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Europäische Energiepolitik vor dem US-Senat

Anhörung vor dem Committee on Environment and Public Work des US-Senats

Bezug: Der Super Pollutants Act 2014 (S. 2911) [etwa: Gesetz über Super-Verschmutzer]

Washington DC, 2. Dezember 2014

The Global Warming Policy Foundation

Ich möchte mich zunächst dem Vorsitzenden und dem Komitee für die Gelegenheit bedanken, vor diesem Komitee zu den hohen Risiken und Kosten einseitiger Klimapolitik Stellung nehmen zu dürfen.

Ich bin Direktor der Global Warming Policy Foundation (GWPF), einer unabhängigen, registrierten, nicht-kommerziellen, in London ansässigen Denkfabrik. Die GWPF ist zwar hinsichtlich der umstrittenen Wissenschaft der globalen Erwärmung völlig offen, ist aber zutiefst besorgt hinsichtlich der Kosten und anderer Implikationen einer Klimapolitik, die gegenwärtig in UK und von anderen Regierungen auf der Welt verfolgt wird.

Seit Gründung der GWPF im House of Lords im Jahre 2009 hat die Organisation die ökonomischen, sozialen und industriellen Implikationen einer einseitigen Klimapolitik in UK und der EU genau untersucht.

Die Europäische Klimastrategie fußt auf zwei grundlegenden Hypothesen: Erstens, dass die globale Erwärmung eine starke Bedrohung war, die man ohne Verzögerung verhindern müsse, egal zu welchen Kosten; und zweitens, dass der Welt die fossilen Treibstoffe ausgehen, was bedeutete, dass Öl und Gas immer teurer und die erneuerbare Energie damit wettbewerbsfähig werden würde. Beide Mutmaßungen haben sich jedoch als falsch herausgestellt, und als Konsequenz macht sich in der EU zunehmend die Erkenntnis breit, dass unsere einseitige Klimapolitik fehlgeleitet und ökonomisch schädlich ist. Der zunehmende Schaden dieses Alleingangs auf die ökonomische Stabilität in Europa und die graduelle Aufgabe der Einseitigkeit ist Gegenstand meiner Ausführungen.

Einseitige EU-Klimapolitik seit dem Jahr 2000

Die Europäische Union EU hat sich lange einseitigen Bemühungen verschrieben, gegen die Klimaänderung vorzugehen. Während der letzten 20 Jahre wähnte sich Europa in der Pflicht, ein Beispiel in Gestalt einer radikalen heimischen Klimapolitik zu setzen.

Die europäischen Führer waren davon überzeugt, dass die Entwicklung einer Low-Carbon-Ökonomie auf der Grundlage von Erneuerbaren Europa einen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde. (1)

Eingebettet in dieses politische Klima haben die Regierungschefs der EU im März 2000 die so genannte Lissabon-Strategie auf den Weg gebracht mit dem Ziel, Europa zur „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Ökonomie der Welt zu machen, die in der Lage ist, nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem sozialem Zusammenhalt zu verknüpfen“.

Drei Monate später, im Juni 2000, rief die Europäische Kommission das European Climate Change Program (ECCP) ins Leben, innerhalb dessen der EU-Beitrag zum Kyoto-Protokoll entwickelt wurde. Im Jahre 2002 stimmte die EU (2) dem Kyoto-Protokoll zu und verpflichtete sich zur kollektiven Reduktion von Treibhausgasemissionen bis 8% unter das Niveau von 1990, und zwar bis zum Zeitraum 2008-2012, wie es das Kyoto-Protokoll verlangte.

Heute, 14 Jahre, nachdem die EU diese Schlüsselziele übernommen hatte, befinden sich die Ökonomien der meisten EU-Mitgliedsstaaten im Stillstand oder schrumpfen. Vorige Woche hat die OECD davor gewarnt, dass die krisengeschüttelte EU eine massive Bedrohung der Weltwirtschaft sei (3).

Jüngste UN-Klimagipfel zeigen, dass es keine Aussichten auf ein gesetzlich bindendes internationales Abkommen gibt, Treibhausgasemissionen zu begrenzen, geschweige denn zu reduzieren. Wegen des Fehlens eines bindenden Abkommens führen alle einseitigen politischen Maßnahmen unausweichlich zu schweren Belastungen der Nationen in Gestalt erheblicher Kosten und Belastungen durch Vorschriften, ohne dass diese irgendeine Auswirkung auf den Verlauf der globalen Treibhausgas-Konzentrationen während dieses Jahrhunderts haben.

Zwar ist es der EU gelungen, die heimischen CO2-Emissionen zu reduzieren, aber nur durch Verlagerung energieintensiver Industrien und der Schwerindustrie nach Übersee: zu Orten, an denen es keine stringenten Emissions-Limits gibt; wo Energie und Arbeitskraft billig sind und die derzeit viel schneller wachsen als die EU. Die meisten heutzutage in der EU konsumierten Güter sind aus Ländern ohne jede bindenden CO2-Ziele importiert. Es ist keine Überraschung: die heimischen CO2-Emissionen der EU sind gefallen, aber falls man die CO2-Emissionen bei der Herstellung der in die EU importierten Güter in Rechnung stellt, bleibt die Menge substantiell größer (Abbildung 1).

Abbildung 1: CO2-Emissionen der EU unter Berücksichtigung der impliziten CO2-Emissionen bei der Produktion der Güter (4).

Die politischen Entscheidungsträger der EU haben naiv angenommen, dass die Hauptkonkurrenten der EU der Verschiebung weg von billigen fossilen Treibstoffen hin zu teurer grüner Energie folgen würden. Das ist niemals geschehen und war auch nie wirklich realistisch angesichts reichlicher und signifikant billigerer Optionen. Selbst die Herausgeber der Washington Post haben im vorigen Jahr eingeräumt, dass Europa „ein hoffnungsloser Fall grüner Energie geworden ist. Anstatt der Welt ein Modell vorzugeben, ist Europa zum Modell dessen geworden, was man nicht tun sollte“. (5)

Angesichts weiter steigender Energiepreise verlieren die in Europa verbliebenen und sich abmühenden Hersteller rapide an Boden im internationalen Wettbewerb. Europäische Unternehmen und Investoren pumpen ihr Geld in die USA, wo die Energiepreise mittlerweile nur noch weniger als halb so hoch sind wie in der EU, und zwar dank der Schiefergas-Revolution.

Die EU gibt einseitige Klimaziele auf

Frühe Proklamationen über die Dringlichkeit des Problems der globalen Erwärmung stießen inzwischen auf die Realität des seit fast zwei Jahrzehnte langen Stillstands des globalen Temperaturanstiegs, welcher von den Klimamodellen nicht vorhergesagt worden war. Teilweise aus diesem Grunde ist das Thema Klimawandel während der letzten Jahre ziemlich weit nach unten gestürzt in der internationalen Agenda.

Allermindestens durch die fortwährende Überschätzung der jüngsten Erwärmungstrends seitens der Klimamodelle – ein Problem, dass auch offen im jüngsten IPCC-Bericht eingeräumt worden ist – hat sich die Möglichkeit erhoben, dass modellbasierte Schätzungen der Auswirkungen von Kohlendioxid-Emissionen auf die Umwelt hoch verzerrt sind und dass Versuche, den Klimawandel als eine eminente Bedrohung darzustellen, nicht auf ordentlicher, auf Beweisen beruhender Wissenschaft basieren.

Eine weitere Schlüsselhypothese der europäischen Klimapolitik war, dass ein gesetzlich bindendes Klimaabkommen erzielt werden würde und dass die EU von dessen Umsetzung in der ganzen Welt erheblich profitieren würde. In Wirklichkeit hat sich das Zustandekommen eines solchen Abkommens als unmöglich herausgestellt, und es dürfte auch in absehbarer Zukunft keines geben.

In der Zwischenzeit ist die EU in extrem kostspieligen einseitigen Zielen stecken geblieben – ein Umstand, der vom Impact-Assessment der Regierung von UK im Jahre 2009 bezeichnet wurde als „das Worst-Case-Szenario, welches ernste Fragen aufwirft hinsichtlich der Vorteile bei einer Fortführung dieser einseitigen Maßnahmen“, und dass es unwahrscheinlich ist, dass diese Maßnahmen „in der Praxis nachhaltig sind“ (6)

Infolge des Scheiterns der internationalen Gemeinschaft, zu einem Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls zu kommen, gibt es in den meisten Ländern Mittel- und Osteuropas inzwischen keinerlei Enthusiasmus mehr hinsichtlich einseitiger Klimaziele. Die Regierungen von Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Lettland und Litauen sind alle gegen die Übernahme irgendwelcher CO2-Ziele, solange es kein bindendes UN-Abkommen gibt.

Im vorigen Jahr hat Antonio Tajani, der scheidende Industriekommissar der EU, gewarnt, dass Europas einseitige Klimapolitik die Energiepreise auf ein nicht wettbewerbsfähiges Niveau heben würde: „Wir stehen vor einem systemischen industriellen Massaker. Wir brauchen eine neue Energiepolitik. Wir müssen mit dem Theater spielen aufhören, weil wir Europas Industrie nicht für Klimaziele opfern können, die nicht realistisch sind und nicht weltweit vorangetrieben werden“ (7).

Günther Oettinger, der scheidende EU-Energiekommissar erklärte im September, dass die EU keine neuen bindenden CO2-Ziele übernehmen sollte, solange alle wesentlichen Emittenten das nicht auch tun: „Falls es keine bindende Verpflichtung gibt von Ländern wie Indien, Russland, Brasilien, den USA, China, Japan und Südkorea, deren Regierungen verantwortlich sind für etwa 70% aller globalen Emissionen, denke ich, dass es nicht wirklich klug ist, sich selbst ein Ziel von -40% zu setzen … wenn wir zu ambitioniert vorgehen und andere nicht folgen, werden wir einen Ausverkauf der Produktion und Emissionen außerhalb der EU haben“ (8).

Oettingers Vorschlag wurde am 23 Oktober übernommen, als sich die EU-Führer darauf verständigten, unter Vorbehalten ein CO2-Emissions-Reduktionsziel von 40% bis zum Jahr 2030 anzustreben – unter der Voraussetzung, dass es ein gesetzlich bindendes UN-Klimaabkommen gibt. Eine spezielle „Flexibilitäts-Klausel“ wurde der Endfassung des Textes hinzugefügt, was es dem Gremium erlaubt, sein unter Vorbehalten gesetztes Ziel nach dem UN-Gipfel noch einmal zu überdenken (9).

Die EU-Ziele bzgl. Treibhausgas-Emissionen und erneuerbarer Energie hängen ab von einem legal bindenden globalen Abkommen auf der nächsten UN-Klimakonferenz in Paris 2015. Die Chancen für ein solches Abkommen liegen jedoch nahe Null. China und Indien haben ihre Unterstützung für ein solches Abkommen nur unter der Bedingung signalisiert, dass ein Finanzpaket in Höhe von 100 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2020 eingerichtet wird, wie es Präsident Obama auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 zugesagt hatte (10).

Verlust der Wettbewerbsfähigkeit – Energiepreise für die Industrie

Die europäischen Regierungen haben für die teuerste Form der Energieerzeugung auf die am wenigsten teuren Arten, Energie zu erzeugen, verzichtet. Kein anderer bedeutender Emittent ist der aggressiven Klimapolitik und deren Zielen gefolgt.

Bloomberg New Energy Finance zufolge haben die EU-Mitgliedsstaaten zwischen 2005 und 2013 etwa 600 Milliarden Euro für Projekte bzgl. erneuerbarer Energie ausgegeben (11). Deutschlands Energiewende allein könnte bis zum Jahr 2030 1 Billion Euro kosten. Davor warnte jüngst die deutsche Regierung (12).

Als Folge dieser politischen Maßnahmen sind die Energiepreise in Europa erheblich gestiegen (Abbildung 2) (13):

Abbildung 2: Industrielle Energiepreistrends. Quelle: The Wall Street Journal, 26. August 2014

Die Strompreise in Europa liegen derzeit mehr als doppelt so hoch wie in den USA (Abbildung 3) (14):

Abbildung 3: Industriestrom und Trends der Gaspreise. Quelle: The Economist, 15. Juni 2013

Niedrigere Strom- und Gaspreise im Jahre 2012 in den USA im Vergleich zu Europa haben sich zu geschätzten Einsparungen in Höhe von etwa 130 Milliarden Dollar für die produzierende Industrie in den USA als Ganzes summiert. Die IEA schätzt, dass die Strompreise in der EU weiterhin etwa doppelt so hoch liegen werden wie in den USA (15).

Hohe Energiepreise führen zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit

Die Produzenten in Europa verlieren rapide an Boden im internationalen Wettbewerb. Der unterschiedliche Energiepreis beeinflusst die industrielle Wettbewerbsfähigkeit erheblich. Während der letzten Jahre haben die USA zusammen mit anderen Eckpfeilern exportierender Ökonomien den Marktanteil an energieintensiven Gütern ausgeweitet, während in der EU und in Japan ein scharfer Rückgang zu verzeichnen ist (Abbildung 4)

Abbildung 4: Globaler Marktanteil für energieintensive Güter. Quelle: World Energy Outlook 2013

Man rechnet damit, dass sich die Lage noch erheblich verschlimmert. Bis 2020 könnten die Energiesteuern die Hälfte der Stromrechnungen für die Hersteller energieintensiver Güter ausmachen. Die Kosten der Regierungspolitik hinsichtlich Energiepreise durch die Stahlkocher in UK werden geschätzt über 280% höher liegen als die äquivalenten Kosten für ihre amerikanischen und russischen Konkurrenten (17).

Erwartung: Energieintensive Industrie in der EU ist auf dem Rückzug

Die Energiekosten sind von grundlegender Bedeutung für energieintensive Industrien wie die Chemische Industrie, die Zement-, Stahl- und Glasproduzenten sowie Ölrefiner. Die IEA glaubt, dass die EU und Japan einen starken Rückgang ihrer Exportanteile dieser Produkte mit der Zeit sehen werden (18)

Die für die EU zentrale chemische Industrie befindet sich in freiem Fall und steht vor der Auslöschung

Die chemische Industrie ist einer der erfolgreichsten Industriezweige der EU mit einem Verkaufserlös im Jahre 2013 von 527 Milliarden Euro, was ihn zum zweitgrößten globalen Erzeuger macht. Verloren gegangene Wettbewerbsfähigkeit hat sich in den EU-Anteil globaler Exporte gefressen, der im Jahre 2012 auf 21% gefallen war von einem 31-prozentigen Anteil im Jahre 1991. Wegen der erodierenden Wettbewerbsfähigkeit ist die EU unter sieben führenden globalen Chemie-Exporteuren vom dritten auf den vierten Platz abgerutscht, jedenfalls hinsichtlich des absoluten Niveaus der Wettbewerbsfähigkeit (19).

In einem Brief an den Kommissionspräsidenten hat Jim Ratcliffe, Vorsitzender und geschäftsführender Direktor der Ineos Chemical Group, vor Kurzem davor gewarnt, dass die chemische Industrie in Europa Gefahr läuft, innerhalb der nächsten zehn Jahre ausgelöscht zu werden, einschließlich des Verlustes von 6 Millionen Arbeitsplätzen, falls nicht wettbewerbsfähige Energiepreise weiterhin massive Schließungen europäischer Chemiewerke bewirken. Ratcliffe wies darauf hin, dass in UK allein seit 2009 22 Chemiewerke geschlossen und kein einziges neu gebaut worden ist:

Ich kann grüne Steuern sehen, ich kann kein Schiefergas sehen, ich kann die Schließung von Kernkraftwerken sehen, ich kann sehen, wie das produzierende Gewerbe vertrieben wird. Es sieht nicht gut aus für Europa, wir sind Kaninchen im Auge der Schlange, und wir haben unsere Hosen heruntergelassen“ (20)

Während die Hochpreispolitik in Europa zu einer existentiellen Bedrohung des langfristigen Überlebens der Chemieindustrie geworden ist, belebt billige Energie das Schicksal der Industrie in den USA (Abbildung 5). Die Schiefer-Revolution hat die Energiekosten signifikant gesenkt, die internationale Nachfrage für Chemiegüter beflügelt und für einen gewaltigen Wettbewerbsvorteil gesorgt. Die US-Industrie hat ein Handelsdefizit auf einen Überschuss von 4,3 Milliarde Dollar gebracht. Bis zum Jahr 2018 könnte der Handelsüberschuss 30 Milliarden Dollar erreichen, schätzen Einige – das wäre eine Verzehnfachung innerhalb von fünf Jahren (21).

Abbildung 5: Kostenvorteil der chemischen Industrie in den USA. Quelle: American Chemistry Matters, 30. Oktober 2014 (22)

Steil ansteigender Verlust der Wettbewerbsfähigkeit in der Stahlindustrie

Allein die Energiekosten verschlingen bis zu 40% der Gesamtkosten eines Stahlwerkes in Europa, das ist signifikant mehr als in den USA, Russland, dem Nahen Osten oder China. Dies treibt die globale Stahlproduktion aus Europa hinaus in Länder, in denen es keine solchen Ziele oder eine grüne Besteuerung gibt, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

In der europäischen Stahlindustrie arbeiten 335.000 Menschen. ArcelorMittal Europa schätzt, dass deren Stahl erzeugende Aktivitäten einen Kostennachteil in Höhe von 1 Milliarde Dollar ausmachen im Vergleich mit den Konkurrenten in den USA. Aditya Mittal, dessen geschäftsführender Direktor, hat jüngst gewarnt, dass die Kosten der einseitigen Einführung der EU-Klimaziele bis 2030 die europäische Stahlproduktion unrentabel machen würden. Er schätzt, dass die zusätzlichen Kosten für den Stahlsektor zwischen 2020 und 2030 etwa 58 Milliarden Euro ausmachen würden, wobei ArcelorMittal 20 Milliarden Euro berappen müsste, d. h. im Mittel 2 Milliarden Dollar pro Jahr, was weit über die Profite von ArcelorMittal in Europa hinausgeht (23).

Während der globale Stahl-Output zunimmt, befindet sich die europäische Stahlproduktion in einem steilen Abwärtstrend und verliert immer weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Der EU-Anteil an der globalen Stahlproduktion hat sich während der letzten Jahre mehr als halbiert, ging er doch von 22% im Jahre 2001 auf 10% im Jahre 2013 zurück (Abbildung 6) (24).

Abbildung 6: Aussichten für den Stahlmarkt. Quelle: OECD, März 2014

Das produzierende Gewerbe investiert in den USA

Es gab eine starke Zunahme der Anzahl in den USA investierender europäischer Produzenten. Dies wird getrieben durch undurchschaubar komplexe und kostspielige Umwelt- und andere Vorschriften sowie durch den sich verbreiternden Graben hinsichtlich Energie- und Stromkosten zwischen Europa und den USA. Analysten glauben, dass die zunehmenden Investitionen europäischer Unternehmen in Nordamerika erst in den Kinderschuhen stecken und dass dies solange weitergeht, wie der Strompreisgraben so breit bleibt (25).

BASF schätzt, dass es allein an Energiekosten 688 Millionen Dollar pro Jahr einsparen könnte, falls dessen Chemiewerke in den USA anstatt in Deutschland stünden. Das Unternehmen hat sein Kapitalinvestment in den USA im Jahre 2013 auf 1 Milliarde Dollar pro Jahr verdoppelt und eine Option über die Investition zusätzlicher 4 Milliarden Dollar bis 2017 gesetzt.

Die industrielle Basis geht verloren

Die Regierungen sind zunehmend besorgt über die wachsende Bedrohung, die hohe Energiepreise für die industrielle Basis in Europa darstellen. Der Graben in der Wettbewerbsfähigkeit war das zentrale Thema eines EU-Gipfels in Brüssel im Mai 2014 [haben deutsche Zeitungen darüber berichtet? Anm. d. Übers.]

Die Daten der europäischen Produkte im globalen Maßstab zeigen, dass der Anteil der Herstellung in Europa (und den USA) konsistent abgenommen hat, während in China diesbezüglich ein Anstieg verzeichnet wurde (Abbildung 7)

Abbildung 7: Anteile global hergestellter Produkte (vor Ausbruch der US-Schiefergas-Revolution). Quelle: UN National Accounts Main Aggregates Database, European Commission, September 2013 (26).

Hohe Energiepreise werden den globalen Anteil Europas an der Produktion weiter fallen lassen. In scharfem Gegensatz dazu ist der Export von Produkten aus den USA seit dem Beginn der Schiefer-Revolution um 6 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem letzten Bericht des International Monetary Fund IMF hervor. Das ist ein klarer Beweis, dass billige Energie – bereits jetzt ein starker Katalysator des Exportwachstums der chemischen Industrie – die Produktion in den USA erheblich bevorteilt (27).

Absurde Klimapolitik: billige Kohle, teures Gas

Die möglicherweise bizarrste aller ungewollten Konsequenzen der EU-Klimapolitik ist die nachteilige Auswirkung von Wind- und Solarprogrammen auf den durch Erdgas erzeugten Strompreis.

Viele Gaskraftwerke können nicht mehr ausreichend lange betrieben werden. Es fallen hohe Unkosten an, weil sie als Backup an- und abgeschaltet werden müssen. Nimmt der Wind- und Solaroutput zu, werden die Energiepreise volatiler, was sich zu den Kosten addiert.

Die zunehmende Erfordernis von Versorgungsmöglichkeiten zum Backup für erneuerbare Energie hat die Profitabilität von Gaskraftwerken in weiten Teilen Europas unterminiert, was vielfach zu Schließung derartiger Kraftwerke geführt hat, welche zu den billigsten Formen der Low-Carbon-Stromerzeugung gehören.

10 Installationen von Windkraft müssen jeweils mit 8 Einheiten fossiler Stromerzeugung gestützt werden. Darum müssen mit fossilen Treibstoffen betriebene Kraftwerke augenblicklich hochgefahren werden, um die Defizite der wechselhaften Stromerzeugung mittels Erneuerbarer aufzufangen. Kurz gesagt, Erneuerbare bieten keinen Ausweg aus dem verbrauch fossiler Treibstoffe, ohne die sie alles andere als nachhaltig wären (28).

Stromerzeugung mittels Gas ist in der EU unökonomisch geworden, selbst für einige der effizientesten und am wenigsten kohlenstoffintensiven Kraftwerke. Ende 2013 stand 14% der in der EU installierten Gaskraft-Kapazität still, wurde geschlossen oder ist in Gefahr, geschlossen zu werden. Falls alle derzeit überprüften Gaskraftwerke geschlossen werden, würde dies bis zum Jahr 2016 einen Kapazitätsverlust von 28% ausmachen.

Fast 20 Prozent aller Gaskraftwerke in Deutschland sind bereits unprofitabel geworden und stehen vor der Schließung, weil Erneuerbare das Stromnetz mit bevorzugter Energie überfluten. Um Blackouts zu vermeiden, muss die Regierung unökonomische Gas- und Kohlekraftwerke subventionieren. Schon jetzt subventioniert die Hälfte aller EU-Staaten mit fossilen Treibstoffen betriebene Kraftwerke oder plant, dieses zu tun, damit die Lichter nicht ausgehen.

Ironischerweise hat das Flaggschiff der EU-Klimapolitik, also das Zertifikate-Handelssystem, zum Kollaps der Kohlenstoffpreise geführt, was Kohlekraftwerke viel ökonomischer macht als Gaskraftwerke. Als Folge wurden die Energieunternehmen der EU gezwungen, ihre Gewinne abzuschreiben, etwa 15 Milliarden Euro allein im Jahre 2013. Anstatt neue Kraftwerke in der EU zu errichten, investieren große Energieunternehmen in thermische Kraftwerke außerhalb der EU (29).

Zahlungen für die Verfügbarkeit eines substantiellen Verhältnisses von konventionellen Kraftwerken sind daher unvermeidlich geworden in Ländern mit großen Anteilen (10% oder mehr) an erneuerbarem Strom. Falls Sie glauben, dass dies in den USA wegen der niedrigen Gaspreise nicht möglich ist, denken Sie noch einmal nach. Niedrige Gaspreise sind ein eindeutiger Vorteil für energieintensive Industrien und bestehende Kraftwerke; aber diese können nicht das hohe Risiko von Investitionen in neue Kraftwerke auffangen, die Gefahr laufen, ineffizient und unökonomisch zu werden als Folge der Ziele bzgl. erneuerbarer Energie.

Neue US-Gaskraftwerke stehen vor den gleichen ökonomischen Problemen, trotz der niedrigen Gaspreise. Da der Anteil wechselhafter Erzeugung aus Erneuerbaren in den USA zunimmt, werden die Verbraucher sehen, dass sie wegen ähnlicher Mechanismen zahlen müssen, um ausreichende Backup-Kapazitäten sicherzustellen. Und diese Mechanismen sind extrem teuer, wie die Erfahrungen in Europa zeigen.

Im Wesentlichen wird zweimal soviel Kapazität gebraucht, allein um die Unberechenbarkeit von Wind- und Solarenergie aufzufangen. In einigen US-Staaten mit hohem erneuerbarem Anteil könnte dieser unvermeidliche Kostenanstieg demnächst eintreten.

Während Gas für die Stromerzeugung in den USA wegen der Schiefer-Revolution billig bleibt, ist es für die Stromerzeugung nur billig, solange die Kraftwerke ununterbrochen und lange Zeit laufen können. Falls sie zunehmend hoch- und herunter gefahren werden müssen wegen eines hohen Niveaus Erneuerbarer, werden Gaskraftwerke schneller durch billige Kohle ersetzt als die meisten Menschen glauben – genauso wie es in Europa derzeit der Fall ist. Natürlich würden dabei auch die CO2-Emissionen rasch und stark steigen.

Zunehmende Energiearmut

Peter Lilley zufolge, einem britischen Parlamentarier und Mitglied im Parliamentary Energy and Climate Change Committee, ist der Klimawandel-Gesetzentwurf in UK aus dem Jahre 2008 das vielleicht kostspieligste Regierungsprogramm seit der Einführung des Wohlfahrtsstaates mit einer Auswirkung von 17.000 Pfund pro Haushalt. Die überarbeitete offizielle Schätzung für diesen Gesetzentwurf ergab Kosten bis zu 430 Milliarden Pfund. Darin nicht enthalten sind Übergangskosten, die dem Vernehmen nach bis zum Jahr 2020 1,3 bis 2,0% des BIP in UK ausmachen könnten. Auch die Kosten der Vertreibung der Industrie in das Ausland sind nicht enthalten, und diese können der Schätzung zufolge erheblich sein (30).

Open Europe schätzt, dass 2013 als direkte Folge der einseitigen EU-Klimapolitik die mittlere Stromrechnung für ein mittelgroßes Unternehmen um 9% zugenommen hat, und zwar infolge von EU-Vorschriften oder der Übernahme von der EU definierter Ziele in UK. Bis 2020 werden sich EU-bezogene Klimavorschriften oder Ziele die Rechnungen derartiger Firmen um 23% erhöht haben (31).

In der EU zahlen normale Familien und mittelgroße Firmen hunderte Milliarden für etwas, das zweifellos in der jüngeren europäischen Geschichte eine der größten Verlagerungen von Wohlstand von den Armen zu den Reichen ist. Steigende Stromrechnungen dämpfen die Konsumlaune der Verbraucher, eine giftige Entwicklung für einen Kontinent, der sich immer noch aus der Finanzkrise hochrappelt. Deutschlands Abgaben bzgl. erneuerbarer Energie, mit denen die Erzeugung grüner Energie subventioniert werden, stiegen von 14 Milliarden Euro innerhalb nur eines Jahres auf 20 Milliarden Euro, und zwar als Folge einer wilden Ausweitung von Wind- und Solarprojekten. Seit Einführung der Abgaben im Jahre 2000 hat sich die Stromrechnung eines normalen deutschen Verbrauchers verdoppelt.

Da wohlhabende Immobilienbesitzer und Unternehmen auf ihrem Land Windturbinen installieren und Solarpaneele auf ihre Dächer pappen, mussten Familien mit geringem Einkommen in ganz Europa die in die Höhe schießenden Stromrechnungen stemmen. Viele können sich dies nicht länger leisten, so dass die Unternehmen ihnen die Stromzufuhr abschneiden. Die Deutsche Gesellschaft für Energieverbraucher schätzt, dass bis zu 800.000 Deutsche von der Stromversorgung abgeschnitten sind, weil sie nicht in der Lage waren, die steigenden Stromrechnung des Landes bezahlen zu können (32).

Schlussfolgerungen

Hinsichtlich kostspieliger grüner Energiepolitik „setzt Europa auf das falsche Pferd“, hat die Financial Times kürzlich gewarnt. „In Europa gibt es derzeit keine weiteren Investitionen in energieintensive Unternehmen“. So zitierte die FT Dieter Helm, Professor für Energiepolitik an der University of Oxford. „Warum sollte man neue Investitionen an einem Ort vornehmen, wo die Arbeits- und Energiekosten so hoch sind, wobei das Meiste dieser Kosten selbst verschuldet ist?“

Die einseitige EU-Klimapolitik ist absurd: erstens werden die Verbraucher gezwungen, immer weiter steigende Subventionen für kostspielige Wind- und Solarenergie zu zahlen, zweitens fordert man sie auf, auch die Kernkraft zu subventionieren, und drittens zwingt man sie, zunehmend unökonomische Kohle- und Gaskraftwerke zu finanzieren, die als Backup für die unberechenbare Wind- und Solarenergie gebraucht werden. Viertens werden die Verbraucher zusätzlich für Multimilliarden schwere Subventionen zur Kasse gebeten, die notwendig werden, um die nationalen Netze auszubauen. Fünftens werden die Energiekosten noch teurer gemacht, indem man ein einseitiges Zertifikate-Handelssystem zusätzlich einrichtet. Und schließlich hat Europa ein unsinniges Programm erzeugt, das seine Schwerindustrie erheblich schädigt und das Verbraucher zwingt, sogar noch weitere Milliarden auszugeben für Subventionen praktisch im gesamten produzierenden Sektor.

Während der letzten paar Jahre haben große Ökonomien wie Kanada, Australien und Japan damit begonnen, die Sinnlosigkeit von Alleingängen zu erkennen, was zu einem Rückzug aus ihrer Klimapolitik und einer Streichung der CO2-Zielen geführt hat. Jetzt hat sogar die EU beschlossen, sich von ihrem Alleingangs-Versuch zurückzuziehen und eine nur bedingte Klimaverpflichtung einzugehen. Der Alleingang hat die europäischen Steuerzahler und Industrien mit astronomischen Kosten belastet, während die Schwerindustrie und die CO2-Emissionen in andere Teile der Welt ausgelagert werden.

Das Scheitern der europäischen Klimapolitik zeigt ohne Zweifel, dass die Einseitigkeit ein absolutes Fiasko war. Die Lektionen aus diesem selbstzerstörerischem Debakel sind eindeutig: machen Sie nicht den gleichen Fehler! Politische Entscheidungsträger sind sehr gut beraten, diese Warnung zu beachten.

1 http://www.renewableenergyfocus.com/view/928/wind-energy-gives-europe-a-competitive-advantage/

2 It was then still called the European Community.

3 http://online.wsj.com/articles/eurozone-stagnation-poses-major-risk-to-global-growth-oecd-warns-1416911402

4http://www.footprintnetwork.org/en/index.php/GFN/blog/deconstructing_carbon_before_un_climate_summit.html

5 http://www.washingtonpost.com/opinions/europe-is-becoming-a-green-energy-basket-case/2013/04/21/4b1b81d0-a87e-11e2-b029-8fb7e977ef71_story.html

6 http://www.openeurope.org.uk/Content/Documents/Rotten_Foundations_-_Open_Europe_Report.pdf

7 http://www.telegraph.co.uk/finance/financialcrisis/10295045/Brussels-fears-European-industrial-massacre-sparked-by-energy-costs.html

8 http://www.theguardian.com/environment/2014/sep/25/europe-should-only-cut-carbon-if-world-agrees-paris-climate-deal-eu-energy-chief

9 European Council Agreement: 2030 Climate And Energy Framework. http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/ec/145356.pdf

10 http://www.foxnews.com/world/2014/09/24/climate-change-china-rebuts-obama/

11 Michael Liebreich, Bloomberg New Energy Finance Summit, New York 23 April 2013.

12 http://www.reuters.com/article/2013/02/20/us-germany-energy-idUSBRE91J0AV20130220

13 http://online.wsj.com/articles/germanys-expensive-gamble-on-renewable-energy-1409106602

14 http://www.economist.com/news/special-report/21579149-germanys-energiewende-bodes-ill-countrys-european-leadership-tilting-windmills

15 http://www.worldenergyoutlook.org/media/weowebsite/factsheets/WEO2013_Factsheets.pdf

16 http://www.gastechnews.com/unconventional-gas/iea-outlook-highlights-role-of-gas-prices-in-competitiveness/

17 www.eef.org.uk/~/media/38010cfb140147b3ab526d6f5832cd87.pdf

18 http://www.worldenergyoutlook.org/media/weowebsite/factsheets/WEO2013_Factsheets.pdf

19 http://www.cefic.org/Documents/PolicyCentre/Competitiveness/Oxford-Study-2014.pdf

20 http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/industry/10681902/European-chemicals-industry-could-be-wiped-out-in-a-decade-says-Ineos-boss.html

21 http://blog.americanchemistry.com/2014/10/u-s-manufacturing-exports-surging-due-to-shale-gas/

22 http://blog.americanchemistry.com/2014/10/u-s-manufacturing-exports-surging-due-to-shale-gas/

23 http://online.wsj.com/articles/saving-european-steel-and-the-environment-too-1414001857

24 http://ec.europa.eu/transparency/regexpert/index.cfm?do=groupDetail.groupDetailDoc&id=12706&no=3

25 http://www.agracel.com/481-2014-trends-that-excite-agracel-1european-manufacturing-firms-moving-to-usa/

26 http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-13-815_en.htm

27 See more at: http://blog.americanchemistry.com/2014/10/u-s-manufacturing-exports-surging-due-to-shale-gas/

28 http://www.thegwpf.org/images/stories/gwpf-reports/hughes-windpower.pdf

29 http://notalotofpeopleknowthat.wordpress.com/2014/06/05/eu-energy-markets-in-crisis/

30 http://www.thegwpf.org/content/uploads/2012/10/Lilley-Stern_Rebuttal3.pdf.

31 http://www.openeurope.org.uk/Content/Documents/Rotten_Foundations_-_Open_Europe_Report.pdf

32 http://www.spiegel.de/international/germany/high-costs-and-errors-of-german-transition-to-renewable-energy-a-920288.html

Ein Video von all dem gibt es auch: http://youtu.be/uQ0O-Lq8TQs

Link: http://www.thegwpf.com/content/uploads/2014/12/Peiser-Senate-Testimony-2.pdf

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimakrise in Lima – Klima gesund – Klimaretter krank vor Enttäuschung

Nein, keine Angst, dem Klima geht es , entgegen allen Katastrophenmeldungen, gut wie eh und je, denn es ändert sich, wenn auch wie immer sehr langsam, wie eh und je. Es gibt aber eine winzige Einschränkung, denn diese Einschätzung gilt nur für die Menschen, die unbedingt glauben wollen, dass ein statistischer Mittelwert – wie es das Klima nun mal ist- ein Schicksal haben kann. Allen anderen dürfte das Schicksal des Klimas, über das bei der 20. Klimakonferenz in Lima vordergründig verhandelt wurde, ziemlich egal sein.  So gesehen, war das, was jetzt mal wieder in (K)Lima stattfand, nichts weiter als eine riesige Scharade. Denn es ging um nichts anderes als um Geld und Macht. Und auch in dieser Reihenfolge.


Zum 20. Male (COP 20) versammelte sich diesmal im warmen Lima ein Riesentross mit geschätzt 15.000 gut bezahlten Spesenmachern aus allen Völker und Fraktionen bzw. deren Klimabesorgten, oder – beauftragten, oder –kümmerern oder –administratoren, oder –bankern, kurz alle, die sich am zukünftigen Riesentopf, genannt Climate Fund, laben wollten.  Und wurden wieder mal kräftig enttäuscht. Denn, das weiß jeder, wenn´s ums Geld geht, da hört die Freundschaft auf.  So auch hier. 

Wie immer wurde auch diesmal im Vorfeld versucht, die „richtige“ Stimmung zugunsten der selbst ernannten Klimaretter zu erzeugen. Das IPCC veröffentlichte aufs Neue die Ergebnisse seines 5. Sachstandberichtes, die bereits ein Jahr zuvor erschienen waren, – nur jetzt unter dem Namen Synthese-Report , doch diesmal aufgehübscht mit noch schrillerer Begleitmusik  über steigende Meeresspiegel, extreme Hitzen, Dürren, Regenfällen und Überflutungen, eben alles was sich das Klimakatastophenherz so wünscht. Doch trotz kräftiger medialer Verstärkung durch die voreingenommenen und daher unkritischen, aber umso lenkfreudigeren Medien, war die Resonanz sehr verhalten.

Auch wenn die neue deutsche Klimaschutzministerin Barbara Hendricks fand, dass der Klimawandel „täglich stattfindet“ und sich des Öfteren zu der einen oder anderen  Äußerung bequemte, die aber nur von ihrer völligen Ahnungslosigkeit zeugte, und trotz der Tatsache, dass dieselben Medien die Erwartungen vom nun bald reichlich fließendem Geld kräftig schürten, und trotz Verlängerung des Mammuttreffens auf 12 Tage  kam nicht mehr als ein fauler Kompromiss zustande.

Nur professionelle Schönredner, wie der jetzige Staatssekretär und frühere Chef des Bundesumweltamtes und noch früher Chef des NABU (welch Karriere, der Marsch durch die Institutionen hat funktioniert) Jochen Flasbarth[1] fand das Ergebnis gut:

«Ich bin erschöpft, aber froh, dass wir ein Ergebnis gefunden haben», so Flasbarth: «Das waren sehr zähe Verhandlungen. Wir haben nun ein Ergebnis, das alle Möglichkeiten eröffnet, zu einem ambitionierten Klimavertrag zu kommen.»

Fast alle anderen waren mal wieder bitter enttäuscht und fassten ihre Enttäuschung in Worte wie der Kommentator der Süddeutschen Michael Bauchmüller: 

„Klimaschutz, so einfach wie nutzlos… Der Gipfel in Lima war eine Enttäuschung. Klimaschutz wird immer mehr zu einem Projekt der Freiwilligkeit: ohne Kontrolle, ohne Ehrgeiz, ohne Gewähr.

Und Andreas Mihm von der immer grüner werdenden FAZ titelte:

Nach der Weltklimakonferenz: „Hohler Lima-Klima-Appell“

Und Axel Bojanowski vom Spiegel untertitelte gar:

Am Ende herrscht Entsetzen: Die Uno-Klimatagung in Peru hat sich nicht auf konkrete Schritte zur Minderung der Treibhausgase einigen können. Und doch hat sie die Welt entscheidend verändert.“

Doch DER SPIEGEL wäre nicht DER SPIEGEL, wenn er nicht seine Leser glauben machen wollte, dass er etwas entdeckt hätte, was so geheim war, dass es allen anderen nicht auffiel. Bojanowski behauptet nämlich allen Ernstes:

Lima hätte eine „(Die) heimliche Veränderung der Welt“ der Welt gebracht.

Nun ja, aus dem „Sturmgeschütz der Demokratie“ (R. Augstein) wurde eben über die Jahre der Heißluftbläser chronisch ahnungsloser grün roter Rechthaber. Ob das dem sonst so wohltuend kritischen Bojanowski in die Feder diktiert wurde? Wer weiß? Jedenfalls kann diese fatale Entwicklung wohl auch kein noch so häufiger Wechsel auf dem Stuhl des Chefredakteurs mehr richten.

Doch auch die vielen angereisten NGO´s konnten ihre Enttäuschung  -obwohl nun erwiesenermaßen sogar nachhaltig (s.o.) wiederkehrend- nicht verbergen.

Zitat "Die Lima Konferenz war eine Verschwendung von Zeit und Energie", sagt Regine Günther vom WWF.

"Mit solchen Beschlüssen werden wir den Klimawandel nicht eindämmen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Kaum ein Staat befände sich auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft.


Und behauptet weiter:

"Lima setzt ein falsches Signal: Alle können die Atmosphäre ungestört weiter aufheizen"

Und Bojanowski fasst dann die dürren Ergebnisse wie folgt zusammen (Hervorhebungen vom Autor)

Die wichtigsten Ergebnisse von Lima sind:

♦  Die Staaten werden aufgefordert, in den kommenden Monaten darzulegen, wie viel Treibhausgase sie ab 2020 einsparen wollen.

  Sie werden ermuntert, Maßnahmen vorzustellen, die bereits ab 2015 zum Klimaschutz beitragen können.

  Klimaschutzmaßnahmen sollen transparent werden, damit geprüft werden kann, ob die CO2-Einsparungen gerecht verteilt sind.

  Die entwickelten Staaten werden gedrängt zu erklären, wie ihre Finanzhilfen beim Klimaschutz für arme Länder anwachsen sollen.

  Alle Staaten werden ermuntert, Beiträge zum Klimaschutz zu leisten.

Folgerichtig, in seinem Sinne, schreibt daher Bojanowski:

Damit hat die Lima-Konferenz ihr entscheidendes Ziel verfehlt: Eigentlich sollten präzise Umrisse eines Weltklimavertrags für Paris entstehen. Deutlich werden sollte, mit welchen Maßnahmen der Treibhausgasausstoß bis 2030 seinen Höhepunkt erreichen kann.“

Und jammert gleich darauf, wenn auch als Frage formuliert:

„(Der) Kampf gegen die Klimaerwärmung verloren?“

Vielleicht hätte er doch mal, statt sogleich die Löschtaste zu betätigen, die vielen News lesen sollen, die ihm u.a. von EIKE wöchentlich zugestellt werden. Da hätte er bunt auf weiß gesehen, dass das Klima seit nunmehr über 18 Jahren gar nicht daran denkt, sich weiter zu erwärmen.

Denn der Trend der globalen Mitteltemperatur – nach IPCC das Maß aller Dinge- ist Null, Niente, Nada, Zero. Über achtzehn lange Jahre nun schon. Keine, noch so klitzekleine Erwärmung, eher eine kleine , wenn auch winzige, Abkühlung.

Abb. 1 Verlauf (dunkelblau) und Trend (hellblau) der globalen Mitteltemperatur aufgezeichnet vom Satellitenauswerter RSS, mit hinterlegtem Verlauf (hellgrauund Trend (dunkelgrau) der globalen CO2 Konzentation

Also weit länger, als es brauchte die Klimakatastrophe zu erfinden.  So wurde doch schon 6 kurze Jahre nach Beginn der Minierwärmung der späten 70er des vorigen Jhh. im österreichischen Laxenburg beim Club of Rome Ableger, dem Instituts für angewandte Systemanalyse ILASA, der Auftrag formuliert die Klimaerwärmung als Katastrophe darzustellen.

Und nur vier Jahre später, nämlich im Januar 1986 erfand die Deutsche Physikalische Gesellschaft dazu den passenden Begriff von der „Klimakatastrophe“,  worauf folgerichtig bereits 1988, also nur 2 Jahre nach der DPG Wortschöpfung "Klimakatastrophe" und nur 12 Jahre nach dem Beginn der geringen Erwärmung, das IPCC gegründet wurde.

Das wurde dann in voller Absicht zum dominierenden Zentralkomitee für Desinformation und Propaganda ausgebaut, jedenfalls dann, wenn man nur die Zusammenfassung für Politiker liest, oder den Verlautbarungen seiner Offiziellen folgt. Was wohl 99,9999 % aller Leser tun. Und dazu noch darüber hinweg sieht, dass die wichtigsten Stellen in dieser Organisation bald von den großen grünen und reichen Medienkonzernen wie WWF, Friends of Earth oder Greenpeace gekapert wurden. Darüber hat bisher als Einzige weltweit nur die Journalistin Donna Laframboise (Details hier) recherchiert und berichtet. Soviel zum Thema kritischer Qualitätsjournalismus. (Eine treffende Analyse der Zustände in diesem Metier findet sich hier).

Und jetzt haben wir schon seit 18 Jahren diese Pause(!) und die verzweifelten Versuche der IPCC "KLimawissenschaftler" werden immer zahlreicher, dieses von ihnen völlig unerwartete Verhalten des Klimas wegzuerklären. Inzwischen ist man schon bei der 66. "Erklärung" angelangt, beim Versuch diese Macht, Geld und Einfluss bringende Idee von der anthropogen erzeugten (und daher vermeidbaren) Klimakatastrophe am Leben zu erhalten.

Doch nun dämmert es immer mehr Menschen, dass es natürlich überhaupt nicht um das Klima und seine Rettung geht. Denn wie es IPPC Vizechef Edenhofer schon für Cancun 2011 formuierte:

"Wir ver­tei­len durch die Kli­ma­po­li­tik de­fac­to das Welt­ver­mö­gen um"

so teil­te er es dem ver­blüff­ten In­ter­vie­wer der Neu­en Zür­cher Zei­tung (NZZ) Bernd Pöt­ter[2] im Vor­feld des IPCC Kli­ma­kon­gres­ses in Cancun am 14.11.2010 mit.  Und er stell­te im sel­ben In­ter­view auch klar, dass die in­ter­na­ti­o­na­le Kli­ma­po­li­tik nichts mit Um­welt­po­li­tik zu tun hat. Das war und ist al­len Teil­neh­mern am Bil­li­o­nen­spiel -"Kli­ma­schutz" ge­nannt- von An­fang an eben­so klar ge­we­sen wie Eden­ho­fer. Nur hat der das erst­e Mal öf­fent­lich aus­ge­spro­chen.

Abbildung 2 IPCC Vizechef Prof. Otmar Edenhofer mit Zitaten aus seinem Interview mit der NZZ vom 14.11.2010

Und so wächst denn zusammen, was zusammen gehört. Die Klimabewegten alle Nationen, die zu gern tief in die Taschen der Verbraucher in den Industrieländern gegriffen hätten, sind enttäuscht, dass diese – weitgehend jedenfalls-  diesen kaum kaschierten Diebstahl bemerkten und sich verweigerten. Doch weniger deshalb, weil die Regierungen ihren Bürgern diese schweren Lasten nicht aufbürden wollten, sondern weil sie fürchteten, ihnen diesen frechen Raubzug durch ihr Portemonaie nicht vermitteln zu können, weil sich die Schwellen- und Entwickungsländer stoisch weigerten, eben diesen Griff auch in ihre Börsen zuzulassen. Kyoto hatte doch alles so schön geregelt, nur die Industrieländern mussten zahlen. Sie hätten es zu gern so belassen.

Und so bleibt alles beim alten, lediglich die Deutschen haben nach wie vor die Spendierhosen an und wollen den Klimarettern viel Geld zustecken. Schließlich hat ja die Klimakanzlerin einen Ruf bei ihnen zu verlieren.

Wer jedoch nun glaubt, dass jetzt, nach der zwanzigsten erfolglosen Mammutkonferenz, ein kritisches Nachdenken über Sinn und Zweck der zukünftigen Konferenzen zum Klimawandel einsetzen wird, evtl.sogar  ein sofortiger Stop wegen erwiesener Nutzlosigkeit gefordert würde, der hat seinen Parkinson nicht studiert. Denn er weiß nicht, welches zähe Leben internationale, wie nationale Bürokratien entwickeln, die über Geld,  Macht und Einfluss verfügen, und diese für sie so schönen Verhältnisse möglichst auf immer beibehalten wollen. Das Parade-Beispiel von Parkinson ist die Größe und Struktur der britischen Admiralität, die auch nach dem fast völligen Untergang des britischen Empire noch sehr lange über die volle Ausstattung und Mannschaftsstärke verfügte.

Umso mehr wird dies hier so sein, sehen doch die UN, ihre Stichwortgeber und Mandatsträger und Nutznießer hierin die Möglichkeit zur Kernzelle einer Weltregierung zu werden, Leider erst nach der „großen Transformation“ wie sie von einem der  Haupttreiber dieser Entwicklung, dem deutschen WBGU Chef und dazu Chef des „Potsdam Instituts für Klimaforschungsfolgen“ PIK Hans –Joachim („John“ für seine Freunde) Schellnhuber  gefordert wird.

Doch eine kleine Hoffnung bleibt: Die pragmatischen US-Amerikaner werden sich nach dem Abgang Obamas und einem evtl. Sieg der Republikaner dreimal überlegen, ob sie diesem Wanderzirkus noch weiter angehören möchten.  Scheiden sie aus, wie jetzt schon Australien, Kanada und Japan[3] ist es wohl vorbei, Die Zeit wird es zeigen.


[1] Aus dem Lebenslauf des J.B. Studium der Volkwirtschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Münster und Bonn; Abschluss als Diplom-Volkswirt

[2] http://www.nzz.ch/ak­tu­ell/startsei­te/kli­ma­po­li­tik-ver­teilt-das-welt­ver­moe­gen-neu-1.8373227

[3] Die sind zumindest schon aus dem Kyotoprotokoll ausgestiegen




Alarm für Alarmisten: 2°C-Vater Schellnhuber verschiebt maximalen CO2-Ausstoß um 10 Jahre!

Vor ein paar Tagen habe ich Prof. Schellnhuber mit den Worten zitiert:

Spätestens im Jahre 2030 müssen die CO2-Emissionen ihren Höhepunkt erreichen und dann beginnen zurückzugehen“.

Dieses Ultimatum scheint neu zu sein, also hat Kurt in Switzerland mal nachgeschaut, ob dieses Ultimatum dem entspricht, was er in der Vergangenheit gesagt hatte. Kurt schreibt:

Im Jahre 2011 hat Schellnhuber darauf bestanden, dass die Emissionskurve nicht später als im Jahre 2020 ihren Höhepunkt erreichen darf, um das 2°C-Ziel der Erderwärmung zu erreichen. http://www.wbgu.de/wbgu_jg2011_ZfE.pdf (Siehe S. 7 von 34).”

Tatsächlich schrieb Prof. Schellnhuber hier im Jahre 2011:

Die globale Emissions-Trendumkehr darf nicht später als 2020 stattfinden (im Interesse zur Erreichung des 2°C-Zieles)“.

Vor drei Jahren also hat Schellnhuber gewarnt, dass wir die Dinge spätestens bis 2020 umkehren müssen, oder wir würden alle untergehen.Jetzt plötzlich haben wir weitere 10 Jahre Zeit?

Was könnte wohl Prof. Schellnhuber davon überzeugt haben, einen neuen Zeitpunkt für dieses Maximum zu berechnen? Vielleicht war es die plötzliche Erkenntnis, dass seine Erwartung einer möglichen Trendänderung bis 2020 eine Luftnummer war? Die globalen CO2-Emissionen haben noch nicht einmal ansatzweise angefangen zurückzugehen, und ein Trendumkehrpunkt ist nirgendwo in Sicht. Große sich entwickelnde Industrieländer wie China und Indien verzeichnen immer noch einen starken und sich beschleunigenden Anstieg der CO2-Emissionen.

Selbst in Schellnhubers Heimatland Deutschland, vermeintlich modellhaft für die Kappung von CO2-Emissionen, ist es seit dem Jahr 2000 nicht gelungen, die CO2-Emissionen zu reduzieren – obwohl sich die Kapazität erneuerbarer Energie zu Kosten von hunderten Milliarden Euro mehr als verdreifacht hat, wie es hier beim EIKE belegt worden ist (siehe Bild oben rechts):

CO2-Emissionen durch die Stromerzeugung zeigt die rote Linie. Kapazität der erneuerbaren Energie zeigt die blaue Linie. ES FUNKTIONIERT NICHT! Quelle: BDEW

In Österreich zeigt sich das gleiche Bild. Die Zeitung Die Presse zitiert die Sprecherin der Grünen in Österreich Christiane Brunner:

Österreich hat laut einer Bewertung der Teilnehmer der UN-Weltklimakonferenz in Lima in Peru "kein einziges Gramm CO2 eingespart". …

Österreich hatte demnach im Jahr 1990 einen CO2-Ausstoß von 78 Millionen Tonnen, 2005 waren es 82 Millionen Tonnen. "Wenn man die EU2020-Ziele von dort weg rechnet kommt Österreich im Jahr 2020 wieder nur auf 78 Millionen Tonnen – und das nur, wenn jetzt zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden" .*

[*Aus dem Original! Keine Rückübersetzung! Anm. d. Übers.]

Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass Prof. Schellnhuber eine weitere Neuberechnung im Jahre 2018 oder so vornimmt, wobei das Ultimatum erneut verschoben wird auf 2040 oder vielleicht 2050. Dies ist natürlich so weit von Wissenschaft entfernt wie nur irgendwas. Prof. Schellnhuber und seine Wissenschaftskollegen in Potsdam machen sich immer mehr zu Witzfiguren.

Link: http://notrickszone.com/2014/12/10/goal-post-migration-alert-father-of-2c-target-schellnhuber-postpones-co2-emissions-peak-10-years-from-2020-to-2030/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




EIKE 8. IKEK: „Energiewende – Das Milliardengrab ?“

(Text von Dr. K.P. Krause)

Wie sich die 7 Billionen Euro zusammensetzen

Allein die zusätzlichen Stromkosten, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verursacht, beziffert Limburg auf rund 2 Billionen Euro. Die zusätzlichen Kosten für das Stromnetz mit weiteren Trassen veranschlagt er auf 1 bis 1,5 Billionen. Die Energiesparverordnung (EnEV) führt nach Limburg zu einer Kostenbelastung von rund 3 Billionen. Hinzukommt: Mit zu hohen Stromkosten verlieren Betriebe an Wettbewerbsfähigkeit. Zwingt das, wie es schon geschieht, zu Schließungen oder zu Verlagerungen ins Ausland, gehen Arbeitsplätze dauerhaft verloren. Die Kosten, die sich daraus ergeben, sind noch nicht bezifferbar, aber es werden, so Limburg, weitere Milliarden sein. Hinzukommt, dass mit immer mehr Windkraft- und Fotovoltaikanlagen die Gefahr für die Netzstabilität noch größer wird als schon bisher. Denn der Strom mit Wind und Sonne ist höchst unzuverlässig, ist „Flatterstrom“. Netzzusammenbrüche führen zu flächendeckenden Stromausfällen. Auch diese Kosten lassen sich vorher schwer berechnen. In die Milliarden werden auch sie gehen.

Video von der 8.IKEK am 16.10.14 in Frankfurt/Main Energiewende das Milliardengrab?

7 Billionen Euro sinnlos verpulvert Also rund 7 Billionen insgesamt. Wer nun sagt „Na ja, bis zum Jahr 2050 ist es noch ziemlich weit, und der jährliche Betrag – seit Beginn bis dahin durchschnittlich auf die Jahre gerechnet – sieht doch schon viel kommoder aus, das packen wir schon“, der unterschlägt, das auch der jährliche Betrag schon zuviel ist. Vor allem aber unterschlägt er dies: Diese Kosten von 7 Billionen sind völlig unnötig und werden sinnlos verpulvert. Denn ohne seine „Energiewende“ könnte sich Deutschland wie zuvor reibungslos und sicher mit Strom versorgen, ohne diese Billionen ausgeben zu müssen und ohne alle damit zu belasten. Und noch schlimmer: Das Klima wird damit schon gar nicht gerettet, dieses vorgebliche Ziel also noch nicht einmal erreicht. Wieviel sind 7 Billionen? Zum Beispiel: 140 Milliarden 50-Euro-Scheine Eine Billion ist bekanntlich eine Eins mit zwölf Nullen. Eine Billion sind tausend Milliarden, sieben Billionen also siebentausend Milliarden oder siebenhunderttausend Millionen oder sieben Millionen Millionen. Das sind Größenordnungen, die sich der Normalbürger schwer vorstellen kann. Versuchen wir es mal mit der 50-Euro-Banknote. Wer eine Billion Euro in 50-Euro-Scheinen auszahlen wollte, müsste sich 20 Milliarden dieser Scheine besorgen. Würde man alle diese Geldscheine der Länge nach hintereinander legen, so entstünde ein Band, das sich siebzigmal um den Erdball wickeln ließe. 2) Das also ist eine Billion. Aber mit sieben Billionen Euro in 50-Euro-Noten (= 140 Milliarden Scheine) käme man vierhundertundneunzigmal um die Erde herum. Also ziemlich viel Holz, untertreibend salopp gesagt. Aber zuviel Holz, wenn man nicht verblödet ist, es sei denn, es stecken Ziele dahinter, die verborgen bleiben sollen. Aber was verborgen wird, ist noch gefährlicher. Womit die Menschen für die „Energiewende“ geködert werden An Zielen, an Absichten, die nicht verborgen werden, führte Limburg in Frankfurt (neben dem Vermeiden von CO2 als „Klimaschutz“) diese auf: eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte verringern (Internalisierung externer Kosten), fossile Energieressourcen schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen fördern sowie mit der EnEV bis 2050 einen nahezu „klimaneutralen“ Gebäudebestand zu erreichen. Ebenfalls ausdrückliches Ziel der Energiewende ist „Weg von der Stromerzeugung mit Kernkraft“. Aber für die Wende geködert werden die Menschen mit der bekannten, aber unbewiesenen Behauptung, anthropogenes CO2 führe zu einer zu starken Erwärmung der Erde und damit zu einem Klimawandel, folglich sei das (bestehende) Klima zu retten. Für 7 Billionen Euro ein Temperatursenkungseffekt in 36 Jahren um 0,004 Grad Selbst dann, wenn man der Behauptung glaubt und ihr folgt: Das Ergebnis ist derart grotesk, dass es ein Wahnsinn ist, dafür 7 Billionen Euro auszugeben und zu verschwenden. Auch das führte Limburg vor. Geht man vom Jahr 2000 aus, dann belief sich der errechnete deutsche Ausstoß von anthropogenem CO2 in Deutschland (Industrie, Haushalte, Verkehr, Energie u.a.) auf rund 830 Millionen Tonnen. Da sind zwar auch andere sogenannte Treibhausgase dabei, aber zu 99 Prozent bestehen diese 830 Millionen aus CO2. Der Ausstoß dieses vorgeblichen Treibhausgases soll – unter anderem durch Stromerzeugung mittels Wind, Sonne und „Biogas“ – bis 2050 auf 166 Millionen Tonnen verringert werden. Dann hätte das einen errechneten Temperatursenkungseffekt von gewaltigen 0,004 Grad – aber nur rein theoretisch, denn ob es wirklich (in 36 Jahren!) so kommt, ist unbeweisbar. Für zigtausend subventionierte Arbeitsplätze zigtausende bedrohte und vernichtete Die Arbeitsplätze in der Windkraft-, Fotovoltaik- und Biogasindustrie sind hochsubventioniert. So beliefen sich die EEG-bedingten Zwangsbelastungen der Stromverbraucher 2013 netto auf rund 20 Milliarden Euro. Mit diesem Betrag wurden die Erzeuger von EEG-Strom (aus Wind, Sonne, Biogas) subventioniert. 2013 waren in dieser Industrie nach Angaben Limburgs rund 85 000 Menschen real beschäftigt. Jeder Arbeitsplatz ist also im Durchschnitt mit 235 000 Euro subventioniert worden, weit mehr als einst im deutschen Kohlebergbau. Diesen subventionierten Arbeitsplätzen muss man auch jene Arbeitsplätze gegenüberstellen, die die Energiewende durch die Stromverteuerung vernichtet. Als Beispiele direkter Arbeitsplatzverluste nannte Limburg diese: Bei den Stromversorgern seien 20 000 Beschäftigte bedroht, bei den Kraftwerkzulieferern akut derzeit etwa 10 000, EnBW baue 1350 Arbeitsplätze ab, RWE 10 400, EON 11 000, Siemens (bei der Windkraft) 1000, Vattenfall 1500 sowie RWE, Evonik, Lanxess zusammen 30 000.3)

Test von K.P. Krauses Blog hier




Klimaeinigung von Lima: Ein zahnloser Vertrag mehr – UN Klimapolitik erneut an der Realität gescheitert.

„Wie von allen erfahrenen Beobachter vorhergesagt, wurde der Lima Deal auf freiwilliger Basis  geschlossen. Er ermöglicht den Völkern ihre eigenen freiwilligen CO2-Ziele und Maßnahmen ohne jede rechtlich bindende Kappung oder internationale Aufsicht zu bestimmen. Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll, öffnet der Lima Vertrag den Weg für ein neues Klimaabkommen im Jahr 2015, dass die rechtlichen Verpflichtungen für die Regierungen zur Kappung oder Minderung der CO2-Emissionen entfernen wird. Eine solche freiwillige Vereinbarung würde auch die Hektik durch die unrealistischen Dekarbonisierungs-Richtlinien herausnehmen , die wirtschaftlich und politisch unhaltbar sind. “ 

Nigel Lawson, Präsident des Global Warming Policy Forum , fügte hinzu:  “ Die einseitigen britischen Klimaschutz-Gesetze zwingen die britische Industrie und die britische Haushalte völlig umsonst übermäßig hohe Kosten für Strom zu erleiden . Nach Lima ist es deutlicher denn je, dass diese Gesetz bis zum Zeitpunkt eines verbindliches globalen Abkommen ausgesetzt werden müssen.“

Dieser Meinung von Benny Peiser und Nigel Lawson schließt sich die Redaktion von EIKE an.

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8. IKEK EIKE: Biotreibstoffe – Die unheilige Allianz zwischen Lebensmittelindustrie und Umweltschützern

Die Umweltschutzgruppen als Alarmisten benutzt

Ausgearbeitet habe man den Plan lange bevor der politische Prozess begonnen habe, in diesem Fall von „Big Food“ und den Regierungen in den Niederlanden und Großbritannien. Ihre Hauptziele: sich Wettbewerbsvorteile verschaffen, die Kontrolle über alle diesbezüglichen Natur-Ressourcen ausüben, Einfluss nehmen auf die globalen Standards zur Nachhaltigkeit zum eigenen Vorteil und sie einbinden in die Regeln des internationalen Handels. Auf diese Weise könne „Big Food“ die kleineren Mitwettbewerber und konkurrierende Interessen kontrollieren. Die Umweltgruppen seien eingespannt worden, „weil das ja die Guten sind“ und als verlängerter Arm von Regierungen und der EU Geld bekämen.

Video des Vortrags (leider in Englisch, die Tonspur der deutschen Üebrsetzung war nicht zu gebrauchen) von Dr. Jacob Nordangård (vom Department for Studies of Social Change and Culture, Linköping University) zur verdeckten Zusammenarbeit der Lebensmittelindustrie am Beispiel des Konzerns UNILEVER und Umweltgruppen wie Greenpeace zu Lasten sowohl der Umwelt, als auch der Verbraucher.

Sie würden benutzt, um für diesen Zweck Alarm zu schlagen. Die Allianz funktioniere, weil jeder „Mitspieler“ gewinne – eine Win-win-Situation. Nordangård hat über diese Allianz seine Dissertation verfasst und 2013 auch ein Buch darüber geschrieben mit dem Titel „Der jüngste Tag“.

Text von K.P Krauses Blog hier




Neue Studie im Klartext: Beamte neigen mehr als andere dazu Öko-Aktivisten zu werden

Bild rechts: Beispiel: NASA GISS-Administrator James Hansen alias Patient Null wird bei einem Klimaprotest verhaftet.

„Einige Menschen sind mit einem inhärenten Bedürfnis geboren worden, der Öffentlichkeit zu dienen“, sagte der Ko-Autor der Studie Robert K. Christensen, ein Assistenzprofessor an der School of Public and International Affairs. „Sie haben den Wunsch, anderen zu helfen und der Gesellschaft zu dienen. Regierungs- und nichtkommerziell agierende Manager zum Beispiel haben typischerweise eine größere Motivation, etwas für die Gesellschaft zu tun als Industriemanager“.

Die Studie in der American Review of Public Administration wertete eine Umfrage unter hunderten öffentlichen Bediensteten aus, und zwar in einer großen Stadt im Südosten, um deren umweltliches und organisatorisches Verhalten zu untersuchen.

Die Studie, durchgeführt von Justin M. Stritch als Hauptautor, einem ehemaligen Doktoranden in öffentlicher Verwaltung und Politik, und Christensen, der auch der PhD.-Direktor im Department of public administration and policy ist, kam zu dem Ergebnis, dass öffentlich Bedienstete dafür prädestiniert waren, sich in Ökoinitiativen zu engagieren.

„Ökoinitiativen sind willkürliche, Pro-Umwelt-Verhaltensweisen, bei denen ein Arbeitnehmer im Tagesverlauf teilnehmen kann“, sagte Stritch, der jetzt Assistenzprofessor an der Arizona State University ist. „Ökoinitiativen beinhalten Dinge wie Recycling oder Energieeinsparung. Der Wiedergebrauch von Wasserflaschen und das Ausschalten von Computerbildschirmen sind Beispiele dafür“.

Ökoinitiativen, das sind auch Verhaltensweisen im Kleinen; kleine Aufgaben, die freiwillig vom Arbeitnehmer übernommen werden. Wenn sich ein Mitarbeiter dazu entschließt, etwa Papier zu sparen oder das Licht bei der Arbeit auszuschalten, beteiligt er sich an Ökoinitiativen. Ökoinitiativen werden durchgeführt, weil Mitarbeiter sie durchführen wollen, und nicht, weil man sie dazu zwingt.

In der Umfrage haben öffentlich Bedienstete in der Stadt im Südosten in Abteilungen wie bei der Nachbarschaftshilfe, der Feuerwehr, Polizei und dem Büro des Bürgermeisters zu ihrem Verhalten bzgl. Umwelt und Arbeitsplatz Stellung genommen. Die Ergebnisse zeigten, dass Ökoinitiativen etwas damit zu tun haben, wie stark diese Mitarbeiter motiviert waren, der Gesellschaft zu helfen.

Motivation, um der Gesellschaft zu helfen, eine Art Altruismus, bestimmt, wie sich die Menschen fühlen hinsichtlich der Öffentlichkeit und wie sie öffentlichen Werten Rechnung tragen wollen. Menschen mit einer derartigen Motivation können sich ihren Wunsch erfüllen, indem sie sich in der Regierung oder im privaten Bereich einen Job suchen, in dem er den Bürgern helfen kann.

„Ökoinitiativen sind korreliert mit der Hilfsmotivation eines Individuums“, sagte Christensen. „Öffentlich Bedienstete mit hoher Hilfsmotivation engagieren sich im Kleinen, um der Gesellschaft auf breiterer Basis zum Vorteil zu verhelfen“.

Zusammen mit der Hilfe-Motivation zeigen noch zwei weitere Prädiktoren den Willen einer Person, Ökoinitiativen zu starten.

„Die drei Schlüssel-Motivationstreiber sind die Hilfe-Motivation, organisatorische Überzeugungen und Verbindungen zum Umweltgedanken“, sagte Stritch. „Diese drei arbeiten zusammen und bestimmen, ob sich eine Person in Ökoinitiativen engagiert“.

,Verbindungen zum Umweltgedanken‘ beschreibt die Verpflichtung, die ein Individuum gegenüber der Natur empfindet. Mit einem starken Hang zur Natur wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beschäftigter Umweltinitiativen startet, zunehmen. Wenn ein Beschäftigter sich Gedanken für die Umwelt macht, wird dies bei der Vorhersage helfen, ob und bis zu welchem Ausmaß er sich in Ökoinitiativen engagiert.

„Selbst wenn man die Umweltgedanken eines Individuums in Betracht zieht, ist die Motivation eines Beschäftigten gegenüber der Öffentlichkeit ein Schlüsselfaktor zum Verständnis für ehrenamtliche Ökoinitiativen am öffentlichen Arbeitsplatz“, sagte Christensen.

Stritch und Christensen hoffen, dass zukünftige Studien untersuchen werden, wie institutionelle Arrangements und angeordnete Nachhaltigkeits-Initiativen in Städten Umweltverpflichtungen und Verhalten austauschen.

„Es ist unsere Hoffnung, dass die Menschen beginnen, über Verantwortung und öffentliche Ressourcen in größerem Maßstab nachzudenken“, sagte Stritch. „Wir möchten herausfinden, wie öffentlich Bedienstete die Umwelt mit der Zeit und an verschiedenen Orten betrachten.

Wir haben einige überzeugende Beweise, dass Mitarbeiter der Regierung oftmals die Motivation haben, über ihre Aufgaben hinaus der Umwelt Vorteile verschaffen wollen, während sie Arbeitsplätze einnehmen, von denen die Gesellschaft profitiert“, sagte Christensen.

Der ganze Artikel steht hier. Weitere Informationen über die School of Public and International Affairs, see http://spia.uga.edu/.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/09/new-study-translated-public-servants-are-more-likely-to-become-eco-activists/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Energische Volksverdämmung

Beeindruckende Einsparpotentiale?

„Gerade die Außenwanddämmung ist eine ganz entscheidende Maßnahme zur Energieeinsparung, Komfortsteigerung und Wohnwertverbesserung“, behauptete die Deutsche Energieagentur (Dena) unter dem Titel „Einsparpotential in unsanierten Gebäuden beeindruckend hoch“. Stimmt das? Hausgeld-Vergleich e.V., eine Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter, wollte das genauer wissen und fragte die Dena, das Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) sowie Gerd Hauser vom Institut für Bauphysik der Fraunhofer-Gesellschaft (IBP) nach „Langzeitstudien der realen Energieeinsparung nach Wärmedämmmaßnahmen an Bestandsimmobilien“.

Bild 1 rechts: Verrottende Dämmfassade nach wenigen Jahren Standzeit

Das IWU antwortete: „Da hier dringender Forschungsbedarf besteht, sind wir bemüht, bei Sicherstellung einer ausreichenden Finanzierung weiterführende Untersuchungen durchzuführen.“ Stephan Kohler, nach dem Bundesrechnungshof extrem überbezahlter Noch-Geschäftsführer der Dena, verwies auf die wissenschaftliche Auswertung an „mehr als 330 Gebäuden“, die für Mehrfamilienhäuser gezeigt habe, daß „eine warmmietenneutrale Sanierung mit rund 70 Prozent Einsparungen möglich ist“. Echte Verbrauchsdaten lägen aber noch nicht vor. Alle Prognosen sind nur Computersimulation. Vom Bauphysikprofessor Hauser, maßgeblicher Antreiber der U-Wert-Bauphysik, kam nicht einmal eine Eingangsbestätigung.

 

Bild 2 – Der Schießscharteneffekt mit Pulverdampfspur – typische tauwasserbedingte Ablagerungen über Fenstern von Dämmfassaden dank starker Tageserwärmung und Nachtabkühlung der nicht speicherfähigen Dämmoberflächen

Wo gibt es überhaupt belastbare Verbrauchswerte, die in irgendeiner Weise die Einsparwirkung von Dämmfassaden belegen? Da sieht es mau aus. Der gegenteilige Effekt ist hingegen belegt: 1996 veröffentlichte das Hamburger Gewos-Institut die Langzeitstudie „Heizenergieverbrauch von Mehrfamilienhäusern im Vergleich“, die den Verbrauch an 47 gedämmten und ungedämmten Wohngebäuden dokumentierte. Das Ergebnis lautete: „Trotz höherer Wärmedurchgangskoeffizienten für die Außenwand und höherer km-Werte (Wärmedämmwert, heute mittlerer U-Wert) der Hüllflächen weisen die (…) Mehrfamilienhäuser mit monolithischem Außenwandaufbau einen niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch auf als die Gebäude mit zusätzlicher Dämmung der Außenwand.“

 

Bild 3 – Algen und Schimmelpilzkulturen auf dem tauwasserbenäßten Wärmedämmverbundsystem

Gedämmte Häuser verbrauchen sogar mehr Heizenergie?

Ja, und das entspricht genau der Langzeituntersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP aus den achtziger Jahren, bei der die bis zu 23 Zentimeter dick gedämmten Versuchsbauten mehr und nicht weniger Heizenergie verbrauchten als die ungedämmten. Leider wurde der maßgebliche dritte Untersuchungsabschnitt bis zum Herbst 2014 geheimgehalten und nur auszugsweise im Fachblatt “Immobilienwirtschaft” veröffentlicht. Selbst die Eidgenössische Materialprüfanstalt konnte auf ihrem Versuchsgelände in Dübendorf Anfang der 90er den sich über das gesamte Winterhalbjahr erstreckenden Heizenergie-Mehrverbrauch eines wärmegedämmten Versuchsbaues gegenüber dem ungedämmten nachweisen. Auch diese Studie wurde aber nicht publik gemacht.

 

Bild 4 – Spechthöhle im Dämmstoff – ein immer mehr um sich greifendes Instandhaltungsproblem an Dämmfassaden

Alle Bilder Fotograf: Konrad Fischer

Haftungsfalle Unwirtschaftlichkeit

Nachträgliche Fassadendämmung mutiert demnach zum Energiespar-Harakiri. Echte Spareffekte bei einer energetischen Sanierung stammen eher von der Heizungsmodernisierung und dem Stopfen von windigen Löchern in Fassade und Dach. Noch schlimmer die rechtliche Situation: Da die nachträgliche Fassadendämmung eine wirtschaftlich akzeptable Zehn-Jahres-Amortisation fast nie erreicht, verstößt sie gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot des Energieeinspargesetzes (EnEG). Dafür bietet die Energieeinsparverordnung (EnEV) die „Befreiung“. Wenn nun ein Planer oder Handwerker seinem Bauherrn dennoch unwirtschaftliche Energiesparkosten aufbürdet, droht Schadensersatz. Entsprechende Prozesse sind bereits anhängig.

Dämmpfusch

Auch als Fassadenkonstruktion sind die sogenannten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) problematisch. Mangels Wärmespeicherfähigkeit werden sie tagsüber sehr heiß und in der Nacht eisekalt. Die im Dämmstoff eindiffundierte Luftfeuchte kondensiert dann oder betaut seine – dank extremer Wärmedehnung – bald verrottende Oberflächenbeschichtung. Das fördert auch Schimmelpilz- und Algenbefall. Deshalb werden WDVS-Beschichtungen mit Pestiziden „ertüchtigt“. Nach einiger Zeit werden die Giftstoffe aber ausgewaschen und gelangen ins Ab- und Grundwasser. Das Hannoversche Institut für Bauforschung (IFB) hat für die Dämmfassadenquadratmeter knapp zehn Euro mehr an jährlicher Instandhaltung ermittelt als für Putzfassaden auf Mauerwerk. Das soll klimagerechtes Sparen sein?

Viele Dämmfassaden sind zudem aus dem brennbaren Verpackungsschaum Polystyrol, ein Erdölprodukt, das mit dem giftigen Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) angereichert wird – was im Ernstfall offenbar nur wenig hilft. Eindrucksvolle Fassadenabbrände von Wolkenkratzern wie jüngst in Krasnojarsk, am Olympiaturm in Grosny, dem Mermozturm in Roubaix und am Polatturm in Istanbul, dessen 152 Meter hohe Dämmstoffassade in knapp vier Minuten abgefackelt war, zeigen die Gefahren. Auch hierzulande gab es schon genug WDVS-Großbrände, auch mit tragischen Todesfällen (Berlin), die den WDVS-Brandschutz ad absurdum führten.

Vor allem den Mietern offenbart sich dann die ganze Absurdität der Dämmpolitik: Ihrer Miete dürfen 11 Prozent der Dämmkosten bis in alle Ewigkeit draufgeschlagen werden, angemessene Heizkostenersparnisse gibt es nicht. Das Mietrecht verweigert das dem Haus- und Wohnungsbesitzer vorbehaltene Recht auf wirtschaftliche Angemessenheit und notfalls Befreiung von der energetischen „Sanierung. Das Brandrisiko der meist erdölbasierten Fassadendämmstoffe wird dem Mieter obendrein aufgebürdet – obwohl sich die Sicherheit seiner Mietwohnung damit dramatisch verschlechtert. Von den ästhetischen und wohnhygienischen Nachteilen seiner tageslicht- und solarenergiefressenden Schießschartenfenster ganz zu schweigen. Der mit dem vergeblichen, ja gefährlichen Dämmen verbundene Bevölkerungsaustausch geht dann so lange, bis die von der latenten Feuersgefahr verängstigten oder auch „nur“ armen Klimaschützer aus den angestammten Wohnvierteln vertrieben sind.

 

Die Alternative

Wie soll es mit dem Klimastuß an unseren Häusern weitergehen? Die offenbar lobbyistenhörige Regierung hat dafür in ihrem „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE)“ Steuergeld in verschwenderischem Umfang bereitgestellt, das woanders viel dringender gebraucht würde. Da aber auch diese Vorzugssubventionierung die Energieeffizienzanstrengungen noch lange nicht wirtschaftlich macht, bleibt das ganze eine riesige Mogelpackung. Norbert Deul vom Arbeitskreis „Richtig Bauen“ der vorgenannten Schutzgemeinschaft fordert deswegen das vollständige Abschaffen dieser gesetzlich geschützten Volksverdummung: „Der Bürger soll selber über die Energiesparmaßnahmen entscheiden, die er sich leisten will und kann.“ Und da es keinerlei nachweisbare Wirkung des Spurengases CO2 auf das Wetterchaos gibt, die nur angeblich fossilen Energiequellen sich aus unerschöpflichen Reserven immer wieder füllen und die Erneuerbaren Energien unser Land niemals mit sicherem Strom zu sozialverträglichen Preisen versorgen können, wäre das ersatzlose Abschaffen der ökologistischen Zwänge auch nicht weiter schade.

Weiterführend: Altbau und Denkmalpflege Informationen – www.konrad-fischer-info.de

Konrad Fischer, Architekt

zuerst in gekürzter Form erschienen im „Kiezblatt“ 




Strom durch Drachenfliegen – dem Visionär ist nichts zu schwer

Enerkite ist eine von zwei Unternehmungen mit Sitz in Brandenburg beziehungsweise Berlin, die mit Flugdrachen Windenergie „ernten“ wollen. „Damit könnten sie einen visionären Beitrag zur Energiewende leisten“, schwärmt die „taz“. Leider „fehlt es an nötigen Fördermitteln.“ Unter letzterem Satz schwelt der unerschütterbare Glaube, dass im Energiesektor physikalische Wunder möglich wären, würde man nur bergeweise Steuerzahlerkohle verbrennen.

Wie nun funktioniert so ein Zauberdrachen? Bei den kleinen Enerkite-Anlagen (die prinzipiell ähnlich arbeitende Firma NTS möchte größere Räder im Sektor der so genannten „Höhenwindenergie“ drehen) läuft es verkürzt so: Drachen mit 30 Quadratmeter Fläche fliegen an Seilen in Achterkurven bis auf Höhen von zwei-, dreihundert Meter quer zum Wind. Die dabei entstehende Kraft auf die Seile treibt einen Generator am Boden an. Ist die maximale Höhe erreicht, wird der Drachen eingeholt und fährt wieder hoch.

Die Idee: In Höhen, die selbst von den heutigen Riesenspargeln nicht erreicht werden, weht es stärker. Der „Jahreswindertrag“ sei doppelt so hoch wie der eines Windrades. Zudem sei eine Drachenwindanlage viel billiger als ein Rotorenturm, weil sie 90 Prozent Material einspare. Gegen die milliardenschweren Windbarone stichelt der Enerkite-Erfinder Alexander Bormann: „Statt Gigantomanie werden die Enerkite-Produkte schrittweise entwickelt und markt- und bedarfsgerecht etabliert.“

Der Tüftler hat eine Demo-Anlage auf einen alten Feuerwehrwagen verfrachtet und ist damit auf Werbetour gegangen. Unter anderem ließ er seine Drachen über dem ehemaligen Berliner Flugplatz Tempelhof kreisen. Das Video darüber erinnert an das alljährliche Drachenfestival auf der dänischen Insel Fanö.

Der Windradindustrie behagt die neue Konkurrenz nicht. Sie kooperiert nicht mit den Drachenbauern, schweigt sie so gut es geht tot. Im „Bundesverband Windenergie“, einer smart vernetzten Lobby der EEG-Profiteure, sind die Höhenwindmacher nicht vertreten. Nicht allein, weil diese keck beanspruchen, ihre Anlagen seien fortschrittlicher als Windspargel. Mit ihnen könnte „konkurrenzlos preiswerter Öko-Strom erzeugt werden“, „eines Tages“ möglicherweise für sensationelle vier Cent pro Kilowattstunde. Zudem seien die Magic Dragons auch noch klimafreundlicher als die Windradmonster aus Beton und Stahl. Landwirte, mittelständische Betriebe und Kommunen könnten „ihren Strombedarf künftig unabhängig von Subventionen decken“.

Aber da ist noch mehr, was die Windkraftindustriellen nervt. Die dicken Fördertöpfe, an die natürlich auch Enerkite ran will (taz: „Gerade beim Bundesumweltministerium gibt es noch viel Zurückhaltung, sagt Ahrens“), sie haben Grenzen. Noch eine Sparte, die Geld für weitgehend nutzlose Ökoenergieerzeugung abgreifen möchte, das könnte irgendwann dazu führen, dass die gesamte „erneuerbare“ Branche von der Politik gedeckelt wird. Bereits jetzt wird Enerkite nach eigenen Angaben „mit Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg gefördert.“ Zur Freude der alten Pfründehalter fiel aber das Ergebnis einer Studie, die das BMUB über die neuen Flugwindanlagen in Auftrag gegeben hatte, nicht gerade enthusiastisch aus.

Video:  EnerKite Flugwindkraftanlagen vorgestellt; EnerKíte – Dein nachhaltiges Investment; Registrieren, informieren und investieren: http://www.enerkite.de/fundernation; Realisierung: Digital Motion Pictures GmbH – http://www.agentur-dmp.at/; EnerKite GmbH – www.enerkite.de ;Soundtrack: Chillheimer, http://www.terrasound.de

Tatsächlich ist am Drachenkonzept das meiste, wenn nicht alles, falsch. Würde es massenhaft umgesetzt, wäre es ebenso landschaftsverschandelnd wie Windräder – man kann sich unschwer ausmalen, wie es aussähe, wenn andauernd riesige Laken am Himmel auf- und niedergingen. Und die Drachen würden ja auch nicht mehr als Zappelstrom generieren, genau wie Windräder oder Solaranlagen, deren Ineffizienz im Kardinalfehler der Unberechenbarkeit ihres Stromeintrags wurzelt. Dass der Wind in den etwas größeren Höhen, wo die Drachen operieren sollen, beständig weht, entstammt dem Reich der Energiesagen.

Zudem sind sämtliche Kleinkrauteranlagen zur Stromerzeugung in entwickelten Industrieländern nicht bloß überflüssig, sondern für eine stabile Versorgung nachgerade kontraproduktiv. Dagegen steht die im Juste Milieu beliebte Vorstellung vom Charme des Dezentralen. Vom grundsympathischen Klein-Klein, mit welchem der rebellische David dem multinationalen Energiegoliath ein Schnippchen schlagen kann.

Diese Erzählung kam in den frühen 1970ern auf. Es waren Landkommunarden und Öko-Schrate, welche die Rezepte des britischen Ökonomen und Bestsellerautors E.F. Schumacher („Small ist beautiful“, 1973) auf ihren gammeligen Höfen ausprobierten. Nie wurde das lustiger dargestellt als in der Filmkomödie „Am Tag als Bobby Ewing starb“. Recht eigentlich reicht die deutsche Verklärung autarker Lebensformen allerdings noch etwas weiter zurück, nämlich in die Nazizeit.

Aber, könnten Flugwindanlagen nicht wenigstens eine Lösung für die Energieprobleme der Dritten Welt sein? Vielleicht in Simbabwe oder in der Sahelzone oder im indischen Bundesstaat Bihar einigen Nutzen stiften? Dort also, wo es nicht auf eine stabile Stromversorgung ankommt, weil es sowieso höchstens mal stundenweise Strom gibt?

Kaum. Dafür sind die Steuerungstechnik der Anlagen und deren Wartung viel zu anspruchsvoll. Was mit modernen Gerätschaften aus westlicher Produktion in drittweltigen Regionen eher früher denn später geschieht, erzählt einem jeder gestandene Entwicklungshelfer. Traktoren zum Beispiel, die nicht mit einfachsten Mitteln vor Ort gewartet und repariert werden können, rotten bald nach ihrer Auslieferung ungenutzt vor sich hin.

Ob die Realwelt Spleens von Öko-Visionären benötigt, ist denen natürlich wurscht. Enerkite wirbt emsig um „finanzkräftige Unterstützung durch Business Angels und Wagniskapitalgeber“. Bis zum 25. Dezember 2014 „ermöglichen wir darüber hinaus auch die unbürokratische Beteiligung von privaten Investoren an der Technologie- und Produktentwicklung in Form von partiarischen (firmenwertabhängigen/gewinnabhängigen) Nachrangdarlehen über die Crowdinvestment-Plattform FunderNation.“ Ab 100 Euro ist man dabei. Total verlockend in Nullzinszeiten, oder? Enerkite, bereits ganz abgehoben: „Anteilseigner können für Ihr Investment bei planmäßigem Verlauf das etwa 10-fache als Erlös erwarten. Ein pessimistisches Szenario erlaubt eine Rendite, die dem etwa 2.5-fachen des Einsatzes entspricht.“

Wie, derlei Versprechen kommen Ihnen irgendwie bekannt vor? Wer war das noch gleich, der immer sagenhafte Renditeaussichten auf Lager hatte? Ach ja, Carsten hieß dieser Mr. 8-Prozent. Carsten Rodbertus. Er war mal Chef bei Prokon. Auch er ein Visionär, gar keine Frage.

http://www.enerkite.de
https://www.deutsche-mikroinvest.de/nts

zuerst erschienen auf ACHGUT




Zwei Medien – zwei Beobachtungen – dieselbe Sache – FOCUS und SPIEGEL zur 20.Klimakonferenz in Lima

Der FOCUS (Nr.49 vom 1.Dez. 2014) stellt in einer intelligenten Analyse der Klima-Situation von Michael Miersch fest, „dass vielen Lesern und Zuschauern inzwischen bewusst geworden ist, dass Horrormeldungen im Vorfeld von Klimakonferenzen immer nur die eine Seite des Wandels zeigen”. Weiter wird unter anderem die Tatsache erwähnt, dass es seit 16 Jahren keine globale Temperatursteigerung mehr gibt.

Im krassen Gegensatz dazu heißt es im Leitartikel des SPIEGEL vom 8.Dez.2014 doch tatsächlich “dass sich das Klima gewandelt und rasant weiterwandelt„. Ferner liest man von den „schmelzenden Eiskappen an den Polen” – obwohl das Treibeis in der Antarktis seit 30 Jahren zunimmt und 2014 einen neuen Rekord erreichte. Auch  die arktische Eisfläche ist nach einem mehrjährigen Rückgang in den letzten zwei Jahren wieder angestiegen und die West-Passage war 2014 nicht mehr möglich.

Alles das scheint in der SPIEGEL Chefredakteur und der Redaktion unbekannt zu sein (der Titel des Leitartikels lautet auch bezeichnenderweise “Langsames Erwachen ! )  Sehr seltsam für ein Nachrichtenmagazin, das eigentlich für eine aktuelle Berichterstattung zuständig sein will.  Man glaubt dort offenbar fest an das „böse CO2“, das alleine das Klima bestimmt und hat von den natürlichen Klimafaktoren, die seit bestehen der Erde das Klima ständig verändert haben, noch nichts gehört.

So wird das deutsche offizielle politische Ziel einer 40%igen Reduzierung von CO2-Emissionen in Deutschland bis 2030 (mit seinem Anteil an den globalen Emissionen von ca. 2,5 %) laut der IPCC-Theorie immerhin zu einer Reduzierung  der globalen Temperatur bis zum Jahr 2100 um 0,03°C führen !  Nicht messbar – aber es kostet die Bürgern hier ja nur einige Milliarden Euro. Und das können wir uns ja leicht leisten – „als Vorbild für die Welt „. Aber das ist auch echt im Sinne alter deutscher Tradition, denn schon Kaiser Wilhelm II hatte festgestellt „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“.




Energiewende und lokale Politik

Gespräch mit dem Oberbürgermeister:

Zunächst einmal ist sehr dankbar festzuhalten, dass er bereit war, mich eine halbe Stunde lang zu einem „Bürgergespräch“ zu empfangen. Anhand einiger gesammelter Unterlagen wollte ich das Gespräch führen.

Wie sich herausstellte, war der OB genau wie der allergrößte Teil der Gesellschaft der gleichen Propaganda zum Opfer gefallen. Dagegen anzugehen ist in einer halben Stunde nicht möglich. Ich habe ihm das „Energiepolitische Manifest“ überlassen sowie einen Ausdruck einer Super-Zusammenfassung aller Punkte, die gegen die Energiewende sprechen, von Dr. Günter Keil. Diesen Text habe ich auf meiner Website hier gepostet.

Tatsächlich hat mich der OB weitgehend ausreden lassen. Kurze Einwürfe von ihm bzgl. Kernkraft und Anderem zeigten mir, dass er absolut nicht informiert ist. Allerdings kann man das auch kaum von einem Lokalpolitiker erwarten, der mit Verwaltungskram zugeschüttet ist. Aber ich habe dann noch einen dringenden Appell an ihn gerichtet: Vor einiger Zeit hat Herr Dr. Helmut Alt in Aachen ein paar Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit von Windkraft durchgeführt. Ich habe dem OB dringend geraten, diese Berechnung doch mal Fachleuten in Gestalt unserer örtlichen Stadtwerke vorzulegen, verknüpft mit der Frage, was an diesen Berechnungen falsch ist. In einem Versuch, es ihm noch etwas schmackhafter zu machen, habe ich hinzugefügt, dass diese Berechnungen falsch sein müssen, denn wenn das nicht der Fall wäre, wäre es ja völlig verantwortungslos, mit der Politik zu diesem Komplex einfach weiterzumachen.

Unter dem Strich: Ich hatte schon den Eindruck, dass er mich ernst genommen hat. Ich durfte mich schon bei mehreren anderen Gelegenheiten davon überzeugen, dass der OB offen für alle Eingaben seiner Bürger ist. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er die Alt’schen Berechnungen wirklich den Stadtwerken vorlegt – allerdings werde ich darüber wohl nichts erfahren. Ich selbst habe die Stadtwerke natürlich auch schon gefragt – aber nie eine Antwort erhalten!

Energiewende beim lokalen Stammtisch der AfD:

Schon vor längerer Zeit hatte mich der hiesige Ortsverband der AfD gefragt, ob ich nicht auch etwas zu Energie und zur Energiewende sagen könnte. Ich war da bisher eher ablehnend, weil ich hinsichtlich Energie genauso Laie bin wie alle anderen. Aber durch meine vielen Übersetzungen für das EIKE habe ich, wie eingangs schon erwähnt, inzwischen so viel erfahren, dass ich auch im Rahmen einer kleinen Präsentation dazu glaubte etwas sagen zu können. Mìt diesem Gedanken hatte ich mich ja auch an unseren Bürgermeister gewandt. Zwei Wochen später habe ich nun vor dem lokalen Stammtisch gesprochen. Die Präsentation habe ich hier auf meine Website gestellt.

Anwesend war tatsächlich auch eine junge Redakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, in der auch am gleichen Tage als Kurznotiz eine Ankündigung meiner Präsentation stand. Da ich von Natur aus ein friedlicher Mensch bin, habe ich ihr gegenüber vor dem Vortrag nur angedeutet, dass die „Süddeutsche“ in ihrer Berichterstattung sehr einseitig ist und dass viele Tatsachen zum wirklichen Klimawandel nach wie vor beharrlich geleugnet werden. Sie sagte dazu nichts, machte aber Notizen.

Die Präsentation selbst dauerte dann etwa eine halbe Stunde, gefolgt von einer recht lebhaften Diskussion. Ich hatte gleich eingangs festgestellt, dass ich hinsichtlich Energie Laie bin und gesagt, dass man bitte meine gesamten Ausführungen als Frage verstehen sollte. Ich habe auch mehrfach betont, dass ich nie Antworten erhalten habe, auch nicht von den lokalen Stadtwerken, deren Kunde ich ja bin.

Einige Fragen konnte ich beantworten, z. B. die nach Kernkraft und den KKW der 4. Generation. Bei anderen Fragen musste ich eher passe mit dem Hinweis, dass jeder ja selbst auch fragen könne.

Nun ja, nach einer Stunde war das Thema erledigt. Die SZ-Redakteurin verließ daraufhin die Versammlung, als sich die AfD anderen politischen Themen zuwandte, die aber zu diesem Thema keine Rolle spielen.

Schauen wir mal, ob die SZ irgendwas dazu schreibt. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass objektiv berichtet wird. Sollte die Redakteurin das versuchen, dürfte sie Schwierigkeiten bekommen.

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2 Tage später kam tatsächlich ein Bericht, und er hat auch einige Dinge so geschrieben, wie ich sie genannt habe. Aber entscheidende Dinge wurden auch weggelassen, z. B. die Preisdifferenz zwischen Erzeugung von Windstrom und Verkaufspreis von Windstrom an der Börse.

Der Artikel steht ebenfalls hier auf meiner Website. Unter der Präsentation, die ich gezeigt habe, steht die Kopie dieses Artikels. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.

© Chris Frey




Auch weitere Milliarden werden die Warmisten nicht zufrieden stellen

Grund für diese Begeisterung gerade jetzt, sogar noch vor Eingang der letzten Daten für 2014, ist das Timing mit einer weiteren zweiwöchigen UN-Klimakonferenz in Lima, wo tausende Aktivisten und Funktionäre zusammengekommen sind, um Unterstützung für das im nächsten Jahr geplante „universelle Klimaabkommen“ in Paris zu erheischen.

Was ihnen mehr als alles andere Sorgen macht, ist die unvermeidliche Tatsache, dass die globalen Temperaturen seit 18 Jahren keinen signifikanten Anstieg gezeigt haben, was all diese Angst erzeugenden Computermodell-Vorhersagen als Unsinn entlarvt, auf die sich das IPCC beruft. Aber sie sind durch ihr quasi-religiöses System so weit entrückt, dass bei dem erneuten Vorschlag in Lima, dass reichere Nationen den armen Ländern 100 Milliarden Dollar pro Jahr zahlen sollen, um sie vor der Runaway-globalen-Erwärmung zu schützen, die leitende Sprecherin der UN Christiana Figueres dies als „eine sehr, sehr kleine Summe“ abgetan hat. Notwendig zur Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft sind ihren Worten zufolge „90 Billionen Dollar während der nächsten 15 Jahre“. Das lässt die 1,3 Billionen Pfund, die wir Briten aufgrund des Climate Change Act innerhalb der nächsten 36 Jahre für den Stopp der globalen Erwärmung zahlen sollen, wie Peanuts aussehen.

Link: http://www.telegraph.co.uk/comment/11277024/Billions-wont-satisfy-warmists.html

Über das hier angesprochene ,quasi-religiöse System‘ gibt es auch einen Kommentar von Matt Ridley:

Beware The Corruption Of Science

Umweltforscher suchen zunehmend nach Beweisen, die zu ihrer Ideologie passen anstatt nach Wahrheit zu suchen.

Als jemand, der sich während seiner gesamten Karriere für die Wissenschaft eingesetzt hat und viel dazu getan hat, die Kritiker an Wissenschaft in die Schranken zu weisen, verliere ich das Vertrauen. Jüngste Beispiele von Verzerrungen und Korruption in der Wissenschaft sind schlimm genug. Aber noch schlimmer ist der Widerstand der wissenschaftlichen Führer gegen Kritik an den Faulen Äpfeln. Wissenschaft als Philosophie geht es gut, Wissenschaft als eine Institution stinkt immer mehr

Das Nuffield Council on Bioethics [ein Beratungsgremium] hat vorige Woche einen Bericht veröffentlicht, der Beweise dafür fand, dass Wissenschaftler zunehmend „weniger gründliche Forschungsmethoden anwenden“, womit sie dem Druck nachgeben, weitere finanzielle Förderungen zu erhalten. Eine Umfrage aus dem Jahr 2009 war zu dem Ergebnis gekommen, dass fast 2 Prozent der Wissenschaftler zugeben, dass sie Ergebnisse fabriziert hatten; 14 Prozent sagen, dass ihre Kollegen so etwas getan haben.

In diesem Monat war es zu drei ungeheuerlichen Beispielen schlechter wissenschaftlicher Praxis gekommen. Das jüngste war eine Enthüllung vorige Woche in der Times, das Wissenschaftler sich anscheinend dafür eingesetzt haben, bestimmte Pestizide zu verbieten anstatt mit offenem Geist alle Beweise vorzulegen. Es handelte sich hierbei vermeintlich um „unabhängige“ Wissenschaftler, doch steckten sie unter einer Decke mit Umweltaktivisten, die enorme Geldsummen von der EU erhalten, damit diese genau das via unabhängiger Berichte ausbreiten, und sie hatten offensichtlich ihre Schlussfolgerungen bereits im Kopf, bevor sie die Beweise gesammelt hatten. Kürzlich ans Licht gekommene Dokumente zeigen, dass sie unverfroren dabei sind, politisch basierte Beweise zu finden anstatt eine auf Beweisen beruhende Politik zu betreiben.

Zweites Beispiel: Vorige Woche hat die WMO, eine vermeintlich wissenschaftliche Institution, eine Presseerklärung veröffentlicht, der zufolge dieses Jahr wahrscheinlich das wärmste Jahr in einem Jahrhundert oder noch länger werden würde, und zwar auf der Grundlage von an der Erdoberfläche gemessenen Temperaturen. Doch würde dieser vorhergesagte Rekord nur ein Hundertstel Grad über 2010 und zwei Hundertstel Grad über 2005 liegen – mit einer Fehlerbreite von einem Zehntel Grad. Wirkliche Wissenschaftler hätten gesagt: Dieses Jahr wird wahrscheinlich nicht wärmer als 2010 oder 2005, und hätten es dabei belassen.

In jedem Falle ist dieses Jahr ja noch nicht vorbei, also warum die Verkündung gerade jetzt? Ach ja, es findet diese Woche ein politischer Klimagipfel in Lima statt. Die Wissenschaftler der WMO haben sich erlaubt, politisch verwendet zu werden. Nicht dass sie dabei Widerstand geleistet hätten. Durch Auspressen und Verbiegen der Daten, bis sie auf Linie lagen, hat die WMO eine Verschmelzung von fünf Datensätzen „re-analysiert“. Vielleicht war das legitim, aber ich habe da so meine Zweifel. Schließlich waren die Temperaturdaten sammelnden Institutionen zweimal in diesem Jahr auf frischer Tat ertappt worden, kaum gerechtfertigte Anpassungen zur „Homogenisierung“ und „Schließung von Lücken in den Temperaturmessungen“ in der Weise manipuliert zu haben, dass ältere Temperaturwerte kälter und neuere Temperaturwerte wärmer gemacht worden waren.

In einem Falle, nämlich dem Städtchen Rutherglen in Victoria, Australien, zeigte sich ein Abkühlungstrend von minus 0,35°C. Daraus wurde ein kolportierter Erwärmungstrend von plus 1,73°C nach einer „Homogenisierung“ durch das Australische Wetteramt. Dieses behauptete, dass die Anpassung notwendig war, weil das Thermometer zwischen zwei Feldern wechselte.Es konnte jedoch hierfür keine Beweise erbringen oder begründen, warum eine so drastische Adjustierung erforderlich war.

Die meisten Leute, die verantwortlich sind für die Erstellung von Temperaturdaten, sind lautstark hinsichtlich ihrer Ansichten über Klimapolitik, was uns andere kaum davon überzeugen kann, dass sie jene Vorurteile an der Labortür ablegen. Man stelle sich vor, Bankiers wären dafür verantwortlich Inflation zu messen.

Drittes Beispiel: Von der Royal Society war man gewohnt, dass sie der Goldene Standard wissenschaftlicher Objektivität sei. Und doch hat sie diesen Monat einen Bericht zum Thema Extremwetter veröffentlicht, der diesem Standard Hohn spricht. In diesem über 100 Seiten starken Bericht fand sich keine einzige Graphik über jüngste Trends bzgl. Extremwetter. Dies liegt daran, dass keine einzige derartige Graphik einen Aufwärtstrend hinsichtlich der globalen Häufigkeit von Dürren, Stürmen oder Überschwemmungen zeigen würde. Platz gab es in dem Bericht aber für eine Graphik, die die steigenden, durch Extremwetter verursachten Kosten zeigte, was eine Funktion zunehmendem versicherten Eigentums ist und nicht eine Maßzahl für Wetter.

In dem Bericht der Royal Society wurde auch sorgfältig ausgelassen, was vielleicht am aussagekräftigsten bzgl. Extremwetter ist: die stark rückläufige Zahl von Todesopfern. Die globale Wahrscheinlichkeit, durch eine Dürre, eine Überschwemmung oder einen Sturm ums Leben zu kommen, hat seit den zwanziger Jahren um 98% abgenommen und lag nie niedriger – nicht weil das Wetter weniger gefährlich ist, sondern wegen Fortschritten bei Transporten, Handel, Infrastruktur, Hilfen und Kommunikation.

Die Entscheidung der Royal Society, an solchen Daten vorbei Rosinenpickerei zu betreiben, wäre weniger besorglich, wenn deren Präsident Sir Paul Nurse nicht als Hoch-Partisan beim Thema Klimawissenschaft in Erscheinung getreten wäre. Er forderte, all jene, die ihm nicht zustimmen, „zu zerstören und zu verbrennen“ – was kaum die Sprache von Galileo sein dürfte.

Vor drei Monaten sagte Sir Paul: „Wir müssen auf jene aufpassen, die Wissenschaft auf der Grundlage von Beweisen und Rationalität mit Politik und Ideologie durcheinanderbringen, ist doch bei Letzterem Meinung, Rhetorik und Tradition angesagt. Wir müssen auf politische oder ideologische Lobbyisten achten, die die Wissenschaft nicht respektieren, Daten oder Argumente willkürlich herauspicken, um ihre vorbestimmten Positionen zu stützen“.

Falls er wünscht, hierbei konsequent zu sein, wird er daher das Verhalten der Wissenschaftler hinsichtlich der Pestizide und der WMO hinsichtlich der Temperaturaufzeichnungen verurteilen sowie den Bericht seiner Kollegen schelten, weil all dies absolute Beispiele für seinen Standpunkt sind.

Allerdings habe ich da keine Hoffnung. Als im Jahre 2009 ein ähnlicher Skandal ruchbar wurde über das Zurückhalten unbequemer Daten, die die Gültigkeit von Proxys hinsichtlich globaler Temperaturen der Vergangenheit auf der Grundlage von Baumringen diskreditierten (Teil von „Klimagate“), schloss das wissenschaftliche Establishment ihre Reihen und versuchte, so zu tun, als spiele das keine Rolle. In der vorigen Woche kam eine weitere Fortsetzung jener Story ans Licht, die zeigte, dass sogar noch mehr unbequeme Daten aufgetaucht waren (die Borstenkiefer-Baumringe als Temperaturproxys diskreditierten).

Full op-ed (paywalled)

Link: http://tinyurl.com/oc5snse

Alles übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Energiewende und der energetische Erntefaktor

Auf dem US-amerikanischen Politblog "Daily Kos" wurde diese Publikation sehr positiv rezensiert und mit über 300 Kommentaren diskutiert. Dieser Artikel erschien bereits am 14.9.2013 auf ScienceSkeptical Der Hauptautor Daniel Weißbach hatte das Paper für ScienceSkeptical aufgearbeitet. Eine weitergehende, detaillierte Zahlenbasis kann der Google-Tabelle, welche auch für das Paper benutzt wurde, entnommen werden.

Die Energiewende und der energetische Erntefaktor

"Photovoltaik – Alles nur eine Frage des Wirkungsgrades" meldete die FAZ im März dieses Jahres. Kurz vorher steigerte Sharp den Wirkungsgrad von Solarzellen auf rund 38%. Auch Fortschritte in der Speichertechnik werden stets auf Messen präsentiert. Immer größer werdende Windkraftanlagen und neuerdings auch Drachen zur Stromerzeugung sollen einen höheren Nutzungsgrad haben. Aber wieso gibt es dann ebenso viele Insolvenzmeldungen bei Solarfirmen und wieso verzeichnet die Windbranche immer mehr Absatzprobleme?

Mit derartigen Erfolgsmeldungen soll zwar suggeriert werden, dass es voran geht mit der Energiewende, dass man den neuen Stromerzeugungstechniken nur einen anfänglichen finanziellen "Klaps" (der inzwischen 15 Jahre andauert und bislang mindestens 100 Mrd. Euro kostete) zu geben bräuchte, um auch dort beliebig Fortschritte zu generieren. Wie jedoch soll man diesen Fortschritt in greifbare Zahlen fassen? Da kommen Begriffe wie "Wirkungsgrad" gerade recht, denn kein Techniker oder Physiker wird widersprechen, dass ein höherer Wirkungsgrad eine gute Sache ist, und für Otto Normalbürger klingt es auch erstmal plausibel.

Tatsächlich sagen diese Begriffe wenig. Was, wenn ein höherer Wirkungsgrad durch einen noch höheren Produktionsaufwand erkauft werden muss? Zur Bewertung muss der gesamte Lebenszyklus der Anlage, einschließlich Bau, Betrieb, Wartung und Rückbau eingeschlossen werden. Hier bedeutet Wirkungsgrad nicht unbedingt Energieeffizienz. Gerade für Stromerzeugungstechniken gibt es zur Bewertung der Energieeffizienz eine wunderbar passende und leicht zu verstehende Größe, den energetischen Erntefaktor, im angelsächsischen Raum eher bekannt unter EROI (Energy returned on invested). Es ist nichts anderes als das Verhältnis zweier Energien, nämlich der elektrischen Energie, die eine Anlage während ihrer gesamten Lebensdauer produziert hat, zu derjenigen Energie, die für Bau, Betrieb/Wartung und Rückbau aufgewendet werden muss. Letztere nennt man auch die graue Energie oder den kumulierten Energieaufwand (KEA).

Natürlich wird Energie nicht "erzeugt", sondern nur umgewandelt. Der genaue Terminus ist Exergie (mit x), d.h. der Anteil einer Energie, die als Arbeit nutzbar ist, im Gegensatz zur Anergie, dem Anteil, der beim Umwandlungsprozess unwiederbringlich verloren geht. Im Gegensatz zu Energie kann Exergie erzeugt und vernichtet werden. Sollte also im folgenden von Energie- oder Stromerzeugung oder -verbrauch die Rede sein, so ist damit letztendlich Exergie gemeint.

Figure 1. Schematische Darstellung des Erntefaktors.

 

"Graue Energie", das hört man manchmal von Verbraucherschützern, wenn sie über den tatsächlichen Energiegehalt z.B. einer Tafel Schokolade oder eines Smartphones informieren wollen. Es ist diejenige Energie, die in der gesamten Produktionskette zur Herstellung eines Produkts aufgewendet werden muss. Diese bezieht man dann auf irgendeine Produkteinheit und erhält die sogenannte Energieintensität, mit merkwürdigen Angaben wie 2,5 kWh pro kg Schokolade oder 8 kWh pro Paar Schuhe. Für das Produkt "Strom" z.B. aus einem Kohlekraftwerk kürzen sich die Einheiten dann weg, und man erhält eine dimensionslose Zahl, die Energieintensität von Kohlestrom, und schon ist man beim Erntefaktor, genauer bei dessen Kehrwert.

Um es nochmals in einer simplen Formel auszudrücken: EROI = W / KEA, wobei EROI der Erntefaktor ist, W die während der Lebensdauer eines Kraftwerks produzierte Strommenge und KEA der kumulierte Energieaufwand. KEA umschließt alles, auch die Förderung des Brennstoffs, falls nötig (s. Abb. 1). Die Energieintensität ist dann 1/EROI. Sie besagt, welcher Anteil der erzeugten Energie zur dessen Erzeugung notwendig ist.

Nicht unerwähnt bleiben sollte neben der Energieintensität auch die energetische Amortisationszeit (energy payback time), d.h. die Zeit, nach der ein Kraftwerk die aufgewendete Energie wieder eingespielt hat. Vernachlässigt man den Wartungs- und Förderaufwand, was für die meisten Techniken eine gute Näherung ist, so ist dies einfach die Lebensdauer des Kraftwerks geteilt durch den Erntefaktor, ansonsten wird sie natürlich länger. Die Aussagekraft der Amortisationszeit ist jedoch gering, eben weil die Lebensdauer aus der Rechnung hinausdividiert wird. Eine kleine Amortisationszeit (die für Solar- und Windanlagen oft noch zu kleineren Werten geschönt wird, siehe Trick 1 unten) klingt zwar toll, führt aber trotzdem nur zu einem EROI=1, wenn die Anlage nach der Amortisationszeit auseinander fällt.

Was ist Energie?

Natürlich soll diese Frage hier nicht grundlegend behandelt werden, aber bei der Ermittlung des Erntefaktors treten ein paar technische Schwierigkeiten auf. Die während der gesamten Lebensdauer eines Kraftwerks produzierte Strommenge zu ermitteln ist einfach – dazu muss man nur auf den Stromzähler schauen. Schwierig ist jedoch die Berechnung der hineingesteckten Energie, denn für die graue Energie muss man jeden Schritt der Produktionskette evaluieren. Hinzu kommt noch das Problem, dass man Energien oft gar nicht genau zuordnen kann. Wie verhält es sich z.B. bei der Roheisenproduktion in Hochöfen, soll hier der gesamte Wärmegehalt des eingesetzten Kokses mit berücksichtigt werden, oder nur der Teil, der tatsächlich zur Reduktion beigetragen hat? Sollen Reibungsverluste bei der Bearbeitung eines Werkstücks berücksichtigt werden? Hier weicht der ideale Prozess stark von der Praxis ab. Da der Erntefaktor aber eine praktisch verwendbare Vergleichsgröße darstellen soll, sollen diese Verluste hier eingeschlossen werden.

Aber selbst dann stellen sich weitere Fragen. Eine moderne Methode der Stahlproduktion ist das Elektrostahlverfahren, bei dem die zum Schmelzen erforderliche Wärme durch einen Lichtbogen oder durch Induktion erzeugt wird. Hierfür wird elektrische Energie benötigt, aber zu deren Produktion muss irgendein Kraftwerk die etwa dreifache Menge an Heizenergie ("Primärenergie") aufwenden. Welche der beiden Energie soll hier eingesetzt werden?

Hier ist es sinnvoll, die Grenzen an der Fabrik zu ziehen, die von außen mit Strom beliefert wird. Dabei ist es unerheblich, ob der Strom aus einem Solarkraftwerk oder einem Verbrennungskraftwerk kommt, die Fabrik ist nicht für die Herkunft des Stroms verantwortlich. Allerdings ist Strom verglichen mit Wärme in der heutigen Wirtschaft eine höherwertige Form von Energie. Dies muss jedoch separat berücksichtigt werden, wie im folgenden weiter erläutert wird.

Der Wert der Energie und der irreführende Begriff "Primärenergie"

Dass Strom einen höheren Wert als Wärme hat, liegt daran, dass er überwiegend in Verbrennungskraftwerken aus Wärme mit einem Wirkungsgrad von durchschnittlich 35% erzeugt wird – der Wert ist demnach 3 mal so hoch anzusetzen. In einigen Bereichen wurde deshalb der Begriff "Primärenergie" geschaffen, der immer den Brennwert eines meist fossilen Rohstoffs beschreibt. Strommengen werden dann mit 3 multipliziert, um z.B. zusammen mit Kraftstoffen den gesamten Energieverbrauch eines Landes ermitteln zu können. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine marktwertgewichtete Addition verschiedener Energieformen. In einem zukünftigen Kraftwerkspark kann die Gewichtung völlig anders aussehen. Man stelle sich z.B. eine vollständig nukleare Energieversorgung vor, die die Förderung fossiler Verbrennungsrohstoffe preislich weit unterbietet, und bei der auch Kraftstoffe synthetisch hergestellt werden. Hier wäre der Wert der chemisch verbrennbaren Kraftstoffe gemessen am Energiegehalt höher als der von Strom, da diese aus der nuklearen Wärme mit geringerer Effizienz synthetisiert werden.

Bereits bei der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken gerät man mit dem Begriff "Primärenergie" in Schwierigkeiten, denn für die bei der Kernspaltung entstehende Wärme gibt es momentan überhaupt keinen anderen Verwendungszweck. Man heizt seine Wohnung ja nicht mit einem gemütlichen Nuklear-Kamin, und der Otto-Motor frisst auch keine Uranstäbe. Welchen Marktwert sollte also nukleare Wärme außer dem für das Elektrizitätsäquivalent haben?

Noch interessanter wird es, wenn man nach der Primärenergie eines Wasserkraftwerks fragt. Verantwortlich für den Antrieb der Turbinen ist hier der Höhenunterschied des Wassers, welcher aber letztendlich durch Sonneneinstrahlung zustande kam. Die primäre Energiequelle wäre demnach die Sonne, und richtig, dort findet ja tatsächlich ein (nuklearer) "Verbrennungsprozess" statt. Sollte nun die gesamte Leistung der Sonne in Bezug zur Leistung des Wasserkraftwerks gesetzt werden? Es ist klar, dass diese Überlegung nicht zielführend ist. Bei den sich mit Energiestatistiken befassenden Organisationen hat man diesen Widerspruch leider nicht oder nur schlecht erkannt, und versucht nun, das Problem eher politisch zu lösen. So wichtet BP Strom aus Wasserkraft mit 2,65, IEA/Eurostat hingegen mit 1.

Richtig bizarr wird es, wenn man den Begriff der Primärenergie konsequent anwendet, denn alle Energieträger sind schließlich auch irgendwann aus anderen Energiequellen erzeugt worden. So könnte man wiederum nach dem Ursprung der im Uran enthaltenen Spaltungsenergie oder nach der für fossile Energie sowie Wasser, Wind- und Solarenergie verantwortlichen Sonnenenergie fragen. Das Uran entstand in einer Supernova, die um Größenordnungen höhere Energiemengen bei dessen Aufbau freigesetzt hat. Dies wäre dann die Primärenergie der Primärenergie. Aber auch die Supernova-Energie hat wieder einen Ursprung, und man endet ohnehin beim Urknall als Ursprung jedweder Energie, auch des für die Sonnenenergie genutzten Wasserstoffs. Vom Urknall bis zum zum Strom aus der Steckdose ist Energie in vielen Schritten und jedes mal mit großen Verlusten umgewandelt worden, die "Primärenergie" ist hier nur der vorletzte Schritt.

Aber zurück zur Erde und zu den Energiebilanzen. Für die "Gewichtung" bleibt am Ende nichts als die Berücksichtigung des Marktwertes, der für Strom ca. 3 mal so hoch ist wie der für Heiz- und Kraftstoffe. Im Erntefaktor sollte dies keine Berücksichtigung finden, denn eine gewichtete Energie ist nicht die tatsächlich umgesetzte Energie. Man kann allerdings eine neue, unabhängige Kennzahl einführen, die den Geldwert der unterschiedlichen Energieformen berücksichtigt.

Dies führte uns zur Einführung des EMROI, dem "Energy money returned on invested". Er unterscheidet sich vom EROI darin, dass Elektrizität stets mit eben dem oben genannten marktabhängigem Faktor gewichtet wird[2], der nun allerdings vom momentanen Kraftwerkspark abhängt und auch grob das Verhältnis der Endenergie- zu den reinen Elektrizitätsflüssen abbildet. In den meisten OECD-Staaten ist dieser Faktor knapp 3, in einigen anderen Wirtschaften kann er aber deutlich abweichen (etwa die Ausnahme Frankreich mit etwa 2, wo aufgrund günstiger Strom- und normaler Brennstoffpreise die Nutzung auf die Elektrizität verlagert ist). In zukünftigen Gesellschaften, wie z.B. der oben beschriebenen rein nuklearen, kann er sogar kleiner als 1 werden. Der EMROI ist deshalb keine ausschließlich vom Kraftwerkstyp abhängige Kennzahl, im Gegensatz zum EROI. Letztere bleibt die maßgebliche Größe, die nur von den Produktions- und Kraftwerkstechniken, nicht aber vom gesellschaftlichen Umfeld abhängt.

Die Evaluierung: Lebenszyklus-Analysen

Wie oben erläutert ist das eigentliche Problem der Evaluierung des Erntefaktors nicht der Zähler, die produzierte Strommenge, sondern der Nenner – die graue Energie. Dazu muss die gesamte Produktionskette von der Wiege bis zur Bahre analysiert werden, zum Bau, zum Betrieb und zum Abriss der Anlage bzw. Entsorgungen. Für Verbrennungskraftwerke/Kernkraftwerke beinhaltet dies auch die Förderung und Aufbereitung der Brennstoffe. Diesen Prozess nennt man Lebenszyklus-Analyse (Life cycle assessment/analysis, LCA). In unserer Studie wurden keine eigenen LCAs durchgeführt, sondern vorhandene LCA-Studien auf Plausibilität und Vollständigkeit (Transparenz) geprüft. Gerade am letzten Kriterium scheiterten viele Evaluierungen. Sie konnten in unserer Studie nicht berücksichtigt werden, da die Produktionsflüsse nicht nachvollziehbar waren.

Viele LCA-Studien basieren auf Datenbanken (Ecoinvent, GaBi), die jedoch kostenpflichtig und wenig transparent sind. Überdies sind die Material- und Produktionsflüsse, so wie bei einigen anderen Datenbanken, oft auf die Ermittlung von Emissionen, insbesondere von CO2, fokussiert. Dies ist wohl im Lichte des Zertifikatehandels eine lukrative Einnahmequelle, hilft jedoch wenig bei der Ermittlung der grauen Energie. Es hat sich ohnehin gezeigt, dass diese stets von ganz wenigen Faktoren, insbesondere dem Stahl- und Betoneinsatz dominiert wird, daher erschien es uns sinnvoller, die wichtigsten Material- und Produktionsdaten genau zu prüfen, anstatt sich auf möglicherweise veraltete Datenbanken zu verlassen, entsprechend dem altbekannten Motto "Qualität statt Quantität".

Ein auffälliges Merkmal vieler Evaluierungen war eine stark voreingenommene ökologistische Prägung, die in der Produktionskette, aber oft auch in der Berechnung des Erntefaktors Wind- und Solarenergie stark bevorzugte, bzw. fossile und Kernenergie benachteiligte. Uns begegneten dabei derartig viele Manipulationen und Irreführungen, dass wir es für notwendig erachten, dem hier ein eigenes Kapitel zu widmen. Siehe unten "Beliebte Schummeltechniken".

Welcher Erntefaktor ist gut?

Es versteht sich von selbst, dass eine Technik mit einem Erntefaktor kleiner als 1 bestenfalls batterieartig (z.B. zur Stromversorgung von Satelliten), nicht aber zur primären Stromerzeugung brauchbar ist. Dabei ist positiv anzumerken, dass sämtliche untersuchten Techniken einen Erntefaktor größer als 1 haben.

Dies ist jedoch nicht alles. Auch ein Erntefaktor größer als 1 ist noch nicht unbedingt wirtschaftlich brauchbar, schließlich muss ja auch z.B. Personalaufwand berücksichtigt werden. Gerade in Ländern mit hohem Wohlstand ist der entsprechende Geldwert hoch – ein Arbeiter hat einen hohen Wert. Natürlich kann der Personalaufwand für die verschiedenen Techniken sehr unterschiedlich sein, aber man kann zumindest eine Schwelle ermitteln, ab der eine Stromerzeugungstechnik wirtschaftlich lohnend wird. Diese kann folgendermaßen bestimmt werden.

Setzt man das Bruttoinlandsprodukt eines Landes ins Verhältnis zum gesamten Stromverbrauch, so erhält man einen "Stromwert". Dies ist nicht der Strompreis, sondern der durch die Stromerzeugungstechniken (genauer Exergieerzeugungstechniken) erwirtschaftete Mehrwert pro erzeugter Elektrizitätsmenge. Setzt man dies wiederum ins Verhältnis zum Erzeugungspreis des Stroms, so erhält man ein Maß für Wertvervielfachung der Wirtschaft durch Stromerzeugung. Dieses Verhältnis muss übertroffen werden, um wirtschaftlich zu sein, ansonsten müssen Abstriche am Wohlstand gemacht werden. In Staaten mit OECD-ähnlichen Lebensstandards beträgt dieses Verhältnis 7:1.

Stromerzeugungstechniken mit einem Erntefaktor unterhalb dieser Schwelle können zwar noch energetisch sinnvoll sein, nicht aber mehr wirtschaftlich. Ausgenommen sind Inselanwendungen, bei denen Stromversorgungstechniken mit höherem Erntefaktor nicht möglich sind. In Staaten mit niedrigeren Lebensstandards ist die Schwelle niedriger, so dass sich dort auch weniger effiziente Energietechniken lohnen, den niedrigeren Lebensstandard zu halten.

Speicherung und Überkapazitäten

Figure 2. Funktionsskizze des Raccoon Mountain Pumpspeicherkraftwerk als Beispiel. Pumpspeicherkraftwerke sind die momentan wirtschaftlichste Form der Speicherung mit einem der höchsten Gesamtwirkungsgrade (etwa 80%). Benmore (s. Text, etwa so groß wie Atdorf) wurde stellvertretend für die Energieaufwendungen herangezogen. Um Flauten von 12 Tagen für das deutsche Netz zu überbrücken, braucht man mehr als 1000 Atdorf-Anlagen.

Eine Besonderheit unserer Studie ist die Berücksichtigung von "Stromspeicherung" (besser Exergiespeicherung in Form von Enthalpiezuwachs des Speichers) und Reservekapazitäten (Überkapazitäten) und deren Einfluss auf den Erntefaktor. Beides, zusammen Pufferung genannt, ist für volatile Stromerzeugungstechniken unabdingbar, allerdings gibt es eine wirtschaftlich optimale Mischung von Überkapazitäten und Speicherung, die von dem australischen Geologen Peter Lang bestimmt wurde (begutachtete Publikationen waren dazu nicht zu finden, Langs Überlegungen sind jedoch plausibel und nachvollziehbar). Der so ermittelte Überkapazitätsfaktor fließt direkt proportional in den Erntefaktor ein, während die Berücksichtigung der Speicherung komplizierter ist.

Der Energieaufwand für die Speicherung wurde dabei nach einer Art Mietmodell berechnet. Abhängig von der gewünschten Überbrückungszeit und von der Leistungsabgabe des Kraftwerks ergibt sich eine ständig bereitzustellende Kapazität, für welche Damm-Anlagen und Turbinen gebaut werden müssen – diese muss permanent für das betrachtete Kraftwerk "gemietet" werden. Verrechnet mit der Lebensdauer des Pumpspeicherwerks führt dies zu einem anteiligen kumulierten Energieaufwand, der in den Nenner des Erntefaktors einfließt ihn damit reduziert.

Dabei wurde als Referenz ein großes Pumpspeicherwerk (Australian Benmore station) angenommen – die heute effizienteste und preiswerteste Form der Speicherung (siehe Funktionsweise in Abb. 2). In der Realität wäre dies allerdings zumindest für Deutschland kaum durchführbar, da schon zur Überbrückung von nur 12 Tagen Flaute und Bewölkung, wie es hierzulande gelegentlich passiert, Gesamtkapazitäten von 20 TWh vorgehalten werden müssten. Dies entspricht dem Anheben des gesamten Bodensees um 150 Meter, oder aber des Baus von 1000 Exemplaren des neuen Atdorf Pumpspeicherwerks. Weder die geologischen noch hydrologischen Voraussetzungen sind dafür in Deutschland gegeben, so dass man auf teurere Speichervarianten ausweichen müsste, wie das von den Energiewendeprotagonisten nun favorisierte "Windgas"

Verbrennungskraftwerke haben hier den großen Vorteil, dass sie für eine bedarfsgerechte Stromversorgung keine externen Speicheranlagen benötigen – der Brennstoff selbst ist hier bereits der Speicher. Bei Wasserkraftwerken wird eine geringe Überkapazität benötigt, sonst gibt es Situationen, in der der Wasserstand nicht mehr ausreicht. Der Einfluss auf den Erntefaktor ist zwar merklich, aber nicht dominant. Anders sieht dies bei Solarenergie aus, wo die Pufferung den Erntefaktor um einen Faktor 3 verringert, bei Windenergie sogar um einen Faktor 4. Puffert man Windstrom über Wasserstoff-Elektrolyse und anschließender Methansynthese ("Windgas"), so würden der deutlich geringere Gesamtwirkungsgrad und die höheren Bereitstellungskosten den Abschlagsfaktor schätzungsweise auf 10 erhöhen (hinreichende LCA-Werte für die Elektrolyse-Einheiten stehen nicht zur Verfügung).

Ergebnisse und Vergleich der Techniken

Figure 3. Erntefaktoren (EROIs) der untersuchten Stromtechniken mit ökonomischer Schwelle [1]. Grundlagen: Photovoltaik in Süddeutschland (1000 Jahresvolllaststunden), Windturbine in Nord-Schleswig-Holstein (2000 Jahresvolllaststunden), Biomasse mit 55 t (nass) Mais je ha und Jahr. Kernenergie 83% Zentrifuge, Rest Diffusion, 8000 Jahresvolllaststunden. CSP (Solarthermie) ohne Netzanbindung.

Das Diagramm in Abbildung 3 zeigt die Ergebnisse der Studie im Vergleich, zusammen mit der Wirtschaftlichkeitsschwelle (s.o.). Es fällt sofort auf, dass unter den Vorzeigetechniken der "Energiewende" nur Windkraft einen wirtschaftlichen Erntefaktor hat, und dies nur, wenn der Strom ohne Speicherung in das Netz eingespeist wird. Wind hat jedoch die höchste Volatilität, so dass bei massivem Ausbau eine Pufferung unumgänglich wird und der Erntefaktor auf ein Viertel fällt. Photovoltaik, die ähnlich stark schwankt und entsprechend Pufferung braucht, hat bereits ohne Speicher schon so hohe Bereitstellungsaufwendungen (KEA), dass der Abschlag für Speicherung weniger drastisch ausfällt.

Die meisten Szenarien in unserer Studie sind deutschlandbezogen. Bei Solarthermie ist eine Aufstellung in Deutschland wegen des nicht-linearen Zusammenhangs zwischen Sonneneinstrahlung und Stromausbeute jedoch ausgeschlossen. Die Solarthermie ist nur deswegen energetisch effizienter, weil sie an einem sehr sonnigen Standort in Afrika steht, zudem sind Leitungen nach Europa in der Bilanz nicht enthalten. Der gut vorhersagbare Sonnengang reduziert die Speicheraufwendungen verglichen mit Wind oder Photovoltaik. In südlichen Ländern mit geringem Lebensstandard kann Solarthermie aber eine sinnvolle Option sein.

Wasserkraft stellt eine Ausnahme dar, weil hier die natürliche Quelle in räumlich konzentrierter Form (potentielle Höhenenergie von Wasser an Engstellen freigesetzt) vorliegt. Dies trifft aber nur für Talsperren zu, deren Flüsse an dieser Stelle hohe Flussgeschwindigkeiten und auf ein entsprechend großes Wassereinzugsgebiet zurückgreifen. Das oben liegende Wasserreservoir ist als gegebener Puffer nutzbar und reduziert die Volatilität deutlich. Man ist allerdings immer auf die gegebenen geologischen Verhältnisse angewiesen, und diese sind in Europa praktisch ausgeschöpft.

Biomasse (Biogas) benötigt hingegen keinerlei Speicherung, dafür sind die Aufwendungen für konventionelle Intensivlandwirtschaft (d.h. Monokulturen mit Kunstdünger- und Pestizid-Einsatz — bio?) und insbesondere Vergärung aber so extrem hoch, dass der Erntefaktor sogar in den Bereich der ungepufferten Photovoltaik fällt. Stellt man die Landwirtschaft hierfür nach den Kriterien des Biolandbaus um, so erhöht sich der Aufwand zur Bereitstellung der Energiepflanzen beträchtlich. Bei Annahme einer Erhöhung um den Faktor 3 bis 5 hierfür sinkt der Erntefaktor auf Werte um 1,5 bis 2. Dafür hätte man dann "Bio-Bio-Gas" auf der 3-5-fachen Fläche.

Alle fossilen Energietechniken haben relativ hohe Förderaufwendungen und liegen daher hinter der Kernenergie. Dabei dominiert bei Erdgas besonders stark die Gasgewinnung, und bei der Kernenergie spielt die Anreicherung sowie – vor allem zukünftig bei effizienter Anreicherungstechnik – die Uran- bzw. Thoriumgewinnung eine bedeutende Rolle. Während die Laser-Anreicherungstechnik den Erntefaktor auf über 110 treiben kann, können Schnellspaltreaktoren auch energieintensiv zu fördernde Vorkommen nutzen, ohne nennenswerte Effizienzverluste zu erleiden, da sie nur 1% der Menge verbrauchen. Bei Braunkohle sind wegen des sehr niedrigen Energiegehalts nur am Kraftwerk nahegelegene Vorkommen effizient (hohe Transportaufwendungen), während bei der Steinkohle auch lange Transportwege lohnend sein können.

Insgesamt ist mit dieser Studie erstmals ein sinnvoller Vergleich der Energieeffizienzen zwischen "regenerativen" und Verbrennungstechniken möglich. Bisherige Studien konzentrierten sich in der Vergangenheit meist auf fossil-nukleare und in der Gegenwart meist auf "Erneuerbare" Quellen, wobei unterschiedliche Definitionen und Richtlinien verwendet wurden. Ein Vergleich der Erntefaktoren war so nicht möglich, wie im folgenden Kapitel noch ausführlicher erläutert wird.

Beliebte Schummeltechniken und Tricks zur Schönrechnung

Leider bietet der Erntefaktor auch viele Möglichkeiten für Verfälschungen, die – so hat es unsere Erfahrung gezeigt – fast ausschließlich für Solar- und Windenergie regelmäßig zur Anwendung gebracht wurden. Dabei wird oft eine oberflächlich plausibel erscheinende Erklärung vorgeschoben, den gesamten Erntefaktor mit gefälligen Multiplikatoren zu versehen. Nicht selten werden aber auch frisierte Zahlen in der grauen Energie versteckt, wofür die lange Produktionskette ja zahlreiche Möglichkeiten bietet. Es war deshalb für unsere Studie wichtig, neben den Definitionen auch die Produktionsketten und Materialdaten sehr genau zu überprüfen.

Trick 1: Primärenergetische Gewichtung

Figure 4. Die primärenergetische Gewichtung führt auf den EMROI. Allerdings ist die Gewichtung auf sämtliche Techniken, nicht nur auf Wind- und Solarenergie anzuwenden[1]. "Sonnenfreundliche" Quellen bezeichnen den EMROI gerne als "Erntefaktor" und vergleichen diesen für Wind- und Photovoltaik dann mit den tatsächlichen Erntefaktoren für fossil-nukleare Kraftwerke (s. vorheriges Diagramm).

Die "primärenergetische Gewichtung" ist einer der ältesten Tricks, der bevorzugt im deutschen Studien Anwendung findet. Schon 1988 wurde er vom Öko-Institut Darmstadt propagiert, heute wird er sogar standardisierend von der IEA empfohlen. Dabei wird die erzeugte Strommenge und damit der Erntefaktor einer Windkraft- oder Solaranlange kurzerhand mit 3 multipliziert, mit der Begründung, sie würde ja die 3-fache Menge an Primärenergie einsparen. Dies beschreibt dann jedoch nicht mehr den Erntefaktor, sondern eine schwer zu veranschaulichende Größe, so etwas wie den "primärenergetischen Ersetzungsfaktor".

Während diese neue Definition an sich noch keine Fälschung darstellt, wird es jedoch kritisch, sobald man diese wiederum als "Erntefaktor" bezeichnet. Dies suggeriert, man könne diesen nun mit anderen Erntefaktoren vergleichen und stiftet damit zumindest ordentlich Verwirrung, insbesondere, wenn nur Zahlen für Solar- und Windkraftanlagen als Ergebnisse angegeben werden. Starke Verfechter der Solar- und Windenergie, etwa Volker Quaschning (man beachte die abstrusen Begründungsversuche in der Mitte der Seite, "Die energetische Amortisationszeit…", der Mann ist Professor an der HTW Berlin), gehen aber noch einen Schritt weiter und führen diese Gewichtung nur für diese Techniken, nicht aber für Verbrennungskraftwerke durch, womit die Schwelle zur Fälschung endgültig überschritten wird. Dies führt zu Photovoltaik-Pseudo-Erntefaktoren von 9-15, natürlich ohne Pufferung, die auf zahlreichen sonnenfreundlichen Webseiten dann stolz und natürlich ohne Angabe des Rechenweges präsentiert werden (etwa bei Planungsunternehmen, Auftragsagenturen und Vergleichsseiten).

Führt man diese Gewichtung nicht nur beim Zähler des Erntefaktors, sondern auch bei den elektrischen Anteilen des Nenners, der grauen Energie, durch, so landet man übrigens wieder beim EMROI, der bereits oben eingeführt wurde. Auch hier gilt natürlich, dass die Gewichtung bei allen Techniken anzuwenden ist, um die Ergebnisse vergleichen zu können, nicht nur bei den "Erneuerbaren". Dies führt zu dem Diagramm in Abbildung 4. Häufig findet man gewichtete und nicht gewichtete Angaben in Form von Erntefaktor-Spannen, die genau die Anwendung dieser Gewichtung verschleiern und einen objektiven Vergleich behindern, denn es handelt sich ja nicht um Spannen, sondern um ungleiche Berechnungsmethoden.

Trick 2: Lebensdauer frisieren

Die Lebensdauer geht stark in den Erntefaktor ein, bei vernachlässigbarem Betriebsaufwand sogar proportional. Deshalb ist ein beliebter Trick das Einflechten falscher Lebensdauern von Anlagen. Wiederum fallen hier einige Befürworter der "Erneuerbaren" unangenehm auf, vor allem, indem sie fossilen und nuklearen Anlagen absurd niedrige Werte unterstellen. Beispielsweise setzt die Forschungsstelle für Energiewirtschaft für Kernkraftwerke 40 Jahre an. Dies ist jedoch nicht die Lebensdauer, sondern die übliche Lizenzdauer. Viele KKWs in den USA überschreiten diese gerade, Lizenzverlängerungen wurden beantragt und auch genehmigt. Die tatsächliche Lebensdauer liegt bei mindestens 60 Jahren, bei modernen Kraftwerken geht man sogar von 80-100 Jahren aus.

Umgekehrt hat sich bei Wind- und Solaranlagen gezeigt, dass die Lebensdauer erheblich geringer ist, als vom Hersteller garantiert. Dem Hersteller ist das egal, wenn es ihn nach 10 Jahren nicht mehr gibt. Dennoch operieren diejenigen, die Erntefaktoren für solche Anlagen präsentieren, gerne mit Lebensdauern von 25-30 Jahren, jedoch gelten diese offensichtlich nur für Laborbedingungen. Unter Belastung kann die Lebensdauer schon mal nur halb so groß sein. Wir haben in unsere Evaluierung dennoch 25 Jahre für Photovoltaik- und 20 Jahre für Windkraftanlagen angenommen – ein Zugeständnis an die noch geringe Erfahrung im Großeinsatz.

Trick 3: Veraltete Förder- und Anreicherungstechniken

Ebenfalls gegen die Nukleartechnik richtet sich die Verwendung jahrzehntealter Techniken, die heute fast bis gar nicht mehr in Verwendung sind. In der Vergangenheit wurde die graue Energie eines Kernkraftwerks von der Diffusionstechnik zur Anreicherung des Urans dominiert, und der Erntefaktor war entsprechend klein. Die 10 mal effektivere Zentrifugentechnik hat dies erheblich geändert. Heute arbeiten über 80% aller Anlagen so, und die letzten Diffusionsanlagen (Besse, Portsmouth) stehen kurz vor der Abschaltung.

Nahezu systematisch wird die Datenfälschung von Jan Willem Storm van Leeuwen betrieben, der einen Faktor 10 und mehr zu hohe Förderkosten ansetzt, indem er ohnehin schon veraltete Fördertechniken auf viel zu geringe Uran-Konzentrationen extrapoliert. Weiterhin wird dort, wie schon erwähnt, 100% Diffusionsanreicherung angenommen sowie der Energieaufwand für den Bau überwiegend aus den monetären Kosten ermittelt. Alles zusammen führt dann zu absurd niedrigen Erntefaktoren. Immerhin ist diese (wissenschaftlich nicht begutachtete) Arbeit transparent genug, diese "Aussetzer" durch aktuelle Werte korrigieren und die ansonsten gute Datenbasis doch noch verwenden zu können, was etwa vom Schweizer Paul-Scherrer-Institut getan wurde. Dennoch wird sie immer wieder ungeprüft und unkorrigiert als "Beleg" für die Ineffizienz von Kernenergie angeführt.

Trick 4: Brennstoffumsatz einbeziehen

Der wohl kurioseste und auffälligste Trick ist die immer mal wieder auftauchende Methode, den Wärmegehalt (Brennwert) des Brennstoffes selbst mit einzubeziehen. Sie ist deshalb so auffällig, weil Erntefaktoren dadurch nicht nur verfälscht, sondern sogar gänzlich unkenntlich gemacht werden, aber auch, weil diese Methodik kaum noch Berührungspunkte mit einer wissenschaftlichen Vorgehensweise erkennen lässt. Mehr noch, sie wird von deren Vertretern (z.B. Quaschning, s. Trick 1) oft noch zu einer ideologischen Maxime ausgebaut, in der das Werbewort "regenerativ" zum Prinzip einer grundsätzlich neuen Form von Energie erhoben wird.

Es versteht sich von selbst, dass die Verfechter dieser absurden Methodik natürlich nur den Verbrennungskraftwerken den Wärmeumsatz anlasten, nicht aber den "regenerativen", ungeachtet der Tatsache, dass auch letztere vom großen Verbrenner "Sonne" abhängen. Die Folge ist natürlich, dass nur die "regenerativen" einen "Erntefaktor" größer als 1 haben können, was dann mit "unendlichen Ressourcen" und "unerschöpflichen Quellen" weiter begründet wird. Dabei ist dies nur eine Folge der asymmetrischen Definition. In der deutschen Wikipedia liest man dazu wahrhaft esoterische Ergüsse: "Erneuerbare Energien können als einzige Kraftwerkstypen Erntefaktoren größer Eins haben, da deren Energiequellen wie etwa Wind, Wasser oder Sonne nach menschlichem Ermessen nicht endlich sind bzw. sich bei nachhaltiger Nutzung (etwa von Waldbeständen) regenerieren". Der Sonnengott lässt grüßen.

Mal davon abgesehen, dass an keinem Punkt der Produktionskette die Energie in den Brennstoff hineingesteckt wird (der Brennstoff wird ja nicht vom Menschen hergestellt, sondern nur gefördert), zeigt folgende Rechnung, dass der Erntefaktor zur Beschreibung einer derartigen Eigenschaft gar nicht missbraucht werden muss. Der Wärmeumsatz z.B. eines typischen Kohlekraftwerks beträgt über die gesamte Lebensdauer 4000 Petajoule, der kumulierte Energieaufwand (der Nenner bei der Berechnung des EROI) hingegen nur 40 Petajoule, also nur 1% davon. Würde man also den Wärmegehalt des Brennstoffs zum restlichen kumulierten Energieaufwand noch hinzuaddieren, so wäre letzterer völlig bedeutungslos, und der Erntefaktor wäre einfach nur das Verhältnis vom Stromumsatz zum Wärmeumsatz. Dies ist aber nichts anderes als der aus der Physik wohlbekannte thermische Wirkungsgrad, und man endet folgerichtig immer bei Zahlen zwischen 0,3 und 0,4. Wozu wurden dann aber die LCA-Studien überhaupt durchgeführt?

Es gibt sogar Personen im Wissenschaftsbereich, die diese Auffassung allen ernstes vertreten. Selbst in begutachteten Fachmagazinen taucht diese kuriose Methodik, die keinen Bezug mehr zum Erntefaktor hat, gelegentlich auf. So passierte es uns selbst vor wenigen Wochen, dass das renommierte Journal "Energy" zu unserer Publikation einen Kommentar von Raugei (angeblich Experte in LCA-Studien) veröffentlichte, in dem dieser ernsthaft vorzurechnen suchte, dass der Erntefaktor eines Kernkraftwerks nicht 80, sondern nur 0,4 sei. Der Begriff des Wirkungsgrades scheint dem studierten Chemiker nicht bekannt gewesen zu sein.

Trick 5: Recycling

Häufig wird nach der Ermittlung der Bau-Energiekosten jener Teil davon beim Rückbau wieder abgezogen, der recyclebar ist. Dabei wird angenommen, dass diese Materialanteile vollständig ohne Zusatzaufwand für neue Bauvorhaben verwertet werden können. Genau da wird aber verschleiert, dass diese Stoffe bearbeitet und erneuert sowie mit einem frischen Anteil versetzt werden müssen. Eine eventuell vorhandene Ersparnis an Energie kommt dann aber erst der nächsten Generation der Energietechnik zugute. Da oft nicht nach den recycelten Anteilen aufgeschlüsselt wird, kann diese Gutschrift eben nicht einmal ermittelt und herausgerechnet werden. Manchmal, insbesondere bei den "Erneuerbaren" Energien, wird dabei so optimistisch vorgegangen, dass der größte Teil des Baumaterials recycelt wird, was dann den Erntefaktor enorm in die Höhe treibt.

Um diesem Dilemma zu entgehen, ist es stattdessen erforderlich, zeitnah die Energieaufwendungen für Baumaterialien zu aktualisieren und dabei den recycelten Anteil zu erfassen. Nur so werden alle energieverbrauchenden Prozesse vollständig an der richtigen Stelle berücksichtigt.

Charles Hall: Ein Extrembeispiel

Figure 5. Charles Halls berühmt-berüchtiger "Balloon graph". Die EROI-Werte sind das Ergebnis einer bunten Mischung aus verschiedensten Berechnungsmethoden, haben mir der Realität aber nichts mehr zu tun.

In den USA wird der Biologe und Zoologe Charles Hall als "Father of the EROI" gepriesen, sogar das angesehene Magazin "Scientific American" feierte ihn kürzlich in der April-Ausgabe dieses Jahres (hier, hier und hier). Hall hat den Erntefaktor jedoch weder erfunden noch wesentlich zu seiner Ermittlung beigetragen. Im Gegenteil, er ist, zusammen mit Cutler Cleveland, hauptverantwortlich für die ständige Vermischung von Definitionen und sollte deshalb besser den Titel "Father of the EROI confusion" erhalten.

In einer Serie, die in dem bekannten Blog The Oil Drum veröffentlicht wurde, lässt er fast ausschließlich seine eigenen Fakultätsmitarbeiter zu Wort kommen, nachvollziehbare Rechnungen gibt es jedoch keine (siehe dort die Kapitel Einführung, Öl und Gas, Schieferöl und Teersande, Kernenergie, Sonne, Wind und Wasser sowie Wellenwasser und Geothermie). Seine Ergebnisse stellen entsprechend ein Sammelsurium von "Hausnummern" dar, für die man genauso gut einen Würfel hätte bemühen können. Als besondere Leistung ist Hall anzurechnen, dass er es geschafft hat, den Erntefaktor für Kernenergie um einen Faktor 20 zu drücken. Seine antinukleare Haltung wird auch in diesem Blog-Kommentar von Charles Barton sehr deutlich. Auch findet man dort weiter oben einen Text-Kasten "Charles Hall inserts", wo dieser eine völlig korrekte Studie zum schwedischen KKW Forsmark unsachlich verwirft.

Halls Ergebnisse gipfeln in dem "Balloon Graph" (Abb. 5), der in einschlägigen Blogs oft zitiert wird. Der Graph enthält jedoch keine brauchbaren Aussagen, wie wir in unserem Paper[1] detailliert erläutert haben. Scientific American jedenfalls dürfte mit diesen Beiträgen kaum den Kreis der wissenschaftlich interessierten Leser erweitert haben.

Ökonomische Konsequenzen

Alle erwirtschafteten Güter einer Industriegesellschaft basieren letztendlich auf der Vervielfachung von Arbeit und damit auf der Effizienz, Energie (genauer: Exergie) zu erzeugen. Der Wohlstand hängt damit in direkter Weise vom Energiepreis ab, der – ausgedrückt in Energieeinheiten – nichts anderes als der Erntefaktor ist. Der Erntefaktor gibt aber nicht exakt die ökonomischen Verhältnisse wieder. Personalintensive Techniken haben sicher einen schlechteren ökonomischen Erntefaktor, auch aufwändige Sicherheits- und Lizenzverfahren wie bei Kernenergie verschieben das ökonomische Bild gegenüber dem energetischen. Da diese Einflüsse jedoch schwer zu ermitteln sind, ist der energetische Erntefaktor momentan das beste Maß. Er hat dafür den Vorteil, unabhängig von Marktschwankungen oder politischen Auflagen zu sein. Setzt man gleiche Marktbedingungen für alle Kraftwerkstypen voraus, so ist zumindest ein Vergleich zwischen ihnen möglich.

Figure 6. Stromgestehungskosten in Abhängigkeit von der Energieintensität (Kehrwert des Erntefaktors), doppelt logarithmische Darstellung. Referenz ist der durchschnittliche Erntefaktor bzw. mittlere Stromgestehungskosten (aus den Quellenwerten der einzelnen Techniken berechnet) für Deutschland. Für die gepufferten Werte von Windkraft und Photovoltaik (grüne Dreiecke) liegen keine Gestehungskosten vor, sie wurden deshalb aus dem heutigen Mix extrapoliert.

Man betrachte nun für die folgende Diskussion das Diagramm in Abbildung 6. Für den deutschen Strommix (2011) beträgt der gewichtete mittlere Erntefaktor 23, für Frankreich 56. In einem ähnlichen Verhältnis stehen die Strompreise. Stellt man weiter auf "Erneuerbare Energien" um, so kann sich der Strompreis nochmals vervielfachen. Ersetzt man schließlich alle konventionellen Schattenkraftwerke durch Pumpspeicherwerke, so würde sich der Strompreis verzehnfachen. Dies ist jedoch immer noch optimistisch gerechnet, weil man aufgrund der Topologie Deutschlands auch auf teurere Speichertechniken zurückgreifen müsste.

Der umgekehrte Weg in Richtung 100% nukleare Stromversorgung könnte mit dem heutigen Anreicherungsmix den Strompreis um einen Faktor von 2, bei moderner Zentrifugen- oder gar Laseranreicherung sogar um einen Faktor 3-4 senken.

Versteckte Quersubventionierungen

Gemäß dem Erntefaktorverhältnis wäre Solarstrom selbst ungepuffert fast 6 mal so teuer wie der Durchschnittspreis, der etwas über dem Erdgasstrompreis liegt. Tatsächlich sind die Gestehungskosten nur knapp 3,5 mal so hoch. Dies liegt vor allem an folgendem Effekt. Für die Berechnung des Erntefaktors werden gleiche Bedingungen für den Input wie für den Output angenommen. Solarzellen werden mit Solarenergie hergestellt, Kohlekraftwerke mit Kohleenergie, usw. Die Realität sieht aber so aus, dass Solaranlagen mit dem heutigen Energiemix, der überwiegend aus Kohleenergie besteht, hergestellt werden. Da dieser erheblich günstiger ist, findet hier also eine Art Quersubventionierung statt. Würde man Solaranlagen aus Solarenergie herstellen, so würde das Erntefaktorverhältnis voll durchschlagen, und der Strompreis würde sich versechsfachen (ohne die notwendige Pufferung!).

Diese versteckte Subventionierung ist ein bisher unberücksichtigter Faktor, der zur direkten EEG-Subventionierung noch hinzukommt. Eine weitere Subventionierung zugunsten von Wind- und Solarstrom besteht im Abfangen der Volatilität durch fossile und nukleare Kraftwerke. Dies macht einen weiteren Faktor 2-3 aus. Dann würde Solarstrom etwa 60 Cent/kWh kosten und damit etwa 15% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wenn man Deutschland komplett damit versorgen würde. Hinzu kämen hier noch drastische Reduktionen der Wirtschaftskraft, weil sich die Energiekosteneffekte durch die ganze Ökonomiekette fortpflanzen würden. Man kann durchaus eine deutliche Reduzierung des BIP annehmen, wenn alle von Elektrizität abhängig hergestellten Produkte verteuert sind. Dann erhöht sich der Kostenanteil der Stromproduktion auf etwa einen noch höheren Teil des BIP. Der Erntefaktor (1,6) ist zwar niedriger als der dann zu erwartende Erntefaktor (der Kehrwert ist ja höher), wenn die Wirtschaft zu 100% von Elektrizität abhinge, was eben daran liegt, dass noch nicht die ganze Wirtschaftsleistung vom Energiepreis abhängt. Andererseits würde eine Erhöhung des Erntefaktors (man vergleiche den französischen mit dem deutschen Mix) durch Umstellung auf einen effizienteren Kraftwerkspark die Kosten reduzieren und damit die Wirtschaftskraft wegen preiswerterer Technologieprodukte entsprechend erhöhen können. Diese Sensitivität der Energie auf die Ökonomie wird sich wohl mit höherem Automatisierungs- und Technologiegrad weiter erhöhen.

Oft wird dann argumentiert, dass im Rahmen der Umstellung auf "Erneuerbare" Energien auch eine höhere (Verwertungs-)Effizienz Einzug hält, sodass die geringer angenommenen Kostensteigerungen mehr als ausgeglichen werden würden. Verschwiegen wird aber, dass diese Verbesserungen auch mit einem effizientem Elektrizitätssystem genauso durchgeführt werden können – mit entsprechend viel höherer Wirtschaftskraft. Hier soll der direkte Vergleich verschiedener Energieerzeugungstechniken verwässert werden.

Berücksichtigung der Ressourcenreichweite

Oft wird argumentiert, dass die primärenergetische Gewichtung (Diskussion siehe oben) wichtig sei, um die Einsparmenge an endlichen fossilen Energieträgern durch die Stromproduktion der "Erneuerbaren" darzustellen. Dies ist aber irreführend, da auch die "regenerativen" Energietechniken eben nicht aus dem Nichts Elektrizität generieren, sondern streng genommen ja auch Primärenergie, nämlich Fusionsbrennstoff der Sonne anzapfen. Sogleich wird man dann den Einwand hören, dass dies aber viel länger reiche als die fossilen Brennstoffe. Da stellt man sich nun die Frage, inwiefern diese Betrachtung zielführend in Bezug auf die Frage, wie energieeffizient eine Energietechnik arbeitet, ist. Dies ist schließlich die Kernaussage des Erntefaktors.

Die Reichweite an sich von Brennstoffvorräten beeinflusst aber nicht die Aufwendungen einer Gesellschaft für die Bereitstellung der entsprechenden Energietechnik, sie darf also beim Erntefaktor keine Rolle spielen. Es ist doch etwa völlig egal, ob die Kohle für 100 oder 1000 Jahre reicht, solange der Förderaufwand der Gesellschaft derselbe bleibt (wobei natürlich der Vorrat mindestens so lang reichen muss wie das Kraftwerk betrieben wird). Erst eine erschwerte Förderung durch Verdünnung infolge Versiegen der Quelle beeinflusst die Aufwendungen und damit den Erntefaktor. Damit ist dieser auch unabhängig von der Frage ermittelbar, ab welcher Reichweite man von "Erneuerbaren" spricht. Da Kernenergie oder Kernfusion für mehrere 100 Millionen bis Milliarden Jahre nutzbar ist, müsste sie ja als "erneuerbar" gelten, denn die Sonne erlaubt uns auch nicht, länger auf der Erde zu verweilen. Eine andere Argumentation wäre, generell einfach so die Nutzung von Brennstoffen, unabhängig von deren Reichweite, als "nicht regenerativ" zu bezeichnen. Hier beträte man aber den Bereich der Esoterik. Für den Erntefaktor sind aber eben alle Reichweitenbetrachtungen uninteressant, solange dies nicht den Aufwand der Energieproduktion beeinflusst. Damit sind alle Techniken untereinander objektiv vergleichbar.

Anhang A: Stromgestehungskosten

Die in der nachfolgenden Tabelle geklammerten Werte wurden dahingehend modifiziert, dass die Diskontrate durch eine lineare Abschreibung der Overnight-Kosten über die Laufzeit ersetzt und die Laufzeiten selbst an die bei der EROI-Berechnung genutzten Werte angepasst wurden. Diese bilden die physikalisch-ökonomische Effizienz wesentlich besser ab, da rein (finanz-)politische Faktoren hierbei kaum eine Rolle spielen. Dies beeinflusst nur die Kapitalkosten, da Wartungs- und Brennstoffkosten (entgegen der Quelle) nicht diskontiert wurden und weiterhin mit der Laufzeit linear zunehmen, also die anteiligen Kosten je ausgestoßene Energieeinheit konstant bleibt. Bei der Braunkohle wurden aber die Brennstoffkosten zu niedrig angesetzt (vgl. Tabelle 2-3 aus [4] mit etwa 1,70 Euro/GJ aus [3]), so dass hier etwa 0,7 Cent/kWh hinzukommen, bei Steinkohle etwa 0,3 Cent/kWh (2,40 statt 1,90 Euro/GJ).

Table 1. 

Typ Anteil [%] Kosten[cent/kWh]
Kernenergie 16 3,3 (1,5)[4]
Braunkohle 26 2,7 (2,2)[4]
Steinkohle 18,5 3,3 (2,5)[4]
Erdgas 12 4,2 (3,8)[4]
Wasserkraft 3,5 3,0 (2,5)[5]
Wind 8,1 7,0[6]
PV 4,2 14[7]
Biomasse 6,2 19[8]

Anhang B: Wirtschaftliche Zahlen

2012:

  • 41.500 US$ pro Kopf = 32.300 € pro Kopf.

  • 2,65 Bio. € gesamt.

Stromverbrauch 2013

  • 595 TWh

Strommix für Deutschland 2012

  • Braunkohle: 26%, Steinkohle 18,5%, Kernenergie: 16%, Erdgas: 12%, Wind: 8,1%, Biomasse: 6,2%, PV: 4,2%, Wasser: 3,5%, Öl 1,3%, Sonstige: 4,9%

Quellen

[1] D. Weißbach, G. Ruprecht, A. Huke, K. Czerski, S. Gottlieb, A. Hussein. Energy intensities, EROIs (energy returned on invested), and energy payback times of electricity generating power plants. Volume 52 (Energy), 1 April 2013, Pages 210–221.

[2] Mathematisch lehnt sich der EMROI direkt an den EROI an, wobei Elektrizität mit dem Wichtungsfaktor f multipliziert wird: EMROI = f W / (KEAth + f KEAel), wobei die Indizierung th und el den thermischen bzw. elektrischen Aufwandsanteil kennzeichnet.

[3] "Analysis: Poland to get dirtier as it leans towards lignite coal", Artikel von "NewsDaily" vom 31.07.2013)

[4] Uni Stuttgart (Abb. 3-4)

[5] BMU (S. 46). Dort findet man 5 cent/kWh für 50 MW. Wir hatten 90 MW untersucht, außerdem 100 Jahre statt 60 Jahre Lebensdauer.

[6] Fraunhofer IWES

[7] Fraunhofer ISE

[8] WBGU. Aufpassen mit KWK. Nur "Hauptabnahme Strom" für Mais ist interessant.




GWPF-Presseschau zur Zahlungsbereitschaft in den UN Klimafonds

China hat neue Details angeboten hinsichtlich seiner Bereitschaft, sich mit Emissionen von Treibhausgasen zurückzuhalten und reiche Nationen aufgefordert, die Einzahlung der bis zum Jahr 2020 versprochenen 100 Milliarden Dollar jährlich in den Klimahilfsfonds zu beschleunigen. Su Wei, Leiter der chinesischen Klimadelegation, koppelte seine Aussage mit einem Ruf nach Beschleunigung der Klimahilfen und verschob den Druck auf die industrialisierten Nationen unter Führung der USA und der EU. Sie sollten gefälligst bis zum nächsten Jahr ihrer Rolle gerecht werden. Die „10 Milliarden Dollar sind lediglich ein Zehntel dieser Objektive“, und „es gibt keine eindeutige ,Road Map‘, dieses Ziel bis 2020 zu erreichen“, sagte Su. Klimahilfen sind „ein vertrauensbildender Prozess“, fügte er hinzu. – Alex Morales und Reed Landberg, Bloomberg, 5 December 2014Full story

Das Versprechen der reichen Länder von fast 10 Milliarden Dollar für einen grünen Fonds, um armen Ländern beim Umgang mit der globalen Erwärmung zu helfen, sind „weit davon entfernt, angemessen zu sein“, vor allem das Fehlen von Geld aus Australien, sagte der Leiter der chinesischen Klimadelegation kürzlich. Su Wei drängte auch alle reichen Nationen dazu, ihre geplanten Kürzungen von Treibhausgasemissionen auszuweiten. Dies war ein Signal, dass eine gemeinsame Erklärung von China und den USA zu derartigen Schritten im vorigen Monat nicht bedeutet, dass die tiefen Differenzen in der Klimapolitik ausgeräumt seien. – Reuters, 5 December 2014Full story

Unter dem Anspruch, ein starker Hort der Gerechtigkeit zu sein, hat Indien gesagt, dass entwickelte Länder den Entwicklungsländern Ausgleichszahlungen leisten sollten, um die Auswirkungen der von jenen Ländern ausgestoßenen Treibhausgase auf diese zu kompensieren. Indien glaubt, dass entwickelte Länder verantwortlich gemacht werden sollten für ihre hohen Emissionen, welche die Entwicklungsländer wie auch Indien selbst geschädigt haben. Dieser Verantwortung sollte in Form einer Kompensation und einem fairen Abkommen in Paris 2015 Rechnung getragen werden. – The Economic Times of India, 4 December 2014Full story

Als Folge der Befürwortung von Umwelt-Alarmismus finden sich die westlichen Regierungen in einem gefährlichen, jedoch selbst verschuldeten Loch wieder. Solange der Klimawandel als prinzipiell in der Verantwortung der Industrieländer liegend propagiert wird; solange westliche CO2-Emissionen für ausufernde Naturkatastrophen, Tod und Zerstörung auf der Welt verantwortlich gemacht wird, so lange werden grüne Aktivisten-Gruppen und Funktionäre der Entwicklungsländer immerfort darauf bestehen, dass der Westen verpflichtet ist, seine immensen Kohlenstoff-Schulden zu begleichen durch den Transfer von Wohlstand und finanziellen Mitteln. Auf diese Weise erzeugt die Angstmache vor der globalen Erwärmung eine Verlust-Verlust-Situation für den Westen, welche lang dauernde Schäden hinsichtlich Stellung, Einfluss und wirtschaftlicher Stärke mit sich bringt. – Benny Peiser, Financial Post, 8 April 2008

Die Delegation der EU bei der Klimakonferenz in Lima hat argumentiert, dass gesetzlich bindende Beschneidungen [der Emissionen] für alle Länder gleichermaßen notwendig sind. Sie sollten 2015 übernommen und bis 2020 in Kraft gesetzt werden. Die EU-Haltung steht der US-Position entgegen, welche die ,Buffet-Option‘ bevorzugen. Diese würde einige gesetzlich bindende Elemente enthalten, würde es aber den Ländern erlauben, das Ausmaß und die Form ihrer Emissionsreduktionen selbst zu bestimmen. Die EU scheint ihren Standpunkt gefestigt zu haben angesichts der Behauptungen wesentlicher Länder, dass diese keine wirtschaftlich behindernden Ziele einführen würden. Man wies darauf hin, dass derartige Positionen den Verhandlungsprozess auf dem Weg zum Paris-Gipfel zum Halten bringen könnten. – The Guardian, 2 December 2014Full story

Günther Oettinger, der scheidende EU-Energiekommissar, erklärte im September, dass die EU keine neuen, bindenden CO2-Ziele übernehmen sollte, solange nicht alle hauptsächlichen Emittenten das ebenfalls tun. Die EU-Ziele für das Jahr 2020 hinsichtlich Treibhausgasemissionen und erneuerbarer Energie stehen diesbezüglich auf der Klimakonferenz in Paris 2015 unter Vorbehalt. Die Chancen für ein solches Abkommen sind jedoch nahe Null. China und Indien haben für ihre Unterstützung für ein solches Abkommen die Bedingung gestellt, dass die Industrieländer gesetzlich bindend ein Finanzpaket in Höhe von 100 Milliarden Dollar bis 2020 einrichten, wie es Präsident Obama auf dem Klimagipfel in Kopenhagen 2009 versprochen hatte . – Benny Peiser, Testimony to the US Senate Committee on Environment and Public Works, 2 December 2014

Australien wird weiterhin direkt Zahlungen leisten an die gefährdeten Inselnationen im Südpazifik, und zwar aus ihrem Hilfebudget, anstatt in einen grünen Klimafonds bei den UN einzuzahlen, der dem gleichen Ziel dient. Dies sagte die Außenministerin im Vorfeld der Klimakonferenz in Peru. Julie Bishop sagte, die australische Delegation würde dem Treffen in Lima keinerlei vorgegebenen Ziele hinsichtlich Emissions-Reduktionen in Australien liefern. Bishop sagte weiter, ohne gesetzlich bindende Vorschriften in Paris zu Reduktionen nach 2020 wäre kein Abkommen mehr Wert als Absichtserklärungen. – Associated Press, 5 December 2014

Das Schicksal gegenwärtiger Versuche, einen globalen Klimapakt zu erreichen, wird nicht an den Pariser Verhandlungstischen in einem Jahr erreicht, sondern von den US-amerikanischen Wählern im November 2016. Präsident Obama hat so gut wie garantiert, dass welche Kandidaten auch immer ins Rennen gehen, diese ein Pariser Klimaabkommen zum Thema ihrer Kampagnen machen werden. Für Republikaner enthält dies alle Optionen eines Sieges. Im Jahre 2016 wird Präsident Obama im Endeffekt seine Demokraten dazu zwingen, auf einer Plattform von weniger Arbeitsplätzen, immer teurer werdender Energie und unendlicher Verpflichtungen zur Zahlung von Milliarden Dollar als Klimahilfe um die Wählerstimmen zu kämpfen – Rupert Darwall, The Wall Street Journal, 2. December 2014

Ich möchte auch wissen, warum die BBC Lord Lawson of Blaby aus der Diskussion um die Klimaänderung ausgeschlossen hat mit der Begründung, dass er kein Wissenschaftler sei, aber dennoch mit großem Eifer ein anderer Nicht-Wissenschaftler, nämlich Al Gore, unwidersprochen Buschfeuer in Australien dem Klimawandel zuordnen darf – etwas, dass der IPCC-Bericht nicht stützt. Ich habe Sie zu diesem Thema im Juli angesprochen, bis heute aber keine Antwort erhalten. – Ross Clark, The Times, 5 December 2014

Übersetzt von Chris Frey EIKE

In der Zusammenstellung folgen jetzt ausführlichere Darstellungen der hier angesprochenen Artikel. Sie laufen im Grunde alle auf das Gleiche hinaus: Die Chancen auf ein bindendes Abkommen sind gleich Null (hoffentlich!)

C. F.

Aktualisierung

Neueste Meldungen, die hierzu passen, rücken das Bild schon wieder woanders hin:

Überraschung, Überraschung: China weist Emissions-Versprechungen zurück

China hat die genaue Auflistung seiner Bemühungen zur Limitierung von Kohlenstoffemissionen abgelehnt, ein Schlüsselvorhaben, von dem die USA sagen, dass es notwendig sei vor dem Hintergrund, dass 190 Länder daran arbeiten, mit einem neuen Abkommen zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen. Die chinesischen Unterhändler trachteten danach, Vorschriften aus einem Textentwurf zu entfernen, die den Weg für andere Nationen und NGOs geebnet hätten, Fragen einzureichen hinsichtlich seiner (Chinas) Pläne zur Kohlenstoff-Reduktion. Dies gaben Umweltgruppen bekannt, die bei den Verhandlungen offizielle Beobachter sind. – South China Morning Post, 8 December 2014 Full story

Indien hat es vorige Woche abgelehnt, wie China ein Ultimatum zur Beschneidung seiner Emissionen zu setzen und sagt, dass das Treffen in Lima nicht dazu gedacht war, über ein Spitzenjahr zu sprechen in der Hoffnung, dass die Welt ein Abkommen erreichen würde, um Kohlestoffemissionen zu kappen. Die wesentlichen Themen, die die Länder spalten, konzentrieren sich um den Brennpunkt Abschwächung, wogegen sich die Entwicklungsländer aussprechen. Die meisten Entwicklungsländer ziehen einen neue Prozess vor, um Beiträge zu leisten, obwohl Indien weiterhin total gegen einen solchen Prozess ist. – Press Trust of India, 7 December 2014 Full story

Benny Peiser von der Global Warming Policy Foundation beschrieb den Gipfel als „das jährliche Ritual der grünen Blase“ und als „eine exzessive Form von Massentourismus ohne Rücksicht auf den Kohlenstoff-Fußabdruck. Wichtiger noch, das rituelle Zusammenkommen wird nicht die zugrunde liegende Blockierung überwinden. Die Entwicklungsländer werden einen hohen Preis fordern, welcher das Abkommen in den USA versenken wird“. Er glaube, dass jedwedes Abkommen nicht gesetzlich bindend sein würde und dass dies die EU dazu bringen werde, sich nicht an seine eigenen Versprechen zur Kohlenstoff-Minderung zu halten. „Kurz gesagt, das zur Zeit in Arbeit befindliche Abkommen wird die CO2-Emissionen nicht verringern und für keine einzige Nation verpflichtend sein. Aber es wird als Durchbruch verkauft werden – so wie alle anderen Abkommen in der Vergangenheit auch“. Emily Gosden, The Sunday Telegraph, 7 December 2014 Full story

Als jemand, der sich während seiner gesamten Karriere für die Wissenschaft eingesetzt hat und viel dazu getan hat, die Kritiker an Wissenschaft in die Schranken zu weisen, verliere ich das Vertrauen. Jüngste Beispiele von Verzerrungen und Korruption in der Wissenschaft sind schlimm genug. Aber noch schlimmer ist der Widerstand der wissenschaftlichen Führer gegen Kritik an den Faulen Äpfeln. Wissenschaft als Philosophie geht es gut, Wissenschaft als eine Institution stinkt immer mehr – Matt Ridley, The Times, 8 December 2014 Full op-ed (paywalled) [kommt demnächst in deutscher Übersetzung]

Unterhändler bei den UN-Klimaverhandlungen in Lima sind jetzt auf einen weiteren Block gestoßen, und zwar in Gestalt von Nationen, die geteilt sind hinsichtlich Versprechungen von Finanzierung und Anpassung in nationalen Aktionsplänen. Die EU und Japan wollen, dass sich nationale Offerten nur auf Anpassungsmaßnahmen konzentrieren, um die den Planeten erwärmenden Emissionen zu reduzieren. Brasilien möchte andererseits, dass Nationen in der Lage sind, Übernahme und Finanzierung in ihre nationalen Beiträge einfließen zu lassen. Länder wie Nicaragua warnten, dass ein Abkommen in Paris scheitern könnte, wenn Anpassung im Textentwurf nicht enthalten ist, der als Ergebnis von den Lima-Gesprächen erwartet wird. – International Business Times, 8 December 2014 Full story




Klimawandel … wen interessiert das?

Die ans Tageslicht gekommene Wahrheit ist, dass von den 16 Punkten, die den Menschen zur Auswahl vorgelegt worden waren zu der Frage, was die derzeit wichtigsten Themen für sie sind, das Thema Klimawandel an letzter Stelle rangierte. Nicht nur das, aber auch in jeder Untergruppe nach Alter, Geschlecht, Bildung und Ländergruppen steht es abgeschlagen am Ende der Liste. NIEMAND glaubt, dass dies ein wichtiges Thema ist. (Siehe Bild rechts!)

Nun sagen die Menschen immer, dass die USA in dieser Hinsicht eine Art Ausreißer sind, weil bei Umfragen in den USA das Thema Klimawandel immer am Ende steht, wohingegen Umfragen in Europa dieses Thema um Einiges höher listen. Aber dies hier ist eine globale Umfrage, mit Menschen auf der ganzen Welt. Die obersten 15 Länder, sortiert nach der Anzahl der antwortenden Personen, sind Mexiko, Nigeria, Indien, Pakistan, Sri Lanka, Jemen, die Philippinen, Thailand, Kamerun, die USA, Ghana, Ruanda, Brasilien, Jordanien und Marokko. Es scheint also, als sei diese Umfrage wahrhaftig repräsentativ für die Welt, die zumeist aus nicht industrialisierten Nationen besteht.

Wenn also das nächste Mal jemand zu behaupten versucht, dass der Klimawandel „die wichtigste Herausforderung ist, vor der die Welt steht“, dann verweise man auf die Website der Studie. Man informiere diese Personen freundlich darüber, dass der Rest der Welt keineswegs auch nur eine Minute lang diese Art alarmistischen Schwachsinn abnimmt. Die Menschen sind nicht so dumm wie ihre Führer glauben; die Menschen wissen, was wichtig ist und was in ihrem Leben trivial. Versuche, das Klima zu kontrollieren, gehören eindeutig zu Letzterem.

Die Umfrage läuft noch bis 2015, so dass Sie noch Ihre eigenen Prioritäten benennen können …

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/05/climate-change-who-cares/

Übersetzt von Chris Frey EIKE