlagen funktionierender Strukturen haben und darf diesen beliebig ausleben: [9] „… Es liegt in der Natur von Revolutionen, auch technischen, dass sie keinen Stein auf dem anderen lassen“. Die Darstellungen im Artikel zur Energie sind mager und vorwiegend von ideologischen Vorurteilen geprägt, doch an Neusprech-Worthülsen herrscht dafür kein Mangel:

[9] SZ-Artikel „Stromschlag“

Der Befund: Ökoenergie und Digitalisierung stellen den Strommarkt auf den Kopf

Die Change: Jeder kann künftig Kraftwerk, und alles wird elektrisch

Die Risiken: Wenn Politik den Umbruch nicht gestaltet, wird der Strukturwandel wehtun 

Es kann einem richtig Angst werden. Doch keine Sorge. Unsere Kanzlerin wird diesen Umbruch gestalten und alles wird gut! Auf der Titelseite der gleichen SZ-Ausgabe stand dazu die erlösende Information: 

Der CDU-Politiker Martin Patzelt hat eine Inititative (der sich lt. SZ schon mehrere Abgeordnete angeschlossen haben)  gestartet um auf zu zeigen, wie unsere Kanzlerin agiert:

[10] „Sein Vertrauen in die Klugheit und Weitsicht der Kanzlerin, so Patzelt in einem Schreiben an alle Kollegen, sei „ungebrochen und über persönliche Unsicherheiten erhaben“.

Solche Sätze meint der Autor auch schon in Geschichtsbüchern gelesen zu haben, allerdings verbunden mit einem belehrenden Nachspann. Im EIKE-Artikel "Munich Re Presseinfo 2015"  schrieb er zum Schluss ironisch, dass unsere Abgeordneten wohl „ein Verbot zum eigenständigen Denken“ bekommen haben. Dass das aber gar nicht mehr erforderlich ist, weil der Verstand bereits freiwillig abgegeben wurde, hat er nicht vorhergesehen.

Fazit

Wie in den vielen EIKE Artikeln des Autors zum EEG immer wiederholt: In Deutschland ist der grüne Wahnsinn ausgebrochen. Und die „Experten“ machen dabei fleißig mit. 

*Der für diese Ausarbeitung erforderliche Datensatz wurde freundlicher Weise von Herrn Rolf Schuster zur Verfügung gestellt.

Hinweise auf ergänzende Publizierungen zum EEG

Die neuen Energien im Jahr 2015 und im Jahr 2050 für Dummies

Das Positionspapier des CSU Arbeitskreises Energiewende keine Vernunft mehr nirgendwo

Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

Der Wind bläst stetig– die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

Quellen

[1]

Vernunftkraft Dezember 2015: Energiewende Erfolgreich Gemacht? – 4 Jahre Energiewende in Rheinland-Pfalz und andernorts

www.vernunftkraft.de

[2]

Umweltbundesamt: Energieziel 2050 100% Strom aus erneuerbaren Quellen

http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/energieziel-2050

[3]

Fraunhofer ISE, 11.01.2016  Publikation: Stromerzeugung aus Solar- und Windenergie im Jahr 2015

[4]

Fraunhofer IWES  29. März 2012, Bericht: BMU – FKZ 03MAP146, Tabelle 4-3, Scenario 2011 A[4])

[5]

VDE 2015, Studie: Energiespeicher für die Energiewende Speicherungsbedarf und Auswirkungen  auf das Übertragungsnetz für Szenarien bis 2050

[6]

Sonnenenergie Heft 1/2015, Hochschule RheinMain Wiesbaden Prof. L. Jarass: Neue Netzstrukturen für die Energiewende

[7]

efzn Niedersachsen, Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck Technische Universität Clausthal, Pegnitz 9.7.2015, Publikation: 2015078-Kurzfassung_Szenarien_D-Korridor;  Szenarienbereitstellung und –berechnung zur Analyse von Transportkapazitäten

Mittelgeber/Auftraggeber: Stadt Pegnitz

[8]

DIW Berlin Politikberatung Kompakt Nr. 97, 2015: Perspektiven für eine sichere, preiswerte und umweltverträgliche Energieversorgung in Bayern

[9]

Süddeutsche Zeitung Nr. 12 2016: „Stromschlag“

[10]

Süddeutsche Zeitung Nr. 12 2016: „Merkels Schicksalstage“




Die Wahrheit über globale Temperaturdaten“ … nun, nicht *sorgfältig* genug gefingert.

Bild rechts: entliehen von hier.

Es gibt da nur ein gewaltiges Problem…

„In den USA führten ein paar systematische Änderungen bei Wetterstationen zu einem Abkühlungs-Bias – am stärksten bei der Zeit der Beobachtung, korrigiert durch die blaue Linie. – Zeke Hausfather/Berkeley Earth“ … Ich habe den Kasten mit der natürlichen Variabilität und Erläuterungen hinzugefügt. Die gesamte anomale Erwärmung seit 1960 ist das Ergebnis der Adjustierungen.

Ohne diese Adjustierungen und Homogenisierungen wären die Temperaturen in den USA nach 1960 nicht unterscheidbar von den Temperaturen zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

Ich sage nicht, dass ich weiß, ob die Adjustierungen falsch sind; allerdings läuten bei mir immer die Alarmglocken, wenn ich sehe, dass eine Anomalie ausschließlich auf Daten-Adjustierungen zurückgeht. In meinem Arbeitsgebiet, nämlich der Öl- und Gaserkundung, müssen wir oftmals seismische Messungen homogenisieren, die mit unterschiedlichen Parametern und Verfahren durchgeführt wurden. Dies galt besonders während der „guten alten Zeit“, bevor 3D zur Norm wurde. Die Korrekturen konnten oft substantiell sein. … [Weiter im Original: „However, if someone came to me with a prospect and the height of the structural closure wasn’t substantially larger than the mistie corrections used to “close the loop,” I would pass on that prospect.“ Hier bekomme ich keine sinnvolle Übersetzung hin. Anm. d.Übers.]

Nur mal so habe ich die Satellitendaten-Zeitreihen von UAH und RSS über die Hausfather-Graphik gelegt…

US-Rohdaten,Time of Obseravtion Bias (TOB)-adjustierte und homogenisierte Temperaturen im Vergleich mit den globalen Satelliten-Temperaturen UAH und RSS. Äpfel und Birnen? Vielleicht…aber trotzdem sehr erhellend.

Ich glaube zu erkennen, warum der so genannte Konsens in letzter Zeit so besessen beschworen worden ist mit der Zerstörung der Glaubwürdigkeit der Satellitendaten.

Addendum

Im Lichte einiger Kommentare, besonders von Zeke Hausfather, habe ich die Zeitreihe der UAH v5.6 “USA48”-Temperaturanomalie heruntergeladen und sie in Zekes Graphik der US-Rohdaten, der TOB-adjustierten und vollständig homogenisierten Temperaturen eingefügt. Ich habe die UAH-Zeitreihe um 0,6°C nach oben verschoben, um den unterschiedlichen Referenz-Zeiträumen Rechnung zu tragen. …

Ferner habe ich ein zentriertes 61-Monate-Mittel für ein 5-jähriges gleitendes Mittel verwendet. Da es offensichtlich eine Zeitverschiebung gegeben hatte, verschob ich die UAH-Daten oben auch um einige Monate, um sie passend zu den Spitzen und Tälern zu machen. …

Die UAH USA48-Daten gehen kaum über die Variabilität vor 1960 hinaus und liegen dicht bei den TOB-adjustierten Temperaturen, jedoch deutlich unterhalb der voll homogenisierten Temperaturen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/01/21/thorough-not-thoroughly-fabricated-the-truth-about-global-temperature-data-well-not-thoroughly-fabricated/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zurück in die Steinzeit! Die Weimarer Klimaschutzerklärung der Bündnis-Grünen vom 8.1.2016 – Mit Naturgesetzen unvereinbar

Klimaschutzerklärung (Original hier):

Die Klimakrise ist die größte ökologische Herausforderung unseres Jahrhunderts. Sie verursacht immer mehr Wetterkatastrophen, trocknet Böden aus, verknappt Wasser, tötet tausende Tier- und Pflanzenarten und zerstört unsere Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit. Sie verschärft Kriege, befeuert die globale Ungerechtigkeit und zwingt Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen.

Video von der Klausurtagung der Grünen Fraktion, mit dem Auftritt des PIK Chefs H.J. Schellnhuber -mit Dank an Spürnase R. Hoffmann für das Aufspüren dieses Ausschnitts

Kommentar/Richtigstellung:

In der Klimaschutzerklärung wird eine Schädigung des Klimas durch menschgemachtes CO2 wie eine Binsenwahrheit einfach behauptet. Daraus wird dann weiter die Existenz einer „Klimakrise“ abgeleitet. Beides entspricht nicht den Fakten. Zunächst zur „Klimakrise“: Es gibt sie nicht! Ein Blick in die Vergangenheit zeigt beträchtliche Klimaänderungen als stete Begleiter der Erdgeschichte. Die seit Beginn der Industrialisierung aufgetretenen, sehr moderaten Temperaturänderungen bis zum heutigen Tage sind mit solchen starken Klimaänderungen nicht vergleichbar. Frühere Klimaänderungen wie die römische und die mittelalterliche Warmzeit oder umgekehrt die kleine Eiszeit gegen Ende des 17. Jahrhunderts zeichneten sich durch ungleich höhere Intensitäten und zum Teil auch Geschwindigkeiten aus [6], [12]. Nur die kleine Eiszeit mit ihren Hungersnöten und einer regelmäßig über ganze Winter zugefrorenen Ostsee, darf als Klimakrise für die damaligen Menschen bezeichnet werden. Warmzeiten bewirkten dagegen stets kulturelle Höhepunkte der Menschheit. Gletscher sind bekanntlich zuverlässige Klimazeugen. Messungen und Analysen von Gletschern belegen, dass es während mehr als 80% der letzten 10.000 Jahre wärmer war als heute [9].

Die Behauptung über mehr Wetterkatastrophen ist komplett falsch, weil bar jeder Sachgrundlage. Wetterstationen weltweit erheben seit mehr als 100 Jahren Statistiken und geben verlässliche Antworten. Diese finden sich in der meteorologischen Fachliteratur (Kraus, Ebel: Risiko Wetter) und insbesondere auch in den Sachstandberichten des Weltklimarats (IPCC), wie dem jüngsten Bericht von 2013, AR5 [1]. In keinem gibt es auch nur den Hauch eines Hinweises darauf, dass Extremwetter im Ansteigen begriffen sind – weder an Zahl noch an Stärke. Im Gegenteil besonders bei Stürmen und Hurrikanes ist vorwiegend sogar eine Abnahme zu verzeichnen. Zur „Entlastung“ der Verfasser des Parteitagsprogramms, die die Sachstandberichte des IPCC offenbar nicht kennen,  sei hinzugefügt, dass all diese IPCC-Aussagen in den Berichten des IPCC für Politiker entfernt wurden. Der Grund: In den letztgenannten Berichten haben die Politiker des jeweiligen Landes ein Mitspracherecht über den Inhalt.

Klimaschutzerklärung

Die Weltgemeinschaft hat mit dem Klimaabkommen von Paris eine wichtige Etappe für den Klimaschutz erreicht. Die Botschaft an die Welt ist eindeutig: Raus aus den Fossilen, rein in die Erneuerbaren. Der Ausbau der Atomkraft mit ihrem Risiko, ihren Folgeproblemen und ihren immensen Kosten ist dazu keine Alternative. Der neue Weltklimavertrag setzt gute Ziele. Er bringt die Hoffnung auf eine klimaneutrale Wirtschaft zurück in die Köpfe und Herzen der Menschen, auf eine saubere Wirtschaft und Industrie, die unsere Lebensgrundlagen erhält. Der Vertrag selbst aber überwindet die Klimakrise noch lange nicht. Er muss nun von den nationalen Regierungen umgesetzt werden. Die Arbeit fängt jetzt erst an!……

Kommentar/Richtigstellung:

Der Pariser Klimavertrag ist eine reine Absichtserklärung ohne jedwede Bindung der Unterzeichner. Bezeichnenderweise enthält er auch eine Ausstiegsklausel. Kein Land, das diesen Vertrag unterschrieben hat, muss sich nach irgend welchen Vorgaben richten, eigene Entscheidung und Beurteilung ist ausdrücklicher Vertragsbestandteil [10]. Ebenso entfällt jegliche Sanktionierungsmöglichkeit. Die BRIC Staaten hätten sich ohnehin auf nichts anderes eingelassen.

Klimaschutzerklärung

…. Das gilt auch und besonders für Deutschland. Als viertgrößtes Industrieland der Welt haben wir eine herausragende Verantwortung für den Klimaschutz. In unserem Land sind die Voraussetzungen für eine positive Rolle im Klimaschutz besonders gut. Deutschland ist wirtschaftlich stark und technologisch hoch entwickelt. In vielen klimapolitisch relevanten Bereichen haben grüne Politik und innovativer Unternehmergeist für rasante Entwicklungen gesorgt. Sie geben uns die Mittel zu einer ökologischen Modernisierung der Gesellschaft und einer Wirtschaftsweise ohne schädliche Klimagase an die Hand. Die grüne Energiewende in Deutschland, jahrelang angetrieben durch grüne Politik in Bund und Ländern, hat erneuerbare Energien global marktreif, effizient und günstig gemacht. Auch in vielen anderen Umwelttechnologien sind wir führend und verfügen über die technischen Mittel, die Kreativität und den sozialen Innovationsgeist den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Weltweit steigen nun jedoch immer mehr Staaten auf Erneuerbare um und stellen mit ihrer Dynamik Deutschland in den Schatten.

Kommentar/Richtigstellung:

Zur deutschen Verantwortung: Die Behauptung, Deutschland hätte eine herausragende Verantwortung für den Klimaschutz, argumentiert an der Realität vorbei. Deutschlands CO2 Emissionen haben einen Anteil von etwa 2% an den Weltemissionen, der Rest wird maßgeblich von den BRIC Staaten Brasilien, Russland, Indien, China sowie den USA verursacht. Diese Länder werden sich von niemandem, schon gar nicht von den deutschen Grünen, Einschränkungen ihrer industriellen Entwicklung vorschreiben lassen. Deutsche Reduzierung seiner 2% CO2 Emissionen ist global de facto ein Nichts. Wenn von deutscher Verantwortung oder gar Vorbildfunktion die Rede ist, sollte ein Blick in die deutsche Geschichte genügen, um ganz generell die Fragwürdigkeit solcher Bestrebungen zu erkennen(„genesen am deutschen Wesen“).

Zur Marktreife, Effizienz und Günstigkeit erneuerbarer Energien:  Diese Behauptung ist angesichts der wirtschaftlichen Zahlen absurd. Unvermeidbare Haupteigenschaften grüner Energien aus Wind, Sonne und Energiepflanzen sind extreme Kosten und immense Naturschädigung. Da grüne Energien nur durch hohe direkte oder indirekte staatliche Subventionen am Leben erhalten werden können, besteht angesichts der Behauptung in der Klimaschutzerklärung ein unauflösbarer Widerspruch zu den riesigen Subventionen für erneuerbare Energien.  Warum empfiehlt – bei hilfsweise angenommenem Zutreffen der behaupteten Effizienz und Günstigkeit – die Klimaschutzerklärung nicht die Abschaffung aller Subventionen für grüne Energien, wenn diese doch so effizient und kostengünstig sind? Die eingesparten Subventionsmittel wären nutzbringender zur Beseitigung des Hungers wie zur Ertüchtigung der Trinkwasserversorgung in der dritten Welt eingesetzt.

Klimaschutzerklärung

Als erstes führendes Industrieland hat Deutschland den Atomausstieg beschlossen und kann damit Beispiel gebend sein für eine vollständige Energiewende. Leider fehlt der derzeitigen Bundesregierung der politische Wille zu mehr Klimaschutz in Deutschland. Die große Koalition stellt sich auf der Weltbühne gern als Vorreiter für Klimaschutz dar, so auch auf der Pariser Konferenz. Doch das ist sie nicht! Sie redet grün und handelt schwarz. Unter Schwarz-Rot ist der Pro-Kopf Ausstoß an CO2 in Deutschland trotz des jahrelangen Booms erneuerbarer Energien kaum gesunken. Denn Union und SPD schützen nicht das Klima, sondern die Interessen der Autoindustrie, der Energiekonzerne und der Agrarfabriken.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bremst den Ausbau der erneuerbaren Energien, versagt bei der Energieeffizienzpolitik und wirft der Braunkohle 1,6 Milliarden Euro neue Subventionen hinterher. Er fördert weiterhin den Export von Kohlekraftwerkstechnologie. Mit Gabriel gibt es keine Kohleabgabe, keine CO2 Grenzwerte für Kohle- und Gaskraftwerke, kein nationales Klimaschutzgesetz. Statt auf wirtschaftliche Innovationen für den Standort Deutschland setzt der Wirtschaftsminister auf Rezepte von gestern.

Der Verkehr stößt weiterhin ungebremst CO2 aus, Verkehrsminister Alexander Dobrindt tut rein gar nichts dagegen. Im größten Skandal der deutschen Automobilgeschichte ist er einfach abgetaucht. Dabei ist die Dieselgate-Affäre weit mehr als ein VW-Skandal. Sie zeigt, wie weit die Kumpanei zwischen Autoindustrie und schwarz-roter Regierung geht. Gegen bessere CO2-Grenzwerte für PKW kämpft Angela Merkel höchstpersönlich in Brüssel. Den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren und den Einstieg in die E-Mobilität verschläft die Bundesregierung. Damit lähmt sie den Aufbruch der Automobilwirtschaft und gefährdet auch hier die Innovationsfähigkeit des Standortes Deutschland. Eine Energiewende im Verkehr? Fehlanzeige.

Kommentar/Richtigstellung: 

Zum Atomausstieg

Deutschland ist keineswegs beispielgebend für andere Nationen, wie es der ungebremste Zubau der Kernenergie weltweit zeigt [7]. Deutschland ist vielmehr beispielgebend dafür, wie man diese saubere und sichere Industrie, das mit dieser Industrie verbundene technische Know-How und schließlich die aufgewendeten Milliarden einfach wegwirft. Deutschland erntete weltweit für diese Fehlentscheidung lediglich verständnisloses Kopfschütteln. In der Klimaschutzerklärung ist darüber nichts zu lesen.

Warum ist der CO2 Ausstoß Deutschlands nicht gesunken

Zunächst trifft die Aussage zu, dass trotz des jahrelangen Booms an erneuerbaren Energien der Pro-Kopf Ausstoß an CO2 in Deutschland nicht gesunken ist. Dies ist bei nur etwa 3% Anteil an Primärenergie Deutschlands durch Windräder und Photovoltaik auch nicht verwunderlich [2]. Der extrem kleine Wert von 3% rührt daher, dass die Leistungsdichten von Wind und Sonne nicht nur hierzulande für eine technisch/wirtschaftliche Nutzung zur Stromerzeugung viel zu klein sind [14]. Sonne liefert darüber hinaus überwiegend keinen Strom, denn die Sonne scheint nicht nachts und bei Wolkenbedeckung. Windräder liefern im bundesdeutschen Schnitt nur 17% ihrer Nennleistung. D.h. diese Stromfabriken stehen rechnerische 80% (Wind) bzw. 90% (Sonne) der Zeit des Jahres still. Man braucht daher nicht lange zu rechnen, um zu erkennen, dass solche Stromerzeugungsmethoden zwangsläufig unwirtschaftlich sein müssen. Strom kann, um die Nachteile zu vervollständigen, aus physikalischen Gründen in großem Maßstab nicht ohne extrem teure Umwege gespeichert werden.

Zum Klimaschutz von Union und SPD:

Klima ist –weil als langjähriger statistischer Mittelwert lokaler Wetterdaten definiert –  zwangsläufig ein unbeherrschbarer chaotischer Prozess, der naturgesetzlich nicht geschützt werden kann. Man müsste dazu mit dem Schutz des Wetters beginnen. Die Forderung nach „Klimaschutz“ ist ein sinnleeres politisches Konstrukt und gleichbedeutend mit der Forderung nach Verletzung von Naturgesetzen. Wir zitieren Prof. Heinz Miller als international anerkannten Klimaforscher und ehemaligen Vize-Direktor des Alfred-Wegener Instituts in Bremerhaven: Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie „Klimakollaps“ oder „Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen“.

Autoindustrie und „Klimaschutz“:

Mit folgenden Informationen lässt sich ohne Taschenrechner abschätzen, dass der Mensch durch seine schiere Existenz für doppelt soviel emittiertes CO2 wie alle Autos der Welt zusammen verantwortlich ist: Weltweit gibt es 1 Milliarde Autos, jedes Auto fährt jährlich 10.000 km und stößt im Schnitt 150 g CO2 pro km Fahrstrecke aus – macht global 1,5 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr. Heute bevölkern die Erde 7 Milliarden Menschen, von denen jeder jährlich 0,4 Tonnen CO2 ausatmet (nicht naturneutral, das CO2 der Ausatmung entspricht dem bei der zivilisierten Nahrungsmittelherstellung emittierten CO2, so verbraucht allein der Bäcker für 1 Laib Brot schon 0,7 Liter Erdöl beim Backen, in der Landwirtschaft entsteht CO2 usw.) – macht 3 Milliarden Tonnen CO2 aus menschlicher Ausatmung. Das ist das Doppelte des Autoverkehrs.  Der Parteitag der Grünen sollte vielleicht noch einmal über seine Forderungen nach Abschaffung der Benzinautos überdenken und dafür die „Abschaffung des Ausatmens propagieren“, das würde für ihr Verständnis der realen Zusammenhänge noch besser passen.

Klimaschutzerklärung

Trotz aller Fortschritte in den grün-mitregierten Ländern: Bundesweit findet auch die Wende zu einer grünen Landwirtschaft nicht statt. Schwarz-Rot setzt auf Agrarfabriken und Billigfleisch für den Weltmarkt. In Deutschland ist auch die Landwirtschaft ein großer Verursacher von Treibhausgasen und trägt im hohen Maß zur Klimakrise bei. Sie führt neben dem Wahnsinn der Massentierhaltung und dem Antibiotika-Missbrauch dazu, dass unsere Böden überdüngt sind und unser Wasser viele giftige Rückstände enthält.

Kommentar/Richtigstellung:

Über die Nachteile der Massentierhaltung und des Antibiotika-Missbrauchs braucht nicht diskutiert zu werden, hier sind wir ähnlicher Auffassung. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass ohne Massentierhaltung der Verzehr von Fleisch nur noch den Reichen unter uns vorbehalten bleiben wird. Das ist es offensichtlich was von grünen gut situierten Bürgern angestrebt wird.

Klimaschutzerklärung

Der Gebäudebereich ist für rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Doch bisher geschieht hier außer Ankündigungen nicht viel. Die Energiewende darf nicht an der Tatenlosigkeit im Wärmesektor scheitern.

Kommentar/Richtigstellung

Die gravierenden Fehlentwicklungen durch gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung, die wegen gesetzlich zementierter, falsch verstandener Bauphysik keine Heizenergie einsparen, dafür aber in Massen Fassaden beschädigen und Räume durch unvermeidbare Schimmelbildung unbewohnbar machen und dafür sorgen dass giftige Stoffe in das Grundwasser gelangen, sind inzwischen bekannt [4]. Der zu Silvester bekannt gewordene Brand der Fassade eine 63 Stockwerke hohen Hotel-Hochhauses in Dubai, das mit deutscher Dämmtechnik ausgestattet war, bestätigt dies erneut. Die gesetzlichen Vorschriften für Haus- und Wohnungsbesitzer müssen sich auf wirksame Kontrollen des Umwelt/Denkmalschutzes beschränken. Sie dürfen keinen gesetzlichen Dämmzwang mehr beinhalten. Die Entscheidung für oder gegen Dämmung ist allein dem Eigentümer der Immobilie zu überlassen.

Klimaschutzerklärung

Klimaschutz ist auch Wirtschaftspolitik. Die Staaten der Welt haben auf der Klimakonferenz im Dezember in Paris die Richtung vorgegeben. Dafür brauchen die Unternehmen jetzt Planungssicherheit. Doch bislang hat Bundesumweltministerin Hendricks sonntags den Kohleausstieg und den Abbau der schädlichen Dieselsubventionen verkündet, während montags Sigmar Gabriel und Alexander Dobrindt das exakte Gegenteil in konkrete Politik umgesetzt haben. Das schafft Planungsunsicherheit und Investitionszurückhaltung bei den Unternehmen. 

In der Energiewirtschaft sind die Folgen dieser Politik heute bereits an allen Orten zu beobachten: Die alten Energiekonzerne schreiben rote Zahlen, weil sie zu lange auf das falsche Geschäftsmodell gesetzt haben. Den Solarunternehmen geht die Puste aus, weil eben nicht klar ist: Will die Bundesregierung Klimaschutz und 100 Prozent Erneuerbare oder soll die Kohlewirtschaft erhalten bleiben?

Kommentar/Richtigstellung

Wie auch schon in vielen Abschnitten zuvor vertauschen die Bündnis-Grünen hier erneut Ursache und Wirkung. Die Energieversorger und mit ihnen die Energieversorgung gehen nicht deswegen kaputt, weil sie aufs falsche Geschäftsmodell gesetzt haben, sondern weil ihnen die grüne  Politik eben dieses Geschäftsmodell, das auf kostenoptimale, sichere und umweltfreundliche Stromversorgung ausgelegt war,über das Märchen vom „Klimaschutz“ zerstörte. Mit der vom EEG erzwungenen Vorrangeinspeisung drückt massenhaft und zur Unzeit erzeugter Flatterstrom aus EE Anlagen die konventionellen Kraftwerke aus dem Netz und lässt sie zu reinen Lückenfüllern verkommen. Damit kann niemand mehr Geld verdienen, mit der Folge, dass eben diese Grundsicherung unserer Stromversorgung entweder dauerhaft stillgelegt wird, oder zwanghaft – mittels weiterer Subventionen, weil sonst für die Betreiber unrentabel- am Netz und in Betrieb gehalten werden muss. Hinzu kommt, dass dadurch auch die unerlässlichen Primär Taktgeber für die Netzfrequenz von 50 Hz und – Phase aus dem Netz gedrängt werden, eine Rolle die keine der EE Anlagen übernehmen kann, aber von allen gebraucht wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die so betriebenen konventionellen Kraftwerke wg. des dauernden Lastwechsels auf schnellen Verschleiß gefahren werden müssen, was Reparatur und Wartungskosten nachhaltig erhöht und zu weiteren Belastungen der Verbraucher führt.

Und den Solarunternehmen geht deshalb die Puste aus, weil Solarmodulproduktion eine Low-Technologie ist die in Hochpreisländern wie in Deutschland nie eine Zukunft hatte. Was wiederum zwar von Anfang an bekannt war, aber den Bündnisgrünen aus ideologischen Gründen ausgeblendet wurde.

 

Klimaschutzerklärung

Ähnliches deutet sich in der Automobilwirtschaft an: Notwendige Zukunftsinnovationen und Investitionen unterbleiben, weil die Branche nicht weiß, ob die Bundesregierung nun voll auf Klimaschutz setzt und Elektromobilität fördert. Oder bleibt es bei E-Mobilitäts-Politshow ohne Maßnahmen? So wird in Sachen des umwelt- und gesundheitsschädlichen Diesels nichts entschieden. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass Dieselautos auch noch in 30 Jahren zig millionenfach über deutsche Straßen tuckern könnten. Vor allem die Städte und Ballungsräume werden mit den Schadstoffbelastungen allein gelassen und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger weiter auf Jahre hinaus geschädigt. 

Mit dieser Verunsicherung von Wirtschaft und Gesellschaft, die absehbar auch negative Folgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland haben wird, muss Schluss sein. Es braucht jetzt ein klares Signal, dass Investitionen in schmutzige und klimaschädliche Technologien keine Zukunft mehr haben. Dass es auch anders geht, erleben wir in den grün mitregierten Ländern, beispielsweise mit den Impulsen für eine nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg oder für eine tiergerechte Viehhaltung in Niedersachsen. Grüne Wirtschaftspolitik zielt auf eine ökologische Modernisierung, in deren Mittelpunkt Wohlstand und Lebensqualität stehen statt einer blinden Orientierung am BIP-Wachstum.

Kommentar/Richtigstellung

Die deutsche Automobilbranche ist in Zukunftsinvestitionen und -Innovationen weltweit führend, dies braucht nicht belegt zu werden. Die Zurückhaltung beim Elektroauto hat sachliche Gründe: aus physikalischen (naturgesetzlichen) Gründen sind der Speicherung von Strom mit Batterien engste Grenzen gesetzt und Entwicklungssprünge sehr unwahrscheinlich und daher nirgendwo erkennbar. Batterien, auch die modernsten ihrer Art, sind zu teuer, zu schwer und können daher für den Anforderungen an ein normales Auto mit einer Tank-Reichweite von 1000 km und Heizung im Winter niemals  gerecht werden. Ausgenommen sind Sonderfahrzeuge u.a. für den Stadtverkehr und vor allem Elektrofahrräder Das Problem der Entsorgung der Batterien mit hochgiftigen Metallverbindungen bei Hunderttausenden oder gar Millionen von Elektrofahrzeugen wird in der Klimaschutzerklärung übergangen. 

Der Aussage “ Mit dieser Verunsicherung von Wirtschaft und Gesellschaft, die absehbar auch negative Folgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland haben wird, muss Schluss sein“, ist zuzustimmen. Allerdings trifft dieser Satz umgekehrt auf die „Grünen“ zu. Es muss Schluss sein mit den absurden Vorschlägen des  Klimaschutzberichts, der die Hauptexistenzgrundlage unserer Wirtschaft, nämlich die Kohleverstromung, die Autoindustrie und damit folgend den Maschinenbau und die Zulieferer des Mittelstandes entsorgen will.

Klimaschutzerklärung

Deutschland hat sich selbst ein Klimaziel gesetzt: 40 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020. Bislang haben wir davon nur 27 Prozent erreicht. Die große Koalition müsste ihre Aktivitäten verdreifachen. Stattdessen ist absehbar, dass Deutschland die Klimaziele krachend verfehlen wird. Der Klimaschutz muss deshalb rechtlich verbindlich festgelegt werden. Deutschland braucht eine CO2-Bremse im Grundgesetz, damit Klimaschutz endlich – wie beim Tierschutz bereits geschehen – als Verfassungsziel verankert wird. Das hilft unabhängig von Legislaturperioden, dass die Paris-Klimaziele national umgesetzt werden.

Die Umsetzung des Verfassungsziels Klimaschutz muss ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz regeln, das bis 2050 jährliche Zielvorgaben für die Sektoren Stromerzeugung, Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft festlegt und mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen versieht. Ein verbindliches Klimaschutzgesetz schafft Orientierung und Planungssicherheit für Investitions- und Produktentscheidungen und erhält so auch unsere industrielle Wertschöpfung. Das Klimaschutzgesetz sorgt dafür, dass die notwendigen Strukturentscheidungen nicht mehr länger vertagt werden:

Kommentar/Richtigstellung

Die in der Klimaschutzerklärung genannte Zielsetzung von 40% weniger Treibhausgasen ist ein Fiktion ohne sachliche Basis. CO2 ist gemäß dem IPCC ein Treibhausgas. Dessen Hypothese nimmt an, dass zusätzliches anthropogenes CO2 zur Erwärmungswirkung beiträgt. Dies aber nur unwesentlich, denn die Abhängigkeit Temperatur von CO2 Konzentration wird vom IPCC als logarithmisch angegeben. Das bedeutet, dass auch große Zunahmen der Konzentration nur noch unmaßgebliche Wirkungen haben könnten. Über die weiteren maßgebenden Vorgänge, wie Konvektion, Atmosphärenchemie, -Physik und insbesondere die Wolkenbildung bestehen dann noch zu wenig Kenntnisse, um zuverlässige Aussagen machen zu können.

Die entscheidende Größe ist die sog. Klimasensitivität [8], die die vermutete mittlere globale Temperatursteigerung infolge Verdoppelung der CO2 Konzentration angibt. Dieser Wert ist wegen des zuvor erwähnten logarithmischen Gesetzes unabhängig von der CO2 Ausgangskonzentration. Daher ist es erstaunlich, dass die Klimasensitivität tatsächlich unbekannt ist! Dieses bemerkenswerte Faktum findet sich schwarz auf weiß im jüngsten IPCC Bericht für Politiker – versteckt in der Fußnote 16 [5]. Bei unbekannter Klimasensitivität sind alle CO2 Einsparungsmaßnahmen und insbesondere auch die Klimaschutzerklärung von Weimar Makulatur. 

Die meteorologischen Messungen bestätigen diesen Sachverhalt. Ein erwärmender Einfluss des menschgemachten CO2 konnte bis heute von keiner begutachteten Fachveröffentlichung auf Grund von Messwerte-Analysen belegt werden. Dies beweist, dass er offenbar so klein ist, dass er in den natürlichen Temperaturschwankungen untergeht.  Bemerkenswerterweise wird dies von einem der prominentesten Sachwalter einer gefährlichen globalen Erwärmung infolge menschgemachter Einwirkungen, Prof. Hans-Joachim Schellnhuber, selber bestätigt. Allerdings lediglich in einer Fachpublikation, die nur wenige Experten kennen [13]. Dort konnte an Hand von Langzeit-Messungen in etwa 100 weltweit verstreuten Stationen keine globale Erwärmung aufgefunden werden [13]. Das in der Arbeit verwendete Verfahren ist immer noch gültig. 

Abschließend noch eine kleine Abschätzung: Die Verfasser der Klimaschutzerklärung haben offensichtlich nicht verstanden, was sie da hinschrieben, denn sie haben bei den 40% weniger CO2 bis 2020 den Bezug vergessen. Die entsprechenden Seiten der Bundesregierung [3] zeigen, dass „gegenüber dem Jahr 1990“ gemeint ist. Ferner soll dieses Ziel durch die Aktion „Klimaschutz“ durch zusätzliche Einsparungen von max. 80 Mio. Tonnen CO2 flankiert werden. Die Wirkung dieser Zusatzmaßnahme ist leicht auszurechnen (2 Gt Kohlenstoff entsprechen etwa 1 ppm atmosphärischem CO2): Die Einsparungen von 80 Mio. Tonnen CO2 ergeben grob 0.005 ppm CO2 in der Atmosphäre weniger, denn nur die Hälfte der anthropogenen Emissionen geht in die Atmosphäre, die andere Hälfte in den Ozean und ins Pflanzenwachstum. Nehmen wir eine ungünstigste Klimasensitivität von 4 °C an, erspart Deutschland der Welt durch die Zusatzaktion „Klimaschutz“ (0,005/400) x 4 = 0,00005 °C Erwärmung. In Worten sind dies ein halbes Zehntausendstel °C Erwärmung weniger – jeder Kommentar zu diesem Unsinn überflüssig. 

Klimaschutzerklärung

1. Kohleausstieg in den nächsten 15 bis 20 Jahren und der konsequente Übergang in die Erneuerbare Stromversorgung 

2. Weg vom Öl im Straßenverkehr in den nächsten zwei Jahrzehnten und der Einstieg in eine grüne Mobilität mit Elektromobilen, Power-to-Gas, einer Verdoppelung von Bus und Bahn-Angeboten und der Vernetzung aller Verkehrsmittel. 

3. Ein klimaneutraler Gebäudebestand in den nächsten 25 Jahren durch Faire Wärme mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz 

4. Ausstieg aus der industriellen Massentierhaltung und Einstieg in eine grüne Landwirtschaft, die an Flächen und Umwelt angepasst wirtschaftet.

Um den notwendigen Wandel zu befördern, brauchen wir zudem ein Sofortprogramm zum Klimaschutz in den wichtigsten Bereichen Energie/ Strom, Industrie, Wärme, Verkehr und Landwirtschaft, begleitet von einer gestärkten Energie- und Klimaforschung:

ENERGIEWENDE VORANBRINGEN, KOHLEAUSSTIEG JETZT!

Aus dem Beschluss von Paris leitet sich klar ab: Die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft kommt. Damit ist der Kohleausstieg keine Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wie“ und „Wie schnell“. Die Bundesregierung verweigert sich dieser Frage stur, obwohl eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hier eine klare Meinung hat – für Klimaschutz und gegen Kohlekraft. Wolkige Langfristziele nützen nichts, der Kohleausstieg muss jetzt beginnen. Der CO2-Preis alleine wird es dabei nicht regeln können, deshalb sind dazu neue und zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Ein aktiver Kohleausstieg ist auch energiewirtschaftlich geboten, weil effiziente und flexible Gaskraftwerke durch Kohlestrom vom Markt gedrängt werden. Überkapazitäten im konventionellen Kraftwerkspark erweisen sich mehr und mehr als Belastung für den Strommarkt.

Wir wollen das international anerkannte, aber von der Bundesregierung ignorierte Instrument der CO2-Grenzwerte nutzen. Mit einem maximalen Emissionsbudget pro Kraftwerksblock wird eine wirksame Grenze gesetzt und das 40-Prozent—Klimaziel kann bis 2020 noch erreicht werden. Länder wie die USA oder Großbritannien sind diesen Weg bereits gegangen.

Gleichzeitig muss der Deckel für die erneuerbaren Energien verschwinden, denn er würgt die Energiewende ab. Wir brauchen weiterhin einen dynamischen und ambitionierten Ausbau, an dem die Bürgerinnen und Bürger teilhaben können. Für Windenergie an Land und Photovoltaik heißt das: Einspeisevergütung erhalten und Hindernisse für die Bürgerenergie abbauen. Nur wenn wir beides angehen, den Kohleausstieg einleiten und die Erneuerbaren wieder auf die Überholspur bringen, nimmt die Energiewende erneut an Fahrt auf. 

EMISSIONSHANDEL IN GANG BRINGEN, ANREIZE FÜR DIE INDUSTRIE!

Bislang erhält die energieintensive Industrie ihre CO2-Verschmutzungsrechte weitgehend kostenlos zugeteilt und profitieren von umfangreichen Ausnahmen bei den Energiesteuern. Ihr hoher Stromverbrauch wird über eine Strompreiskompensation in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro jährlich subventioniert. Hinzu kommen die zahlreichen Subventionen in Milliardenhöhe bei der Besonderen Ausgleichsregelung im Erneuerbare-Energien-Getz (EEG), bei den Netzentgelten und vieles mehr. Doch die Industrie braucht Anreize, um in klimafreundliche Technologien zu investieren und um im Wettbewerb auf den Märkten von Morgen zu bestehen. 

Statt weiterhin hohen Energieverbrauch zu begünstigen, wollen wir Investitionen in den Klimaschutz belohnen. Wir wollen dafür den europäischen Emissionshandel reformieren, indem wir zwei Milliarden überschüssige Zertifikate löschen. Bis zur Einführung eines europäischen Mindestpreises für CO2 soll Deutschland vorangehen und national einen Mindestpreis einführen. Ausnahmen bei der Energiesteuer, der Besonderen Ausgleichsregelung und den Netzentgelten wollen wir auf die wenigen Branchen beschränken, denen tatsächlich Nachteile im internationalen Wettbewerb entstehen. 

AUFBRUCH IN DEN KLIMANEUTRALEN VERKEHR!

Die Verkehrspolitik braucht einen Aufbruch. Die CO2-Emissionen aus diesem Bereich sind heute nicht niedriger als vor zehn Jahren. Die Bundesregierung muss jetzt den Ausstieg aus den fossilen Energien einleiten. Wir Grüne im Bundestag wollen weg vom Öl im Straßenverkehr in den nächsten 20 Jahren. Wir wollen Städte, die Fahrradfahrern und Fußgängern ausreichend Raum geben und die frei sind von giftigen Abgasen.

Die Zukunft fährt elektrisch mit erneuerbarem Strom und intelligent vernetzt. Wir wollen mit einer Investitionsoffensive „Grüne Mobilität“ den Bahnverkehr stärken und neben dem Deutschlandtakt im Schienenverkehr alle Verkehrsangebote nahtlos und nutzerfreundlich miteinander verknüpfen. Wir wollen die Elektromobilität auf der Straße auf den Weg bringen. Mit einer Kaufprämie für die Anschaffung von E-Mobilen einschließlich besonderer Anreize für Busse, Nutzfahrzeuge sowie Taxis und andere Fahrzeugflotten im innerstädtischen Bereich sowie der erforderlichen Infrastruktur erreichen wir den Umstieg.

FAIRE WÄRME OHNE KLIMAGASE!

Die preisgünstigste und klimafreundlichste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss. Im Gebäudebestand existieren große Energieeinsparpotentiale, sei es durch die Dämmung der Gebäudehülle und den Austausch von Heizungen. Doch der Bundesregierung ist es bisher nicht gelungen, die Sanierungsraten zu erhöhen, den Energieverbrauch nennenswert zu reduzieren oder den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Wärme zu steigern. Damit vernachlässigt sie ein ganz zentrales Mittel für den Klimaschutz. Mit einem runderneuerten Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) nach dem Vorbild Baden-Württembergs werden wir auch für bestehende Gebäude eine Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Wärme einführen. Mit unserem Paket „Faire Wärme“ flankieren wir die neuen Auflagen mit Förderprogrammen und sorgen dadurch auch für den nötigen sozialen Ausgleich. Mit dem Fokus auf Sanierungsfahrpläne und Zuschüsse für ganze Stadtviertel wollen wir wirksam gegen Verdrängung vorgehen. Wir fördern 10.000 Wärmespeicher in den Kommunen und bessere Beratung für die Menschen. Die soziale Dimension der Klimafolgen vor Ort und international muss noch stärker in den Forschungsfokus gerückt werden. 

AGRARWENDE HIN ZU EINER GRÜNEND LANDWIRTSCHAFT!

Die Landwirtschaft ist bei der Klimakrise Opfer und Täter zugleich. Rund ein Drittel aller klimaschädlichen Gase gehen weltweit auf ihr Konto. Insbesondere die industrielle Massentierhaltung ist Gift für unser Klima. Sie treibt den Fleischkonsum nach oben und sie deckt ihre Nachfrage nach Eiweißfuttermitteln aus nicht nachhaltigen Quellen wie Gen-Soja. Für den Futtermittelanbau auch für deutsche Viehtröge werden Regenwälder gerodet und Moore trockengelegt. Gleichzeitig leiden Bäuerinnen und Bauern weltweit unter den Folgen der Klimakrise, wie Dürren, Starkregen und Stürmen. Deshalb wollen wir die Bauern und Bäuerinnen zu Partnern des Klimaschutzes machen. Wir brauchen eine standortangepasste,  ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, die mehr Klimagase bindet als freisetzt. Das erfordert eine andere Förderpolitik und einen konsequenten Schutz des Bodens, unserer Lebensgrundlage. Das Potential eines humusreichen Bodens als natürliche CO2-Senke muss systematisch erschlossen werden. Klimaschonende Landwirtschaft setzt auch auf den Verzicht von industrieller und exportorientierter Massentierhaltung und auf die Reduktion von Pestiziden und Chemiedünger. Daher wollen wir eine Flächenbindung der Tierhaltung, den Ökolandbau deutlich stärker fördern und Agrar-Subventionen nur noch zweckgebunden für Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft nach nachhaltigen, insbesondere ökologischen und klimafreundlichen, sowie Tierwohl-, Kriterien vergeben. 

WELTWEIT GELD RAUS AUS DER KOHLE, REIN IN DEN KLIMASCHUTZ!

Deutschland muss endlich vollständig aus der internationalen Kohlefinanzierung aussteigen. Deutsche Kohlekraftwerke dürfen keinen Platz mehr in Deutschlands Exportbilanz haben.

Stattdessen muss die Bundesregierung jetzt massiv in den internationalen Klimaschutz investieren und einen Plan vorlegen, wie die finanziellen Zusagen sowohl für die internationale Entwicklungszusammenarbeit als auch den internationalen Klimaschutz erfüllt werden sollen. Das gelingt nur, wenn die große Koalition kohärent vorgeht. Sie muss die Klimakrise als Fluchtursache anerkennen und den Paris-Vertrag mit der SDG-Nachhaltigkeitsagenda zusammen denken. 

Die bisher von der Bundesregierung praktizierte doppelte Anrechnung von Klima- und Entwicklungsgeldern muss beendet werden. Es braucht dringend einen transparenten Aufwuchsplan für die Haushaltsmittel in diesen Bereichen, der sich an der Verantwortung Deutschlands für die Klimakrise orientiert und der 7,0 – 9,0 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln zusätzlich für den internationalen Klimaschutz zur Verfügung stellt.

Die Finanzmärkte sind zentral für die ökologische Modernisierung der Wirtschaft. Noch fließt zu viel Geld in fossile Industrien. Wir brauchen eine systematische Begrünung des gesamten Finanzsystems. Ökologisch und ökonomisch führt an einem Divestment aus fossilen Energien kein Weg vorbei. Zunächst muss volle Transparenz über die Klimawirkung von Investitionen hergestellt werden, damit Anleger wissen, wohin ihr Geld fließt und wie stark Unternehmen klimaschädliche Gase emittieren. Für die staatlich geförderte Altersvorsorge in Deutschland wollen wir verbindliche Mindestkriterien festlegen – der Staat darf nicht Investitionen fördern, die seine eigenen klimapolitischen Ziele konterkarieren. Zudem

wollen wir erreichen, dass sich Banken im öffentlichen Eigentum wie Sparkassen und Landesbanken am Divestment beteiligen. 

DEUTSCHLAND KANN VIEL MEHR ALS SCHWARZ-ROT.

Wenn die Bundesregierung das Pariser Abkommen ernst nimmt, muss sie ihre nationale Politik um 180 Grad wenden. Und sie darf die Wende hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft nicht auf die lange Bank schieben, sondern muss jetzt handeln. Wir brauchen eine Bundesregierung mit Mut, Herz und Weitblick. Die Technologie ist da, die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen unseres Landes sind bereit dazu.

Kommentar/Richtigstellung

Divestment.

Wenn die Bündnis-Grünen fordern, dass  sich Investoren aus ihren Investments mit fossilen Energien zurückziehen sollen, dann öffnen sie insbesondere den BRIC Staaten allen voran China aber auch den Diktaturen der Ölstaaten Tür und Tor für den Ausverkauf unserer Industrie. Länder, denen Umweltschutz völlig egal ist, die aber die deutsche Wirtschaft zu Schnäppchenpreisen übernehmen können, wenn diese nicht schon zuvor auf Nimmerwiedersehen wg. der hohen Energiekosten abgewandert ist. Bereits jetzt hat der Wahnsinn der Eurorettung um jeden Preis und die damit einhergehende überbordende Staatsverschuldung der EU die EZB veranlasst die Zinsen auf ein Allzeittief fast auf Null abzusenken und damit die Sparer um jährlich ca. 40 Mrd € Zinsertrag gebracht, genauer gesagt, enteignet. Dies wiederum trifft die Lebensversicherungen und die Pensionsfonds ins Mark. Ihnen jetzt auch noch aufzuerlegen per Gesetz nur noch in grün ideologische Anlagen investieren zu dürfen, ist daher an Zynismus nicht mehr zu überbieten und lässt auf bewusste Absicht (Zerstörung der deutschen Industrie) schließen.

Emissionshandel

Auch die Forderung, den Emissionshandel auszuweiten, schlägt in dieselbe Kerbe. Sie bedeutet Enteignung durch künstlich überhöhte Kosten, die allein von den Verbrauchern zu schultern und zudem kontraproduktiv sind. Denn jede durch den Emissionshandel hierzulande „eingesparte“ Tonne CO2 wird an anderer Stelle, weil billiger, in die Luft geblasen.  Diese Forderung ist auch deswegen scheinheilig, weil die gleichzeitige massive Subventionierung der EE-Erzeuger – wenn sie denn CO2 Emissionen vermeiden würden, was sie bis heute nicht tun – dafür sorgt, dass woanders eben diese Emissionen erhöht werden.

Völlig außer acht – aber für grüne Ideologen typisch – lässt diese Forderung die positive Wirkung des CO2 als erstklassigen Pflanzendünger. Anders als bei der nur herbeigeredeten aber nirgends auffindbaren (auch in keinem der bisher 5 IPCC Berichte) Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2 ist dessen Düngewirkung, durch hunderte begutachteter Studien belegt, unbestreitbar. Nimmt man also die Internalisierung externer Effekte ernst, so wie es die Emissionshandelbefürworter tun, dann müssen die unbestreitbar vorhandenen positiven Effekt bonifiziert werden, d.h. den Emittenten  muss für jede Tonne CO2 ein Bonus gezahlt werden.

Fazit: Diese Klimaschutzerklärung beschreibt den Weg in die industrielle Steinzeit

Die Weimarer Klimaschutzerklärung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen vom 08.01.2016 fordert das Freisetzen des für alles Leben unabdingbaren Naturgases CO2 [11] durch den Menschen nahezu vollständig  zu unterbinden. Je höher die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre, desto stärker läuft der bedeutendste biogeochemische Prozess, die Photosynthese [11]. Das wiederum führt zu einem stärkeren globalen Pflanzenwuchs insbesondere von Nahrungspflanzen[15] und trägt dazu bei, die Menschheit von gegenwärtig 7 Milliarden Köpfen besser zu ernähren. 

Im Laufe der Erdgeschichte betrug der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre schon einmal das 15-fache des heutigen Wertes von 400 ppm, ohne dass die Erde den Wärmetod erlitt. Eine weltweite Reduktion des atmosphärischen CO2 würde zu niedrigeren Ernten, zur Drosselung der industriellen Entwicklung in Drittländern und damit zu einer Reduktion der Bevölkerungszahlen führen – um das Wort Genozid zu vermeiden. Die Zeitschrift „FUSION“, Heft 2 (2015) titelt denn auch entsprechend „Der grüne Plan zur Bevölkerungsreduktion“.  Glücklicherweise stellen deutsche CO2-Einsparungen auf Grund ihrer vernachlässigbaren Größe im Weltmaßstab keine Gefahr für die Menschheit dar. Sie sind aber eine Gefahr für den industrieabhängigen Wohlstand in Deutschland. 

Klima kann nicht geschützt werden, weder ein tropisches, noch ein mediterranes, noch ein polares, Wetter als Untereinheit von Klima auch nicht. Die Argumentation des Klimaschutzprogramms ignoriert daher nicht nur den gesunden Menschenverstand sondern den heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand und setzt sich sogar über Naturgesetze salopp hinweg. Durch politischen Willen kann man Naturgesetze und technische Regeln glücklicherweise nicht verändern. Ob sich die Verantwortlichen der Klimaschutzerklärung darüber im Klaren sind? 

Schon das erste Etappe des Klimaschutzprogramms von 40% weniger Treibhausgasen bis 2020 würde exorbitante volkswirtschaftliche Kosten verursachen, die globale Mitteltemperatur aber selbst unter ungünstigsten Annahmen nur um wenige Tausendstel °C verringern. Offensichtlich sind sich die Verantwortlichen der Klimaschutzerklärung darüber nicht im Klaren oder es ist ihnen egal.

Das Klimaschutzprogramm ist daher ein Programm zur Zerstörung der deutschen Industrie; in dem es fordert, konventionelle Kraftwerke stillzulegen und damit den energieintensiven Metallurgie- und Chemiebetrieben sowie auch dem Automobil-, Maschinenbau- bis hin zu den zugehörigen Klein- und mittelständischen Unternehmen die Existenzgrundlage entzieht. Mit der Realisierung dieses Programms würden Millionen Arbeitsplätze vernichtet und Deutschland sich wieder dem  Zustand eines Agrarstaates nähern – und dies mit dem unzutreffenden Argument von einer Klimaschädigung durch menschverursachtes CO2.

Auch das wird von den Verfassern der Klimaschutzerklärung bewusst in Kauf genommen.

Da es undenkbar scheint, dass die Verfasser der Klimaschutzerklärung sich nicht über deren Folgen im Klaren waren, folgt zwangsweise, dass mit der Klimaschutzerklärung ein ganz anderes Ziel beabsichtigt ist, nämlich eine staatliche Planwirtschaft, basierend auf Verbots- und Gebotsgesetzen – also die Abschaffung von Eigenverantwortung des Menschen, Liberalismus und einer Demokratie freier Bürger. Es geht um eine große Transformation der Gesellschaft unter dem Vorwand einer angeblich notwendigen ökologischen Umgestaltung, also um die Umsetzung einer verquerten ökologischen Ideologie.

Quellen

[1] AR5, https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/

[2] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Mitteilungen zur Primärenergie und zum Strom

[3] https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/11/2015-11-18-aktionsplan-klimaschutz-2020.html

[4] http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/haus-waermedaemmung-unter-den-neuen-energiespargesetzen/

[5] http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/WG1AR5_SPM_FINAL.pdf

[6] H. Kehl: TU Berlin, http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de/project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm

[7] http://www.kernenergie.de/kernenergie/themen/kernkraftwerke/kernkraftwerke-weltweit.php

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivit%C3%A4t

[9] G. Patzelt, Univ. Innsbruck, Vortrag auf der EIKE-Klimakonferenz, Essen, Dez. 2015,

http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Programm_Klimakonferenz_Essen_2015.12.11-12.-ZH_01.pdf

[10] http://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/future/documentation_en.htm

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese

[12] J.H. Reichholf, Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, Fischer Verlag

[13] http://arxiv.org/pdf/physics/0212042.pdf, dort in Diskussion (iii)

[14] 9 Fragen zur Energiewende: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/9-fragen-zur-energiewende/

[15] M.L. Parry et al., Effects of climate change on global food production under SRES emissions and socio-economic scenarios, Global Environ. Change 14, 53, 2004




Globale Erwärmung: Eine große Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft wurde von Friends of Science (FOS) effektiv angegriffen

Ich bin nicht sicher, ob verständlich fair ist, weil viele verstehen, aber oftmals nicht die Zeit oder die Neigung dazu haben. Der andere Grund ist, dass das Gehalt Vieler zu einem Teil aus dem dämonisierten Energie-Sektor stammt, was bedeutet, dass sie zwar verstehen, aber nicht zu sprechen in der Lage sind.

Am Nächsten kommen sie der direkten oder indirekten Äußerung ihrer Meinung gewöhnlich ohne dass sie davon wissen oder ohne Genehmigung seitens der von ihrer wissenschaftlichen Gesellschaft ausgegebenen Statements. Diese Organisationen, wie etwa die nationalen wissenschaftlichen Gesellschaften wurden vorsätzlich vereinnahmt durch die British Royal Society, um die betrügerische und im besten Falle unzureichende Klimawissenschaft des IPCC voranzutreiben. Die Schlacht um die Stimme wissenschaftlicher Gesellschaften geht weiter, wie Judith Curry für die American Meteorological Society AMS erklärt. Führer der AMS haben gezeigt, dass sie sich nicht von ihrer Position hinweg überreden lassen, weil sie an der George Mason University gelistet sind, um eine einseitig ausgerichtete Umfrage durchzuführen.

Einige Wissenschaftler erkennen nur zu genau, was da vor sich geht, und fordern die Verbreitung von Erkenntnissen ausschließlich auf wissenschaftlicher Grundlage. Dies war der Fall beim Professor Emeritus of Physics Hal Lewis von der University of California und der Aktionen seitens der American Physical Society APS. Er wusste um die Herausforderungen bzgl. des Gleichgewichtes zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, wie er in seinem Brief anlässlich seines Austritts aus der APS erklärt:

Erst vor 35 Jahren, als ich der ersten APS-Studie eines umstrittenen sozialen/wissenschaftlichen Themas vorsaß, nämlich der ,Reactor Safety Study‘, gab es trotz zahlreicher Zeloten außerhalb der Universität keinen Hinweis auf übermäßigen Druck auf uns Physiker.

Er weist darauf hin, dass das heutzutage sehr anders ist, besonders beim Thema Klima. Er schrieb:

Es ist natürlich der Betrug um die globale Erwärmung und die buchstäblich Billionen Dollar, die hinter diesem stehen, der so viele Wissenschaftler korrumpiert hat. Er hat die APS nach Art einer Flutwelle vor sich her getrieben. Es ist der größte und erfolgreichste pseudowissenschaftliche Betrug, den ich in einem langen Leben als Physiker erlebt habe. Jeder, der auch nur den leisesten Zweifel daran hat, sollte sich zwingen, die Klimagate-Dokumente zu lesen, die das alles offenlegen. (Montfords Buch bringt die Fakten sehr gut). Ich glaube nicht, dass irgendein echter Physiker, nein Wissenschaftler, dieses Zeug ohne Ekelgefühle lesen kann. Vielmehr würde ich diese Ekelgefühle als Definition des Wortes Wissenschaftler festlegen.

Prof. Lewis hat klar verstanden, aber in seiner Erklärung benennt er auch indirekt die Herausforderung. Er sagt irgendein echter Physiker, nein Wissenschaftler, aber das betrifft nur etwa 20 Prozent der Gesellschaft und nur wenige davon, die – selbst wenn sie gelesen haben, was los war – darüber sprechen würden oder können. Die Herausforderung besteht darin, Änderungen am Bildungssystem vorzunehmen, so dass alle verstehen können, wie die Wissenschaft korrumpiert ist ohne die Erfordernis eines akademischen Grades.

Die Herausforderung im Zusammenhang

Seit 25 Jahren hielt ich eine Wissenschafts-Vorlesung für Kunststudenten, welche für ihre akademische Ausbildung vorgeschrieben war. Der Grund für die Erfordernis derselben war Teil der fortwährenden Diskussion darüber, was ein traditioneller ausgeglichener Grad liberaler Kunst war. Wissenschaftsstudenten mussten zwei Vorlesungen zum Thema Geisteswissenschaft absolvieren. Es war ein Versuch, eine Person zu bilden mit einem weit gefassten Verständnis über Wissen und Gesellschaft. Die Abnahme dieser Objektive ist Teil der Verschiebung von Allgemeinwissen zu Spezialisierung, ein Trend, der meiner Ansicht nach im Zentrum der Herausforderung steht, vor der die Gesellschaft bzgl. der globalen Erwärmung steht. Klimatologie ist eine Allgemeindisziplin; Klimawissenschaft ist eine Mischung von Spezialisten, die jeder ein kleines Segment eines großen komplexen Systems studieren. Wir sahen die Probleme kürzlich bei den Cruz Senate Hearings mit Menschen, die gesprochen, aber nichts verstanden haben. Dies erzeugte ein Vakuum, das wie geschaffen war für die Demagogie von Senator Markey.

Einige Fakultäten an der Universität beklagten sich über diese Pflichtvorlesungen. Beispielsweise wollte ein Physikprofessor, dass alle seine Studenten alle 15 Zeugnisse in Physik vorlegen sollten bis zu einem Studienabschluss. Die Universität zog es vor, die Klagen abzuwiegeln, indem sie Vorlesungen einrichtete, die die Betonung auf Wissenschaft herunterspielte. Ich bin in zwei derartigen Vorlesungen involviert worden, die als Wissenschaftliche Zeugnisse gelistet waren. Ich hielt die Vorlesung ab und lehrte die Studenten, wie die Erde für Studenten arbeitet, welche die zukünftigen Bewohner der Welt waren. Ich erklärte ihnen, wie sie politische Entscheidungen in einer Welt treffen könnten, die einem Umweltaktivismus folgt, der eine Grundkenntnis der Wissenschaft voraussetzt. Ich fungierte auch als Gastdozent und hielt später Gastvorlesungen ab in einer Historie der Wissenschafts-Vorlesungen. Jeder, der eine solche Vorlesung besuchte, würde besser verstehen, was bzgl. des Betruges um die globale Erwärmung vor sich geht, selbst wenn sie die Wissenschaft nicht verstanden. Im Falle der globalen Erwärmung war alles, was sie wissen mussten, wie die wissenschaftliche Methode aussah und wie diese umgangen wurde, um ein vorbestimmtes Ergebnis zu erreichen. Ich denke, dass die Historie der Wissenschaft eine Pflichtvorlesung in allen Hochschulen werden sollte.

Falls die Öffentlichkeit die wissenschaftliche Methode verstehen würde, würde die Herausforderung, vor der die Skeptiker heute stehen, nicht existieren. Es gäbe keine Notwendigkeit für den Auftritt von Spezialisten der Klimawissenschaft wie Prof. Judith Curry, Prof. John Christy und Prof. William Happer vor dem CRUZ-Komitee. Alles, was man brauchen würde, wäre eine Person, die erklärt, auf welche Weise das IPCC die AGW-Hypothese beweisen und nicht widerlegen wollte. Douglas Yates drückte es so aus, was aber nur Wenige verstehen:

Keine wissenschaftliche Theorie erreicht die Akzeptanz in der Öffentlichkeit, solange sie nicht gründlich diskreditiert ist“.

Der Kommentar von Richard Lindzen vor vielen Jahren, dem zufolge der Konsens schon erreicht worden war, bevor die Forschung überhaupt angefangen hatte, wäre unnötig gewesen. Es ist eine Maßzahl dafür, wie wenig die Öffentlichkeit weiß über die wissenschaftliche Methode, von der nur wenige verstanden und verstehen, was er meinte.

Einige Menschen arbeiteten an der Überbrückung des Grabens: FOS ist ein effektives Beispiel

Fehlendes wissenschaftliches Wissen war eines von vielen Problemen, mit denen eine Gruppe von zumeist im Ruhestand befindlichen Wissenschaftlern in Calgary stand. Sie waren besorgt hinsichtlich der Wissenschaft hinter dem propagierten Kyoto-Protokoll. Sie beschlossen, eine Organisation zu gründen, die die Öffentlichkeit über die unzureichende wissenschaftliche Methode dahinter informiert, ebenso wie über die unzulängliche und ungenaue Wissenschaft. Sie riefen mich an, und ich habe mich mit ihnen am Flughafen von Calgary getroffen, um mit ihnen über ihre Pläne zu diskutieren. Das oberste Problem dort, wo die meisten von ihnen lebten war, dass die Orte als synonym mit der teuflischen Energieindustrie galten. Sogar noch problematischer war, dass viele von ihnen auch noch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand im „Oil Patch“ arbeiteten. Dort war der Startpunkt für etwas, das zu einer Historie der Herausforderungen wurde, vor denen die Skeptiker der globalen Erwärmung und Klimawandel-Leugner überall standen.

Das Treffen begann mit Fragen über das Klima, um sicher zu sein, dass ihre Standpunkte in Ordnung und des Nachgehens würdig waren. Dann diskutierten wir über die Probleme der Kommunikation, die geteilt ist zwischen 80% Kulturdenken und 20% wissenschaftlichem Denken. Die Gruppe gehörte zu fast 100% in die Wissenschafts-Kategorie, die an das Ideal glaubt, dass saubere Wissenschaft amoralisch und unpolitisch ist. Die Realität war, dass das Kyoto-Protokoll eine politische Antwort war auf ein künstlich fabriziertes Anliegen auf der Grundlage schlechter Wissenschaft.

Man entschied sich, strikt der wissenschaftlichen Linie zu folgen. Ich warnte sie vor persönlichen Angriffen und besonders vor Auswirkungen auf Karriere und Einkommen. Ich drängte sie, für einen unabhängigen Fundraising-Prozess zu sorgen. Sie arrangierten dies mittels eines politischen Wissenschaftlers, Barry Cooper, an der University of Calgary. Auf vorbildliche Weise glaubte und lehrte dieser, dass alle Seiten einer öffentlichen Debatte die Offenlegung erfordern. In der Folge formierte sich die Gruppe zu Friends of Science (FOS).

Die Gruppe hatte einige Mühe, konnte aber mittels des Einsatzes einiger Einzelpersonen wie Albert Jacobs (immer noch aktiv) und Len Maier (kürzlich verstorben) überleben. Die Gruppe wurde unterminiert durch eine Spende in Höhe von 12.000 Dollar von einem Energieunternehmen – wovon die allermeisten Mitglieder jedoch keine Ahnung hatten. Dies wurde zum Kernpunkt von Angriffen und wurde von der Universität zum Anlass genommen, sie aus dem Campus zu werfen. Man findet eine kleine Schwäche und bläht diese zu einer Rechtfertigung auf, eine ganze Agenda über Bord zu werfen. Darum ist das Gesetz fundamental täuschend. Die Prämisse lautet „nobody is perfect“, aber das Gesetz verlangt genau diese perfekte Performance. Verteidiger finden leicht einen wirklichen Betrug, oder – wie es derzeit oftmals der Fall ist – spekulieren über einen solchen, um Zweifel zu säen. Sie glauben, dass dies clever ist, aber es ist der Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Schlimmer noch, der Betrug ist abhängig von Vorurteilen in der Gesellschaft. Ein Betrug ist für die eine Gruppe verheerend, für die andere aber ohne Konsequenzen. Die grundlegenden wissenschaftlichen Fehler in dem Film von Al Gore ,Eine Unbequeme Wahrheit‘ leben unkorrigiert oder sogar als Vorurteil seiner politischen Standpunkte fort. Hingegen wird der kleinste identifizierte Fehler in anderen Dokumentationen aufgebläht und führt zu der Forderung der vollständigen Ablehnung. Ein ähnlicher Doppelstandard existiert hinsichtlich der Finanzierung. Zuwendungen der Regierung sind neutral und ohne Zweckbindung wie Geld von einer Umweltgruppe. Geld von Energieunternehmen ist sogar noch verwirrender. Falls diese eine Umweltgruppe finanzieren, ist es ,sauberes Geld‘, aber wenn Geld an eine Skeptiker-Gruppe wie FOS fließt, ist das gelenkt und kontrollierend. Nichts davon ist neu, aber die Widersprüche und die Hysterie sind gewaltig.

Trotz all dieser Attacken überlebte FOS und leistete grundlegende Beiträge. Sie hielten sich an die Wissenschaft und erbrachten selbst einige interessante Arbeiten. Ich erinnere mich mit Hochachtung an die Arbeit von Ken Gregory über die „Schwäche der kanadischen Klimamodelle“ (weakness of Canadian Climate models) oder seinen Beitrag auf WUWT zur Klimasensitivität. Im Jahre 2006 nahmen sie Madhav Khandekar in ihre Gruppe auf, um eine Liste begutachteter Anti-AGW-Artikel vorzubereiten, mit der Al Gore widersprochen werden und das Posaunen von Naomi Oreskes widerlegt werden sollte, dass es solche Artikel gar nicht gebe.

Sie leisteten auch sehr effektive Medienarbeit. Beispiel: Ich schrieb mehrere Radiokommentare, die allein aus sachlichen Fragen bestanden wie „Wussten Sie, dass CO2 nur etwa 4% Anteil an der Gesamtmenge der Treibhausgase hat?“. Diese Kommentare wurden in Ontario gesendet und waren so effektiv, dass sie Vorwürfe mittels der Canadian Radio and Television Commission (CRTC) hervorriefen, dass es sich um politische Werbung handele. Überraschenderweise hat die CRTC die Vorwürfe zurückgewiesen.

Über die Jahre haben die FOS vieles von ihrem Geld dazu verwendet, Vollzeit-Assistenten einzustellen, um Kontinuität sicherzustellen und die Grundarbeiten für die im Ruhestand befindlichen Mitglieder zu leisten. Bei der Erreichung des Zieles, direkt der Linie der Wissenschaft zu folgen, half es auch, eine Persönlichkeit mit Medien- und Politikerfahrungen einzustellen. Derzeit haben sie eine solche Persönlichkeit in Gestalt von Michelle Stirling, die exzellente Presseerklärungen verfasst, eine informative Website betreibt und eine sehr effektive Billboard-Werbekampagne im ganzen Land durchführt. Diese sind effektiv, weil die Attacken von Leuten kommen, die die falsche Wissenschaft für eine politische Agenda nutzen.

Ich bin sehr stolz auf meine Verbindung mit der Gruppe und dass ich ihnen helfen konnte, in die Gänge zu kommen. Über die Jahre habe ich viele Beiträge geliefert, bin in ihrem Namen aufgetreten wie z. B. bei der Anhörung der Regierung von Alberta zum Thema Kohlenstoff-Abscheidung. Außerdem wurde ich dreimal geehrt als Chefsprecher auf ihrer AGM [etwa: Jahreshauptversammlung]. Die Wahrheit ist, dass die meisten der Beitragenden sich in einen friedlichen Ruhestand hätten zurückziehen und den Missbrauch durch politische Operationen vermeiden können. Stattdessen zogen sie es vor, ihre Erfahrung und ihr Wissen dazu zu verwenden, die Menschen zu informieren.

Diese Gruppe befasst sich mit der Herausforderung der kommunikativen Wissenschaft in einer vorherrschend von Gefühlen und bequemer Wissenschaft geleiteten Gesellschaft. Sie sind effektiv, wie die hässliche Natur der Angriffe zeigt. Anders als ihre Angreifer, die nur danach trachten, ruhig zu stellen und zu zerstören, liefern sie wertvolle Informationen für Menschen, die zu ihren eigenen Schlussfolgerungen kommen. Sie tun dies mit einem minimalen Budget, unterstützt von Profis, die leidenschaftlich sind hinsichtlich Wissenschaft und der Wahrheit. Damit bieten sie auch der großen Gruppe „arbeitender Wissenschaftler“ ein Vehikel, die im Wesentlichen sonst keine Stimme haben.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/01/08/global-warming-a-major-challenge-for-science-and-society-effectively-tackled-by-friends-of-science-fos/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Energiewende: Plan- und orientierungslos im Nebel

Auf dem Papier sehen die Zahlen zunächst beeindruckend aus: auf rund 30 % ist der Anteil „erneuerbarer“ Energien an der deutschen Stromproduktion im Jahre 2015 gestiegen, und der Zubau geht immer noch scheinbar kaum gebremst weiter [EIKE]. Allerdings haben sich in diesem Bereich die Prioritäten verschoben, der Zubau hat sich insbesondere bei der Fotovoltaik (und auch bei Faulgas bzw.“Bio“-masse) erheblich verlangsamt, während er sich bei der Windenergie beschleunigt hat, Bild 1.

Bild 1. In den letzten Jahren wurden die Prioritäten durch Anpassung des EEG vor allem auf die Förderung der Windenergie hin neu ausgerichtet (Grafik: Autor, Zahlen: Statista, EEX).

Grund hierfür waren die immer mehr aus dem Ruder laufenden Kosten des EEG, das vor allem den Betreibern von Fotovoltaikanlagen hohe Förderbeiträge zuschanzte, obwohl diese von allen Technologien zur Gewinnung „erneuerbarer“ Energie die mit Abstand unwirtschaftlichste und ineffizienteste ist. Als Folge hiervon war die EEG-Umlage auf den Strompreis zwischen 2009 und 2014 – also innerhalb von nur 5 Jahren – von 1,13 auf 6,24 ct./kWh nach oben geschossen, was einer Steigerung von rund 550 % entspricht. Die Zeche bezahlten vor allem die Haushalte (Bild 2), denn auf die ohnehin enorm gestiegenen Stromkosten schlug der Staat noch zusätzliche Belastungen durch Verdopplung des Anteils der Steuern und Abgaben von früher 25 % auf inzwischen rund 50 % obendrauf.

Bild 2. Das EEG sowie zusätzliche staatliche Belastungen haben eine Verdoppelung der Haushaltsstrompreise bewirkt (Grafik: Autor, Daten: [WIST]) 

Allerdings legt der Blick auf die Strompreisentwicklung der letzten drei Jahre nahe zu glauben, dass es der Politik mit der Neufassung des EEG und der damit einhergehenden Umschichtung der Förderung immerhin gelungen zu sein scheint, die gewünschte „Strompreisbremse“ zu finden und einen weiteren exorbitanten Preisanstieg zu verhindern. Dies ist jedoch lediglich eine Folge von gleich zwei Täuschungsmanövern, mit denen dem sich abzeichnende Unmut der Bevölkerung (und wachsender Kreise der Industrie) bei den damals bevorstehenden Wahlen Rechnung getragen werden sollte. Die dabei eingesetzten Tricks werfen ein Schlaglicht auf die Qualifikation und die Mentalität der Akteure, die mit dem Anspruch antreten, eine moderne Industrienation in die Zukunft führen zu können.

Die Vernichtung der Strombranche

Der erste Trick besteht darin, eine ohnehin schon ins Abseits gestellte Randgruppe der Gesellschaft für angebliche Missstände verantwortlich zu machen und sie dann „zur Strafe“ auch noch finanziell auszubluten. Als Opfer wählte man selbstverständlich die bereits seit Jahrzehnten durch den ideologischen Dauerbeschuss grünlinker Kräfte und ihrer Hilfstruppen in Ämtern und Medien ins Abseits gedrängten Stromerzeuger, insbesondere deren Hauptakteure E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall. Nachdem man diesen bereits mit der willkürlich vorgezogenen Stilllegung ihrer Kernkraftwerke einen schweren finanziellen Verlust zugefügt hatte, werden sie jetzt durch den immer dramatischeren Verfall der Preise an den Strombörsen noch weiter in den Ruin getrieben, Bild 3.

Bild 3. Die Verlierer: In den letzten Jahren hat sich der Verfall der Preise an den Strombörsen aufgrund des immer größeren Anteils subventionierten „EE“-Stroms dramatisch beschleunigt. Hier die Kurse der einjährigen Phelix-Futures für Grundlaststrom in €/MWh (Grafik: [VAFI])

Zur Verdeutlichung der Auswirkungen sind in Bild 3 die Vollkosten der Stromerzeugung mit abgeschriebenen (grün) bzw. neu errichteten Steinkohlekraftwerken kenntlich gemacht. Mit Steinkohlekraftwerken, die aufgrund ihrer höheren Flexibilität vorrangig in der Mittellast eingesetzt werden, lassen sich in Deutschland angesichts des offensichtlich langfristig abgesenkten Preisniveaus keine kostendeckenden Einnahmen mehr erzielen. Die Folgen sind ein weitgehender Investitionsstopp für neue, energieeffizientere Kraftwerke sowie eine Verstärkung des Trends zur Stilllegung noch vorhandener Kapazitäten [EIKE]. Die Nutznießer mit ihren Anlagen zur Erzeugung „erneuerbarer“ Energie können dagegen auch nach den laufenden Planungen weiterhin auf stetig wachsende Zuwendungen auf Kosten des Stromverbrauchers zählen. Dies belegen die Zukunftsprognosen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bis zum Jahr 2019, Bild 4.

Bild 4. Die Gewinnler: Bis 2019 sollen die Vergütungen an die Betreiber von EEG-geförderten Anlagen kontinuierlich auf 28,5 Mrd. € ansteigen (Grafik: [BDEW]) 

Das Resultat ist ein beispielloser Niedergang der konventionellen Stromerzeuger. Die Börsenwerte der betroffenen Unternehmen sind in den letzten Jahren um mehr als 100 Mrd. € gefallen. Da ihre Anteile oft in erheblichem Umfang von der öffentlichen Hand – Ländern und Kommunen – gehalten werden, läuft dies auf eine massive Vernichtung von Volksvermögen hinaus. Darüber hinaus sind aber auch noch zahlreiche kleinere Einheiten in öffentlichem Besitz betroffen, darunter auch die oft von Stadtwerken betriebenen Fernheizkraftwerke und Müllheizkraftwerke.

Das scheint jedoch die politischen Akteure nicht im geringsten zu stören. Man ist dort offensichtlich der Meinung, dass die bisherige Stromerzeugung nicht mehr zeitgemäß ist und getrost wirtschaftlich vernichtet werden kann. Dass der Ersatz der jetzt reihenweise stillgesetzten und abgerissenen Kapazitäten vermutlich weit mehr als 100 Mrd. € erfordern wird, zählt für diese Leute offensichtlich weniger als die Aussicht, bei der nächsten Wahl wieder die Vertreter der politischen Gegenseite aus dem Feld schlagen zu können. Eine Verpflichtung, Schaden vom Land abzuwenden, fühlen diese Leute offensichtlich nicht im geringsten. Sie gehen mit unserer Stromwirtschaft um, als hätten sie noch eine zweite im Kofferraum.

Schieben und Tricksen

Der zweite Trick der Politik besteht darin, sich heimlich aus der Langfristplanung der „Energiewende“ herauszustehlen, indem man den eigentlich notwendigen Ausbau angesichts unpopulär hoher Strompreise verzögert. Das hat den Vorteil, dass man optisch die Kostenbelastung erstmal verringert, dafür aber das Aufholen des sich auftürmenden Defizits nachfolgenden Generationen überlässt. Dies ist ein bei unseren Politikern beliebtes und immer häufiger eingesetztes Mittel, sich zumindest die nächste Wiederwahl und den Pensionsanspruch zu sichern. Weniger vornehm ausgedrückt kann man dies auch als „nach mir die Sintflut“-Mentalität bezeichnen.

Um zu erkennen, welches Spiel da gespielt wird, muss man sich zunächst mit der zu erwartenden Stromerzeugung der nächsten Jahre bis 2050 beschäftigen. Der BDEW hat hierzu aktuell vorhandene Prognosen zusammengestellt [BDPR]. Diese liefern erwartungsgemäß je nach ideologischer Färbung stark unterschiedliche Angaben, wobei die Spanne von 458 bis 765 TWh/a reicht. Ein Absinken oder eine Stagnation erscheinen allerdings eher ideologisch gewünscht als rational begründet zu sein. Die bisherige Entwicklung der Stromerzeugung von 1990 bis 2015 (Bild 5) zeigt, dass diese bis auf zwei „Dellen“ Anfang der 90er Jahre sowie 2009 eigentlich selbst bei starken wirtschaftlichen Turbulenzen weitgehend kontinuierlich zugenommen hat.

Bild 5. Projektion der bis 2050 zu erwartenden Stromerzeugung (Grafik: Autor, Daten: [AGEB])

Der Einbruch Anfang der 90er Jahre ist wahrscheinlich auf die Stilllegung ineffizienter Industrien und Infrastrukturen in der damals gerade übernommenen DDR sowie auf die Wirtschaftskrise der Jahre 1992/ 1993 zurückzuführen, während 2009 der Finanz- und Wirtschaftskrise zuzuordnen ist. In den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche Stromerzeugung in Deutschland bei 631,7 TWh/ a. Selbst bei extremen Bemühungen um Energieeffizienz und -einsparung ist nicht mit einer merklichen Verringerung zu rechnen, weil man im Zuge der „Dekarbonisierung“ sowohl Haushalte als auch Industriebetriebe sozusagen mit der Pistole auf der Brust dazu zwingen wird, von Gas oder Öl auf strombetriebene Heizungen, Warmwassererzeugung etc. umzustellen. Dass sich in dieser Situation noch eine Verringerung des Strombedarfs ergeben könnte, ist schwer vorstellbar. Selbst bei äußerstem Wohlwollen wäre am ehesten noch von einem gleichbleibenden Niveau auszugehen. Offensichtlich „übersehen“ hat man jedoch bei den meisten Planungen den Verkehrssektor, für den die Regierung ja ebenfalls eine völlige Umstellung auf E-Mobilität vorsieht. Bei rund 20 kWh/ 100 km würde diese Umstellung allein im Bereich des Individualverkehrs einen zusätzlichen Strombedarf von 130 TWh/ a bedingen. Bei korrekter Berücksichtigung all dieser Faktoren kann für die Stromerzeugung des Jahres 2050 ein Wert von 762 TWh/a als untere Grenze des realistischen Bereichs angesehen werden. Hieran sollte man die Planungen für die kommenden Jahre messen.

Die aktuellen Zahlen sind weit unter Soll

Bei der Projektion der künftigen Stromerzeugung müssten für regierungsamtliche Planungen daher folgende Rahmenbedingungen gelten: Gesamterzeugung 762 TWh und hiervon 80 % „erneuerbare“ Energien, macht 610 TWh. Die nächste zu klärende Frage wäre dann die nach der künftigen Aufteilung der „erneuerbaren“ untereinander. Hier ist davon auszugehen, dass sich im Endeffekt nur drei der heute bestehenden Erzeugungsformen halten bzw. durchsetzen werden: Sonne, Wasser und Wind. Die ineffiziente Fotovoltaik wird vermutlich irgendwo bei den bereits seit langem diskutierten 52 GW gedeckelt werden. Faulgas, Kraft-Wärme-Kopplung sowie Müll dürften in Zukunft als Auslaufmodelle keine wesentliche Rolle mehr spielen, während Wasserkraft mangels Ausbaumöglichkeiten auf etwa 20 TWh jährlicher Produktion begrenzt bleiben dürfte. Demnach würde die Windenergie im Jahre 2050 eine Gesamt-Stromproduktion von rund 540 TWh abzuliefern haben. Geht man hier von einem durchschnittlichen Nutzungsgrad von 18,5 % aus (Mittelwert der vergangenen 5 Jahre), dann würde Deutschland bei Windenergie im Jahre 2050 eine installierte Gesamtkapazität von 333 GW benötigen. Aktuell sind knapp 45 GW installiert (Bild 6). Dabei hat die „Energiewende“ bereits Kosten von rund 0,5 Billionen € [LIMU] verursacht, für die letztlich der deutsche Verbraucher geradestehen muss. Diese Zahlen werden auch nicht davon berührt, dass sich jetzt die Zieltechnologien verschieben, denn was künftig eventuell im Bereich der sehr teuren Fotovoltaik eingespart wird, muss zunehmend in die bisher noch weitgehend ausgeklammerten Positionen „Netze“ und „Speichertechnologien“ gesteckt werden. Insgesamt bleibt die Energiewende von der Größenordnung her ein 5-Billionen-€-Unterfangen.

Bild 6. Die bisher errichteten Windenergie-Kapazitäten erscheinen auf den ersten Blick durchaus beeindruckend (Grafik: Autor, Daten: [QUAS])

Vergleicht man das bisher erreichte jedoch mit den tatsächlichen nötigen Kapazitäten zur Sicherstellung des angestrebten 80-%-EE-Anteils, dann erkennt man schnell, dass der Löwenanteil der Aufgabe (und der Kosten) erst noch vor uns liegt, denn bis 2050 wäre demnach ein Zubau von 288 GW erforderlich. Anders ausgedrückt: In jedem der kommenden 35 Jahre müsste die jeweils vorhandene Windenergiekapazität um netto weitere 8,2 GW aufgestockt werden, Bild7.

Bild 7. Die Grafik zeigt, dass zur Erreichung der von der Regierung proklamierten „EE“-Ziele die Windenergie-Kapazitäten deutlich schneller ausgebaut werden müssten (rot) als bisher (blau) (Grafik: Autor, Daten: [QUAS], eigene Berechnungen) 

Mit anderen Worten: Die Politik hat offensichtlich erkannt, in welchem Umfang die Kosten der großspurig verkündeten „Energiewende“ inzwischen bereits aus dem Ruder gelaufen sind. Um den eigentlich fälligen Verlust an politischer Macht zu verhindern, wurde das nach ihren eigenen Planungen erforderliche Ausbautempo zurückgefahren. Inzwischen werden die Stimmen lauter, die von genereller Planlosigkeit, Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Bürger sprechen.

Ein richtig „dickes Ende“ ist erst im Anmarsch

Hinzu kommt ein weiterer Kostenfaktor, den die an Welt- und Klimarettung orientierte Regierungsplanung vermutlich überhaupt nicht ins Kalkül gezogen hat: Die begrenzte Lebensdauer von Windenergieanlagen. Diese haben nach spätestens 20 Betriebsjahren das Ende ihrer Auslegungs-Betriebszeit erreicht und müssen aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden. Zudem fällt nach 20 Jahren die Förderung weg, so dass sich Reparaturen in keinem Fall mehr lohnen würden. Konkret bedeutet dies, dass in jedem Jahr zusätzlich zu den erforderlichen 8,2 GW an neu zu errichtenden Anlagen noch der Ersatz für die jeweils wegfallenden Kapazitäten solcher Anlagen installiert werden muss, welche die Altersgrenze erreicht haben. Während es aktuell noch um vergleichsweise geringe Kapazitäten geht – 0,6 GW im Jahre 2014, 0,5 GW im Jahre 2015 und 0,45 GW im Jahr 2016 –, werden sich diese Ersatzinvestitionen bei der erforderlichen Erhöhung des Netto-Ausbautempos auf 8,2 GW/ a relativ schnell erhöhen und nach und nach bei 8,2 GW einpegeln, Bild 8.

Bild 8. Zusätzlich zur Netto-Steigerung der installierten Windenergie-Leistung werden in den nächsten Jahren rapide steigende Ersatzinvestitionen erforderlich (Grafik: Autor)

Die tatsächlichen jährlichen Investitionen in den Ausbau der Windenergie werden sich demnach nach und nach immer weiter erhöhen, bis es schließlich zu einer Verdopplung kommt: Pro GW Erweiterungsinvestition wird man zusätzlich ein GW an Ersatzinvestition tätigen müssen. Selbstverständlich mit den entsprechenden Kosten.

Ohne Kopf und ohne Plan

Wie kopflos und teilweise schon hart an der Grenze zum Betrug am Wähler die Politik heute agiert, kann man auch an dem markanten Unterschied zwischen den Worten und Taten verschiedener staatlicher Institutionen erkennen. Da gibt es einerseits zuständige Ministerien, die von gewählten Politikern geführt werden: Das Wirtschaftsministerium unter S. Gabriel und die Umwelttruppe unter ihrer „Lady aus der Margarinerepublik“. Hier werden tagein, tagaus fröhlich und ohne sich groß um langfristige Folgen kümmern zu müssen (oder zu wollen) Entscheidungen gefällt, deren Folgen noch unsere Enkel und Urenkel ausbaden müssen.

Auf der anderen Seite gibt es eine Bundesbehörde, die nicht direkt von Politikern geführt wird. Diese Leute sind immer noch in der Pflicht, wenn für die anderen die Party längst vorbei ist und sie in der Toskana oder auf Malle die üppige Pension genießen können. Dies ist die Bundesnetzagentur, die nicht nur für die Stromnetze, sondern darüber hinaus auch für die konkrete Aufrechterhaltung der Voraussetzungen für eine störungsarme Stromversorgung im Lande zuständig ist. Zwar gibt diese Behörde selbstverständlich nur Verlautbarungen heraus, die ihren obersten Dienstherren nicht widersprechen. Doch an ihren Taten kann jeder, der will, den tatsächlichen Ernst der Lage und die rapide Verschlechterung der Situation erkennen. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Genehmigung von Kraftwerksstilllegungen: Einem Betreiber kann diese Genehmigung verweigert werden, wenn die Behörde dieses Kraftwerk als systemrelevant einstuft. Darunter ist zu verstehen, dass der Wegfall dieses Kraftwerks die Sicherheit der Stromversorgung gefährden könnte. Schon die Tatsache, dass die Politik ein solches Gesetz vor wenigen Jahren im Eilverfahren verabschieden musste, ist ja schon an sich ein Alarmsignal: Nachdem man ein jahrzehntelang bestens funktionierendes System durch eine rein ideologisch motivierte Energiepolitik komplett aus dem Gleichgewicht geworfen hat, werden die jetzt moribund gewordenen Stromerzeuger sozusagen im Wege von Notverordnungen gezwungen, unrentable Kraftwerke trotz Verlusten weiter zu betreiben. Und das Tempo, mit dem zu diesem Mittel gegriffen wird, nimmt beunruhigend schnell zu: So waren im August 2014 Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 8,7 GW zur Stilllegung angemeldet, von denen 2,65 GW als systemrelevant eingestuft wurden. Laut den aktuellsten derzeit verfügbaren Zahlen vom November 2015 sind mittlerweile Kapazitäten von 14,36 GW zur Stillsetzung angemeldet, Bild 9. Hiervon wurden Kraftwerken mit insgesamt 4,23 GW die Genehmigung wegen Systemrelevanz verweigert. Das ist binnen etwas mehr als Jahresfrist eine Steigerung um gut 60 %! Und das, während die Politik lauthals „Dekarbonisierung“ schreit und alles tut, um die gleichen angeblichen „Dreckschleudern“ kaputtzumachen, welchen von der Bundesnetzagentur dann die Stillsetzung untersagt wird.

Bild 9. Von den Stromerzeugern mit Stand vom 16.11.2015 zur Stilllegung angemeldete Kraftwerkseinheiten (Grafik: [STILL])

Fazit:

Die „Energiewende“ wurde schon verantwortungslos ohne tragfähiges Konzept begonnen. Inzwischen hat man die Prioritäten je nach politischer Opportunität mehrfach neu definiert, was die bereits aufgelaufenen Probleme verschärfte. Unterschiedliche Akteure wie Ministerien und Behörden agieren teils gegen- statt miteinander. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Politiker der „Energiewende“ plan- und orientierungslos im Nebel bewegen und nur noch versuchen, irgendwie auf Sicht zu fahren. Wo dem Bürger früher versprochen wurde, das Ganze würde nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten, läuft es mittlerweile immer mehr darauf hinaus, dass er zwar nur eine Kugel Eis bekommt, dafür aber gleich den ganzen Eisstand bezahlen soll. Manche sprechen bereits von einem Stück aus dem Tollhaus.

Fred F. Mueller

Quellen

[AGEB] http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=139

[BDEW] https://www.bdew.de/internet.nsf/id/20150511-o-energie-info-erneuerbare-energien-und-das-eeg-zahlen-fakten-grafiken-2015-de/$file/Energie-Info_Erneuerbare_Energien_und_das_EEG_2015_11.05.2015_final.pdf

[BDPR] https://www.bdew.de/internet.nsf/id/DE_20100908_Studiensynopse_Energieprognosen_Prognosen_zur_Entwicklung_der_Stromversorgung_und_Einord/$file/352_Energie-Info_Studiensynopse%20Energieprognosen.pdf

[EIKE] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/strom-und-co2-deutschland-im-treibsand-der-illusionen/

[LIMU] Limburg, M.; Mueller, F.F.: Strom ist nicht gleich Strom. Kap. 23, „Strompreise – dank EEG hinauf zu den Sternen“. ISBN 978-3-940431-54-7.

[QUAS] http://www.volker-quaschning.de/datserv/windinst/index.php

[STILL] http://tinyurl.com/nddurkc     Abgerufen am 30.12.2015

[VAFI] http://www.vafinans.se/ravaror/diagram/eex-strom-phelix-baseload-year-future/EURO

[WIST] https://de.wikipedia.org/wiki/Strompreis




Nach der Katholischen Kirche: Jetzt befindet sich auch die Evangelische Kirche im Klimawahn

 Gegen diese damals weitverbreitete Praxis wandte sich Martin Luther und leitete damit nicht nur seine Exkommunikation, sondern auch die Kirchenspaltung von 1517 ein. Die evangelische Kirche hat die Idee vom Ablasshandel nun wieder in Form eines Kampfes für mehr Klimagerechtigkeit aufgegriffen und hofft dabei ebenfalls wie die Kath. Kirche damals auf zusätzliche Einnahmemöglichkeiten in Form von beitrittswilligen bzw. abgabefreudigen Schäfchen, die sich ernsthaft Sorgen um Gottes Schöpfung machen. Ironie der Geschichte: Die Evangelische Kirche nähert sich damit wieder der Katholischen Kirche an. Vielleicht wird man demnächst auch den Papst wieder anerkennen. Aber das ist nicht unser Thema.

Wir haben uns vielmehr mit den Argumentationssträngen Evangelischen Kirchenvertreter, namentlich des Vorsitzenden der Kammer für nachhaltige Entwicklung bei der Ev. Kirche in Deutschland (EKD),  Thilo Hoppe, dem Landessynodalpräses und Grünen-Mitglied der Ev. Nordkirche, Andreas Tietze und dem Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich, auseinandergesetzt und kamen dabei zu drei erstaunlichen Erkenntnissen.

Die erste erstaunliche Erkenntnis: sowohl die Evangelische als auch die Katholische Kirche lassen sich offensichtlich von den gleichen Scharlatanen beraten wie der Weltklimarat als auch die Bundesregierung, nämlich von den Vertretern des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung. (PIK) Diesem 1992 gegründeten illustren Verein gehören u.a. die bekannten Klima-Arlamisten Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Stefan Rahmsdorf sowie der Papst-Berater, Prof. Dr. Ottmar Georg Edenhofer. an. Über letzteren haben wir in unserem Jahrbuch 2014 bereits ausführlich berichtet. Auf diese Herren bezieht sich die Evangelische Kirche in ihrer Begründung sowohl für die Notwendigkeit einer Energiewende als auch für die Einrichtung einer Umweltstiftung in der Nordkirche für schlappe 1 Mio. EUR.

1)  Aber damit nicht genug: bis 2050 will die Ev. Kirche jährlich 2,7 Mio. EUR in den Klimaschutz stecken.  Mit diesem Geld sollen Solaranlagen installiert und rd. 7200 Immobilien Co2-neutral saniert werden.

2) Die Mitarbeiter sollen umweltfreundlicher reisen, so Andreas Tietze, Landessynodalpräses  und Diakon der Evangelischen Nordkirche. Im Kieler Landtag setzt sich Tietze als Grünen-Abgeordneter für Windparks und Biomasseförderung ein und möchte Kiel kohlestofffrei machen.

3) Sein christlicher Mitbruder, Thilo Hoppe, ebenfalls Mitglied der Grünen, Vorsitzender der Kammer für nachhaltige Entwicklung bei der EKD, entwicklungspolitischer Sprecher von „Brot für die Welt“ sowie Diakon bekennt sich zum ganz großen Wurf, nämlich zu einer „sozial-ökologischen Transformation“ in Deutschland. Auf diesem Gebiet ist Hoppe Fachmann. Schließlich hat er als gelernter  DDR-Bürger reichlich Erfahrung mit gesellschaftlicher Transformation sammeln können. Er geht davon aus, daß die Armut in der Welt u.a. durch Extremwetter zustande kommt, in deren Folge wertvolle Ackerflächen verloren gehen. Er räumt allerdings ein, daß die Bekämpfung der Armut durch Einführung der westlichen Industrialisierungsmethoden auf der Grundlage billiger Energie nicht zum Erfolg geführt hat. Daher plädiert er für Verzicht, Umverteilung von Vermögen, Regulierung der Finanzmärkte und für die Unterstützung von Kleinbauern mit agrarökologischen Methoden. Und um die guten von den bösen Menschen besser unterscheiden zu können, bekennt  sich Hoppe zur alt-bewährten Staatskontrolle. Damit diese wirksam funktioniert, soll zunächst die Frage geklärt werden, wieviel Umweltverbrauch jedem Bürger und jeder Bürgerin zugestanden werden soll. Mehr als zwei Tonnen CO2 pro Jahr sollen es nach Ansicht von Hoppe auf jeden Fall nicht werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es 11 Tonnen. Das ist entschieden zu viel. Denn wenn wir die Erderwärmung in den nächsten 15 Jahren nicht auf  2 Grad begrenzen, dann lässt sich der Klimawandel auch bei Null-Emissionen nicht mehr aufhalten. Das wiederum wird das Armuts- und Flüchtlingsproblem verstärken.

4)  Der Landesbischof der evangelischen Nordkirche, Gerhard Ulrich, beschwört ebenfalls die Schöpfung Gottes durch Begrenzung der Co2-Emissionen zu bewahren, „damit wir auch in Zukunft noch alle sicher im selben Boot fahren können.

5)  Eine schöne, aber leider falsche  Metapher. Wobei wir bei der zweiten erstaunlichen Erkenntnis wären: nicht nur Misereor von der Kath. Konkurrenz, auch die evangelischen Funktionsträger kennen sich mit dem Geschäft des Angstmachens bestens aus. Verwundern sollte das aber Niemanden. Schließlich lassen sich beide Konfessionen von denselben o.g. Beratern inspirieren. Das von einer Gefährdung der Schöpfung, wie sie eine EKD-Denkschrift beschwört.

6) gar keine Rede sein kann, belegen die wissenschaftlichen Fakten. Der Anteil des Menschen an der natürlichen Erderwärmung von gerade einmal 0,8 Grad seit 150 Jahren ist nicht bewiesen. Auch hat es Taifune und Vernichtung von Ernten durch Überschwemmungen schon vor der Industrialisierung gegeben. Sie sind seitdem nicht mehr geworden, merkt der ehemalige Leiter des Wetteramtes in Essen, Dipl.-Met. Klaus-Eckart Puls, in einer Stellungnahme gegenüber dem ehemaligen Evangelischen Bischof Dr. Huber, an.

7) Völlig blind scheinen die Unheils- und Umkehrpropheten von der evangelikalen Front für die positiven Auswirkungen des gestiegenen Co2-Anstiegs in der Atmosphäre zu sein. In den vergangenen 20 Jahren ist nach einer Studie des Klimaforschungs-Zentrums der Goethe-Universität in Frankfurt aus 2012 z.B. die afrikanische Savanne wieder ergrünt und der Ernteertrag gestiegen. Auch ist den grünen Luther-Nachfolgern offensichtlich die Umweltschädlichkeit eines weiteren Ausbaus von Windkraft- und Biomasseanlagen nicht so ganz klar. Erstere erzeugen weder genügend noch sicheren Strom und zweitere benötigen das 12.400-fache an Fläche im Verhältnis zu einem konventionellen Kraftwerk. Abgesehen davon, das Monokulturen die Artenvielfalt beeinträchtigen, ist das Verbrennen von Getreide und Rüben zwecks Energiegewinnung kein Akt christlicher Barmherzigkeit, wenn man schon den Anspruch hat,  die  Armut in der Welt bekämpfen zu wollen. Und es macht auch keinen Sinn, zu einem ökumenischen Pilgerweg für mehr Klimagerechtigkeit aufzurufen, denn das Klima macht seit mehr als 500 Mio. Jahre was es will. Schuld daran ist weder das CO2 noch der Mensch, sondern die Sonne. Genauer gesagt: die Sonnenaktivität und ihre zyklischen Schwankungen in der Anzahl und  Größe von Sonnenflecken. Diese verändern die Strahlkraft der Sonne und damit die Temperatur auf Erden. Hinzu kommen weitere Einflüsse wie z.B. Vulkanausbrüche, das Magnet- und Schwerefeld der Erde, Wolkenbildung und Wasserdampf sowie Aerosole, so Prof. Dr. Dieter Ameling.

8) Die genauen Zusammenhänge sind aber noch nicht ausreichend untersucht, weil das Wetter chaotisch u. nicht-linear verläuft. Wie sagte es der Ev. Pfr.  Reiner Vogels, Vors. des lutherischen Konvents im Rheinland daher so schön? „Die Schöpfung kann nur der Schöpfer bewahren. Wir sind dafür viel zu klein.“

Daraus folgt für uns die dritte – nicht so ganz – erstaunliche Erkenntnis: es gibt auch in der Evangelischen Kirche realistisch denkende Menschen.

)*  vgl. Blach, Bernhard, in: Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Hamburg 2016, Revierkohle (Hrsg.)




Steht die Elektrizitätswirtschaft vor der Verstaatlichung ? Ist die Energieversorgung gefährdet ?

Statt der veranschlagten 4000 Betriebsstunden erbringen die Gaskraftwerke z. T. nur noch 100 Betriebsstunden im Jahr. E.ON wollte daher bereits in 2012 mehrere Gas- und Dampfkraftwerke in Süddeutschland still legen. Doch die Bundesnetzagentur erklärte sie für systemrelevant.

Schließlich einigte man sich mit der Behörde, dass diese 5 Jahre lang die Kraftwerke in Süddeutschland als sgn. Public-Private-Partnership (PPP) finanziert – ein erster Schritt zur Verstaatlichung. Nach einem Verlust von 867 Mio. EUR in 2011 wurde auch der badenwürttembergische Stromkonzern EnBW verstaatlicht und macht seitdem weitere Verluste wegen der Zwangsabschaltung von zwei Kernkraftwerken. In 2015 musste E-ON weitere Verluste in Kauf nehmen. Als Konsequenz wurden die Kraftwerke ausgelagert und werden seit 1.1.2016 durch eine Art Bad-Bank für Kraftwerke (Uniper AG) weiter geführt. RWE ist mit rund 30 Mrd. EUR hoch verschuldet. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau und die Entsorgung von Kernkraftwerken in Höhe von rund 50 bis 70 Mrd. EUR. Alle Stromkonzerne zusammen haben aber bisher nur 38,5 Mrd. EUR an Rücklagen gebildet. Ein weiterer Grund, warum wahrscheinlich der Staat den Rückbau der Kernkraftwerke über eine Stiftung zu Lasten der Bürger finanzieren muss. Pikanterweise stammt diese Idee vom ehemaligen RAG-Chef, Bundeswirtschaftsminister und heutigem RAG-Stiftungschef, Dr. Werner Müller. Ähnlich schlecht geht es der Firma Trianel, einem Verbund der Stadtwerke Bochum, Unna und Lünen, die es bisher nicht geschafft hat, das Steinkohlekraftwerk Lünen ans Netz zu bringen. Auch die ehemalige RAG-Tochter Steag AG, die heute zu 49 % der Evonik AG und zu 51 % den Stadtwerken Bochum, Dortmund, Essen, Oberhausen, Duisburg und Dinslaken gehört, leidet unter schlecht ausgelasteten Kraftwerken. Die Einnahmen reichen nicht aus, um den 650 Mio.EUR-Kredit zu tilgen, den die Kommunen für den 51 % Anteil von Evonik aufgenommen haben. Daher fordert der  Hauptgeschäftsführer des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, die Kostenerstattung durch den Staat für systemrelevante Kraftwerke. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) fürchtet sich gar um den Verlust von rd. 240. 000 Arbeitsplätzen in der Energiewirtschaft aufgrund der von der SPD mitgetragenen Energiewende.

Wenn das EEG nicht abgeschafft wird, werden die Stromkonzerne auch in den kommenden Jahren keine Gewinne erwirtschaften. Ein leitender E-ON-Mitarbeiter (Name darf nicht genannt werden) erwartet deshalb die Verstaatlichung aller großen Kraftwerks-und Netzbetreiber bis Ende 2016/ Anfang 2017. Eine Alternative zur Verstaatlichung könnte auch die Übernahme durch die russische Firma Gazprom sein. Für Stromkunden verheißen beide Lösungen nichts Gutes. Im Falle einer Übernahme durch Gazprom könnte längerfristig betrachtet die Versorgungssicherheit ernsthaft in Gefahr geraten, da die Energieversorgungsfrage in Russland gerne auch als Mittel der Machtpolitik missbraucht wird. Die Ukraine lässt grüßen. Für all den Schlamassel sind nicht die Konzerne verantwortlich, sondern der Glaube an den Klimaschutz, die Einführung einer Brennelementesteuer, der überhastete Atomausstieg, die Verschleppung der Endlagerproblematik und die Einführung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) zugunsten des Öko-Stroms, vermerkt der Dipl.-Ing. Michael Limburg vom Europäischen Institut für Klima & Energie (EIKE).  Dies habe die Börsenpreise zu Fall gebracht.* Da auch die ausgelagerten und die Reservekraftwerke gewartet, bewacht und gesteuert werden müssen, verschlingt die Unterhaltung weitere Kosten. Wenn diese von den mehr oder weniger maroden Firmen jedoch nicht mehr beglichen werden können, dann wird auf kurz oder lang die Kapazitätsmarktabgabe folgen.

Wie man schon ahnen kann, handelt es sich dabei um eine zusätzliche Kostenbelastung, die der Stromkunde zu tragen hat. Damit wäre die Verstaatlichung der Energiewirtschaft durch die Hintertür abgeschlossen. Doch wie soll es weitergehen? Für E-ON und EnBW ist die Einnahmequelle gesichert. Beide Konzerne setzen in Zukunft ebenfalls auf Windkraft und kassieren dafür vom Staat satte 20 Jahre lang Subventionen. Vattenfall will sich bis Ende 2016 von allen Braunkohlekraftwerken trennen und RWE dümpelt bislang ohne Konzept weiter vor sich hin. Wie unter diesen Bedingungen die Stromversorgung und die Netzspannung im gesamten Verbundnetz stabil gehalten werden kann, ist derzeit offen. Um die notwendige 50-Hz-Frequenz-Netzspannung auf Dauer halten zu können, muss ständig eine Leistung von 2.700 Megawatt vorgehalten werden. Das entspricht einer Regelleistung von zwei Kohlekraftwerken. An den großen rotierenden Massen konventioneller Kraftwerke führt daher kein Weg vorbei. Denn wenn die Netzfrequenz mehr  als 0,1 Hz von 50 Hz abweicht, bricht die Netzstabilität zusammen, da Öko-Strom keinen Beitrag zur Leistungsfrequenzregelung erbringt.*)

*) vgl. Blach, Bernhard, in: Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Hamburg 2016, Revierkohle  (Hrsg.)




Bundesrichter in den USA fällt ein für Aktivisten der globalen Erwärmung verheerendes Urteil

Richter Anthony Howard wollte den Verfechtern der Umweltaktivisten nicht gestatten, derartige Argumente in ihren Schlussbemerkungen anzuführen. Dies geht aus einem Tweet eines Umweltaktivisten hervor (hier), der versucht hatte, dieses Argument in einem Gerichtsverfahren zuvor geltend zu machen. Bisher hat noch kein US-Bundesrichter den Öko-Aktivisten erlaubt, globale Erwärmung als Rechtfertigung für den Bruch von Gesetzen anzuführen.

Umweltaktivisten behaupten, dass Howard in „letzter Minute“ entschieden hat, den Umweltaktivisten nicht zu erlauben, das Argument „necessity defense“ geltend zu machen, um ihr widerrechtliches Eindringen auf Privatgrund im Jahre 2014 zu rechtfertigen. Sie wollten damals Rohöl transportierende Eisenbahnwaggons blockieren, damit diese nicht durch den US-Bundesstaat Washington State rollen können.

„Necessity defense“ erlaubt es jemandem, einen kriminellen Akt zu begehen bei einem legitimen Notfall, um noch größeren gesellschaftlichen Schaden zu verhindern.

Die Aktivisten argumentierten, dass ihre Aktionen „gerechtfertigt und notwendig seien im Kampf gegen den Klimawandel im Sinne der Regierung und unternehmerischer Selbstzufriedenheit“ [corporate complacency]. Umweltaktivisten behaupteten, dass sie das Gefühl hatten, der Schaden durch globale Erwärmung stehe unmittelbar bevor, und dass sie „keine vernünftige legale Alternative“ hatten, die Erwärmung zu bekämpfen.

Sie haben auch verschiedene „Experten-Zeugen“ mobilisiert, zu ihren Gunsten auszusagen, einschließlich eines Klimawissenschaftrlers, der im Jahre 2009 behauptet hatte, dass Präsident Obama „nur vier Jahre verblieben, um die Erde zu retten“ (hier). Aktivisten versuchten sich auch mit der Behauptung, dass die Eisenbahngesellschaft BNSF Whistleblower bestrafen würde, die vor „gefährlichen Umständen oder Praktiken warnten, die ernsthaft eine Gefahr für die Arbeiter und die Öffentlichkeit darstellten“.

Fünf Aktivisten errichteten ein 18 Fuß [ca. 5 m] hohes Beton-Hindernis vor einem abgestellten Zug, der Rohöl geladen hatte (hier). Sie wollten damit dessen Fahrt durch den Staat verhindern. Aktivisten gingen auch mit einer Petition an Gouverneur Jay Inslee hausieren und forderten ihn auf, Öl-Züge zum Halten zu bringen und alle Projekte zu stoppen, die mehr fossile Treibstoffe durch den Staat transportieren.

„Eine Bemühung nach der anderen, die das Klima zerstörende Verschmutzung durch fossile Treibstoffe zu kontrollieren, ist gescheitert, global, national und in meinem eigenen Staat“, sagte der Aktivist Patrick Mazza in einem im Dezember veröffentlichen Statement. „Es kam ein Punkt, an dem ich nicht länger einfach nur dasitzen und darauf warten konnte, dass die Politiker endlich tätig werden“.

Alle fünf Protestierer wurden verhaftet und des Hausfriedensbruchs und Blockade eines Zuges angeklagt (hier). Mit Annäherung ihres Prozesses machten sie die „necessity defense“ als Rechtfertigung für ihre kriminellen Handlungen geltend. Howard jedoch folgte dieser Argumentation nicht.

Seit Monaten haben Umweltaktivisten vor Rohöl transportierenden Zügen durch die USA gewarnt, falls diese in dicht besiedelten Gebieten entgleisen. Anfang 2015 gab es eine Reihe von Unfällen, was zu neuen Vorschriften für Eisenbahnwaggons führte, die Rohöl transportierten, aber die Zunahme des Bahnverkehrs war der viel größeren Erzeugungsmenge von Öl geschuldet als es in der Vergangenheit der Fall war.

Ironischerweise wären entgleisende Eisenbahnen mit Rohöl ein viel geringeres Problem, wenn die Umweltaktivisten nicht so vehement gegen Pipelines vorgehen würden. Während die Eisenbahn sicher ist, sind Pipelines noch sicherer (hier) und führen nicht zu großen Unfällen, wenn sie Kohlenwasserstoffe transportieren.

Umweltaktivisten jedoch haben ihre Kampagne gegen den Bau von Pipelines in den USA verstärkt mit der Argumentation, dass sie Öl-Leckagen verursachen und zur globalen Erwärmung beitragen. Die notorischste aller dieser Kampagnen (hier) war der Kampf gegen den Bau der Keystone XL-Pipeline.

Link: http://www.cfact.org/2016/01/15/judge-issues-devastating-ruling-on-global-warming-activists/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Dieselgate – was sagen uns die Zahlen?

Es wurde zu diesem Thema bereits hier bei EIKE berichtet (hier) und (hier), weitere Gesichtspunkte sollen jetzt diskutiert werden.

Mit der Ablösung der Muskelkraft durch Maschinen konnte das Industriealter beginnen, die mühsame Plackerei der Menschen allein zur Sicherstellung der Ernährung und eines warmen Zimmers im Winter ging zu Ende. Dafür wurden in den Maschinen Energieträger eingesetzt, erst Kohle, dann Erdöl und Gas. Es wurden Verbrennungsprodukte in die Luft freigesetzt. Zu viele Abgase in der Atemluft können vielleicht schädlich sein, daher wurden Grenzwerte eingeführt.

Was wird durch Verbrennungen in die Luft freigesetzt?

Dazu gibt es Zahlen im Statistischen Jahrbuch. Für die Jahre ab 1966 sind die gesamten Emissionen für Deutschland für NO2, SO2 und Staub im folgenden Diagramm aufgetragen:

Es zeigt sich:

Der SO2-Eintrag ist zunächst hoch, vermindert sich dann aber infolge der Entschwefelungsanlagen bei Kraftwerken. In 1990 ergibt sich ein riesiger Anstieg infolge der Deutschen Einheit, weil die Braunkohle in den neuen Bundesländern einen sehr hohen Schwefelgehalt hat. Erst mit Neubau der Kraftwerke dort konnten die Gesamtemissionen sinken.

Der Staubeintrag in die Luft sank seit den 1960-er Jahren, weil in den Häusern die Heizungen von Feststoffen auf Öl umgestellt wurden. Ein Peak kam wiederum durch die Deutsche Einheit, dann aber zunehmend Verbesserungen.

Der NO2-Eintrag in die Luft stieg an wie die Zunahme des Verkehrs im Lande, aber keine Zunahme durch die Deutsche Einheit. Später erfolgte ein Abfall durch bessere Technik (Katalysator).

Woher kommt das NO2?

Im Bereich des Maximums in obiger Abbildung um 1986 gibt das Umweltbundesamt zur Herkunft des NO2 folgende Auskunft [1]:

Es gibt zwei große Emittenten, den Straßenverkehr mit ca. 55% Beitrag und die Kraftwerke und Industrie mit ca. 40% Beitrag. Die 55% des Verkehrs teilen sich auf in 30% durch Otto-Motoren, 17% durch Diesel-Lkw, 2% durch Diesel-Pkw und 6% Rest.

Im Jahre 2003 ist der NO2-Eintrag in die Luft um mehr als 50% gesunken, es trägt der Verkehr mit 53% bei, die Kraftwerke und Industrie mit 32% [2]. Der Beitrag der hier interessierenden Diesel-Pkw lässt sich zu 11% abschätzen [3].

Wie sind die Konzentrationen von NO2 in der Atmosphäre und im Abgas der Pkw?

Dazu finden sich Angaben im Internet, z.B. vom Landesamt Umwelt in Baden-Württemberg.

In ländlichem Raum beträgt die Konzentration 0,005 bis 0,01mg pro m³ Luft, in Ballungszentren (Stuttgart) findet man als 1-Stunden-Mittelwert maximal 0,15 bis 0,3mg NO2 pro m² Luft, als Jahresmittelwert 0,04 bis 0,09mg NO2 pro m³ Luft [4].

Im Abgasstrom von D-Pkw im Straßenverkehr wurden 130 bis 700mg NO2 pro km gemessen.

Was fordert die Norm?

Die Euro-Norm für Diesel-Pkw fordert Emissionsgrenzwerte, bezogen auf 1km Fahrtstrecke.

Euro 3: 500mg NOx/km, Euro 4: 250mgNOx/km, Euro 5: 180mg NOx/km (ab 2011), Euro 6: 80mg NOx/km (ab 9/2015). In den USA gilt 31mg NOx/km.

Ohne eine Abgasreinigung sind die heute geltenden Grenzwerte nicht einzuhalten.

Ist der NO2-Gehalt der Atemluft eine Gefahr für Menschen?

Zu dieser überaus wichtigen Frage findet man bisher keine Antwort in der öffentlichen Diskussion. Über die Giftigkeit von Substanzen wird von Toxikologen befunden. Die 35 Fachleute in der „Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe“ befinden über die Aufnahme von Stoffen in die MAK-Liste (MAK = maximale Arbeitsplatzkonzentration). Jedes Jahr erscheint eine neue Ausgabe der MAK-Liste mit den erfolgten Änderungen. Zu NO2 steht in der MAK-Liste von 1994 die Angabe 9mg NO2 pro m³ Luft, heute steht dort 0,95mg NO2 pro m³ Luft. Die Bedeutung dieser Werte ist wie folgt: Die Toxikologen erproben in Tierversuchen, wo die Dosisgrenze für NO2 in der Atemluft ist, bei der mit Sicherheit KEINE Wirkung auf den Organismus erfolgt. Dieses nennt man den NOAEL-Wert (no observed adverse effect level). Oft wird dieser Wert als MAK-Wert festgelegt. Da der Mensch sich nicht Rund-um-die-Uhr am Arbeitsplatz befindet, bedeutet die Festlegung vom NOAEL-Wert als MAK-Wert eine zusätzliche Sicherheit. Oft wird allerdings noch ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor von einem Viertel oder einem Zehntel eingeführt.

Wenn heute 9mg NO2 pro m³ Luft bedeutungslos für atmende Lebewesen sind, dann ist der 100-ste Teil, nämlich der höchste Jahresmittelwert von 0,09mg NO2 pro m³ Luft, ebenfalls ohne Bedeutung. Diesel-Pkw tragen nur zu einem Zehntel zu diesem bedeutungslosen Teil bei. Es gibt also keine Gesundheitsgefährdungen durch Stickoxide in der Luft infolge Diesel-Pkw, wie es durch die Aufstellung der Grenzwerte suggeriert wird. Vermutlich handelt es sich um „politische“ Grenzwerte.

Der Stickstoff-Kreislauf in der Natur [5]

Stickstoff ist sehr wichtig für das Leben, es ist in Eiweißen enthalten. Daher muß unsere Nahrung Stickstoff enthalten. Mit der Ernte wird dem Boden Stickstoff entzogen, das sind in Deutschland etwa 1,5 bis 2 Mill. t Stickstoff pro Jahr. Der Stickstoffaustrag durch die Ernte muß dem Boden wieder zugeführt werden, das geschieht durch Düngung. Es gibt einen Stickstoffkreislauf in der Natur. Allerdings kann der Stickstoff nicht direkt aus dem Stickstoff-Molekül von den Pflanzen aufgenommen werden, es muß die sehr starke N2-Bindung aufgebrochen werden, z.B. in NO2 überführt werden. Auch die in Kraftwerken und im Verkehr erzeugten Stickoxide nehmen am Stickstoffkreislauf der Natur teil, so daß schließlich ein Teil dieses aus dem Auspuff stammenden Stickstoffs auch auf unserem Teller landet. Das ist nichts Schädliches.

Was ist zu folgern?

Es wurden Grenzwerte festgelegt, die eine nicht existierende Gesundheitsgefahr suggerieren. Die Einhaltung der Grenzwerte scheint durch technische Maßnahmen möglich zu sein, das kostet unnötige Ressourcen: Geld, Energie. Die Sinnhaftigkeit von Grenzwerten sollte für Jedermann erkenntlich sein, daran fehlt es. Wenn ein Beamtenapparat unsinnige Forderungen aufstellt, wäre es die erste Pflicht der Fachleute in der Autoindustrie, dem frühzeitig zu widersprechen.

Gibt es in anderen Bereichen der Umweltpolitik ähnliches?

Es ist eindeutig mit „ja“ zu antworten:

·       Von den Gremien der EU wurde für den CO2-Ausstoß von Pkw ein Grenzwert von 95g CO2 pro km festgelegt, der ab 2020 gelten soll. Der Bürger kann in der Regel die Bedeutung dieser Grenze nicht erkennen. Es besteht zwischen dem Kraftstoffverbrauch und dem CO2-Ausstoß beim Auto ein fester Zusammenhang. Mit dem neuen Grenzwert 95g CO2 pro km darf ein Diesel nur noch 3,6 Liter pro 100km verbrauchen, ein Benziner nur noch 4,0 Liter pro 100km. Jedermann weiß aus eigener Erfahrung, daß diese Verbrauchswerte nicht einzuhalten sind. Damit bedeuten die von der EU festgelegten Grenzen die Abschaffung des Autos in der EU.

·       Es gilt weltweit eine Gesetzgebung zu Radioaktivität, die falsch ist. So ist die Freisetzung von Radioaktivität bei KKW’s verboten bzw. auf sehr kleine Werte zu begrenzen. In Fukushima wurden Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert, obwohl die freigesetzte Radioaktivität keine Gefahr darstellt [hier]. Ein zweites Beispiel dazu: Aus der ASSE will man die Abfälle wieder an die Oberfläche holen, das ist so viel Radioaktivität mit langer Halbwertszeit, wie durch Ausbringung von Kalidünger in der Landwirtschaft in 1 bis 3 Jahren deutschlandweit auf den Äckern verteilt wird. In Deutschland führen diese falschen Gesetze letztendlich zum Ausstieg aus der eigenen Stromversorgung.

[1] Daten zur Umwelt 1990/1991, Umweltbundesamt, Kapitel Luft, Seite 180 fff

[2] Stat. Jahrbuch 2005, Seite 312

[3] Berechnet mit 25 Mill. D-Pkw, 400mg NO2/km, 15 000km/Jahr ergibt Emission von 150 000t NO2/a

[4] Diese Zahlen passen gut zu Meßwerten, die 1984/85 von dem in München geschaffenem Umwelt-Labor der Siemens-AG in der Innenstadt gemessen wurden (interner Siemens-Bericht, Herr Sattler)

[5] „Böden – verletzliches Fundament“, ein Magazin vom GSF-Forschungszentrum, 1997




Greenpeace-Gründer Patrick Moore: Die einzige Konstante beim Klima ist der Wandel

Greenpeace-Mitbegründer Dr. Patrick Moore stellt in diesem Video, kurz und bündig die in Paris außer acht gelassenen Grundtatsachen der Klimawandels vor. Nichts am derzeit beobachteten Wandel ist besonders, weder in Richtung zu kälterem noch zu wärmeren Klima.

Video mit Patrick Moore zur Natürlichkeit des derzeitigen Klimawandels. In wenigen Minuten auf den Punkt gebracht. Die einzige Konstante ist auch dort – der Wandel. Mit Dank an Chris Frey für die Übersetzung des Transscripts und R. Hoffmann für die Einfügung der Untertitel. Das Original kann hier abgerufen werden. Es wurde bisher über 1,24 Mio mal aufgerufen




Wir trauern um Bob Carter! Wissenschaftler, Klimaforscher, Pionier, Freund! Ruhe in Frieden




Lewandowsky Psychologische Wissenschafts-Ente hat die Medien erreicht

Das prägnanteste Beschreibung des Fehlers / Betrugs wurde auf Kevin Marshall‘s Manic Beancounter Blog.[~ durchgeknaller Erbsenzähler] geposted. Die Ausarbeitung behauptet, dass der Glaube an prognostizierte Verschwörungstheorien Klima Skepsis hervorruft. Von mehr als 1000 [Personen] in der Stichprobe, glaubten nur 10, dass die Mondlandung gefälscht wurde (Wiedergabe von statistischen Ergebnissen völlig ohne Bedeutung) und von diesen 10 waren nur 3 skeptisch gegenüber Klimawandel. Trotz der Tatsache, dass der Hauptanspruch der Ausarbeitung und der Titel – in einem Satz nach einem Blick auf eine Tabelle der Daten zerstört werden kann, hat die betroffene Zeitschrift Psychological Science, nichts unternommen.

Gestern erschien diese Geschichte in The Sydney Morning Herald. Soweit mir bekannt, ist dies das erste Mal das es in den Mainstream-Medien erschienen ist. Hut ab vor ihrem Reporter Paul Sheehan, und auch vor dem Quillette Magazin darüber im Dezember zu schreiben und Lee Jussim für einen Vortrag darüber im Rahmen einer akademischen Sitzung über Sozialpsychologie. Hier ein Auszug:

Verzerrte Universitäten brauchen einen Realitäts-Check

Kulturelle Rücksichtnahme wandelt sich in einen Sieg der Ideologie über Objektivität

… Universitäten sind Oasen für Intoleranz, Orthodoxie und unwissenschaftlicher Verzerrung geworden.

Mein Lieblingsbeispiel, das alle der oben genannten einschließt, wurde von Dr. Lee Jussim, Professor für Sozialpsychologie an der Rutgers University in den USA zur Verfügung gestellt. Er seziert eine Abhandlung die in 2013 in einer angesehenen Zeitschrift, Psychological Science veröffentlicht wurde, und fand, dass es Müll war, und wahrscheinlich deswegen veröffentlicht wurde, weil Redakteure der Zeitschrift die ideologische Voreingenommenheit die Schlussfolgerung des Artikels teilten.

Die Abhandlung hieß „NASA faked the moon landing – therefore (climate) science is a hoax[NASA fälschte die Mondlandung, daher ist (Klima) Wissenschaft eine Falschmeldung]. In der Zusammenfassung der Studie heißt es: "Die Billigung von von Verschwörungstheorien (beispielsweise, dass die CIA Martin Luther King getötet hat oder dass die NASA die Mondlandung fälschte) prognostiziert Ablehnung der Klimawissenschaft. Dies liefert eine Bestätigung der bisherigen Anregungen, dass Verschwörungsgedanken zur Ablehnung der Wissenschaft beitragen."

Beachten Sie den Begriff "Verschwörungsgedanken". Die englische Sprache wird von den Sozialwissenschaften brutal behandelt, um ein falsches Gefühl von Strenge zu erstellen.

Als Jussim die Daten überprüfte, fand er, dass von 1145 Teilnehmern an der Studie, nur 10 dachten, die Mondlandung wäre eine Falschmeldung. Von den Personen, die dachten, Klimawissenschaft wäre eine Falschmeldung, dachten fast alle von ihnen, 97,8 Prozent, dass die Mondlandung keine Falschmeldung wäre.

Die Sozialpsychologen, die die Studie durchgeführt hatten, haben die Daten getarnt und unter einer Schicht von Verschleierung erstickt. Kein Gutachter oder Journal Editors nahm sich die Zeit, die Rohdaten zu überprüfen. Stattdessen wurde die Abhandlung veröffentlicht, da es eine weit verbreitete ideologische Voreingenommenheit in diesem Bereich … untermauert.

Dies mag weitere Peinlichkeiten für die Zeitschrift und seine Redakteure bedeuten, insbesondere da zweimal die Bemerkung gemacht wurde, dass die Abhandlung ohne die Daten zu hinterfragen veröffentlich wurde, weil die Ergebnisse ihre bestehenden Vorurteile so gut treffen.

Der Herausgeber der Zeitschrift zu der Zeit, Eric Eich, verhielt sich ziemlich anrüchig, wie durch die FOI Korrespondenz enthüllt, indem er auf eine Frage von Stephen McIntyre, Lewandowsky reagieren ließ und dann dessen Antwort als seine Antwort an McIntyre ausgab und dann die Angelegenheit als abgeschlossen erklärte (in einem separaten Gesichtspunkt in der Ethik-Erklärung [ethics clearance ~ ich würde „Compliance“ wählen; A.D.]).

Lindsays Leitartikel scheint die wirkliche Überzeugung zu fehlen – gerade sagt er, dass er Autoren „ermuntert" Streudiagramme bereitzustellen. Noch schlimmer, es ist nicht erforderlich die Rohdaten beizustellen, er lobt bloß seinen Vorgänger Eich für die Einführung eines Systems, wo Autoren, die Rohdaten bieten, mit „Abzeichen" belohnt werden. Wenn diese Leute ernsthaft über eine Verschärfung ihrem Bereich [nachdenken], wäre es eine Bedingung der Annahme [des Berichtes zur Veröffentlichung], dass alle Rohdaten vor der Veröffentlichung bereitgestellt werden und nicht nur in irgendeiner Weise zugänglich gemacht werden, sondern mit der Abhandlung zusammen gebracht werden.

Am Ende seines Editorials schreibt Lindsay: „Wenn Sie andere Ideen haben, wie man Psychological Science verbessern kann, bitte eine E-Mail an mich." Ich habe das getan, und seine Aufmerksamkeit auf den Sydney Morning Herald und seinen Post gelenkt.

Erschienen auf WUWT am 12. Januar 2016,

übernommen von Paul Matthew’s Climate Scepticism blog:

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://wattsupwiththat.com/2016/01/12/lewandowskys-psychological-science-publishing-hoax-reaches-the-media/

update 21.01.

Ich habe nun  gesehen, dass die Links in der einleitenden Beschreibung nicht dargestellt werden, daher hier noch mal:

Blog-Beiträge von Jo Nova oder Steve McIntyre oder  Brandon Shollenberger oder  José Duarte




Die USA wird zur Energie-Supermacht

Heute, rund 10 Jahre später, kann die Welt dank amerikanischen Einfallsreichtums und Initiative in Erdgas und Öl baden – wobei Amerika als Energieerzeuger die Nummer eins ist. Als Folge davon sind Öl und Erdgas billiger als irgendjemand sich vor ein paar Jahren vorstellen konnte. Damals, im Jahre 2008, hatte der Benzinpreis im Zuge einer „brandaktuellen globalen Wirtschaft und Furcht vor schwindenden Vorräten“ zu einer Preisspitze von 4,11 Dollar pro Gallone [ca. 4 Liter]. Die höchsten mittleren Benzinpreise aller Zeiten erreichten im Jahre 2012 3,60 Dollar pro Gallone – also während der letzten Präsidentenwahl – und verliehen dem „Ende des billigen Öls“-Szenario mächtig Schub.

Prophezeiung des Sierra Clubs: „Uns geht das Öl aus, das wir aus der Erde pumpen können, mit Preisen unter 60 Dollar pro Barrel. Die meisten heute lebenden Menschen werden das Ende von Cheap Oil erleben“.

Aber all das änderte sich, als die Techniken horizontalen Bohrens und hydraulischen Brechens erfolgreich kombiniert wurden – was es erlaubte, zuvor unerschließbare Öl- und Erdgasvorkommen auszubeuten – was die neue Ära des amerikanischen Energie-Überflusses einläutete.

Heute droht der Ölpreis unter 30 Dollar pro Barrel zu fallen. Der mittlere Preis einer Gallone Benzin in den USA liegt unter 2 Dollar [= ca. 50 Cent pro Liter!].

Der Autor des Sierra Clubs konnte nicht vorhersehen, das man im Januar 2016 Energie-Geschichte schreiben würde – gab es doch eine vollständige Umkehrung des Geschreis der immer weiter fortschreitenden Verknappung. Innerhalb weniger Tage wird amerikanisches Öl und Erdgas auf den Weltmarkt fließen.

Trotz der Prophezeiungen, dass das Aufheben des Öl-Exportverbots angesichts der mit Rohöl überschwemmten globalen Märkte wahrscheinlich nicht sofort zu irgendwelchen Exporten führen würde, sind die ersten Tanker mit US-Rohöl seit über 40 Jahren in Richtung Europa in See gestochen. Silvester legte ein Tanker aus Corpus Christi, Texas, ab mit etwa 400.000 Barrel Rohöl der Firma ConocoPhillips aus dem Schieferfeld Eagle Ford. Am 9. Januar 2016 legte der zweite Tanker ab, beladen mit 600.000 Barrel leichten Rohöls.

Schon dieser Tage wird der erste Tanker jemals mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA ablegen. (LNG-Exporten stehen keine Gesetze oder Vorschriften im Wege). Allerdings wurde vor einem Jahrzehnt prophezeit, dass die USA 25% ihres Erdgases importieren müssten. Man baute LNG-Terminals. Jetzt, da der US-Schieferboom die Notwendigkeit von LNG-Import-Terminals obsolet machte, werden diese Terminals umgebaut zu Export-Terminals, von wo das LNG an die Freunde in Europa fließt.

Der Flüssiggas-Tanker Energy Atlantic wird am Sabine Pass-Terminal der Firma Chenière Energy am 12. Januar erwartet. Das Terminal – einst „Amerikas unmöglichstes Energieprojekt genannt“ (hier) – ist „eine der größten Energie-Einrichtungen, die in Nordamerika im Bau sind“. Mit Kosten in Höhe von über 20 Milliarden Dollar während über einem Jahrzehnt repräsentiert Sabine Pass eine Wende für Chenière Energy. Es ist die erste Einrichtung dieser Art seit fast 50 Jahren, die in Amerika gebaut wird.

„Das Export-Terminal Sabine Pass hat schon jetzt tausende neuer Energie-Arbeitsplätze geschaffen und stellt für unsere Wirtschaft einen gewaltigen Schub dar“, sagte mir Senator David Vitter (Republikaner). „Es ist so ermutigend zu sehen, wie das Projekt Früchte trägt. Die Einrichtung und Unterstützung derartiger wichtiger ökonomischer Entwicklungsprojekte wie dieses ist von riesigem Nutzen für Louisiana, und wir müssen damit fortfahren, Vorteile aus den reichlichen Ressourcen unseres US-Staates zu ziehen“.

Das Erdgas wird verflüssigt – das heißt, es wird super-gekühlt und auf ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens zusammen gepresst. Die superdichte Flüssigkeit wiegt 3,5 Pfund pro Gallone und wird in Tanker gepumpt und an Verbraucher auf der ganzen Welt verkauft.

Ist es erst einmal in Betrieb, werden einem Bericht von Reuters zufolge etwa 700 Millionen Kubikfuß Erdgas zu diesem Terminal fließen, aus allen Teilen des Landes. Die Einrichtung Sabine Pass ist „Der Zielpunkt des amerikanischen Erdgas-Pipeline-Netzes“.

Die Verschiffungs-Meilensteine sowohl von Öl als auch von LNG sind lediglich der Anfang. Viele glauben, dass der Ölpreis über 50 Dollar pro Barrel steigen müsste, um den Export wirtschaftlich zu machen. Die geplante LNG-Verschiffung im Januar ist eine Testfracht. Kommerzielle Operationen werden später in diesem Jahr erwartet. Unabhängig davon ist der Januar 2016 ein „tipping point“ – der Monat, in dem die USA zur globalen Energie-Supermacht geworden sind. Beides kann diplomatisch wirksam für Freunde und gegen Feinde in Übersee eingesetzt werden und dürfte das chronische Zahlungsdefizit des Landes dramatisch verbessern“.

Falls es zu einem ernsten Versorgungs-Engpass kommt wie während der Jahre 2011 – 2012, als Libyen ausscherte – was durchaus wieder passieren kann im Zuge des Konfliktes zwischen Saudi Arabien und Iran, was potentiell 20% der weltweiten Öltransporte durch die Straße von Hormuz unterbrechen könnte – prophezeit Bill Murray von RealClearEnergy: „Die Nachfrage aus der US-Produktion wäre gewaltig“. Er sagt: „Die Millionen Barrel Rohöl aus den USA werden von großer strategischer und diplomatischer Bedeutung sein“. Wegen der rekordniedrigen Ölpreise sind viele Plattformen stillgelegt worden. Aber wir wissen, wo sich dieses Öl befindet und welchen Preis man erzielen kann – wir können die Ausbeutung leicht wieder ankurbeln. Besonders für die Felder Eagle Ford in Texas und dem Permian-Becken in Texas und New Mexico befinden sich die Pipelines bereits vor Ort, und der Export kann rasch aufgenommen werden.

LNG-Exporte werden auch bedeutende geopolitische Auswirkungen haben, stellt sie doch die Energiesicherheit für unsere Alliierten sicher [die macht man in D auch ganz ohne Krieg kaputt! Anm. d. Übers.]. Im Wall Street Journal konstatiert Jason Bordoff, ein Experte für internationale Beziehungen: „In Europa, wo die Abhängigkeit von Gasimporten steigt, zielen die Energielieferungen darauf ab, die Verwundbarkeit durch die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren mittels Integration in den Markt und verstärkter Pipeline-Anschlüsse“. Er fügt hinzu: „Die Versorgung jener Länder mit Alternativen zu Russland reduziert die russische Hebelkraft. Mit den amerikanischen Lieferungen in den Weltmarkt sind Russland, Iran und Qatar nicht länger die vorherrschenden Akteure, die sie einst waren, und Erdgaspreise für andere Länder sinken. Ein Land, das hofft, von diesem Vorteil zu profitieren, ist Kroatien, welches Reuters zufolge „danach trachtet, seine Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland zu reduzieren“. Im Juli hat die kroatische Regierung den LNG-Import „als von strategischem Interesse“ definiert. Der Bau eines LNG-Import-Terminals ist in Planung.

Ein anderer Ort, der von amerikanischem Erdgas in LNG-Form profitieren kann, ist Puerto Rico – das US-Territorium, in dem anders als auf dem US-Festland der meiste Strom mit Öl erzeugt wird. Puerto Rico befindet sich mitten im Prozess der Transformation seiner Energieerzeugung von Öl zu Erdgas, und ein neues LNG-Import-Terminal wird planmäßig Mitte 2017 in Betrieb genommen (hier).

Das Einströmen von Öl und Erdgas aus den USA in den globalen Markt verändert die Energie-Landschaft und gestattet uns, unseren Verbündeten mit zuverlässiger Versorgung zu helfen. Außerdem wird unser Handelsdefizit abgebaut, und den US-Unternehmen eröffnen sich weitere Betätigungsfelder.

Murray sagt: „Mit der Einwilligung in die Aufhebung des Exportverbots haben die Demokraten im Kongress – und Präsident Obama – implizit eingeräumt, dass konventionelle ökonomische Standpunkte zur Öl- und Gasversorgung falsch waren. Die heimischen Vorräte gehen keineswegs zur Neige“. Anstatt dass uns wie vom Sierra Club und vielen Anderen prophezeit Öl und Erdgas ausgehen, zeigen wir jetzt der Welt mit den Worten von Kent Moors „was erreicht werden kann mit Anreizen für Privat und mit einer guten Portion unternehmerischem Geist“.

Hmmm, vielleicht kann amerikanischer Einfallsreichtum und Initiative auch auf einige andere vermeintlich herauf dämmernde Krisen angewendet werden, falls diese sich jemals materialisieren sollten.

Persönliche Mitteilung der Autorin:

Januar 2016: „Die USA werden zur globalen Energie-Supermacht“ ist eine gute Nachricht in einer Welt schlechter Nachrichten. Bitte posten Sie es, verbreiten Sie es, oder freuen Sie sich selbst darüber!“

The author of Energy Freedom, Marita Noon serves as the executive director for Energy Makes America Great Inc. and the companion educational organization, the Citizens‘ Alliance for Responsible Energy (CARE). She hosts a weekly radio program: America’s Voice for Energy-which expands on the content of her weekly column. Follow her @EnergyRabbit.

Links: http://www.amazon.com/Energy-Freedom-Marita-Littauer-Noon/dp/1937654052

http://energymakesamericagreat.org/

http://www.responsiblenergy.org/

http://americaswebradio.com/americas-voice-for-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE