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BEST mit praktizierten Sprüngen des Unsicherheits-Niveaus in ihren Klimadaten

Bild rechts: Man beachte die Schritt-Änderung. Etwa im Jahre 1960 ist das Unsicherheitsniveau abgestürzt; oder anders ausgedrückt, BEST behauptet, dass man sich danach doppelt so sicher ist bzgl. ihrer Temperaturschätzungen, und zwar praktisch über Nacht.

Erstens, BEST lässt nur die Mittelwert-Berechnungen noch einmal durchlaufen, um deren Unsicherheit zu bestimmen. Sie berechnen aber nicht noch einmal den „Breakpoint“*. Man erinnere sich, BEST unterteilt die Daten von Temperaturstationen in Segmente, wann immer sie glauben, einen „Breakpoint“ gefunden zu haben. Hauptsächlich wird nach diesen Breakpoints gesucht, indem man die Stationswerte mit nicht weit entfernten benachbarten Stationen vergleicht. Falls an einer Station der Unterschied zu den Nachbarstationen zu groß ist, unterteilt man die Werte dieser Station in Segmente, die nachfolgend neu angepasst [realigned] werden können. Dies ist eine Form von Homogenisierung, ein Prozess, bei dem die Werte benachbarter Stationen so bearbeitet werden, dass sie sich ähnlicher sind.

[*Dieses Wort hat mehrere Bedeutungen, und weil ich nicht weiß, welche am besten passt, lasse ich den Begriff so stehen. Anm. d. Übers.]

Dieser Prozess wird bei den Unsicherheits-Berechnungen von BEST nicht wiederholt. Der ganze Datensatz ist homogenisiert, und Untergruppen dieser homogenisierten Datensätze werden verglichen, um zu bestimmen, wie viel Varianz darin steckt. Das ist unsachgemäß. Die Größe der Varianz, die BEST innerhalb eines homogenisierten Datensatzes findet, sagt nichts darüber, wie groß die Varianz in den BEST-Daten ist. Sie sagt uns nur, wie groß die Varianz ist, wenn BEST erst einmal die Homogenisierung der Daten abgeschlossen hat.

Zweitens, um zu berechnen, wie groß die Varianz in seinen (homogenisierten) Datensätzen ist, lässt BEST die Berechnungen noch einmal laufen, wobei zuvor ein Achtel der Daten entfernt worden ist; acht mal. Dies erzeugt acht verschiedene Reihen. Vergleicht man diese verschiedenen Reihen miteinander, passt BEST die Daten so an, dass sie alle der gleichen Grundlinie folgen. Der Grundlinien-Zeitraum, den BEST für diese Anpassung verwendet, ist 1960 bis 2010.

Das ist ein Problem. Wenn man die acht Reihen nach dem Zeitraum 1960 bis 2010 ausrichtet, wird die Varianz zwischen jenen Reihen im Zeitraum 1960 bis 2010 künstlich gedämpft (und die Varianz anderswo künstlich erhöht). Dies erweckt den Anschein, dass es im letzten Teil der BEST-Aufzeichnung mehr Sicherheit gibt als in Wirklichkeit vorhanden. Das Ergebnis: Es gibt einen künstlichen Stufenschritt im Unsicherheitsniveau bei BEST um das Jahr 1960. Dies ist das gleiche Problem, das schon bei Marcott et al. gezeigt worden ist (hier).

Alles in allem ist das Unsicherheitsniveau bei BEST ein einziges Durcheinander. Es ist unmöglich, diese in irgendeiner bedeutsamen Weise zu interpretieren, und sie können mit Sicherheit nicht dazu verwendet werden zu bestimmen, welche Jahre die wärmsten gewesen waren oder auch nicht.

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/01/29/best-practices-increase-uncertainty-levels-in-their-climate-data/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Radikale Grüne

Kürzlich haben wir unser Audiosystem durch ein Bluetooth-System ersetzt. Als mich meine Tochter fragte, wie dieses System funktioniert, konnte ich bestenfalls nur die Antwort anbieten „es ist Zauberei!“. Den Meisten von uns ist es ziemlich egal, dass wir nicht wissen, wie unsere Smartphones funktionieren [mir auch! Deswegen habe ich erst gar keines! Anm. d. Übers.] Wir wissen, was es können sollte. Wir wissen, wenn es nicht funktioniert. Wir wissen, wie man Online-Begutachtungen lesen muss. Wir verlassen uns auf Experten, aber wir wissen nicht, wie wir einen zuverlässigen Experten von einem Scharlatan unterscheiden können.

In der Umweltpolitik ist das anders. Experten geben Prognose für die Zukunft aus, die schwierig zu verifizieren sind. Tatsächlich sind die Ratschläge der öffentlichen Politik voller selbstzerstörender Prophezeiungen. Schlimme Dinge werden passieren, falls wir unsere Lebensweise nicht ändern. Wir reagieren auf derartige Informationen oftmals und begeben uns damit der Gelegenheit zu checken, ob die Prognose genau war. Wir glauben den Experten und nehmen ihr Wort als Evangelium.

Die Kirche setzte sich auch nach der Aufklärung mit Aussagen durch, was richtig und was falsch ist, aber sie hat an Boden verloren. Andere haben das moralische Vakuum gefüllt. Die Umweltbewegung ist ein Beispiel. Es gibt mit Sicherheit Umweltprobleme, die gelöst werden sollten, aber einige Umweltorganisationen gehen noch einen Schritt weiter. Im Angebot ist eine Anleitung, wie wir unser Leben leben sollen, welcher Gruppe wir angehören sollen, ein Gefühl von Überlegenheit gegenüber Außenstehenden und sogar einem drohenden Armageddon – es sei denn, wir büßen für unsere Sünden – Sünden in Gestalt des Klimawandels.

Umweltwissenschaftler sind in der Rolle von Priestern gestrandet, das Vertrauen in ihre enge Expertise dehnte sich aus auf andere Gebiete von Fakt und Wert. Die meisten Wissenschaftler mögen das nicht. Einige lieben es. Das Konzept planetarer Grenzen scheint gemacht worden zu sein, um Umweltwissenschaftler in der Politik zu letztendlichen Schlichtern zu machen. Das ist sehr ähnlich wie einst dem Papst in Europa und die Religionsgarde in Iran.

Religion bringt Ungläubige, Abtrünnige und Radikale mit sich. Die Debatte um die Klimapolitik ist schon lange polarisiert. Stellt man einmal eine durch und durch vernünftige Frage – was von den vielen Optionen der beste Weg ist aktiv zu werden – erheben sich Hohn und Spott von beiden Seiten. Einige protestieren gegen den Gedanken, den Klimawandel überhaupt ernst zu nehmen. Andere sind davon überzeugt [oder tun zumindest so, Anm. d. Übers.], dass die maximale Aktion nicht genug ist.

Polarisierung ist vernünftiger Politik nicht zuträglich. In Europa haben die Alarmierten die Oberhand, Klimapolitik wird kaum hinterfragt, und spezielle Interessengruppen grapschen gierig nach Subventionen und anderen Geldern. Jeder, der dies in Frage stellt, wird mit denen in einen Topf geworfen, die den Holocaust leugnen. Die Konsenspolizei patrouilliert durch die Medien, damit diese jeden, der zu fragen wagt, isolieren, lächerlich machen und verunglimpfen. Das Royal Observatory und die London School of Economics beschäftigen Personen, Ken Rice und Bob Ward, deren täglicher Job es ist oder zu sein scheint, andere ob ihrer Klimahäresie anzugreifen.

Jede Bewegung hat ihre Verrückten. Klimakrieger haben schon vor langer Zeit aufgehört, sich zivil zu benehmen. Aber jetzt scheinen wir eine neue Ebene der Radikalisierung zu erreichen.

Die Statuen von Bamiyan wurden von den Taliban im Jahre 2001 gesprengt. Im Jahre 2014 haben Greenpeace-Aktivisten die Linien von Nazca beschädigt. Greenpeace hat oftmals Gesetze gebrochen, aber ihre Aktionen waren immer gegen diejenigen gerichtet, die die Umwelt schädigen. Sie gerierten sich als eine höhere Autorität als die legalen Autoritäten. Nazca jedoch war mutwilliger Vandalismus. Und es war keine Einzelaktion. Zwanzig Menschen sind über ein historisches Erbe getrampelt. Die Greenpeace-Medien schickten fröhlich Bilder davon um die ganze Welt. Und als sich herausstellte dass die Welt ,not amused‘ war, lag die Antwort von Greenpeace näher an Schadensbegrenzung und Vertuschung als an Kooperation mit der peruanischen Regierung.

Im Januar 2015 verlangte ein Greenpeace-Aktivist das Köpfen eines Mitglieds des House of Lords, und zwar auf der Website des Guardian. Auf Nachfrage wiederholte er die Forderung, wieder und immer wieder. Menschen, die die Weisheit dieser Bemerkungen in Frage stellten, wurden angegriffen oder totgeschwiegen. Der Guardian moderiert seine Kommentare aktiv, aber obwohl Gary Evans Rufe, Matt Ridley zu köpfen, Aufsehen erregten, brauchten die Editoren 32 Stunden, um zu erkennen, dass Todesdrohungen gegen politische Gegner nicht wirklich das ist, was wir heutzutage in UK gerne machen. Und genau aufs Stichwort forderte Natalie Bennett, Führerin der Grünen Partei, die Entkriminalisierung des Umstands, zu einer gewalttätigen Terrorgruppe zu gehören. Gleichzeitig berichtete der Guardian von der Enthauptung einer japanischen Geisel durch den Islamischen Staat.

Inzwischen gibt es in der Umweltbewegung Elemente, die so besorgt sind über den Zustand des Planeten, dass sie jeden Sinn für Verhältnismäßigkeit verloren haben. Das ist alarmierend für all jene, die diese sinnlose Wut abbekommen. Es hilft auch nicht dabei, die Umwelt zu schützen. Genau wie Boko Haram, die jeden zu einem Muslim bekehren wollen, verderben grüne Radikale alle Umweltaktivisten. Aber während sich islamische Führer sofort von jedem neuen Gewaltausbruch distanzieren, tun Umweltführer so, als sei gar nichts geschehen.

Full post, den anzuklicken ich dringend empfehle. Es folgt dabei noch ein kleiner Absatz. Danach aber sind mehrere Beispiele von Lesern verlinkt, die genau dem hier beschriebenen Muster folgen. Anmerkung des Übersetzers.

Link: http://www.thegwpf.com/richard-tol-radical-greens/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Gewerkschaften halfen Fracking-Verbot in UK zu verhindern

Bild rechts: Fracking-Pläne sind auf lokale Gegnerschaft gestoßen in Gebieten wie Balcombe in Sussex. Quelle: aus dem Beitrag

Tessa Munt, Parlamentarierin der Liberaldemokraten, die für das Moratorium gestimmt hatte, sagte: „Zwei der größten Gewerkschaften – GMB und Unite – haben interveniert und Labour-Abgeordnete gedrängt, den Fracking-Bann nicht zu unterstützen. Es dürfte einige Windungen erfordern, diese 180-Grad-Wende zu erklären“. Kurz danach trat Munt von ihrer Tätigkeit als parlamentarische Hilfe für Vince Cable zurück, nachdem sie gegen die Vorschläge der Regierung bzgl. Fracking gestimmt hatte.

Zuvor hatte sie gesagt, dass Labour „behauptet hatte, das Moratorium zu stützen“. Am Ende stimmten nur 52 Parlamentarier für das Moratorium, 308 stimmten dagegen. Frühere Hinweise hatten vermuten lassen, dass die Rebellen genügend Unterstützung finden würden, das Verbot durchzusetzen.

Die Gewerkschaft GMB sandte den Parlamentariern vor der Abstimmung einen Brief, in dem sie gedrängt wurden, gegen die Vorlage zu stimmen, und zwar mit der Begründung, dass eine Unterstützung für das Moratorium „ein totaler Verzicht jeder moralischen Verantwortung“ für den Gebrauch und die Extraktion von Gas in UK sein würde. „Wir werden Gas noch viele Jahrzehnte lang brauchen, und von irgendwoher muss es schließlich kommen“.

GMB zufolge sind über 80 Parlamentarier Mitglieder der Gewerkschaft. Nur sieben stimmten für das Moratorium, während sich die meisten ihrer Kollegen bei Labour der Stimme enthielten. Demnächst wird GMB eine Konferenz zum Thema Fracking in Blackpool abhalten, ganz in der Nähe einer Stelle, wo man glaubt, dass Testbohrungen für Schiefergas im Jahre 2011 Erderschütterungen ausgelöst hatten.

Paul McCarthy, Regionalsekretär von GMB im Nordwesten sagte: „Diese Konferenz wurde von GMB North West und der irischen Region anberaumt, um alle Argumente auf beiden Seiten dieser Angelegenheit zu hören. GMB als direkter Nachfolger der Gas Workers & General Union, gegründet vor über 125 Jahren, hat direktes Interesse an der Gasindustrie. Diese Konferenz bietet eine wichtige Plattform für GMB-Beratungen“.

Die Gewerkschaft könnte auf dem Weg zu einem Zusammenstoß mit lokalen Campaignern sein, die versuchen, hydraulisches Brechen in dem Gebiet zu stoppen. Der Rat des Landkreises Lancastershire wird demnächst hinsichtlich der Schiefergas-Anträge Entscheidungen treffen, die bisher auf mündliche Opposition gestoßen sind. Helen Rimmer von Friends of the Earth North West sagte: „Der Rat des Kreises Lancastershire darf nicht zulassen, durch das (Energieunternehmen) Cuadrilla manipuliert zu werden und sollte dessen Forderung nach Verschiebung dieser Planungen zurückweisen“.

Bei ihrem Rücktritt aus der Regierung sagte Munt, dass sie „weiterhin vokal gegen Fracking protestieren werde“.

Link: http://www.cityam.com/208130/unions-helped-save-fracking-ban

Interessant an diesem Beitrag ist natürlich, dass zumindest einige der wichtigen Gewerkschaften in UK aufzuwachen scheinen.

In einem weiteren Beitrag wird mit Fracking-Gegnern hart ins Gericht gegangen. Da hier in Deutschland diese Entwicklung verschlafen wird, folgt hier noch dieser Beitrag. Zwar folgt der Autor offenbar noch dem AGW-Narrativ, aber darum geht es in seinem Beitrag nicht.

Die Quelle ist in beiden Fällen die Gleiche.

Chris Frey, Übersetzer

Fehlgeleitete Anti-Fracking-Campaigner torpedieren unsere Wirtschaft und das Klima

Dan Lewis

Falls ich Ihnen sagen würde, dass ich über eine Technologie verfüge, die zehntausende Arbeitsplätze schaffen würde, viele davon in Nordengland mit einer relativ hohen Arbeitslosigkeit; die heimische Erzeugung unterstützt und uns hilft, Kohlenstoff-Emissionen zu reduzieren, dann kann ich mir vorstellen, dass Sie mir Aufmerksamkeit schenken. Falls ich hinzufügen würde, dass die Technologie bereits viele Jahre lang großräumig getestet worden ist, so dass wir sie jetzt am sichersten und effektivsten nutzen können, wären sie vielleicht bereit, mir aus der Hand zu fressen.

Sie haben möglicherweise schon erraten, dass ich über Fracking rede. Es tut mir leid, dass ich auf diesem Punkt noch herumreiten muss, aber es gibt ein paar sehr grundlegende Gedanken, die wieder und immer wieder erklärt werden müssen angesichts der in die Irre führenden Kampagne einer falsch informierten Opposition. Kürzlich gab es einen weiteren törichten Versuch, die Schiefergas-Industrie in UK daran zu hindern, bzgl. Fracking in die Gänge zu kommen, dieses Mal von Parlamentariern des Environmental Audit Committee (EAC). Das Komitee rief nach einem Halt von Fracking mit der Begründung, dass wir nicht eine bedeutende Schieferindustrie entwickeln können, ohne unsere Kohlenstoff-Ziele im Rahmen des Klimaschutz-Gesetzes aufzugeben. Zum Glück votierten die Parlamentarier gegen ein vollständiges Moratorium.

Es ist mit Sicherheit in Ordnung, wenn das Parlament wichtige politische Entscheidungen unter die Lupe nimmt, aber der Bericht scheint weit über die Beweise hinauszugehen, die dem Komitee vorgelegt worden sind. Die Krux beim EAC-Argument ist, dass Schiefergas nicht als ein Brücken-Treibstoff angesehen werden kann, der uns hilft, unsere Klimaziele zu erreichen, weil „jede Schiefergas-Extraktion in großem Maßstab in UK wahrscheinlich noch 10 bis 15 Jahre in der Zukunft liegt“, bis zu einer Zeit also, in der unsere Kohlekraftwerke geschlossen sein werden und wir einen „extensiven Sektor Erneuerbarer“ haben werden. Dies jedoch war nicht die Schlussfolgerung des IPCC. In seinem 5. Zustandsbericht 2014 beschrieb das Gremium die Erzeugung von Erdgas als eine „Brückentechnologie“, die Teil unserer Strategien zur Abschwächung des Klimawandels sein sollte bis zur Mitte dieses Jahrhunderts.

Das National Grid sieht Schiefergas noch eine ganze Weile ebenfalls als wichtigen Teil unseres Energiemix‘ und sagt vorher, dass der Gesamt-Gasverbrauch von derzeit 71,9 Milliarden m³ bis zum Jahr 2020 auf 73,8 Milliarden m³ steigen könnte. Damit können unsere Kohlenstoff-Emissionen bis 2020 um 34 Prozent reduziert werden. Um unser Ziel einer 60-prozentigen Reduktion bis zum Jahr 2035 zu erreichen, muss der Gasverbrauch auf 64,1 Milliarden m³ zurückgehen. Die wirkliche Frage lautet, woher das Gas kommen soll. Das EAC erkennt das Ergebnis des Committee on Climate Change (CCC) an, dass „Schiefergas-Emissionen aus heimischer Erzeugung geringer sein könnten als von importiertem Gas“, aber das ist nicht der Punkt. Sicherlich ist es der Schlüssel für das Argument. Falls wir damit fortfahren, große Mengen Gas zur Stromerzeugung sowie für Heizen und die Industrie zu verbrauchen, ist es mit Sicherheit besser, dieses Gas vor Ort zu erzeugen. Dies würde den Fußabdruck des Transportes verringern, und es wäre in der Lage, die Industrie so zu regulieren, dass die Technologie sicher ist.

Fracking ist keine Wunder-Technologie. Aber es kann helfen, unsere Abhängigkeit von Importgas zu verringern, Arbeitsplätze zu schaffen sowohl bei der Extraktion als auch in der produzierenden Industrie, die das Gas braucht, wobei wir außerdem unsere Kohlenstoff-Ziele erreichen. Was die Sicherheit angeht, könnte das EAC einige Bedenken vorbringen, aber wenn die Environment Agency, die Health and Safety Executive, die Royal Society, die Royal Academy of Engineering und das Klima- und Energieministerium selbst alle glauben, dass geeignete Vorschriften für die Fracking-Industrie alle Umweltrisiken managen kann, dann weiß ich, wem ich zuhören werde.

Dan Lewis is senior infrastructure policy adviser to the Institute of Directors and author of Space: Britain’s New Infrastructure Frontier.

Link: http://www.cityam.com/207982/misguided-anti-fracking-campaigners-jeopardise-our-economy-and-climate

Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE




Auf dem Weg zur grünen Ökumene – Die katholische Kirche und der „Klimaschutz“

Diese Mahnung konnte angesichts wiederholter Rechtsbrüche beim Versuch der EU-Nomenklatura, ihre Kunstwährung Euro durch direkte und indirekte Enteignung der Sparer zu retten, aktueller nicht sein. In dem 2010 unter dem Titel „Licht der Welt“ als Buch erschienenen Gespräch Benedikts XVI. mit dem Journalisten Peter Seewald äußert er sich sehr zurückhaltend zum Thema „Klima“. Die Fragen seines Interviewpartners sind viel länger als die Antworten des Papstes.

In seinem dreibändigen Werk über Jesus von Nazareth hatte Ratzinger aber ganz klar vor dem Hochmut gewarnt, der sich hinter dem Versuch einer gezielten Beeinflussung der Durchschnittstemperatur der Erde verbirgt:

Die Erde trägt keine Frucht, wenn sie nicht von oben Sonne und Regen empfängt. Dieses nicht in unsere Hände gegebene Zusammenspiel der kosmischen Kräfte steht gegen die Versuchung unseres Hochmuts, uns selber und allein durch unser eigenes Können das Leben zu geben. Solcher Hochmut macht gewalttätig und kalt. Er zerstört am Ende die Erde; es kann nicht anders sein, weil er gegen die Wahrheit steht, dass wir Menschen auf die Selbstüberschreitung verwiesen sind, nur in der Öffnung Gott gegenüber groß und frei und wir selber werden.“

Im ersten Band seines Jesus-Werkes wies Ratzinger überdies darauf hin, dass die Versuchung der Menschen durch den Antichrist nicht darin besteht, ihn zur Anbetung des Teufels zu ermuntern, sondern zur Weltverbesserung:

„Zum Wesen der Versuchung gehört ihre moralische Gebärde. Sie lädt uns gar nicht direkt zum Bösen ein, das wäre zu plump. Sie gibt vor, das Bessere zu zeigen: die Illusionen endlich beiseite zu lassen und uns tatkräftig der Verbesserung der Welt zuzuwenden.“

Ratzingers Nachfolger auf dem Papst-Thron, der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der erste Papst, der sein Amt unter dem Namen des durchaus umstrittenen Armuts-Predigers Franziskus antrat, schickt sich nun offenbar an, in einer für den Frühsommer angekündigten Umwelt-Enzyklika genau diese Warnung seines Vorgängers in den Wind zu schlagen. Wie Bergoglios Landsmann Kurienbischof Marcelo Sánchez Sorondo, der Vorsitzende der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, in einem von SPIEGEL online veröffentlichten Interview erklärte, will Papst Franziskus damit Einfluss nehmen auf die Pariser Weltklimakonferenz im Dezember. Nach 20 fehlgeschlagenen Riesen-Palavern an meist schicken Orten soll dem Pariser Treffen endlich der Durchbruch zu einem verbindlichen Weltklimavertrag gelingen. Denn die ärmsten zwei Drittel der Menschheit hätten zwar kaum Zugang zu fossilen Energieträgern, müssten aber die Konsequenzen deren Verbrauchs in Form des Klimawandels tragen. Die Menschheit solle durch den Weltklimavertrag zur „Hüterin der Schöpfung“ werden.

„Der Schöpfung verpflichtet“ oder „Schöpfung bewahren!“ waren bislang  wiederkehrende Schlagworte in Verlautbarungen insbesondere der deutschen Bischofskonferenz (DBK), die der Forderung nach einem Ausstieg aus der  Nutzung der Kernenergie und fossiler Energieträger wohl den Anschein einer biblischen Begründung verleihen sollten. Der Vatikan hat sich da (wohl zu recht) bislang eher zurückgehalten. Denn in der Genesis heißt es nur: „Gott setzte den Menschen in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewahre.“ Das Bebauen, umwandeln der Landschaft und deren Nutzung entsprechend menschlichen Bedürfnissen kommt also eindeutig vor dem Bewahren. Ginge es nur um Letzteres, müssten wir uns als Menschen eigentlich abschaffen. Es geht aber in der Bibel, genau genommen, gar nicht um die ganze Schöpfung, sondern nur um einen kleinen eingezäunten Teil, den wir einigermaßen überblicken und kontrollieren können. Die Schöpfung in ihrer Gänze bewahren zu wollen, ist im Grunde ein blasphemisches Ansinnen, weil wir Menschen längst nicht wissen, was alles dazugehört. Gehören von Windrädern geschredderte Fledermäuse und Milane nicht auch dazu?  Und der als „Klimakiller“ verteufelte Pflanzen-Nährstoff CO2: Gehört der nicht auch zur Schöpfung?

Bischof Sánchez Sorondo zeigte sich im zitierten Interview zuversichtlich hinsichtlich der Pariser Klimakonferenz zuversichtlich, denn unter den Religionsführern sei „die Wahrnehmung des Problems gestiegen.“ Er deutet damit an, dass die katholische Kirche ihre Zurückhaltung gegenüber der „grünen Ökumene“ aufgibt. Grundlage dieser Einheitsfront ist aber der Malthusianismus, das heißt die Ansicht, die Möglichkeiten zur Befriedigung der Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung seien naturgesetzlich eng begrenzt und es bedürfe deshalb einer strengen Geburtenkontrolle. Doch Bischof Sánchez Sorondo betont: „Die Kirche ist gegen Geburtenkontrolle, weil sie sie für einen Widerspruch zu den Naturgesetzen hält.“ Kann die Kirche diesen Spagat lange aushalten? Ich bin neugierig auf das, was Papst Franziskus in seiner angekündigten Enzyklika dazu sagen wird.

Anmerkung der Redaktion

Damit der Papst wohl unbedingt das "Richtige" sagt, als Klimaforscher ist er ja bisher nicht hervorgetreten  – eher als Herz-Jesu-Sozialist- hat seine Kurie die die neue Enzyklika vorbereiten hilft, bei Präsident Obama um Schreibhilfe ersucht. Oder Obama hat ihr in dieser Sache ein Angebot gemacht, was diese nicht ablehnen kann: AP schreibt dazu:

The Obama administration is seeking to hitch its climate change message onto that of the ever-popular Pope Francis, whose upcoming environmental encyclical has drawn more speculation than any papal document in recent memory. The head of the Environmental Protection Agency met Friday with senior Vatican officials who helped draft the document, which is expected to be released in June or July. EPA Administrator Gina McCarthy told reporters that her aim was to show how aligned President Obama and Francis are on climate change. 




Windenergie im Goldrausch – Noch nie wurden so viele Windkraftanlagen (WKA) installiert wie 2014

Im Schnitt sind sie über 200 m hoch. Viele Medien jubeln und erzählen den Lesern, das sei soviel wie die Leistung 4-5 „Atomkraftwerken“. Mit gleicher Berechtigung könnten sie ihnen weismachen, dass dies immerhin rd. 5 % der durchschnittlichen Leistung eines Gewitterblitzes sei. Warum also nicht die so natürlichen Blitze als Referenz einsetzen. Doch dann wäre der Schwindel zu schnell durchschaut.

Daher getrauen sich nur wenige Medienleute Zweifel anzumelden. Und die sind mehr als angebracht. Und das nicht nur wegen umfassender Kapitalvernichtung und weiterer rapider Stromverteuerung, sondern auch wegen der zunehmenden Instabilität des Netzes und anderer böser Folgen.

Die EEG Novellierung

Was haben sie sich die Politiker aller Parteien nicht aufgeplustert und gespreizt. Was haben sie nicht öffentlich laut diskutiert und jeden Teufel an die Wand gemalt, als die Bundesregierung den bisher letzten Versuch unternahm die erwartbare weitere Explosion der Stromkosten hierzulande durch die gefühlte 100ertste Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wenigstens ein bisschen zu dämpfen. Man gackerte laut und verkaufte den Medien diesen Versuch als Ökostromreform. Und die Medien fraßen – wie immer- den Köder, berichteten auf breiter Front darüber, aber ohne zu hinterfragen ob eine Totgeburt,  was die Nachhaltig Instabilen Energie (NIE) nun mal ist, sich durch weitere kosmetische Eingriffe in einen strahlenden, attraktiven Teenager verwandeln lässt. Doch unsere Politiker wären nicht unsere Politiker und unsere Medienschaffenden nicht unsere Medienschaffenden, wenn sie nicht genau dies versuchen würden und die ersteren das nicht tun und die letzteren es ihnen nicht abnehmen und verbreiten würden. Denn sofort brach kritikloser Jubel los.

So zitierte der Berliner Tagesspiegel am 27.6.2014 von der entsprechenden Sitzung des Bundestages den Bundeswirtschaftsminister Minister Gabriel:

Seit 2010 seien die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien um 200 Prozent gestiegen: "Wir haben drastische Fälle von Überförderung", sagte Gabriel am Freitag vor der Abstimmung über das Gesetzespaket. Die Ziele der Energiewende blieben ambitioniert. Die Erneuerbaren würden nicht abgewürgt.

Die ministerielle Aussage im ersten Teil des Zitates erweist sich als nüchterne, aber für die Stromkunden erschreckende, Beschreibung des angerichteten Schadens, hingegen die letzte erweist sich als Untertreibung des Jahres. Denn der Zubau an Windkraftanlagen schoss im selben Jahr relativ wie absolut fast senkrecht in die Höhe 

Der Minister stellte nämlich auch korrekt fest: „Es sei Verleumdung, von einem Ausbremsen der Erneuerbaren zu sprechen. Der Bau neuer Windräder an Land von 2500 Megawatt pro Jahr bleibe ambitioniert.“ Doch da war schon abzusehen, dass selbst diese "ambitionierten Zubauraten noch weit übertroffen würden, denn die Bau- und Genehmigungsanträge waren alle schon gestellt.

Die Zahlen für 2014

Es stimmte also, dass es kein Ausbremsen der "Erneuerbaren" weder geben würde, noch beabsichtigt war, doch es stimmt auch, dass das EEG immer weiter sehr hohe Gewinne verspricht und entsprechend Glücksritter anzieht. Denn nun sind die Zahlen auf dem Tisch. Statt „ambitionierter“ 2500 MW wurden es riesige 4850 MW.

Auch das „Repowering“ Programm , also der Ersatz alter – oft noch nicht abgeschriebener- Anlagen durch größere und teurere, entwickelte sich prächtig. Es wurde zum Milliardenmarkt[1]. Da schmerzt es wenig, dass damit auch der Abbau von ca. 344 MW Nennleistung verbunden war.  Netto betrug der Zuwachs von 2013 auf 2014 immer noch stolze 75 %.

Und wer sind diese Glücksritter, die hier dem allgemeinen Goldrausch frönen? Es sind in erster Linie unsere Gemeinden, die den Finanziers, Projektierern, Errichtern und Produzenten auf dem Leim gehen und ihnen goldene Zeiten bescheren., Denn so berichtet Daniel Wetzel in „Die Welt“

"Dies war nur möglich, weil Landesregierungen von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern, vom Saarland bis Schleswig-Holstein unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima seit 2011 neue Flächen für die Nutzung der Windenergie an Land ausgewiesen hatten", erklärte Albers den ungewöhnlich hohen Zuwachs an Windkraftleistung in Deutschland.“

Sie taten es aus Gier, und vergeigen damit nicht nur das Geld ihrer Bürger, sondern auch noch die Sicherheit unserer Stromversorgung in der Zukunft. Denn es hätte Ihnen bekannt sein müssen, dass 2/3 der bisher installierten Objekte nicht nur keine Gewinne brachten, sondern ihren Besitzern sogar noch kräftige Verluste bescherten. Und es ist auch kein Geheimnis, dass es allein im Jahre 2013 ca. 3500 Netzeingriffe bedurfte, um das, inzwischen bis zum Zerreißen angespannte Stromnetz, stabil zu halten. Wenige Jahre zuvor waren nicht mal 10 davon nötig, um dasselbe zu erreichen.  Pro Jahr versteht sich. Und jede WKA mehr, jede Photovoltaik –Anlage mehr, verschiebt die Blackoutschwelle unweigerlich und mit garantierter  Sicherheit weiter nach unten.

Kaum waren die Zahlen bekannt, durften natürlich auch weinerlich, mahnende Stimmen nicht fehlen. Doch wenn man die Vorgeschichte der Energiewende ein wenig kennt, und das Internet vergisst nichts, dann entpuppen sich die heutigen Mahner schnell als Heuchler. So sagte der CDU Abgeordnete  Michael Fuchs zu diesem Wildwuchs: Zitat

"Wir schießen bei der Windenergie an Land weit über die vereinbarten Ziele hinaus", sagte der Vizefraktionschef von CDU/CSU im Bundestag, Michael Fuchs: "Diese eklatante Fehlsteuerung haben wir den grün-geführten Ländern und Landesministerien zu verdanken, die im Bundesrat auf Drängen der Windbranche großzügige Übergangsregelungen und geringstmögliche Förderkürzungen im EEG durchgesetzt haben."

Und sein CDU Kollege Joachim Pfeiffer zugleich Wirtschafts- und Energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag ergänzt:

"Diese Fehlsteuerung im EEG führt zu einer Mehrbelastung der Stromkunden von mindestens einer Viertelmilliarde Euro. Die steigenden Netz- und Systemkosten sind dabei noch nicht eingerechnet", sagte Pfeiffer: "Ich erwarte, dass die Länder uns jetzt helfen, diesen Fehler wieder zu korrigieren. Wir brauchen darüber hinaus schnellstmöglich eine grundlegende, zukunftsfähige Reform der Förderung, die eine echte Marktintegration erneuerbarer Energien schafft. Nur so können wir die weitere Kostenexplosion beenden."

Da reibt sich der Verbraucher völlig verdattert die Augen und fragt sich, was diese Herren denn taten, als das Subventionsungeheuer EEG beim Beschluss des „Energiekonzeptes“ im November 2010, von Schwarz-Gelb nicht etwa beerdigt, sondern noch ein Turbo draufgesattelt wurde?

Richtig, sie stimmten in voller Geschlossenheit für das umfangreiche Gesetzespaket. Nur 7 Abweichler aus den Reihen der damaligen Koalition wurden gezählt, weder Michael Fuchs noch Joachim Pfeiffer waren darunter.  Und jetzt tun sie so, als ob das alles nicht zu erwarten gewesen wäre. 

Kommt die Wende von der Wende?

Doch langsam, sehr langsam, scheint sich das Blatt zu wenden. Denn die bisherige Zustimmung zur Energiewende lässt messbar nach. So weiß eine „Medieninformation“ des Lobbyvereins "Informationsforums Energiewende" (IF.E) vom 29.1.15 zu berichten:  

Energiewende verliert an Zustimmung. Deutscher Energiekompass zeigt dramatischen Vertrauensverlust der energieintensiven Industrie auf…

und

…Die Mehrheit der Bundesbürger steht nach wie vor zur Energiewende, doch die Zustimmung bröckelt. Das zeigt die jüngste Erhebung zum Deutschen Energiekompass. Danach befürwortet die Bevölkerung zu 57 Prozent die Energiewende, allerdings lag die Zustimmungsrate 2013 noch bei 68 Prozent…

und

…Dramatisch ist der Vertrauensverlust der energieintensiven Industrie in das Projekt Energiewende. Nur noch ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen steht hinter diesem politischen Ziel, 2013 waren es 32 Prozent, 2012 noch 39 Prozent.

Auch wenn sich jeder Fachmann vergeblich fragt, warum ausgerechnet die Energieintensiven  Industrien der Schimäre von den Nachhaltig Instabilen Energien (NIE) jemals nachjagten, ist der späte Stimmungsumschwung doch zu begrüßen. Langsam geht es ihnen an die Existenz. Und eine weitere Bevorzugung bei der Erfindung von Ausnahmen vom EEG lässt die Stimmung in der Bevölkerung wie auch die EU wohl nicht zu. 

Daher würde vermutlich ein landesweiter Blackout den Negativ-Trend nochmals kräftig befördern, auch wenn alle EEG Gewinnler und sonstigen Befürworter der Energiewende immer und zu allererst schlechtes Management bei den Versorgern und Netzbetreibern oder den politischen Gegner dafür verantwortlich machen werden. Doch damit werden sie nicht durchkommen. Warten wir es also ab.


[1] "Nicht nur beim Zubau und beim Abbau wurden im Jahr 2014 Rekordwerte erzielt, sondern auch im Ersatzanlagengeschäft mit weit über 1000 Megawatt Leistung", sagte Lars Bondo Krogsgaard, Vorsitzender des Lenkungsgremiums Windenergieanlagen im VDMA: "Damit ist das Repowering ein Milliarden-Euro-Markt geworden." Repowering bezeichnet den Ersatz alter Windkraftanlagen durch neue, höhere und leistungsstärkere Turbinen. Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article136927637/Windkraftausbau-uebertrifft-alle-Erwartungen.html




Ein Kämpfer gegen Dogmatismus

Bild rechts: Autor Matt Ridley

Diese Ansicht ärgert einige Skeptiker, die glauben, dass die gesamte Klimaänderung natürlichen Ursprungs oder imaginär ist. Noch deutlich mehr ärgern sich aber öffentlich bezahlte Wissenschaftler und Politiker, die darauf bestehen, dass der Klimawandel ein großes Risiko ist. Meine Position in der Mitte wird nicht als falsch betrachtet, wohl aber als schändlich und beschämend an der Grenze zu skandalös. Ich bin Opfer massenhafter Online-Angriffe wegen dieser Ansichten, und nur sehr wenige davon kommen von Skeptikern.

Man hat mich sogar aus der engeren Wahl von Bewerbern für eine unbezahlte Tätigkeit in einem öffentlichen Bereich herausgehalten, der nichts mit Klima zu tun hat – wegen dieser Ansichten, oder was sich der Personalmensch dazu gedacht hat. In der Klimadebatte ist Gehorsam gegenüber der Klima-Angsterzeugung etwa genauso obligatorisch für eine öffentliche Tätigkeit wie es im 17. Jahrhundert in England für einen Protestanten war.

Wohlmeinende Freunde schicken mir fast wöchentlich ganze Blogbeiträge mit nichts weiter darin als der Analyse meiner intellektuellen und persönlichen Schwachpunkte, immer in Beziehung zu meinen Ansichten über Klima. Das Schreiben über den Klimawandel macht nur einen kleinen Teil meines Lebens aus, aber einigem des Zeugs nach zu urteilen, das über mich geschrieben wird, ist es ein großer Teil des Lebens von einigen der besessenen Klima-Kommentatoren. Es ist alles etwas seltsam. Warum wird diese Debatte so zänkisch geführt?

Anstatt meine Argumente anzugreifen, mögen es Kritiker, meine Motive anzugreifen. Man hat mir vorgeworfen zu „wünschen“, dass der Klimawandel mild bleibt, weil ich freie Märkte unterstütze oder weil ich ein Einkommen direkt von den Betreibern der Kohleminen in Northumberland bekomme. Zwei Tagebau-Kohleminen (die mir nicht gehören), die ohne Subventionen betrieben werden, buddeln tatsächlich auf einem Teil meines Landes nach Kohle. Sie zahlen mir dafür eine Abgabe. Das habe ich wiederholt in Reden, Büchern und Artikeln erklärt.

Ich glaube fest, dass Kohle, Öl und Gas bisher etwas Gutes waren, weil sie uns eine Alternative boten zum Abholzen von Wäldern, weil sie Dünger lieferten zur Ernährung der Welt, weil sie den Bedürftigen der Welt bezahlbare Energie lieferten, und so weiter. Aber anstatt die moderne Kohleindustrie zu verteidigen, schreibe und spreche ich extensiv zugunsten von Gas, der größten wettbewerbsmäßigen Bedrohung des Anteil der Kohle am Strommarkt. Falls wir die Kohle loswerden könnten ohne zu viele Nachteile, würde ich nichts dagegen haben.

Nebenbei, möglicherweise könnte ich mit Erneuerbarer Energie noch viel mehr Geld verdienen. Als Landbesitzer bin ich erstaunt über die Großzügigkeit der Angebote, die ich in Gestalt von Subventionen für grüne Energie erhalten würde. Windfarmbetreiber in dunklen Anzügen werfen mit Aussichten auf tausende Pfund pro Windturbine auf meinem Land um sich – und sie wollen zehn oder zwanzig Turbinen errichten. Kürzlich hat mir ein Hersteller von Solarpaneelen geschrieben, der mir innerhalb der nächsten 25 Jahre über eine Million Pfund anbot, falls ich nur gestatten würde, dass einige bestimmte Felder mit Solarpaneelen überzogen werden könnten. Viele große Landhäuser haben subventionierte, auf Holz basierende Heizungen installiert, bis hin zu einem Punkt, an dem man hören kann, wie ihre Canalettos [?] knacken. Ich spreche mich gegen derartige Subventionen aus, also nehme ich sie nicht.

Ich war nicht immer ein Zurückhaltender. Als ich zum ersten Mal vor 26 Jahren über die Bedrohung durch die globale Erwärmung geschrieben habe, nämlich als Herausgeber des Economist, dachte ich noch, dass es sich um eine echte gefährliche Bedrohung handelte. Wie beispielsweise Margaret Thatcher akzeptierte ich die zu jener Zeit ausgegebenen Prognosen, dass wir eine Erwärmung um ein Drittel oder ein halbes Grad pro Jahrzehnt erleben werden, vielleicht noch mehr, und dass dies verheerende Konsequenzen haben würde.

Allerdings habe ich meine Meinung immer mehr geändert. Das Versagen der Atmosphäre, sich auch nur annähernd so stark und rasch zu erwärmen wie vorhergesagt, war dafür ein wesentlicher Grund: Es gab weniger als ein halbes Grad Erwärmung innerhalb von vier Jahrzehnten – und diese hat sich verlangsamt, nicht beschleunigt. Eine Zunahme von Malaria, Flüchtlingen, Hitzewellen, Stürmen Dürren und Überschwemmungen sind nicht einmal ansatzweise in dem vorhergesagten Ausmaß eingetreten, wenn überhaupt. Der Meeresspiegel ist mit einer sehr geringen Rate gestiegen – etwa ein Fuß pro Jahrhundert [ca. 30 cm].

Auch habe ich bald erkannt, dass die mathematischen Modelle, die diese rapide Erwärmung vorhersagen, große verstärkende Rückkopplungen in der Atmosphäre annehmen, hauptsächlich durch Wasserdampf; Kohlendioxid ist lediglich die Grundlage [primer], verantwortlich für etwa ein Drittel der vorhergesagten Erwärmung. Als dieser Groschen gefallen war, erlitt mein Vertrauen in die Vorhersagen zukünftigen Alarms das gleiche Schicksal: Die Verstärker sind höchst ungewiss.

Es gab noch etwas anderes, das mich zum Umdenken bewog. Ich schaute zurück auf die Historie von Prognosen bzgl. einer kommenden ökologischen Apokalypse in meiner Jugend in der Vergangenheit – Bevölkerungsexplosion, Erschöpfung der Ölvorräte, Aussterben der Elefanten, Verlust des Regenwaldes, saurer Regen, die Ozonschicht, Ausbreitung der Wüsten, nuklearer Winter, knapper werdende Ressourcen, zurückgehende Zeugungsfähigkeit, Krebs erregende Pestizid-Verschmutzung und so weiter. Es gab konsistent Übertreibungen, die sich allesamt als Rohrkrepierer erwiesen haben: In keinem einzigen Fall war das Problem so schlimm, wie es weit verbreitet von führenden Wissenschaftlern vorhergesagt worden war. Das heißt natürlich nicht, dass jede neue Vorhersage der Apokalypse automatisch falsch ist, aber es sollte Skeptizismus ermutigen.

Was aber meine Abkehr vom Klimaalarm besiegelt hat, war die außerordentliche Geschichte des berühmten „Hockeyschlägers“, der angeblich zeigen sollte, dass die heutigen Temperaturen höher denn je lagen und sich schneller ändern sollten als jemals während der letzten 1000 Jahre. Jene Graphik hat mich echt geschockt, als ich sie das erste Mal gesehen habe, und kurzzeitig nach der Jahrhundertwende hat sich mich dazu gebracht, meine wachsenden Zweifel hinsichtlich einer gefährlichen Klimaänderung beiseite zu schieben und in das „alarmistische“ Camp zurückzukehren.

Dann las ich die Arbeit zweier kanadischer Forscher, Steve McIntyre und Ross McKitrick. Sie und andere haben gezeigt, was inzwischen von der National Academy of Sciences in den USA bestätigt worden ist: dass nämlich die Hockeyschläger-Graphik und andere ähnliche Graphiken stark auf zweifelhaften Baumringdaten beruhen und ungeeignete statistische Filter verwenden, die jeden Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert übertreiben.

Was mich noch mehr geschockt hat, war die Reaktion des wissenschaftlichen Establishments hierauf: Es versuchte so zu tun, als ob nichts daran falsch war. Und dann war 2009 eine Flut von E-Mails durchgesickert, die zeigten, dass einige Klimawissenschaftler offensichtlich Daten zurückhielten, Studien an der Veröffentlichung hinderten, Herausgeber von Zeitschriften unter Druck setzten und Anforderungen im Rahmen von Informationsfreiheits-Gesetzen umgingen – was die Skeptiker ihnen immer wieder vorgeworfen haben. Das war der Startpunkt für mich, alles was man mir zum Klimawandel gesagt hatte, noch einmal zu überdenken, und je mehr ich nachdachte, umso brüchiger erschien mir die Vorhersage rapider Erwärmung.

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Übersetzt von Chris Frey EIKE