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Einwände von Klimaskeptikern führen zu keinem sokratischen Fortschritt, deshalb sind sie unproduktiv und destruktiv. Philosophen erklären, warum am Klimawandel nicht gezweifelt werden darf.

Nun darf ein Herr Schrader schreiben was er will – nur fragt man sich, warum die SZ noch damit wirbt, ihre  Leser zu informieren.

Der Artikel selbst lohnt (für Skeptiker) kaum eine grundlegende, inhaltliche Betrachtung. Doch ist es vorsichtig formuliert  befremdlich zu erfahren, dass die Redaktion einer überregionalen  Zeitung eine so bewusst einseitige und zudem diffamierende  Betrachtung zulässt, die nicht im Ansatz das geringste Interesse an Ausgewogenheit zeigt. 

Beschrieben wird anhand von klimaaktivistisch tätigen Wissenschaftlern die sich durch die Einwände von Skeptikern verfolgt fühlen und seelisch sehr darunter leiden, den anthropogenen Klimawandel argumentieren zu müssen die Forderung, Klimaskepsis zu brandmarken und als schädlich darzustellen, da diese angeblich die wahre Erkenntnis verhindern. Dabei werden typische Mechanismen benutzt und gut geheißen, welche in der Geschichte regelmäßig zur Verfolgung anderst Denkender geführt haben: Wir sind die Vertreter der absoluten Wahrheit die alleine das Wohlergehen sicherstellt. Wer diese Wahrheit auch nur in Frage stellt, gefährdet das Wohlergehen der anderen. Deshalb müssen die Anderen durch uns  vor den verderbenden Skeptikern geschützt werden.

So stehen einem die Haare zu Berge bei der idealisierenden Darstellung über Michael Mann mit seiner hochumstrittenen Hockeystick-Projektion, Phil Jones mit seinen kompromittierenden Klimamails sowie zum Kommentar von Herrn Marotzke über Klimaskeptiker.

Deutlich zeigt der Artikel auch, dass  zunehmend Politologen und Geisteswissenschaftler das Thema an sich ziehen.  Sachliche Fragen dürfen damit keine Rolle mehr spielen und werden deshalb rigoros unterdrückt – ein Mechanismus, der darauf hinweist, dass man (in der Ökokirche) die Dogmenbildung als abgeschlossen betrachtet und zur Gewissensdiktatur übergeht.

Zitiert aus dem SZ-Artikel[1]  (es wird aber empfohlen, den SZ-Artikel zu lesen):

„Wissenschaftler sehen sich Attacken von Lobbygruppen der Öl- oder Kohleindustrie und durch Privatleute ausgesetzt, die sich vernetzt haben. Sie greifen die akademische Arbeit und Qualifikation der Forscher und oft genug auch ihren Charakter an.“

Doch zugleich … "können Einwände und Kritik die Produktion weiteren Wissens behindern, also schädlich sein". Das passiere zum Beispiel, wenn Forscher, um nicht als Alarmisten gebrandmarkt zu werden, ihre Ergebnisse herunterspielen. "Das ist selbst beim Weltklimarat IPCC geschehen, der das CO-Niveau und den Anstieg des Meeresspiegels konsistent zu niedrig angegeben hat."

Das könnte auch helfen, den sogenannten Klimaskeptikern das Wort Skepsis wieder zu entwinden. Die Menschen und ihre Lobbyvereine, die reflexhaft Ergebnisse der Klimaforschung infrage stellen, beanspruchen dieses Etikett. Es gesteht den so Bezeichneten eine wissenschaftliche Kerntugend zu. "’Klimaspektiker‘ zu sagen, ist eigentlich eine unzulässige Aufwertung dieser Leute", sagt Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.

Michael Mann von der Pennsylvania State University, der sich für seine Rekonstruktion des Klimas vergangener Jahrhunderte vor einem Kongress-Ausschuss in bester McCarthy-Manier rechtfertigen musste, beschreibt das in seinem Buch "The Hockey Stick and the Climate Wars" als "die bestfinanzierte, am sorgfältigsten orchestrierte Attacke auf die Wissenschaft, die die Welt je erlebt hat". Sein Kollege Phil Jones von der University of East Anglia, von dessen Computern 2009 Tausende E-Mails gestohlen und veröffentlicht wurden, ging durch ein Feuerbad von Pressekampagnen und Untersuchungskommissionen. Er berichtete von Morddrohungen und Suizidgedanken.

Dieser Vierschritt ist erkennbar an den Streit angelehnt, den die Kritiker der Klimaforschung angezettelt haben. In dieser Debatte sind gravierende Folgen zu erwarten, sollte die Welt die Warnungen der Wissenschaft in den Wind schlagen. Die Gefahr für die Öffentlichkeit besteht im Verlust elementarer Lebensbedingungen, während betroffene Unternehmen auf Profit verzichten müssten. Und nur Letzteres ist für konservative amerikanische Thinktanks inakzeptabel, während sie die Bedrohung für arme Bauern in Afrika oder Küstenbewohner in Florida als bedauernswerte Folge natürlicher Prozesse abtun.

Quellen

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Süddeutsche Zeitung 23. November 2015: Wie Klimaskeptiker Forscher attackieren

http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimaforschung-wie-klimaskeptiker-forscher-attackieren-1.2746285