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Satelliten: Keine ,globale Erwärmung seit 18½ Jahren – Nordpol: Keine Erwärmung seit fast 14 Jahren – Südpol: Keine Erwärmung seit 37 Jahren!

Bild rechts: https://kenskingdom.wordpress.com/2015/12/18/the-pause-november-2015-update/

The Pause: Aktualisierung November 2015

UAH v6.0 (Satellitendaten der University of Alabama in Huntsville) wurde vor einigen Tagen veröffentlicht. Hier folgen aktualisierte Graphiken für verschiedene Gebiete, die zeigen, wie weit man zurückgehen kann, um in den Temperaturen der unteren Troposphäre einen Null- oder Negativ-Trend zu finden (weniger als +0,01°C pro 100 Jahre).

Im zweiten Monat auf dem Weg zum El-Nino-Gipfel gibt es immer noch KEINE Änderung des Trends auf der Nordhemisphäre. In einigen Gebieten hat sich der Stillstand jedoch verlängert. Anmerkung: Satellitenbeobachtungen begannen im Dezember 1978. Die gesamte Ära der Satelliten-Aufzeichnungen ist jetzt 37 Jahre lang – 444 Monate.

Globus:

Es gab einen Null-Trend genau die Hälfte der Zeit (in der die CO2-Konzentration um 37 ppm zugenommen hat).

Nordhemisphäre: kein Stillstand

Südhemisphäre:

Der Stillstand hat sich erneut verlängert. In über der Hälfte der Satelliten-Ära herrscht auf der Südhemisphäre der Null-Trend.

Tropen:

Der Stillstand hat sich signifikant verkürzt.

Tropische Ozeane:

Seit dem letzten Monat unverändert.

Nordpol:

Der Stillstand hat sich um zwei Monate verlängert.

Südpol:

Der Abkühlungstrend von -0,11°C pro 100 Jahre ist jetzt nicht mehr bestreitbar. Während der gesamten Periode der Satelliten-Aufzeichnungen wies die Region um den Südpol einen negativen Trend auf. Soviel zum Thema Fußabdruck der Erwärmung infolge des zunehmenden Treibhauseffektes, der an den Polen die stärkste Erwärmung bringen soll!

Australien:

Keine Änderung.

USA 49 Staaten:

Einen Monat länger!

Der Stillstand lebt!

Link: http://www.climatedepot.com/2015/12/17/satellites-show-no-global-warming-for-18-12-years-no-n-pole-warming-for-nearly-14-years-no-s-pole-warming-for-37-years/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Finnland genehmigt weltweit erstes Endlager

Vor ca. 40 Jahren begannen sie – ähnlich wie die Deutschen – mit Grundlagenversuchen zu diesem Thema. Drei geologische Formationen wurden genauer ins Visier genommen: Salz, Ton und Granit. Alle drei sind geeignet zur Aufnahme des hochradioaktiven Abfalls aus Kernkraftwerken, besitzen aber spezifische Vor- und Nachteile. Salz ist gut wärmeleitend und Hohlräume verschließen sich leicht. Es ist die Formation in Gorleben. Ton ist nicht wasserlöslich, deshalb setzen Frankreich und die Schweiz auf dieses Wirtsgestein. Das Kristallgestein Granit ist sehr stabil und wurde in Finnland ausgewählt. Ähnliche geologische Granitformationen befinden sich in Deutschland in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern, sie sind aber oft mit Rissen behaftet.

Optimaler Standort

Die heimische Firma Posiva erhielt von der finnischen Regierung die Lizenz zur Auswahl des Standorts und zum Bau des Endlagers. Nachdem man sich auf Granit als Wirtsgestein geeinigt hatte, gab es Dutzende von Gemeinden, die sich als Standort für das Endlager anboten. Den Zuschlag erhielt die 6.000-Einwohner-Gemeinde Eurajoki . Der Ort für das geplante Endlager heißt Onkalo. Er befindet sich 230 Kilometer nordwestlich von Helsinki auf einer Halbinsel, wo bereits zwei Siedewasserreaktoren in Betrieb sind und ein dritter (EPR-Art) geplant ist. Die Transportwege zum künftigen  Endlager sind deshalb optimal kurz. Im Rahmen eines Erkundungsprojekts wird hier seit 2004 gebohrt und gesprengt. Die Grubengänge sind mittlerweile fast fünf Kilometer lang und reichen bis in eine Tiefe von 450 Meter Tiefe. Man kennt also die Ausdehnung und die Eigenschaften der Granitformation recht genau.

Bild rechts: Luftbild der finnischen Halbinsel Olkiluoto: Im Hintergrund sind zwei Kernkraftwerke zu sehen; das bebaute Areal im Vordergrund gehört zum Endlager Onkalo.

Politische Unterstützung, Langfristüberlegungen

Bevölkerung und Politik waren in allen Projektphasen fest eingebunden. Die finnische Regierung hatte schon frühzeitig ihre Zustimmung zum Endlagerprojekt signalisiert. Im Jahr 2001 ratifizierte auch das finnische Parlament dieses Vorhaben mit 159 zu 3 Stimmen. Im Februar 2015 bestätigte die finnische SicherheitsbehördeSTUK die atomrechtliche Sicherheit des beantragten technischen Konzepts. Um das Jahr 2020 herum soll mit den ersten Einlagerungen begonnen werden.  Das Endlager bietet Platz für 6.000 Tonnen hochaktive Abfälle. Die abgebrannten Brennelemente werden in Spezialcontainern verstaut, welche mit Kupfer ummantelt sind. In 450 Meter Tiefe werden sie in entsprechend gebohrte Tunnellöcher geschoben. Diese sollen anschließend mit der Vulkanasche Betonitversiegelt werden, die sofort aufquillt, falls sie in Kontakt mit Wasser kommt.  Zum oft diskutierten Problem der Langzeitrisiken haben die finnischen Endlagerforscher folgende Position: Ihrer Meinung nach lassen sich die vergangenen geologischen Veränderungen in und auf der Erde über Jahrmillionen nachvollziehen. Die Geologen analysieren diese Veränderungen der Vergangenheit und ziehen daraus Rückschlüsse über mögliche Entwicklungen in der Zukunft. So können Prognosen für unterschiedliche Gesteine und Erdschichten bis zu einer Million Jahre im Voraus erstellt werden. Diese Forscher weisen nach, dass die geologischen Veränderungen an der Erdoberfläche wesentlich rasanter vonstatten gehen als die Vorgänge im tiefen Untergrund. Je tiefer man gräbt, desto besser lassen sich also verschiedene Gefahren wie Erosion durch Flussläufe Erdrutsche oder Eiszeiten umgehen. Beispielsweise kann man in den kommenden eine Million Jahren mit etwa zehn Eiszeiten rechnen. Eine Million Jahre ist recht kurz im Vergleich zur Entstehungsgeschichte der Erde, die sich über 4.500 Millionen Jahre erstreckt. Damit die Eiszeiten und die mit ihnen einhergehenden geologischen Veränderungen keine Gefahr für ein atomares Endlager darstellen, müssen die Abfälle tief genug unter Tage eingelagert werden. Aus den Analysen der Vergangenheit weiß man, dass Gletscher schon 250 Meter tiefe Rinnen in die Erde gefräst haben. Geht man davon aus, dass sich zukünftige Eiszeiten nicht sehr viel anders abspielen werden als vergangene, so sollte man mit einer Erosion bis zu 300 Meter Tiefe rechnen. Die Einlagerungssohle muss also tiefer liegen, was in Olkiluoto mit 450 Meter der Fall ist. Bergwerke in dieser Tiefe sind nicht problematisch; in Deutschland hat man die maximale Tiefe von Endlagerstollen auf 1.500 Meter festgelegt.  Inzwischen denkt auch das Nachbarland Schweden über ein ähnliches Endlager in Granit nach. Man darf gespannt sein, wie diese Entwicklungen in Skandinavien die öffentliche Diskussion in Deutschland beeinflussen.

Übernommen vom Rentnerblog hier




Erderwärmung: „Kirche macht sich lächerlich, wenn sie pseudowissenschaftliche Theorien unterstützt“

Im vergangenen Juni war es Kardinal Peter Turkson, der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, der die Öko-Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus der Weltöffentlichkeit vorstellte. Der afrikanische Purpurträger engagiert sich seit Jahren in Sachen Klimawandel nach dem Verständnis der UNO. Sollten von der Weltklimakonferenz in Paris nicht gute Neuigkeiten, also Ergebnisse kommen, drohte der Kardinal noch vergangene Woche mit „einem Kommentar oder einer Erklärung“ von Papst Franziskus. Das Ziel? Den Stillstand zu durchbrechen und die in Paris versammelten Staats- und Regierungschefs zum Handeln zu bewegen.

Natürlich werde der Papst kein Ultimatum stellen, relativierte der Kardinal seine Drohung, denn „das entspricht nicht seinem Stil“. Jedenfalls hätten die Staatsvertreter mit etwas zu rechnen. Überhaupt, so der Kardinal, habe der Papst bereits viel getan. Ausdrücklich betonte er, daß die Öko-Enzyklika mit Blick auf den Klimagipfel von Paris veröffentlicht worden sei. Dann beim Angelus vom 6. Dezember der Appell an Mächtigen, bei der Weltklimakonferenz „mutige Entscheidungen“ zu treffen. Soweit Kardinal Turkson.

Am vergangenen Sonntag forderte Franziskus beim Angelus, das in Paris geschlossene Klimaabkommen nun tatkräftig umzusetzen.

Bedenkliche Ideologie hinter Lichtspektakel Fiat Lux

Licht-Show:

Licht-Show: „Als würde man ein Bild des Petersdomes auf einen Zoo projizieren“

Gegen diese Haltung meldete sich James Schall, emeritierter Professor für Politische Philosophie an der Georgetown University zu Wort: „Die Kirche darf es sich nicht leisten, pseudowissenschaftlichen Theorien zu unterstützen“, sagte er der Tageszeitung Il Foglio. „Die Kirche läuft auf diese Weise Gefahr, sich lächerlich zu machen, weil sie über ihre Kompetenzen hinausgeht und Wissenschaft mit Fakten verwechselt.“ Das könne nicht die Priorität der Kirche sein.

„Ob die Erderwärmung eine Tatsache ist oder ob die Aufgabe fossiler Brennstoffe ein Vorteil oder ein Nachteil für die Welt ist, ist eine Frage der Beurteilung und muß Gegenstand akkurater Untersuchungen sein. Die Kirche kann sich aber nicht auf diese Schienen begeben. Sie muß sich einer Unterstützung jedweder Ideologie enthalten.“

Weiterlesen bei katholisches Info hier

Ergänzung:

Pater Schall nennt auch einen Grund, warum auf die Klimahysterie der Erdkult folgt. Das liege an der Hartnäckigkeit der Klimaskeptiker, die die pseudowissenschaftliche Grundlage des angeblich menschenverursachten Klimawandels aufgezeigt haben. Wörtlich sagte. James Schall: „Weil manche Dickköpfe draufgekommen sind, daß sich die Erde gar nicht so sehr erwärmt.“




Ökostrom erklärt für DUMMIES anhand der Wind und Solareinspeisung im November 2015* V2

Im Land beschäftigt sich inzwischen eine große Zahl von  Bürgern, Politikern und Interessenvertretern mit dem Thema Energie. Die Meisten haben aber sicherlich bisher wenig Berührung mit deren Grundlagen gehabt, oder diese längst vergessen. Deshalb nimmt der Autor die Darstellung der Novemberwerte zum Anlass, die Daten diesmal nicht (nur) mit lockeren Sprüchen zu kommentieren,  sondern in einem Crashkurs das Energie-Basiswissen zu vermitteln welches man benötigt, um in Inititativen oder gegenüber Politikern und „Experten“ als ausgewiesener Energiefachmann zu gelten. Es ist deshalb ausdrücklich erlaubt, diesen Artikel als Informationsmaterial zu verwenden. 

Eine Erklärung der energietechnischen Begriffe ist als Anhang zugefügt.

Hinweis:

In dieser Darstellung wird die anteilige Leistung aus Wasserkraft und Biogas nicht berücksichtigt. Der im Artikel verwendete Begriff „Ökoenergie“ schließt also die in Zukunft anteilig erheblich reduzierten Beiträge von Laufwasser und Biogas nicht mit ein. Aktuell ist ihr Beitrag aber (noch) nicht zu vernachlässigen und generiert eine Ökoenergie-Einspeisung während der verblüffend langen „Leistungspausen“ von Solar und Windenergie.

Begründung: Der weitere Ausbau an Ökoenergie ist praktisch ausschließlich über Solar und Wind möglich, weshalb in Zukunft deren Ganglinien-Verlauf die Energieversorgung bestimmt.

Datenquellen: Die Energiedaten werden von Herrn Schuster aus verschiedenen (offiziellen) Quellen abgezogen und in einer Datenbank zusammengesetzt. Eine Vergleichsauswertung (des Autors) mit den stündlich auflösenden und mit Korrekturen beaufschlagten Daten von Agora-Energiewende zeigt Abweichungen bei den auf niedrige  Stundenwerte bezogenen Daten sowie dem Verbrauch. Solche Abweichungen sind nicht vermeidbar, da es keinen „amtlichen“ Datensatz gibt und alle Hochrechnungen und Schätzungen beinhalten.

Ganglinien der Novemberwerte

In dieser und den meisten „Energie-Publizierungen“ sieht man die schönen Bilder mit den Verlaufsdarstellungen. Solche Grafiken lassen sich von jedem (ohne Registrierung) direkt auf "Agora Energiewende" für alle gewünschten Zeitbereiche einfachst mittels Buttons einstellen und ansehen.  Das macht richtig Spass, weil es super funktioniert.

Energie und Leistung anhand von Ganglinien dargestellt

Das Bild 1 (und die meisten folgenden-siehe oben rechts) zeigt die sogenannten „Ganglinien“, also die zeitlichen Verläufe von Verbrauch,  Bereitstellungen und  Einspeisungen an Elektroenergie für den November. Die Darstellungen sind  summierte Werte. 

Leistung ist der Augenblickswert und Energie der Augenblickswert multipliziert mit der Zeit. In Ganglinien zeigen die Begrenzungslinien von Verläufen deshalb immer den Leistungswert für diesen Moment. Die zugehörige Energie über Zeitabschnitte steht in den Tabellen. Wenn Energie als Kurvenverlauf gezeigt wird (das Zeitintegral der Leistung), wird es immer explizit angegeben.

Bild 2 zeigt dazu die Monats-Eckwerte tabelliert in Zahlen.

Dargestellt sind:

·       Die versprochene Öko-Leistung (installierte Leistung) als rote, waagerechte Linie.

·       Die benötigte Leistung in Braun

·       Die wirklich bereitgestellte Öko-Leistung in Gelb und Blau (summiert dargestellt, die gelbe Solar-Linie ist deshalb auf die blaue Wind-Linie aufgesetzt und nicht „dahinter“)

 

Bild1 (rechts oben) Elektroenergie-Verbrauch und Ökostrom-Einspeisung im November 2015

    

Bild 2 Ökostrom Bereitstellungsdaten / Verbrauch November 2015

Fazit der November-Einspeisung

Von der versprochenen Leistung wurden wirklich bereitgestellt:

Wind:                      33,3%                  (Oktober: 12,3 %)

Solar:                      4 %                       (Oktober: 6,7 %)               

Solar + Wind:     19,4 %                    (Oktober 9,6 %)

Vom Energiebedarf des Monats konnten durch Ökoenergie eingespeist werden:

Solar + Wind:     27,7 %                   (Oktober 14,5 %)                                        

Der November ist damit bezüglich der Öko-Energieeinspeisung wesentlich  günstiger als der Oktober, weil der Wind mehr geblasen hat. Aber selbst wenn man mit den stark beschönigenden Mittelwerten rechnet, ist auch der November für die Ökoenergie desaströs.

Man muss sich überlegen was es bedeutet, dass alleine von einem Monat zum nächsten die lieferbare Öko-Energiemenge um fast 100 % schwankt.

Verteilung der Ökostrom-Einspeisung über Zeitbereiche

Die in Bild 1 ersichtliche, zeitlich nicht dem Verbrauch entsprechende Lieferung der Öko-Energie ist in der Tabelle von Bild 3 klassifiziert. 

Bild 3 Zeitliche-Klassifizierung der Öko-Energielieferungen bezogen auf den Summenwert

Was sagen die Daten der Tabelle von Bild 3

Windkraft und Solar habe eine installierte Leistung von 83.586 MW. Für diese Anschlussleistung muss die gesamt Netz-Infrastruktur und in Zukunft auch Speichertechnik ausgelegt sein. Doch deren Verfügbarkeit sah (im windreichen November) wie folgt aus:

–        Während 24,10 % des Monats standen maximal 10 % der versprochenen Leistung zur Verfügung (Bezug: installierte Leistung)

–        Nicht in der Tabelle: Während 8,6 % des Monats waren es maximal 5 %

–        Während 53,60 % des Monats standen maximal 20 % der versprochenen Leistung zur Verfügung

–        Nur während 1,8 % des Monats standen mehr als 40 % der versprochenen Leistung zur Verfügung

Der (geringe) Nutzen der Ökoenergie

Trotz des weit über der benötigten Leistung liegenden Installationswertes an Ökoenergie wurde nicht im Entferntesten auch nur ein konventionelles Kraftwerk eingespart – denn das ist mit dieser Ökoenergie unmöglich.

Man sieht dies beim Betrachten der gelieferten Energie (Bild 3.1). Ein konventionelles Kraftwerk kann die Planleistung bereitstellen und damit über die Monatssumme die Planenergie liefern (blaue Linie). Die Ökostrom-Lieferanten haben zwar ebenfalls hohe Planleistungen, können davon als Energie (Leistung x Zeit)  aber nur Bruchteile wirklich einspeisen (im November 20 %, und das auch nur zu nicht planbaren Zeiten).

 

Bild3.1  Energieeinspeisung (Leistungsangebot x Zeit) bezogen auf die installierte Wind + Solarleistung (Planwert) für den November

Blaue Linie: Leistung x Zeit eines gleichen konventionellen Kraftwerkes. Grüne Linie: Leistung x Zeit der Ökoeinspeisung von Wind + Solar                

Für das Jahr 2050 ist ein Ausbau der Ökoenergie und Abschalten der konventionellen Kraftwerke geplant (Dekarbonisierung). Die Ökoenergie soll dann praktisch die Vollversorgung Deutschlands mit Elektroenergie ermöglichen.

Wir simulieren den November im Jahr 2050 anhand der von unserer Regierung angegebenen Planwerte

 Daten im Planjahr 2050

Die Ausbauplanung weist für 2050 die folgenden Ausbaufaktoren aus (Quelle: Fraunhofer IWES  29. März 2012 Bericht: BMU – FKZ 03MAP146, Scenario 2011 A):

–        Windenergie: Faktor 2,25

–        Solarenergie: Faktor 1,75

–        Wind + Solar: Faktor 2

Somit beträgt die zum Jahr 2050 geplante Gesamtleistung von Wind + Solar 187,6 GW (Anm.: Dieser Wert ist höher als in der IWES-Studie, Tabelle 2 gelistet, da der aktuelle Ausbau den damals für 2015 vorhergesehenen übersteigt). Der mittlere Bedarf für den November 2050 wird mit 70 GW, entsprechend 50.400 GWh (Daten Agora) als ungefähr gleich angenommen, obwohl unsere Regierung Verbrauchs-Reduzierungen als Zwangsmaßnahme plant. Mit dem geplanten Ausbau können Wind und Solar dann in einem vergleichbaren November 2050 bereitstellen:

–        24 % des Monats maximal 24 % der benötigten Leistung von 70 GW (die wirkliche Bereitstellung ist niedriger, da der Wert selten 24 % erreicht)

–        54 % des Monats maximal 48 % der benötigten Leistung von 70 GW (die wirkliche Bereitstellung ist niedriger, da der Wert selten 48 % erreicht)

Für die zu liefernde Energie sieht es wie folgt aus (Bild 3.2)

 

Bild3.2 November 2050, Energie-Einspeisung Wind und Solar

Berücksichtig man zusätzlich die Wasser und Biogaseinspeisung, sieht es wie folgt aus:

–        Für 2050 beträgt die Planleistung von Laufwasser und Biogas vom aktuellen Stand mit den beim IWES angegebenen Faktoren hochgerechnet ca. 7,97 GW, entsprechend 5.738 GWh / Monat. Bezogen auf den November-Bedarf sind dies 11,4 %

–        Damit würden die heute für das Jahr 2050 geplanten Ökostrom-Lieferanten beim gleichen November insgesamt
46,4 % + 11,4 % = ca. 58 % der benötigten Energie liefern

Wie man bei diesen Ergebnissen darauf kommen kann, alle konventionellen Kraftwerke abzuschalten und Deutschland zu dekarbonisieren, bleibt ein Rätsel der deutschen Energiegeschichte (und – Politiker).

Bild 4 zeigt, wie es im November mit den Extremwerten aussah. Da die Ökowissenschaft inzwischen die grausame Erkenntnis akzeptieren musste, dass die Sonne nicht daran denkt nachts solaren Ökostrom zu liefern, bestimmt der Wind die Extreme. Von einer „Mittelung“ der Windstrom-Einspeisung in Deutschland, nach der dieses Problem – ganz Deutschland ohne Wind – gar nicht vorkommen darf (irgendwo weht immer Wind) ist weit und breit nichts zu sehen.

  

Bild 4 Minimale und maximale Windleistung im November 

Die Ökostrom-Einspeisungen im Detail

Die Solarstrom-Ganglinien im November

Bild 5 Solardaten November 2015

Violette Linie: Verbrauch; Gelb: Von Solar gelieferte Einspeiseleistung

 

Bild 6 Solarstrom- Daten November 2015 tabelliert

Fazit

Was sagen die Daten der Tabelle von Bild 6

–        Während 57,6 % des Monats stellte Solar überhaupt keine Leistung bereit (nachts scheint keine Sonne)

–        36,8 % des Monats waren es maximal 20 % der Nennleistung

–        Nur 5,6 % des Monats waren es mehr als 20 % der Nennleistung

–        Im Monatsmittel stellte Solar etwa 4 % der Nennleistung zur Verfügung

Obwohl Solarenergie im Jahr 2014 alleine 48 % der EEG Kosten verursachte (Quelle: WIKIPEDIA), liefert sie keinen nennenswerten Energieanteil. Ein Ausbau an Solarenergie zur Verbesserung der Ökostrom-Bilanz ist vollkommen sinnlos.

Die Windstrom-Einspeisung im November

  

Bild 7 Einspeisung Windenergie im  November 2015

Violette Linie: Verbrauch; Blau: Von Wind gelieferte Einspeiseleistung

Bild 8 Winddaten November 2015 tabelliert

Fazit

Was sagen die Daten der Tabelle von Bild 8

–        Während 16,5 % des Monats stellte Wind maximal 10 % seiner Nennleistung bereit

–        28,9 % des Monats waren es maximal 30 % der Nennleistung

–        Nur 23,6 % des Monats waren es mehr als 50 % der Nennleistung

–        Im Monatsmittel des windreichen November stellte Wind 33,3 % der installierten Leistung wirklich zur Verfügung

Die Windenergie ist nicht in der Lage, die katastrophalen Daten von Solar zu kompensieren. Dazu sind die windarmen Zeiten erheblich zu lang. Selbst um dieses mehr als magere Ergebnis zu erhalten, sind bereits wesentliche Flächen von Deutschland als Ökopark umgebaut. Und die Grünen fordern, dass dies flächendeckend in ganz Deutschland geschieht. 

    

Bild 9 Die Natur für neue Energien als „Öko-Park“ umgerüstet. Bsp.: NRW Paderborn-Dahl.

Quelle Windwahn

Kosten

Es gab Zeiten, da konnte man auch in Deutschland grundlastfähigen und bedarfs-regelbaren Strom für  30 EUR / MWh beziehen. Das könnte auch heute noch so sein, doch „Dank“ EEG sind diese Zeiten vorbei. 

Trotzdem ist Strom an der Strombörse auch billiger zu bekommen. Allerdings nur zu Zeiten, wo es so viel davon gibt,  dass ihn niemand haben will. Für den privaten Stromkunden ist der Börsenstrompreis aber unwichtig, denn er muss immer den hohen EEG-Preis bezahlen (siehe dazu im Anhang unter „Abregeln“).  

Es dürfte die Zeit kommen, wo es keine negativen oder niedrigen Strompreise mehr gibt – die das optische Erscheinungsbild der Ökoenergie so massiv stören -. Man braucht nämlich die Ökoenergie nur abregeln, heißt die Einspeisung abschalten.  Das macht man nur aktuell noch ungern, weil es für den Verbraucher so wirkt wie:

 

Abregeln erklärt für DUMMIES:

Der Gast bestellt im Lokal Essen – es wird gekocht, aber vor dem Gast weggeschmissen – Der Gast bekommt aber die Rechnung und muss es bezahlen. Begründung: Das Essen hätte geliefert werden können.

 

Negativer Börsenpreis erklärt für DUMMIES:

Der Gast bestellt im Lokal Essen – es wird gekocht und der Gast muss es bezahlen – das Essen wird aber einem Fremden gegeben – der Gast bekommt zusätzlich eine Strafgebühr aufgebrummt, weil der Fremde zusätzlich Geld für die Annahme des Essens verlangte. Begründung: Das Essen hätte der Gast gesundheitlich bestimmt nicht vertragen.

  

Bild 10 Börsenstrompreise im November

Bild 11 Tabelle der jährlichen Summierung von Stunden mit negativen Börsenpreisen.

  

Bild 12 Kostenstruktur der Ökoenergie im November

  

Bild 13 Kostenstruktur der Ökoenergie im November tabelliert

Erklärung zur Tabelle von Bild 13

EEG-Wert:

·       An die Ökoenergie-Lieferanten gezahlte Einspeisevergütung aufgrund der EEG-Gesetzgebung

EEX-Wert:

·       Wert dieses Ökostromes an der Börse (wahrer Marktwert)

Wind + Solar EEG-Wert:

·       Als Einspeisevergütung für Ökostrom (durch das EEG zwangsweise vom Verbraucher) bezahlte Summe

Wind + Solar Börsenwert:

·       An der Börse für den Ökostrom erwirtschaftete Summe (wahrer Marktwert des Ökostroms)

Differenz EEX-Wert – EEG-Wert:

·       Vom Verbraucher über dem Marktwert bezahlte EEG-Zwangsvergütung an die Wind- und Solarparkbetreiber

Fazit

Alleine im November betrug die EEG-Nettosubventionierung der Ökostrom-Einspeisung fast 1 Milliarde EUR.

Die enormen Zusatzkosten in der bereitzustellenden Infrastruktur, für die (technisch nicht möglichen) Speicher und die parallel im Stand-by mitlaufenden konventionellen Kraftwerke, welche die langen Einspeisepausen überbrücken helfen, sind dabei nicht eingerechnet.

 

Zusatz Speicherproblematik

 

Umfassende Details dazu wurden vom Autor im EIKE-Artikel "Elektro-Energiespeicherung" beschrieben. Wie es sich aktuell mit der als „Lösung“ propagierten Pumpspeicherung verhält, zeigt das folgende Bild. Wenn man betrachtet, das in Deutschland praktisch kein Pumpspeicher- oder Wasserkraftwerk in größerem Umfang mehr errichtet werden kann (kein „Wutbürger und Umweltschutz-Verein“ lässt das mehr zu) lässt sich das  kommende Problem der Ökostrom-Speicherung ahnen.

  

Bild 14 Umfang der aktuell durch Wasserspeicher bereitstellbaren Speicherleistung

Violett: Stromverbrauch; Blau: Leistungslinie von Pumpspeicher und Speicherwasser in Deutschland

*Alle Daten wurden freundlicher Weise von Herrn Rolf Schuster bereitgestellt.

Anhang mit Erklärungen

Leider bleibt es auch modernen Energie-Experten nicht erspart, ein paar Begriffe zu lernen. Nichts gilt als peinlicher, als diese zu verwechseln oder gar falsch zu interpretieren.

Die Leistung

Leistung berechnet sich nach der Formel:

–        Elektrische- Leistung = Spannung x Strom (V x A = W; meistens in Megawatt oder Gigawatt angegeben)

–        Leistung ist also die „Momentaufnahme“ des Augenblicks, da die Zeit fehlt

Damit ist elektrische Leistung inzwischen vor allem eine Planungsgröße, wie das folgende Beispiel zeigt:

Beispiel Leistung:

Im Bild 1 sieht man die rote Linie mit 85.583 MW. Das ist die elektrische Leistung, welche für Solar und Windkraft in Deutschland angegeben werden. Laut Angaben der Betreiber sind sie in der Lage, diese zu liefern. Damit diese versprochene Leistung eingespeist werden könnte, muss die gesamte Verteilnetz-Infrastruktur entsprechend dimensioniert, also ausgebaut sein.

Doch leider liefert die Ökoenergie in Wirklichkeit die meiste Zeit nur einen Bruchteil der versprochenen Leistung und die versprochene Planleistung praktisch nie.

Das Leitungsnetz mit seiner kompletten Infrastruktur muss bildlich gesprochen deshalb als Autobahn ausgebaut werden, obwohl für die wirkliche benötigte Menge an „Leistungsträgern“ locker eine Landstraße reichen würde.

Der Unterschied zur „alten = konventionellen“ Anschluss-Leistung 

Bei konventionellen Kraftwerken ist die Leistungsangabe ebenfalls eine Planungsgröße. Allerdings können sie diese auch wirklich „auf Knopfdruck“ bereitstellen (siehe Bild 3.1). Deshalb war es früher sinnvoll, Kraftwerke und vor allem auch das Verteilnetz nach der „versprochenen“ Leistung zu dimensionieren. Eine teure Über-Dimensionierung wie mit der Öko-Energie-Einspeisung war nicht erforderlich.

Anmerkung:

Im Blog wurde bemängelt, dass bei Ökoenergie mit Installationsleistung gerechnet wird. Dabei ist gerade die Betrachtung der Differenzen zwischen versprochener und wirklich angebotener Leistung besonders wichtig, denn sie zeigt wesentliche und fast unlösbare Problematiken der Ökoenergie. Ein Grund, warum es von Befürwortern konsequent „unter den Tisch gekehrt“ wird.

Das Abregeln

Selbst verständlich ist der Politik bekannt, dass die enorme Differenz zwischen versprochener und wirklich lieferbarer Öko-Leistung vorhanden ist und Probleme bereitet. Der Ökostrom hat aber eine eigene (Finanzierungs-)Physik. Damit gelang es, das Problem wie folgt zu lösen:                 

Ist die anbietbare Leistung größer als die benötigte (und steht kein Speicher zur Verfügung), wird die Einspeisung verhindert (in Neusprech: „Abregeln“). Das passiert immer häufiger, wenn im Norden ein Sturm weht oder mittags die Sonne besonders ungetrübt scheint, aber bei der Hitze das Volk keine großen Mittagsmenüs kochen will.

Leider hat diese Regelung einen Haken: Die nicht abgenommene Energie (Leistung x Zeit) muss vom Stromkunden trotzdem an den Bereitsteller bezahlt werden.

Die Energie

Energie berechnet sich nach der Formel:

–        Elektro- Energie = Leistung x Zeit = (Spannung x Strom) x Zeit

–        Dimensionen: Leistung = W x Stunden; meistens in Megawatt-Stunden MWh oder Gigawatt-Stunden GWh angegeben

–        Energie ist hier die „Rückschau“, was in der vergangenen Zeitspanne wirklich geleistet und nicht nur versprochen wurde.

Damit ist auch die Energie inzwischen vor allem eine Planungsgröße, wie das folgende Beispiel zeigt:

Beispiel Energie:

Im Bild 1 verspricht die rote Leistungslinie mit 85.583 MW im November die Abgabe einer Energie von 85.583 MW x 720 Stunden = 60.179,80 GWh. Das ist die Elektroenergie, welche sich für Solar und Windkraft in Deutschland aufgrund der Leistungsangaben ergeben.

Wirklich lieferbar war aber der Wert in Bild 2 (Tabelle) von 11.692 GWh.

Damit konnten im November von der versprochenen Öko-Energie in Wirklichkeit nur  19,43 % geliefert werden.

Vorrangeinspeisung

In Deutschland hat das EEG festgelegt, dass immer zuerst die angebotene Ökoenergie eingespeist werden muss. Konventionell erzeugter Strom darf niemals dem Ökostrom „den Weg“ versperren. Das auch in Talkshows oft unwidersprochen verkündete Gerücht, der billige oder „dreckige“ konventionelle Strom würde die Leitungen für Ökostrom „verstopfen“ ist eine glatte Lüge.

Die Darstellung mittels Ganglinien 

Das Bild 1 zeigt die sogenannten „Ganglinien“, also die zeitlichen Verläufe von Verbrauch,  Bereitstellungen und  Einspeisungen an Elektroenergie für den November.

Bild 2 zeigt daraus die Monats-Eckwerte tabelliert in Zahlen. 

Dargestellt werden im Detail

·       Inst. Leistung Wind + Solar (Hellblau mit roter Linie)

Das ist die Leistung in MW ( 1 MW = 1.000 kW), welche rechnerisch bereitgestellt werden könnte, falls der Wind zu 100 % weht und die Sonne zu 100 % scheint.

·       Load = Verbrauch

Das ist die zu diesem Zeitpunkt für bezahlende Kunden abgenommene Energie in GWh (1 GWh = 1.000 MWh)

·       Solarenergie Einspeisung ist

Das ist die zu diesem Zeitpunkt wirklich eingespeiste Solarenergie

·       Windenergie Einspeisung ist

Das ist die zu diesem Zeitpunkt wirklich eingespeiste Windenergie

Ökostrom-Einspeisung

An der Anschlussstelle des Versorgungsnetzes liefert ein Ökokraftwerk elektrischen Strom ins Netz. Deshalb spricht man von Ökostrom-Einspeisung. 

Der Strom alleine sagt aber nichts über die Leistung aus. Man muss dazu immer auch die an diesem Punkt herrschende Spannung wissen, weil nur dann die Leistung berechnet werden kann (Leistung = Strom x Spannung = W).

Erweitert man das mit der Zeit, über die diese Leistung geliefert werden konnte, hat man die gelieferte Energie (Energie = Strom x Spannung x Zeit = Leistung (W) x Zeit (h) = Wh).




EnEV 2016 macht das Bauen teurer: noch mal +10%

„Mit dem Hinweis, dass man womöglich auf Anforderungen im Brandschutz, bei der Höhe von Treppengeländern oder bei der Wärmedämmung beim Umbau von Kasernen in Flüchtlingsunterkünfte verzichten müsse, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer gestrigen Sommerpressekonferenz auf einige Kostentreiber im Wohnungsbau hingewiesen. Wir fordern daher, dass, sollte es Übergangsregelungen geben, diese dann auch für den gesamten Wohnungsbau gelten.“ [BAUFÜSICK: Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so ernst und traurig wäre. Auf Brandschutz verzichten – guckt die Merkel keine Aktuelle Kamera?]

So der Kommentar von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
Pakleppa weiter: „Wenn die Bundeskanzlerin deutsche Flexibilität anstelle deutscher Gründlichkeit fordert, dann muss das für alle gelten, auch um der Wohnungsnot in Ballungsgebieten Herr zu werden.“ Denn angesichts des starken Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland müssen dauerhaft mehr als 300.000 neue Wohnungen jährlich gebaut werden, und zwar Wohnungen, die sich Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen auch leisten können.

Allein die Erhöhung der Anforderungen der EnEV 2014 an neue Wohnungen, die ab 1. Januar 2016 in Kraft tritt, führt zu einer Verteuerung der Wohnungen von knapp 10 %, was sich dann auch in den Mieten niederschlägt. „Wir fordern daher, diese Erhöhung für die nächsten vier Jahre auszusetzen, um den Wohnungsneubau nicht weiter zu belasten.“ So Pakleppa. „Der Vorschlag der Bundeskanzlerin, normale Ausschreibungsregelungen zeitweise außer Kraft zu setzen, ist richtig. Allerdings besteht die Möglichkeit zur freihändigen Vergabe heute schon. Die Wertgrenzen von Bund und Ländern dafür bewegen sich zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro. Das ist ausreichend.“

Um dem bezahlbaren Wohnungsneubau aber entscheidende Impulse zu geben, fordert das deutsche Baugewerbe seit langem die Erhöhung der linearen AfA, alternativ die Wiedereinführung einer degressiven AfA.

„Wir brauchen ein ganzes Maßnahmenbündel, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern, dazu gehören neben der dringend gebotenen Überprüfung von Normen und technischen Standards auch die Kostentreiber, die die öffentliche Hand auf allen Ebenen den Bauherren auferlegt, wie z.B. die extrem hohe Grunderwerbsteuer in vielen Bundesländern oder die hohen Kosten für Bauland.“ So Pakleppa „Wir dürfen trotz allem nicht in hektischen Aktionismus verfallen, sondern müssen das Fundament für den Wohnungsneubau dauerhaft bauen.“

Quelle: ZDB, 01.09.2015

BAUFÜSICK: Darüber mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Wobei der “Verzicht auf Normen und Standards beim Wohnungsbau” ganz offensichtlich sowohl im Bauträgergeschäft als auch im Sektor Häuslebau gängige Praxis zu sein scheint, zumindest in Teilen.

ENEV 2016 hier

Übernommen von Baufüsik hier 




Klimanarren und die Lügenpresse DER SPIEGEL

Übertrieben? Leider nein, denn die bisherige Entwicklung enthüllt immer deutlicher die Strukturen des neuen Morgenthau-Plans. Er hat das Zerbrechen des industriellen Rückgrats von Deutschland zum Ziel. Der ideologische und operative Unterbau für die deutsche Politik bei Verfolgung dieses Plans wird dabei von einem fragwürdigen „Öko-Institut e.V.“ (hier, hier) geliefert, das von sich sagt „Das Öko-Institut, gegründet im Jahr 1977 als wissenschaftlicher „Anwalt der Umweltbewegung“, hat sich als eine europaweit führenden Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft etabliert„. Die totalitären Ziele dieses Öko-Instituts, das sich absurderweise auch noch mit den Begriffen „demokratisch“ und „Gerechtigkeit“ schmückt, kann man auf seiner Seite unter „Unsere Vision“ nachlesen (hier). Solch ein Institut erfreut sich der besonderen Wertschätzung deutscher Politik!

Verrückte gibt es natürlich überall auf der Welt, hierzulande aber anscheinend ungewöhnlich viele. Rote Lichter sollten zumindest aber dann blinken, wenn die deutsche Regierung solchen Verrückten folgt, so wie bereits schon einmal dem wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU). Dieser forderte in der Schrift „Welt im Wandel, Zusammenfassung für Entscheidungsträger“ von 2011 nämlich nichts weniger als die Abschaffung der Demokratie zur Durchsetzung ökologisch gesteuerter Regierungsformen und die Abschaffung der deutschen Kohleindustrie (hier, s. insbesondere die Seiten 3 und 4). Das skandalöse WGBU Dokument vom Jahre 2011 wurde unter der damaligen Regierungskoalition CDU/FDP veröffentlicht.

Der Niedergang der lange zuvor einmal liberalen Partei FDP, die gegen das WBGU Pamphlet weder protestierte noch das Verfassungsgericht gegen den WBGU anrief oder gar die Koalition angesichts solcher Ungeheuerlichkeiten platzen ließ, ist allein schon aus diesem WBGU Vorgang nachvollziehbar. Im ökotrunkenen Deutschland erfolgt zur Zeit die Wiederkehr des Totalitarismus, diesmal nicht unter kommunistischen oder nationalsozialistischen sondern unter ökoideologischen Vorzeichen. Keine einflussreiche politische Kraft wehrt sich dagegen.

Wie geht es aber nun aktuell weiter? Wir haben bereits die für uns extrem kostspielige Abschaffung der deutschen Kernkraftwerkstechnik miterlebt. Nennenswerte Forschung auf diesem Sektor gibt es in Deutschland ebenfalls nicht mehr. Der Untergang großer Energieunternehmen (Beispiel RWE) ist ferner nur noch eine Frage der Zeit. Die aktuell und ernsthaft von der deutschen Politik angestoßene Zerstörung der Kohleindustrie (s. die beiden o.g. SPIEGEL Artikel), welcher zwangsläufig die Vernichtung energieintensiver Unternehmen schlechthin, der deutschen Großchemie und endlich der Autoindustrie und dem mit ihr verbundenen Maschinenbau folgen wird, stellt dann alles Bisherige weit in den Schatten. Die entstehenden Schäden werden dann nur noch mit denen nach einem verlorenen Bombenkrieg zu vergleichen sein.

Es handelt sich leider nicht um Hirngespinste, denn die aktuelle Politik meint es bitterernst. Deutschland ist inbesondere in der Konsequenz grauenerregend, mit der es seine Fehlentscheidungen mit Klauen und Zähnen bis zum bitteren Ende durchzieht. Sehr alte Mitbürger erinnern sich noch an die letzten Tage des zweiten Weltkriegs, als allen Kombattanten zwar das nahe Ende bekannt war und dennoch Spezialeinheiten der deutschen Wehrmacht auf Fahnenflüchtige Jagd machten um fleißig zu exekutieren. Angesichts des aktuell völlig fehlenden Widerstands deutscher Industriemanager, Gewerkschaften, Industrieverbände und der immer noch nicht aufgewachten deutschen Bevölkerung gegen den bereits durchgeführten und weiter geplanten Wahnsinn industriellen Selbstmords durch „Dekarbonisierung“ verbleibt also im Gehorsams- und Konsensland Deutschland nur wenig Hoffnung.

Für die ökologische Verdämmerung und Verdummung der deutschen Bevölkerung haben ohnehin schon gründlich die deutschen Medien gesorgt. Diesen können wir daher den Vorwurf „Lügenpresse“ nicht ersparen. Hat man schon jemals von ernsthaftem publizistischen Widerstand gegen den neuen Morgenthau-Plan in den deutschen Medien gehört? Dieser neue Plan ist allen Fachleuten längst bekannt. Hat man ferner schon jemals, unbedeutende Ausnahmen ausgenommen, unabhängige Experten zur Klima- und Energiefrage in den deutschen Medien ausführlich zu Wort kommen lassen, so wie es tagtäglich den Klima-, Öko- und Energie-Clowns zugestanden wird – Musterbeispiel Prof. Claudia Kemfert.

Aber auch im Freundes- und Bekanntenkreis hört man nur noch von neuen Batterien für Wind- und Sonnenstrom, Power to Gas, die Welt vor dem Wärmetod rettenden Elektroautos und ähnlichen Hirngespinsten. Deutschland hat das wirtschaftlich-technische Rechnen und jegliche Vernunft komplett entsorgt. Die einzige vernünftige langfristige Zukunftschance, nämlich das sinnvolle Beibehalten unserer weltweit sichersten Kernkraftwerke, der Kohleverbrennung und der Forschung an modernen Kernreaktoren der Generation IV (inhärent sicher, kein Abfall, was kann man eigentlich mehr wollen?) wird dagegen vertan. Schon bloßes Erwähnen der Kernkraft wird im persönlichen Umfeld mit Verachtung bestraft. Kürzerfristig kann in den nächsten Jahrzehnten noch die Kohle zum Einsatz kommen, denn von „Dreckschleudern“ kann keine Rede sein. Jedem, der solchen Unsinn von sich gibt, werden Besuche der Großekraftwerke Mannheim oder Lippendorf empfohlen.

Nun zur Berichterstattung des SPIEGEL in seinen „Rauchfreie Landschaften“ und „Wir werden anders leben„: Wir titeln unseren Beitrag mit „die Lügenpresse DER SPIEGEL„, ein schwerer Vorwurf, der nun auch zu begründen ist: Wir bezeichnen hier eine Berichterstattung als „Lügenpresse“, wenn

1) sie Sachinformation oder Grafiken dazu verwendet, dem Leser einen völlig anderen Sach- oder Tatbestand zu suggerieren, oder
2) sie maßgebende Sachinformation verschweigt, oder
3) sie in Interwiews Partei ergreift, indem sie für die befragte Person zwar unangenehme, für das Interview aber maßgebende Fragen erst gar nicht stellt, oder
4) sie nur der eigenen Auffassung genehme Interviepartner einlädt und Fachexperten anderer Meinung ignoriert.

Das Rauchschwaden-Bild aus Kohlekraftwerken in dem SPIEGEL Artikel „Rauchfreie Landschaften“ ist Musterbeispiel für Lügenmethode 1). Rauch aus Kohlekraftwerksschornsteinen oder gar Wasserdampf aus Kraftwerkskühltürmen hat mit dem unsichtbaren CO2 nichts zu tun. Dass diese „CO2-Täuschung“ so gut wie alle Medien bevorzugen, ist keine Entschuldigung für den SPIEGEL, der sich bekanntlich als Qualitätsmedium versteht. Insbesondere im Falle des SPIEGEL, wobei wir wohlwollend alle Kenntnis-Defizite seiner Journalisten (im vorliegenden Fall Horand Knaup und Gerald Traufetter) berücksichtigen, erscheint es ausgeschlossen, dass die folgenden Eigenschaften von CO2 den SPIEGEL Redakteuren unbekannt sein sollten:

1) Spurengas von aktuell 0,04 Volumenprozent in der Erdatmosphäre, sowie
2) unsichtbar und daher mit Kraftwerksrauch oder Wasserdampf aus Kühltürmen nicht zu verwechseln,sowie
3) bisher kein wissenschaftlich stringenter Nachweis eines maßgeblichen Klimaeinflusses seines anthropogenen Anteils in der Erdatmosphäre,sowie
4) Hauptbestandteil der Photosynthese (ohne CO2 gäbe es weder Pflanze noch Tier noch uns) und für die jüngste Ergrünung der Erde verantwortlich (hier, hier, hier, hier).

Zu Lügenmethode 2) gehört die SPIEGEL Aussage in „Rauchfreie Landschaften“, der Pariser Vertrag „verdonnere“ Deutschland. Der Vertrag sieht umgekehrt völlige Freiwilligkeit vor (hier, hier). Jedes Unterzeichner-Land kann ihn zu allem Überfluss auch noch nach wenigen Jahren kündigen. Der Vertrag ist, nüchtern gesehen und wenn man von seiner gewollten Wirksamkeit als mediale Propaganda-Aktion einmal absieht, komplett wertlos (hier). Dies sollte der SPIEGEL korrekterweise auch berichten.

Wenn nunmehr Ökonarren oder Ökoideologen wie Felix Matthes oder Barbara Hendricks das Ende des Benzin- und Dieselmotors einläuten, um Deutschlands Rolle als Klimavorreiter gerecht zu werden, muss man sich fragen: Sind diese Leute jetzt komplett übergeschnappt, oder ist das Zerstörungsprogramm unserer industriellen Basis eine langfristige, bewusst geplante Agenda? In Fällen von Regierungsmitgliedern drängt sich im letztgenannten Fall zumindest die Problematik des Amtseides auf. Dieser verlangt Fürsorge für das deutsche Volk aber keine Fürsorge für fiktive absurde Hypothesen wie die von einer katastrophalen globalen Erderwärmung durch anthropogenes CO2.

Zumindest ist von keiner Regierung dieser Welt eine ähnlich ökoideologische Selbstzerstörungswut und Konsequenz wie bei uns bekannt. Wie bereits erwähnt wird man allenfalls in dunklen Zeiten der deutschen Vergangenheit bei der Suche nach ähnlichem Abersinn noch fündig. Zitat SPIEGEL: „Diskret aber leitete die Regierung einen Politikwechsel ein. Auf dem Klimagipfel trat das Umweltministerium in aller Stille der Zero-Emission Vehicle Alliance bei. Ihr Ziel: die Abschaffung von Diesel- und Benzinmotoren in 30 Jahren„. Die zynische Verantwortungslosigkeit der deutschen Regierung, solch ein Zerstörungsprogramm unseres wichtigsten materiellen Existenzpfeilers „Automobilindustrie“ in Gang zu setzen, bedarf keines weiteren Kommentars.

Das SPIEGEL Interview von Barbara Hendricks „Wir werden anders leben“ gehört schließlich zu den Lügenmethoden 3) und 4). In diesem Interview entwirft die Umweltministerin – ernsthaft! – das Zukunftsszenario von 95% deutschen CO2 Einsparungen bis zum Jahre 2050. Ist dieser Dame und den SPIEGEL Redakteuren eigentlich klar, dass dann überhaupt keine Industrie mehr möglich ist? Bei dem kühnen Vorstoß kompletter Dummheit vergaß Frau Hendricks nur noch das „Ausatmungsverbot“ für die deutsche Bevölkerung, denn jeder von uns erzeugt im Jahr etwa 0,4 Tonnen CO2 durch ausatmen. Auch einer Expertin der „Margarine-Industrie am Niederrhein“ – so das Promotionsthema von Frau Hendricks – müssten wenigstens die Grundrechnungsarten sowie seitens der Fachmitarbeiter ihres Ministeriums die elementaren Zahlen zu den CO2 Emissionen Deutschlands und der Welt geläufig sein. Das gleiche ist auch von ordentlich recherchierenden SPIEGEL Redakteuren zu fordern.

Da wir uns in diesem Punkt nicht so sicher sind, helfen wir mit den folgenden Erläuterungen nach. Wir verwenden dabei die unter Fachleuten bevorzugte Emissionen-Angabe in C (Kohlenstoff) an Stelle von CO2. Erst in der Atmosphäre gilt dann die Äquivalenz von 1 ppm CO2 = 2,12 GtC (hier, hier). Ferner gibt das aktuelle CO2-Szenario des IPCC bei Verdoppelung des aktuellen CO2 Anteils der Erdatmosphäre einen geschätzten – weil tatsächlich unbekannten [2] – Wert zwischen 0,5 bis 1,5 °C globale Erwärmung an. Damit sind alle Voraussetzungen zu einer Abschätzungsrechnung beisammen, die die Wirkung der Agenda von Frau Hendrick auf die globale Mitteltemperatur angibt, wenn man dem IPCC folgen mag:

Der gegenwärtige Weltanteil Deutschlands an den aktuellen globalen C Emissionen von 10 GtC/Jahr pro Jahr beträgt rund 2% (hier), d.s. 0,2 GtC/Jahr (GtC = Gigatonne Kohlenstoff). Würde das private und industrielle Leben in Deutschland gemäß Frau Hendricks bis 2050 gänzlich CO2-neutral werden (wir setzen 95% grob mit 100% gleich), sich also alle Deutschen ab 2050 nur noch von Feldfrüchten, Pilzen und Beeren ernähren, sich mit Pfeil und Bogen Kaninchenfelle als Kleidung beschaffen, über keine Industrie mehr verfügen und daher auch keine Elektroautos oder Windmühlen mehr bauen, würden der Welt bei hier angenommener linearer Verringerung der deutschen CO2 Emissionen über die 35 Jahre auf CO2-Null-Emission 35 x 0,2 x 0,5 = 3,5 GtC anthropogene Kohlenstoffmissionen erspart bleiben.

Was passiert, wenn diese 3,5 GtC per industriellen Selbstmord aber nicht eingespart werden? Zunächst gelangt nur die Hälfte davon in die Atmosphäre, also 1,75 GtC, der Rest geht in den Ozean und die Biosphäre (die Airborne Fraction von CO2 beträgt aktuell etwa 50%, und das wird sich auch bis 2050 nicht ändern). Mit dem schon erwähnten Umrechnungsfaktor 2,12 von ppm CO2 in GtC wären dies dann 1,75/2,12 = 0,8 ppm deutsches CO2 in der Atmosphäre mehr. Rechnen wir großzügig mit 1,5 °C globaler Erwärmung bei CO2 Verdoppelung (heute haben wir 400 ppm) wobei wir von Linearität ausgehen wollen (real sind Temperatur und CO2 Konzentration logarithmisch miteinander verknüpft), würde der industrielle Selbstmord Deutschlands infolge seiner Decarbonisierung der Welt im Jahre 2050 satte (0,8/400) x 1,5 = 0,003 °C an zusätzlicher globaler Erwärmung ersparen.

Dieses Land, das der Welt 0,003 °C Erwärmung erspart, nennt Frau Hendricks dann weltweiten „Vorreiter“ und bricht darüber gar in Freudentränen aus, wie in Paris anlässlich des absurden Klima-Nonsense-Vertrags geschehen.

Wer nach den ökoideologischen Kindereien von Barbara Hendricks, Felix Matthes, Angela Merkel oder gar dem „Selbstverbrenner“ Hans-Joachim Schellnhuber noch ernst bleiben kann, dem fehlt jeglicher (Galgen)humor. Dabei sind insbesondere die von den Medien hofierten „wissenschaftliche Experten“ oft nur mogelnde Komiker. So verkündete beispielsweise H.-J. Schellnhuber als Mitautor einer wissenschaftlichen Fachveröffentlichung [3] noch im Jahre 2003 in der Zusammenfassung: „In der weit überwiegenden Anzahl von Stationen fanden wir keine Anzeichen für eine globale Erwärmung„. Untersucht wurden in dieser Arbeit 95 Stationen weltweit. Das verwendete Verfahren, die DFA Analyse (hier), ist heute keineswegs veraltet oder gar ungültig – ein EIKE-Mitglied als Verfasser wissenschaftlich begutachteter Klimapublikationen bestätigt uns dies zumindest, hat er doch selbst dieses Verfahren in mehreren wissenschaftlichen Klima-Fachveröffentlichungen angewendet (hier).

0,003 °C zusätzliche deutsche Erwärmung bei „höchst sträflichem“ Verzicht auf CO2 Enthaltsamkeit und aktuell schon insgesamt 17 Jahren erlebter Erwärmungspause ab dem warmen Nino Jahre 1998 bis zu dem ebenfalls warmen El Nino Jahr 2015 gaben nun zum Science-Fiktion-Thriller H.-J. Schellnhubers „Selbstverbrennung“ durch zu hohe CO2 Emissionen Anlass. Kompletten Schwachsinn zu schreiben sei selbstverständlich jedem gegönnt, wir sind schließlich ein freies Land, und unsere Buchhandlungen sind übervoll von derartigem Schwachsinn. Als Belohnung darf der Autor der „Selbstverbrennung“ immerhin auf Seligsprechung des heiligen Vaters rechnen. Wir würden uns freuen und gratulieren schon einmal vorsorglich, denn „Seligsprechung“, da erblassen dann sogar Enterprise und Star Wars vor Neid. Aber bei all dem Homo sapiens? Herr, lass endlich Hirn regnen, uns aus dem  Ökoalbtraum Deutschlands aufwachen, wieder vernünftig werden und alle Ökoideologen sofort auf ihr verdientes Altenteil schicken, ehe sie noch schlimmeren Unfug anstellen!

Quellen:

[1] H. Krauss u.U. Ebel: Risiko Wetter, Springer (2003); 250 S., zahlr. Abbildungen

[2] Diese Information ist in einer unscheinbaren Fußnote auf S. 16 des IPCC-Berichts von 2013 zu finden. Ins Deutsche übersetzt heißt es dort „Für die Klimasensitivität kann keine Abschätzung angegeben werden, weil keine wissenschaftliche Übereinstimmung über ihren Wert an Hand von Evidenz und Studien vorliegt.“

[3] J. F. Eichner, E. Koscielny-Bunde, A. Bunde, S. Havlin, and H.-J. Schellnhuber, Physical review E 68, 046133 (2003). Der Artikel ist unverändert im frei zugänglichen Arxiv erschienen und hängt hier als pdf an.

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Pariser Beschlüsse: Unlogik und Rechenschwäche

Der Primärenergieverbrauch betrug 2014 in Deutschland über 13.100 PJoule. Nicht einmal 2200 PJoule wurden als Strom an den Verbraucher abgegeben, also ungefähr 24 %. Zu dessen Erzeugung ca. 6100 PJoule an Primärenergie eingesetzt wurden. Weltweit beträgt der Stromanteil an der Primärenergie nur etwa 20 %.

Windkraft lieferte 2014 in Deutschland 206 PJoule, Photovoltaik 126 PJoule. So die aktuelle Doku der AG Energiebilanzen. Der Anteil dieser beiden Exoten an der deutschen Primärenergieerzeugung lag 2014 also bei 1,6 bzw. 1,0 %, zusammen 2,6 %. Das ist trotz aller finanziellen Anstrengungen der Stromverbraucher (über 20 Milliarden € jährlich) keine relevante Größe, um die Temperatur langfristig in irgend eine Richtung zu bewegen, schon garnicht feinmotorisch um genau 1,5 % nach oben, wie es die Konferenzteilnehmer in Paris beschlossen haben.

Nach dem Pariser Klimaabkommen lohnt ein Blick auf den europäischen und weltweiten Energiemix, um zu begreifen, wie abgefahren und haltlos die Träume von Paris sind. Zunächst ein Blick auf Europa:

Der Anteil von Erdöl an der Primärenergie-Versorgung in Malta liegt bei annähernd 100 %, in Zypern bei rund 95 Prozent. Es folgen Luxemburg, Griechenland und Irland mit rund 50 %. In Deutschland betrug der Anteil 2014 gut 34 %.

Kohle ist der wichtigste Energieträger in Bosnien und Herzegowina, Estland, Serbien und Polen mit jeweils deutlich über 50 %. In Deutschland lag der Anteil der Kohle an der Primärenergie-Versorgung 2014 bei mehr als 25 %.

In Frankreich hatte die Kernenergie einen Anteil von über 40 %. Bei einem Viertel oder mehr lag der Anteil der Kernenergie auch in Litauen, Schweden und der Schweiz. In Bulgarien, der Slowakei, Belgien und Slowenien lag der Anteil bei mehr als 20 Prozent, in Deutschland 2014 bei 8,1 %.

Der weltweite Blick fällt zunächst auf Asien. Dort hatte Kohle 2008 einen Anteil von 51 %, Erdöl von 22 %. Im Mittleren Osten brachte allein Erdöl 51 %. Lediglich in Afrika hatten erneuerbare Energien einen Anteil von fast 50 %. Dort holt man sich das Brennholz für den heißen Suppenkessel noch aus dem Wald. Wie das bei einer stark wachsenden Bevölkerung auf Dauer funktionieren kann, mag sich der Leser selbst ausmalen. In Deutschland gab es diesen hohen Wert bei Biomasse übrigens auch, und zwar vor 1840. Zu einer Zeit, als das Bevölkerungswachstum bei uns fast so hoch war, wie derzeit in Afrika.

Der weltweite Anteil erneuerbarer Energien wird bei der Primärenergie nicht vorankommen, weil Fortschritte in Europa durch prozentuale Rückgänge in den Entwicklungsländern aufgewogen werden. Eine Tendenz zur leichten Zunahme hat weltweit die Kernenergie. Außer in Deutschland und Österreich natürlich. Ansonsten wird alles beim Alten bleiben.

Der Weltenergieverbrauch an Primärenergie wird auf 600.000 PJoule jährlich geschätzt, Deutschland hat daran einen Anteil von gut 2 %. Wenn Deutschland bisher etwa 400 Milliarden € benötigt hat, um eine Produktion von 2,6 % Primärenergie aus Erneuerbaren zu erreichen, dann würde die Welt das 50fache an Subventionen benötigen, um denselben kaum meßbaren 2,6 -%-Anteil von Windkraft und Photovoltaik zu erzielen. 400 Milliarden x 50 = 20 Billionen €. Und was können 2,6 % bewirken? Selbst wenn man annehmen würde, daß Verbrennungsprozesse etwas mit dem Klima zu tun haben, würden 2,6 % aus Wind und Sonne so gut wie nichts bewirken.

Die Pariser Konferenz hat das Ziel formuliert, den weniger finanzstarken Staaten mit 100 Milliarden Dollar jährlich ab dem Jahr 2020 bis zunächst 2025 bei der Anpassung unter die Arme zu greifen.  Wie die erforderlichen Mittel zusammenkommen sollen, bleibt ein Rätsel. Zumal es sich bei den Empfängern um Länder handelt, in denen das meiste Geld ohnehin im Korruptionssumpf versickert. Und wie 100 Milliarden jährlich etwas bewirken sollen, wenn allein in Deutschland 2,6 % Energie aus Erneuerbaren über 20 Milliarden € Subventionen pro Jahr kosten, das kann niemand erklären. Die Pinocchiopresse und das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen machen gar nicht erst den Versuch damit klarzukommen.

Mathematisch und logisch geht das ganze Wunschdenken der Pariser Phantasten nicht auf.  In der französischen Hauptstadt ist unter der Leitung von Präsident Hollande an des Kaisers neuen Kleidern gewebt worden.




Sind Klima Vorhersagen immun gegen Ockham’s Rasiermesser?

Auf der Grundlage von Prognosen, diskutierten in Paris die politischen Führer und Regierungsvertreter Vereinbarungen, die für die Nationen der Welt außerordentlich einschneidende und teure Maßnahmen bedeuten würden [werden?]. Diese Prognosen genannten Szenarien und Prognosen des UN Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sind das Produkt von komplexen Computermodellen mit Scharen von sich gegenseitig beeinflussenden Annahmen.

Die Feststellung in Kesten Green‘s und Scott Armstrong‘s neuester Bewertung, dass die Komplexität die Prognosefehler um 27% im Durchschnitt erhöht, sollte den Delegierten bei den Pariser klimapolitischen Verhandlungen zu denken geben. Ockham’s Rasiermesser ist auch auf eine wissenschaftliche Prognose anzuwenden.

[Ockham’s Rasiermesser: "Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht zu einfach". Das heißt: Erklärungen, Theorien sollten möglichst ohne weitere, nicht beweisbare Annahmen, Hypothesen auskommen. Beispiel: positive Wasserdampf-Rückkopplung wird angenommen / ist notwendig, um hohe Temperaturen der Klimaprognose zu erreichen; A.D.]

Auf dem diesjährigen Internationalen Symposium über Vorhersagen, präsentierten Kesten und Scott eine Überprüfung der IPCC-Modellierungsverfahren mit einer Neun-Punkt-Checkliste in Übereinstimmung mit evidenzbasierten Leitlinien zur Einfachheit in der Prognose.

Sie fanden heraus, dass die IPCC-Verfahren eine "Einfachheit Rating" von 19% haben. Diese Zahl steht im Gegensatz zu einem Einfachheit Rating von 93% für das Kein-Wechsel (no-Trend) Modell der langfristigen globalen Durchschnittstemperaturen von Green, Armstrong und Soon.

Angesichts der riesigen Summen, die für den IPCC-Prozess ausgegeben wurden und wie seriös die Ergebnisse sind, die von den Delegierten in Paris erzielt wurden, ist es möglich, dass der Alarm über eine gefährliche vom Menschen verursachte globale Erwärmung, eine Ausnahme darstellt, auf die Ockhams Rasiermesser nicht anzuwenden ist.

Augenscheinlich nicht. Die durch eine fiktive Wette zwischen Scott Armstrong und Al Gore bewiesene Prognose vom einfachen Kein-Trendmodell und dem IPCC-Modell "business as usual" projizierte Erwärmungsrate von 0.03C pro Jahr, zeigt jeweils, dass die Vorliebe des IPCC für Komplexität die Größe der Prognosefehler um bis zu 45% über einen Zeitraum von sieben Jahren erhöht.

Frühere Hinweise in Grün, Armstrong, und Soon‘s (2009) Validierungsstudie stellten fest, dass die komplexen Vorhersagemodelle des IPCC die Größe der Prognosefehler auf das Siebenfache in Bezug auf das einfache No-Change-Modell für den Zeitraum des exponentiell steigenden atmosphärischen CO2 von 1851 bis 1975 erhöht.

Die Zusammenfassung von Kesten und Scott‘s Konferenzvorlage und die Folien werden von ResearchGate zur Verfügung gestellt.

Ihr Papier, "Einfachheit gegenüber der komplexen Prognose: Die Nachweise“ und ihre Checkliste auf Einfachheit sind auf den Simple-Forecasting.com Seiten der ForecastingPrinciples.com (ForPrin.com) Website verfügbar [Achtung: Link im Original funktioniert nicht; ist hier korrigiert; A.D.]

Sie können Ihre eigene Bewertung der IPCC-Verfahren vornehmen, um zu überprüfen, ob Ihre Ratings zu einem anderen Ergebnis führen. Die ursprüngliche Validierungsstudie der IPCC Prognose von Green, Armstrong, und Soon finden Sie hier.

Erschienen auf WUWT am 12. Dezember 2015

Übersetzt durch Andreas Demmig

Is climate forecasting immune from Occam’s razor?




Klimawandel und Landwirtschaft – eine Neubewertung

Klimawandel

Klimaänderungen sind eine dauerhafte Begleiterscheinung aller Phasen der Erdgeschichte. Die mittlerweile sehr sicheren Daten der vergangenen 50.000 Jahre zeigen, dass es während der ausklingenden letzten Eiszeit einen häufigen und zum Teil sehr abrupten Wechsel von Warm- und Kaltphasen um bis zu 5-6°C gab. Verglichen damit leben wir seit etwa 10.000 Jahren in einer klimatisch außergewöhnlich stabilen Phase, die vermutlich die entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung des Ackerbaus und des modernen Menschen war. (Abb. 1).

Abb. 1: Temperaturverlauf der letzten 50.000 Jahre, bestimmt anhand von Sauerstoff-isotopengehalten im Grönlandeis. Deutlich erkennbar sind die erheblichen Schwankungen bis vor etwa 15.000 Jahren und die auffällige Stabilisierung seit etwa 10.000 Jahren, in der im Zuge der neolithischen Revolution Landwirtschaft und Zivilisation entstanden (aus Behringer, 2010, basierend auf Daten von Rahmstorf, 2003).

Obwohl sich das Klima in der Neuzeit vergleichsweise deutlich stabilisiert hat, ist es dennoch nicht konstant. Klimaschwankungen, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als in der unmittelbaren Nacheiszeit, lassen sich auch in den letzten Jahrhunderten feststellen. Sie haben die Kulturgeschichte des Menschen maßgeblich geprägt. So fällt der Beginn des Ackerbaus in die Warmphase des sogenannten Atlantikums vor 8000 bis 5000 Jahren, der wärmsten Phase seit der letzten Eiszeit, als es mindestens 2-3 Grad wärmer war als heute. Unter diesen Bedingungen gab es in den heute ariden Gebieten Vorderasiens und Nordafrikas einschließlich der Sahara feuchte Grassavannen, bestens geeignet für fruchtbaren Ackerbau. Der für die Menschheitsentwicklung einschneidende Beginn des sesshaften Ackerbaus und der Benutzung von Werkzeugen (neolithische Revolution) wird auf diese Warmphase zurück geführt. Weitere Warmphasen wie die römische Warmzeit von 400 v. Chr. bis 200 n. Chr. und die Mittelalterwarmzeit von 800 bis 1100 folgten. Sie waren Blütezeiten der Kulturentwicklung des Menschen. Die ab 1500 einsetzende „kleine Eiszeit“ dagegen brachte Hungersnöte über Europa und wird als Mitverursacher von Pest, Hexenverfolgung und Bauernkriegen angesehen. Erst seit etwa 1850 steigen die Temperaturen wieder an. In dieser nacheiszeitlichen Wiedererwärmungsphase ist die moderne Zivilisation und Landwirtschaft entstanden.

Für diesen modernen Klimawandel liegen seit etwa 1860 kontinuierliche Thermometermessungen vor. Sie zeigen für Deutschland seit 1881 einen Temperauranstieg von etwa 1,2 Grad (Tab. 1). Dieser war verbunden mit einer Zunahme des Niederschlags um insgesamt etwa 11% und einer Verlängerung der Vegetationsdauer um 22 Tage. Hinzu kommt ein Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts von 300 auf etwa 390 ppm.

Tab. 1: Beobachtete Temperatur- und Niederschlagsveränderungen in Deutschland 1881 bis 2000 (n. Petersen u. Weigel, 2015)

Klimafaktor

Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Jahr

Mittl. Temperatur [°C]

+ 1,4

+1,1

+1,2

+1,0

+1,2

Mittl. Niederschlag [%]

+ 11,0

0,0

+ 7,5

+ 27,4

+10.8

Folgen für die Landwirtschaft
In der Landwirtschaft werden die klimatischen und atmosphärischen Veränderungen des letzten Jahrhunderts von einem bis etwa 1950 stetigen, danach aber äußerst dynamischen Ertrags- und Produktivitätsfortschritt begleitet.

So haben sich seit 1960 die Erträge der wichtigsten Fruchtarten des Ackerbaus wie Weizen, Mais oder Zuckerrübe um den Faktor 2 bis 3 erhöht (Abb. 2). Die weltweite Weizenproduktion hat sich seit 1960 mehr als verdoppelt und dies auf weitgehend der gleichen Anbaufläche.

Als Ursache dieser in der Geschichte der Menschheit einmaligen Ertragssteigerung wird üblicherweise der agrotechnische Fortschritt, insbesondere verbesserte Sorten, effektiverer Pflanzenschutz, bessere Düngung und verbesserte Anbau- und Erntetechnik genannt. In Anbetracht der gleichzeitig erfolgten Klimaveränderung stellt sich allerdings die Frage, in wieweit auch diese mit zu dem Produktivitätsfortschritt beigetragen hat.

Da sich in der Landwirtschaft ein ständiger Wandel in der Anbautechnik vollzogen hat, kann der Einfluß von Klimaveränderungen auf die Pflanzenproduktivität nur in einem vom Fortschritt wenig beeinflußten System untersucht werden. Hierzu eignen sich Forstnutzungssysteme, weil hier das Wachstum von Pflanzenbeständen unter weitgehend gleichbleibenden Bedingungen über viele Jahrzehnte verfolgt werden kann. Eine solche Studie von der Technischen Universität München-Weihenstephan hat kürzlich die Inventurdaten zu Produktivitätsveränderungen seit 1900 von Fichte und Buche an 36 bzw. 22 Standorten in Deutschland analysiert. Die Ergebnisse zeigen einen generellen Anstieg der Produktivität seit 1900, der sich allerdings ab 1960 massiv verstärkt hat Tab. 2).

Tab. 2: Produktivitätsänderungen (in %) in Fichten- und Buchenbeständen in Deutschland 1960 – 2000 (n. Pretzsch et al., 2014)

Parameter

Fichte

Buche

Mittl. Bestandsvolumen

+34

+20

Mittl. Zuwachsrate

+32

+77

Fichte: 36, Buche: 22 Standorte; 75jährige Bestände

Die Autoren führen diesen Produktivitätszuwachs auf gestiegene Temperaturen, längere Vegetationszeiten und erhöhte CO2-Gehalte zurück. Interessant ist, dass die Produktivitätszuwächse besonders groß in den 80iger Jahren waren, als in Deutschland das sog. ‚Waldsterben‘ diskutiert wurde.

Abb. 2: Entwicklung der Erträge von Körnermais und Weizen in den USA von 1900 bis 2012. Auffällig ist der stark zunehmende Anstieg seit 1960 (Daten: USDA).

Abb. 3: Entwicklung der terrestrischen Netto-Primärproduktion in Ostasien von 1901 bis 2002. Zu beachten ist der besonders starke Anstieg seit ca. 1960 (Ergebnisse dreier Ökosystemmodelle; n. Piao et al., 2011).

Ähnlich auffällige Produktivitätszuwächse wurden in zahlreichen Forstnutzungssystemen seit etwa 1960 auch weltweit nachgewiesen. So wurden bei mehreren Baumarten in Nordamerika und Europa ähnlich starke Zuwächse wie bei Fichte und Buche in Deutschland gemessen. Dies deckt sich mit zahlreichen weiteren Befunden über eine signifikante Zunahme der Netto-Primärproduktion (NPP), also der gesamten Photosyntheseleistung, der wenig oder gar nicht beeinflußten Vegetationsdecke seit 1900, die vor allem seit 1980 unter anderem durch Satellitenmessungen in allen Teilen der Welt festgestellt werden. Die Produktionszuwächse sind erheblich und liegen in vielen Regionen im zweistelligen Prozentbereich in den letzten Jahrzehnten (Abb. 3).

In gleicher Weise hat sich die Thundrenvegetation auf Nord- und Südhalbkugel in den polaren Randzonen von 1980 bis 2010 signifikant ausgeweitet. Nicht zuletzt ist in den letzten Jahrzehnten der Erwärmung auch ein erheblicher Rückgang der Wüsten weltweit feststellbar. So haben Satellitenmessungen eine deutliche Wiederbegrünung der Sahelzone Nordafrikas ermittelt und auch die ariden und semiariden Regionen Chinas sind seit 1982 deutlich zurückgegangen. Neben den gestiegenen Niederschlägen wird als Grund hierfür auch die erhöhte Wassernutzungseffizienz der Pflanzen durch das höhere CO2-Angebot genannt.

Die von Wissenschaftlern als ‚globales Greening‘ bezeichnete Entwicklung in der Erwärmungsphase der Neuzeit ist inzwischen durch umfassende Daten klar belegt. Die Daten zeigen, dass eine wärmere Welt eine fruchtbarere Welt ist, was sich mit den Befunden aus dem Atlantikum deckt. Als wesentliche Treiber werden übereinstimmend die Erwärmung verbunden mit höheren Niederschlägen und der CO2-Anstieg angesehen. Es besteht kein Zweifel, dass auch die landwirtschaftliche Produktion von dieser Klimaentwicklung profitiert hat und ein nicht unbedeutender Anteil der Ertragssteigerungen besonders seit 1960 auch diesen insgesamt günstigeren Wachstumsbedingungen zuzuschreiben ist.

Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel

Für die Abschätzung der Anpassungsfähigkeit der Pflanzenproduktion an Klimaveränderungen ist die Klimasensitivität bestimmter Ackerbaukulturen ein wichtiges Maß. Dies wurde in einer Studie der Universität Göttingen durch einen Vergleich der Produktivität des Ackerbaus unter den unterschiedlichen Klimabedingungen an fünf Hochertragsstandorten in Mitteleuropa untersucht. Die Klimadaten und Ertragszahlen für Zuckerrübe, Winterweizen, Wintergerste und Winterraps der 5 Standorte gehen aus Tabelle 3 hervor. Die Temperaturspanne umfasste dabei maximal 4,9°C zwischen den Standorten Poebene und Niederschlesien. Die maximale Niederschlagsdifferenz lag zwischen 802 mm in der Kölner Bucht und 591 mm in Niederschlesien.

Tab. 3: Klimadaten und durchschnittliche Erträge (dt/ha) verschiedener Kulturarten an fünf europäischen Hochertragsstandorten mit überwiegend tiefgründiger Parabraun- und Braunerde (verändert nach Wendt, Masterarbeit Uni Göttingen 2013)

Kulturart

Pariser Becken

(10,6°C/639 mm)

Erträge 2000-2007

Kölner Bucht

(9,8°C/802 mm)

Erträge 2003-2012

Hildesheimer Börde (8,9°C/654 mm)

Erträge 1998-2007

 Niederschlesien

(8,3°C/591 mm)

Erträge 2000-2009

 

 Poebene

(13,2°C/708 mm)

Erträge 1998-2007

Zuckerrübe

767

630

590

467

567

Winterweizen

77

87

90

46

55

Winterraps

30

38

37

27

34

Wintergerste

70

79

72

63

52

Interessanterweise zeigen die langjährigen mittleren Erträge keine systematische Beziehung zu den Temperatur- und Niederschlagsbedingungen der verschiedenen Standorte. Während in der warmen Poebene höhere Erträge als im kühleren Niederschlesien erzielt werden, liegen die Erträge beim Vergleich des wärmeren Pariser Beckens meist unter den Erträgen der kühleren Hildesheimer Börde. Die beiden klimatisch ähnlichsten Standorte Niederschlesien und Hildesheimer Börde zeigen dagegen deutlich unterschiedliche Ertragsniveaus.

Die Schlußfolgerung ist, dass die betrachteten vier Ackerbaukulturen in einem Temperaturkorridor von fast 5°C keine wesentliche Klimasensitivität besitzen. Die Ertragsunterschiede sind viel mehr weitgehend auf die Anbautechnik zurückzuführen. Die in dieser Studie untersuchte Temperaturdifferenz liegt deutlich über den pessimistischsten Erwärmungsszenarien des Weltklimarats. Es ist also davon auszugehen, dass sich der moderne Ackerbau in einem hinreichend großen Temperaturkorridor an die jeweiligen Klimaveränderungen anpassen und unabhängig von diesen eine hohe Produktivität erzielen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass dem Landwirt eine moderne Anbautechnologie in vollem Umfang zur Verfügung steht, um vor allem auf die viel wichtigeren kurzfristigen Jahresschwankungen der Witterung reagieren zu können.

Zusammenfassung

–       Die neuzeitliche Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat die globale Produktivität von natürlichen Ökosystemen und wenig beeinflussten pflanzlichen Produktionssystemen erheblich gesteigert.

–       Neben der gestiegenen Temperatur sind erhöhte Niederschläge, längere Vegetationsperioden und das gestiegene CO2-Angebot für diese Entwicklung verantwortlich.

–       Die Ertragssteigerungen in der modernen Pflanzenproduktion durch den agrotechnischen Fortschritt sind durch günstigere klimatische und atmosphärische Bedingungen in den letzten 50 Jahren zusätzlich verstärkt worden.

–       Bezüglich der notwendigen Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion zur besseren Nachfragebefriedigung und Ernährungssicherung hat sich die Klimaveränderung seit etwa 1960 als günstig erwiesen.

–       Im Hinblick auf eine zukünftige globale Ernährungssicherung ist eine klimatisch bedingte globale Steigerung der Pflanzenproduktivität uneingeschränkt positiv zu bewerten, insbesondere in Bezug auf die Alternative einer stagnierenden oder gar rückläufigen Temperaturentwicklung.

–       Durch die Möglichkeiten moderner Anbautechniken kann der Pflanzenbau hohe und höchste Produktivität innerhalb eines breiten Temperaturkorridors realisieren. Im Hinblick auf die durch Klimamodelle angenommenen zukünftigen Klimaveränderungen ist nur von einer geringen Klimasensitivität und damit geringen Gefährdung der Pflanzenproduktion auszugehen.

Vor dem Hintergrund dieser umfangreichen Ergebnisse der neueren Klimaforschung ist eine Neubewertung des Klimawandels für die Landwirtschaft erforderlich. Da die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Gesellschaft ist, erscheint eine solche Neubewertung auch insgesamt geboten.

Dies schließt die Bewertung des CO2 als bedeutenden Wachstumsfaktor für Pflanzen mit ein. Dieser Neubewertung sollten die inzwischen messbaren und signifikant positiven Wirkungen der Klimaveränderungen der letzten 50 Jahre zugrunde gelegt werden.

Zitierte Literatur:

Behringer, W. (2010) Kulturgeschichte des Klimas. Ch. Beck Verlag.Petersen, U. ,

H.-J. Weigel (2015) Klimaresilienz durch Agrobiodiversität? – Thünen-Report 25.

Piao, S. et al. (2011) Contribution of climate change and rising CO2 to terrestrial carbon balance in East Asia: A multi-model analysis. Global & Planetary Change 75, 133-142.

Pretzsch, H., P. Biber, G. Schütze, E. Uhl, T. Rötzer (2014) Forest stand growth dynamics in Central Europe have accelerated since 1870. Nature Comm. 5, 4967.

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)* Prof. Dr. Andreas von Tiedemann ; Georg-August-Universität Göttingen,  

Department für Nutzpflanzenwissenschaften; Fachgebiet für Pflanzenpathologie und -schutz; Abt. Allgemeine Pflanzenpathologie und -schutz.

Die vorstehende Arbeit ist erschienen in: DLG-Mitteilungen ll/2015, S. 69-71

(PDF im Anhang zum download)

Die EIKE-Redaktion dankt Prof. von Tiedemann für die Gestattung des Nachdrucks

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Einige Gedanken zur Sozio-Biologie der sogenannten Klimakonferenz in Paris.

Entwicklungsgeschichtlich ist der Mensch (Homo Sapiens, lateinisch „der verstehende, der vernünf­tige“).  die einzige überlebende Art der Gattung der menschenartigen, Homo[1].  Urahn des Homo sa­piens dürfte die Art  Homo erectus sein, dessen aufrechter Gang ihn befähigte, die vorderen Glied­maßen für den Gebrauch von Werkzeugen zu entwickeln. Den aufrechten Gang hatte die Natur be­reits bei den Dinosauriern erfunden, jetzt kamen durch die Entwicklung des Gehirns und der Spra­che die Fähigkeit zu vernünftigem, vorausplanenden Handeln dazu, die diese Arten so enorm er­folgreich machten.  

Ein Blick in die Geschichte der Menschheit zeigt, dass es trotz dieser im Tierreich einmaligen Fä­higkeiten immer wieder große Katastrophen gab, die letztlich auf völlig irrationale Handlungen großer Volksgruppen zurückzuführen waren. Offensichtlich schließt die Fähigkeit zu planmäßigem, vernünftigen Handeln nicht aus, dass unter bestimmten Bedingungen auch völlig unvernünftige Handlungsweisen realisiert werden. Die Voraussetzungen dazu scheinen ebenfalls im Gehirn so fun­damental angelegt zu sein, dass sie durch die grundsätzlich vorhandene Lernfähigkeit nicht voll­kommen eliminiert werden können.

Als erster hat sich der französische Soziologe Gustave Le Bon grundlegend mit dem Phänomen aus­einander gesetzt, dass der Mensch als Bestandteil einer Massenbewegung völlig anders reagiert als als Individuum. Le Bon schrieb sein Hauptwerk, die „Psychologie der Massen“ 1895, also in der Zeit der ersten industriellen Revolution und des ungezähmten Kapitalismus. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass bei ihm eine kulturpessimistische Haltung vorherrscht. Die aufkommenden so­zialistischen Strömungen hielt er für vorwiegend zerstörerisch und ungeeignet, bestimmende Ele­mente der Politik zu werden. Diese Schlussfolgerung hat sich als falsch erwiesen. Die Gesellschaf­ten zeigten sich lernfähig. Aus dem Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus war eine Synthese möglich z.B. in Gestalt der Sozialen Marktwirtschaft, wie sie ausgehend von durch Alfred Müller-Armack entwickelten Konzepten von Ludwig Erhard in Deutschland realisiert wurde. Die in den 30 iger Jahren von den sogenannten Ordoliberalen[2]  um Walter Eucken et al. formulierten Ideen für eine moderne Volks­wirtschaft waren die Basis für den außerordentlich erfolgreichen Wiederauf­stieg Deutschlands aus der vom 2. Weltkrieg hinterlassenen Katastrophe. 

Hier sind wir wir nun angesichts der neuen, von den Umweltverbänden und Organisationen wie dem UNFCCC[3] ausgehenden und von Instituten wie dem PIK[4] vorangetriebenen Vorstellungen ei­ner  „Großen Transformation“ an einem entscheidenden Punkt tiefer Sorge. Es ist eine neue Art ei­ner so­zialistischen Bewegung entstanden auf der Basis malthusionistischen[5] Gedankenguts. Jetzt nicht mehr wegen der aus gesellschaftlichen Ungleichheiten resultierenden Ungerechtigkeiten sondern auf der Basis eines  Verteilungskampfs um angeblich knappe Ressourcen, die „gerecht“ verteilt werden müssen. 

Der Autor vermutet, dass eine der Wurzeln der heutigen Situation in den vom Club of Rom entwi­ckelten kultur- und technikfeindlichen Projektionen liegt, die letztlich das Scheitern der modernen Industriesegelschaften durch Versiegen der Ressourcen und nicht mehr beherrschbare Umweltzer­störung vorhersagten. Auf dieser Basis entstanden in den „Volksmassen“ der Industrieländer Zwei­fel an der Möglichkeit der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des relativ großen Wohlstands. Auf jeden Fall wäre dieser nicht mehr mit gutem Gewissen zu genießen.

Dies sind Wirkungen im Unbewussten der Massenseele, die bereits von Le Bon als der Wirksamkeit der Vernunft weit überlegen analysiert wurden. Die Massen werden dadurch gefügig, neuen Prophe­ten  zu folgen, die zur „Umkehr“ aufrufen und sich dadurch als neue Führer etablieren. Le Bon un­tersucht bereits die Voraussetzungen für den Erfolg solcher „Führer“.  Vernunft ist nicht notwendig, wichtig sind Schlagworte, große Gesten und geschickte Täuschungen. Le Bon beschreibt, wie auf diese Weise politische Meinungen, Ideologien und Glaubenslehren bei den Massen Eingang finden. Beispiele moderner Schlagwörter sind: Das „Zweigradziel“ oder „Dekarbonisierung“.

Untersucht man auf diesem Hintergrund die aktuelle Klimahysterie und die damit begründete Ener­giepolitik, so erkennt man, dass alle genannten Elemente für das erfolgreiche Wirken geschickter Demagogen vorhanden sind. Für ein erfolgreiches Wirken bedienen sich diese neuen Führer, etwa vom Typ eines Al Gore oder Hans-Joachim Schellnhuber (Leiter des PIK) des publikumswirksamen Auftre­tens entspre­chenden „Kampftruppen“, die ihnen bedingungslos folgen. Das sind die vielen NGO’s  wie Green Peace, BUND, usw. die alle Eigenschaften eines „Gruppendenkens“ aufweisen, wie es ausge­hend von den Ansätzen Le Bons von Irving Janis[6] [7] und anderen beschrieben wird. Das Grup­pendenken ist dabei gekennzeichnet durch die völlige Unterwerfung des Einzelnen unter das Den­ken einer Gruppe. Dies kann eine Religionsgemeinschaft, eine Partei oder, wie hier, eine NGO sein. Ein Hinterfragen der Grundlagen der jeweils verfolgten Ziele findet nicht mehr statt. Es herrscht ein ex­tremer Konformitätsdruck zur Anpassung an die Gruppe und eine Stigmatisierung von Abweich­lern. Die oben genannten Schlagwörter werden zu Dogmen einer neuen Religion. Ein sehr bedenkli­ches Beispiel für einen solchen Konformitätsdruck in der von einer Parlaments­fraktion gebildete Gruppe gab seiner Zeit der CDU Abgeordnete Arnold Vaatz bei der Abstimmung über den Ausstieg aus der Kernenergie zu Protokoll. 

Im Wikipedia Artikel zum „Gruppendenken“ wird besonders die Konsequenz einer extrem selekti­ven Wahrnehmung hervorgehoben, die schlussendlich zu desaströsen Fehlentscheidungen führen kann:

            – Betrachtung nur von wenigen, ausgewählten Alternativen.

– Nichtbeachtung der Meinungen von Experten oder Außenstehenden

– sehr selektive Informationsbeschaffung (nur Informationen, welche in die bereits einge­schlagene Richtung passen), kein zusätzliches Bemühen um zusätzliche Informationen

– Einzelne Gruppenmitglieder bestätigen sich gegenseitig ihre Theorien.

– Keine Erstellung von Alternativ- oder Notfallplänen. 

Le Bon betont bei seiner Auseinandersetzung mit den Begriffen Konformität und Gruppendenken dass der Einzelne auch als Angehöriger einer Hochkultur in der Masse seine Kritikfähigkeit verliert und sich affektiv, zum Teil primtiv-barbarisch verhält. Er ist in der Massensituation leichtgläubiger und unterliegt psychischer Ansteckung. Von mit diesen Mechanismen vertrauten Anführern ist die Masse daher leicht zu lenken. Er betont dabei immer wieder wie leicht politische Meinungen, Ideo­logien und Glaubenslehren bei den Massen Eingang und Verbreitung finden. 

–      Die Mitglieder einer Masse büßen ihre Kritikfähigkeit ein. Ihre Persönlichkeit schwin­det. Die Masse erliegt leicht Suggestionen, wird hysterisch und ist leicht zu lenken.

–      Die Meinungsbildung erfolgt durch geistige Ansteckung.

–      Die Masse denkt nicht logisch, sondern in Bildern, die häufig durch einfache Sprach­symbolik hervorgerufen werden (Aktuelles Beispiel: Der gefährdete Eisbär).

Ein typisches Merkmal moderne Massenbewegungen ist, dass das einzelne Individuum durchaus glaubt, idealistischen Zielen zu dienen, wie etwa die Rettung der Welt. In diesem Verhalten wird es von den jeweiligen Führern bestärkt. Eines der neueren Gutachten des WBGU heißt z. B. „Klima­schutz als Weltbürgerbewegung“ [8] , die eindeutig faschistoide Tendenzen aufzeigt. 

Im Gegensatz zu diesen Appellen an das Gemeinwohl kann man bei solchen Bewegungen meist feststellen, dass die Erfinder durchaus egoistische Ziele verfolgen. Im Falle der Klimaschutzbewe­gung ist dies recht gut dokumentiert. Sie wurde von einer Gruppe amerikanischer Politiker und Lobbyis­ten um den gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Al Gore als Geschäftsidee geboren. Als Startereignis kann der Vortrag des mit Al Gore befreundeten seinerzeitigen (1981 – 2013)  Lei­ters des NASA Goddard Instituts for Space Studies, James Hansen ausgemacht werden, den er 1988 bei bei einer Congressional Testimony on climate change hielt. Er führte aus, dass dringend Maß­nahmen gegen eine auf menschliche Aktivitäten rückführbare globale Erwärmung getroffen werden müssen. Die Details dieser ganzen, mafiösen Aktivitäten wurden von einem damaligen Insider die­ses Systems detailliert beschrieben [9].

In diesem Zusammenhang ist die Frage interessant, wie Angela Merkel zur international anerkann­ten Galionsfigur in Sachen „Klimaschutz“ aufsteigen konnte und welche Ziele sie dabei verfolgt.

Merkel stammt aus einem staatsnahen Prominentenhaushalt der DDR. Ob sie dabei auch Gelegen­heit hatte,  sich mit Problemen der Vokswirtschaft auseinander zu setzen, ist unbekannt. Von ihrem Elternhaus her und der dort verkehrenden DDR Prominenz (siehe z.B. Ederer [10] Seite 209 ff) ist aber anzunehmen, dass ihr eine staatlich gelenkte Planwirtschaft als der Normalfall vorkam, wäh­rend das kapitalistische Wirtschaftsmodell eher negativ besetzt war.

Bis zum Ende der DDR waren von ihr keinerlei herausragende Leistungen bekannt. In der Über­gangszeit schloss sie sich einem „Runden Tisch“ an, ohne dabei durch besondere Kreativität aufzu­fallen (11).

Den „Runden Tisch“ nutzte sie zielstrebig, um einen Zugang zur CDU zu bekommen [11]. Aus sozio­psychologischer Sicht sind nun die weiteren Stationen ihres Aufstiegs interessant. Peter R. Hofstät­ter [12] beschreibt in seiner Gruppendynamik auch Vorgänge, die sich in Gruppen bei der Auswahl von Anführern abspielen. In relativ unübersichtlichen Situationen neigen Gruppen dazu, eher ange­passte, unauffällige Führungspersonen zu wählen. Die Gruppe lenkt dann den Anführer.

Ein solcher Zustand mag in der damals in der CDU unter dem  durch die Spendenaffäre geschwäch­ten Altkanzler geherrscht haben. Die CDU sah ihre Felle davonschwimmen, aber keiner der alten Gefährten Kohls mochte gegen ihn aufstehen. Diese Rolle übernahm die gerade neugewählte Gene­ralsekretärin, die jetzt zum ersten mal ihre später zum Markenzeichen werdende Bindungslosigkeit zeigte. Mit ihrem am 22.12.1999 in der FAZ veröffentlichten Artikel: „Die von Helmut Kohl einge­räumten Vorgänge haben der der Partei Schaden zugefügt“  beendete sie die langjährige Herrschaft Helmut Kohls und beginnt ihren unaufhaltsamen Aufstieg zur Kanzlerkandidatin und schließlich 2005 nach ihrem Sieg gegen Gerhard Schröder zur Kanzlerin. 

Wie sich nun herausstellt, war dies der Beginn einer neuen Ära in der deutschen Politik. Nachdem die SPD 1959 das Godesberger Programm verabschiedet hatte, in der sie sich von einer sozialisti­schen Arbeiterpartei zu einer modernen Volkspartei entwickelte, waren die wirtschaftspolitischen Vorstellungen aller deutschen Regierungen von den Erhardschen Ideen einer sozialen Marktwirt­schaft geprägt, in der ein freies Unternehmertum die wesentliche, gestaltende  Kraft ist. Die Grundi­dee ist dabei, dass es einen Markt von Individuen, den Homo Ökonomikus,  gibt, die jedes für sich versuchen einen maximalen Gewinn zu erzielen. Das ist also das Gegenteil der Le Bon’schen Mas­se, bei der die Urteilskraft des Einzelnen zugunsten einer dumpfen Massenseele aufgehoben ist.

Diese Ära wird nun von einer Politik abgelöst, die Deutschlands Unternehmer in zunehmende Ab­hängigkeit von einem immer dichter werden, von den europäischen Institutionen geschaffenen Re­gelwerk bringt. Hauptziel der wirtschaftlichen Aktivitäten ist dabei nicht mehr die Vermehrung des Wohlstands des deutschen Volkes, sondern Ziele wie etwa „Die Bewahrung der Schöpfung“ [13]. An­gela Merkel fällt dabei meist die Rolle des „big spender“ zu, die ihr in der europäischen Politik die Führungsrolle verschafft. Stichworte in diesem Zusammenhang sind z.B.

–      Glühlampenverbot, Staubsaugerleistungsbeschränkung, Grenzwerte für CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen.

–      aber auch die (gegen die europäischen Verträge verstoßende) Rettung Griechenlands vor der Pleite.

Wesentlich ist dabei, dass die die Wirtschaft bestimmenden Parameter sich nicht mehr im freien Spiel der marktwirtschaftlichen Kräfte einstellen, sondern einem System staatlicher Mangelverwal­tung unterworfen werden. Im Gegensatz zu von früher bekannten ähnlichen Zuständen, wie z.B. während des Krieges oder in der DDR ist die Ursache dieses Mangels aber nicht mehr das Wirken feindlicher Kräfte, sondern die Folge einer künstlich, aus ideologischen Gründen herbeigeführter Verknappung. Anschaulich dargestellt wird das durch den grün ideologischen Begriff des „ökologi­schen Fußabdrucks“. Dabei wird aus Ansprüchen an Ernährung, Verkehr usw. mit letztlich sehr willkürlichen Ansätzen eine äquiva­lente Fläche berechnet, die man z.B. als Europäer beansprucht. Es ist keine Überraschung, dass die­se Fläche viel zu groß ist und wenn alle Menschen ähnliche An­sprüche hätten brauchen wir eine zweite Erde! Deshalb müssen wir uns aus ethischen Gründen ein­schränken!

Angela Merkel wird oft und vermutlich zu Recht ein Politikstil vorgeworfen, der durch eine gewis­se Beliebigkeit gekennzeichnet ist. Eine konstante Komponente ist aber erkennbar, das ist ihr durch­gängig großes Engagement in der internationalen Klimapolitik, die nun zu einem Hauptmerk­mal der deutschen Politik wird. Deutschland ist aus internationaler Sicht nicht mehr das Musterland einer erfolgreichen Marktwirtschaft, sondern das Land der Klimakanzlerin. 

Bereits bei der ersten Klimakonferenz COP 1 in Berlin war sie als Umweltministerin maßgeblich an dem Versprechen beteiligt, dass Deutschland sich verpflichtet, den größten einzelnen Beitrag aller Industrieländer zur Treibhausgasreduktion zu bringen. Sie trägt dazu bei, das UN Klimasekretariat in Bonn zu installieren (Siehe WIKIPEDIA: UN-Klimakonferenz). 2005 wird unter ihrer Regierung ein deutsches Klimaschutzprogramm eingerichtet. 2007 stellt sie fest: „Ein weiter so gibt es nicht. Der Klimaschutz ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts“.

Man kann spekulieren, was sie als promovierte Physikerin zu ihrer Aktivität auf diesem Gebiet an­treibt. Dass sie etwa tatsächlich an einen für die Erklärung der Temperatur der Troposphäre wirksa­men Treibhauseffekt glaubt, nach dem ein Nettoenergiefluss durch Strahlung aus der kalten Hochat­mosphäre auf den warmen Erdboden erfolgt, ist nicht anzunehmen. Auch die Strahlungstransport­gleichung, etwa für Volumenstrahler nach Lambert-Beer kennt nur Energieflüsse vom Warmen zum Kalten. 

Es liegt nahe, dass sie sich als Führungsperson für die von der Klima­katastrophe ver­ängstigten Mas­sen installieren will. Dafür nimmt sie die Gefahr der Aushöhlung des marktwirt­schaftlichen Modells in kauf, dem sie sich vermutlich durch ihre DDR Herkunft emotional nicht be­sonders ver­bunden fühlt. 

Das erste Opfer war die deutsche Atomindustrie. Obwohl eigentlich aus Klimaschutzgründen eher positiv zu bewerten, ist der Kampf der grünen Massen gegen die Kernenergie der Wegbereiter für die nun im Vordergrund stehende Klimaschutzindustrie. Obwohl ideologisch bereits unter der rot-grünen Regierung Schröder vorbereitet, die im Jahr 2000 grundsätzlich beschlossen hatte, dass nach Ablauf der Betriebszeit keine Investitionen mehr in die Kernenergie vorgenommen werden sollten, war es Angela Merkel überlassen den finalen Vernichtungsschlag gegen die deutsche Atomwirt­schaft zu führen. 

Dies war gleichzeitig der entscheidende Tabubruch gegen das auch unter Schröder noch geltende Wirtschaftsmodell. Eine entschädigungslose Enteignung eines ganzen Wirtschaftszweigs war bis dahin nur Kennzeichen sozialistischer Wirtschaftslenkung und in Deutschland für unmöglich erach­tet. Auch die später für Merkel typische Art der Durchführung des Vorhabens war in der Bundesre­publik bis dato nicht üblich. Frau Merkel be­schloss einen Tag nach dem Unglück in Fukushima im März 2011 im Alleingang das Ende der Kernenergieproduktion in Deutschland. Die dafür von ihr vorgegebene Begründung war an Verlo­genheit kaum zu übertreffen und wurde nur noch dadurch getoppt, dass sie sie sich später von ei­nem Ethikausschuss bestätigen ließ, der bar jeglicher Fach­kompetenz war. Im Anschluss an ihren einsamen Beschluss peitschte sie die erforderlichen, mit hei­ßer Nadel gestrickten Gesetze im Re­kordtempo durch Kabinett, Bundestag und Bundesrat.    

Bei Überlegungen, wie dies alles in einem Land geschehen konnte, im dem es inzwischen ja eine schon länger gewachsene, demokratische Tradition gab, kommt man wieder auf die Eingangs unter­suchten massenpsychologischen Gesetze zurück. 

Obwohl 2011 noch die schwarz-gelbe Koalition im Amt war, gab es beim Atomausstieg praktisch keine Opposition. Von der in der Regierung beteiligten FDP hätte man dem früheren Verständnis ei­ner bürgerlich, liberalen, wirtschaftsnahen Partei eigentlich erwarten müssen, dass sie sich gegen den geschilderten massiven Eingriff des Staates in die Wirtschaft hätte wehren müssen. Es gab aber (auch in der CDU) nur einzelne Abgeordnete, die an diesem einer „Volksdemokratie“ würdigen Ver­fahren Anstoß nahmen. Von diesen sind Protokolle  bekannt, in denen sie von einem extremen Kon­formitätsdruck sprachen.

Bemerkenswert ist auch, wie die oft als vierte Kraft einer demokratischen Gesellschaft bezeichneten Medien wirkungslos geworden sind. Sowohl die Printmedien wie auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen sind bei Atom- oder Klimathemen in einer Weise gleichgeschaltet, wie sie Herr Hager mit seinem Zensuramt in der DDR nicht besser hätte erreichen können. Es ist seit längerem in Deutschland von „Die Zeit“ über den „Spiegel“ in Hamburg bis zur „Süddeutschen“ in München praktisch unmöglich einen Artikel zu veröffentlichen, der die Themen Atomausstieg, Energiewende oder „Klimaschutz“ kritisch hinterfragt. Dem Autor fällt zur Erklärung dieses Phänomens nur ein, dass es sich um ein extremes Beispiel der von Le Bon und Hofstätter beschriebenen Gruppendyna­mik handeln muss.

Inzwischen hat Merkel nun bereits zum zweiten Schlag ausgeholt, der in Paris nun endgültig festge­schrieben werden sollte. Nach dem Atomkern sollen nun auch Kohle und Öl nicht mehr zur Ener­giegewinnung genutzt werden, „Dekarbonisierung“ ist das neue Schlagwort. In Deutschland sind wir dabei natürlich bereits weit vorangeschritten. Die einstigen Energiegiganten E-ON und RWE sind erfolgreich verzwergt worden. Wiederum ist eine gigantische Kapitalvernichtung realisiert worden und wiederum haben die Kapitaleigner, die Aktionäre, dazu Beifall geklatscht (So gesche­hen auf der letzten RWE Hauptversammlung als der letzte für  den Vorstand wirklich qualifizierte Mann, Jürgen Großmann,  im Juni 2012 abgesetzt wurde (Zitat 2011: „ Wenn die Politik weiter so konsequent die Zerstückelung der industriellen Erzeugung betreibt, werden wir bald auf ganze In­dustriezweige verzichten müssen“).

Und hier drängt sich eine Frage auf: Männer wie Großmann, die wenigstens versuchen gegen den Mainstream zu schwimmen, Männer die gegen den grünen Wahn ankämpfen, gibt es nicht mehr. Einen solchen Widerstand kann man vielleicht nicht von einem kleinen Hochschullehrer verlangen, der Angst um seine Forschungsgelder und vielleicht sogar seine Stellung haben muss. Aber die Bos­se der betroffenen Großunternehmen?

Bilden die eine Kohorte, die auch der Gruppendynamik unterworfen ist. Gibt es auch für diese Krei­se einen Konformitätsdruck? Kann keiner zugunsten des aufrechten Ganges auf weitere Millionen­gehälter verzichten? Müssen wir auf den großen Knall warten und dann schauen, wie die Verant­wortlichen versuchen sich der Verantwortung zu entziehen.

Blicken wir zum Abschluss noch einmal nach Paris. Wirklich konkrete Pläne, wie eine Dekarboni­sierung der Weltenergieerzeugung realisiert werden könnte, sind erwartungsgemäß nicht herausge­kommen. Das ist vielleicht auch nicht eigentlich wichtig, da ohnehin unmöglich. Das Besorgnis er­regende ist, dass es hier eigentlich nicht um das spezielle Thema einer möglichen Steuerung des Globalklimas der Erde durch den Men­schen geht, sondern um einen dafür angebliche notwendigen generellen Wandel der menschlichen Gesellschaft. Einschlägige Schlagworte sind die „Große Transformation[14]“, „Klimagerechtigkeit“ oder die Vor­stellung des „ökologischen Fußabdrucks“. Hier schlägt die Geburtsstunde einer neuen Massenbewegung, eines Sozialismus 2.0. Das wichtige Führer der mächtigen Staaten wie Angela Merkel oder Barak Obama sich diese Politik zu eigen ma­chen können, ohne das sich demokratischer Widerstand formiert, das ist die große Sorge.


[1]   Wikipedia: Homo Sapiens.

[2]   Wikipedia: Ordoliberalismus = Marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, in der ein durch den Staat geschaffener Ordnungsrahmen den ökonomischen Wettbewerb und die Freiheit der Bürger auf dem Markt gewährleisten soll.

[3]   UNFCCC: United Nations Framework Convention on Climate Change. Inkraft gesetzt: 21.03.1994. Veranstalter der jährlichen Mammutkonferenzen zur Eindämmung  menschliche verursachter Klimaerwärmung.

[4]   Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Institut der Leibnitz-Gemeinschaft, finanziert von Bund und Land ca. 300 Mitarbeiter. Leiter: Dr. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber. Jetzt auch Mitglied der päpstlichen Akademie.

[5]   Thomas R. Malthus: Britischer Ökonom 14.02.1766 – 29.12.1834. Sah einen Zeitpunkt, wo die Vorräte nicht mehr für die Versorgung der Bevölkerung ausreichen, da die Menschheit exponentiell wächst, während die Lebensmittel nur in „arithmetischer Progression“ vermehrbar sind.

[6]   Irving Janis: Victims of Groupthink: A psychological Study of Foreign-Policy Decisions and Fiascos 1972. ISBN 0-395-14044-7

[7]   Groupthink, (Fortune 1952) (http://web.archive.org/web/20051109194030/http://www.wiwiss.fu-berlin.de

[8]   Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung (WBGU) Vorsitzender: Hans Joachim Schellnhuber. Sondergutach­ten 2014: „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“. Es unterstellt: Nur durch eine alle Bürger der Welt umfassende, gemeinsame und koordinierte  Kraftanstrengung ist die finale Katastrophe zu vermeiden.

[9]   Hartmut Bachmann: „Die Lüge der Klimakatastrophe und wie der Staat uns damit ausbeutet“. Frieling und Huff­mann GmbH 2010. Lieferbar durch Amazon.

[10] Günter Ederer: Träum weiter Deutschland.Eichborn A.G. 2011. ISBN: 978-3-8218-6540-9

[11] Siehe Gertrud Höhler: „Die Patin, wie Angela Merkel Deutschland umbaut“. Orell FuessliVerlag AG Zürich 2012.

[12] Peter R. Hofstätter Gruppendynamik. Kritik der Massenpsychologie. Rowohlts deutsche Enzyklopädie rde. 38

[13] Koalitionsvertrag 27.11.2013: Deutschlands Zukunft gestalten , Energiepolitik.

[14] WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) Herausgeber jährlicher berichte „Welt im Wandel“, die z.B. einen „Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ beschreiben.




Klimawahnsinn geht weiter Regierung prüft „Klimawohngeld“ und Umstellung im Hartz-IV-System

Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, sollen Empfänger von Hartz IV auch in teurere Wohnungen ziehen können, wenn diese geringere Heizkosten aufweisen. Das Wohngeld soll um eine "Klima-Komponente" erweitert werden.

Wohngeld- und Hartz-IV-Empfänger sollen nach Plänen der Bundesregierung von geringeren Heizkosten in energetisch hochwertigen, aber teureren Wohnungen profitieren können: Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der "Rheinischen Post" vorliegt. Demnach prüft die Regierung die Einführung eines "Klimawohngelds". Zudem werde geprüft, ob die Kommunen die Angemessenheit der Unterkunftskosten für Hartz-IV-Empfänger künftig auch auf Basis der höheren Bruttowarmmiete anstelle der Kaltmiete bewerten dürfen.

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Mit Dank an Spürnase R. Sibiller




Das nicht bindende Pariser Abkommen und dessen Implikationen

„Es ist wirklich ein Betrug, ein Schwindel. Es ist einfach Schwachsinn [„bullshit“], wenn sie sagen: ,Wir haben ein 2°C-Erwärmungsziel und versuchen jetzt, alle fünf Jahre noch etwas besser zu werden‘. Es sind leere Worte. Es gibt keine Taten, nur Versprechungen. Solange fossile Treibstoffe die billigsten Treibstoffe sind, werden sie weiterhin verbrannt werden“. – Jim Hansen, The Guardian, 12. Dezember 2015

Das nicht bindende Pariser Abkommen und dessen Implikationen

Benny Peiser
Das Problem kam auf, weil die EU es nicht vermochte, ihre Kernobjektive zu erreichen, nämlich dass der Pariser Vertrag „Verpflichtungen zur CO2-Abschwächung übernehmen sollte, die für alle Parteien bindend sind“. Dieses Scheitern hat erhebliche Konsequenzen für die einseitige Klimapolitik in UK.

In den Pariser Verhandlungen hat die EU unter Anderem angeboten, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40% unter das Niveau des Jahres 1990 zu drücken. Allerdings war es Bedingung für diese Verpflichtung, das sämtliche Emittenten gesetzlich bindende Vorschriften übernehmen.

Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll (welches 2020 ausläuft) enthält die Übereinkunft nicht mehr gesetzlich bindende CO2-Reduktionsziele. Stattdessen basiert sie auf freiwilligen Versprechungen von Absichten, die von individuellen Regierungen mit Blick auf ihre nationalen Interessen bestimmt und überwacht werden.

Ohne bindende Dekarbonisierungsziele wird es innerhalb der EU starke Opposition dagegen geben, dass die EU ihre eigenen Versprechungen legal bindend macht. Es wird allgemein erwartet, dass Polen und andere arme Mitgliedsstaaten in Ost- und Mitteleuropa stark gegen die Übernahme einer einseitigen neuen Politik rebellieren werden, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas massiv untergraben hat. Aber wenn die EU-Mitgliedsstaaten neue bindende Ziele für die Periode nach Kyoto ablehnen, würde die aggressive britische Klimapolitik herausragen wie ein schlimmer Daumen, was diese Politik politisch und ökonomisch giftig macht.

Schließlich ist die einseitige Dekarbonisierungspolitik von UK sinnlos, wenn die großen Ökonomien der Welt nicht ähnliche bindende Reduktionen übernehmen. Als Folge des freiwilligen Pariser Vertrages werden sowohl die EU als auch UK gezwungen werden, die CO2-Einsitigkeit aufzugeben.

Darum hat Außenministerin Amber Rudd versprochen, dass die neue Klimapolitik ihrer Regierung nicht länger allein durchgeführt wird, sondern „in Übereinstimmung mit dem, was im Rest der Welt passiert“. Dazu gehört, dass die Stromrechnung für Haushalte erschwinglich bleibt, dass die Betriebe wettbewerbsfähig und die Wirtschaft sicher bleiben.

Frau Rudd folgt den Fußstapfen von George Osborne, der den Kampf gegen das Vierte Kohlenstoff-Budget angeführt hatte. Im Jahre 2011 hat die Koalitionsregierung unter Druck der Liberaldemokraten das Kohlenstoffbudget von UK von 2023 bis 2027 festgelegt. Darin wurde bis zum Jahr 2025 eine CO2-Reduktion von 50% im Vergleich mit dem Niveau von 1990 festgelegt – das aggressivste Ziel in der Welt und weitaus ambitionierter als das konditionale EU-Ziel von 40% bis zum Jahr 2030.

Mr. Osborne hat wiederholt davor gewarnt, dass das Beharren auf den gegenwärtigen Zielen die britische Wirtschaft erheblich beschädigen wird. Er hat versprochen, dass UK nicht weiter einseitige politische Maßnahmen durchführen wird, die „unsere Kohlenstoff-Emissionen schneller reduzieren als die anderen Mitgliedsländer der EU“.

Die Emissionsziele des Gesetzes zum Klimawandel könnten überarbeitet werden, falls es signifikante Entwicklungen internationaler Gesetze oder politischer Maßnahmen gibt, die ein solches Vorgehen als angemessen erscheinen lassen. Die Regierung hat klargestellt, dass UK das vierte Kohlenstoffbudget im Lichte neuer Entwicklungen innerhalb der EU überarbeiten könnte. Falls es die Mitgliedsstaaten ablehnen, das Versprechen für 2030 zu gesetzlich bindenden Zielen zu machen, können wir erwarten, dass Mr. Osborne am Ende doch erreicht, was zu erreichen er seit Jahren versucht: das UK-Ziel bis 2025 in eine moderatere Verpflichtung zu überführen.

Die Außenministerin wäre gut beraten, den Pragmatismus zu unterstreichen, der gegen das unrealistische Kohlenstoffbudget steht. Selbst das Klimawandel-Gesetz muss logisch überarbeitet werden, falls die Schlüsselforderung von Europa und UK auf dem Pariser Gipfel abgelehnt werden würde. Die Schlacht um eine rationale Klima- und Energiepolitik hat gerade begonnen.

Benny Peiser ist Direktor des Global Warming Policy Forums. Sein Artikel erschien in: http://www.telegraph.co.uk/
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[Die nächsten beiden Beiträge sind lediglich die Kurzfassung. Der letzte Beitrag wird wieder vollständig übersetzt. Anm. d. Übers.]

Nach Paris: Chinas neuer Kohle-Boom in Asien

Auf der Pariser Klimakonferenz ist China gelobt worden für sein Versprechen, seine Treibhausgas-Emissionen ab dem Jahr 2030 nicht mehr zunehmen zu lassen, hauptsächlich durch Reduktion des Kohleverbrauchs des Landes. Aber diese Reduktionen werden unterlaufen, errichten doch die staatlich gestützten Unternehmen Kohlekraftwerke in der gesamten Entwicklungswelt, trotz Bedenken hinsichtlich globaler Erwärmung und Luftverschmutzung. Sind diese Anlagen erst einmal vollständig, werden die 92 Projekte eine kombinierte Kapazität von 107 Gigawatt haben. Das ist mehr als genug, um die geplante Schließung von Kohlekraftwerken in den USA bis zum Jahr 2020 zu kompensieren. Kohlekraftwerke liefern 68 Prozent der elektrischen Erzeugungs-Kapazität von China und in Asien, und dieser Anteil dürfte weiter steigen. – Michael Forsythe, New York Times vom 12. 12. 2015

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Klimadiplomaten aus UK stehen vor dem Aus nach dem Pariser COP21-Gipfel

Die grüne Bewegung hofft, dass das Pariser Abkommen eine echte Änderung markiert, aber diese Hoffnungen werden wahrscheinlich enttäuscht. Entwicklungsländer können und wollen ihre Untätigkeit rechtfertigen mit dem Hinweis auf das Fehlen jenes 100-Milliarden-Dollar-Fonds. Außerdem stehen die Regierungen vieler Entwicklungsländer den von den NGOs der Ersten Welt so gescholtenen Standpunkten erstaunlich gelassen gegenüber. Genauso wie die letzte große Malthusianische Panik (Bevölkerungsexplosion und Peak Oil) werden die dummdreisten Aspekte der grünen Bewegung ebenfalls mit der Zeit stillschweigend in der Versenkung verschwinden. Die Wirtschaft der Zukunft wird vielfältiger produzieren und einen kleineren Fußabdruck hinterlassen als die heutige Ökonomie. Dafür müssen wir dem Kapitalismus und der Innovation dankbar sein. Glücklicherweise ist die UN-Klimadiplomatie nicht die Linie der Menschheit bzgl. der Abwehr einer Öko-Katastrophe. – Walter Russell Mead und Jamie Horgan, The American Interest, 13 Dezember 2015

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Ein künstlich fabrizierter „Erfolg“ in Paris

Walter Russell Mead & Jamie Horgan

Die Pariser Verhandlungen waren immer eine Ablenkung von der wirklichen Arbeit, den planetarischen Fußabdruck des Menschen zu reduzieren.

Ist das grüner Rauch, den wir da über Notre Dame sehen? Das kann nur eines bedeuten – wir haben ein Klimaabkommen! Klimadelegationen genehmigten in Paris ein Abkommen, dass viel Jubel, Schulterklopfen und Triumphgeheul ausgelöst hat. Die New York Times schreibt:

Nach einem Tag mit Stop and Go hat Mr. Fabius, der Präsident der Klimakonferenz erklärt, dass es einen Konsens gebe und dass um 19.26 Uhr der Hammer gefallen sei, ein überraschend abruptes Ende eines formalen Prozesses, der drohte, noch lange in die Nacht hinein zu dauern.

Das neue Abkommen wird nicht per se die globale Erwärmung lösen. Im besten Falle sagen Wissenschaftler, die das analysiert haben, dass es die globalen Treibhausgas-Emissionen um etwa die Hälfte dessen reduzieren werden, was nötig ist, um eine Temperaturzunahme von 2 Grad Celsius nicht zu überschreiten. Das ist der Punkt, an dem wissenschaftliche Studien gezeigt haben, dass die Welt unentrinnbar in einer Zukunft verheerender Konsequenzen gefangen sein wird, darunter steigender Meeresspiegel, schwere Dürren und Überschwemmungen, verbreiteter Wasser- und Nahrungsmangel sowie verheerendere Stürme.

Das Abkommen ist ein müder Abklatsch des bindenden internationalen Vertrages, den Öko-Aktivisten im Vorfeld des Gipfels visionär beschworen haben. Stattdessen ist es eine Verschlüsselung nationaler Versprechungen mit der Bezeichnung Intended Nationally Determined Contributions (INDCs) [etwa: beabsichtigte nationale Bestimmung des Beitrags], abgegeben von UN-Mitgliedern. Diese Versprechungen tröpfelten vor Eröffnung der Konferenz ein, und dem Vertrag zufolge (den man hier einsehen kann) „sollten die Länder einen national festgelegten Beitrag alle fünf Jahre übermitteln“. Anstatt dass die UN Ziele für individuelle Länder festsetzen, denen diese zu folgen haben, werden die Länder beauftragt, selbst ihre eigenen Pläne festzulegen und diese Pläne alle fünf Jahre zu aktualisieren.

Aber viele Grüne realisieren zunehmend, wie verwässert dieser „erfolgreiche“ Gipfel wirklich war. Die NYT weiß mehr:

Viele tausend Klimaaktivisten aus ganz Europa und viele von außerhalb kamen friedlich nahe des Triumphbogens zusammen, um gegen das Ergebnis des COP21-Klimagipfels 12 Meilen entfernt zu protestieren.

Selbst als viele tausend Klima-Aktivisten im offiziellen Konferenzzentrum eine Eckpfeiler-Vereinbarung erreicht haben und ihrem Erfolg applaudierten, gaben die Massen auf der Straße ihrem Glauben Ausdruck, dass viel mehr nötig wäre als die Maßnahmen im Abkommen, um den Klimawandel aufzuhalten.

Dieses Gefühl dürfte sich innerhalb der Umweltgemeinde während der kommenden Wochen noch vertiefen, wenn der Wortlaut des Vertrages analysiert und dessen Implikationen bekannt werden. Und aus der Perspektive der Grünen ist es nicht schwierig, deren Unzufriedenheit zu verstehen. Björn Lomborg hatte schon vor Beginn der Konferenz darauf hingewiesen, dass die Summe aller INDC-Verpflichtungen bis zum Jahr 2030 die Erwärmung lediglich um 0,048°C reduzieren würde bis zum Ende des Jahrhunderts, und würde man diese Verpflichtungen über 2100 hinaus ausweiten, würde der globale Temperaturanstieg um lediglich 0,17°C gebremst. Dies ist nicht die Art von Zahlen, die die Umweltbewegung sehen wollte.

Alles, was bei der Pariser Konferenz herauskam, war ein diplomatisches Äquivalent einer Resolution aus New York, einem strikten Abnehm-Prozess zu folgen, indem man nicht mehr als sieben Stücke Schokolade zwischen den Mahlzeiten zu sich nehmen sollte. Aber die Unterhändler widmeten einem grünen Bedenken einige Aufmerksamkeit: Das Ziel ist niedriger gehängt worden. Anstatt so zu tun, Aktionen durchzuführen, die den Gesamt-Temperaturanstieg unter 2°C halten würden, werden wir jetzt den Worten des Dokuments zufolge feierlich vorgeben, „Ziele zu verfolgen, den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen“. Allerdings wurde kein Verfahren spezifiziert, um dieses Ziel zu erreichen. Niemand wollte freiwillig noch aggressivere Dekarbonisierungs-Maßnahmen implementieren, um diese Änderung in der realen Welt zu erreichen. Mit anderen Worten, die Welt hat verkündet, dass sie beabsichtigt, mit der gleichen Diät wie zuvor Gewicht zu verlieren.

Es gab kaum Hoffnungen auf ein anderes Ergebnis. Die Führer der Welt können das jetzt drehen und wenden, wie sie wollen, aber die wirkliche Bedeutung des Pariser Abkommens ist, dass die Welt weit davon entfernt ist, die Art von Klimastrategien zu übernehmen, die die Grünen haben wollen. Die Regierungen der Welt (mit einer Handvoll Ausnahmen) legten sich darauf fest, ihren eigenen Weg bzgl. ihrer Klimapolitik zu gehen, ob die Grünen darüber nun glücklich sind oder nicht.

Auch muss erwähnt werden, dass der jährliche 100-Milliarden-Dollar-Fonds, der mit großem Trara auf dem gescheiterten Kopenhagen-Gipfel 2009 etabliert worden war, als einen Weg für die entwickelte Welt zu sehen, der Entwicklungswelt zu helfen, mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden, nicht exakt in eine „gesetzlich bindende“ Sprache gekleidet worden ist. In dem relevanten Abschnitt (Artikel 9, Absatz 3) heißt es:

Als Teil globaler Bemühungen sollten die entwickelten Länder damit fortfahren, die Führung bei der Mobilisierung von Klima-Finanzierungen zu übernehmen mit der Akquise aus einer Vielzahl von Quellen, Instrumenten und Kanälen. Die bedeutende Rolle öffentlicher Zuwendungen in Gestalt einer Vielzahl von Maßnahmen einschließlich der Unterstützung von Strategien der einzelnen Länder und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Prioritäten der Entwicklungsländern sollte beachtet werden. Eine derartige Mobilisierung der Klima-Finanzierung würde einen Fortschritt jenseits bisheriger Bemühungen repräsentieren.

Man beachte das deutliche Fehlen spezieller Zahlen hier sowie den eindringlichen Tenor. Die fortgeschrittenen Länder der Welt haben es abgelehnt, sich zu verpflichten, das Geld zu übergeben – obwohl sie so theoretisch darauf erpicht sind, gegen die Übel des Klimawandels vorzugehen. Dies dürfte nicht nur die Entwicklungsländer bitter enttäuschen, die nach Kompensation für Wachstum verhindernde ökofreundliche Maßnahmen trachten; es ist auch ein schwerer Schlag für die „Grünunternehmer“ [„greentrepreneurs“], deren langfristiges Ziel es bleibt, die Klimapolitik für die Subvention ineffizienter grüner Technologie heranzuziehen (wie Äthanol). Die Steuerzahler in der entwickelten Welt dazu zu bringen, die ineffiziente grüne Energie in den Entwicklungsländern zu subventionieren, bleibt das Schlüsselziel vieler Investoren und der Geldgeber, die einen großen Teil der Klimabewegung finanzieren. Im Vorfeld zu diesem Gipfel sahen wir, wie eilig die UN ihre ersten acht Klimaprojekte durch einen beschleunigten Begutachtungsprozess gebracht hat in dem Versuch, den Bedenken der Entwicklungsländer Rechnung zu tragen. In Wirklichkeit hat diese Art wertloser Grünmaßnahmen nur die Bedenken der Entwicklungsländer hinsichtlich des Fonds‘ verstärkt, und die reichen Länder der Welt sind wieder einmal davon abgerückt, was vielleicht sehr klug war.

Heuchelei ist das notwendige Schmiermittel des internationalen Lebens, und das Pariser Abkommen ist genauso gut geschmiert. Niemand nimmt dieses „Abkommen“ ernst, aber die Diplomaten haben zugestimmt, dass eine hohle Fassade eines Abkommens einem PR-Desaster vorzuziehen ist, welches es im Falle des Scheiterns gegeben hätte. Es wird zweifellos viele Folgeabkommen geben; Konferenzen des Jet Sets in vielen weiteren attraktiven Orten, und die Klimapolitik wird damit fortfahren, mehr Treibhausgase zu erzeugen als Klimaabkommen blockieren sollen.

[Hervorhebung vom Übersetzer!] 

Was wir jetzt sehen werden, ist die gewaltig inspirierende Pose vieler Führer der Welt. Mit Libyen in Trümmern, Syrien in Flammen, die Ukraine am Rand des Scheiterns und dem ISIS auf dem Vormarsch sind Präsident Obama und Außenminister Kerry im Besonderen darauf versessen, sich selbst und die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Pariser Abmachung ein tatsächlicher Fortschritt ist. Aber Historiker werden sehr wahrscheinlich darin übereinstimmen, dass die Abmachung den Klimawandel genauso beseitigen, wie es der Kellogg-Briand-Vertrag mit dem Krieg gemacht hat.

Dies ist nicht der Game Changer, den sich viele Beobachter erhofft hatten, obwohl die Einrichtung regelmäßiger Aktualisierungen jener INDCs einen Schritt vorwärts von Kopenhagen aus bedeuten. Jetzt werden die Führer der Welt in regelmäßigen Abständen selbstgerechte Standpauken erdulden müssen von selbstgerechten Grünen. Die grüne Bewegung hofft, dass dies zu einer echten Änderung führen wird, aber diese Hoffnungen scheinen sehr wahrscheinlich enttäuscht zu werden. Entwicklungsländer können und werden ihre Untätigkeit damit entschuldigen, indem sie auf das Fehlen jenes 100-Milliarden-Dollar-Fonds verweisen. Außerdem stehen die Regierungen vieler Entwicklungsländer den Standpunkten der NGOs in der Ersten Welt überraschend indifferent gegenüber.

Das größte Trostpflaster für all jene, die sich hinsichtlich des Klimawandels Gedanken machen ist, dass die Pariser Verhandlungen immer eine Ablenkung von der wirklichen Reduktion des planetarischen Fußabdrucks der Menschheit mit unserem Wohlstands-Wachstum ist. Die Chinesen sind reich genug, sich darum zu kümmern, wie schmutzig ihre Luft ist. Dies wird eine Änderung mehr als alles vorantreiben, was in Paris geschieht. Fracking hat Erdgas in den USA billiger und zuverlässiger gemacht als Kohle. Online-Shopping hält die Menschen von den Einkaufszentren fern, und immer mehr Arbeiter arbeiten immer weniger. Weiter stromabwärts wird es noch mehr Änderungen geben, wenn sich die Welt von einer auf Metallverarbeitung basierenden produzierenden Wirtschaft entfernt hin zu einer Informations- und Dienstleistungs-Gesellschaft. Auch technologische Änderungen wird es geben: selbst fahrende Autos, erneuerbare Energie, die irgendwann mit fossilen Treibstoffen im Wettbewerb bestehen kann ohne großzügige Subventionen der Regierung, genetisch veränderte Pflanzen, die weder Dünger noch Pestizide benötigen, sichere Kernkraft. Immer und überall treibt der Kapitalismus die Unternehmen an, mehr Güter mit weniger Rohstoffen und Energie zu erzeugen sowie weniger Abfall zu produzieren.

Sehr ähnlich der Großen Malthusianischen Panik, die in aller Stille in der Versenkung verschwand, wird auch die Panikmache in den Aspekten der grünen Bewegung wahrscheinlich mit der Zeit immer mehr verblassen. Die Ökonomie der Zukunft wird üppiger produzieren und einen kleineren Fußabdruck hinterlassen als die Ökonomie, die wir heute haben. Es werden Kapitalismus und Innovation sein, denen wir dafür danken müssen.Glücklicherweise ist die UN-Klimadiplomatie nicht die Linie der Menschheit bzgl. der Verteidigung gegen eine Öko-Katastrophe.

Link: www.gwpf.com

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Utopia

Der französische Präsident François Hollande nannte es einen «grossen Schritt für die Menschheit». Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon freute sich über einen «monumentalen Erfolg für die Völker des Planeten». US-Präsident Barack Obama sprach von einem «Wendepunkt für die Welt». Beschlossen wurde in Paris, dass die Erderwärmung auf klar unter zwei Grad begrenzt werden soll. Alle 195 beteiligten Staaten konnten dem zustimmen. Kommentatoren rund um die Welt bezeichneten das Klimaabkommen als «historisch».

Doch irgendwie kommt einem der Beschluss bekannt vor. Richtig: Schon letztes Jahr haben sich die Staaten am Klimagipfel in Lima darauf geeinigt, die Erwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen. Und schon vorletztes Jahr haben sie in Warschau entschieden, die Erd­erwärmung auf nicht über zwei Grad ansteigen zu lassen. Ja selbst vor fünf Jahren, in ­Cancún, hat die Staatengemeinschaft anerkannt, dass die Erwärmung höchstens zwei Grad betragen darf.

Damals war allerdings noch von einem rechtlich verbindlichen Klima­abkommen die Rede, das 2015 angestrebt werden soll. Daraus wurde jetzt nichts:

Nun ist es jedem Staat selber überlassen, wie viel CO2-Emissionen er reduzieren will. Der Vertrag beruht auf völliger Freiwilligkeit. Ansonsten hätte es keine Einigung gegeben.

Windige Pseudo-Einigung

Man hätte in Paris auch beschliessen können, dass es höchstens noch an fünfzig Tagen im Jahr regnet. Oder dass die Sonne künftig im Westen statt im Osten aufgeht. Oder dass eine Schwangerschaft sieben statt neun Monate dauert.

Zu erwarten, dass der jetzige Beschluss irgendeine Auswirkung auf den globalen CO2-Ausstoss hat, ist nämlich ebenso töricht.

Oder glaubt jemand, dass aufstrebende Schwellenländer wie Indien und China ihr Wirtschaftswachstum abwürgen wegen eines zahnlosen Abkommens? Ist jemand überzeugt, dass unterentwickelte Staaten auf fos­sile Brennstoffe verzichten, weil in einer europäischen Hauptstadt eine windige Pseudo-
einigung verkündet wurde? Erwartet jemand im Ernst, dass in London, Rio, Kairo oder Schanghai demnächst der Verkehr stillsteht, weil steife Klimadiplomaten die Abkehr von Öl, Gas und Kohle beschlossen haben? Es ist schwer vorstellbar.

Selten wurde Weltpolitik so weltfremd zelebriert wie jetzt in Paris. Willkommen in Utopia!

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:

Umwelt: Utopia | Die Weltwoche, Ausgabe 51/2015 | Donnerstag, 17. Dezember 2015

http://www.weltwoche.ch/

> EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

> PDF zum Download unten

> Übersicht über WELTWOCHE-Artikel zur "Klima-Skepsis" 2002-2010 :http://vademecum.brandenberger.eu/themen/klima-1/presse.php#weltwoche

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U.A.w.g. – rbb-Programmdirektorin Frau Dr. Nothelle reagiert auf eine Beschwerde zur PR-Auftragsarbeit für Prof. Schellnhubers Buch „Selbstverbrennung“ in der Sendung Ozon

Mail von Michael Limburg vom 17.12.15

Sehr geehrte Frau Dr. Nothelle,

Danke vorab für Ihre Antwort, auch wenn sie wieder mal mehr als unbefriedigend, ausfällt. Dass viele Journalisten, dabei besonders oft die der öffentlich rechtlichen Sendanstalten, es häufig mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, hat sich ja inzwischen in weiten Kreisen unserer Bevölkerung herumgesprochen. Die entsprechenden Umfragen kennen Sie sicher. Dass Sie aber persönlich mich noch -wenn auch sicher ungewollt- für  dumm verkaufen, beleidigt doch meine Intelligenz.

So behaupten Sie in Ihrer Mail allen Ernstes, nachdem Sie sich  die beanstandete Sendung angesehen hätten, dass es der Redaktion nicht um die These des (anthropozän (???) induzierten) Klimawandels gegangen sei, sondern sie:“..  sei der Frage nachgegangen, welche Folgen es für konkrete Regionen der Erde hätte bzw. in Zukunft haben würde, wenn sich Klimamodelle von zwei bis acht Grad Erderwärmung als realistisch erweisen sollten.“.  Wenn Sie das wirklich meinen, was Sie da schreiben, dann müssen Sie eine andere Sendung als Ihre arglosen Zuschauer gesehen haben, vielleicht weil man Ihnen etwas anderes gezeigt hat, vermutlich aber weil Sie nicht erkennen wollen, dass es hier genau um die Frage des anthropogen induzierten Klimawandels und seinen möglichen Wirkungen ging. Daher ist das, was Sie schreiben, schlicht falsch und hat mit der ausgestrahlten Sendung nicht das geringste zu tun.

Schaut man die an (s.u und hier), dann hört man schon in der ersten Minute eine Frauenstimme raunen: Klimaschutz und Gerechtigkeit – Die Welt am Wendepunkt“ begleitet von Filmsequenzen zerstörerischer Tornados in Rostocker Umgebung, ergänzt mit der Aussage des dann im Bild sichtbaren Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhubers der -qua Amt- drohend  mitteilt: „das sind die Einschläge die näherkommen“ Und dann wieder das Bild des zerstörten Dachgeschosses zur weiteren Beeinflussung. Und dann wieder Schellnhuber : „wenn wir soviel zusätzliche Energie in die Atmosphäre bringen..machen wir das Wetter launischer, wütender, extremer.!“

Was soll das anderes sein, als anthropogen induzierter Klimawandel? Doch es gibt schon an dieser Stelle keinen noch so winzigen Hinweis der Macher darauf, dass es sich hierbei um ScienceFiction handeln würde, nach dem Motto – was wäre wenn? Nichts dergleichen.. Stattdessen geht es in nämlicher Manier weiter. Also wird bereits in der ersten Minute dem ahnungslosen Zuschauer suggeriert, dass das alles harte Fakten seien, verstärkt durch die Autorität eines der berühmtesten und auch umstrittensten Klima(folgen)forschers der Welt eben des Herrn Prof. Dr. Schellnhuber. Und so geht es bis zum Ende weiter und weiter, obwohl so gut wie jede Aussage des Films strittig bis falsch ist (viele Details dazu finden Sie hier), was selbst Klimalaien wie den Filmemachern  hätte auffallen müssen, wenn sie nur ihren gesunden Menschenverstand eingeschaltet, oder zusätzlich, andere Experten herangezogen hätten. Das jedoch wird sorgsam vermieden.

Auch Ihre Aussage -und die des Films- dass es um „Gerechtigkeit“ für zukünftige Millionen von Klimaflüchtlingen ginge, die es geben könnte, ist mindestens eine Verdrehung der Tatsachen und zudem reine Spekulation, jedoch wird diese als solche an keiner Stelle des Films kenntlich gemacht. Denn der Filmmacher behauptet, verstärkt mit Bildern von brennenden Feldern über die Offstimme, “… und mit der Sommerhitze kamen eine Million Flüchtlinge, ins reiche Europa..“ (der Sommer war in der Tat einige Tage hierzulande sehr warm). Die sollten wegen der Hitze zu uns kommen? Wen, glaubt dieser Mensch, als Zuschauer vor sich zu haben? Alles Blödmänner und -Frauen? Es ist Indoktrination qua Propaganda pur.

Tatsache ist, dass es bisher weltweit, aber besonders in Afrika und Asien wohl jede Menge von Flüchtlingen ebenso wie Emigrationswilligen gibt, jedoch keinen einzigen Klimaflüchtling. Nicht  einen!  Einfach deshalb, weil die vom Film gezeigten, wie auch weltweiten, dem Klimawandel angelasteten extremen Unwetter und Dürren, und diametral anders als Ihr „Experte“ Herr Schellnhuber uns und Ihrer Redaktion glauben machen möchte, sich völlig im Bereich des Normalen bewegen, deren langjähriger Trend sogar deutlich nach unten zeigt. Details dazu finden sie z.B. hier.

Beanstandetes Video der rbb Sendung Ozon vom 17.11.15, siehe auch Schellnhuber paper im Anhang: Zitat daraus (iii) In the vast majority of station we did no see indications for a global warming of atmosphere.

Daher musste selbst die UN ihre 2005 aufgestellte Behauptung von 50 Millionen Klimaflüchtlingen bis 2010 stillschweigend kassieren (hier) , weil es keine gab! Auch das zum „Weltklimarat “  veredelte IPCC stellt in seinem neuesten Report AR 5 von 2013 fest, dass es keinerlei Anzeichen für verstärkte Extremwetter, Dürren etc. erkennen könne. Das alles hätten Ihnen wirkliche Experten erzählen können, doch die haben in Ihrem Sender, wie auch bei allen anderen, keine Chance. Und sie schreiben ferner (auch das fälschlich), dass sei alles legitim, weil Herr Schellnhuber…“ anerkannter Klimaforscher sei, der zudem im Beraterteam der deutschen Delegation in Paris war.“ Richtig ist, dass Herr Schellnhuber Chef des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung ist, also bestenfalls als  Klimafolgenforscher in Erscheinung tritt. Zudem ist er mehr als umstritten, weil immer mehr seiner Kollegen erkennen, dass er seine herausgehobene Stellung fast nur für Propaganda missbraucht, die mit der ehrlichen Klimawissenschaft nichts aber auch gar nichts zu tun hat. „Seine gefährliche Nähe zur Politik [1] wird nicht von ungefähr gerügt.

Deswegen, sehr geehrte Frau Dr. Nothelle, fordere ich erneut die Einhaltung des Rundfunkgesetzes ein, dass auch von Ihrem Sender – wie von allen anderen- strikte Objektivität und Neutralität verlangt.  In Erwartung der bereits zuvor geforderten Korrektur dieser Propaganda- und PR Sendung für ein Sciencefiction Buch des Herrn Schellnhuber verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/

PS. Ich erlaube mir diesen Mailwechsel öffentlich zu machen

Hinweis an unsere Leser: Bitte schauen Sie sich die pdf Anhänge an.Auszug aus einem paper von Schellnhuber als Co-Autor zur fehlenden Erwärmung

15.12.15

Mail von Frau Dr. Claudia Nothelle

An: Michael Limburg Kopie:service-redaktion@rbb-online.de

Antwort: Bitte an Intendantin Frau Reim weiterleiten – bitte bestätigen Nachtrag

Sehr geehrter Herr Limburg,

haben Sie Dank für Ihre E-Mail vom 30. November an die Intendantin des rbb. Frau Reim hat mich als zuständige Programmdirektorin gebeten, Ihnen zu antworten. Sie beziehen sich auf die Sendung „OZON unterwegs: Klimaschutz und Gerechtigkeit“ vom 16. November 2015 und kritisieren eine einseitige Sicht auf das Thema Klimawandel.

Ich habe mir die Sendung angeschaut und darüber mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Wissenschaftsredaktion gesprochen. Zunächst einmal ging es in der von Ihnen kritisierten Sendung nicht um die These, ob es einen „anthropozän induzierten Klimawandel“ gibt und welche Wetterereignisse damit im Zusammenhang stehen. Die Redaktion ist vielmehr der Frage nachgegangen, welche Folgen es für konkrete Regionen der Erde hätte bzw. in Zukunft haben würde, wenn sich Klimamodelle von zwei bis acht Grad Erderwärmung als realistisch erweisen sollten. 

Im Mittelpunkt der Sendung stand das Thema Gerechtigkeit, angelehnt an die „Enzyklika Laudatio si‘“ von Papst Franziskus – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Denn Millionen Menschen sind vor allem in afrikanischen Ländern von Dürre, Stürmen und Überflutungen bedroht. Ihnen bleibt oft nur die Flucht. Im Moment richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit insbesondere auf die Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Irak oder Afghanistan. Dass in Zukunft weit mehr „Klimaflüchtlinge“ kommen könnten, war ein zentraler Aspekt der Sendung. Darum ging es auch beim vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Klimagipfel in Paris. 

Die Redaktion hat sich in der Tat in ihrer Sendung vordergründig auf die Aussagen der Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung gestützt. Dabei kam insbesondere Institutsdirektor Prof. Hans Joachim Schellnhuber zu Wort, der die im Film aufgegriffenen Zusammenhänge in seinem Buch „Selbstverbrennung“ dargestellt hat. Dies halte ich für legitim, da Herr Schellnhuber ein anerkannter Klimaforscher ist und zudem im Beraterteam der deutschen Delegation in Paris war.

Sehr geehrter Herr Limburg, ich weiß um die sehr diffizilen, wissenschaftlichen Diskussionen über die Ursachen des Klimawandels. Hätte sich die Sendung allein mit diesem Thema beschäftigt, wäre es selbstverständlich zwingend notwendig gewesen, auch andere Thesen zu betrachten – eben auch Ihre, dass der menschliche Einfluss auf den Klimawandel nur sehr gering sei. Dem war jedoch nicht so. Daher bitte ich um Verständnis, dass ich Ihrer Kritik nicht folgen kann.

Freundliche Grüße

Dr. Claudia Nothelle

rbb Programmdirektorin

 

Regine Gerlach

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

Programmdirektion

Masurenallee 8-14

14057  Berlin

Telefon: +49 30 97993 20001

Telefax: +49 30 97993 20009

programmdirektion@rbb-online.de

www.rbb-online.de

Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.

 

Von:        Michael Limburg <m.limburg@eike-klima-energie.eu>

An:        service-redaktion@rbb-online.de

Kopie:        „Dr. Nothelle Claudia“ <programmdirektion@rbb-online.de>

Datum:        30.11.2015 16:27

Betreff:        Re: Bitte an Intendantin Frau Reim weiterleiten – bitte bestätigen Nachtrag

Sehr geehrte Frau Reim,

Ihnen wird bekannt sein, dass wir, wie auch manche Ihrer Zuschauer, uns schon vor Jahren über die extrem einseitig Berichterstattung zum Klimathema beschwert haben. Als Beleg füge ich einen Brief von uns vom 8.1.2010 an Frau Programmdirektorin Dr. Nothelle bei, der auf Anregung eines Zuschauers zustande kam.  Passiert ist nichts.

Eine Besserung der Situation ist daher nicht eingetreten, stattdessen, wenn überhaupt möglich, wurden Experten, die andere Ergebnisse hätten vortragen können noch weniger zur Kenntnis genommen bzw. den Hörern und Zuschauen vorgestellt, als damals 

Eine Antwort auf mein damaliges Schreiben an Frau Nothelle habe ich leider bis heute nicht erhalten

Ich meine und glaube alles Recht dazu zu haben, dass diese rechtswidrige Einseitigkeit mit sofortiger Wirkung abgestellt gehört. Schaden hat sie genug angerichtet  und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/

P.S. Diese Mail geht auch an div. Fachleute auf diesen Gebiet .

Am 30.11.2015 um 12:54 schrieb Michael Limburg <m.limburg@eike-klima-energie.eu>:

Sehr geehrte Frau Reim,

in der am 16.11.15 ausgestrahlten Sendung Ozon „Klimaschutz und Gerechtigkeit“ wurden u.a. vielerlei Behauptungen zu Wetterereignissen aufgestellt, deren Mehrzahl fälschlich dem sog. anthropogen induzierten Klimawandel zugeschrieben wurden. Außerdem wurden Prof. H.J. Schellnhuber vom PIK Gelegenheit gegeben, sein neues Buch „Selbstverbrennung“ zu promoten, was er auch mit völlig -in der Sache unhaltbaren und maßlosen Übertreibungen und bombastischen Vergleichen. die nur den Sinn hatten Panik zu schüren- tat.

Im ebenfalls ausgestrahlten Interview mit Prof. Schellnhuber von Horst Albus durfte er diese Fachaussagen nochmals bekräftigen, ohne, dass ihm der Interviewer auch nur eine kritische Frage stellte.

Damit wurde – wie fast immer bei diesem Thema- die vom Rundfunkgesetz zwingend geforderte- Objektivität und Neutralität gröblichst verletzt. Experten, die zu völlig gegenteiligen Ergebnissen wie Herr Schellnhuber kommen, kamen weder vor noch in dieser Sendung noch in irgendeiner Sendung Ihres Hauses zuvor (jedenfalls soweit dem Unterzeichner bekannt) zu Wort. 

Auch die Macher des Beitrages unterließen jede kritische Rückfrage oder Verweis auf die realen Daten, die so gut wie alle Gegenteiliges dokumentieren.

Von Ausgewogenheit kein Spur. Damit mutierte diese Sendung, wie auch das Interview zu reiner Propaganda. Das kann und darf aber schon wieder nicht Sinn und Zweck des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein. 

Ich bitte Sie daher nachdrücklich um öffentliche Distanzierung von den genannten Sendungen und als Ausgleich die adäquate Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse sog. klimaskeptischer  Wissenschaftler. Geeignete Personen nenne ich Ihnen auf Rückfrage gerne.

Wir werden diese Beschwerde ebenso wie Ihre Antwort auf unserer Website öffentlich machen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

Tel: +49-(0)33201-31132

http://www.eike-klima-energie.eu/


[1] Echter Klimaforscher Hans v. Storch

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Hoffnung für unsere Wasser-Probleme durch Fracking-Technologien

Hydraulisches Brechen wird oftmals für eine Verschärfung der Wasserprobleme verantwortlich gemacht. In BI heißt es: „In Colorado achtet man genau auf die Auswirkungen von Fracking auf die Wasserversorgung des Staates. Der Verbrauch von Wasser für Fracking könnte zu lokalen Verknappungen in dem für Dürren anfälligen Staat beitragen“.

Hinsichtlich des Wasserproblems bietet NBC aber auch eine Hoffnung an: „Technologie ist vielversprechend“. Während Fracking nicht explizit beim Namen genannt wird, konnte das Feature aus dem Jahr 2007 noch nicht prophezeit haben, wie integral sich stetig verbessernde Fracking-Verfahren Hoffnung für unsere Wasserprobleme bedeuten könnte.

Anstatt des vermeintlichen Problems könnte die Öl- und Gasindustrie die Lösung sein.

Wasser ist für den Prozess des hydraulischen Brechens wichtig. Süßwasser wird gebraucht, um die kleinen Sandpartikel tief in den Boden zu pressen, wo er Spalten im Felsen offen halten soll, damit Öl oder Erdgas in ökonomischer Menge entweichen können. Wenn die Ressource ausgebeutet wird, kommt es nicht nur mit dem hineingepumpten Wasser an die Oberfläche, sondern auch mit dem „erzeugten Wasser“ aus den Tiefen der Erde. Diese Wassermischung – die sowohl die Chemikalien enthält, um die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren, als auch hohe Konzentrationen von Salz, anderen Mineralien und Metallen – muss entsorgt werden.

In historischer Zeit wurde das Abwasser – was bis zu 10 Barrel für jedes Barrel Öl ausmachen kann – woanders hin transportiert und dann Tausende Fuß tief in „Entsorgungs-Kavernen“ gepumpt. Dieser Entsorgungsprozess ist teuer und könnte potentiell die Ursache der Serie schwacher Erdbeben sein, zu denen es in Oklahoma gekommen war.

 

Die Industrie suchte fieberhaft nach einer Lösung, die sowohl die Sicherheit verbessern als auch die Entsorgungsproblematik entschärfen könnte.

Vor zwei Jahren schrieb ich über Verfahren zum Recycling von Wasser, die in der Lage waren, das Wasser an der Bohrstelle zu reinigen, so dass es erneut verwendet werden konnte, und wieder und wieder für hydraulisches Brechen – was Abwasser viele Durchläufe lang eliminieren würde.

Wie in der Technologie üblich, verbessert sich dies immer weiter.

Was einmal „Abwasser“ war, kann heute durch Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen im trockenen Südwesten [der USA] zu wichtigen Ernteertrags-Steigerungen führen – oder zumindest ist dies das offensichtliche Ergebnis eines Forschungsprojektes, durchgeführt von einem Team bei Texas A&M AgriLife Research, der Texas Railroad Commission (RRC) und einer Koalition von Öl- und Gas-Unternehmen. Die ersten Ergebnisse sehen sehr vielversprechend aus.

Bill Weathersby, Vorsitzender und geschäftsführender Direktor bei Energy Water Solutions – einem Unternehmen, das mit einer patentierten Technologie bislang erfolgreich über 8 Millionen Barrel Abwasser recycelt hat – stand an der Spitze dieser Bemühungen. Katie Lewis, Ph.D., entwarf das Experiment an der AgriLife Experimentation Station nahe Pecos in Texas, Anadarko Petroleum transportierte das Abwasser einer nahe gelegenen Bohrstelle heran, und Gibsons stellte die Tanks zur Wasserspeicherung an Ort und Stelle zur Verfügung. Das RRC genehmigte den Gebrauch recycelten Wassers für eine nicht kommerzielle Anwendung auf einem Baumwollfeld, welches am 2. Juni 2015 gepflanzt worden war. Der Umfang des Projektes wurde der verfügbaren Menge Wassers angepasst.

Teile des kontrollierten Feldes wurden mit Wasser aus dem Bohrloch beregnet, während in einem anderen Teil eine Mischung aus 1 Teil recyceltem Wasser und 4 Teilen Bohrloch-Wasser versprengt wurde. Etwa 30.000 Barrel recycelten Wassers wurden für das Projekt verbraucht.

Ich hatte die Gelegenheit, das Feld ansehen und mit Lewis sprechen zu können – der mir sagte, dass die mit dem angereicherten Wasser beregnete Baumwolle genauso gut gewachsen ist wie die mit dem Bohrloch-Wasser beregneten Pflanzen. Bodenanalysen haben gezeigt, dass es keine negativen Auswirkungen mit dem angereicherten Wasser geben sollte. Die Baumwolle wird hinsichtlich Qualität und Stärke getestet. Der Boden wird immer wieder untersucht um sicherzustellen, dass es keine Kontaminierung gibt. Vollständige Berichte der ökonomischen und landwirtschaftlichen Aspekte werden erstellt.

Jeder in diesen Vorgang Involvierte ist extrem optimistisch und enthusiastisch hinsichtlich der Ergebnisse.

Der Beauftragte David Porter, Vorsitzender der RCC, beschreibt das Projekt als „einen wichtigen ersten Schritt“ und sagte, dass es „ein perfektes Beispiel für die Zusammenarbeit ist, die wir brauchen“ und „ein Beweis ist, dass freie Märkte funktionieren“.

Sollten die Testergebnisse wie erwartet ausfallen und die Projekte im nächsten Jahr erweitert werden, wird das RRC Porter zufolge wahrscheinlich mehr recyceltes Wasser genehmigen. Weathersby hofft, dass sich weitere Unternehmen an zusätzlichen Tests beteiligen, um das Projekt auszuweiten. Lewis hätte gerne ein Testfeld mit unterschiedlichen Mischungs-Verhältnissen zwischen recyceltem und Bohrloch-Wasser: 4:1, 3:1, 2:1, 1:1. Die Teilnehmer hoffen letztlich, dass die Gesetzgebung in Texas die Testergebnisse heranzieht, um die Gesetze zu ändern, so dass man das recycelte Wasser in der Landwirtschaft verwenden darf.

Während dieses Projekt und die Zusammenarbeit einzigartig sind, gibt es viele andere Unternehmen mit Verfahren zum Wasser-Recycling sowie zahlreiche, bereits durchgeführten Tests.

Eine der getesteten neuen Technologien wird entwickelt von Kaizen Fluid Systems. Hierbei wird ein elektromechanischer Prozess angewendet, der die molekularen Bindemittel aufbrechen kann, um sauberes Wasser zu erzeugen mit kommerziell nutzbaren Nebenprodukten und ohne jeden giftigen Abwasserfluss. Kaizens System, das beliebig skaliert werden kann, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen oder Anforderungen hinsichtlich des Volumens zu erfüllen, ist besonders effektiv im Bakken Field in North Dakota, wo die Kosten für die Abwasser-Entsorgung sehr hoch sind und das erzeugte Wasser zu salzhaltig ist, um kosteneffektiv recycelt werden zu können durch Verdunstung oder durch Umkehr-Osmose-Anlagen.

Das oftmals im Bakken Field angewendete Verfahren hydraulischen Brechens mittels eines bestimmten Gels erfordert außerordentlich sauberes Wasser ohne Salz- oder Metallgehalt, und in Tests wurde gezeigt, dass die Kaizen-Technologie in der Lage war, solches Wasser zu liefern. Das Modell wird gegenwärtig ausgeweitet und wird demnächst für den Großverbrauch an Bohrstellen bereit sein – mit den mobilen Systemen, die 50 Gallonen pro Minute (gpm) verarbeiten können, und der festgelegten Grundlage: 300 gpm oder 10.000 Barrel pro Tag. Die leitende Direktorin bei Kaizen Sandy McDonald sagte, dass das System ihrer Firma gegenwärtige und zukünftige Umweltbelastungen für die Erzeuger beseitigen kann.

Gebrauchtes Wasser zu recyceln und es für das hydraulische Brechen und/oder in der Landwirtschaft wieder zu verwenden, stellt mehr Wasser für jedermanns Gebrauch zur Verfügung und eliminiert die Notwendigkeit der Entsorgung in der Erde.

Das Trachten der Öl- und Gasindustrie, alles besser und kosteneffizienter zu machen, könnte die Antwort auf Amerikas Wasserprobleme sein.

[Von wegen Risiko-Technologie! Anm. d. Übers.]

Link: http://www.cfact.org/2015/11/30/hope-for-our-water-woes-found-in-fracking-technologies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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