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Wenn PolitologInnen „Klimastudien“ machen – zur „Klimastudie“ von Bündnis 90/Die Grünen

Eigentlich sollte damit das Thema abgeschlossen werden. Nachdem die Studie der Grünen [2]  aber danach ganz groß in „meiner“ lokalen Tageszeitungen als „Klimawandel-Studie alarmiert“ und in vielen anderen Zeitungen publiziert wurde, bringe  ich hiermit doch noch eine Ergänzung.

Seit wann schreiben Politik-Wissenschaftler sogenannte Klimastudien 

Dem Autor fällt seit längerem auf, dass inzwischen zunehmend Politik-Aktivisten Klimastudien verfassen. Al Gore ist mit seinem Klimafilm  wohl am bekanntesten. Auch Greenpeace macht es, Bsp. eine Studie zum Untergang der Südseeinseln[6], die vom Institut für Politische Wissenschaft der Uni Hamburg geschrieben  wurde, wobei der Co- Autor ein Campac-Aktivist ist, der vorher bei Attac aktiv war.

Die aktuelle Umweltstudie der Grünen wurde in deren Auftrag ebenfalls von einer Politikwissenschaftlerin verfasst. Deren Klimakompetenz wird in der Studie wie folgt ausgewiesen:

[2] Seit 2009 ist Stefanie Groll in der Klima- und Energiebewegung engagiert. Fachliche Expertise hat sie also durch berufliche und private Beschäftigung mit politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekten von Klimawandel erworben.

Eine Beschäftigung mit dem Fach Klima ist außer dem ihrem entsprechenden Politaktivismus nicht gelistet.

Man kann nur vermuten, dass viele Klimawissenschaftler vom Fach nicht mehr bedenkenlos bereit sind, Klimastudien nach politischer Orientierungen zu erstellen. Diese benötigt man aber, um die Ziele umzusetzen. Denn dabei geht es nicht mehr wirklich ums Klima.

Beispiel: 

Interview mit Prof. Dr. Otmar Edenhofer (PIK), Vizechef des IPCC, in der „Neue Zürcher Zeitung“ vom 14.11.2010:

·       (Auszug): Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.

Christiana Figueres, Präsidentin UNFCC Während einer Pressekonferenz im Februar 2015 in Brüssel:

·       [16] [14] [15] At a news conference last week in Brussels, Christiana Figueres, executive secretary of U.N.’s Framework Convention on Climate Change, admitted that the goal of environmental activists is not to save the world from ecological calamity but to destroy capitalism.

Bevor wir zur Studie kommen, noch die aktuellen Daten
zu Erd-Maximaltemperaturen

Heißester Tag Deutschlands

Erhöhung der Spitzentemperatur  seit  1983 aktuell um 0,1°C (0,31°C in 100 Jahren(durch die Mess-Ungenauigkeit ist jedoch kein wirklicher Unterschied belegbar[7])

Erdtemperatur

Weltweiter Hitzerekord diesen Juli von der NOAA gemeldet: Erhöhung seit 1998 um 0,08°C (0,47°C in 100 Jahren)

Hierzu stellt sich die Frage, wie man 0,08 °C Welt-Temperaturdifferenz so genau messen kann, wenn dies auf 0,1 °C genau in Deutschland alleine technisch bedingt nicht möglich ist.

Die wirklich genauen, weil zu 90 % flächendeckenden Satellitenmessungen zeigen hingegen keinewegs den Juli als heißesten Monat an.

Trägt man die gemeldeten Maximaltemperaturen in die Klimakurve aus WIKIPEDIA ein, sieht man, dass es zwar wärmer wird, aber nicht wirklich heißer. Ausgerechnet Deutschland, welches gerade eine „Jahrhunderthitze“ erlebte, ist sogar deutlich hinten dran. Betrachtet man die Mess-Unsicherheit alleine der Temperatur-Erfassung, dann gab es in beiden Fällen gar keine belegbare Erwärmung.

 

Bild1 Relativer Temperaturverlauf nach WIKIPEDIA, Rubrik: Globale Erwärmung. Mit Ergänzungen durch den Autor (Anm.: Das Fehlerband einer Temperatur-Messstation beträgt +-0,2 °C[20])

Zurück zur Studie:

Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland

Anspruch der Studie und Intention (Hervorhebung durch den Autor):

[2] Die Studie konzentriert sich auf die negativen Folgen des Klimawandels, sie erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie trägt lediglich Eindrücke und Geschichten vom Klimawandel vor Ort zusammen.

…Die Übersicht fokussiert die negativen Folgen des Klimawandels. Vom Ansatz her ist

diese Übersicht also selektiv, sie bildet nicht Chancen des Klimawandels für Regionen

und Sektoren ab.

…Die vorliegende Studie ist eine kompakte Darstellung über mögliche Auswirkungen des

Klimawandels auf Regionen und Sektoren in Deutschland bis zur Mitte bzw. bis zum Ende des Jahrhunderts.

Die Studie suchte und betrachtet also vorwiegend regional begrenzte „Klima-Warnhinweise“, welche  dann über Klima-Simulationsszenarien in die Zukunft projiziert werden. In den folgenden Darlegungen werden deshalb diesen lokalen Aussagen die globalen Daten für Deutschland gegenübergestellt.

Beim Klima und Wetter war es bisher immer so, dass es gleichzeitig Regionen mit negativen und positiven Wetterauswirkungen gab und gibt. Der Klimawandel gilt aber als ein global wirkendes Ereignis. Führt er zur gemeldeten Klimakatastrophe, müssen die Auswirkungen auch global negativ sein.

Als Vergleichs-Datensatz wird vorwiegend der Monitoringbericht 2015 des Umwelt-Bundesamtes angezogen, denn dieser beinhaltet sicher die umfangreichste Globalerfassung von Klimadaten für Deutschland. Zudem stehen Publizierungen des UBA bestimmt nicht im Verdacht, den Klimawandel nicht ausreichend zu berücksichtigen[21]. Nicht alle (aber fast alle) in der Studie gelisteten Auswirkungen wurden betrachtet, sondern nur solche, für die dem Autor ausreichend Daten vorlagen. Auf Kommentierungen wird weitgehend verzichtet. Jeder Leser soll sich selbst ein vergleichendes Bild machen.

In der Studie[2] gelistete Klimaauswirkungen für Deutschland

Niederschlag

Studie[2]

mehr und heftigere Niederschläge im Sommer als derzeit im Sommer weniger Niederschläge im Winter als derzeit im Winter

UBA Monitoringbericht 2015[8]

Im Gegensatz zur Temperatur weisen die Änderungen des Niederschlags in Deutschland insbesondere jahreszeitlich, aber auch räumlich deutliche Unterschiede auf.

Während die mittleren Regenmengen im Sommer weitestgehend unverändert geblieben sind, ist es insbesondere im Winter signifikant feuchter geworden.

 

Bild2 [8] Deutschland: mittlerer Niederschlag im Sommer.

 

Bild3 [8] Deutschland: mittlerer Niederschlag im Winter

 

Bild4 [8] Vom Autor aus dem DWD-Datensatz generiert Langfristgrafik zum Niederschlags-Jahresmittel

[2] Hitzestress in Städten

Studie[2]

…An heißen Sommertagen verwandeln sich Großstädte in Glutöfen. Selbst in der Nacht kühlt es sich nicht richtig ab. Die dichte Bebauung und das hohe Aufkommen am motorisierten Individualverkehr führen in den Innenstädten zu einer immensen Wärmeproduktion. Gebäude und Straßen speichern die Tageswärme. Die Städte bleiben heiß und im Vergleich zum Umland kann der Temperaturunterschied bis zu 10°C betragen. Ein so starker „Wärmeinseleffekt“ wurde zum Beispiel für Kölner Innenstadt und Außenbezirke nachgewiesen. Anhaltende Hitze führt gerade bei älteren und chronisch zu körperlichen Belastungen. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass steigende Temperaturen bis zum „Hitzetod“ führen können. Für Berlin konnte nachgewiesen werden, dass rund 5% aller Todesfälle in den Jahren von 2001 bis 2010 statistisch mit erhöhten Lufttemperaturen korreliert sind.

Abgesehen von der nicht unerheblichen Tatsache, dass eine Korrelation mit einer 5 %igen Kohorte absolut nichts aussagt, sind auch enge Korrelationen keinerlei Ersatz für eine begründete Ursache-Wirkungsbeziehung. Das gehört eigentlich zur Allgemeinbildung, nicht jedoch bei manchen Poltik-Wissenschaftlern.

Uba Monitoringbericht 2015[8]

 

Bild5[8]  Gebietsmittel heiße Tage und Tropennächte Hitzebelastung

[8]  Zur Ermittlung hitzebedingter Todesfälle gibt es eine Reihe offener methodischer und datentechnischer Fragen. Deshalb stehen vorerst nur Berechnungen für das Bundesland Hessen zur Verfügung.

 

Bild6[8]  Hitze-Mortalität

Zusatz zum Thema Hitzetote

In einem EIKE Blogartikel [10] wurde das Thema ausführlich behandelt. Dabei zeigte sich, dass weiterhin wesentlich mehr Personen an Kälte sterben und es in Deutschland zudem keine Datensätze gibt, um Hitzemortalität global quantifizieren und belegen zu können (wie es in [8] ebenfalls gelistet ist).

Anbei noch eine Grafik, welche der Autor aus dem DWD-Datensatz erstellt hat. Man sieht, dass die Winter (zum Glück) nicht mehr so extreme Kältewerte wie zwischen 1930 – 1960 aufweisen und dass sowohl die Sommer- wie Wintertemperatur aktuell den Stand von 1900 haben.

 

Bild7 Langfrist-Verlauf der Sommer- und Wintertemperaturen in Deutschland 1882 – 2014. Temperatur auf den Stand 1880 normiert.

[2] Stromnot im Schwabenland

Studie[2]

Baden-Württemberg: Hitze beeinträchtigt Energieversorgung

Oberrheingraben und Ballungsgebiete am Neckar heizen überdurchschnittlich auf

Kühlwasserproblematik für Atom- und Steinkohlekraftwerke nimmt zu, Betrieb von Wasserkraftwerken wird eingeschränkt.

UBA Monitoringbericht 2015[8]

 

Bild8[8]  Auswirkung von Temperatur auf die Stromproduktion

Bild9[8]  Auswirkung von Wetter auf die Stromversorgung

[2] Extremwetter könnten „Stromautobahnen“ zerstören

Studie[2]

Extremwetterereignisse wie Hagel und Orkane könnten die „Stromautobahnen“ zerstören. die mittelfristig erneuerbaren Strom aus dem Norden in den Süden bringen sollen.

UBA Monitoringbericht 2015[8]

Netzbetreiber haben vor allem die Wirkungen von Winterstürmen zu spüren bekommen. Beispiele sind die stundenlangen Stromausfälle infolge des Orkans Kyrill im Januar 2007 oder der großflächige Stromausfall im Münsterland im November 2005, als einige veraltete, aus versprödetem Thomasstahl gefertigte Hochspannungsmasten einknickten, die für das ungewöhnliche Zusammentreffen von Eislast, starkem Schneefall und Sturm quer zur Trassenführung technisch nicht ausgelegt waren. Insgesamt schätzt die Branche die physischen Risiken des Klimawandels aber als technisch beherrschbar ein.

 

Bild10[8]  Auswirkung von Extremereignissen auf die Stromversorgung

Bild11[8]  Auswirkung von Extremereignissen auf Verfügbarkeit von Strom

UBA Monitoringbericht 2015[8]

Der UBA-Bericht bietet für Deutschland über Unwetterereignisse keine Daten und behilft sich deshalb mit Versicherungsschäden. Er macht aber einzelne Aussagen:

Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und steigenden Schäden durch Unwetter gilt noch nicht als gesichert, allerdings sprechen viele Indizien dafür.

Hochwasser

Der Anteil der Pegel, an denen mindestens einmal in einem Jahr ein markanter Hochwasserabfluss gemessen wurde, zeigt bislang keinen signifikanten Trend.

 

Bild12[8] Hagelschäden in der Landwirtschaft

Climate Service Center Deutschland

In einer Publikation des Climate Service Center Deutschland steht zum Hagel

[17] Hagel

Das Gebietsmittel der Anzahl der Tage mit Hagel (Mai bis September) in Deutschland nimmt im langfristigen Trend seit 1950 um -0.01 Tage pro Jahr auf 0,67 ab.

Und allgemein

[17] Extremwetterereignisse  verschiedenster  Art kommen in Deutschland relativ selten vor, daher ist es nach wie vor sehr schwierig, genaue Aussagen zu Veränderungen in der Häufigkeit ihres Auftretens oder ihrer Intensität zu machen.

Munich RE sagt zu Unwetterschäden weltweit

Aktionärsinfo der Munich Re von 2013

·       Die MR rechnet in den nächsten Jahren mit weniger Schadensereignissen, weshalb die Aktionäre mit  steigenden Renditen rechnen können

·       Die einzige Häufung von Umweltschäden weltweit! der letzten Jahre passierte im mittleren Westen der USA, sind also lokal begrenzt

·       Weltweit kann die MR keine Häufungen feststellen

Pressemitteilung vom 11. November 2013 | Rückversicherung

Wetterrisiken (Auszug)

Neben Überschwemmungen geht von Taifunen die größte wetterbedingte Naturgefahr aus, sie zählen zu den schadenintensivsten Wetterereignissen. Davon sind vor allem die Ballungsräume in Südostasien betroffen, vornehmlich in Japan, Vietnam, Taiwan und auf den Philippinen sowie die schnell wachsenden Megastädte im Osten Chinas.

Das Auftreten von Taifunen wird durch eine periodische Klimaschwankung mit Phasen von ca. 30 Jahren beeinflusst. „In den vergangenen zehn Jahren lag die Taifunaktivität unter dem langjährigen Mittel.

In einer ganz aktuellen Grafik der Munich RE (13) sind die weltweit wetterbedingten Schadensereignisse dargestellt. Der Autor hat sich die Mühe gemacht, die grünen Gesamt-Schadensbalken in rot auf die 0-Linie zu setzen. Und dann erkennt man, dass seit ca. 1993 keine Zunahme erfolgte und seit 2005 eine deutliche Abnahme. Die Versicherung mit der größten Schadens-Datenbank der Welt zeigt damit, dass es keine Klimawandel-bedingte Unwetter-Schadenszunahmen gibt.

 

Bild13 [19] Wetterbedingte Schadensereignisse weltweit. Rote Balken und schwarze Linie vom Autor zugefügt. Rote Balken: Gesamtschäden (grüne Balken auf die 0-Linie gesetzt)

[2] Thüringen: Wälder in Gefahr

Studie[2]

Das Thüringer Becken und die Thüringer Wälder werden am stärksten vom Klimawandel betroffen sein.

Die Zahlen der Waldschadenserhebung von 2012 erscheinen beunruhigend: 32% der Waldfläche gelten als „deutlich geschädigt“, 45% als schwach geschädigt, weniger als ein Viertel, nämlich nur 23% der Waldfläche, weisen keine Schadensmerkmale auf. Immerhin ging der Flächenanteil deutlicher Schäden um 4% gegenüber der Erhebung von 2011 zurück. (Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz 2012, 35f.).

UBA Monitoringbericht 2015[8]

Leider listet der UBA Monitorinbericht 2015 dazu keine Angaben

Aber in einem EIKE Blogartikel[9]  ist mit aktuellen Daten gezeigt, dass der Wald nicht unter dem Klimawandel leidet. 

Anbei eine Grafik daraus:

 

Bild14 [9]  Globaler Waldzustand in Deutschland. Alle Schadstufen-Daten als Einzelkurven und normiert auf den Stand von 2014 dargestellt

[2] Zentral-Bayern / Hallertau: Hopfen in Gefahr

Studie[2]

Unkalkulierbare Kosten für Hopfenlandwirtschaft

Angesichts der wissenschaftlichen Klimaprojektionen für Bayern ist es plausibel die ungewöhnliche Häufung und Intensität der Hagelunwetter als Klimawandelereignisse einzuordnen.

In [3] (Teil 1 dieser Rezension) wurde vom Autor gezeigt, dass die Hopfenerträge in Deutschland seit Beginn des Klimawandels deutlich zunehmen. Unbestritten ist, dass alle Hopfen-Anbaugebiete in typischen Hagel-Problemgebieten liegen, weil wohl das vom Hopfen benötigte Klima extrem hagelträchtig ist. Anbei die Grafik des Hopfenertrags Deutschland daraus.

 

Bild 15 [3] Mittlerer Hopfenertrag Deutschland

[2] Schneefreie Alpen – Abschied vom Wintersport absehbar.

Bayern: Abschied vom Wintersporttourismus in den Alpen

Studie[2]

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den Alpen bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Erwärmung von 2°C eintritt, bis 2080 ist ein Anstieg von 4°C möglich (jeweils gegenüber dem Referenzzeitraum 1961-1990). Für den Wintersport in den bayerischen Alpen hat dies erhebliche Konsequenzen. Die dortigen Skiregionen liegen vergleichsweise niedrig.

Bei einem Temperaturanstieg um 2°C sind nur noch die höchst gelegenen Skigebiete Zugspitze und Nebelhorn natürlich schneesicher.

Abschied von „Schneebayern“

Investitionen in Wintersportinfrastruktur (etwa in komfortablere Liftanlagen und Beschneiung) werden sich für Kommunen und Privatbetriebe nicht mehr lohnen. Langfristig müssen sich alle bayerischen Wintersportgebiete umstellen, auf Sommertourismus, auf sanfteren Tourismus und ressourcenschonende Freizeitangebote.

UBA Monitoringbericht 2015[8]

 

Bild16 [8]  Schneebedeckungen der Skiregionen Deutschlands im Langfrist-Verlauf

Weitere Quellen zur Skisituation in den Alpen

Es gibt mehrere Publizikationen, die ausweisen, dass der Schnee in den Nordalpen – zunimmt.

So unwahrscheinlich ist das nicht. Gerade der vergangene Winter 2014 / 15 war trotz gemeldeter Extremtemperaturen in Oberbayern sehr schneereich und lang. Als Anmerkung noch, dass am 13.12.2013 in Kairo das erste Mal seit 112 Jahren wieder Schnee fiel[22] .

Der Autor hat dazu extra aktuell und  fundiert recherchiert [4] [5] [12]. Vor allem [4] dürfte dazu die umfassendste Arbeit über den gesamten Alpenraum darstellen, [12] bietet die meisten Grafiken und eine gute Übersicht. 

 Allgemein gilt: Die Nordseite der Alpen wird schneereicher, auf der Südseite nimmt der Schnee ab.

Im folgenden Bild eine Grafik der Temperaturdaten von Oberstdorf seit 1936, vom Autor generiert aus dem DWD-Datensatz. Man sieht, dass die Temperatur in Oberstdorf keinen Klimawandel kennt. Nicht einmal die Winter werden wärmer, wie im Rest von Deutschland.

 

Bild17 DWD Daten der Temperatur von Oberstdorf von 1936 – 2014 in Tagesauflösung

Und weiter beispielhaft eine Grafik des DWD zur Schneelage um Berchtesgaden. Eigentlich ist man  beim Zustand um 1970 angelangt, als die bekannte  Kälteperiode mit Vorhersage der Eiszeit herrschte.

 

Bild18 Gegoogeltes Bild mit Angabe DWD,  leider ohne detaillierte Fundstelle

Auch in Österreich wurde festgestellt, dass der Schnee zunimmt. In einer auf realen Daten basierenden und  umfassenden Studie steht: 

[12] Die Winter auf der Schmittenhöhe sind in den vergangenen 30 Jahren kälter geworden. Im linearen Trend (rote Linie) sinkt die Temperatur von minus 3,8 auf minus 4,7 Grad Celsius, das heißt um 0,9 Grad.

Und das ist nicht lokal begrenzt:

[12]  Auch am Arlberger Skiberg Galzig (2.079 m), am Rauriser Sonnblick (3.106 m) und am Innsbrucker Patscherkofel (2.252 m) wurde ein winterlicher Temperaturabfall beobachtet. Messreihen aus Deutschland (Zugspitze, Feldberg u.a.) und der Schweiz (Jungfraujoch, Weissfluhjoch, Säntis u.a.) untermauern den Trend. Dies bestätigen der Klimaexperte Dipl.-Met. Gerhard Hofmann vom Deutschen Wetterdienst und der Klimatologe Dr. Stephan Bader von MeteoSchweiz.

 „Dies bedeutet, dass sich für einen heute 50-jährigen Skisportler, der seit seinem 6. Lebensjahr auf der Schmittenhöhe Ski fährt, hinsichtlich der Wintertemperaturen insgesamt keine nachhaltige Veränderung ergeben hat.“

 

Bild19 [12] 

[12]  Auch in den Tallagen haben sich die Winter abgekühlt, allerdings moderater als auf den Bergen.

Der deutsche Klimaexperte Dipl.-Met. Gerhard Hofmann, Leiter des Klimabüros München des Deutschen Wetterdienstes (DWD), schreibt im Sommer 2014 auf Anfrage von www.zukunft-skisport.at zum winterlichen Temperatur-Plateau auf den Bergen: „Die Wintermonate sind in den vergangenen Jahren auf den Bergen, auf deutscher Seite beispielsweise anhand der Daten der Zugspitze und am Feldberg nachweisbar, aber auch im übrigen Alpenraum tatsächlich im Mittel etwas zurückgegangen oder zumindest gleich geblieben, je nachdem welcher Zeitabschnitt betrachtet wird.

 

Bild20 [12]  

Eine Studie des Alpenvereins von 2013 wies aus, dass der Schnee in den Voralpen abnimmt [13]. Die Studie wurde damals von der Uni Innsbruck erstellt. Das Ergebnis gewann man, indem mit IPCC-Szenarien immer höhere Zukunftstemperaturen simuliert wurden. Ergebnis: Falls es wärmer wird, wird der Schnee abnehmen. Die Fakultät hatte damit den Auftrag wunschgemäß erfüllt, nichts Falsches gesagt und noch etwas Geld eingenommen.

Kurz darauf publizierte eine andere Fakultät der Uni Innsbruck die gegenteilige Aussage. 

Studie „Schnee und Schneesicherheit in Deutschland“ des Instituts für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Uni Innsbruck:

„Kein eindeutiger, großräumiger Trend

Die Auswertung der meteorologischen Aufzeichnungen der letzten Jahrzehnte ergibt nur geringe Auswirkungen des bisherigen Klimawandels auf Schnee und Schneeproduktion deutscher Skigebiete. Dies gilt auch für niedrig gelegene Skigebiete.“

Meeresspiegel

Studie[2]

Meeresspiegelanstieg im Mittel um 30 Zentimeter, in einigen Regionen deutlich höher. Volkswirtschaft und betriebswirtschaftlich gesehen wird der Klimawandel auf jeden Fall zu Buche schlagen. Dramatische Katastrophen wie beispielsweise der Untergang Hamburgs und die Überflutung der schleswigholsteinischen Küsten durch steigende Meeresspiegel könnten wohl abgewehrt werden.

Die Studie belässt es bei diesen Schlagwörtern. Sie geht nirgends auf die Aussage,  Hintergrund oder Daten ein.

Weil aber auch das Thema (steigender) Meeresspiegel eine direkt mit dem Klimawandel verknüpfte Auswirkung ist, ein paar Daten aus [21] dazu.

Im folgenden 21 ist der Pegelverlauf der Nordsee gezeigt. Nicht entfernt ist ein (anthropogen) Klimawandel-bedingter Einfluss erkennbar. Im Bild 22 sieht man, dass das höchste Hochwasser 1962 war und diese seitdem abnehmen.

 

Bild21  [21]  Pegelverlauf Cuxhaven (aus einer Dissertation)

Bild22  [21]  Sturmflutmarken Nordsee

Wie kommt die Politikwissenschaftlerin in der Studie für Bündnis 90/Die Grünen zu so vielen abweichenden  Ergebnissen?

Ganz einfach: Der wirkliche Zustand in der Natur hat nicht interessiert. Es sind in vielen Fällen  am Computer simulierte Zukunftsprojektionen, sowie sinnlose die eigene Meinung stützende aber relitätsferne Auslegungen beliebiger lokaler Trends.

·       Viele Angaben fußen auf Projektionen nach IPCC-Szenarien

·       Zudem beschränkt sie sich häufig auf lokale Ereignisse, um „Schadensprojektionen“ zu finden

Es ist das typische, moderne Klimawandel-Spiel:

Man nehme eine Klima-App . Darin gebe man immer höhere Forcing-Werte sowie CO2-Anstiege ein. Irgendwann bekommt der Wetterfrosch Fieber und zuletzt kocht er im Wasser.

Damit ist ein Klimaopfer „geboren“. Sogar das Jahr zeigt der Computer dazu genau an und die „confidenc“ (statistischer Vertrauensbereich des simulierten Ereignisses).

Nun nenne man den Spieler „Klimaexperten“ und eine neue Klimaexpertise ist geboren.

Warum wurde die Studie von Bündnis 90 / Die Grünen publiziert?

Bei n-tv steht es:

[11] Die Fraktion der Grünen im Bundestag hat die Studie "Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland" bewusst im Vorfeld des Klimagipfels veröffentlicht, der am 30. November in Paris beginnt. Die Teilnehmer der UN-Konferenz sollen eine neue Klimaschutz-Vereinbarung verabschieden.

Es wird also frei nach Paulus gehandelt: 

Paulus, Römer 3:7: "Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?"

Quellen

[1]

DIE WELT 21.08.15, Artikel: Warum der Klimawandel deutsches Bier teurer macht

 [2]

Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Stefanie Groll.: Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland

[3]

EIKE 22.08.2015 Blogartikel: Grüne Abgeordnete Barbara Höhn durch Fakten widerlegt: Der Hopfenertrag steigt trotz Klimawandel

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/gruene-abgeordnete-barbara-hoehn-durch-fakten-widerlegt-der-hopfenertrag-steigt-trotz-klimawandel/

[4]

Uni Wien Anita Jurkovic 07. Februar 2008 Dipomarbeit: Gesamtschneehöhe Vergleichende Zeitreihenanalyse

[5]

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Schneeklimatologie

http://www.wsl.ch/fe/schnee/permafrost/schneeklimatologie/index_DE

[6]

Greenpeace Studie März/2007: Klimaflüchtlinge, die verleugnete Katastrophe 

[7]

EIKE Blogartikel 28.07.2015: 5. Juli 2015, der bisher heißeste Tag Deutschlands?

[8]

UBA Monitoringbericht 2015 zur Klimaauswirkungen in Deutschland

[9]

EIKE Blogbeitrag 05.08.2015:  Nicht ewig leiden die Wälder- Wie der deutsche Wald innerhalb von drei Monaten genesen ist  http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/nicht-ewig-leiden-die-waelder-wie-der-deutsche-wald-innerhalb-von-drei-monaten-genesen-ist/

[10]

EIKE Blogartikel 21.07.2015: Ruhestand im Süden kann tödlich sein – Wetterdienst glaubt Klimawandel tötet alte Menschen  21.07.2015

http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/ernteertraege-und-klimawandel/

[11]

n-tv Freitag, 21. August 2015, Hompageartikel: "Phasen extremer Hitze"Klimawandel erreicht Deutschland

[12]

AIGNER, Günther (2014): Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen  von der Schmittenhöhe und aus Zell am See. www.zukunft-skisport.at.

[13]

DAV Studie 2013: Auswirkungen des Klimawandels auf Skigebiete im bayerischen Alpenraum

[14]

investors.com 10.02.2015: U.N. Official Reveals Real Reason Behind Warming Scare

http://news.investors.com/ibd-editorials/021015-738779-climate-change-scare-tool-to-destroy-capitalism.htm

[15]

EIKE 23.07.2015: Zur Podiumsdiskussion über Klimawandel und Energiewende in der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) am 22.6.15 – Faktencheck Teil 3

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/zur-podiumsdiskussion-ueber-klimawandel-und-energiewende-in-der-bundeszentrale-fuer-politische-bildung-bpb-am-22615-faktencheck-teil-3/

[16]

EIKE 15.02.2015: UN Offizielle enthüllt den wahren Grund der Erwärmungs-Panikmache

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/un-offizielle-enthuellt-den-wahren-grund-der-erwaermungs-panikmache/

[17]

CSC Climate Sevice Center Deutschland, Publikation: Ergebnisse und Auswertungen der Recherche zur Entwicklung von Extremwetterereignissen in Deutschland

[18]

Munich RE Foliensatz: Naturkatastrophen in Deutschland – Schäden und Trends

[19]

Munich RE Foliensatz 2015: NatCatSERVICE Schadenereignisse weltweit 1980 – 2014

[20]

World Meteorological Organisation: WMO GUIDE TO METEOROLOGICAL INSTRUMENTS AND METHODS OF OBSERVATION WMO-No. 8 (2008 edition, Updated in 2010) Chapter 2 Measurement of temperature

[21]

EIKE Blogartikel 01.06.2015: In Deutschland kein Klimawandel in Sicht – das kann die SZ nicht auf sich sitzen lassen (Teil2) 

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/in-deutschland-kein-klimawandel-in-sicht-das-kann-die-sz-nicht-auf-sich-sitzen-lassen-teil2/

[22]

EIKE Blogartikel 13.12.2013: Extremwetter einmal anders: In Kairo fällt nach 112 Jahren wieder Schnee

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/extremwetter-einmal-anders-in-kairo-faellt-nach-112-jahren-wieder-schnee/