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Energiewende – und ev. Kirche vor Ort

Bild rechts: Verschlossene Kirchentüren bzgl. der Wahrheit? Bild: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de

Dazu ein paar Vorbemerkungen: in jeder lokale Kirchengemeinde beider großen Konfessionen wird von den Mitgliedern der Kirche ein Kirchenvorstand (KV) gewählt. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: In einer katholischen Kirchengemeinde ist der KV vollkommen rechtlos. Die Amtskirche bestimmt, und was der KV dazu zu sagen hat, spielt absolut keine Rolle.

In einer evangelischen Kirchengemeinde hingegen, die ebenfalls von den Kirchenmitgliedern gewählt wird, hat jedes KV-Mitglied eine Stimme, und wenn beispielsweise ein Landesbischof eine „Empfehlung“ gibt, kann der lokale Kirchenvorstand mit einfacher Mehrheit diese Vorgabe ablehnen. Die Pfarrerin/der Pfarrer ist dabei genau gleich stimmberechtigt wie alle KV-Mitglieder und hat nicht etwa einen Sonderstatus oder ein Vetorecht.

Ich selbst war vor einigen Jahren selbst eine halbe Amtsperiode lang Mitglied in unserem lokalen KV (da war von Energiewende o. ä. noch nichts in dem Maße wie heute zu hören). Aus dieser Zeit sind mir mehrere KV-Mitglieder heute noch bekannt. So habe ich dort angefragt, ob ich dort nicht einmal etwas zu der blinden Gefolgschaft der ev. Kirche bzgl. der Politik- und Medienpropaganda etwas sagen könnte. Dem hat man zugestimmt, und vor einigen Tagen war es soweit.

Ich bekenne, dass ich einiges Lampenfieber hatte, denn natürlich wusste ich, was einem passieren kann, der gegen den Propagandastrom schwimmt. Aber ich vertraute darauf, dass die mich noch kennenden KV-Mitglieder mich nicht so behandeln würden (und gleich vorab: haben sie auch nicht). Aber sonst? Würde man mich anhören?

Verlauf der KV-Sitzung

Ich hatte mich im Vorfeld auf die Sitzung vorbereitet. In dem Gremium waren ja alle Laien wie ich. Ich wollte auch gar nicht die Wissenschaft bemühen, sondern schlicht und ergreifend ein paar Dinge ansprechen, bei denen schon der „gesunde Menschenverstand“ ausreichen würde, um den uns präsentierten Unsinn zu erkennen.

Meine Eingangsfrage war die Gleiche, die ich schon mal in einem Leserbrief an die „Süddeutsche Zeitung“ auf einen entsprechenden Artikel geschrieben habe (hier). Ich fragte in die Runde:

„Haben Sie eine Erklärung dafür, warum unsere Stromrechnung immer teurer wird, während der Strom an der Strombörse nur einen Bruchteil davon kostet?“

Und gleich weiter:

„Laut Strombörse in Leipzig kostet die Erzeugung von Windstrom etwa 9 ct pro Kwh. Verkaufen lässt sich dieser Strom an der Börse aber höchstens für 4 ct pro Kwh, falls man nicht sogar noch dazu zahlen muss, damit überhaupt jemand diesen Strom abnimmt. Können Sie mir verraten, wer dieses gigantische Defizit ausgleicht? Denn aus freien Stücken (Marktwirtschaft) würde doch kein Unternehmer einen solchen Irrsinn machen, oder?“ (Auf die genauen Zahlen kommt es nicht an. Es ging mir um das Prinzip).

Es war der erste und letzte, der einzige zusammenhängende Gedankengang, den man mir durchgehen ließ.

Ich werde die geneigte Leserschaft jetzt nicht mit dem Wortprotokoll der Sitzung langweilen. Nur soviel: Es ging dann um den Sinn der Energiewende (CO2-Einsparung), warum wir das brauchen, usw. Aber in der folgenden, etwa 30-minütigen Diskussion konnte ich durchweg nur noch zu einem Gedankengang ansetzen, der jedoch sofort unterbrochen wurde. Man wollte mich immer in die wissenschaftliche Ecke drängen dergestalt, dass „die Wissenschaft sagt…; in den Zeitungen steht doch…; die Merkel ist Physikerin und weiß doch, wovon sie redet…“ und dergleichen mehr. Man wollte die einfachsten Fakten (tatsächlicher Klimaverlauf ohne jede CO2-Einwirkung; Erstellung eines Wunschklimas nur durch Drehen an einer einzigen Stellschraube {vielen Dank an Herrn Puls, denn diesen Gedanken habe ich aus einem seiner jüngsten Beiträge} usw. usf.) Es kamen „Argumente“ wie noch nie hat sich das Klima so schnell geändert und auch geringste Spuren {0,04% CO2} können schon erhebliche Folgen haben. Seitens eines älteren KV-Mitglieds kam die Forderung, dieses Thema fallenzulassen, weil dieses Gremium nicht der richtige Ort für eine solche Diskussion sei. Der Vertreter der Jungend im KV wandte ein, dass er als junger Mensch es begrüßt, alternative Energieformen zu entwickeln, denn die fossilen Vorräte sind ja begrenzt.

Es wurde rasch deutlich, dass der gesamte Kirchenvorstand der Zeitungs- und Politikpropaganda blind vertraute, ohne jede Nachfrage, ohne jedes Interesse an den einfachsten Dingen, die diese Propaganda als Unsinn entlarven. Man reichte einen Zeitungsausschnitt herum, in dem das Pflanzen eines Baumes seitens des KV begrüßt wurde. Genauso begrüßt wird aber offenbar das Abholzen vieler Quadratkilometer Wald, nur um ein einziges Windrad zu errichten.

Nach etwa 30 Minuten habe ich abgebrochen. Ich bin keine Kämpfernatur und habe mir auch schon vor dieser Sitzung keinerlei Chance als Einzelkämpfer gegen das Establishment ausgerechnet.

Aber es gab keinerlei persönliche Angriffe, die Atmosphäre war vergleichsweise entspannt. Aber ich merkte auch, dass niemand der Anwesenden mich so richtig ernst nahm. Von der Pfarrerin (Vorsitzende) wurde öfter EIKE erwähnt, also gehe ich davon aus, dass sie öfter mal reinschaut. Aber sie war der Ansicht, dass dort ebenfalls viel Ideologie betrieben werde. Ich habe mich nicht mehr dahingehend geäußert, ob harte, durch jedermann nachprüfbare Fakten den Ideologie seien. Es hätte ja doch nichts gebracht.

Schlusspunkt: Vor dem Abfassen dieses Beitrags besuchte mich die neue Vikarin unserer Gemeinde, die in der KV-Sitzung am Vorabend mit anwesend war, und fragte, ob sie mir irgendwie helfen könne. Ich erwiderte, dass ich im Grunde nichts anderes erwartet hatte. Aber die Tatsache, dass sich jemand derart erkundigte, hat mich doch versöhnlich gestimmt und fand ich sehr aufmerksam.

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/das-klimaspiel-es-wird-wieder-dunkel-in-deutschland/