1

Die globale Kleine Eiszeit

Gerade mal vor dreihundert Jahren hat jeder in Europa die Kälte gespürt und gewusst, dass alles schlimmer war als ein oder zwei Generationen zuvor. Flüsse wie die Themse froren im Winter lange Zeit zu, was sogar die Abhaltung der berühmten Frost Fairs ermöglichte (siehe Bild rechts). Reisende in Schottland sagten, dass die Gipfel der Grampia- und der Cairngorm-Berge das ganze Jahr über schneebedeckt waren. Südwärts ausgreifende Kaltwasserströme aus polaren Gebieten ruinierten die Kabeljau-Industrie vor Island. Da die Nieren der Fische sehr empfindlich auf Wassertemperaturen unter 2°C reagieren, gab es dort zwischen 1675 und 1750 keinen Kabeljau. Aus dem Jahr 1695 liegen Berichte vor, dass sich ein Inuit mit seinem Kajak im Don-River in Aberdeen verirrt hatte. Im gleichen Jahr froren auch die Wasserstraßen Venedigs ein. Der englische Prediger John King schrieb: „Unsere Jahre sind von unten nach oben gekehrt worden! Unsere Sommer sind keine Sommer, unsere Ernten sind keine Ernten“.

[Hervorhebung vom Übersetzer!]

Die Kleine Eiszeit traf Europa einfach zur falschen Zeit. Im Vergleich zum freundlicheren Klima der Mittelalterlichen Warmzeit hatte sich die Bevölkerung in Europa verdoppelt. Mehr Menschen heirateten und bekamen im Schnitt sechs oder sieben Kinder, und zwar trotz – oder vielleicht wegen – der hohen Kindersterblichkeit jener Zeit. Aber Mitte des 17. Jahrhunderts stoppte das demographische Wachstum und war in einigen Gebieten sogar rückläufig, teils aufgrund rückläufiger Ernteerträge. Brotpreise haben sich erst verdoppelt und dann verfünffacht. Der Kauf von Brot fraß fast das gesamte Familieneinkommen auf, was wiederum die Nachfrage nach anderen Gütern kollabieren ließ und dadurch hohe Arbeitslosigkeit auslöste.

Hohe Preise und geringere Einkommen haben viele Paare in Europa gezwungen, später zu heiraten, und das mittlere Brautalter stieg vom Teenageralter Ende des 16. Jahrhunderts auf 27 oder 28 Mitte des 17. Jahrhunderts, was zu einer zurückgehenden Geburtsrate führte. Hunger schwächte die Bevölkerung. Der englische Philosoph Thomas Hubbes argumentierte im Jahre 1651, dass ,das Leben der Menschen einsam, arm, hässlich, brutal und kurz‘ ist.

Dies waren die Auswirkungen der so genannten Kleinen Eiszeit in Europa. Das Verständnis dessen, was da geschehen ist, ist eindeutig wichtig, nicht nur für die Bestimmung der der Klimaänderung zugrunde liegenden Faktoren, sondern auch für den Fall, dass sich dieses Ereignis wiederholt.

Forscher in UK weisen nach, dass die Kleine Eiszeit global war

Allerdings werden Sie vielleicht die jüngste Veröffentlichung einer faszinierenden Forschungsarbeit übersehen haben, die sich mit der globalen Ausbreitung der Kleinen Eiszeit befasst. Die beteiligten Forscher haben eine beschlagnahmte Presseerklärung ausgegeben, und zwar via einer der bedeutendsten Wissenschafts-Nachrichtensites mit der eindrucksvollen Überschrift „UK researchers show Little Ice Age was global, with implications for current Global Warming“. Nun könnte man denken, dass ein Artikel unter einer solchen Schlagzeile angesichts des großen Interesses am Thema Klimawandel und des scheinbar endlosen Stromes von Stories des Inhalts, dass der Klimawandel schlecht wäre für (man füge hier irgendein Problem ein) von den Medien aufgegriffen werden würde. Aber nein! Die Forschung wurde fast unisono ignoriert. Die Forscher wurden im Unklaren gelassen, warum ihre Studie auf diese Art und Weise behandelt worden ist.

Die neue Studie, veröffentlicht in einem Journal hier, das sich dem Holozän verschrieben hat, wirft neues Licht auf die Kleine Eiszeit und kam zu interessanten Ergebnissen hinsichtlich der Rolle der Sonne bei Klimawandel. In der Studie wurden Klimaproxys in einem Moor in Feuerland im Süden von Südamerika untersucht. Sie zeigen, dass die extremsten Episoden der Kleinen Eiszeit nicht nur in Europa und Nordamerika zu spüren waren, was gut belegt ist, sondern weltweit.

Die Haltung zur Kleinen Eiszeit ist ebenso wie die zur vorangegangenen Mittelalterlichen Warmzeit geteilt, und zwar wissenschaftlich ebenso wie ideologisch. Vor einem Jahrzehnt haben viele Wissenschaftler geglaubt, dass diese nur lokal aufgetreten waren. Einige Campaigners griffen sofort danach, weil falls die Mittelalterliche Warmzeit und die Kleine Eiszeit global aufgetreten wären, dies einen Maßstab des Klimawandels zeigen würde, der viel stärker natürlich induziert sein würde. Außerdem würde dies implizieren, dass die Sonne einen Einfluss hätte, nachdem dieser als signifikanter Beitrag zu zeitweiligen Klimaänderungen ausgeschlossen worden war.

Seitdem sind immer mehr Beweise aufgetaucht, dass die Mittelalterliche Warmzeit und die Kleine Eiszeit globale Ereignisse waren, und diese Forschung ist eine der jüngsten, die dies zeigen.

Das Forscherteam wandte genau die gleichen Laborverfahren an, die für die Untersuchung von Mooren in Europa entwickelt worden waren. Zwei prinzipielle Methoden wurden genutzt, um das Klima der letzten 3000 Jahre zu rekonstruieren: mit dichten Intervallen über eine Gesamt-Säule des Schlammes untersuchten die Forscher den Grad der Schlammablagerung, welcher direkt im dem Klima in Zusammenhang steht. Ebenso untersuchten sie die Schlamm-Matrix, um sich ändernde Anteile verschiedener Pflanzen zu untersuchen, die zuvor auf dem Moor gewachsen waren.

Die Daten zeigen, dass die extremsten Kältephasen der Kleinen Eiszeit (Mitte des 15. und dann wieder Anfang des 18. Jahrhunderts) synchron in Europa und Südamerika aufgetreten waren. Es gibt nur einen großen Unterschied: Während die Moore im kontinentalen Nordwesteuropa nasser wurden, wurden sie in Feuerland trockener – in beiden Fällen möglicherweise die Folge dramatischer Verschiebungen von Feuchtigkeit liefernden Winden in Richtung Äquator.

Diese Extremperioden waren abrupte globale Ereignisse“

Diese Extremperioden fielen zusammen mit Perioden, von denen bekannt ist, dass die Sonne ungewöhnlich ruhig war. Prof. Frank Chambers, Leiter des Centre for Environmental Change and Quaternary Research an der University of Gloucestershire, der Leitautor des Forschungsberichtes war, sagte:

„Sowohl Skeptiker als auch Anhänger der Globalen Erwärmung können Unterstützung für sich aus dieser Arbeit ableiten. Unsere Studie ist wichtig, weil unsere Daten zeigen, dass die extremsten Phasen gleichzeitig in der nördlichen und der südlichen Hemisphäre aufgetreten waren, während es viele unterschiedliche Schätzungen gibt hinsichtlich des Beginns und des Endes der Kleinen Eiszeit in verschiedenen Gebieten der Welt. Diese Extremperioden waren abrupte globale Ereignisse. Möglicherweise hingen sie zusammen mit plötzlichen Verschiebungen der Westwindzone in Richtung Äquator auf der Südhemisphäre sowie der Zugbahnen der atlantischen Tiefdruckgebiete in der Nordhemisphäre. Die gleichen Verschiebungen scheint es abrupt auch zuvor gegeben zu haben wie z. B. vor 2800 Jahren, als die gleiche synchrone, aber entgegen gesetzte Reaktion in Mooren in Nordwesteuropa gezeigt werden konnte im Vergleich mit dem südlichen Südamerika.

Es scheint, dass die solare Ruhe verantwortlich war für die extremsten Phasen der Kleinen Eiszeit, was impliziert, dass die solare Variabilität manchmal eine wichtige Rolle bei Klimaänderungen spielt. Eine Änderung der Sonnenaktivität kann beispielsweise auch für den Anstieg der globalen Temperaturen nach Ende der Kleinen Eiszeit in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts verantwortlich gewesen sein. Allerdings kann die Sonnenaktivität allein nicht die globalen Temperaturtrends nach 1970 erklären, vor allem nicht den globalen Temperaturanstieg während der letzten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, den das IPCC zunehmenden Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre zugeordnet hat“.

Prof. Chambers fasst zusammen: „Ich muss betonen, dass unsere Forschungsergebnisse nur für den Zeitraum von vor 3000 Jahren bis zum Ende der Kleinen Eiszeit interpretierbar sind. Das ist der Zeitraum, auf den sich unsere Forschungen konzentriert haben. Im Licht unserer Untermauerung der Auswirkungen ,Großer solarer Minima‘ auf globale Klimate der Vergangenheit kann jedoch darüber spekuliert werden, ob der gegenwärtige Stillstand der ,Globalen Erwärmung‘ von jenen, die hinsichtlich der Klimaprojektionen des IPCC skeptisch sind, nicht zumindest teilweise einem entgegengesetzt wirkenden Effekt verringerter Sonnenaktivität geschuldet ist, wie er im jüngsten Sonnenfleckenzyklus zum Ausdruck kommt“.

Dies ist ein eindrucksvolles Stück Klimaforschung. Warum also wurde dem nicht mehr Aufmerksamkeit seitens der Medien zuteil? Ist es zynisch anzunehmen, dass enthusiastisch darüber berichtet wird, dass die Sonne kaum Einfluss auf zeitweilige Klimaänderungen hat, wohingegen Arbeiten, die in die entgegengesetzte Richtung weisen, einfach übersehen werden? Die Presseerklärung im Zusammenhang mit diesen jüngsten Forschungen ging als E-Mail an Hunderte Journalisten, von denen Viele bei Online-Medien arbeiten, wo es keine Restriktionen bzgl. Länge gibt wie es in Printmedien der Fall ist. Warum also wurde die Studie fast universell ignoriert?

Link: http://www.thegwpf.com/the-global-little-ice-age/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erstes reines Atomstromangebot in Deutschland

„Max Atomstrom“ liegt zwar voll auf Linie des Klimalarmismus, schwimmt aber nicht auf der „erneuerbaren“ Ökowelle mit, was hierzulande schon bemerkenswert ist. Auch ist klar, dass zumindest teilweise auch "virtueller" Atomstrom angeboten wird: Es werden im Ausland Zertifikate zugekauft, so dass man sich mit einem bestimmten Erzeugungslabel schmücken kann – also der gleiche Trick wie beim den „100% erneuerbaren“ Angeboten. Die Strompreise bei „Max Atomstrom“ sind nach erstem Augenschein ca. 5-10 Prozent über denen der preiswertesten Anbieter, aber man könnte damit immerhin ein Zeichen setzen, und vielleicht sinken die Preise ja auch durch regen Zulauf.

Und wer weiß, vielleicht macht das Beispiel ja Schule, und es traut sich bald der nächste, reinen Atomstrom anzubieten, vielleicht sogar ohne Klimareligion als Hintergrund. Hier der Originalartikel aus Spiegel Online (SPON) vom 1.Dez.2014.

Zur EIKE-Atomstrom-Initiative http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/ich-will-100-kernkraftstrom-wer-macht-mit/,

zur Nuklearia-Initiative http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/kernenergie-freunde-starten-petition-fuer-atomstrom-tarif/,

zu Max Atomstrom https://maxatomstrom.de

und zur SPON-Meldung http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/atomstrom-erster-tarif-nur-mit-kernenergie-a-1005913.html




Abschied von der Versorgungssicherheit Deutschlands Stromversorgung ist nicht mehr zu retten

Diese frohe Kunde konnte ein sichtlich erfreuter ARD-„Energieexperte“ Jürgen Döschner, WDR-Fernsehjournalist und Eurosolar-Preisträger, schon im Frühstücksfernsehen am Morgen des ersten Dezembers Millionen von Fernsehzuschauern verkünden. Nach jahrzehntelangem Dauerbeschuss durch Medien, Politik und zahllose „Umwelt“-Organisationen von Greenpeace bis zum BUND hat der größte deutsche Energieversorger die weiße Flagge gehisst. Seinem Beispiel werden die anderen drei „großen“ der Branche wohl in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls folgen. Im Lager der grünsozialistischen Kohle- und Kernkraftgegner werden in nächster Zeit wohl die Champagnerkorken knallen. Doch das ist etwas verfrüht, denn in Wirklichkeit ist Deutschland mit diesem Ereignis dabei, sich aus dem Kreis der modernen Industrienationen zu verabschieden.

Alles andere als eine Spontanentscheidung

An dem jetzt bekannt gegebenen Entschluss sind zwei Dinge bemerkenswert: Der Zeitpunkt und die Tatsache, dass es sich nicht um eine Entscheidung des Vorstands, sondern des Aufsichtsrats handelt. Der Zeitpunkt ist deshalb von Belang, weil er genau drei Tage vor einer entscheidenden Kabinettssitzung stattfand, auf der grundsätzliche Beschlüsse zur Energie- und Klimapolitik der nächsten Jahre gefällt werden sollen. Dazu gehören insbesondere Vorgaben an die Stromkonzerne zur weitergehenden Verringerung ihres CO2-Ausstoßes. Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte die Energiewirtschaft dazu erst vor wenigen Tagen ins Gebet genommen und gefordert, dass sie ihre CO2-Emissionen bis 2020 um rund 22 Mio. Tonnen zurückfährt. Die Tatsache, dass man bei E.ON jetzt den Kabinettsbeschluss erst gar nicht abgewartet hat zeigt, dass man nicht mehr glaubt, auf die Entscheidungen der Politik noch Einfluss nehmen zu können.

Der zweite wesentliche Aspekt des Beschlusses ist der, dass er vom Aufsichtsrat gefasst wurde. Im Unterschied zum Vorstand befasst sich der Aufsichtsrat eines Unternehmens nicht mit dem Tagesgeschäft. Seine vorrangige Aufgabe ist die Kontrolle des Vorstands. Darüber hinaus hat er auch Beratungsfunktion, d.h. er beeinflusst die langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die jetzige Entscheidung ist daher sicher über einen längeren Zeitraum gereift und zeigt, dass sich das Unternehmen dauerhaft auf den jetzigen Kurs festgelegt hat. Man hat die Hoffnung auf eine Rückkehr der Energiepolitik zu früheren Verhältnissen offensichtlich endgültig aufgegeben.

Gründe für den Rückzug

Für jeden, der die deutsche Energiepolitik der letzten Jahrzehnte beobachtet hat, sind die Gründe für den jetzt vollzogenen Ausstieg aus der konventionellen Energieerzeugung leicht nachvollziehbar. Die Politik setzt flächendeckend auf die sogenannte „Energiewende“. Man hat dafür gesorgt, dass ungeheure Summen in den Aufbau gigantischer Kapazitäten für die Stromerzeugung aus Solar-, Windenergie- und Biogasanlagen gesteckt wurden und subventioniert diese mit 20jährigen Abnahmegarantien zu überhöhten Preisen. Inzwischen sind in Deutschland rund 82.000 MW entsprechender Erzeugungskapazität am Netz: Solar 38.750 MW, Wind 35.600 MW und Biomasse 8.100 MW. Bei entsprechender Wetterlage überschwemmen diese den Markt mit subventioniertem Strom, so dass die Börsenpreise seit Jahren kontinuierlich fallen und inzwischen die Rentabilitätsgrenze fast aller konventionellen Kraftwerkstypen unterschritten haben. Doch obwohl die Kraftwerksbetreiber beispielsweise in Süddeutschland mittlerweile 3.680 MW an konventioneller Kraftwerkskapazität zur Stilllegung angemeldet haben, verweigert die Politik ihnen bei rund 72 % das Abschalten, weil diese Kapazitäten dann benötigt werden, wenn Sonne und Wind mal wieder schmollen. Die Kernkraftwerke sind zum Tode verurteilt, und die Kosten für Abbau und Endlagerung werden durch ständig neue Manöver wie die Abkehr von Gorleben als Endlager und dem Neustart des ganzen Prozesses der Endlagersuche nach oben getrieben. Damit sind Stilllegungskosten für die Konzerne zu einem nicht mehr kalkulierbaren Risiko geworden. Vorschläge der Energieerzeuger zu einer Anpassung der Marktmechanismen hin zu einem Kapazitätsmechanismus, bei dem die Bereithaltung von Kraftwerksleistung für den Ausgleich zu geringer EE-Stromproduktion honoriert werden sollte, wurden von der Bundesregierung abgebügelt. Zudem haben die vier „großen“ Kraftwerksbetreiber schon vor Jahren ihre Lobbyorganisation verloren, weil im BDEW inzwischen Stadtwerke, deren Politik von grünroten kommunalen Verwaltungen diktiert wird, das Sagen haben. 

Konsequenzen

Mit dem Abschied der Energiekonzerne ist Deutschlands Energiepolitik am Ende. Man hat einen Punkt überschritten, der in der Fliegersprache „Punkt ohne Wiederkehr heißt“, weil der verbliebene Kraftstoff nicht mehr reicht, um wieder an Land zu kommen.

Innerhalb weniger Jahre dürfte die konventionelle Energieerzeugung in Deutschland vollends zusammenbrechen. Nur die „großen Vier“ verfügten bisher über die Kapazitäten zur konventionellen Stromerzeugung, die das Netz stabilisieren können, wenn es zu Störungen oder zum Einbruch der EE-Erzeugung bei Dunkelheit und Windstille kommt. Und im Unterschied zu Solarkönigen und Windbaronen haben sie eine gesetzlich verankerte Versorgungspflicht. Der jetzt verkündete Rückzug bedeutet im Prinzip nichts anderes als die Verabschiedung aus dieser Verpflichtung zur Sicherung einer kontinuierlichen und bezahlbaren Stromerzeugung. Die deutsche Energiewendepolitik ist damit definitiv und unwiderruflich in der Sackgasse gelandet. Auf der einen Seite wird man den sinnlosen weiteren Ausbau der „Erneuerbaren“ nicht stoppen können, weil die entsprechenden Lobbies in allen Gruppierungen und Schichten sowie in den Medien einfach zu starke Positionen innehaben. So haben die Grünen, obwohl sie im Bundestage in der Opposition stehen, im Bundesrat zusammen mit ihren Komplizen aus der SPD eine komfortable Sperrminorität.

Auf der anderen Seite können die konventionellen Stromerzeuger nicht mehr. Sie können mit den vorhandenen Kraftwerken ihre Kosten nicht mehr hereinholen, während die Politik sich ungerührt immer noch neue Zusatzbelastungen und Folterinstrumente ausdenkt. Es wird keine neuen Investitionen in konventionelle Kraftwerke mehr geben, und man wird die Stilllegung der vorhandenen Kapazitäten forcieren, indem man sie „auf Verschleiß“ fährt. Ein kaputtgejuckeltes Kraftwerk steht eben still, da kann auch die Bundesnetzagentur soviel verbieten, wie sie will. Notfalls gehen die „Bad Kraftwerke“ dann eben pleite. Ein geordnetes Umschwenken ist nicht mehr möglich, da die Politik keinerlei Anzeichen für eine Einsicht zeigt. Alle politischen Parteien von CDU bis Linke sind gleichermaßen in die Sache verstrickt und kämen nicht mehr ohne Gesichtsverlust heraus. Dass auch die Öffentlichkeit und die Finanzwirtschaft diese Zusammenhänge nicht erkennen können oder werden zeigt sich daran, dass die E.ON-Aktie nach der Ankündigung um mehr als 4,5 % nach oben geschossen ist, und das an einem schwachen Börsentag. Gute Nacht, Deutschland…

Fred F. Mueller




Trotz UN-Lima Klimakonferenz, die Klimakatastrophe interessiert keinen mehr – Medienstudie zeigt Desinteresse von Medien – Zuschauer/Leserinteresse unterhalb der Wahrnehmungsschwelle

Der mdr sendete am 29.11.14 den ersten Teil einer Serie, die er reißerisch „Echt – Klima vor der Katastrophe!? – Die Lange Nacht des Klimawandels“ benannte. Die Serie wird, so ist zu lesen, in  zwei langen Nächten ausgestrahlt, um die gefühlt hundertste UN-Klimakonferenz -diesmal im warmen Lima- publizistisch gebührend zu unterstützen.

Nun sind Sachsen und Thüringer- also die Einwohner der Hauptsendegebiete der in Leipzig ansässigen ARD Anstalt, seit langem bekannt dafür, dass sie eher zu den Pfiffigen im Lande gehören, und daher wohl mehr zur Avantgarde als zu den Nachtwächtern zählen.  Beim mdr sieht man das wohl anders, oder man hat es auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch nicht so recht mitbekommen, oder es sind ihm vielleicht auch die interessanten Themen ausgegangen. Anders ist nicht zu erklären, warum dessen hochbezahlte Redakteure die zigfach weidlich abgelutschte Klamotte von der drohenden Klimakatastrophe wieder auftischen. Dass der sich als Intellektuellen Sender verstehende Arte, mit genussvoller Ankündigung durch den notorischen Volkserzieher und Klimaalarmisten Claus Kleber vom zdf „heute Journal“, dies ebenfalls – fast zeitgleich versucht- ändert nichts an der Verstaubtheit derselben.

Denn von den dortigen Verantwortlichen auch nach 18 Jahren unbemerkt, hat sich der Trend der „Welttemperatur“ nicht weiter erhöht, noch stürmten weder mehr Stürme, noch gab es mehr Starkregenfälle, noch Überschwemmungen, noch Dürren. Alles wie immer, im langjährigen Mittel sogar eher weniger und/oder schwächer. Was auch dem Rückversicherer  Munich Re goldene Gewinne bescherte, weil dieser seit Jahren kräftig die Prämien erhöht, mit der falschen Begründung von der drohenden Zunahme von "Extremwettern"

Und das obwohl der nur mittels Indizien angeklagte und bereits ohne Beweise verurteilte vermeintliche Hauptschuldige -die CO2 Konzentration- in all den Jahren weiter kräftig anstieg.

Abbildung 1: Globale Mitteltemperatur von 1997 bis September 2014; bestimmt mittels Satellitenprojekt RSS, sowie Trendentwicklung derselben. Seit über 18 Jahren kein Anstieg. Dahinter (graue Kurve) der Anstieg der CO2 Konzentration. Zur Erinnerung. Das IPCC wurde 1988 bereits 10 bis 12 Jahre nach dem Minianstieg der 80er Jahre gegründet.

Komm´ mir nicht mit Fakten, meine Meinung steht“ heißt ein altes Sprichwort bei den pragmatischen Engländern. 

Aber es war schon immer schwer für Zeitleser und Artegucker zuzugeben, wie deutsche Studienräte, die dafür allerdings ins Schlaf- oder Gästezimmer umziehen müssen, damit niemand, der zufällig zu Besuch kommt, sieht, dass sie sich wie alle anderen auch, am Abend den Niederungen des Fernsehens ergeben, dass sie mit ihren theoretischen Vermutungen über das echte Leben falsch liegen.

Trotzdem wird die Zuschauerfrequenz beim mdr – wie auch bei Arte- wohl nicht nur wegen der sehr späten Ausstrahlung (ab 23.35 Uhr), bei der für ihren Lebensunterhalt hart arbeitende Menschen längst im Bett liegen, sehr gering sein, sondern auch durch die Anmoderation des mdr Wetterfroschs Thomas Globig. (hier bei ca. 13:00 min)  Der wagte es im Wetterbericht zuvor auf eben diesen misslichen Umstand hinzuweisen, und schonte auch die Dresdner nicht, bei denen der Temperatur-Trend der letzten 15 Jahre eindeutig nach unten, in Richtung kälter, weist. 

Abbildung 2 mdr Meteorologe Thomas Globig, bei der Verkündung das es weltweit keinen Temperaturanstieg mehr gibt, und dem Hinweis auf Dresden mit Abkühlung seit 15 Jahren.

Also werden auch diese krampfhaften Versuche die Klimakatastrophe in der medialen Aufmerksamkeit zu halten nichts fruchten. Und dies zeigen auch die Untersuchungen von Mediatenor vom 27.11.14

 

Abbildung.3 aus Mediatenor Bericht Vergleich Berichterstattung Klimathemen zu Energiethemen

Zitat: Die deutschen Meinungsführer-Medien berichten über Klima entlang der Agenda, die Institutionen wie der Weltklimarat oder die EU setzen. Aus eigenem Antrieb der Redaktionen findet das Thema nur selten den Weg in die Medien. Auch im Nachgang des Atomunglücks von Fukushima, dem eine Naturkatastrophe vorausgegangen war, hat sich das langfristig nicht geändert.

„Die Redaktionen haben nach Fukushima die Energiedebatte in den Vordergrund gestellt und die Klimadiskussion vernachlässigt“, sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International. „Der Ausstieg aus der Atomkraft beherrschte die Berichterstattung. Dabei ging die Debatte darüber unter, welche Gefahr von Naturkatastrophen wie Tsunamis ausgeht, die, wie im Fall von Fukushima, den Atomunfall erst herbeigeführt hat.“ 

Media Tenor hat für diese Studie alle 283.666 Berichte in neun deutschen Meinungsführer-Medien zwischen Januar 2009 und November 2014 ausgewertet, davon 1.002 zum Themengebiet Klimawandel/Klimaschutz sowie 4.201 zum Themengebiet Energie. Im Zeitraum 17.12.2013-20.11.2014 hat Media Tenor alle 952 Berichte zum Thema Klimawandel/Klimaschutz in 19 deutschen Meinungsführer-Medien ausgewertet.

Da haben wir es schwarz auf weiß. Das Klimathema interessiert kein Schwein mehr so richtig. Die Berichterstattung blieb fast durchgehend unter der Wahrnehmungsschwelle, finden etwas bedauernd die Autoren der Studie.

Umso mehr Beachtung fand, angeheizt durch die Havarie der Fukushima Kernkraftwerke, das Energiethema. Obwohl allein die Opferzahlen durch die Explosion der Gasbohrstelle Piper Alpha im Jahre 1988 so viele Todesopfer gefordert hatte wie die Kernkraft-Industrie in ihrer gesamten Geschichte. Bizarrerweise hat aber keine Nation den Gasverbrauch eingeschränkt[1].

Mit ihrem rasanten Schwenk zum abrupt schnellen Ausstieg aus der Kernenergie hat Kanzlerin Merkel, das bis dato so hindümpelnde Energiethema ganz nach vorne gebracht. Die Menschen merken jetzt schneller, dass es sog. „Erneuerbare“ Energien nicht gibt, ihnen wohl aber auf diese Weise in noch nie gekannter Weise das Geld aus der Tasche gezogen wird. Sie kostet jährlich 20 bis 30 Milliarden €, ohne dass ein entsprechender Gegenwert geschaffen wird. Die gute Nachricht jedoch ist, dass viele Geld ist nicht verschwunden, es landet nur in den Taschen weniger. Mit Prokon als jüngstem Paradebeispiel.

Die Einführung zur Studie von Mediatenor können Sie sich als pdf im Anhang herunterladen


[1] Bei den bislang drei „Katastrophen“ – Three Mile Island, Tschernobyl und Fukushima beträgt die wissenschaftlich verifizierte Todesrate aller drei Unfälle Null, 56 und Null: Eine Bilanz, um die sie andere Energie-Industrien einschließlich Erneuerbarer nur beneiden können*).Quelle: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/spitzen-ingenieure-bei-google-erneuerbare-energie-funktioniert-einfach-nicht/

Related Files




Unterwasser-Roboter findet überraschend dickes Meereis um die Antarktis

Bild rechts: Unterschiedliche Dicke des Meereises in der Bellingshausen-See vor der Antarktis. Offenes Wasser erscheint schwarz; älteres Meereis ist mit hell leuchtendem Schnee überdeckt, und dickes Eis erscheint grau. Bild: Michael Studinger/NASA

Die Entdeckung ist ein weiteres Puzzlesteinchen zum anhaltenden Mysterium des sich immer weiter ausdehnenden antarktischen Meereises (hier). Den Klimamodellen zufolge sollte das Eis in dem Gebiet wegen der globalen Erwärmung jedes Jahr weiter schrumpfen. Stattdessen zeigen Satellitenbeobachtungen eine stetig weitergehende Ausdehnung, die während der letzten drei Winter neue Rekorde gesetzt hat. Gleichzeitig ist der Eisschild auf dem Kontinent im Schmelzen und im Rückzug befindlich.

Die Messung der Dicke des Meereises ist ein unabdingbar notwendiger Schritt zum Verständnis, wodurch das Wachstum des Meereises ausgelöst wird, sagte der Mitautor der Studie Ted Maksym, ein Ozeanograph an der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts. Die Klimawissenschaftler müssen in Erfahrung bringen, ob die Ausdehnung des Meereises auch einhergeht mit einer Verdickung unter Wasser. (Album: erstaunliche Fotos vom antarktischen Meereis).

„Falls wir nicht wissen, wie viel Eis dort liegt, können wir nicht die Modelle validieren, die wir verwendet haben, um das globale Klima zu verstehen“, sagte Maksym Live Science. „Es sieht so aus, als ob es dort große Gebiete mit dickem Eis gibt, die möglicherweise nicht berücksichtigt worden sind“.

Die Ergebnisse wurden am 24. November in dem Journal Nature Geoscience veröffentlicht.

Und weiter sagte er: „Genau wie bei normalen Eisbergen liegt der allergrößte Teil des Meereises unter Wasser, versteckt vor dem Blick der Satelliten, die die jahreszeitlichen Schwankungen des Meereises beobachten. Und Messungen direkt von Schiffen oder durch Bohrungen sind schwierig, weil das dickste Eis auch am schwersten zu erreichen ist.

Die Forscher sind an Bord eines Eisbrechers über eine Woche lang in 6 Meter dickem Packeis eingeschlossen gewesen, nachdem eine offene Rinne ihnen den Zugang zu dem dicken Eis verschafft hatte. Offensichtlich war das riskant, und wir sind stecken geblieben, bis sich die Windrichtung erneut geändert hat“.

Eisvermessung mit Schall

Während der letzten vier Jahre hat die internationale Forschergruppe die Untergrenze des Meereises mit einem Unterwasser-Roboter vermessen (hier), und zwar während zwei Forschungsfahrten vor der Küste der Antarktis. Ein solches Fahrzeug kann bis in Tiefen von 30 Metern abtauchen und ist bestückt mit einem aufwärts gerichteten Sonar, womit die Kartographierung durchgeführt worden ist.

 

Abbildung: Der Unterwasser-Roboter wird für den Tauchgang vor der Antarktis startklar gemacht. Foto: Peter Kimball, WHOI

Noch einmal Maksym: „Mit einem solchen Gerät kann man unter das Eis schauen, das entweder sehr schwer zugänglich oder schwierig zu erbohren ist, und wir fanden in jedem Gebiet einiges an wirklich dickem Eis, dicker als es irgendwo sonst gemessen worden ist“.

Fast das gesamte Meereis, das sich im antarktischen Winter bildet, schmilzt im Sommer wieder ab, was die Wissenschaftler zu der Annahme führte, dass das Eis niemals zu großer Dicke anwachsen könne. Frühere Studien haben gezeigt, dass das Eis etwa 1 bis 2 Meter dick ist mit einigen wenigen Stellen, an denen es bis zu 5 Meter dick ist. Zum Vergleich, der größte Teil des arktischen Meereises ist doppelt so dick (2 bis 3 Meter), wobei einige Regionen mit 4 bis 5 Meter dickem Eis bedeckt sind. (Hier: 50 erstaunliche Fakten zur Antarktis)

Die Unterwasser-Messungen (hier) wurden stichprobenartig durch Bohrungen und Messungen von Schiffen aus überprüft. Sie zeigen, dass die mittlere Eisdicke um die Antarktis deutlich größer ist als früheren Schätzungen zufolge. Im Mittel betrug die Eisdicke 1,4 bis 5,5 Meter. In den drei überwachten Regionen stellte der Roboter fest, dass deformiertes, verdicktes Eis mindestens die Hälfte oder bis zu 76% des Gesamt-Eisvolumens ausmacht.

Maksym: „Unsere Studie zeigt, dass wir offenbar einiges dieses dicken Eises nicht auf der Rechnung haben, und wir müssen versuchen, das zu berücksichtigen bei dem Versuch zu vergleichen, was die Modelle und Satelliten einerseits und die Beobachtungen vor Ort andererseits zeigen“.

Das dickste während der Messkampagne vermessene Eis war etwa 20 Meter dick, und zwar in der Bellingshausen-See. In der Weddell-See betrug die maximale Eisdicke über 14 Meter und vor der Küste des Wilkes-Landes war das Eis fast 16 Meter dick.

Die nächsten Schritte

Diese dicken, schroffen Eisschollen würden ohne die starken Winde rund um die Antarktis von West nach Ost wahrscheinlich nicht existieren, sagten die Forscher. Winterstürme türmen das Eis auf, Gefrierprozesse und Verformungen der Bruchstücke führen zu neuem, dickerem Eis. Das Eis kann ungeheure Kraft entfalten, falls man es mit diesen starken Winden zu tun hat. Der Wind ist wie ein Akkordeon; er streckt und presst das Eis immer wieder auseinander und zusammen.

Der nächste Schritt der Forscher besteht darin zu messen, wie viel antarktisches Eis dieses dicke Eis repräsentiert. Maksym sagte, es „könnte ein wirklich bedeutender Anteil“ sein.

Das Wachstum des Meereises um die Antarktis (hier) lag im Mittel bei 1,2 bis 1,8 Prozent pro Dekade, und zwar zwischen 1979 und 2012. Dies geht aus dem 5. IPCC-Zustandsbericht hervor. Die Zunahme konzentriert sich vor allem im Ross-Meer in der Westantarktis. Meereis in den nahe gelegenen Gebieten der Bellingshaus-See und der Amundsen-See hat signifikant abgenommen. Die Forscher vermuten, dass diese regionalen Unterschiede stärkeren Winden oder verstärktem Schmelzwasserabfluss aus dem antarktischen Eisschild geschuldet sind, oder einer Kombination aus beiden Faktoren.

Link: http://www.livescience.com/48880-antarctica-sea-ice-thickness-mapped.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Windkraft – das gewaltigste Naturzerstörungswerk seit 200 Jahren

Ja: Dort ist Deutschland, das artenreichste Land Europas, das gerade seine noch 2011 von der UNESCO als Weltnaturerbe gewürdigten Wälder mit den darin lebenden Tieren opfert – und das mit unfassbarer Rücksichtslosigkeit. Gerade waren Wildkatze und Luchs zurückgekehrt. In Wälder, die nun großflächig – und oft schon „vorsorglich“, damit man rasch bauen kann – dem Erdboden gleichgemacht werden (in Wahrheit bleibt nach den meist angewandten Methoden nicht einmal der Waldboden erhalten). Der ländliche Raum blutet gerade mehr aus als durch jedes andere Ereignis in den letzten 200 Jahren. Und wenn sich niemand findet, der dem wirksam entgegentritt, steht uns noch das Vielfache des bisherigen Zerstörungswerks bevor. Alle Konzepte der bisherigen Landesentwicklungsplanung, den ländlichen Raum aufzuwerten und der Entvölkerung entgegenzuwirken, werden konterkariert. Wer zieht schon „ins Grüne“, um dann in einer Industrielandschaft mit Immissionen wie Infraschall, Lärm und Schattenschlag zu leben? Immobilieneigentum von unbeteiligten Eigentümern wird auf diese Weise in Milliardenhöhe entwertet, deren Altersvorsorge ein großer Teil der Substanz genommen. Es handelt sich um eine Form der äußerst problematischen Enteignung zugunsten privater Dritter (ich komme darauf zurück) – dem steht oft ein Taschengeld gegenüber, das die planenden Kommunen von den Windkraftunternehmern einstreichen dürfen. Wiederum ist es auch eine Art von Mischfinanzierung, die dem Wahnsinn Methode gibt: Die Kommunen, die sich aufgrund chronischer Unterfinanzierung nicht mehr anders zu helfen wissen, verkaufen ihre Natur, ihre Tiere, aber auch die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Bürger (wird ausgeführt), um Kleckerbeträge aus den von den kleinen Stromkunden gespeisten Subventionstöpfen abbekommen zu können. Das ist eine Form des „goldenen Zügels“, mit dem man von oben eine letztlich nutzlose Ideologie umsetzt, auf die sich Politiker aufgrund mangelnder Kompetenz festgefahren haben. Ich würde es nicht so deutlich schreiben, hätte ich nicht schon viele Bürgermeister Dinge sagen hören wie: „Ihr wollt ein neues Dach auf dem Sportheim? Dann müsst Ihr Windräder stellen!“. Oder sie wollen sich an den Rädern auf dem eigenen Gebiet sogar beteiligen, um die Gemeindekasse zu sanieren. Wenn die Projekte dann umgesetzt sind, ist die Enttäuschung über den finanziellen Misserfolg riesengroß.

Erst dann erkennt man das nutzlose Opfer an der eigenen Naturlandschaft, der man beim Planen nur eine „mindere Schönheit“ bescheinigt hat. Das Opfer an den Tieren von Wald und Feld, die man als „nicht nachgewiesen“, „nicht schutzwürdig“ bzw. „nicht windkraftrelevant“ abgetan hat. Das Opfer, das die eigenen Einwohner zu bringen haben, deren Gesundheits- und Eigentumsinteressen man beim Planen gnädig „zur Kenntnis genommen“ aber für unmaßgeblich befunden hat. Opfer, die man bringt für eine reine Ideologie. Die grundlegende Wahrheit, die man endlich erkennen muss, heißt doch: Strom, der zur falschen Zeit am falschen Ort produziert wird, ist weniger wert als null. Die Ideologie der Energiewende kann man leicht auf den Boden der Tatsachen zurückholen, wenn man sich einige grundsätzliche Fragen stellt: Warum stehen wesentlich mehr Windräder still als laufen? Warum wurde der älteste Block des französischen Atomkraftwerks Cattenom wieder voll angefahren, anstatt wie geplant stillgelegt zu werden? Warum bezahlt der deutsche Stromkunde für stillstehende Kraftwerke? Warum bezahlt der deutsche Stromkunde für die Abgabe von Energie in das Ausland? Die Antwort hierauf, die noch ausgeführt wird, heißt kurz gesagt: Mangelnde Grundlastfähigkeit.

Dem somit für den Klimaschutz (wie näher gezeigt werden wird) irrelevanten Aufbau von großen Windkraftanlagen, steht ein hoher zu zahlender Preis gegenüber:

– Zunächst wird untersucht, welche Auswirkungen die Windenergieanlagen auf den Menschen haben, insbesondere unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes. Besonders problematisch ist hierbei der Infraschall. Dabei handelt es sich um nicht hörbare niederfrequente Schallwellen, deren gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Tier von der Medizin und Zivilgerichtsbarkeit mittlerweile anerkannt, aber von der Verwaltung und den Verwaltungsgerichten unter Verweis auf die veraltete TA Lärm ignoriert werden. Diese Problematik des Infraschalls wird eingehend untersucht, indem der Stand der medizinischen Forschung dargestellt und mit der Auffassung der Verwaltung verglichen wird.

– Daneben wird auch der Schutz des Eigentums eine wichtige Rolle spielen. Alleine die Planung von Windenergieanlagen in der Nachbarschaft schreckt bauwillige Interessenten ab und läßt die Grundstückspreise sinken. Gesprochen wird von Wertverlusten von ca. 40 Prozent bis hin zur völligen Unverkäuflichkeit eines Hausgrundstücks.

– Hiernach widme ich mich dem Tierschutz. Ein besonderes Augenmerk wird auf die aktuelle Rechtsprechung zum signifikant erhöhten Tötungsrisiko nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 Bundesnaturschutzgesetz gelegt. Das insbesondere bezüglich des Rotmilans, einer seltenen Vogelart, die unter einem besonders strengen Artenschutz steht und für deren Schutz Deutschland als Brutgebiet die Hauptverantwortung zufällt. Neben den Auswirkungen auf den Menschen und die Tierwelt sind es aber auch tiefgreifende Einschnitte in die Landschaft, die eine strengere Auswahl der Vorrangflächen gebieten. Insbesondere Kahlrodungen von Wäldern werfen waldrechtliche und naturschutzrechtliche Probleme auf, die sogar straf- und ordnungswidrigkeitenrechtliche Dimensionen haben.

– Aber auch hinsichtlich der Rechtsschutzmöglichkeiten von Naturschutzverbänden, Bürgerinitiativen und privaten Umweltschützern lassen sich interessante europarechtliche Entwicklungslinien aufzeigen, aufgrund derer man Deutschland zu einer Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit bringen könnte, statt es bei einer Umsetzung der politischen Ideologie „auf Teufel komm raus“ zu lassen.

An dieser Stelle darf ich dem Leser versichern, dass ich ein großer Freund einer intelligenten und wirksamen Nutzung von alternativen Energien, intelligenten Netzen sowie von Energieeinsparmöglichkeiten bin. Leider werden die hierzu notwendigen Entwicklungen zugunsten einer sinnlosen und zerstörerischen Subventionspolitik vernachlässigt. Auch hierauf soll im folgenden ein kurzer Seitenblick gerichtet werden.

Prof. Dr. Michael Elicker ist Staatsrechtslehrer  an der Universität des Saarlandes und Rechtsanwalt  in Luxemburg. Mit ihren deutschen Büros
in Saarbrücken und Ramstein/Pfalz hilft die Kanzlei Prof. Elicker im Interesse von Natur und Mensch bei der Bekämpfung des rechtsstaatswidrigen Windrad-Wahns.

Der Beitrag wurde vom Blog des Deutschen Arbeitgeber Verbandes übernommen