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West Virginia verlangt juristische Genehmigung bei staatlichen Vorschriften für Kraftwerke

CO2-Pläne

Am 2. Juni 2015 hat die Obama-Administration einen Gesetzentwurf vorgelegt, dem zufolge den Kraftwerken in den USA eine Reduktion der CO2-Emissionen um 30% bis zum Jahre 2030 unter das Niveau des Jahres 2005 vorgeschrieben wird. Der Website der EPA zufolge bietet der Entwurf, auch als Clean Power Plan bezeichnet, „Leitlinien für die Staaten, Pläne zu entwickeln, um staatsspezifische Ziele zu erreichen, die Kohlenstoff-Verschmutzung zu reduzieren, und es gibt ihnen die Flexibilität, ein Programm zu entwerfen, das am sinnvollsten für ihre jeweilige Lage ist“.

Der Umstand, dass Emissionskürzungen im Kraft gesetzt werden können ohne Zustimmung des Kongresses erweist sich als kontrovers auf beiden Seiten der Debatte.

Bisherigen staatlichen Gesetzen zufolge hatte das Umweltschutz-Ministerium die Möglichkeit, entsprechende Pläne zu entwickeln und der EPA direkt zuzuleiten. Dies ändert sich mit dem neuen Gesetz, wird doch jetzt vorgeschrieben, dass der Plan zuvor von den staatlichen Gesetzgebern genehmigt werden muss.

,Dem Volk eine Stimme geben‘

In einem Statement bezüglich der Unterschrift des Gouverneurs hat der Präsident und geschäftsführende Direktor der American Coalition for Clean Coal Electricity Mike Duncan gesagt: „Dieses Gesetz wird sicherstellen, dass die gewählten Repräsentanten von West Virginia das Sagen bzgl. dieser Vorschriften haben, die direkt die Familien und Industrie des Staates betreffen. Indem sie den gesunden Menschenverstand bei der Energiepolitik einsetzen, helfen diese Führer, Amerikas Energie- und wirtschaftliche Zukunft sicherzustellen“.

Nelson, größter Sponsor des Originalgesetzes, kommentierte über seine Motivation, dieses Gesetz zu formulieren: „Ich hatte den Eindruck, dass die Vorschriften der EPA im Rahmen ihres Clean Power Plans nicht verfassungskonform sind und wollte sicherstellen, dass vor der Inkraftsetzung seitens des Umweltschutz-Ministeriums die bundesstaatlichen Gesetze damit konform gehen. Die Stimmen aller Regulatoren, Bewohner und Industrien, die von diesen neuen Vorschriften betroffen sind, müssen gehört werden, bevor ultimativ entschieden wird, ob die Clean Power Plan-Vorschriften das Richtige für West Virginia sind“, fügte Nelson hinzu.

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/05/14/west-virginia-requires-legislative-approval-state-power-plant-regulatio

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Und wieder ein Beitrag von H. Sterling Burnett, der beschreibt, wie der Krieg zwischen Pro und Kontra Erneuerbare in den USA fahrt aufnimmt. Zeichnet sich so etwas irgendwann auch in Deutschland ab? Werden wir hier auch irgendwann gefragt?




Die Eisheiligen fallen 2015 aus, Indiz für den Klimawandel!? Die Eisheiligen werden immer kälter

Seit 08.05.2015 geisterte die dpa-Meldung „Die Eisheiligen fallen heuer aus“ durch die Medien. Das war natürlich zu erwarten, denn immer wenn die ersten Sonnenstrahlen unsere Haut angenehm wärmen, wird uns diese Freude durch irgendwelche Hiobsbotschaften verleidet. Doch kaum einer prüft, ob diese Verkündungen auch der Wahrheit entsprechen.

In teilweise langen Artikel wurde richtig in verschiedenen Medien berichtet, dass aufgrund einer Südströmung diesmal genau zu den Eisheiligen eher eine kleine Hitze- als Kältewelle zu erwarten ist.

Und wie bei einer dpa-Meldung zu erwarten war, durfte im Artikel der Hinweis auf den amtlich verordneten Klimawandel nicht fehlen:

„Wetteraufzeichnungen deuten an, dass die Kaltlufteinbrüche der zweiten Maidekade in den vergangenen 150 Jahren häufiger und intensiver eingetreten sind als in der Gegenwart. Meteorologen werten das als ein mögliches Indiz für den Klimawandel.“

In den Medien konnte man dann solche Artikel finden, aus Eisheilige wurden dann schon mal Heißheilige. Und der Focus setzt noch eins drauf. Ein Interview mit  Andreas Friedrich vom DWD (hier) .  Natürlich fand sich in den Medien kein Hinweis, dass vor wenigen Jahren ein erheblicher Teil der fränkischen Weinlagen zu diesem Datum jämmerlich erfroren ist. Damals und heute war das keinen  Hinweis auf „Nicht-Klimawandel“ wert. Auch dass der Winter 2014 der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, obwohl die Winter – so sie sich klimawandelgerecht verhalten – immer nasser und kälter werden müssen, fand keine Erwähnung.

Wer hinter den einseitigen dpa-meldungen sich verbirgt, versucht der Autor schon seit Jahren zu ergründen. Meine Tageszeitung, die Südwestpresse weigert sich stets, mir den Kontakt zum Verantwortlichen dpa-Indoktrinär herzustellen. Überhaupt, was heißt wieder Gegenwart? Sind da die letzten 10 Jahre gemeint oder die letzten 15 Jahre seit der Jahrtausendwende?

Im folgenden Artikel definiere ich „Gegenwart“ deshalb selbst: Ab 1998 setzten verstärkt die Katastrophenmeldungen und Vorhersagen über eine unheilvolle Erderwärmung aufgrund eines angeblichen Treibhauseffektes ein. Deshalb werde ich zukünftig solche nichtsagenden Zeitungsangaben dieses unbekannten dpa-Redakteurs wie „in jüngster Zeit“ oder „die letzten Jahre“ oder „in der Gegenwart“ immer das Jahr 1998 als Ausgang für die Betrachtung ansetzen.

Wissenschaftliche Betrachtung der Medienmeldungen:

Im folgenden Diagramm sind als erstes die Maitemperaturen der letzten 18 Jahre aufgeführt, für 2015 habe ich die Temperatur geschätzt, um zu zeigen, wo in etwa der Mai 2015 trotz der angeblich ausgefallenen Eisheiligen einzuordnen ist. Die Daten bis 2014 sind die Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes. Sie sind also nicht wärmeinselbereinigt, obwohl der Monat Mai durch seine stärkere Sonneneinstrahlung einen höheren WI-effekt bei den Messstationen erzeugt als beispielsweise die Wintermonate. Bekanntlich stehen die Messstationen des DWD alle in Wärmeinseln, eben dort wo die Menschen wohnen.

Die Überraschung ist  groß, der Monat Mai wurde in den letzten 18 Jahren eindeutig kälter. Da mag sich auch der Laie gleich fragen wie das möglich sein soll, wo doch laut dpa-Gespenstredakteur die Eisheiligen in der Gegenwart anstatt der Kälte die Wärme nach Deutschland geführt haben sollen.

Abb.1. Der Monat Mai wird in der Gegenwart eindeutig kälter. Bringen die Eisheiligen nun in der Gegenwart vermehrt die Wärme oder die Kälte?  

Ergebnis 1: Der Gesamtmonat Mai wird in der Gegenwart eindeutig kälter.

Begriffsklärung für „Eisheilige“

Die Eisheiligen finden vom 11. Mai bis zum 15. Mai statt. Sie sind unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt.

Da sich die alten Bauernregeln auf den Julianischen Kalender beziehen und sich seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 die Daten verschoben haben, finden heutzutage die Kälteeinbrüche um mehr als eine Woche nach hinten verschoben statt, also erst ab ungefähr dem 20. Mai. Zudem gelten die Eisheiligen als Bauernregeln eher für Süddeutschland.

Die Namenstage der Heiligen sind aber dennoch auf ihren alten Platz im Kalender verblieben. Deshalb betrachten wir nun im Folgenden den 11. Mai bis zum 15.Mai.

Aber nun zu den Eisheiligen als (angebliches) eindeutiges Indiz des Klimawandels

Der dpa-Geisterredakteur, der die deutschen Medien füttert, wusste das vielleicht alles nicht, absichtliche Fehlinformation der Deutschen Bevölkerung wollen wir ihm nicht gleich unterstellen, vielleicht wusste er auch nicht, dass der Mai in der Gegenwart deutlich kälter wurde.  Der Verfasser hat sich nun die Mühe gemacht, von der PIK Homepage die Deutschland Tagesmittelwerte der Eisheiligentage herauszukopieren und grafisch darzustellen.

Im folgenden Bild sind die 5 Eisheiligentage (11. – 15. Mai) aus der Langzeitreihe mit Tageswerten extrahiert und als Temperatur-Zeitreihe dargestellt (zu jedem Jahr sind also die 5 Tages- Temperaturmittelwerte dargestellt):

Abb. 2: Wir betrachten einen langen Zeitraum, die letzten 122 Eisheiligen Jahre seit 1893 der Potsdamer PIK-Wetterstation. Nun zeigt der lineare Trend eine geringe, positive Steigung von 0,93 K innerhalb der 122 Jahre (0,762 K / 100 Jahre)

Erg 2: Über 122 Jahre zeigen die Eisheiligen praktisch keine Veränderung an der Potsdamer Klimastation. Da die Daten nicht wärmeinselbereinigt sind, und Potsdam einen Wärmeinseleffekt wie alle Städte in den letzten 122 Jahren von mindestens einem Grad entwickelt hat, können wir in der Realität von einem Gleichstand ausgehen.

Über die letzten 122 Jahre betrachtet haben die Eisheiligen eine gleich bleibende Trendlinie

Nehmen wir nun einen kürzeren Zeitraum, die letzten 75 Jahre:

 Nimmt man die Temperaturen ab 1940, zeigt sich jedoch bereits ein negativer Trend von -0,53 K innerhalb der  75 Jahre (-0,7 K / 100 Jahre). Also das Gegenteil eines Belegs für den Klimawandel.

Anmerkung: Auch diese Daten sind nicht wärmeinselbereinigt, ab 20 Jahre rückwirkender Betrachtung müsste man eine WI-Bereinigung vornehmen. Wir haben darauf verzichtet, da die weiteren Aussagen auch bereits ohne WI-Bereinigung eindeutig sind. Allerdings ist anzumerken, dass in der freien Fläche Deutschlands, die fallende Trendlinie noch stärker ist, die Eisheiligen also stärker kühlend auf die Vegetation einwirken als die Trendlinie angibt.

 

Abb. 3. Über die letzten 75 Jahre zeigen die Eisheiligen innerhalb des Mai-Monates einen negativen Trend, die fünf Tage wurden eindeutig kälter und nicht wärmer. Es sei noch darauf hingewiesen, dass der Start des Betrachtungszeitraumes, die Maimonate 1940 und 1941 besonders kalt waren.

Ergebnis 3: In den letzten 75 Jahren wurden die Eisheiligen kälter und nicht wärmer.

Die Gegenwartsbetrachtung

Besonders in der Gegenwart, die der Autor als die letzten 18 Jahre definiert hat, sollen die Eisheiligen nun besonders wärmer geworden sein, das verkünden uns die Erwärmungsgläubigen vom Geschäftsmodell Klimaerwärmung mit ihren Helfern, den deutschen Medien. Wir hoffen nun, dass viele Leser diesen Artikel oder auch nur die letzte Grafik an ihre Heimatredaktionen schicken, damit auch diese Klimalüge endlich aufgedeckt wird.

Abb. 4: Nähert man sich der Gegenwart, dann sind die Eisheiligen immer kälter geworden. Sie haben entscheidend die fallenden Maitemperaturen des Monates Mai seit 1998, siehe Abb. 1, mitgeprägt. Die Eisheiligen sind 2015 überhaupt nicht ausgefallen. Sie waren diesmal im Mittelfeld. Die Daten sind der Potsdamer Klimastation entnommen.

Gesamtergebnis

Die Eisheiligen wurden in der Gegenwart kälter und nicht wärmer. Also genau das Gegenteil von Heißheilige. Das zeigen eindeutig die Daten der Klimastation Potsdam und die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die warnenden Meldungen der Deutschen Medien über angeblich immer wärmer werdende Eisheilige in der Gegenwart halten einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht Stand. Kurz gesagt: Eine glatte Lüge. Und auch 2015 waren keine Heißheilige. Kennt Andreas Friedrich vom DWD überhaupt die eigenen Messdaten?

Die kälter werdenden Eisheiligen sind mit ein Grund, dass auch der Monat Mai in der Gegenwart eine fallende Trendlinie hat und immer kälter wird.

Nachtrag: Erfreulicherweise haben sich gleich einige Wetterfrösche der Medien bei mir gemeldet, sie wollten eine Darstellung der letzten 30 Jahre. Hier als Ergänzung:

 

Josef Kowatsch,  Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler




Hochradioaktive Abfälle – will man wirklich ein Endlager?

In Deutschland geht man davon aus, dass allein für die Festlegung eines Standortes bis zu 40 Jahre nötig sind. Wie machen das andere Länder? Finnland hat einen Standort, und der Beginn der Einlagerung ist für 2020 geplant. Schweden hat einen Standort, Einlagerungsbeginn 2025. Frankreich hat auch einen Standort, die Einlagerung wird jedoch erst in einigen Jahrzehnten beginnen.

In den USA glaubte man bis 2010 nicht nur einen Standort, sondern ein fast fertiges Endlager zu haben, nämlich Yucca Mountain. Durch eine Entscheidung der Obama-Regierung ist aber alles wieder offen. 

Die Schweiz hat noch keinen Standort, aber 6 mögliche ermittelt. Man ist dabei, sich auf einen davon festzulegen und zügig mit den bergtechnischen Arbeiten zu beginnen.

Bei uns gibt es nicht nur einen absurden Zeitplan, sondern auch eine absurde Endlagerkommission. Viele Köche verderben den Brei. Ganz ungenießbar wird das Ergebnis, wenn hauptsächlich Leute im Brei herumrühren, die vom Kochen keine Ahnung haben.

Die Kommission aus 34 Mitgliedern ist folgendermaßen zusammengesetzt:

• Personen, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse mögliche Gefahren durch Radioaktivität beurteilen können (Mediziner, Strahlenbiologen): 0 Personen

• Geologen, Geochemiker, Bodenkundler, Chemiker: 5 Personen

• Als Mitglieder, bei denen man ein gewisses Verständnis für naturwissenschaftliche Fragen erwarten kann, sind zu nennen:  3 Physiker, 8 Techniker und Agrarwissenschaftler.

• Die Mehrheit, 18 Personen, steht der Naturwissenschaft und der Technik fern. Das wird aber nicht als Mangel angesehen.

Offenbar soll in der Sache nur möglichst lange herumgerührt werden, und jeder darf mitrühren.

„Die Kommission hat die Aufgabe, einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu organisieren.“ Das sagte ein Mitarbeiter des Niedersächsischen Umweltministeriums, der Historiker Dr. Detlev Möller, der nicht, wie man denken sollte, für das Ausgraben steinzeitlicher, germanischer und römischer Abfälle zuständig ist, sondern für das Eingraben radioaktiver Abfälle. Herr Möller ist nicht Kommissionsmitglied, dagegen ein Herr Müller, er ist sogar einer der beiden Vorsitzenden.

Aus dem Protokoll einer Bundes-Ausschusssitzung: „Müller schlug eine wesentlich umfangreichere, soziologisch-philosophische Annäherung an die Thematik vor.“ Alles klar? Mir nicht.

Jemand, welcher der Kommission nicht angehört, aber ihr nahesteht, sagte, es ginge überhaupt nicht um Strahlen. Aber warum sonst? Nur den Aberglauben der Menschen fördern und dann scheinheilig sagen, man müsste die Sorgen der Menschen erst nehmen? 

Es sollte doch geklärt werden, welche Gefahren von Radioaktivität im Allgemeinen und den vorhandenen Abfällen im Besonderen ausgehen, und warum eine Einlagerung in Gorleben keine ausreichende Sicherheit gegen solche denkbaren Gefahren bietet.

Viele Kommissionsmitglieder haben durchaus Meinungen zur Radioaktivität, denen aber folgende Fehler zugrunde liegen:

  1. Die natürliche Radioaktivität der Erde wird nicht zur Kenntnis genommen. Dabei kann alle künstliche Aktivität nur ein winziger Bruchteil der natürlichen sein.
  1. Die Ergebnisse von nunmehr über 100 Jahren strahlenbiologischer Forschung sind ihnen unbekannt oder werden ignoriert.
  1. Risiko wird mit Risikopotential gleichgesetzt. Zwar lässt sich die ganze Menschheit umbringen, wenn man die Leute das vorhandene Plutonium löffelweise schlucken lässt, aber so etwas geht auch mit Kochsalz, 200 g davon sind tödlich. Mit einem einzigen Hammer lässt sich eine beliebige Zahl von Menschen erschlagen. Gerade Plutonium spielt in Sicherheitsanalysen keine Rolle, weil es sehr unbeweglich ist. So war das auch in Fukushima.

Was sagen aber die Kommissionsmitglieder zur Radioaktivität, wenn sie doch einmal darüber sprechen: „Allerdings können wir Aussagen machen zu einer hochgiftigen Strahlung, die noch über viele hunderttausend Jahre so giftig sein wird, dass sie das Menschenleben und das Leben auf dieser Erde in ihrer Existenz bedroht“ (Ralf Meister, Bischof, Theologe). „Er (der Atommüll) ist da und stellt für die heutige und zukünftige Gesellschaft eine existenzielle Bedrohung dar“ (Sylvia Kotting-Uhl, Kunsthistorikerin).

So reden diese Leute über die radioaktiven Abfälle, durch die noch kein Mensch zu Tode gekommen ist!

Einem anderen Kommissionsmitglied, dem Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel, kann keine Aktivitätsmenge zu klein sein, um nicht gigantische Maßnahmen zu rechtfertigen. Er verlangt die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse. 

In Fukushima wurde ein Vielfaches dessen, was in der Asse in 500 bis 800 m Tiefe an künstlicher Radioaktivität vorhanden ist, in einer dicht bewohnten Gegend auf der Oberfläche verstreut. Weltgesundheitsorganisation WHO und UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) haben festgestellt, dass es in der Umgebung von Fukushima keine erkennbaren Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung gibt. Was soll dann aber die Rückholung der Abfälle aus der Asse?

Herr Wenzel erklärte auf meine Frage bei einer Veranstaltung am 27.04.2015, dass in seinem Ministerium UNSCEAR und WHO nicht anerkannt werden, jedenfalls was die Beurteilung von Strahlenwirkungen betrifft. 

Sollte man sich nicht erst einmal darüber einigen, was Radioaktivität ist und wie sie wirkt? Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), bezüglich der Leitung keine Fachbehörde, ist in der Kommission nicht vertreten, hat aber immerhin ein Kriterium für die Beurteilung von Endlagern: Sicherheitsanalysen müssen zu dem Ergebnis kommen, dass auch bei den unwahrscheinlichsten Störfällen niemals jemand einer höheren jährlichen Strahlendosis ausgesetzt wird als 0,1 Millisievert (mSv) pro Jahr. Dazu schreibt das BfS: „Angenommen, eine Million Menschen wären permanent einer Strahlendosis von 0,1 mSv/Jahr ausgesetzt, dann würden dadurch im statistischen Durchschnitt 5,5 von ihnen pro Jahr zusätzlich an Krebs sterben.“

Dieses Rechenergebnis lässt sich nicht überprüfen. Es beruht auf der LNT-Hypothese (linear no threshold), welche zunehmend in Zweifel gezogen wird. Sie besagt, dass jede noch so kleine Strahlenwirkung einen schädlichen Einfluss hat.

Aber nehmen wir einmal an, es wäre wirklich so. Als Wahrscheinlichkeit bezeichnet man den Quotienten (Betrachtete Fälle) : (Gesamtzahl), also hier 5,5 : 1.000.000 = 0,0000055. Das Ergebnis lässt sich auch in Promille angeben: 0,0055 Promille. Diese Krebswahrscheinlichkeit ist das Risiko.

Wie sicher leben wir sonst? Von 1.000 Männern, die ihren 40. Geburtstag feiern, sterben 2 im folgenden Jahr, nur 998 können ihren 41. Geburtstag feiern. Das ist eine Sterbewahrscheinlichkeit von 2 : 1.000 = 0,002 bzw. 2 Promille. Genauer nach Statistischem Bundesamt für 2000/2002 : 0,00191. Das ist nun nicht nur unabwendbares Schicksal. Durch gesunde Lebensweise lässt sich das Risiko merklich vermindern.

Auch der Staat kann und soll etwas tun, um das Risiko zu vermindern, durch das Gesundheitssystem und anderes, selbst wenn sich das nur in zehntel Promille auswirkt. Ist es aber gerechtfertigt, mindestens 50 Milliarden Euro einzuplanen, damit für wenige Menschen, und auch nur in unwahrscheinlichen Fällen, deren Risiko unter 2,0055 Promille bleibt und nicht etwa auf 2,006 Promille steigt? Mit der Million rechnet das BfS natürlich nur, damit keine Bruchteiltoten herauskommen, niemand plant ein Endlager unter einer Millionenstadt.

In der Endlagerkommission sind, wie erwähnt, auch einige wenige Fachleute, und ich hatte Gelegenheit, mit einem davon zu sprechen. Ich fragte ihn, ob es die Endlagersuche nicht erleichtern würde, wenn man höhere Grenzwerte als die 0,1 mSv/a zuließe. Nein, sagte er. Für jeden einigermaßen geeigneten Standort würden die Sicherheitsanalysen zu dem Ergebnis kommen, dass diese 0,1 mSv/a eingehalten werden können.

Was soll dann aber die Standortsuche, und was will der Betreffende in der Kommission? Sich darum bemühen, dass es etwas schneller geht. Wenn man z.B. einen Standort nur per Bohrungen erkundet und nicht ein ganzes Bergwerk herstellt, könnte das 10 Jahre sparen. Statt 160 Jahren also nur 150? Ich weiß nicht recht.

Ich will mich nicht auf Spekulationen einlassen. Sicherlich haben alle Kommissionsmitglieder persönliche Grunde, warum sie mitmachen. Ehrenhafte werden kaum darunter sein 

Hannover, im Mai 2015




Scheinkorrelationen: Es ist nicht das, als was es erscheint

Abbildung rechts: Verlauf von CO2 (grün und blau) und globaler Temperatur (rot) während der vergangenen 110 Jahre. Quelle: IPCC-nahe WebseiteSkeptical Science.

Überzeugt? Tyler Vigen hat in der großen weiten Welt der Statistiken nach ähnlichen Korrelationen gesucht und wurde fündig. Auf seinerWebseite “Spurious Correlations” hat er die interessantesten Korrelationen zusammengestellt. Unter den dort aufgeführten 30.000 Beispielen findet sich auch die folgende Kurve. Hätten Sie gedacht, dass die Anzahl der in Schwimmbecken ertrunkenen Unfallopfer bestens mit der Anzahl von Filmen korreliert, in denen der Schauspieler Nicolas Cage mitwirkt?

Interessant auch das nächste Chart. Dort erkennt man eine ziemlich gute Korrelation zwischen dem Alter von Miss America und der Anzahl von Mordfällen bei denen heißer Dampf und andere heiße Objekte eine Rolle gespielt haben:

 

Sehr überzeugend auch die folgenden beiden Kurven. Es scheint einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Anzahl weltweiter nichtkommerzieller Weltraum-Raketenstarts mit den Soziologie-Promotionsabschlüssen in den USA zu geben:

Spielverderber könnten nun einwerfen, dass Korrelation nicht gleich Kausalität bedeutet. Ein interessanter Gedanke. Gäbe es statt dem CO2 vielleicht noch einen anderen denkbaren Hauptantrieb für den globalen Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert? In der Tat. Der Verlauf der Temperatur hat einen auffällig ähnlichen Verlauf wie die Sonnenaktivität, ausgedrückt in der Stärke des Sonnenmagnetfeldes (siehe Abbildung).

Abbildung: Entwicklung der Sonnenaktivität während der letzten 150 Jahre am Beispiel der Sonnenflecken und des Sonnenmagnetfeldes (nach Mufti & Shah 2011). Abbildung aus unserem Buch “Die kalte Sonne”.

Falls Sie nun Lust an der Thematik gefunden haben, sei Ihnen Tyler Vigens Buch “Spurious Correlations” empfohlen, das im Mai 2015 erschien und auf Amazon erstanden werden kann.




Die deutsche ,Energiewende’* – schließlich doch einen Schritt zu weit?

[*Die Original-Überschrift lautet: The German ‚Energiewende‘ – finally One Step too Far? Auch im Originalbeitrag taucht dieses Wort immer wieder auf. Vielleicht wird daraus im angelsächsischen Sprachraum ein ,Germanizismus‘ wie etwa das Wort ,kindergarten‘. Anm. d. Übers.]

Bild rechts: Dampf steigt aus den Kühltürmen des Kohlekraftwerkes Mehrum in Hämelerwald am 10. März 2015 nahe der Ortschaft Sehnde. Energieerzeugung aus konventionellen Ressourcen wurde immer weniger profitabel mit der Ausweitung der Energieerzeugung mittels Erneuerbarer in Deutschland während des vorigen Jahrzehnts. RWE, einer der größten Versorger Deutschlands, warnte vor bevorstehenden Arbeitsplatzverlusten infolge der finanziellen Verluste aus der konventionellen Energieerzeugung. Das Kraftwerk Mehrum gehört mehrheitlich der Stadtwerke Hannover AG (Bild: Liza Litsch / pixelio.de)

E.ON und seine Partner verkündeten, dass man der Bundesnetzagentur (BnetzA) einen Antrag zugestellt habe, das Kraftwerk mit Wirkung ab dem 1. April 2016 vom Netz zu nehmen. Auf dem Blog German Energy werden die Gründe für den Zeitpunkt im Jahre 2016 erläutert und warum der deutsche Gesetzgeber informiert werden muss: „Die Kraftwerke werden betrieben unter einem Vertrag, der von der BnetzA im Jahre 2013 vermittelt worden ist (hier), welche die Kosten klassifiziert hinsichtlich der Frage, ob die Turbinen laufen, um Handelsstrom zu erzeugen, oder ob sie vom Netzwerk-Betreiber (TenneT) versendet [dispatched] werden“. Im Jahre 2014 haben Irsching 4 und 5 gar keinen Handelsstrom geliefert und wurden nur angefahren, als man sie brauchte zur Stabilisierung des Netzwerkes in Süddeutschland als Reaktion auf vorübergehende Fluktuationen (von Erneuerbaren). Wenn der Vertrag mit dem Netzwerk-Betreiber ausläuft, müssten die beiden CCGTs alle ihre Kosten mit dem Verkauf von Handelsstrom decken.

Wie genau lautet also die Entscheidung der Bundesnetzagentur hinsichtlich der Schließung des Gaskraftwerkes Irsching? Es wird ein grundlegender Testfall hinsichtlich des zukünftigen Weges der Energiewende. Der Gesetzgeber kann die Schließung unter bestimmten Bedingungen verbieten. Es steht ein interessanter Showdown bevor, weil die Versorger für diesen Fall juristisch auf dem Wege der Klage dagegen vorgehen wollen. Dr. Matthias Lang und Annette Lang vom German Energy Blog umreißen hier die relevanten juristischen Maßnahmen und erklären, dass ein Kraftwerk als ,systemrelevant‘ eingestuft wird, falls es eine hinreichend große Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass eine permanente Schließung zu einer substantiellen Gefahr für die Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Stromversorgungssystems führt, der nicht mit anderen geeigneten Maßnahmen begegnet werden kann“.

Das Kraftwerk befindet sich bei Ingolstadt – bekannt durch den deutschen Autobauer AUDI – in Bayern. Allgemein erstreckt sich diese nördliche Region von Bayern bis zu der Industriestadt Schweinfurt und ist bekannt für seine Schwerindustrie (hier). Der Knackpunkt hier ist, dass das Haupt-Kernkraftwerk in der Region, das von E.ON betriebene AKW Grafenrheinfeld Ende Mai 2015 vom Netz gehen soll (hier). Folglich kann es sich weder die deutsche Regierung noch dieses industrialisierte Gebiet leisten – falls der gesunde Menschenverstand noch etwas gilt – zwei unabdingbare Stromquellen innerhalb eines Jahres zu verlieren – vor allem, wenn der erforderliche Netzausbau aus dem Norden (Nordsee-Offshore-Wind) nach Süden (Grafenrheinfeld) tief in politischen Kontroversen steckt hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt, der geplanten Strecke und der Kosten. Dies alles wird den Ausbau sehr verlangsamen, falls er überhaupt kommt.

„Im Wesentlichen kann man sehen, dass besonders die großen Nord-Süd-Überlandleitungen, die im Federal Requirements Plan Act [deutsche Bezeichnung?] bereits berücksichtigt sind, immer noch erforderlich sind und dringend gebraucht werden, um die Energienachfrage decken zu können. Diese Notwendigkeit ist wiederholt klar benannt worden in den Ergebnissen der Bundesnetzagentur“, sagte Jochen Homann, Präsident der Agentur. Obwohl sogar die Ausweitung des Netzes eine „geeignete Maßnahme“ dafür wäre, wird die Realisierung des Projektes noch sehr lange auf sich warten lassen, und die Frage, wer am Ende die ganzen Kosten trägt, ist noch nicht ausreichend beantwortet.

All dies kommt auch zu einer kritischen Zeit, befindet sich doch die Bundesregierung gerade im Prozess eines Gesetzentwurfes für einen neue Energiemarktstruktur vor dem Gipfel in Paris Ende dieses Jahres. Nach dem Ausstieg aus der Kernkraft als Folge von Fukushima bis zum Jahr 2022 denkt die Bundesregierung auch über den Ausschluss der Braunkohle nach – immer noch Deutschlands Top-Energiequelle ebenso wie der Top-Verschmutzer [?]. Wie Reuters berichtet, schwebt der Bundesregierung ein Energiemarkt vor mit einer zweckgebundenen „Kapazitäts-Reserve“. Reuters zufolge möchte „Deutschland Stromausfällen begegnen mit etwa acht neuen Kraftwerken und ohne die generösen Zuschüsse, auf die die Unternehmen gehofft hatten. – Im Zuge dieses Planes würden die diese Kapazität anbietenden Unternehmen Eigentümer der Kraftwerke bleiben, die jedoch nur in Notfällen betrieben werden könnten und nicht, um den Markt wie im Normalfall zu beliefern. Sie würden eine Standby-Pauschale erhalten, die von den Verbrauchern erhoben wird“. Soweit Reuters. Offensichtlich ist diese Energiemarktstruktur weit entfernt von einem ,Kapazitätsmarkt‘, welcher sicherstellen würde, dass moderne Gaskraftwerke – die ,Brückentechnologie‘ in der Terminologie vom Klimawandel – profitabel betrieben werden können, selbst wenn der Anteil der Erneuerbaren weiter steigt.

Die folgenden Graphiken illustrieren, warum die neue deutsche Energiemarktstruktur wahrscheinlich einen ,Kapazitätsmarkt‘ enthalten würde, finanziert von der Öffentlichkeit/den Stromverbrauchern, um die Stand-By-Reserve moderner Gas- und Kohlekraftwerke zu kompensieren, sowohl heimisch als auch in einem integrierten Energiemarkt auf europäischer Ebene. Hier muss der ,Merit-Order-Effekt‘ ausgeschaltet werden. Dieser Effekt bildet „den Abwärtsdruck auf Preise, wenn erneuerbaren Energiequellen Strom ins Netz einspeisen“ (hier).

Der ,Merit-Order-Effekt‘ auf Strompreise in Zeiten hoher und niedriger Einspeisung von erneuerbaren Energiequellen:

Quelle: Clean Energy Wire

Ein Energiemarkt der Zukunft in Deutschland ohne Kernkraft und deutlich reduzierter Kohlekraft-Kapazität – beides aufgrund der Regierungspläne – und obendrein mit der Schließung moderner Gaskraftwerke – eine unbeabsichtigte Konsequenz der zunehmenden Integration erneuerbarer Energie – könnte zu etwas führen, was an den „Morgenthau-Plan“ erinnert. Außer in diesem Szenario würde die Zerstörung Deutschlands durch die Bundesregierung höchstselbst via den deutschen Energiesektor implementiert. Daher achte man auf seine nächsten Schritte…

Link zum Original: http://breakingenergy.com/2015/05/11/the-german-energiewende-finally-one-step-too-far/

Übersetzt mit schriftlicher Erlaubnis von breakingenergy.com von Chris Frey EIKE




Rettung der Menschheit vor einer katastrophalen Abkühlung: Eine Aufgabe für Geo-Engineering

Große Vereisungen – im Zeitmaßstab von 100.000 Jahren

Kürzlich habe ich einen Beitrag darüber veröffentlicht, wie man die nächste Große Eiszeit vermeiden kann. Es gab während der letzten zwei bis drei Millionen Jahre fast 20 derartige Vereisungen. Die Abkühlungen sind ziemlich ernst: in der Jüngsten, vor etwa 12.000 Jahren zu Ende gegangenen Eiszeit waren große Teile Nordamerikas und Europas mit Kilometer dicken Eisschilden bedeckt. Kaum überlebensfähige Gruppen von Neandertalern verschwanden dabei; sie mussten dem anpassungsfähigeren Homo Sapiens Platz machen.

Dem serbischen Astronom Milankovitch zufolge wurde das Timing der Vereisungen durch astronomische Parameter gesteuert wie Oszillationen der Exzentrizität des Erdorbits um die Sonne mit einer Periode von 100.000 Jahren; Oszillationen mit einer Periode von 41.000 Jahren der „Schiefe“ der Erdbahn (Neigung der Drehachse zur vom Orbit eingeschlossenen Fläche, gegenwärtig etwa 23 Grad) und eine Präzession der Drehachse mit einer Periode von etwa 21.000 Jahren.

Während Viele davon ausgehen, dass das Thema Timing in etwa ,settled‘ ist, gibt es viele wissenschaftliche Puzzlesteinchen, die noch auf eine Lösung warten: Zum Beispiel, wie erklärt man sich das ruckartige Einsetzen eines Rückgangs der Vereisung, wobei sich der Übergang von maximaler Vereisung in ein warmes Interglazial im Zeitraum von nur wenigen Jahrhunderten abspielte, so wie es im gegenwärtigen Holozän der Fall war.

Die Meisten erwarten, dass schon ziemlich bald die nächste Vereisung einsetzt; aber Berechnungen von Prof. Andre Berger von der Katholischen Universität von Louvain, Belgien, zeigen eine Verzögerung von etwa 40.000 Jahren – so dass keine große Dringlichkeit bestünde. Nichtsdestotrotz wäre es sinnvoll und von hohem wissenschaftlichen Interesse, die Existenz eines hypothetischen „Auslösers“ zu verifizieren, der durch menschliche Aktionen außer Kraft gesetzt werden könnte – zu geringen Kosten und vernachlässigbaren Risiken.

Kleine Eiszeiten (LIA) und Dansgaard-Oeschger-Bond-Zyklen

Nach der Bewertung hunderter Kommentare zu meinem Beitrag zum Stoppen der nächsten Großen Eiszeit erkannte ich die Notwendigkeit, auch die Existenz „kleiner“ Eiszeiten zu erklären, die wahrscheinlich solaren Ursprungs sind. Sie treten weitgehend unabhängig von den Großen Vereisungen auf, haben eine Zykluslänge von etwa 1500 Jahren und erfordern unterschiedliche Verfahren der Abschwächung. Sie wurden in Eisbohrkernen aus Grönland entdeckt durch den dänischen Forscher Willy Dansgaard und dem Schweizer Wissenschaftler Hans Oeschger. Der US-Geologe Gerard Bond hat sie außerdem in Ozean-Sedimenten gefunden.

Wir wissen nicht, was eine Kleine Eiszeit auslöst, vermuten aber eine starke Korrelation mit einer ruhigen Sonne und dem verlängerten Fehlen von Sonnenflecken. Experten auf diesem Gebiet – Willie Soon (Harvard Observatory), Harjit Ahluwalia (University of New Mexico), der russische Astronom Habibullo Abdussamatov und viele andere – glauben, dass die nächste LIA unmittelbar bevorsteht. Die letzte LIA dauerte von 1400 bis 1830. Sie folgte der Mittelalterlichen Warmzeit MWP, als man in Nordengland Wein anbauen konnte und die Nordmänner in der Lage waren, im südlichen Grönland Landwirtschaft zu betreiben.

Die Auswirkungen der LIA waren ziemlich schlimm. Der Pionier der Klimatologie Hubert Lamb dokumentierte Missernten, Hunger und Krankheiten in Europa, zusammen mit Eis-Jahrmärkten auf der zugefrorenen Themse. Während der meisten Zeit der Amerikanischen Revolution war der Hudson River gefroren. Und wir erinnern uns an die Gemälde von George Washington bei der Überquerung des Delaware-Flusses, behindert durch Eissschollen.

Wie man mit einer LIA umgeht

Um das gewaltige menschliche Elend und die ökonomischen Schäden zu vermeiden, würde man gerne der Abkühlungsphase eines D-O-B-Zyklus‘ begegnen – aber wie? Die nächste LIA könnte unmittelbar bevorstehen, aber es gibt keinen offensichtlichen Auslöser für solare Einflüsse. Unser Verständnis der Solarphysik ist begrenzt durch die ziemlich kurze Historie der Sonnenbeobachtung. Während die Daten über Sonnenflecken Jahrhunderte zurückreichen, gibt es neue Beobachtungen mittels Raumfahrt erst seit einigen Jahren.

Eine offensichtliche Methode, einer Abkühlung zu begegnen, ist eine Erwärmung durch Treibhausgase. Allerdings ist Kohlendioxid keine Antwort: Es ist in seiner Verfügbarkeit begrenzt und bereits gesättigt – folglich ist zusätzliches CO2 nicht sehr effektiv. Synthetische Stoffe wie SF36 sind zu langlebig und können riskante Nebenwirkungen zeitigen. Die Antwort könnte Wasser sein, aber in Gestalt von Eiskristallen; das Verfahren kann einfach erprobt werden und ist vorübergehend, reversibel und weist nur geringe Risiken auf.

Ich stelle mir eine solche Operation folgendermaßen vor – beginnend mit einem kleinen Machbarkeits-Test und Validierung der Theorie:

Ein in der Luft auftankbares Flugzeug trägt etwa 100 Tonnen Wasser, das als Nebel unmittelbar über der Tropopause ausgestreut wird, an der Untergrenze der Stratosphäre nahe dem atmosphärischen Temperaturminimum. Mit einer Oberflächen-Dichte von 0,1 kg/m² wäre das überdeckte Gebiet etwa 1 km² groß.

Wie bei Kondensstreifen erwarte ich die Bildung ein paar sichtbarer Cirren, die rasch wieder verschwinden – und unsichtbare Cirrus-Eiskristalle hinterlassen, die starke Absorber/Emitter von Infrarot-Strahlung sind und auch das atmosphärische „Fenster“ zwischen 8 und 12 µm abdecken – was einen starken Treibhauseffekt zur Folge hätte und möglicherweise sogar eine irgendwie erkennbare Erwärmung an der Erdoberfläche. Jedes Satelliten-IR-Messinstrument sollte diesen Emitter-Vorgang erkennen sowie Ausbreitung und Verschwinden erkennen können.

Allerdings basiert all dies auf Theorien und Berechnungen, welche ich 1988 in dem begutachteten Journal Meteorology and Atmospheric Physics veröffentlicht habe. Es liegt auf der Hand, dass alle Vorhersagen validiert werden müssen durch direkte Beobachtungen. Ist dieses Verfahren erst einmal wissenschaftlich verifiziert, kann die Planung für das Vorgehen gegen die Abkühlung beginnen.

Wie üblich gibt es immer noch viele wissenschaftliche Fragen, die einer Antwort harren – vor allem die Frage des Verständnisses des physikalischen Mechanismus‘, der die D-O-B-Zyklen treibt; wie man Form, Größenordnung und Dauer der abrupten, quasi-periodischen Erwärmungen erklärt. Gegenwärtig sind heiße Debatten im Gange über die Synchronizität der Zyklen zwischen den beiden Polargebieten, die sich um die begrenzte Genauigkeit der Eisschichten ranken, die zur Datierung in Eisbohrkernen aus der Antarktis herangezogen werden.

Während die Wissenschaft mit Sicherheit interessant und wichtig ist, gibt es wirklich keine Notwendigkeit, mit der Durchführung der grundlegenden und dringenden Tests des Geo-Engineering zu warten, um ein Treibhaus-Schema der Abschwächung zu validieren. Sie involvieren nur geringe Kosten und enthalten nur geringe Risiken für die atmosphärische Umwelt.

S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project. His specialty is atmospheric and space physics. An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere. He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute. He co-authored NY Times best-seller Unstoppable Global Warming: Every 1500 years. In 2007, he founded and has chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See NIPCCreport.org]. For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar

Link: http://www.americanthinker.com/articles/2015/05/saving_humanity_from_catastrophic_global_cooling_a_task_for_geoengineering.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Prominenter Klimaforscher Martin Visbeck (GEOMAR) bestätigt: kein menschgemachter Klimaeinfluss feststellbar!

Prof. Martin Visbeck gehört zu den von den deutschen Medien gesuchten Interviewpartnern. Kein Wunder angesichts seiner beeindruckenden Auszeichnungen und Gremienzugehörigkeiten (hier). In einem Interview verstieg sich allerdings dieser "Experte" auf eine Zukunftsvorhersage für Meeresspiegel, die selbst den bekannten sachlichen Unsinn des IPCC noch weit in den Schatten stellte.

Hierauf wurde Klaus Puls (Dipl.-Meteorologe) aktiv. Er schrieb Visbeck an und bat um nähere Erläuterung seiner Prognosen (hier). Die Antworten Visbecks waren ausweichend, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Daraufhin bat Klaus Puls seinen Freund und EIKE-Kollegen Prof. Horst-Joachim Lüdecke um Mithilfe. Lüdecke ist Verfasser einer Handvoll begutachteter Fachbeiträge in internationalen Klimajournalen (hier) und erschien daher als geeigneter Ansprechpartner für Visbeck. Mit den fast nicht mehr zählbaren Fachveröffentlichungen Visbecks konnte er als publizierender Pensionär natürlich nicht mithalten. Nun ist Masse nicht unbedingt immer auch Qualität. Wie würde die Sache daher wohl ausgehen?

Die sich ergebende E-Mail-Diskussion findet sich hier. Sie ist seitens Visbeck’s überraschenderweise gekennzeichnet durch Ausweichen, Versuch einer Veröffentlichungsverhinderung, dann mit 180-Grad-Schwenk doch der Zusage von fachlich fundierten Antworten und schlussendlich dem impliziten Eingeständnis seines Scheiterns verbunden mit einer glatten sachlichen Unwahrheit (Visbeck behauptete, er hätte die Fragen Lüdeckes beantwortet, was nicht der Fall war).

Italiener pflegen zu solch schwachem Verhalten achselzuckend und nachsichtig "fa brutta figura" zu sagen. Eigentlich schade, es hätte etwas daraus werden können, denn wir waren alle auf fachlich fundierte Äußerungen des GEOMAR-Experten gespannt. Leider kam nur heiße Luft. Die abschließenden drei Mails (leicht gekürzt) der beiden Diskutanten zur eigenen Beurteilung des Lesers noch einmal nachfolgend, vollständig sind sie nachzulesen hier:

Lüdecke schrieb am 19. Mai 2015:

Sehr geehrter Herr Visbeck,

Frage 1: "Kennen Sie eine begutachtete Fachpublikation, welche die Erwärmung des 20. Jahrhunderts auf ANTHROPOGENE Ursachen zurückführt – nur auf Grundlage von Messungen bzw. Proxy-Daten, ohne Klimamodelle zu Hilfe zu nehmen".

Ihr Alternativvorschlag ist nicht hilfreich. Dass sich Meere erwärmen, wenn sich die Lufttemperaturen erhöhen, ist trivial, darüber muss man nicht diskutieren. Es geht hier um einen möglichen anthropogenen Einfluss. Nur für den hat sich Ihr Interviewer interessiert, nur für den interessiere ich mich im gegebenen Zusammenhang und nur für den interessieren sich die EIKE-Leser. Damit nicht wieder Missverständnisse entstehen: Theoretisch wird dieser Einfluss postuliert, einverstanden. Es geht darum, ob er aus den NATÜRLICHEN Temperaturfluktuationen herausgefiltert werden kann. Ich kenne nur begutachtete Arbeiten, die bestätigen, dass dies nicht möglich ist.

Auch Frage 2 ist nicht schwer zu begreifen. Definieren wir als Vergleichszeitraum einfach die Zeit nach Ende der letzten Eiszeit, also grob 10.000 Jahre zurück. Die Church-Arbeit kenne ich, sie bezieht sich auf den Zeitraum ab 1961, das ist hier irrelevant. Ich hatte ähnlich, wie in Frage 1 um Auskunft gebeten, ob die Bewegungen der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert ungewöhnliche Extreme gegenüber den Bewegungen der Klimavergangenheit aufweisen. Auch hier kenne ich keine begutachtete Arbeit, die dies belegen würde.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Auf diese Mail hin gab Visbeck schlicht auf, denn er schrieb am 20.Mai 2015 knapp:

Sehr geehrter Herr Lüdecke,

ich glaube ich habe Ihre Fragen beantwortet. Wenn Sie das nicht so sehen sind wir wohl am Ende unserer Kommunikation angekommen.

MfG
M. Visbeck

Da es also keine Beantwortung von zwei absolut unmissverständlichen Fragen gab, schrieb Lüdecke am gleichen Tage zurück:

Lieber Herr Visbeck,

danke für Ihre abschließende Mail. Durch Nichtbeantwortung meiner beiden Fragen haben Sie diese bestens beantwortet. Ich erlaube mir daher zusammenzufassen:  Weder bei Temperaturen noch bei Meeresspiegeln ist ein anthropogener Einfluss feststellbar – allenfalls vielleicht mit Hilfe getunter Klimamodelle. Diese Bestätigung wurde von einem hochrangigen Vertreter der deutschen Klimaforschung – implizit – erhalten. Das ist doch schon mal etwas.

Jeder, der unseren Mailwechsel verfolgt hat, wird sich seinen Teil denken. Einigermaßen vertraut mit der extrem dünnen Argumentationsbasis der Klima-Alarmisten bin ich dennoch überrascht. Etwas mehr fachliche Substanz hatte ich bei so tollen Zukunftsprognosen über unsere Meere schon erwartet. Wird bei GEOMAR eigentlich noch fachlich gearbeitet oder vorrangig Klimapolitik betrieben? Auch interessant wäre zu wissen, ob Sie bei den unzähligen papern, die sich auf Ihrer Webseite finden, aktiv mitgearbeitet haben, oder einfach nur so als Mitautor draufstehen, was ja bekanntlich oft akademischer Usus ist. Schade für die vielen deutschen Vertreter der Klimaforschung, mit denen man sich mit fachlichem Gewinn austauschen kann. Diese werden von den Medien links liegen gelassen, weil sie nicht als Klima-Alarmisten taugen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei weiteren Interviews.

Alles Gute und
Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Fazit:

Das Ergebnis ist weder überraschend, noch unerwartet und schon gar nicht sensationell. Es gibt tatsächlich keine begutachteten Publikationen, die einen maßgebenden anthropogenen Klimaeinfluss ohne Zuhilfenahme von Klimamodellen, in die fiktive Annahmen eingebaut sind, belegen können. Öffentlich sprechen dies bisher und unserer Kenntnis nach aber nur die renommierte Klimaforscherin Judith Curry [1] und der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) aus [2].

Nebenbei: Die Aussage des WBGU erfolgte 1997. Heute spricht der WBGU nur noch ökoideologischen, sachlichen Quatsch. Der Grund: alle neutralen Klimaexperten sind aus dem Beirat entfernt worden. Jetzt sind Ökojünger dran, wie Kulturwissenschaftler, Umweltpsychologen, "Anthropogeographen" (so etwas gibt es tatsächlich, diese Leute kosten alle den Steuerzahler einen Haufen Geld, man braucht sich über nichts mehr zu wundern). In einem Institut, das sich ernsthaft mit Klima- und den sich daraus ergebenden Umweltveränderungen beschäftigt, sind diese hochgestochenen Experten zweifellos unterfordert, wir wollten eigentlich empfehlen sie zur besseren Verwendung in frei werdende Stellen an Volkshochschulen zu vermitteln, wollen aber den dortigen fach- und sachkundigen Lehrern nicht unrecht tun.

Nun wieder ernsthaft: Angesichts der Faktenlage ist  das "Herumeiern" von Visbeck unverständlich. Er hätte doch den korrekten Sachverhalt, den jeder Klimaexperte mit Fachliteraturhintergrund bestens kennt, ruhig explizit bestätigen können. Dabei wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen. Doch eigentlich ist dieses Erzeugen von heißer Luft statt Faktennennung auch wieder nicht so überraschend, hat er doch vergleichbar Dünnes tlw. auch Falsches schon bei der Begutachtung einer Dissertation von sich gegeben. Insofern blieb auch der akademische Schuster bei seinem Leisten

Dass er auch diesmal keine "Butter bei die Fische" gab, lässt deshalb entweder einen starken Druck des Öko-Kartells vermuten, das auf gar keinen Fall auch nur den geringsten Fußbreit Boden verlieren möchte, oder Visbeck kann es einfach nicht besser und klammert sich deshalb an nicht ernstzunehmende, weil fiktive "Beweise", die seine Unkenntnis nur noch deutlicher machen. Der Klimagipfel in Paris steht schließlich vor der Tür, und da muss noch einmal kräftig getrommelt werden, wie es uns die ARD vormacht. Ein Bayerischer Tornado weil wir Fleisch essen und kein Müsli, da haben wir’s, hüllen wir uns in Sack und Asche und atmen wir weniger aus, dann wird’s in Bayern wieder schönes Wetter. Rätselhaft bei den zunehmenden Extremwettermeldungen der ARD jedesmal vor Klimagipfeln ist nur die Frage, woher die Natur die Termine dieser Gipfel kennt. 

Wer die DDR-Klimapropaganda der ARD inzwischen noch ernst nimmt, sollte wirklich zum Arzt gehen. Vielleicht könnte uns aber in dieser spannenden Frage nach der Terminkenntnis der Natur Visbeck fachlich weiterhelfen – aber nein, fast schon vergessen, der mag uns ja nicht mehr antworten. Ob mit Leuten wie Visbeck und dem aktuellen WBGU-Beirat das Öko-Kartell gut bedient ist, mag man bezweifeln. Die schaffen ja nicht einmal eine ordentliche Verteidigung ihrer Ökoreligion.

Quellennachweise

[1] Judith Curry: "… die unbequeme Wahrheit, dass keine Zunahmen in Extremwetterereignisen entdeckt wurden und es extrem schwierig ist Wetter- oder Klimaänderungen auf menschgemachte Einflüsse zurückzuführen..", geschrieben auf ihrem Blog (hier) unter "Challenging the 2 °C target" am 3. Okt. 2014.

[2] "Ziele für den Klimaschutz": Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), 1997, 2.1, Seite 8 (hier)




Klima-Alarmist John Kerry investiert stark in Aktien fossiler Treibstoffe

Allerdings haben zu der Zeit dieser Brandrede öffentliche Aufzeichnungen gezeigt, dass Minister Kerry persönlich geschätzte drei bis sechs Millionen Dollar an Anteilen hält von über 50 mit der Öl- und Gasindustrie in Beziehung stehenden Unternehmen. Aufzeichnungen aus dem Jahr 2004 zeigen, dass er konstant und intensiv in fossile Treibstoffe investiert hatte, seit mindestens einem Jahrzehnt. Und auch jetzt noch steckt er Millionen Arbeitskapital in genau die Industrien, die er verurteilt. Was soll man in der Öffentlichkeit denken von einem Propheten des Klima-Untergangs als Kabinettsmitglied, der Wasser predigt und Wein trinkt?

Die Entdeckung dieser atemberaubenden Heuchelei ist Forschungen des Heartland Institutes zu verdanken, das Fakten checkende Forschungen betrieben hat nach Kerrys apokalyptischer Rede vor dem Atlantic Council. Die Enthüllung wirft unmittelbar zwei Fragen auf:

Wie konnte ein solcher Investor als designierter Außenminister durch die Tests bzgl. Interessenkonflikte kommen, die das Büro für Regierungs-Ethik [Office of Government Ethics] und der Senat durchführen?

Und wie kann ein angeblich überzeugter Umweltaktivist ein ölgetränktes Investment-Portfolio besitzen? Kerry war ein ausgesprochener Befürworter der AGW-Theorie seit Anfang der neunziger Jahre. Im Jahre 2007 war er Mitautor von This Moment on Earth: Today’s New Environmentalists and Their Vision for the Future zusammen mit seiner Gattin und Milliardärin Teresa Heinz Kerry.

Die erste Frage können wir mit Sicherheit beantworten, aber nicht die zweite.

Beginnen wir mit der Nominierung von Senator John Kerry als Außenminister am 21. Dezember 2012: Er war nicht nur Vorsitzender des Senate Foreign Relations Committee, das seiner Nominierung einstimmig als einem der ihren zugestimmt hatte; er war auch das wohlhabendste Mitglied des Senats, und die Breite seiner Investments barg mit Sicherheit Interessenkonflikte.

Kerry besaß 365 Wertpapiere im Gesamtwert von 232.674.572 bis 322.785.148 Dollar einschließlich umstrittener Anteile an ExxonMobil und einer kanadischen Firma mit Bindungen zur Keystone-XL-Pipeline namens Cenovus Energy Inc. Dies geht aus einem Posting auf der Website Open Secrets.org hervor, betrieben vom Center for Responsive Politics. Anteile und Verbindlichkeiten von Amtsinhabern werden nur in Werte-Bandbreiten anstatt exakter Mengen angegeben, so dass der präzise Wert nicht ermittelt werden kann. Es wird von der kleinsten Zahl an gezählt.

Anwälte des Office of Government Ethics überprüften sofort Kerrys Familienvermögen und das Vermögen der Firma Heinz Ketchup seiner Frau. Sie bestimmten, dass der neue Kabinettsposten verlange, dass das Ehepaar über 140 verschiedene Wertpapiere von drei unterschiedlichen Trusts verteilen [divest] muss und dass der neue Minister selbst wegen Befangenheit nicht Entscheidungen mit irgendwelchen ethischen Implikationen treffen darf – aber da gab es einen Haken.

Am 8. Januar 2013 hat John Kerry einen Zustimmungs-Brief [an agreement letter] an die Regierung unterschrieben mit der Zusicherung, innerhalb von 90 Tagen nach seinem Amtseid seine spezifizierten Beteiligungen abzutreten. Er stimmte zu, dass seine Treuhänder [trustees] verbotene Beteiligungen, zumeist große Beteiligungen an einem einzelnen Unternehmen, in ein Treuhandkonto [custodial account] auslagern und verkaufen, so dass sich keine Fragen ergeben. Er stimmte auch zu, seine Investitionen zu diversifizieren und zu verkleinern, so dass selbst seine Beteiligungen an Unternehmen fossiler Treibstoffe als „nicht in Konflikt stehende Beteiligungen“ gelistet werden. Kerry schwor, als Außenminister keine Maßnahmen zu treffen, die seine finanziellen Interessen betreffen würden, „bis ich erstmals eine schriftliche Befreiung [a written waiver] erhalten, pursuant to 18 U.S.C. § 208(b)(l), or qualify for a regulatory exemption, pursuant to 18 U.S.C. § 208(b)(2).” [amerikanische Gesetzesparagraphen].

Diese bürokratischen Windungen erklären, wie über 50 Öl- und Gasbeteiligungen an den Rechtsanwälten der Regierung vorbei den Weg in Kerrys viel dünneren Finanzbericht 2013 gefunden hatten, aber sie erklären nicht, warum der neue Kabinett-Funktionär [cabinet officer] von Präsident Obama diesen einbehalten hat.

In seinem Zustimmungs-Brief schrieb Kerry einfach: „nach der Diversifizierung wird mein abgetrenntes Portfolio nur nicht in Konflikt stehende Beteiligungen enthalten“. Das reichte dem Office of Government Ethics und dem Senat, um seiner Ernennung zuzustimmen.

Wir werden niemals die genauen Details der Diversifizierung erfahren, weil das Office of Government Ethics entschuldigend den Online-Fahnder nach Kerrys monatlichen Berichten aus dem Jahr 2013 informierte, dass „es so aussieht, als ob der Link, den Sie gewählt haben, nicht mehr verfügbar ist“. Finanzberichte aus Kerrys erstem Jahr als Außenminister, von Januar bis Dezember 2013, sind allesamt verschwunden.

Die von Kerry persönlich unterzeichneten Finanzberichte aus dem Jahr 2014 sind jedoch komplett vorhanden und zeigen einen kontinuierlichen Strom von Ankäufen von Öl- und Gasbeteiligungen, die in früheren Berichten nicht aufgetaucht waren. Darunter Anteile von Oasis Petroleum, RSP Permian, Diamond Offshore Drillen und so weiter, und so weiter. Während all dem prangerte er öffentlich solche Firmen an, ohne seine Komplizenschaft mit diesen Firmen zu benennen.

Vielleicht pumpt Kerry deswegen Kapital in Öl- und Gasunternehmen, weil er weiß, dass seine Rhetorik betrügerisch ist, dass der Klimawandel keine Krise ist, und dass die Zukunft der globalen Zivilisation und das menschliche Überleben von fossilen Treibstoffen abhängen. Vielleicht weiß er sehr gut, dass die Folgen von Obamas Energiepolitik die Menschheit in das Chaos treiben werden, dass die Erde selbst schädigt.

In diesem Lichte können wir seine Abschlussworte an den Atlantic Council auf zwei Arten interpretieren, aber welchen Weg hatte Öl- und Gasinvestor Kerry wirklich im Hinterkopf? Er sagte: „Mit der Zukunft der Erde selbst zu spielen, wenn wir in vollem Umfang um das Ergebnis wissen, ist einfach rücksichtslos. Es ist durchweg unmoralisch“.

Link: http://blog.heartland.org/2015/05/climate-alarmist-john-kerry-invests-massively-in-fossil-fuel-stocks/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Wärmeinseleffekt: Die Station Frankfurt/Main Flughafen (FFM)- ein extremer Erwärmungsfall – Teil 2

Abb. WI: Die hier dargestellte WI- Bereinigung (Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen keiner WI- Korrektur.

Die statische Größen-Betrachtung des WI von R. Leistenschneider wird in diesem Artikel erläutert: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimaerwaermung-in-deutschland-nicht-nachweisbar-der-dwd-hantiert-mit-falschen-daten-eine-bestandsaufnahme-der-deutschlandtemperaturen/

Vor dem Teil 2 soll dem Leser nochmals kurz der Unterschied zwischen UHI- und WI-effekt verdeutlicht werden: Der UHI vergleicht zwei verschiedene Standorte und zwar die Temperatur einer Station in der Stadt mit einer auf dem Land. Der WI geht weiter, er bezieht die historische Betrachtung mit ein. Der WI vergleicht dieselbe Station, wie sie früher war, mit heute. Meist fallen beide Effekte zusammen und verstärken sich. Beispielsweise stand eine Messstation vor über 100 Jahren noch im Freiland und wurde dann von der wachsenden Stadt umschlossen. Heute steht sie also, oftmals unter gleichem Namen geführt, in einer städtisch geprägten Umgebung. Die Bezeichnung WI ist deshalb die treffendere. Außerdem spielen beim WI auch geänderte Bewirtschaftungsformen eine Rolle. So können Entwässerungsmaßnahmen in der Fläche erwärmend wirken, weil sie die kühlende Verdunstung sowie die lokale Bildung von Wolken oder Nebel vermindern. Und auch die neuerdings sehr massiven Wind- und Solarparks erwärmen das Umland; mehr dazu in Teil 3.

Bei unserer Suche nach Stationen mit außergewöhnlichem Temperaturverhalten (Jahresmittelwerte) fiel uns rasch die Station Frankfurt/Main Flughafen (im Folgenden FFM genannt) auf. Diese Station wird vom Deutschen Wetterdienst immer noch als ländliche Station fernab von allen Wärmeinseln geführt, wie man uns sogar einmal aus Offenbach auf Nachfrage mitteilte. Siehe http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/was-sind-temperaturmessungen-auf-grossflughaefen-wert-oder-wie-das-zdf-mit-bewusst-falschen-temperaturaussagen-die-oeffentlichkeit-taeuscht-und-die-abkuehlung-in-deutschland-verschleiert/ Die folgende Abbildung 8 zeigt die viel stärkere Erwärmung von FFM im Vergleich zum Deutschland- Mittel:

Abb. 8: Die „Schere“ zwischen den linearen Temperaturtrends von FFM (oben) und dem Deutschlandmittel (unten) öffnete sich. Am Anfang der 1949 beginnenden Messreihe war FFM etwa 1,1K wärmer als das Deutschland- Mittel; heuer sind es etwa 1,9K.

Nun könnte dieses Verhalten ja eine regionale Besonderheit sein, die nichts mit einem beschleunigten WI-Effekt zu tun hat. Daher suchten wir nach Stationen, die nicht allzu weit von Frankfurt entfernt liegen. Fündig wurden wir in Karlsruhe, das zudem auch noch mit 112 Metern exakt die Höhenlage Frankfurts hat:

Abb. 9: Hier sind die polynomischen Trends von FFM (unten) und Karlsruhe (rot, oben) dargestellt. Auffällig ist das Verhalten ab 1980. Ganz am Ende (ab den 2000er Jahren) beginnt Karlsruhe, sich wieder leicht abzukühlen, was dem allgemeinen Temperaturtrend in Deutschland entspricht. In FFM blieb diese Abkühlung bislang aus.

Für das nur 96 Meter hoch liegende (und damit etwas wärmebegünstigte) Mannheim liegen Werte ab 1982 vor. Ein Vergleich von Mannheim, Karlsruhe und FFM sieht so aus:

Abb. 10: Die Lineartrends von Mannheim (rosa, Mitte) und Karlsruhe (rot, Oben) unterscheiden sich nur wenig. Das ursprünglich kühlere FFM holte die beiden Stationen am Ende ein, was man auch an den ab 2009 fast deckungsgleichen Jahresmittelwerten erkennt.

Und es war nicht die Sonnenscheindauer, der wichtigste Treiber der Temperaturentwicklung Deutschlands in den letzten 5 bis 7 Jahrzehnten, welche den Temperaturrückgang in FFM während der letzten Jahre verhindert hat. Das verdeutlicht die nächste Abbildung dieses zweiten Teils unserer Bestandsaufnahme zum WI- Effekt (Sonnenscheindaten für FFM waren leider erst ab 1951 verfügbar):

Abb. 11: Karlsruhe (rotbraun, oberste Kurve) folgt mit seiner Abkühlung ab etwa 2000 der leicht zurückgehenden Sonnenscheindauer, FFM tat das bislang nicht. Sonnenschein- Daten sind wegen der hohen Messfehler stets mit Vorsicht zu betrachten, dennoch lassen sie gute Rückschlüsse auf das Temperaturverhalten zu. Der (neuerdings) wieder einsetzende leichte Rückgang der Sonnenscheindauer wurde in FFM bislang vermutlich durch den wachsenden WI- Effekt kompensiert.

Ergebnisse zu Teil 2: Die Station FFM zeigte ein außergewöhnliches Temperaturverhalten; sie erwärmte sich besonders stark und blieb (bislang) auch von dem um die Jahrtausendwende in Deutschland einsetzenden leichten Abkühlungstrend verschont. Als Ursache kommen der massive Flughafenausbau (Versiegelungen) und die damit einhergehende starke Zunahme des Luft- und Straßenverkehrs in Betracht. Zudem befindet sich die Messstation neben den Rollbahnen im Strahle der heißen Abgase, in unmittelbarer Nähe führt die 10-spurige Autobahn mit einem hohen Verkehrsaufkommen vorbei. Dieses Verhalten lässt sich nicht ohne weiteres auf andere deutsche Flughäfen übertragen, da diese bisweilen nur geringe Zuwächse beim Verkehrsaufkommen oder dem Infrastrukturausbau erfuhren. Aber trotz aller sich summierenden Erwärmungseffekte in der Umgebung der deutschen Klimastationen stagnieren seit 18 Jahren die vom DWD veröffentlichten Temperaturen, was letztlich bedeutet, dass wir in der freien Fläche eine Abkühlung haben. Darauf gehen wir im Teil 3 ein.

Abbildung: Deutschlandtemperaturen

Die Grafik ist gezeichnet nach den Originaldaten des Deutschen Wetterdienstes. Die Daten des DWD sind nicht WI-bereinigt, sonst wäre die Trendlinie der letzten 18 Jahre sogar leicht fallend. Deshalb haben wir für die letzten 18 Jahre eine WI-Bereinigung vorgenommen:


Trotz weiter steigendem C02-Ausstoß sinken die WI-bereinigten Deutschlandtemperaturen in den letzten 18 Jahren.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Ein Vorteil des erhöhten Kohlendioxid: Bäume wachsen besser, kein „Mikes Nature Trick “ erforderlich

[*Mehr zu ,Liebigs Law‘ oder ,Minimum-Gesetz‘ hier bei Wikipedia]

Bild rechts: Grafik mit freundlicher Genehmigung von JoNova.

Die University of Exeter: Erhöhtes atmosphärisches Kohlendioxid lässt Bäume Wasser effizienter nutzen

Wie die neue Forschung zeigte, erlaubt es der Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration den Bäumen in ganz Europa, ihre vorhandenen Wasser-Ressourcen effizienter zu nutzen.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich die so genannte Wassernutzungseffizienz um fast 20% mit dem Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration erhöht.

Über diese Ergebnisse, erarbeitet von einem internationalen Forscherteam, darunter Experten der University of Exeter, wurde in der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift Nature Climate Change berichtet.

Bäume nehmen Kohlendioxid aus der Luft durch die winzigen Poren auf ihren Blättern, genannt Stomata, auf und sie verlieren Wasser durch dieselben Poren.

Steigt die CO2-Konzentration in der Luft, wird die Größe der Stomata reduziert, um die Menge an erfasstem Kohlenstoff zu regulieren, bei der der Wasserverlust minimiert ist. Als Ergebnis erhöht sich die sogenannte Wassernutzungseffizienz.

In dieser Studie verwendeten die Forscher Messungen des Kohlenstoffs aus Baumringen und Computermodelle, um das Verhalten von Baum und Wald auf Klimaschwankungen und erhöhte atmosphärische CO2-Konzentrationen zu quantifizieren.

Baum-Ring-Daten stellen eine der einzigartigen Möglichkeiten zur Verfügung, um langfristige Aufzeichnungen der Reaktion des Ökosystem auf den Klimawandel zu erhalten", sagte David Frank, ein Dendroklimatologe* an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL und Mitarbeiter am Oeschger-Zentrum für Klimaforschung, Universität Bern.

[*Dendrochronologie: dendron, griechisch = Baum; chronos = Zeit. Zeit bestimmen mit Hilfe der Jahresringe. Anm. d. Übers.]

Die Forscher verwendeten Daten von Bäumen an 23 verschiedenen Stellen übergreifend von Marokko bis Norwegen, um Unterschiede in der Wassernutzungseffizienz zu quantifizieren – die Menge an Wasser, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge an Kohlenstoff zu produzieren – eine grundlegende Maßnahme der Pflanzen- und Ökosystem-Wirtschaft.

"Professor Pierre Friedlingstein, Lehrstuhlinhaber an der Universität von Exeter für Mathematical Modelling of Climate Systems und einer der Autoren des Berichts: „Die beobachtete Wassernutzungseffizienz steigt als Reaktion auf den atmosphärischen CO2-Anstieg. Das ist etwas, was wir mit globalen Vegetationsmodellen in der Lage sind zu reproduzieren, und das gibt uns mehr Vertrauen in die Reaktion des gesamten Ökosystems auf CO2.“

Doch unsere Modellsimulationen zeigen auch, dass sich global auch andere Faktoren, wie Klimawandel und Landnutzungsänderungen auf den Wasserkreislauf auswirken."

„Durch die Messung der Anteile von schweren bis leichten Kohlenstoffisotopen in der Zellulose der Baumringe sind wir in der Lage, verschiedene physiologische Kennzahlen wie Effizienz der Wassernutzung und ihre Umweltantriebe zu rekonstruieren", sagte Kerstin Treydte, Co-Autorin der Studie und eine Spezialistin für Baumringisotope an der WSL.

Im Durchschnitt werden 100 Kilogramm Wasser von einem Baum durch die Spaltöffnungen freigegeben, das entspricht einem Kilogramm erstellter Biomasse. Die Studie zeigte, dass reduzierte Spaltöffnungen bei Laubbäumen die Wassernutzungseffizienz um 14% erhöhten und bei Nadelhölzern um 22%.

Trotz der CO2-induzierten Stomata zeigten die Modelle, dass die Folgen einer Klimaerwärmung – verlängerte Vegetationszeiten, erhöhte Blattflächen und erhöhte Verdunstung – zu einem Anstieg von 5% der Waldtranspiration führte – also dem Kreislauf des Wassers durch die Bäume. Diese Steigerung hebt Einsparungen von Wasser durch eine verbesserte Effizienz auf. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Pflanzen den Gehalt von atmosphärischem Wasserdampf reduzieren – ein wichtiges Treibhausgas. Es ist auch unwahrscheinlich, dass Pflanzenreaktionen auf erhöhtes CO2 die Bodenfeuchte deutlich verstärkt oder den Regenwasserabfluss.

Erschienen bei WUWT am 11. Mai 2015

http://wattsupwiththat.com/2015/05/11/a-benefit-of-increased-carbon-dioxide-increased-efficiency-in-tree-growth-no-mikes-nature-trick-needed/

Übersetzt durch Andreas Demmig

Zusätzliche Links des Übersetzers:

Wer mehr über “Mikes Trick” wissen möchte, hier ist eine ausführliche Beschreibung:
http://junksciencearchive.com/Hide_the_decline.html

Ein Beitrag von 2009, als Climate Gate aufflog:
http://climateaudit.org/2009/11/20/mike%e2%80%99s-nature-trick/




Greenpeace: Die Propagandafabrik – Schwindelfeldzug zur Sicherung des Geldregens!

von Alexander Wendt 

Es ging schon mal gut los: Ein Redakteur des mitteldeutschen Rundfunks rief mich an und fragte, ob ich Lust hätte, zu einer Radio-Debattenrunde über die von Greenpeace und den Grünen geforderte Abschaltung der Braunkohlekraftwerke zu kommen. Es sollte natürlich um Kohlendioxid und Klima gehen, aber auch im Arbeitsplätze, speziell in der Lausitz, wo noch gut 20 000 Jobs an Meilern und Tagebauen hängen. Mich hatte der Redakteur wegen meines Buches „Der grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht gelingen kann“ ausgewählt.

Ich sagte zu.

Am Telefon meinte der MDR-Mann, die Leute von Greenpeace hätten gestöhnt, als sie hörten, dass ich dabei sein würde. Ich sagte, ich würde mich auch schon total freuen. Immerhin schickte die Umweltorganisation mit Tobias Münchmeyer ein Schwergewicht, den Leiter ihrer politischen Vertretung in Berlin, in den Ring.

Am 12. Mai saßen wir dann im Dresdner Funkhaus an einem Tisch: Professor Norbert Reiß von der IHK Dresden, ein älterer, abgeklärter Herr, Rico Herkner, ein freier Journalist, der oft aus dem Kohlerevier der Lausitz berichtet, Münchmeyer und meine Wenigkeit.

Für rare Sendeformate wie dieses verdient der öffentlich-rechtliche Rundfunk Lob: Ein Thema,  eine Stunde und fünfundvierzig Minuten reiner Wortanteil. Das verteilen manche Privatsender über den Tag. Ich lieferte meine Standards ab: Noch immer liefert die Kohle im Schnitt 46 Prozent unseres erzeugten Stroms in Deutschland – im Winter, wenn wegen Hochnebel und Flaute die Grünenergien kaum etwas beisteuern, allerdings viel mehr. Daran ändert auch die hektische Installation neuer Grünstromanlagen nichts: Ob nun 24 000 oder irgendwann 60 000 Windräder in der Flaute stehen, ob 30 oder 52 Gigawatt Solarstromleistung unter dem niedrigen Himmel nichts liefern, bleibt in der Wirkung gleich. Ohne konventionellen Kraftwerkspark wird Deutschland auch 2030 nicht auskommen.

Der Greenpeace-Mann ging darauf nicht ein, sondern sprach von Klimaschutzzielen und von der Vorbildwirkung Deutschlands auf die ganze Welt.

Nach ein paar Aufwärmrunden zeigte sich, dass sich der Kollege Herkner gut vorbereitet hatte. Er nahm sich die Behauptung von Greenpeace vor, die Beschäftigten in den Lausitzer Kraftwerken stünden ohnehin nur wenige Jahre vor der Rente, eine mehr oder weniger weitgehende Stilllegung von Kraftwerken täte also gar nicht weh. Herkner: „Das stimmt nicht, Ihre Zahlen sind falsch.“ Das Durchschnittsalter der Beschäftigten in dieser Branche in der Lausitz liegt nach den von ihm zusammengetragenen Zahlen gerade bei 44 Jahren.

Münchmeyer redete darauf von den fantastischen Alternativen, die grüne Jobs für entlassene Kohlekumpel bieten würden: „Wir haben in Deutschland heute schon 380 000 grüne Arbeitsplätze.“ Ich erlaubte mir einen präzisierenden Hinweis: Die Zahl der Grünjobs hatte im Jahr 2011 mit 381600 ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem fiel sie von Jahr zu Jahr, auf derzeit 300 000. (Anm. d. Redaktion: Auch das ist noch deutlich zu hoch gegriffen – selbst bei großzügigster Zählung sind es keine 80.000, Details dazu hier)

Den Kern der industriellen Arbeitsplätze schätzen Wirtschaftswissenschaftler auf ganze 60 000. In der Solarbranche, früher einmal die große Hoffnung der Energiewendetrommler, verdienen heute noch weniger als 5000 Beschäftigte ihr Geld. Auch das quittierte der Greenpeace-Gesandte mit der bewährten Taktik, einfach nichts darauf zu sagen. Etwas fuchtig wurde er dann aber doch, als ich ihm vorhielt, seine Organisation sei und bleibe eine Propagandafabrik.

Also, klagte Münchmeyer, er sei hierher gekommen, um zivilisiert zu diskutieren. Das müsse er sich nicht bieten lassen. Im Rest der Sendung verlegte er sich darauf, mir wie ein Störsender zu meiner Linken fast permanent ins Wort zu fallen, offenbar entschlossen, mich wenigstens akustisch zu kontern. Ich fand nicht, dass seine Taktik mir geschadet und ihm genutzt hätte. So leistungsfähig sind die Mikros des MDR dann doch.

Leider reichte die üppige Sendezeit nicht aus, um einmal grundsätzlich den notorischen Umgang von Greenpeace mit verdrehten und teils auch fabrizierten Zahlen näher zu beleuchten. Das klassische Beispiel muss ich deshalb hier nachliefern:

Im Jahr 1995 organisierten die grünen Krieger eine gewaltige Kampagne gegen die Versenkung der ausgedienten Ölplattform Brent Spar im Atlantik. Die Menge von Ölrückständen in der Plattform von 70 bis 100 Tonnen nannte Greenpeace eine Lüge von Shell, in Wirklichkeit handele es sich um 5 500 Tonnen, eine großflächige Verseuchung drohe. Mit einem gewaltigen öffentlichen Druck zwangen die Grünaktivisten Shell zur Entsorgung an Land.

Dabei stellte sich heraus: Die Angaben des Unternehmens stimmten. Die Schreckenszahl von 5 500 Tonnen beruhte auf einer weitgehend freien Erfindung von Greenpeace. Unabhängige Wissenschaftler stellten zudem im nachhinein fest, dass eine Versenkung der Plattform ökologisch günstiger gewesen wäre.http://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar

In Deutschland schadete der Schwindel Greenpeace so gut wie gar nicht, im Gegenteil, ihr Feldzug brachte ihnen eine Flut neuer Spenden. Kaum eine Organisation massiert die beiden empfindlichsten Nervenstränge der Deutschen so virtuos: Das Bedürfnis, sich moralisch über andere zu erheben, und das ängstliche Grundgefühl, Schuld an allen Übeln der Welt zu haben.

Trotz ihrer falschen und frisierten Zahlen gilt die autoritär geführte Truppe den meisten Bundesbürgern bis heute als ein Weltgewissen und sein Führungspersonal so unantastbar wie Dalai Lama und Weltklimarat zusammen. Das heißt: solange man sie tatsächlich nicht antastet. Wer es doch tut, begegnet keinen Dalai Lamas, sondern empörten Rumpelstilzchen, die aus dem Aufstampfen gar nicht mehr herauskommen.

Link zur Sendung: http://www.mdr.de/mdr1-radio-sachsen/programm/dienstags-direkt-braunkohle102.html
Außerdem: „Das Märchen vom grünen Jobwunder“ im neuen Focus (nur Print)
Mehr auf dem Energieblog http://www.alexander-wendt.com

Zuerst erschienen bei ACHGUT

(1) So erging es z.B. auch unserem Vizepräsidenten Herrn Michael Limburg, der von der Bundeszentrale für politischen Bildung vor gut 6 Wochen telefonisch zur Teilnahme an einer Podiumsdiskussion über die Energiewende eingeladen wurde. Diese soll am 22.6.15 im Berliner Haus der Bundeszentrale für politischen Bildung stattfinden. Herr Limburg sagte zu und gab – weil gefragt- noch Tips wer evtl. noch eingeladen werden sollte.  

Nachdem rd. 14 Tage ohne Bestätigung vergangen waren, fragte er telefonisch nach und erhielt zur Antwort, man (der zuständige Referent) sei noch mit der Planung und der Auswahl der Teilnehmer beschäftigt, man würde sich kurzfristig melden. Bis heute steht diese Meldung aus.

Doch soeben ging die Bestätigung ein. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder, vermutlich der Zivilcourage des zuständigen Referenten zu verdanken. Angefragt seitens der Bundeszentrale sind Hans-Josef Fell (Grüne, Mitautor des EEG) und Mathias Rabeck (RWE) sein. Die Moderation wurde Frau Dr. Zink (Wissenschaftsjournalistin, Terra X) angetragen. Wir werden berichten.




Puls vs. Visbeck – noch einmal

meine Mal an Visbeck am 17.Mai 2015

Lieber Herr Kollege Visbeck,

mein Freund Klaus Puls bat mich um Klärung in einer öffentlichen E-Mail-Diskussion mit Ihnen. Inzwischen habe ich mir die entsprechende Veröffentlichung auf der EIKE-Homepage vom 9.Mai 2015 näher angesehen.  Offenbar wurde hier aneinander vorbei geredet, denn es geht nur um Ihre beiden folgenden Behauptungen in einem Interview

– dass die Erderwärmung schon weit fortgeschritten sei
– man  eine Zunahme des Meeresspiegels um 80 cm bis 1 m bis zum Ende des Jahrhunderts erwarte

Sie schreiben in Ihrer E-Mail an Herrn Puls "Sie waren ja und ich bin deutscher Beamter und ich weiß, dass die Bundesregierung großen Wert darauf legt, dass der von ihr in Auftrag gegebene IPCC-Bericht nach den besten Regeln der Wissenschaft erstellt wird". Lassen Sie mich zuerst kurz auf diesen Satz eingehen. Erstens bleibt man auch nach seiner Pensionierung Beamter, zweitens ist mir nicht bekannt, dass die Bundesregierung beim IPCC einen Bericht in Auftrag gegeben hätte (es war vielmehr die UN) und drittens kümmert sich um einen Wunsch der Bundesregierung nach besten Regeln der Wissenschaft allenfalls der Kuckuck. Was Sie über einen solchen Wunsch zu wissen meinen, ist in einer Fachdiskussion ebenfalls ohne Belang. Die Bundesregierung ist die letzte Institution, die zu wissenschaftlichen Regeln etwas zu sagen hat, verletzt sie diese doch selber am laufenden Band.  

Ihre E-Mail-Aussagen belegen eine befremdliche Vorstellung von einem beamteten Hochschullehrer. Als ein solcher ist man ausschließlich der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet, nicht der Bundesregierung oder irgendeinem Institut. Oder formal: als beamteter Professor unterliegt man der Dienst-, nicht aber der Fachaufsicht. Das unterscheidet uns von allen anderen Beamten, nur die Richter (keine Beamten)  verfügen über einen ähnlichen, gesetzlich geschützten Freiraum. Hochschulprofessoren, die die Ergebnisse ihrer Forschung nach den Wünschen des Arbeitgebers, der Regierung, ihres Instituts o.ä.m. tunen, gehören zu der Gruppe, die einst Ernst August Prinz von Hannover so charakterisierte: "Professoren, Huren und Tänzerinnen kann man überall für Geld haben. Sie gehen dorthin, wo man ihnen einige Groschen mehr bietet".

Auch ich bin Beamter und habe den Amtseid geleistet. In diesem kam der Begriff „gewissenhaft“ vor.  Sie und ich haben über Klimathemen in Peer-Review-Journalen publiziert,  Sie wesentlich mehr, was hier unerheblich ist. Daher sind uns beiden die guten Regeln der Wissenschaft bestens bekannt. Das von Ihnen als Zeuge bemühte IPCC hat mit diesen guten Regeln nichts zu tun, es ist eine politische Institution. Wenn unter Fachkollegen Sachdispute ausgetragen werden, sind als Belege Fachveröffentlichungen in begutachteten Fachzeitschriften üblich, nicht Aussagen vom IPCC, vom Blog eines Herrn Rahmstorf, von EIKE  u.w.m. Es wäre für die Diskussion mit Herrn Puls zielstellend gewesen, wenn Sie sich an diese, Ihnen bekannten Regeln gehalten hätten. Als Beamter gehört es gemäß Diensteid  zu Ihrer Pflicht, gewissenhaft(!) um fachliche Auskunft Nachsuchende, hier Ihr Interviewer bzw. Herr Puls, zu informieren und nicht mit Ökoideologie geschmückte persönliche Meinungen unters Volk zu streuen, mögen diese von Medien, Politik oder irgendwelchen Bundesregierungen auch noch so gewünscht sein.

Zu den disputierten Themen:

Dass "die Erderwärmung schon weit fortgeschritten sei" ist ein Nullsatz ohne Sachinformation und allenfalls als grün-ideologische Aussage in Kaffeekränzchen angebracht. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert (danach hatten wir bis heute Stillstand, das wissen Sie ebenso gut wie ich) passt in Stärke und Geschwindigkeit zur Klimavergangenheit und ist nicht ungewöhnlich. Die Erwärmung im 20. Jahrhundert entspricht dem mittelalterlichen Klimaoptimum. In der Römerzeit oder gar den beiden vorangegangenen Holozänmaxima waren die globalen Mitteltemperaturen noch weit höher. Damit es nicht albern wird, ersparen Sie mir bitte, hier alle einschlägigen Proxy-Daten und begutachteten Publikationen aufzuzählen.

Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen auch nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, welche die aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den guten Regeln der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen vermag. Erlauben Sie mir, dabei Klimamodelle auszuschließen, mit denen kann man bekanntlich alles herleiten, was nicht messbar ist. Ich diskutiere beim Thema „Aussagen über die Klimazukunft“ nur über Messungen oder über Klimamodelle, die die bisherigen Messungen bestätigen, also die Klimavergangenheit ausreichend gut wiedergeben, die Zeitpunkte des El Nino zuverlässig berechnen und nicht eine fiktive Erwärmung über dem Tropengürtel in 5 – 8 km Höhe vorhersagen (Hot Spot), die man auch in Tausenden von Ballonmessungen nicht auffinden kann. Diese Modelle gibt es nicht.

Um Missverständnisse zu vermeiden, bezieht sich meine Modell-Ablehnung keineswegs auf die Klima-Detailforschung, hier sind Modelle nützlich. Die Milankovitch-Hypothese ist beispielsweise solch ein Fall. Vermutlich wird man die hier noch ungelösten Probleme (warum endete eine Eiszeit ausgerechnet zu einem bestimmten Zeitpunkt, obwohl andere Zeitpunkte die gleichen Voraussetzungen für das Ende boten?) nur mit guten Modelle lösen können.

Zu den Meeresspiegeln: auch hier bitte die Regel "keine Modelle der zukünftigen Entwicklungen der Meeresspiegel". Beschränkt man sich auf die Messungen bis zum heutigen Tage, ist jedenfalls nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Herr Puls hatte Ihnen ja ausreichend Quellen zugesandt. Ich erlaube mir in Beschränkung auf begutachtete Literatur insbesondere auf die Arbeiten von Behre [1], Wahl [2], Moerner [3], Jevrejeva [4], v.Storch [5] und Parker [6] hinzuweisen. Das dürfte, zusammen mit den Altimetriedaten der Satelliten ausreichen. Insbesondere in [5] wird belegt, dass Modelle die Beobachtungen nicht wiedergeben, in [6] werden Probleme der Satellitenaltimetrie angesprochen. Als Fazit dieser begutachteten Fachpublikationen ist ein "bis heute nichts Ungewöhnliches bei Meeresspiegeln" gerechtfertigt. Und genau dies hätten Sie dem Interviewer auch gewissenhaft mitteilen sollen. Das etwas schwammige "man" in Ihren „erwarteten 80 cm bis 1 m Meeresspiegelerhöhung bis Ende des Jahrhunderts“ ist demnach nichts anderes als ein unmissverständliches "ich", was Sie als gewissenhafter Beamter ebenfalls dem Interviewer hätten sagen sollen.

Ich würde mich über eine fachliche und mit entsprechenden begutachteten Publikationen belegte Antwort und eine weitere Diskussion freuen, erwarte aber, ehrlich gesagt, keine. Jedesmal, wenn Fachleute einer bestimmten Advokatenrichtung Farbe bekennen sollen, weichen sie aus, schützen Zeitmangel vor oder flüchten in indiskutable Gemeinplätze. Woran mag das wohl liegen?

Diese Mail an Sie und die evtl. nachfolgende Diskussion werden auf der EIKE-Homepage öffentlich gemacht. Sie sollten dort Ihre Chance als „alleiniger Besitzer der wissenschaftlichen Wahrheit über Meersspiegel und die Klimazukunft“ nutzen.
 

[1] K.-E. Behre, Boreas, DOI 10.1080/03009480600923386 (2007)

[2] T. Wahl et al., Earth Science Reviews, 124, 51-67 (2013)

[3] N.-A. Moerner, E&E, Vol. 24, No. 3 & 4 (2013)

[4] S. Jevrejeva et al., Global and Planetary Change 113, 11-22 (2014)

[5] H. v.Storch et al., Ocean Dynamics, DOI 10.1007/s10236-008-0142-9 (2008)

[6] A. Parker, Pattern recogn. Phys., 2(2), 65-74 (2014)

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Die Antwort auf diese Mail erfolgte schnell und knapp wie folgt am 18.Mai:

Lieber Herr Lüdecke, ich habe die private Konversation mit

Herrn Puls nicht frei gegeben und erwarte, dass das auch so

bleibt.

MfG M. Visbeck

Meine Antwort daraufhin (18.Mai) lautete:

Lieber Herr Visbeck,

Sie können gerne erwarten was Sie wünschen, der Austausch von Sachstandpunkten zur Klimafrage ist bereits in EIKE veröffentlicht, und auch dieser Mailwechsel wird veröffentlicht. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass alle angesprochenen Mail nichts Privates enthielten oder enthalten werden. Es geht um Sachfragen, die im öffentlichen Interesse liegen. Hier haben Sie nach meiner Auffassung sogar die Pflicht zu antworten. Wir (EIKE) jedenfalls würden uns über Sachantworten freuen, werden sie erwidern und veröffentlichen. Privates dürfen Sie gerne weglassen, wir sind nicht daran interessiert. Wenn keine Antwort erfolgt, wird auch dies veröffentlicht.  Auf Ihrer Webseite fand ich übrigens zu Ihren öffentlichen Auftritten

Bei so viel Kompetenz werden Ihnen doch sicher die Antworten zu meinen Anfragen nicht schwer fallen.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Darauf antwortete Herr Visbeck am 18.Mai:

Sehr geehrter Herr Lüdecke, ich antworte gerne und oft auf 
Fachfragen. Bitte schreiben Sie mir eine klar formulierte 
Frage und dann bekommen Sie gerne eine Antwort. In Interviews 
und bei öffentlichen Veranstaltungen werde ich of zu Themen 
befragt die über meine ureigenen Forschung hinaus gehen. Und 
meine Antworten beziehen sich auf das (auch von der 
Bundesregierung in Auftrag gegeben) Fachgutachten zum Klima 
(IPCC). Wenn Sie die Ansicht der Mehrheit der Forschung nicht 
teilen dürfen Sie das. Dann sind wir unterschiedlicher Meinung.
Ich beziehe mein Wissen aus eigener Forschungsarbeit und dem 
Dialog mit anderen Experten. 
HG von M. Visbeck
und meine Antwort darauf ebenfalls am 18.Mai
Lieber Herr Visbeck,
danke für Ihre Bereitschaft zu antworten. In meiner Mail vom 
18.Mai hatte ich die maßgebenden zwei Fragen klar formuliert, 
beide Fragen ausschließlich auf der Basis von MESSUNGEN oder 
von Proxy-Daten und NICHT von MODELLEN der Klimazukunft. Sie 
sind nachfolgend wiederholt:
1.Frage: "Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen auch
nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, welche die 
aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den guten Regeln 
der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene Einflüsse 
zurückzuführen vermag". 
Die zweite betrifft die Situation der Meeresspiegel: Ich führte 
aus, dass die von mir genannten Arbeiten [1] bis [6] sowie die 
Satelliten-Altimetriedaten bis heute nichts Ungewöhnliches 
anzeigen. 
2. Frage: Stimmen Sie dem zu, oder können Sie begutachtete 
Arbeiten anführen, die für die gegenwärtige Situation, 
klimahistorisch vergleichend, Entwicklungen nachweisen können, 
wie sie noch niemals in den letzten Jahrtausenden, insbesondere 
den dort aufgetretenen Warmzeiten, schon mehrfach vorgekommen 
sind? 
Aussagen der von Ihnen permanent angeführten 
politischen=nicht-wissenschaftlichen Organisation IPCC haben in 
einer Sachdiskussion nichts zu suchen. Ferner kann ich mit 
"Mehrheit der Forschung" oder gar "Bundesregierung, die irgend 
einen Unsinn in Auftrag gegeben haben soll", nichts anfangen. 
Um es klar auszudrücken: ich kann keine Mehrheit an 
Fachpublikationen unter dem o.g. Kriterium "Messungen, keine 
Modelle" erkennen, die für Klima-Alarmismus brauchbar wären. 
Als einzige ist die berühmte Proxy-Temperaturkurve der 
antarktischen Vostok-Station über die letzten 500.000 Jahre 
auszunehmen, die einem wirklich bange machen kann, denn in 
ein paar Tausend Jahren geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit 
wieder in eine Eiszeit. "Mehrheit der Forschung" ist ferner 
kein zulässiger Diskussionsbegriff. Mehrheiten - die es hier 
gar nicht gibt, es sind mediale und politische Mehrheiten 
- sind nicht mit sachlicher Richtigkeit gleichzusetzen. Nehmen 
Sie mir es daher bitte nicht übel, aber wenn Sie nicht beim rein
 Sachlichen aus begutachteter Fachliteratur bleiben, sind Ihre 
Antworten in einer Sachdiskussion sinnlos. 
Beste Grüße 
Horst-Joachim Lüdecke

Die AnwortMail von Visbeck am 19.Mai 2015
Sehr geehrter Herr Lüdecke On 18 May 2015, at 21:14, 
Horst-Joachim Lüdecke <moluedecke@t-online.de> wrote: 
Lieber Herr Visbeck, danke für Ihre Bereitschaft zu 
antworten. In meiner Mail vom 18.Mai hatte ich die 
maßgebenden zwei Fragen klar formuliert, beide Fragen 
ausschließlich auf der Basis von MESSUNGEN oder von 
Proxy-Daten und NICHT von MODELLEN der Klimazukunft. 
Sie sind nachfolgend wiederholt: 
1.Frage:  "Es wäre vielmehr interessant zu wissen, ob Ihnen 
auch nur eine begutachteten Fachpublikation bekannt ist, 
welche die aktuelle Erwärmung des 20. Jahrhunderts nach den 
guten Regeln der Wissenschaft schlüssig auf anthropogene 
Einflüsse zurückzuführen vermag".  

Ich verstehe Ihre Frage nicht. "nach den guten Regeln der Wissenschaft schlüssig" ist aus meinem Verständnis heraus kein Teil einer Frage sondern ein wertendes Statement. Eine solche Frage kann ich leider nicht beantworten. Ich schlage eine alternative Frage vor, die ich gerne beantworte: 1a) "Welche Publikation zeigt den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Erwärmung der Meere?" Abraham, J.P., M. Baringer, N.L. Bindoff, T. Boyer, L.J. Cheng, J.A. Church, J.L. Conroy, C.M. Domingues, J.T. Fasullo, J. Gilson, G. Goni, S.A. Good, J. M. Gorman, V. Gouretski, M. Ishii, G.C. Johnson, S. Kizu, J.M. Lyman, A. M. Macdonald, W.J. Minkowycz, S.E. Moffitt, M.D. Palmer, A.R. Piola, F. Reseghetti, K. Schuckmann, K.E. Trenberth, I. Velicogna, J.K. Willis, A review of global ocean temperature observations: Implications for ocean heat content estimates and climate change, Reviews of Geophysics, Volume 51(3), pages 450–483, DOI: 10.1002/rog.20022 Auch das paper von Trenberth fasst recht gut den Stand der Forschung zu den Ursachen der Erwärmung zusammen. Trenberth, K. E., Fasullo, J. T., & Balmaseda, M. A., 2014a: Earth’s energy imbalance. J. Climate, 27, 3129-3144, doi: 10.1175/JCLI‐D-13-00294.

Die zweite betrifft die Situation der Meeresspiegel: Ich 
führte aus, dass die von mir genannten Arbeiten [1] bis [6] 
sowie die Satelliten-Altimetriedaten bis heute nichts 
Ungewöhnliches anzeigen.  2. Frage : Stimmen Sie dem zu, 
oder können Sie begutachtete Arbeiten anführen, die für die 
gegenwärtige Situation, klimahistorisch vergleichend, 
Entwicklungen nachweisen können, wie sie noch niemals in 
den letzten Jahrtausenden, insbesondere den dort 
aufgetretenen Warmzeiten, schon mehrfach vorgekommen sind? 

Diese Frage erschliesst sich mit noch weniger. "klimahistorisch vergleichend" mit welcher Periode der Erdgeschichte? Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Eis- und Warmzeiten sehr spannend. Sie zeichnen sich aus Sicht des Ozeanographen besonders dadurch aus, dass mehr Wasser an Land in Gletschern gebunden war. Die Ursachen von Eiszeiten liegen in der veränderten solaren Einstrahlung als Folge von Verschiebungen der Orbitalbahn der Erde. Diese ändern sich über Jahrtausende. Dort gab es sehr unterschiedliche Klimazustände. Schnelle Wandel über einem Zeitraum von 100 Jahren sind nicht dokumentiert. Der Meeresspiegel hat das in den letzten 100 Jahren eindeutig getan und die Raten sind im Vergleich zu den Eiszeiten schnell. Man kann allerdings einige Szenarien mit Klimamodellen nachstellen und so etwas über mögliche Meeresspiegeländerungen lernen (siehe folgende von Ihnen zitierte Arbeit). Die von Ihnen aufgeführte Arbeit (5): "Relationship between global mean sea-level and global mean temperature in a climate simulation of the past millennium" Hans von Storch, Eduardo Zorita, Jesús F. González-Rouco kenne ich und macht zwei wichtige Punkte. Nur mit Klimamodellen kann man die Frage ob Meeresspiegelanstiege signifikant mit der globalen Mitteltemperatur verbunden sind test. Das ist aus meiner Sicht ein vernünftiger Ansatz und erlaubt es andere vereinfachte Vorhersagemethoden zu überprüfen. Der IPCC hat wegen dieser und ähnlicher Studien die semiempirischen Vorhersagen des Meeresspiegels als unsicher eingestuft. Ohne Klimamodelle wären solche Aussagen schwer zu treffen. Mit Beobachtungen kommt man da nicht weiter, das es diese nun mal nicht in der nötigen Güte für mehr als 50-100 Jahren gibt. Ich selber finde die beiden Arbeiten von Church et als sehr lehrreich. Hier werden vor allem auch Pegel Beobachtungen benutzt. Altimeter sind ja nicht so hilfreich, da nur 20 Jahre beobachtet wurden und die 50+ Jahres Perspektive fehlt. Aber Altimeter sind sehr gut für die Analyse der räumlichen Muster. Church, J.A., N. J. White, L. F. Konikow, C. M. Domingues, J. G. Cogley, E. Rignot, J. M. Gregory, M. R. van den Broeke, A. J. Monaghan, I. Velicogna, 2011: Revisiting the Earth’s sealevel and energy budgets from 1961 to 2008, Geophysical Research Letters, 38, L18601, doi:10.1029/2011GL048794. And Correction: Church, J.A. White, N.J., Konikow, L.F., Domingues, C.M., Cogley, J.G., Rignot E. & Gregory, J.M., 2013: Correction to Revisiting the Earth’s sea-level and energy budgets for 1961 to 2008. Geophysical Research Letters, DOI: 10.1002/grl.50752. Die weiteren Ausführungen in Ihrer e-mail teile ich nicht. HG von M. Visbeck

Meine Antwortmail vom gleichen Tage:

Sehr geehrter Herr Visbeck,

ich bin mir nicht sicher, ob Sie wirklich nicht verstehen oder vielleicht nicht verstehen wollen. Zu Frage 1: Wenn es Sie stört, lassen Sie einfach das "nach den Regeln der Wissenschaft schlüssig" weg, also nochmals formuliert:

Frage 1: "Kennen Sie eine begutachtete Fachpublikation, welche die Erwärmung des 20. Jahrhunderts auf ANTHROPOGENE Ursachen zurückführt – nur auf Grundlage von Messungen bzw. Proxy-Daten, ohne Klimamodelle zu Hilfe zu nehmen".

Ihr Alternativvorschlag ist nicht hilfreich. Dass sich Meere erwärmen, wenn sich die Lufttemperaturen erhöhen, ist trivial, darüber muss man nicht diskutieren. Es geht hier um einen möglichen anthropogenen Einfluss. Nur für den hat sich Ihr Interviewer interessiert, nur für den interessiere ich mich im gegebenen Zusammenhang und nur für den interessieren sich die EIKE-Leser. Damit nicht wieder Missverständnisse entstehen: Theoretisch wird dieser Einfluss postuliert, einverstanden. Es geht darum, ob er aus den NATÜRLICHEN Temperaturfluktuationen herausgefiltert werden kann. Ich kenne nur begutachtete Arbeiten, die bestätigen, dass dies nicht möglich ist.

Auch Frage 2 ist nicht schwer zu begreifen. Definieren wir als Vergleichszeitraum einfach die Zeit nach Ende der letzten Eiszeit, also grob 10.000 Jahre zurück. Die Church-Arbeit kenne ich, sie bezieht sich auf den Zeitraum ab 1961, das ist hier irrelevant. Ich hatte ähnlich, wie in Frage 1 um Auskunft gebeten, ob die Bewegungen der Meeresspiegel im 20. Jahrhundert ungewöhnliche Extreme gegenüber den Bewegungen der Klimavergangenheit aufweisen. Auch hier kenne ich keine begutachtete Arbeit, die dies belegen würde.

Dass Sie mit meinen restlichen Ausführungen nicht einverstanden sind, ist verständlich. Verwunderlich ist nur, wie eine Institution (IPCC), die von ökoideologischen NGO’S majorisiert wird und sich durch eine schon kaum noch übersehbare Zahl von Skandalen und Durchstechereien auszeichnet, überhaupt noch ernst genommen wird. Das IPCC, der ideologisch geprägte Teil der Klimawissenschaft, die deutschen Medien und die deutsche Politik bilden zusammen ein modernes Lehrstück für intellektuelle Dekadenz und einen wieder aufkeimenden Faschismus, diesmal Ökofaschismus. Dieses Lehrstück wird, falls wieder Vernunft eingekehrt sein sollte, Historikern noch Aufarbeitungsarbeiten für viele Jahrzehnte liefern. Ehe ich es vergesse, der Link zum EIKE-Artikel, in dem der Mail-Wechsel veröffentlicht wird ist http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/puls-vs-visbeck-noch-einmal/. Falls Sie EIKE nicht kennen: es handelt sich um einen kritischen Internet-Blog mit mehreren Tausend Aufrufen täglich.

Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke

Die folgenden beiden E-Mails bilden den (nicht) überraschenden Abschluss. Visbeck gibt auf.

Visbeck schreibt am 20.Mai:

Sehr geehrter Herr Lüdecke,

ich glaube ich habe Ihre Fragen beantwortet. Wenn Sie das nicht so sehen sind wir wohl am Ende unserer Kommunikation angekommen.

MfG
M. Visbeck

Das ist unmissverständlich. Meine Antwort darauf am gleichen Tag:

Lieber Herr Visbeck,

danke für Ihre abschließende Mail. Durch Nichtbeantwortung meiner beiden Fragen haben Sie diese bestens beantwortet. Ich erlaube mir daher zusammenzufassen:  Weder bei Temperaturen noch bei Meeresspiegeln ist ein anthropogener Einfluss feststellbar – allenfalls vielleicht mit Hilfe getunter Klimamodelle. Diese Bestätigung wurde von einem hochrangigen Vertreter der deutschen Klimaforschung – implizit – erhalten. Das ist doch schon mal etwas.

Jeder, der unseren Mailwechsel verfolgt hat, wird sich seinen Teil denken. Einigermaßen vertraut mit der extrem dünnen Argumentationsbasis der Klima-Alarmisten bin ich dennoch überrascht. Etwas mehr fachliche Substanz hatte ich bei so tollen Zukunftsprognosen über unsere Meere schon erwartet. Wird bei GEOMAR eigentlich noch fachlich gearbeitet oder vorrangig Klimapolitik betrieben? Auch interessant wäre zu wissen, ob Sie bei den unzähligen papern, die sich auf Ihrer Webseite finden, aktiv mitgearbeitet haben, oder einfach nur so als Mitautor draufstehen, was ja bekanntlich oft akademischer Usus ist. Schade für die vielen deutschen Vertreter der Klimaforschung, mit denen man sich mit fachlichem Gewinn austauschen kann. Diese werden von den Medien links liegen gelassen, weil sie nicht als Klima-Alarmisten taugen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei weiteren Interviews.

Alles Gute und
Beste Grüße

Horst-Joachim Lüdecke




China, Indien fragen: Wo sind die von euch versprochenen 100 Milliarden Dollar?

Bild rechts: Asia’s new climate advisor?

Auf der offiziellen Website von Premierminister Modi (Indien) heißt es:

6.Beide Seiten (China und Indien) betonen die gleich große Dringlichkeit und Bedeutung, die Ergebnisse der Bali Road Map umzusetzen, um die vor-2020-Ambitionen zu steigern und das gegenseitige Vertrauen zwischen den Ländern zu stärken. Die Beiden Seiten drängten die entwickelten Länder, ihre Emissionsziele bis 2020 zu verschärfen und ihr Versprechen halten, den Entwicklungsländern 100 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2020 zur Verfügung zu stellen.

Mehr: http://pmindia.gov.in/en/news_updates/joint-statement-on-climate-change-between-india-and-china-during-prime-ministers-visit-to-china/

Weder China noch Indien sind spezifische Verpflichtungen bzgl. des Klimawandels eingegangen, obwohl Modi, der die letzte Wahl gewonnen hatte wegen der Stärke der atemberaubenden wirtschaftlichen Entwicklung mit ihm als Minister von Gujarat (hier), wiederholt betont hatte, dass seine Priorität ein stark industriefreundliches Modell ist, um die Armut zu lindern.

Lässt man mal die groteske Möglichkeit beiseite, dass der einzige Weg für den Westen, die 100 Milliarden Dollar aufzubringen ist, es von China zu leihen und dann an China zurückzugeben und dann auch die Zinsen des gerade an China zurückgezahlten Geldes zu überweisen, scheint es wahrscheinlich, dass die beiderseitige Erklärung eine platte Aufforderung ist, das Geld endlich zu zahlen. Lose Versprechungen über 100 Milliarden an Klimageld mögen ausreichen, China und Indien an den Konferenztisch zu holen. Sie dort zu halten wird es aber mehr bedürfen als Worte.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/05/16/china-india-wheres-that-100-billion-you-promised/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




KKW-Konzern AREVA am Abgrund?

Der Konzern Areva entstand 2001 durch die Fusion mehrerer großer Nuklearfirmen. Den neuen Namen AREVA wählte die Gründerin Anne Lauvergeon ("Atom-Anne") zufällig aus einer Liste spanischer Klöster. Der Zusammenschluss von CEA-Industries, Cogema, Framatome ANP und FCI, die zusammen AREVA bildeten, wurde am 30. November 2000 öffentlich gemacht. Die Teilfirma Cogema betrieb damals schon die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague und war vor allem im nuklearen Brennstoffkreislauf in den Bereichen Brennelementherstellung, Transport, Rezyklierung und Entsorgung tätig. 

Die Gründe des Niedergangs

Nicht alle Ursachen für den Niedergang der Areva sind hausgemacht. Die Katastrophe von Fukushima kann man dem Konzern sicherlich nicht anlasten, aber seit diesem Ereignis schwächelt die Nachfrage nach Kernkraftwerken weltweit. Lediglich in einzelnen Ländern wie Großbritannien und China beschäftigt man sich derzeit noch mit Reaktorprojekten – die aber allesamt zumeist nur auf dem Papier stehen. Auch die Rückkehr Japans als Nuklearnation dauert länger, als vor Jahren noch erwartet wurde. Hinzu kommt, dass das billige Schiefergas die Energiemärkte verunsichert hat.

Eigenes Verschulden kann aber Areva nicht von sich weisen bei der "ewigen Baustelle" Olkiluoto in Finnland. Im Jahr 2009 sollte das Gemeinschaftsprojekt EPR-3 von Areva und Siemens in Betrieb gehen; den ersten Strom erwartet man nunmehr nicht vor 2018. Statt 3 Milliarden Euro kostet das Kraftwerk wohl mindestens 8,5 Milliarden. Die "Schuldfrage" soll seit 2008 ein Schiedsgericht klären. Der deutsche Partner hat inzwischen seinen Anteil (Turbogenerator, Steuerung etc.) geliefert. Die Franzosen werfen den Finnen vor, durch ständige Änderungen und Auflagen die Verzögerungen und die Mehrkosten verursacht zu haben. Sicher ist bereits jetzt, dass aus diesem Projekt kein Gewinn für Areva fließen wird.

Völlig unverständlich ist, dass Areva auch  mit dem zweiten EPR-3-Projekt auf heimischen Gelände in Flamanville (Normandie) nicht zurande kommt. Auch dieses Kernkraftwerk ist volle fünf Jahre verzögert und wird seinen Betrieb erst im Jahr 2017 aufnehmen können. Die Kosten werden die Anfangsplanung mindestens um den Faktor zwei überschreiten. Die französische Überwachungsbehörde hat "Risse in den inneren Reaktorwänden" festgestellt; das Pariser Wochenblatt Canard Enchaîné sprach sogar von "42 Zentimeter großen Löchern". Der italienische Projektkonsorte ENEL hat daraufhin seine Beteiligung an weiteren Vorhaben dieser Art gekündigt. 

Trübe Perspektiven

Angesichts der Schuldensituation ist klar: Areva benötigt dringend frisches Geld. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, wie im Folgenden dargestellt wird. Alle Bemühungen in diese Richtung sind allerdings auch stets mit Erschwernissen und Risiken verbunden.

Areva ist kein "normales" Unternehmen, denn 87 Prozent der Anteile gehören dem französischen Staat. Der direkteste Weg zur Konsolidierung wäre eine Geldspritze der Pariser Regierung in der Höhe von einigen Milliarden Euro. Die Chancen hierfür sind jedoch sehr gering, denn Frankreich ist derzeit hoch verschuldet und unternimmt alle Anstrengungen, um mittelfristig wieder die Mastricht-Kriterien zu erfüllen. 

Eine weitere Möglichkeit, um an frisches Geld zu kommen, wäre die (teilweise oder ganze) Privatisierung der Areva. Die französische Regierung hält dies jedoch für ausgeschlossen, weil das Unternehmen auch im militärischen Bereich (Kernwaffen!) hoheitliche Aufgaben erfüllt, die aus Geheimhaltungsgründen privaten Investoren nicht zugänglich gemacht werden dürfen. 

Immer wieder wird in Paris die Option diskutiert, die beiden grossen Staatskonzerne Areva und Electricité de France zu fusionieren. EdF ist der Betreiber aller französischen Kernkraftwerke, also gewissermaßen der Kunde von Areva. Ein Zusammenschluss von Lieferant und Kunde ist aber grundsätzlich kritisch zu bewerten. Im Falle von Areva/EdF auch deswegen, weil die Finanzsituation bei beiden Unternehmen in etwa gleich schlecht ist. Auch EdF hat beträchtliche Schulden und es wäre fraglich, wer wen stützen könnte. Außerdem sind sich beide Konzerne in "herzlicher Abneigung" verbunden. Im Jahr 2009 trug die Rivalität der Unternehmen sogar zum Verlust eines Großauftrags in Abu Dhabi bei.

EdF käme im nationalen Rahmen ohnehin nicht als Besteller weiterer Atomkraftwerke bei Areva infrage. Der Grund dafür ist, dass die Regierung Hollande 2012 ein Wahlversprechen abgegeben hat, wonach die nukleare Stromerzeugung in Frankreich bis 2025 von 75 auf 50 Prozent absinken soll. Areva muss also den Exportmarkt im Blick haben, wenn es seine Auftragssituation verbessern will. 

Vor diesem tristen Hintergrund fällt Areva nur das ein, was defizitäre Unternehmen allerorten als Heilmittel anpreisen: Kosten reduzieren. Der Konzern hat bereits verkündet, dass er seine Investitionen zurückfahren wird, Teile des Unternehmens auf dem Markt verkaufen möchte und 10 Prozent seiner 45.000 Mitarbeiter entlassen werde. Dass es dabei auch den Areva-Standort Erlangen (früher KWU/Siemens) treffen wird, ist leider nicht unwahrscheinlich. 

Postscriptum: Eine aktuelle Nachricht.

Frau Dr. Maria Betti, eine Italienerin, wurde von der EU-Kommission in Brüssel zur neuen Direktorin am Karlsruher Institut für Transurane (ITU) ernannt. Sie war bereits von 1991 bis 2008 dort Leiterin der Abteilung für Analytische Chemie. Der bisherige ITU-Chef (seit 2006), Professor Dr. Thomas Fanghänel, wurde vor kurzem abberufen und nach Brüssel versetzt. Dort soll er hauptsächlich auf den Gebiet der innovativen Kernkraftwerke G-IV Beratungsdienste leisten.  Gerüchten zufolge, haben die hohen Kosten bei den neuen und nachgerüsteten ITU-Strahlenbunkern im zuständigen Generaldirektorat Kritik ausgelöst. 

Übernommen vom Blog des Autors hier 




Klimaplan des Papstes würde Milliarden in Armut stürzen

Hätte sich der Papst die Mühe gemacht, Wissenschaftler und Ökonomen außerhalb seines auserwählten Zirkels von politisch finanzierten und dem IPCC hörigen Klimaalarmisten zu Rate zu ziehen, hätte er erkennen können, dass fast jede einzelne Schlussfolgerung hinsichtlich der vermeintlichen bevorstehenden Klimakatastrophe, dem Wert fossiler Treibstoffe und der Fähigkeit, der Technologien erneuerbarer Energie mit ihrer geringen Energiedichte, mit der die Armen aus der Armut geführt werden sollten, total falsch sind.

Die päpstliche Erklärung hinsichtlich der moralischen Dimension des Klimawandels enthielt das Statement: „Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist eine wissenschaftliche Realität, und deren maßgebliche Abschwächung ist ein moralisches und religiöses Imperativ der Menschheit“.

Dieses Statement fußte nahezu vollständig auf Modellsimulationen des Klimas und nicht auf tatsächlichen Beweisen. Diese Modelle haben wiederholt beim Test mit der Realität versagt, selbst auf dem grundlegendsten Niveau (hier). Die Modelle projizieren eine immer weiter steigende Temperatur, von der sie als Grund das steigende CO2-Niveau der Atmosphäre nennen. Aber trotz eines Anstiegs des CO2-Niveaus, der immer noch im Gange ist, sind die Temperaturen seit über 18 Jahren nicht mehr gestiegen (hier). Jedes Jahr wird die Lücke zwischen den Modellvorhersagen und den tatsächlich gemessenen Temperaturen größer. Die beobachteten Fakten validieren die Modelle nicht, und wenn Modelle und Beobachtungen miteinander im Widerspruch stehen, sollte man den Beobachtungen vertrauen, nicht den Modellen.

Auch ausschließlich auf der Grundlage von Modell-Prophezeiungen posaunte die Päpstliche Akademie Dürren und extreme Stürme mit zunehmender Häufigkeit (hier) hinaus sowie einen steigenden Meeresspiegel als unmittelbar bevorstehende Klimabedrohungen infolge des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Die Fakten sagen etwas ganz Anderes. Der Meeresspiegel steigt, aber die mittlere Rate dieses Anstiegs ist derzeit nicht größer als während der letzten 500 Jahre und liegt tatsächlich niedriger als der mittlere Anstieg der letzten 14.000 Jahre. Obwohl weiterhin Dürren auftreten, zeigen Messungen, dass deren Häufigkeit, Intensität und Dauer derzeit nicht größer sind als sie es waren, lange bevor die CO2-Emissionen zu steigen begonnen hatten.

Die Behauptung bzgl. extremer Stürme ist ein wirklich verwirrend, erlebt doch die Welt gegenwärtig eine Hurrikan-Dürre (hier). Dies ist keine Theorie aus Modellen, sondern eine Tatsache. Die globale Fünf-Jahres-Summe tropischer Zyklone zwischen 1970 und 2015 ist die niedrigste jemals in einem Zeitraum von 45 Jahren. Die Anzahl intensiver Hurrikane liegt ebenfalls einem Rekord-Tief. Bis zum 22. April waren es genau 3467 Tage, oder mehr als neun Jahre, seit ein Hurrikan der Kategorie 3 (WILMA am 24. Oktober 2005) auf das US-Festland übergetreten ist. Dies ist der längste Zeitraum ohne den Übertritt schwerer Hurrikane auf das US-Festland seit dem Jahr 1900.

Und schließlich enthält die päpstliche Erklärung keinen wie auch immer gearteten Beweis für deren Behauptung, dass die Technologie zur raschen Dekarbonisierung bereits existiert.

Google ist Technologieführer, und kein Unternehmen hat mehr getan, um innovative Technologien sauberer Energie zu entwickeln und einzusetzen, um fossile Treibstoffe schnell zu ersetzen. Aber selbst Google musste kürzlich sein Scheitern einräumen.

Mit Beginn im Jahre 2007 opferte Google bedeutende Ressourcen, um die Klima- und Energieprobleme der Welt anzugehen. Deren kühnste Bemühung mit der Bezeichnung RE<C zielte darauf ab, erneuerbare Energiequellen zu entwickeln, die Strom billiger erzeugen sollten als Kohlekraftwerke. Im Jahre 2011 wurde dieses Projekt beendet, nachdem man festgestellt hatte, dass bestehende Technologien bzgl. erneuerbarer Energie nicht in der Lage sein würden, die auf fossilen Treibstoffen basierende Stromerzeugung zu ersetzen, trotz Verbesserungen hinsichtlich Effizienz und sinkender Kosten. Google kam zu dem Ergebnis, dass eine ganz neue, bis dato unentdeckte und auch nicht vorstellbare Technologie erforderlich wäre.

Dies ähnelt ganz und gar nicht der Botschaft, die die UN-Technologieberater, allesamt wirrköpfige Akademiker, dem Papst überbrachten.

Schließlich ist der Verbrauch fossiler Treibstoffe nicht gefährlich für das Klima, die menschliche Gesundheit und ökologische Fruchtbarkeit. Ganz im Gegenteil, der Verbrauch von Öl, Kohle und Erdgas hat die Welt positiv verändert (hier). Milliarden Menschen konnten freier, gesünder, wohlhabender und länger leben als die große Mehrheit der mächtigsten Völker in der menschlichen Geschichte.

Obwohl die Könige des Altertums Armeen und manchmal unsägliche Reichtümer kontrollierten, habe ich ein Auto, eine Mikrowelle, eine Toilette und sicheres Trinkwasser, und ich kann fast jede Frucht oder jedes Gemüse essen ohne Rücksicht auf die Jahreszeit, und ich kann innerhalb weniger Stunden um die Welt reisen. Die antiken Imperatoren konnten sich keines dieser Dinge trotz aller Macht und allen Reichtums leisten, und all das wurde möglich durch den Verbrauch fossiler Treibstoffe.

Die heutigen Armen verdienen die Chance, so zu leben wie ich, und nicht so, wie ihre Vorfahren Jahrtausende lang in Armut und mit der ständigen Bedrohung durch Krankheiten und Unterernährung. Nur fossile Treibstoffe können sie vor diesem Schicksal bewahren. Der Papst sollte seine echte Sorge um die Armen der Welt nach außen tragen und falsche Behauptungen einer unmittelbar bevorstehenden Klimakatastrophe zurückweisen, ebenso wie die drakonischen Restriktionen, die mit diesen falschen Behauptungen gerechtfertigt werden.

H. Sterling Burnett (read full bio)

Link: http://news.heartland.org/editorial/2015/05/11/popes-climate-plan-would-leave-billions-impoverished

Übersetzt von Chris Frey EIKE