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2-Jahre alte Siemens Windkraftanlagen brennen ab

Und diese ungeplanten Feuerwerk-Shows (siehe Beitrag hier) haben das Potenzial buchstäblich die Welt in Brand zu setzen. Überhitzung der Lager und Bremsen verwandeln 1.000 Liter Getriebeöl mit ein paar hundert Liter Hydraulikflüssigkeit, Kunststoffe etc. in einen explodierenden, giftigen Feuerball (siehe Post hier).

Als solche, sind diese Dinge die perfekten Brandstifter: Sie bringen das Leben der Landbevölkerung in Gefahr – nicht nur, weil Waldbrände eine tödliche Bedrohung sind, sondern weil die Anwesenheit von Koppeln voll mit diesen 160m hohen, wirbelnden Monstern, den Einsatz von Luftwasserbomben verbieten, um die Flammen zu begießen und die tobende Hölle unter Kontrolle zu bringen. (siehe Post hier).

Die letzten lodernden -Ventilator-Geschichten kommen aus Ocotillo, in der Kalifornischen Wüste. STT hat einige der rotorblätter-schmeißenden, Schall-Folter-Windradqualen, aufgetischt für die Einheimischen in unseren Posts hier:

  • – IWTs or WMDs?
  • – [IWT ? nicht gefunden: WMD = Weapon of Mass Destruktion : Massenstörungswaffe]

Und wir hatten einen Blick auf das Wüsten-zerstörende Geschäft dort draußen, mit der wundervollen, ‚sauberen‘ und ‚kostenlosen‘ Windenergie in unserem Post:

Hier ist der Umweltbericht des letzten ‘red-hot’ Rotorblattes, sowie eine übermütige Programmvorschau der ‚realen‘ Wunder der Windkraft.

Wind Turbine Fire at Ocotillo
www.theecoreport.com

Roy L Hales, am 24 January 2015

Am 15.Januar brannte ein Windkraftrad in Ocotillo. Der Vorfall könnte weniger bedeutsam als irgendwo anders gewesen sein, aber dieses Windparkprojekt macht Probleme seitdem es in Betrieb ging.

 

Bild 2 Sie raucht tatsächlich
Quelle: STT

Sechs Monate nach dem das Projekt offiziell in Betrieb ging, löste sich ein 52m langes Rotorblatt an einer der Generatoren. Der Windpark ist nun zwei Jahre alt und nach dem in Ocotillo ansässigen Jim Pelley:

·        haben die Entwickler 10 Rotorblätter ersetzt;

·        sie haben an drei verschiedenen WKAs die „Yaw Getriebe ausgetauscht“ [Getriebe zur Wind-Richtungs-Nachführung der Gondel]

·        Es gibt keine bekannte Zählung der Anzahl von Generatoren mit austretendem Öl, aber Pelley glaubt, dass etwa 70% davon betroffen sind.

·        Die Windgeschwindigkeiten in Ocotillo sind in der Regel gering, in den meisten Videos berichtet er, irgendwo zwischen 0 und 6 km/h und die Anlagen produzieren nicht viel Energie.

Sie müssen ihm nicht glauben, denn er und sein Nachbar Parke Ewing haben alles dokumentiert. Pelley unterhält einen youtube Kanal „Save Ocotillo“ auf dem er mehrere hundert Videos gepostet hat, in denen er die tägliche Windgeschwindigkeit aufzeichnet, alle signifikanten Vorkommnisse und persönliche Beobachtungen.

Park Ewing unterhält eine gut besuchte Facebook Seite: Ocotillo Windkraft Zerstörung. Seine Dokumentation ist so hervorragend, dass jeder der an Windkraft interessiert ist, unabhängig seiner Meinung darüber, sie besuchen sollte.

 

Bild 3-kleine Gemeinden in Ocotillo, im Schatten der 112 öl-undichten, schwellenden, Rotorblatt-Werf-Anlagen; Quelle STT

Man könnte argumentieren, dass sind „NIMBYs,“ [not-in-my-back-yard; nicht vor meiner Tür], aber das ist wirklich der Punkt. Sie wollen nicht, dass ihre Stadt von 130m hohen Windkraftanlagen umgeben ist, die nur etwa 800m von vielen Wohnungen entfernt sind.

Sie hassen das Geräusch, wenn die Anlagen arbeiten und die blinkenden Lichter in der Nacht. Seitdem die Oberfläche der Wüste von jeglicher Vegetation gerodet wurde, um Platz für den Windpark zu schaffen, erlebt Ocotillo riesige Sandstürme wenn starke Winde herrschen. Zweimal spülten Regenfälle einen seltsamen weißen Schaum von den Gondeln der WKAs in Ocotillo.

Das eigentliche Problem der südkalifornischen Gemeinden im Kampf gegen die Industrialisierung ist das lebenswerte Umfeld, nicht der Klimawandel!

Sie sind gegen die massiven Kolosse, die oft negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber in der Regel billigen sie auch Solaranlagen auf Dachflächen. Können sie ihre Zukunft selbst bestimmen? Oder ist das etwas, das von Außenstehenden entschieden wird: Regierungen und Unternehmen? Warum kann industrielle Entwicklung nicht auf ein Land gebracht werden, wo ihr Lebensstil nicht gestört wird?

 

Bild 4: Windanlage #110, seine ‘saubere, grüne’ Reputation verblasst zu schwarz.
Quelle: STT

Nach dem Bericht im East County Magazine war das Feuer in der Anlage # 110 auf einen Generator begrenzt und „selbstverlöschend.“ Ein Sprecher des Herstellers (Siemens) sagte: „Es gab keine Verletzten und eine Untersuchung ist im Gange, um die Ursache zu ermitteln. Wir haben eine hohe Erfolgsbilanz bzgl. Feuerfestigkeit unserer globalen Flotte von mehr als 6.800 dieser Windgeneratoren in Betrieb, mit sehr wenigen, isolierten Einzelfällen“.

Ich rief Siemens mit eigenen Fragen an. Einige betrafen den Brand in # 110, aber mit anderen wollte ich eine bessere Sicht auf die Gesamtsituation erhalten. Nachdem ich einige Minuten zugehört hatte, schlug ich vor, eine E-Mail zu schreiben:

  • –  Wissen Sie, was diesen Brand verursacht hat?
  •  Wie oft kommen Brände an Generatoren vor?
  •  Sind sie, zum Beispiel, so häufig wie Verkehrsunfälle für Autofahrer? 
  •  Was ist mit Ölundichtigkeiten? Austausch der Rotorblätter? Die drei Anlagen an denen sie die Getriebe der Windnachführung gewechselt haben? Ist das normal für zwei Jahre alte Anlagen? 
  •  Es gibt auch einige extreme Bedingungen in Ocotillo. Ich habe Videos dieser unglaublichen Sandstürme gesehen. Zeitweise sind die Winde gut, aber meist wehen sie nur mit 0 – 6 km/h und gelegentlich gibt es auch diese unglaublichen Böen. Ist dies ein außergewöhnlich schwieriger Ort?

Bild 5: Als dieser giftige Feuerball ausbrach, wurden die Feuerwehrleute angewiesen zurückzubleiben und die „suckers“ [am.: Lolli, Lutscher] ausbrennen zu lassen. Keine Notwendigkeit irgendjemand einem unnötigen Risiko auszusetzen. Quelle: STT

Ich habe dieses Email am 19. Januar verschickt. Als keine Reaktion kam, fragte ich am 21. Januar nach. Jetzt ist es der 24. Januar und ich erwarte nicht länger eine Antwort. Siehe auch hier The ECOReport

[Bemerkung des Übersetzers: Ich bin zwar auch kein Fan von WKAs; aber bei einer Krise, wie sie offensichtlich mit diesen Anlagen besteht, gibt es striktes, externes Redeverbot für die Projektbeteiligten. Der Projektleiter arbeitet aufgrund der Ereignisse sowieso schon unter Hochdruck: Die normale Arbeit, das Formulieren des Berichtes für den Vorstand, der den Pressesprecher informiert und evtl. ermächtigt, interner Bericht über Schadensursache und Maßnahmen und Kosten, ein mit dem Vorgesetzten abzustimmender Bericht für den Kunden. Die Konstruktion geht in Deckung, der Qualitätsmanager produziert eifrig Formulare und Aufforderungen, hilft aber nicht in der Sache – und die Typen vom Einkauf, die oft ohne Ahnung selbstherrlich Lieferanten drücken und damit prahlen, waschen wie immer ihre Hände in Unschuld.

Innerhalb zwei Tagen eine Antwort zu erwarten, womöglich an bekannte Gegner der WKAs, ist mindestens unwissend?!]

Vor kurzem schlachteten wir eine Reihe von Lügen aus, angepriesen durch Australiens berüchtigtsten Windkraft-Anlageberater, Infigen (Alias Babcock und Brown) in unserem Beitrag hier [Titel übersetzt]: Australiens berüchtigtster Windkraft Anlageberater- Infigen – sagt „Rutsch rüber Pinocchio, wir kommen“ [Recherche des Übersetzers: www.infigenenergy.com ist Nachfolger des 2009 in Insolvenz gegangenen Babcock & Brown, australischer Anbieter von Geldanlagen in Wind und Solarenergie]

Infigens fröhliche Bande von Imageberatern bleiben bei dem Gerücht, das Windkraft so billig wie Chips zu produzieren wäre und als Teil dieser Anpreisung, die wilde Behauptung, dass Windgeneratoren 25 Jahre plus halten“.

Aber der kleine Katalog von Windkraftproblemen in Ocotillo suggeriert etwas anderes. Bedenken Sie – sozusagen – das Siemens‘s 112 kleine Wüstenraucher kaum zwei Jahre alt sind, 70% von ihnen spucken Öl aus in einer Menge, die Saudis neidisch machen würde; es war notwendig 10 Rotorblätter auszutauschen und drei Getriebe zur Gondelnachführung. Da fragt man sich, mit welcher Zeitskala die Windindustrie und ihre Sprecher arbeiten.

Ihre Anpreisung von Windkraftanlagen, die mit dem Geruch eines öligen Lappens laufen und eine Generation lang halten, ohne auch nur einen Ölwechsel, beginnt ein wenig flach zu werden, in Echtzeit, mit realen Ergebnissen, wie oben beschrieben.

Aber, für Siemens ist es anderswo noch schlimmer. Die „top-Qualität“ Deutschen Ventilator Hersteller hatten im letzten Jahr einen Verlust von 223 Mio Dollar abzuschreiben, aufgrund der Tatsache, dass Lager in einer Flotte von Windkraftanlagen auf seinem Heimatmarkt zu ersetzen waren, die, wie die von Ocotillo, weniger als 2 Jahre alt sind.

[Der offizielle] Siemens [Sprecher] zu den Verlusten: „Die [Haupt-]Lager dieser Lieferung werden gezielt geprüft und ausgetauscht, aufgrund des frühzeitigen Verschleißes in bestimmten Generatormodellen. Wir nehmen an, das steht im Zusammenhang mit den letzten Chargen der Lager und wir sind in Gesprächen mit dem Lieferanten“. Siehe Post hier).

Windkraftanlagen tendieren eher dazu, für ihre Besitzer nicht viel zu verdienen, wenn sie in Flammen aufgehen, zu einem Haufen zerknitterten; oder, wenn sie ihre Blätter in den Äther gespuckt haben; oder Getriebe und Generatoren einen Grund zum Stillstand haben.

 

Bild 6- Profite lösen sich in Rauch auf, Quelle: STT

 

Bild 7- Erwartete Erträge erreichen ihren Tiefpunkt

Investoren in Windenergie in aller Welt verlieren ihr letztes Hemd. Wenn Sie sich wundern warum, lesen Sie unsere Posts hier und hier.

Wenn mehr Beweise nötig sind, um zu zeigen, dass Windkraft das größte Schneeballsystem aller Zeiten ist, dann sind es diese hier. Jeder, der auch nur einen Cent in Windkraft investiert, wäre gut beraten, auszusteigen, solange er noch kann. Und wer immer noch daran interessiert ist, sein hart verdientes Geld bei Infigen zu lassen, sollte seinen Psychologen so bald wie möglich konsultieren (siehe Post hier).

Bild 8- Geld in Windkraft investiert? Dann rennen Sie weg, laufen reicht nicht.

Erschienen am 1. February 2015 auf STT

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://stopthesethings.com/2015/02/01/2-year-old-siemens-turbines-falling-apart-wind-farm-investors-get-out-while-you-can/




Offener Brief [nicht nur] an die Akademiker der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Ich fordere Sie eindringlich auf, öffentlich und eindeutig Ihre Meinung zu sagen, ob Sie mit den in der Enzyklika geäußerten wissenschaftlichen Ansichten zu CO2 vollumfänglich einverstanden sind oder nicht!

BETREFF: Die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus

Sehr geehrter Akademiker,

es gibt die weit verbreitete Ansicht, dass die Akademiker an der päpstlichen Akademie der Wissenschaften (PAS) substantiellen Einfluss auf die wissenschaftlichen Aspekte ausgeübt haben, die in der päpstlichen Enzyklika angesprochen werden und dass diese Aspekte die Überlegungen, Ansichten und Meinungen reflektieren, die von der PAS als Ganzes und von der Mehrheit seiner individuellen Mitglieder ausgedrückt werden. Diese allgemeine Vermutung kann jedoch falsch sein, und darum möchte ich Ihnen einige Fragen stellen, von denen ich hoffe, dass jeder von Ihnen willens und in der Lage ist, eine einfache Antwort JA oder NEIN zu geben.

Zweifellos sind Sie sich der Bedeutung der Enzyklika für die Zukunft bewusst, besonders deren Einfluss auf die Entwicklung ärmerer Nationen und deren Bevölkerung.

Meine Fragen entspringen nicht nur meiner persönlichen Neugier, sondern sollen der Welt helfen, die Enzyklika besser zu verstehen und was diese bedeutet für Menschen, die gegenwärtig viele der mit Energie angetriebenen Annehmlichkeiten der entwickelten Länder missen.

Meine Fragen an Sie lauten:

1. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass das Spurengas Kohlendioxid (CO2) die Grundlage allen Lebens auf der Erde ist. Ohne CO2 in der Atmosphäre würden weder Pflanzen noch Tiere noch menschliches Leben auf der Erde existieren. Stimmen Sie dem zu?

2. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass es während der meisten Zeit seiner 4,5 Milliarden Jahre langen Geschichte in der Erdatmosphäre viel höhere CO2-Niveaus gab als heute. Stimmen Sie dem zu?

3. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass der Prozess der Photosynthese dass damals überreichlich vorhandene atmosphärische CO2 in „organisches Material“ transformiert hat mit der Folge einer entsprechenden Reduktion von CO2 in der Atmosphäre. Stimmen Sie dem zu?

4. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass der gesamte Sauerstoff (O2) in der Erdatmosphäre aus CO2 erzeugt worden ist via den natürlichen Photosynthese-Prozess. Stimmen Sie dem zu?

5. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass die Ozeane und das meiste Süßwasser basisch sind, das Gegenteil von sauer. Der gleiche Photosynthese-Prozess, der CO2 in organisches Material umwandelt, lässt auch die basischen Eigenschaften von neutralem oder saurem Wasser zunehmen. Stimmen Sie dem zu?

6. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass vor etwa 20.000 Jahren die nördlichen Teile des nordamerikanischen und des eurasischen Kontinents von großen Eisschilden bedeckt waren, bis zu mehreren Kilometer dick. Diese Eisschilde sind vor etwa 5000 Jahren vollständig abgeschmolzen, ohne jeden menschlichen Einfluss. Stimmen Sie dem zu?

7. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass sich die atmosphärischen CO2-Niveaus während der 15.000 Jahre langen Periode des Schmelzens der Eisschilde kaum verändert haben; es blieb bei einem Anteil um 250 ppm während der meisten Zeit in dieser Periode. Stimmen Sie dem zu?

8. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass die Pflanzen und die ozeanischen Algen der Erde jedwedes CO2 konsumieren, und zwar mit der gleichen Kraft, egal ob es aus fossilen Ressourcen oder aus Vulkanen und Fumarolen stammt. Ist es daher nicht falsch zu sagen, dass das lebenserhaltende CO2 ein „Verschmutzer“ ist? Stimmen Sie dem zu?

9. Meines Wissens wird weithin als eine wissenschaftliche Tatsache angesehen, dass Kohle, zweifellos eine wesentliche anthropogene CO2-Quelle, einen großen Teil des Energiebedarfs der Erde deckt. Zusammen verbrauchen Indien und China mehr als die Hälfte der weltweit erzeugten Kohleenergie und haben bereits verlauten lassen, dass sie ihre Ausweitung kohlebasierter Stromerzeugung nicht beschneiden werden. Darin enthalten ist der Bau eines neuen Kohlekraftwerkes pro Woche. Viele Länder in Afrika und anderswo werden (und sollten) ihrer Führung folgen und den Verbrauch fossiler Energiequellen ausweiten. Stimmen Sie dem zu?

10. Selbst eine überwältigende Mehrheit identischer Ansichten etabliert nicht eine wissenschaftliche Tatsache. Wie falsch der gelehrte Mainstream sein kann, hat sich wiederholt in der Geschichte gezeigt, selbst bei der katholischen Kirche. Beispielsweise wurde der italienische Astronom Galileo erst jüngst vom Vatikan rehabilitiert, etwa 400 Jahre, nachdem er ein ketzerisches heliozentrisches System gefunden hatte, damals allein seine eigene persönliche Ansicht. Ähnlich hat der berühmte Mathematiker und Physiker Einstein angesichts einer auf ihn einstürzenden Lawine gegensätzlicher Standpunkte angemerkt: „Warum so viele? Ein einziger hätte doch genügt!“, um seine damals völlig neue Theorie zu widerlegen. Daraus geht eindeutig hervor, dass der Ausdruck „Konsens“ in der Welt der Wissenschaft keinerlei Bedeutung hat. Stimmen Sie dem zu?

Sehr geehrter Akademiker,

11. Falls Ihre Antworten auf meine Fragen „JA“ lauten, dann muss man sich fragen, ob diese bekannten wissenschaftlichen Fakten mit gegenteiligen Statements wie in der Enzyklika außer Kraft gesetzt werden können. Zum Beispiel nennt die Enzyklika CO2 „Kohlendioxid-Verschmutzung“. In Wirklichkeit ist CO2 kein „Verschmutzer“, sondern ein unabdingbar notwendiges Spurengas in der Atmosphäre. Daher kann die Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe auch nicht „verschmutzt“ werden.

In der Enzyklika heißt es auch, dass „der Verbrauch fossiler Treibstoffe ohne Verzögerung rasch ersetzt werden muss“. Einige Personen behaupten sogar, dass 80% der derzeit bekannten Reserven an fossilen Treibstoffen im Boden bleiben müssen und dass innerhalb der nächsten paar Jahrzehnte die Welt ihre gesamte Energie aus Erneuerbaren erzeugen muss, bevorzugt Wind und Solar. Dies, um damit veinen behaupteten Runaway-Erwärmungstrend zu vermeiden, obwohl über 100 Modelle, die diesen vorhersagen, in der Vergangenheit kläglich versagt haben. Die Prophezeiungen der Modelle bzgl. eines katastrophalen Erwärmungstrends auf der Grundlage höherer CO2-Gehalte in der Atmosphäre, sind seit fast 20 Jahren nicht eingetroffen, und die polaren Eismassen wachsen eher als dass sie kleiner werden. Das ist auch nicht überraschend, folgt doch der atmosphärische CO2-Gehalt jedweder Temperaturzunahme – und nicht umgekehrt – mit einer größeren Zeitverzögerung.

Angesichts derartiger Widersprüche erhebt sich die Frage, ob die Erwägungen und Meinungen der PAS und seiner Mitglieder diese zur Kenntnis genommen haben und ob die Enzyklika sie akkurat wiedergibt. Stimmen Sie dem zu?

12. Ihre Nominierung als Akademiker an der Pontifical Academy of Sciences bedeutet, dass Sie ein Wissenschaftler sind mit einer anerkannten moralischen Persönlichkeit und internationalem Ruf.

Nach meiner unmaßgeblichen Ansicht impliziert Ihr Ruf an die PAS eine Pflicht zum Glaube, den Heiligen Stuhl, die Akademie, die Welt als Ganzes und – last but not least – ihr Gewissen als unabhängiger Forscher auf Ihrem Fachgebiet. Stimmen Sie dem zu?

Zum Schluss möchte ich Ihnen dringend nahelegen, öffentlich und eindeutig Ihre Meinung darzulegen, ob sie mit den wissenschaftlichen Ansichten bzgl. CO2 in der Enzyklika voll übereinstimmen oder nicht. Falls Sie jedoch nicht mit der Enzyklika übereinstimmen, sagen Sie das bitte auch! Tatsächlich sollte jede abweichende Stzimme umso lauter zu hören sein. Wie auch immer, bitte äußern Sie Ihre Standpunkte laut und klar. Die nach Energie und Nahrung hungrigen armen Menschen dieser Welt sind abhängig von Ihrer Weisheit!

ICH APPELLIERE INSTÄNDIG AN JEDEN VON IHNEN: BEANTWORTEN SIE JEDE MEINER ZWÖLF FRAGEN OBEN, nachdrücklich und auf eindeutige Weise!

Respectfully Yours,

Dr. Klaus L.E. Kaiser — Bio and Archives

Link: http://canadafreepress.com/article/73340

Übersetzt von Chris Frey EIKE




10. ICCC-Heartland-Klimakonferenz: Die Ökonomie von Klimapolitik

Zycher mokiert sich über Kohlenstoff-Steuern

„Die Kohlenstoff-Steuer soll ein Mittel sein, um bzgl. der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen effizienter zu werden. Befürworter sagen, dass Treibhausgase auf der ganzen Welt Kosten verursachen, die von den Marktpreisen nicht abgedeckt sind“, sagte Zycher. Die Einführung einer Kohlenstoff-Steuer, sagen deren Befürworter, wäre effizienter als die Einführung von command-and-control-Vorschriften.

Zycher sagt, dass eine solche Denkweise „krass unehrlich ist, selbst nach Beltway-Standards“ [Was damit gemeint ist, siehe den Link im letzten Absatz]. Zycher zufolge wäre eine Kohlenstoff-Steuer „versteckt in den Preisen zahlreicher Güter und Dienstleistungen“ und würde einen Transfer von Wohlstand repräsentieren von jenen, die sich höhere Energiepreise am wenigsten leisten können, hin zu den ohnehin schon Wohlhabenden. Und weiter: Der Clean-Power-Plan ist ein Transfer von Wohlstand – in diesem Falle von den roten Staaten, in denen sich die meisten aller Kohlekraftwerke befinden, hin zu den blauen Staaten, wo nur wenig Energie mit Kohle erzeugt wird.

Zycher glaubt, dass der Transfer von Fonds und Technologien von entwickelten zu unterentwickelten Ländern zu nichts führen wird. „Warum sind diese Länder unterentwickelt?, fragte Zycher. „Sie sind arm, weil korrupt sind, keine gesetzlichen Regeln haben und keinen Rechtsschutz für Eigentum. Setzt man sie auf eine Liste von Empfängerstaaten, würde sich daran nichts ändern“.

Klimapolitik von Kalifornien

Die Klimapolitik von Kalifornien ist die ambitionierteste im Vergleich mit allen anderen US-Staaten und hatte reale wirtschaftliche Auswirkungen. Andere Staaten sollten sich das ansehen, sagte Roberts.

Im Jahre 2006 hat der damalige Gouverneur Arnold Schwarzenegger das Global Warming Solution-Act [etwa: Ein Gesetz zur Lösung der globalen Erwärmung {!}] mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Es hatte zum Ziel, die Treibhausgas-Emissionen dieses Staates bis zum Jahre 2020 auf das Niveau des Jahres 1990 zu drücken. Unabhängig davon überwacht das California Air Resources Board (CARB) ein staatsweites Zertifikate-Handelssystem.

Roberts sagt, dass das Programm von CARB inzwischen 650 industrielle Einrichtungen umfasst, was 85% der Wirtschaftsleistung des Staates entspricht. Roberts beschrieb das Zertifikate-Handelssystem von CARB als ein „Einkommens-Motor“ [a „revenue device“]. Auf einer kürzlich durchgeführten Auktion von Kohlenstoff-Zertifikaten kamen 1 Milliarde Dollar zusammen, und Gouverneur Jerry Brown prophezeit, dass zukünftige Auktionen 2,2 Milliarden Dollar erbringen werden.

Unter Verweis auf die neunthöchste Arbeitslosenzahl in Kalifornien sagte Roberts: „Man kann niemals so viel Geld aus der Wirtschaft entfernen, ohne dass dies Auswirkungen hat. Unternehmen müssen entweder ihre Produktion zurückfahren oder in andere Staaten abwandern“.

Energiesteuern würden den Klimawandel nicht verhindern

„Wollen wir doch ehrlich sein: die Kohlenstoffsteuer ist eine Energiesteuer“, sagte Kreutzer in seinem Vortrag.

Er fügte hinzu: „Fossile Treibstoffe sind kritisch zur Stützung einer modernen Gesellschaft. Man vergleiche einfach die Qualität eines Lebensstils mit geringem Energieverbrauch mit dem eines hohen Energieverbauchs.

„Was kann eine Kohlenstoffsteuer schon erreichen?“, fragte Kreutzer. „Sie wird nicht das Klima beeinflussen. Sie ist keine Klimapolitik. Sie ist eine Einkommensgarantie für den Beltway [Was das ist, siehe hier bei Wikipedia].

Bonner R. Cohen, Ph.D. is a senior fellow at the National Center for Public Policy Research.

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/06/29/economics-climate-policy

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Doppelspitze – Dopppellüge (Twin peaks – twin lies)

Vermeintlich rekordhohe Temperatur- und Kohlendioxid-Niveaus führen vermeintlich zu einem Rekord-Chaos.

Ein vor kurzem erschienener NOAA-Artikel ist genau das, was Dr. Untergang verlangt hat. Darin wird behauptet, dass der seit 18 Jahren andauernde „Stillstand“ des Temperaturanstiegs gar nicht existiert. (Der „Stillstand“ folgte einem 20 Jahre langen moderaten Temperaturanstieg, welcher einer längeren Abkühlungsperiode folgte). Im Artikel heißt es:

Hier präsentieren wir eine aktualisierte Analyse der globalen Temperatur, die zeigt, dass die globalen Trends höher sind als vom IPCC berichtet, vor allem während der letzten Jahrzehnte, und dass die zentrale Schätzung der Erwärmungsrate während der ersten 15 Jahre dieses Jahrhunderts zumindest genauso hoch ist wie in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Diese Ergebnisse stützen nicht die Vorstellung einer „Verlangsamung“ der globalen Temperaturzunahme.

Die Studie wurde im Science-Magazin veröffentlicht, um extensive Abdeckung der Medien sicherzustellen, bevor Kritiker deren Schummeleien bloßstellen konnten. Tatsächlich war dieses Konzept aufgegangen in Gestalt prominenter Berichte darüber in Print- und Elektronik-Medien.

Sie ist Teil der Doppelspitzen-These: Spitzen-CO2-Werte werden Spitzen-Temperaturwerte hervorrufen, welche zu katastrophalem Klima und Wetter führen. Zum Unglück der Alarmisten findet das Chaos aber nicht statt.

Kein Hurrikan der Stärke 3 bis 5 hat seit 9½ Jahren das US-Festland heimgesucht – ein Rekord. Tornados, Dürren, Eisbären, das polare Meereis, der Meeresspiegel und Buschbrände liegen allesamt auf einer Linie mit historischen Trends. Die Sahelzone ist wieder grün, dank des zusätzlichen CO2. Und die neuerdings angeführten Katastrophen, die sie dem fossil getriebenen Klimawandel in die Schuhe schieben wollen – Allergien, Asthma, IS und Boko Haram – kommen noch nicht einmal durch den Gelächter-Test.

Der NOAA-Report scheint ein weiterer Beifallssturm zu sein für den Versuch des Weißen Hauses, wieder in die Offensive zu gehen vor der Zehnten Internationalen Heartland-Klimakonferenz. Allerdings hat eine wachsende Zahl prominenter Analysten ernste Verzerrungen, Fehler und Fragwürdiges in dem Report gefunden.

Die Klimatologen Pat Michaels (Foto), Dick Lindzen und Chip Knappenberger weisen darauf hin, dass das NOAA-Team die von Bojen gemessene Wassertemperatur (SST) um 0,12°C nach oben korrigiert haben, um sie „homogen“ zu machen mit längeren Datenreihen von Messungen im Kühlwasser von Schiffsmotoren. Allerdings sind diese Daten „eindeutig kontaminiert durch die Abwärme“ der Schiffe, und die Daten waren niemals für den wissenschaftlichen Gebrauch gedacht – während das globale Bojen-Netzwerk für die Umweltüberwachung konzipiert war.

Warum also hat man nicht die Schiffsdaten nach unten korrigiert, um sie mit den Daten der Bojen „homogen“ zu machen und die Kontaminierung zu beseitigen? Vielleicht weil, wie die Klimatologin Judith Curry beobachtet hat, diese jüngste NOAA-Analyse „von der Obama-Administration als politisch nützlich angesehen wird“. Allerdings wird sie nicht „besonders nützlich“ sein zur Verbesserung unseres Wissens über die Vorgänge im Klimasystem der Erde.

Dr. Curry und die zuvor genannten Wissenschaftler merken auch an, dass das Bojen-Netzwerk während der letzten Jahrzehnte ein immer größeres Gebiet abdeckt und qualitativ hochwertige Daten sammelt. Noch einmal, warum also hat die NOAA die Schiffsdaten als Grundlage genommen? Die Argo-Bojen und Satellitenbeobachtungen (beides wurde in dieser neuen Analyse nicht berücksichtigt) zeigen keinen Erwärmungstrend – während die NOAA-Methode eindeutig einen solchen zeigt.

Der kanadische Ökonom und Statistikexperte Ross McKitrick (Foto) hat das NOAA-Verfahren ebenfalls analysiert. Er kam zu dem Ergebnis, dass damit der Stillstand der globalen Erwärmung beseitigt wird, der in acht anderen Studien bestätigt worden ist. Die NOAA-Adjustierungen haben einen besonders großen Effekt, sagt er. Außerdem fasst er die Probleme zusammen, die die Wissenschaftler bei der Erzeugung eines konsistenten Temperatur-Datensatzes haben wegen der vielen unterschiedlichen Messmethoden im Laufe der Jahrhunderte.

Der Theologe, Ethiker und Klimaanalyst Calvin Beisner präsentiert eine ausgezeichnete Zusammenfassung all dieser und anderer Kritiken an der irreführenden NOAA-Studie.

Es ist auch wichtig anzumerken, dass die NOAA hier mit Hundertstel Grad hantiert – im Wesentlichen die Fehlerbandbreite. Auf dieser Grundlage weist die NOAA zahlreiche Studien zurück, die das (vorläufige) Ende der planetarischen Erwärmung gefunden haben.

Das Global Warming Policy Forum kommt kurz und bündig zu der Schlussfolgerung: „Dies ist eine hoch spekulative und schwache Studie, die ein statistisch marginales Ergebnis zeitigt durch Rosinenpickerei hinsichtlich der Zeitintervalle. Dies führt zu einer globalen Temperaturgraphik, die im Gegensatz steht zu jenen, die vom UK Met.-Office und der NASA entwickelt worden sind“, ebenso wie zu anderen erschöpfenden Berichten zum Daten-Monitoring während der letzten vier Jahrzehnte.

Das ultimativ wichtige Fazit ist einfach:

Das zentrale Thema in dieser andauernden Debatte ist nicht die Frage, ob sich der Planet erwärmt. Das Thema ist: Wie stark erwärmt sie sich? Wie viel der Erwärmung und anderer Klimaänderungen ist dem Verbrennen fossiler Treibstoffe und den Treibhausgas-Emissionen seitens des Menschen geschuldet – und wie viel den gleichen mächtigen natürlichen Kräften, die Wetter und Klima während der gesamten Menschheitsgeschichte getrieben haben? Und werden irgendwelche Änderungen lang- oder kurzfristig sein … und gut, schlecht, neutral oder katastrophal?

Im Moment gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis – auf der Grundlage tatsächlicher Beobachtungen und Messungen von Temperatur und Wetterereignissen – dass die Menschen das Klima verändern bis zu einem bedeutenden oder gefährlichen Ausmaß. Computermodelle, politische Aussagen können und dürfen nicht als Ersatz für dieses Fehlen an Beweisen dienen, vor allem dann, wenn die Konsequenzen so verheerend für so viele sein würden. Tatsächlich war selbst die „rekordhohe“ globale mittlere Temperatur des Jahres 2014 ausgedacht und lag innerhalb der Fehlerbandbreite.

Einfach gesagt: Die Gefahr ist nicht der Klimawandel – mit dem haben wir es immer zu tun. Die Gefahr sind Energie-Restriktionen, die erlassen werden im Namen der Kontrolle des sich ewig wandelnden Klimas der Erde.

Mehr noch, der oberste Klimafunktionär des IPCC sagt, dass die nicht gewählten UN-Bürokraten „sich die möglicherweise schwierigste Aufgabe vorgenommen haben, der wir uns je gestellt haben, nämlich das (globale kapitalistische) wirtschaftliche Entwicklungsmodell absichtlich zu transformieren“. Ein anderer IPCC-Direktor sagt: „Klimapolitik hat fast nichts mit Umweltschutz zu tun. Der nächste Weltklimagipfel ist in Wirklichkeit ein Wirtschaftsgipfel, auf dem die Umverteilung der Ressourcen der Welt verhandelt werden wird“.

Jener Gipfel könnte den Regierungsfunktionären und den Umweltaktivisten auch die Macht geben, fossile Treibstoffe zu eliminieren, das Geschäftsleben und ganze Ökonomien zu kontrollieren – und den Familien zu diktieren, an welchem Lebensstandard sie sich erfreuen dürfenohne auch nur im Mindesten für die Schäden zur Rechenschaft gezogen zu werden, die ihre Aktionen nach sich ziehen.

Für entwickelte Länder würde dass Klein-Beigeben gegenüber der Klimakrisen-Industrie zu Restriktionen fossiler Treibstoffe führen, die Arbeitsplätze vernichten, Lebensstandards reduzieren ebenso wie Gesundheit, Wohlergehen und Lebensspannen – und es würde dazu führen, ideologisch getriebene Regierungsbürokraten die Kontrolle zu geben über alles, was die Menschen machen, erzeugen, verschiffen, essen und tun.

Für arme Länder bedeutet die Implementierung einer Politik, energiehungrige Massen vor von Computern generierten, vom Menschen verursachten Klimakatastrophen in vielen Jahrzehnten von heute an zu schützen, dass die Armut verewigt wird und Krankheiten ausbrechen, die die Menschen morgen töten. Den Menschen ihre grundlegenden Rechte zu verweigern auf bezahlbare, zuverlässige Energie, aus der Armut zu kommen und moderne Technologien zu nutzen wäre unmoralisch – ein Verbrechen gegen die Menschheit.

Länder, Gemeinden, Unternehmen und Bürger müssen diesen unmoralischen, schädlichen, tyrannischen, tödlichen und rassistischen Dekreten von EPA, IPCC, UN und EU widerstehen und diese in Frage stellen. Anderenfalls wird der stetige technologische, ökonomische, gesundheitliche und menschliche Fortschritt der letzten 150 Jahre zu einem schmerzhaften, schleichenden Ende kommen – geopfert im Namen einer illusorischen und künstlich erzeugten Klimakrise.

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    Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org), author of Eco-Imperialism: Green Power – Black Death, and coauthor of Cracking Big Green: Saving the World from the Save-the-Earth Money Machine.

    Tom Tamarkin is founder and CEO of USCL Corporation and of the fusion energy advocacy groups http://www.fusion4freedom.us  andhttp://www.fuelRfuture.com. He is widely credited with inventing the utility industry smart meter and holds granted and pending patents in the field.

Link: http://www.cfact.org/2015/06/25/twin-peaks-twin-lies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neues „Klimaschutz“-Paket der Regierung bürdet Verbrauchern weitere 10 Mrd Kosten auf, Klimawirkung bleibt null

Reuters beschreibt das Kompromisspaket so:

Klimapaket mit Milliarden-Kosten ersetzt Kohle-Abgabe

Berlin (Reuters) – Die große Koalition hat für ihre Klimaziele ein Paket mit Milliardenkosten für Stromverbraucher und Steuerzahler geschnürt.

Das Konzept zur Umsetzung der Energiewende wird um fast zehn Milliarden Euro teurer als die ursprünglich geplante Abgabe für alte Braunkohlekraftwerke, die die Spitzen der Koalition auf Druck der Industrie in der Nacht zum Donnerstag verwarfen. Stattdessen sollen nun umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) gefördert, mehr in Energie-Effizienz investiert und die Kapazität von etwa fünf großen Braunkohlemeilern vom Netz genommen werden. Sie sollen aber als Reserve dienen und weiter von den Stromkunden bezahlt werden. Außerdem verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer auf neue Trassenführungen für Leitungen, die Windstrom nach Süden bringen sollen.

Ziel des Pakets ist es, dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 noch erreicht. Es sieht eine CO2-Verringerung von 40 Prozent gegenüber 1990 vor. Die Energiewirtschaft sollte dafür 22 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Die ursprünglich geplante Abgabe für alte Braunkohlemeiler traf aber auf Widerstand bei Gewerkschaften sowie der Konzerne RWE und Vattenfall. Deren Aktien legten in Folge der Beschlüsse am Donnerstag an der Börse zu. Die Konzerne lobten das Aus für die Klimaabgabe ebenso wie die Gewerkschaft IG BCE…

Und  DIE WELT meldet: 03.07.15

Koalition schnürt Klimapaket mit Milliardenkosten 

Die große Koalition hat für ihre Klimaziele ein Paket mit Milliardenkosten geschnürt. Das Konzept wird für die Bürger um fast zehn Milliarden Euro teurer als die ursprünglich geplante Klimaabgabe für alte Braunkohlekraftwerke, die die Spitzen der Koalition in der Nacht zum Donnerstag verwarfen. Stattdessen soll die Kraft-Wärme-Kopplung gefördert, mehr in Energieeffizienz investiert und die Kapazität von fünf Braunkohlekraftwerken vom Netz genommen werden. Darüber hinaus verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer auf neue Trassenführungen für Leitungen nach Süddeutschland. Mit dem Paket sollDeutschland sein Klimaziel für 2020 erreichen. Es sieht eine CO2-Verringerung von 40 Prozent gegenüber 1990 vor. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ging auf Distanz zu den Beschlüssen des Gipfels. Die Union habe mit ihrer Ablehnung der Kohleabgabe „eine deutlich teurere Alternative erwirkt“, schreibt Hendricks in einem Gastbeitrag für die „Welt“.

Die Konsequenz daraus ist, dass die zuverlässig Strom liefernden konventionellen Kraftwerke weiter herunter- und zusätzlich auf Verschleiß gefahren werden, dafür aber die Verbraucher viele Milliarden zusätzlich aufbringen müssen, um die Investoren an einem sofortigem Ausstieg aus diesem unrentablen Geschäft zu hindern. Sie bekommen Geld fürs Nichtstun. Eine brilliante Idee des Gewerkschaftsführers Michael Vassiliadis von der IGBCE und des SPD NRW Wirtschafts-Ministers Garrett Duin.

Damit wird die Dominanz der Nachhaltig Instabilen Energien (NIE) in der deutschen Stromversorgung weiter erhöht. 

Dem Industriestandort Deutschland wird jetzt endgültig das letzte Stündlein eingeläutet. Denn wie es weitergeht, daran ließ der Wirtschaftsminister Gabriel auf der BDEW Jahrestagung keinen Zweifel. Handelt es sich bei dem jetzigen Paket nur um läppische 20 Mio t CO2 Reduktion, so werden von 2020 bis 2030 sogar 200 Mio t verlangt und bis 2040 sogar 400 Mio t. Die restlichen 400 Mio t sollen dann bis 2050 erbracht werden.

Video der Rede von Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf der BDEW Jahrestagugn 2015.

Und so sehen die Fakten der „Energiewende“ aus, wenn man sich nur die hoch gelobte Energieproduktion aus Offshore Windanlagen anschaut , die mit den gerade beschlossenen neuen – überwiegend 3 bis 10 x teuren- Erdleitungen nach Bayern geleitet werden sollen. Um u.a. das soeben abgeschaltete Kerkraftwerk Grafenrheinfeld zu ersetzen.

Bild rechts oben: TenneT Offshore-Einspeisung 2015; Datenquelle: https://transparency.entsoe.eu/generation

zum Vergrößern anklicken.

Das ist der windabhängig eingespeiste Strom (nicht das, was auf den Windkraftanlagen als theoretische Nennleistung draufsteht). Egal, ob man Atomkraftwerke befürwortet oder nicht, hier wird deutlich, dass mit diesem unsteten Zappelstrom noch nicht  einmal eine Energiesparlampe verlässlich zum Leuchten gebracht werden, geschweige denn die zigtausend Haushalte, die ein Windpark angeblich  mit Strom versorgen kann. Und diese Nummer nennt sich „Energiewende“, für die, die  sich die Hose mit der Kneifzange zumachen? Ohne Wärmekraftwerke ist also eine verlässliche und regelnde (siehe die lückige Einspeisung der Grafik mit Nulleinspeisung!) Stromeinspeisung für eine Industrienation gar nicht möglich.

Mit Dank an Wattenrat und Dr. Zielinski für den Fund und Kommentar

Quelle: Dipl.Ing. Wilfried Heck: http://wilfriedheck.de/  , 30.06.2015




Die Wahrheit über Chinas Erneuerbare Energie

Sorgfältige Leser werden die Reihenfolge der Wörter in meinem ersten Satz bemerkt haben – Wasser, Wind und Solar. Falls man die Energiedebatten genau verfolgt, wird man regelmäßig erstaunt sein, wie oft Kommentatoren so tun, als ob Wind und Solar die erneuerbare Energie dominieren. Die Tatsache, dass Bioenergie in diesem Jahrhundert stärker gewachsen ist als Wind und Solar zusammen (hier) ist etwas, dass man niemals hören wird.

Das gilt auch für die Wasserkraft. Ein repräsentatives Image von Erneuerbaren in China ist nicht das Bild oben rechts und auch nicht dieses:

 

sondern stattdessen dieses:

 

Große Wasserkraft-Staudämme wie der Drei-Schluchten-Damm oben dominieren die Erneuerbaren in China. Tatsächlich dominieren sie die gesamte Versorgung mit Low-Carbon-Energie in China.

China erzeugt mit seinen Wasserkraftwerken fünf mal mehr Energie als mit Wind und Solar zusammen. Die gesamte hydroelektrische Versorgung im Jahre 2014 belief sich auf 1064,3 TWh, während der Anteil von Windenergie 158,4 TWh und der von Sonnenenergie 29,1 TWh betragen hatte.

Die meisten dieser Wasserkraftwerke wurden in diesem Jahrhundert gebaut. Die gesamte hydroelektrische Erzeugung im Jahre 2000 hatte 222,4 TWh betragen, also nur etwa ein Fünftel der heutigen Erzeugung.

Im vorigen Jahr lag der hydroelektrische Zuwachs in China bei 144 TWh, aber Wind und Solar nahmen um 30,8 TWh zu. Fasst man alles zusammen, ergibt sich grob ein Zuwachs um drei Viertel bei der Stromerzeugung in China.

Übernehmen also Erneuerbare – oder genauer große Wasserkraftwerke – die Stromerzeugung?

Wahrscheinlich nicht.

Erstens, die Stromerzeugung in China insgesamt nimmt ab, weil die Wirtschaft Probleme hat. In der Dekade vor dem letzten Jahr nahm die Stromerzeugung Chinas im Mittel um 350 TWh pro Jahr zu. Falls Chinas Wirtschaft zu den Wachstumsniveaus zurückkehrt, die nach Ansicht der Kommunistischen Partei notwendig sind, um ein weiteres Tiananmen zu vermeiden, werden wir eine Fortsetzung solch geringer Wachstumsraten wahrscheinlich nicht sehen.

Zweitens, Wasserkraft war künstlich erhöht infolge des Wetters.

Wasserkraft-Staudämme funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Fließendes Wasser wird in Strom umgewandelt. Mehr fließendes Wasser bedeutet mehr Strom. Grob gesagt erzeugen also Staudämme bei nasserem Wetter mehr Strom.

Und genau das war im vorigen Jahr in China der Fall. Offizielle Daten zeigen, dass die Kapazitäts-Faktoren der Wasserkraft-Staudämme in China im vorigen Jahr um 8,7% zugenommen hat. Mit anderen Worten, wären die klimatischen Bedingungen die Gleichen wie im Jahr 2013 gewesen, hätte der Wasserkraft-Output nur um 48 TWh und nicht um 144 TWh zugenommen.

Die Zunahme der Gesamt-Energieerzeugung in China mittels Erneuerbarer war daher doppelt so hoch als es bei trockenerem Wetter der Fall gewesen wäre.

Fazit: Nicht nur, dass Wasserkraft bei den Erneuerbaren in China dominant ist, sondern auch, dass wir unglaublich sorgfältig vorgehen müssen, wenn man die Änderungen von Jahr zu Jahr auf der Grundlage veränderter Niederschlagsbedingungen interpretieren.

Dies gilt auch weltweit.

Zu den Zahlen:

Daten zur Erzeugung stammen aus der jüngsten Statistischen Übersicht der Weltenergie von BP.

Link: http://www.thegwpf.com/the-truth-about-chinas-renewable-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




IPCC-Autor: Abruptes Schmelzen antarktischer Gletscher ,erheblich überschätzt‘

Bild rechts: Riesige Tafeleisberge werden von treibenden Eisschollen in der Antarktis umflossen. Bild: M. Helmich / pixelio.de

Dr. Andrew Shepherd, ein IPCC-Autor, der am Centre for Polar Observation and Modelling arbeitet, sagte, dass die UOB-Studie Berechnungen verwendete, die anscheinend Veränderungen des Schneefalls übersehen hatten. Er merkte an, dass die „neuen Schätzungen des berechneten Eisverlustes viel zu hoch sind, einfach weil die Gletscher in diesem Bereich gar nicht so schnell gewachsen sind“.

Mittels „Satellitenbildern fanden die UOB-Forscher heraus, dass die Südliche Antarktische Halbinsel bis zum Jahre 2009 keine Anzeichen einer Änderung zeigte“. Aber den Autoren der Studie zufolge begannen die Gletscher jenes Gebietes im Jahre 2009, Eis mit einer Rate von 55 Billionen Litern pro Jahr in die Ozeane zu verlieren. Das Forschungsteam glaubt nicht, dass diese plötzliche Änderung durch Schneefall oder Lufttemperaturen erklärt werden kann, sondern vielmehr durch rapide Verluste durch die „sich erwärmenden Ozeane“ an den Küsten.

Der Leiter der Studie Dr. Bert Wouters sagte, dass stärkere westliche Winde rings um den Kontinent wärmeres Wasser „aus dem Südlichen Ozean polwärts treiben“. Er glaubt, dass diese westlichen Winde wegen der globalen Erwärmung und Abbau von Ozon stärker geworden sind, obwohl die Lufttemperaturen in ganz Antarktika seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen kaum gesunken oder gestiegen sind. Er übersieht auch, wie Schneefall zu Größe und Masse jedweden Gletschers beiträgt ebenso wie geologische Kräfte, die von oben nicht erkennbar sind.

Die Region mit dem größten Eisverlust in der UOB-Studie ist „Schauplatz kontinentaler und ozeanischer Bögen [?] und des anomalen Marie Byrd Seamount [ein untermeerischer Berg]. Die einzige vulkanische Aktivität durch Subduktion aufgrund der Plattentektonik bildet die South Sandwich Islands und die South Shetland Islands. Der Kontinent wird durch große Grabenbruch-Strukturen geteilt, die eine der weltgrößten alkalischen Vulkangebiete geschaffen haben“. Mit anderen Worten, es handelt sich um eines der tektonisch aktivsten Gebiete der Erde.

Antarktika als Ganzes enthält 25 bekannte aktive Vulkane, und die meisten davon befinden sich in der Westantarktis. Da der ganze Kontinent vollständig von Eis bedeckt ist außer kurzfristig in manchen küstennahen Gebieten während des Sommers, schmelzen diese Vulkane die Gletscher von unten, wodurch Kanäle, Seen und Süßwasserströme entstehen, die irgendwann in den Ozean fließen und die Strömungen erwärmen, die langsam von den massiven Eisschilden weg fließen.

Eine andere, auf Radaranalysen basierende Studie hat ebenfalls gezeigt, dass ein riesiges subglaziales Wassersystem unter einem der größten Gletscher der Westantarktis liegt. Dieses subglaziale Wassersystem agiert wie ein Förderband, welches den Gletscher näher an den Ozean transportiert, wo der „Kampf“ zwischen Ozean und Meereis beginnt. Unglücklicherweise für die Forscher ist eine Radaranalyse ein manueller und zeitaufwändiger Job, der außerordentlich viel Computerleistung benötigt, um diese subglazialen Süßwasser-Systeme akkurat zu modellieren.

Dr. Sheperd, der seinen Zweifeln an den Ergebnissen der UOB-Studie Ausdruck verliehen hat, war Mitautor des Vierten IPCC-Zustandsberichtes. Gegenwärtig erforscht er die Stabilität des Larsen-B-Schelfeises in der Antarktis.

Die UOB-Studie unter Leitung von Dr. Bert Wouters wurden im Magazin Science veröffentlicht.

Link: http://www.examiner.com/article/ipcc-author-antarctica-s-abrupt-glacial-melting-greatly-overestimated

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Wind bläst stetig– die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

Auch die bayerische Energieministerin fand lobende Worte für dieses geschichtsträchtige Ereignis.

[2] „Die problemlose Abschaltung von Grafenrheinfeld zeigt, wie weit wir mit der Energiewende in Bayern und Deutschland bereits gekommen sind“, sagt Ilse Aigner. „Das ist ein guter Moment, um einmal positiv über die Energiewende zu sprechen“, betont die bayerische Wirtschafts- und Energieministerin mit Blick auf die Tatsache, dass die in Grafenrheinfeld wegfallende Strommenge durch Erneuerbare-Energien-Anlagen und konventionelle Kraftwerke ersetzt werden kann.

Nun fragt man sich: Wenn so viel Kraftwerkskapazität wegfällt und alle begrüßen es, wurde der Strom dann nicht benötigt?

Ganz so scheint es nicht zu sein. Es gibt kritische Stimmen 

[3]Strukturwandel in der Stromerzeugung

Im Jahr 2015 wird in Bayern das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld abgeschaltet. Damit fehlen der öffentlichen Stromversorgung jährlich weitere bis zu 10.000 Millionen kWh Strom. Spätestens bis 2022 gehen mit den Kernkraftwerken Gundremmingen (2 Blöcke) und Isar 2 weitere rund 30.000 Millionen kWh in Bayern vom Netz.

Damit haben die bayerischen Elektrizitätserzeuger in 10 Jahren rund zwei Drittel ihrer angestammten Stromproduktion verloren. Es wird große Anstrengungen erfordern, diese Lücke unter Aufrechterhaltung von Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit zu schließen. Wer dabei nur auf heimische Sonne, Wind und Biomasse setzt, gibt sich einer Illusion hin.

Untermauert wird dies mit einer Grafik.

 

Bild 1[4] (Mit Zufügungen durch den Autor); Stromverbrauch Bayern 90 TWh; Erzeugungsminderung durch KkW-Abschaltung.

Allerdings darf man diese Kritik der Versorger nicht ernst nehmen. Denn sie ließen sie sich von der bayerischen Energieministerin genau für das auszeichnen, was sie laut eigener Publizierung für kritisch  halten. Sie bekamen von ihr die Plakette „Gestalter der Energiewende“ überreicht[5] – und haben diese nicht nur angenommen, sondern waren stolz darauf, wie der VBEW Vorstandvorsitzende verkündete:

 „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Unser Verband wird sich mit allen Mitgliedern weiterhin für das Gelingen der Energiewende engagieren“

Genau das ist das Problem bei der Energiewende. Die Entscheider wissen, was damit „verbrochen“ wird. Es ist aber „von oben“ angeordnet. Ein Verstoß dagegen könnte die Karriere gefährden – und ist damit nicht denkbar. Aber vorsichtshalber wird Protest hinterlegt. Man weiss ja nie, wann man diesen in der Zukunft für die „Richtigstellung“ der Geschichtsschreibung brauchen kann.

Doch zum Bild 2

Es zeigt, dass mit dem Abschalten der Kernkraft in Bayern Elektro-Energie in erheblichem Umfang fehlt – und  fragt sich: wo kommt diese dann in Zukunft her?

Für die Grünen ist es klar und selbstverständlich. In einem SZ Interview erklärte ihr bayerischer Fraktionsvorsitzender als Energieexperte:

[1] Auszüge: Dass Grafenrheinfeld nun umstandslos verzichtbar ist, liegt vor allem daran, dass Deutschland Strom im Überfluss produziert.  

 Zwar führt die Abschaltung von Grafenrheinfeld zu einer Exportdelle. Schließlich braucht Deutschland seinen Exportstrom nun vermehrt selbst. Aber die Delle dürfte nur kurz anhalten und klein sein. Einige Experten rechnen sogar damit, dass Deutschland seine bisherigen Exportrekorde bald erneut bricht. Die Ursache ist der Erfolg der Windkraft und der Photovoltaik.

Windkraft und Solarstrom kompensieren den Wegfall des Atomstroms

…..Diese gigantischen Zuwächse sind der Grund, warum es kaum Verschiebungen geben wird in dem Kraftwerkspark, der künftig zum Einsatz kommt. Kritiker der Energiewende führten lange an, mit jedem AKW, das vom Netz geht, würden vermehrt alte Kohle- oder Gasanlagen reaktiviert. Das wird nicht geschehen, zumindest nicht in spürbarem Ausmaß. Windkraft und Solarstrom haben das Potenzial, den Wegfall des Atomstroms aus Grafenrheinfeld zu kompensieren.

Nun weiß ein Informierter, dass Deutschland zwar Strom exportiert. Allerdings ist dies nicht verwertbarer Überflussstrom, der zu niedrigen Preisen „entsorgt“ werden muss. In Flautezeiten muss er dann teuer zurückgekauft werden, mit der Konsequenz: Seit 2003 erzielt dieser hochgelobte deutsche Stromexport ausschließlich Verluste[6]  und kostete alleine 2014 dem deutschen Stromkunden ca. 2,865 Milliarden EUR (an EEG-Einspeisevergütung), die von seinem Geld ans Ausland verschenkt wurden. Gut, wohl nicht zufällig sind die Grünen wenigstens noch in Bayern eine kleinere Oppositionspartei.

Aber die bayerische Regierung ist bestimmt besser und hat einen genauen Plan

Der Verfasser dachte nun, ein bisschen googeln und schon kommen die Publikationen, in denen dargestellt ist, wo her der fehlende Strom kommen wird. Es kamen viele Publikationen. Aber er fand keine, in der nachvollziehbar erklärt wird, wie nach der endgültigen Abschaltung der bayerischen Kernkraftwerke im Jahr 2022 der Grundlaststrom sichergestellt werden soll. Deshalb mussten die folgenden Infos aus verschiedensten Publizierungen zusammengestückelt werden.

 

Beginnen wir mit dem aktuellen Stand.

Anbei die Daten des Bayerischen Ministeriums für das Jahr 2013:

 

Bild 2[7]  Elektro-Energiehaushalt Bayern im Jahr 2013  

Beim genaueren Betrachten erkennt man die Unterschiede zwischen installierter Leistung und wirklicher Stromerzeugung. Man sieht, dass die konventionellen Kraftwerksarten hervorragend abschneiden und die Haupt-Ökoenergien mit deutlichem Abstand am schlechtesten. Vielleicht auch deshalb finden sich in Bayern zwar viele alte Burgen, aber keine alten Windmühlen. 

Obwohl Windkraft und Photovoltaik lediglich 10,3 % Jahresstromanteil ausmachten, sind die Auswirkungen dieses „Zappelstromes“ schon erheblich. Leider findet sich kein Bild für Bayern, aber das für Deutschland zeigt es auch.

 

Bild 3 [8] Deutschland 2014. Jahresverlauf Einspeisung Wind und Solar in Tagesauflösung 

Dazu die Min / Max-Verhältnisse von Ökostrom- Energieeinspeisung in Zahlen, diesmal wieder aus Bayern[8]

Bild 4

Zur Veranschaulichung, wie (un-)stetig der Wind bläst das folgende Bild.

 

Bild 5[9] Windenergie 2014, Max- und Minimal-Einspeisung

Bei Solar glaubt es ja fast jeder auch ohne Bild, dass nachts die Sonne nicht scheint.

Diese Differenzen müssen entweder durch Grundlastlieferanten oder durch Speicher ausgeglichen werden.

Und nun ein Bild, mit welchen Verhältnissen die Netze in der EEG-Zukunft zurechtkommen müssen.

 

Bild 6[9] Simulation des Jahres 2030 für Deutschland

 

Elektroenergie in Bayern im Jahr 2023 

Im Jahr 2023 ist auch das letzte deutsche Kernkraftwerk abgeschaltet. Diese hinterlassen zum Stand 2013 eine Einspeise-Lücke von 43 TWh, wodurch in Bayern ab dem Jahr 2023 die Hälfte der Energieeinspeisung fehlt. 

Planungsdaten, welche Erzeuger dann wie viel Elektroenergie liefern werden, sehen für das Jahr 2023 so aus:

 

Bild 7[7] Installierte Erzeugerleistungen im Jahr 2023

Wer diese Werte mit denen von 2013 vergleicht, dem fällt auf, dass in der Planung für 2023 die Einspeiselücke von irgendwo zwischen  40 … 55 TWh bestehen bleibt, also nicht geschlossen wurde.

 

Bild 8 Vergleich Jahr 2013 mit Hochrechnung für das Jahr 2023

1Der Einspeisewert wurde vom Autor aus den Zahlen von 2013 hochgerechnet, da diese Angabe in [14] fehlt

Auch andere Publizierungen zeigen dies.

 

Bild 9 Darstellung aus [10]

 

und noch einmal in einem schönen Schaubild:

Bild 10 [11] 

Fazit: Im Jahr 2023 erzeugt Bayern lt. heutiger Planung nur die Hälfte der benötigten Elektroenergie.

Wie viel müsste man Installieren, um im Jahr 2023 den Elektro-Energiebedarf zu decken?

Anbei eine  eigene Hochrechnung, welcher Installationsbedarf zur Versorgung Bayerns im Jahr 2023 mit 90 TWh erzeugter Energie nach dieser Planung erforderlich wäre (Anm.: ohne den Grundlastbedarf wirklich sicher zu decken).

Vorgehen

·       Zum Verhältnis installierte Leistung / Energieeinspeisung wurden die Zahlen von 2013 aus [14] verwendet. Grund: Bei den davon betroffenen Erzeugern Solar und Windkraft bleiben die Verhältnisse zwischen installierter Leistung und eingespeistem Strom bestimmt auch in 2023 ähnlich.

·       Für die Aufteilung der Erzeuger und Installationsleistung im Jahr 2013 wurden die Daten von [14] verwendet. Da diese die Deckungslücke ergeben, wurden die Werte zusätzlich auf den wahren Bedarf von 90 TWh hochgerechnet.

Das Ergebnis dürfte Fehler im hohen Prozentbereich enthalten, die Tendenz aber recht gut der Wirklichkeit entsprechen.

 

Bild 11  Eigene Darstellung der installierten Leistung im Jahr 2013 (blau), der geplanten Leistungen im Jahr 2023 (gelb) und der auf eine Einspeisemenge von 90 TWh hochgerechneten, erforderlichen Installationsleistung (rot).

Dieses Ergebnis deckt sich auch ungefähr mit den Darstellungen für Deutschland in [25]:.

 

Bild 12[12]  Erforderlicher Zubau an Ökoenergie-Anlagen bis 2050

Was man daraus auch sofort erkennt ist, dass die Einspeiseschwankungen  aus Solar und Windkraft den Netzbetreibern nur so um die Ohren fliegen (werden)  und eine neue Grundlastversorgung aufgebaut, oder unrealistisch große Speichermöglichkeiten geschaffen werden müssen.

Unabhängig davon, wie ungenau die Daten für das Jahr 2023 sind – größer kann man sich Probleme eigentlich nicht vorstellen.

Und was sagt die bayerische Regierung dazu?

Quelle [10]

·       Stromverbrauch in Bayern im Jahr 2023 von etwa 100 TWh

·       Insgesamt ergibt sich somit eine Deckungslücke bei der Stromerzeugung in Bayern von 40 TWh (100 TWh Verbrauch – 60 TWh Erzeugung).

Und dann kommt – nichts!

Nun könnte man denken, vielleicht ist nur Bayern so, das kleine Völkchen im Alpenvorland mit der Vorzeige-Ökostadt München (deren Stadtwerke deshalb erstmals in ihrer Geschichte Verluste ausweisen[13]).

Aber nein, ganz Deutschland macht begeistert mit beim totalen Kampf gegen Kernkraft, Kohlestrom und CO2 wie das folgende Bild zeigt.

 

Bild 13[14] Bruttostromerzeugung Deutschland bis 2050

 

Unser Weg führt geradewegs in den Abgrund – etwas mulmig ist uns dabei schon – aber über den Weg wird nicht diskutiert

Das kommt einem in den Sinn, wenn man das folgende Protokoll zur bayerischen Versorgung liest (Anm.: Die Hervorhebung ist im Original):

[51] „Die politischen Entscheidungen für die Energiewende und zum Kernenergieausstieg werden nicht in Frage gestellt!“

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe halten es nicht für möglich, dass Speichertechnologien unter den aktuellen Rahmenbedingungen in 2023 schon substanziell einen Beitrag leisten können, um eine Dunkelflaute zu überbrücken.

Fazit: Speicher werden keinen Beitrag zur Deckungslücke bei der erzeugten Strommenge von ca. 40 TWh leisten können. Speicher können nur etwas speichern was bereits erzeugt ist!

Wir werden auch überlegen, was getan werden muss, um die Speicher, die wir aus technischen Gründen unbedingt brauchen, auch wirtschaftlich zu machen.

Dass man etwas nicht in Frage stellen kann, kannte man bisher nur in Diktaturen und Religionen. Vielleicht sind wir nicht mehr weit weg davon, nur heißt es freundlicher „Transformation“. Doch zurück zum Thema.

Wenn man etwas nicht lösen kann, greift das Prinzip Hoffnung – und wenn es Experten sagen, muss es ja stimmen:

[16] … allgemein ist festzuhalten, dass die Versorgungssicherheit Bayerns auch nach der Abschaltung der Atomkraftwerke 2022 nicht gefährdet ist, bettet sich der Freistaat doch sowohl in ein deutsches, grenzüberschreitendes als auch europaweites Stromsystem ein.

Trotz des Rückgangs der Stromproduktion, im Energiedialog als „Deckungslücke“ bezeichnet, ist die Versorgungssicherheit Bayerns somit gewährleistet. Sowohl die benötigte Strommenge als auch die benötigte Leistung können durch unterschiedliche Maßnahmen sichergestellt werden, u.a. Kraftwerksneubau, Speicherentwicklung, Reduktion der Lastspitze, Teilversorgung im Verbund mit Österreich, etc.

Es fällt einem ein Stein vom Herzen. Wenn gar nichts mehr geht, rettet Österreich zumindest  Bayern. Österreich hat Bayern ja schon die Zugspitze geschenkt (damit die wenigstens einen ordentlichen Berg haben – wie der damalige Kaiser anmerkte) und den Alpen-Rock, warum soll es nicht auch mal moderner – Strom sein.

So ganz vertraut man dem jedoch nicht. Aber dann muss man die „unterschiedlichen Maßnahmen“ umsetzen. Davon ist aber schlichtweg noch nichts wirklich gelöst.

Irgend einer Randgruppe in der Regierungspartei scheint dazu etwas zu dämmern. In einer Publizierung der SEN AG Energie der CSU steht:

[20] Nicht vorhandene Reservekraftwerke und die Netzunsicherheit der Nachbarländer gefährden die Stromversorgung in Bayern zusätzlich. Bei unseren Nachbarn gibt es Hinweise auf einen Rückgang der Kraftwerksleistung und eine Erhöhung des eigenen Strombedarfs.

Die Sicherheit der Stromversorgung in Bezug auf Haltung von Frequenz, Spannung und Stabilität ist nicht ausreichend gewährleistet. Nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur sind deutschlandweit bis dato 50 Kraftwerke zur Abschaltung angemeldet. Die Lage wird dramatisch.

Gut, parallel hat die CSU dafür noch den Herrn Josef Göppel, der mit seinen Ansichten selbst die Grünen übertrifft. Man weiss ja nie genau, welche Seite gerade die politisch notwendige ist.

Aber etwas verborgen hat die Bayerische Regierung doch noch eine Planung in der Schublade 

Die liest sich in Auszügen so[27] (Anm.: Hervorhebung durch den Autor):

       Umfassender Ausbau der Stromnetze zur Integration der erneuerbaren Energien erforderlich. Öffentliche Akzeptanz verbessern.

·       Erdgasinfrastruktur ausbauen

·       Anreize zur bedarfsorientierten Stromerzeugung in Erneuerbaren-Energien-Anlagen schaffen

·       Ausbau der Speicherkapazitäten und verbesserte Speichertechnologien

·       Erhöhung der Effizienz bei Erzeugung und Verbrauch (effizientere Technologien, KWK und Energieeinsparung)

·       Effizientere Erzeugung und Verwendung der Wärme (Schwerpunkt Gebäudesanierung)

·       Verstärkung der Energieforschung und -entwicklung als Schlüsselrolle für künftige Energieversorgung

·       Vorantreiben von Innovationen, Entwicklungen, Technologietransfer (Energieumwandlung, Energieverteilung, Energienutzung)

·       Förderung von Energiecoaches für Kommunen geplant

·       Bürgerkonferenzen

       Energieführerschein für Kinder (und Eltern)

Komischer Weise liest sich das wie die Vorbereitung auf ein in der Zukunft geplantes Ereignis. Dabei ist man doch schon lange mittendrin. Jedoch wurde umfassend gedacht: Jedes Kind bekommt schon einmal einen Führerschein. Es hat dann immerhin einen, falls es sich den richtigen wegen der Energiekosten nicht mehr leisten kann.

Wie der Energieführerschein einmal aussehen könnte, zeigt eine gerade erst durchgeführte Schülerinformation des Versorgers  N-Energie über Energiespeicher. Anbei Auszüge des Artikels in der  Tageszeitung.

Titel:     Autos und Gebirgsseen als Akku für Strom

Zuerst mit der üblichen Einstimmung:             Kohle und Erdgas stoßen ein unsichtbares Gas aus mit dem Namen Kohlendioxyd aus .. Dadurch schmilzt das Eis am Nordpol, der Meeresspiegel steigt an, manche Länder werden dadurch überflutet. 

Warum die Energiewende unverzichtbar ist: .. dass die Vorkommen an Kohle, Erdgas, und Uran, also der Brennstoff für Atomkraftwerke bald aufgebraucht sind. Irgendwann kann kein Kernkraftwerk mehr damit betrieben werden.

Zur Technik:    Damit die Energiewende gelingt, muss der Strom möglichst gespeichert werden. … Auch elektrische Energie lässt sich speichern, in sogenannten Akkus. … Aber man kann die Energie auch in Form von Wasser speichern…Auch das Elektroauto kann als Speicher dienen…

Mit solchem Wissen gerüstet ist zumindest sichergestellt, dass die Kinder einmal die richtige Partei wählen. Bürgerkonferenzen dürften ebenfalls viel zur Realisierung der erforderlichen Großprojekte beitragen, wie die Verhinderung des Trassenausbaus und die Feiern zur KkW-Abschaltung aktuell zeigten.

Man tut der Planung aber unrecht, wenn man behauptet, wenig davon sei bisher umgesetzt. Die Klimamanager für die Städte und Gemeinden als Energiecoaches sind bereits „installiert“. Wenn es um Rettungsmaßnahmen geht, darf sich eben keine noch so klamme Gemeinde und Stadt zurückhalten.

Echte Lösungen kann der Autor in dieser Planung aber nicht erkennen. Zudem fehlen überall Zahlen und Fakten. Man war sich wohl bewusst, dass es Wünsche, aber keine Umsetzungen sind. 

Und deshalb ist jetzt die Goldgräberzeit der Glücksritter in Gestalt von Forschungsinstituten und natürlich auch der Industrie

Jeder, der einen Lösungsvorschlag präsentiert, bekommt Förderung und Anerkennung. Kein Strohhalm ist zu klein und zu teuer, um nicht in die Rettung einbezogen zu werden. Wer einmal nachlesen will, dass nichts abstrus genug ist, um von den Medien gläubigst angenommen zu werden, lese den folgenden Artikel: 

[18]:“Von Windgas und Energie dahoam. Ein Regensburger Professor hat viele Ideen, um Strom zu speichern. Er tüftelt an Energieschiffen und Kraftstoffen aus Strom.“   

Dazu Beispiele aus Publikationen dieses für die bayerische SPD, die Bundesregierung und selbst dem IPCC als Berater[19; 18] fungierenden Experten.

Aus der Publizierung[22] anbei Auszüge:

 

Bild 14

Verschwiegen wird dabei, dass bisher nichts davon im Großmaßstab existiert oder funktioniert. Dabei ist der Professor sehr anpassungsfähig, wie das folgende Bild aus einer anderen Publikation von ihm zeigt:

 

Bild 15[20] 

Das Bild 15 zeigt wirklich eine Lösung. Wenn das ganze „Erneuerbare“ zum Schluss nicht funktioniert, hat man gleich gewusst, dass es nicht geht und gezeigt, dass eben doch „ordentliche“ Kraftwerke benötigt werden. Um darauf zu kommen, muss man jedoch kein Energieforscher sein.

Das folgende Bild zeigt (obwohl sicher nicht so gedacht) symptomatisch die Tendenz der Aussagen.

 

Bild 16

Man muss nur flexibel in den Lösungen sein und schon findet sich ein (Speicher-)Weg.

Der Professor – in den Medien fast so präsent wie die Energiefachfrau C. Kemfert – sieht vor allem in der Methanspeicherung die Lösung aller Speicherprobleme[21; 18].

Info aus dem Beitrag auf 3sat, „Strom „wird“ Gas. Industrie versucht Methan zu erzeugen“.

[21] …In dieser Anlage wird mit überschüssigem Ökostrom aus Wasser Wasserstoffgas und in einem zweiten Schritt Methan – synthetisches Erdgas – hergestellt. So lässt sich der Strom speichern. Das Problem der Speicher seien die Kosten, sagt der Regensburger Elektrotechniker Prof. Michael Sterner. "Wir müssen jetzt die Kosten reduzieren, damit sich die Technologien in 10 bis 20 Jahren selber tragen", so Sterner.

In der EIKE-Publizierung „Elektro-Energiespeicher und Kosten“ hat der Autor zusammengestellt, was unabhängigere Fachleute über die Gas-Speichertechnologien sagen und was das „selber tragen“ dann für den Stromkunden bedeuten würde. Deshalb zur Erinnerung:

Forschungsstand

 Der typische Leistungsbereich liegt bei der derzeit einzig kommerziell betriebenen Anlage von Audi bei 6 MW. Es wird davon ausgegangen, dass in Zukunft Speicher mit bis zu 300 MW Leistung realisierbar sind.

 

Wirkungsgrade

…Wirkungsgrad der Gesamtkette einer Wasserstoffverstromung (P2H2) mit aktuell 42 %, Zukunft 45 % angegeben.

.. Der Wirkungsgrad mit Methanisierung (P2P) ist mit aktuell 21,3 %, in der Zukunft 36 %  angegeben.

 

Kosten der Wasserstoffspeicherung mit Methanisierung

Stand Zukunft

Tagesausgleich-Betrieb

Stromeinspeisungskosten von 28 €ct/kWh mit Strombezugskosten von 4,8  €ct/kWh

Saisonal-Betrieb

Stromeinspeisungskosten von 29 €ct/kWh mit Strombezugskosten von 4,8  €ct/kWh

 

Wenn es schon einmal Forschungsgelder in Hülle und Fülle gibt, kann man auch unkonventionell vorgehen und Lösungen präsentieren, die das Herz risikobereiter Anleger – die an den sicheren Erfolg eines solchen Start-up glauben – höher schlagen lassen.

 

Bild 17 (abweichend aus[22])

Und damit Industrie und Bürger endlich begreifen, dass Kosten für sie nur Vorteile bedeuten:

Bild 18

Dazu in den Publizierungen die folgen Aussagen

 

[18] Die Energiewende ist machbar. Technisch sind alle Probleme gelöst und wirtschaftlich ist die Energiewende sinnvoll und ein rentables Geschäftsmodell

 

[23]

·       Mythos: „Deutschland hat eine Stromlücke“ Genügend Kraftwerke vorhanden – Im-/Export ausgeglichen

·       Primärenergie halbieren ist möglich

·       Bayern hat genügend Potential an Erneuerbaren Energien, um sich selbst zu versorgen.

·       Der kosteneffizienteste Weg, diese Potentiale zu erschließen, ist der Ausbau von Wind- und Wasserkraft, Photovoltaik und Stromnetzen.

·       Stromspeicher werden derzeit nicht gebraucht und sind nicht rentabel, da in Bayern zunächst die Atomlücke zu schließen ist (ca. 50 %), bevor Überschüsse im großen Maße entstehen.

·       Der richtige Ansatz, um CO2-arme Technologien wie erneuerbare Energien oder Gastechnologien zu fördern, ist eine verursachergerechte Zuordnung der CO2-Schadenskosten:

Entsorgung von Hausmüll ca. 1000 EUR / t vs. CO2 Kauf ca. 100 EUR / t vs. CO2 – Entsorgung in der Atmosphäre 5 EUR / t.

 

Man beachte, dass darin auch die Finanzierung angesprochen ist.

 

Nun ist der Autor konservativ eingestellt und würde gerne wissen, wie die bayerische Energiewende zum Jahr 2023 wirklich geplant ist.

Leider hat der Autor jedoch  keine Publikation gefunden, in der (für ihn) plausibel die Lösung zur Versorgungslücke mit konkreten Planungs- und Kostenangaben dargestellt wurde. Gerade die Verantwortlichen – z.B. die Versorger – scheinen sich mit Aussagen sehr zurückzuhalten, wobei eine regelmäßig erscheint: „Die Politik muss die rechtlichen / regulatorischen Rahmenbedingungen setzen“, heißt, die kommenden, horrenten Kosten ohne Gesichtsverlust für die Versorger auf den Kunden abwälzen helfen.

Das hat den Autor nicht ruhen lassen. Einen Artikel schreiben und damit eventuell völlig daneben liegen – wäre zu peinlich. Er stellte deshalb an eine regierungsnahe Institution eine Anfrage – und bekam eine (ehrliche) Antwort:

Nach den Plänen der Staatsregierung soll der wegfallende Kernstrom ersetzt werden durch:

       den weiteren Ausbau der Erneuerbaren in Bayern

       den Bau von Gaskraftwerken und

       Stromimporte.

 

Wie der Mix 2023 anteilsmäßig wirklich aussehen wird, lässt sich gegenwärtig kaum beantworten, weil das von vielen Fragen abhängt, die noch nicht beantwortet sind.

So die Frage nach dem Netzausbau, der für Stromimporte aus dem übrigen Deutschland und dem Ausland offenkundig von großer Bedeutung ist.

Ob und wie viele Gastkraftwerke gebaut werden, hängt von den Rahmenbedingungen ab.

Derzeit lohnt sich der Bau nicht.

Es bedürfte eines „Markdesigns“, das den Betrieb von Kohlekraftwerken unrentabel und Gaskraftwerke rentabel machen würde.

Ob das so kommt, ist offen.

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Leser, welche nicht in Bayern wohnen, dürfen wohl davon ausgehen, dass es in ihrem Bundesland nicht viel anders sein wird.

Leider kann der Autor die Leser deshalb nicht informieren, wie Bayern das Stromdefizit zum Jahr 2023 löst. Es lassen sich nur Feststellungen zum Zustand treffen

 

Beruhigend sind die Feststellungen

 

       Die Bayerische Landesregierung weiß – im Gegensatz zu den Oppositionsparteien -, dass ca. die Hälfte der Stromerzeugung im Jahr 2023 fehlen wird. Das ist schon einmal viel besser als in den alten Ostblock-Ländern, wo die Regierungen Mängel einfach ignorierten.

       Bayern kann seine fehlende Elektroenergie notfalls wohl aus anderen Ländern beziehen, sofern die Leitungen die benötigte Übertragungskapazität bereitstellen können. Die Lichter müssen also nicht unbedingt ausgehen.

 

Nicht beruhigend sind die Feststellungen

 

       Die bayerische Staatsregierung hat anscheinend keinerlei Konzept zur Lösung, ist aber durchgängig im Dialog dazu.

       Die gesamte, durch die KkW-Abschaltungen fehlende Kraftwerksleistung muss um ein Mehrfaches neu mit Ökoerzeugern wieder aufgebaut werden.

       Zusätzlich muss nochmals die gleiche Erzeugerkapazität für die Grundlastversorgung zugebaut, oder in Form von Speichern errichtet werden.

       Obwohl nach der „Schülerinfo der N-Energie“ auch Erdgas bald aufgebraucht sein soll, wird darauf gesetzt.

       Der Strom, der bisher in Bayern erzeugt, aber durch die Abschaltung hochrentabler KkWs wegfällt, wird in der Not eventuell vom Ausland bezogen.

       Da diese Maßnahmen in der notwendigen Zeit (wenn überhaupt) nicht möglich sind, muss der Bürger massiv seinen Stromverbrach reduzieren, mindestens zeitweise auf Strom verzichten oder ihn dann hochpreisiger bezahlen. Die dazu nötigen Investitionen in Steuerungen (Smart Grid) und Fern-Schalt-Technologie hat er zu tätigen und wieder zu bezahlen.

       Für „Forschungen“ unsinnigster „Rettungsprojekte“ werden unmengen Geld zum Fenster hinausgeschmissen. Siehe auch die eben beschlossene Förderung von Elektroautos, welche einfach nichts zur wirklichen Lösung beitragen.

       Man wird gezwungen (werden), in Zukunft Strom selbst zu erzeugen und auch noch zu speichern. Damit sich das „lohnt“, wird der Strombezug entsprechend verteuert. Wer sich das nicht leisten kann, muss sich eben einschränken.

       Zur Finanzierung des exorbitanten Ökoenergie-Aufbaus und der erforderlichen Speicher-Infrastruktur und neu zu bauender Grundlastkraftwerke wird der Bürger wohl bald zusätzlich über einen CO2-Schadstoffpreis belastet. Denn nur, wenn die bisher preiswerten, konventionellen Erzeugerarten zwangsweise erheblich verteuert werden, sind die erforderlichen Investitionen möglich.

 

Wie eine bayerische Energieministerin dazu sagen kann:

 

Die problemlose Abschaltung von Grafenrheinfeld zeigt, wie weit wir mit der Energiewende in Bayern und Deutschland bereits gekommen sind“,  

 

ist dem Autor ein Rätsel und lässt eine gewisse Überforderung vermuten. Da ist ihr Chef, der inzwischen gegen die Energiewende stänkert, egal ob er selbst weiss warum, ja fast schon ein Genuss.

Doch egal wie es kommt – dieser Wahn kostet des Bürgers Geld ohne Ende. Die Städte werden nach diesem Kampf der Ökokirche gegen die Atom- und CO2-Teufelsbrut aber nicht vernichtet sein, nur die bisher noch verschonten Landschaften. Und ein bisschen Romantikgefühl kann auch zurückkehren, wenn dann wie in Belgien bereits letzten Winter erprobt, der Strom in den Städten für Stunden abgeschaltet wird[24].

 

 

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Fundstellen

 

[1]

SZ139. Süddeutsche Zeitung Nr. 139. Artikel: „Die Lichter brennen weiter“, bzw. „Was das Aus für Grafenrheinfeld bedeutet“.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/droht-der-blackout-die-lichter-brennen-weiter-1.2528576

 

[2]

Bayernkurier 22.06.2015. Meiler wird abgeschaltet. Aigner lobt Fortschritte bei der Energiewende

https://www.bayernkurier.de/wirtschaft/3258-aigner-lobt-fortschritte-bei-der-energiewende

 

[3]

VBEW Energie2014. VBEW Publikation: Energie für Bayern 2014

 

[4]

VBEW Stromerzeugung. Publizierung VBEW: Stromerzeugung der Bestandsanlagen in Bayern

 

[5]

VBEW 11.06.2015: Staatsministerin Ilse Aigner überreicht Auszeichnung an bayerische Energieversorger: Gestalter der Energiewende – Bayerische Energieversorger sind wichtige Partner.

http://www.vbew.de/index.php?id=95&tx_ttnews%5Btt_news%5D=210&cHash=ed6d1d3993c71c046a05c8bd78320857

 

[6]

Zahlen SV D2014. Wirtschaftsbeirat Bayern Publikation. Zahlen und Fakten zur Stromversorgung in Deutschland 2014

 

[7]Bericht 2013/14. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft. Fortschrittsbereich 2013 / 2014 Zum Umbau der Stromversorgung Bayerns

 

[8]

Fraunhofer ISE. 2015.  Stromerzeugung aus Solar- und Windenergie im Jahr 2014

 

[9]

science-skeptical.de Blogartikel 19. Dezember 2014, Rolf Schuster: Ein Fazit zu den “Erneuerbaren Energien” – Produktion 2014 und ein Blick in die Zukunft

 

[10]

Lücke 2023. Bayerisches Staatsministerium. Energiedialog Erklärung zu den sich aus dem Energiedialog ergebenden  Energie- und Leistungslücken in Bayern von 40 TWh und 5 GW.

 

 [11]

SEN AG Energie. Energiewende Informationsblatt 02.2/2014

 

[12]

FRAUNHOFER Juni 2010. Energiekonzept 2050. Eine Vision für ein nachhaltiges Energiekonzept auf Basis von Energieeffizienz und 100% erneuerbaren Energien

 

[13]

EIKE Blogbeitrag 07.03.2015 .Alexander Wendt: Münchner Stadtwerke mal wieder – Burn, burn, Bürgergeld

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/muenchner-stadtwerke-mal-wieder-burn-burn-buergergeld/Samstag

 

[14]

Speicher. Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Studie Speicher für die Energiewende.

 

[15]

Bayerisches Staatsministerium.  Plattform Energiedialog 18.12.2014, Protokoll

 

[16]

DIW Publikation: Politikberatung kompakt, Perspektiven für eine sichere, preiswerte undumweltverträgliche Energieversorgung in Bayern

 

[17]

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft. Publizierung: Bayerisches Energiekonzept, ENERGIE INNOVATIV

 

[18]

Mittelbayerische Nachrichten 13. November 2014. Artikel: Von Windgas und „Energie dahoam“

http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/von-windgas-und-energie-dahoam-21179-art1148590.html

 

[19]

7. Feb. 2015. Energiewende-Experte Prof. Sterner als Gastredner beim Aschermittwoch der bayerischen ÖDP in Landshut

http://www.gumola.de/energiewende-experte-prof-sterner-als-gastredner-beim-aschermittwoch-der-bayerischen-oedp-in-landshut/

23. Juni 2014 Maximilianeum Netze und Speicher – SPD-Fraktion diskutiert mit Experten über die Notwendigkeiten für eine erfolgreiche Energiewende im Freistaat. Prof. Dr.-Ing Michael Sterner, Professor für Energiespeicher und erneuerbare Energien an der OTH Regensburg und Berater der Bundesregierung in Energiefragen.

 

[20]

Fraunhofer –Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik. Dr.-Ing. Michael Sterner 28.01.2012. Eine Energiewende mit Versorgungssicherheit ist möglich, Technische und strategische Aspekte

 

[21]

3sat 10. Nov. 2014. Artikel:„Strom „wird“ Gas. Industrie versucht Methan zu erzeugen“

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/technik/165773/index.html

 

[22]

Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner et al. 2013: Ringvorlesung Kraftakt Energiewende II

 

[23]

Sterner, M., Eckert, F. (23.06.2014): Energiewende in Bayern . Technische Potentiale, Netze und Speicher, Flächenverbrauch, Kosten und volkswirtschaftlicher Nutzen, Fachgespräch Netze und Speicher, Bayerischer Landtag Maximilianeum, München.

 

[24]

stromtip.de 04.09.2014. Artikel: Belgien im Winter ohne Strom

http://www.stromtip.de/News/32008/Belgien-ohne-Strom.html

 

 

 

 




Was haben wir von radioaktiven Abfällen zu befürchten?

Was ist eine existenzielle Bedrohung der Menschheit? Vielleicht ein Meteoriteneinschlag, aber nicht einmal der Autoverkehr mit 50.000 Toten pro Jahr. Wie viele Menschenleben hat aber der Atommüll bisher gekostet? Es gibt ein indirektes Opfer. Jemand wollte gegen Castor-Transporte protestieren und wurde dabei von der Eisenbahn totgefahren.

Durch Atomstrahlen gab es von 1945 bis 2010 weltweit 131 Todesopfer, Tschernobyl und Bombenopfer nicht mitgerechnet, also nicht einmal 3 pro Jahr. Keiner dieser bedauerlichen Unfallopfer war durch radioaktive Abfälle ums Leben gekommen, mehrere dagegen durch falsche Anwendung medizinischer Bestrahlung.

Existenzielle Bedrohung? So sieht das auch Frau Kotting-Uhls Kollege in der Endlagerkommission, Ralf Meister, Theologe, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Nun, Glaube ist sein Beruf, und daher sein Standpunkt: „Selig sind, die da nicht sehen und doch glauben.“ 

Solche Leute wurden von der Bundesregierung in eine Kommission berufen, um einen Standort für ein Endlager hochradioaktiver Stoffe festzulegen! 

Nun zu den Tatsachen. Jeder erzeugt Abfall, 617 kg Hausmüll pro Person und Jahr, allerdings recht harmloses Zeug, zu einem großen Teil verwertbar. Nicht so harmlos sind manche Industrieabfälle. Da liest man bei Wikipedia: „Für die Endlagerung hochtoxischer (hochgiftiger) konventioneller und radioaktiver Abfälle hat sich weltweit das Einbringen der Abfälle in tiefe geologische Formationen (ca. 300 – 1000 m Tiefe) durchgesetzt.“

Tatsächlich werden bisher aber nur nichtradioaktive giftige Abfälle in große Tiefen gebracht, in Deutschland in die Grube Herfa-Neurode. Darüber berichtete die „tz“ unter dem Titel „Der giftigste Ort der Welt liegt in Hessen“ und schrieb u.a.: „Allein die Menge Arsen würde reichen, um die gesamte Menschheit zu töten.“ Nur, woher kommt das Arsen? Es ist ein natürliches Element, niemand kann Arsen herstellen. Man hat es aus der Erde genommen und bringt es wieder in die Erde zurück. Allerdings liegt es dort in unnatürlich hoher Konzentration vor. Bleibt es dort, stört es niemanden. Löst sich aber das Endlager auf, dann wird das Arsen immer weiter verdünnt und damit immer ungefährlicher.

So wäre das auch bei radioaktivem Abfall, wobei die Radioaktivität mit der Zeit geringer wird. Unsere Welt ist nun einmal von Natur aus radioaktiv. Was der Mensch dazu bringen kann, liegt höchstens im Promillebereich. Aber gibt es nicht künstliche radioaktive Stoffe, welche ohne Beispiel in der Natur sind, vor allem das schreckliche Plutonium? Nein, im Gegensatz zu chemischen Giften wirken alle radioaktiven Stoffe in der gleichen Weise. Sie senden Alpha-, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlen aus. Diese verschiedenen Strahlenarten haben keine unterschiedlichen biologischen Wirkungen, allerdings wirken sie unterschiedlich stark. Daher konnte man ein einheitliches Maß für die biologische Wirkung einführen, das Sievert (Sv), dazu den tausendstel und millionsten Teil, das Millisievert (mSv) und das Mikrosievert (µSv), anwendbar auf alle Strahlenarten.

Es gibt also keinen Unterschied in der Wirkung zwischen natürlichen und künstlichen radioaktiven Elementen. Wie bei dem Arsen bringt man bei der Endlagerung Stoffe in die Erde, welche dort von Natur aus in viel größerer Menge vorhanden sind. Unterschiedlich ist jedoch, wie die radioaktiven Elemente durch Wasser oder durch die Luft verbreitet werden können. Da ist Plutonium so unbeweglich, dass es in der Umgebung des Kraftwerks von Fukushima nicht gefunden wurde und bei Sicherheitsanalysen für Endlager keine Rolle spielt. 

Wenn man von radioaktiven Abfällen spricht, denkt man an Abfälle aus Kernkraftwerken. Es gibt noch andere, sie stammen aus der Industrie, aus Forschungseinrichtungen und aus der Medizin. Diese spielen aber keine Rolle. Bei den Abfällen, die einmal in den Schacht Konrad eingelagert werden sollen, werden weniger als 0,5 Volumen% der Abfälle aus der Medizin sein.

Es genügt also sich mit Kernkraftabfällen zu befassen. Die Internationale Atomenergie-Agentur IAEO hat 1981 folgende Einteilung vorgenommen:

  • Hochradioaktive Abfälle erzeugen aufgrund ihrer hohen Aktivität (>1014 Bq pro m3; typisch 5 ∙ 1016 bis 5 ∙ 1017 Bq/m³) erhebliche Zerfallswärme (typisch 2 bis 20 Kilowatt pro m³);
  • Mittelradioaktive Abfälle (1010 bis 1015 Bq pro m³) erfordern Abschirmmaßnahmen, aber kaum oder gar keine Kühlung;
  • Schwachradioaktive Abfälle (<1011 Bq pro m³) erfordern bei Handhabung oder Transport keine Abschirmung.

In all diesen Abfällen stellen die reinen radioaktiven Elemente nur einen kleinen Bruchteil dar. Bq steht für Becquerel. 1 Bq bedeutet, dass ein Atom pro Sekunde Strahlung aussendet und sich dabei in ein anderes Element verwandelt. Wir selbst haben von Natur aus 8.000 Bq in unserem Körper. Das geht mit dem Gewicht, dicke Leute werden von innen also mit 10.000 oder mehr Teilchen der Atomstrahlung beschossen, pro Sekunde!

Wieviel radioaktiven Abfall gibt es in Deutschland? Berücksichtigt man, was beim Abriss der Kernkraftwerke noch anfallen wird, werden es 600.000 m³ sein. Ganz grob sind das ebenso viele Tonnen, pro Einwohner also 7,5 kg, nicht viel gegenüber den 617 kg Hausmüll, welche wir jedes Jahr erzeugen. Aber das Zeug ist doch schrecklich gefährlich! Im Strahlenaberglauben schon, aber um die mögliche Gefahr realistisch einzuschätzen, stellen wir uns vor, Strom würde nur noch in Kernkraftwerken erzeugt, und jede und jeder müsste den pro Person anfallenden Abfall bei sich selbst unterbringen. Was ich jetzt darstelle, kann jeder selbst nachprüfen. Alles, was bei der Verwendung von Uran zur Stromerzeugung an Abfall entsteht, ist bestens bekannt. Aus diesen Kenntnissen wurde ein Rechenprogramm entwickelt, „Nuclear Fuel Chain Waste Activity Calculator“ genannt, im Internet leicht aufzurufen und einfach zu handhaben. 

Also gibt man den durchschnittlichen Stromverbrauch des Bundesbürgers von 1700 kWh pro Jahr ein, nimmt an, dass der Abfall 30 Jahre im Kernkraftwerk bleibt, und erhält 4,98 ∙ 1010 Bq. Für die meisten wird das eine ziemlich schleierhafte Zahl sein. Klarer wird es nach der Umrechnung in die veraltete Einheit Curie: Es sind 1,34 Curie, das entspricht ebenso viel Gramm Radium. Stellen Sie sich vor, etwas über ein Gramm von irgendeinem Giftstoff würde zu Staub gemahlen und gleichmäßig über einen ganzen Hektar Ackerland verteilt, kann das noch gefährlich sein?

Müsste also ein Bauer den auf ihn entfallenden Anteil an radioaktiven Abfällen abnehmen, könnte er ihn auf einem Hektar unterpflügen. Die natürliche Radioaktivität seines Bodens bis in etwa 60 cm Tiefe ist von Natur aus ebenso groß. Er hätte damit die Aktivität des Bodens verdoppelt. Seine Kollegen in Indien und Brasilien ackern auf Böden, die von Natur aus weit radioaktiver sind. Im folgenden Jahr sollte er trotzdem einen anderen Hektar nehmen. 

Der Boden eines deutschen Bauern enthält um die 500 Bq/kg an natürlicher Radioaktivität. Bei Ackerland anderswo ist es oft viel mehr. Richtig radioaktiv sind manche Strände, wo sich die Leute in den Sand legen. In Brasilien geht es bis 80.000 Bq/kg, nicht ganz so viel ist es in Indien (Kerala), wo als höchster Wert 44.000 Bq/kg gemessen wurde. Der Sand dort ist übrigens dunkel, fast schwarz. Aber weder das noch die Radioaktivität stört die Touristen. Bewertungen bei Tripadvisor: Sehr schöne Strände, nur an einigen Stellen unangenehm voll. Einen Geigerzähler hat offenbar niemand mitgebracht. Fast 100-fache Aktivität im Boden führt nun nicht zu einer hundertfachen Strahlenbelastung, aber doch bis zu einer zehnfachen.

Siehe Bild oben rechts

Um zu unserem Bauern zurückzukommen: An hochaktivem Abfall würde man ihm  weniger als 10 g aushändigen, die aber 99 % der Radioaktivität enthalten. Die würde er besser in ein tiefes Loch werfen. Den schwach- und mittelaktiven Abfall könnte er aber bedenkenlos unterpflügen. Einige Millionen Becquerel bringt er sowieso mit Kali- und Phosphordünger jährlich auf seine Felder. Dieser enthält natürliches Kalium 40, Uran, Radium, Thorium und anderes.

Der Anteil langlebiger radioaktiver Elemente im Abfall ist klein, Plutonium 239 z.B. hat nur einen Anteil von 0,13 %. Von Caesium und Strontium als Hauptbestandteilen ist in 30 Jahren nur noch die Hälfte vorhanden. 

Wer keinen landwirtschaftlichen Betrieb hat, sondern nur 200 m² Gartenfläche, kann trotzdem seinen Anteil an schwach- und mittelaktivem Abfall gefahrlos vergraben. Für das jährliche Schächtelchen mit hochaktivem Abfall empfiehlt sich aber ein 50 oder 100 m tiefes Loch. Versenden darf man das Schächtelchen mit hochaktivem Abfall nur in einer Abschirmung. So macht man das auch im Großen, die hochaktiven Abfälle versendet und lagert man in den Castor-Behältern. Sind die gefährlich? Schon. Neben sein Bett sollte man sie nicht stellen. Wer sich 20 Stunden auf einen Castor-Behälter setzt, hat seine natürliche Jahresdosis verdoppelt. Um in den gefährlichen Bereich über 100 Millisievert zu kommen, muss man sich jedoch mindestens 42 Tage darauf setzen. Also, etwas Abstand halten, ist besser. Und wenn so ein Behälter entzwei geht? Falls nicht jemand direkt daneben steht, passiert weiter nichts. Es ist aber auf der ganzen Welt noch nie ein solcher Behälter kaputt gegangen.

Hannover, den 27.06.2015




Rekordeisschmelze auf der antarktischen Halbinsel? Forscher haben offenbar Schwankungen in den Schneefallmengen übersehen

Ein starkes Stück. Gerade erst hat sogar das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prognostiziert, dass die antarktische Gesamteismasse in den kommenden Jahrzehnten wohl anwachsen wird (“Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Antarktisches Inlandeis wird im Zuge der Erderwärmung anwachsen“), da verfällt die Stuttgarter Zeitung schon wieder in altüberholte Muster. Wundert es, dass Knauer es versäumt hatte, über die PIK-Studie und das überraschende Resultat zu berichten? Stattdessen stürzt sich der Journalist auf einen Minibereich des siebten Kontinents, wo das Eis in der Tat noch schmilzt. Immerhin räumt der AWI-Mann im Artikel der Stuttgarter Zeitung auch sofort ein, dass es sich quantitativ um keine nennenswerten Massen handelt:

In Teilen der Antarktis schmilzt das Eis seit 2010 erheblich schneller als in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts. Geophysiker und Eisbedeckungsspezialisten wie Veit Helm vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven wissen zwar, dass der Klimawandel die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel rasch steigen lässt, und registrieren dort auch hohe Schmelzraten. „Dort sind aber verhältnismäßig kleine Eismassen betroffen“, erklärt der AWI-Forscher.

Haben Sie es auch bemerkt: Es wird das Jahr 2010 mit dem Beginn der 2000er Jahre verglichen. Klimatisch hat dies wenig Wert, da dies ein sehr kurzer Zeitraum ist. Natürliche Schwankungen dominieren auf diesen kurzen Zeitskalen. Knauer behauptet, die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel würden rasch ansteigen.Das wollen wir gerne etwas genauer wissen und schauen uns die Messdaten der Faraday-Station an. Die Überraschung ist groß: In den letzten 30 Jahren ist keine größere Erwärmung zu erkennen (Abbildung 1). Wo hat Knauer seine Informationen nur her? Es würde sich für ihn wirklich einmal lohnen in die realen Daten hineinzuschauen, anstatt Behauptungen von irgendwo ungeprüft abzuschreiben.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung auf der Antarktischen Halbinsel, gemessen an der Faraday-Station. Quelle: GISS.

Zudem versäumt die Stuttgarter Zeitung zu erwähnen, dass die nacheiszeitlichen Temperaturen der antarktischen Halbinsel 7000 Jahre lang auf dem heutigen Niveau lagen. Überrascht?

Mittlerweile wird Kritik an der alarmistischen Studie laut, selbst aus Reihen des Weltklimarats selber. So kritisierte der IPCC-Autor Andrew Shepherd von der Leeds University, dass die Autoren offenbar Änderungen in den Schneefallmengen übersehen hätten. In den irischen RTE News heißt es dazu:

Aber Andy Shepherd, ein Direktor des Centre for Polar Observation and Modelling an der University of Leeds sagte, dass ihre Berechnungen Veränderungen der Schneefälle übersehen haben könnten. „Ich glaube, dass die neue Schätzung von Eisverlusten (berechnet aus der Verdünnung des Eises) viel zu hoch sind, weil die Gletscher in diesem Bereich einfach nicht so viel schneller geworden sind“, sagte er.

Siehe auch Beitrag im Examiner. [Dieser hoch interessante Beitrag wird demnächst für das EIKE übersetzt! – Chris Frey]

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Dieser Beitrag war zuerst bei der „Kalten Sonne“ hier erschienen. Übersetzung des (kurzen) englischen Absatzes von Chris Frey EIKE.

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In diesem Zusammenhang weist das EIKE auf eine Anfrage an den AWI-Mann Helm vom 10. Juni 2015 hin, und zwar hier:http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/awi-wissenschaftler-sieht-kuestenstaedte-durch-antarktischen-schelfeisabbruch-bedroht-verweigert-aber-antworten-auf-simple-fragen/. Die Anfrage ist bis heute nicht beantwortet worden!